Zwangs⸗Verſteigerung. Das untenſtehend bezeichnete Grundſtück, das zur Zeit der Eintragung des Verſteigerungs⸗ vermerks auf den Namen f 1) des Georg Herbert des Erſten f 2) der Barbara Herbert geb. Bühler, deſſen Ehefrau, beide in Viernheim, zum Geſamigut der Grrungenſchafts⸗ gemeinſchaft im Grundbuch eingetragen war, ſoll Donnerstag, den 18. Nov. 1926 Schreibers Eier⸗Malharoni faaaahhqanwanngnamamamapgaggpennge e hervorragende Qualitätsware. enTrc Reinwollene Ripse, kräſt. Winter- qualität, 130 em breit, moderne 4 75 Herbstiatben Mtr. nur K. Tagge Praktische Kostümstolfe, N 140 em breit, Wert bis 3.50 M. 95 ...jetzt Mtr. 1.95, 1.25, EI. Mod. Strick- Stoffe in eleganten 95 Dessins... Mtr. 1.35, 1.10, Pl. ö„Olernheimer Zeitung— Viernheimer Nachrichten) Viernheimer Tageblatt Erſcheinttäglich mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage.— Bezugspreis monatl. 1.50 Mark frei ins (Viernheimer Bürger⸗Ztg.— Viernh. Volksblatt Reinwoll. 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Flur X, Nr. 2669/1000, Bauplatz, Gewann das kleine Bruchfeld, 413 qm, Betrag der Schätzung: 5000 RMk. Lampertheim, den 16. Sept. 1926. Heſſiſches Amtsgericht. b— 5 25 Aadlahper-Verein Fnighelt W Mittwoch, den 6. Oktober Vorſtands⸗Sitzung — 0 im Lokal zum goldenen Lamm. Dringendes Erſcheinen aller Vorſtands⸗Mitglieder und Rennfahrer iſt notwendig Der Vorſitzende. Die regelmäßigen Uebungsſtunden finden von heute an über Winter Dienstags und Freitags ſtatt. Die Uebungsleiter. Am nächſten Freitag abend 8½ Uhr Vorſtands⸗Sitzung. o Um vollzähliges Erſcheinen bittet Der Vorſitzen de. (rstllassige Standuhren Nubbaum, Eiche in allen Farben, Mahagoni Bestecke in Silber, versilbert u. Alpaka Trauringe Besichtigung ohne Kaufzwang erbeten F u Llluig don f 2 4e Mannheim. Billioste Preise 0 Ie eee eee Mache keine marktſchreieriſche Reklame aber wirklich erstlassige flarhenrader wie Dürkopp, Corona, Bismarck. Dieſes beweiſt wieder das 6 Tage⸗Rennen Berlin⸗Dortmund, ging„Dür kopp“ a ls Sieger hervor. 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Die Legung der Waſſerleitungsrohre hieſiger Gemeinde macht es notwendig, daß während dieſer Zeit ganze Staßen oder Straßen⸗ teile für den Fuhrwerksbetrieb geſperrt werden müſſen, um eine ungehinderte Arbeit zu gewähr⸗ leiſten. Wir machen deshalb darauf aufmerkſam, daß das Befahren dieſer Straßen, die durch Schranken abgeſperrt ſind, verboten und ſtraf⸗ bar iſt. Die direkten Anlieger dieſer Straßen bitten wir im allgemeinen Intereſſe, ihren Fuhrwerksbetrieb während dieſer kurzen Sperre ſoweit wie möglich einzuſchränken. Unſere Be⸗ amten ſind angewieſen, gegen Zuwiderhandelnde mit Strafanzeigen vorzugehen. Viernheim, den 4. Okt. 1926. Heſſiſches Polizelamt Viernheim Ludwig. ö Feuferdehertie anbiete ſämtliche Zubehörteile wie 55 Holzſtaugen⸗Garnituren hell und dunkel eiche ſchwarz Galerieleiſten— Eiſenſtangen eile. Gleichzeitig empfehle mich: im Anfertigen von Vorhängen u. 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Auf dieſer neuen Konferenz, die vorausſichtlich nicht vor Januar zuſammentre⸗ ten würde, ſoll dann die Frage der Der geſtrigen Ausgabe gegen die von der deutſchen Preſſe als Folge der verſchiedenen Zwiſchenfälle geforderte ſofortige Räumung des Rheinlandes. Das Blatt ſchreiht:„Das iſt ein Geſichtspunkt, den wir niemals billigen werden und die Deut— ſchen können keineswegs hoffen, der Sache der deutſch-franzöſiſchen Annäherung damit in nütz⸗ licher Weiſe zu dienen. Man möge ſich jenſeits des Rheins nicht einbilden, daß man die Räu⸗ mung der beſetzten Gebiete auch nur um einen einzigen Tag beſchleunigen kann. indem man das Problem unter einem völlig ſalſchen Geſichtspunkt betrachtet und ſo tut. als ob damit ein Akt der Gerechtigkeit gegenüber Deutſchland zu erfüllen wäre. Wir haben das Recht auf unſerer Seite und man ſollte vernünftigerweiſe von uns nicht verlangen, dieſes Recht zu opfern, ohne daß wir Satisfaktion erhalten. deren Garantie die Rhein landbeſetzung darſtellt. Die deutſche Polemik iſt geeignet, die durch die Fühlunanahme von Thoiry geſchaffene Atmoſphäre zu zerſtören.“ f Gegen die Kriegsſchuld⸗ lüge. Newyork, 5. Okt. Die Generalkonention der Steubengeſellſchaft hat eine Entſcheidung ange— kommen, in der die Verwerfung der Theſe von der Schuld Deutſchlands am Kriege, die ſofortige Rückgabe des beſchlagnahmen fremden Eigentums und die Abänderung des Einwanderungsgeſetzes gefordert werden. Der Waſhinatoner Vertreter der„Sun“ meldet. daß der amerikaniſchen Regie— cung ein Schriftſtück zugeſandt worden ſei, das eine genaue Skizzierung des Thoiry-Abkommens enthalte. Der Vertreter der„Sun“ kann nicht an- geben, wer das Schriftſtück vorleate oder ob es eine reguläre Note oder ein Memorandum iſt. Auf Grund eingehender Auskunft glaubt er aber, als Anſicht des Weißen Hauſes feſtſtellen zu kön⸗ nen, daß die Regierung Zweifel an der Durch⸗ führbarteit des Thoiry-Programms hege. Dey allgemeine Eindruck gebe dahin, daß Amerika ſeine Mitwirkung am Thoiry-Proaramm verſa— gen werde oder daß mindeſtens das Programm vorher ſtark abgeändert werden müßte. Kriegsſchulden in Verbindung mit der Frage der Reparatiynen terörtert werden. Was die Plazierung der deut⸗ ſchen Eiſenbahnobligationen betrifft, ſo erzähle man ſich, wie es in der Meldung weiter heißt, in diplomatiſchen und Finanzkreiſen Waſhingtons! und Newyorks, daß Mellon den Zeitpunkt zu einer Mobiliſierung der Obligationen noch nicht für gekommen erachte. Die wirtſchaftliche Lei⸗ ſtungsfähigkeit Deutſchlands könne erſt Ende die⸗ ſes Jahres in ihrem vollen Umfange überſehen, werden, da zu dieſem Termin die Jahreszahlun— gen empfindlich höher ſeien. Infolgedeſſen halt man es für unmöglich, vor 7 oder 8 Monaten vo einer Plazierung der deutſchen Eiſenbahnohliga— tionen auf dem amerikaniſchen Geldmarkt zr ſprechen. Deutſches Reich. Die Einigung der deutſchen Beamten⸗ organiſationen. 0 Berlin, 5. Okt. In einer Zuſchrift an die Preſſe teilt der deutſche Beamtenbund mit: Die angekündigten offiziellen Verhandlungne zwi⸗ ſchen dem Deutſchen Beamtenbund und dem G amtverband Deutſcher Beamtengewerkſchaften haben ſtattgefunden. Sie führten zu einer völligen Uebereinſtimmung. Die Zuſtimmung der beider, ſeitigen oberſten Gewerkſchaftsorgane, Bundestag des Deutſchen Beamtenbundes und Kongreß des Geſamtverbandes, die beide zum 7. Oktober einbe⸗ rufen worden ſind. dürfte nach dieſem Ergebnis nicht mehr zweifelhaft ſein. Damit werden ſich 1400 000 Beamte in dem parteipolitiſch⸗neutralen Bund vereinigen. ö Hindenburgs Dank. j Berlin, 4. Okt. Das Büro des Reichsvrä⸗ ſidenten gibt folgenden Erlaß bekannt:„Auch in dieſem Jahre ſind mir zu meinem Ge⸗ burtstage aus allen Teilen des Reiches und von Deutſchen aus dem Auslande zahlloſe Glückwünſche zugegangen, deren einzelne Be⸗ antwortung mir ſeider unmöglich iſt.) Allen; die freundlich meiner gedacht haben, ſpre ich daher auf dieſem Wege meinen hetzlichſten Dank aus und hitte ſie zugleich mit mir wei⸗ „Temps“ wendet ſich dann noch in ſeiner Tatbeſtandes anhängig gemacht — Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamts Viernheim Schriftleitung, Druck und Berlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle: Rathaus ſtr. 3⁰ —— f—— r——— D— Mittwoch, den 6. Oktober 1926 ter zuſammenzuhalten in ſtetem Bemühen um die Befriedung und Befreiung unſeres Vater— landes. von Hindenburg, Reichspräſident.“ Der neue engliſche Botſchafter in Berlin. Berlin, 4. Sept. Die Abreiſe des bisheri— gen britiſchen Botſchafters in Berlin, Lord d'Abernon, iſt endgültig auf den 10. Oktober ſeſtgeſetzt worden. Der neue Botſchafter, Lind⸗ ſav. wird zwiſchen dem 20. und 25. erwartet. Die Vorgänge in Germers⸗ heim. Der Garniſonwechſel in Germersheim. Germersheim, 4. Okt. Als Erſatz des nach Verſailles abgezogenen 311. Artillerieregiments iſt heute früh gegen halb 11 Uhr von Speyer kom⸗ mend das 2. Bataillon des 171. Infanterieregi⸗ ments hier eingetroffen. Es wurde von einer franzöſiſchen Muſikkapelle mit klingendem Spiel empfangen. Was die Verlegung des 311. Regiments, dem auch der Mörder Rouzier angehörte, betrifft, iſt zu erwähnen, daß deſſen Verlegung nicht etwa als Folge dieſes Zwiſchenfalles, das heißt als ein Entgegenkommen der Beſatzungsbehörden anzu— ſehen iſt, wie nach der Darſtellung mehrerer deut— ſcher Blätter angenommen werden könnte. Die Verlegung des Regiments war vielmehr ſeit Mo⸗ naten geplant und bekannt. Die bayeriſchen Erhebungen. München, 4. Okt. Wie verlautet, iſt das Ergeb⸗ nis der bisherigen Erhebungen im Falle Ger— mersheim vom bayeriſchen Miniſterium des Aeu— ßern am 1. Oktober dem Auswärtigen Amt in einem Schreiben mitgeteilt worden. Schon wäh— rend des Ganges der Erhebungen der bayeriſchen Behörden iſt das Auswärtige Amt auf dem Lau⸗ fenden gehalten worden, was auch weiterhin ge— ſchehen wird. Deutſch⸗franzöſiſche Zuſammenarbeit bei der Germersheimer Unterſuchung. Berlin, 4. Okt. Zu dem Germersheimer Zwi⸗ ſchenfall wird von zuſtändiger Stelle mitgeteilt, daß die Angelegenheit von deutſcher Seite ſofort nach Bekanntwerden der erſten Einzelheiten des worden iſt, und zwar ſowohl vom Auswärtigen Amt der franzo— ſiſchen Regierung gegenüber, als auch vom Reichskommiſſar in Koblenz gegenüber der Rhein- landkommiſſion und den franzöſiſchen Kommando— ſtellen. Die diplomatiſchen Verhandlungen wer⸗ den auf beſchleumckem Wege fortgeſetzt. Es kommt zunächſt darauf an, mit größter Beſchleu⸗ nigung eine einwandfreie objektive Feſtſtellung des Sachverhalts herbeizuführen, der durch die bisherigen Erhebungen der deutſchen und franzö⸗ ſiſchen Behörde noch nicht in allen Einzelheiten hinreichend aufgeklärt erſcheint. Zwiſchen beiden Regierungen beſteht Einverſtändnis darüber, daß die ſtrafrechtliche Sühne dieſes ernſten Falles ein Zuſammenwirken der zuſtändigen deutſchen und franzöſiſchen Organe und die Vernehmung aller von den deutſchen Behörden namhaft gemachten Perſonen erfordert. Ebenſo beſteht Einverſtänd⸗ nis darüber, daß unverzüglich Maßnahmen ge⸗ troffen werdnen müſſen, um eine Wiederholung derartiger beklagenswerter Vorkommniſſe zu. ver⸗ hüten. Ueber die Einzelheiten des beiderſeitigen Zuſommenwirkens. insbeſondere über die Form der Beteiligung des bayeriſchen Unterſuchungs⸗ leiters, ſind die Erörterungen im Gange. Ein bedauerlicher Zwiſchenfall. Neuſtadt a. Hdt., 4. Okt. Vergangene Nacht nach 11 Uhr ſpielte ſich in einer Wirt⸗ ſchaft in der Friedhofſtraße ein bedauerns⸗ werter Unfall ab. Der Küfermeiſter Krautter von hier ſaß mit einem franzöſiſchen Ser⸗ geanten beim Schoppen. Während Krautter, der ſich in angetrunkenem Zuſtand befand, ſich mit dem Franzoſen ſehr freundſchaftlich un⸗ terhielt und ihn dabei umarmte, ſpürte der Sergeant plötzlich in der Bruſt in der Herz⸗ gegend einen Stich. Daft Krautter ale geſtochen hat, iſt nicht anzunehmen, man hält im Gegenteil einen Unfall für wahrſcheinlich. Die Verletzung des Sergeanten ſcheint nicht lebensgefährlich zu ſein. Die Unterſu⸗ chung durch die franzöſiſche Gendarmerie iſt eingeleitet. Beſatzungszwiſchenfall auch in Trier. Berlin, 5. Okt. Nach einer Meldung aus Trier hat ſich in der Nacht vom 29. zum 30. September dort ein neuer Zwiſchenfall ereig⸗ net. Ein Polizeibeamter überraſchte zwei Perſonen dabei, als ſie eine Alleebank mitten auf den Fahrdamm ſtellen wollten. Als der Polizeibeamte mit einem zweiten Beamten die Ziviliſten aufforderte, ſich aus zuweiſen, verweigerten dieſe unter dem Hinweis, ſie ſeien Franzosen. die Legitimation und nab— Die Franzoſen men eine drohende Haltung ein. Nunmehr nahmen die Beamten die Täter feſt und leg⸗ en dem einen Ketten an. Erſt jetzt legitimier— ten ſich die beiden als Franzoſen und wurden daraufhin von der Polizeiwache freigelaſſen. bengchrichtigten die frauzöſi ſche Bahnhofswache, die einen der Beamten habenden Angaben, die Dort zwangsweiſe mit zur Wache nahm. machte der eine der beiden Täter d dieſer zu Protokoll dprachte. Nach Verlauf einer haſben Stunde vurde der Polizeibeamte wieder freigelaſſen. Letzte Meldungen. Die Leiferder Attentäter in Hildesheim. Hannover, 5. beiden Attentöter ſind am Montag von nach Hildesheim überführt worden. det vermutlich Ende dieſes Hauptverhandlung ſtatt. Okt. Die Leiſerder Hannover Dort fin⸗ Monats die Neuer Zwiſchenſall in Koblenz. Koblenz, 5. Okt. Eine Schlägerei zwiſchen einigen jungen Leuten und einer Anzahl fran⸗ zöſiſcher Beſatzungsſoldaten entſtand geſtern an der Brücke bei Ehrenbreitſtein eines Mißverſtöndniſſes. Einer der franzöſi ſchen Soldaten fügte durch einen Meſſerſtich einem 21jöhrigen Deutſchen eine ſchwere Wunde zu. Selbftmord eines Univerſitätsrektors. Jena, 5. Okt. Der Rektor der Univerſität Jena. Alexander Gutbier, hat am Montag Selbſtmord durch Erſchießen begangen. Gut⸗ bier ſchien ſeit löngerer Zeit ſtark überarbeitet zu ſein. Er ſtand im 51. Lebensjahr und war mit zahlreichen Schriften hervorgetreten, wo⸗ von die„Praktiſche Anleitung zur Maß: analyſe“ und die„Praktiſche Anleitung zur Gewichtsanalyſe“ am bekannteſten geworden ſind. Die Vernehmungen in der Juwelenraub⸗ Affäre. Berlin, 5. Okt. Die Vernehmungen zu dem Juwelenraub in der Tauentzienſtraße nähern ſich jetzt ihrem Ende. Der Bräutigam der Charlotte Spruch, der Schauſpieler Cam⸗ bler, der von dem Raub erſt nach der Tat er⸗ fuhr, iſt geſtern wieder aus der Haft entlaſ⸗ ſen worden. Auch Eliſabeth Spruch wird vor ausſichtlich auf freien Fuß geſetzt werden. In Haft behalten werden lediglich Hans und Charlotte Spruch.— Man hat jetzt auch in Erfahrung gebracht, wo Spruch und ſein Komplice nach vollendetem Raub gehauſt ha— ben. Ihr Verſteck war in einer Laube in der Landsberger Allee. Hier trennten ſich die bei den am Dienstag und Schmiede⸗-Paul ging angeblich auf de Walze, während Spruch nach Breslau fuhr. Vier Kinder durch Handgraten zerriſſen. Hamburg, 5. Okt. Geſtern nachmittag wur⸗ den auf dem Hamburger Teil der Elbinſel Deuhof vier Kinder im Alter von 10 Jahren, zwei Knaben und zwei Mädchen, durch die plötzliche Exploſion zweier Handgranaten, die ſie in einer Laube gefunden hatten, in Stücke geriſſen. Die Granaten. ſowie Gewehrmuni— tion gehörten dem Daubenbeſitzer, einem früheren Angehörigen der Hamburger Ord— nungspolizei. Dieſer iſt feſtgenommen wor den, beſtreitet aber ganz entſchieden, ſich die Handgranaten widerrechtlich angeignet zu haben. Die kriminelle Unterſuchung iſt im Gange. Im Tunnel erſtickt. Bern, 5. Okt. Im Ricken⸗-Tunnel im Kan ton Sankt Gallen haben atmoſphäriſche Ein flüſſe geſtern eine ſchwere Rauchvergiftungs— kataſtrophe hervorgerufen. Das Perſonal des den Tunnel paſſierenden Güterzugs ward betäubt und der Zug blieb im Tunnel ſtecken. Von der in der Nähe gelegenen Station Wattwil wurde ſofort eine Rettungserpedi tion entſandt, deren Mitglieder jedoch in große Lebensgefahr gerieten. Es gelang nur, den Heizer des Güterzuges bewußtlos ins Freie zu bringen. 9 weitere Beamte müſſer als verloren gelten, da es bisher noch nicht gelungen iſt, an den Zug heranzukommen. Aus aller Welt. Furchtbarer Kindermord. Buer, 4. Okt. Einem furchtbaren Kinder mord iſt man hier auf die Spur gekommen Seit Samstag nachmittag wurde der 8jährige Sohn des Bergmanns Langhau aus Herten vermißt. Er ſoll in den Wald gegangen ſei/ infolge 5 43. Jahrgang ſum Brombeeren zu pflücken. Seit dieſer Zeil war er verſchollen. Sonntag nachmittag hat ein Bergmann eine grauſige Entdeckung ge⸗ macht. Er fand den vermißten Knaben in einer Waldſchneiſe. Leiche des Kindes lag auf dem Bauche, die Knie waren an den Lcib gezogen, während die Hände tief in das Gras griffen. Neben dem Toten lag ein altes roſtiges Brotmeſſer, das über und über mit Blut beſpritzt war. Die Leiche wies einen tie⸗ fen Schnitt in den Hals auf, der faft bis zur Wirbelſäule lief. Die ſofort benachrichtigte Polizei ſperrte den Platz ab. Am Sonntag erſchien die Mordkommiſſion am Tatort, ſer⸗ ner ein Vertreter der Staatsanwaltſchaft, die die näheren Ermittlungen aufgenommen ha⸗ ben. Die Schweres Eiſenbahnunglück. Köln, 4. Okt. Heute morgen gegen 8 Uhr ſtieß am Anſchluß Spudderwerk kurz vor dem Broicher Feldweg in Enſen eine von Porz kommende Lokomotive mit einem aus ent⸗ gegengeſetzter Richtung kommender Zug der Porzer Bahn infolge des dichten Nebels zu⸗ ſammen. Bei dem Unſall wurden 11 Perſonen darunter einige ſchwer verletzt. Im Laufe des heutigen Tages iſt ein Schwerverletzter geſtor⸗ ben. Die Unterſuchung wegen der Schuldfrage ſchwebt. Das hannoverſche Waſſer genußfähig. Berlin, 4. Okt. Nach einer Mitteilung des preußiſchen Wohlfahrtsminiſters an den preußiſchen Landtagsabg. Bartelo-Hannover Dem.) iſt das Waſſer der Ricklinger Waſſer⸗ werke ſeit dem 21. Auguſt faſt keimfrei und kann unbedenklich genoſſen werden. Eine An⸗ ſteckungsgefahr durch Leitungswaſſer beſteht in Hannover nicht mehr. 5 Ty phusepidemie. Hannover, 3. Okt. Die neuen Zugänge an Tuhuskranken und Verdächtigen in den ſtäd⸗ tiſchen Krankenhäuſern in Hannover beliefen ſich nach dem heutigen amtlichen Bericht auf 17, die Entlaſſungen auf 20. Die Zahl der Todesfille iſt auf 168 geſtiegen, die der in den Krankenanſtalten untergebrachten Perſonen von 1721 auf 1713 gefallen. Trier, 4. Okt. des durch einen franz ſiſc hörigen ermordeten ättenarbeiters Hol⸗ ſtein erfolgte unter eraus großen Beteili⸗ gung ſeitens der Bürgerſchaft. Außer einer Ayxbeiterabordnung ſeiner Belegſchafk gaben u. a. auch ein Turnverein und zwei Geſang⸗ vereine dem Getöteten das letzte Geleit.— Die Polizei hat die Akten über die Bluttat an die deutſche Staatsanwaltſchaft weitergege⸗ ben. Es iſt anzunehmen, daß die franzöſiſche Behörde, da der Täter vor ein franzöſiſches Kriegsgericht geſtellt wird, getrennt von dem deutſchen, ein beſonderes Unterſuchungsver⸗ fahren eröffnen wird. Beſatzungsange⸗ Ein Scheckſchwindler. Paris, J. Okt. Die Polizei hat einen Oeſter⸗ reicher namens Dietmar aus Wien verhaf⸗ ſet, der durch Scheckfälſchungen bei Pariſer Firmen mehrere hunderttauſend Franken er ſchwindelt hatte. Abſturz des Paris London⸗ Flugzeuges. Sämtliche Inſaſſen verbrannt. London, 4. Okt. Das Flugzeug der franzöſi⸗ ſchen Luftunion, das vorgeſtern mittag um 1 Uhr in Paris zum Flug nach London aufgeſtiegen iſt, iſt bal dnach Ueberflöegen der engliſchen Küſte in der Nähe des kleinen Landſtädtchens Penshur ſt in der Graſſchaft Kent abgeſtürzt. Die 5 Paſſagiere, Führer und der Mechaniker ſind in dem Flug⸗ zeug, das bei ſeinem Abſturz ſofort in Brand zeriet, verbrannt. Ueber die Urſache des Ab⸗ ſturzes iſt nichts bekannt. Die franzöſiſche Flug⸗ zeuggeſellſchaft erllärte vorgeſtern abend, daß fie nicht vor Sonntag abend in der Lage ſein werde, die Namen der getöteten Reiſenden bekanntzugeben. 2 Grogangelegter 9 Sprittſchmuggel. 6 unter der Flagge des Kaiſerlichen Hachtllubs. Berlin, 4. Okt. Ein umfangreicher Spritſchmuggel, durch den der Fiskus um Steuern in Höhe von 770.000/ geſchädiat worden ift, iſt in Berlin auf⸗ 8 5 ſedeckt worden.“ Ein ehemaliger Schiffsingenicür Bauer hatte ſich eine elegante Yacht ſo geſchickt um⸗ gebaut, daß die darin verſteckten Spriktanks trotz mehrfacher Abſuchung nicht gefunden wurden. Um den Schmuggel in größerem Umfange fortzu⸗ ſetzen, beteiligte er ſich an einem großen Berliner Bankgeſchäft, deſſen Inhaber, die Brüder Lindemann, das Spritſchmuggelgeſchäft großzügig finanzierten. Es wurde ein größeres zweites Schiff als ſtändige Sprit⸗ ſtation gekauft und mit ausländiſchem Sprit beladen außerhalb der Zwölf⸗Meilen⸗Zone in die Oſtſee ge⸗ legt. Die elegante Matoryacht Bauers, die die Flagge des Kaiferlichen Yachtklubs führte, übernahm auf See den Sprit und ſchaffte Mengen von 5000 Litern in die Nähe von Berlin. Durch eine Spritbeſchlagnahme in einer Berliner Garage iſt man dem großen Schwindel auf die Spur gekommen. Die Juwelen im Walde vergraben. 1 Reſtloſe Aufklärung des Juwelendiebſtahls. g Berlin, 4. Okt. Der ſenſationelle Ju⸗ welenraub in der Tauentzienſtraße iſt nun vollſtändig aufgeklärt Nachdem die tage⸗ langen Nachforſchungen der Kriminalpolizei nach [der angeblichen Mittäterin Sonja Ignatiew ergeb⸗ nislos verlaufen ſind, machte Spruch bei dem Transport nach Berlin plötzlich das Geſtändnis, daß die Ignatiew ein Phantaſiegebilde von ihm fei. Er habe den Raub mit zwei Komplizen. ausgeführt, ſund zwar vor allem mit Paul Ge rlach, genannt Schmiede⸗Paul, und einem gewiſſen Matroſen Her⸗ mann. Als Spruch in Berlin dann ſeine völlig zuſammengebrochene Mutter ſah, er⸗ weiterte er ſein Geſtändnis dahin, daß er den wert— ſvolleren Teil des Raubes vergraben habe. Tatſäch⸗ lich gruben in der vergangenen Nacht in Gegen⸗ wart Spruchs im Walde bei Friedrichshagen Kri⸗ minalbeamte in etwa 80 Ztm. Tiefe ein großes Kenſervenglas aus, in dem in einem Aluminium- käſtchen ſorgſam in Watte verpackt die koſtbarſten Stücke des Diebſtahls lagen. Die weiteren Nach— orſchungen haben ergeben, daß die beide nSchwe— tern Spruchs Mitwiſſer und Mithelferinnen ge— weſen ſein müſſen. Sie wurden verhaftet. Bis auf wenige Stücke iſt die geſamte Beute wieder herbeigeſchafft worden. Den noch fehlenden Reſt hat eine der Schweſtern Spruchs, wie ſie einge⸗ ſtanden, im Walde vergraben; man iſt gegenwärtig mit der Ausgrabung beſchäftigt. Die erwerbstãtige Frau und die Altersverſicherung Welche Altersverſicherung berückſichtigt am beſten die Intereſſen der alleinſtehenden, berufstätigen Frau? Wenn heute in ſteigendem Maße Berufsorgani— ſationen ihren Mitgliedern durch eigene Verſiche— rungseinrichtungen Zuſatzrenten zu den offiziellen nicht ausreichenden Sozialrenten zuführen wollen, ſo müſſen ſie die Art und das Maß der Leiſtungen genau der Eigenheit der Bedürfniſſe ihres Mit⸗ gliederkreiſes anpaſſen. Dieſe Bedürfniſſe werden derſchieden ſein, je nachdem, ob es ſich lediglich um weibliche Berufstätige oder um meiſt verheiratete Männer oder gar um eine Miſchung von Männern und Frauen handelt. Die Intereſſen der Frau können am beſten und exakteſten nur durch die Verſicherung einer reinen Frauenorganiſation ge— wahrt werden. Die Renten verſicherungs⸗ kafſe des Verbandes der weiblichen Handels- und Büroangeſtellten e. V. Wal.) paßt ſich in hervorragendem Maße den wpiſchen Erforderniſſen des Lebens der berufstä gen Frau an. Als Altersverſicherung gewährt ſie automatiſch Altersrente nach vollendetem 65. Le⸗ densjahr der Verſicherten, wenn die 10jährige Wariezeit erfüllt ift. Da bei Frauen die Gefahr groß iſt, im Falle vorzeitiger Berußsunfähigkeit mit⸗ tellos, ohne ſie unterſtützende Angehörige dazuſteher 0 ö Zum 100. Todestage des Begründers der Krupp Werke. 2 Denlmal Friedrich Krupps in der Ehrenhalle des Kruppſchen 0 Hauptverwaltungsgebäudes. Oben: Die Kruppwerke im Jahre 1819. In der Mitte: Alfred Krupp, der Sohn Friedrichs Krupps, der die von ſeinem früh verſtorbenen Vater geerbte kleine Fabrik zu der bedeutenſten Gußſtahlfabrik der Welt entwickelte. Unten: Das Stammhaus der Familie, Krupp, die ſogenannte Waldmühle in Eſſen. Am 8. Oktober jährt ſich zum 100. Male der Todestag Friedrich Krupps, des Begründers der weltberühmten Krupp⸗Werke in Eſſen. ſelfſt Männ iſt dieſe Gefahr wegen der mitarbef⸗ tenden Ehefrau oder der arbeitsfähigen Kinder ge⸗ ringer), gehört eine großzügig ausgebaute Inva⸗ lidenrente unbedingt mit zur Altersverſorgung der Frau. Dieſe Rente(dauernde und vorübergehende wird von der Rentenkaſſe des VWA. gewährt. Hie mit weicht dieſe Kaſſe von dem ſtarren Syſtem einer Alterverſicherung ab, die erſt mit 65 Jahren wirkſam wird und die ſich womöglich— wie es in anderen Organiſat. geſchieht— an die Vorausſet⸗ zung einer mindeſtens 25jährigen ununterbrochen Mitgliedſchaft unter Staffelung der Sätze bindet. Die Rentenverſicherung des VWA. erfordert für die Leiſtung der pro Anteil gleichbemeſſenen Iuva⸗ lidenrente lediglich die Erfüſtung einer 10ifhrigen Wartezeit.— Neben die vorzeitige Berufsunfähig⸗ keit tritt für die Frau die Möglichkeit der Berufs⸗ aufgabe und des Austrittes aus dem Berufsver⸗ band infolge Verheiratung. Keine Verluſte dürfen ihr hierdurch entſtehen. Deshalb erſtattet die Rentenkaſſe des VWA. auf Antrag des Mitgliedes im Falle der Verheiratung die geſamten bisher eingezahlten Beiträge reſtlos zurück, obendrein mit einem Zuſchlag von 5 Prozent. Die Verſicheru⸗ j iſt zur Sparkaſſe geworden.— Stirbt das Mitglied nach mindeſtens Zjähriger Beitragsleiſtung, ſa werden pro Anteil 100 Mark Sterbegeld gewährt. Im ganzen können 1—5 Anteile von einem Mit⸗ glied des VWA. verſichert werden. Feder Anteil bedeutet 20 Mark Monatsrente im Verſicherungs⸗ fall. Die Rente der Sozialverſicherung kann dem⸗ nach bis um 100 Mark monatlich durch die Ver⸗ ſicherungskaſſe des VWA. erhöht werden. 1 Die Spinne. Roman von Syen Elveſtad. Urheberrechtlich geſchützt dem Lit. Bureau M. Lincke, Dresden 21. „was meinen Sie?“ fragte der Detektiv. „Wir begegneten einem grünen Automobil, als ich heute nacht nach Hauſe ſuhr. Johann, mein Kutſcher, wie ich ſelbſt meinten, es beſtimmt wie⸗ derzuerkennen. Als es aber vorbeifuhr, ſaher wir, daß es grün war.“ „Schleifenförmige Laternenhalter?“ fragte der Detektiv. „Sehr richtig.“ „Und die Inſaſſen?“ „Der eine ſah wie ein Spanier aus,“ antwor tete der Konſul.„Ich erinnere mich nicht, ihn je geſehen zu haben. Das Geſicht des anderen konnte ich nicht unterſcheiden, da das Auto zu ſchnell fuhr.“ „Und es fuhr zur Stadt, wäl 3 Sie hin— aus fuhren?“ „Ja.“ „Wiſſen Sie, fragte Krag. „Nein.“ „Dann will ich es Ihnen erzählen. von Ihrer Villa.“ „Von meiner Villa?“ „Ja. Und in dem Automobil waren die ge⸗ ſtohlenen fünfundzwanzigtauſend Mark.“ „Sie meinen alſo—“ „Ich meine, daß die beiden Herren im Auto— mobil das Geld geſtohlen haben,“ ſagte der De— kektiv,„und dieſe beiden Hekren hat der unglück⸗ liche Karl heute nacht in Ihrer Wohnung ge— troffen.“ woher das Automobil kam?“ Es kam Fünftes Kapitel. „Dann gilt es alſo, das Automobil zu finden,“ ſagte der Konſul. „Falls es noch in Chriſtiania iſt, ſoll es vor 1 en abend geſunden ſein,“ antwortete Asb— jörn Krag. Konſul Falkenberg erhob ſich. Was jfoll ich vorläufig tun?“ fraate er. *„Haben Sie den Abend zu Ihrer Verſugungr“ Falkenberg zögerte einen Augenblick. „Wenn es unbedingt notwendig iſt, kann ich mich natürlich frei machen, aber—“ „Es iſt nicht unbedingt notwendig,“ ſagte Krag, der mit Intereſſe die Verlegenheit des an⸗ deren bemerkt hatte.„Aber ſagen wir, machen Sie ſich von halb 12 Uhr ab frei.“ Der Konſul ſah auf ſeine Uhr. „Es iſt jetzt halb neun,“ ſagte er.„Gut. Von halb zwölf Uhr ſtehe ich Ihnen zur Verfügung.“ „Sind Sie Mitglied des Regattaklubs?“ „Ja.“ „Beſuchen Sie häufia das Klublokal?“ „Ich verbringe dort hin und wieder eine Abendſtunde.“ „Sie dürfen heute abend nicht fortbleiben,“ ſagte Krag. „Heute abend?“ murmelte der Konſul. ſich das nicht merkwürdig ausnehmen, nach dem Tode meines Bruders?“ „Es iſt notwendig.“ „„Gut, dann werde ich kommen. Soll ich mich vielleicht dort um halb zwölf einfinden?“ 5 Ja, wir treffen uns dort.“ : Der Konſul ſtutzte unwillkürlich. Mitglied des Regattaklubs?“ Asbjörn Krag lächelte— ein Lächeln, bei dem der Konſul ſeine unüberlegte Bemerkung ſofort bereute. „Ich wußte nicht— ich dachte—“ „Schon gut, ſchon gut,“ unterbrach Asbjörn ch ihn.„Sie kommen alſo um halb 12 pünkt⸗ 3 U 4 „Wird ſo kurz „Was ſoll ich dort eigentlich?“ „Nichts Beſonderes. Vor allem dürfen Sie nicht merken laſſen, daß Sie in einer beſonderen Abſicht kommen. Spielen Sie?“ „Manchmal.“ i „Es wäre wünſchenswert, wenn Sie ſich mit etwas beſchäftiaten. mit Hartenſniel zum Bei⸗ „Sind Sie a ö Charaktermerkmale bei Bewerbungsſchreiben. Außer den ſelbſtverſtändlichen Eigenſchaf⸗ ien eines Bewerbungsſchreibens, wie Sauber⸗ keit, Vollſtändigkeit, Ordentlichkeit, die ein Stellungſuchender beachten wird, gibt es eine Anzahl von Merkmalen, die gute Rücker auf den Charakter eines Bewerbers zulaſſen. Die aufmunternde Erzöhlung von dem Arbeitsloſen, den der Fabrikherr ſchon abge⸗ wieſen hatte, aber wieder zurückrief, weil er ihn im Hofe eine Nadel hatte aufheben ſehen, findet bald in dieſer, bald in jener Vorm des vielgeſtaltigen Alltags ihre Wiederholung. Merkmale der Sparſamkeit und Gewiſſen⸗ baftigkeit, der Aufmerkſamkeit und Gründlich⸗ keit werden ebenſo wie die Zeichen des Gegen⸗ teils von erfahrenen Perſonalchefs wohl be⸗ achtet, gewertet, und für die Sichtung zur engeren Wahl mitverwendet. Wer auf Chiffreanzeigen in der Zeitung antwortet und den Brief an die im gleichen Ort gelegene Geſchäftsſtelle durch die Poſt be⸗ fördern läßt, iſt meiſt weniger geneigt, ſich zu einer kleinen Erſparnis eine Mühe zu machen, als der, der ſeinen Brief ſelbſt zur Zeitung bringt und hierzu einen Umweg, frühes Auf⸗ ſtehen oder ſpäteres Heimkommen nicht ſcheut. Ein mit den Pöndern genau gefalteter Briefbogen läßt auf die funfiche Gewohnheit 1 ſpiel. Plaudern Sie mit Trinken Sie ein Glas Wein! men Sie ſich wie gewöhnlich.“ Ich werde tun, wie Sie wünſchen,“ ſagte Falkenberg, zobgleich ich Ihre Abſicht nicht ver⸗ ſtehe. Indeſſen, ich muß jetzt gehen. Wir ſehen uns alſo im Regattaklub.“ V Vielleicht. Ich brauche Ihnen wohl nicht zu ſagen, daß Sie mich nicht kennen dürfen, falls ich da ſein ſollte.“ ö P vVerſtehe,“ ſagte der Konſul und wollte ſich zurückziehen. ö Krag hielt ihn zurück. N „Noch eins,“ ſagte er,„ich möchte nicht indis⸗ kret ſein. Aber wäre es möglich, zu erfahren, was Sie von jetzt bis halb zwölf vorzunehmen gedenken?“ ö Der Konſul beſann ſich einen Augenblick. a »Das möchte ich ungern ſagen. Es iſt eine ganz private Sache.“ „Und hat nichts mit dem vorliegenden Fall zu tun?“ „Ganz und gar nichts.“ „Dann habe ich nichts mehr hinzuzufügen,“ ſagte Krag. Er trat an den einen Knopf; ſignal. „Was tun Sie da?“ fragte der Konſul, wäh⸗ rend er in der Tür ſtand. ö„Ich drücke auf einen Knopf,“ Krag lächelnd. „Warum? Wollen Sie jemand herbeirufen?“ „Nein, es handelt ſich um eine ganz private Sache,“ antwortete Krag mit einem ſpöttiſchen Lächeln. g Ah ſo, entſchuldigen Sie! Auf Wiederſehen!“ Falkenberg grüßte und ging. Als er auf die Treppe gekommen war. zog er den kleinen zierlichen Brief auf der Taſche, den er vorige Nacht erhalten hatte. Er las ihn noch einmal und küßte ihn, während ein glückliches Lächeln über ſein Geſicht glitt. Aber er faßte ſich ſchnell, und als er auf die Straße hinauskam, war er wieder der gewohnte kühle Geſchäfts⸗ mann. Kaum hatte der Konſul Asbjörn Krags Ar— beitszimemr verlaſſen, als der Detektiv aufs Fenſter zueilte. Durch eine geſchickte Aufſtellung von Spiegeln konnte er alles ſehen, was unten auf der Straße voraina ohne daß er ſich ſelbſt Ihren Freunden! Ueberhaupt beneh⸗ Schreibtiſch und drückte auf draußen hörte man das Glocken⸗ antwortete 1 7 1 lchließen, auch in Kreinmatenen armrar 3. ſein, ein zu kleiner Briefbogen bringt den Empfänger auf den Gedanken, daß der Abſen⸗ der gern jede Mühe meidet, die zur gränd⸗ 177 Fertigſtellung einer Aufgabe notwendig wäre. 9 Die Fähigkeit, ſich in den Zweck eines Auftrages hineinzudenken und ihn entſpre⸗ chend auszuführen, kann ſich in der überſicht⸗ lichen und geordneten Einreihung der An⸗ lagen ausdrücken, die dem Empfänger Arbeit und Zeit erſpart, ganz abgeſehen von der Höf, lichkeit. Uebermäßiges Freilaſſen von weißen Rändern, Reſpektsblättern uſw. iſt weniger das Zeichen von Großſpurigkeit und Ver⸗ ſchwendung, als von Unſicherheit oder Aengſt⸗ lichkeit im perſönlichen Auftreten. Dieſer geringe Mangel wirkt jedoch bei weitem nicht ſo unangenehm, wie die Un⸗ erzogenheit. die ſich im unſchönen Beſchreiben⸗ des Bogens bis in die letzten Ecken ausſpre⸗ chen kann. 1 Auf die löbliche Gewohnheit, ſich ein Riſh des gewünſchten Erfolges zu machen und Zeit und den übrigen Unterlagen nid Material vorſoraglich einzuteilen, läßt ein ſolcher vollgequetſchter Brief ebenſowenig ſchließen, wie auf das Beſtreben, die Sym⸗ pathie des Auftraggebers zu erwerben. Zuſammen mit Handſchrift. Zeugniſſen und bekannten Mitteln geben ſolche Beobachtungen ein recht ſicheres Bild des Bewerbers. Denn nicht auf ein Merkmal allein ſtützt ſich die Beurteilung, ſondern auf alle erreichbaren Charakterandeu— tungen zuſammen. Daher kann ein leichtſinniger Bewerber mit leichtfertigen Manieren auch nicht hoffen. durch gekünſtelte Nachahmung von Merkmalen etwa eine Gewiſſenbaftigkeit vorzutäuſchen, die ihm zur zweiten Natur geworden iſt. ö Wohl aber kann ein feſter Charakter Män⸗ gel ausgleichen, die er an ſich entdeckt und der Großzügige, der ſich Gewiſſenhäftigkeit und Hründlichkeit, ſowie der raſche Arbeiter, der ſich Treue und Geduld zur Gewohnheit macht, wird ſeine beſonderen individuellen Eigen⸗ ſchaften ſo nicht beeinträchtigen, ſondern ent⸗ falten und ſteigern. Der Weg zum Erfolg geht heute nur über ausgeglichene Selbſtzucht. Humor des Tages. „Onkel, ſind das Blaubeeren?“ „Ja, Kindchen!“ „Und warum ſind ſie ſo rot?“ Na,... weil ſie noch grün ſind! Kindchen!“ als dem Fenſtr zu leynen brauchte. Er ſah den Konſul aus der Haustür kommen und ſchnell die Straße entlang gehen. „Nun,“ murmelte der Detektiv,„wo ſteckt der Burſche?“ Schließlich nickte er zufrieden.„Dort kommt er,“ ſagte er zu ſich ſelbſt,„die Sache klappt.“, Er hatte eine Geſtalt entdeckt, die dem Konſul folgte. Es war Jens, der Diener des Detektivs. „Er iſt wirklich ſchon ſehr tüchtig,“ dachte Asb⸗ jörn Krag,„er folgt ihm Schritt für Schritt, ſo gleichgültig und harmlos wie ein langjähriger Spion. Ich brauche es wahrlich nicht zu be⸗ reuen, dieſen jungen Mann aus dem Gefängnis losgeeiſt zu haben. Jetzt werde ich alſo erfah⸗ ren, was der Konſul vorhat; man kann nie wiſſen, ob es uns nicht von Nutzen ſein wird.“ Asbjörn Krag erhob ſich von der Fenſterbank und ging in ſein Ankleidezimmer. Indeſſen begab ſich Falkenberg zur nächſten Straßenbahnhalteſtelle. Hier wartete er, bis eine Bahn kam, die das Schild„Oslo“ trug. Er beſtieg die vordere Plattform. Gleichzeitig ſprang der Spion des Detektivs auf die hintere ö 0 15** 9 Erſt gegen elf uhr begannen die Räume des Regattaklubs ſich zu füllen. Die Vorſtellungen im Theater waren zu Ende, und mehrere Herren kamen von dort. In dem großen Speiſeſaal wurde gegeſſen, und hinterher verſammelten ſich die Herren in plaudernden Gruppen in den Rauchzimmern. Man ſprach von den Begebenheiten des Tages. „Eine fatale Geſchichte mit Karl,“ ſagte Archi⸗ 59 bag ee Tönneby,„und vürdig, daß es ſi erade nach dem Feſt des Bruders ige 5 5 90 g „Ein tadelloſes Diner,“ brummte der Gene⸗ ralkonſul,„Faltenberg hat ſich diesmal wirklich ſelbſt übertroffen. Aber er ſoll auch glänzende Geſchäfte mit dieſem Herrn Stiegel gemacht ha⸗ ben. Man ſpricht von einem Verdienft von drei⸗ ßigtauſend Mark.“ „Einige ſagen vierzig,“ ſchob der Architekt ein. Jetzt aber kehrte der Generalkonſul zu dem Ausganaspunkt ihrer linterhaftung zurück. Fortſetzung folgl. — erfolgreiche Hauptdarſteller in vielen ameri⸗ 4 40 000 Dollar für einen Hund. „Fürkas“, der vierbeinige Filmſtar. Der berühmte Filmhund„Fürkas“, der kauiſchen Filmdramen, wurde bei einer Kino— aufnahme von einem ungeſchickten Schützen erſchoſſen. Der Heſitzer des Tieres hat jetzt den Schützen vrkelagt und eine Eutſchädigung von 40 000 Dollars gefordert. e 1 U Rechtsbrieftaſten Bubikopf. Da Sie noch bis zur Vollendung Ihres 21. Lebensjahres unter elterlicher Gewalt ſtehen, ſo entſcheiden Ihre Eltern, ob Sie einen„Bubikopf“ tragen dürfen. Bei Meinungsverſchiedenheiten zwi⸗ ſchen dieſen geht die Meinung des Vaters vor. Der Friſeur, der Ihnen ohne Einwilligung des Vaters den Bubikopf ſchueidet, macht ſich nach reichsgerichtlicher Entſcheidung ſtrafbar.— Ihrer Mutter dagegen kann Ihr Vater die neue Haartracht nicht vergteen. Schulden des Ehemannes. Nach 8 1360 des BGB. hat die mit ihrem Ehemann in geſetzlichem Güterrecht lebende Ehefrau nur die Verpflichtung, ihren Ehemann, wenn derſelbe außerſtande iſt, ſich ſelbſt zu erhalten, den ſeiner Lebensſtellung entſprechenden Unterhalt nach Maßgabe ihres Vermögens und ihrer Erwerbsfähigkeit zu gewähren. Schulden ihres Ehemanns, insbeſondere fte ch an denen ſie perſönlich nicht beteiligt iſt, braucht ie nicht zu decken. Die Koſten für das Sanatorium, » Ihr(Fhomann untergebracht ift hrauchen Sie. da Werktags: Vormittags 405 Sonntags: Vormittags 4% Werktags: Vormittags 5“ 525 Werktags: Vormittags Sonntags: Vormittags Sie elo Exwerbsloſenunterſtutzung bezieyen, nichr zu n d bezahlen.— Die Kinder haben nach s 1601 des nur die Verpflichtung, ihre Eltern zu unterhalten, wenn ſie pies ohne, Gefährdung ihres ſtandes⸗ gemäßen Unterhalts und ohne Berüchſichtigung ihrer ſonſtigen Verpflichtungen tun können. Des⸗ halb dürfte Ihre Tochter, die nach Ihrer Angabe ſelbſt ſchwer für ihre Exiſtenz zu kämpfen hat, nicht zur Zah⸗ lung verpflichtet ſein. Wenn auf des Mannes Namen ein Zahlungsbefehl ergangen iſt, und offenbar nach Widerſpruch Termin angeſetzt iſt, ſo wird der Ehemann für ſeine Verbindlichkeiken haften müſſen. Meberhängende Früchte.(Wiederholt angefragt.) Nach 9911 des BGB. gelten Früchte, die von einem Grund⸗ ſtück auf das Nachbargrundſtück herüberfallen, als Früchte dieſes Grundſtücks. Infolgedeſſen darf Ihr Nachbar die Früchte Ihres Baumes, wenn dieſelben auf ſein Grundſtück fallen, aufleſen und für ſich be⸗ halten; bis zu dieſem Augenblick ſind die Früchte aber Ihr Eigentum und wird nichts durch den Umſtand ge⸗ ändert, daß die Zweige Ihres Obſtbaumes in das Nachbargrundſtück hinüberhängen. Bis zu dem Ab⸗ fallenshaben Sie deshalb auch das Recht, die Früchte zu ernten, und Sie haben gegen den Nachbarn einen Anſpruch darauf, daß er Ihnen die Möglichkeit gibt, das Ernten vorzunehmen. Dieſe Möglichkeit können Sie aber erſt dann ausnützen, wenn Ihr Nachbar Ihnen, geſtattet, auf ſein Grundſtück zu gehen und dort die Früchte zu pflücken. Sie müſſen, deshalb Ihren Nachbarn um die Erlaubnis erſuchen, die Früchte zu einer geeigneten Zeit und von einer geeigneten Seite aus zu pflücken. Entſteht Ihrem Nachbarn hierbei Schaden, ſo muß ihm dieſer Schaden erſetzt werden. Verweigert Ihr Nachbar Ihnen ſchikanöſexweiſe das Betreten des Grundſtücks, ſo iſt er Ihnen ſchadenerſatz pflichtig. Auch können Sie bei dem zuſtändigen Amts⸗ gericht eine einſtweilige Verfügung dahin erwirken, daß er Ihnen unter Androhung einer Geldſtrafe das Ab— ernten zu geſtatten hat. Mit Gewalt eindringen dürfen Sie auf das Grundſtück des Nachbarn nicht. Tun Sie dies dennoch, ſo würden Sie ſich eines ſtrafbaren Hausfriedensbruchs ſchuldig machen. Ausſteuer. Ihr Schwiegervgter iſt verpflichtet, ſeiner Tochter, Ihrer Frau, zur Einrichtung des Haushalts eine angemeſſene Ausſteuer zu gewähren, ſoweit er bei Bexückſichtigung ſeiner ſonſtigen Verpflichtungen ohne Hefährdung ſeines ſtandesgemäßen Unterhalts dazu im⸗ tande iſt und die Tochter nicht ein zur Beſchaffung der Ausſteuer zureichendes Ver nögen hat, Sie werden deshalb bei einer weiteren Durchführung des Prozeſſes Erfolg haben. Das Teilurteil wegen des Bettes können Sie gegen Ihren Schwiegervater vollſtrecken laſſen und brauchen nicht erſt abzuwarten, bis er Ihnen das Bett gutwillig herausgibt. Fürſorge. Als ein wegen Krankheit aus dem Dienſt entlaſſener Beamter haben Sie keinen An⸗ ſpruch auf beſondere Fürſorge. Insbeſondere haben Sie kein Anrecht darauf, daß Sie irgendwo bei einer Behörde eingeſtellt werden. Ueber den Uebelſtand, daß Sie bisher der Angeſtelltenverſicherung nicht angehörten, läßt ſich wenigſtens hinwegkommen. Nach§ 14a der Verordnung vom 13. 2. 24 ſind für ſolche, die bisher eine verſicherungsfreie Beſchäftigung mit Ausſicht auf Penſion hatten und dann ihre Poſitionen verlaſſen 541 605 623 6³8 7⁰⁵ 745 805 934 1030— Sonntags: Vormittags 4⁴⁰ 7⁰⁰ 8⁰⁰ 90⁰ 10⁰⁰ 10¹⁵ 11⁰⁰ 120⁰ 5 Nachmittags 10⁰ 11⁵ 2⁰⁰ 21⁵ 30⁰ 4⁰⁰ 50⁰ 6⁰⁰ 62²⁰ haben. ohne bisber in den Beſin sines Anſnruchs von Behörde erreichen. Henan geremungn. lein, jur pie Ze von Beginn der N eſchäftigung ab Beitragsmarken fl verwenden. Das ähere 105 Ihnen die. Angeſtelltenverſicherung, an e wir Ihnen empfehlen ſich zu wenden, mitteilen. Auf alle Fälle genießen Sie alsdann alle die Vorteile, die andere aus ihrer bisherigen Erfüllung der Beitrags⸗ „licht genoſſen haben. Etwas weiteres könnten Sie fur derſönlich durch Unterſtützung ſeitens Ihrer früheren 1 ietaufhebungsgrund. Bisher konnte Mietsrück⸗ fand a ee e erſt dann führen, wenn der Mie⸗ ter, der in monatlichen Zeitabſchnitten die Miete zahlte, mit einem Betrag im Rückſtand war, der mindeſtens zwei Monatsraten betrug. Das neue Mieterſchutzgeſetz vom 29. 6. 26. gibt dem Vermieter ſchon dann das Klagerecht, wenn der im Rückſtand gelaſſene Betrag eine Monatsrate überſteigt. Nur kann der Vermieter, wenn weniger als zwei Monatsraten im Rückſtand ge⸗ laſſen find, die Klgge erſt zwei Wochen nach der Fällig⸗ kat der zweiten Monatsrate erheben. Wenn alſo ein Mieter bei Vorauszahlung der monatl. Miete die am 1. September und 1. Oktober des Jahres fällig ge⸗ weſenen Monatsraten nicht beglichen hatte, ſo kann der Vermieter bereits am 15. Oktober die Klage ein— reichen. N terſagung der Namensführung. Sie können, da Ihre Ehefrau 11 den allein ſchuldigen, Teil im Eheſchei⸗ dungsurteil exklärt worden iſt, ihr gemäß 8 1577 Abf. 3 BGB. die Weiterführung Ihres Namens unterſagen. Die Erklärung muß in öffentlich beglau⸗ bigter Form abgegeben werden. In Preußen muß dies gegenüber dem Standesbeamten erfolgen. Ihre Frau erhält dann ihren Familiennamen wieder zurück. Verſteigerungstermin. Sie brauchen keine Sorgen zu haben, daß der Gerichtsvollzieher die bei Ihnen ge pfändeten Sachen gleich in den erſten Tagen nach der Pfändung verſteigert. Nach 5 65 der Geſchäft⸗ anweifung für Gerichtsvollzieher ſoll der Gerichtsvoll⸗ zieher die Verſteigerung nicht früher als zwei Wochen, lerdings auch nicht ſpäter als einen Monat, nach der Pfändung vornehmen. Lokale Nachrichten. * Viernheim, 6. Oktober. * Fahrplan. Unſerem heutigen Fahrplan haben wir noch drei Fahrtrichtungen eingeſchal⸗ tet, worauf wir unſere verehrlichen Leſer auf merkſam machen. »Aus zeichnung. Auf der vom Polizei- hunde⸗Verein Mannheim veranſtalteten großen Polizeihunde⸗Ausſtellung konnte auch ein Viern⸗ heimer einen ſchönen Erfolg erzielen. Herr Polizeiwachtmeiſter Bickelhaupt, Gültig ab 3. Oktober 1926. 4 7 Elektriſche Bahn von Viernheim nach Weinheim. 517 540 600 618 635 722 74 841 951 110— 8 A ee 18 6ʃ3 748 846 933 100 11— Nachmittags: 12 1258 143 158 243 258 343 358 443 458 543 64 74 803 843 903 9177 948 10 115 Elektriſche Bahn von Weinheim nach Viernheim Elektriſche Bahn von Viernheim nach Mannheim(Hauptbahnhof) 77 Werktags: Vormittags 45“ 523“ 5359 542 Hb 2K 559 610* 624 640 655* 702 715 722 801 822 955 1051 125 5 e 117 5 4 h a 9 9 95 11 Sonntags: Vormittags 456⁰ 53655 515 600 616 716 816 916 101 1116— Nachmittags 1260 128ʃr5 100 116 131 2166231 9316 416 5 7 Zeichenerklärung: Die mit Stern verſehenen Züge verkehren nur bis Neckarſtadt. Elektriſche Bahn von Mannheim(Hauptbahnhof) nach Viernheim. u 85 de 2 40 48 2 11 9 312 5. 20. 5 8 54*. 5 532% 60e 635 7127 714 746 820 907 10— Nachmittags: 1205 1285s nur Samstags, 1250 2e nur Samstags, 2e 31k 3 3¹¹⁹ 4 5 4 510 553% 549 628/620 710 826 106 11 4. 1 61⁵⁴ 7⁰⁰ 8⁰⁰ 9⁰⁰ 10⁰⁰ 110⁰ 1200 3 Nachmittags: 12305 10⁰ 10⁰⁰ 2⁰⁰ 230˙* 3⁰⁰ 33⁰¹r 4⁰⁰ 50⁰ 6⁰⁰ 7⁰⁰ 74⁵² 8⁰⁰ 8²⁰ 85⁵⁴⁵ 905 937 95⁵⁴ 10⁰⁰ 10 0 11¹⁵ 1 15* ge ſchenerklärung: Die mit Stern verſehenen Züge verkehren nur a b Neckarſtadt. Mit der Staats bahn von Viernheim nach Weinheim. Vormittags 608 727 904— 8 f 26 56 2 E 445⁵ 380 00 51 756 n. So. 7180 72500 8⁴⁸ Vormittags 406 p28) 54 628 7% 805 102 10D 11D— Nachmittags 12“ 15s 3 3230 445 588] 600 6 r 1 Nachmittags 20 42 bw. 75⁰ besen Deutſcher Schäferhundrüde„Aſtor“ bet ſtärkſter Konkurrenz 240 Puakte erreichte, erhielt! den 1. Ehren⸗ und Führerpreis. Dieſe Aus⸗ zeichnung iſt umſo höher zu bewerten, als die Ausſtellung von Frankfurt, Karlsruhe, Mann⸗ heim ſehr ſtark beſchickt wurde. Wir gratulieren und wünſchen dem Ausgezeichneten noch mehr ſolche ſchöne Erfolge! Das Standesamt hatte im Monat September folgende Eintragungen zu reglſtrleren: 22 Geburten, 6 Eheſchließungen und 5 Sterbe⸗ fälle. 5 Von der Waſſerleitung. Geſtern wurde von der bis jetzt gelegten Leitung eine Teilſtrecke und zwar von der Bismarckſtraße bis zum Rathaus auf ihre Dichtigkeit geprüft. Man pumpte zu dieſem Zweck aus dem Ge⸗ meinde⸗Waſſerfaß die Rohre voll Waſſer. Da⸗ bel fand man eine ſchadhafte Röhre am Poſt⸗ emt, die ausgewechſelt werden mußte. Nachdem die Abnahmekommiſſion dann die Strecke als einwandfrei begutachtet hatte, wurde der ausge⸗ worfene Graben wieder plantert. Die Anwohner werden das Letztere ſehr begrüßt haben. * Eine Zigeunerin, dle ſeit einigen Tagen hier obdachlos herumſtrich, wurde in po⸗ lizeilichen Gewahrſam genommen. * Der nächſte Steuerſprechtag des Finanzamts findern am 19. ds. Mts. auf dem Rathauſe ſtatt. Wir verweiſen auf den amt⸗ lichen Teil. * Submiſſion. 75 Zentner Futterkar⸗ koffeln und 400 Zentner Dickrüben für Unter⸗ haltung des Faſelviehes kommen auf dem Sub⸗ miſſionswege zur Vergebung. Offerten werden bis Freitag, den 8. Oktober auf dem Rathauſe, Zimmer Nr. 27 angenommen. * Achtung Hundebeſitzer. Da in letz⸗ ter Zeit das herrenloſe Umherſtreichen der Hunde innerhalb des Ortes beträchtliche Ausmaße an⸗ genommen hat, fieht ſich das Pollzelamt gens ⸗ tigt, die amtlichen Vorſchriften in Erinnerung zu bringen. Es ſei darum jeder, der ſich vor Unannehmlichkeiten bewahren will, auf die Ver ordnung in heutiger Ausgabe hingewieſen. Winter-Fahrplan 1920, 27 Beilage zum viernheimer Anzeiger(viernheimer Tageblatt) 70¹ 753 910 1058 11⁵8⁸ 5 56 256 8 32 12 48 21 805 30 27 81⁵ 9⁵⁰ 11³⁰ 12¹⁸ Nachmittags: 12 110 156 26 nur Samstags, 3 4 ſ48 526 5 7¹⁷ 8 N 7⁰⁰ 7²⁰ 805 820 900 9²⁰ 10¹⁵ 110⁰ m123³⁰ Mit der Staatsbahn von Viernheim nach Lampertheim. Vormitags 51 6 10⁵⁰ Von Weinheim nach Heppenheim Darmſtadt. Von Weinheim nach Mörlenbach. 650 ab 17. 4. 27 So., 800 8 So., 865 4 400 4/ 650 Ab Darmſtadt: Ab Heppenheim: Ab Weinheim(Hauptbahn) nach Heidelberg: 500 62 800 Werktags 2 91e ab 17. 4. 27 So., 125 4 ̃ Aανᷓ 5518 6003 — Nachmittags 128 3s 57 8% W= nur Werktags. 1000 1138s 1250 Von Käfertal nach Heddesheim. Werktags: Sonntags: 85 10 25 Ab Darmſtadt, Heppenheim, Weinheim nach Heidelberg. 50⁵ 7⁰³ 7380 80880. 121 22⁰ 55 W. 6¹² 78¹ 70 701 758 818 85780. 110⁰5⁵ 44⁴ 309 55D 6˙⁰ 349 0 511 735 744 11 10360 104 8*0E 91¹⁵ 907 8160 112²⁵ it der Kleinbahn von Weinheim nach Heidelberg. 1 (Zwiſchenſtationen h en Spa Großſachſen, Leutershauſen, Schriesheim und Doſſenheim.) 1000 1226 151 320 430 61s 735 * 1 7 Zeichenerklärung: W bedeutet Werktags, Sa nur Samstags, So Sonntags, D D-Zug, E Eil⸗Zug. Sonntags: 700 1230 380 90⁰ 62 6˙ 916 125 125 345 505 54ů 675 755 846 Nur Samstags: 1132 4³² 632 832 103² 1 15⁰ 1016 10000 1148s 1240 128 220 326 3190 45% 5480 64% 74 825 1020 12090 4¹⁸ f 736 434 4010 601 6250 756 832E 112⁸ 12480 1100 10⁰ 3⁰⁰ 50⁰ 70⁰⁰ 9⁰⁰ Die Rüdfahrts⸗Zeiten erfahren die Relſenden quf den Bahnhöfen