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Seine Anweſenheit iſt dort im deutſchen Intereſſe notwendig, weil zurzeit im Völker⸗ bund Fragen erledigt werden, an denen Deutſchland nicht unintereſſiert ſein kann. So z. B. die Danziger und die Memeler Frage. Aller Vorausſicht nach wird der nach Berlin zurückkehren. Alsdann wird das Reichskabinett zuſammentreten, um ſeinen Bericht über die Beſprechungen mit Briand entgegenzunehmen. Vorher wird ſelbſtver— ſtändlich Dr. Streſemann dem Reichspräſiden— ten über die Genfer Vorgänge Vortrag hal ten. Das Kabinett wird ſich dann über die weiteren Schritte ſchlüſſig werden müſſen, die ſich aus den Abmachungen von Thoyri erge— ben. a Das von Streſemann und Briand gemein— ſam herausgegebene und optimiſtiſch gehaltene Kommunique über ihre Beſprechungen in Thoiry wird von einem Teil der deutſchen Preſſe ſo ausgelegt, als ob ſchon jetzt in nächſter Zukunft ein völliger Umſchwung in den Beziehungen zwiſchen Deutſchland und Frankreich zu erwarten ſei. Demgegenüber vertritt man in maßgebenden politiſchen Krei ſenſen die Auffaſſung, daß dem zweifellos großen Ziele, das ſich Streſemann und Briand geſteckt haben, nicht zu unterſchätzende Schwie— rigkeiten entgegenſtehen. Aus den Kommentaren der Pariſer Preſſe kann man zwar erfreulicherweiſe feſtſtellen, daß die geplante deutſch⸗franzöſiſche Verſtän— digung als Grundlage der künftigen europä⸗ iſchen Friedenspolitik nicht mehr ſo ſchroff wie vor wenigen Jahren abge— lehnt wird, aber trotzdem iſt es vorläufig noch zweifelhaft, ob es Briand gelingt, ſein Werk an den verſchiedenen gefahrvollen Klippen vorbei in den rettenden Hafen zu bringen. Die franzöſiſche Linkspreſſe ſpricht bereits von Meinungsverſchiedenheiten inner— halb des Kabinetts. Es heißt, daß die Natio— naliſtiſchen Mitglieder der Regierung, insbe- ſondere die Miniſter Marin, Barthou, Tar— dien und Bokanowski der Politik Briands unfreundlich gegenüberſtehen. Aber ſelbſt, wenn der franzöſiſche Miniſterrat ſich auf den Boden der Politik Briands ſtellen wird, ſo wird es gewiß noch lange währen, bis die neue Politik ſich zum Vorteil Deutſchlands auswirkt. Die Strömungen gegen die Thoiry⸗ Politik Briands. Paris, 21. Sept. Wie bereits angekündigt, wird heute vormittag unter dem Vorſitz des Prä⸗ ſidenten ein Miniſterrat ſtattfinden, nachdem am geſtrigen Montag bereits eine Miniſterbeſzrechung erfolgt war. Wahrſcheinlich wird der Miniſter⸗ rat heute noch nicht zu einer Entſcheidung kom⸗ men können, da die Sitzung durch das Expoſee Briands völlig ausgefüllt ſein dürfte. Zum erſten Male ſeit Cannes wird die fran⸗ zöſiſche Außenpolitik gegenüber Deutſchland wie⸗ der in den Bereich der innerpolitiſchen Intrigen und Kämpfe gerückt. Die Schwierigkeiten für den weiteren Zuſammenhalt des Kabinetts der natio⸗ nalen Einigung ſind zuhlreich genug. Einer Be⸗ laſtung durch Differenzen über Fragen der Au⸗ ßenpylitit dürfte das Kabinett Poincare nicht gewachſen ſein. Das„Journal des Debats“ macht darauf auf⸗ merkſam, daß die Freunde Briands ſchon von der baldigen e des„Man⸗ nes von Locarno“ ſprechen. Das Blatt meint, daß das Kabinett Poincare zweifellos die Poli⸗ g Locarno und deren Folgen übernehme. gaben der beherrſchenden Poſition Frankreichs ein. Die Verminderung der franzöſiſchen Be⸗ ſatzungsſtreitkräfte müſſe als Gegengewicht die Einrichtung einer Kontrulle erhalten, die ohne die Ermächtigung der Reichsbehörden wirkſam ausgeübt werden könnte. Es wäre auch nicht möglich, für dieſe Ueberwachung die Rheinländer ſelbſt zu intereſſieren, die befürchten müßten, daß eines Tages ihr Land zum Schauplatz bewaffne⸗ ter Zuſammenſtöße gemacht werde.(1) Das „Journal des Debats“ erklärt, daß zu einer er— folgreichen Durchführung von Kombinationen die ſer Art die Bedingungen ungünſtiger ſeien als im Jahre 1923, fügt aber hinzu. daß dieſe Frage immerhin geſtellt werden müßte. Frankreich dürſe niemals den Vertrag von Verſailles zer— ſchlagen, um dafür halbe Zugeſtändniſſe hinſicht⸗ lich der Zoll- oder etwaiger Vorſchußzahlungen Genf, 20. Sept. Die dritte Kommiſſion für Abrüſtungsfragen hat heute nach längerer Debatte und nach einer glänzenden Rede des franzöſtſchen Delegierten de Jouven el die von der kranzöſiſchen Delegation vorgeſchla— gene Noeſolution angenommen. die verlangt, daß die internationale Abrüſtungskonferenz auber im Falle materieller Unmöglichkeit“ vor der 8. Völkerbundsverſammlung zuſam⸗ mentreten ſoll. Dazu erklärte de Jouvenel namens der franzöſiſchen Regierung, daß für die Regierung der franzöſiſchen Republik jetzt weder techniſch noch praktiſch eine Schwierig- keit beſtehe. die Abrüſtungskonferenz einzu berufen. Dieſe Erklärung de Jouvenels wurde allgemein viel beachtet und dahin ausgelegt, zu erhalten. Ebenſo wäre es unklug, den Da wesplan aufs Spiel zu ſetzen, ohne vorher zum mindeſten etwas Gleichwertiges in die Hand zu bekommen. Auch der„Temps“ Schwierigkeiten der Neugeſtaltung franzöſiſchen Beziehungen hin. der deutſch Keine Unſtimmigkeiten in Paris. Glückwünſche an Briand. Paris, 21. Sept. Nach einer Havasmel g iſt das in Paris verbreitete Gerücht über angeblich beſtehende Unſtünmigkeiten inner⸗ halb des Kabinetts wegen der Verhandlun— gen Briands unzutreffend. Bisher habe Briand den übrigen Kabinettsmitaliedern noch keine Darſtellung über den Verlauf der Perhandlungen gegeben. In einer kurzen Un⸗ terredung ſei lediglich Poincare über die großen Linien ſeiner Verhandlungen mit Streſemann informiert worden. Der Generalrat des Departements Allier hat geſtern die Entſchließung gefaßt, in der er den Außenminiſter Briand zu ſeiner Genfer Politik beglückwünſcht und der Hoffnung Aus⸗ druck gibt, daß die Verſtändigungspolitik mit Deutſchland von Erfolg begleitet ſein möge. England und die deutſch⸗franzö⸗ ſiſche Verſtändigung. Lundon, 20. Sept. In politiſchen engli⸗ ſchen Kreiſen wird mit beſonderem Intereſſe““ die Entwicklung der Beratungen zwiſchen dem franzöſiſchen und deutſchen Außenminiſter ver— folgt. Man weiß, daß die engliſche Regierung über die Beſprechungen und die Vorbereitun— gen auf dem Laufenden gehalten wurde. Auch in engliſchen politiſchen Kreiſen glaubt man, daß Deutſchland für Zugeſtändniſſe Frank⸗ reichs bezüglich der Rheinlandbeſatzung. der Saarvolksabſtimmung und der Militärkon trolle gewiſſe finanzielle Zugeſtändniſſe anbie⸗ ten werde. Man nimmt an, daß auch die fran zöſiſche Regierung zu erheblichen Zugeſtänd— niſſen in dieſen drei Fragen bereit iſt, glaubt aber, daß derartige Zugeſtändniſſe nur unter der Vorausſetzung einer endgültigen Stabili— ſierung der Reparationszahlungen unter dem Dawesplan möglich ſind. Als vollkommen abſurd bezeichnet man in Londoner politiſchen Kreiſen die von gewiſſer Seite auf dem Kontinent verbreitete Auffaſ⸗ ſung, daß eine deutſch⸗franzöſiſche Annähe⸗ rung in England Beunruhigung hervorrufe. Man betont allgemein, daß ein großer Teil der Tätigkeit Chamberlains der Erreichung dieſes Zieles gewidmet geweſen ſei und weiſt darauf hin, daß gerade England ein großes Intereſſe an der Förderung des europäiſchen Friedens habe, zumal es durch die Locarno— verträge an das Schickſal Europas gebunden ſei. Die nächſte Woche in Genf. Genf, 20. Sept. Nachdem die großen hiſtori⸗ ſchen Ereigniſſe der beiden letzten Wochen ver⸗ rauſcht ſind, wird nun die Völkerbundsverſamm⸗ lung in dieſer Woche ihre Arbeiten abſchließen. Es ſtehen noch intereſſante und wichtige Verhand⸗ lungen über die für nächſtes Jahr geplante inter⸗ nationale Abrüſtungskonferenz und über die Weltwirtſchaftskonſenenz bevor. Morgen tritt das vorbereitende Komitee für die Abrüſtungs⸗ konſerenz zu einer beſonderen Sitzung zuſammen. Am 24. und 25. September tritt die 1. Konſerenz weiſt auf die daß nach dem Inkrafttreten der Locarno-Ver— träge und den neuangebahnten Beziehungen zwiſchen Deutſchſand und Frankreich das Ge als geſichert Falle auf An⸗ lingen der Abrüſtungskonferenz angeſehen wird. Die Worte„außer im materiellerr Unmöglichkeit“ wurden trag des engliſchen Delegierten in die Reſolu— ſion für den regelmäßigen Betrieb einer Flugverbindung Sevilla— Buenos Aires er⸗ teilt hat. Die Regierung habe ſich bereit er⸗ klärt, für den Zeitpunkt der Fertigſtellung der Flugzeughalle dem Flugverkehr eine jährliche Zuwendung in Höhe von 30 Millionen Peſa⸗ tas zu genehmigen. Kleine politiſche Nachrichten. Kommuniſtenzuſammenſtoß in Nanch. Paris, 20. Sept. Geſtern hielt der kommuni⸗ ſtiſche Abgeordnete Marcel Cachin in Nancy vor einer Kommuniſtenverſammlung eine Rede. Nach Auflöſung der Verſammlung kam es zu einem Zuſammenſtoß mit der Polizei. Aus den Reihen der Kommuniſten wurde ein Revolverſchuß ab⸗ gefeuert, wobei ſich ein regelrechter Straßenkampf zwiſchen den Manifeſtanten und den Poliziſten entſpann. Sechs Poliziſten wurden verletzt und 20 Manifeſtanten verhaftet. tion eingefügt. Die Erklörung de Jouvenels richtet ſich beſonders auch gegen dieſe Einfü aung., die aber gleichwohl von der ſion vorgenommen wurde. Kommiſ— lugtag zu Ehren Hindenburgs Bod Mergentheim, 20. des Reichsyräſidenten v Hindenburg hatte der Württembergiſche Luftverband ge ſtern einen Flugtag veranſtaltet, bei dem die bedentendſten württembergiſchen Flieger vor dem Reichsoberhauyt ihre Kunſt und ihren [Wagemut gezeigt ha Um 5 Uhr nachmit tags traf, mit brauſe m Jubel begrüßt, der Reichspräſident im Kraftwagen ein und ließ ſich die Flieger und Schüler der Sportflug— ſchule Böblingen vorſtellen. Dann beobachtete er faſt eine Stunde lang die Leiſtungen der Flieger. Ballonjagden, Loopings, Tallſchirm— abſprünge folgten dicht in buntem Wechſel. Sept. Zu Ehren Ameritaniſcher Kriegsſchiffbeſuch in Kiel. Kiel, 20. Sept. Am 21. September 1926 trifft der amerikaniſche Kreuzer„Memphis“ zu einem zehntägigen Beſuch in Kiel ein.„Memphis“ iſt ein nach den neueſten Erfahrungen gebautes und mit den modernſten Einrichtungen verſehenes Schiff. Es ging am 14. Juni 1926 von Amerika aus in See und ſtattete zunächſt einen Beſuch in Frankreich(St. Nazaire) ab. Im Laufe des Sommers fanden weitere Beſuche ſtatt in Sant⸗ ander(Spanien), Kopenhagen und Stock⸗ holm. Der Befehlshaber der amerikaniſchen Streitkräfte in Europa, Vizeadmiral Roger Wel⸗ les, nimmt an dem Beſuch in Kiel teil. Er iſtf der fünſälteſte Admiral der amerikaniſchen Ma⸗ rine Die Patenſtädte der deutſchen Kreuzer „Berlin“ und„Hamburg“ werden die Gelegenheit benutzen, um ihren Dank für die Aufnahme ih⸗ rer Patenſchiffe in den Vereinigten Staaten zum Ausdruck zu bringen. Die Reichshauptſtadt hat 100 Mann, der Senat der Stadt Hambura 40 Mann der amerikaniſchen Beſatzung zum Beſuch ihrer Städte eingeladen. Auch die Reichsregie⸗ rung wird den amerikaniſchen Gäſten einen herz⸗ lichen Empfang bereiten. Oslo, Zwiſchenfälle— Erregung Zwiſchenfülle in Baſtia. Paris, 20. Sept. Havas meldet aus Ba ſtia(Korſika): Auf das Gerücht hin, daß der Kommandant des im Hafen von Licorno lie⸗ genden franzöſiſchen Dampfers„Idamone“ gezwungen worden ſei, bei einer dort veran⸗ ſtalteten faſchiſtiſchen Kundgebung die franzö⸗ ſiſche Flage auf Halbmaſt zu ſetzen, haben Mitglieder einer antifaſchiſtiſchen Organiſa⸗ tionin Baſtia heute vormittag vor dem italie niſchen Konſulat demonſtriert und den Konſul gezwungen, eine franzöſiſche neben der italie⸗ niſchen Flagge aufzuziehen. Die Demonſtran⸗ ten zogen hierauf zum Hafen und zwangen die Kapitäne der dort vor Anker liegenden italieniſchen Dampfer und Segler, ebenfalls die franzöſiſche Flagge zu hiſſen. Polizei, Gen⸗ darmerie und eine Infanterieabteilung ſind zur Herſtellung der Ordnung eingetroffen. Die Zwiſchenfälle vor dem franzöſiſchen Konſulat. Paris 21. Sept. Wie amtlich geſtern mit⸗ geteilt wurde, hat der Unterſtaatsſekretär des italieniſchen Außenminiſteriums, Orconaro, dem franzöſiſchen Botſchafter in Rom von der Verhaftung eines der Hauptbeteiligten bei den Zwiſchenfällen vor dem franzöſiſchen Konſulatsgebäude in Trieſt in Kenntnis ge⸗ ie franzöſiſch italieniſche Spannung. in Jtalien und Frankreich. ſetzt. Die italieniſche Regierung hat ferner die Polizeibehörden in den italieniſchen Provinz— ſtädten angewieſen, alle notwendigen Maß- nahmen zu treffen, damit franzoſenfeindliche Kundgebungen in Zukunft vermieden werden. Neue italieniſche Provokation. Paris, 21. Sept. Ein Symptom für die wachſende Verſchärfung der Stimmung zwi— ſchen den öffentlichen Meinungen Italiens u. Frankreichs ſind die Zwiſchenfälle, die ſich in den letzten Tagen in beängaſtigender Weiſe häufen. Wie die Pariſer Preſſe aus Lyon meldet, wurden am Sonntag Bewohner des franzöſiſchen Grenzgebietes bei Modane, die ſich zu einer Sportveranſtaltung nach dem Mont Cenis begeben wolten, von den italie⸗ niſchen Grenzwachen am Betreten italieniſchen Bodens verhindert. Der korſiſche Abgeordnete und berühmte Advokat Moro ⸗Giafſeri, der gleichzeitig Stadt⸗ rat von Baſtia iſt, wo ſich die letzten franzö⸗ ſiſch⸗italieniſchen Zwiſchenfälle ereigneten, führt dieſe auf die fortdauernden italieniſchen Provokationen zurück. Er erwähnt im„Paris Soir“ zahlreiche Fülle, wo italieniſche Schiſſe in, franzöſiſchen Hoheitsgewäſſern dicht vor der korſiſchen Küſte beim unerlaubten Fiſch⸗ fang betroffen wurden. e S.— . die Sturmkataſtrophe in Florida. Paris, 20. Sept. Laut„Newyork Herald beträgt die Zahl der Toten in Florida 601 und die Zahl der Verletzten 2000. Der Sach ſchaden beziffert ſich auf 1 Milliarde Dollar. In Miami ſteht das Waſſer 3—6 Fuß hoch, ten. Zahlreiche Schiffe ſind vom Meer auf das Land geworfen worden. So iſt ein großer Dampfer mitten in den Palmenwald gewor⸗ fen worden, wo er mit dem Kiel nach oben liegt. Ein großer Zweimaſter iſt gegen ein Haus geworfen worden und hat die Mauer mit dem Bug durchhrochen. Der Präſident des amerikaniſchen Roten Kreuzes hat an den Gouverneur von Florida, Martin, ein Te⸗ Aegramm geſandt, in dem er ihm die geſamte Organiſation des Roten Kreuzes zur Verfü⸗ aung ſtellt. Die Regierung hat außerdem ein Flugzeuggeſchwader nach Florida entſandt. 8 Die Kataſtrophe erweiſt ſich nach neueren Nachrichten als viel ſchrecklicher, als man zu⸗ nächſt annahm. Die beiden amerikaniſchen Modebäder Miami und Palmbeach ſind voll— ſtändig zerſtört. Ueber 2000 Häuſer ſind ein⸗ geſtürzt. Die beiden Ortſchaften gleichen einem Schutthaufen. Die geſamten Hafen- und Dock⸗ anlagen mit ſämtlichen Schiffen ſind vernich⸗ tet. 1450 Tote. Newyork, 21. Sept. Der amerikaniſche feen Coolidge hat einen dringenden 1 pell an die Bevölkerung erlaſſen, den not⸗ eidenden Gebieten zu helfen. Aus dem Orte Mobile im Staate Alabama liegen keinerlei Nachrichten vor, weil die Drahtverbindungen ämtlich unterbrochen ſind. Die Zahl der pfer läßt ſich immer noch nicht mit Sicher⸗ eit feſtſtellen, da die Bergungsarbeiten noch in vollem Gange ſind. Mobile ſoll vollſtändig zerſtört ſein. Die meiſten leichtgebauten Häu⸗ ſer wurden in Trümmer gelegt. Die Regie⸗ rung hat rechtzeitig nach New⸗Orleans War⸗ mungen ergehen laſſen, da ſich der Orkan land⸗ einwärts gewandt hat. Das Barometer fällt immer noch. Auch Galveſton im Staate Texas, wo im Jahre 1900 ein Orkan ungeheuren Schaden anrichtete, iſt bedroht. Die letzten Be⸗ richte aus Florida überſteigen die ſchlimmſten Erwartungen. Die Zahl der Toten wird jetzt auf 1450 geſchätzt. Von 8 großen im Sturm⸗ gebiet befindlichen Paſſagierdampfern fehlt bisher jede Nachricht. Aus allen, Florida be⸗ nachbarten Staaten, ſind Truppen, Marine⸗ ſoldaten und Aerzte zur Hilfeleiſtung unter⸗ wegs. Ueberall werden Notlazarette unter⸗ richtet. Die Belagerungsgeſetze werden aller⸗ ſchärfſtens durchgeführt. Erſte Hilfe brachten Flugzeuge, die Medikamente und Aerzte her⸗ anſchafften. Dann konnte ein Hilfsdienſt mit Zügen eingerichtet werden. Augenzeugen be⸗ richten von dem fürchterlichen Zuftand ſämt⸗ licher Straßen, die überall von Leichnamen, Verwundeten, zerſchellten Autos, umgeriſſe⸗ 2 Bäumen und Telegraphenſtangen bedeckt ind. Auch aus Mexiko und Kuba treffen Nach⸗ richten ein, nach denen auch dort der Wirbel⸗ ſturm Verheerungen angerichtet hat. Der Brückeneinſturz bei Gartz. Lokaltermin.— Eine Leiche geborgen. Sitrttin. 21 Sont. Mie aus Gark a. Oder Peusdie che euweichen Roman von Ferdinand Runkel. 1„Unſmn!“ Ihre Augen flammten auf ihn, als ob ſie ihn verſengen wollten.„Unſinn! Oder iſt es vielleicht Unſinn, daß du jeden und jeden Tag wieder auf Wintersbach im Salon der Gräfin zu finden biſt? Denkſt du, ich weiß nicht, woher deine plötzliche Sehnſucht nach der Freiheit kommt? Du biſt einfach wieder einmal Hals über Kopf verliebt, in die ſchöne Löbau verliebt, und doch biſt du nicht imſtande, trotz all deiner bee trotz all deiner männlichen Schönheit....“ Er lächelte überlegen. „Alſo das geſtehſt du mir doch zu.“ Sie tat, als hörte ſie ſeinen Einwurf nicht und fuhr fort: „„ irgend ein Weib auf die Dauer zu feſſeln, denn du biſt ein zu großer Egoiſt, dein Ich, dein Genuß ſtehen dir über allem; und ſolche Männer werden nie ein Weib für ſich gewinnen, ſie werden es berücken im erſten Augenblick, aber eine Liebe von Dauer einzu⸗ flößen, dazu biſt du nicht imſtande. Lieben heißt, einen andern glücklich machen wollen, aber du willſt nur dich ſelbſt glücklich machen.“ Woher nahm ſie nur dieſe auffallende Beredſamkeit, woher dieſe Gedanken, dieſe Kraft der Aufhetzung...? Er ahnte es und warf deshalb in ſeiner kühlen Weiſe das Wort Goethes hin: „Ich hör' Uliſſen reden.“ „Ach, denkſt du mich mit Vorwürfen zu chrecken? Denkſt du, daß ich nicht jeden Augenblick alles vertrete, was zwiſchen mir und Max geſchehen iſt? Das ſage ich dir, tue was du willſt, aber verlange nicht von mir, daß ich durch einen gerichtlichen Prozeß den Ramen meiner Knaben beflecken laſſe, nie, nie, nie! Lieber nehme ich ſie beide an der Hand und gehe mit ihnen ins Waſſer.“ Sie atmete tief auf und ließ ſich wie er⸗ ſchöpft in den Seſſel ſinken. Es trat eine ſchwüle Pauſe ein. Ritter ging, furchtbare Gedanken in ſeinem Kopfe wälzend, wie ein gefangener Löwe im immer auf und ab ö ö — 1 1 gemeldet wird, fand geſtern ein Lokaltermn an der Unfallſtelle ſtatt. Der Oberſtagtsanwalt vernahm die Augenzeugen der Nataftrophe u. a die Verensbb ice Leiter der Baufirma. Am „Nachmittag wurde nach längerer Vernehmung der Betommeiſter Firch aus Berlin verhaf⸗ tet Im wird zur Laſt gelegt, daß er bei der Der Verkehr wird mit Booten aufrecht erhal- da die Unterſuchung durch den Einſturz der Brücke außerordentlich erſchwert und faſt aus“ 9 Wetonmiſchung für die eilergrundierung die notwendige Sorgfalt ſchulphafter Weiſe außer Acht gelaſſen babe. Der Lokaltermin erſtrecen 1 wird ſich noch iber mehrere Tage e ſchließlich nur mit Hilfe von Tauchern geführ werden kann. Während der Ode der ſuchung bleibt die Schiffahrt“ auf dem Oder⸗ arm von Stettin bis Schwedt geſperrt. Man will verſuchen, ſpäter die Schiffahrt durch den 1 85 gebliebenen Bogen der Brücke zu füh⸗ en. Veiter wird aus Gartz gemeldet, daß es dem Taucher gelang, im Laufe des Nachmit⸗ 90255 191 c zu bergen. Wie verlau⸗ : en während der Nachtſchicht in den Biiſchmaſchine Fehler borgen 1 5 05 rückenplan war von drei Regierungsſtellen und vier Miniſterien gebilligt. Der Plan ſah eine dreibogige Gußbetonbrücke vor, dere Seitenbögen je 36 Meter und der Mittelbogen etwa 60 Meter breit waren. Das Gußbeton⸗ verfahren, allgemein in Deutſchland üblich, fand bei dem Gartzer Prozekt zum erſtenmale an einer großen Stro ü 1 ſichung. 8 mbrücke ſeine Verwirk⸗ Aus der Umgegend. d. Pfeddersheim, 18. Sept.(Unglücks fall.) Ein Tünchergeſelle ſtürzte vorgeſtern ſo un⸗ glücklich beim Anſtreichen eines Neubaues von der Höhe des Hauſes herab, daß er erheblich verletzt mit dem Krankenwagen in ſeine Hei⸗ mat, die Pfalz, weggefahren werden mußte. Biblis, 20. Sept.(Vom Zuge totgefahren.) In der Nähe des Bahnüberganges Biblis⸗ Bobſtadt liß ſich vergangene Nacht ein Hand⸗ werksburſche vom Zuge überfahren. Er wurde am Morgen mit abgefahrenem Kopf von Streckenarbeitern gefunden. Der Tote war barfuß, ſeine Kleider ſehr zerfetzt. Die Per⸗ ſonalien konnten bis jetzt noch nicht feſtgeſtellt werden. da der Tote keine Ausweispapiere bei ſich trug. Eich, 20. Sept.(Ein Rohling) treibt hier ſein Unweſen. Wiederholt iſt es in der letzten Zeit vorgekommen. daß Katzen von dieſem Robling, der wohl in allen vorgekommenen Fällen der gleiche ſein dürfte. der Schwanz abgehackt worden iſt. Dem feigen Tierquäler gebührte eine exemvlariſche Strafe für ſeine Roheit. Der Betreffende ſcheint entweder in der Schanzenſtraße oder in der Hinterhof⸗ ſtraße zu wohnen, weil gerade dort dieſe Tier⸗— quälerei vorgekommen iſt.—(Fahrraddieb⸗ ſtahl). Die Tochter des hieſigen Schuhmacher⸗ meiſters Memminger hatte geſtern die Kirchweihe in Hamm beſucht und dabei ihr Rad in einer Wirtſchaft im Kohlenſchuppen abgeſtellt. Als ſie es wieder nebmen wollte, um nach Hauſe zu fahren. war das Rad ver⸗ ſchwunden. Leute, die in dem Wirtſchaftsgar⸗ ten ſaßen, erklärten. daß eine Viertelſtunde vorher das betreffende Rad von einer etwa 18jährigen Perſon geholt worden ſei. Da die Diebin von auswörts iſt, ſo wurde ſie leider nicht erkannt. Doch ſcheint die Polizek der Diebin auf der Spur zu ſein, da weniaſtens die Perſonalbeſchreibung gegeben werden konnte.—(Der Seebach) iſt total verſchlammt. Heute wurde das Ausuntken desſelhen in vor 5 Conrad Beidt geht nach Amer ik Der beliebte Filmſchauſpieler Conrad Veidt hat ſoeben ſeine Reiſe nach Amerika angetre⸗ ten, wo er in dem neuen United⸗Film die Rolle des Königs Ludwigs 2. von Frankreich ſpielen wird.— Unſer Bild zeigt den bekann⸗ ten Filmſtar bei ſeiner Abreiſe auf dem Bahn⸗ hof Zoo in Berlin. Vor dem Zuge: ſeine Gattin, links von ihr, Emil Janings. ſchiedenen Loſen an den Wenigſtnehmenden verſteigert. Hoffen wir, daß gründliche Arbeit geſchafft wird. Früher war der Bach ganz klar und es waren viele Fiſch darin. Da aber die Strohſtoffabriken von Oſthofen und Rhein⸗ dürkheim ihre Abwöſſer in den Bach leiten, ſo iſt die Fiſchzucht völlig ruiniert und der Bach ſelber iſt ſehr verſchlammt u. verſumpft Aus Nah und Fern. Grünſtabkl, Vermißt wird ſeit Milte Auguf die geiſtig minderwertige 17jährige Tochter Emme von Philipp Specht hier. Wie verlautet, ſoll ſick das Mädchen Birkusperſonal angeſchloſſen haben i„ Ne Sei eriger Dienſt necht, der ſchon wiederholt wegen Betrugs unf Dobſtahls vorbeſtraft iſt, lockte einen dreijähri in Knaben in Maning an ſich und ſchnürte ihn den Hals mit einer Weidenrute zu. Darauf war er das Kind, das nur noch ſchwach röchelte, ir einen Bach. Der jugendliche Mörder hat bereit; ein Geſtändnis abgelegt. Aus aller Welt. 170 Menſchen ertrunken. Kalkutta, 20. Sept. Durch ein furchtbare Schiffsunglück ſind im Bengaliſchen Meer buſen 170 Menſchen ums Leben gekommen Ein Eingeborenenſchiff mit 200 Perſonen an Bord, darunter Frauen und Kinder, kenterte vor den Ganges Mündungen. Der vorüberfah⸗ rende engliſche Dampfer„Elevanta“ konnte nur 26 Perſonen retten. Die Typhusepidemie in Hannover. Hannover, 20. Sept. Nach den amtlichen Mitteilungen ſind die Typhuserkrankungen in Hannover von 1670 während des vergangenen Sonntag auf insgeſamt 1408. aa um 98 geſtiegen. In den ſtädtiſchen Hrat erſt eine Kollektion von 129 Teppichen, 1 d Hilfſpitä liegen 736 M 5 un älern liegen 736 Männer. 739 Frauen 105 455 Kinder. Die Zahl der Toten, die ſich beſonders ſtark in der Zefk von Sams⸗ tag zu Sonntag vermehrt hatte, iſt von 70 auf 73 geſtiegen, wozu noch die vier Tode⸗ fälle hinzuzurechnen ſind, die außerhalb der Krankenhäuſer ſich ereignet haben, ſodaß im ganzen 77 Todesopfer bisher zu beklagen ſind. Aus dem ſtarken Anſchwellen der Todesfälle auf der einen Seite und dem Nachlaſſen der Neuerkrankungen wird von den ſtädtiſchen und ſtaatlichen Geſundheitsbehörden geſchloſ⸗ ſen, daß die furchtbare Seuche nunmehr end⸗ lich ihren Höhepunkt überſchritten hat. W— f f Verſagende Fallſchirme. Aus Stockholm wird berichtet: Im Rah⸗ men der Herbſtmanöver der ſchwediſchen Ar⸗ mee und Flotte wurde auch ein Luftangriff auf Stockholm inſzeniert. Kurz vor Abſchluf des Manövers erboten ſich die beiden Flieger⸗ Leutnants der Küſtenartillerie, Finnmann und Theilenberg, mit dem vom ſchwediſchen Leut nant Törnblad konſtruierten kombinierten Fallſchirm einen Abſturz zu unternehmen, obwohl dieſe neue Konſtruktion noch keines wegs ausprobiert war. Tauſende von Zu⸗ ſchauern blickten geſpannt in die Höhe, als Leutnant Finnmann als Erſter von einem Flugzeug abſprang. Zum Entſetzen der Tau⸗ ſenden öffnete ſich der Fallſchirm aber nur teilweiſe und rollte ſich zu einem langen Schlauch zuſammen. Der junge Offiziet ſtürzte auf ein Scheunendach u. von dort auf die Straße, wo er tot liegen blieb. Eine Mi⸗ nute ſpäter ſprang Theilenberg, der unglück⸗ licherweiſe aus der Höhe das ſchreckliche End ſeines Kameraden nicht geſehen hatte, ab. Die Zuſchauer, die ſich noch nicht von dem furcht⸗ baren Eindruck der erſten Kataſtrophe erhol, hatten, ſahen mit Schrecken, wie der Flieger in der Luft verzweifelte Anſtrengungen machte, den Fallſchirm zu öffnen. Dieſer ent, faltete ſich aber nicht einmal teilweiſe— ei ſauſte gleich einem Bündel in die Tiefe und diente dem vollſtändig zerſchmetterten Körpel des Offiziers als Leichentuch. Zahlreiche Frauen, die Zeuge des doppelten Unfalles wa⸗ ren, fielen in Ohnmacht, Männern ſtanden die Tränen in den Augen, wilde Flüche und Ver⸗ wünſchungen gegen den gewiſſenloſen„Er⸗ finder“ erfüllt die Luft. Das Heereskommando ließ amtlich erklären, daß der Fallſchirm⸗ abſturz nicht zum Programm der Manöver ge— hörte, ſondern freiwillig unternommen war. Ahasvers Samme wut. In London weilt zurzeit ein reicher Ame⸗ ſrikaner namens James Franklin Ballard der die Mühe nicht geſcheut hat, rund 600 000 Kilometer in der Welt herumzureiſen, zu dem einzigen Zweck, ſeine Sammlung ſeltener Teppiche um wertvolle Stücke zu bereichern. Er hat in den letzten 26 Jahren nur der Sam⸗ melleidenſchaft gelebt, nachdem er ſich als In⸗ duſtrieller das große Vermögen erworb hatte, das ihm geſtattete, dieſer Paſſion zu fröhnen. Der alte Herr hat in dieſem Jahre die auf einen Wert von 2 Millionen Goldmark ge⸗ ſchätzt werden, dem Metropolitan⸗Muſeum in Newyork zum Geſchenk gemacht, beſitzt aber noch immer in ſeinem Palaſt zu St. Louis 150 Teppiche, die in eigens für dieſen Zwech erbauten Galerien untergebracht ſind. Sein Sammeleifer kennt ſo wenig Grenzen. daß er Sein Plan war durchbrochen. Er hatte ge⸗ hofft, ſie durch die Kenntnis von ihrem Ver⸗ hältnis zu Müller derartig erſchrecken zu können, 0 daß ſie als gefügiges Werkzeug in ſeinem Händen alles kat, was er wollte. Als ſtärkſ⸗ ö Drohung hatte er ſich die Entziehung der Kinder aufgeſpart, aber ſiehe da, das Gage von dem, was er hatte erreichen wellen, war erreicht. Er hatte den Vogen zu ſtraff geipaunk und er war zerſprungez, W rend ſis eben noch vollkommen nachgtebig geweſen war, härte die der Gedanke, die Kinder verlieren zu müſſen, u mächtigem Widerſtand aufgerüttelt, und er 7 lte, wie er Schritt für Schritt Boden verlor in die Verteidigung gedrängt wurde. n. einen andern Weg einſchlagen. ö„Molly!“ ö„Was willſt du noch?“ g „Sieh einmal, warum wollen wir nicht wie zwei ehrliche vernünftige Menſchen mit⸗ einander verhandeln? Ich bin zu heftig gegen dich geweſen, es iſt richtig. Aber meine leiden⸗ ſchaftliche Natur fällt immer ins Extrem, das weißt du. Ich bin verbittert, weil ich es jahre⸗ Lang verſucht habe, deine Liebe zu erwerben.“ „Ich dächte, du wollteſt ehrlich mit mir Er ſprechen. Du haſt nie verſucht, meine Liebe zu erwerben. Was war ich denn, als du mich von meinen Eltern empfingſt? Ein unerfahrenes Mädchen mit einer Schwärmerei im Herzen für den Jugendfreund. Hätteſt du es verſucht, meine Seele zu gewinnen, die wäre dir ent gegengeflogen, aber du haſt es nie verſuchen wollen. Ich hatte den beſten Willen, dich glücklich zu machen. Aber du haſt mich ja zurückgeſtoßen.“ „Weil ich eine Frau brauche, die Lebens⸗ freude um mich her verbreitet.“ „Dann hätteſt du ſie dir aus den Salons der großen Welt ſuchen müſſen, nicht aus dem einſamen Forſthaus. Unſere Wälder haben etwas unheimlich Melancholiſches. Wer unter ährem Schatten aufgewachſen iſt, der taugt nicht an die grelle Sonne der Welt, nicht in den Prunkenden Lichterglanz der Geſellſchaft.“ „Ja, ja, du magſt ſa recht haben, ich will dir ja auch gar keine Vorwürfe mehr machen, aber von allem bleibt doch das eine beſtehen, avir ſind unglücklich, wir haben nicht das ge⸗ funden, was wir finden wollten. Und nun iſt e nach Hoit. für mich Rolf und für dich Darum laß uns ehrlich auseinandergehen.“ Sie ſchüttelte den Kopf und antwortete mit feſter Stimme: Wenn„ „Wenn du befürchten ſollteſt,“ fuhr er jetzt Dringlicher fort, a6 ee 5 teile Sie machte eine ungeduldige Bewegung... eich verſtehe dich. Nicht für dich, für die Kinder. Ich will mein Vermögen in zwei Hälften geilen, die eine davon nimmſt du, die andere ich, und ich will mich verpflichten, nach dem Tod auch meine Hälfte den Kindern zu geben.“ „Damit kannſt du ihnen die Schande nicht abkaufen, daß ihre Eltern Feeder Eheleute 1215 Du kannſt ihnen den Schmerz und die zie nach dem Vater fragen. Du willſt ſie Offiziere werden laſſen. Glaubſt du, daß es ein Megiment gibt, das die Kinder einer geſchiedenen Ehe in ſeine Reihen aufnimmt? Und was haben dir die armen Knaben getan, daß du um einer flüchtigen Leidenſchaft willen ſo ſchlecht an ihnen handeln willſt?“ 4 Auf dieſem Wege war ihr nicht beizukommen, das fühlte Ritter deutlich. Das war der Punkt, über den ſich nicht mit ihr verhandeln ließ. Sie war eben Mutter, und eine eigentümliche Scheu vor der gewaltigen aufopferungsfähigen Mutter⸗ liebe nich ihn. Aber er wollte das weichere Gefühl nicht in ſich aufkommen laſſen. Wenn er fetzt n nur um ein ganz Geringes, hatte er das Spiel für alle Zeiten verloren. Er Wü feſtbleiben. „Gut alſo, wir haben ausgeſpielt. J habe alles verſucht. Ich hätte mich ſogar baut verſtanden, die ganze Schuld der Trennung auf mich zu nehmen. Ich hätte dir die Kinder gelaſſen.“ f „Auch damit kannſt du mich nicht von meiner Pflicht abdrängen. Ich bleibe ſtehen, wohin mich mein Gott geſtellt hat.“ „Gut, du vollendete Heuchlerin, gut. Nun ſollſt du Karl Ritter kennen lernen. Denkſt du vielleicht, daß du mir gewachſen ſeieſt? Nun werden wir den Weg der Schande gehen, nicht ich, du wirſt ihn 470 Oeffentlich preisgeben werde ich dein Verhältnis zu Müller. Den Kainſtempel werde ich euch beiden auf die Stern drücken, und die Kinder werde ich dir nehmen, „daß du materielle Nach- itternis nicht abkaufen, die ſie erfüllen, wenn eine Stunde mehr ſollſt du ſie behalten. Morgen früh bringe ich ſie aus dem Haus in ein Penſionat, oder ſonſtctbohin. Und dann wollen wir beide unſern Kampf auskämpfen“ Sie ſprang bebend vom Seſſel auf: „Ich flehe dich an....“ „Tue es nicht, denn es iſt vergebens. Lange genug habe ich gekeucht unter der Laſt deiner Reinheit und Heiligkeit, oder beſſer ge⸗ ſagt, deiner Heuchelei. Nun werde ich dir die Larve vom Geſicht reißen, du..“ Er wollte an ihr vorüber, ſie aber warf ſich ihm in den Weg und hielt ihn feſt. „Um Gottes willen nicht, das darfſt du nicht, um der Kinder willen darfſt du es nicht.“ „Ahr, merkſt du jetzt, daß es ernſt wird? Jetzt iſt es aber zu ſpät zur Nachgiebigkeit. Selbſt wenn du jetzt meinen Vergleich an⸗ nehmen wollteſt, ich biete ihn dir nicht mehr, nun iſt es vorbei.“ Mit kräftiger Hand ſchleuderte er ſie aus dem Weg und verließ ſchweren Trittes die Stube. Molly taumelte, ihre Sinne verwirrten ſich. Sie ſah noch die Lichter der Krone in einem tollen Tanz vor ihren Augen auf⸗ und niederwallen, dann wurde es ihr ſchwarz vor den Augen, und ihre ſchlanke Geſtalt ſchlug ſchwer hin auf den Teppich. Wie lange ſie ſo gelegen hatte, wußte ſie nicht. Sie erwachte von einem kühlen Luftzug, der ihr über das Geſicht ſtrich, und richtete ſich mühſam empor. Die Kerzen am Kronleuchter waren vollſtändig niedergebrannt, die Tür nach der Vorhalle war angelehnt, und kühl ſtrich es von draußen herein. 5 16 Es mußte alſo die Haustür geöffnet worden ſein. Richtig, ſie hörte auch jetzt, wie der Schlüſſel im Schloß umgedreht würde. Mit der Hand führ ſie ſich über die Stirne und ſtand auf. Sie trat 1 Draußen war tiefe Nacht, aber drüben im Oſten zogen ſich ſchon fahlgraue Streifen über die Wipfel des Waldes hin, und in dem Dunkel, das dicht geballt auf dem 1 lag, entdeckte ſie drei Männer, die mit den Büchſen über der Schulter jetzt dem Hoftor zuſchritten, das ſie 106 N und dann krachend hinter ſich zufallen ließen. g g. (Jo ſetz ung ſolgi). tigten Gäßchen gelegen waren. glichenheit über hat der moderne Tanz ganz 1 durch die Beibehaltung g ſtändig aus. dich hoffentlich noch ſo mancher betehren, licher tudenten in Berlin ſicherlich nicht möge geweſen. Heute aber beugte ſich der l 0 000 Kilometer nach Perſien rt einen im 10. Jahrhundert 10 0 keſſte um 6 geſtelten Teppich zu erſtehen. Faſt die al K e ecke hat er zurückgelegt, um in Peking u 92 00 aus dem kaiſerlichen Palaſt in der verbotenen Stadt in ſeinen Beſitz zu brin⸗ gen.„Es gibt kaum ein Land in der Welt das er nicht aufgeſucht hätte, um irgend einen Schatz zu erſtehen“, erklärte Ballard dem Be⸗ richterſtatter eines Londoner Blattes.„Ich war in Indien, in der Türkei, in allen mög⸗ lichen Orten Klein⸗Aſiens und Turkeſtans. 44 Reiſen allein habe ich nach London unternom⸗ men und zweimal die Reiſe um die Welt ge⸗ macht, um nach wertvollen Teppichen Aus ſchau zu halten. Ich habe ſolche an den merk würdigſten Orten erſtanden, in Paläſten, in Bazaren und in Spelunken, die in übelberüch⸗ Auch mein jetziger Aufenthalt in London gilt wieder dem Erwerb eines Teppichs. Es handelt ſich um eine Rarität, ein frühes Muſter des ſog Seldſchukentyps, der in Konig im 16. Jahrh gewebt wurde. Solche Teppiche wurden ur ſprünglich als Gebetteppiche von den Derwi⸗ ſchen in Konig angefertigt. Wenn ich ihr glücklich habe, gehe ich wieder nach Newyork, trete aber im Oktober eine neue Reiſe nach Indien an.“ Dieſem Teppichfanuatiker reiht ſich ſein Landsmann Rudolph Block würdig an, der ein Lebensalter darauf verwandte, Spazier⸗ ſtöcke zu ſammeln. g Der moderne Tanz. Als um das Jahr 1919 der moderne Tanz von Amerika herüberkommend, ſich in Den land einzubürgern begann, war die Zahl ſeiner Anhänger zunächſt noch gering. Er wurde als typiſche Nachkriegserſcheinung ge⸗ wertet, welches abfällige Urteil ſich zum guten Teil aus ſeiner damaligen Form erklären läßt, die gewiß in Bezug auf Aeſthetik wenig an⸗ ſprechend war. Seit dieſer Zeit jedoch hat der moderne Tanz eine durchgreifende Aenderung erfahren, er zeigt nämlich eine ſtete Entwick⸗ lung, die augenſcheinlich eine Fewiſſe Ausge⸗ und ruhige Harmonie zum Ziele hat. Die Folgen dieſer Tendenz blieben nicht aus; auch Perſonen, die früher dem modernen Tanz durchaus ablehnend gegenüberſtanden, änderten ihre Haltung. Es brach ſich allge⸗ mein die Erkenntnis Bahn, daß ein Wega be⸗ ſchritten war, der zur rythmiſch-gymnaſtiſchen Körperkultur führt. Den früher vorherrſchenden Tänzen gegen⸗ Unbeſtreit⸗ Der alte Tanz ſchaltet ein und desſelben Schemas die Individualität des Tänzers voll⸗ Der moderne Tanz läßt dem Einzelnen einen weiten Spielraum, nicht nur durch die Mannigfaltigkeit ſeiner Formen, bar große Vorzüge. ſondern auch dadurch, daß er in ſeiner Geſtal⸗ tung einer allmählichen Aenderung unterwor⸗ feen iſt. Er führt überdies zu einer dem Auge wohltuenden Ausgeglichenheit der Körperhal⸗ tung und ſchleift unſchöne eckige Bewegungen ab, welche Wirkung den Tänzer ſchaftlichen Leben in günſtigem Lichte erſchei⸗ im geſell⸗ nen läßt. Nach den vorſtehenden Ausführungen wird der bisher dem modernen Tanze ablehnend gegen⸗ überſtand und keiner wird es bereuen. Jugend und Alter in gleicher Weiſe deshalb nicht, weil ſie im modernen Tanze ein neues Mittel zur Erlangung körperlichen Geſundheit gefunden Haben, langen nach wohltuender Abſpannung das gleichzeitig ihr berechtigtes Ver⸗ und Harmloſem Vergnügen befriedigt. Heinrich Benninger, Diplom⸗Tanzlehrer. 56. Generalverſammlung der kathol. deutſchen Studenten verbindungen. (Eigener Bericht aus Berlin,) Der Cartell⸗Verband der katholiſchen deut⸗ ſchen Studenten verbindungen(C. V.) hielt in dieſen Tagen in Berlin ſeine 56. Genueral⸗ verſammlung ab. Es iſt das erſte Mal, daß in Berlin Wiha ein ſtudentiſcher Verband eine derartige Heerſchau abhält. Und daß es nun ge⸗ rade die katholiſchen farbentragenden Studenten waren, die unter ſtärkſter Beteiligung der öffi⸗ unde Behörden der Reichsregierung, die insbe⸗ ſondere durch den W Marx(Mitglied des Kartellverbandes der kath. Studentenvereine 5 a Deutſchlands K. V.) vertreten war, ferner der übri⸗ 5 115 ſtaatlichen und ſtädtiſchen ſowie der Univer⸗ ſitätsbehörden, ihre Tagung abhalten konnten, ö 17 1 kennzeichnet den Wandel zwiſchen einſt und jetzt deutlicher als alles andere. 5 Vor dem Kriege wäre eine derartige Tagung und ein derartiges machtvolles Auftreten katho⸗ er⸗ treter der Berliner Univeſität vor den katholiſchen Studenten und der Leiter der Geſchicke der deut⸗ ſchen Nation ſelber ehrte in dem grandiosen Feſtakt in der Aula der Univerſität die Gefallenen des Verbandes und er 1457 auf dem Kommers in dem glänzendſten Feſtſaal, den Berlin zu bieten hat, als Sachwalter der Intereſſen des deulſchen Volkes Worte von unvergänglichem Werte. Auch der Reichspräſident ſelbſt hat in einer be⸗ ſonderen Kundgebung an die Carkellverſammlung ihr ſeine Grüße und Wünſche für ihr Schaffen aus⸗ geſprochen. Nehmen wir dazu die Talſache, daß der Vertreter des Hl. Vaters ſelber, der Päpftliche Nuntius Pacelli, die Pontifikalmeſſe 1100 daß 13 Ban⸗ er geleitet von 250 Chargierten, die die 138 ner der heute dem C.V. angehörenden Verbindun⸗ Fin trugen, mitten im Herzen Berlins unter freiem immel die Huldigung der Studenten entgegen neh⸗ 0 Eine Viermillionenſtadt ö in Zahlen. Aus der Reichshauptſtabt wird uns ge⸗ ſchrieben: e 5 Wenn man an einem klaren Sommerabend im Flugzeug über die Dächer Berlins hinweg⸗ fährt, ſo flutet aus dem Gewirre der Haupt⸗ ſtraßen ein Strom des Lichtes ins All, in dem wie ruheloſe Kargwanen die Menſchen als winzige Pünktlein hin und herziehen. So aus der Luftperſpektive geſehen, Berlin erſt ſo recht als das rieſenhafte Ganze, in dem die Einzelnen nur winzige Erſchei⸗ nungen ſind und man verliert ſich unwillkür⸗ lich in den Gedanken, in welchem Zahlenver⸗ hältnis wohl die einzelnen Gruppen in dieſer Viermillionenſtadt ſtehen mögen. In einer Stadt, die mehr als fünfhundert Hotels und elftauſend Reſtaurants aufzuweiſen hat, wo täglich etwa achtundzwanzigtauſend Kellner bemüht ſind, den Beſuchern dieſer Gaſtſtätten das Leben ſo angenehm wie möglich zu machen, da iſt von einer Feierabendruhe kaum etwas zu merken. Auch der Großſtädter will nach ſchwerem Arbeitstage ſeine Erholung haben. In den Gruppen und Grüppchen, die ſich zu allerlei Liebhaberei zuſammenfinden, ſtehen an Umfang die vierhundert Geſang⸗ vereine obenan., 255 Turn⸗ und Sportvereine bringen den Berliner Einwohnern körperliche Kräftigung, in 287 Kegelklubs rollen aus faſt 2000 Fäuſten die Kugeln in die Neune. Zar⸗ tere Gemüter vergnügen ſich in etwa 200 The⸗ atervereinen und an 300 Tanzzirkel bieten Gelegenheit, die Kunſt Terpſichores auszu⸗ üben. Stark nachgelaſſen haben, dank dem energiſchen Eingreifen der Polizeibehörde, die Spielklubs, zumal die noch beſtehenden unter dem allgemeinen Geldmangel leiden. Aber der Berliner will ſich nicht nur amüſieren, er hat auch ein ungeheures Bil— dungsbeſtreben. Es iſt intereſſant, daß trotz der weit über eine halbe Million Radioan⸗ ſchlüſſe, die Zahl der Beſucher in den Volks- hochſchulen keineswegs nachgelaſſen hat. Die Humboldt⸗Volkshochſchule hat im vergange— nen Halbjahr rund 22000 Hörer gehabt, und die Berliner Stadtbibliothek brachte es in einem Jahre auf die Ausgabe von 71000 Leihkarten. Dazu kommen noch die Benutzer der zahlreichen, oft recht gut ausgebauten Volksbüchereien und die Leſer von etwa 500 privaten Leihbibliotheken. In den ſtädtiſchen Arbeiterunterrichtskurſen, in denen faſt unent⸗ geldlich allabendlich 40000 Arbeiter und An⸗ geſtellte von Studenten in den elementarſten Lehrfächern unterrichtet werden, erfreuen ſich nach wie vor, dank ihrer unpolitiſchen und interkonfeſſionellen Note, regſter Spmpathie in allen Volkskreiſen. Trotz der hohen Ziffer der Erwerbsloſen, die jetzt das dritte Hunderttauſend überſchrit⸗ ten, iſt die Heiratsfreudigkeit in der Haupt⸗ ſtadt des deutſchen Reiches keineswegs gering. Man hat berechnet, daß in Großberlin durch⸗ ſchnitilich in jeder Stunde zwanzig Braut⸗ paare vor die Schranke der Standesbeamten treten, um hier ihr mehr oder minder zuver— ſichtlich geſprochene„Ja“ zu geben. Böſe Zungen behaupten, daß dies manchmal das einzige Ja geweſen ſei, daß die Frau zu den Handlungen ihres Mannes ſagte.— Zur An⸗ dacht rufen allſonntaglich die Glocken von 207 Kirchen, dazu kommen freilich noch die große Menge von Kapellen und Andachtſtätten der verſchiedenen Sekten. Daß in einem Zentrum des Handels und Verkehrs, wie es Berlin nun mal immer bleiben wird, die Bank und Wechſelgeſchäfte reichlich vorbanden, iſt ſelbſtverſtändlich; 1250 große Ban äuſer beſorgen den Geldverkehr und beinahe ebenſoviel Wechſelſtuben bieten — empfindet man neus Feuermelder mlt Kelephon Mund Raſſelwerk für Verl 0 Modell des neuen Feuermelders. Zur Erzielung einer größeren Sicherheit im Berliner Feuermeldeweſen wird, Berlin, jetzt mit einer neuen Feuermeldeanlage ausge— rüſtet. Der neue Melder hat die Form einer viereckigen Säule, die bei Eintritt der Dunkel- heit erleuchtet wird. Die techniſche Neuerung beſteht darin, daß das neue Syſtem etwa auftretenden Störungen im Leitungsnetz zur Wache, die früher nicht ſofort erkennbar waren, automatiſch anzeigt, wo ſie durch Umlegen eines einzigen Hebels beſeitigt werden kön⸗ nen. Ferner ſind die neuen Melder mit einer Fernſprecheinrichtung verſehen. Nach der Be⸗ tätigung des Melders im Notfalle ſpringt eine Klappe auf und durch Lautſprecher ertönt die Frage d's Feuerwehrtelephoniſten, wo ſich die Unglücksſtelle befindet. Der Melder ſagt dann der Wache durch ein Mikröphon die Adreſſe der Unfallſtelle und ſeinen Namen an. Bei böswilliger Inbetriehſetzung des Melders ſetzt ſich ein Raſſelwerk in Bewegung, das Paſſanten oder in der Nähe befindliche Poliziſten auf den Uebeltäter macht. dem In⸗ und Auslander genugend Gelegen— heit, den Geldverkehr zu erleichtern. Die 120 Straßenbahn-Linien, vierzig Autobus-Linien, Hoch⸗ und Untergrundbahnen befördern die Menſchen kreuz und quer durch Berlin. Man hat berechnet, daß in jeder Stunde 175 000 Perſonen die Stunde durchfahren. Daß es in der ſommerlichen Hitze nicht an erfriſchende kühlen Trunk mangelt, dafür ſorgen 45 Brau⸗ ereien. Und für die Alkoholgegner produzie— ren mehr als 100 Selter⸗- und Brauſefabriken ihre nichtberauſchenden Getränke. aufmerkſam 2 Todes ⸗ Anzeige. Dem Herrn über Leben und Tod hat es in ſeinem unerforſchlichen Ratſchluſſe ge⸗ fallen, meine innigſigeliebte Gattin, unſere treubeſorgte Mutter, Großmutter, Schwie⸗ germutter, Schweſter, Schwägerin u. Tante Frau Katharina Lang geb. Benz nach langem, mit großer Geduld ertragenem Leiden, verſehen mit den hetligen Sterbe⸗ ſakramenten im Alter von 52 Jahren, heute vormittag ½11 Uhr zu ſich in die Ewigkeit abzurufen. Wir bitten, ihrer Seele im Gebete zu gedenken. Viernheim, den 22. Sept. 1926. In tiefſtem Schmerze: Familie Valentin Laus 2. Die Beerdigung findet morgen Donners tag nachmittag /½6 Uhr vom Trauerhauſe, Waſſerſtraße 37 aus, ſtatt. Lokale Nachrichten. „Tödlicher Unglücks fall. feſt. 9 5 Seſchäfts eröffnung. Butter⸗ und Käſehandlung hat (Slehe Jnferet). 65 Mark. * Viernheim, 22. September. Geſtern nachmittag gegen 4 Uhr ereignete ſich an der Bahnüberkrenzung Muckenſturm ein ſchwerer Un⸗ glücksfall, der leider einen tödlichen Ausgang nahm. Ein dei der Elektrobau Geſellſchaft Deſſau. Bau⸗ abteilung Viernheim, angeſtellter 21 Jahre alter Monteur, Franz Riehle aus Lahr(Baden), war damit beſckäftigt, Iſolatoren einzurichten. Dabet ſaß er auf der oberſten Traverſe. Plötzlich hängte ſich die Iſolatorenkette aus und ſchleuderte den Monteur aus feinem Sitz auf die zweite Traverſe, wo er hart aufſchlug, jedoch weiter herab auf die dritte Traverſe fiel, und dort mit dem Kopf nach unten, hängenblleb. Seine Kameraden holten ihn herab und veraulaßten die ſofortige Ueberführung ins Städt. Krankenhaus Weinheim. Gegen 6 Uhr verſtarb der Unglückliche an den ſchweren Verlet⸗ zungen. Der ärztliche Beſund ſtellte neben einer großen klaffenden Kopfwunde, Zerſplitternng des linken Armes und bedeutende innere Verletzungen Eine Milch- Herr Karl Schüßler im Hauſe Friedrichſtraße 43 eröffnet. „Weinheimer Schweinemarkt von 18. Seßt. Zugefübrt 225 St., verkauft 158 St. Milchſchweine wurden verkauft das Stuck von 10 bis 20 Ml., Läufer das Stück von 25 bis Geſchäftliches. Die feuchten Tage kommen, ſchüze Dich vor Eikältungen! Naſſe Füße find meiſtens der Anfang, mache der halb Deine Schuhe wetten⸗ feſt durch richtige Pflege Bü do, die reine für die Regentage. trocken. f Bü do. .—* men und den in die zente ntenden Teunehmern Der C. V. in Bertin. den Päpſtlichen Segen erteilen konnte, ſo erkennt man den Ungeheuerlichen Fortſchritt, den die Ka⸗ tholiken und die katholiſchen Arbeiter im öffentlichen Leben von heute erreicht haben. erreicht haben. Und als dann mitten durch das Herz von Berlin hindurch, über den Schloßplatz, den Luſtgarten, die Schloßfreiheit und die reichs— hauptſtädtiſche Prachtſtraße, die Linden entlang, die 250 Chargierten mit ihren ſtolzen Bannern einherziehen konnten, ſo begreift man den gewal⸗ tigen Eindruck, den dieſe Veranſtaltung in der Reichshauptſtadt gemacht hat. Nirgends ein Miß⸗ ton, nirgends aus dem tauſend⸗ und abertauſend⸗ köpfigen Publikum heraus auch nur der Verſuch einer Störung, überall Achtng und Bewunderung, vor dieſem Bekenntniſſe katholiſchen Glaubens durch die Jugend, die Zukunt des deutſchen katho⸗ liſchen Volkes. 14 Bei dem Feſtakt in der Aula der Univerſität, der dem Gedächtnis der nahezu 1400 im Welt⸗ kriege gefallenen C. V.⸗Mitgliedern galt, neigte zunächſt der derzeitige Rektor der Univerſität ſein Haupt vor den Toten. Die Gedächtnisrede, die der berühmte Domprediger von Köln, Pater Dionyſius hielt, und die aus dem Opfer der „Toten die praktiſchen Folgerungen für das Wirken und Schaͤffen der katholiſchen Akademiker im öffentlichen Leben zog, war ein ergreifendes Er⸗ lebnis. Beim Commers, dem der Päpſtliche Nun⸗ tius Pacelli ſelbſt beiwohnte, und der eine roße Zahl von Ehrengäſten, unter ihnen die dem zerbande angehörenden Führer des katholiſchen Volkes, Dr. Porſch und Reichsjuſtizminiſter und Miniſter für die beſetzten Gebiete Dr. Bell, begrüßen durfte, hielt der Reichskanzler Dr. Marx eine flammende, zur katholiſchen Tat auffordernde Rede, die mit einem jubelndenz minutenlangen Beifall aufgenommen wurde. Dem Kanzler wurden während und vor allem nach ſeinen Aus⸗ führungen ſtürmiſche Ovationen darge⸗ bracht. Unſer den Grüßen, die an die feſtliche Veranſtaltung übermittelt wurden, ſind beſonders hervorzuheben die Glückwünſche des Erzbiſchofs von Köln, des Kardinals Dr. Schulte, des Reichsarbeitsminiſters Dr. Brauns und des Preußiſchen Miniſterpräſidenten Braun. Die Tagung der farbentragenden katholiſchen deutſchen Studenten in Berlin hat auch nach der Seite der Einigung der katholiſchen Studentenſchaft einen hohen Gewinn. Zwiſchen den deutſchen und deutſch⸗öſterreichiſchen kätholiſchen Studenten wurde ein neues feſtes Band geſchlungen zur Verteidigung der katholiſchen Weltanſchäuung im ganzen öffentlichen Leben. Und halten wir dazu, daß der Reichskanzler Mark, ſelbſt führendes Mitglied des Bruder⸗ verbandes, des K. V., iſt, wundervolle Worte für die Einigung der geſamten katholiſchen Aka— demikerſchaft fand und daß außer ihm noch ein offizieller Vertreter des K) V. wie des U. V. die⸗ ſem Wunſche dein gleichen Ausdruck gaben, ſo wird man es mit Freude und Genugtuung aus⸗ ſprechen dürfen, daß dieſe Tagung der farben⸗ tragenden Studenten in Berlin auch für den deut⸗ ſchen Katholizismus eine inneren Gewinn gezei⸗ tigt hat. Der deutſche Katholizismus iſt heute eine Macht im Staate und das Wort des Reichs⸗ kanzlers Marx auf dem Kommers: Hier ſind wir, hier bleiben wir, fand eine jubelnde Auf⸗ nahme. Gegenüber gewiſſen Vorgängen der letz⸗ ten Zeit, namentlich angeſichts der Haßrede, die wieder einmal der für dieſe Dinge zu einer trau⸗ rigen Berühmtheit gelangte ehemalige Berliner Domprediger Döhring auf der letzten Tagung des Evangeliſchen Bundes gehalten hat, der es ſogar fertig brachte, den deutſchen Katho⸗ lizismus zu verfehmen und ihn bolſchewiſtiſcher Tendenzen zu bezichtigen, gewinnt die Mahnung des offiziellen Feſtredners auf dem Commers, des Oberfuſtizrates Dr. Wirth, volle Berechtigung, daß wir unter dieſen Verhältniſſen die Fahnen nicht einrollen dürfen. Das kotholiſche Volk, daß, wie der Reichskanzler zutreffend aussprach, durch eigene Kraft ſich ſeine heutige Stellung im Staake errungen hat, wird mit Feuereifer dieſe Stellung 7/. zu verteidigen wiſſen Es wird dabei aber auch ſeinen Gegner und Feinden gegenüber die chriſt⸗ liche Liebe nicht vermiſſen laſſen. Wundervoll ſagte das Pater Dionyſius, indem er ausſprach: Wenn einer uns, weil wir Katholiken ſind, der mangelnden Liebe zum Vaterlande beſchuldigen wollte, ſo würden wir ihm ſagen: Unſere Liebe tragen wir in unſerem Herzen und ſie iſt größer als die Deine, denn ſie umfaßt ſogar Dich, der Du mich beleidigeſt! In dieſem Geiſte, der der Geiſt aller katholiſchen Tagungen und Veranſtaltungen iſt, wie ſpeben der glanzvolle Verlauf des Breslauer Katholikentages bewies, auf dem der Vorſitzende Dr. Horion nach ſeinem Abſchluß feſtſtellen konnte, daß auch nicht ein einziges Wort geſprochen wurde, das Andersdenkende verletzten konnte, dieſer Geiſt der chriſtlichen Liebe und Eintracht, aber auch des Verantwortungsbewußtſeins gegenüber dem gan⸗ zen Volke beherrſchte auch die Tagung der kalho⸗ liſchen Akademiker in Berlin, von der, wie wir mit dem Vertreter des Hl. Vaters hoffen, reiche Früchte zum Segen fſür das katholiſche Volk und für das geſamte deutſche Vaterland ausſtrömen mögen.* N Eine 20 000 Jahre alte Venus. Der Direktor der prähiſtoriſchen Abteilung des Wiener natuxhiſtori⸗ ſchen Muſeums Profeſſor Dr. Bayer hat im Löß von Willendorf in der Wachau. wo er bereits im Jahre 1908 die weltberühmte Venus von Willendorf ge⸗ funden hat, nunmehr eine zweite Venus ausgegraben, die nicht wie die erſte aus Kalkſtein, ſondern aus Elfenbein, und zwar aus dem Stoßzahn eines Mam⸗ mut geſchnitzt iſt.— Die Venus iſt eine ſchlanke, ge⸗ ſtreckte Frauengeſtalt von zirka“ Meter Länge, am der der Buſen fehle. Die Statuette übertrifft alle bisherigen ähnlichen Funde aus der Eiszeit an Größe um beinahe das Doppelte. Es ließ ſich bereits ein⸗ wandfrei feſtſtellen, daß der Fund der letzten, Ver, eiſungsperiode angehört, alſo mindeſtens vor 20 00 oder 25 000 Fahren geſchaffen wurde und ſiebenmal ſo alt iſt wie das Grab Tutankhamons. Terpentin Edelwachspaſte gibt den Schuhen Hoch⸗ glanz und die nötige wetterfeſte Wachsſchlcht Deln Juß bleibt daher ſtets Merke Dir das und laß Dir beim Eln⸗ kauf keine andere Marle aufteden, ſondern uf u m