anheimer Sernbenner Beitung.— Biernheimer Nachrichten) 1 0 Viernheimer Tageblatt Biernheimer Bürger- tg.— Biernh. Volks latg 5 ſcheinttäglich mit Ausnahme ber Bonn; und Feiertage.— Bezugspeels monatl. 1.50 Mark frei ins Unzelgenpreiſe: Die einſpaltige Petitzeile koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 50 Pfg., bei Wiederholung San— t: wöchentl. Samstags tige illuſtrierte Sonntagsblatt„Sterne abgestuften Rabatt.—. Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vormittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag n 8 e 5 lan ſowie einen abn. von Abonnent täglich e Inſerate müſſen bei Aufgabe bezahlt werden, mit Ausnahme derjenigen, die in lfd. Rechnung ſtehen. Erſte und älteſte Zeitung am Platze.— Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamts Viernheim 117.— Poſtſchecklonto Nr. 21677 Amt Frankfurt a. M. Schriftleitung Druck m Verlag: Joh. Martm, Geſchäfteſtelle: Rathaus ſto. 86 —. rr ͤ ˙ A gen den Innenminiſter und den Unterrichtsmiun 5 8 ſter zur Tagesordnung übergegangen iſt. Dit 1 2 neue Regierung wird ſich wahrſcheinlich Donners 85 3 tag, den 30. September dem Sejm vorſtellen. Sollte das Kabinett parlamentariſchen Schwierig⸗ en F In f 9 0 keiten begegnen, ſo iſt mit einer Auflöſung des [Landtages zu rechnen. Ein ernſtes Wort in einer Schickſalsfrage. Die Lage in China. 2 3 0 2 2 2 2 8 2 7 7 U 27 Se N oiner Wir haben ſofort nach der Entſchei⸗] Volksentſcheid im Deuiſchen Reich— die ein Lonvon, 27. Sept. Nach einer Meldung aus Schanghai verlautet dort, daß gegenwärtig Frie- 21 2 5 1761 2 2 21: 7— 251 Schang a 3 dung der Prüfungskommiſſion die For⸗ fache Stimmenmehrheit zwiſch Ja(für Auf⸗ densverhandlungen zwiſchen dem Sonde nei von derung auf eine unzweideutige,löſung) und Nein(gegen Auflöſung). Groß-Schanghai und den Kantontruppen ſtattfin⸗ klare Parole in der Frage des Stimmenthaltung wäre hier u. E. einer] den und daß dieſem Umſtand die langſame Ent- Volksentſcheids erboben und den Wil⸗ ſo großen und geachteten Partei wie der wicklung der militäriſchen Operationen zuzuſchrei⸗ len unſerer Wähler beſtimmt formu⸗ Zentrumspartei unwürdig. Eine ſolche„Pa- ben ſei. liert. Bis auf eine Ausnahme iſt die role“ käme einem Ausweichen vor einer— 8 Zentrumspreſſe Heſſens voll⸗Schickſalsfrage gleich. Und ob ſie bei den lei— n 2 2 5 2 A 4 2 2 2 2 0 1 2 25. 72 2 5 f 2 2 legung der Kriegsſchuldlüge, die man ſich denken ſtändiga einig in der Forderung,; denſchaftlich geführten Kämpfen, die nun in Der chineſiſch engliſche Zwiſchen 3.95 könne. Herr Poincare hat es in St. Germain für dem Willen des ſogen.„Ordnungsblok-⸗Heſſen kommen werden, vraktiſch befolgt wer⸗ fall in Genf. . 1 55 fes“ ei ar Rein“„de ür 5 ſte i 3 8 2 5 ustl. Ware 160 em br. m 8.25. 180m! Priazell-Rock Mal'o-Batist u. Valen- a zwedmäßig gehalten, erneut und hne Rüchſicht nne in een, den md und könnte, ſteht dahin. London, 27. Sept. In diplomatiſchen Kreiſen ö verwüstl. Ware 160 cm br. m 3.25, 150 m br. eien esp 3.95 4. 0 175 n* ſetzen. In ganz demſelben Sinne iſt Wir halten es mit dem offenbar von bezeichnet ch der„Daily Mail“ d An⸗ Damen-Nachthemd mit buntem Be- 1 0 auf das bisherige Ergebnis der Kriegsſchuldfor⸗ 5 72 2 a 5 1 a. 2 e ezeichnet man nach der„Daily Mai en An 10 Past; 2.95 W 9925 Tech 8 1 Prinzeſl-Roch Kunstseide, gestreift,. 4 a 3. eine Zuſchrift eines bekannten Zen⸗ einem alten Praktikus geſchriebenen Artikel in] griff des chineſiſchen Delegierten im Völkerbund satz, neuartig bestickt Asche One Fisch- Wäsche schwere Ware 5.95 ſchung Deutſchland bezw. die Mittelmächte als die 25 1 12 e en e e i, ee e ee ich Damen-Nachthemd mit Klöppelein- ee 9. 8 5 N den u trumsmannes an das„Mainzer Jour- der letzten Samstag⸗Ausgabe dieſes 2 lattes:] auf England als einen ernſten Zwiſchenſall. Man zatz und Spitze Hemdenzuch solide Ware, 80 em br. Meter 9.33 Damast-Tischzeug 130 em breit, vollweiſle Alleinſchuldigen, Frankreich als den 8 1 nal“ gehalten, eines Zentrumsveteranen,„Zum kommenden Volksentſcheid“. Dieſer Ar-] verdächtigt den chineſiſchen Vertreter des wohl- Preiswerte Frotlierhandtücher e ee br engen 0.55 Hochglanz. Qualität, schöne Muster Peter 2.50. berſallenen hinzuſtellen. Herr Poincare hält der ſeit langen Fahren bereits vor; tikel findet unſeren vollen Beifall und ver- überlegten Verſuches, weite Publizität ſür bol⸗ 8 5 tädig für Leib- u. Bettwäsche Meter. 0.75, 65, Un Damast Tischtücher schöne ausgewählte 37 1 f41 17.941 273 0 0* G; 74 A 7 Nr 715 an f 0 1 egch a 1 61 ſchewiſtiſche Prop da zu erhalt Daily Te⸗ R ü 5 8 Seri tät fü sge walt es hierbei für richtig, weiterhin zu behaupten, daß em Kriege 1 vorderſt Front für di die gemeine Beachtung der in den ſchewiſtiſche Propaganda zu erhalten.„Daily Te Frottierhandtücher bunt gestr. 0.85, 15. extra schwere eee 8 0 75 Mus tee Stück 3.50 5 ö böſcer Sie 17 Peet Ne Ante e adele kpft. Er ſchreidt: U ächten agen ſiattfindenden Sitzung unſe⸗ legraph“ fordert volle Entſchuldigung für den Frottierhandtücher schw. Ware bunt 1..„„n D ri 11 ko- 1 er K ger S 1 al 1 ere ade Aſtpſk. 0 2 ächſten Lagen ſtartfin dean n Narſaß. je inte 17„ Hßffichkof 3 5 3 3 1.75 Malo imitiert, 80 em breit, feinfädige Face 0 65 in dee 3 95 ſerlichen Generalſtabes in unbarmherziger Grau Wir ſtehen in Heſſen vor einer Schick- res Landesausſchuſſes. Wir brauchen und Verſtoß gegen die internationale Höflichkeit, an Frotlierhandtüũcher schw. Jacd- Ware 1. 7 tür Leibwäsche Meter U. qu- 1 ſamkeit“ geführt worden ſei. Her fidelt es icht e, Mont or r Sed en wollen beim kommenden Volksentſcheid eine dernfalls zu prüfen ſein werde, ob der britiſche W e dee e e e e 9.35 um die von Herrn Poincare immer wieder aufge alsfrage. Die Politik, die unſere Parte! fare u enen gare die die Vertteter unter dieſen neſtäneen weiterhin zu⸗ 5 b Leger ie dem Sieges⸗ und dem Blut- ſeit November 1918 bis heute in Heſſen be⸗[klare und mutige Parc le e te ſammen mit dem chineſiſchen Mitglied im Völ⸗ wärmte Legende, die dem Sieges und bar ent ſchweren Be- Kur ag erkennen läßt. aus unſeren Budger 8 Damen strümpfe e 1.258. 0.95, Tee-Gedeck 130/160 œm, Tischtuch mit 6 1 ſoll 6; kerbundsrat' ſit 16 er Kriegs⸗ iegsjahre i ent⸗ trieben hat, ſoll nunmehr einer 5 5 erbundsratſitzen könne. 5.75 5 rauſch der Kriegs- und Nachkriegsjahre ihre Ent) 0 bewilligungen während der letzten ſieben 43. Juhrgang Günstiger Groſleinkaui ermöglicht die höchste Leistung Vorteilhafte Einkaufsgelegenheit für Brautleute, Hotels, Fensienate- Anstalten usW. Damen- Wäsche Die Sonntagsrede Poincares. Herr Poincare hat am Sonntag in St. Germain als Feſtredner einer Veranſtaltung der franzöſiſchen Kriegsbeſchädigten eine Rede ge⸗ halten, in der er Stellung nahm zu den bekannten Aeußerungen des deutſchen Reichsaußenminiſters vor der deutſchen Kolonie in Genf hinſichtlich der Kriegsſchuldfrage. Bekanntlich hatte Dr. Streſe⸗ mann in Genf geſagt, der Eintritt Deutſchlands in den Völkerbund bedeute die moraliſche Reha— bilitierung Deutſchlands und ſei die beſte Wider— Damen- Wäsche Taghemd mit Träger, kräftiger Stoff 0.75 Leinen- und Baumwollwaren Nachthend mit buntem Bubikragen. 3.93 Taghemd m. Träger, Fest. u. Hohlsaum 0.95 Bettuch- Stoffe Bett-Damaste Nachthemd mit Valenciennegarnierung 3.95 raghemd mit Träger u. Klöppelspitze 1.45] Haustuch weiſ gebl., sch. Kräftige Ware Meter 1.20 Bet-Damast gestr., 130 em breit Meter 1.45, 1.18 Nachtzache mit Kragen, Cross 2.95 Taghemd mit Träger, reich bestickt 1.75 J Haustuch 150 em breit, besonders gute Qual. 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Der Reichstag hat] heſſiſche Zentrum ſoll dabei nach dem ſchlau Jahre und unſerer Geſamt ba ing a 8 dar einen aus hervorragenden Volksrechtslehrern aus] ausgeklügelten Willen des Dingeldey'ſchen tei auch die K onſeq nenzen a ziehen. allen politiſchen Lagern beſtehenden Ausſchuß ein⸗ Rechtsblockes an ſich ſelbſt das Harakiri voll Nicht um der ſchönen Augen der Sozialiſten geſetzt, der dieſe Frage eingehend geprüft hat. Der»iehen und ſeine eigene Nolitik desqvoniren. oder der Demokraten wilſen, aber um unſeres Ausſchuß. deſſen Gutachten demnächſt veröffent[ Der Wirtſchafts⸗ und Ordnunasblock ſpeku eigenen volitiſchen Preſtiges willen und um licht werden, iſt zu dem Ergebnis gekommen, daß Flock-Cöper gut gerauht Meter 1.10. 0.95, 9.88 3 8 Flock-Piqué schöne Muster, gute Ware Mete 1 25 Gläser- Tücher 5 i frei Paar Hanct:ch-Stoffe Damen- Strümpie K. Seide, sol. Qual. Gläsertächer rot-blau kariert... Stück 6.19 8. 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Schon dieſe Tatſache meren politiſch⸗narlamentariſchen Vertrags Seite hören, hat am geſtrigen Sonntag zwiſchen die gegen den deutſchen Generalſtab erhobenen llein iſt verdächtig fähigkeit millen! Nicht Lovieren und Aus wei— dem Abgeordneten Dr. Leidig(D. Vpt.) und dem Vorwürfe in keiner Weiſe begründet ſind. Zudem alle g been eine Linkspolitik ebenſo ab chen, ſondern ein klares Ziel und ein gerader Abgeordneten Dr, Heß(tr.) eine längere Be- ſind durch die Veröffen lichung der Jswolski⸗do n ein lehnen eine Linkspollit den gen] Weg tun uns in dieſer S unde not. ſprechung über die Lage in Preußen und die 20.00 kumente und des franzöſiſchen Botſchafters Louis wie eine Rechtspolitik. Wir ſind und wollen 0 5 n 8. er Partei Möglichteit einer etwaigen Umbildung der Re⸗ ſo viele Fäden poineariſtiſcher Kriegsvorbereitun⸗ bleiben eine ſelbſtändige Partei ders intim W d n n z der bzchſten Par⸗ lierung ſtattaefunden. Es ergab ſich dabei, daß gen aufgedeckt worden, daß man bei weiteren Re⸗ M ite. Dies betonen wir mit allem Nach⸗ Diſzinlin und 15 1 R Pas zwei Möglichkeiten vorhanden ſind: Entweder den Poincares ähnlicher Art, wie die von St.] pruck Aber ebenſo nachdrücklich betonen wir teiin tanzen nicht billigen, wenn noc) bleibt die jetzige Regierung beſtehen oder man Germain, ernſtlich uſt den ſo notwendigen politi-] die Tatſache. daß unſere Partei im Großen bor dem zuſammentritt unless Landesaus—⸗ bildet die große Koalition. Ueber die großen ſchen und wirtſchaftlichen Frieden Europas fürch- und Ganzen die politiſche Linie ſieben Jahre ſchuſſes einzelne Berufsgruphen. ſeien Schwierigkeiten, die der Löſung im Sinne der ten müßte. 73 85.—, 64.—, 45.00 Ausführungen 1.45, 1.25. Reichbesticktes Kissen.. 2.95, 2.75, 2.48 Polluver-Stofle... etet 9.25 Landwirte oder andere, eine Feſtlegung auf Damen- Strümpfe leine Wolle, in grau und mode. mit kel. Plecechen. 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Stück Herr Poincare würde, wenn er von ſeiner Un⸗ ſchuld und der Schuld Deutſchlands innerlich wirklich überzeugt iſt, ſich ein großes moraliſches Perdienſt erwerben, wenn er als franzöſiſcher Mi⸗ niſterpräſident nunmehr endlich die Vorkriegs⸗ archive des Quai d'Orſay öffnen wollte. Deutſch⸗ land hat nicht einen Augenblick gezögert, ſeine Ar⸗ chive der wiſſenſchaftlichen Forſchung und der breiten Oeffentlichkeit zugängig zu machen: Ruß⸗ land, Oeſterreich und England ſind ihm gefolgt. Nur Frankreich weigert ſich nach wie vor vor einem ähnlichen Schritt. Dieſe Tatſache dürfte allein ſchon genügen, den Beweis zu erbringen, wo diejenigen ſitzen, deren Gewiſſen am allerwe⸗ nigſten einer weißen Weſte gleicht. Franzöſiſche Blätter zur Rede Poincares. Paris, 27. Sept. Die Preſſe iſt im allge⸗ meinen erſtaunt darüber, daß die Rede Poin⸗ cares nicht die ſchärferen Formen angenom⸗ men hat, die man beſonders von ihm erwar— tete. Sie erkennt an, daß Poincare nichts ge⸗ dſaͤgt hat, wodurch der Politik Briands Hin⸗ derniſſe in den Weg gelegt worden ſeien. Der „Figaro“ ſchreibt, daß Poincare die deutſch⸗ franzöſiſche Annäherungspolitik nochmals feſtſtellen wollte. Er habe erklärt. daß Frank⸗ reich ſich mit ſeinen früheren Feinden ver⸗ ſtändigen wolle, daß es deshalb aber nicht auf das Recht verzichte, ſich erinnern zu dürfen — Die„Victoire“ ſchreibt, die Rede Poinca— res ſei geſchickt geweſen. Er habe wahre Worte der Entſpannung ausgeſprochen.— Der „Homme Libre“ kritiſiert die Kautſchukpolitik Briands und iſt der Anſicht, daß die Rede Poincares vor allem eine Antwort auf die Erklärungen Streſemanns über die Kriegs⸗ ſchuldfrage geweſen ſeien. Eine Verwiſchung in dieſer Frage werde Frankreich unter leinen Umſtänden dulden. Die engliſche Preſſe verhält ſich ſehr zurückhaltend.„Weſtminſter Gazette“ beſchäftigt ſich mit der. Rede Poinca⸗ res in ihrem heutigen Leitartikel und ſagt u. d.: Erörterungen über die Kriegsſchuld neh⸗ men immer mehr akademiſchen Charakter an. und da Herr Streſemann die Bedeutung, die ſeinem jünaſten, teils vrivaten Hinweis, auf dieſen Gegenſtand beigemeſſen wurde. für verfehlt erklärt hat, ſo hat Poincare keinen Vorwand für eine chauviniſtiſche Rede. Bei erſter flüchtiger Kenntnisnahme der geſtern gehaltenen Rede erhalte man den Eindruck, daß der alte Adam noch nicht ausgetrieben iſt. Aber die weſentliche Tatſache iſt. dan Pon, care mit den von Briand in der letzten Zeit geführten Beſprechungen nicht disharmoniert und das iſt ein Zeichen des Fortſchrittes.“ lang innegehalten hat, wie ſie durch die be— faunte Koalition in Heſſen notwendig und geboten war. nicht ohne Erfola für unſer Heſſenvolk! Letzteres zu hetonen, ist ſeider nötig. da nun offenbar auch im ige nen Lager Leute. angeſteckt durch die geſchickte und he Notation dos Rechts hlockes anfan⸗ gen»u verdeſſen. was die kontinuierliche Po— lit in Heſſen vom November 1918 his Sep⸗ tember 1926 für die innere Ruhe des Landes bedeutet! Es ſind dies allerdings meiſtens Leute, die entweder überhaupt noch keine volitiſche Erfahrung heſihen. weil ſie eine ſoſche in ihrem verhältnismäßig kurzen Leben noch nicht ſammeln konnten. oder ſolche, die erſt nach der Reyvolntion angefangen ha— ben, ßch ihre„Hentrumsſporen“ zu verdienen. Die NPolksabftimmung über die vorzeitige Auflöſung des heſſiſchen Landtages kommt. Bei ihr entſcheidet— im Gegenſaß zum eine beſtimmte Parole oder unbeſtimmte„Pa⸗ role“ beabſichtigen. Picht die eine oder andere Standesgruppve hat hier in dieſen leben— wich⸗ tigen politiſchen Fragen die Entſchefdung, ſondern die ſtatutengem äß zuſtän dige Varteiinſtanz. Ihr wollen wir vertrauen und uns un⸗ terordnen. Es geht eben bei uns in Heſſen um eine Schickſals frage, für die ge 1 1 ſamte Innenvolitik eunſeres N ſtsſtaates. Wenn unſere Partei in dieſen T klare und logiſche Parpſe findet gehen wir in Heſſen höchſtwahrſchei lich ſchweren Re gierungs⸗ und Koalitionskriſen und ſchweren entgegen. Wir fragen: Sind dieſe Kriſen und Erſchütte⸗ rungen wirklich der ſchönen Augen des Herrn innerpolitiſchen Erſchütterungen Eduard Dingelden und des uns beſchimpfen den Herrn Rudolf Kindt wert?! Unterzeichnung des ruſſiſch⸗litauiſch. Vertrags Kowno, 28. Sept. Am Montag ſind der litauiſche Miniſterpräſident und interimiſtiſche Außenminiſter Schleſevizius in Begleitung des ruſſiſchen Geſandten in Litauen, Alexan- drowsky, nach Moskau abgereiſt, um den Nichtangriffspakt mit Rußland zu unterzeich⸗ nen. Miniſterpräſident Schleſevizius wird in Moskau drei Tage weilen. Der politiſche Pakt iſt dem Berliner Pakt ähnlich, jedoch präziſer formuliert. Der Vertrag enthält nichts uber Memel, was Deutſchland brüskieren könnte. Dagegen enthält der Vertrag eine beſtimmte Formulierung über die Wilnagrenze. Italieniſch⸗ſpaniſche Flotten⸗ demonſtration vor Tanger, London, 27. Sept. Der Korreſpondent des „Daily Chronicle“ in Tanger will erfahren haben, daß am kommenden Mittwoch vor Tanger eine ſpaniſch⸗italieniſche Flottentkundgebung veranſtal⸗ tet werden ſoll, an der zwei große italieniſche Schiſſe teilnehmen werden. Das Blatt ſchreibt dazu, in diplumatiſchen Kreiſen Londons würden durch dieſe Nachricht Erinnerungen an Agadir hervorgerufen. Nicht nur Frankreich, ſondern auch Großbritannien ſei an irgendwelchen Ver⸗ ſuchen, eine Neuverteilung marokkaniſcher Küſten⸗ gebiete vorzunehmen, intereſſiert. Deutſches Reich. Steuer-Pruteſttundgebung. Berlin, 27. Sept. In einer großen Oeuerpeo teſtkundgebung der Berliner Handwerksmeiſter wurde eine Entſchließung angenommen, in der es u. a. heißt: Das Hands rk ſtellt mit Entrü ſtung ſeſt, daß die Finanzämter willkürlich Umſatz und Einkommen der Gewerbetreihenden höher ſchätzen, als ſie tatſächlich erzielt wurden. Das Handwerk fordert mit allem Nachdruck die Aner⸗ kennung ſeiner Buchführung als Grundlage für die Beſteuerung und verlangt ein Ein iten ge gen die Finanzämter, welche die Buchführung nicht anerkennen und einen anderen Betrag feſt⸗ ſetzen, ohne die Notlage des Handwerks zu berück ſichtigen. 0 Schiedsſyruch im Bani konflikt. Berlin, 28. Sep. Vom Deutſchen Bankbeam tenverein wird der Preſſe mitgeteilt, daß die geſt— rigen Schlichtungsverhandlungen für das Bank gewerbe unter dem Vorſitz des Reichs wirtſchafts gerichtsrates Dr. Königsberger zu einem Schieds⸗ ſpruch geführt haben, nach dem die bisherigen Ge⸗ haltsſätze und die Arheitszeitbeſtimmungen bis zum Ablauf des Manteltarifes(28. Februar 1927 Unverändert bleiben. Die Erklärungsfriſt läuft bis 5. Oktober. Ausland. Die geſtürzte polniſche Regierung bleibt. Warſchau, 27. Sept. Der Staatspräſident hat die Regierun, Bartel in ihrer alten Zuſammen⸗ ſetzung neu ernannt. Dies zeugt davon, daß man entgegen den Beſtimmungen der Verfaſſung über die beiden Mißtrauensvoten des Landtages ge⸗ großen Koaltion entgegenſtehen, beſtand einmü⸗ tige Auffaſſung. Es handelt ſich bei dieſer Unter- redung nur um eine private Ausſprache. Ein Schritt ſeitens der Fraktion liegt noch nicht vor. Die Fraktion tritt erſt am 6. Oktober zuſammen. agen keine Der Kampf um die Macht in Sowmjietrußland. Paris, 27. Sept. Nach einer Havasdepeſche aus Reval ſoll über die für Oktober einberufene kommuniſtiſche Konſerenz unter den gegenwärti⸗ den Leitern der Sowjetrepublik, d. h. unter den Anhängern Stalins. aroße Beunruhigung herr⸗ ſchen. Am meiſten fürchte man die Oppoſition der Anhänger Trotzkis. Um dieſer zu begegnen, ſet Stalin bereit, Trotzki den neu zu ſchaffenden Po- ſten eines Volkskommiſſars für Handel und In⸗ duſtrie anzubieten. Tr Freunde dagegen rietem dieſem energiſch ab, dieſe Ernennung an— zunehmen, da ſie mit dem baldigen Sturz der Diktatur Stalins rechnen. In dieſem Falle werde [Trotzki Präſident des Rates der Volkskommiſſare anſtelle Stalins werden, Sinowjew Generalſe're, tär der Kommuniſtiſchen Partei. Kamenjew Chef der dritten Internationale, Piatkow Vollkskom⸗ miſſar für Handel und Induſtrie, Antonow für Krieg und Marine und Rakowski, der ruſſiſche Botſchafter in Paris, Volkskommiſſar des Aeu⸗ ßern. Unfall des D⸗Zuges München— Berlin. München, 27. Sept. Bei dem DZug 155 Wien Berlin ſind vergangene Nacht in Schwandorf(Oberpfalz, bei der Ein⸗ Letzte Meldungen. fahrtsweiche die Lokomotive, der Schutzwagen und die drei nachfolgenden Perſonenwagen entgleiſt. Perſonen wurden nicht verletzt, da⸗ gegen wurden die Gleisanlagen erheblich be⸗ ſchädigt. Der Erbauer der Zugſpitzbahn geſtorben. Garmiſch. 27. Sept. Der Erbauer der Zuaſpitzenbahn, Geheimrat Opitz, iſt heute nacht einem Herzſchlage erlegen. Der deutſche Oſtaſien⸗Flug. Berlin, 27. Sept. Der im deutſch⸗ruſſiſchen Flugdienſt eingeſetzte Dornier⸗Mercedes auf ſeinem Sonderflug nach Transkaukaſien in Tiflis gelandet. Der Pilot hat den Kau⸗ kaſus bei Kavbeck in 4600 Meter Höhe mit einer Ladung von 1500 Kilo(drei Mann Be⸗ ſatzung und 6 Paſſagiere) überflogen. Es iſt beabſichtigt, dieſen Sonderflug Friedrichs⸗ hafen— Berlin Moskau Charkow Tiflis nach Baku am Kaſpiſchen Meer auszudehnen. Der Rückflug erfolgt über Roſtow— Charkow nach Moskau. eee ee 3202202000018 Die Bluttat von Germers⸗ heim. 5 Angehöriger der Germersheim durch Revolverſchüſſe 9 50 des oſtgebäude den 22 Jahre alten Arbeiter Emil Müller getötet, außerdem den Fuhrmann Joſeph Matthes durch einen Kopf⸗ ſchuß ſo ſchwer verletzt, daß an ſeinem Auf⸗ kommen gezweifelt wird. Erhebungen ſind ſeitens der Beſatzungsbehörde und der deut⸗ ſchen Behörden eingeleitet. Der ſchwerverletzte Mathes hat bis jetzt 12 Bewußtſein noch nicht wieder erlangt. an glaubt auch nicht, daß dies nochmals er⸗ Kaen wird, ſondern erwartet ſtündlich ſeinen od. Durch den Tod des einen und die le— bensgefährliche Verletzung des andern Haupt⸗ zeugen der Bluttat geſtalten ſich die Erhebun⸗ gen über das Geſchehnis vor den Schüſſen ſehr ſchwierig und dürften noch den heutigen Tag in Anſpruch nehmen. Einzelheiten. Ueber die Einzelheiten des blutigen Dramas, das ſich in der letzten Nacht hier übſpielte, und zum jähen Tod eines 22jähri⸗ den Deutſchen führte, erfahren wir auf Grund eigener Informationen folgendes: N Nach 1 Uhr machte Richard Holzmann mit noch drei Freunden von einer Wirtſchaft aus der Stadt kommend, gegen das Ludwigs⸗ tor zu einen Spaziergang. Als ſie über den Treppenaufgang ihren Rückweg nehmen woll⸗ ten, wurde Holzmann in unmittelbarer Nähe der Treppe von einem Ziviliſten franzöſiſch angeſprochen und, wie einer ſeiner Freunde ausſagt, im Laufe eines Wortwechſels mit einer Reitpeitſche geſchlagen. Kurz darauf griff der Ziviliſt zum Revolver und gab einige Schüſſe ab, von denen einer Holzmann in die rechte Wange traf. Holzmann begab ſich ſofort in das Krankenhaus zum Anlegen eines Notverbandes, während ſeine Freunde weitergingen. Als ſie wegen des Vorgehens gegen Holzmann proteſtierten, zog vor dem Poſtgebäude der Franzoſe abermals den Re— volver und ſchoß dem Fuhrmann Joſeph Mathes eine Kugel in den Kopf, die in die linke Schläfe eindrtang und am Oberteil des Hinterkopfes ihren Ausweg nahm. Mathes ſtürzte ſofort zuſammen und blieb blutüberſtrömt liegen. Ein zweiter Schuß traf den Arbeiter Emil Müller in das Herz, ſo daß in kurzer Zeit der Tod eintrat. Paſſanten, die zur ſelben Zeit an der Poſt die Straße überqueren wollten, wurden durch eine Handbewegung des zweiten Fran— zoſen zurückgehalten. Der Täter zählte, wie Augenzeugen berichteten, langſam bis drei und gab im Ganzen drei Schüſſe mit dem ver⸗ hängnisvollen Mordwerkzeug ab. Als Mat⸗ thes ſchwer getroffen zuſammenbrach, bemerkte einer der Franzoſen zu den Augenzeugen: Voygz!(Seben Sie!) Germersheim, 27. Sept. Die Bluttat, die in der letzten Nacht hier ereignete, wird n einem amtlichen Bericht folgendermaßen dargeſtellt: In der vergangenen Nacht gegen 2 Uhr hat ein in Zivilkleidung befindlicher franzöſiſchen Beſatzung in zuerſt vor der Wirtſchaft Frey den Schuhmacher R. Holzmann durch einen Streifſchuß in den Ropf ſchwer verletzt und ſodann in Fortſet⸗ ausgebrochenen Streites vor dem deutſchen, Eröffnung der ——— ei⸗Ausſtellun e ü Blick in die Mord⸗Abteilung der Ausſtellung. Im ö Hintergrund der Anzug des Maſſenmörders An⸗ gerſtein, den dieſer bei ſeiner ſchrecklichen Tat trug. Die Berliner Polizei-Ausſtellung, die größte bis- ſtiſchen Ausſchnitt aus dem vlelſeiti lil 8 g, die gre Sſch lſeitigen Auſgaben⸗ ber veranſtaltete Schau der Welt, gibt einen pla- gebiet, das der modernen Polizei geſtellt 18 Das neue Panzerauto der Polizei. delt es ſich bei dem Täter und ſeinem Beglei— ter um zwei franzöſiſche Offiziere in Zivil. 55 Offizier, der ſämtliche Schüſſe abgegeben hat, iſt der franzöſiſche Unterleutnant Piere Rouzier vom 311. Artillerieregiment, deſſen Abtransport in den nöchſten Tagen bevor⸗ ſtand. Der zweite Offizier ſoll dem 171. In⸗ ſanterieregiment angehören. Welchen tiefer begründeten Zuſammenhang die Zuſammen⸗ ſtöße haben, konnte bis zur Stunde noch nicht aufgeklärt werden. Die amtliche Unterſuchung iſt noch im Gange. Die Zeugen werden unter Eid vernommen. Am Abend hat von franzö— ſiſcher Seite eine Ortsbeſichtigung ſtattgefun⸗ den, die mit einer eingehenden Zeugenverneh— mung verbunden war. Auch auf franzöſiſcher Seite iſt die Unterſuchung noch nicht zum Ab⸗ ſchluß gelangt. Das Befinden des Mathes war am Abend unverändert. Bei dem zweiten Offizier handelt es ſich um den Unterleutnant Filloux vom 171. In fanterieregiment. f Bei der Feſtnahme Rouziers handelt es ſich nicht um eine Verhaftung im eigentlichen Sinne. ſondern um Schutzhaft a Die Spinne. Noman von Sven Elveſtad. Urheberrechtlich geſchützt dem Lit. Bureau M. Lincke, Dresden 21. Als der Konſul einen Blick auf das Geſicht eines Bruders warf, ging ihm ein Stich durch die Bruſt. Noch nie hatte er Karl ſo vergrämt geſehen. Jetzt aber kam er die Treppe herauf. und der Bruder mußte eilen, um nicht von ihm geſehen zu werden. Er bahnte ſich einen Weg zu Herrn Stiegel, dem Ehrengaſt und nahm ſeinen Arm. Dann wurden die Türen zu dem ſtrahlend erleuchteten Saal geöffnet. ö 0 Zweites Kapitel. 0 Während des ganzen Diners war Einar Fal⸗ kenberg in großer Sorge um ſeinen Bruder. „Karl, retteſt du mich?“ hatte Valentine ge⸗ agt. Der heftige Fieberklang ihrer Stimme önte ihm noch im Ohr. Im ſelben Augenblick, war ihm der Gedanke gekommen, daß etwas Schlimmes bevorſtehe. Karl hatte gar nichts ge⸗ ntwortet, ſondern ſie nur mit einem entſetzten lick angeſehen. Und dann war ſie an der Seite es Rittmeiſters in den Spiegelſaal gerauſcht. Er ſah über den Tiſch zu ſeinem Bruder hin⸗ er der neben dem Kammerherrn Toten ſaß. Er hatte ſie mit Abſicht nebeneinander geſetzt, denn er wußte, daß Kammerherr Toten ſich gern. mit Karl unterhielt, der immer voll von Anekdo⸗ ten war, beſonders galanten, aus dem modernen ſund leichtlebigen Chriſtiania. Heute aber ſchien Karl ſein Erzählertalent ganz verloren zu haben. Anfangs ſaß er düſter und grübelnd und geiſtesabweſend da: er ſtieß ſogar ein Glas um, ſo nervös war er. Er aß wenig, trank deſto mehr, und gegen Schluß des Diners wurde er von einer gemachten, leicht be⸗ rauſchten Heiterkeit ergriffen, die ſeltſam gegen ſeinen früheren Ernſt abſtach. Kammerherr To⸗ tem war entzückt über die Veränderung. Er ließ h Anekdoten von ihm erzählen und lachte, daß voie Orden auf ſeiner Bruſt klirrten. Endlich war das Diner vorbei, und die Ge⸗ zellſchaft zerſtreute ſich in die anſtoßenden Salons. wo der Kaffee ſerpiert wurde. verſchwand Karl einen Augenblick. Als er aber mit einer Mandoline unterm Arm zurückkam, brach die Geſellſchaft in jubelnden Beifall aus. Man hob Korl auf einen Tiſch, und er begann von Prärien und Palmen, von kleinen Negerin— nen, von großen Plantagen und den Straßen in Neuorleans zu ſingen— dieſe hübſchen amerika— niſchen Melodien, durch die ein bezaubernder Zug von Wehmut geht. Karl hatte eine ſym⸗ pathiſche, weiche Stimme, und die Lieder wurden mit Begeiſterung aufgenommen. Dem Konſul aber wurde unwillkürlich weich ums Herz. Er fühlte, wie der unbekannte Kummer ſeines Bru⸗ ders durch den zarten Klang der Mandoline und durch die ſeltſame Wehmut der Lieder zitterte. In einer Pauſe zwiſchen den Liedern ging Herr Stiegel auf Karl zu und lobte ſeinen Ge— lulltt San fragte er: „Wie geht es mit der Arbeit. err Falken⸗ berg? Haben Sie ein neues Bild 117 95 „„Nicht fertig,“ antwortete Karl und ſchlug übermütig in die Saiten,„aber ich habe aller⸗ hand angefangen. Glänzende Ideen, ſage ich Ihnen. Da es mich aber langweilt, alle dieſe Dinge zu ſehen, die nur angefangen ſind, habe ich ſie in meinem Atelier gegen die Wand ge⸗ ſtellt, ſo daß Leute, die zu mir kommen, ſie nur von der Rückſeite zu ſehen kriegen.“ Währenddeſſen „Wollen Sie mit mir na aris fahren? J muß in Geſchäften e 5 15 5 „Wenn ich nur könnte,“ lich.„Wann reiſen Sie?“ „Morgen.“ „Morgen? Nein, das iſt unmöglich.“ Karl begann ein neues Lied zu ſingen, und Herr Stiegel entfernte ſich, während er murmelte: „Der iſt geliefert. Armer Junge!“ Das Feſt dauerte noch eine Stunde. Nach⸗ dem dor Kanful seine lehnten Müfto an den Wa⸗ ſagte Karl nachdenk⸗ 5 Nach den bisverigen Ermittlungen han] Der Raub in der Tauentzien⸗ b halb elf Uhr.“ ſtraße. N Berlin, 27. Sept. Auch während des heu⸗ tigen Vormittags waren die Beamten des Raubdezernats unter Leitung der Kriminal— komiſſare Werneburg, Trettin und Zapfe fie— berhaft an der Arbeit, um den beiſpiellos ver— wegenen Juwelenraub in der Tauentzien— ſtraße aufzuklären. Obwohl man verſchiedene, beſtimmte Spuren verfolgte und mit einem Heer von Beamten die Schlupfwinkel der Berliner Verbrecherwelt durchſtöberte, iſt es bisher nicht gelungen, der beiden Täter hab— haft zu werden. Im Polizeipräſidium haben ſich unzählige Perſonen gemeldet, die die Perſonalbeſchreibung der Täter vervollſtän— digten und ſonſtige zweckdienliche Angaben machten. Die bisherigen Ermittlungen det Kriminalpolizei haben lediglich ergeben, daß der Plan von den Tätern von langer Hand vorbereitet worden iſt und daß auch mit hoher Wahrſcheinlichkeit der Raubüberfall im März in der Schönhäuſer Allee auf das Konto der beiden Verbrecher zu ſetzen iſt. Man glaubt, daß man es mit internationalen Juwelenräubern K ee gen geleitet hatte— mit Ausnahme von Herrn Stiegel—, wollte er nach ſeinem Bruder ſehen, aber Karl war verſchwunden. „Ihr Herr Bruder iſt vor einer halben Stunde gegangen,“ ſagte der Oberkellner. „So- o—! Iſt er nach Hauſe fragte Faltenberg. „Er hat jedenfalls das Hotel verlaſſen.“ Falkenberg ſah ein, daß, wenn ein Oberkellner ſo antwortete, etwas dahinter ſtecken mußte. „Was meinen Sie damit?“ fragte er. „Was ſoll ich wohl damit meinen, Herr Kon⸗ ſul? Ihr Herr Bruder verließ das Hotel vor einer Viertelſtunde!“ gegangen?“ „Ach ſo, alſo iſt er trotzdem nicht gleich ge⸗ gangen?“ „Nein, er war noch im Spiegelſaal.“ „Gut, gut. Hat er das Hotel in einem Wa⸗ gen verlaſſen?“ ö „Ja, ſie nahmen einen Wagen.“ „Es waren alſo zwei?“ „Nein, drei, Herr Konſul.“ Falkenberg warf dem Oberkellner einen ſchar⸗ ſen Blick zu. „Der Rittmeiſter war auch dabei?“ fragte er. „Ja,“ antwortete der Oberkellner. Der Konſul und ſein Geſchäftsfreund beſchloſ⸗ ſen, noch eine kleine Spazierfahrt zu machen, um ſich nach den mannigfachen Freuden der Taſel zu erfriſchen. Sie fuhren ganz bis zur Strandpromenade hinaus. Es war eine wundervolle, milde und helle Nacht. Beide Herren waren aufgeräumt. Sie entwarfen Zukunftsmöglichkeiten und verabrede⸗ ten neue Geſchäfte. g Erſt gegen drei kehrten ſie zur Stadt zurück. Der Konſul ſuhr Herrn Stiegel zum Hotel, und bevor ſie ſich trennten, ſagte er: „Ich erwarke „Um halb elf. Werde pünktlich ſein.“ „Ich habe das Geld in Scheinen liegen. Fünf⸗ undzwanzigtauſend Mark.“ „Sehr ſchön.“ Sie nahmen herzlichen Abſchied, und Konſul Falkenberg uls Tätern zu tun har. Die vorgefunden Fingerabdrücke ſind in den großen Beste des Erkennungsdienſtes nicht ie dorkehrend. Der Wert der geraubten Wertſachen beträgt rund 120 000 Mark. Insgeſamt 61 Juzvelen und Wertſtücke ſind geſtohlen worden. Aus der Umgegend. Aus Rheinheſſen, 26. Sept.(Kavloffel⸗ ernte.) Während im Ried und im füdlichen Teil der Provinz die Kartoffelernte bereits im Gange iſt, wird ſie in Rheinheſſon, da Stengel und Blätter erſt jetzt eine gelbe Fär⸗ bung anzunehmen beginnen, erſt mit Beginn des Monats Oktober ihren Anfang nehmen. In dieſem trockenen Nachſommer hatte die Kartoffel in dem rheinheſſiſchen Lehmboden mehr Feuchtigkeit als in ſandigen Gegenden, weshalb ſie auch normalerweiſe nur langſam ausreifte. Wo in Rheinheſſen die Kartoffel⸗ äcker im Vorſommer nicht allzuſehr unter den ſintflutartigen Niederſchlögen litten, iſt eine, vorzügliche Knollenernte zu erwarten, ſodaß in dieſem Jahre die rheinheſſiſchen Kartof feln wieder ſehr geſucht werden dürften. Aus Nah und Fern. Altenbamberg, 24. Sept. Unter Mordver⸗ dacht. Geſtern ſind zwei Brüder von hier verhaftet worden, um in der Mordangelegen— heit vernommen zu werden. Ob ſich gegen ſie Beweiſe ergeben, bleibt abzuwarten. Die Staatsanwaltſchaft Kaiſerslautern leitet die Unterſuchung. 8 Alten bamberg, 24. Sept. Der Polizei iſt es gelußgen, den in der Mordſache Dörr ge— ſuchten Töter in der Perſon des 28 Jahre alten, aus Weſtfalen ſtammenden Friedrich Bachmann zu verhaften. Zwingenberg. 27. Sept. der an einer fidelen. trunkfeſten Stunde teilge— nommen hatte, wollte ſich nach ſeiner Rückkehr nach Hauſe noch am Inhalt einer Flaſche laben, die er in der Dunkelheit für eine Bierflaſche hielt, 1115 trank 10 0 Sie enthielt aber Salmiak— iſt. Der Mann wurde ins K 2 Venspeim ebrache s Krankenhaus nach Heppenheim, 27. Sept.(An einer Bohne er ⸗ ſtickt.) Während die Eltern auf dem Felde arbei— teten, ſpielten auf dem Acker die Kinder mit Boh⸗ nen. Hierbei geriet einem 4jährigen Knaben eine Bohne in den Hals und ſetzte ſich in der Luft— röhre feſt. Man eilte ſofort nach der in der Nähe gelegenen Heil- und Pflegeanſtalt, allein alle Hilfe kam zu ſpät. Das Kind war bereits erſtickt. Groß⸗Gerau, 26. Sept.(Es reift.) Der erſte Reif ging geſtern Nacht über das Ge— rauer Gelände nieder. Ein hieſiger Mann, Aus aller Welt. Ein unglücklicher Schuß. Fürth i. B., 25. September. Wegen fahr ⸗ läſſiger Tötung hatte ſich der, 44 Jahre alte Landwirt und Jagdpächter Georg Knorr von Fürth⸗Weikersdorf zu verantworten. Vom Vorſitzenden befragt, erklärte der Angeklagte. am 5. Juli ds. Is., abends von Weikersdo n aus mit einem Drilling und einem Feldglas verſehen einen Pirſchgang unternommen habe. Dieſer ſollte beſonders den wildern⸗ den Katzen gelten. Auf ſeinem Jagdgang habe er auf einem kurzen Feldweg zwiſchen ſcher. 1 1 Sie alſo m i ö ſo morgen vormittag um melte der Kutſcher. fuhr allein weiter. 5 zwei Getreidefeldern einen meinen Punlt Er verſuchte an Geſchafte zu denten, aver e glückte ihm nicht, ſich darauf zu konzentrieren. Seine Gedanken kehrten beſtändig zu ſeinem Bruder zurück. Was mochte mit ihm los ſein? Ueber eines war er ſich klar: Sein Bruder ſchien ſehr unglücklich zu ſein. f Der merkwürdige Satz klang ihm noch im Ohr, und er wiederholte ihn ſich wieder und wieder:„Karl, retteſt du mich?“ Bei einer Stra⸗ ßenbiegung ſah er einen Herrn, der ihm bekannt erſchien, in einer gewöhnlichen Droſchke fahren. Es war Kammerherr Toten. Der Kammerherr war nicht allein. Falkenberg lächelte. s er eine Weile gefahren war, wurde er durch das Tuten eines Autos aus ſeinen Gedan⸗ ken geweckt. Er kannte den Laut, es war kein Zweifel möglich. Der Kutſcher zog unwillkürlich an den Zügeln und drehte ſich zu ſeinem Herrn um: „Haben Sie gehört, Herr Konſul?“ fragte er. „Das muß unſer Automobil ſein.“ „Ja, darauf möchte ich auch ſchwören,“ Falkenberg und ſpähte „Dieſe Hupe würde ich unter Hunderten erken⸗ nen. Ich habe ſie ja ſelbſt in Berlin gekauft. ne. werden wir bei dieſer Gelegenheit er⸗ fahren, was aus dem verſchwundenen Automobil meines Bruders geworden iſt.“ „Einen Augenblick durchfuhr ihn der Gedanke: „Vielleicht iſt es Karl, der dort kommt.“ 1 Das Auto näherte ſich jetzt, glänzend und auf großen Gummirädern. Es war ſchon ſo hell, daß man es deutlich erkennen konnte. „Nein, dieſes Auto iſt grün,“ ſagte der Kut⸗ „Es iſt alſo nicht unſeres. „Nein. das iſt unmöglich,“ bemerkte der Kon⸗ „Das Auto meines Bruders iſt ja rot.“ ſagte durch die Dunkelheit. ſul. Außerdem ſind die Laternen anders.“ Das Auto ſtrich vorbei. Zwei Herren ſaßen darin. i ei Der eine war ſchwarzbärtig und ſah wie ein Spanier aus. ö 70 Geſicht prägte Falkenberg ganz beſonders ein. f „Was für ein unangenehmes Geſicht!“ mur⸗ „Fahr weiter!“ ſagte der Konſul und lehnte ſich in die Kiſſen zurück. Das Automobil hatte er bereits veraeſſen. Er fühlte ſich müde. entdeckt, den geben, er für den gekrümmten Nücken einer weißen, lauernden Katze gehalten habe. Nach zweimaliger Beobachtung durch das Zielfernrohr habe er einen Kugelſchuß abge⸗ der bei dem Getroffenen, dem 19 Jahre alten Mechaniker Anton Wagner, einen gellenden Schrei auslöſte. Das vorher un⸗ bewegliche Ziel habe ſich gerührt. Ein dane⸗ ben ſitzendes Mädchen N davongeeilt. Der Krankenhausarzt bekunde⸗ ze, daß der Verwundete bei ſeiner Einliefer⸗ ung ins Krankenhaus bereits tot geweſen ſet. Der Schuß ſei ein Leberſchum und unbedingt lödlich geweſen. Das Urteil lautete auf 6 Monate Gefängnis und Tragung der Koſten. Bewährungsfriſt mird dem Angeklagten ver— ſagt. Ein 5 Millionen⸗Darlehen der Stadt Köln. Köln, 24. Sept. Wie bekannt wird, hat die Stadt Köln im Laufe der letzten Zeit bei dem Gerling⸗Konzern ein Darleßen r von 5 Millionen Mark aufgenommen. Dieſes Darlehen iſt auf längere Sicht geſtellt, ſodaß eine Konſolidierung der Schuld durch eine Anleihe der Stadt nicht in Frage kommt. Ueber die Bedingungen dieſes Darlehensab⸗ ſchluſſes konnte nichts in Erfahrung gebracht werden. Nach Erkundigungen aber beab⸗ ſichtigt die Stadt Köln nicht, mit einer neuen mländiſchen Anleihe auf den Markt zu kom- nen. 55 7 5 Rückkehr der Oſtaſien⸗ Expedition. Berlin, 27. Sept. Die Oſtaſien-Expedition der Deutſchen Lufthanſa, die am 23. Juli geſtartet, am 30. Auguſt in Peking eingetroffen und von dort am 8. September wleder abgeflogen war, iſt: am geſtrigen Sonntag nachmittag, nach; Berlin, zurückgekehrt, wo ihr im Zentralflughafen Tempelhofer Feld ein feierlicher Empfang bereitet wurde. Zur Begrüßung hatten ſich von der Reichs⸗ ezerung Reichsverkehrsminiſter Dr. Krohne ſowie Minicherialrat Brandenburg und Ge— heimrat Fiſch vom Reichsluftamt eingefunden. Weiter ſah man den ruſſiſchen Botſchaf⸗ ter Kreſtinſ ki, den chineſiſchen Geſandten und den lettiſchen Geſandten. Bei der Ankunft konnten ſich die Expeditionsmitglieder des Anſturms der Erſchienenen kaum erwehren; von allen Seiten mußtes ſie die Glückwünſche entgegennehmen, be— vor ſie zu ihren Angehörigen gelangen konnten Reichsverkehrminiſter Dr. Krohne betonte in ſeiner Begrüßungsanſprache, daß es ſich bei dieſem Unter⸗ nehmen nicht um eine ſportliche Aufgabe, ſondern um ein Höchſtmaß an Leiſtungen von Mann und. Maſchine gehandelt habe.— Im Namen der Reichsregierung dankte er insbeſondere den Re- gierungen Litauens, Lettlands, Rußlands und Ehinas für ihre Mitarbeit an dieſem Unterneh⸗ men. Deutſchland beanſpruche für ſich keine Mo⸗ nopolſtellung im Luftverkehr, ſondern wolle in friedlicher Zuſammenarbeit mit den anderen Län⸗ dern unter voller Gleichberechtigung dieſe Ver⸗ kehrsziele erreichen. Bunte Zeitung. Abſturz und wunderbare Rettung eines Fliegers. 5 Aus Vooſevelt Field(Long Island werd gemeldet: Beim Abflug des jranzöſi⸗ ſchen Militärfliegers F onck zu ſeinem Flugt nach Patis ſtürzte das Flugezug gleich nach den Kufſtieg ab und war ſofort in ein Flam⸗ men⸗ und Rauchmeer gehüllt. Es ſchien zu⸗ nächſt ausgeſchloſſen, daß ein Mitglied der 0 davon kommen könnte; da trat vlötzlich Fonck aus den Rauchwolken hervor, der kaum verletzt war. Außer ihm iſt auch ſein Begleiter Curtin beim Abſturz des Sikorſky⸗Rieſeuflugzeuges, mit dem er die Fahrt nach Paris unternehmen wollte, am Leben geblieben, während die übrigen T nehmer an der Fahrt getötet wurden. Das Unglück erſolgte Dienstag früh 6.35 Uhr New Porker Zeit. Nachdem das Flugzeug kaum aufgeſtiegen war, geriet es in ein Luftloch und ſtürzte zu Boden. Fonck wollte mit ſeinem Fluge nach Paris den von Raymond Ortige einem Newyorker Hotelbeſitzer franzöſiſcher Herkunft geſtifteten 25 000⸗Dollar⸗Preis fürn den erſten direkten Flug Newyork— Paris gewinnen. Der Bau des Flugzeuges war voy Igor Sikorſty perſönlich geleitet worden. Es hatte eine Flügelſpanne von 101 Fuß und war mit Rhone ⸗Jupiter⸗Dreimotoren von zu ſammen 425 PS. ausgerüſtet. Das Flugzeug entwickelte mit voller Ladung eine Stunden. geſchwindigkeit von 100 engliſchen Meilen u war dazu eingerichtet, ſowohl zu Lande win zur See niedergehen zu können. Fonck beab ſichtigte, die Route über Boſton, Cap Race ir Neufundland nach der Südküſte von Irlaui und von dort über Cherbourg nach den Flugplatz von Le Bourget bei Paris einzu ſchlagen. cruße Unterſchlagung eines Karlsruher Verſicherungsdirektors. Nach einer Meldung der„Badiſchen Preſſe“ ſind bei einem Karlsruher Verſicherungkonzern der ſeine Hauptniederlaſſung in Berlin hat, große Unterſchlagungen feſtgeſtellt worden. Es handelt ſich um den 44 Jahre alten Verſicherungsdirekto: Schifferer, der nach Aufdeckung der Verfehlungen flüchtig gegangen iſt. Schiffeer kam als Dire! des Verſicherungskonzerns nach ackrlsruhe. Hier machte er ſich gleich bemerkbar durch ſein flottes Auftreten. So hielt er ſich ein Auto, das er durch einen eigenen Chauffeur fahren ließ. Ob. gleich die Reviſion durch die Hauptleitung des Verſicher! nzerns ſtrena durchgeführt wird Aadlge 1 5 19 die ebiſoren zu tänſchen. Da der Konzern acht f ellſchaften umfaßt, buchte er die eingezogen Gelder ſo raffiniert, daß die Fehlbeträge ver ſchlelert wurden. Erſt als die Leitung des Kon⸗ gern eine arlindliche Reviſion der Biicher aller ſei auſgeſprungen und. 10 werkſchaftsbundes eine große Rede. bis zehn verſchiedene Ge ⸗ 17 Brauns und Silverberg. Eine bebeutſame Nede des Reichs arbeitsminiſters in Köln. Der Reichsarbeitsminiſter Dr. Brauns hielt am Samstag abend in Köln im Franz⸗Hitze⸗Saal vor den Vertrauensmännern der sch ichen Gewerkſchaften und des Deutſchen 5 8 Thema lautete:„Der Arbeitnehmer in Staat und Wirtſchaft der Nachkriegs⸗ zeit“. In umfaſſender Weiſe ſtellte Dr. Brauns in ſeinen Ausführungen die ſoziale Not Deutſch⸗ lands där. Deutlich ſchilderte der Redner, der wohl der Berufenſte auf dieſem Gebiete iſt, die wahre ſoziale Lage, die Notmaßnahmen der Re⸗ gierung, die Stellung des Arbeiters zum Staat und zum Unternehmertum und forderte dann: Mehr ſozialen Geiſt! Ein größerer Teil dieſer Rede iſt, wie es nicht anders zu erwarten ſtand, den Ausführungen, die der Induſtrielle Silverberg auf der Dresdener Tagung der deutſchen Induſtrie gemacht hat, gewidmet. Dieſe Ausführungen des Reichsarbeitsminiſters verdienen allgemeines Intereſſe. Sie ſollen daher auch im Wortlaut zum Abdruck gebracht werden und damit als wertvolle Ergänzung zu unſerem ſeinerzeitigen eigenen Artikel über die Silver⸗ bergſche Rede und zu den in unſeren Samstag⸗ nummer veröffentlichten diesbezüglichen Ausfüh⸗ rungen des Herrn Stegerwald gelten. Dr. Brauns führte aus: Damit komme ich auf einen Vorgang, der in der letzten Zeit weit und breit erörtert worden iſt, ich meine die Rede des Herrn Dr. Silverberg auf der Tagung des Reichsverbandes der deutſchen N Induſtrie in Dresden. Die Rede iſt ein Ereignis! Für die freimütige Art, in der Herr Dr. Silver⸗ berg die Probleme behandelt, gebührt ihm alle Anerkennung. Der Politiker und auch der Sozial⸗ politiker kann ſich nur darüber freuen, daß er die Parole der Wiederbelebung der Ar beitsge⸗ ö meinſchaft und auch der politiſchen Zu⸗ ſammenarbeit zwiſchen Unternehmertum und allen Sczſchten der Arbeiterſchaft ausgegeben hat, die poſitib zu unſerem Staate eingeſtellt ſind. J Wir wollen hoffen, daß von Ausnahmen abgeſehen, das geſamte Unternehmertum binter Silverberg q»ftreten wird. a b Aber in einigem geht doch die Silverbergſche Rede fehl. Ich bedauere die Einſtellung der Rede zur Sozialpolitik. Auch Herr Dr. ö Silverberg hat ſich die Redensart von der„Ueber⸗ ſpannung der ſozialen Fürſorge“ zu eigen gemacht und die Anſchauung vertreten, daß das heute gel⸗ ende„Syſtem“ in breiten Maſſen zu der Auf. Ffſaſſung führen müßte, daß ſie gegenüber dem Staat und der Allgemeinheit nur politiſche und ſoziale Rechte haben, aber keine Pflichten. Nach ihm 15 die Sozialpolitik nur in den alten Geleiſen er„behördlichen Fürſorge und Bevormundung“ laufen. An dieſer Stelle muß es genügen, kurz darauf hinzuweiſen, daß Vorwürfe, wie die angeführten, nur auf Einzelfälle zutreffen mögen, in der All⸗ gemeinheit aber unberechtigt ſind. Die ſo⸗ ziale Fürſorge hat ſich in der Nachkriegszeit not⸗ ſedrungen erweitern müſſen, wenn das Elend nicht noch größer werden ſollte, als oben geſchildert worden iſt. Je größer die Not, deſto größer muß auch die Fürſorge ſein. Wer ſich in der Sozial⸗ politik der Nachkriegszeit genauer auskennt, wird zuch zugeſtehen mülffen, daß ſie ſich keineswegs in den alten Geleiſen bewegt. 1 Die Stellungnahme des Herrn Dr. Silverberg ur Sszialpolitik läßt die Höhe des Standpunktes dermiſſen, auf den er ſich ſonſt in ſeiner Rede auf⸗ gzeſchwungen hat. In der Sozialpolitik liegt ein zut Teil Wirtſchaftspolitik. Sie hat ſich in Deutſchland in dem Werdegang des Arbeitsver⸗ zältniſſes organiſch entwickelt. Sie entſpricht dem deutſchen Weſen, für das die individualiſtiſche Ein— ſtellung nur eine kurze Epſiode geweſen iſt. Die Sozialpolitik iſt geradezu ein gut Stück deutſcher kultur, und es iſt kein Zufall, daß gerade Deutſch— land in der Sozialpolitik führend ſein konnte. Des⸗ halb dürfen wir auch den Gedanken des Arbeiter ſchutzes und ſeiner Kodifizierung, die Neuregelung der Arbeitszeit, den Ausbau des Arbeitsrechts, ins⸗ beſondere auch das Schieds⸗ und Einigungsweſen und die Ergänzung der Sozialverſicherung durch die Arbeitsloſenverſicherung nicht mit dem berüch⸗ ſigten Schlagwort von der„behördlichen Bevor⸗ mundung“ abtun. Mau mag ſich über Einzel⸗ heiten dieſer Geſetzgebung auseinanderſetzen, man nag Mängel in der bisherigen Regelung erblicken und Verbeſſerungen vorſchlagen, aber jedenfalls muß ſich das Unternehmertum poſitiv zu d Ideen einſtellen, wenn ihm um eine Arbeitsge⸗ meinſchaft mit den Arbeitern und Angeſtellten ernſthaft zu tun iſt. f Die Erwähnung der Silverbergſchen Rede gibt mir Anlaß, ſie auch nach einer anderen Seite zu ergänzen. Herr Dr. Silverberg hat als Wirt chaftler geſprochen, allenfalls auch in gewiſſen bſchnitten ſeiner Rede als Politiker, aber ich laube, er hat mit dieſen Stellungnahmen daß Moe um das es ſich handelt, nicht erſchöpft vielleicht auch nicht erſchöpfen wollen. Den Riß, der zwiſchen Unternehmern und Arbeitnehmern klafft und ſich auch geſellſchaftlich und politiſch aus⸗ wirkt, überbrückt keine wirtſchaftliche, organiſato⸗ riſche oder ſonſtwie äußere Arbeitsgemeinſchaft, überbrückt auch kein Arbeitsrecht, kein Arbeiter⸗ ſchutz und keine Sozialpolitik. Er iſt nur zu über⸗ brücken durch eine andere ſeeliſche Einſtellung aller Beteiligten. Wir ſtehen wieder vor dem Kernproblem der ſozialen Frage. Es iſt das Verhältnis von Menſch zu Menſch. Auf ein Zuſammen⸗ wirken von Menſch zu Menſch muß das Verhält⸗ nis von Arbeitgeber zu Arbeitnehmer zurückge⸗ führt werden. Das erfordert, daß der Arbeit⸗ nehmer auch unter den veränderten techniſchen Verhältniſſen ein inneres Verhältnis zu ſeiner Lebensaufgabe gewinnen kann. Er muß die Be⸗ deutung ſeines Tuns, die Einordnung in das Ganze empfinden können, er muß nicht nur ſeine phyſiſche Kraft und ſeine Zeit im Betriebe ver ⸗ brauchen, ſondern auch ſeine ſeliſche Befriedigung in ſeiner Lebensaufgabe finden. Es wird in erſter Linie Sache der Arbeitgeber ſein, ihm dazu zu verhelfen. Praktiſche Anwendung können dieſe Gedanken finden in der rechten An wen⸗ dung des Netriebsrätegeſetzes von beiden Seiten. Einer anderen ſeeliſchen Einſtellung bedürfen, wir auch bei den ſtets wiederkehrenden Verhand⸗ lungen über das Arbeitsverhältnis ſpeziell über Arbeitszeit und Arbeitslohn. Solange beide Teile an Verhandlungen über das Arbeitsverhältnis wie an ein Schachergeſchäft herantreten, bei dem der eine möglichſt wenig nachgeben, der andere mög⸗ lichſt viel fordern will und nicht von vornherein auch die Bedürfniſſe der Gegenſeite in Rechnung ſtellt, fehlt es an der rechten ſeeliſchen Einſtellung zu einer wirklichen Arbeitsgemeinſchaft und einem rechten Verhältnis von Menſch zu Menſch. Wer ſoll anfangen mit dieſer anderen ſeeliſchen Einſtellung? Ich antworte: Beide! Wenn aber ſchon einer den Vorrang haben ſoll und die Führung bean⸗ ſprucht, dann möchte ich ſie den Unter neh⸗ mern zuweiſen, dann ſollen ſie auch auf dieſem Gebiete Führer ſein. Sie werden bald keinen Anlaß mehr haben, ſich über Bureaukratiſierung. der ſozialen Geſetzgebung und ſoziale Bevormun⸗ dung zu beklagen. Wenn auf der anderen Seite dann auch die Arbeitnehmer das bekannte Mißtrauen beiſeite ſetzen und in ſachlichen Auseinanderſetzungen nicht ſofort ein Uebelwollen ſehen, wird die Arbeiter- ſchaft auch im modernen Arbeitsverhältnis neuen Lebensinhalt gewinnen und ſchrittweiſe den Weg finden zum Standesbewußtſein, um das ſie ringt. Es iſt klar, daß es einer großen ſeeliſchen Um ⸗ ſtellung ſowohl bei Arbeitgebern wie bei Arbeit⸗ nehmern, aber auch bei anderen Bevölkerungs⸗ ſchichten und bei der ganzen öffentlichen Meinung, bedarf, wenn dieſes Ziel erreicht werden ſoll.. 11 Willensſache und muß als ſolche wachſen auf dem Boden einer religiöſen, mindeſtens aber idealiſti⸗ ſchen, Einſtellung. Sie iſt zum Teil aber auch eine Bildungs⸗ und Schulungsaufgabe. Gerade die chriſtliche Arbeiterbewegung und die ſozialen Organisationen beider Konfeſſionen, der Katholiken und der Evangeliſchen, haben auf dem Gebiete der ſozialen und week Schu⸗ lung vor dem Kriege Muſtergültiges geſ haffen und geleiſtei. Krieg und Inflation und das ganze Elend der letzten Jahre haben dieſe Arbeit unter⸗ brochen. Auch darin liegt nicht der letzte Grund für den geiſtigen Wirrwarr unſerer Tage. Am beſten iſt es, wenn die gleichen Organiſationen, zu dieſen. die früher dieſe Schulungsarbeit geleiſtet haben, ſich ihrer auch heute wiederum annehmen. Dieſe Pflicht muß aber nicht bloß von den Arbeitneh- mern, ſondern auch von andeern Ständen, auch von den Akademikern, erkannt werden. Wenn wir die Löſung der ſozialen Probleme ſo anfaſſen und dieſe Einſtellung zum Gemeingut der Bevölkerung machen, können wir gefunden und darf auch die Arbeiterſchaft auf neuen Aufſtieg hoffen. Darum fort mit allem Peſſimismus! A 0 em Boden wächſt und gedeiht nichts. Seien wir Optimiſten im Glauben an unſere Zukunft und im tatkräftigen praktiſchen Handeln! Auf die⸗ . dem Herrn Direktor unterſteuten Geſchaftszweig, vornahm, kamen die Unterſchlagungen an der Tag. Es ſoll bisher ein Fehlbetrag von 75 000 Mark fſeſtgeſtellt worden ſein. Wie ſich heraus, 9 hat Schifferer einen großen Teil der Gel der durch verfehlte Spekulationen an der Börſe verloren. In die Angelegenheit ſollen auch einige Angeſtellte verwickelt ſein. Seltſame Juſektenplage in London. Ein läſtiges Inſekt, das vermutlich mit Obſt⸗ iſten nach England eingeſchleppt worden iſt, ist jn den letzten Wochen zu einer ernſtlichen Plage in den engliſchen Großſtädten geworden. Es iſt eine Art von rötlich ſchillernden weißen Ameiſen, deren wiſſenſchaſtlicher Name„Monomarium“ iſt, ö und die in ganzen Schwärmenbeſonders in ſolche Häuſer eindringen, anlagen vorhanden ſtuben und Gaſthausküchen, ter zu leiden. Und da ſie ſich mit Vorliebe von Abfällen verdorbenen Fleiſches ernähren, ſo if die Gefahr der Uebertragung von Krankheitstei men durchaus vorhanden. Man hat von Seiter der Geſundheitsbehörden bereits mit einer ſyſte⸗ matiſchen Vernichtung der unangenehmen fremd⸗ ländiſchen Beſucher begonnen. in denen irgendwelche Warm ſind. Vor allem haben Back aber auch die Zen. kralheizungen mit Warmwaſſerverſorgung darun ich ein 5. Winterfahrplan. In der Nacht vom 2. zum 3. Oktober beginnt der Winterfahrplan. Er bringt ſehr erhebliche Aenderungen zum bindungen. Wer deshalb viel unterwegs iſt, und Anliebſame Zwiſchenfölle vermeiden will, notiere ſich im Taſchenkalender den Termin des Winterfahrplanbeginns und gebe ſeine Beſtellung auf das„Storm“ Kursbuch ohne Verzögerung auf. Die bewährten und meiſtgebrauchten„Storm“-Kursbücher wer⸗ den rechtzeitig wieder überall zu haben ſein. Außer der großen Ausgabe„Reich“(R.⸗Mk. 4.—) kommt für unſer Verkehrsgebiet die Teilausgabe für Weſt⸗ und Süddeutſchland in Frage.(R.⸗Mk. 2.—) Handel und Induſtrie. 8 Die Frankfurter Meſſe. 5 Frankfurt a. M., 27. Sept. Die geſtern ers nete Trauffurter Herbſtmeſſe zeigt in der 4110 lung Textilien beſte Beſchickung. Das Geſchäft hahm auch am erſten Tag einen Verlauf. Leder, Weihnachtsgeſchenke und Tabak entwickelte ganzen ſind etwa 1200 Ausſteller auf der Meſſe vertreten. Mannheimer Produktenbörſe. Bel ſtetigem Markte erhielt ſich die Nachfrage für nahe Ware. Man verlangte für die 100 Kilo waggonſrei Mannheim ohne Sack: Weizen inl. 29,25— 29,50: ausl. 3132,50; Roggen inl. 22,75 bis 23,25; Haſer inl. 17,75—18,75; ausl. 18,5 bis 22; Mraugerſte 23,.25—27,25; Futtergerſte 19.50 bis 20,25; Mais mit Sack 18,75; Weizenmehl. Spezial Null 41.254,75; Meizenbrotmehl 3222,75; Roggenmehl 32—34; Kleie 9—9.25. Lokale Nachrichten. „ Viernbelm, 29. Seytember. Aus der Gemeinderalsſitzung. In der geſtrigen Sitzung des Gemeinderats iſt das Kollegium mit einer Ausnahme von⸗ zählig. Den Vorſtitz führt Herr Bürger ⸗ meiſter Lamberth. Das Protokoll Herr Verw. ⸗Inſp. Alter. Punkt 1. Ferngasverſorgung. Gemäß einem fröheren Wemelinderatsbeſchluß haben zwi⸗ ſchen der Gemeinde und dem Miniſterium, dem Krelisamt Heppenheim und der Direktion des ſlädt Gaswerks in Mannheim mündliche Ver⸗ handlunen ſtattgefunden. Aus dieſen Verhand⸗ lungen ergab ſich, daß das Zuſtandekommen des heſſiſchen Gasverſorgungs⸗Projektes noch in weiter Ferue liegt und daß des halb vorerſt ein Sas. bezug von dieſer Seite nicht erhofft werden kann. Der Gemeinderat hält den urſprunglich mit dem Mannheimer Gaswerk vereinbarten Vertrag immer noch für den günſtigſten und genehmigt einſtimmig den Abſchluß des ſelben, damit ſchon in allernächſter Zeit die Verſorgung der Gemeinde mit Gas ge⸗ ſfichert iſt. Damit aber anch etwa ſpäter ein⸗ tretenden günftigeren Gasbezugs Gelegenheiten nach Ablauf einer gewiſſen Zelt Rechnung ge⸗ tragen werden kann, ſoll in dem abzuſchließenden Vertrag für dle Gemeinde ein einſeitiges Kün⸗ digungsrecht vorbehalten werden. Die Was- kommiſſton ſoll das weitere veranlaſſen. Punkt 2: Die Beſchaffung eines Turngeräts für die Goetheſchule zum Preiſe von 175 Mark wird genehmigt. Punkt 3: Beſoldung der Gemeindebeamten. Die Beſoldung der Gemeindebeamten ſoll künftig nach ſtaatlichen Grundſätzen erfolgen. Sine Komiſſton, beſtehend aus den Vorfitzenden der Fraktionen, wird zu dieſem Zwecke eine eingehen ⸗ de Ueberprüfung der Eingruppierung des ein⸗ zelnen Beamten in die verſchiedenſten Gehalts klaſſen vornehmen. Punkt 4: Einige Darlehensgeſuche für Woh⸗ nungsumbauten werden abgelehnt. Der Gemein- derat wird auch künftig nur dannſeine en für Baudarlehen geben, wenn Idieſelben aus ⸗ ſchließlich für Neubauten beſtimmt ſind. Punkt 5: Von elner Einladung des Radf.⸗ Bundes„Solidarität“ zu einem Saalſportſeſt wird Kenntnis genommen. Dieſe ſeeliſche Umſtellung iſt teils Punkt 6: Fürſorge für ausgeſteuerte Er⸗ werbsloſe. Damit die ausgeſteuerten Erwerbsloſen wieder Anwartſchaft auf Erwerbsloſen Unterſtũ⸗ tzung erlangen, ſollen hinfort jede Woche 6 Mann abwechſeln als Notſtandsarbeiter beſchäftigt wer ⸗ den. Es handelt ſich zur Zeit um 14 Mann. Hierauf geheime Sitzung. * Evangeliſche Gemeinde. Am Frei⸗ tag, den 1. Oktober, Abends 8½ Uhr halt die Reiſeſchweſter Tydla Roth vom Dialoniſſen⸗ Mutterhaus in Nonnenwelher in der Kinder ⸗ ſchule einen Vortrag. Sie wird berichten über die Geſchichte und Arbeit des Schweſternhauſes. dazu herzlichſt eingeladen. Die Frauen und Mädchen der Gemeinde ſind Wer eine Gabe zu ſpenden in der Lage iſt für die Sache der Kin⸗ derpflege, wird darum herzlichſt gebeten. 5 Got vergelt's ihm! *Der Ciub der Geflügelzüchter Viernheim 1926(Lokal Stern) hielt am Samstag abend ein Gockeleſſen ab. Mitglieder, ſowie deren Angehörigen waren an⸗ U war ein ſehr Guter. wirklich großartige Muſik. nur vorfügliches. Sämtliche weſend(circa 95 Perſonen). Der erſte Eindruck beim Eintritt in das Nebenzimmer des Lokals Die Tiſche weiß gedeckt und mit lebenden Blumen dekoriert. Herr Schuhmachermeiſter Schmitt begrüßte ſeine Zucht⸗ kolleginnen und Züchter und verbreitete ſich über die reinraſſige Hühnerzucht. Die Küche lieferte Zur Unterhaſtung trug Herr Jean Knapp bei, er erwähnte ſogar, daß das 8 önſt de Teil auch bei den großen durchgehenden Ver⸗ heren er Hans een e ee and ein Gang hierher ſei beſſer, als wie zum Kirch⸗ ner. Die Muſikkapelle Hanf⸗Blank lieferte eine Mathias Traeger ſprach dann dem Vorſtande im Namen aller An⸗ weſenden den Dank aus und empfahl, daß dieſe Veranſtaltung dazu diene, die reinraſſige Hühner⸗ zucht zu hegen, zu pflegen und zu fördern. Erß in ſpater Stunde trennte man ſich mit dem Be⸗ 1 wußtſein, eine wirltlich ſchöne Veranſtallung mitgemacht zu haben. Weinheimer Ferkelmarkt vom 25. Sept. Zugeführt 244 Stück, verkauft 244 St. Mllchſchweine wurden verkauft das Stück von 12—22 Mk. Läufer das Stück von 40— 76 Mk. „ Hinweis. In einem Tell unſerer heutigen Nummer liegt ein Proſpekt des auch . befriedigenden Auch in den Abteilungen Schuh und Da dasſelbe günſtige Einkaufsgelegenheit bietet, albweas befriedigendes Gieſchäft. Am hier beſtens bekannten Warenhauſes Kander, Mannheim, Brelteſtraße, bei. wild dasſelbe beſonderer Beachtung empfohlen.