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Ein deutſcher Gelehrter, deſſen Name hier; nichts zur Sache tut— er ſtarb zu Anfang der ſechziger Jahre—, hatte das Unglück gehabt, ſaſt' ohne religiöſen Unterricht aufzuwachſen. Er ge— hörte einer der kleineren proteſtantiſchen Sekten an, wir erinnern uns nicht mehr, welcher. Vorarbeiten zu einem großen naturwiſſenſchaft— lichen Werk führten ihn nach Nordamerika. Dort ſchloß er ſich den Freimaurern an und erlangte eine einflußreiche Stellung in der Loge. Das waren ſchlechte Vorbereitungen auf den Glauben. Nichtsdeſtoweniger fand die Gnade den Weg zu ſeinem Herzen. Er war ein guter Mann, mild und barmherzig, offen und det Wahrheit zugänglich. Seine Kränklichkeit, die ihn einen plötzlichen Tod vorausſehen ließ, und andere Heimſuchungen Gottes machten ihn mürbe und weltmüde. Er zog ſich immer mehr zurück, zum großen Verdruß ſeiner Freunde, die ihn anfänglich als Sonderling anſahen, allmählich aber Verdacht ſchöpften und argwöhniſch belauer— ten. Das ſchreckte ihn jedoch nicht ab, dem Zug der Gnade zu folgen. Nur verläugnete er auch in dieſem Stück den deutſchen Gelehrten nicht. Er ſchaffte ſich Katechismen, Lehrbücher und religiöſe Werke in Menge, an und ſtudierte Tag und Nacht. Bald war er der Ueberzeugung, es gebe nur eine Wahrheit, und dieſe ſei in der ka tholiſchen Kirche zu finden. Um dieſe näher ken men zu lernen, kam er von S. nach M., wo er Bekannte hatte. Er beſuchte die Meſſe, kniete viertelſtundenlang auf dem bloßen Pflaſter vor dem Altar und ſeufzte immer: O, wenn ich nur glauben könnte! Niemand konnte ihn ohne Rüh⸗ rung ſehen; denn er verkörperte das Wort des Dichters: Alle ſeh' ich heimwärts ziehen, Und kein Heimweg iſt für mich. Ein heiligmäßiger Prieſter, den er zu Rate zog, glaubte leider ebenfalls den armen Mann bloß als Gelehrten behandeln zu ſollen. Zu je⸗ dem anderen hätte er gewiß geſagt: Sie haben ja den Glauben! Zu dieſem aber ſagte er: Sie müſſen eben noch mehr ſtudieren, bis Sie klarer, überzeugt ſind. ö Darüber verging die Zeit, und der arme Mann mußte zu den Seinen zurückkehren. Von dort ſchrieb er einen Brief um den anderen an, die Zeugen und Teilnehmer ſeiner Kämpfe, im— mer mit dem Kehrworte: Betet für mich, damit ich doch glauben könne. Endlich kam ein Brief voll Jubel: Nun, meine ich, kann ich glauben; ich werde im Mai zu euch kommen, und dann trete ich zur katholiſchen Kirche über. Betet in⸗ zwiſchen für mich! Kurze Zeit darauf lief ein Telegramm ein des Inhalts, daß er kürzlich geſtorben ſei. Er hatte en Uebertritt äußerlich nicht mehr vollziehen l im Herzen war er katholiſch. Gott hat ihm ganz gewiß ein gnädiges Gericht bereitet. Hätte er aber zwiſchen Verſtehen und Glau⸗ ben unterſcheiden gelernt, ſo wäre er längſt Mit⸗ en der Kirche Gottes geweſen und in ihrer Die emeinſchaft verſchieden. Er verſtand unter lauben das Eindringen des Verſtandes in alle Gründe der Glaubenswahheiten und das Vor⸗ 4 955 in deren letzte Tragweiten. Darum kam er trotz aller Ueberzeugung ſo wenig zum Glau⸗ zen wie einſt Stolberg in ſeinen ſchrecklichen tampfesjahren. Inzwiſchen iſt der Glaube der zom Verſtand erleuchtete und von der Gnade ge⸗ eitete Wille, ſich den geoffenbarten Wahrheiten zu unterwerfen, nicht deshalb, weil ſie der Ver⸗ ſtand erfaßt, ſondern deshalb, weil ſie Gott ge⸗ 4 hat, gleichviel, ob ſie der Geiſt begreife oder nicht. Dieſen Glauben hatte der gute Mann und gewiß, dank ſeinem bereitwilligen een nd dank noch mehr der Gnade. Denn das zeigt dieſe erſchütternde Geſchichte . daß zum Glauben außer dem., was der Viernheimer Tageblatt (Viernheimer Bürger⸗Ztg.— Viernh. Volksblatt) Anzeigenpreiſe: abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchl Die ane Petitzeile koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg., bei Wiederholung uß für Inſerate und Notizen vormittags 8 Uhr, größere Artikel einen Taß vorher.— Inſerate müſſen bei Aufgabe bezahlt werden, mit Ausnahme derjenigen, die in[lfd. Rechnung ſtehen. Erſte und älteſte Zeitung am Platze.— Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamts Viernheim ee Druck und Verlag: Joh. Martin, Feſchiftatteke: Rathaus ſtr. 88 30 grgang 1 35 3. Menſch leiſten muß, auch die Gnade Gottes ge- hört, die übrigens keinen verläßt, ſondern ſelbſt dem ſcheinbar Unzugänglichſten zuvorkommt. F. A. M. Weiß„Lebensweisheit.“ Bibliſche Leſungen. Gottesfurcht. Barmherzigkeit und Wahrheit mögen niemals on dir weichen! Lege ſie dir um den Hals und! ſchreibe ſie auf die Tafel deines Herzens! dann wirſt du Gnade und Wohlgefallen finden vor Gott und den Menſchen! Vertraue auf den Herrn aus deinem ganzen Herzen, doch verlaß dich nicht auf deine Klugheit! Auf allen deinen Wegen denke an ihn, ſo wird er ſelber deine Schritte lenken. Dünke dich nicht weiſe in deinen Augen, fürchte Gott und halte dich vom Böſen fern. Denn das wird deinem Leibe Geſundheit ſein und Erquickung deinen Gebeinen. Ehre den Herrn von deiner Habe und gib ihm von den Erſtlingen all deiner Früchte: dann werden deine Speicher ſich mit Ueberfluß füllen und deine Kel— tern von Wein überſtrömen. Mein Sohn, ver— achte nicht die Zucht des Herrn und laß den Mut nicht ſinken, wenn du von ihm gezüchtigt wirſt; denn, wen der Herr liebt, züchtigt er, er hat ſein Wohlgefallen an ihm wie ein Vater an dem Sohne. Sprüche 3, 3 ff. Ein geſundes Herz iſt Leben des Leibes, Lei⸗ zenſchaftlichkeit iſt Knochenfraß. Sprüche, 14, 30. An jedem Orte ſchauen die Augen des An Herrn, zuf die Guten und die Böſen. Sprüche, 15, 3. Hüte deine Zunge. . Kinder, höret die Zucht des Mundes: wer ie beachtet. wird durch ſeine Lippen nicht zu— grunde gehen und durch böſe Werke nicht berführt werden. In ſeiner eigenen Eitelkeit wird der Sünder gefangen, und der Stolze und der Löſterer kommt durch ſie zu Fall. (gewöhne deinen Mund nicht ans Schwören;: denn es führt vielfach zu Fall. Führe nicht immer den Namen Gottes in deinem Munde und mißbrauche nicht die Namen der Heili— gen; denn ſonſt bleibſt du nicht frei von Schuld. Wie ein Knecht, der beſtändig geſchla— gen wird, nie von Striemen frei wird. ſo kann einer, der ſchwört und Gottes Namen nennt, nie ganz rein von Sünden ſein. Ein Mann, der viel ſchwört, häuft e Schuld auf ſich, und die Strafe weicht nicht von ſeinem. Hauſe. Erfüllt er ſeinen Schwur nicht. ſo wird er nicht gerechtfertigt; denn ſein Haus wird von Strafe überhäuft. Es gibt noch eine andere Rede, auf die der Tod ſteht; es möge ſie nie im Erbteil Jakobs gefunden beende, Möge dies alles fern bleiben von den Fron men, und mögen ſie ſich nicht ia Sünden 115 tricken. Gewöhne deinen Mund nicht an un— gebührliche Reden, denn darin liegt Sünde. Gedenke deines Vaters und deiner Mutter, wenn du inmitten der Vornehmen ſtebſt, da mit Gott deiner nicht vor ihnen pergeſſe und du dich daran gewöhnſt und ein Tor werdeſt und Schmach leideſt und wünſcheſt, du wäreſt nicht geboren. verflucheſt. Wer ſich an Schimpfreden ge— 58 0 0 der bleibt ſein Leben lang 2 0 f Sirach 23, 7 ff. Entſagen iſt ein bittres, armes Kraut. In wenig Gärten wirds abſeits gebaut. Doch aller Orten breit und üppig ſprießen Unkräuter zwei: Begehren und Genießen. 111 Altmeiſter Goethe ſpri ich 1 „Ich ſage Ihnen, daß die Lehre bei Ihnen (den Katholiken) beſſer ausgedacht iſt und mehr zum Ganzen zuſammengreift als bei uns.“ Goethe,„Geſpräche mit Rat Gruner“ 1822. „Das Chriſtentum iſt tief in der menſchlichen Natur und ihrer Bedürftigkeit begründet, daß auch in dieſer Beziehung mit Recht zu ſagen iſt:„Des Herrn Wort bleibt ewiglich.“ Goethe,„Zu einem Mitreiſenden“ 1812. „Die chriſtliche Religion iſt ein mächtiges We⸗ ſen, woran die geſunkene und leidende Menſch⸗ Zeit ſich immer wieder empor⸗ heit von Zeit zu arbeitet, ſie iſt erhaben über alle Philoſophie und bedarf von ihr keine Stütze. Goethe, Eckermann„Geſpräche mit Goethe“. und den Tag deiner Geburt Sich nicht biegen! Ein altes, ſehr berühmtes römiſches Adelsge— ſchlecht Roms ſind die Colona's. Ihr Wappen iſt eine Säule mit der Inſchrift:„Columna ſum, flecti nescis“— Ich bin eine Säule, ich kann nicht gebogen werden. Dieſe Inſchrift iſt gewiß cht ſinn reich. Sich nicht biegen und nicht beugen mag gut ſein und mag ſchlecht ſein. Habe ſeſte Grundſätze aus dem heiligen Glaubensinhalte, halte dich an ſie, laß dich nicht vom Winde mo— Lerner Zeitrichtung hin- und hertreiben, dem Rohre im Sumpfe gleich, das bald da und bald dorthin nickt und Ja und Amen ſagt! Feſter Charaktere bedarf es jederzeit. Je öffentlicher aber ſich das geſamte geſellſchaftliche Leben ge— ſtaltet hat, je mehr jedermann dareinreden zu müſſen glaubt und die Weisheit in Fülle beſitzt und überall zum Verkaufe anbietet, um ſo ſiche— rer mußt du auf deinen Füßen ſtehen. In die- ſem Sinne ſei eine Columna, die Säule, die ſich nicht biegt und nicht beugt.— Sich nicht biegen wollen, kann auch aus Trotz und Hochmut ge— ſchehen; es iſt dann beſonders ſchlecht, wenn es auf dem religiöſen Gebiete ſich zeigt. Die Glau— bensoffenbarung und das Geſetz Gottes bedin— gen kindlich-demütigen Sinn. Der Hochmut glaubt nicht, der Trotz folgt nicht. Viele ahmen dem Pharao nach. Als Moſes und Aaron zu ihm ſprachen:„So ſpricht der Herr, der Gott Israels: Laß mein Volk ziehen, daß es mir opfere in der Wüſte,“ antwortete er:„Wer iſt der Herr, daß ich ſeine Stimme hören und Israel ziehen laſ— ſen ſoll? Ich kenne den Herrn nicht, und laſſe Israel nicht ziehen.“ Alſo: Unglaube und Un— gehorſam!„Ich bieg' und beug' mich nicht.“ Ernſt und Scherz. Jetzt ſtimmts. Gaſt im Hotel:„Bringen Sie die Rechnung dem Wirt und ſagen Sie ihm, er ſoll ſie ordentlich ausſchreiben: Ome— lette mit zwei t“.— Kellner(kommt nach kur— zer Zeit zurück):„So Herr, jetzt ſtimmts: ein Omelet 1 Mark, zwei Tee 1,50 Mark.“ Kindliche Vorſtellung. Reſtaurant, wie ein Herr beim ſalat“ beſtellt. Entſetzt läuft er und ſagt ängſtlich:„Mama, ſchenfreſſer!“ n hört in einem Kellner„Kopf— zu ſeiner Mutter dort ſitzt ein Men— Fritzche Begreiflicher wieder geſund; Aufregung, vor „Nicht wahr, Rüicckſicht nicht?“ Wunſch. Arzt:„Sie ſind zwar aber Sie müſſen ſich vor jeder jedem Aerger in acht nehmen!“— Herr Doktor, Sie ſchicken mir mit darauf vorläufig die Rechnung noch Unterhaltung. Zwei alte Herren erzählen ſich während der Eiſenbahnfahrt ihre Lebensſchickſale. „Ja, ja, ich bin in Ehren grau geworden,“ ſchließt der eine ſeine Rede. Sähn Se, un ich in Leibz'ch,“ ſagt darauf der andere, ein biederet Aus der Schule. Lehrer:„Das Kamel iſt ein ſehr geduldiges Tier. Es ſtreckt ſich mit Sanft— mut in den Sand und wartet, bis ſein Herr den natürlichen Sitz einnimmt——“ Fritz(leiſe zum Nachbarn):„Weißt du, was es ſich da denkt?“— „Nein! Du?“— Fritz:„Steig mir'n Buckel nauf.“ Aus Heſſen. und Klauenſeuche in Rheinheſſen Mainz, 28. Sept. Die Maul ſeuche nimmt in der letzten Zeit in Rhein⸗ beſſen einen ſtarken Umfang an. In einer Reihe von Ortſchaften iſt ſie neu aus sgebro ochen ſo z. B. Oberolm, Bretzenheim, Framers heim, Frieſenheim, Mommenheim, Guntersblum, Schwabsburg, Selzen, Gonſenheim und Nie⸗ der⸗Ingelheim. Sept.(Rowdies.) Auf dem Heimwege von der Weinheimer Kirchweihe fingen zwei vorbeſtrafte Alzeyer Burſchen ſohne erſichtlichen Grund mit harmloſen Paſ⸗ ſauten Streit an, in deſſen Verlauf ein ver— heirateter Alzeyer Schloſſer lebensge efäbrliche Lungenſtiche. ein anderer Paſſant Stiche in die Hand erhielt, Die beiden Täter wurden in Fhren Wohnungen verhaſtet. Bingen, 29. Sept.(Opfer der Autoraſerel.) Auf der Straße von Niederheibach nach Bin; gen wurden drei Damen von einem Ants. Die Maul⸗ und Klauen Alzey, 30. 0 Gartz. 28. ö ſtur 3. Di 1 1 1 0 1 1 das im Zickzackturs über die Straße überfahren und ſchwer verletzt. Das fuhr, ſich um die Verunglückten mern, in raſendem T. emvo Eine der Ueber fahrene n iſt vernehmungsfähig. fegte, Auto zu küm⸗ unerkannt weiter, t bis jetzt noch nich ohne Gonſenheim. 29. fahren.) Zwiſchen wurde nachts Mann aus (Vom Aut über⸗ Mainz und Gonſenheim ein 21 Jahre alter junger Gonſenheim von einem Auto überfahren. Er erlitt einen ſchweren Schädel“ bruch und ſchwere innere Verletzungen, au deren Folgen der Verletzte im Mainzer Kran⸗ kenhaus ſtarb. S ept. Mainz, 28. Sept. Zuſammenlegung der Rheinſtromverwaltungen. Durch die Reichs⸗ verfaſſung iſt der Uebergang der Verwaltung der deutſchen Ströme auf das Reich vorgeſe— hen. Nach einer jetzt erſchienenen Denkſchrift des Reichsverkehrsminiſteriums werden die Rheinſtromverwaltungen der am Rhein ge— legenen Länder unter dem Namen Reichs waſſerdirektion in Mainz zuſammengefaßl werden. Aus Nah und Fern. Ludwigshafen, 28. Sept.(Ein Hindernis auf den Schienen.) Die Reichsbahndirektion Ludwigshafen teilt mit: Am Montag, 26. ds. Mts., nachmittags 1.40 Uhr wurde bei Mun⸗ denheim bei Durchfahrt des Schnellzuges D 116 im Bahnhof Mundenheim ein auf dem Gleiſe liegendes Stück Blech erfaßt und mit⸗ geriſſen. Nach kurzem Aufenhalt ſetzte der Zug ſeine Fahrt fort. Schaden iſt nicht ent⸗ ſtanden. Wiesbaden, 28. Sept. geraten.) Beim Rangieren geriet ein 46 jäh⸗ riger Weichenwärter auf dem Güterbahnhof zwiſchen zwei Puffer. Kurz nach der Ein⸗ lieeferung ins Krankenhaus verſtarb der Be⸗ e Neuſtadt, 29. ert(Ueberführung Größles nach Frank ſenthal. Der unter dem dringenden Verde cht des ra verhaftete Hein— rich Größle, der bisher im Neuſtadter Amts⸗ gerichtsgefängnis in Unterſuchungshaft war, nunmehr in das Frankenthaler Ge— (Zwiſchen die Puffer wurde fängnis überführt. Partenteim, 29. Sept.(Unfall bei einer Dreſcharbeit.) Schwer verletzt wurde ein hie⸗ tiger äſterer Mann unter dem Dreſchwagen Dreſchmaſchine hervorgezogen. Er war einer hohen Stelle der Scheune in die Tenne während des der Maſchine fallen und hatte dabei den Riemen geſtreift. Karlsruhe, 29. Sept.(Verhaftet.) Am Sonntag abend wurde in Breitnau bei Hin⸗ terzarten der Verſicherungsdirektor Schif— ferer auf Grund eines Haftbefehls der aks zanwaltſchaft verhaftet, wo er mit einer Dame unter dem Namen Brecht in einem Ho⸗ tel abgeſtiegen war. Bekanntlich waren bei einem hieſigen Verſicherungskonzern in der letzten Woche Unterſchlagungen in Höhe von 75 000 Mark aufgedeckt worden, die zur An⸗ zeige des Direktors der Karlsruher Filiale, Schifferer, führten. Auch die Begleiterin Schifferers wurde verhaftet und mit ihm nach Freiburg überfübrt. München. 30. Sept.(Erwiſchte Diebe.) In den letzten Wochen wurden in verſchiedenen Kellern im Oſten der Stadt bei hellem Tags Einbrüche verübt. wobei die Einbrecher ez hauptſächlich auf Wein und Lebensmittel ab geſehen hatten. Der Polizei 175 es nunmehl gelungen, die Diebe feſtzunebwen. Es handel ſich um vier jugendliche Burſche en, die arbeits! los ſind. Bisher konnte man den verhafteten 11 Kellereinbrüche nachweiſen. Die Beute, ungefähr 100 Flaſchen Weine und Schnäpſe, haben die Einbrecher zum großen Teil bei luſtigen Gelagen vertrunken. Seyt. Zum Gartzer Brückenein⸗ Unterſuchi ing über den Einſturz der Garber Oderbrüccke iſt heute abgeſchloſſen wor⸗ den. Der Betonmeiſter irſch wurde abe rmals verhaft et, da ihm ſchuldbafte Na, zur Laft gelegt wird. Außerdem ſtehen für beute oder morgen noch zwei weitere Verhaf⸗ ſungen bevor. Die dritte Leiche, die des Lehr⸗ lings Lüders, iſt heute geborgen worden. —— 5 einer von Laufens ufklärung des Juwelen⸗ 8 Diebſtahls. Verhaftung des Berliner Juwelendiebs. Breslau, 29. Sept. Von der Breslauer Kri⸗ minalpolizei wurde ſoeben einer der Berliner Ju⸗ welenräuber verhaftet. Die Meldung wird amt⸗ lich beſtätigt. Es handelt ſich um den 29 Jahre alten Arbeiter Hans Spruch aus Berlin, Koper⸗ nikusſtraße, deſſen Feſtnahme dadurch ermöglicht wurde, daß er Schmuckſtücke anbot, die der Be⸗ ſchreibung nach aus dem ſenſationellen Juwelen raub in der Berliner Tauentzienſtraße ſtammten. Bei ihm und in ſeiner Herberge wurden noch zahlreiche weitere Juwelen gefunden. Bei ſeiner Vernehmung im Breslauer Polizeipräſidium ge⸗ ſtand er, den Juwelenraub in der Tauentzienſtraße verübt zu haben. Als ſeinen Komplizen bezeich⸗ nete er ſeine Braut, eine angebliche Schauſpiele-⸗ rin Ignatowitſch, die ſich in Männerkleidung an in Verbrechen beteiligt habe und bereits über die polniſche Grenze geflüchtet ſei.— Breslau, 30. Sept. Die Berliner Kriminal— kommiſſare Werneburg und Trettin ſind geſtern abend hier eingetroffen und haben das Verhör des Juwelenräubers Spruch, das ſich bis in die ſpäten Abendſtunden hinzog. fortgeſetzt. Bei dem Täter fand man Schmuckſtücke im ungefähren erte von 60 000 Mark, alſo etwa die Hälfte des Raubes. Die ſchönſten und größten Stücke ſoll ie angebliche Komplizin Spruchs bei ſich haben. Die Polizei war von drei Seiten auf Spruch auf— merkſam gemacht worden, denn ihr war bekannt. daß er einige Komplizen für einen Raubüberfall in einem weſtlichen Juwelengeſchäft geſucht hatte. In Breslau wurde Spruch durch einen Freund verraten, dem er in einer Wirtſchaft ein Paar Ohrringe zeigte und nach einer Verkaufsgelegen— heit fragte. Weil Spruch ihn ſelbſt vor etwa fünf Jahren einmal der Polizei angegeben hatte, be— ſchloß der Mann, Rache an ſeinem früheren Ver— räter zu nehmen. Er ſchlug ihm vor, zu einem Goldarbeiter zu gehen, zuvor aber benachrichtigte er die Polizei von dem bevorſtehenden Verkauf der Ringe. In dem Geſchäft erfolgte dann die Feſtnahme. Spruch ließ ſich ohne weiteres ab— führen und brachte im Polizeigefängnis ein Hoch auf die Kriminalpolizei aus, denn er war angeheitert. Seine Angaben über ſeine Helferin ſind ſehr ungeau. Es iſt an— zunehmen, daß Spruch ſofort nach Berlin über— führt wird. * auftreten, mitgewirkt habe und daß das Mädchen Frriedrichſtraße verkehrt habe. Trettin hatte f Newyork, 29. Sept. Newvyork hat fünf Reiſende verhaftet, die an ſowohl im Weſten als auch in der ſüdlichen Kriminalkommiſſar ch bereits am Vormittag nach Laſ⸗ ſel begeben, um dort Nachforſchungen anzuſtellen, ob die geheimnisvolle Polin dort wirklich geſehen worden iſt. Möglicherweiſe wird er bereits am Freitag zuſammen mit Kriminalkommiſſar Wer⸗ neburg die Rückfahrt nach Berlin antreten. Weitere Nachforſchungen. Breslau, 1. Okt. Der mit der Ermittelung der Mittäterin des Juwelenräubers Spruch beauf⸗ tragte Berliner Kriminalkommiſſar Berneburg er⸗ klärte geſtern gegenüber Preſſevertretern u. a, daß nach den letzten aus Kattowitz und Königshütte eingegangenen Nachrichten von der Freundin Spruchs, der Sonja Ignatiew, keine Spur auf⸗ gefunden worden iſt. Kriminalkommiſſar Trettin werde ſich wahrſcheinlich noch heute nach Lodz oder Warſchau begeben, um dort weitere Nach⸗ ſorſchungen anzuſtellen. Von der Warſchauer Kriminalpolizei ſind die deutſchen Beamten be⸗ Rreitwillig unterſtützt worden. Sie haben alles da⸗ rangeſetzt, um die Ermittelungen der Berliner und Breslauer Kriminalpolizei zu fördern. Sie hat ein zahlreiches Aufgebot von Beamten in Kattowitz eingeſetzt. Auch hat der polniſche Kon⸗ ſul in Breslau ſofort, entgegen ſeiner Vorſchrift, päſſe ausgeſtellt. Bei der letzten Vernehmung Spruchs gewann die Polizei den Eindruck, als befürchte Spruch, von ſeiner Komplizin berrogen worden zu ſein. Er ſcheint nur Höriger geweſen zu ſein und die Tat auf ihre Anſtiftung unternommen zu haben. Ferner verlautet, daß doch hohe Wahrſcheinlichkeit beſtehe, daß der Juwelenräuber ſchon heute vor⸗ mittag nach Berlin transportiert werde. Aus aller Welt. Großfeuer. London, 29. Sept. Durch ein Großfeuer iſt eine Farbenfabrik in Mancheſter am Diens⸗ tag zerſtört worden. Zwei Arbeiterinnen fanden in den Flammen den Tod, ſieben er⸗ litten ſchwere Verletzungen. Alkoholſchmuggler. Die Hafenbehörde von Bord eines franzöſiſchen Schiffes nach New⸗ Die Vernehmung. Breslau, 30. Sept. Der Juwelenräuber Hans Spruch wurde am Donnerstag Mittag bis geger 2 Uhr von den Breslauer Beamten zuſammen, mit Kriminalkommiſſar Werneburg weiter ver— nommen. Man ſuchte vor allen Dingen aus Spruch, der heute, nachdem der geſtrige Ranſch verflogen war, nicht mehr ganz ſo liebenswürdig und mitteilſam iſt, zu erfahren, ob er an dem Ju— welenraub in der Schönhauſer Allee, der bekanut— lich ganz ähnlich wie der in der Tauentzienſtraße durchgeführt wurde, beteiligt iſt. Darüber hinaus ſuchte man feſtzuſtellen, ob Spruch mit ſeinen Erzählungen von ſeiner Mithelfſerin Sonia Jana⸗ tiew bei der Wahrheit geblieben iſt oder ob er die Polizei abſichtlich auf eine ſalſche Fährte locken wollte. Spruch blieb jedoch bei ſeinen Angaben und erklärte jetzt. daß Sonja in kleineren Ballets. die in vielen Nachtlokglen in Berlin % fler 0⁰ Uni vork gekommen FFlaſchen Likör ſchmuggelten. waren und im ganzen 73 Eine Stiſtung der Firma Henkel. Benrath, 29. Sept. Komerzienrat Henkel ſtiftete aus Anlaß des 50jährigen Beſtehens der Firma Henkel u. Co. für die erkrankten Angeſtellten und Arbeiter 250 000 Mark. ten ſeſtzuſtenen. 12 Perlonen konnten wieder als geſund aus den Krankenhäuſern entlaſſen t 10 ö 150 Todesfälle in Hannover. Hannover, 1. Okt. Die Zahl der Todes⸗ f fälle in Hannover iſt weiter geſtiegen. Bisher ſind 150 Perſonen der Seuche zum Opfer ge⸗ fallen. 19 Perſonen ſind neuerkrankt, doch ge⸗ hören zu den in die Krankenanſtalten über⸗ führten Patienten auch ſolche Perſonen, die nur typhusverdächtig ſind. Es iſt demnach ein 0 weiteres Sinken der täalichen Neuerkrankun⸗ 1 lungen des Statiſtiſchen Reichsamts für 1 N Die Reichsindexziffer für September.. Berlin, 1. Okt. Die Reichsindexziffer für die Lebenshaltungskoſten iſt nach den ben Durchſchnitt des Monats September mit 0 e dem Vormonat(142,5) um 0,4 Prozent zurückgegangen. Die Ausgaben für die Ernährung haben ſich trotz weiteren Anziehens der Preiſe für einzelne Nahrungs⸗ mittel infolge des ſtarken Rückgangs der Kar⸗ toffel⸗ und Gemüſepreiſe vermindert. Die Bekleidungsausgaben gaben gleichfalls nach. Die Heizungskoſten hingegen ſind durch den tlilweiſen Uebergang zu den Winterpreiſen für Hausbrandkohlen leicht geſtiegen. Die Wohnungsausgaben ſind unverändert geblie⸗ ben. Die auf den Stichtag des 2. September berechnete Großhandelsrichtzahl des Statiſti⸗ ſchen Reichsamts iſt gegenüber dem 22. Sep⸗ tember mit 126,7 unverändert geblieben. Von den Hauptgruppen haben die Induſtrieſtoffe geringfügig(auf 124,1) nachgegeben, während die Agrarerzeugniſſe keine Veränderung er⸗ uhren. Die Trierer Bluttat. Trier, 30. Sept. Ueber den neuen Zwi⸗ ſchenfall von Trier gibt die„Trierer Landes zeitung“ folgende Darſtellung: f Eine Radfahrergruppe, die aus 6 Perſo— nen beſtand, darunter vier Deutſchen, dem Täter und einem anderen Franzoſen, hatten mit dem Rad einen Ausflug in den Kreis Bitburg gemacht und kamen um ½8 Uhr abends auf der Rückfahrt über die Bitburger Landſtraße an einer Spaziergängergruppe, Straße an einer Spaziergängergruppe vorbei, Drei Deutſche fuhren glatt vorbei, der vierte ſtieß mit ſeinem Rad auf die Spaziergänger und fiel um. Einen Augenblick ſpöäter kamen die beiden Franzoſen heran und nun gab es zwiſchen dieſen und den Spaziergängern eine Auseinanderſetzung, wobei ſich der vierte Deutſche nach ſeiner Ausſage auf das Rad ſchwang und fortfuhr. Einen Augenblick ſpä— ter fielen die Schüſſe. die von dem Gehilfen in der franzöſiſchen Militäravotheke, Motet. abgegeben wurden. Der Schwager Motets beſtellte am nächſten Tage die an der Rad— tour Beteiligten in ſeine Wohnung. wo Mo— tet ſie erſuchte. niemand etwas zu ſagen, er habe die Waffe verſteckt. Trotzdem kam die deutſche Kriminalpolizei dem Täter auf die Spur. Erſt erklärten alle Beteiligte, alſo auch die Deutſchen, nichts zu wiſſen. Dann aber legten ſie unter dem Druck des Beweismate— rials ein umfaſſendes Geſtändnis ab und ga— ben Motet als Töter an. Die Schußwaffe wurde im Militärlazarett verſteckt gefunden. Auf Erſuchen der deutſchen Kriminalpolizei erfolgte durch die franzöſiſche Gendarmerie alsdann die Verhaftung des Täters. 50 Kilo Lebendgewicht gehandelt: S/e erhöhen oſe lpinbung! Seqelien sſe foſgences Fes, lh h gef Kugeben ll vertu.& Die SCG Sung Oi in den niſi ęgltem uss, geſlllien Nesse& Die lod see b nut einma eine Netielstun- „ oe gercoch. 9% es ellvds eifſvonefes? bet ie Hl-A Cet Me. Handee und Anduſtrie. Mannheimer Effektenbörſe. N An der geſtrigen Börſe notierten: Benz 83; Gebrüder Fahr 38,50; Karlsruher Maſchinen 44; Portlandzementwerke Heidelberg 30,50: Rhein⸗ mühlenwerke 75; Franfenthaler Zucker 82; Zucker Waghäuſel 104; Continentale Verſicherung 70: Mannheimer Verſicherung 100. Mannheimer Produktenbörſe. Mannheim, 30. Sept. Bei kleinen Landzufuh⸗ ren und hohen Auslandskurſen war die Stim⸗ mung feſt. Man verlangte für die 100 Kilo ohne Sack waggonfrei Mannheim: Weizen inl. 29 bis 29,50; ausl. 31,23—31,50; Roggen inl. 23— 23,25; Hafer inl. 17.7519: ausl. 18,75—22; Braugerſte 2427,75; Futtergerſte 19,50 20,50? Mais mit Sack 19: Mehl mit Sack: Weizenmehl Spezial 0 41,75—42; Brotmehl 31.75—32; Roggenmehl 33,25 bis 34,50; Kleie 9—9,25. Mannheimer Kleinviehmarkt. Mannheim, 30. Sept. Dem Kleinpiehmarkt waren zugeführt und wurden je nach Klaſſe per 65 Kälber 52 bis 85 Mark: 39 Schafe 35—46; 123 Schweine 79 bis 83; 737 Ferkel und Läufer pro Stück 12—50 Mark. Marktverlauf: Langſam, Schweine und Kälber ausverkauft. Das Eiſenkartell perfekt. Berlin, 30. Sept. Nach hier vorliegenden Mek dungen aus Brüſſel iſt der Vertrag über da Eiſenkartell zwiſchen Deutſchland, Frouil reich, Belgien und Luxemburg heute endhültif zum Abſchluß gekommen. % t 5 4 1 00 685 Ane JcHlgclle ohne 2 3.— Roman von Sven Elveſtad. Urheberrechtlich geſchützt dem Lit. Bureau M. Lincke, Dresden 21. Während das Mädchen ſich mit der Karte! entfernte, trat der Konſul ohne weiteres in den Vorraum und ſchloß die Tür hinter ſich. Er war entſchloſſen, ſelbſt ohne die Erlaubnis von Frau Valentine Kempel einzudringen. Er hatte kaum eine Minute gewartet, als das Mädchen zurückkehrte. „Die gnädige Frau läßt bitten.“ Das Mädchen führte Falkenberg durch meh— tere elegant möblierte Zimmer in ein großes Bondoir. Draußen waren die Jalouſien herabgelaſſen, Drinnen dicke gelbe Seidengardinen vor die Fen⸗ ſter gezogen. Der Raum lag im Halbdunkel. An der leiſen Bewegung der Gardinen, ſah der Kon— ſul, daß die Fenſter offen ſtanden. Er befand ſich allein im Boudoir. Es war wirklich geſchmackvoll eingerichtet. Das Zimmer war kein Ganzes, ſondern bildete mehrere kleine Abteilungen, die durch Sofas und japaniſche Schirme, beſtickt mit wilden weißen Schwänen auf blauem Seidenhimmel, getrennt waren. ö Der Teppich war ſo weich, daß es ihm war, als ob er auf Samt gehe. Die viele Seide im Zimmer wirkte kühl; die Luft war von einem ſchwachen, ſeltſamen Parfüm durchzogen. Plötzlich wurde die Portiere mit einem Ruck zur Seite genommen. Valentine ſtand vor ihm. „Die Spinne“ war ſchwarz gekleidet, aber die prachtvolle ſchwarze Toilette hob ihre ſeltſame Schönheit aufs vorteilhaſteſte. Der Konſul ver⸗ ö 0 beugte ſich; bevor er aber noch etwas geſagt hatte, ö ergriff Valentine ſeine Hand. „Wie gut von Ihnen, daß Sie mich auſſuchen! Das hätte ich nicht geglaubt,“ ſagte ſie und blickte ihn mit ihren großen dunklen Augen an, die feucht von Tränen ſchimmerten. Der Konſul bebte, als er dieſes Geſicht ſah. Er hatte ie ja noch nie ordentlich geſeben. Sie war wirklich ſehr ſchon. Er zog ſeine Hand zurück. „Gnädige Frau!“ begann er. Sie aber unterbrach ihn und drückte ihn ſanft nieder auf einen Seſſel mit ſeidenen Kiſſen. „Nehmen Sie Platz,“ ſagte ſie,„nehmen Platz! Dann ſprechen wir beſſer zuſammen. Ich, glaubte, daß Sie mein Feind ſeien, aber jetzt ſſehe ich, daß ſie mein Freund ſind.“ Der Konſul ſah ſie verblüfft an.. Sie lehnte ſich über eine Chaiſelongue, die dicht neben ihm ſtand. Wie ſie dort lag, kam ihre Schönheit zu vollem Recht. Durch eine, Spalte in der Gardine bahnte ſich ein Sonnen- ſtrahl von draußen einen Weg, tanzte über die Möbel und ſpielte auf ihrem Hals. Der Konſul betrachtete dieſen Hals, blickte darauf auf das Geſicht und zitterte wieder. 6 „Valentine beugte ſich zu ihm und ſtützte ihren Kopf in die Hand. Ihr Aermel glitt zurück und entblößte den Arm. „Wir haben ihn beide geliebt,“ flüſterte ſie. e Konſul wollte auſſpringen, bezwang ſich aber. „Er hat jedenfalls Sie geliebt,“ ſagte er. Valentine überhörte den verborgenen Stachel in ſeinen Worten. Sie verſank in Erinnerungen, und ihre Augen nahmen einen träumeriſchen Aus- druck an. ö „Es iſt ſo plötzlich gekommen,“ ſagte ſie.„Wer konnte es ahnen! Oh, welch großer Kummer muß ihn bedrückt haben! Haben Sie eine Ahnung, was der Grund geweſen iſt?“ „Gnädige Frau,“ ſagte der Konſul,„ich bin gekommen, um dieſelbe Frage an Sie zu richten.“ Sie, „Woher ſollte ich es wiſſen? Er war ſtets ſo ſorglos und liebenswürdig, wenn ich mit ihm ſprach. Ich hatte keine Ahnung.“ „Aber Sie haben doch zuletzt mit ihm geſpro⸗ chen, gnädige Frau.“ Er bemerkte, daß der Ausdruck in Valentinens Augen ſich eine Sofunde norändorte: dann war 22 Hela llal. 77 aube⸗ 2 allbecelri ſie wieder die Träumende, Schmachtende wie vor— her. e „Das iſt richtig,“ ſagte ſie wehmütig lächelnd. „Er war geſtern abend ſo liebenswürdig, mir aus einer Verlegenheit zu helfen.“ „Einer Verlegenheit?“ 1 Sie richtete ſich in eine ſitzende Stellung auf und beugte ſich zum Konſul hinüber. Sie kam ihm ſo nahe, daß ihre Schulter faſt ſeinen Arm berührte. Er ſpürte den Duft ihres Haares. „Ich traf Sie ja geſtern beide im Veſtibül des Hotels, als ich in den Spiegelſaal gehen wollte. Später begegnete mir Karl allein, und da bekam ich Gelegenheit, ihm zuzuflüſtern: Karl, rette mich vor dem Rittmeiſter!“ Valentine warf ſich lächelnd auf die Chaiſe⸗ longue zurück, ſo daß der weiße Sonnenſtrahl über ihren Mund huſchte. „Denn der liebe Rittmeiſter iſt zu langweilig.“ fuhr ſie in leichtem Plaudertone ſort,„er ſpricht von nichts anderem als von ſeinen Pferden. Karl war ſo liebenswürdig, mich bis an meine Haustür zu begleiten. Ich war ihm unendlich dankbar dafür. Der Rittmeiſter hatte reichlich viel Champagner getrunken, und dann iſt er nicht zum Aushalten. Ich war Karl wirklich ſehr dankbar—. Sagen Sie mal,“ flüſterte ſie,„es handelt ſich doch nicht um Geld— Wechſel—?“ Falkenberg ſah ſie an. „Vielleicht auch darum,“ ſagte er. „O mein Gott,“ rief ſie,„wenn etwas Geſetz⸗ widriges vorliegt, müſſen wir alles tun, um ſei⸗ nen Ruf zu retten!“ Sie erhob ſich und ſtrich dicht an Falkenberg vorbei, daß ihr ſeidenes Kleid über ſeine Knie rauſchte. ö Sie ging in eine Ecke des Zimmers, raſſelte mit einem kleinen Schlüſſelbund und öffnete eine Schublade. Der Konſul ſaß faſt ratlos und ſtumm da. Er fühlte, wie das Parfüm im Zimmer, das Geräuſch ihres Kleides, ihre Schönheit, ihre Augen ihn nach und nach förmlich betäubten. Weswegen wollte er ſie eigentlich Er ſtrich ſich verwirrt über die Stirn. Valentine kam zurück. Sie hielt etwas in der Hand. i ſteht dieſes zu Ihrer Verfügung.“ 5 Jer ee 15 fh ompr. 3 ö zur Ne ziehen? „Wenn im Augenblich flüſſtges Kapital nötig Sie breitete einige Geldſcheine über den Tiſch. „Später kann ich noch mehr ſchaffen,“ ſagte! ſie,„ich habe viele Freunde. Außerdem werden, auch Sie wohl als ſein Bruder—“ ö „Gnädige Frau,“ rief Falkenberg,„Sie wiſſen wohl, daß Sie mich beleidigen.“ ö Auf dem Tiſch lagen zwanzigtauſend Mark in Geldſcheinen. f „Ich mache Sie darauf aufmerkſam,“ ſuhr er; fort,„daß die pekuniären Verpflichtungen meines Bruders die meinen ſind. Ich kann in einer Stunde fünfmal ſoviel wie dieſes ſchaffen.“ N „Fünfmal ſoviel!“ rief ſie und ſtand im näch⸗ ſten Augenblick neben ihm.„Was ſind Sie für ein edler Mann— Fünfmal ſoviel— Hundert⸗ tauſend Mark— das ſieht Karls Bruder ähnlich.“ Er ſchob ſie von ſich. Die letzte Szene, der An— blick der ſchmutzigen Geldſcheine, die ſie vor ihm ausbreitete, hatte ihm ſein Gleichgewicht wieder— gegeben. „Ich bin bhierhergekommen, um Sie zur Re⸗ chenſchaft zu„ehen“ ſagte er.. „Mich zur Rechenſchaft? Weswegen?“ „Karls wegen.“ „Sie ſind großartig! Sie ſind wohl verrückt! Was habe ich mit dem Selbſtmord Ihres Bru⸗ ders zu ſchaffen?“ ö Sie blinzelte argwöhniſch mit den Augen. „In meiner Wohnung iſt heute nacht ein Diebſtahl begangen worden,“ ſagte der Konſul. „So? Was iſt Ihnen denn geſtohlen worden?“ „Fünfundzwanzigtauſend Mark.“ „Wirklich? Wollen Sie vielleicht Karl beſchul⸗ digen, die Summe geſtohlen zu haben? Darf ich mir in dem Fall erlauben, Ihnen den Verluſt zu erſetzen? Bitte, dort liegen zwanzigtauſend Mark.“ Falkenberg biß die Zähne zuſammen. „Sie werden mich ſchon verſtehen,“ ſagte er. „Dieſer Diebſtahl iſt die direkte Veranlaſſung zu dem Selbſtmord meines Bruders. Er aber iſt unſchuldig.“ „Und wer iſt der Schuldige?“ f „Das erfuhr mein Bruder, bevor er ſich er⸗ ſchoß. Ich nehme an, daß dieſe Erkenntnis ihm die Waſſe in die Hand drückte. Im übrigen kenne ich noch jemand, der weiß, wer der Schul⸗ dige ift. nämlich Sie.“ e Jo tz ig folsl. * I 111 l 2 III IEA . . — — —— — I III ——— IEEE AIIEAIIEALLEALEAEALE U EAA .. N 8. 2 — „ Die luſtige Welt EI EIIEILIEHUIIIIEAUE ALI HUEEUUEUEUEEIEIEUEEEI L 43 bagggggggmmnmmmmanͤmmpaggamamm agaggaggggaagggagagngaggaaqnaamaagaasehganananaagcaaadaadaaadünanſaadanaadaddanſ 1 Kindlicher Irrtum. 8 „O, Mutti, kauf mir den Luftballon da; den, der den Hut da auf hat!“ Vrautſchau. 5 on Anne-Marie Mampel. (Nachdruck verboten.) Egon wollte und ſollte heiraten. Wollte— weil er des Unbeweibtſeins müde war, ſollte— weil ſein Vater es wünſchte. „Ich ſtelle keine unbilligen Anforderungen an meine zukünftige Schwiegertochter“, pflegte der zu ſagen. „Sie muß nur jung und geſund, anſtändig und aus einwandfreier Familie, vermögend, häuslich und an ſpruchslos ſein.“ „Blond, ſchlank und hübſch aber auch“, ergänzte der Sohn,„muſikaliſch und naturliebend.“ Dagegen hatte der Vater nichts einzuwenden, wenn ihm auch des Sohnes Wünſche nicht ſo wichtig ſchienen wie ſeine eigenen. Die Grundlagen zu erſprießlicher Werbung waren ſomit geſchaffen. Aber wo war ſie zu finden, ſie, die alle die gerechten und billigen Anſprüche erfüllte?... 5 „Komm doch bitte mal raus, Männe. Die Köchin iſt ſo komiſch. Die Kognafflaſche iſt leer, und ſie ſitzt in der Küche und verſucht, aus den Makkaroni einen Jumper zu ſtricken.“ Egon hatte keine Damenbekanntſchaften. Mädchen, die man nicht heiratet, mied er aus eben dieſem Grunde; die anderen aber nicht minder, weil es geſchehen konnte, daß ſie ſich für einen entſchieden, ehe man ſich 1915 für ſie entſchieden hatte.— Alſo war guter Rat euer. Ihn zu erlangen, wandte ſich Egon an ſeine Baſe Theodora, eine nicht mehr ganz junge und ebenſowenig öne, aber um ſo lebensluſtigere Frau, die, von ihrem Manne geſchieden, ohne erheblichen Tiefgang vergnügt und koſtſpielig durchs Leben ſegelte. Und ſie, die auf. den ſchönen und ſinnreichen Namen„Das Gottes— geſchenk“ hörte, pflichtete ihm bei.— Gewiß, aus dieſen und jenen Gründen war es höchſte Zeit, daß er auf Freite ging. Und ſie würde in ihrem weiten Be— kanntenkreis beſtimmt ein blondes, blauäugiges, ſchlan— kes, hübſches, junges Mädchen finden, das geſund, an— ſtändig, vermögend, häuslich, anſpruchslos, muſikaliſch Die verkannte Antenne. Hausfrau:„Haben Sie denn die Spinnweben nicht geſehen?“ „Ach, ich dachte, das gehöre zum * IiSIHSISISMSMSIMSIS ISI SIS iST Si und natutliebend war.— Er möge doch in vierzehn Tagen bei ihr eine Taſſe Tee trinlen. Bis dahin würde ſie ihm Beſcheid ſagen können.— Die liebenswürdige Bereitwilligkeit der ſchwarzbraunen, ihn an Umfang und Gewicht bei weitem überragende Baſe berührte Egon, den Zaghaften, wohltuend und beruhigend Etwartungsfrohen Herzens rückte er daher nach Ab— lauf der anberaumten Friſt an, einen Blumentopf als Dank für die gehabten Bemühungen im Arm. Theo— dora, die eben mit unbezahlten Rechnungen ein ge— mütliches Feuer im Oſen entfacht hatte, empfing ihn in voller Herzlichkeit in einem pfaublauen aus— geſchnittenen Teekleid und hatte merkwürdig roſige Wangen auf lilienweißem Grund. Auch ſchien ſie etwas ſchlanker und blonder geworden. Der Tee war von köſtlichſtem Aroma, das Backwerk aus einer erſt— klaſſigen Bäckerei. Die Brautſchau aber hatte ihre Haken gehabt. Die Blonde war nämlich nicht ver mögend und die Vermögende nicht blond. Er mußte ſich alſo noch weitere vierzehn Tage ge dulden. Und als er mit einer Schachtel Konfekt be— waffnet wiederkam, erzählte ihm Theodora, diesmal in einem hochgeſchloſſenen Ceinroten Tuchkleid und noch etwas blonder und ſchlanter, von einer Muſikelevin mit vielverſprechender Zukunft und wenig verbürg⸗ ter Vergangenheit und von eider ſchwindſüchtigen Naturſchwärmerin. N Nein, das war nicht das Rechte. Theodor dab es ſelber zu. Aber ſie wollte alles— alles daranſetzen, den Vetter glücklich zu machen! Sie ſchenkte ihm zur Beteuerung ihrer Worte einen langen, innigen Blick, Der Schwammerlſucher. ü„Aha, ein phänomenaler Steinpilz, dem ſchneiden wir gleich den Kragen ab——“ K Stage. „Donnerwetter———!“ ſang darauf, ſich ſelbſt begleitend, Gounods„Veilchen“ und bat ihn, nach vierzehn Tagen wieder bei ihr vor— zuſprechen. Und als ſie nach aller ſelbſtloſen Mühe noch immer keine geeignete Braut für ihn gefunden hatte und ihm blond, ſchlank und hausmütterlich mit einem Tändel— ſchürzchen und einer Handarbeit gegenüberſitzend ſelbſtgebackenen Streußelkuchen anbot, ſtellte er de— mütig und beſcheiden die ſchwerwiegende Frage, ob ſie nicht vielleicht ſelbſt.. Theodora zierte ſich erſt ein wenig.— Gewiß.... ja... von Herzen gern. Aber ſie entſpreche doch in manchem nicht ſo ganz ſeinen und ſeines lieben Vaters Anſprüchen.— Da ließ Egon ſie nicht ausreden, ſteckte ihr den auf Vorrat gekauften Ring an die linke Hand und nannte ſie ſein liebes, ſüßes Dorchen, ſeine Gottes— gabe. Daß man Theodora heißen kann, ohne eine Gottes— gabe zu ſein, und daß man eine Frau, die ſelber heiraten möchte, nicht auf Brautſchau ſchicken darf, be griff er erſt, als der Irrtum unabänderlich ge— worden war. —— Der liebenswürdige Schwiegerſohn. Schwiegermutter:„In den nächſten Wochen be— komme ich nun mein Telephon gelegt.“ Schwiegerſohn:„Wie bequem für dich, da kaunſt du mit deiner Tochter ſprechen, ohne dich erſt zu uns bemühen zu müſſen.“ II. St. Der kleine Neidhammel. Onkel Albert, der ſich durch einen zeichnet, kommt zu Beſuch. Die kleine Gerda ſpeingt ihm auf den Schoß und ſtreichelt ihm den kahlen Schädel. „Du haſt's gut“, meint mit komiſchem Augenauf— ſchlag die Kleine.„So möcht ich's auch haben.“ „Wieſo denn?“ fragt Onkel Fritz. „Na, weil du dich nicht zu brauch ſo.“ Kahlkopf aus— kämmen JgI. 1 Narrenhände. 85 „Lehrer:„Fritz, beſchreibe mir einmal die Wände des Schulzimmers!“ Fritzchen:„Nein, Herr Lehrer, das tue ich nicht. Meine Eltern haben mir geſagt, ich ſolle keine Wände beſchreiben.“ Der Lieferant. Der kleſue Johantt kommt herunter in den Garten und erzählt ſeinen Spielgefährten:„Ich hab' heute morgen einen kleinen Bruder bekommen. Der Dr. Zimmermann hat ihn gebracht.“— Hierauf ſagt ein kleines Mädchen:„Wir bekommen unſere Kinder auch vom Dr. Zimmermann.“ G. Dr. . e 1 Der Kaffee. Ich komme in ein kleines Hotel und beſtelle mir einen Kaffee. Dem Kellner ſage ich dazu: „Sagen Sie aber in der Küche, ſie ſollten um Gottes willen keinen Zuſatz in den Kaffee tun!“ „Ja, wollen Sie denn klares Waſſer trinken?“ w. gr. — 2— Richtige Vorausſicht. eee Richter:„Wie weit ſtanden Sie von der Unglücks— ſtelle entfernt?“ 1 Zeuge:„Vier Meter neunundſechzig.“ Richter:„Woher wiſſen Sie das denn ſo genau?“ Zeuge:„Ich habe es nachgemeſſen.“ Richter:„Wie kamen Sie denn auf dieſe Idee?“ Zeuge:„Ich hab' gedacht: irgend ſo ein dummer Kerl wird ſicher danach fragen.“ Der Feuerſchlucker. Auf der Kiliansmeſſe ſtehe ich vor der Bude eines Feuerſchluckers. Er ſchluckt auch Nägel, Nadeln und ſonſtige unverdauliche Dinge. Nach der Vor— ſtellung beobachtete ich, wie der Künſtler ein ſo brum— miges Geſicht macht. Ich nehme ihn beiſeite und frage ihn, wo ihn der Schuh drücke. Er müſſe ſich doch freuen, denn er werde bewundert und beklatſcht. „Das ſchon“, bekennt der Feuerſchlucker,„aber der Prinzipal iſt oft übel gelaunt. Was meinen Sie, lieber Herr, was man da alles hinunterſchlucken. JI. Wörtlich genommen. „Nee, Herr Schulze, meine Tochter kann niemals die Ihre werden!!“ „Hm, ich will ſie ja auch nicht als Tochter haben, ſondern als Frau!“ 1 EAHIEAUEAUEAHUEUEUE IEEE 1 J r n — in sm Ind. LE 141 LEIIEAIUIE AUE IEE