0 fill! 5 e„ Dann gelang es mir auch, zu einer kom⸗ muniſtiſchen Geheimverſammlung zu kommen, wo man eben friſche Gelder aus Rußland verteilte. Ein Säckchen Rubel kam von Stalin und ein anderes von Trotzki und wieder ein anderes von Sinojiew und es gab ein großes Durcheinander, in dem immer der Radikalſte ſich für den wahren Kommuniſten ausgab und dem weniger radikalen auf die Schulter ſtieg. Lenin iſt nicht mehr da. und ſo kracht es in den Komintern an allen Ecken. Ich wollte gerade hineinbrüllen:„Aber, liebe Leute, einen Radikalismus kann man doch nicht ſtabiliſieren!“ Aber zur rechten Stunde 10 mir ein: Schweig, Papageno, ſchweige till s Ich habe dann ſchnell einen Abſtecher nach Mainz gemacht, wo der Bühnen volksbund allerlei Vergnügen verſprach. Es war mir ja bei den Vergiftungs⸗ und Typhusepidemien nicht gerade theatermäßig zu Mute. Auf der nächſtens noch jeder Europäer mit einer Bombe herum. Das Land der Cäſaren erin⸗ nert ſich daxan, daß zu jedem Cäſar auch ein Brutus gehört..... Schweig, Papageno ſchweige ſ till!“ c Hat Herrn Rivera vor einiger Zeit ſeine Artillerie verlaſſen, ſo ſcheint er nun bereits auch ohne Fußvolk zu ſein. Der königstreue Mann droht ſeinem Herrſcher mit Republik, der Sieger von Marolko zieht ſich mit wehen⸗ den Fahnen zurück, Abd el Krim aber trinkt bei friſcher Seebriſe wie ein kleiner Napoleon der ins Exil reiſt, ſeinen Mokka. Was ſie wohl miteinander tuſcheln? Schweig, Papa⸗ geno. ſchweige ſtill! Bekanntlich ſind die Rechte der Minder⸗ beiten im Verſailler Vertrag in wundervoll⸗ ſter Weiſe geſichert worden. Lieſt man ſo dieſe ſtarren Paragraphen, dann hat man wirklich ein Gefühl, als ginge die lieblichſte Sonne des Abendlandes. alle Stoppelfelder vergoldend, zur Rube. Frage nur nicht die Deutſchen in Oberſchleſien. und frage nur Wu⸗pei⸗fu nenne, ſeit dieſer Zeit ſehe ich im⸗ mer zuerſt in der Zeitung nach. wie es dem geliebten Marſchall geht. So hat er an mir wohl den einzig zuverläſſigen Freund. Jwar kann ich ihm keine hunderttauſend Mann ſchicken wie Tſchangſolin. dafür kann ich ihm aber auch nicht in den Rücken fallen. Weil es bis China ſo weit iſt und ich das Blut nicht fließen ſehe, ſtelle ich mir die ganze Sache dort vor wie ein luſtiges Hänneschen⸗ ſtzick, wo ich den Wu und Feng genau ſo ver⸗ ehre wie Wilhelm Meiſter den David und Jonathan. Dabei intereſſiert es mich immer noch. wohin denn eigentlich die Dröhte laufen die das Ganze regieren, und natürlich laufen ſie mitten in das friedensſelige Eurova, und Zick⸗Zack. Völkerbunds ball. Was denkt Muſſolini über Bomben?— Rivera ohne Fußvolk.— Kartenſpiel in Warſchau.— Bühnenvolks bund — China.— Der ſchweigende Chamberlain. Schweig, Papageno, ſchweige ſtill!... Das war ja wohl der Refrain der Weisheit, die Dr. Streſemann der verſammelten Preſſe übermittelt hat. Was wüßte ich ſonft nicht zu erzählen, war ich doch dabei, als jene „junge brünette Dame von biegſamer Ge— ſtalt“ mit dem etwa gleichaltrigen, germa— niſch blonden Jüngling“ auf dem Völker- bundsball einen vorbildlichen Tango tanzte. Wer will es leugnen daß der deutſche Außen- miniſter nebſt Familie auf jenem Ball glän⸗ zend abgeſchnitten hat? War ich doch dabei, als die zwei gewiegten Diplomaten zu Thoiry ihr heimliches Frühſtück nahmen. Auf einem Aprikoſenbaum in der Nähe ſaßen zwei Täu⸗ beriche und ſchnäbelten miteinander, ach, ſo iernheimer Anzeiger ernheimer Zeitung— Biernheimer Nachrichten) Viernheimer Tageblatt(Viernheimer Bürger⸗Ztg.— Viernh. Volksblatt) Siſcheint täglich mu Ausnahme der Fonn⸗ und Feiertage.— Bezugspreise monatl. 1.50 Mark frei ius Unzeigenpreiſe: Die einſpaltige Petitzeile koſtet 25 Pfg., die Reklamezelle 60 Pfg., bei Wiederholung gebracht.— Gratis beilagen: wöchentl. Samstags das achtſeitige illu ierte Sonntagsblatt„Sterne abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vormittags 8 Uhr, größere Artikel einen Taß — halbjährlich einen Fahrplan ſowie einen Wanbkelender. e von Abonkementz täglich vorher.— Inſerate müſſen bei Aufgabe bezahlt werden, mit Ausnahme derjenigen, die in lfd. Rechnung ſtehen. ich bewundere die Staatsmänner, die ganz gewiß aus ehrlichſter Heberzenaung ihr„Nie Erſte und älteſte Zeitung am Platze.— Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamts Viernheim mieder Krieg!“ verkünden. dabei mit der N 2 M. g, Rechten ganz gewiß perrliche Geſten machen, r 5—— e—. während ſie doch mit der Linken an jenen Dröhten ſuſtia weiter operieren. Schon wollte iber 1920 3. Hahrgang — ſüß, ach, ſo zärtlich, ach, ſo entzückend, ach, ſo taubengirrend friedlich. Ich aber ſaß in der Hecke und hab alles gehört Schweig, Papageno, ſchweige ſtill! An Muſſolini habe ich ein Glückwunſchtele⸗ gramm geſchickt mit„Brief folgt“. In mei⸗ nem Handſchreiben habe ich dann einige Sätze aus ſeiner ſozialiſtiſchen Redakteurperiode zuſammengeſtellt, die eben der bekannte itali— eniſche Hiſtoriker Salvemini veröffentlicht hat. Damals, als er noch nicht Diktator war, rief er nach einem Attentat in Argentinien aus:„Warum ſoll man die Bombenwerfer als Feiglinge bezeichnen? Sie ſind Helden, und nicht einmal verrückte Helden!“ Als Stolypin, der ruſſiſche Miniſterpräſident, er⸗ mordet wurde, ſchrieb der Journaliſt Muſſo— lini:„Eine gerechte Nemeſis hat ihn er— reicht“. Große Männer ahnen ſchon im voraus, was man auf ihren Grabſtein ſetzen muß. Das Volk aber jubelt inzwiſchen ſei⸗ nem Duce zu, und die Polizei ſucht jetzt ſchon nach ſeinem zukünftigen Mörder. Nur nicht nicht es etwa Schulen ſteht. ben. Ich lauſche zum hatten. ſchauen. Ich aber, traler Haltung einſt Großfürſt zuviel reden von Attentaten, ſonſt läuft unſere Landsleute ſchale nur nicht in die Tſchechoſlowakei, und erkundige dich nur nicht in der Bukowina, wie mit den früher ſo blühenden In der Bufowina ſind von 736 Schulklaſſen aus dem Jahre 1924,, Czer⸗ nowitz nicht mit einbegriffen, noch 67 geblie⸗ dort den Reden etwa im Verein„Deutſche Mittelſchule“ oder im„Ver⸗ ein der chriſtlichen Deutſchen wina“, und was ich da höre... Papageno, ſchweige ſtill! Auch bei Pilſudski ſich ein Deutſcher, ein Franzoſe und ein Ruſſe gemeinſamen Kartenſpiel Man läßt ſich bekanntlich bei ſolcher Gelegenheit grundſätzlich nicht in die Karten der ich geſichert hinter einer der Säulen Belvedere ſtand und die Gegenſeite auch noch in den Spiegel betrachten konnte, vor dem Conſtantin machte, ich habe alles geſehen, und was ich da erfahren.. Schweig, Papageno, ſchweige ſchmückt iſt, in Südtirol, und deut⸗ in der Buko⸗ Schweig, habe ich geſeſſen, wo eingefunden in neu⸗ im ſeine Toilette anderen Seite gibt man ſich gern dem Spiele hin. um das harte Leben ein wenig zu ver⸗ geſſen. Bei der milden Luft des durch Frankenſturz temperierten weſtlichen Nach⸗ barlandes hatte ſich mein Verzweiflungszu⸗ ſtand auch ſchon etwas gebeſſert. Viel ſchönes gab es zu ſehen, und wahrlich, auch das Lai— enſpiel hat ſeinen Sinn. Dem Kulturtheater das Seine und dem Jugendſpiel auch das Seine. Myſterien ſehe ich von Zeit zu Zeit ganz gern, meine aber, man ſollte es hier halten wie der Herrgott mit dem Sonntag, der eben doch nur alle ſieben Tage kommt. Als ich dann in ſtiller Mitternacht an einem verſchloſſenen Saal gelangte, hinter deſſen ſchalldichten Türen auf das eifrigſte debattiert wurde, nun, es blieb doch eine Ritze, und was ich da alles erlauſcht: Schweig, Papageno, ſchweige ſtill! Bei all dem habe ich die chineſiſchen Ange⸗ legenheiten nicht aus dem Auge verloren, und ſeitdem auf meinem Tiſch ein Bleiſtift mit der Spitze in einem Trichtergeſtell ruht, der oben mit einem bezopften Chineſenkopfe ge⸗ welchen Bleiſtift ich einfachhin ich eine Friedensaktion einleiten, die ſich auch der Chineſen erbarmte. ein Kanonenboot it ſchießen mich an:„Schweig. Papageno, ſchweiae ſtill“ Da kommt die neueſte Zeitung. „Bündnis mit Frankreich“.. jauchzt: Nach Frankreich zogen zwei Grena— dier früher Mir waren doch ein Reich Großen, und unter Napoleon war es beinabe mieder ſo weit. Was wohl dazu ſagt.. ſcheint zu Marmor erſtarrt.„Was meinſt du“, ſagte ich keck.„wollen wir nun nicht ein Früh⸗ ſtück zu dreien arrangieren?“ Ein ganz kleine Falte erſchien da auf ſeiner Götterſtirn, gleitet von einer ganz feinen Runzel wohlgeſchwungenen Naſe, ein ganz feines Senken der linken Mundecke und beſeelt Augenzwinkern, „Schweig, Papageno, ſchweige ſtill!“ aber da fing gerade auf dem Pangtſefluſſe an end der Kommandant herrſchte Ich leſe Meine Seele Warum bat man das auch nicht gemacht. Wir ſind doch Nachbarn. unter Karl dem Nur eins beimruhigte mich: der lange blaſſe Chamberlein Der ehrliche Makler von Genf be⸗ in der unterſtützt durch von einem ganz feinen, und er brüllte liſtigen mich an: nicht der Gedanke gekommen, Poing cares Rede in St. Germain. Eine Miſchung von Hetze und Verſöhnung. Paris, 27. Sept. In ſeiner angekündigten Rede auf dem Kongreß des Nationalverban— des der Kriegsbeſchädigten in St. Ger— main führte Poincare u. a. aus: Die Kriegsbeſchädigten, die Arbeiter des Sieges und Wächter der Erinnerung, müſſen wertvolle Ratgeber für das Volk ſein, das ſie gerettet hätten. In der ungeheuren Aufgabe, die die Wiederaufrichtung der vom Kriege heimgeſuchten Völker darſtelle, ſei der Geiſt, der die franzöſiſche Nation beſeele, der beſte. Dann heißt es in der Rede wörtlich: In der Stunde, als die zentraleuropäiſchen Mächte eine Sintflut über die Welt brachten, iſt Euch alle Deutſchen ohne Unterſchied für dieſen Angriff verant— wortlich zu machen. Ihr könnt nicht vergeſſen, daß uns der Krieg erklärt worden iſt, daß er Ausklang. Abſchluß der Völkerbundstagung. Am Samstag hat die Tagung des Völker- verbreitet. bundes, die politiſch und verfaſſungsmäßig ſo bedeutungsvolle Ereigniſſe gebracht hatte, ihr Ende erreicht. Wie der Vorſitzende Nint⸗ ſchitſch in ſeiner Schlußanſprache anführte, liegt die Bedeutung dieſer Tagung neben den gefaßten Beſchlüſſen betreffend die Wirt⸗ ſchaftskonferenz und die Abrüſtungskonferenz, vor allem in der Neuorganiſation des Völler— bundsrates und dem Eintritt Deutſchlands. Wenn auch die Regelung der Ratſitzſrage noch ein Fragezeichen hinterläßt, auf das die Ant⸗ wort erſt die weitere Entwickelung der Tätig keit dieſer Körperſchaft geben kann, und fer⸗ ner in einer Anzahl von Fragen, wie der Mandatsfrage, der Auslegung des Artikels 16 und auch in der Vorbereitung der Ab— Botſchaftsrat in Rom, dem Zentrum naheſteht, ſandten in Sofia, v. Rü melin, ſchen Geſandten in Warſchau, Ulrich Rau⸗ 1 nannte u. a. den deutſchen v. Brentano, der den deutſchen Ge⸗ den deut⸗ Man Dr. Kiep. Nach Anſicht anderen Lande übertrof⸗ Die ſtaatsrechtliche Stellung des Vatikans. Rom, 26. Sept. Zu der in der letzten Zeit in der italieniſchen Preſſe vielfach erörterten Frage der ſtaatsrechtlichen Stellung des Papſtes be⸗ merkt der der Kurie naheſtehende„Oſſervatore Romano“, daß ſich in der Lage des Heiligen Stuh⸗ les in den letzten 50 Jahren effektiv nichts geän⸗ dert habe. Das Blatt behandelt dann ein Teil⸗ problem, das aber wohl den Kern der zukünftigen Auseinanderſetzung bieten wird, und zwar han⸗ ſche und den Leiter der Preſſeabteilung, Mi- delt es ſich darum, daß der Papſt nur das Nutz⸗ niſteriladirektor maßgebender Stellen des Auswärtigen Amts kommt von dieſen Kandidaten in erſter Linie wohl Dr. Kiep in Betracht. Die Auswahl un⸗ ter den vorgenannten Kandidaten hat der Sek⸗ retär des Völkerbundes. Deutſchland hat in Genf inſofern einen gewiſſen Einfluß auf die Beſetzung dieſer Stelle, als die deutſche Regie⸗ rung den gleichen Betrag(76 000 Pfund) für den Völkerbund zahlt, den Frankreich gibt u. der kaum von einem ungsrecht der apoſtoliſchen Paläſte habe und dazu noch die Verantwortung für den Schutz der künſt⸗ leriſchen und wiſſenſchaftlichen Schätze tragen müſſe. Der Statthalter Chriſti ſei alſo nicht ein⸗ mal Beſitzer ſeiner eigenen Wohnung, in der er — juriſtiſch geſprochen nur geduldet lebe. Seine Vorrechte und ſeine Immunität ſeien alſo gerin- ger als die der Mitalteder des diplomatiſchen Korps, die bei ihm beglaubigt wären und die alle Herr im Hauſe ſein könnten. Das Blatt des Va— tikans verlangt, daß man darüber enſthaft nach— denke und es iſt überzeugt davon, daß man eben— ſo wie er zu der Feſtſtellung kommen werde, daß der gegenwärtige Zuſtand nicht dem Rechte und der Würde des Papſtes entſpreche, deſſen univer⸗ durch die Verletzung eines neutralen Staates rüſtungskonferenz, ſich alte und neue Gegen⸗ auf unſeren Boden getragen worden iſt, und ſätze ergeben haben, ſo bedeutet die nunmehr daß er auf Befehl des kaiſerlichen General- In Ende gegangenen Seſſion im Zuſammen⸗ ſtabs mit unbarmherziger Grauſamkeit ge— hang mit der ſich anbahnenden Beſſerung der führt wurde. Wenn das Deutſchland von deutſch⸗franzöſiſchen Beziehungen ſicherlich die heute offen gewiſſe Taten des Deutſchland Einleitung einer Aera beruhigter europüiſcher von Geſtern mißbilligen würde, wieviel leich— Zuſammenarbeit. ter wär es Euch, die Augen von Euren Nar⸗ ben abzuwenden und den Urhebern Eurer Wunden die Hand entgegenzuſtrecken! Ihr wollt nur die Ruhe Europas! Ihr fordert nur die Sicherheit unſerer Grenzen, die Unab— hängigkeit unſerer diplomatiſchen Aktionen u. die Sicherheit Eurer täglichen Arbeit! Seid wiß, daß Euch Regierung und Volk zuſtim— men, wenn Ihr ſtolz darauf blickt, in einem Verteidigungskrieg dazu beigetragen zu ha— ben, daß die Kräfte des Angreifers zurückge— worfenunnd unſere Gebiete befreit wurden. Poincare fand ungeheueren Beifall, be— ſonders an den Stellen der Rede, die auf die Urſachen des Weltkrieges Bezug hatten. Das Mitglied des Kabinetts Poincare, Marin und der Abg. Franklin Bouillon, waren anweſend. fen wird. Vertreter Deutſchlands in dieſen ſale geiſtige Miſſion auf Unabhängigkeit Anſpruch Angelegenheiten iſt jetzt das deutſche Mit⸗ habe. glied in der Budgetkommiſſion des Völker⸗ bundes, der Zentrumsabgeordnete Kaas. Neben der Stelle des Vize⸗Generalſekre— tärs fällt Deutſchland noch eine Reihe weite— rer Poſten zu, von denen aber nur noch die Stelle eines Referenten in der Preſſeabtei⸗ lung des Völkerbundes, die unter Leitung eines franzöſiſchen Direktors ſteht, Bedeutung hat. Auch für dieſen Poſten wurden in Genf 5 3 I ſchon mehrere Kandidaten genannt. Ueber die waltungsapp des V 0 8 geltend f een ee bnd e Beſetzung iſt bisher jedoch noch keine Entſchei⸗ machen kann. Es wird daher die Frage wie— dung gefallen der akut, wie die in dem Verwaltungsapparatf 5 freiwerdenden Stellen beſetzt werden ſollen. Bekanntlich wurde dieſe Angelegenheit be— reits vor der Märztagung zwiſchen Reichs außenminiſter Dr. Streſemann und dem Ge neralſekretär des Völkerbundes, Sir Drumond, beſprochen. 2 SSO 8 888888880800 volkstheater Darmſtadt 8 Hir.: Eliſabeth Werner Gaſtſpiel im Freiſchütz Dienstag, den 28. September, 8 Uhr: Einmalige Aufführung! Neu! Der neueſte Großſtadt⸗Schlager! Neu! 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Damit hat die Kirche die letzte Möglichkeit ver⸗ loren, den Religionsſtreit auf legalem Wege zu gewinnen. Verein Kath. Kaufleute und Beamte. Wannen Damit Deutſchland als gleichberechtigtes Mitglied ſich an den Arbeiten des Völkerbun— des voll beteiligen kann, iſt es aber notwen— dig, daß ſich der deutſche Einfluß auch im Ver— Einladung. Heute Montag, den 27. September 1926, abends ½9 Uhr findet anläßlich des Weggangs unſeres Hochw. Herrn Geiſtl. Beirats des Deutſches Reich. Wengen Verrats militäriſcher Geheimniſſe verhaftet. Berlin, 27. Sept. Wie ein Berliner Mon⸗ taasblatt mitteilt. iſt Dr. Heinr. Dietz, der frühere Syndikus der„Beraiſch Märkiſchen Zeitung“, zuſammen mit Studiendirektor Dr. Goldmann, unter dem Verdacht des Ver⸗ rats militäriſcher Gebeimniſſe auf Antrag des Oberreichsanwalt am 2. September in Elber⸗ feld verhaftet worden. Dr. Dietz ſoll der Ze⸗ Abreiſe der deutſchen Delegation. Berlin, 27. Sept. Wie aus Genf gemeldet wird, wird die deutſche Völkerbundsdelegation heute vormittag 11 Uhr Genf verlaſſen und am J Dienstag in Berlin eintreffen. Der Auswirtige Erik] Reichstagsausſchuß dürfte erſt Ende dieſer Woche zuſammentreten. Die augenblicklich von Berlin abweſenden Mitglieder des Reichskabinetts Dr. Braun und Dr. Geßler werden am Mittwoch bezw. Donnerstag nach Berlin zurückkehren. ſtatt. recht zahlreich zu beteiligen. Alle Mitglieder werden dringend erſucht, ſich an dieſer Feier SSG SSS D οοο 0 Ueber die Kandidaten waren, wie wir er— fahren, in Genf die verſchiedenſten Gerüchte Der Vorstand. ————ꝛ—— Mablerg werden Jerkault ohne Preiserhöhung bei Mk. 150. Anzahlung und monatl. Mk. 50.- Rate. Nur erste Fabrikate. Interessenten belieben Adresse unter Nr. 1022 an die Geschäftsstelle d. Ztg. zu senden. . ͤ A«⅛ X11 ̃˙—Q zen ſein., und die ihm bekannt gewordenen an⸗ Nulſchvorbereitingen ſeiner frühe- ven Gefinnungsfreunde FClaß. Backmeiſter und Hugenbera, die ur Aufrichtung einer natio⸗ Diktatur führen der preußiſchen mitgeteilt haben. Die Verhaftung fall bisher ſorgfältig geheim gehalten worden ſein. Wöſchiedsfcier nr gehlichen Linoleum konkurrenzlos billig Teppiche 2 m breit, 3 m lang 28 Lauler 67 em 90 em Weinheimerstrahe. „ K ö 0 piegel, 1 empfiehlt in reichtter Auswahl Buchhandlung Viernh. Anzeiger. Aonadorel Scham empfiehlt seine erstklassigen SPezial- Speise. Eise. hergestellt aus reiner reifer Frucht, ohne Eispulver oder sonstige künstliche Zusätze in folgenden Sorten: Fürst Bückler Eis, Vaullle Nahm Eis. Vanlile-, Schokolade-, und Ruf-Eis In fruchteis Oltron, Erüheeg, Himbeer, Annanas, Aprikos usw. Eisbonbons 4% Liter in jeder beliebiegen Form werden auf Be- stellung zu jeder Zeit geliefert. Valentin Schalk Konditorei und Kaffee Lorscherstr. 4. Tel. 161. Außenpolitik und Wirtſchaft. Köln, 25. Sept. In der geſtrigen erſten Sitzung der Induſtrie- und Handelskammer Köln nach den Ferien ſtellte der Vorſitzende, Geheimrat Hagen, mit Befriedigung feſt, daß in der letzten Zeit ein höheres Maß von Selbſtvertrauen in das deutſche Wirt⸗ ſchaftsleben eingekehrt ſei, welches Ergebnis nicht zuletzt auf die Ereigniſſe in Genf zurück⸗ geführt werden müſſe. Die deutſche Delega tion in Genf habe das Vertrauen aller erwor— ben. Unter dem Eindruck der Genfer Ereig— niſſe ſtehend, ſo fuhr der Redner fort, haben wir hier im Rheinland das Bedürfnis, die Hoffnung auszuſprechen, daß die von Dr. Streſemann eingeleiteten Wege zu einem glücklichen Ende führen mögen und daß die noch beſetzt gebliebenen Gebietsteiſe de⸗ Rheinlandes bald von jeder Feſſel befreit ſein werden. Die Verſammlung beſchloß da raufhin, an den Reichsaußenminiſter Dr Streſemann einen Drahgruß zu richten, wo— rin die Kammer dem Miniſter Dank und An— erkennung zollt für alles, was er in Locarno und Genf durch ſein überzeugendes Eintre ten zu Gunſten des europäiſchen Friedens und zur Anbahnung beſſerer Wirtſchaftsver— hältniſſe getan habe. In dem Telegramm heißt es u. a. daß die Kammer in den ver— franz. Miniſter Briand den Grundſtein erbl traulichen Beratungen Streſemann mit Briand den Grundſtein d. Erkenntnis erblicke, daß in einem gemeinſchaftlichen Vorgehen der po— litiſchen Konſolidation der europäichen Wirt⸗ ſchaftslage wertvolle Möglichkeiten gegeben wer⸗ den, die jahrelange dem Verderben preisgegebene früher ſo hochentwickelte Wirtſchaft, namentlich auch den deutſchen Weſten einer alle Kreiſe befrie— digenden Zukunft entgegenzuführen. Enn engliſch⸗italieniſcher Freundſchaftsvertrag 2 London, 25. Sept. Der römiſche Bericht— erſtatter des„Daily Telegraph“ will wiſſen, daß bei der Zuſammenkunft Muſſolinis mit Chamberlain letzterem der Abſchluß eines Vertrages der Freundſchaft und gegenſeitigen freundſchaftlichen Unterſtützung in allen, das Mittelmeer und die allgemeine europäiſche Politik betreffenden Fragen zwiſchen Groß— britannien und Italien vorgeſchlagen werden ſolle. Der in Ausſicht genommene Vertrag werde eine viel größere Reichweite habeg, und viel tiefe Intereſſen berühren, als die anderen, bisher zwiſchen Italien und ſeinen unmittelbaren Nachbarn geſchloſſenen Freund⸗ ſchaftsverträge oder auch der letzte mit Rumä⸗ nien unterzeichnete Vertrag. Muſſolini ſei bei ſeinem Wunſch, einen derartigen Vertrag ab⸗ zuſchließen, beinflußt von der ſich anbahnen⸗ den deutſch⸗franzöſiſchen Perſtändigung. Die Anwendung des Locarnopaktes und weitere, in den Beſprechungen zwiſchen ſemann und Briand in Thoiry vorgeſchlagene Evolution, neige dazu, die europäiſche Lage wie ſie durch den Perſailler Vertrag und die anderen unmittelbar nach dem Waffenſtill⸗ ſtand mit den vormaligen Feindmächten abge— ſchloſſenen Verträge geſchafſen wurde, voll⸗ ſtändig umzugeſtalten. Dies ſei weniaſtens die Anſicht Muſſolinis. Eine gutunterrichtete po⸗ litiſche Perſönlichkeit habe dem Berichterſtat⸗ ter erklärt, Italien ſei im Falle einer deutſch⸗ franzöſiſchen Perſtändigung gezwungen, die Haltung Frankreichs und infolgedeſſen auch die ſeiner Trabanten, Polen und die Tſchecho⸗ ſlowakei, gegenüber der„Annektion“ Oeſter⸗ reichs durch Deutſchland in Rechnung zu ſtel⸗ len. In Rom werde die Möglichkeit einer ſol⸗ chen Aktion bereits angenommen. Statt des ſchwachen Oeſterreich würde Italien dann jenſe des Brenner die um 7 Millionen ver⸗ ſtärkte Macht Deutſchlands ſehen. Die Mög⸗ lichkeit einer Neugruppierung müſſe in Be⸗ tracht gezorgen werden. „alen ſollte, offene Stellen gemeldet: Männliche u. weibliche Per⸗ ſonen für die Landwirtſchaft, landwirtſchaftl. Anlernlinge, f 2 1 Rübenschneider 0 und alle Ersatzteile hierzu! la. Lartoffelkärste Kartoffelgabeln Heu- u. Dunggabeln Schaufeln mit u. ohne Stiel Kasten- u. Leiter wagen Ersatzräder empfiehlt in bekannt besten Fabrikaten Jean Wunderle eee Der Beſchluß des Kabinettsrates im Lichte des Auslandes. Die franzöſiſche Preſſe zum deutſchen Kabinettsrat. Paris, 26. Sept. In der geſtrigen Nachmittags- preſſe wird mit Genugtuung feſtgeſtellt, daß die einſtimmige Billigung der Streſemann'ſchen Poli⸗ tik durch das deutſche Kabinett den Weg zur Fort⸗ ſetzung der in Thoiry begonnenen Beſprechungen freigebe. Dieſe Einigkeit beweiſe auch, daß den angeblichen Meinungsverſchiedenheiten in der Frage des polniſchen Ratsſitzes eine zu große Be⸗ deutung beigemeſſen worden ſei. Andererſeits macht ſich allgemein nach den überſchwenglichen Hoffnungen der erſten Tage eine gewiſſe Ernüch⸗ terung geltend. Man unterſtreicht die Tatſache, daß das Zuſtandekommen der zwiſchen Deutſch⸗ land und Frankreich in Ausſicht genommenen Transaktionen letzten Endes von den Vereinigten Staaten abhänge, die kaum gewillt ſein dürften, Frankreich vor der Ratifizierung des Waſhingto⸗ ner Schuldenabkommens Anleihen zu gewähren, ſei es auch über den Umweg der Mobiliſierung der Dawesplan⸗ Obligationen. Zu dieſer Ratifi⸗ zierung beſteht aber in der Preſſe noch keine be⸗ ſondere Neigung. Man glaubt allgemein, daß die aus der deutſch⸗franzöſtſchen Annäherung ſich er⸗ gebenden Möglichkeiten und Reſultate erſt im Laufe weiterer Verhandlungen zutage treten wer⸗ den und daß daher abzuwarten ſei, was die Tech⸗ niker und Sachverſtändigen zu ſagen haben. Regierung Wefterer Rückgang der Erwerbsloſigkeit. Berlin. 26. Sent. Für die erſte Hölfte des Monats September weiſt die Statiſtik der Erwerbsloſenfürſorge einen ſtörkeren Rück⸗ gang der Erwerbeloſigkeit auf. Pom 1.— 15. September iſt die Zahl der männlichen Haupt⸗ unterſtützungsempfänger von 1245 000 auf 1 195 000, die der weiblichen von 303 000 auf auf 289 000, die Geſamtziffer von 1548 000 auf 1484000, das heißt um 64000 oder über 4 Prozent zurückgegangen. Die Zahl der Zu⸗ ſchlaasempfänger(unterſtützungsberechtigte Angehörige) hat ſich von 1638 000 auf 1484 000 verringert. ö Keine Belatzungsverminderung in Koblenz! Köln, 26. Sept. Die Meldung, daß verſchie⸗ dene Teile der Beſatzungstruppen am Freitag Koblenz räumen würden, hot ſich, wie die„Köln. Zeitung“ aus Koblenz erfährt, als nicht zutref⸗ end erwieſen. In Koblenz iſt von einer derartigen Maßnahme nichts bekannt. Dagegen iſt anzuneh⸗ men. daß etwa um die Mitte November ein Teil der Beſatzugstruppen, hauptſächlich auf der rech⸗ ten Rheinſeite, abrücken wird. mehrere Dienſtmädchen, Hir⸗ tenbuben, jüngere Schweizer, lungere Küfer, mehrere Zi⸗ garrenmacherinnen aller Art, mehrere Herrn und Damen⸗ friſeure, Bruchſteinmaurer, Gipſer, Glaſer, Maler, The⸗ aterfriſeur, mehrere Arbei⸗ terinnen für die Edelſtein⸗ ſchleiferel, Steinbrecher ſo wie 1 Klempner und In⸗ ſtallateur m. K. u. W. Wir erwähnen, daß bei uns mehrere Zeitſchriften offen liegen, die ganz be⸗ ſonders den Arbeitsſuchen⸗ zur Einſichtnahme empfohlen e Ab Freitag! Achtung! Ab Freliag! Das große deutſche Filmwerk Iq hab mein Herz in Heidelber Aekloren! Ein Spiel von Liebe und Leid in 6 Rieſenakten. Schöne Naturaufnahmen von Heidelberg und Umgebung. Dieſes Stück kann man nur in einem Film⸗ werk richtig zur Aufführung bringen. Kein Theater der Welt kann ſo natur⸗ getreu dasſelbe wiedergeben. Dies iſt nur im Film zu erreichen. Dr. Beſte, raſſige 110 0 Ferkel u. Einleg⸗ erslMlassipe Aarhenräder a e Bismarck. wie Dürkopp, Corona, 5 Mittwoch eintreffend in un⸗ Dieſes beweiſt wieder das 6 Tage⸗Rennen 0 eren Stallungen im gold. Berlin⸗ Dortmund, ging„Dür kopp“ N Bc in Weinheim zu billtgg. als Sieger hervor. Tages preiſen zum Verkauf. Offerieve Schweinehandlung Dürkonp-Räder Drebes mit konzentriſchem Kugellager, welches im Tvetlager alt n aten 11 auch Telefon Weinheim 410. nicht teurer als wie andere Markenräder ohne 255 diefes Lager, Ferner oſferlere ſämtliche Er⸗ Wallet dd deine Wäsche nänen, ſatzteile billigt. araturen unter nam ionogramm versenen. Garantie ſachgemäßer Aus fahrung. Auch deinem mann die Hosen ichen, empfehle mich im Emailieren in allen Alf En Soislssen suchen, Oder elne Frachtgardige, mm die Hayser-Ranmaschine Farben, ſowie im Vernickeln. 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Der Eindruck des Kabinettsbeſchluſſes in England London, 25. Sept. Die geſamte engliſche Preſſe ſchenkt der Billigung der Verhandlungen Streſe⸗ manns mit Briand durch das deutſche Kabinett und ſeine Ermächtigung zur Fortführung dieſer Verhandlungen größte Beachtung„Daily Chro⸗ nicle“ hebt hervor, daß die Billigung durch den Reichspräſidenten von Hindenburg in einer ſehr herzlichen Weiſe zum Ausdruck gebracht worden ſei, die zeige, daß dieſe Billigung nicht nur eine formelle Ausübung ſeiner verfaſſungsmäßigen Pflicht als Präſident der Republik gegenüber der jeweiligen Regierung ſei.„Daily News“ und Daily Telegraph“ veröffentlichen in erſter Linie Berliner Telegramme über die falſche Wiedergabe der Rede Dr. Streſemanns vor der deutſchen Gen⸗ fer Kolonie. Als 2. Schlager Eblaven vr Liebe Drama in 5 Akten nach dem Bühnen⸗ werk „ie Hochzeit von Valenk“ Verſtärktes Theater⸗Orcheſter. Aus aller Welt. Sturm in Portugal. Liſſabon, 25. Sept. Ein vier Minuten anhal⸗ tender gewaltiger Orkan verwüſtete die ganze ib von Santara. Beſonders ſchwer wurden ie Städte Almeiral und Alpieres heimgeſucht. Die Dächer der leichten Häuſer wurden weggeriſ⸗ n, Bäume entwurzelt und die ganze Ernte ver⸗ nichtet. Der Bevölkerung hat ſich eine große Er⸗ 1— 555 bemächtigt. Der Schaden ſoll ſehr groß Jein. Grubenkataſtrophe. London, 26. Sept. Nach einer Meldung aus Newyork wurden in einer Grube von Ironwood (Michigan) 40 Bergarbeiter verſchüttet. Die Un⸗ glücksſtelle liegt 700 Meter unter Tage. Man hält es für unmöglich, vor Ablauf von vier bis fünf Tagen an die Verſchütteten heranzukommen. Der Wirbelſturm in Argentinien. Paris, 26. Sept. Die in Paris erſcheinende „Chicago Tribune“ beſtätigt in einer Meldung aus Rio de Janeiro die von uns gebrachte Mel⸗ dung, daß die Provinz Sao Pablo von einem ſchweren Wirbelſturm heimgeſucht worden iſt. Man befürchtet, daß die Zahl der Todesopfer über 200 hinausgeht. Der Sachſchaden wird auf meh⸗ ere Millionen Dollar geſchätzt. Außer der 15 000 Einwohner zählenden Stadt Itaubé im Staate Minas Gareas, die völlig vernichtet worden ſei, habe beſonders Diamantia ſtark gelitten. Ein räuberiſcher Ueberfall in der Tauentzienſtraße. Berlin, 26. Sept. Ein unerhörtes Räuberftüe! wurde geſtern nachmittag am hellichten Tage in; der Tauentzienſtraße, der verkehrsreichſten Gegend des Weſtens, ausgeführt. Unverſehens drang ein; Mann mit erhobenem Revolver in das„Kunſt⸗ das Juwelen und derglein kabinett Tauentzien“, chen vertreibt, ein. Im Laden war zu dieſer Zeil ur ein einziger Angeſtellter anweſend. Der Fremde drang mit erhobener Waſſe auf den An⸗ geſtellten ein. drängte ihn in das Hinterzimmer Hinein und hielt nun unter ſortgeſetzten Drohun⸗ geu alle, die ſich dort befanden, in Schach. In dieſem Augenblick kamen noch zwei Männer in den Laden hereingeſtürzt. Während der eine ſich auf die koſtbaren Auslagen im Schauſenſter warf und dieſes ausräumte, warf der andere eine Ver⸗ gaſungsbombe, um ihn zu decken und feuerte, ebenfalls im Laden, um die Leute im Hinterraum moch mehr einzuſchüchtern, mehrmals. Als durch Die Knallerei die Borübergehenden und Hausbe⸗ wohner auſmerkſam wurden, lief Räuber mit der Beute aus dem Schaufenſter da⸗ von. der dritte. Die Verbrecher bahnten ſich den Weg durch das angeſammelte Publikum durch Drohung mit der Waffe. Schupobeamte und Paſſanten nahmen die Verfolgung auf. Die Räuber flüch⸗ teten dann in das Kaufhaus des Weſtens hinein; den Pförtner und einen Geſchäftsführer, der ſich Ahnen entgegenſtellte, bedrohten ſie gleichfalls mit der Piſtole und ſtießen ſie beiſeite. In dem ſtark beſuchten Kaufhauſe, in dem große Aufregung entſtand, lieſen ſie durch mehrere Gänge, bis ſie verſchwunden waren. Die ganze Wache des 127 NReviers, die benachrichtigt wurde, Schupo⸗ und Kriminalbeamte, rückten ſofort aus und ſperrten das ganze Viereck des großen Hauſes, um es Tube zu vurchſuchen. Nach den genaueren Feſtſtellungen handelt es ſich ohne Zweifel um einen durch längere Beobachtung vorbereiteten Plan. Der Wert der geraubten Sachen wird auf erbrere hunderttauſend Mark geſchätzt. Vor allem ſtelen den Näubern koſtbare Perlen, Brillanten und dergleichen in die Hände. Die Verbrecher ſind bis jetzt noch nicht gefunden. Der Inhaber des Geſchäfts iſt nicht verſichert. Er hat für die Wiederbeſchaffung des geranbten Gutes eine Be⸗ Lohnung von 10 Prozent ausgeſetzt. mindeſtens aber 10 000 Mart, weil der Schaden mindeſtens 0 Mark beträgt. zunächſt der Ihm ſolgte gleich der zweite und dann auch ö Schwereſkiſenbahnkataſtrophe in Frankreich. g 1 An der Unglücksſtätte. Ein ſchweres Eiſenbahnunglück ereignete ſich auf dem Bahnhof Hericy in Frankreich. Ein aus Lyon kommender Schnellzug fuhr 11 folge bisher noch nicht geklärter Umſtände auf drei Wagen auf, die auf einem freien Gleiſe ſtanden, auf und zertrümmerte ſie. Bei den Aufräumungsarbeiten ſind bisher 5 Leichen deborgen worden. Mehr als 40 Perſonen haben Verletzungen erlitten. Letzte Meldungen. Germersheim, 27. Sept.(Letzte Draht⸗ meldung.) In der Nacht von Sonntag auf Montag um ½ 2 Uhr erſchoß einer von zwei franzöſiſchen Ziviliſten am Poſtgebäude den 21jührigen Erwin Müller durch einen Re⸗ volverſchuf in das Herz und verletzte den gleichalterigen Mathes lebensgefährlich durch zwei Schüſſe in die linke Schläſe. Kurze Zeit vorher war ein gewiſſer Richard Holzmann in der Ludwigſtraße durch einen Schuß aus der gleichen Waffe neben dem linken Auge ſchwer verletzt worden. Die ſofort herbei⸗ geeilten Aerzte konnten nur den Tod des Müller feſtſtellen und den Transport des Mathes ins Krankenhaus überwachen. Der Täter begab ſich in franzöſiſche Schutzhaft. Die Thyphusſeuche in Hannover. Hannover, 27. Sept. Geſtern betrug die Zahl der Neuerkrankten 30, der Entlaſſenen 27, die Zahl der in den Krankenhäuſern be⸗ findlichen Kranken 1743. Bisher ſind 121 Perſonen der Seuche zum Opfer gefallen. Schröders Reviſions begründung. Magdeburg, 27. Sept. Vor einigen Ta⸗ gen wurde die Begründung zu der von dem Raubmörder Schröder eingeleiteten Reviſion in der Preſſe int. Schröder hat darin die Behauptung a. tellt, er ſei zu dem Raub⸗ mord durch ſeine frühere Braut Hildegard e Noman von Sven Elveſtad. Urheberrechtlich geſchützt dem Lit. Bureau M. Lincke, Dresden 21. 1 „Un varum gipſt du das große Eſſen?“ „In.“ „Was war es für ein Geſchäft?“ „Kaffee.“ „Aha. Und wie groß iſt dein Gewinnanteil?“ „Mehrere Tauſend. Den Gewinn meines dä⸗ niſchen Freundes werde ich ihm morgen auszah⸗ len. Er kommt um elf Uhr zu mir.“ „Dann haft du das Geld wohl liegen?“ fragte Karl gleichgültig. Alles, was das Geſchäft be⸗ traf, langweilte ihn außerordentlich. „Natüriich, antwortete der Konſul,„ers lieg! im der Kaſſette mit dem Buchſtabenſchloß bereit.“ „Wieviel iſt es?“ „Fünfundzwanzigtauſend Mark.“ Karl fuhr auf dem Sitze in die Höhe. Er wandte ſich zu ſeinem Bruder und fragte erregt: „Was ſagſt du? Fünfundzwanzigtauſend?“ „Ja,“ antwortete der Bruder etwas erſtaunt. „Findeſt du die Summe ſo gewaltig?“ „Nein.“ „Warum hat ſie dich dann ſo aus der Faſ⸗ ſung gebracht?“ „Die Summe— die Zahl— erinnerte mich zan etwas. Aber das verſtehſt du nicht, Einar. Es iſt auch gleichgültig. Laß uns von etwas an⸗ derem reden!“ Der Konſul fixierte ſeinen Bruder ſcharf. Eine merkwürdige Unruhe bemächtigte ſich ſeiner. Was war mit ſeinem Bruder los? Er ſah blaß e aus. Im ſelben Augenblick grüßte Karl. „Wen haſt du eben gegrüßt?“ fragte ihn der Konſul. 1 „Den Herrn in dem gelben Frühjahrsüber⸗ zieher, der ſo ſchnell ausſchritt? Weißt du nicht, wer das iſt?“ 5 5 „Er ſah wie ein Boxer aus.“ Karl lachte. 0 „Ja, ich beneide auch niemanden, der zwiſchen ſeine Fäulte gerät. Er it ſtart wie ein Tiger. Es war Asbjörn Krag, der Detektiv.“ „Ach ſo, einer von der Polizei,“ ſagte der Konſul und gähnte. Der Wagen hielt jetzt vor dem Grand Hotel. Der Portier kam heraus und meldete, daß ſich bereits einige der Herren eingefunden hätten. Konſul Falkenberg eilte ins Hotel. Im Ve⸗ ſtibül traf er mit einem däniſchen Geſchäfts⸗ freund, Herrn Stiegel, zuſammen und ſtellte ihm ſeinen Bruder vor. Es war ein kleiner, dunkler Herr mit eifrigen, nervöſen Bewegungen. Karl begann eine Unterhaltung mit ihm, ſie ſprachen von Sport, Theater, Tanz. Der Konſul wurde indeſſen von anderen Gäſten in Anſpruch genommen, die eingetroffen waren. Schließlich begaben ſich die drei Herren zu den Geſellſchaſts⸗ räumen ins zweite Stockwerk hinauf. Als ſie die mit Teppichen belegte Treppe zum Rokokofgal hinauſſtiegen, geſchah etwas Merk⸗ würdiges. Der däniſche Herr ging in der Mitte. Rechts von ihm ging ber Konſul, links Karl. Im ſelben Augenblick kam ein Paar die Treppe herunter. f Es waren eine junge Dame und ein Herr in Uniform, ein Rittmeiſter. Die Dame war ſehr elegant gekleidet und ſehr ſchön. Ein bezauberndes Lächeln ſtrahlte über einer Wolke von weißem Pelzwerk, das ſie loſe um die Schultern geſchlungen hatte. Der Konſul erkannte ſie ſofort. Im ſcherzenden Ton ſagte er: Karl.“ Der Bruder blickte auf und zuckte zuſammen. Auch der däniſche Geſchäftsfreund hatte das Paar bemerkt. Indem ſie auf der Treppe grü⸗ ßend aneinander vorbeigingen, unterdrückte er einen Ausruf des Erſtaunens und packte den Ronſul am Arm. Die Dame und der Rittmeiſter verſchwanden m Spiegelfaal. Sie waren lachend in ein Ge⸗ „Da iſt ſie, Schröder ſogar ein Meineidsverfahren gegen Haas.. Eiſenpakt auch der Balkanſtaaten. Wien, 27. Sept. Nach einer Meldung dei „Wiener Stunde“ haben die Beſprechungen zwiſchen den leitenden Perſönlichkeiten der führenden Eiſenwerke Oeſterreichs, Ungarns, der Tſchechoſlowakei. Rumäniens und Jugo⸗ ſlawiens über die Schaffung eines Eiſenkar⸗ tells der Nachfolgeſtaaten und über den An⸗ ſchluß an das geplante Kartell der Weſtſtaa⸗ ten ein günſtiges Ergebnis gehabt. Wiederum Eiſenbahngttentate Schulyflichtiger. Kaufbeuren, 27. Sept. Auf der Strecke Kaufbeuren—Schöngau wurden vor Durch⸗ fahrt eines Güterzuges eine Anzahl großer Steine auf das Gleiſe gelegt. Nur der Auf⸗ merkſamkeit des Zugführers iſt es zu verdan⸗ len, daß ein Unglück vermieden wurde. Der Gendarmerie, die gend ſofort eine Unterſuchung einleitete. gelang es, licher Anſchlag. Der Juwelendiebſtahl in der Tauentzfenſtraßfe Berlin, 27. Sept. Der beiſpiellos freche Einbruch im Kunz⸗Kabinett Tauentzienſtraße Maroti und Freinke, G. m. b. H., der am Samstag nachmittag von bisher noch unbe⸗ kannten Tätern verübt wurde, beſchäftigt auf eifrigſte verſchiedene Dezernate im Berliner Polizeipröſidium. Der Dezernent für Raub⸗ überfälle, Kriminalkommiſſar Wernebura, und der Dezernent für Juweliereinbrüche, Kriminalkomiſſar Trettin, bearbeiten die⸗ ſen aufſehenerregenden Fall. Im Laufe des Samstag und Sonntag erſchienen Zahlreiche Nerſonen, die Wahrnehmungen mitteilten. Das ausgeplünderte Geſchäft „Sonntag über das Ziel unzähliger Tauſen⸗ der von Schauluſtigen. Die Ermittſungen der Kriminalpolizei haben ergeben, daß es ſich hier um einen von langer Hand vorbereiteten Plan handelt. Geſehen ſind bei dem Einbruch nur zwei der Räuber worden, aber die Po⸗ lizei rechnet beſtimmt damit, daß mindeſtens eine dritte Perſon, die Schmiere ſtand, gleich⸗ falls in die Tat verwickelt iſt. Der Einbruch hat große Aehnlichkeit mit verſchiedenen in der letzten Zeit verübten Ju⸗ welendiepſtählen in Berlin, Breslau, Frank⸗ furt a. M. und Paris. In allen dieſen Fällen iſt es niemals gelungen, auch nur einen der Täter zu verhaften. Ob dieſe Einbrſiche mit⸗ einder zuſammenhöängen, kann zur Zeit noch nicht geſagt werden. Für die Ergreifung der Täter ſind 15000 Mark ausgeſetzt. Aus der Umgegend. Aus Rheinheſſen, 21. Sept.(Weinver⸗ käuſe.) In der letzten Zeit wurden im mitt⸗ leren Rheinheſſen verſchiedene Verkäufe getä⸗ tigt, wobei für die 1200 Liter 1925er 950 bis 1200 Mark bezahlt wurden. Die Leſe der Frühburgundertrauben iſt in verſchiedenen Gemarkungen im Gange oder ſchon beendet. Allenthalben iſt der Ertrag hinſichtlich der Menge ſehr gering. Die feſtgeſtellten Moſt⸗ gewichte betrugen verſchiedentlich etwa 80 Grad. In Ockenheim wurden für den Zentner Frühburgundertrauben 35 Mark bezahlt, in Rüdesheim, wo die Leſe am letzten Dienstag eingeſetzt hat, wurden Preiſe von 50 Mark für den Zentner Frühburgundertrauben ge⸗ mannt. ſpräch dertieft. Das ſeidene Kleid der Dame rauſchte, indem ſie über die Schwelle ging. Karl war erblaßt; er flüſterte einige Worte, einen Satz, den keiner von den andern auffing. Es klang wie ein Fluch. Herr Stiegel ſah ver⸗ dutzt von einem zum anderen. „Weiter, meine Herren!“ rief der Konſul und lachte gezwungen. Und die drei Herren ſtiegen weiter die Treppe hinauf. In den drei Geſellſchaftsräumen, die an den Rolokoſaal ſtießen, wimmelte es von befrackten Herren. Konſul Falkenberg gab diesmal eine Herrengeſellſchaft. Er hatte ſeinem däniſchen Geſchäftsfreund ordentlich imponieren wollen und hatte innerhalb ſeines Bekanntenkreiſes ein⸗ geladen, was einen Namen hatte. Es wimmelte 5 Hier und dort ſah man ein Ordens⸗ and. baſtigen Blick die Gäſte. Regierungsrat fehlte noch. Ebenfalls ſein vor nehmſter Gaſt, Kammerherr Toten, der neber dem Ehrengaſt, dem däniſchen Geſchäftsfreund ſitzen ſollte. Konſul Einar Faltenberg begab ſich ſicher heitshalber in den Rokokoſaal, wo der Tiſch ge, deckt war. Er ſtand mitten in dem ſarbengeſät⸗ tigten Saal. Es blitzte von Glas, es glühte von Blumen und kleinen elektriſchen Lampen, und die kunſtfertig geſchlungenen Servietten ſchim⸗ merten weiß. Die Diener legten die letzte Hand ans Werk. Der Konſul war zufrieden. Er gab ſeine Befehle wegen des Champagners. Damit mußte man ſehr vorſichtig ſein. Der Regierungs⸗ rat konnte ihn nicht zu herb vertragen, Kammer⸗ herr Toten aber liebte ihn ſo, daß er die Zähne im Munde knirſchen machte. Schließlich kehrte er wieder zu ſeinen Gäften zurück; der Kammerherr war inzwiſchen gekom⸗ men. In dem mauriſchen Salon ſah er den Ehrengaſt, Herrn Stiegel, und ging auf ihn zu. Der Geſchäftsfreund ſagte: „Ah, da ſind Sie ja. Ich habe Sie geſucht. Sagen Sie mal, kannten Sie die Dame?“ „Welche Dame?“ fragte der Konſul. Er hatte die Epiſode auf der Treppe faſt vergeſſen.„Ah ſo, Sie meinen die Dame, die in Geſellſchaft des Rittmeiſters war?“ „Ja, der wir vorbin auf der Treppe begeg⸗ große jſt den ganzen ſie, wie geſagt, nur ganz flüchtig. Konſul Falkenberg muſterte mit einem Der joviale, humorvolle Aus Nah und Fern. Bingen, 23. Sept.(Verſteigerung natur keiner Weine.) Geſtern— am zweiten Tag — brachte die Kommerzienrat Kurt Berger che Weingutsverwaltung„Villa Sachſen“ hingen, 48 Hab⸗ und zwei Viertelſtück 1925er ſtaturweine zum Ausgebot. Die Weine ſtam⸗ nen aus den Lagen der Gemarkung Bingen Büdesheim, Sarmsheim, Münſter und Kemp en. Das Ausgebot ging bis auf 5 Nummern n anderen Beſitz über. Für die zurückgezoge⸗ tien Nummern wurden 670—900 Mark für das Halbſtück geboten.— Geſamterlös der ſeſtrigen Verſteigerung rund 38 000 Mark, zer zwei Verſteigerungstage rund 68 000 Mk. hne Fäſſer. 1 Frankenthal, 26. Sept.(Die Reviſion Frmſcher verworfen.) Wie wir von zuſtändi⸗ zer Stelle erfahren, ift die Reviſion des drei⸗ dreimal zum Tode verurteilten Separatiſten FIrmſcher vom Reichsgericht verworfen 1 worden. Der Verurteilte hat nunmehr einen als Täter zwei Schul⸗ jungen feſtzuſtellen. Erſt in letzter Zeit er⸗ eianete ſich auf der gleichen Strecke ein ähn⸗ Antrag auf Wiederaufnahme des Verfahrens geſtellt; hierüber ſind die gerichtlichen Erhe⸗ bungen noch im Gange. Ludwigshafen, 25. Sept.(Von der Loks motive überfahren.) Geſtern nachmittag gegen z Uhr wurde in der Badiſchen Anilinfabrik (altes Werk) der verheiratete 35 Jahre alte Fabrikarbeiter Jakob Mehrmann von Lachen beim Ueberſchreiten einer Drehſcheibe von einer Lokomotive erfaßt, wobei ihm beide Beine abgefharen wurden. Er wurde mittels Rettungswagen in das Krankenhaus ver⸗ bracht, woſelbſt er kurz nach ſeiner Einliefe⸗ rung ſtarb. Wie das Unglück geſchehen iſt, konnte noch nicht aufgeklärt werden. Hannover, 25. Sept.(Schleſinger und Ge⸗ noſſen.) Die bisher im hieſigen Polizeigefäng⸗ nis inhaftierten Attentäter Otto Schleſin⸗ zer und Willi Weber ſind in das Gerichts⸗ gefängnis überführt worden, wo ſie bis zu der in Kürze beginnenden Schwurgerichtsver⸗ handlung, die in Hildesheim ſtattfinden wird. berbleiben werden. Im Gerichtsgefängnis befindet ſich auch der mitverhaftete und ſtark delaſtete Walter Weber. Wie ſchütze ich mich vor Typhus? Man ſchreib ins: Die Zahl der typhöſen und fg ann en pa⸗ katyphöſen Erkrankungen hat ſeit dem Kriege in ſaſt allen europäiſchen Staaten zugenommen, auch in Deutſchland. Ein Teil der Zunahmen iſt aller⸗ dings vielleicht nur ſcheinbar und darauf zu be⸗ ziehen, daß manche leichteren Formen, z. B. ben Kindern, heute als typhös erkannt werden, früher aber häufig unter allgemeineren Bezeichnungen lingen und behördlich unbemerkt blieben. Die vphöſen Erkrankungen zeigten ſeit altersher auch ine jahreszeitliche Steigerung. Der Spätſor mer iſt die Zeit, wo dieſe Erkrankungen anfangen, äufiger zu werden. Wer früher im Spätſommer und Herbſt in Ländern mit reichlicherem Vor⸗ kommen von typhöſen Erkrankungen reiſte. hielt ſich fern von rohem Obſt, nicht ſicher gekochter Milch, vor Baden in Flüſſen und Seen, aß nicht ungeſchälte Radieschen, auch keinen Salat und trank nicht Waſſer aus irgendwelchen Brunnen. Bei uns ſind ſolche Vorſichtsmaßregeln nicht nö⸗ tig, ſo lange nicht zahlreiche Erkranfungen auf⸗ getreten ſind. Aber es wird mit Rückſicht auf die Zunahme dieſer Erkrankungen in näherer und fernerer Umgehung bei uns empfehlenswert ſein, Obſt nur geſchält, und Salat nur nach grün! licher Spülung zu eſſen, Dickmilch nur zu genie⸗ ßen, wenn ſie aus ſicher paſteuriſierter Milch her⸗ geſtellt iſt und in Eſſen und Trinken nach Menge, Auswahl und Wärmegraden mäßig und vorſich⸗ ig zu ſein. Schließlich ſei jeder auf die Flie⸗ lenbekämpfung bedacht. neten.“ „Ich kenne ſie nur ganz flüchtig. Sie heißt Frau Kempel und iſt ſeit kurzem Witwe.“ „Ganz recht“, antwortete der Geſchäftsfreund. „Sie heißt Valentine Kempel.“ „Sie kennen ſie alſo auch?“ „Ja. Sahen Sie nicht mein Erſtaunen, als ich ihr auf der Treppe begegnete?“ „Es iſt mir nicht aufgefallen. Aber ich kenne Sie iſt ſehr beliebt hier in der Geſellſchaft.“ „Ich kann begreifen,“ ſagte Herr Stiegel plötz⸗ lich ernſt,„daß Ihr Bruder in ihr Netz geraten iſt Der Konſul ſah ihn erſtaunt an.— Nein, ſein N Freund ſcherzte nicht, er wat ſehr ernſt. „Nun, darüber wollen wir nicht weiter reden,“ ſagte Falkenberg.„Mein Bruder iſt ja mündig und muß wiſſen, was er tut.“ „Wenn ich ihn näher kennte,“ fuhr der andere fort,„würde ich ihn warnen. Vor zwei Jahren war ich in Hamburg. Damals hielt Valentine ſich dort auf und wurde ſehr gefeiert. Dann aber fing man an, allerhand zu munkeln. Man gab ihr einen Beinamen, natürlich nur flüſternd.“ „Und was war das für ein Beiname?“ fragte der Konſul. 11 5 1 „Die Spinne“, antwortete Herr Stiegel „Wo iſt übrigens Ihr Bruder?“ Falkenberg ließ ſeinen Blick über die ſum mende Verſammlung ſchweifen, aber Karl was nirgends zu ſehen. Er wurde von einer büſen Ahnung ergriffen Haſtig ging er durch die Zimmer zur Treppe hin⸗ aus. Im erſten Stockwerk am Eingang zum Eßſaal ſah er ſeinen Bruder ſtehen, bleich und dem Um, fallen nahe. Im ſelben Augenblick ſtrich die Dame mit der weißen Boa, Valentine, an ihm vorbei. Sie hatte Eile. Die Uniform des Rittmeiſters blitzte in der Nähe. Und im ſelben Augenblick ſagte ſie mit einer Stimme, die kurz und haſtig war, und deten Klang eine Geſahr ankündigte: „Karl, retteſt du mich?“ Sie wartete die Antwort nicht ab. Die Worte ö waren blitzſchnell im Vorbeigehen geſagt worden. Der San Flang wie ein geflüfterter Nokruf. Fortſetzung folgt. Dolale 1 erſprießliche ſchen. feſte verknüpft werden, Amerika aus. bekannt. Man weiß nur, daß er aus der Worms Mannheimer Gegend ſtaminte und an, geblich Katholik war. Die Erben ſollen ſich bei]! den amtlichen Stellen melden. g 30. September. Nachrichten. „ Viernheim, 28. September. „ Gottesdienſtordnung. In dem für Donnerstag ½8 Uhr verkündigten Gottesblenſt muß es heißen: Engelamt für Nikolaus Bauer, beſſen Ehefrau geb. Pfenning, Tochter Katharina und Johann Adler und deſſen Ehefrau Eliſabeth geb. Knapp und Sohn Georg. * Abſchiedsfeier im Kath. Kaufm. Verein. Um mit ſeinem Geiſtl. Beirat noch einige gemütliche Stunden zu verleben, um dem Scheidenden zum Übſchied die Hand drücken zu können, hat es ſich der K. K. V. nicht nehmen laſſen, eine kleine Abſchiedsveranſtaltung zu hal⸗ ten. Selten groß war die Zahl der K. K. Ver, die ſich eingefunden hatten, um ihrem Geiſtl. Beirat Herrn Kaplan Weis Dank zu ſagen für das, was er als Seelſorger in unſerer Gemeinde und insbeſondere als Geiſtl. Beirat im K. K. V gelelſtet hat. Still und groß, ſowie intenſto war ſein Walten und ohne ich an die Oeffent⸗ lichleit zu drängen verſtand er es immer geiſti⸗ ger Führer im K. K. B. zu ſeln. Schöne und rbelt wurde in den drei Jahren ſeit er geistliche Beirat iſt, gelelſtet. Aller⸗ herzlichen Dank ſei ihm hierfür geſagt. Nach jurzer Anſprache des 1. Vorſitzenden Herrn Heeg argriff Hochw. Herrn Kaplan Rain furth das Wort um ſeinem ſcheldenden Freunde, auch im Namen des abweſenden Hochw. Herrn Gelſtl. Rats Worte der Liebe und des Daukes zu zollen und zugleichihm den Segen Gottes auf ſeine fernere Urbeit als Pfarrer in Nieder⸗Saulheim zu wün⸗ Here Belgeordneter Roos ſprach im Namen der Gemeinde und der Zentrumsfraktlon. Auch er redete in Worten des Dankes und der Hochſchätzung und ſchloz mit den beſten Wün⸗ ſchen für die Zukunft. In den Zwiſchenpauſen der einzelnen Reben wurden Abſchieds⸗ und Ge 5 ſelſchaftslleder geſungen, ſodaß die Jeier einen wirklich guten Eindruck in den Teilnehmern binterlleß. Beſonders zu wünſchen wäre noch, daß auch alle künftigen Vereins. und Vortrags⸗ abende einen ſolch guten Beſuch zu verzeſchnen F hätten und hierdurch ſich das Vereinsleben zur weiteren Blüte entfalte. Die Fahnenweihe wird, wie jetzt mit Beſtimmtheit geſagt werden kann, 10 das nächſte Jahr mit dem 15 jährigen Stiftungs⸗ * Gottbeguadetes Alter. Falterman n Wtw., Hansſtr. 17, in ſelten kör · perlicher u. geiſtiger Frlſche ihren 80. Geburts⸗ 95 tag felern. Den Glückwünſchen, die der greiſen Jubilarin anläßlich dleſes Gnadentages gewiß ſehr zahlreich zugehen werden, ſchließen wir uns herzlichſt an. Möge ſie noch recht lange im Keelſe ihre Lleben ſich dieſes Tages freuen. e» Erben geſucht. Durch die amtlichen Stellen des deutſchen Reiches wird augenblicklich bekannt gemacht, daß die Erben eines gewiſſen Aug uſt Kaufmann geſucht werden, der in den Verelnigten Staaten Amerikas unter Hinter⸗ laſſung eines ſehr beträchtlichen Vermögens ge⸗ ſtorben iſt, ohne Erben zu hinterlaſſen. Der Erb laſſer wanderte vor etwa 70—75 Jahren nach Sein Geburtsort iſt nicht genau (Vielleicht käme Viernheim in Betracht? D. Red.) Gebetzeiten der ind. Gemeinde Schlußfeſt Anfang 565 Uhr „Morgen 750„ Nachm. 4 Abend 6⁰⁰ und 10 Morgen 70 Nachm. 580 B'reſchis Sabautt⸗Morgen 830 Uhr „ Nachm. 300 „ Ansgang 65 Wochentag⸗Abend: 650 „ Morgen: 63e 117 1 N Reumondfeier des Monats Marcheſchwan iſt Freltag und Samstag. — Turnerbund Viernheim. Heute abend fällt die Turnſtunde umſtändehalber aus. Dafür wird morgen Mittwoch abend punkt 8 Uhr um das Erſcheinen aller Turner ge⸗ beten. Da das Schauturnen ſchon am 17. Obtober ſtattfindet, bitten wis alle, welche ſich bavan beteiligen ell wollen, reſtlos zu erſcheinen. Die Scha lerturnſtunde findet heute Dienztag ſchon um 5 Uhr ſtatt. Um Vollzähliges Er⸗ ſcheinen aller wird gebeten * Hie Turnwarte. Das Abturnen findet am Sonntag, den 3. Oktober derſchledenen Stuſen ſtatt. Es werden auch Vereins- iſterſchaften ausgetragen. .. 9 Der Vorſtand. Erstilassige Standuhren Eiche in allen Farben, Nußbaum, Bestecke Mahagoni Dilugste Preise in Silber, versilbert u. Alpaka F uu Ludi Groß f 2 a Trauringe Besichtigung ohne Kaufzwang erbeten Mannheim. Tafelöl 15 Morgen 1 5 Mittwoch, den 29. Sept. kann Frau Mich. feen U. Damen von führender Holsteiner Margarine- fabrik zum Besuch von Privatkund- schaft bei hoher Provision und täg- 0 licher Abrechnung gesucht. Bei Be- währung feste Anstellung. Kurze schriftliche Angebote an Wilh. Mröger- Wohlers, Zur Galson. eee 2 B00 Neue Linſen Frankfurter Würſtchen la. Sauerkraut sun 10g ſſt. 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