* 7 1 1 iernheimer Anzeiger ö eimer Zeitung— Biernheimer Nachrichten) Viern eimer Ta eblatt(Biernheimer Bürger⸗Ztg.— Viernh. Volksblatt) 22 1 ſeint täglich mit Ausnahme ber Sonn- und Feiertage.— Bens pale monatl. 1.50 Mark frei tus Anzelgenpreiſe: Die einſpaltige Petitzeile koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg., bei Wiederhelang 0 4 eee 214 114 Säuglingsmilch! Diejenigen Perſonen, die gewillt ſind, Milch von tuberkuloſefreien Kühen in Flaſchen 5 w;per Liter 40 Pfg. für Säuglinge zu beziehen, werden gebeten, ſich baldigſt zu melden bei Martin Alter Waſſerſtr. 46. Kita Rühn 4 y bracht.— Sratis beilagen: entl. Samstags das achtſeitſge uſtrierte Sonntagsblatt„Sterne abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vormittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tos e halb jährlich einen W einen abel ee von nem täglich Weber— Inſerate müſſen bel Aufgabe bezahlt werden, mit Ausnahme derjenigen, die in fd. Rechnung ſteden. Erſte und älteſte Zeitung am Platze.— Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamts Viernheim 111.— Poſtſchecklonto Nr. 21577 Amt Frankfurt a. N Schriftleitung, Druck und Verlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle: Rathaus ſto. 88 Unbbertroffer billig d gut! Deutscher Perser-TSPPI CD doppelseitig ca. 190/290 28.50, 150/225 19.50 Wolltapestry-Teppich gute Sttapazier-Oualität ca. en e 50 46.— Prima Velour-Teppich moderne und Perser muster ca. 200/300 e ee ade ee 74.— Deutscher Wollperser ea. 200,800. prachtv. Muster 75.— Wolltapestry- Vorlagen...... 5.50 Haargarn-Vorlagen imit, mit Franse j H 23 e f Läuferstoff doppelseitig, Haargarn imit...... 2.35, 11 6% 225 LIDOleurn-TepPIC HDS 1 4 30 Boucle-Läufer ganz moderne Streifen Cocos-Läufer schwere Qualität.. bekannt gute Qualität, in großer Auswahl 200/300 28.75, 200/250 24.75, 150/00 10 — Aerztlich geprüfte Maſſeuſe—— Bei verſchiedenen Krankenkaſſen zugelaſſen, kommt wöchentlich 2—3 mal nach Viern⸗ heim. Näheres erteilt die Geſchäftsſtelle ds. Bl. oder Mannheim D 6, 3. Telefon 28 816. PCC b 0 Anerkannt raſchen b und ſicheren Erfolg 2 erzielen Sie durch Auf⸗ gabe ihrer Anzeigen im Viernheimer Anzeiger. 5 4 — 1 7 0 . A 0(ommen sie vorüber, alle die Männer und Frauen. An den Stiefeln sehe ich schon, was die Leute sind. Ein Blick genügt. Diese Dame z. B. hat ein gutes Schuh- Werk. Ich wette 100 gegen 1, daß sie Büdo-Schuhereme benützt. Das ist ſür den alten Fachmann stets eine Freude. Drum rat ich auch Dir: Büdo — N —— Scheiberger diner verschiedene Breiten 48, 2 Pl. Sp N SfOff doppeltbreit, herrliche Muster.. 1.48, 85 Pl. Eferrir! ca. 180 em breit, krättige Qualität......... G5 Pl⸗ Halbsfores aus Etamin, mit Einsatz..... 1. 45, SS pl. Heolbsfores mit Handarbeit...... 6.50, 5.90 LDioycm- Decker groge Auswahl....... 12.50, TisciDec ken dazu passend 8.50, ScHlef decker modern kariert u. Jaquard-Muster Scilef decker kamelhaar farbig. StęepPGS CK doppelseitig, Satin, gute Füllung 12. NVannheim Audlkaunddaaunmauuaadaaddadaaadaaauuglnee Pisser Honlsaum Maschinen- und Hand- stickereien— Kurbel- Plan- u. Kettenstiche Knopflöcher für Wäsche und Kleider— Stoff- knöpfe, Stoffmalereien Berta Leistner Mannheim Charlottenstraße 8. Annahmestelle Viernheim Mikol. Brechtel 4. Lorscherstr. 11. Zu mieten geſueht in Viernheim in guter Lage ein Laden mit 3 Zimmer und Küche evtl. wird auch Haus umgebaut oder gekauft. Gefl. Angebote unter Z. B. 105 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle des Viernheimer Anzeigers. Uinlerpedreide-Saadgadl Petkuser Winterroggen Dickkopft Winterweizen Friedrichswerther Berg Wintergerste Garantiert anerkanntes Saatgut der Landwirtschafts kammer. Höchstleistung in Menge und Güte des Ertrages, Trockenbeize„bovit B“ gegen alle Saatgutkrankheiten bei mir er hältlich und kann jedermann sein Saatgut in meinem neu aufgestellten Apparat unent- geltlich beizen. eee eee f Linoleum 5 konkurrenzlos billig g Teppiche 2 m breit, à m lang 28 Pol. Zimmerhüffet Mk. 138. Hücheneinrichtung 175,220, 290, Schlafzimmer, Eich. u. pol. v. 390, 1⸗ und 2⸗tür. Schränke v. 32 85, Dipl.⸗ Schreibtiſch 55-85, Waſch⸗ kom. m. Spiegelaufſatz 48, 65, Diwan Chaiſelonque 42, Vertiko 38, Matratzen von 29— 42, Kinderbett, Kinder⸗ S pb SS rr besonders solide Wins f Ausfü inderstiefel prev M. Stumpf 4. gismarchstr. 3 Bei Barzahlung 5 Prozent Nahati. Buchhandlung iernheimer Auzeig erteneteraien anbiete ſämtliche Zubehörteile wie Holzſtangen⸗Garnituren hell und dunkel eiche ſchwarz Gleichzeitig empfehle mich: im Anfertigen bon Vorhängen u Markiſen Küchen⸗Gtreifen rubksachen Galerieleiten— Eiſenſtangen etc. in jeder gewünschten Ausführung liefert prompt und Zu wagen 15, Küchenſchränke 25, Herren⸗Fahrrad 25, bill. z. vertaufen. Hunger, Mannheim 8 2, 6. Molln satten empfiehlt Buchhandlung Mernheimer Anzeiger. 3.50 Möbel-Ceschäft Hock Weinheimerstrabe. auler zee 3.80 a J fans un eee een, 5 ferren u. Damen von führender Holsteiner Margarine- fabrik zum Besuch von Privatkund- schaft bei hoher Provision und täg- licher Abrechnung gesucht. Bei Be- währung feste Anstellung. schriftliche Angebote an Wilh. Kröger-Wohlers, Frankfurt a. M. Brüder Grimm-Strasse 2/83. Kurze „ eee Huchführung, Maschinenschreiben Stenographie usw. Hurs- U. Einzelunter- 1 richt 1 Prluat-HMandels Schule kr. Aahoral maannnelm 8 d. i. A a Legen von Linoleum ſowie in ſämtlichen ins Fach einſchlagenden Konkurrenz- Preisen —— Gesucht Junenarbeiten. Matratzen— Polſermöbel preiswert und in bekannt guten Qualitäten. Polſtergeſchäft Mandel Friedrichſtr. 10 Tel. 166 Viernheimer Unzeiger. Weinheimerſtr. 53 Koche mit Gas! Empfehle meine neuzeitlich eingerichteten! Gasſparkocher 2 und Iflammig, mit und ohne Vorwärmer, ſowie m Gasbacköfſen in reicher Auswahl und äußerſt billig. Auch auf 12 monatl. Teilzahlung durch das Gaswerk. Gasleitungen legen ſowie verstopfte Leitungen in 79. Ordnung bringen wird ſchnell und billig ausgeführt. Valt. Winkenbach Schloſſermei ßer 55 Telefon 91. Lr der das Spengler⸗ und In⸗ ſtallations⸗Geſchäft erlernen will. Wod ſagt der Berlag. LVOKN's FRAUENWOOCHE (illustriert) erscheint jeden Sonnabend Abonnement 3 Monate nur Mk. 2.— Meueste Moden für die Frau, den Backfisch, das Kind; Modehericht, Handarbeiten, Tante Anna's Briefkasten. Roman:„D bist meine Heimat“ von Hedwig Courts-Mahler; Abplattmuster, grob. Bog. Neuheit. Zu beziehen durchalle Postasstaltes, Buchhandlungen unseren PF lialen. GUSTAV LVON Je er lin 80 16, Schmidstrass e 18/0 Fete 0 Berlin Nr. 497 Anweile kaufen Sie 4 — Küchengeräte Veſtes Ulbrich u. Ving⸗Emall! — Aluminium— Solinger„Soten“ Stahlwaren! Prahktiſche ſch Geſchenkartikel! Oeſen„Herde ⸗Eiſenwaren. Mache keine marktſchreieriſche Reklame 5 aber wirklich krattlassige Alarhenrader wie Dürkopp, Corona, Bismarck. Dieſes beweiſt wieder das 6 Tage⸗Rennen Berlin⸗Hortmund, ging„Dür kopp“ a ls Steger hervor. Offeriere Dürkonn-Näder mit konzentriſchem Kugella er, welches im Tretlager niemals geölt ſein hraucht und auch nicht teurer als wie andere Markenräder ohne diefes Lager, Ferner offertere ſämtliche Er⸗ ſatzteile billigt. Reparaturen unter Garantie ſachgemüßen Aus fübrung. Auch empfehle mich im Emaillieren in allen Farben, ſowie im Vernickeln. Sehr günſeige Teilzahlungen. Leonhard Hoock 2. 1 Ziuwaren! ſtaunend billig bei an Wunderle, Marktplatz kde Weisse Oel-Gesellscheftf, Mannheim 0 N Tattersallstr. 12(Näne Hauptbahnhof). Wir liefern an Wiederverkäufer U. Groflverhraucher Erudnuhöl 22 d l. 05 Erdnußgöl 20 Ki 102 Tafelsla 0 1.01 Tafelöl 0. Klo 98 Salatöl 10.. Kilo 96 Leinöl doppelt gekocht Kilo 79 Zümilche bels sind erstklassige fübrikale Wogane von 50 lc auſlärtg. Stadt und trafen unterweas den zirksamts Germersheim, Die Bluttat in Germers⸗ heim. Germersheim, 28. Sept. Wie wir hören, ift das Befinden des bei der Bluttat ſchwer verletzten Joſef Mathes heute früh unverän⸗ dert ernſt. Mathes hat die Beſinnung noch nicht wiedererlanat. Heute früh 10 Ubr fand die Sektion des Ermordeten Emil Müller in Gegenwart von Vertretern der Rheinland kommiſſion aus Koblenz ſtatt. Heute nacht hat ſich nach einer dei der Polizei eingegangenen Meldung eine neue Schießerei ereignet, bei denen aber keine Ver letzungen zu beklagen ſind. Auch hierbei ſollen Beſatzungsongebörige obne Grund auf Deut ſche geſchoſſen haben. Die Erhebungen hier⸗ über ſind jedoch noch im Gange. Der amtliche Bericht. Ueber die Vorgänge erhalten amtlicher Seite folgenden Bericht: In der Nacht vom 26. zum 27. Sept. woll en vier junge Leute. die von 8 Uhr abends bis 12 Uhr nachts in mehreren Wirtſchaften der Stadt Germersheim Bier getrunken hat⸗ ten, gegen 1 Uhr nach Hauſe geben. Sie tru gen weder Waffen. noch waren ſie betrunſen. In keiner Wirtſchaft war ein Zuſammenſtoß oder Wortwechſel mit einem Franzoſen vor— ausgegangen. Am Ludwjiastor oußerhalb der eigentlichen Stadt zwiſchen dieſer und dem Babnhof ſahen ſie im Dimfeln einen Mann in Zivil ſtehen, der ſie anſchaute. Sie fragten einander, was der wohl tue oder tun möchte, und einer der jungen Leute. Richard Holz- mann. näherte ſich dem Unbekannten der ihm wir von einige fran⸗öſiſche Worte zurief und ſofort zum Angriff überging. und zwar nach Aus⸗ ſage eines der vier Deutſchen zunöchſt mit Stock- oder Reitpeitſchenhieben, nach ſüberein⸗ ſtimmender Bekundung aller aber dann ſo— aleich mit zwei oder drei Schüſſen aus einem Browning. Ein Schuß traf den Holzmann ins Geſicht, worauf ex ſich zum Arzt Dr. Paulin begab. Zwei der jungen Leute. Schardt und Beißmann. gingen nun vom Tatort weg J Joſoef Ma zur thes. der nachdem ſie ihm den Vorfall er⸗ zählt. vorſchlug. den Frans oſen. der mohl die Ninaſtraße herkommen müſſe, aufzupaſſen, um herauszubringen, wer er ſei. Er kam auch u. aging an den dreien vorbei. die ibm an der Kirche entlang folgten. Als ſie nahe an ihn herangekommen waren drehte ſich der Fran— zoſe um. erhob ſeinen Browning. und drohte zu ſchießen. Beißmann und Schordt flüchte⸗ ten. während ein anderer junger Mann. Hch. echter. ſich dem Mathes anſchloß. Zn Fechter ſaate der Franzoſe:„Kommen Sie nicht!“ und als Fechter nöherkam“ rief er:„Alten tion!“, ging aber dann weiter und die beiden folgten ihm. Wöhrenddeſſen lam von hinten ber ein zweiter Franzoſe in Zivil, der der boiden Heutſchen und einigen anderen in die Nöhe gekommenen Naſſanten zurief:„Bleiben Sie ſtehen, gehen Sie zurück!“ Bald darauf ſchoß der erſte Franzoſe auf eine Entfernung von etwo 4 Schritten und traf den Mathes in den Kopf. Es entſtand, während weitere Leute auf die Schüſſe aus den Häuſern ge— fommen waren. eine große Aufregung und nach wenigen Minuten fielen wieder Schüſſe, deren zwei den Emil Müller traſen, einer am Arm und ein tödlicher durch die Bruſt. Es hat ſich nun herausgeſtellt, daß ſömtliche Schüſſe (von dem Unterleutnant Rouzier vom Artil⸗ lerie⸗Reaiment 311 abgegeben worden ſind. Die Zeitungs mitteilung, daß Mathes heute feinen Nerletzungen erlegen ſei, iſt nicht zutref— fend. Mit den Erhebungen ſind die Gerichts- behörden. das Bezirksamt Germersheim und ein beſonderer Regierungskommiſſar heſchäf⸗ tigt. Sie werden heute fortgeſetzt. Die Sektion der Leiche Müllers, die von der deutſchen Ge— ritchsbehörde vorgenommen werden ſollte, mußte auf Anordnung des Platzkommandan⸗ ten zunöchſt unterbleiben. Die Sektion. In Gegenwart der deutſchen und franzö ſiſchen Behörden iſt heute vormittag von zwei deutſchen und zwei franzöſiſchen Aerzten die Sektion der Leiche des ermordeten Emil Müller vorgenommen worden. Von deutſcher Seite waren dabei anweſend: 1. Staats- anwalt Schröder⸗Landau, Vertreter des Be⸗ des Amtsgerichts Germersheim und Sanitätsrat Dr. Schmal, bach. Die Sektion ergab, daß der Tod auf einen Herzſchuß zurückzuführen iſt. Die auf⸗ gefundene Kugel iſt ein franzöſiſches 6.35 Mm.⸗Geſchoß. Im Laufe des heutigen Tages iſt von deutſcher Seite auch Oberſtagtsanwalt König aus Zweibrücken eingetroffen. Die Donnerstag, den 30. September 19260 43. Jahrgan Die Verhandlungen mit Frankreich. Innenpolitiſche Manöver.— Der„Vetter jenſeits des Kanals“. Keine Störungen der Verhandlungen. Die bitteren Tropfen, die durch die nicht ganz unbedenklichen beiden Reden des Herrn Poincare in den Verſöhnungsbecher von Thoiry gefallen ſind, werden in maßgebenden Berliner Kreiſen zwar einigermaßen peinlich empfunden, doch ſteht man hier durchaus auf dem Standpunkt, daß ſie einen ernſtlichen Einfluß auf den weiteren Verlauf der mit Thoiry eingeleiteten Ausgleichsverhandlun gen zwiſchen den beiden großen Nachbarrei chen nicht ausüben können. Trotz alles Her umredens um das Weſen der Dinge erdib— ſich ſchließlich ja, daß auch Poincare ſich einem vernünftigen Geſchäft mit Deutſchland durchaus nicht mehr abgeneigt zeigt und daß es ihm bei ſeinen letzten Reden einfach darauf ankam, die Fiktion von ſeiner eigenen Un⸗ ſchaild am Kriege mindeſtens bei ſeinen fran⸗ zöſiſchen Mitbürgern weiterhin aufrecht zu erhalten. Soweit wir unterrichtet ſind, hat deshalb auch der deutſche Reichsaußenminiſter nicht die Abſicht. auf die beiden Reden des franzöſiſchen Miniſterpräſidenten irgendwie einzugehen, einmal, um die augenblickliche Lage nicht unnützerweiſe weiterhin zu ver⸗ ſchärfen und zum andern, weil man in Berlin der Auffaſſung iſt, daß eine Erörterung über die Kriegsſchuldfrage unter einem Miniſte— rium Poincate überhaupt keinen Zweck hat, da der Gegenſatz zwiſchen der deutſchen Auf⸗ faſſung und der perſönlichen ſſung Poincares ſelbſtverſtöndlich unſberbrückhar iſt. Die jünaſten Aeußerungen Poine den im übrigen ja nicht nur in Perli ſon dern auch im größten Teil der Meltpreſſe als rein innerpolitiſches Manöver be trachtet. aus dem ſich weitere Folgen nicht er geben werden. Schließlich, ſo ſaat man werden weder Herr Poincare noch die eh werte auf die 1 vergewaltigen können, wobei überaus bezeichnend anſehen d engliſche Blatt, das ſehr hä der britiſchen Regierung Poincareſchen Behauptungen hinf Kriegsſchi Deutſchlands ſtimmt. Dieſe Zuſtimmung einwandfrei, daß es die lieben Alliierten iſt vor dem Zuſammenb des Verſailler Kartenhauſes, das aufgebaut wurde aus der angeblichen ſchuld Deutſchlands bezw. der am Ausbruch des Weltkrieges. Immer noch aber gilt das Wort, daß Sturm ernten wi wer Wind ſöt. und ſo wird der unaus liche Sturm der Drachenſaat von Ne auch das ſchöne Kartenhaus von Verſailles eines Tages in die Luft blaſen. Wie bereits bemerkt, befürchtet man in den maßgebenden Berliner politiſchen Kreiſen keinerlei Störungen der weiteren Verhald lungen mit Frankreich durch die Reden Poin— 8. da dieſer ſich ja ausdrücklich mit der Politik Briands einverſtanden erklärt hat u. aus ſehr begreiflichen Gründen erklären muß te. Die Verhandlungen werden ſich zweifellos ſehr lange hinziehen. Schon jetzt rechnet man damit, daß die Sachverſtändigen in beiden Ländern kaum vor Januar kommenden Jah— res zu abſchließenden Vorſchlägen kommen werden. Das Kernſtück der deutſch⸗franzöſi ſchen Verhandlungen iſt bekanntlich die finan zielle Aktion, die De zu der ſſch in 1li „Times“ Dauer die wiedergi 7 nachdrüc zeigt wi Todesangſt Mittelmächte franzöſiſchen Währung zu unternehmen bereit iſt. Es handelt ſich dabei einmal um die Mo— biliſierung von etwa 2 Milliarden Eiſenbahn⸗ obligationen, zum andern um die Aufbrin⸗ gung der Kaufſumme, die für den Rückkauf der Saargruben erforderlich iſt. Beide Aktio— nen bedeuten für Deutſchland ſehr große Opfer und der ganze Plan muß ſorgfältig durchdacht werden, damit die deutſche Wäh— rung nicht in Mitleidenſchaft gezogen wird. Die Verhandlungen der Sachverſtändigen werden ſich jedenfalls nicht leicht geſtalten. Die Generalräte für die Verſtändigung. Paris, 28. Sept. Im Laufe der letzten Tage haben die Generalratsſitzungen in einer Anzahl von Departements begonnen. Zahlreiche General räte benutzten die Gelegenheit, um der dem Außenmtiniſter Briand und den ſonſtigen an der deutſch-franzöſiſchen Annäherung arbeitenden Perſsnlichkeiten zu ihrer auf die Sicherung des Weltfriedens gerichteten Tätigkeit zu beglückwün ſchen. Der frühere Miniſter de Monzie, der im Departement Lot zum ſiebten Male zum Präſi— denten des Generalrates gewählt wurde, bezeich— nete die deutſch-franzöſiſche Annäherung als ein auf moraliſ Poincares N in Bar le „Oeuvre“ bedauert, daß Poincare führu von geſprochen. Es ſei zu gutes Unternehmen. Er freue ſich, daß das Re— gime der Kontrolle und des Zwanges beſeitigt worden ſei und das Werk ſeiner Vollendung ent⸗ gegengehe, das eits vor Locarno während ſeines Berliner thaltes im Septembe ö borzubereiten gehofft habe. er b 1925 ede im Spiegel der franzoſiſchen Preſſe. Paris, 28 D Die geſtrige Rede Poine 5* 5 0 N or 1 ird von den Pariſer Blätt Sept. uc w wenig nach der außenpolitiſchen S mit ſeinen 2 en in St. Germain die Debatte nicht ge— habe, aber er habe den Ton geändert und den Annöherungsverſuchen mit verlangen, Blatt, daß man die Verſtändigung un tigkeit, Geſchloſſenheit und Großmut ſuche, fragt, ob man in Poincares Worten das Verf chen finden könne, dies zu tun. „Gaulois“ ſchreibt, Poincare habe Politik von Locarno, Genf und Thoi timentalen auf das Gebiet des 0 Realiſierbaren getragen. Er habe etwa Wir wollen verhandeln, aber wir wollen: Dummen ſein bei einer Transaktion, übe noch nicht einmal die Grundlagen und nicht d glichkeit wirklicher Realiſationen gefunden iſt. Auch der„Peuple“ behandelt die Kriegsverantwortlichkeit und ſchreibt, habe an die heilie klopft klärt habe, daß der Völkerbund die Theſ eit der Kriegs ſchuld vernichtet habe. Das ſei ein ſehr heikler Punkt. Das erſte Unrecht hätten die Alliierten getan, die für immer dem Beſiegten unter Be— drohung durch den bekannten Artikel 231 das Zu— geſtändnis der vollkommenen Schuld aufgezwun— gen hätten. Was wird in 20 Jahren übrig blei— ben von dem feierlichen Text, der im Spiegelſaale von Verſailles paraphiert worden iſt? Wir ha ben nur die Wahl zwiſchen zwei Verſuchen, ent— weder die unvermeidliche Reviſion durch den Krieg oder die Abkommen von Locarno mit dem Völkerbund zu erweitern und zu einem geſchickten und wirkungsvollen Inſtrument zu machen, utſchland Frage der Streſemann indem er er— nds in den das den Frieden ſicher ſtellt. Beiſetzung des erſchoſſenen Müller findet Mittwoch nachmittag 4 Uhr ſtatt. Deutſche Schritte. Koblenz, 28. Sept. Miniſterialdirektor Graf Adelmann vom Reichskommiſſariat für die beſetzten Gebiete wird noch heute den Zwiſchenfall von Germersheim bei der Rheinlandkommiſſion zur Sprache bringen. Franzöſiſche Darſtellung der Germersheimer Bluttat. Paris, 28. Sept. In einer Havasmeldung wird verſucht, einer deutſchen Provokation die Schuld an den Vorgängen in Germersheim zu geben. Nach der Meldung ſollen im Laufe des Sonntag franzöſiſche Soldaten in Germersheim mehrmals von Deutſchen provoziert worden ſein. Dann heißt es in der Meldung wörtlich:„Am Montag ſor⸗ gen um ein Uhr griſſen ſechs Deutſche einen ſran⸗ zöſiſchen Offizier in der Nähe eines Stadttores an. Der Offizier, der bedroht und geſchlagen wurde, und ſich im Zuſtand der Notwehr befand, verletzte einen der Angreifer, nachdem er das erſte Mal einen Schreckſchuß abgegeben hatte. Als der Offizier darauf ſeine Wohnung aufſuchen wollte, wurde er von neuem angegriffen. Er mußte ſich ein zweites Mal verteidigen und tötete dabei einen Deutſchen, während der andere verletzt wurde.“ 8 2 Deutſches Reich. Weiterer Abtransport franzöſiſcher Truppen. Berlin, 28. Sept. Wie die„Tägliche Rund⸗ ſchau“ meldet, verläßt außer dem franzöſiſchen Artillerieregiment 312, mit deſſen Abtransport am Samstag begonnen wurde, jetzt auch das Ar⸗ tillerieregiment 151 Koblenz. Täglich gehen zwei Züge von dort ab. Die Regimenter werden nach chungen Auftrag gegeben. Inne verlegt. Die in Engers und Diez un⸗ tergebrachten Infanterieregimenter werden als Erſatz für die verlegten Truppenteile nach Kob⸗ lenz in Garniſon gebracht. Aus der Umgebung des Reichspräſidenten. Berlin, 28. Sept. Reichspräſident Hin⸗ denburg hat geſtern für einige Tage Ber- lin verlaſſen. die er auf dem Lande verbrin⸗ gen will. Am 2. Oktober feiern der Reichs- präſident in aller Stille ſeinen 79. Geburtstag. Der Reichspräſident wird Anfangs nächſter Woche wieder in Berlin erwartet, und nimmt am 6. Oktober an dem Abſchiedsdiner des ſcheidenden engliſchen Botſchafters Lord d'Abernor teil. Am 8. Oktober wird dieſer dem Reichspräſidenten ſein Abberufungs⸗ ſchreiben überreichen. Am gleichen Abend ver— anſtaltet von Hindenburg zu Ehren d'Aber⸗ nons ein Abſchiedsfeſt, dem der Kanzler, die Mitglieder des Kabinetts und andere füh⸗ rende Perſönlichkeiten beiwohnen werden. Franzöſiſcher Konſul für Heſſen. Darmſtadt, 29. Sept. Der zum franzöſi Konſul in Frankfurt a. M. ernannte Malivoire Filhol de Cam as iſt anerkannt und zur Ausübung konſulari— ſcher Verrichtungen auch im Volksſtaat Heſſen ſchen Herr . zugelaſſen worden. Regierung, Eine Erklärung der Deutſchen Volkspartei. Berlin, 28. Sept. Der Vorſitzende der preußi— ſchen Landtagsfraktion der Deutſchen Volkspartei erläßt im„Hannoverſchen Kurier“ folgende vom 27. September aus datierte Erklä— rung: Hildesheim „Durch die Preſſe geht die Nachricht, daß die Deutſche Volkspartei des Landtages an das Zen— trum mit einer Anregung zur Erneuerung der Negterungskoalition herangetreten ſei. Dieſe Nach⸗ richt ift unwahr. Sollte im Rahmen einer politi— ſchen Unterhaltung zwiſchen Mitgliedern dieſer Parteier auch die große Koalition Gegenſtand der Erörterung geweſen ſein, ſo hätte dieſe Erörte— rung lediglich theoretiſchen Wert und weder die Frak noch auch der Vorſtand der Fraktion Deutſchen Volkspartei hat zu ſolchen Beſpre— Dem Vorſtand liegt derartige private Unterhaltung keine ing vor.— Demgegenüber erfährt die ſche Zeitung“, daß auf dem bevorſtehenden rteitag der Deutſchen Volkspartei in Köln die Frage der großen Koalition im Reiche wie auch in Preußen. weniaſtens ſoweit die Deutſche Volks- partei in Frage kommt, eine weitere Klärung er— ſahren werde. Für Donnerstag Vormittag ſei in Köln eine Fraktionsſitzung der preußiſchen Land⸗ tagsfraktion Deutſchen Volkspartei angeſetzt, in der über die Frage der großen Koalltion und inſonderheit über die vom Aha. Heidig mit dem zentrumsführer Heß am Sonntag gehaßte Be— ſprechung eingehend verhandelt werden ſoll. Frak N 1 der über Noſ N der Ausland Ausland. Gleichberechtigung der deutſchen Sprache. Straßburg, 20. Sept. Eine von dem Abgeord— neten und früh 1 Unterſta Barthou gelcitete Unterſuchungskommiſſion. die in Straß⸗ burg mit dem Delegierten der radikalſozialiſtiſchen Vereinigung verhandelte, hat nunmehr die Gleich berechtigung der deutſchen Sprache mit der fran⸗ zöſiſchen anerkannt. atsſekretär Die Zuſammenkunft CThamberleins mit Muſſolini. Genf. 28. 2 Sevt. Die Zuſammenkunft! Chamberlains mit Muſſolini hat den Bericht⸗ erſtatter des„Daiſy Telegraph“ dazu veran— laßt, von dem Plan einer engliſch-kta⸗ lieniſchen Entente zu ſprechen. Nach einer hier vorliegenden Mailänder Meldung; hält der Corriere della Sera“ dafür, daß tatſöchlich gelegentlich ſei— ner Mittelmeerreiſe mit Muſſolini zuſammen⸗ trefſen wird. Allerdings ſei bis jetzt über den Ort und die Zeit nicht bekannt und auch dem Palazzo Chigi ſiege keine ausdrückliche Be⸗ ſtötigung vor. Eine Nachricht des„Daily Telegraph“, wonach das Zuſammentreffen als Vorſpiel eines italien.-britiſchen Freundſchafts vertrages zu betrach⸗ ten wäre, wird von dem Mailänder Blatt dementiert.„Corriere della nerneint dieſe Möglichkeit rundweg mit der Bearün— dung, daß die ohnehin intimen und herzlichen italieniſch-britiſchen Beziehungen keiner beſon⸗ deren Formel bedürfen, die ſie höchſtens be⸗ eintröchtigen könne. Eine neue divlomatiſche Beſtötiaung wäre überflüſſig. Natur und Zweck der ſonſt nützlichen Freundſchaftsver⸗ träge ſchließen das Bedürfnis ihrer Anwen⸗ dung in einer vollkommenen Ruhelage aus, wie ſie zwiſchen Italien und Großbritannien Chamberlain Sera“ beſteht. —— im beirn meer ub .... — 22 1 i denn egg. Ich Hal- men r: i. Heügbern vorh. Wer dieses prächtige und erhabene Filmwerk sehen will, der komme rechtzeitig, denn einschließl. Montag, 4. Oktober 1926 0 den Andrang wird wie dies anderwärts gewesen, so auch hier ein ganz gewaltiger sein. Aus Heſſen. Sven Hedin kommt nach Mainz. Mainz, 27. Sept. Es iſt der ſtädtiſchen Ver⸗ waltung im Verein mit der rheiniſchen naturfor⸗ henden Geſellſchaft gelungen, den berühmten anne Forſcher Sven Hedin zu einem Vor⸗ rag zu gewinnen. Sven Hedin wird am 12. Ok 21 70 in der Mainzer Stadthalle über die Erobe ung der aſiatiſchen Wüſten ſprechen. Eine merkwürdige Generalverſammlung. Mainz, 27. Sept. ralverſammlung hatte der Mainzer Tierſchutz⸗ verein durch Inſerate in den Tageszeitungen und chriftlich ſeine Mitglieder eingeladen. Als jedoch der Einberufer im Verſammlungslokal— einem Hotel in der Bahnhofſtraße— erſchien, mußte er die traurige Zeſtſtellung machen, daß außer ihm kein einziges Mitglied erſchienen war. Die Ver⸗— ſammlung fiel infolgedeſſen aus. ö Aus Nah und Fern. Frankenthal, 27. Sept.(Um die Schau⸗ lüge beim Frankenthaler Oktoberſeſt.) Die theinlandkommiſſion hat bisher noch keine rlaubnis zur Veranſtaltung der Udet⸗-Schau⸗ üge erteilt. Auf perſönliche Vorſtellung des ſten Bürgermeiſters Dr. Straſſer in Koblenz urde ihm mitgeteilt, daß die Rheinlandkom⸗ miſſion ihre Entſcheidung im Laufe dieſer Ludwigshaſen, 27. Vom Teufelsrad.; Am Samstag nachmittag wurde ein 13 Jahre, altes Mädchen, das ſich auf dem Teufelsrad auf dem Meßplatz befand, während der Um— drehung des Rades ſo unglücklich gegen die das Rad umgebende gevolſterte Wand ge— ſchleudert, daß es den linken Arm brach. Wiesbaden, 27. Sepßt. Am Grabe der Frau erhängt. Auf dem Südfriedhof in Wies⸗ baden hat ſich ein Eiſenbahn-Wagenmeiſter, der zum zweiten Mal verheiratet war. in der Näbe des Grabes ſeiner Frau erhängt. Düſſeldorf, 27. Seyt.(Die Düſſeldorfer neue Rheinbrücke.) Wegen des ſtändig wachſenden Verkehrs hat der Plan einer zweiten Rhein— prücke in Püſſeldorf greifbare Formen ande— mommen. Vor einem kleinen geladenen Kreiſe erſtatteten Beigeordneter Schilling und Ge— meraldirektor Schwab von der Rheiniſchen Bahngeſellſchaft Ende voriger Woche Bericht irber den großen Brückenbaupſan. Noch in dieſer Woche wird ſich der Finanzausſchuß der Düſſeldorfer Stadtyerordneten mit der Finanzierung der Rrücke beſchäftigen die 13 his 14 Millionen Marf koſten ſofl. Die neue Brücke ſolf über 1900 Meter oberhalb der [Hammer Eiſenbahnbrücke errichtet werden. Münſter i. W., 27. Sept.(Zwei Kinder ertrunken.) Geſtern nachmittag ſchlug auf dem Kanal hinter der Schleuſe ein Kahn um, in dem ſich ein Dachdecker mit ſeiner 15-jöhrigen Tochter und einem Knaben von 16 Jahren befand. Der Mann verſuchte zwar, ſeine Toch— ter und den Knaben zu retten. doch waren alle ſeine Bemühungen vergebens. Die Lei ſchen der Kinder feen Genf, Sept. ö 27. Sept.(Ueberſchwemmung im! Rhonetal.) Infolge der Ueberſchwemmung imf Rhonetal iſt die Simploneiſenbahnlinie geſ⸗ tern Abend vollkommen unterbrochen worden. konnten noch nicht geborgen. ö 1 Zu einer ordentlichen Gene“ Schlamm- und Schuttmaſſen zerſtört. Die direkten internationalen Züge berg umgeleitet. Die Eiſenbahnbrücke St. Bartholemi wurde durch ungeheure Auch die ſüddeutſchen Bauern⸗ vereine lehnen den Beſchluß des Rheiniſchen Bauernvereins ab. Die in München verſammelten Vertreter aller ſüddeutſchen Bauernvereine(Bayern, Württem berg. Baden, Hoyhenzollern, Heſſen) bedauern außerordentlich den Austritt des Rheiniſchen Bauernvereins aus der Vereinigung der deut⸗ ſchen Bauernvereine in Berlin. Sie erklüren, daf ſie nach wie vor ſeſt und treu zur Vereinigung ſtehen. Soweit der Plan des Rheiniſchen Bau— ernvereins eine Erſetzung der freien Berufsorga— niſation durch die Landwirtſchaftskammer vor⸗ ſieht, verwirft die Vertreterverſammlung eine der— arlige Abſicht. Der Bauernſtand iſt unter keinen Umſtänden gewillt, auf ſeine freie unabhängige Verufsvertretung zu verzichten. Wir betrachten daher jeden Schritt und jede Maßnahme, die di⸗ rekt uder indirekt eine Einſchränkung dieſer Frei— heit mit ſich bringt, als eine ſchwere Gefährdung der bäuerlichen Intereſſen. Vom Getreide. Die Roſtgefahr beim Weizen iſt be⸗ lanntlich bei dem naſſen Wetter des letzten Sommers beſonders groß geweſen. Beizen des Saatgetreides, Zweckmäßige Bodenbear— beitung, Düngung und Fruchtfolge ſind we— ſentliche Hilfsmittel zu ihrer Bekämpfung. Daneben ſpielt aber auch eine ſehr wichtige Rolle die Auswahl der Sorten. Jedenfalls gibt es hinſichtlich der Roſtanfälligkeit eine Anzahm mehr oder weniger geſundbleibende Weizenſorten, und es wäre ſicher ein zweck— mäßiges Unternehmen, ſie näher zu umſchrei— ben, ähnlich wie es bei den Kartoffeln hinſicht— lich der Kresimmunität geſchehen iſt. Eine ſachgemäße Gruppierung in dieſem Sinne dürfte allerdinas nicht mit unerheblichen Schwierigkeiten verbunden ſein. Zum andern gibt es Sorten, die wohl ſtark anföllig ſind, den Roſt bald jedoch wieder abwerfen und dann noch gute Erträge liefern, während wie— der andere dauernd befallen bleiben, deren Blattwerk allmählich abſtirbt und die dann ſchließlich mit einer Mißernte quittieren. Auch hier ſei auf den Sortenprüfungsbericht der! „D. 9. D.“ Heft 342 hingewieſen. Bekanntlich hat die aroße Preisdifferenz! zwiſchen Weizen und Roggen im Vor- jahre dazu geführt, mit erſterem auch Anbau— verſuche auf ſolchen leichteren Böden zu ma- chen, die man im allgemeinen für Weizenbau nicht mehr als geeignet betrachtete. Wenn dieſe Verſuche im letzten Jahre von Erfolg begleitet waren, ſo dürfte es doch verfrüht er— ſcheinen, daraus zu weitgehende Schlüſſe zu ziehen, weil der Sommer ganz ungewöhnlich feucht war. In normalen Jahren mit durch— ſchnittlichen Niederſchlögen wird ſich vielleicht das Bild doch anders geſtalten. Unter dieſer Die Spinne. Roman von Sven Elveſtad. Urheberrechtlich geſchützt dem Lit. Bureau M. Lincke, Dresden 21. Fiolkenberg war froh, als er endlich ſeine Ville erreichte. Er ging in ſein Arbeitszimmer und öffnete alle Fenſter, ſo daß die herrliche Morgen— luft, die den Duft der Bäume und Blumen aus dem Garten mit ſich führte, das ganze Zimmer erfüllen und erquicken konnte. Er nahm vor dem großen, reichgeſchnitzten Schreibtiſch Platz, ſeufzte ſchwer und murmelte⸗ „Endlich iſt es vorbei, und ich kann mich zur Ruhe begeben.“ Auf dem Tiſch lagen einige Briefe, die er flüchtig durchſah. Da war unter anderem eine? Einladung von Kammerherr Toten zum Abend⸗ eſſen. Am Fuß der Einladung hatte der Kam— merherr mit eigener Hand geſchrieben:„Du wirſt eine intereſſante Bekanntſchaft machen.“ Der Konſul ſchob die Briefe gleichgültig bei⸗ ſeite. Aber zuunterſt in dem Haufen ſah er ein kleines, viereckiges Kuvert, das er haſt ergriff 00 Name und ſeine Adreſſe waren mit zier⸗ icher Damenſchrift geſchrieben. imol. Dann lächelte er glücklich und küßte en kleinen Briefbogen. Jetzt aber wollte er zur Ruhe gehen. Er hatte noch von dem Feſt eine Roſe im Knopfloch. Sie begann zu welken und ſich zu entblättern. Er zog ſie heraus und warf ſie auf die Erde. Und die Roſe ſiel auf den Teppich, wo ſie neben einem weißen Zettel liegen blieb. Konſul Falkenberg nahm den Zettel auf. Er liebte keine Unordnung in ſeinem Arbeitszimmer. Was war es für ein Stück Papier, das dort lag? Er marf einen Blick darauf— und erhob ſich ſlötzlich vom Stuhl. „Wie in aller Welt—!“ murmelte er. Er war ſehr erregt geworden, blickte wieder iuf den Zettel und fing an zu zittern. Das Blatt Papier. das er in der Hand hielt. eee öffnete den Brief und' las ihn 0 war von außerordentucher Wichtigkeit. es auf den Teppich gelangt? Falkenberg ſtrich ſich über die Stirn und ver⸗ ſuchte ſeine Unruhe zu dämpfen. Dieſes Papier hatte er ſelbſt heute nachmit⸗ tag in die Stahlkaſſette gelegt. Er erinnerte ſich deſſen ganz genau. Wie konnte es jetzt—? Er merkte, wie er immer erregter wurde. Er griff nach ſeinem Schlüſſelbund. Es klapperte in ſeiner bebenden Handn. „Unmöglich,“ rief er, ſeinen Gedankengang laut fortſetzend,„das iſt ganz unmöglich.“ Plötzlich hielt er inne. Ihm war etwas ein⸗ gefollen. Er hatte ja geſtern abend ſelbſt die Stahltaſ⸗ ſette zweimal geöffnet. Das erſtemal, als er das Geld und dieſes Papier hineinlegte. Das zweite mal, als er, von einer unerklärlichen Unruhe ge⸗ trieben, nachſah, ob die Kaſſette verſchloſſen hatte. Wahrſcheinlich war das Papier herausge- weht, als er die Kaſſette zum zweitenmal öffnete. So mußte es ſein. Wie war V Ja, natürlich,“ murmelte er, indem er ſich zu tröſten verſuchte. Währenddeſſen ſchloß er 10 Sekretär auf und nahm die Stahlkaſſette her⸗ aus Zuerſt betrachtete er ſie von allen Seiten und nickte zufrieden. Niemand hatte daran gerührt. Und öffnen konnte er ſie allein, denn nur er kannte das Wort, den Schlüſſel zu dem Buchſta⸗ benſchloß. Er ſtellte das Wort ein und drückte auf den Mechanismus. Das Schloß gab ein hörbares Knacken von lich Alles in Ordnung. Die Kaſſette war offen. Er mußte über ſeine eigene Furcht lachen. er ſah Geſpenſter am hellichten Tage. Er, der ühle Geſchäftsmann, war nervös und aßbergläu⸗ ſiſch geworden. Es war die hoͤchſte Zeit, daß r au Beit ain werden von Lauſanne aus über Bern und den„ l 1 ſind die Ergebniſſe Einſchranrung muß man die diesjährigen Er⸗ gebniſſe bewerten. Immerhin iſt es ſehr be⸗ achtenswert, daß die Rimpauſche Gutsver⸗ waltung mit ihrem Baſtardweizen ſich erfolg⸗ reich auf ſolche Schläge herausgemacht hat und dabei vorzügliche Erträge erzielte, welche früher nie mit Weizen beſtellt waren. Es wur⸗ den dort bei genau denſelben Böden 14,56 tr. Weizen gegen 12,25 Ztr. Roggen pro 7 ha geerntet. Auch hinſichtlich der Qualität durchaus befriedigend. Sehr zu begrüßen iſt das gerade noch rechtzei⸗ tige Erſcheinen der Weizenſortenprüfungsbe⸗ richte aus den Jahren 1923 bis 1925 der „D. L. G.“. deſſen Durchſicht kein Landwiri verſäumen ſollte. Auch hier ſind die Lei ſtungen von„Rimpaus früher Baſtard“ als recht erfreulich hervorgehoben. Die Aufbewahrung der Kortoffeln. Die Frage der Kartoffelaufbewahrung wird in dieſem Jahre von jedem Landwirt mit be— ſonderer Sorgfalt zu behandeln ſein, da, wenn man auch Genaues nicht ſagen kann. wahrſcheinlich nur eine knappe Mittelernte an erwarten iſt, anderſeits infolge der Hochwo“ ſerſchäden mit erheblichem Ausfall gerechnet werden muß und endlich über die Haltbarkei der diesjährigen Kartoffel berechtigte Zweifel herrſchen. Die verbreiteſte Form der Auf— bewahrung wird wohl noch auf längere Zeit das Einmieten bleiben. denn froſtſichere trockene Keller, die an ſich ſeßhr geeignet ſind, ſtohen ja nur im geringen Maße zur Ver— fügung. Beim Einmieten, wie bei jeder Form des Aufbewahrens, iſt peinlichſt auf Entfer— nen aller kranken Knollen zu achten. Die Mie— tenſtellen müſſen trocken ſein und ſollen, um gegen Feuchtigkeit von unten geſchützt zu ſein, im allgemeinen nicht tiefer als 20 Ztm. ausge- aufelt werden. Die Breite ſoll etwa 1 bis Mtr. betragen. Empfehlenswert iſt es, die Kartoffeln, die möglichſt von der Erde zu befreien ſind, nicht höher als 1 Mtr. aufzu⸗ ſchichten. Als erſte Decke nehme man geſundes Stroh in 12 bis 15 Ztm. hober Lage. Kartof— elkraut führt häufig zur Infizierung und 7 1 7 Reiches ſchadeten die Maifröſte; Blüte Juni— Juli im Allgemeinen ungünſ⸗ zu den warmen Tagesſtunden waren damit zum Faulen der Knollen, iſt alſo mög⸗ lichſt nicht zu verwenden. Ueber das Stroh kommt eine 12 Ctm. ſtarke Erdſchicht, und auf dieſe bringt man, nachdem die Temperatur in der Miete auf 2 bis 3 Grad geſunken iſt, bei Froſteintritt eine zweite Strohſchicht— hier kann auch Kartoffelfraut genommen w⸗ den— und die äußere Erddecke. Zur Lüftung iſt es gut, unter die erſte Strohſchicht ein Rundholz oder dergleichen zu legen, das man ſpäter herauszieht, ſo daß ein Hohlraum ent⸗ ſteht. Zu warnen iſt vor anfänglichem Offen⸗ laſſen des Firſtes der Miete, da bei unſiche⸗ rem Wetter mit Eindringen von Feuchtigkeit gerechnet werden muß. Aus dem gleichen Grunde erweiſen ſich Lüftungsſchornſteine als unzweckmäßig. Die Temperatur muß von Zeit zu Zeit gemeſſen werden. Steigt ſie über 8 Grad, ſo verringert man die Erddecke, um Faulen zu verhüten. Stärkere Tempera⸗ turſteigerung, über 12—15 Grad. läßt Gefahr erkennen; das einzige Mittel iſt dann Auf⸗ decken und Verbrauchen der Kartoffeln. Nach Möalichkeit ſollen die Mieten an Ort und Stelle angelegt werden. um das 7ehren und Durchrütteln der Kartoffeln zu vermeiden. 1 Weinzeitung. Ernteausſichten. Der Stand der Reben und Güte der Trau⸗ ben wird in allen Weinbaugebieten des als wenig günſtig bezeichnet. Erſt dann verlief die tig, und ſchließlich verhinderte die anhaltende Näſſe eine befriedigende Entwicklung der wenigen Fruchtanſätze. Auch die günſtigere Witterung im Auguſt konnte nur in. einigen Gegenden eine Beſſerung herbeiführen. Schä⸗ digungen durch Oidium, Peronoſpora, Sauer⸗ wurm und Leberbeerbildungen treten hinzu auch die vielfach kühlen Nächte im Gegenſec b vor ungünſtigem Einfluß. Der Ausfall der dies jährigen Weinernte berechtigt daher zu keinen großen Hoffuungen. n Anbetracht der an. esenmilfſer Mannheim H 3, Nähe Markt Dos bebonnte oͤperſoſholis fur olſę dchicinten der Beudſperung bon So lond. HBeachien Sie unsere 14 Schaufenster mit Preisauszeiehnung Er ſchlug haſtig den Deckel auf. Falkenberg erſtarrte vor Schreck und Erſtau⸗ nen. Das Geld war fort. Von den fünfundzwanzigtauſend Mark war lein 17 9 15 übrig. Während einiger Minuten war es ihm möglich, die Faſſung zu bewahren. Er griff wie ein Wahnſinniger in die Kaſſette, bekam die Hand voll Papiere und ſtreute ſie umher; aber es war ſche Papier, kein einziger Geldſchein war dazwi— hen. Er war alſo beſtohlen wie— 2 Er unterſuchte von neuem ſchloß. Ja, es war ganz unverſehrt. Und die Kaſſette konnte nur mit Hilfe dieſes einen Wor⸗ tes, das er allein kannte, geöffnet werden. Die⸗ ſes kleine Wort, anvertraut hatte. Es war weniger der große Verluſt als das Rätſelhafte bei dieſem Diebſtahl, das ihn ſo außer Faſſung brachte. Plötzlich wurde er von einem Gedanken er⸗ griffen, einem entſetzlichen Gedanken, der ihn eis⸗ kalt machte. Fünfundzwanzigtauſend! Er erinnerte ſich, wie unruhig Karl geworden war, als er ihm die Summe im Wagen nannte. Er erinnerte ſich Valentinens Worte:„Retteſt du mich, Karl?“ Und er erinnerte ſich Herrn Stiegels Mitteilung über die„Spinne“. Außerdem war das Beneh⸗ men ſeines Bruders in den letzten Tagen ſo ſon— derbar geweſen. Sollte Karl—? Er konnte den Gedanken nicht zu Ende denken. ſelbſtſiche re Jetzt war er wieder der ruhige, Kaufmann. Er ſammelte die Papiere und legte Dann klingelte er dem Die⸗ worden. Aber wie, ſie in die Kaſſette. ner. „Iſt hier jemand geweſen?“ fragte er! „Nein,“ antwortete der Diener,„hier iſt nie⸗ mand geweſen.“ „Iſt mein Bruder nach Hauſe gekommen?“ ins „Wann iſt er gekommen?“ „Vor einer Stunde.“ „Allein?“ 5 Ja. er kam in einer Mietdroſchke.“ das Buchſtaben- das er keinere lebenden Seele über ſeine Wange berah auf Kragen und 9 „Iſt er gleich in ſeine Wohnung gegangen?“ „Ja. aber er blieb nur wenige Minuten oben. Dann kam er mit dem Lichte in der Hand herun— ter.“ „Und wohin ging er?“ „In Ihre Wohnung, Herr Konſul.“ „Biſt du ihm gefolgt?“ „Nein, ich ſah es von dem Fenſter meines Zimmers aus.“ Hat er ſich hier lange aufgehalten?“ „Eine halbe Stunde.“ „Haſt du in der Zeit ein Geräuſch hier drin⸗ nen gehört?“ „Nein, wie ich Ihnen bereits ſagte, Herr Kon— ſul, er war allein. Als er wieder herauskam, hatte er das Licht noch in der Hand. Ich ging ihm auf der Treppe entgegen, um ihn zu fragen, ob er etwas wünſchte.“ „Wie ſah er aus?“ „Er war blaß wie der Tod.“ Der Konſul merkte, daß er von Bewegung überwältigt wurde. „Hat er etwas geſagt?“ „Er ſagte nur: Gute Nacht, gute Nacht, Jo⸗ 0 1 8 war ſo ſeltſam. Ich glaube, er iſt krank. ollen Sie ſich nach ihm umſehen, e g 5 998 u kannſt gehen,“ ſagte der Konſul. Der Alte ging. f Falkenberg blieb im Zimmer ſtehen. Plötzlich wurde er von dem Laut eines Schuſſes, eines Revolverſchuſſes, geweckt. Er fuhr heftig zuſammen und rief laut:„Karl!“ Dann eilte er durch die Tür und raſte die Treppen hinauf. Beſinnungslos ſtürzte er in die 1 des Bruders. Schon von weitem rief er: „Karl! Karl!“ Aber er bekam keine Antwort. Als er in Karls Atelier kam, wo alle die um⸗ gedrehten Bilder ihm enkgegengrinſten, ſah er ſeinen Bruder in einem Stuhl ſitzen, das Geſicht dem Tageslicht zugekehrt. Aus einer Schußwunde im der linten Schläfe rann ein dicker Bluütſtrom eſte. wie gelähmt 5 meſſe, die in der Zeit vom 16. bis 24. Oktober deutſche Weine ſtellen. dem 0 baugebiete wird eine Weinhalle errichtet, in, der Gelegenheit haben, Werbung für deutſchen Wein aute und preiswerte Wine zugelaſſen. ſich beteiligen will, muß deshalb vorher Pro⸗ ſetzten Ausſchuß beurteilt werden. N ö Reichsausſchuß für Weinforſchung. einem anſchließenden Beſuch Weinbaudomäne Mainz des Pflanzenſchutzes, Nr. 63, Futtermitteln, kleine, mit bloßem Auge um Säcke ö 9 des Krankheitserregers ſehr terns“. 9 Aritſliege uch ſchon verzweiſelten Lage der Winzer, ist dieſes doppelt zu bedauern. ö K 1 Weinpropaganda der meſtdeutſchen Gaſt⸗ ö wirtmeſſe. Köln, 23. Sept. Die weſtdeutſche Gaſtwirt⸗ ſtattfindet, will ſich durch eine beſondere Ver⸗ anſtaltung in den Dienſt der Propaganda für, In Verbindung mit Propagandaverband preußiſcher Wein⸗ ſowohl Weinbau als auch Weinhandel! ihren Wein zum Aus⸗ ſchank zu bringen. Die Beteiligung iſt auf den vreußiſchen Weinban und Weinhandel beſchränkt. Im Sinne einer wirkungsvollen werden nur Wer ben einſenden, die von einem aus Weinbau und Weinhandel gleichzeitig zuſammenge⸗ Mainz, 22. Sept. Unter Teilnahme des“ Präſidenten des Reichsgeſundheitsamtes, der Vertreter des Reichsfinanzminiſters und der daran intereſſierten Miniſterien der Länder; finden in Worms am 29. und 30. September die Beratungen des Reichsausſchyſſes für; Weinforſchung ſtatt. Sie ſind verbunden min der heſſiſchen und der Lehr- und Verſuchsanſtalt für Wein⸗ und Obſtbau in 6 Oppenheim. Verſteigerung von preußiſchen Domünen⸗“ Weinen. Mainz, 2“. Sept. In Wiesbaden fand am Montag eine große Domänenweinverſteiger— ung ſtatt, auf der Weine aus allen Lagen der ſtaatlichen Weinbaudomänen an Rhein, Nahe, Saar und Moſel zum Ausgebot kamen. Die Weine,— es handelte ſich um 42 290 Flaſchen Rot⸗ und Weißweine— die den Jahrgängen 1918, 1920 und 1921 entſtammten, erzielten einen Geſamterlös von 242 290 Mk. Den höchften Preis erzielte diesmal ein 2ter Mo— ſelwein,„Abelsbacher Thielſlei Trockenbeer Ausleſe“ mit 90 Mk. pro Flaſche. Zwei Num- mern erhielten zu geringes Gebot, 1921er Steinberger mit 15 Mk. und Niederhäuſer Herrmannsberg Riesling mit 8,30 Mk. pro Flaſche und wurden deshalb von der Ver— ſteigerung zurückgezogen. Schädlingsbekämpfung. Die Blologiſche Reichsanſtalt für Land⸗ und Forſtwirtſchaft, Berlin-Dahlem, Königin⸗Luiſe⸗ ſtraße 19, überſendet uns nachſtehende Mitteilun⸗ gen über Schädlingsbekämpfung mit dem Hin⸗ weis, daß ſie gern bereit iſt, dahingehende Aus⸗ künfte koſtentos zu erteilen. Die Flugblätter ſind gegen Einzahlung des geringen Bezugspreiſes (Einzelpreis 10 Pfg.) auf das Poſtſcheckkonto Nr. 75 der Biologiſchen Reichsanſtalt poſtfrei zu be⸗ Ziehen Winterbekämpfung von Obſtbaumſchädlingen. Jetzt iſt es Zeit, mit der Winterbekämpfung von Froſtſpanner, Blutlaus uſw., zu beginnen. An- leitung hierzu ſowie zur Bekämpfung weiterer, für dieſe Jahreszeit zu berückſichtigender Schäd— linge, geben die von der Biologiſchen Reichsan— ſtalt für Land⸗ und Forſtwirtſchaft herausgegebe⸗ nen Flugblätter: Nr. 20, Der kleine Froſtſpanner und ſeine Bekämpfung, Nr. 33. Die Blutlausplage und ihre Bekämpfung, Nr. 2, Die Beſeitigung der Ernterückſtände vom Felde vom Standpunkte Vorratsſchädlinge und ihre Bekämpfung. Milben. Infolge der langanhaltenden feuch— ten Witterung machen ſich an Getreide, Mehl, Heu uſw. manchmal Milben in großer Anzahl bemerkbar. Es ſind dies winzig eben noch erkennbare, achtfüßige Tierchen, die als ſtaubartige Maſſe ſich und auf dem Fußboden anſammeln können. Milben in Futtermitteln können bei Tieren, Milben in Mehl bei Menſchen Darmer— krankungen verurſachen. Beizt das Roggenſaatgut. Im Jahre 1924 mußten etwa 13 Prozent der Rogenanbaufläche umgepflügt werden, und große Flächen brachten infolge vieler Fehlſtellen nur einen geringen Er— trag. Der größte Teil dieſer„Auswinterung“ war auf Schneeſchimmelbefall zurückzuführen. Mit einem noch ſtärkeren Auftretine des Schneeſchim⸗ mels iſt in dieſem Jahre zu rechnen, da die feuchte Witterung des Sommers für die Entwicklung de günſtig war. Vor Schaden ſchützt ſich nur der, der das Roggenſaat⸗ gut mit einem erprobten und bewährten Beiz⸗ gmaettel beizt. Schädlingsbefall als Urſache des„Auswin⸗ rl Häufiger, als man gewöhnlich annimmt, bildet der Befall der jungen Winterſaat durch die 5 die Urſache des Auswinterns. Das Weibchen dieſes Schädlings legt, wie Dr. Wilke in der Deutſchen Landw. Preſſe ausführt, ſeine 1 8 von Mitte Auguſt bis zum 20. September ir die jungen Saaten. Der Fraß der ausſchlüpfen⸗ den Maden verurſacht Abſterben des Herzblattes und häuſig der ganzen Pflanze. Das ſicherſte Vor⸗ beugungsmittel ift Verſchiebung der Ausſaat bis 10 ö Tach dem 20. September. während anderſeits die ummorſogt um ſie Har dor Ende April bis Mitte Mai erſcheinenden Frühjahrsgeneration des Schädlinas zu ſchützen, möglichſt früh erfolgen ſoll. Beides läßt ſich natürlich nicht überall durch⸗ führen. Kräftigung befallener Pflanzen durch zweckmäßige Düngung kann den Schaden mildern. Aehnlich verhält es ſich mit der Getreideblumen⸗ fliege, die zur Eierablage unbeſtandenen lockere. Boden bei trockener Lage wählt und beſonders Weizen und Rogen angreift. Dieſe Getreidearten ſind alſo zweckmäßig nicht nach einer Vorfrucht zu bauen, die Aufreißen des Bodens noch im Juli und Auauſt erfordert. Die Quecke als Wirts⸗ pflanze der Getreideblumenfliege iſt ſorgſam zu vertilgen. ſſofort tot. Schwere Mordtat. Der Täter verhaftet.— Aufdeckung einer Diebes bande. Am Dienstag mittag zwiſchen 1 und 2 Uhr kam es in der Judengaſſe zu ſchweren Streitigkeiten, zwiſchen den beiden Brüdern Karl Biegi und Georg Biegi, der Sache völlig unbeteiligte und am ſelben Tage auf Beſuch gekommene Kreß aus Darmſtadt von dem Karl Biegi ohne jeglichen Grund niedergeſchoſſen wurde. Der Georg Biegi konnte ſich vor ſeinem ſchießwütigen Bruder nur mit einem Sprung durch das Fenſter der im zweiten Stock gelegenen Woh⸗ nung auf die Straße retten. Die Verhaftung des Täters führte gleichzeitig auf die Spur einer Diebesbande, beſtehend aus eben dem Karl Biegi und 3 Komplizen, die ebenfalls verhaftet wurden. Zu der ſurchtbaren Bluttat erſahren wir noch folgende Einzelheiten: Karl Biegi, der Mörder, der etwa 21 Jahre alt und von bei— den Brüdern der jüngere iſt, hat ſich ſchon ſeit Jahren mit keiner ehrlichen Arbeit mehr be⸗ faßt und geniehr einen ſehr ſchlechten Ruf. Mehreremale vorbeſtraft, war er erſt vor einem halben Jahre aus dem Gefängnis ent— kaſſen worden. wo er wegen vielfach verübter Einbruchsdiebſtähle eine längere Strafe ver⸗ büßt batte. Von ſeinem Bruder Georg Biegi hatte er vor etwa 3 Jahren einen Teil von deſſen Wohnung in Aſtermiete abgemietet, um ſeine Möbel bis zu ſeiner Verheiratung un⸗ terzuſtellen. Der Vermieter, Georg Biegi, hatte ſich ausbedungen, daß der Raum bei der Verheiratung des Karl Biegi wieder leer ge— macht werden müſſe. da die Wohnung für zwei Tamilien zu klein ſei. Nachdem nun der Karl Biegi ſich verheiratet hatte, räumte er die Wohnung nicht. ſondern blieb wohnen u. zahlte obendrein nicht ſeine Miete. Des öfteren hatten die beiden Brüder wegen dieſer Sache Streitigkeiten. Georg Biegi, der als fleißiger u. anſtändiger Menſch geſchildert wird und fünf, meiſt kränkliche Kinder hat, konnte ſich ſchließlich nicht anders, helfen, als aufs Wohnungsamt zu gehen und die Angelegenheit vorzutragen. Dieſes ſoll daraufhin dem Karl Biegi mehrmals Woh⸗ nungen zur Verfügung geſtellt haben, die die— ſer aber nicht annehmen wollte, da er bei ſei— nem Bruder billiger wohne— er zahlte die- ſem nämlich überhaupt keine Miete. Außer- dem hatte die Wohnung des Karl Biegi den „Vorteil“, daß man mittels einer Treppe in der Küche direkt auf den Speicher gelangen konnte, wo der Karl Biegi die Beute ſeiner nächtlichen Raubzüge, ſowie Waffen u. a. ver⸗ ſteckte. Des öfteren diente auch der Speichern als Zufluchtsort für die Komplizen des Karl Biegi. Georg Biegi, der mit den geradezu haarſträubenden Zuſtänden endlich Schluß machen und derartig lichtſcheue und zweifel⸗ hafte Elemente nicht dulden wollte, wurde! von ſeinem Bruder einigemale ſchwer bedroht. In ſeiner Angſt griff er nun zu dem letzten Mittel, nachdem er erſt kürzlich von Karl Biegi mit Erſchießen bedroht worden war, und ging am Tage vor der Bluttat auf die Polizei, um mit deren Hilfe die Wohnung ausräumen zu laſſen, was ihm auch zugeſagt worden war. Das war am Montag. f Am Dienstag war der Kreß aus Darm⸗ ſtadt, der mit Georg Biegi gut befreundet war. und ihn öfters beſuchte, vormittags 11 Uhr 30 wieder auf Beſuch gekommen. Kreß, der ungefähr 26 Jahre alt und unverheiratet iſt, hatte die Ab— ſicht, ſich nach Worms zu verheiraten. Er iſt der Sohn achtbarer Eltern und iſt bei ſeinem Vater, der in Darmſtadt ein Zimmergeſchäft betreibt, im, Geſchäft. Kreß erwartete den Georg Biegi in deſ⸗ ſen Wohnung. Auch ſoll Karl Biegi den Kreß gekannt haben. Zwiſchen 1 und 2 Uhr teilte nun der Georg Biegi, der inzwiſchen zum Eſſen nach Hauſe gekommen war, ſeinem Bruder Karl den Beſcheid der Polizei mit, daß die Wohnung leer⸗ gemacht werden müſſe. Dieſer war gerade damit) beſchäftigt, mit Hilfe eines ſeiner Komplicen, na- mens Karl Becker, die Küche zu weißen und dachte garnicht daran, auszuziehen. Im Gegen⸗ teil, er bedrohte ſeinen Bruder und ſoll geſagt haben:„Wer meine Sachen angreift, den ſchieße ich nieder“. Dann rief er ſeinem auf dem Spei⸗ cher kampierenden Komplicen, Karl Torn, der dort mit einem Bruder des Karl Biegi, Fritz Biegi, ſich von den„Strapazen“ eines vorange- meerevolver 68. 75 mm. murde ſpäter heſchlaa⸗ (wie solche täglich unaufgefordert bei uns eingehen) und die Beseitigung des mißfarbenen Zahnbelages(vom zur täglichen Freude.“ Chlorodont-Zahnpaste in barsleuten in ein Haus hineingezogen und ver⸗ f ſteckt. Der Verbrecher ſtürzte hierauf wie beſeſſen wobei der an deſſen Frau auch daran glauben. drang nun mit ſeinen Komplicen, bewaffnet mit Revolver und Prügel, in die Wohnung ſeines Bruders und ſchlugen auf dieſen ein. Kreß floh aus der Küche durch den Glasabſchluß in das Schlafzimmer und ſtellte ſich hinter die Glastür. Karl Biegi, der erſt auf ſeinen Bruder ſchießen wollte, dann aber die Umriſſe des hinter der Glastür ſtehenden Kreß wahrnahm, ſchoß. die Waffe mit den Worten:„Du mußt verrecken!“ ab, wobei die Kugel die Glasſcheibe durchſchlug und den Kreß zwiſchen Ober- und Unterkiefer in den Kopf traf. Der Unglückliche war Im gleichen Moment ſprang der Georg Biegi, der ganz von Sinnen war, in ſei⸗ ner furchtbaren Angſt aus dem Fenſter auf die Straße hinunter, während der Mörder hinter ihm herſchoß und dabei die Fenſterſcheibe zertrüm⸗ merte, ohne den Georg Biegi zu treffen. Auf der Straße wurde dann der Georg Biegi von Nach⸗ mit dem Revolver in der Hand die Treppe hin⸗ unter auf die Straße, wo er die Leute, die vor dem Unhold flüchteten, mit der Waſſe bedrohte. Dabei ſoll er geſchrien haben:„Hurra! jetzt haben wir es geſchafft!“ Die Frau des Georg Biegi, die ſchreſend durch die Judengaſſe rannte, rief nach der Polizei. Wachtmeiſter Wagner, der am Martinsplatz Poſten ſtand, war ſofort zur Stelle und ſchlug dem Karl Biegi, der im Hausgang ſtand, die Waffe mit dem Gummiknüppel aus der Hand und nahm ihn ſeft. Die Komplicen des Mörders wurden ebenfalls verhaftet. Der Mör⸗ der, der eine halbe Stunde ſpäter der Leiche noch⸗ mals gegenübergeſtellt wurde, und der ſich ſehr frech benahm, ſoll dabei ausgerufen haben: Wenn er wieder herauskäme, müßte ſein Bruder und Bei der vorge⸗ nommenen Hausunterſuchung wurde unter ande⸗ rem auch Diebesgut, ſowie ein zweiter Revolver gefunden. Von dem Mörder und den anderen Rowdies waren Teile der Wohnungseinrichtung! des Georg Biegi zertrümmert worden. Die verhafteten Verbrecher ſollen ſchon jahre— lang nichts mehr gearbeitet und ſich nur von dem Erlös des Geſtohlenen ernährt haben. Georg Biegi iſt an zwei Fingern der einen Hand ziemlich verletzt, weiß aber nicht von was. Bei den Fingern, die blau angeſchwollen ſind, iſt das Fleiſch aufgeplatzt. Weiter ſoll der Mörder einmal vor 4 Wochen ſeinen Bruder ſchwer bedroht und öffentlich er— zählt haben, er würde ihn umbringen. cp. Landw. Ausſtellung in Mainz. Mainz. 22. Sept. Unter Mitwirkung des Landwirtſchaftskammerausſchuſſes und Verbandes der Obſt- und Gartenbauvereine Heſſens veranſtaltete der Obſt- und Garten— bauverein in Nieder-Ingelheim eine Fach— ausſtrekung mit der die Jahresverſammlung des Landesverbandes der Obſt- u. Gartenbau- vereine Heſſen verbunden war. Leiter der Tagung war der Vorſitzende des Verbandes, von Hahn. Ueber„Erfahrungen im Stein⸗ obſtbau im Gebiet der Pfalz“ referierte Land⸗ wirtſchaftsrat Stiutzmann-Speyer und kam dann weiter auf die Schädlingsbekämpfung und die Verwendung von Kunſtdünger zu ſprechen. Zum Schluſſe wünſchte er der beſſ. Obſtkultur eine weitere gedeihliche Entwick— lung. Anſchließend erfolgte durch den Vor— ſitzenden des Kreisobſtbauverbandes, Kreis- direktor Schön-Bingen, die Eröffnung der Jubiläumsausſtellung, die einen Ueberblick über die in Heſſen gezogenen Obftarten aibt. Staatspräſident Ulrich hatte der Ausſtellung einen wertvollen Staatspreis geſtiftet. Handel und Induſtrie. Fraulfurter Getreidebörſe. N An der Frankfurter Getreidebörſe notierten bei ſeiter Tendenz: Meisen 28,50—28.75: Rogen 23 bis 23,25: Sommergerſte 23—26; Hafer inl. 17,75 bis 18,50; Mais 18,50—18,75; Weizenmehl 41,25 bis 41,75; Roggenmehl 33—34; Weizenkleie 9.25: Roggenkleie 10,50— Erbſen 40—58; Linſen 45 bis 75: Heu 77.50; Stroh 3.25— 3.75, gebündel⸗ tes 393.25; Biertreber 1515.50, alles in Reichs- mark die 100 Kilo. 1 Fraukfurter Viehmarkt. Aufgetrieben waren 397 Ochſen, 72 Bullen, 615 Kühe, 331 Färſen. 367 Kälber, 182 Schafe und 3590 Schweine. Notiert wurde der Ze ner Le⸗ bendgewicht: Ochſen 42—62; Bullen 45—94; Kühe 2056; Färſen 42—63; Kälber 60—88; Schafe 30— 49; Schweine 76—84: Sauen und Eber 65 bis 75 Mark. Marktperſauf: Kinder werden bei mittlerem, Kälber und Schafe bei regem Geſchäft ausverkauft: Schweine werden bei mittelmäßigem Handel nahezu geräumt. Mannheimer Viehmarkt. Dem Viehmarkt waren zugeführt und wurden per 50 Kilo Lebendgewicht je nach Klaſſe gehan— delt: 271 Ochſen 26—62; 156 Bullen 32—52; 545 Kühe und Rinder, Kühe 14—50, Rinder 42-63: 646 Kälber 52—85: 48 Schafe 36—46: 2699 Schweine 68.83: 185 Arbeitspferde pro Stück 600 bis 1400 Marf:941 Schlachtpferde pro Stück 50 bis gangenen Raubzuges ausruhten, zu, den Revol⸗ f ver herunter zu reichen. Die Schußwaffe, ein Ar⸗ 150 Mark. Morktverſouf: Großvieh und Kälber mittelmäßig, Kälber geräumt Schweine langſain, kleiner Ueberſtand, Pferde Ueberſtand. U dos Schluß verdienten Beifall. Hoffen und wünſchen zu 1200 Mark erhöhen laſſen. 7 1* b ö 8 2 5 , Se g! Lokale Nachrichten. Viernbeim, 30. September. . Der Herbſt iſt über Nacht ins Land gezogen. Am Abend unk früh morgens iſt es ſchon ſehr friſch und wer ſich nicht durch den plötzlichen Witterungsumſchlag eine Erkältung zuziehen möchte, der hole bei Zeiten dit warme Kleidung aus den Schränken hervor. Auch heller Sonnenſchein kann uns nun nicht mehr da⸗ rüber hinwegtäuſchen, daß es mit Rieſenſchritten in den Winter geht. Die Tage werden bedenklich kürzer, und es währt nicht lange, dann ae ſich die zum Teil ſchon in herrlich bunten Farbe leuchtenden Bäume, und die Oktoberſtürme fegen den letzten Reſt der ſchönen Jahreszeit hinweg. Noch träumt der Wald ſeinen letzten Trau Bis vor wenigen Tagen war es ſogar noch ſom⸗ merlich warm. Die kräftige Sonneneinſtrahlung, die in dem dauernd ſich wieder bildenden Hoch⸗ druckgebiet über dem Feſtlande herrſchte, hatte eine Wärme erzeugt, wie man ſie ſeit vielen Jahren gegen Ende September noch nicht erlebl hat. Wir ſind alſo für den naſſen Sommer doch noch entſchädigt worden. Dem Weinbau iſt die ſtändige Sonnenbeſtrahlung in Verbindung mit den wallenden Herbſtnebeln ſehr zu ſtatten ge⸗ kommen. Die Reife und Veredelung der Trauben hat bei dem ſtändigen Sommerwetter gute Fort⸗ ſchritte gemacht. f Nach den neueſten meteorologiſchen Feſtſtellun⸗ gen beſtehen Anzeichen dafür. daß im Laufe der Woche noch einmal eine Beſſerung des Wetters eintritt. Noch ſtehen wir unter dem Einfluß einer weit nach Süden reichenden Islandzyklone. Viel⸗ leicht aber werden ſchon in den nächſten Tagen die Winde ſich nach Oſten oder Südoſten drehen unde die nachts für erſte ſtark ſinkenden Temperaturen! bei heiterem Himmel noch einmal beträchtlich ſteigen. Jedenfalls wird der Altweiberſommer aber don nicht langer Dauer ſein. Deshalb, ſobald die liebe Sonne lacht, hinaus aus der Enge der Stadt in die wunderbare Herbſtlandſchaft! Gs. * Volkstheater Darmſtadt. Mit einem neuzeitlichen Lufiſpiel von Paul Lindau:„Ich hab' mein Herz in Heidelberg verloren“ wartete am Dlenstag das Volkstheater Dacmſtadt ſeinen Beſuchern im Freiſchützſaale auf. Dem Stück lag ein nicht alltägliches Vorkommnis in höheren Kreiſen mit flirten, leben und lieben zu Grunde und wurde von den Künſtlern lebensgetreu vor⸗ geführt. Das ziemlich gut beſetzte Haus ſpen⸗ dete dann auch wiederholt, insbeſondere aber am wir, daß auch die Künſtler mit threm pekuniären Erfolge zufrieden waren und ſte ſich dadurch ver⸗ anlaßt fühlen werden, in Viernheim noch öfter ein Gaſtſplel zu geben. Schwerathletik. Der am Sonntag im „Freiſchütz' ſtattgefundene Städtekampf im Ge⸗ wichtheben und Ringen des Vereins für Sport und Körperpflege 1924 Viernheim gegen Kraft und Artiſtenelub Mannheim⸗Käfertal endigte mit einem ſicheren Stege des Viernheimer Vereins. Das Ergebnis iſt folgendes: 1. Im Gewichtheben (Dreikampf) Käfertal 2295 Pfund, Viernheim 2805 Pfund, ſomit 510 Pfund Vorſprung; 2. Im Ringen 5: 9 Punkte für Vlernhelm. Da die Verbandskämpfe um die Gaumeiſterſchaften in Kürze beginnen, können wir nur wünſchen, daß die junge, ſtrebſame Viernheimer Mann⸗ ſchaft von demſelben Stegeswillen weiter geleitet werde, um damit dem weiteren Blühen und Ge⸗ deihen des Vereins und des Kraftſportes beizu⸗ nagen Alle Sportsfreunde ſeien heute ſchon auf die intereſſanten Verbandsklämpfe auſmerkſam ge⸗ macht. Vorzugsrente. Da Sie Anleihealtbeſitzer, bedürftig und ein im Inlande wohnender Reichsdeutſcher ſind, über⸗ dies rechtzeitig angemeldet haben, ſteht Ihnen eine Vorzugsrente zu. Dieſe beträgt 80 vom Hundert des Nennbetrags des Ausloſungsxrechts, auf Grund deſſen ſie gewährt wird und geht bis 800 Mark. Solange Sie dieſe Rente beziehen, xuht das Ausloſungsrecht füt Sie. Die Vorzugsrente können Sie aber, wenn Sie auf das Ausloſungsrecht verzichten und dasſelbe auf das Reich übertragen, um 25 Prozent bis 1000 Mark; und wenn Sie zur Zeit des Verzichts bereits dae 60. Lebensjahr vollendet haben, um 50 Prozent bis Dieſer Verzicht trägt aber eine große Gefahr in ſich. Denn wenn inzwiſchen die Anleiheſtücke, auf welche ſich die erhöhte Vorzugs⸗ rente bezog, ausgeloſt ſind, iſt inſoweit auch das Recht auf die Vorzugsrente weggefallen. Behanntmachung. Mit Beginn der kälteren Jahreszelt wollen wir nicht verſäumen, auf unſer großes Koks lagen im Gaswerk hinzuwelſen. Die Preiſe ſind ſehr niedrig gehalten und betragen für 1. Sorte(gebrochen) 1.30 Rm. pro Zentner 2. Sorte(ungebrochen) 1.20 Rm. pro Zentner. Wir empfehlen der Einwohnerſchaft, ins beſon · dere den Gewerbetrelbenden, bei dieſer günſtigen Gelegenheit ihren Winterbedarf zu decken, da in nächſter Zeit mit einem Preisaufſchlag zu rechnen iſt. Die Koksſcheine werden wie üblich auf der Bürgermeiſterel, Zimmer 23, ausgegeben. Viernheim, den 29. September 1926. Heſſ Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. Gestatten Sie, daß ich Ihnen unaufgefordert ein Dankschreiben über Ihre Zahnpaste Chlorodont sende. Ich habe schon fast alle Zahnpasten probiert und bin zu dem Resultat gekommen, daß man Ihrer Zahnpaste vor allen anderen den Vorzug geben sollte. Der wunderbar erfrischende Pfefferminzgeschmack, das Verschwinden jedes schlechten Mundgeruchs, die Tötung der Fäulniserreger Rauchen usw.) machen mir die Benutzung Ihrer pharmazeutisch vollkommenen Zahnpaste Heinz Dornheim, Berlin / und ½ Tuben, Chlorodont- Mundwasser, Chlorodont- Zahnbürsten./ In allen einschlägigen Geschäften erhältlichl./ Leo- Werke A.-G., Dresden. Crèpe Große Speæidl-Ableilungen J S-Bewelse. Mantel aus reinwollenem Velour de la ine 24.50 Velour de laine-Frauen-Mantel agent. 5.00 Stilkleid aus reinseidenem Tafel 19.50 Crëpe de Chine-Nachmittagskleid due, 39.00 Frauenkleid schwerer Ctépe de Chine 59.00 Elegante Nachmittags- und Abendkleider Ottomane-Mantel gute Ware, neue Fom 33.00 5 2 it reicher Pelz- Jugendl. Velour de laine-Mantel gg s, 45,00 Seal-Plüsch-Mäntel in großer Auswahl de Chine-Tanzkleidd bemalt und uni... 24 50 Herbst-Kostüme ur Shiiclc waren und Ninderllęeidung Wege innigſten Dank. Hans Zwanziger und Frau Kleopha 1 9 Für die anläßlich unſerer Vermählung ſo zahlreich übermittelten Glückwünſche und Geſchenke ſagen wir auf dieſem bittet aul Verein„intrach!? Samstag, den 2. Oktober, abends 29 Uhr im Gaſthaus zum halben Mond Vorſtands⸗Sitzung Um waltantges Erſcheinen der Vorſtands mitglieder Der Vorſitzende. Süßbücklinge Rollmops— Bismarkheringe Fettheringe— marinierte Heringe — Falſer e— Stangen käs Schweizerkäs echt. nt/ Pfd. 40 Pfg. Schweizerkäs ohne Rinde ½ Pfd. Schacht. 1.— Edamer(Kugelkäs J½ Pfund 24 Pfg. Süßrahmtafelbutter tänlich friſch Stets friſche Margarine Pfd. 60, 70, 90 Friſche Eier Alois Walter. Pfund 17 Pfg. und 15 5 Stück 13 14, u. 15 Pfg. e een 1893. 5 U 7 3 755 Aliersriege für aunſer Bühnenſchauturnen ſtatt. Hierzu laden wir alle Tuaner über 35 Jahre ganz ergebenſt ein Samstag, den 2. Oktober 1926, abends 9 Uhr findet im Gaſthaus ur Kanone eine ſehr wichtige Vorſtandsſitzung ſtatt. Un reſtloſes Erſcheinen aller Vorſtands-Mitglieder erſucht Der Vorſitzende. NB. Freitag abend von 8—9 Uhr findet die erſte Uebungsſtunde der Der Vorſtand. Morgen Freitag zul keeſſae gpg Kabliau und Bratſchellfiſche Süßbücklinge und Delſardinen Bratheringe, Jettheringe, Rollmöpſe. Lebensmittelhaus peter Noschauer Zum Rebstock. pile Mäntel die neuesten Formen ——u—————EL— mit und ohne Samtkragen Anzüge zum Teil reine Wolle Hosen strapazierfähig Windlacken Regen- u. Guwmi-Mäntel kaufen Sie sehr billig im Kaufhaus für Herren- Bekleidung Jakob Pingel Mannheim(Planken) O 3. Aa, 1 Treppe neb. d. Mohrenapoth. Icker am Kiesloch, 25 Ar, zu verkaufen. Von wem, ſagt d. Verlag. 70 g* Schlazimmer in enormer Auswahl, in Eiche, mit gtür, Spiegel- schrank und weiß Marmor * von M. gan Langirisuge Teilzalung Hos taltet. Gemeinnütz. Möbelversorgung Hausrat (vormals Bad. Baubund im Schloß) lolit F 7, 8 Tel. 27883 Fischer-Riegel Mconnheim— m Pradeplqtæ cheſſiſcher Die Bildur Beirats in vollzog ſich, vergangenen fachlichen Leit lLandwirtſchaft! Generalſekretä im Beiſein de tei, Herrn! Zu Beginn d (hältnis zu de zerſt nur eine aus allen Tei Landwirte ſe 0 war, berichte Blank, Gat ö ö 1 „ wirtſchaft in Froße Verdier J wicklung und „Pinanzlage it Zügen die all eine rege Au Säuglings milch Diejenigen Perſonen, die gewillt ſind, Milch von tuberkuloſefreien Kühen in Flaſchen aktuellen Tag per Liter 40 Pfg.. 8 ie ſie für Säuglinge zu beziehen, werden gebeten, ſic baldigſt zu melden bei Martin Alter Waſſerſtr. 46. geboren wird Näher a eingehend. w ſich vorerſt g. Kreise in Rh zuſammenſetz Samstag, 2. R. Chevr.-Spangenschuhe I Samt-Spa Seitendurchbruch, Blockabs., mit L e es. Erde doe 0,30] bor nete ban 6.90 R.-Chevr.-Zugschuhe, sehr Lack- Spangenschuhe mit schönes Modell, tadellose geschweiftem oder Block- Verarbeitung 1. 30 Absatz, teilweise 8.50 1 1 Seitendurch bruch Lack-Zugschuhe, elegante Echt Samt-Kath-Spangen- Form, besonders bequemes u., Zugschuhe, wundervolle 5 Tragen. 10.50 bing 1 1 5 12.30 Rindbox-Herrenstiefel, 1 Rigdboz-Halbschutbc lür jg. ee Ben sehr Herren, Gr. 36/39, weiß ge- equeme Form do elt, braun 9.50, sehr 127955 3 5 5 7.90 Scar 4. 68.50 Rindb.- Herrenhalbhschuhe Rindbox-Herrenstiefel, schwarz, halbspitz, weil ge- schwarz, halbrunde Form, doppelt, braun 10. 0. 8.90 sehr bequem und 9.50 schWwarm?g 2 gefällig 4 Spangenschuhe u. Stiefel[ Spangenschuhe u. Stiefel 18 n fl. 4 80.3.9525 Leder- Größe 23/6, braun, schwarz, arten Lack M. 5. 90, 4.90, 3.95, a e 2.95 Turnschuhe, grau Segeltuch] Braune Turnschuhe, m. an- mit Chromledersohle, 36/42 gegossener Gummisohle IIa, 2.45 M., 31/35 2.25 M., 1.65 36/42 2.40 M., 31/5 2.20 1 70 27/30 1.55 M., 23/60 0 27/30 1.90 NMIk., 22/26 0 Dirndistoff-Hausschuhe, Filzhausschuhe in vielen, sehr schönen in sehr schönen Farben. Wiiebe en 1 60 9.90 mit eee 2.45 1. 95 ee Imit. Kamelhaar- Pantoffel] Leder-Reiseschuhe Nieder- mit Filz- und guter Leder- treter schwarz mit Leder- sohle, mollig und warm 19 80 sohle, 3 1 VVV gut gefüttert 6. 9c) . 877100 7 0 Fſt. friſch geröſt. von 4 Uhr ab K d 71 2E E 0 1a. hausgemachte % Pfund zu 75, 85, 90, 100, 110 u. 125g 0 Tee, Kakao, Schokolade und Pralinen Wur t u. in vielen Sorten und Preislagen. Fleiſch Delikateß⸗ Sauerkraut 1 Pfd. 15 3 1 1 Pfd. ⸗Doſe 80 zu haben bei Fſt. Ochſenmaulſalat Pfd.⸗Doſe 80 r Verſchiedene Sorten von Büffelbeize. Wieſenſtr. 7. Beſte Fabrikate von Parkett. u. Linoleum⸗ wachs offen und in Doſen. Wntst du deine Wasene nänan, Und mit onogramm berss nen. deinem fan dis Hase ficken. Friſch eingetroffen: Air ein Sefahssen sfechen, 2 Iller sine Prachtgardae, la. Süssbu joklin ge unn die Naser Mänmasenine Friedrich Penn, Jahob Winkenbach Je Telefon 83 Lorſcherſtraße 10 e ann d. Eiderfettkäse 9 Pfund Mk. 6.— franks 2. 7 Abonniert den Anzeiger. in Mainz aller zurzeit Es ſoll nahme mit zur Orientie lige größere ren Schichten den. Nach; dete Inſtitut burg und C landwirtſcha ſchauung im Endes erfol, Herr R. ſprach der 2 Zuſammenki 4 Erstulassige Standuhren Eiche in allen Farben, Nußbaum, Mahagoni Bestecke Billigste Pfelse in Silber, versilbert u. Alpaka Trauringe Besichtigung ohne Kaufzwang erbeten 2 u Ulwig Grog f 2 u wirken im nenn mit lebhafte f Nur ein 60 lung und es 1„Germania. Parteitreiſer ganz falſche 9 rei 3 Ul Morgen Freitag abd. 8 Uhr wie folgend „ nal“ Nr. 2 995 Vorſtauds⸗ Gitzung Angabe der Anſchließend wichtige Zentrumsme . Miigl ⸗Verſammlung Wir im Jokal⸗ Voflzühliger Erſcheinen erwartet teidiſzip Der Vorſtand. höchſten 0 wenn en Ortsgewerbe⸗Verein rel oe gruppen Viernheim. dere, ei 15 1 oder Geſetzliche Geſellenprüfung. 15 Die diesjährigen Geſellen⸗Prüfungen finden in Stande Oktober ſtatt 0 benswi Alle in Betracht kommenden Lehrlinge haben ſich bel! ſcheidn dem Unterzeichneten zu melden, ſofern der Lehrmeiſter 1 N keiner Innung angehört. ſt ä nd Die Prüſungsgebühr beträgt 7 Mark. n 8 Schluß der Anmeldung 5. Oktober. 4 Viernheim, 28. September 1926. 1 3 a Her Prüfungsausſchuß fett wenig 0 Zöller, Vorſttzender,„Die 5— Bauern 7 nimmt bedauer trumsn f billiger 5 ſprache einberu dem a ſſich zu der vielgelobte Pilo-Pœer 3 ö erlicher und erste Fachmann für das mißtra Leder 1 gefallen Wer klug auf meine Weisung 175 N hat da achtet, 8 139 1 lu f und stets beim Einkauf dar- 9 965 0 19 nach trachtet 8 auszuc nur PII. O- Paste zu erstehen, 1. bauern wird„glänzend“ durch das 1 plin 1 Leben gehen, 1 wünſck mer in niema deren —