„ Wegen des grossen Andranges und des gewaltigen Er- Verlängerung. folges sind wir gezwungen den grössten Rheinfilm Union-Theater. grüss mir das blonde Mind am Rhein“ für heute Montag zu verlängern. Anfang 7 Uhr. Ende 11 Uhr. Gutes Orchester. Männet⸗Geſang⸗Verein Viernheim. acc f g f Ziehungsliſte ese erskägerungs Age. 32 eg e Uhr ſollen im Rathaushoſe zu Viernheim 3 eee 18. Kaufe großen ſchwarzen] nachverzeichnete Gegenſtände zwangsweiſe an Los⸗ Gewinn] Los- Gewinn⸗ Gewinn- Rieſenſchnauzer die Meiſtbietenden verſteigert werden: nummer nummer nummer nummerſnummerſnummer nicht unter 1 Jahr. 1 Regiſtrier kaſſe, 23000 Back⸗ Rüde ſcharf für Aus⸗ ſteine, 1 Partie Nudeln, Cichorie, länder. Vorführung Streichhölzer, Seifenpulver, Würfel⸗ Donnerstag von 5 bis zucker, Malzkaffee, 1 Dezimalwage, 7 Uhr in der Starken⸗ 2 Nähmaſchinen, 1 Kleiderſchrank, 2 Herreu⸗ und 2 Damenfahrräder, iernheimer Anzeig heimer Zeitung—. Blernheimer Nachrichten) Viernheimer Tageblatt(iernheimer Bürger-Ztg.— Viernh. Volksblatg ſcheint taglich mit Ausnahme ber Sonn- und Fetertage,— 53 ug peel monatl. 1.50 Mark frei ius I Un i 0 1 1. zeigenpzeiſe: Die einſpaltige Petitzeile koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60„ bel Wi Mc 10 R en:. Sams ta 70 eitige illuſtrierte Sonntagsblatt„Sterne abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vormittags 8 Uhr, 11 N— , halbjährlich einen Fahrer 9 einen kal.„— Annahme von Abonnements täglich vorher.— Inſerate müſſen bei Aufgabe bezahlt werben, mit Ausnahme derjenigen, die in lfd. Rechnung ſtehen. Erſte und älteſte Zeitung am Platze.— Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamt⸗ Viernheim lle: Rathaus ſte. 88 ä .— — 2 . — — I. A3. Jahrgang .— 1— Todes⸗ Anzeige. Nach Gottes unerforſchlichem Ratſchluſſe verſchied am Sonntag vormittag um 7 Uhr unſere liebe gute Mutter, Großmutter, Schwiegermutter, Schweſter, Schwägerin und Tante, Frau ö 33 1794 97 f 3531 66 1853 85 3615 154 2017 96 3694 166 2072 2 3706 — g den 5. Outober 1926 7—————ꝙð — — —— — ̃ m 174 2130 295 2132 419 2160 59 3707 60 3747 39 3799 508 2173 606 2187 664 2197 671 2308 683 2368 704 2387 758 2389 787 2483 802 2488 805 2561 8⁵8 257⁴ 943 2608 1031 2682 1059 2731 1061 2754 1078 2768 1147 49 2770 1177 2824 1223 46 2839 1276 2902 1280 3131 1308 3138 1484 3235 1515 3282 1040 3308 1642 32 3377 1756 36 3438 NB. Sollte ein Irrtum unterlaufen ſein, dann entſcheidet die dem Polizeiamt vorgelegen und abgeſtempelte Gewinnliſte, ſowie die polizeilich beſtätigte Ziehungsliſte. 31 3809 67 3820 81 3933 773940 69 3961 57 3964 i 41 14130 15 4196 15 4215 64 12 4363 17 274406 22 74 4449 70 30 4582 55 53 4628 2 79 4639 89 52 4749 16 80 4792 20 24 4830 51 86[4841 94 13 4863 29 93 4873 11 584 4890 87 23 4965 85 „ 4990 38 10 144 burg. fauna 1 Gasherd, 1 Blechſcheere und ver⸗ ſchiedene andere Gegenſtände. Gernsheim, den 1. Oktober 1926. Litters, Gerichtsvollzieher. A Ver oren Ein Elternloſer junger Mann verlor in oder außerhalb der Star- kenburg 50 Mark. Belohnung Schachabtlg.„Sodalität“ Viernheim. Heute Montag Abend 8 ½ Uhr Zusammen im Lokal zwecks wichtiger Beſprechung. Wiederbringer gute pänkiliches Erſcheinen aller Mitglieder erwartet Kunft Reſtloſes und Der Vorſitzende, Katharina Gauer nach ſchwerem mit großer Geduld ertragenem Leiden im Alter von 67 Jahren. Wir bitten ihrer Seele im Gebete zu gedenken. Viernheim, den 4. Oktober 1926. Die tieftranernd Hinterbliebenen. Die Beerdigung findet morgen Dienstag nachmittag 5 Uhr vom Trauerhauſe, Weinheimerſtraße 32, aus ſtait. — — — ——— geb. Feth ——— — —ů ä — Hals- l. Küchengeräte Peſtes Ulbrich⸗ u. Bing⸗Emall! — Aluminium— An wilr Zinbwaren! Gollnger„Goten“ ⸗Stahlwarn! Praktiſche Geſchenkartikel! kaufen Sie ſtaunend billig bei B nr empfiehlt zu allen familiären, sonstigen Festlichkeiten, in Qualität u. 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Abgabe der Beſcheinigung durch den Arbeitgeber, daß die abgeführten Summen mit den einbehaltenen Be⸗ trägen übereinſtimmen. Oktober 10. Umſatzſteuervoranmeldung und Vor⸗ auszahlung der Monatszahler für den Monat September 1926, der Vier⸗ telsahreszahler für die Monate Jull, Auguſt September. Schonfriſt eine Woche. Oktober 10. Einkommen⸗ und Körperſchaftsſteuer der Gewerbetreibenden lt. Beſcheld. Schonfriſt elne Woche. Oktober 15. Lohnſteuer für die Zelt v. 1. bis 10. Oktober. Keine Schonfriſt. Ab⸗ gabe der Beſcheiniguyg. Oktober 15. Drittes Ziel Kirchenſteuer der Ge⸗ wer betreibenden lt. Beſcheld. Schon⸗ friſt eine Woche. Oktober 25. Staatliche Grundſteuer, Gewerbeſteuer und Sondergebändeſteuer[t. Beſcheid. Schonfriſt eine Woche. Oktober 25. Lohnſteuer für die Zeit vom 11. bis 20. Oktober 1926. Keine Schonfrist. Abgabe der Beſchelnigung. Oktober 25. Einreichung der Lohnzettel für die⸗ jenigen Arbeitnehmer, die im abas⸗ laufenen Vierteljahr mehr als 3 000 Ri, verdient haben. 20 5 ö Streſemanns in Köln Köln, 2. Ort. Auf dem Parteitag der Deut— ſchen Volkspartei nahm der Reichsaußenminiſter Dr. Streſemann unter dem Jubel der Ver— jammlung das Wort zu einer großangelegten po uGtiſchen Ausſprache. Einleitend erwähnte er, vaß er niemals in außenpolitiſchen Dingen Par⸗ tewolitik getrieben habe. Dann führte er weiter aus: Was wir Erfolg nennen können, kann nur BVoefreiung von den auf uns laſtenden drückenden Feßieln ſein. Schritt für Schritt ſind wir vor mts gekommen. Dortmund war die erſte Etappe, Köln die zweite und nun kommt die dritte. Der Miniſter ſchilderte dann die Schwierigkeiten, die bei dem Eintritt Deutſchlands in den Völkerbund zu überwinden waren. Der Abbruch des Ruhr- kampſes, ſo führte er weiter aus, war der Anfang der Verſtändigungspolitik. Dieſe Verſtändigungs— politik war unpopulär. Der Kampf mit dem „ewig geſtrigen“ um die Verſtändigungspolitik dauert auch bei den anderen Nationen an. Aber dieſe Verſtändigungspolitik führte über die Lon— doner Konferenz zum Dawesabkommen, nach Lo carno, nach Genf und Thoiry und ſie führt ſchließ— lich zur Wiederaufrichtung der deutſchen Souve— ränität über das Rheinland. Es wäre eine Tor⸗ heit, die internationale Bedeutung des Genfer Forums zu verkennen. Die mehrmals im Jahre ſtattfindenden Konferenzen brächten nicht nur die einzelnen Länder, ſondern auch ihre führenden Politiker einander nöher. das Kernproblem aller europäiſchen Befriedung ſei die Verſtän digung. Streſemann glaubt auch an den ehr⸗ lichen Verſtändigungswillen des franzöſiſchen Au⸗ ßenminiſters. Es ſei falſch, anzunehmen, daß Po⸗ litik nur mit Mißtrauen gemacht werden lönne. Der Miniſter erinnerte darauf an die Verſtän⸗ pigung der deutſchen Wirtſchaft mit dem Aus⸗ lande, von der vielleicht eine neue Entwicklung der europäiſchen Wirtſchaft ausgehen könne, und fuhr dann fort: Es kann nicht Aufgabe der Friedens politik ſein, andere Mächte von einer Verſtändi⸗ „untereinander auszuſchließen. Das gilt auch von dem deutſch⸗ruſſiſchen Vertrag. Die Politik darf keine Sonderpolitik ſein. die über den Rah⸗ men der allgemeinen Politik hinausgeht. Zur Fortſetzung unſerer Verſtändigungspolitik bedür⸗ ſen wir auch der Förderung der Beziehungen mit den Vereinigten Staaten von Amerika. Die Auf⸗ klärung iſt zu weit fortgeſchritten, als daß die von den früheren ſeindlichen Staaten aufgeſtellte Behauptung von der Alleinſchuld Deutſchlands am Kriege auch jetzt noch aufrecht erhalten werden könne. Wir haben eine Unterſuchung in dieſer Angelegenheit nicht zu fürchten und ſind bereit, uns jedem unparteiiſchen Weltſchiedsgericht zu ſtellen, der die Urſache des Weltkrieges unter⸗ ſucht.(Beifall und Händellatſchen.) Reichsaußenminiſter Dr. Streſemann ſchilderte barauf die Empfindungen, die das deutſche Volk in der Befreiungsſtunde am 31. Jauuar beſeelt hätte. Die weitere Beſetzung deutſchen Gebietes ſei eine Utopie, nachdem Deutſchland jetzt Mit⸗ glied des Völkerbundes geworden ſei. Der Ton der Deutſchen Glocke in der Befreiungsſtunde ſei bis zum Weißen Hauſe gedrungen und er hoffe, daß auch bald alle Kirchenglocken im Rhein⸗ land die Befreiungsſtunde verkünden mögen. Dieſe Stunde ſei nicht das Ende, ſondern der Unſang zu dem wirklichen Wiederaufbau. 5 Zur 5 Innenpolitik übergehend, forderte Dr. Streſemann, nicht Ta⸗ gespolitit zu treben. Die Regierungsbildung ſei eine Sache der Entwicklung und der Fraktionen. Die Gründung der vaterländiſchen Verbände in dem Gedanken an das große Fronterlebnis und daran, die deutſche Heimat unverſehrt zu erhalten, müſſe zu dem Ausruf Veranlaſſung geben: Ihr gebt Euer Beſtes weg, wenn Ihr Euch in innere Parteizwiſtigkeiten hineinmengt. Ein Zuſammen⸗ gehen der Deutſchen Volkspartei mit allen ande⸗ ren Parteien ſei dann möglich, wenn der Ge⸗ danke des Klaſſenkampfes, ſei es von rechts oder von links, ausgeſchaltet werde. Man verkenne durchaus nicht das Gute im kaiſerlichen Deutſch⸗ land, aber es dürfe im neuen Deutſchland kein Recht der Parteien geben, die das alte Deutſchland nicht mehr hätte erhalten können und nun im neuen Deutſchland eine ausſchlaggebende Rolle ſpielen wollten. Im weiteren Verlauf ſeiner Ausführungen forderte Dr. Streſemann von der deutſchen Stu⸗ dentenſchaft, ſich dem Staat im Kampf um den Wiederaufbau mehr als bisher zur Verfügung zu ſtellen. Es ſei erfreulich daß ſich der Gedanke der Sportbewegung in allen Schichten unſeres Volkes Eingang verſchafft habe. Aber es dürſe bei der ſportlichen Betätigung die geiſtige Aus⸗ bildung des deutſchen Volkes nicht vernachläſſigt werden. Das lebende Geſchlecht habe die Pflicht, ſich zu lebenden Formen zu bekennen. Der natio⸗ 1 und liberale Gedanke im deutſchen Volke ſei das Lebensziel der deutſchen Nation. Dr. Stre⸗ ſemann ſchloß mit dem Ausruf: Ich laſſe Dich micht, Du ſegneſt mich denn. 7 Die nach der Zuſammenkunft des Reichs außenminiſters Dr. Streſemann mit dem franzöſiſchen Außenminiſter Briand in Thoiry mit möchtigem Impuls ſowohl in Deutſchlands als auch in Frankreichs Oef fentlichkeit in Gang gekommene Diskuſſion über die Möalichkeit einer nahen deutſch-fran— zöſiſchen Verſtändigung hat bald ruhigeren Erwägungen Plat gemocht, wie dies ja auch von dem Augenßlick an zu erwarten ſtand in dem in eine Erörterung der ſchwierigſten Differenzuunkte zwiſchen den beiden Mächten und die Möglichkeit ihrer Ausaleichung her anzutreten war. Dabei hat ſich dann auch raſch gezeigt, daß das deutſch-fransßſi'che Probſem ungemein ſchwierig zu l ſen ſein wird und daß es allerbeſten Willens beider Völker bedarf, wenn ſchließlich das große Friedenswerk zur Tatſache werden ſoll. Ueberſchäumender Optimismus wich kühe ler Ueberlegung, als man in Frankreich und Doutſchland die erſten Auswirkungen der an gebahnten Verſtändigungsaktſon im übrigen Europa zu fühlen bekam. England trat aus ſeiner Zurückhaltung nicht heraus und aus dem Oſten wie auch aus Italien kamen ſchon bedenklichere Anzeichen. Man ſprach ſchließ lich von einem„italieniſch-engliſchen Gegen gewicht zur Aufrechtterhaltung des iſchen Gleichgewichts nach der franzßiiſſch deutſchen Ausſöhnung“ Als nun die Zuſan. menkunft zwiſchen dem enaliſchen Außenmini er Chamberlain und dem Leiter der Geſchicke Italiens Muſſolini, zuſtande kom. zweifeſte niemand mehr daran. daß ſich die beiden Stagtsmänner ſehr eingehend mit der Wendung in den Beziehungen Frankreich und Deutſchland cen. Es wie es in dem offiviellen Hommunique hieß, volle euroyß zwiſchen unterhaſten ha⸗ piirde ſciumlütialeit der heiden Staatsmänner in allen beſyrochenen rgagen“ feſtaeſtellt. ſiber die man ſolbſt nichts oder aber nur wenig erfuhr. Umſo begrü— ßenswerter iſt es im Intereſſe des großen curopziſchen Befriedungswerkes daher, daß jet Chamberlain auf der Romreiſe von Ita⸗ lien nach London in Paris Aufenthalt ge⸗ nommen bat und die Gelegenheit benötzte, um mit Nriand die Frage einer deutſch⸗fran⸗ zöfiſchen Verſtändiaung eingehend zn beſpre⸗ chen. wie dos nach dem Wortſaut des amt⸗ lichen Kommmniques auch geſchehen iſt. Ales den Acußerungen Briands gegenüber der Nreſſe im Anſchſuß an den Beſuch Cham⸗— berlains geht aber bervor. daß der britiſche Aunfenminiſter nicht verfehlt hat. ſeinem fran⸗ abiſchen Kollegen über ſeine Ausſyrache mit Muſſolini zu berichten. Es konn feinem Swei— fel unterliegen. daß die geſtrige bedeutſame Ausſyracheß in Paris von großer Mich tigkeit für den meiteren Gang der deutſch⸗franzöſiſchen VNerſtändi⸗ gunasaktion werden dürfte. deun ſie mag nicht unweſentlich zur Bereinigimg der allgemeinen Atmoſyhäre in Eurova boigetra-⸗ gen haßen. Aus den Aeußerungen Priands ſowohl, wie aus dem amtlichen Bericht gebt hervor. daß volle ebereinſtimmung erzielt worden iſt, und Briand betonte der Preſſe gegenüber gan; beſonders, daß die deutſch franzöſiſchen Verhandlungen vorausſichtlich tohr bald wieder gufgenommen werden wür⸗ Ile Begeenune Irland. Chamberlain und dle deutsch-kunzösische Versfändieune. den. Dabei dürfe man aber nicht verkennen, daß dieſe Verhandlungen ſowohl in Thoiry, wie auch jetzt in naher Zukunft, durchaus im Rahmen von Locarno und damit alſo im Rahmen on Verſailles und im Rahmen des Völkerbundspaktes erfolgten und erſolgen müßten. Da England ebenſo wie Italien am Locarnopakt beteiligt ſei, ſei es durchaus na türlich geweſen, daß die beiden Länder über dieſe Unterhandlungen auf gehalten würden. dem Laufenden Es hat alſo den Anſchein, als ob das po ſitive Ergebnis der Ausſprache zbiſchen Briand und Chamberlain in dem Ueberein kommen liege, daß Eugland und Italien offen die deutſch⸗franzöſiſche Annäherung bil ligen, ſich über Zweck und Ziel beruhigen kön nen und über den weiteren Gang der Ereig niſſe offiziell auf dem Laufenden gehalten werden. Tritt aber Enaland iͤnfolgedeſſen aus ſeiner bisherigen offiziellen Zugeknöpft⸗ heit heraus und ſchwindet nunmehr auch in Italien das Gefühl des Mißtrauens, dann darf. ſoweit ſich die Lage heute überhaupt be urteilen läßt, doch mit einiger Sicherheit ge ſaat werden, daß auf dem Wege, auf dem! Frankreich und Deutſchland treffen ſollen, ein nicht unweſentliches Hindernis beſeitigt iſt. Das größte Hindernis freilich iſt noch zu bezwingen: die ablehnende Haltung Ameri kas gegenüber dem Plan einer Teilmobiliſie rung der Reichsbahnobligationen. Das amtliche Communique über die Unterredung. Paris, 3. Okt. Ueber die geſtrige Unter redung zwiſchen Chamberlain und Briand wurde folgendes amtliche Kommunique ber ausgegeben:„Briand und Chamberlain tra fen ſich heute nachmittag und hatten im Quai d'Orſaiy eine Beſprechung, in deren Verlauf ſie die Uebereinſtimmung ihres Ge— ſichtspunktes und ihrer politiſchen Tätiakeit hinſichtlich der Löſung der augenblicklich ſchwebenden internationalen Probleme kon— ſtatierten und präziſierten. Chamberlain, der in handlungen Briands mit Streſemann auf dem Laufenden gehalten worden war. hatte Genf verlaſſen müſſen be⸗ vor die Zuſammenkunft in Thoirn ſtattgefun— den hatte, und batte ſich eine Zeit der Ruhe während einer 14tßgigen Rundfahrt im Mit⸗ telmeer gegönnt. Bevor er nach London zu rückkehrte und die Leitung des Foreign Office wieder übernahm, hielt er es für notwendig in Poris Station zu machen und ſich mit dem franzöſiſchen Außenminiſter zu unterhalten. Die beiden Staatsmänner haben die geſamte augenblickliche Lage geprüft und vor allen Dingen die deutſch-franzöſiſchen Beziehungen, deren Richtung die Verträge von Locarno u. die Unterhandlungen von Thoiry präziſiert haben. Die Unterhandlungen fanden in einer günſtigen Atmoſphöre ſtatt und es konnte feft geſtellt werden. daß die Uebereinſtimmung der beiden Miniſter im Dienſte des Friedens enger, herzlicher und vertrauensvoller als je war. Konfliht zwiſchen Volen und Rußland? Warſchau, 3. Okt. Der Abſchluß des ſow⸗ jetruſſiſch⸗litauiſchen Defenſiv-⸗Neutralitäts⸗ vetrages hat in Polen eine ſehr groſte Auf⸗ regung hervorgerufen. Man rechnet damit, daß die polniſche Regierung bei den Sowjets intervenieren wird, da der litauiſche Vertrag den Vertrag von 1922 als noch beſtehend an⸗ erkennt, wonach das Wilnagebiet zu Litauen gehören ſoll. Polen ſieht darin einen Bruch ſeines Rigaer Vertrages mit Ruftland, in dem Rußland ſeine Unintereſſiertheit an der Wil⸗ naer Frage erklärt. Polniſche Blätter ſprechen bereits von der Mobiliſierung ruſſiſcher Truppen an der polniſchen Grenze. Man ſieht die Lage als recht ernſt an. . Deutſches Reich. Der Geburtstag des Reichspräſidenten. Berlin, 2. Okt. Reichspräſident von Hinden— burg feiert heute ſeinen 79. Geburtstag. Schon am frühen Morgen haben ſich zahlloſe Gratulanten in das im Reichspräſidentenpalais aufgelegte Glückwunſchbuch eingetragen. Berge von Tele⸗ arammen und zahlloſe ſchriftliche Geſandtſchaften haben Flaggenſchmuck angelegt. Bekanntlich weilt der Reichspräſident ſelbſt gegenwärtig nicht in Berlin. Eine Interpellation der Sozialdemotraten. Berlin, 4. Okt. Ein Berliner Montagsblatt erfährt aus Kreiſen der ſozialdemokratiſchen Reichstagsfraktion, daß die Abſicht beſteht, den Aufenthalt des Sohnes des ehemaligen Kronprin⸗ zen auf dem Truppenſibungsplatz Münzenberg in Württemberg unmittelbar nach dem Zuſammen⸗ tritt des Reichstages zum Gegenſtand einer In⸗ terpellation zu machen.(Vom Erhabenen zum Lächerlichen iſt es oft nur ein kleiner Schritt. Oder hat der prinzliche Manöverbummler die Republik Briand über den„Zwiſchenfall in Germersheim“. Paris, 3. Okt. In einer Unterredung mit den Journaliſten äußerte ſich Brian d etwa wie folgt: Es handelt ſich hier um eine„ver⸗ miſchte Nachricht“(divers), die zu politiſchen Zwecken von gewiſſer Seite in einer unge⸗ wöhnlichen Art aufgebauſcht worden ſeien. Man dürfe nicht vergeſſen, daß dieſer Zwi⸗ ſchenfall ſich an einem beſonders empfind⸗ lichen Orte abaeſpiel“' habe. Die Aufregung durch gewiſſe Nationaliſten könne aber nur vom Uebel ſein. Von anderer Seite werden Briands Aeuße— rungen zur Rheinlandfrage wie folgt darge⸗ ſtellt: Briand ſprach über die Zwiſchenfälle im befetzten Gebiet und erklörte, daß dieſe ra— ſcheſtens geregelt werden müßten, damit ſie zu weiteren Volemiken keinen Anlaß geben könnten. Dieſe Zwiſchenfölle ſeien übrigens von denen vergrößert worden, die ein Inte⸗ reſſe daran hätten, ſie zu vergrößern und zu entſtellen. Die Unterſuchung werde fortgeſetzt. Die deutſche und franz öſiſche Regierung wür⸗ den die notwendigen Maßnahmen ergreifen, damit ähnliche Zwiſchenfälle in Zukunft ver⸗ mieden werden könnten. Sodann machte Briand noch die bedeutungsvolle Mittei⸗ lung, daß das Regime im Rheinland geän⸗ dert werden würde. Die Maßnahmen, die in Ausſicht genommen ſeien. ſeien eine Folge der Politik von Locarno. Es ſolle nichts geſche⸗ hen, was die Beſprechungen»wiſchen Deutſch⸗ land und Frankreich ſtören könnte. Es ſcheine, daß aufgeregte Nationaliſten die Zwiſchen⸗ fülle von Germersheim hervorgerufen hätten: man dürfe aber nicht veroeſſen, daß der Zu⸗ ſammenſtoß beim Verlaſſen eines Kaffees er- folgt ſei. Schließlich komme es in allen Gar⸗ niſonftädten zu Zwiſchenfällen zwiſchen Zivi⸗ liſten und Militärs. Die Juſtiz ſei mit der Sache betraut und ſie werde eine Unterſu⸗ chung einleiten. ö Holzmann im Militärgefängnis. Landau. 3. Okt. Mie uns zuverläſſia ge⸗ meldet wird, befindet ſich der von den Fran⸗ zoſen feſtgenommene Richard Holzmann im Milttärgefängnis in Landau. Sein Ge⸗ ſundbeitszuſtand ſoll befriedigend ſein. Zu der Vernehmung der drei Begleiter des Holzmann am Freitag hören wir noch folgendes: Vor der Freilaſſung ſollten die drei Deutſchen ein Protokoll in froneFtiſche⸗ Syrache unterſchreiben, was ſie jedoch ab⸗ lehnten, da ſie den Inhalt des Protokolls nicht feſtſtellen konnten und bekundeten im übrigen, daß der Dolmetſcher die deutſche Sprache nur ſehr mangelhaft(ö)) beherrſche. Das Befinden Mathes. Germersheim, 3. Oft. Als Erſatz für das nach Verdun verſetzte 311. Artillerieregiment werden Teile des 171. Infanterie-Regts. aus Speyer eintreffen. Die Ouartiere ſind auf 4. Oktober vorbereitet. In Speyer bereitet man den Abmarſch vor. Der Zuſtand Mathes iſt noch der alte. Er wird jedenfalls, ſobald es die Umſtände zulaſſen, nach Hauſe verbracht werden. da er immer und immer wieder, wie das„Rheiniſche Volksblatt“ berichtet, ſeine „Gäule hören will!“ Er weiß jetzt, daß er eine Kugel im Kopf hat, kann ſich aber noch nicht an die Einzelheiten erinnern.. Empfänge bei Briand. Paris, 3. Okt. Briand empfing heute nach⸗ mittag vor Chamberlain den franzöſiſchen Botſchafter in Berlin, de Margerie, mit dem er ſich, wie verlautet, über den Zwiſchen fall von Germersheim unterhielt, ſowie den ſpaniſchen Botſchafter Quinones de Leon. Kleine politiſche Nachrichten. Schulauflöſung. Malmedy, 3. Okt. Auf Beſchluß des Stadtratz von Eupen wird die dortige Schule mit franzöſi⸗ ſcher Unterrichtsſprache aufgelöſt. 0 Wiedereinführung der Todesſtrafe in Italien. Rom, 3. Okt. Der Miniſterrat hat den Geſetzentwurf zur Wiedereinführung der To⸗ desſtrafe für die Vergehen gegen den König und den Regierungschef genehmigt. Die be⸗ züglichen Prozeſſe werden vor dem Großen in Gefahr gebracht?) Kafſationshof der Strafjuſtiz ſtattfinden. r*——— Einigung 5 in der Beamtenſchaft. Berlin, 2. Okt. Von beſonderer Seite erhalten dir folgende, die bereits erſchienenen Mitteilunger eſentlick ergänzenden Darſtellungen des vor derm ſchluß ſtehenden Einigungswerkes der deutſchen Beamtenſchaft. Führende Perſönlichkeiten des Deutſchen Beam⸗ Enbundes(Dez B.) hatten ſchon vor längerer Zeit lungtahene gleichzeitig mit Persönlichkeiten des eigewerkſchaftlichen Allgemeinen Beamtenbundes B.) und des im chriſtlich⸗nationalen Lager henden Geſamtverbandes Deutſcher Beamtenge⸗ Werkſchaften(G DB.) aufgenommen. Während der ABB. von vornherein darauf beſtand und es durch⸗ ſetzte, die Verhandlungen in großem Kreiſe offiziell zn(chren, hielt man im Kreiſe des GDB. es für krfcegderſprechender, die grundſätzliche Frage im engſten Kreiſe vertraulich zu behandeln. Während der Versuch des ABB. von voruherein ſtecken blieb, 161 die perſönlichen Verhandlungen der Führer der Deutſchen Beamtenbundes und des GDB. jetzt Tol ſorlgeſchritten, daß die offiziellen Verhand— fungen am 2. Oktober aufgenommen werden. Da über die grundſätzliche Frage eine völlige Ueber⸗ kinſtimmung zwiſchen den beiden Verhandlungs⸗ renden feſtſteht, kommt dieſen offiziellen Ver⸗ handlungen nunmehr eine formelle Bedeutung zu. Bereits am Samstag voriger Woche hat der Vor⸗ ſtand des GDB. ermächtigt, auf Grund des er⸗ reichten Verhandlungsergebniſſes die Verhandlun⸗ e abzuſchließen, während zurzeit im Vorſtand des DBB. hierüber noch beraten wird. Der weitere Dana der Verhandſungen wird nun der ſein, daß der Deutſche Beamtenbund am 7. Oktober, dem erſten Tag ſeiner diesjährigen Bundestagung, das mit dem Geſamwerband deutſcher Beamtengewerk⸗ ften vereinbarte Vertragswerk zur Entſcheidung ellen wird. Dieſe Entſcheidung geht darauf hin⸗ aus, daß ſich der Deutſche Beamtenbund auflöſt. Ferner iſt für den 7. Oktober ein außerordentlicher Kongreß des GDB. nach Berlin einberufen, der dem gleichen Beſchluß zu faſſen haben wird. Am D. Oktsber treten alsdann beide Verbände zur Gründung der neuen Spitzenorganiſation zuſam⸗ men, die gleichfalls den Namen führen wird: Deut⸗ ſcher Beamtenbund. ö In der programmatiſchen Erklärung, nach der pie neue Spitzenorganiſation vor die. Oeffentlichkeit treten wird, iſt ein vorbehaltsloſes Bekenntnis zum deutſchen Volksſtaat enthalten. Der neue Deutſche mienbund erklärt, daß er den Volksſtaat gegen ewalt ſchützen will und fordert, ihn und ſeine inrichtungen und organiſatoriſchen Ausbau zu tigen und weiter zu entwickeln. Die Beamten ätten ſich nicht als Diener einer beſonderen Klaſſe, ondern als Diener des Volkkganzen zu fühlen. Die amten ſollen nicht nur Bürger des Staates ſein, ſondern ſich in den Notzeiten des Staates als ſeine ſartten und ſicherſten Hüter bewähren. Die in er Verfaſſung feſtgelegten Rechte des Volkes achte r Beamtenbund ebenſo wie er für ſich die ver⸗ ſaſſungsgemäß feſtgeſetzten Rechte in Anſpruch nehme. Die neue Organiſation iſt parteipolitiſch kund konfeſſionell neutral. Es bedarf keines be⸗ ſonderen Hinweiſes, daß das Einigungswerk der eutſchen Beamtenſchaft von großer ſtaatspolitiſcher edeutung ſein wird.— Die Polizeikonferenz. Berlin, 2. Okt. Die Vollſitzung der allgemeinen Polizeikonferenz im Plenarſitzungsſaal des ehe⸗ maligen Herrenhauſes fand am Freitag ſtatt, in der man ſich hauptſächlich mit verkehrspolizeilichen Fragen beſchäftigte. Miniſterialdirektor Abegg be— grüßte die Konferenz namens der preußiſchen Staats- regierung und betonte, daß der vorgeſtern zu Ende Kuss internationale Polizeikongreß, der zur Ausſprache über beſondere Fragen der Kriminal- polizei einberufen worden war, erfreuliche Arbeit Schaber habe. Den Vorſitz übernahm Präſident Schober⸗Wien. ö Zunächſt referierte Oberpolizeiinſpektor Bak⸗ Johannes Spruch, der bereits verhaftete Täter des Raubüber⸗ falles in der Tauentzienftraße in Berlin. In verhältnismäßig kurzer Zeit iſt es ge— lungen, den ſenſationellen Juwelenraub in der Tauentzienſtraße in Berlin aufzuklären. Der Haupttäter, der 29jährige Johannes eine polniſche Tänzerin, die Komplizin des, Spruch. Unſer Bild iſt die Reproduktion eines Paſtellbildes, das Sptuch, der ein nicht unbegabter Maler iſt, von ihr angefertigt hat. Spruch, iſt in Breslau verhaftet worden, und auch ein großer Teil der geraubten Juwelen konnten ihrem rechtmäßigen Beſitzer zugeführt werden. a ö re rsumſterdam uver Straßenbau und Verkehrs⸗ regelung. Er betonte, daß beim früheren Straßen- und Städtebau nicht das zu erwartende Anwachſen des Verkehrs in genügendem Maße berückſichtigt worden ſei. Der Vortragende legte dann die For⸗ rungen für den Bau einwandfreier Verkehrs⸗ traßen dar und betonte in dieſem Zuſammen⸗ ange, daß die Koſten für den Umbau veralteter Straßen und Stadtteile ſich faſt ganz durch die Erſparniſſe auf verkehrspolizeilechm Gebiete tilgen ueßen. Neben einer genügenden Breite der Stra— ßen, die ſich nach der Fahrzeugbreite richten müſſe, ſei beſonderer Wert darauf zu legen, daß ſich die Straßen rechtwinklig kreuzen und daß die Bürger⸗ ſteige möglichſt von allen Aufbauten, wie Kiosken, Anſchlagſäulen usw. frei gemacht würden. In dieſer Beziehung müſſe in vielen Städten ein gro— ßes Reinemachen gefordert werden. An Hand von Zahlen wies Regierungsbaurat Schuppau darauf hin, daß ſich der Automobil⸗ verkehr in Berlin ſeit dem Jahre 1914, alſo in 12 Jahren, etwa verſechsfacht hat. Wünſchenswert ſei auch eine internationale Feſtlegung der höchſ zuläſſigen Fahrzeugbreite, wie dies bereits für Eiſenbahnwagen der Fall iſt. Sodann ſprach Regierungsrat Völker⸗ Ham⸗ burg über die moderne Entwicklung der großſtädti⸗ ſchen Verkehrsregelung. Er beleuchtete zunächſt das Verhältnis zwiſchen Polizei und Publikum und betonte, daß mit Rückſicht auf das Pee Anwachſen des Verkehrs zurzeit des Arbeitsbeginns und des Arbeitsſchluſſes eine Feſtlegung dieſer Zeiten mit Rückſicht auf die Verkehrregelung dringend not⸗ wendig ſei. Der Maſſenverkehr müſſe nach Mög⸗ lichkeit unter die Straße gelegt werden, und bei der Wahl zwiſchen Autobus⸗ und Straßenbahnverkehr im Innern der Stadt müſſe dem Autobus nach ſeiner Anſicht der Vorzug gegeben werden. Be⸗ ſonders notwendig ſei es aber, daß neben all den Verkehrsregelungen für ausreichende Beleuchtung der Städte Sorge getragen wird und daß auch das Wohl der Fußgänger nicht außeracht gelaſſen werde In der Ausſprache warnte Regierungsrat Dre Meyer vom Berliner Polizeipräſidium davor ausländiſche Vorbilder allzu ſchematiſch auf die hei⸗ miſchen Verhältniſſe zu übertragen, denn jede Stadt habe ihren eigenen Rhythmus. Regierungs⸗ direktor Abeaa äußerte ſich dann arundſätzlich zu dieſe Ernte noch zurückgeſtellt hat. dem Thema und vetonte, daß die Hauptſache die Beſchleunigung des Verkehrs ſei. Es ſei zu er⸗ wägen, ob man von dieſem Geſichtspunkt aus nicht von einer Feſtſetzung der Höchſtgeſchwindigkeit ab⸗ ſehen ſolle. Aus Heſſen. Neue Kraftautobus⸗Linie in Rheinheſſen. Mainz, 2. Okt. Die Stadt Mainz beabſich⸗ tigt, zur Verbeſſerung der Verkehrsbeziehun⸗ gen nach dem rheiniheſſiſchen Hinterland eine Kraftutobuslinie einzurichten. Die Linienfüh⸗ rung iſt wie folgt gedacht: Die Stationierung der Wagen erfolgt in Nieder-Olm. Von dort führt die Linie über Stadecken— Bahnhof Elmsheim⸗Stadecken—-Elmsheim—Eſſenheim— Ober-Olm Forſthaus und von da über Draiſe bezw. Marienborn und Bretzenheim nach Mains. 5 Die Traubenleſe in Rheinheſſen. Mainz, 1. Okt. Die Frühburgunderleſe iſt in Rheinheſſen überall gering ausgefallen, zwar iſt die Qualität zufriedenſtellend, aber die Menge iſt ohne große Bedeutung. Gegen⸗ wärtig werden verſchiedentlich die Portugie⸗ ſer Trauben eingebracht, aber nicht überall. Es gibt auch Gemarkungen, in denen man Die Leſe der Weißtrauben wird bis zu dem Schlechter⸗ werden der augenblicklich noch guten Witte⸗ rung hinausgeſchoben. Dummer Streich. Mainz, 1. Okt. Zur Anzeige bei der Staatsanwaltſchaft kam ein 26jähr. Schloſſer aus Ginsheim, der in Kelſterbach wohnhaft iſt. Er iſt bei den Umbauarbeiten der Bahn⸗ überführung am Stadtpark beſchäftigt u. hat die Reiſenden eines an der Bauſtelle halten⸗ den D⸗Zuges damit in großen Schrecken ver⸗ ſetzt, indem er laut rief, alles müſſe ausſteigen, da das Gleiſe abgehrochen ſei. Ein außer⸗ Die Spinne. Roman von Sven Elveſtad. 0 Urheberrechtlich geſchützt dem Lit. Bureau M. Lincke, Dresden 21. Der Konſut vetrachtete das Zimmer mit In- tereſſe. Er wunderte ſich nicht wenig über die Unmenge Waffen, die die Wände bedeckten. Auf dem Schreibtiſch bemerkte er die große Photo— graphie eines bekannten deutſchen Staatsmannes— Sie trug die Aufſchriſt:„Bergen, Sommer 1904“ und die eigenhändige Widmung:„Dem bewun— dernswerten Detektiv.“ Er ſann und ſann darüber nach, wie er ſein Anliegen vorbringen ſollte. Es war ja ein äußerſt peinliches Thema. Er bildete ſich ein, daß der Detektiv erſtaunt ſein und ſich darüber wundern würde, daß er ſich an ihn wandte. Außerdem hatte er eine angeborene Abneigung gegen alles. was mit der Polizei zuſammenhing, und jetzt ſollte er einem der gewiegteſten Polizeibeamten gegenüberſtehen. Plötzlich trat Asbjörn Krag ins Zimmer. Der Konſul erhob ſich und verbeugte ſich leicht. Er wollte mit einer Erklärung beginnen, der De⸗ tektiv aber kam ihm zuvor, indem er auf ihn zu⸗ ging, ihm die Hand drückte und ſagte: EEndlich!“ Der Konſul war ſtumm vor Erſtaunen. „Haben Sie— haben Sie mich erwartet?“ fragte er. „Freilich, Herr Konſul Falkenberg, freilich habe ich Sie erwartet,“ antwortete Krag. Er ſetzte ſich an den Schreibtiſch und betrachtete den anderen aufmerkſam.„Ich habe Sie bereits heute vormittag erwartet. Inzwiſchen haben wir leider viele Stunden verloren.“ „Aber wiſſen Sie denn, warum ich mich an Sie wende?“ fragte der Konſul immer erſtaunter. „Natürlich. Wegen des Todes Ihres Herrn Bruders.“ „Mein Bruder hat ſich heute nacht gegen halb vier Uhr erſchoſſen,“ ſagte Falkenberg ernſt. Der Detektiv erhob ſich und trat nachdenklich ans Fenſter. „Ja, zu demſelben Ergebnis bin auch ich ge⸗ Jammen“ Jetzt konnte der Konſul nicht länger ſitzen blei— ben. Er ſtarrte den Detektiv in höchſtem Erſtau— men on. „Wie beliebt?“ fragte er. damit?“ „Ich habe im Laufe des Tages viel über dieſe Angelegenheit nachgedacht,“ antwortete der De— tektiv,„und bin zu dem Ergebnis gekommen, daß Ihr Bruder ſich ſelbſt getötet hat. Er iſt alſo nicht ermordet worden—“ „Ermordets?“ „So ſagte ich. Das wäre ebenſogut möglich geweſen.“ „Sie ſcheinen dieſe Sache ja ebenſogut zu ken⸗ nen wie ich, der eigene Bruder des Toten,“ be⸗ merkte der Konſul. Sein Ton war faſt etwas ironiſch. „Beſſer, Herr Konſul, ich kenne ſie beſſer. Sind Sie bei Valentine geweſen?“ fragte er plötzlich. „Ja,“ antwortete Falkenberg,„ich komme eben von ihr. Das iſt eine furchtbare Frau.“ „Sie iſt klug und boshaft,“ antwortete der Detektiv ernſt,„und ſie iſt mächtig. Wollen Sie ſo freundlich ſein, mir von ihrem Beſuch bei ihr zu berichten.“ Der Konſul erzählte, was er bei der Spinne erlebt hatte. Schließlich kam er auf den Dieb⸗ ſtahl zu ſprechen, und Asbjörn Krag erfuhr die Geſchichte von der Stahllaſſette. „Ich kann nicht faſfen,“ ſagte der Konſul,„wie der Dieb an den Inhalt der Geldkaſſette herange⸗ kommen iſt. Sie iſt nur durch das Buchſtaben⸗ ſchloß zu öffnen. Und niemand kennt das Stich⸗ wort zu dem Schloß.“ „Der Betreffende hat das Wort eben doch gekannt.“ „Aber das iſt unmöglich. lebenden Seele verraten.“ „Auch nicht Ihrem Bruder?“ a „Nein, auch ihm nicht.“ 4 „Was meinen Sie Ich habe es keiner möglich geweſen, „War das Wor: vielleicht naheliegenz, daß der Dieb es herausfinden konnte!“ „Nein, ganz und gar nicht. Es war—“ Krag machte eine abwehrende Bewegung wit der Hand. „Sagen Sie es nicht!“ rief er. „Wie, ich ſoll es nicht ſagen? Ihnen. Warum nicht?“ „Weil ich es ſelber herausfinden will. ich das Wort gefunden habe, werde ſcheinlich auch den Dieb haben.“ Falkenberg fragte:„Haben Sie ſich ſchon eine Meinung über die Sache gebildet.“ Ja!“ Auch das! Nicht einmal Wenn 5 Ich habe überhaupt den Ein— druck, als wenn Sie ſich ſchon eine Zeitlang da— mit beſchäftigt hätten.“ 5„Ich habe ſeit übet einen Monat Valentine im Auge gehabt,“ ſagte er.„Die ſchöne Frau pielt ein hohes Spiel hier in der Stadt, bisher aber hat ſie ſich allen Nachforſchungen zu ent⸗ ziehen gewußt.“ H Weswegen haben Sie ſie in Verdacht?“ „Sie iſt ohne Zweifel eine gefährliche Ver⸗ brecherin,“ ſagte Asbjörn Krag ernſt;„ich möchte wetten, daß ſie mehrere lichtſcheue Verbrechen auf dem Gewiſſen hat. Bisher aber iſt es uns un⸗ 5 ihr auf die Spur zu kommen. Sie zeigt der Welt gegenüber ein fleckenloſes Schild und hat es verſtanden, uns bisher glatt zu entſchlüpfen.“ „Glauben Sie wirklich, daß ſie mit dem Dieb⸗ ſtahl und dem Tod meines Bruders in Verbin⸗ dung zu bringen iſt?“ „Unbedingt. Davon bin ich überzeugt. Aber, als der Diebſtahl begangen wurde, hielt Valen⸗ tine ſich in ihrer Wohnung in der Oskarſtraße auf.“ „Alſo hat einer ihrer Freunde den Diebſtahl ausgeführt?“ „Das verſteht ſich von ſelbſt.“ „Wie aber hängt die ganze Geſchichte zuſam⸗ men?“ fragte Falkenberg ratlos. „Ich denke mir, daß Ihr Bruder den Dieb oder die Diebe überraſcht hat. Er hat den Be⸗ treffenden wiedererkannt; es iſt ihm klar gewor⸗ den, daß das Ganze Valentinens Werk war, und aus Verzweiflung darüber und über etwas an⸗ deres, was wir noch nicht wiſſen, hat er die Tat begangen.“ „Ja, ſo muß es ſein,“ murmelte der Konſul, ſo muß es ſein. Glauben Sie. daß mein Bru⸗ eilte hinzu. wurde ich wahr⸗ 7 „ *„ ordentlich angſtlicher Fayrgaſt ſprang hieramp haſtig aus dem Zugabteil, wobei 15 a0 28 Bahnkörper ſtürzte und ſich eine erhebliche Verletzung am Fuße zuzog. Beamte nahmen ſich des Verletzten an und brachten ihn nach dem Süd bahnhof, von wo aus er nach An⸗ legung eines Notverbandes ſeine Reiſe nach Worms fortſetzen konnte. Gegen den Schloſ⸗ ſer, der durch ſein unverantwortliches Beneh⸗ men leicht noch ein größeres Unglück hätte her⸗ dorrufen können, iſt Anzeige erfolgt. 1 Aus aller Welt. Wilder Hafenarbeiterſtreik in Hamburg. Hamburg, 1. Okt. Unter den Hafenarbei⸗ 5 Hamburgs iſt heute ein wilder Streik ausgebrochen. Der Streik umfaßt neben dem Hampurger Hafen auch Altona und Herburg. Ein großes Polizeiaufgebot befindet ſich im Hafen, doch verhalten ſich die Hafenarbeiter, die ſich in großen Maſſen im Hafengebiet auf⸗ halten, ruhig. Die Arbeit ruht allgemein, doch iſt den Werften voll gearbeitet worden. In der Verſammlung der Werftarbeiter wurde bekannt, daß die Leitung der Sektion Hafen⸗ arbeiter des Deutſchen Verkehrsbundes zu⸗ rückgetreten ſei, weil ſie die Verantwortung für den Streik nicht übernehmen wolle. Der Streik iſt dann über ihre Köpfe hinweg be⸗ ſchloſſen worden. Die linksradikalen Werft⸗ arbeiter ſind bemüht, in ihren Betrieben für einen Sympathieſtreik zu werben. Ein neuer Zwiſchenfall in Koblenz. Köln, 1. Okt. Nach einer Koblenzer Mel⸗ Hüng der„K. Vzkg.“ hat ſich in Nöblenz ein 9290 Zwiſchenfall mit Angehörigen der Be: atzung ereignet. Dienstag Abend gegen 11 Mu hörte ein Studienaſſeſſor des Koblenzer Auguſta⸗Gymnaſiums in der Ecke Moltke⸗ und Mainzerſtraße die Hilferufe einer Frau und Er ſah Angehörige der franzö⸗ ſiſchen Beſatzung und einen Belgier, und wollte ſie zur Rede ſtellen. Dabei erhielt er mit dem Stil einer Peitſche einen Schlag auf den Kopf, wurde verprügelt und mit Steinen beworfen. Mit ſchweren Kopfverletzungen entfernte er ſich. Die Frau konnte bisher no nicht ermittelt werden. Die Unterſuchungen ſind im Gange. 60 000 Mark geſtohlen. Köln, 1. Okt. Wie der„K. Tgbl.“ erfährt, in einer der letzten Nächte bei einer Großfirma in der Zeughausſtraße aus einem Geldſchrank, der keine Spuren eines gewalt⸗ ſamen Einbruchs aufweiſt, 60 000 Mark Lohn⸗ gelder entwendet. Der Diebſtahl wurde erſt bemerkt, als man geſtern die Löhne und Ge⸗ hälter auszahlen wollte. Der Verdacht richtet ſich gegen einen Angeſtellten. * Ein Auto vom D-Zug erfaßt. 9 1 ö Lambrecht, 2. Okt. Ein ſchrecklicher Unglücksfall ereignete ſich geſtern abend gegen 7 Uhr in der Nähe des hieſigen Bahnhofs. Ein ſchwer beladenes Laſtauto mit Anhänger raſte— die Bremſe ſcheint vollſtändig verſagt zu haben— von Lindenberg kommend an einer Bahnüberführung durch die ge⸗ ſchloſſenen Schranken hindurch mitten in den De Zug hinein, der von Saarbrücken gekommen iſt und nach Ludwigshafen⸗Frankfurt fuhr. Der Laſt⸗ kraftwagen wurde von dem D⸗Zug erfaßt und etwa 100 Meter weit mitgeſchleift. Der Chauffeur war ſo⸗ fort tot, das Auto ein Trümmerhaufen. Zwei Be⸗ leiter waren noch rechtzeitig abgeſprungen. Sie amen mit dem Schrecken davon. Der Schnellzug traf mit einſtündiger Verſpätung a Kudmiasbafen a m Nita ſalbit iit nicht r cine Aynung von ve hatte, was geſchehen Hürde?“ „Nein, ich bin ſicher, daß er nichts davon wußte. Zuſammen mit dem Rittmeiſter beglei⸗ tete er Valentine vom Hotel in einem Wagen nach Hauſe. Der Rittmeiſter ſtieg unterwegs aus. Von Valentinens Wohnung fuhr Ihr Bruder geradewegs nach Hauſe zu Ihrer Villa. Währenddes war er bei verhältnismäßig guter Laune und plauderte ſogar mit dem Kutſcher. Er pries das ſchöne Wetter und erwähnte, daß er verreiſen wolle. Ich müßte eigentlich ein gro⸗ ßes Bild malen, ſagte er, ich wollte ein Bild malen, das„Der Sommer“ heißen ſoll,— ich glaube, ich fange morgen damit an. Als er an⸗ gelangt war, nickte er dem Kutſcher freundlich zu und ging ruhig ins Haus. Er war ſo müde, daß er mehrere Male laut gähnte. Er ſagte auch einmal, daß er ſicher ausgezeichnet ſchlafen würde. Herr Konſul, ein Mann, der ſich ſo benimmt, hat nicht die Abſicht, ſich zu erſchießen.“ „Da haben Sie recht,“ antwortete der Konſul. „Ich kann nur nicht begreifen, wo Sie dies alles erfahren haben.“ ö „Beſter, das hätten Sie gleich durchſchauen müſſen,“ antwortete Krag ruhig.„Der Kutſcher, mit dem Ihr Bruder ſo kameradſchaftlich ſprach, war ich.“ Falkenberg ſchlug die Hände zuſammen:„Es gehört ſicher nicht zu den Annehmlichkeiten, von Ihnen verfolgt zu werden.“ 7 Krag griff nach ſorgfältig durchlas. „Ich habe ferner in Erfahrung gebracht, daß Ihr Bruder in der letzten Zeit ungefähr vierzig⸗ tauſend Mark für Valentine ausgegeben hat: einen Teil davon für Geſchenke. Ferner hat er ihr 0 00 1 geſchenkt—“ 1 er Konſul ſprang auf. Krag fuhr fort: „Angeblich, damit ihr durch deſfen Verkauf aus einer Verlegenheit geholfen würde. Sie hat das Automobil indeſſen behalten. Nur hat ſie 1 p 1 7 9 kleine Veränderun⸗ ge an machen laſſen, damit wiedererkennen ſolte„ „Sie hat es grün malen laſſen?“ rief der Aon aufgeregt.„Dann war es alſo doch Karl einigen Papieren, die er Foitſetzung folgl. * 7paſſiert. Inſaſſen desſelben erzählten, daß es ſaſt als der Zug Vein zeichnet werden muß, daft nicht entgleiſte und daß er ſo bald St 5 ach 4 5 1 555 f aan Se N 9 Letzte Meldungen. Kein Verkehrsſtreik in Hamburg. Hamburg, 4. Okt. Der für die Verkehrs Arbeiter gefällte Schiedsſpruch iſt in einer Ur⸗ abfſtimmung gekommen. Die Gefahr eines Verkehrsſtreiks ziſt alſo beſeitigt. Die Schweſtern Spruchs mitſchuldig. Berlin, 4. Okt. Am geſtrigen Sonntag wurde die Vernehmung der beiden Schweſtern Spruchs fortgeſetzt. Die Vernehmung ergab, duß Spruch nach der Tat ſeiner Schweſter Charlotte den ganzen Hergang des Ueberfalls erzählt hat. Dieſe wiederum berichtete ihren Eltern über den Raubüberfall. Der Vater Spruchs zeigte ſich außerordentlich erregt und verbot dem Sohne das Betreten der Woh— nung. Dem Zureden von Mutter und Toch— ter gelang es, den Vater von einer ſofortigen Anzeige abzubringen. Beide Schweſtern, ſo— wie die Mutter Spruchs waren dieſem bei der Flucht behilflich. Alle vier trafen ſich noch am Montag in einem Kinotheater des Nor— dens. Die Mutter Spruchs händigte dabei ihrem Sohne einen anderen Anzug aus. Nach der Verhaftung Spruchs ſuchten deſſen Eltern Charlotte zu überreden, die ihr übergebenen Juwelen in die Spree zu werden, wozu dieſe ſich nicht entſchließen konnte. Beide Schwe— fern bleiben in Haft und werden noch einmal Spruch gegenüberaeſtellt. Aus Nah und Fern. Oppau, 1. Okt.(Ehrung eines Lebensret⸗ ters.) Der Student Willi Schloſſer, Sohn des Gerbers Philipp Schloſſer in Ludwigshafen, hat am 20. Auguſt 1926 Hermann Heu vom Tode des Ertrinkens im Willerſinn'ſchen Wei— her bei Oppau gerettet. Für dieſe entſchloſſene und beherzte Tat wurde dem Genannten mit Entſchließung vom 15. September durch die Regierung der Pfalz eine öffentliche Anerken— nung ausgeſprochen und der Betrag von 25 Mark als Belohnung überwieſen. mit geringer Stimmenmehrheit zwar abgelehnt worden, doch iſt die erforder⸗ liche Mehrheit für den Streik nicht zuſtande⸗ 0 Handel und Anduftrie Wormser Getreidebörse. 0 Worms. 2. Okt.(Eig. Drahtber.) Welzen 28.75 bis 29, Roggen 23. Gerste 22,50 24,50, Gerste Auf- stich 2627.50, Futtergerste 8,5019. Hafer 17.50 bis 18. Weizenmehl Basis 0 42.5043. Roggen- mehl 70proz. 33.754,25, Weizenfuttermehl 14 bis 20. Roggenfuttermehl 1520. Roggenkleie 10.50 bis 12, grobe Weizenschale 1010.50. feine Wei- zenschale 9.50 10: getrocknete Biertreber 15.50. Malzkeime 13-14. Trockenschnitzel 12— 12,50. Heu 66.50. Maschinenstroh 2.50—2.70. Kartoffeln 5,50 Is 6,50; Tendenz fest bei kleinem Geschäft. ö 1 Wiener Allerlei. Indiſche Vorleſung.— Farbige Straßen⸗ beleuchtung.— Skandalblätter.— Photo⸗ journalismus.— Nelkenkrieg. Wem es in Wien nicht ſchon längſt aufge⸗ fallen, daß die Straßenbeleuchtung vom Vor⸗ jahr auf heuer ſich gebeſſert hat, dem mußte dieſe Tatſache durch die Witze zum Bewußt ſein kommen, die unſere Journaliſten über die Wiener Vorleſung Rabindranath Tago⸗ res und deſſen bengaliſche Gedichte losließen, die unſere Wiener in gewohnter Begeiſterung beklatſchten, wiewohl ſie kein Wort davon ver⸗ ſtanden. Boshafte Leute erklärten ſich den Maſſenbeſuch der indiſchen Vorleſung mit einem Mißverſtändnis, dadurch entſtanden, daß viele Beſucher glaubten, der indiſche Dich⸗ ter werde ſeine Gedichte in einem bengali— ſchen Feuerwerk zur Darſtellung bringen, wie dies einſtens der populäre Pyrotechniker Stu— wer zur Werterzeit im Prater unter dem Titel„Werter und Lotte“ getan. Rabindranath Tagore iſt nun wieder ab gereiſt, nicht ohne uns vorher einige Liebens würdigkeiten über Wien zu ſagen. Von der bengaliſchen Straßenbeleuchtung hat er aller— dings nichts geſagt und dieſe iſt es, die augen blicklich den Wienern mehr auffällt, als die uralte Lieblichkeit Grinzings, die heuer mehr in Waſſer- als Weindämpfen zerfließt. Mit unſerer neuen farbigen Straßenbe— leuchtung hat es nun ein eigenes Bewandnis; ſie koſtet nämlich der Gemeinde Wien keinen Groſchen, im Gegenteil, ſie verdient ſchön da— can. Unſer ſtädtiſcher Finanzminiſter, vor dem die Wiener mehr Furcht haben als vor zehn Bundesfinanzminiſtern, deſſen Namen die weiblichen Steuerzahler nur mehr mit ein Art Grauen in den Mund nehmen, wiewohl der Mann ſich aan; menſchlich benebmen kann ſchaffen. gar nicht aufgeklärt werden. Nach wie vor Der hat ern unlängſt geheiratet— dieſer Fi⸗ nanzgewaltige hat ſich ein gar eigenes win⸗ kelzügiges Syſtem, die Leute zu ſchröpfen, zu⸗ 75 0 i 7 6 eine enorme Inſeraten⸗ in, womit er weniger die Geſchäfts⸗ welt als die nichtſozialdemokratiſche ies treffen will. Der elektriſche Strom iſt ſtädti⸗ ſches Monopol, die Preſſe nicht, alſo werden die Geſchäftsleute Wiens zu Paaren zur Lichtreklame getrieben, die Wien bisher faft cht kannte. Die 400 000 Dollar, die das New Horker Elektrizitätswerk täglich aus der Licht⸗ zeklame bezieht, laſſen unſeren wünderlichen kinanz⸗Heroſtratos nicht ſchlaſen. Mit einer kleinen Stromverviuigung fur diertamezwecke reizt er die Geſchäftswelt, vom teuren Inſe⸗ rat abzulaſſen und die Straßen rot und blau zu beleuchten. Rot für die Frauen, blau für die Männer; amerikaniſche Experimente ha⸗ ben nämlich ergeben, daß die rote Farbe von den Frauen der blauen vorgezogen wird, in⸗ deſſen es bei den Männern umgekehrt der Fall iſt. Um ſichs alſo weder mit der weiblichen, noch mit der männlichen Kundſchaft zu verder⸗ ben, illuminiert man bei uns meiſt blau⸗rot. Der Gemeindeſäckel wird dadurch noch feiſter und die Preſſe darbt, natürlich nur die anſtän⸗ dige Preſſe, deren Angeſtellte an den Abbau glauben müſſen. 5 Das Bolſchewilenblatt, verſteht es, ſich die Inſerate ſchon zu verſchaffen. Der genügend aufgedeckt und die allerjüngſte Ver⸗ haftung des Inſeratenchefs unſeres zweiten Wiener Skandalblattes, deſſen rückgezogen hat, wird noch mehr Aufklärung Indeſſen unſere Maſſen wollen ja finden die Skandalblätter reißenden Abſatz: für den Skandalverſchleiß gibt es keine Tief⸗ konjunktur, ihn berührt die wirtſchaftliche Not nicht. Jede Preſſereform muß an dieſer Tat⸗ ſache ſcheitern, ſo unken diejenigen, die ſich bloß mit dem Verdammen der vielgekauften Blätter, nicht aber mit deren Studium be⸗ ſchäftigen wollen. Vielleicht iſt es doch nicht bloß der Skandal, der den Blättern den Weg zum Maſſenabſatz gebahnt hat, ſondern auch der Bilderjournalismus, der dem Bedürfnis der breiten Maſſen, ſich manches lieber in Bil⸗ dern als in Worten berichten zu laſſen, ent⸗ gegnkommt. Von katholiſcher Seite ſchenkt man hierorts dieſem Bilderhunger des Volkes viel zu wenig Beachtung: man verachtet den Phatgigurnglismus, ſtatt mit ſeiner Hilfe den wertung 5 letzte Preſſeſkandal, in den unſer abendliches Bol⸗ ſchewikenblatt verwickelt war, hat die Revol⸗ verzüge des Chefredakteurs gegen die Banken e 1 dall ungariſcher Herausgeber ſich ins Ausland bei Zeiten zu⸗ Preſſeſumpf trocen zu legen. Ueber Veran⸗ ſtaltungen, wie die letzten Sportler, und Tur⸗ nermeetings in Wien, ſoll auch das Lichtbild berichten, vielleicht auch deshalb, weil kein Wortbericht die offenen Mäuler unſerer rot⸗ benelkten Maſſen ſo glaubhaft wiederzugeben, das große Staunen feſtzuhalten vermochte, das überall durch das Flattern des Reichs⸗ banners Schwarz⸗rot⸗gold im rotbewimpelten Zug hervorrufen würde. In Oeſterreich tobt ohne Atempauſe der ſchwere Nelkenkrieg zwi⸗ ſchen chriſtlichen und marxiſtiſchen Arbeitern und dann erleben es plötzlich beide, daß das Reichs banner Schwarz⸗rot⸗gold, in dem auch das Zentrum vertreten iſt, mit den Marxiſten in Wien Verbrüderungsfeſte feiert. Das ver⸗ ſteht die Front der weißen Nelke noch weni⸗ zer als die der roten. Nechtsanwaltsgebühren in Aufwertungsſachen. Wenn Ihre Hypotheken nur mit 25% aufgewertet worden ſind, ſo hat der Anwalt auch nur die Gebühren für die Auſwertungsſumme zu erhalten, nämlich bei 2800 Mark ca. 43 Mark. Hat der Anwalt nur den Aufwertungs⸗ antrag eingereicht, ſo betragen die Gebühren für 4 525 Mark ca. 17 Mark; für 1000 ca. 6 Wiark. — Aufwertung einer alten Schuld. Die aus dem Jahre 906 ſtammende Forderung über 368 Mark, können ſie voll einklagen. Das Gericht entſcheidet hier nach den Vermögensverhältniſſen von Kläger und Beklagtem. Sie werden aber wahrſcheinlich mehr als 25% Auf— erzielen. 5 Lokale Nachrichten. * Viernheim, 5 Oktober. »» Neuer Fahrplan. Der Fahrplan für das Winterhalbjahr 1926/27 iſt nunmehr er⸗ ſchienen und bringen wir die Linien, die für uns in Frage kommen, in der heutigen Ausgabe zum Abdruck. Es empfiehlt ſich, den Fahrplan ſorg⸗ ſam aufzubewahren. * Die Regulierungs⸗ Arbeiten der Weſchnitz ſind in vollem Gange. Das Fluß ⸗ bett iſt an vielen Stellen gänzlich verſchoben worden. Mit den Arbeiten ſind Arbeitsloſe be⸗ ſchäftigt. Zweck der Regulierung der Weſchnitz ſoll die Beſeitigung der früher beſtehenden Ueber⸗ ſchwemmungs möglichkeiten ſein. * Straßenſperrung. Durch das Legen der Waſſerleitungsrohre müſſen, um die Arbeiten nicht zu behindern, einzelne Straßen für den Fuhr⸗ werksverkehr geſperrt werden. annehmlichkeiten bewahren will, beachte die poli⸗ Wer ſich vor Un⸗ zellichen Vorſchriften. Siehe amtlicher Teil. Winter-Fahrplan 102% 27 Werktags: Vormittags 4 5% 517 Sonntags: Vormittags 4 600 064O 745 Werktags: Vormittags 57 52ë 541 Sonntags: Vormittags 4 70 800 Gültig ab 3. Oktober 1926. Elektriſche Bahn von Viernheim nach Weinheim. 50 600 618 625 77e 740 841 951 1140— Nachmittags: 1210 157 228 nur Samstags, 28 355 4uu 448 50 58 555 631704 7% 9 1058(1185 Elektriſche Bahn von Weinheim nach Viernheim 6⁰⁵ 6²³ 6³⁸ 7⁰⁵ 74⁵ 8⁰5 934 10³⁰ Beilage zum viernheimer Anzeiger(Viernheimer Tageblatt) 8⁴⁵⁴ 9⁴³ 10⁴⁵ 114⸗— Nachmittags: 12453 1258 143 15⁵⁸ 2⁴⁰ 258 3⁴³ 35 4⁴³ 4⁵⁵ 543 6⁴³ 7⁴³ 8⁰³ 8⁴⁵ 9⁰³ 917 948 10⁴õ 11⁵⁸ — Nachmittags: 1215 10 156 2= nur Samstags, 320 42 408 p21 605 630 Je 85 95 113 12ʃs 90⁰ 10⁰⁰ 10¹⁵ 110⁰ 120⁰⁰ 3 Nachmittags 10⁰ 11⁵ 2⁰⁰ 21⁵ 30⁰ 4⁰⁰ 5⁰⁰ 6⁰⁰ 6²⁰ 7⁰⁰ 7²⁰ 8⁰⁵ 8²⁰ 9⁰⁰ 9²⁰ 105 11⁰⁰ 12³⁰ Elektriſche Bahn von Viernheim nach Mannheim(Hauptbahnhof) Werktags: Vormittags 457 5²³˙¹ 535˙ 5⁴² 55²² 559 610 6²ůü• 6⁴⁰ 6555 70² 7¹⁵ 22 8⁰* 22 9⁵⁵ 1051 12⁰⁰— Nachmittags: 123¹¹. 1 2¹⁶ 31²² 3³⁰⁶ 40¹ 4² 5⁰⁴ 537 621 7⁴³ 831 10⁰ Sonntags: Vormittags 45⁰0˙5 5³3² 545˙ 600 61⁶ 716 8¹⁶ 91¹⁰ 101˙⁶ 111¹⁶ 23 Nachmittags 1216 1251. 10⁰³ 116 15 2¹⁶ 231²* 31 41 51¹⸗ 61 6365 71 736 821 8³⁰³ 91¹⁶ 936³R 10³¹ Werktags: Vormittags 55 607 6355 7 714 74% 85 97 104,— Nachmittags: 1200 12555 nur Samstags, 1250 21% nur Samstags, 208 gr 310 345(450 43% 400 454= 445 Deſchenerklörung: Die mit Stern verſehenen Züge verkehren nur bis Neckarſtadt. Elektriſche Bahn von Mannheim(Hauptbahnhof) nach Viernheim. 515 510 553,540 628* 620 710 828 106 111 Sonntags: Vormittags 60 700 800 900 1000 11 1200— Nachmittags: 120 10 15⁰ 200 230* 300 330 400 500 600 700 735, 800 820 854* 905 935* 954 100 1030“ ꝗ111⁵ Beichenerklärung: Die mit Stern verſehenen Zuge verkehren nur a b Neckarſtadt. Mit der Staatsbahn von Viernheim nach Weinheim. Vormittags 608) 7? 9%— Vormittags 4% 52800 54½ 628 74 805 Ab Darmſtadt: Ab Heppenheim: 4. 656 40% 44600 505 612 708 781 818 Ab Weinheim nach Heidelberg: 4 Nachmittags 2106 4 SW 786 Mit der Staatsbahn von Viernheim nach Lampertheim. Vormitags 5186 64%) 10— Nachmittags 12 3 512 84) Von Weinheim nach Heppenheim Darmſtadt. 10 107 11D— Nachmittags 125 156 3. 3520 405 58800 600 651 756 Ab Darmſtadt, Heppenheim, Weinheim nach Heidelberg. 70 701 768 85180. 1105 535² 0 5250) 6²⁰ 736 744 907 7880 80880. 1016 Zeichenerklärung: W bedeutet Werktags, Sa nur Famstags, So Sonntags, D D-Zug, E Eil-Zug. 10000 11⁰ 12˙0 2²⁰ 309 4¹⁵ su 1125 120 128 220 326 3490 54¹ 73⁵ 8²⁰E. 915 11009 10560 104 1230 330 434 n. So., d ind 8. 3190 4⁵⁰ 4010 601 nur Werktags. 1000 1188s 125¹0 ds D 6˙0 7E. 828 10 12 600 fes Se 11% 1200 Die Rückfahrts⸗Zeiten erfahren die Reiſenden auf den Bahnhöfen EK.... ¶³. ̃— a i e 2