9. 2 ul Besichligung gene! 2 9 2 28. Hestech Lan don del ag dee SOLE DEC. dl ue Zee Nele ue. 7 SEO 5 Lege Ss. Angenehme Onferhaltungs- MS 7 J e eee, Zur Starkenburg! Aſamnatunmmmmmunaummnnamnmnndnnuunnnnaünnünamanuanuna Samstag, den 18. und Sonntag, den 19. Sept. muſikaliſche! Unterhaltung. Für Speiſen und Getränke iſt beſtens geſorgt. Spezialität: RI ppohen mit Kraut. G6. Adam Adler und Frau. Küchengeräte Veſtes Ulbrich⸗ u. Bing⸗Emall! — Aluminium— Auweiler Zinkwaren! Golinger„Goten“ ⸗Stahlwaren! Praltiſche f Geſ chenkartikell kaufen Sie ſtaunend billig bei Jean Wunderle, Marktplatz Oefen ⸗ Herde ⸗Eiſenwaren. r Günstige Bezugsquelle für Möhel aller ur wie:. in allen Ausführungen u. Lackierungen, Schlafzimmer echt Eiche, Mahagoni, Kirschbaum usw. von Mark 275 bis 1400. Eichen, mit reicher Schnitzerei, Speisezimmer von Mark 390 bis 1400. die schönsten Modelle in nur bester Herrenzimmer Verarbeitung von Mk. 4251025. Küchen rund vorgebaut, in natur lasiert, eiche oder weib lakiert, erstklassige Ausführung von M. 180390 Sowie alle Arten Einzel- u. Polstermöbel zu den billigsten Preisen. Stetiges Lager v ca. 80100 kompl. Zimmereinrichtungen, wie große Mengen Einzelmöbel. — Beuueme Zahlungsweise durch unser heliehtes Sparsystem. Verlangen Sie von unserem Vertreter Herrn Adam Träger, Viernheim, Unnastrasse 40 unverbindliche Aufklärung. Moder fabrid Gepr. Maher Telefon 13 Griesheim h. D. Telefon 13 Eigenes Sägewerk. Moderne Trockenanlagen. Grosse Lagerräume. Munmmaumm umme —— a N — 1 . nun 3 ein Dube, ä—ů—ů— D Nombsons cSeſfendollſlve- Hg.? , eil hien Sine Maebung genom nen lind, Ole So eint, un b. g le His ig enmu liel, Js. Ane. Heng mird cles, am 1 Cali Aarien] OY, rban Gelſfried Viesel Geiſſried Hermäßbſte Diernbeim, 18. Geplember Jog. Jnliali: Hlieliis DI. 0 geb. Olterbecc 2 0000000000080 0080 Kunn WI. Hügelstr. 11 8 Stehkragen Färberei, Chemische Reinigung Weiß- und Kragen- Mäscherei A. Birkhahn, Mannheim 12 Pfg.] Doppelkragen Stürkewüsche, welche bis Mittwoch früh abgegeben, wird noch Herren-Anzug reinigen Wenn der Anzug bis Dienstag gebracht, kann er bis Samstag wieder abgeholt werden. Reinigungssachen werden innerhalb 8 Tagen geliefert. ScSocoeceee eee Annahmestelle der 15 Pfg. bis Samstag geliefert. RM. 6.50 0 6 5 5 3 5 8 3 2 Husziehische Stühle Schreihsessel Peuigrohrmübel kaufen Sie vorteilhaft gegen begueme Telzanlung bei der Gemeinnütz. Möbelversorgung Hausrat (vormals Bad. Baubund im Schloß) Jetzt P 7, 8 Tel. 27583 * Guterhaltener ſchwarzer Herd für 26 Mark zu verkaufen. Goethestr. 17. eee D Huigepant! Gebr. Mallanzüge . von Mk. 18. an Wintermäntel von Mk. 10. an gebr. Damenschuhe von Mk. 2,50 an Herrenschuhe von Mk. 3.- an Am Dienstag, den 21. Sept. Verkaufe fortwährend werden Grumpen au Private Säcke MAIKMHEIx Hl. 7. 13. Hosen u. Reisekoffer in großer Auswahl Ein großer Posten Damen-, Herren- u. Kinderschuhe billig abzugeben. verwogen. Beim Verwiegen werden dieſe ſofort bezahlt. Preis zwiſchen 4245 Mk. Reiſchert zum Deutſchen Adler. Weißer emaillierter delle ds. Blattes. Herd faſt neu, ßeht zum Verkauf. Wo, ſagt die Geſchäfts Verkaulszentrale Mannheim J 1. 20 Zwei Stiefel zu verkaufen. Von wem, ſagt der Verlag. Mar. Jünglingsſodalität. Die ganze Sodalität beteiligt ſich morgen an dem Bezirksfeſt in Birkenau. Abfahrt mit dem Sonderzug der O. E. G. 11s Uhr, Es wird gebeten, die Fahr⸗ 00 00 1 karten(Sonntagsfahrkarten) ſchon am Samstag zu löſen, damit der Andrang am Schalter nicht zu ſtark wird. Um rege Beteiligung bittet Der Vorſtand. Rlbenschneider und alle Ersatzteile hierzu! la. Kartoffelkärste Kartoffelgabeln Heu- u. Dunggabeln Schaufeln mit u. ohne Stiel Kasten- u. Leiter wagen Ersatzräden empfiehlt in bekannt besten Fabrikaten Jean Wunderle Marktplatz a Mascihinen u. Eisenwaren. II inlergelreidg-Saatoull! Peikuser Winterroggen Dickkopf Winterweizen Friedrichswerther Berg Wintergerste Garantiert anerkanntes Saatgut der Landwirtschaftskammer. Höchstleistung in Menge und Güte des Ertrages, Trockenbeize„Abovit B“ gegen alle Saatgutkrankheiten bei mir er- nüältlich und kann jedermann sein Saatgut in meinem neu aufgestellten Apparat unent- geltlich beizen. Mois Waller. 0 iernheimer Anzeiger (Siernheimer Zeitung— Viernheimer Nachrichten) das achtſeitige illuſtrierte Sonntagsblatt„Sterne S Le d g e Fee e a— Bezugspreis monatl. 1.50 Mark frei ms e e eee wöchentl. Sams tags Blumen“, halbjährlich einen 4 218 hrplan ſowie einen Erſte und älteſte Zeitung am Platze. and kalender.— Annahme von Abonnements täglich Viernheimer Tageblatt Anzeigenpreiſe: abgeſtufter Rabatt. vorher.— Inſerate müſſen bei Au (Siernheimer Bürger⸗Ztg.— Viernh. Volksblatt) Die einſpaltige Petitzeile Samstag den 18. September 1926 — Annahmeſchluß für Inſerate un koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg., bel Wiederholung d Notizen vormittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag gabe bezahlt werden, mit Ausnahme derjenigen, — Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamts Viernheim Schriftleitung, Druck und Verlag: Joh die in fd. Rechnung ſtehen. Martin, Geſchäftsſtelle: Rathaus ſtr. 38 43. Gahrgang — — eee Sonntagsfriede Wald kapelle. In der Kapell' am Bergesrain Kniet frommen Sinn's ein Mägdelein Und betet leis. Ob's niemand auch im Kirchlein ſah, Gern kniet es dort, Gott ſieht es ja, Der alles weiß. Blauveilchen ſchlang's um den Altar, Die, noch den Morgentau im Haar, Gott bringen Preis. Und wie es Jeſu Güt' gedenkt, Es liebend ihm ſein Herzlein ſchenkt Nach Kinderweis'. Vor dem Portal ein Wandersmann Am Gotteshaus den Schritt hält an, Bald kniet auch er. Er ſtützt das Haupt und ſinnt und ſinnt, Auch er war einſt ein ſolches Kind— Wie lang iſt's her! Bibliſche Leſungen. Eitel iſt Wiſſen und Genuß. „Ich nahm mir in meinem Herzen vor, alles mit Weisheit zu erforſchen und zu ergründen, was ſunter der Sonne geſchieht. Dieſe leidige Beſchäf⸗ tigung hat Gott den Menſchenkindern zugeteilt, damit ſie ſich abmühen. Ich habe alles geſehen, was unter der Sonne geſchieht,— und ſiehe, alles iſt Eitelkeit und Geiſtesplage! Verkehrte ſind 1 zu beſſern, und der Toren ſind unzählbar ele. die vor mir in Jeruſalem geweſen ſind, an Weis⸗ heit, und mein Geiſt hat vieles weislich erwogen und erlernt. Und ich richtete meinen Sinn da— rauf, Klugheit und Wiſſenſchaft, Irrtum und Tor⸗ heit zu erforſchen,— und ich erkannte: auch das iſt Mühe und Geiſtesplage. Denn wo viel Weis— heit, iſt viel Unmut, und wer ſein Wiſſen mehrt. mehrt ſeine Mühſal. Dann ſprach ich in meinem Herzen: Ich will hingehen und mir Freude iy Fülle ſchafſen und Gutes genießen! Aber ich ſah: auch das iſt Eitelkeit. Lachen hielt ich ſür Tor⸗ heit und zur Freude ſprach ich: Warum mühſt du dich vergebens? Da gedachte ich in meinem Her⸗ zen, meinem Leibe den Wein vorzuenthalten, um mein Herz zur Weisheit zu lenken und die Tor⸗ heit zu meiden, bis ich erfahre, was für die Men⸗ ſchenkinder nützlich ſei und ihnen zu tun obliege unter der Sonne während ihrer Lebenstage. Ich 0 Ich ſprach in meinem Herzen und ſagte: Siehe, ich bin groß geworden und übertreffe alle, ſſchuf große Werke und baute mir Häuſer und pflanzte Weinberge, legte Gärten und Parke an ir Waſſerteiche an, um den Wald aufſproſſenden a pflanzte darin Bäume aller Art; ich legte Bäume zu bewäſſern; ich erwarb Knechte und Mägde und eine zahlreiche Familie, auch Rinder und große Schaſherden, mehr als alle, die vor mir in Jeruſalem geweſen, Ich häufte mir Sil⸗ ber und Gold auf und die Schätze von Königen und Ländern; ich verſchafſfte mir Sänger und ngerinnen und die Wonnen der Menſchenkin⸗ der, Becher und Kannen zu dem Dienſte bei den eingelagen. Ich übertraf an Reichtum alle, die vor mir in Jeruſalem geweſen, es blieb mir auch die Weisheit. Und was meine Augen verlangten, verſagte ich ihnen nicht, und ich wehrte meinem Herzen nicht, jede Luſt zu genießen, um ſich zu freuen an dem, was ich erworben hatte. Ich er⸗ achtete es als meinen Anteil, die Früchte meiner Mühe zu genießen. Als ich aber alle Werke über⸗ haute, die meine Hände geſchaſſen hatten, und die Mühen, mit denen ich mich angeſtrengt hatte, da ſah ich in allen Eitelkeit und Geiſtesplage, und daß nichts Beſtand habe unter der Sonne. Prediger 1, 3 ff. Was braucht der Menſch nach Dingen zu for⸗ n, die für ihn zu hoch ſind, da er nicht weiß, was ihm in ſeinem Leben nützt in den wenigen ragen ſeiner Pilgerſchaft, in dor Zeit, die wie ein Schatten dahingeht? Prediger, 7, 1, Die Furcht des Herrn iſt die Schule der Weis⸗ heit. Sprüche, 15, 33. Zur Lehr. Denken! 159 Louis Paſteur(T 1895) iſt bekannt als Ge⸗ rter erſten Ranges. Man hat die Behauptung Aufgeſtellt. daß durch ſeine Forſchungen jür die franzößiſche Juonſtrie die d Miniarden Kriegs⸗ entſchädigung an Deutſchland aufgewogen wur⸗ den. Er war tieſgläubiger Katholik. Er wurde einmal von einem ſeiner Schüler gefragt, wie er denn nach ſo vielen Studien noch gläubig ſein könne. Paſteur antwortete:„Eben weil ich nach⸗ gedacht und ſtudiert habe, bin ich gläubig ge⸗ blieben wie ein Bretone(franzöſiſcher Bauer). Und wenn ich mehr nachgedacht und mehr ſtudiert hätte, ſo würde ich gläubig geworden ſein, wie eine Bretonin.“— Der katholiſche Glaube hat keine Wiſſenſchaft, hat kein Forſchen zu fürchten. Wie oft wurde er ſchon von ſogenannter Wiſſen⸗ ſchaft tot geſagt und ſiehe, was ſich als Wiſſen⸗ ſchaft breit machte, das wurde früher oder ſpä⸗ ter als falſch entlarvt. Es war jedesmal ſo und wird immer ſo bleiben: denn katholiſche Glau- benslehre iſt Wahrheit. Wahrheit iſt ewig und unveränderlich. Es iſt Mangel an ſeſtem Glau⸗ ben, wenn die Windbeutelei mit Ergebniſſen neuerer Forſchungen, die angeblich der katholiſchen Glaubenslehre widerſprechen, uns verzagt zu machen imſtande iſt.„Das Wort des Herrn bleibt in alle Ewigkeit.“ Woher der Unglaube in ſehr vielen Fällen? Von der Gedankenloſig— keit. Tauſende plaudern nach, was einer vor— ſagt. Je gedankenloſer, um ſo leichter zu gewin⸗ nen für den Unglauben. Halbes Wiſſen führt zum Teufel, Ganzes Wiſſen führt zu Gott! Halbes Wiſſen, halbes Denken! Wenn ſchon halbes Denken zum Teufel führt, wie Fr. Weber fingt, was dann erſt volle Gedankenloſigkeit? Denke,— und du wirſt glauben! Die Furcht des Herrn iſt die Krone der Weis— zeit, ſie gibt Frieden und Frucht des Heiles in Fülle. Sirach, 1, 22. Wie gewinne ich den Jubiläumsablaß? 1. Du mußt würdig beichten und kommunizieren. Deine öſterliche Beichte genügt nicht zur Ge— winnung des Jubiläumsablaſſes. Du mußt an 5 verſchiedenen Tagen die vier hieſigen Kirchen beſuchen: Dom, Liebfrauen, St. Martin und Kapelle der Dominikaner. Auf die Reihenfolge kommt es nicht an. Du kanuſt auch ſchon von der Veſper des Vortages an— etwa von 2 Uhr nachmittags— beginnen. Du darfſt auch die Straßenbahn oder ſonſtige Fahrgelegenheit(Fahrrad, Auto etc. benützen. mittelbar aufeinander zu folgen. gibt es alſo 20 Beſuche. die Beſuche Die 5 Tage brauchen nicht un- Im ganzen Du mußt bei jedem dieſer Beſuche eine zeit lang nach der Meinung des hl. Vaters beten. Du kannſt, wie jetzt ſür die Gewinnung des Portiunkula-Ablaſſes vorgeſchrieben iſt, ſechs Vater unſer, Ave Maria und Ehre ſei dem Vater in dieſer Abſicht beten. Du kannſt auch den Roſenkranz beten, oder aus Deinem Ge— ſangbuch im erſten Teil die Ablaßgebete(S. 212 in der Auflage von 1902 und Seife in der neueren Auflage) oder die Allerheiligen Litanei Nr. 92 oder die Miſſions andacht Nr. 197. In der Meinung des hl. Vaters ſollſt Du beten: a) für die Ausbreitung Glaubens, b) für den Frieden den Völkern, c) für die Neuordnung der kirchlichen Oerhält— niſſe im hl. Land. Bis Ende des Jahres kannſt Du den Ablaß zweimal gewinnen: Das erſte Mal für dich ſelbſt oder für die armen Seelen, das zweite Mal nur für die armen Seelen. 5. Biſt Du krank oder durch Krankenpflege oder angeſtrengte körperliche Arbeit oder aus einem ſonſtigen Grund am Beſuch der Kirchen ganz oder zum Teil gehindert, dann kann dein Pſar— rer oder auch der Beichtvater die Zahl der Kir— chenbeſuche vermindern, oder auf mehr als 5 Tage verteilen, oder auch andere gute Werke Dir dafür auferlegen. Der heilige Vater erwartet von Dir, daß Du in dieſem Jahre niehr beteſt und büßeſt wie ſonſt. des hl. katholiſchen und die Eintracht unter Anmerkung für die Landgemeinden: In den Landgemeinden müſſen dis dor⸗ tigen Pfarrkirchen bezw. Kapellen an 5 verſchiede— nen Tagen je 4 Mal beſucht werden. 174 1 ö 0 ö Was glauben heißt, und wie man dazu kommt. Ich höre, lieber Freund, du ſeieſt auch unter die Ungläubigen gegangen. Das täte mir leid, du warſt doch früher ſo gläubig und fromm, du weißt ja, wie Shakeſpeare ſagt, in den Tagen der Schulgenoſſenſchaft, der Kindesunſchuld. Ja früher, das waren andere Zeiten. Schwei— gen wir davon, ſonſt müßte ich am Ende mit Ovid ſagen: Ach, wie brennt mich die Wunde, die ich mir ſelber geſchlagen! Genug, es iſt vorbei; jetzt glaube ich garnichts mehr. Alſo du glaubſt nicht, daß es einen Gott, einen Erlöſer, eine Unſterblichkeit, ein ewiges Leben gebe? Nein, das glaube ich alles nicht mehr. Aber, verzeihe, nicht glauben, was beweiſt das? Du magſt immerhin nicht glauben, daß Sanskrit und Griechiſch verwandt ſeien, das ändert nichts an der Tatſache, daß ſie es doch ſind. Mehr wäre es ſchon, könnteſt du glauben, daß Gott nicht exiſtiert; das bewieſe zwar eben falls nicht, daß es keinen gibt, aber es ſetzte doch wenigſtens bei dir eine gewiſſe Ueberzeugung voraus. Nun ja, ich glaube aber, daß es keinen Gott und keine Seele und keine Ewigkeit gibt. Sind das Wortklaubereien! Gut! Jetzt kann ich mit dem Dichter ſagen: Das ſieht ſchon beſſer her, man weiß doch, wo und wie. Höre mich alſo ruhig an und ſprich nicht Wortklaubereien. Du glaubſt ſonach, daß es nen Gott gebe. Wer aber glaubt, der nimmt etwas an auf ein anderes Zeugnis hin. Wir nun glauben dem Worte Gottes; dieſes iſt die einzige Macht, vor der wir unſeren Geiſt beugen. Du glaubſt ebenfalls, die Frage iſt nur, wem. Deinem eigenen Verſtand? Offenbar nicht, denn das wäre nicht glauben, ſondern wiſſen. Somit glaubſt du entweder einem anderen Menſchen oder du glaubſt dem, was dir dein eigener Wille dein Herz vorſagt, alſo nicht deiner Ueberzeu— gung, ſondern deinem Wunſch, wie die, von de— nen Terenz ſagt: „Sie ſehen nichts, als was ſie ſehen wollen.“ Iſt das aber ein genügender Beweggrund oder eine Rechtfertigung für dich in einer ſo wichti— gen Sache!? Höre, jetzt habe ich genug! Ich kann viel aushalten, aber das ſind unerträgliche Sophiſte— reien. Solche Schlußfolgerungen kann man alle eee e ee Bittere Stunden. Es gibt ſo bittre Stunden Im wirren Lebenslauf, Und trüb und ſchwer der Mut. Da brechen alte Wunden Mit neuen Schmerzen auf. Der Frühling iſt verdorben, Der Sonnenſchein erſtorben Und trüb und ſchwer der Mut. Dann denk ich dein, Mario, Und gleich iſt alles gut. ee von kei⸗ Fr. W. Web deere e zugeben und muß ſie am Ende anerkennen: aber meinſt du denn, daß man deswegen zum Glau— ben komme? Lieber Freund, Sophiſtereien muß du nicht ſagen; Logik des Denkens und Folgerichtigkeit der Schlüſſe iſt keine Sophiſtik. Jedoch ich weiß ſchon: du willſt auch gar nicht ſagen, daß ich dich— mit Verdrehung der Frage zum Glauben zwin⸗ gen wolle, ſondern dein Vorwurf bedeutet nur, daß ich wohl mit Anwendung formgerechter Denkgeſetze deinen Verſtand in Verlegenheit, nicht aber dein Herz zum Glauben bringen könne. Damit haſt du vollſtändig recht und ich bin froh, daß ich dich endlich dahin gebracht habe, wo ſich allein dieſe wichtige Sache erledigen läßt. Denn bisher haſt du dich ſelbſt vorſichtigerweiſe immer nur an das Aeußerliche gehaſten, und ich konnte darum auch nur in ähnlicher Weiſe mit dir ver⸗ handeln. Nicht ich bin ſchurd an dem, was du Sophiſterei nannteſt, ſondern du. Mir iſt es ge⸗ wiß lieber, wenn ich ernſtlich auf die Sache los⸗ gehen kann, und ich bin dir dankbar, weil du in es endlich möglicht macht. und immer von neuem forſchen, nicht glauben, weil ſie den Mut, den Willen und die Kraft dazu nicht finden. weil der Schippenſtiel, ſenarztes. Herrn. in mir wach, beſorgte Warnungen alter Tanten Jetzt aber, da du ſelber herausgefunden haſt, wie unwürdig es iſt, über eine ſolche Lebens⸗ frage leere Worte in den Wind zu ſäen, jetzt iſt der entſcheidende Punkt nicht mehr ſchwer zu finden. 4 Mit allen Gründen für und gegen, das fühl du ſelber, kommt kein Menſch zum Glauben. Daß höchſte, was der Verſtand für ſich allein erreichen kann, iſt dreierlei, nämlich, daß er begreift, el ſei ſchwer, gegen den Glauben logiſch zu diſpu⸗ tieren, es ſei ungereimt, eine Glaubenswahrheit zu verwerſen bloß deshalb, weil ſie Glauben verlangt, und es gebe Vernupftacünde genug da für, ſich ihr anzuſchließen. Jedoch das iſt ting noch kein Glaube. Man kann recht gut im Ver- ſtand überzeugt ſein und doch weder den Willen haben, ſich zu unterwerfen, noch ſich im Herzen wirklich mit der erkannten Wahrheit zu befreun— den. Gewiß hat der Dichter recht, wenn er ſagt: Wie viele ſtehn im Sonnenſchein Und rufen ſehnend nach dem Licht! Das ſind Leute, die die Wahrbeit einſehen die aber doch Wenn du alſo nicht mit dem Willen dem Verſtand zu Hilfe kommſt! und mit demütigen Herzen die Ergebung an die erkannte Wahrheit und den Gehorſam gegen den beſſeren Zug deines Willens vollziehſt, wirſt du ſtets mit dir im Widerſpruch bleiben. Nur Un⸗ terwerfung unter den Glauben bringt Zucht, Ordnung und Eintracht in dein Inneres. Alles Forſchen dient bloß dazu, dir den rechten Weg zu zeigen, aber gehen kannſt du ihn nur durch ein gefügiges Herz und einen ſtarken Willen.(9, 3.) Wende mir nicht ein, das verlange aber ernſt⸗ liche Ueberwindung. Ich wollte dir das ſoeben ſagen. Und weil es ſchwer iſt, und weil es den menſchlichen Stolz, der auf Selbſtherrlichkeit über alles hält, ein ſo großes Opfer koſtet, darum ſage ich dir gleich noch ein Zweites: daß du das, dir ſelbſt überlaſſen, ohne die Gnade Gottes nie ſer— lig bringen wirſt. Darum ſei feſt überzeugt daß du hier mit einem kurzen, aber aufrichtige Gebet zu Gott mehr ausrichten wirſt, als mit langem Forſchen, mit unfruchtbaren Wünſchen und mit den ewigen Zweifeln, Beſorgniſſen und Schwankungen, um derentwillen du ſicher ſelbſt ſchon oft über dich unwillig geworden biſt. Fr. A. M. Weiß, Lebensweisheit“. — Die Seele des Hundes. Von Bruder Beuno. Sitze ich da neulich im Zug 754 Mainz— Worms. Aus einem behäbigen Marktflecken der langen Strecke ſteigt ein biederer Mann aus dem Volke ein, Arbeiter dem Schein nach. Vor ſich ſtellt er einen mit vielen Reiſe, eindrücken“ beſäten Pappkarton. Gehorſam nimmt auf einen Wink ſeines Herrn ein allerliebſtes kleines Hundelchen von der Firma Spitz u. Comp. darauf Platz. Mit kleinen, müden Aeuglein ſchielt es traum— verloren nach der Helle des Fenſters. Behaglich gähnend ſtreckt es alle Viere von ſich, ein ſcharſes Gebiß zeigend, vielleicht der Tätigkeit der Ver— dauung ſeiner Reiſeeindrücke oder des Wieder— käuens hingegeben, falls er zu deren Geſchlecht gehören ſollte. Ein Bild ruhiger, geſättigter Tierheit. Seine„Seele“ ſchlummert noch. Mit dem Rollen des Zuges wacht die„Seele“ dieſes Hündleins auf. Entſprechend ihrer hunde— mäßigen Veranlagung ſieht ſie ſich nach geeigne— ter Tätigkeit um. Sie ſcheint alſo nicht zu der Klaſſe jener Arbeitsloſen zu gehören— gewiß gibt es auch viele ungewollte und arbeitswillige L von denen einer in ein Spital am Rhein ein⸗ geliefert werden mußte— vor dem Kriege— auf den er ſich ſo lang durch Männerbart und laut Bericht des Kaf- und Kinn innig ſtützte, ihm feſtgewachſen war, Zärtlich neigt ſich der Mann der aufwachen⸗ den Pſpche ſeines tieriſchen Freundes entgegen. Dem Hundelchen fährt die ſpitze feuerrote Z ug aus dem Gehege der ſcharfblitzenden Zähne herz aus, und mit ſichtlichem beiderſeitigen Wobhlbe⸗ hagen beleckt es ebenſo zärtlich den ſtacheligen Schnauzbart und das unraſierte Kinn ſeines Lebhafte Kindheitserinnerungen werden und junger Lehrer, ſich nicht von Hunden ab küſſen“ zu laſſen und der boshafte Witz fällt mig ein, wo das kleine Fritzchen die Warnung, des Lehrers vom Hundekuß beſtätigt mit der erſchnt⸗ ternden Tatſache, daß das Hundelchen, das die Tante geküßt, bald darauf— verſtorben ſei. mit einigem Befremden und peinlicher Ent⸗ rüſtung ſrage ich den Mann, ob er nicht wüßte, wie gefährlich und wie wenig appetitan regen dieſes Gehaben ſei. Mit großen, unfaßbaren Augen ſtarrt mich der Mann an und antwortei mit der ebenſo entrüſteten Gegenfraae. oh ich nd ob ich noch nicht das Buch des berühmten toſeſſors— der Name iſt mir ſchon wieder entſchwunden, ſagen wir alſo Dr. Iſtewitz, gele⸗ ſen babe:„Die Seele des Hundes“ Zu meiner tiefen Beſchämung mußte ich geſtehen: Nein. Viele Bücher ſeien mir ſchon durch die Hände gegangen, meine Frau jammerte immer peim Abſtauben über die mächtig hohen Bücher⸗ geſtelle, aber ein ſolches Buch habe ich noch nicht geleſen. Um meine Schande einigermaßen zu bedecken, fügte ich kleinlaut bei: Als Erzieher und Pädagoge habe ich mich pflichtgemäß mehn zum die Seelen meiner Kinder als ſolcher Vieh. cher bekümmert. Mit der rührenden Zärtlichkeit einer Mutter ſtreichelte der Mann ſein tiefbelei⸗ digtes Tierchen, welches ſich ſeinerſeits in der Rolle der gekränkten Leberwurſt— um beim Tierreich zu bleiben— gefiel, und mir mit ge⸗ ſträubtem Schnurrbart einen wütenden Blick aus feiner Hundeſeele zuſchoß, der in Menſchenſprache zu bedeuten ſchien:„Wart nur, nachher beim usſteigen, falls kein Schutzmann da iſt, reiße ich 5 einen Fetzen von deinem feingebügelten Bein⸗ eid!“ Plötzlich machte der Mann einen gewaltigen Sprung— allerdings nur in Gedanken— mit ſeiner Menſchenſeele und behauptete, ebenſo wenig wie man beweiſen könne, daß das Tier keine Seele habe, ebenſo wenig könne man das Fortleben der Menſchenſeele in der anderen Welt bewei— en. Da waren wir nun ſchon beim dritten Satz im tieſſten Weltanſchauungsgeſpräch— das anze Abteil horchte auf. Und deshalb fragte ich den Mann, ob er als gläubiger Chriſt eine Wahrheit leugnen könne, die ſelbſt das ſchwär⸗ ſte Heidentum„allerdings in entſtellter Form r Seelenwanderung oder der Ahnenverehrung wie in China und Japan, feſthalte. Darauf lenkte der Mann wieder ein— er ſah wohl, daß er ſich„verhuppaßt“, wie man bei uns im Oden⸗ wald ſagt, bekannte ſich als Schweizer und katho⸗ liſcher(1) Chriſt und erzählte, wie er in der Wirt⸗ ſchaft das Hundelchen öfters gefüttert, worauf er hungrige Wirt es ihm geſchenkt habe, und er es tüchtig aufgepäppelt habe und war mit dieſem Hundchen eitel Glück und Wohlfahrt in ſein Baus eingezogen. Vorher habe er viel durchge⸗ macht und manchen Sturm, innerlich und äußer⸗ lich, erlebt, jetzt aber ſei er ganz zufrieden und glücklich. Nicht für 10 000 Reichsmark ſei es ihm ffeil. Als beſonudere Fügung der göttlichen Vor⸗ ſehuig pries er es, daß böſe, mißgünſtige Men⸗ ſchen das Tierlein ſchon oft aus dem Leben ſchaf⸗ fen wollten, aber jedesmal die Mordanſchläge „wie durch ein Wunder“ vereitelt worden ſeien. Ich beſtärkte den Mann in dieſer wohltätigen Geſinnung durch das Gotteswort:„Der Gerechte erbarmt ſich ſeines Viehes“, verſicherte ihm, daß jede gute Tat ihren Lohn ſinde— wenn auch nicht immer hier in dieſer Welt— warnte ihn aber, in dem Tierlein einen Fetiſch oder ein Zauber— ſtück oder eine Verſicherung gegen jedes Un⸗ glück zu erblicken. Mit der frohen Hoffnung auf ſeiner„Seele“ ſeines Hündleins in der anderen Welt begrüßen zu können, verließ er das Abteil im Worms. Allerlet Gedanken beſchlichen mich auf der Heimfahrt. Wie frommgläubig, mit einem Eifer, der einer beſſeren Sache würdig wäre, ſtürzen ſich auch ſogenannte gläubige Chriſten und Katholi⸗ ken oft auf die ganz unbewieſenen Aufſtellungen und Hypotheſen eines einzigen„berühmten“ Profeſſors, der meint, mit dem Dreipfennig-Licht⸗ lein ſeines hochmütigen Verſtandes die Sonne der chriſtlichen Wahrheit auslöſchen oder wenig⸗ tens verdunkeln und überſtrahlen zu können. Und doch. wie wenig Grund haben wir, vom reichbe⸗ ſetzten Tiſche der Wahrheit aufzuſtehen, und den ungläubigen Propheten nachzulaufen, welche glauben, ein Körnlein gefunden zu haben, und dasſelbe wie ein friſchlegendes Huhn mit lautem Gelrächz und ſelbſtgefälligem Gegacker der ſtau⸗ nenden Mitwelt vorzeigen— während die Nach⸗ welt darüber lächelt und ſich an das Belenntnis der großen Gelehrten Newton und Paſteur hält: Halbes Wiſſen führt zum Teufel, gan⸗ zes Wiſſen führt zu Gott. Freilich, nach dem Wort der ewigen Wabrbeit eſſen auch die Hünd⸗ Wenndie Schatten weichen Roman bon Ferdinand Runkel „Ich glaube es, Max, aber ſei doch auf⸗ richtig gegen dich ſelbſt. Es gibt ja keinen Ausweg.“ „Wer weiß!“„ N„Nicht, nicht, wenn du noch einen Funken von Liebe zu mir haſt, wecke dieſe Gedanken micht auf. Es würde mich töten, wenn ihm etwas.... Sieh, ich könnte von dem Ge⸗ danken nicht los, daß es mein Wunſch ge— weſen wäre, der ihm den Untergang bereitet ätte.“ 5„Wenn unſere Wünſche in Erfüllung gingen, dann ſäßen wir nicht heute ſo traurig neben⸗ einander. Heißer hat wohl niemand als wir gewünſcht, bitterer iſt wohl niemand enttäuſcht worden, als wir.“.. „Ach Max, zerreiße mir nicht das Herz, mache mir das Leben nicht noch ſchwerer, als es ſchon iſt. Glaube mir, ſeit dem Augenblick, da ich in deinen Armen geruht, ſeitdem ich das höchſte ſüßeſte Glück genoſſen habe, ſeitdem mir die Tage vergangener ſeliger Jugendzeit wieder lebendig geworden ſind, iſt mir die Wirklichkeit noch viel grauer und öder geworden. Mein Elend iſt ſo hoch geſtiegen, ich bin ſo unendlich verzweifelt, daß ich ſelbſt die Kinder laſſen und in den Tod gehen könnte. Man muß einem Menſchen nicht das Glück, die Seligkeit wie ein lockendes Phantom zeigen, um ihm alles ſogleich wieder zu entreißen. Da ſpricht man von den Qualen eines Tantalus, und er litt doch bloß leiblichen Hunger und leiblichen Durſt und ſah Trank und Speiſe in verführeriſcher Nähe. Aber ich, was habe ich gelitten?! Seit langen Jahren hungert und dürſtet meine Seele nach einer andern Seele und nun ent⸗ gleitet mir alles 99 9 Iq bach, ebe Dane nicht löſchen, meinen Hunger nicht ſtillen und kann doch nicht verhungern, kann doch nicht verdurſten. Ich lebe weiter wie Tantalus und quäle mich und verzehre mich. 1 Max war erſchüttert von dem Ausbruch tiefen Leidens. micht wußte, daß das Tier auch eine Seele abe 1 1 1 1 Es mor ihm doch ſo geweien. kein von ven Broſamen, vie vom Tiſch der Kin⸗ der Gottes fallen. blindgläubige Menſchen oft in unſerem Glau⸗ bensgehorſam ſunfehlbare Lehramt des Heiligen Geiſtes in der katholiſchen Weltkirche. lernen und immer lebendiger beſte Schutz des Glaubensſchatzes, Perle, für die ein guter Ewigkeits kaufmann allen Erdenſtaub hingibt. ö Beſchämen können uns ſolch und Unterwerfung unter das Immer tiefer kennen üben, iſt der der koſtbaren 0 Der Regenbogen. Eine Jugenderinnerung und mehr on F. Schrönghamer⸗Heimdal. Wie lag die Welt erſchrocken vor jäher Wetter Wut! Nun feiern rings die Glocken Mit Stimmen klar und gut. Von Bergen ſpringt zu Bergen Ein Farbenbogen bunt, Gezaubert wie von Zwergen, Geheimer Dinge kund. Wir drängen aus den Räumen Ungläubigen Geſichts, Und lächeln froh und ſäumen Erſtaunt ob ſolchen Lichts. Es hat uns angezogen Und wiſſen ſelbſt nicht wie. Es liegt im Regenbogen So tiefe Harmonie. Das iſt die Kraft der Leiden: Je weher etwas grobt, Je heller ſteh'n die Freuden Darnach, wenn's ausgetobt. Schau auf und laß dir zeigen, Wie wunderbar er iſt: Die fernen Donner ſchweigen, Der blaue Himmel grüßt. Geh' hin, dort wo er mündet, Liegt eine Schale Gold's, Und wer den Ort ergründet, Der holt's. Wieder einmal war zu meiner Bubenzeit eines der tobenden Sommergewitter, die Him mel und Erde erſchüttern, über unſer Wald⸗ Ich laufe und komme dorf niedergegangen. richtig an den Platz, wo der Regenbogen auf⸗ ſteht. Es iſt gerade über der Rindenhütte des Waldhirten auf dem grünen Anger, wo die Herde glockenbimmelnd um den Waldbrunnen ſteht, in leichten, und Schwüle, die ſich nach Gewittern auszu⸗ gleichen pflegen. „Setz dich her zu uns,“ biſt müde,“ ſagt der Waldhirt.„Es kann dir nicht ſchaden, wenn du ein paar Worte hörſt vom Regen⸗ bogen und ſeinen Wundern! N Erſt jetzt merke ich, daß beim Waldhirten auf dem Bänklein noch einer ſitzt, ein fremder, herriſcher Stadtmenſch, wie ſie manchmal in die Gegend kommen und ſeltene Käfer, Steine und Pflanzen in ihre Büchſen ſammeln. „Es iſt ſchon etwas wahres an der Bogen dort, wo er niedergeht, eine Schale Goldes hinterläßt,, meint der fremde Herr, dieweil ich auf der Waldſtreu vor der Hütte verat mend lauſche.„Nur iſt es kein wirkliches Gold, das man mit Händen greifen kann, ſondern ein Schatz der Seele, der aber nicht minder N 1.— lichten Dämpfen der Kühle Wirklichkeit iſt wie das Erdengold, um das ſich die armen Menſchenkinder die Füße wund laufen.“ Die uralte Zeit erzählt uns vom Regen⸗ bogen als von einer„Brücke“ Bifröſt, die vom Himmel zur Erde und von der Erde zum Himmel geht und beide verbindet:„Man⸗ heim“, das Heim der Menſchen unſerer Erde, und„Asgard“, den Himmel der hohen Licht⸗ geiſter. Auf dieſer Regenbogenbrücke hält der Lichtaſe Heimdall Wache. Er iſt, wie Michael, der Hüter des Sonnengeheimniſſes, der Tor⸗ wart der himmlichen Lichtwelten, die im Regenbogen auch unſeren irdiſchen Augen ſchon erſtrahlt als ſichtbares Zeichen des ewi⸗ gen Bundes zwiſchen Himmel zwiſchen Allvater und Menſchenkind.“ f„Wie wunderbar!“ wage ich von meiner Streuſchütte her einzuwerfen. „Ja, wunderbar!“ hirt. der Fremde fort,„hat die Welt entgöttlicht, die Zauber zerſtört, die unſichtbar und ſichtbar wie der Regenbogen, zwiſchen Himmel und Erde weben. In den Strahlen des Regenbogens zerlegt ſich das weiße Licht der Gotteswelt in ſieben Wunderfarben, dem ſterblichen Auge ſichtbar. Und ſo macht Gott ſeine Verheißung, daß er den Regenbogen als Zeichen ſeines Bundes zwiſchen ſich und den Erdenkindern geſetzt habe, allewege wahr. von oben, die ſich wie an einer ſenkrechten Kriſtallwand des Aethers brechen und ſo ihr Farbenrad entfalten. Dieſes Gotteslicht, ſonſt dem Auge unſichtbar, will ſich der Erde vermählen und ſie umgeſtalten zu einem neuen Eden, wie der wiſſende Goethe ſeheriſch verkündet: „Nun aber bricht aus jenen ewigen Gründen Ein Flammenübermaß, wir ſteh'n betroffen. Des Lebens Fackel wollten wir entzünden, Ein Feuermeer verſchlingt uns, welch ein Feuer! Iſt's Lieb, iſt's Haß, die glühend uns umwinden wechſeln ungeheuer? So daß wir wieder nacht der Erde blicken, Zu bergen uns in jugendlichſte Schleier.“ Mit dieſen Worten deutet der Dichter die gänzliche Erneuerung und völlige Verjüng⸗ ung im göttlichen Urlicht an. „Allein wie herrlich dieſem Sturm ent— ſprießend, Wölbt ſich des bunten Bogens Wechſeldauer Bald rein gezeichnet, bald in Luft zerfließend. Der Spiegel ab das menſchliche Beſtreben. Ihm ſinne nach und du begreifſt genauer: Am farbigen Abglanz haben wir das Leben.“ Mit Schmerz und Freuden Das iſt das wahre Leben in Einklang und Eintracht mit dem Göttlichen. das ſich im Re— genbogen ſpielt. Hier mein Waldbüblein, liegt die Schale voll Gold. die du vergebens an Bogens Niedergang findeſt. Aber dort, wo er in's göttliche Urlicht mündet, wirſt du ſie finden— unendlich, unermeßlich, in nie ge— ahnter Herrlichkeit. Denn was wir hier als Schönheit beſtaunen, wird uns dort als Gold der Wahrheit umglänzen. „Was wir als Schönbeit hier empfinden, Wird einſt als Wahrheit uns entgegen geh'n.“ Der Dichter Schiller, der dieſe Worte aus— geſprochen hat, ſieht das Gebeimnis des Re⸗ genbogens offen, wenn er ſagt: „Wie ſich in ſieben milden Strahlen Der weiße Schimmer lieblich bricht, Wie ſieben Reagenpogenfarben 5 re N 0 277 8 —. b reer rere ſäls- hh ein Apglranz des wiedergefündenen Glückes auf Mollys Geſicht geſchimmert, als ob ſie weniger unglücklich geweſen.. „Siehſt du, ich wollte ja nichts, als dich nur manchmal ſehen, deine liebe Stimme hören, weiter nichts. Die Gewißheit deiner Liebe ſollte der Talisman ſein, der mich durch das elende Leben begleitete. Ich wollte entſagen, und ich hoffte darin ein beſcheidenes Glück zu finden, aber meine Hoffnung war ein Selbſtbetrug. Gerade dich ſehen, dich ſprechen hören, bereitet mir den tiefſten Schmerz, deine Anweſenheit verwirrt mich, ſie macht mich ſchwach.“— „So will ich gehen. Du weißt, daß ich deinen Frieden nicht teuer genug erkaufen kann.“ „Nein, bleibe jetzt, wo du doch einmal ge⸗ kommen biſt. Noch einmal laß uns in Ruhe alles beſprechen, damit du einſiehſt, alle Hoff⸗ mung iſt ſur ewig verloren, und oann wollen wir auch für ewig auseinandergehen. Wenn es nicht anders iſt, mußt du mit Ritter ſprechen, ich ertrage es nicht, dich zu ſehen und an ihn gebunden zu ſein.“ „Warum willſt du dich nicht losmachen, dich befreien von dem furchtbaren Joch, das du trägſt? Warum wollt ihr den Fehler, den ihr in der Jugend begangen habt, durch ein lebens⸗ langes Unglück büßen? Warum ſich nicht in Ruhe voneinander trennen, warum wollt ihr euch nicht wie zwei ehrliche Menſchen ſagen, daß ihr nicht mehr zuſammen leben könnt?“ „Nein, Max, du ſprichſt ſo, wie es dir deine Liebe eingibt, du haſt keine Familie, haſt keine Kinder. Was ſoll aus den beiden Knaben werden, den Sprößlingen einer geſchiedenen Ehe? Glaube mir, die Sünden der Eltern rächen ſich an ihnen bis ins dritte und vierte Glied. Wir leben doch nun einmal in der Geſellſchaft und müſſen uns ihren Geſetzen unterwerfen. Was wir untereinander aus⸗ machen, können wir der großen Welt nicht er⸗ zählen. Es gibt keine Eheſcheidung ohne Sünde, und wir müſſen die Sünde fürchten, mehr als den Tod. Denn die Sünde bringt kein Glück. der Stätte, wohin mich Gott geſtellt hat. Dringe nicht weiter in mich, tue keinen Schritt mehr, ich flehe dich an, wenn eure Arbeit dort draußen nollendet ift. meide den Wolfaang.“ Nein, Max, glaube mir, ich muß ausharxen an 0 „Molly, Molly, du liebſt mich nicht mehr.“ „Ach du Kleingläubiger, weil ich dich liebe. amenlos, mit dem ganzen Schmerz meiner armen zerriſſenen Seele, darum bitte ich dich, laß mich allein, wenn du mich liebſt. Ich weiß nicht, was geſchieht, wenn du mir nahe biſt. Mein Unglück iſt ſo unſagbar, daß ich mich vielleicht vergeſſen könnte. Verſtehe mich doch. O mein Gott, führe mich nicht in Verſuchung. Sie ließ den Kopf auf beide Hände ſinken, und ein ban tenſchee Schluchzen erſchütterte ihren ſchlanken Körper. 5 905 alſo war es. Ihre Liebe war zu groß, zu mächtig, ſie fürchtete, ſich nicht beherrſchen zu können. Durfte er da noch weiter in ſie dringen, durfte er ihr alle Möglichkeiten vor⸗ halten, die ſchließlich noch zu einem glücklichen Ende führen konnten? Aber immer doch nur konnten, nicht mußten. Er verſtand ſie vollkommen. Sie wollte nicht, daß den Kindern der Vater genommen würde, oder was ſie für weit ſchlimmer hielt, die Mutter. Eine Eheſcheidung lag ganz außer⸗ halb ihrer Gedanken. Eine anſtändige Frau, ſo ſagte ſie ſich, muß in ihrer Ehe ausharren, ſelbſt wenn ſie nicht das lück gefunden hat, das ſie zu finden hoffte. Und im Grunde, was hatte ihr Ritter denn getan? War er ihr nicht von Anfang an mit einer leidenſchaft⸗ lichen Zärtlichkeit begegnet? War ſie es nicht, die mit dem Bilde eines andern im Herzen ihn zu ſeinem Lebenswandel getrieben hatte?! g „Du mußt gerecht ſein, Max. Wie immer in der Welt haben auch wir uns unſer Schickſal ſelbſt geſchaffen. Ich mache mir Vorwürfe, daß ich meinem Gatten nicht das geweſen bin, was er von mir fordern konnte. Wer weiß?. Man ſagt mit Recht, daß der Teufel der Vater der Lüge ſei. Die Lüge hat alles Unheil über uns gebracht, und ich bin mit der Lüge zum Ehebund geſchritten. Ritter wäre ſicher nicht ſo ſehr auf Abwege geraten, wenn er bei mir eine Erwiderung ſeiner... ich muß es nun einmal Liebe nennen... gefunden hätte. Es iſt eine brutale Liebe, ich gebe es zu, ſie hat nichts Seeliſches, ſie iſt wild, aus einer ſtürmiſchen Lebenskraft, einem leidenſchaftlichen Willen zum Lebensgenuß geboren. Für manche Frauen maa eine ſolche Liebe berauſchend ſein. ich hatte die Hand funkelnden Tann, blitzt. und Erde, beſtätigt auch der Wald⸗ „Die ungläubige Naturwiſſenſchaft“, fährt Berfließen in das weiße Licht, 1 So fließt in einen Bund der Wahrheit In einen Strahl ſas Licht zurück.“ Der Waldhirte hat ſeine Bibel auf den Knien und lauſcht offenen Mundes den Wor⸗ ten des weiſen Fremden. Mir geht es auch micht anders. reden hören von ſo hohen, Dingen. Ich möchte ihn auch immer lieben, lichten Aber jetzt erhebt er ſich, gibt uns beiden und geht weiter in den verlen⸗ über dem die Abendſonne „Ja“, ſagt er zum Scheiden noch,„es wer⸗ den noch große Zeiten kommen. Finſternis liegt über der Erde. Der Menſch hat ſich vom Göttlichen abgewandt. Sein Licht vermag nicht mehr in die Herzen zu dringen. Alles rennt dem Gelde und Genuſſe nach. Darum wird ein großer Krieg kommen, Hunger, Not, Erdbeben und alle Plage. Reinigende Mächte werden am erk ſein und alles Schlechte gänz⸗ lich zerſtören. Und dann wird das Gottes⸗ licht wieder frei und feſſellos über die Ahe brauſen wie an einem Weltpſing⸗ en- Es ſind die Strahlen daß ich mit il 25 ln Höbel Kuuft Jedermann Mida bel Huprermunn! f Wir waren II 5 ir Sind hillin! Mir bleiben hilligl!] Der tägliche Massenumsatz madits, Der wachsende Kundenkteis beweisk er. 05 Küchen naturlasien 175 5 5 725. 778. 275., 238.„ Schlatzimmer ven 365. „* Fi, 888, 448. Sneisezimmer rene 385. 5 ————-„—-˙ 675.—, 525.—, 496.—, 445.—, Herrenzimmer bicne 295 4 1 1 725. 646.-, 775.—, 425. leldenchtenve. 37.—] betsſellen m. H.. 28.- WMasclkemmoden. 49.- feachtise. 16.— bülketts, kice. 185.— büchendhtänke.. 95.— Schleibliscke. 95.- Flumgaderden. 38.— chaiselongues.. 47. J biwans, mod.. 76. Matratzen, Drell, gute Füllung. Mk. 29.“ Nreilzahlung gestattet Zustellung mit eigenem Auto auch auswärts. Nupfermann ze Das Haus für Hittesstandsmobel Uegröndet 1003 Mannheim, H 3, 1 Jungbuschstraße— nahe Markt Cn. 900 Meter Ausstellungsräume Zahlreiche Anerkennungsschreiben mir in den ſtiuen wiadchentagen ein anderes Bild von meinem Gatten gemacht, ein Bild, das eine verzweifelte Aehnlichkeit...“ Sie ſah ihm mit einem warmen weh— mütigen Blick in die Augen, und er ver⸗ ſtand ſie. „Du hatteſt mir alles erſchloſſen, du hatteſt neine Weltanſchauung geſchaffen, indem du nit weicher Hand alles Unreine wegſchobſt und mich mit deiner Begeiſterung für alles Schöne und Große erfüllteſt. Dazu der ſchweigende Wald mit ſeinem leiſen Rauſchen, dem ſel Imen Märchenzauber, der mich in ſeinem grünen Zwielicht umfing, und deine Liebe, die mit mir aufgewachſen iſt.“ 48550 92 S und Blicke wie im Traum vor ſich hin. Dann fuhr ſie wieder fort, als Max micht antwortete: 1„Und nun kam er. Ich ſah ſeine ſeiden⸗ ſſchaftlichen Augen mich verſchlingen; ſeine ſchlanke kraftvolle Geſtalt, ſein männlich kühnes Geſicht, der leidenſchaftliche Ton ſeiner Stimme. Ich will nicht ſagen, daß er Eindruck auf mich emacht hätte, aber du warſt mir doch einmal verloren. Zwiſchen Max und dir, hatte die Mutter geſagt. kann nie etwas werden. Er iſt ein Bettler, du biſt eine Bettlerin, willſt du ehn Jahre warten, bis er dich in ein be⸗ cheidenes Heim führen kann? Ja, wenn der ater noch ein junger Mann wäre und ich eme junge Frau, aber uns kann jeden Augen⸗ lick etwas Menſchliches zuſtoßen, was willſt u dann anfangen? In dienender Stellun. dein Brot erwerben und auf ihn warten zehn Jahre lang? Denkſt du, daß ein Mann zehn Jahre lang einen Jugendtraum träumt? Sei klug, Kind, Ritter iſt doch ein ſchöner Man Er liebt dich leidenſchaftlich, er wird dich auf Händen tragen, und er iſt faſt Millionär. Er wird dir jeden Wunſch erfüllen, den du aus⸗ ſprichſt. Lieber Freund, wenn eine Mutter das einem ſechzehnjährigen Mädchen ſagt, wenn ſie in Tränen ausbricht, wenn der alte Vater ſich die grauen Haare rauft: Willſt du mir denn nicht die Sorge um deine il abnehmen, ube in die Grube fahren kann 7. Bibliothek in Mailand wärtige einen von zahlreichen der Ambroſiana 1 einige ihrer Epigramme N ſein Urteil. macht nichts“, eine Pointe war es dabei 1 iich wollte ſie im griechiſchen Geſchmack machen. rige Suppe.“ ſchmack!“ verſetzte er ſpöttiſch. wurden bald in Paris bekannt und zu einer ßbprichwörtlichen Schlechtes zu bezeichnen. England befand ſich Cromwells, Miß Ruſſel. Wart's, Waldbuüblein, du kannſt es noch erleben, wenn du zum Mann erwachſen biſt. Halte dein Herz offen und deine Seele rein. Dann wirſt du die Sprache des Herrn ver⸗ ſtehen und ſeine Stimme hören, wenn ſie dich als Streiter ruft auf die Seite der Seinen. Denk an meine Worte!“— Wann wird der Siebenfarbenbogen als Sinnbild des ewigen Bundes über der erlöſ⸗ ten Erde ſtrahlen? Wann werden wir alle das Gold der Wahrheit finden, das uns als Schönheit für kurze Augenblicke im Regen⸗ bogen erſtrahlt? Schau auf und laß dir zeigen, Wie wunderbar er iſt: Die fernen Donner ſchweigen, Der blaue Himmel grüßt. Geh' hin, dort wo er mündet, Liegt eine Schale Gold's, Und wer den Ort ergündet, Der holt's. Bunte Zeitung. Polizeihundverwendung bei der Eiſen⸗ bahn. Laut Preſſemeldungen ſind nach dem ichweren Bahnunglück bei Leiferde Polizei— hunde an der Unglücksſtelle angeſetzt worden um die Spur vermuteter Täter aufzunehmen. Ohne Erfolg. Der Vorſitzende des Vereins für deutſche Schäferhunde(SV), Sitz Mü chen, Rittmeiſter a. D. v. Stephanitz hat in einer Zuſchrift an die Reichsbahn-Geſellſchaft auf die Unmöglichkeit hingewieſen, auch beſt— geführte Polizeihunde nachträglich auf Spu— ren anzuſetzen, die von Hunderten anderer Nachkommen gelreuzt und verändert ſind. Er empfiehlt aber aus Gründen der allgemeinen Sicherheit und des Preſtiges der Reichsbahn als eines völlig ſicheren Beförderungs⸗-Unter⸗ nehmens, grundſätzliche Einführung geſchuun ter Spürhunde an wichtigen und gefährdeten Strecken derart, daß Führer und Hunde auf Anruf am Tatort ſchnellſtens in Tätigkeit treten könnten. Enge Fühlungnahme mit den örtlichen Dienſtſtellen der Landeskriminalpoli— Zei und der Landjägerei(ſoweit dieſe auf Sur gearbeitete Hunde beſitzen) wäre er— wünſcht. An geeigneten Führern und Hun⸗ den wird kein Mangel ſein. Ehrung des Gründers des Caritasverbandes Dem Andenken des verſtorbenen Prälaten Werthmann, des Gründers und erſten Prä— ſidenten des Deutſchen Caritasverbandes, iſt durch die Stadt Freiburg, in der er 35 Jahre ſeines arbeits- und verdienſtreichen Lebens zugebracht hat, eine bedeutende Ehrung zuteil geworden. Durch Beſchluß des Stadtrates hat der Platz der Stadt, an den u. a. das Stadttheater, die Univerſität und das Werth— mannshaus, der Sitz der Zentrale des Deut— ſchen Caritasverbandes, ſtoßen, den Namen! „Werthmannplatz“ erhalten. Der Deut⸗ ſche Caritasverband verzeichnet dieſe neue Ehrung ſeines unvergeßlichen Gründers mit aufrichtigem Dank. Pius 10. als Bibliothekar. Zur Erinnerung an die langjährige Tätig— keit Pius 10. als Präfekt der Ambroſianiſchen iſt in deren Studien— ſaal eine Bronzeſtatue des Papſtes aufgeſtellt worden. Aus dieſem Anlaß hat der gegen— Präfekt, Prof. Giovanni Galbiati dank⸗ bar verpflichteten Gelehrten verſchiedener Län⸗ der unterzeichneten Aufruf ergehen laſſen, dem Papſt als Wiſſenſchaftlicher und Freund der Wiſſenſchaft durch Geld- und Bücherſpen⸗ den für die Ambroſiana Sympathien zu lezeu— gen. Die Zuwendungen ſollen beſonders der Eröffnung neuer Räume, der Erneuerung ſund Neuausſtattung der Säle und Erweiter— ung der Handbibliothek dienen. Scherze und Anekdoten, geſammelt von Ernſt Jucundus. Fräulein von Gournay zeigte einſt Racau und fragte ihn um Racau ſagte ihr offen, er fände ſie matt, denn ihnen fehle die Pointe.„Das erwiderte ſie unwillig,„auf nicht abgeſe ben, acau ſchwieg. Einige Tage darauf war er 1 mit Fräulein von Gournay bei dem Arzt de Lorme zu Mittag. Es wurde eine ſehr magere . Fleiſchbrühe aufgetragen. Als das Fräulein die Suppe gekoſtet hatte, liſpelte ſie ihrem achbar Nacau zu:„Das iſt eine ſehr wäſſe⸗ „Sie iſt im griechiſchen Ge⸗ Dieſe Worte Redensart, um etwas * Im Gefolge der Prinzeſſin Amalia von eine Enkelin Oliver ft f Eines Tages war be. damit beſchäftigt, der Prinzeſſin bei der Toilette bebilffich zu ſein. als der Prinz von —— Wales, nachmals König Georg 3., ins Zim⸗ mer trat.„Ei, Miß Ruſſel!“ ſagte der Prinz, „es iſt heute der dreißigſte Januar, und Sie ſollten ſich ſchämen, daß Sie nicht in der Kirche ſind, um für die Sünden Ihres Großvaters Buße zu tun.“—„Ew. Hoheit!“ erwiderte Miß Ruſſel,„für eine Enkelin Oliver Crom— wells iſt die Beſchäftigung, bei der Sie mich hier ſehen, Buße genug!“ X. Chriſtine, Königin von Schweden, be— dauerte noch in Rom, daß die Natur ſie nicht zum Manne gemacht und daß ſie ſich nie an der Spitze eines Heeres in der Schlacht befun— den habe. Eines Tages zielte ſie mit einer Ka— none auf eine mit Eiſen beſchlagene Tür an der Villa Medici: die Zeichen der Schüſſe ſoll man heute noch ſehen. Sie vermachte eine Geldſumme, um jeden Morgen in der Engels— burg eine Militärmuſik aufzuführen. E ö Die Gräfin de la Fayette hatte mit einer Hofdame lange ſehr freundlich verkehrt; aber das Benehmen der letzteren veranlaßte eine völlige Auflöſung der Freundſchaft. Lange Zeit darauf traf die Hofdame die Gräfin in Verſailles in den Gemächern des Kön gs Lud— wigs 14. an. Sie näherte ſich der Gräfin und redete ſie mit den Worten an:„Hier iſt es wie im Elyſium, man findet hier alle wieder.“ „Sie haben ganz recht,“ erwiderte die Gräfin, „aber dort ſpricht man nicht miteinander.“ E Die junge Gräfin von Livry hatte bei einem lebhaften Geſpräch etwas ſehr Witziges geſagt. Man lachte darüber, und einer in der Geſellſchaft, der das Witzwort überhört hatte, bat ſie. es zu wiederholen.„Meine Einbil⸗ dungskraft hat keine Gedächtnis,“ erwiderte die Gräfin. ** In einer Geſellſchaft, in der ſich der Dich— ter Gleim und die berühmte Dichterin Kar— ſchin befanden, lobte der erſte re die ſchöne Hand einer Dame, die neben ihm ſaß. Em— pfindlich fiel die Karſchin ein: Mir Weib von zärtlichem Gefühle, Gab die Natur die größte Bauernhand, Und doch geſchah es, daß ſie Beifall fand, Weil ich mit ihr die Leier ſpiele. Neueſte Herrenmode in Amerika. Aukleider, die unten„nur, eine. 26 Zoll haben. Bisher iſt wenigſtens noch die Herren— mode von extravaganten Neuerungen ver⸗ ſchont geblieben. Nun ſoll es anders werden. Ueberſpannte junge Männer in den Vereinig— ten Staaten machen lebhafte Propaganda für die breiten Hoſen, eine Modeſchöpfung, die in nichts hinter den Torheiten der Damenmode zurückbleibt. Hoffentlich bleibt uns* Deutſch⸗ land dieſe Mode erſpart. von ben bea 2 e 25 15 22 Vermiſchtes. Ein mittelrheiniſcher Flughafen. Verfloſſenen Freitag fand in Darmſtadt eine Vorberatung von Vertretern der Städte Frankfurt, Wiesbaden, Mainz und Darmſtadt über das Projekt eines mittelrheiniſchen Zen⸗ tralflughafens ſtatt. Das Profekt ſieht die Schaffung eines gemeinſamen Flugplatzes für die vier Städte vor, der durch eine moͤg⸗ lichſt zentrale Lage für alle Beteiligten leicht erreichbar ſein ſoll. Als Gegner des Projektes bekannte ſich der Oberbürgermeiſter Wiesba⸗ dens, der betonte, daß Wiesbaden zunächſt unter allen Umſtänden auf der Schaffung eines eigenen Flugplatzes beharren müßte. Ihm ſchloſſen ſich die Vertreter von Mainz an. Beide Städte haben bereits die Schaffung eines gemeinſamen Flugplatzes in Erbenheim, dem bekannten Pferderennplatz vorgeſehen. Die Vertreter von Mainz und Wiesbaden er⸗ klärten ſich jedoch bereit, in einer Kommiſſion, die zur weiteren Erörterung des Projektes ge⸗ bildet werden könne, mitzuarbeiten. Die 56. C. V. Verſammlung. Der Kartellverband Katholiſcher Deutſcher Studentenverbindungen eröffnete am Montag ſeine diesjährige Kartellverſammlung mit einem Sportfeſt auf dem Tiergartenſportplatz in Berlin. Im Anſchluß daran fand ein Be⸗ grüßungskommers im Kaiſerſaal des Zoolo— giſchen Gartens ſtatt. Von allen Hochſchulen der deutſchen Sprachgebiete ſind Vertreter des [Verbandes erſchienen, der mit 6500 Studie⸗ renden und 13000 alten Herren einen der ſtärkſten Studentenverbände darſtellt. Diens⸗ tag begannen die internen Beratungen. Im Mittelpunkt der repräſentativen Veranſtaltun⸗ gen ſtehen der Feſtakt und die Gedächtnisfeier in der Aula der Univerſität am heutigen Donnerstag. Vorher findet in der Hedwig⸗ Baſilika⸗ ein Pontifikalamt ſtatt, das Nun⸗ tius Pacelli zelebrieren wird. Im Anſchluß daran vollzieht ſich der Aufmarſch von 250 Chargierten des Verbandes unter den Linden. Am Abend findet ein großer Kommers im Zoologiſchen Garten ſtatt. Reichskanzler Dr. Marx, ſowie Vertreter der Reichs- und ſon⸗ ſtigen Behörden haben ihr Erſcheinen zuge⸗ ſagt. Der preußiſche Miniſterpräſident Braun ſandte der Verſammlung ein Begrüßungs⸗ ſchreiben. Reichspräſident v. Hindenburg wird eine Abordnung des Verbandes empfan⸗ gen. f Neue Bismarckerinnerungen. München, 15. Sept. Der langjährige Rechts beiſtand des Fürſten Bismarck, der derſtorbene Juſtizrat Dr. Ferdinand Philipp, hat Auf⸗ zeichnungen über Bismarck gemacht. Die Fa⸗ milie des verſtorbenen Juſtizrates Philipp entſchloß ſich jetzt, im Oktoberheft der„Süd⸗ deutſchen Monatshefte“ mit der Veröffent⸗ lichung der Erinnerungen zu beginnen, die ohne jede polemiſche Tendenz unmittelbar mach den Zuſammenkünften mit dem Kanzler eſchrieben ſind. Sie enthalten die früheſte, auf Bismarck unmittelbar zurückgehende Där— ſtellung der Entlaſſung. Aus Nah und Fern. Ludwigshafen, 13. Sept.(Die Trinkhallenein⸗ brecher gefaßt.) Die Einbrecher, die ſeit gerau— mer Zeit den Schrecken der Inhaber bezw. Eigen⸗ tümer der Verkaufs- und Erfriſchungshäuschen waren, wurde nun durch die Polizei auf friſcher Tat ertappt und feſtgenommen Es ſind dies der 43 Jahre alte Georg Sachs von Oggersheim und der 22 Jahre alte Otto Kipper von hier. Es werden ihnen 12 Einbrüche nachgewieſen. geſtohlenen Sachen wurden teilweiſe ſelbſt ver— braucht, teilweiſe an Hehler abgeſetzt. Kreuznach, 15. Sept.(Schweres Aulamobil⸗ zunglück.) Ein ſchwerer Autounfall hat ſich an der Bahnſtrecke Simmern—Caſtellaun an einer Straßenkreuzung zugetragen. Der 55 Jahre alte Fabrikant Dr. Jakob aus Kreuznach wollte mit feinem Auto. welches mit fünf Perſonen 9 it war, die Bahnſtrecke überaueren, als ein Pero nenzug herannahte Der Fabrikant, welcher den Wagen ſelbſt ſteuerte, hatte anſcheinend das Läutewerk der Lokomotive nicht gehört. und das Auto wurde von dem Zuge erfaßt. Dr. Jakob wurde durch das Steuer die Bruſt eingedrückt, und der Tod trat ſofort ein. Die übrigen In⸗ ſaſſen des Wagens, zwei Damen, erlitten ſo ſchwere Verletzungen, daß an ihrem Aufkommen gezweifelt wird. Der Sohn und der Chauffeur des Getöteten kamen mit leichteren Verletzungen davon. Speyer, 15. Sept. Ein Schüler als Atten⸗ täter. Wie erſt jetzt bekannt wird, wurde am 4. September in der Nähe der Station Hart hauſen auf dem linken Schienengeleiſe der Gaubahn ein etwa backſteingroßer Granit ſtein von dem Zugführer des zur Abfahrt bereitſtehenden Zuges entdeckt. Nachdem der Stein von dem Dienſttuenden Beamten ent— fernt wurde. konnte der Zug ſeine Fahrt fortſeten. Als Täter iſt von der Gendarme— rie ein Werktagsſchüler aus Harthauſen er— mittelt worden, der bei ſeiner Feſtnahme an— gab, er hätte gern eiumal geſehen, wie ein Eiſenbahnzug entaleiſt. Hierzu hören wir noch ars Ein Die Harthauſen: 0 * einer Giſenhahnenſchſaa eines Volks— Ae Ilie lat algbenxilri. uber Allg. allbech eri. Drikefi * ö ſchülers hat ſich hier jetzt nach der Unterſu ung des Falles durch die Gendarmerie geklärt Die vor einigen Tagen verbreiteten Gerüchte, daß in der Nähe des hieſigen Bahnhofs ein Stein auf die Geleiſe geworfen wurde, ſind zutreffend. Es handelt ſich bei dem Täter u einen Harthauſener Volksſchüler, der, weil er angeblich gern einmal ein Eiſenbahnun⸗ glück geſehen hätte, ein Stein auf das Geleiſe legte. Da aber der Zugführer an jenem Tag den Stein ſofort bemerkt und weggeſchafft hatte, kam es zu keinen Folgen. Speyer, 15. Sept.(Lebensgefährliche Kei⸗ lerei.) Eine lebensgefährliche Keilerei entſtand geſtern abend gegen 8 Uhr auf der Schiffer⸗ ſtadter Straße an der S-Kurve, als ein Aut der J. G. Farbeninduſtrie Ludwigshafen zwei Fuhrwerke paſſierte und nicht abblendete; Einer der Fuhrleute, der hieſige Landwirt A. Schanzenbach rief deshalb dem Kraftwagen⸗ führer zu:„Abblenden!“ und ſchluag ſchließlich aus Aerger mit ſeiner Peitſche gegen den Fü rerſitz. Während die Fuhrwerke ihren Weg fortſetzten, nahm der Chauffeur Jungkind aus Waldſee Veranlaſſung, den Fuhrmann zur Rede zu ſtellen. Mit der Andrehkurbel ausge züſtet, ſchlug er ſofort auf Schanzenbach ein, ſodaß dieſer eine Verletzung am rechten Knie davontrug. Schanzengriff ergriff hierauf ein großes Hebeiſen und mißhandelte Jungkind damit ſo fürchterlich, daß er nach kurzer Zeit von den übrigen Autobegleitern in bewußt⸗ loſem Zuſtande blutüberſtrömt vorgefunden wurde. Die Gendarmerie Speyer erhielt von dem Vorkommnis ſofort Kenntnis und nahm in derſelben Nacht noch Schanzenbach feſt. Junakind liegt lebensgefährlich verletzt in ſei⸗ ner Pehauſung darnieder.— Nach einer ande⸗ ven Meldung ſoll eines der Fuhrwerke nicht beleuchtet geweſen ſein. Wiesloch, 15. Sept. Der vergeſſene Zug⸗ ſchaffner. Auf der Nebenbahn Wiesloch-Wald⸗ angelloch trug ſich dieſer Tage ein nettes Stückchen zu: War da noch der Zugſchaffner im Büro des Stationsamtes Rauenberg tätig, als draußen der Zuoführer abpfeift und mit dem Zuge davonfährt. Der Schaffner rennt aus dem Stationsamt und raſt hinter dem Zuge her, obne ihn jedoch einzuholen. Der Zug hat beinahe die nächſte Station erreicht, als ſich die Fahrgäſte an den Zugführer wen— den. da ſich kein Schafkner zur Fahrkarten— kontrolle einfindet. Dieſer läßt den Zug zu⸗ rückfahren, um den vergeſſenen Schaffner zu bolen, der, nachdem einige Zeit vergeblich dem Zug nachgelaufen war, ſich vor Erſchöpfung und Aerger auf den Bahndamm oeſetzt hatte um ſich ſeinem Schickſal zu überlaſſen. i Dahn. 15. Sept. An der Meißenhurger Straß wurde das 4 Jahre alte Pflegekind des Hen ſten Kerner von dem Auto des Mehlaroßhändlers Tirv⸗Saarbrücken überfahren und ſofort getötet Das Kind überguerte die Straße und geriet da⸗ bei vor den Wagen, der noch im letzten Augen⸗ blick ausweichen wollte. Es war jedoch bereits zu ſpät. 9 5 Nürnberg, 15. Sept(Beſtrafte Geldſucht.) Das hieſige Schwurgericht hat die Landwirtsfrau Reiſinger non Auren zu zwei Jahren Zuchthaus und fünf Jahren Ehrperluſt verurteilt und ſo⸗ ſortige Perhaftung angeordnet. Die Frau hatte, 0 1100 Beſitz der Verſicherungsſumme von n zu gelangen, ihr eigenes Anweſen Saarbrücken, 15. Sept.(Schrecklicher Mord.) Ju dem Bergmannsort Heiligenwald hat die 26˙ jährige Frau eines Eiſenbahners geſtern abend ſerve beiden Kinder im Alter von vier und fünf Jahren und ſich ſelbſt erſchoſſen. Die Frau war ſofort tot, die Kinder ſchweben in höchſter Le⸗ bensgeſahr. Man vermutet, daß die furchtbare eget ſich kurz 8 der Heimkehr des Mannes gnete, in einem Anf eiſti ö 1 fall von geiſtiger Umnach Berlin, 15. Sept. Das Ergehnis der Funk⸗ ausſtellung. Das wirtſchaftliche Endergebnis der diesjährigen Funkausſtellung befriedigt auf der ganzen Linie außerordentlich. Ein⸗ käufer aus allen europäiſchen und auch aus überſeeiſchen Ländern waren vertreten und tätigten nennenswerte Exportaufträge. ö Sterlrade. Verhängnisvolle Feſt⸗ 925 h me. Ein Arbeiter, der von einem Kriminal- deamten feſtgenommen werden ſollte, z ötzli einen Revolver und gab mehrer Schiiſe au den Beamten ab, von denen einer ihn in den Ober— ſchenkel traf. Dagegen wurde ein dem Beamten Hilfe eilender zweiter Polizeibeamter durch einen Treffer ſchwer verletzt, der deſſen Tod befürchten läßt. Schließlich konnte der Arbeiter überwältigt und feſtgenommen werden. Eſſen. Bergmaunslos. Auf der Zeche „Helene“ ereignete ſich ein Unglücksfall, der den Tod zweier Bergleute zur Folge hatte. Ein Schießmeiſter wurde durch einen Unglückszall ſchwer verletzt. Als ein Steiger bei der Bergung, des Verletzten am Seil durch eine blinden Schacht auffahren wollte, riß aus irgend einer Urſache plötzlich das Seil. Der Verletzte und ſein Beglei— ter ſtürzten in den Schacht und blieben auf der Stelle tot liegen. Emmerich. Vom Zug erfaßt und ge⸗ kötet. Bei Bienen wurde ein etwa 22jähriges Mädchen aus Millingen von einem Güterzug er⸗ faßt und vollſtändig verſtümmelt. Der Tod muß auf der Stelle eingetreten ſein. Das Mädchen wollte f inem bei der Bahn beſchäftigten Bruder Eſſen bingen und muß daber wohl unvorſich⸗ tigerweiſc die Gleiſe betreten haben. ce lle a c. 71 be oe 2 41 21 1 0 de 0