Bauern-Uerein. Saatweizen und-Roggen von der Saatzuchtſtelle der Heſſ. Landwirtſchaftskammer bezogen, iſt eingetroffen und kann abgeholt werden. Am Lager: Ammonſak, Kalbſtickſtoff, Kali, Thomasmehl uſw. Der Vorſtand. viernheimer Anzeiger Viernheimer Tageblatt (Viernheimer Bürger⸗Ztg.— Viernh. Volksblatt, Er ſcheinttäglich mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage.— Bezugspreis monatl. 1.50 Mark frei ins Anzei genpreiſe: Die einſpaltige Petitzeile koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg., dei Wiederholung Haus gebracht.— Gratis beilagen: wöchentl. Samstags das achtſeitige illuſtrierte Sonntagsblatt„Sterne abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vormittags 8 Uhr, größere Artikel einen Taß und Blumen“, halbjährlich einen Fahrplan ſowie einen Wandkalender.— Annahme von Abonnements käglich vorher.— Inſerate müſſen bei Aufgabe bezahlt werden, mit Ausnahme derjenigen, die in lfd. Rechnung ſtehen⸗ Erſte und älteſte Zeitung am Platze.— Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamts Viernheim Fernſprecher 117.— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Amt Frankfurt a. M. 234 um! Abl Hausfrauen verlangt NB. Den ſ. Zett Beſtellern zur Mitteilung, daß die beſtellte Saatfrücht bis zum 9. ds Mts. abgeholt a ſein muß, andernfalls darüber weiter verfügt wird. Die „. Saatfrucht muß ſogleich bezahlt werden, da ſonſt der Zuſchuß von der Land wirtſchaftskammer wegfällt. Prima Kurtoffelkürſte mit Eſchenſtiel 1 Nia ae e Pete an muß sie einmal genau betrach- ſolange Vorrat Mark 2.50 1 ten. Schon an dem springenden Steinbock auf der roten Dose er— kennt man die echte Büdo-Schuh— am Marttplatz. creme. A eeeeeeeecentuntueenanbünuundamnumunnmautnunuunum unn Hausrat Gemeinnützige Möbelversorgung Mannheim P 75 S Maunhelm früher Badischer Baubund im Schloß „Siernheimer Zeitung— Viernheimer Nachrichten) ö 7 eiern, f Schriftleitung, Druck und Verlag: Joh. Mactin, Geſchaftsſtelle: Rathausſtr. 8⁰ —... e I r Donnerstag, den 7. Oktober 1926 Sinn. , Der badiſche Zentrums⸗ führer Schofer über die neue polit. Lage in Heſſen Prälat Dr. Schofer, Mitglied des ba— diſchen Landtags, äußert ſich in der badiſchen 50 9 laments auf unbeſtimmte Zeit hinauszuſchie⸗ Severing amtsmüde ben, hat dieſen Plan aufgegeben ang— 2* der ſtarken Oppoſition, auf die er damit bei den Parlamentariern geſtoßen iſt. Umbildung der preußiſchen Regierung im Sinne der groß Unterredung mit Koalition. ordentliche Seſſion am 26. Oktober oder ſpä⸗ Berlin, 5. Okt. Der preußiſche Innenmini- in Preußen wird uns von zuftändiger Seite teſtens am 4. November beginnen ſoll. Der „ e 1 8 i 5. Okt. D ihuche Innenmini⸗ in Preußen wird uns von zuſtändiger Seite teſens am 3. Robem! zu oefter Lin; Zentrumspreſſe über Das heſſiſche Zen⸗ ſter Karl Severing beabſichtigt nunmehr, mitgeteilt: Es ſteht die Frage, ob durch das endgültige Termin hängt in erſter Linie von trum wie folgt: aus Geſundheitsrückſichten von ſeitem Poſten Rücktrittsgeſuch des Innenminiſters Seve- dem Stand der Haus haltsberatungen im Fi⸗ Seit geraumer Zeit beſteht im Nachbar- zurückzutreten. Die Meldung eines demokra- ring es zu einer Umbildung der preußiſchen nanzausſchuß ab. Poincare hat dem Wunſche Verlangen Sie also nicht etwa nur Schuhcreme, sondern ausdrücklich. Büdo. Auch jeder Kaufmann wird Ihnen sagen: a ido Amtlicher Teil. Bekanntmachung. Verloren Betr.: Einrichtung von Steuerſprechtagen. Nachmi i Der nächſte Sprechtag des Finanzamts Hep⸗ 1 Portemonnaie beim wird am Dienstag, den 19. ds. mit einem kleinen Schlüſſel Mis. auf dem hieſigen Rathauſe ſtattſinden. bete Ii ur Diejenigen Steuerpflichtigen, die an dleſem Tage zum Bahnhof. vorſprechen wollen, müſſen ſich bis ſpäteſtens Um gefl. Ruckgabe bittet[ Donnerstag, den 14. ds. Mis. mittags frau Eugen Wieland 12 Uhr bei uns anmelden und genau angeben, a in welcher Sache die Beſprechung mit dem Finanz ⸗ amt gewünſcht wird. Später Anmeldende können Plissee Hohlsaum auf Erledigung ihrer Steuerangelegenheit an dem Masettten- ing betr. Sprechtag nicht rechnen. Stickereien— Kurbel-. 0 Pan eee Betr.: abe des gemeinheitlichen Faſel Kopier ur f 0 Aale e Die Lieferungen von 75 Zentner Fntterkar⸗ toffeln und 400 Zentner Dickrüben ſollen auf In einer dem Vorſitzenden des Fi— nanzausſchuſſes hat er erklärt, daß die außer— . in den nachstehend aufgeführten Geschäften: Adler, Adam, Ecke Annastr. Adler Christ., Lorscherstr. Alter, Martin, Wasserstr. Bugert, Jak., Blauehutstr. Bugert, Joh. Wwe, Wasserstr. Eppel, Karl, Kiesstr. Ebert, Geschw., Wasserstr. Faltermann, Mich., Bismarckstr. Fischer, Anton, Lorscherst. Gallei, Gg., Lampertheimerstr. Geier, Frz., Bismarckstr. Haas, Hans, Kiesstr. Hanf, Barb., Weinheimerstr. Hanf, Valt., Wiesenstr. Herschel, Mich., Rathausstr. Helbig, Valt. We, Ecke Annastr. Helfrich, Jean, Steinstr. 5 Hoock, Gg., Rathausstr. Hoock, Leonh., Rathausstr. Hoock, Nik. Wwe., Rathausstr. Hofmann, Frz., Mannheimerstr. Hofmann, Ad., Rathausstr. Jöst, Maria, Bismarckstr, Kempf, Karl Wwe., Wasserstr. Kempf, Math., Mannheimerstr. Klee, Hans Blauehutstr, Koob, Mich., Luisenstr. Koob, Wwe., Sandstr. Knobloch, Phil., Wasserstr. Mandel, Ad., Alexanderstr. Moskopp, Rathaus-Drogerie Müller, Seb. We., Kirschenweg Reiß, Lorenz, Lampertheimerstr. Roos, Lorenz, Mannheimerstr. Sande Peter; Nie e chlosser, Peter, Mannheimerstr. Werle, Ludwig, Luisenstr. aller Art Weidner, Jak. Rathausstr. wie Küchen, Schlafzimmer, Speise- Weidner, Karl, Wasserstr. und Herrenzimmer, Einzelmöbel, Winkenbach, Gg. Mich. Polstermöbel, Matratzen, Federbetten, Lampertheimerstr. Bettfedern, Kinderwagen usw. usw. Winkenbach, Jak., Lorscherstr. Winkenbach, Ludw., Wasserstr. Wiegand, Jean, Wasserstr. Wir l1iefernkwu/ v an Beamte, Angestellte, Arbeiter und jedermann, auch an Erholungsheime, Jugendherbergen, Kindergärten una andere Wohlfahrtsstätten künstlerisch und handwerklich einwandfreie Neue Möbel iſter Dr. 5 IQ Engliſche Kolonialbeſorgniſſe. Die engliſchen Beſorgniſſe Erfahrungen mit Teilzahlung auf gemeinnütziger Grundlage bis zu 2 Jahren —. Polizeiverordnung. HONIG Betr: Die Aufſicht über die Hunde in der Gemeinde Goldklar, heller Bienen- Viernheim. ſchleuderhonig, gar. rein, Auf Grund des Artikels 84 des Geſetzes betreffend] Linde durchſchmeck. 10. Pfd. die innere Verwaltung und die Vertretung der Kreiſe Eimer/ 10 50, halbe Besichtigung unserer Ausstellungs— räume, 5 Etagen, ohne jeden Kaul— zwang gerne gestattet. i i ſi 3 f iſche erli g 8. daß der Rücktritt Negier 1 Si Nor. 6 1171 Ausdruck gegeb aß ie Ausſchuß 2 land Heſſen eine intenſive Bewegung, die von] tiſchen Berliner Blattes daß der Rücktritt be⸗[ Regierung im Sinne der großen Koalition Ar n gegeben, daß 1 525 eee er ich Volksent⸗] reits vollzogen ſei, trifft allerdings ˖ kommen wird, noch reiſen der gen des Haushalts, ſowie die Prüfung der rechts her inſzeniert iſt, um durch Volksent⸗ 5 N ee„ e Ame 1 175 11 7 8„doch erſahren wir von gutunterrichteter Se Regierungsparteien ſicht ver Schuldenabkommen mit England und Ame⸗ ſcheid eine vorzeitige Auflöſung des Landtags daß in den nöchſten zwei Tagen mit der De“ ten e ee e er een er rika nach Möglichkeit beſchleunigt werden 1 5 2 5 5* 7 Ute Del— 10 Ii D ien, 0 ein 1 Neuen 8 Je 2. 275. 4 2 435. 7 8 zu erzielen. Ein weſentlicher Teil der Ent- miſſion Severinas ſo aut wie ſicher g 5 ſollen, da die Regierung es für dringend not⸗ ſcheidung liegt bei dem in Heſſen nicht beſon-( nen iſt. Es wird dabei ausdrücklich 13 ter bleiben wendig„ daß bb. lese e une ders ſtarken Zentrum, daher die Umſchmeiche- daß der Rücktritt ausſchließlich in dem ungün⸗ nenminiſterium wird jetzt Nerd Ahe n d e i 1 n ſtigen Geſundheitszuſtand Severings begrün- präſidenten Greczinſki un zerahſchiedet, ſonr Alen Die len lung von der Rechten gegenüber dem Zen- det iſt. der den Innenminiſter wie al n ie re ausſichts⸗(über die Ratifizierung der Schuldenabkom⸗ 8 1 9 inner 773 er eee ie n eee eee, 8 9 men gefallen i trum. Es hat auch nicht an Leuten innerhalb ſein Amt zu verzichten und ſich wenigſtens rei Kandidat genannt. Krüger iſt beſon- men gefallen iſt. des Zentrumslagers gefehlt, die dieſer Um- Zeitweilig in das Pripatleben zurückzuziehen.] ders bekannt als Schö des Reichsſied ſchmeiche ängli baren. Ma hat Als ernſthafteſte Anwärter auf dieſen wichti- lungsgeſetzes und als Kommentator des ſchmeichelung zugänglich waren. Man hat 5 e 1 um edges 1 l 5 nämlich in Kreiſen des Mittelſtandes und der[den, Platz des preußiſchen Kabinetts kommen Reichsheimſtättengeſetzes. Es wird darauf Landwirtſchaft zu werb Verſücht nicht in ſisher der Oberpräſident von Hannover, hingewieſen, daß er, da er ja auch aus der 3 8 5 rbe 2 0.**„ 5„ ene 8 1 1 FAN 5. 2 5 en 55 e Noske. und der Berliner Polizeipräſident. höheren Verwaltungslaufbahn ſtammt, be e 1 Beſitz des ſogenannten Tan⸗ mer ohne Erfolg. Es ſind alſo dieſelben Er-⸗[Greczinſſi in Betracht. Darüber herrſchtf ſonders auch für die Fragen der großen Ver— ganfi 5 170 en früheren Deutſch⸗Oſtafrika 25 3 5 37 5. 2 7. pe ga! etes, E[früheren Deutsch-* ſcheinungen, die man auch anderwärts ſeſt⸗ kein Zweiſel, daß auch der neue preußiſchef waltungsreform reiche das Enaland als Mandat erhalten hat, kommt ſtellen kann. Nun hat am 30. September der Nen e der Sozialdemokratiſchen Par- bringt. wiederum in einer Zuſchrift an die„Times“ zum 78 5 f z. tei angehören wird. Auf die Zuſtimmung der! Ausdruck. In ihr wird auf die kürzliche Rede Landesausſchuß der Heſſiſchen Zentrums— 5 5 0 e eee K 77 2 Ausdruck. In ihr wird au Seni, 15 5 5 b Stellun 55 Hun anderen Koalitionsparteien, der Demokraten Zum Rücktritt Severings. Streſemanns vor der deutſchen Kolonie in Genf partei zur Sache Stellung genommen. Das und des Zentrums, iſt mit Sicherheit zu rech Berlin, 6. Okt. In parlamentariſchen Kreiſen] bingewieſen, in der zum Ausdruck gekommen, ſet. Reſultat der Sitzung iſt in einer Entſchließung] nen, da es ſich nur um eine Merſongſverände N 5 1 5 3 10 amenttariſe. 1 daß Deutſchland nach ſeinem Eintritt in ee 1 146 2„ j; 55 1 zu Jen wird behauptet, daß Miniſterpräſident Brau eke nmehr 5 Re f ein! niedergelegt:(folgt die bereits von uns ver- rung, nicht aber um eine Aenderung in der 5 8 haute 5 terpräſi. a raun die] kerbund nunmehr auch das Recht auf ein Kolo⸗ Ff. iche( chriet parteimäßigen Zuſammenſetzung des Kabi Abſicht habe, durch die Berufung Noskes das Zu-] nialmandat beſitze. Von allen deutſchen Kolonien, A2. 2 liiohbun ein ae 1 lime Ee1 28 8 bi N f A 7 5 oho ſe öffentlichte Entſchließung.) netts handelt N ſtandekommen der Großen Koalition zu erleichtern.] die man in Deutſchland zu erlangen ſtrebe, ſet Dann fährt Dr. Schofer fort: Der Grund-“„ knöpfe, Stoffmalereien und Provinzen vom 8. Juli 1911 und des Artikels 36.50. Aus Linde⸗Akazie der Verordnung über Vermögensſtrafen und Bußen vom 12.90, bezw. J 7.80 franko 6. Februar 1924(R. G. Bl. Teil 1 S. 44) wird nach] Nachn. Uebereinſt. Urteile: Vernehmung der Lokalpolizeibehörde und der Gemeinde-„Wirkl. ausgezeichnet, ähn⸗ vertretung mit Genehmigung des Herrn Miniſters des lich vorzügliches vonnirgends Innern zu Nr. M. d. J. 2 9409 für die Gemeinde erhalten“. Viernheim das Folgende angeordnet: vranzstr. 9. Wü N fu f + 5 1. Jeder Hund muß, ſodaß er ſich außerhalb Helhig, Dessaus5, Fr 1 15 Acedcadaadcaddeeddenddonddodtoendodbadtegdkeaddodddedrddodcoddd einer geſchloſſenen Hofreite aufhält, am Halsband oder 1 am Maulkorb eine 1795 der Toe Nu ausgegebene 8 1 3* Hundemarke tragen, die mit der Nuumer des Hunde⸗ Die Vogelpredigt regiſters, unter der der Hund angemeldet iſt, überein⸗ ſtimmt. § 2. Für die Beachtung vorſtehender Beſtimmun⸗ gen ſind die Befitzer und Führer der Hunde verantwort⸗ lich. Zuwiderhandlungen gegen dieſe Beſtimmungen werden, ſoweit nicht nach anderen Straſporſchriften eine höhere Strafe ver wirkt iſt, mit Geldſtrafen bis zu 30 R⸗Mark und im Falle der Uneinbringlichkeit mit ent- ſprechender Haftſtrafe geahndet. § 3. Freiumherlaufende Hunde, die keine oder keine gültige Nummermarke tragen, ſowie läufige Hunde können eingefangen werden. Nach Ablauf von 3 Tagen und wenn trotz der durch Bekanntmachung in mindeſtens einer in Viernheim erſcheinenden oder verbreiteten Zei⸗ tung erfolgten Aufforderung an den Eigentümer oder D Beſitzer des Hundes, den Hund innerhalb beſtimmter Friſt abzuholen, dieſe Abholung nicht erfolgt iſt, hat die Polizeibehörde das Recht, den Hund für Rechnung des Eigentümers oder Beſitzers des Hundes zu veräußern oder, wenn eine ſolche Veräußerung nicht möglich oder tunlich iſt, zu töten Die Veräußerung ſoll durch Ver⸗ ſteigerung erfolgen, wenn durch eine Verſteigerung ein höherer Erlös zu erwarten iſt. Hunde, welche die in§ 1 vorgeſchriebene Hunde⸗ marke mit Nummer tragen, ſind den Eigentümern ſo bald als möglich nach dem Einfangen zuzuführen. Der Eigentümer oder Beſitzer eines Hundes hat einen Anſpruch auf Zurückgabe desſelben erſt dann, wenn der Hund in das Hunderegiſter eingetragen iſt und ein Fanggeld von 1 RM. ſowte ein Futtergeld von täg⸗ lich 50 RPfg entrichtet wird. Die Beitreibung rückſtändiger Beträge für Fang⸗ geld oder Futtergeld erfolgt im Verwaltungswege nach den beſtehenden Geſetzen wie Gemeindeabgaben. § 4. Von dieſer Verordnung bleiben unberührt die Beſtimmungen der beiden Polizeiverordnungen für den Kreis Heppenheim vom 14. April 1882, das Fahren mit Hunden betreffens und vom 17. Februar 1905, die Auf⸗ ficht über die Hunde betreffend. § 5. Die Polizeiverordnung tritt mit dem Tage der Veröffentlichung in Kraft. Heppenheim, den 29. September 1926. Kreisamt Heppenheim. gez. Pfeiffer. Wir mochen die hieſigen Hundebeſitzer auf die obige Polizeiverordnung fär die Gemeinde Viernheim auf⸗ merkſam und empfehlen die Einhaltung dieſer Veſtim⸗ mungen bei Meidung von Strafanzeigen. Viernheim, den 4. Oktober 1926. Heſſiſches Polizeiams. Ludwig. Hausrat Gemeinnützige Möbetversorgung Mannheim P 2 S Mannheim trüther Badischer Baubund im Schloß Der heilige Franz ging wieder einmal Zum Predigen aus über Berg und Tal. Die Schweſter Sonne war ſchon im Sinken Und ließ den Wald grüngoldig blinken, Durch den der Heilige ſinnend ſchritt. Er hatte zu Begleitern mit Die Brüder Maſſäus und Angelus, Die ſeinen Worten mit ſtillem Genuß Und tiefer Herzensandacht 1 fn Auch fromme Gedanken mit ihm tauſchten. Da ſiehe, zeigte ſich auf einmal Von Vögeln eine gewaltige Zahl, Die ſchwirrend durch die Wipfel ſchlüpften Und auf dem moſigen Boden hüpften. Die drei verwunderten ſich gar ſehr: Wo kommen die vielen Vögel her: Die hier ſo zwitſcherten und pfiffen?— Da ward vom Heiligen Geiſt ergriffen Franziskus, und er ſprach zu den andern: „Laßt uns ein wenig raſten im Wandern; Bleibt ihr zurück und ſeid fein ſtill, Weil ich den Vögeln predigen will.“ Drauf hat der Vater ſich aufgerichtet Und ſprach:„Zu großem Dank verpflichtet Seid, Schweſtern Vögel, ihr dem Herrn, Drum lobt und preiſet ihm immer gern! Er läßt euch über Fels und Kluft Hinfliegen in freier, hoher Luft. Er ſchmückte euch mit farbigem Kleid Und deckt den Tiſch euch allezeit. Er ſenkte euch in die kleine Bruſt An ſchönem Geſang die ſtete Luſt. Obwohl ihr erntet nicht und ſät, Streut Gott euch Futter früh und ſpät. Er gab zum trinken euch Quell und Bach; Und droht Gefahr euch und Ungemach, So habt ihr Baum⸗ und Felſenſpalten, Geſchützt euch drin verborgen zu halten. Er gab euch Bäume und Büſche und Hecken, Drin ſicher euer Neſt zu verſtecken. l Und ob ihr nicht ſpinnen könnt und weben, Weiß doch der Herr euch Kleidung zu geben Und Nahrung für eure junge Brut, Daß ihr ſie aufzieht in Gotſes Hut! fue empfiehlt Georg a. d. Bergſt. t⸗ Geil für Ställe, Goſſen und Höfe Jakobi Hambach bei Heppenheim Drum nennen die Menſchen euch mit Recht Bon allen Tieren das frohſte Geſchlecht, Weil ihr ſtets launig und luſtig ſeid Und ſelbſt an trüben Tagen bereit, Als die gebornen Frohhoffnung geſchöpfe au Nachtigall durchltedert⸗ die Nacht m Troſt dem Herzen, das traurig wacht: Und eh das erſte Licht erblinkt, Frau Lerche ſchon tief im Himmel ſingt. egende“. a N 5 ſingen— nicht hangen zu laſſen die Köpfe! 7 ——— ) Aus dem im Badenia⸗Verlag(Karls⸗ he) neuerſchienenen Buch„Franziskus⸗ ſſidtiiſftdgtHguHüanfpngtngttngamtsntdnndteatundtgtstetagtenneteg mungen smt Charlottenstraße 8. Annahmestelle Viernheim Mikol. Brechtel 4. Lorscherstr. 11. Berta Leistner dem Submiſſtonswege loswelſe vergeben werden. Offerten find bis ſpäteſtens Freitag, den 8. Oktober 1926, vormittags 11 Uhr auf unſerem Büro Nr. 27 einzureſchen. Viernheim, den 6. Oktober 1926. Heſſ. Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. Auch Amſel, Hänfling, Star und Fink, Ja ſelbſt der kleinſte Zwitſcherling— Was ſoll ich noch viel bei Namen nennen? Wohl mag ich euch alle nicht einmal kennen— Was Schnäbel trägt, ſchwarz, gelb und rot: Ihr alle könnt ſingen nach Gottes Gebot Selbſt Krähengekrächz und Eulenſchrein Darf Sang und Gebet vorm Herrgott ſein! Noch vieles ſprach der Heilige weiter, Fromm lauſchten die Vögel und die Begleiter Dann ſchloß Franziskus die Predigt ſo: „Darum, ihr Schweſtern Vögel, ſeid froh, Weil euch der Schöpfer ſo zärtlich liebt Und täglich euch reiche Geſchenke gibt. Habt ferner Vertrauen in Gott und wißt, Daß er euch nimmerdar vergißt, Daß ohne ihn keiner vom Dache fällt Und ſei es der ärmſte Spatz der Welt Ja, hütet euch, undankbar zu ſein; Vielmehr, ihr Vögel groß und klein, Gebt Mühe euch, mit frohem Sang Hinauszujubeln euern Dank, Daß er wie klingender Weihrauch dringe Hinauf zum Schöpfer aller Dinge!“ 4 Da ſiehe, begannen die Vögel alle Die Schnäbel zu öffnen mit frohem Schalle. Sie ſchwangen ſich auf und fangen laut, Weil ſie die Predigt ſo herzlich erbaut. ö Gleich einem bunten ſingenden Wölkchen Schwang in der Luft ſich das fröhliche Völckche Drauf machte Franz des Kreuzes Zeichen Ueber ſie alle, die im Entweichen Nun auch die Kreuzform zeigten ſofort: Noch Oſt und Weſt und Süd und Nord Entflogen ſie mit ſchmetterndem Singen, Als wollten ſie zum Ausdruck bringen, Daß Franzens Predigt von Gottes Wort In alle Welt hin fort und fort Durch ſeine Brüder getragen werde, Die gleich den Vögeln auf der Erde Auch nichts ihr Eigen nenen ſollen Und nur auf Gott vertrauen wollen. Franz ſchritt nun, ſtillfrohlockend weiter; Stumm folgten ihm die treuen Begleiter, Fortſetzend ihre Wanderſchaft. Und Schweſter Sonne mit letzter Kraft Nun einmal die müde Wimper hob, Und mit den goldenen Fingern wob Sie um die Schläfe des Vaters Franz Der Heiligkeit nieverlöſchenden Kranz.— Lob ſei dem Vater auf hohem Throne, Der ſelbſt der Vöglein nicht vergißt, Lob ſei dem eingeborenen. Sohne, Der unſer Hort und Heiland iſt, Lob ſei dem Geiſte, der Troſt verleiht, Lob ihnen in aller Ewigkeit. Aufforderungl Frau Johann Knapp 5. Wtw., Blauehutſtr. 41, verkaufte geſtern, den 5. Oktober, meine 2 Geiſen. Ich verlange dieſelben vom Käufer ſofort zurück, an⸗ dernfalls dieſelben gerichtlich zurückverlangt werden. Nikolaus Adler 10. 8 7 5 Ln 2 Mittwoch, den 6. Oktober Vorſtands⸗Sitzung e im Lokal zum goldenen Lamm. Dringendes Erſcheinen aller Vorſtands⸗ Mitglieder und Rennfahrer iſt notwendig Der Vorſitzende. Wer sparsam und klug ist läßt seine älteren Hüte jeder Art 97 Hutmachermeister I Sein rich Abe! billigst wieder wWie neu machen. Annahmestelle Frau Huhn, Hügelstraße 11. Hutfabrik in Ladenburg.(Abel seit 100 Jahren Hutmacher) Zum Schneiden von Brennholz, Stückholz und ſonſtiges mit fahrbarer Motorbandſäge empfiehlt ſich Karl Wunderle. Anmeldungen ſehe ich jederzeit gerne entgegen im Hauſe meiner Eltern, Holzſtraße 31, ſowie bel Frl. Illert, Rathausſtraße 23. 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Dies beeinträch— tiat aber in keiner Weiſe das bedeutſame Ur— teil, das einer der beſten und klügſten Zen⸗ trumsführer Deutſchlands zur gegenwärtigen Lage in Heſſen abgibt. Dieſes Urteil eines er⸗ fahrenen und erprobten Taktikers beſtätigt die Richtfakeit der Haltung der weit überwiegen— den Mehrheit der heſſiſchen Zentrumspartei und erleichtert, wie wir gerne hoffen und wünſchen möchten, denen unter uns ihre Stel⸗ lungnahme. die vor der Entſchließung des Landesausſchuſſes ſich auf ihre Meinung vielleicht allzuſehr in der breiten Oeffentlich— keit feſtgebiſſen hatten. Zum Germersheimer Zwiſchenfall. Berlin, 5. Okt. Wie aus einem amtlichen Kommunique hervorgeht, hat General Guil⸗ laumat dem franzöſiſchen Kriegsminiſterium davon Mitteilung gemacht, daß er im Einver⸗ ſtändnis mit der franzöſiſchen Oberkommiſ⸗ ſion des Rheinlandes den Militärſtaatsan⸗ walt des Kriegsgerichts von Landau aufge⸗ fordert habe, den Leiter der deutſchen Polizei⸗ beamten in der Unterſuchung der Germershei⸗ mer Zwiſchenfälle als Zeugen zu vernehmen, ſowie die von dieſem angegebenen Perſönlich⸗ keiten. Es ſei dies die einzig mögliche Formel, zu einer deutſch⸗franzöſiſchen Zuſammenarbeit in der Unterſuchung dieſes Zwiſchenfalles zu kommen. Eine Einverſtändniserklärung des Reichskommiſſars für die beſetzten Gebiete mit dieſer Formel ſei bereits erfolgt. Eine Kundgebung zu den Beſatzungszwiſchenfällen. Koblenz, 6. Okt. Am geſtrigen Dienstag iſt vum Reichskommiſſar für die beſetzten Gebiete und der interalliierten Rheinlandkommiſſion eine Kundgebung folgenden Wortlautes veröffentlicht wurden: „Der Reichskommiſſar für die beſetzten rheini⸗ ſchen Gebiete und die Interalliierte Rheinland- oberkommiſſion, tief bewegt durch die traurigen Zwiſchenfälle, die ſich in den letzten Tagen in ver⸗ neuen Abmachungen, Daß Severings Rücktritt Anlaß en einer Umbildung des ganzen vreußiſchen Kabinen geben wird, iſt alſo nicht en zunehmen. Die Verhandlungen über die Wiederherſteſlung der Großen Koalition in Preußen beſinden ſich zur Zeit im Anfanosſtadium und es dürf ten jedenfalls noch mehrere Mochen vergehen. ehe hier ein Abſchluß nach dieſer oder jener Seite erfolgen kann. Kommt es zum Abſchhuß der Großen Koalition und damit zum Ein⸗ tritt der Deutſchen PVolksvartei in die Reoie— rung, ſo wird jedenfalls das Innenminiſte⸗ rium durch die notwendigen Veränderungen im Kabinett nicht berührt werden. Wie in parlamentariſchen Kreiſen ver ſautet, rechnet man in dieſen auch mit dem Rücktritt des Staatsſekretärs im preußiſchen Innenminiſterium, Dr. Meiſter. Für heute abend iſt auf Peranlaſſung des vreußiſchen Miniſterpräſidenten Braun der Vorſtand der ſozialdemokratiſchen vreußiſchen Landtagsfraktion einberufen worden, auf morgen die Geſamtfraktion. Zur Frage einer Regierungsumbildung Wie wir hören, iſt dieſer Gedanke jedoch in der Partei auf Widerſtand geſtoßen. Die Verhand— lungen des Fraktionsvorſtandes der preußiſchen Sozialdemokratie wurden vertraulich geführt. Der Fraltionsvorſtand wollte der Entſcheidung der Fraktion nicht vorgreifen. Es kann jedoch ge— ſagt werden, daß die Kandidatur Noskes nicht mehr in Frage kommen dürſte. Auch im Fraktionsvorſtand der Sozialdemokraten hat man ſich, wie verlautet, für die Berufung Greszynskis ausgeſprochen, der an der Sitzung ſelbſt, obwohl er mit der Heimann zuſammen Vorſttzender iſt, nicht teilgenommen hat. Außer Miniſterpräſident Braun hatten als Vertreter der Reichstagsfrak— tion die Abgeordneten Stampfer an teilgenommen. Es iſt anzuneh— men, daß die Mehrheit der preußiſchen Landtags- fraktion ſich in ihrer heutigen Sitzung für Gr zynski entſcheiden wird. Jedenfalls ſoll der ſel im Innenminiſterium ſich möalichſt unmittel bar vollziehen. Der ſormelle Rücktritt des Mini ſters Severing dürfte alſo gleichzeitig mit der Er— nennung ſeines Nachfolgers veröffentlicht wer— Müller-Franken und ſchiedenen Garniſonſtödten des beſetzten Gebietes ereignet haben, appellieren an die Beſonnenheit und das Verantwortungsgefühl ſowuhl auf alliier⸗ ter wie auf deutſcher Seite, um die Atmpſyhäre zu erhalten, die glücklich hergeſtellt iſt durch die welche entſprechend den Wünſchen der Völker zwiſchen den Regierungen getroffen wurden. Die Juſtizbehörden werden die bei ihnen anhängenden Verfahren gemüß den dienenden Ermittelungen werden angeſtellt wer⸗ den. Alle beteiligten Behörden auf der einen wie auf der anderen Seite wollen dahin wirken, die⸗ ſen Zwiſchenfällen ein Ende zu machen und ihre Wiederholung zu verhüten.“ wehr. Reichspräſident und Reichswehrminiſter waren nicht befragt. München, 5. Okt. Verſchiedene Blätter brach— ten in den letzten Tagen die Nachricht, daß Prinz Wilhelm von Preußen, der 20jährige älteſte Sohn des Kronprinzen Wilhelm, in die Reichswehr ein— getreten ſei. Dieſe Nachricht iſt bereits als unrich— tig bezeichnet worden. ſtreiten, daß der Prinz vorübergehend im 9. Reichswehr⸗Infanterie-Regiment Uebungen in Münſingen zu Dienſtleiſtungen ver wendet war. Wie einer Münchener Korreſpondenz aus informierten Kreiſen mitgeteilt wird, iſt durch dieſe Vorgänge in Münſingen, die inner- und deu, cine ſehr eruſte Lage entſtanden. geltenden Geſetzen regeln in dem einzigen Beſtre— ben. die Wahrheit feſtzuſtellen. Alle dieſem Zweck Hohenzollern und Reichs⸗ Dagegen iſt nicht zu be⸗ während deſſen außenpoltiſch als gleich bedenklich angeſehen wer⸗ Die Ein⸗ ſtellung des Prinzen widerſpricht, auch wenn ſie nur vorübergehend war, ſchon an ſich den Dienſt— vorſchriſten. Erſchwerend kommt hinzu, daß die Einteilung des künftigen Kronprätendenten beim 9. Infanterie-Regiment erfolgte, das die Tradi— tion der Garde wahrt, daß ſie alſo nur den Sinn haben konnte, den Prinzen mit dieſer Truppe in Fühlung zu bringen. Der Reichswehrminiſter iſt vorher nicht befragt worden, ſodaß man ſich des Eindrucks nicht erwehren kann, als ob hier ein Affrout gegen ihn als die allein zuſtändige Per ſönlichkeit beabſichtigt war. Dr. Geßler dürſte ſich ein ſolches Verhalten unter keinen Umſtänden ge fallen laſſen. Es iſt anzunehmen, daß das Reichs— kabinett dieſe Auffaſſung teilen und ſich hinter ihn ſtellen wird. Die letzte Entſcheidung liegt beim Reichspräſidenten, der erſt am Mittwoch nach Berlin zurückkehrt und ebenfalls von dieſem Vorkommnis nicht unterrichtet war. Da der Reichspräſident verfaſſungsmäßig allein die Ernennung und Entlaſſung von Ofſizieren zu verfügen hat, liegt es auf der Hand, daß Dr. Geß⸗ ler zunächſt die Rückkehr Hindenburas erwartet. Wenn man auch bisher über kleine Zwiſchenfälle in Reichswehr und Marine, namentlich bei den untergeordneten Stellen, hinwegſehen konnte, in der Erkenntnis, daß auch die Wehrmacht Zeit braucht, um ſich auf die neuen Verhältniſſe ein⸗ zuſtellen, ſo handelt es ſich hier doch um einen Vorgang, der weſentlich ernſter beurteilt und auch als geeignet angeſehen wird, dem Reiche nach außen Schwierigkeiten zu bereiten. Infolgedeſſen iſt mit der Möglichkeit einer Kriſe zu rechnen, de— ren Löſung von ausſchlaggebender Bedeutung ſein kann. Einberufung der franz. Kammer. Paris, 6. Okt. Poincare, der ſich mit der Abſicht trug, den Zuſammentritt des Par— zweifellos das Tanganjika-Gebiet das am meiſten begehrteſte, das jetzt den Mittelpunkt des britiſch— oſtafrikaniſchen Reiches bilde. Bei der jetzt be— ginnenden Kampagne Deutſchlands zugunſten einer Wiedererſtattung ſeiner Kolonien ſei größte Wachſamkeit nötig. Es müßten unverzüglich Schritte getan werden, daß eine weſentliche Mehr⸗ heit britiſcher Anſiedler unter der nichtamtlichen weißen Bevölkerung beſtehe. Dieſen Beſorgniſſen tritt die„Times“ in einem Kommentar entgegen. Wenn Deutſchland auch theoretiſch das Recht habe, eine Mandatsmacht zu ſein, ſei aber keine Zeitgrenze den bereits zu— gewieſenen Mandaten angefügt worden. Eine Wegnahme könnte erſt erwogen werden, wenn ein überzeugender Grund gefunden worden ſei. Die Bedeutung der Kolonialpartei in Deutſchland ſo bemerkt das Blatt, dürfe nicht überſchätzt werden. Das deutſche Volk als ganzes empfinde nur ein geringes Intereſſe an kolonialen Projekten. Das Blatt kommt zu dem Schluß, daß die Poſition Englands in mancher Hinſicht viel ſtärker ſei als Mandatsinhaherin. als wenn Tanganjika als Kriegspreis annektiert worden wäre. Die Zukunft Tanganjika liegt im Zuſammenwirken mit dem — ſüdlichen Teil Britiſch-Oſtafrikas. Aus Heſſen. Steuerbewertung. Bei der jetzt im Gang befindlichen erſt⸗ maligen Feſtſtellung der Einheitswerte auf Grund des neuen Bewertungsgeſetzes dürfte es von allgemeinem Intereſſe ſein, öffentlich darauf hinzuweiſen, daß gewiſſe Vergänſti⸗ aungen für Gebzude, Grundſtücke und auch für bewegliche Gegenſtände bei der Steuer- bewertung eintreten können, wenn deren Er— haltung wegen ihrer Bedeutung für die Kunſt, Geſchichte oder Wiſſenſchaft im öffentlichen Intereſſe liegt. Ob die dafür in den Ss 28, 34, 37, 52 der Durchführungsbeſtimmungen zum Reichsbewertungsgeſetz(Reichsgeſetzbl. 1926 Teil 1 Seite 227) befſtimmten Vorausſetzun⸗ gen zutreffen, erfährt der Eigentümer eines ſolchen Objektes bei ſeinem zuſtändigen Fi— nanzamt. Da es ſich wohl vorwiegend um ſolche Gebiete handelt, die unter Denkmal⸗ ſchutz ſtehen, ſo ſind die Denkmalpfleger(Pro— feſſor Walbe u. Profeſſor Meißner in Darm⸗ ſtadt) ebenfalls zur Mitwirkung und Bera⸗ tung bereit. Die Bewertung ailt für die Reichsvermö⸗ gensſteuer und Reichserbſchaftsſteuer und vom 1. April 1927 an auch für die Landes u. Gemeindeſteuern. Luftſchiffahrt. Erſtarken der deutſchen Schiffahrt. Berlin, 6. Okt. Wie der„B. Z.“ aus New⸗ Pork berichtet wird, ſtellen infolge der wach— ſenden deutſchen Kokurrenz die White Star Line und Cunard ihren Hamburg-Gemein⸗ ſchaftsdienſt ein. Die geſamten Linien werden einſtweilen Hamburg nicht mehr anlaufen. Dieſe Maßnahmen le ein Erſtarken der deutſchen Schiffahrt. ders die Hapag hat ſich durch den Erwero der Harryman⸗ Dampfer eine ſtarke Poſition gegenüber den Engländern geſchaffen. J Die Schuldenfrage. Paris, 5. Okt. Die Frage der interalli erten Schulden beherrſcht in der letzten Zeil jeder die franzöſiſche Oeffentlichkeit. Die Briand'ſchen Gedanken, daß eine raſche Sa⸗ nierung der franzöſiſchen Finanzen mit der ſcher Hilſe Frankreich gegenüber Amerika die notwendige Unabhängigkeit und Ellenbogen⸗ freiheit geben würde, um in der Schulden⸗ frage ſeine Anſprüche, wenn nicht auf eine Reduktion, ſo wenigftens auf günſtigere Zah⸗ lungsbedingungen durchſetzen zu können, ha⸗ ben in Amerika offenbar verſtimmt. In Ame⸗ rika weiſt man darauf hin, daß ohne ſeine Mithilfe nicht einmal die Mobiliſierung eines für das franzöſiſche Geldbedürfwis wirklich ins Gewicht fallenden Teiles der Dawesobligationen möglich iſt. In Falle ſcheint ſich der Gegenſatz zwiſchen Bri⸗ and und Poincare weiter zu verſchärfſen. Poincare verſucht, die Fortſetzung der Ver⸗ handlungen von Thoiry mit den weitgehen⸗ den Kautelen und Garantien zu umgeben. Die Nachricht, daß die Diskuſſion über die Ratifi⸗ kation des Waſhingtoner Abkommens bis nach den Senatswahlen in Amerika zurück⸗ geſtellt werden ſolle, wird in Pariſer unter⸗ richteten Kreiſen bezweifelt. Poincare ſoll nämlich gegenüber der Möglichkeit, daß Deutſchland die finanzielle Notlage Frank⸗ reichs zur Erreichung politiſcher Konzeſſionen ausnützen könne, nach der Verſicherung gut informierter Kreiſe die Unterwerfung unter die amerikaniſchen Forderungen als das klei⸗ nere Uebel anſehen. Allerdings dürfte Poin⸗ care dabei auf ſtarke innerpolitiſche Wider⸗ ſtände ſtoßen. Sein urſprünglicher Plan, die Vorbehalte hinſichtlich der Garantie⸗ und Trausferklauſel, die von den Amerikanern abgelehnt worden find, in dem Ratifikations⸗ geſetz ſelbſt feſtzulegen, iſt jenſeits des Ozeans nuf ſchärfſte Zurückweiſung geſtoßen. Eine vorbehaltloſe Ratifikation dürfte ſowohl im Parlament, als auch innerhalb des Kabinetts ſelbſt auf die ſchärfſte Ablehnung ſtoßen, nach⸗ dem die meiſten Parteien und an ihrer Spitze mehrere Mitglieder der neuen Reagie run 8 auf das entſchiedenſte feſtgelegt haben. Es it unter dieſen Umſtänden keineswegs aus⸗ geſchloſſen, daß es über die Schuldenfrage früher oder ſpöter zum Ausbruch einer neuen Regierungskriſe kommen wird, von deren Möglichkeit in parlamentariſchen Kreiſen hier übrigens bereits ſeit Tagen geſprochen wird. Der Abg. Dariac, Vorſitzender des Unter— ausſchuſſes der Finanzkommiſſion für die Kriegsſchuldeufrage, hat am Sonntag be einem Bankett in Allencon eine Rede über die Kriegsſchuldenfrage gehalten, in der er den orſchlag macht, die Regelung der interalli⸗ ierten Schulden dem Völkerbunde zu über⸗ tragen. Chamberlain über ſeine Unter⸗ redung mit Muſſolini. London, 4. Okt. Chamberſain iſt Sonn⸗ tag wieder in London eingetroffen. Am Bahnhof empfing er bereits die Journaliſten und erklärte ihnen u. a., daß die Unterredung von Livorno eine Begegnung zwiſchen zwei Freunden geweſen ſei. Aus den Zeitungen habe er aber entnommen, daß die Unterre— dung vielerorts als ein Gegengewicht zur Unterredung zwiſchen Briand und Streſe— mann in Thoiry ausgelegt worden ſei. Dieſe Auffaſſung ſei ganz und gar falſch. Er habe von der geplanten Zuſammenkunft in Thoiry Iſchon vor einen e i,= deutſchen dieſem den mit Muſſolini beglückwünſchen. ens und England ſchlecht Charlotte Spruch, die Schweſter des Juwelen räubers holt die Juwelen aus der Erde. Der letzte Teil des in der Tauentzienſtraße in des Räubers, die von dem ganzen Plan wußte Berlin geraubten Schmucke siſt am Samstag in und nach deſſen Ausführung einen Teil der Beute einem Verſteck im Grunewald bei Berlin aufge- vergraben hatte, zeigte den Kriminalbeamten ſelbſt funden worden. Charlote Spruch, die Schweſter! das Verſteck im Grunewald. Er hätte aber gleichwohl unter allen Umſtän eine Begegnung gehabt. In Livorno hätten ſie von Thoiry geſprochen, aber nur, um ſich zu dieſen Anzeichen einer Verbeſſerung der internationalen Lage zu Man lege die Politik Itali⸗ aus, wenn man glaube, Muſſolini oder er ſeien über die Un terredung zwiſchen Briand und Streſemar eiferſüchtig geweſen. Seine Begegnung mit Muſſolini ſei ſo herzlich wie nur möglich verlaufen und habe ihm ermöglicht, alle Fra⸗ gen zu beſprechen, die Italien und England gemeinſam intereſſieren und die bereits auf diplomatiſchem Wege beſprochen worden ſei— en. Gleichzeitig aber hätten ſie bei dieſer Belegenbeit Probleme europäiſcher Trga⸗ weite behandelt uno mit Genugtuung feſtge— ſtellt, daß ſie in den hauptſächlichſten Fragen die gleiche Auffaſſung gehabt hätten. Beide Länder wollten die Aufrechterhaltung des Friedens und die Entwicklung des Handels, die für die wirtſchaftliche Reſtaurierung der Welt ſo notwendig ſei. Die Franziskus⸗Feier in Aſſiſi. Mailand, 5. Okt. Das franziskaniſche Jahr hat in dieſen Tagen ſeinen Höhepunkt erlebt. Der Papſt hatte ſeinen Kardinal-Legaten Kardi⸗ nal Merry del Val entſandt, der in einem Son⸗ derzug fuhr, unterwegs auf jedem Halt mit Mili— tärmuſik und Ehrenkompagnien geehrt und bei ſeiner Ankunft in Aſſiſi von geiſtlichen und welt⸗ lien Würdenträgern empfangen wurde. Die Mi— litärmuſik intonierte dazu die päpſtliche Hymne. Der Kardinallegat hatte durch päpſtlichen Brief das Recht erhalten, auf dem päpſtlichen Thron zu ſitzen und den päpſtlichen Segen zu erteilen. In. der Kirche wurde die päpſtliche Bulle verleſen, die die Erinnerungsfeier ſchloß. Am Sonntag Abend it auch der Unterrichtsminiſtor als Nertreter der Aus der katholiſchen Welt. ztegterung in Aſſiſi eingetroffen und hat an einer Aufführung der Franziskaner teilgenommen. Am ganzen Tag wurden geſtern unter Mitwirkung ſtaatlicher und militäriſcher Behörden kirchliche Feiern veranſtaltet. Im Mailänder Dom bildete bei der Kardinalmeſſe Militär mit aufgepflanztem Seitengewehr Spalier und ebenſo bei der Se— gensſpendung. Aus aller Welt. Neuer Lokaltermin in der Juwelendiebſtahls⸗ affüre. Berlin, 5. Ott. Nachdem die Ermittelungen der Kriminalpolizei in der Juwelendiebſtahls⸗ affäre ſoweit abgeſchloſſen ſind, daß die Abliefe⸗ rung Spruchs an den Unterſuchungsrichter erfol⸗ gen kann, mußte heute vormittag nochmals an Ort und Stelle genau ſchildern, wie der Ueberfall an der Tauentzienſtraße ſich abgeſpielt hat. Der Lokaltermin fand unter Kriminallommiſſar Tret⸗ tin ſtatt. Nach dem zweiten Räuber Paul Ger— lach wird noch immer gefahndet. Der Rieſenſpritſchmuggel. Verlin, 5. Okt, Der wegen Beteiligung an dem Spritſchmuggel des Chefingenieurs Bauer geſtern verhaftete Mitinhaber des Bankgeſchäftes Mertz u. Co. Kommerzienrat Lindemann behaup⸗ tet nach wie vor, unſchuldig zu ſein und ſtellt ſich als ein Opfer der Erpreſſungen des Chefinge⸗ nieurs Bauer hin. Als der Hauptbeteiligte an dem umfangreichen Spritſchmuggel dürfte viel⸗ mehr der Bruder des Kommerzienrats Guſtav in Frage kommen. Wie weit dieſer ſeinen Bruden von ſeinen Machenſchaften unterrichtet hat, if noch nicht erwieſen. Man glaubt aber, daß Zu— ſammenhänge beſtehen, da die Schmuggleryacht auf den Namen ſeines Bruders eingetragen iſt Die Ermittelungen der Staatsanwaltſchaft ſind noch nicht zum Abſchluß gekommen. Es ſollen auch einige Spuren nach außerhalb führen, und zwar ſoll es ſich um eine Reihe von Likörfabriken handeln, die den geſchmuggelten Sprit bezogen haben. P ͤ dd Die Spinne. Roman von Sven Elveſtad. Urheberrechtlich geſchützt dem Lit. Bureau M. Lincke, Dresden 2¹1. „Ach ja, murmelte er. „Das macht die Liebe,“ flüſterte der Archit „So? War Liebe mit im Spiel?“ ien „Ganz ohne Frage, alter Junge, er hatte ſich den in Valentine, die ſchöne Witwe, ver⸗ Ie bt. „Und ſie wollte ihn nicht haben?“ „Sie hielt ihn wohl für einen Windhund. Aber ſie geſtattete ihm einige Tauſend für ſie auszugeben. ſicher nicht ganz wenige.“ Einige andere Herren traten hinzu. „Ob ſte geldgierig iſt?“ ſchob der eine ein. „Das kann niemand wiſſen,“ antwortete der Architekt ſchnell.„Sie will ſich amüſieren, ſie liebt es, mit Menſchen zu verkehren, die auf Geld ſehen. Und welche Dame von Welt tut das nicht?“ „Sie iſt jedenfalls ein verdammt ſchöness Weib,“ ſagte der Generalkonſul mit Kennermiene. „Bezaubernd.“ klang es im Chor. „Was für eine Haltung!“ rief der Architekt. „Wenn ſie hereinkommt, meint man, eine Für⸗ ſtin vor ſich zu haben.“ „Und was der kleine Teufel für Augen hat!“ „Ja, Donnerwetter, was für Augen!“ „Aber, wer iſt ſie eigentlich?“ ließ ſich die gleiche trockene Stimme von vorhin vernehmen. „Sie iſt die Tochter eines Generals Karſten,“ ſagte der Architekt.„Ihr Mann war ein Deut⸗ ſcher, und ſie hat auch mehrere Jahre in Deutſch⸗ land geleht. Man ſagt, daß ihr Mann ihr ein ganz hübſches Vermögen hinterlaſſen hätte.“ „Jedenfalls trägt ſie oft Vermögen um ihren Hals und ihre Handgelenke. Ich ſah ſie neulich bei der Feſtvorſtellung. Sie erregte im ganzen Theater Aufſehen. Wo ſie in den Zwiſchenakten ging, war es dunkel von Hexrenfracks.“ ö „Was will ſie hier eigentlich?“ „Das weiß niemand. Vielleicht ihr altes Vaterland heluchen? Heimmohe mer mog. viel- ach ja, diefer Karl, dieſer Karl,“ zu großen immerhin Es waren lercht nur die Luſt, in Chriſtiania zu glänzen!“ Plötzlich wurde die Aufmerkſamkeit der Her⸗ ren von etwas Neuem in Anſpruch genommen. „Wen in aller Welt ſchleppt der Sekretär da heran?“ „Kenne ihn nicht, habe ihn ſehen.“ Der Sekretär kam auf ſie zu. „Darf ich Ihnen einen Gaſt vorſtellen?“ fragte er.„Herr Grubeningenieur Kvam aus Fin⸗ noch nie ge⸗ marken.“ Der neu Hinzugekommene verbeugte ſich vor den Herren, während ihre Namen der Reihe nach genannt wurden. Es war ein dunkelbärtiger Herr von mittle- ren Jahren. Er war tadellos gekleidet, ſprach mit etwas ſchleppender Ruhe und bewegte ſich geſetzt und gemeſſen. „Er ſieht ſehr ernſt aus,“ flüſterte der Archi⸗ tekt, während er mit dem Generalkonſul anſtieß. „Ich bin ein guter Freund des Sekretärs,“ ſagte Herr Kvam;„er war ſo freundlich, mich hier einzuführen. Es freut mich übrigens, die Belkanntſchaft der Herren zu machen, denn ich ſelbſt bin leidenſchaftlicher Segler.“ Die Worte des Ingenieurs gaben Veranlaſ⸗ ſung zu einer längeren Unterhaltung über Se⸗ gelſport im allgemeinen und die letzte Regatta im beſonderen. Verſchiedene Meinungen ſtießen aufeinander, und die Unterhaltung wurde ſehr lebhaft. Ohne daß jemand darauf achtete, zog Here Kvam ſich aus dem Geſpräch. Schließlich ſtand er ganz allein mit Architekt Biſſen, während die Unterhaltung, die er in Gang gebracht hatte, ſie wie ein Wirbelwind umgab. Wieder kam ein neuer Gaſt. Er wurde mit allgemeinem Wohlwollen empfangen. Es war ein rotbäckiger, rundlicher Herr. „Kennen Sie ihn?“ fragte der Architekt. „Nein, aber wie ich höre, ift er Schwede,“ ant⸗ wortete der Grubeningeniour „Ganz recht. Er iſt Mitglied des Stockholmer Segelklubs. Sein Name iſt Lidſtröm, er iſt Ad⸗ vokat. Sehr angenehmer Menſch.“ „So. Hält er ſich ſchon längere Zeit in Chri⸗ ftianig auf?“ „Erſt ſeit zwei oder drei Monaten, hat bereits viele Freunde gefunden. einer von ihren Bewunderern.“ „Ihren?“ „Ach, das iſt wahr, Sie ſind ja fremd hier und kennen natürlich nicht Valentine, die ſchöne Valentine Kempel.“ „Nein, die kenne ich nicht,“ Ingenieur. „Dann müſſen Sie ſehen, ſo ſchnell wie mög⸗ aber er Er iſt auch antwortete der lich ihre Bekanntſchaft zu machen: ich kenne ſi zut,“ bemerkte der Architekt ſelbſtbewußt, werde Sie gern bei Gelegenheit vorſtellen.“ Plötzlich vrſtummte der Läym, und aller Au⸗ 10 richteten ſich auf einen Herrn, der eben ein— rat. Architekt Biſſen wurmelte erſtaunt: „Der? Das hätte ich nicht für möglich ge— halten?“ „Wer iſt der Herr?“ fragte Ingenieur Kvam, „Konſul Einar Falkenberg,“ antwortete der Architekt.„Sein Bruder iſt ſoeben, heute nacht, geſtorben— wie man ſagt, hat er ſich erſchoſſen, Aus Liebe zu Valentine.“ „Nein, wirklich?“ rief Herr Kvam. tereſſant!“ Die Unterhaltung in den Rauchzimmern wollte nicht wieder in Gang kommen. Es war, als ob Faltenbergs plötzliches Erſcheinen dem allgemei⸗ nen Wohlbehagen einen Dämpfer auſſetzte. Falkenberg hatte ſelbſt das Gefühl, daß die anderen es ſeltſam fanden, daß er heute in den Klub kam. Er ſah auch nicht ein, warum es ſo unbedingt notwendig war. „Er beſtellte ſich einen Whisky mit Soda und ſetzte ſich an einen Tiſch, wo bereits drei, vier Herren ſaßen, darunter der Advokat. Nach einer Weile wurde er auch dem neuen Gaſt, Gru⸗ beningenieur Kvam aus Finmarken, vorgeſtellt. Faltenberg war ſehr unzufrieden mit ſeiner Lage. Er wünſchte, daß er zu Hauſe wäre. Die Zeit verſtrich. Es war bereits nach zwölf Uhr, und noch immer kam kein Asbjörn Krag. Er wurde aus ſeinen Grübeleien geweckt, als er Lid⸗ ſtröms Stimme hörte, die fragte: „Herr Falkenberg, haben Sie nicht Luſt zu einer Mert, „ich „Wie in⸗ Die Typhus ſeuche. Hannover, 5. Okt. Die Zahl der Todes⸗ fälle in Hannover hat ſich um 9 auf 185 er⸗ öht. 20 Perſonen ſind neu erkrankt. Da je⸗ och die Zahl der Entlaſſenlen geſtiegen iſt. at ſich die Geſamtzahl der Erkrankten auf 1676 verringert. f Erdbeben. Paris, 5. Okt. Nach Beobachtungen des n in der Nacht zum Montag außerordentlich eftige, ſtundenlang dauernde Erdſtöße in etwa 11000 Km. Entfernung zu verzeichnen. ie Seismographen hatten ſo ſtark reagiert, wie es nur bei kataſtrophalen Erſcheinungen der Fall iſt. Der Selbſtmord des Profeſſors Gutbier. Jena, 5. Okt. Ueber die näheren Beweg⸗ gründe, die den Rektor der thüringiſchen Lan⸗ desuniverſität in Jena, Prof. Dr. Gutbier, veranlaßt haben, aus dem Leben zu ſcheiden, 5 Obſervatoriums Pare du Maur wa⸗ hat man in Jenaer Univerſitätskreiſen noch ſeinerlei Anhaltspunkte. Geſtern vormittag hat ſich Profeſſor Gutbier aus ſeiner Woh⸗ aung entfernt. ohne daß ſeine Familie irgend eine Veränderung an ihm bemerkt hatte. Die Familien⸗ und wirtſchaftlichen Verhältniſſe des Gelehrten, der verheiratet und Vater dreier Söhne war, waren durchaus günſtig. Urabſtimmung der Hamburger Haſenarbeiter. Hamburg, 6. Okt. Die für eine Fortſet zung des Streiks notwendige Dreiviertel⸗ mehrheit iſt in der geſtern abend auf Veran⸗ laſſung der wilden Streikſeitung durchgeführ⸗ ten Urabſtimmung der organiſierten Hafen⸗ arbeiter abermals nicht erreicht worden. Es wurden 2500 Stimmen für und 1500 Stim⸗ men gegen den Streik abgegeben. Mit dieſer Entſcheidumg entfällt für die enter kommuni⸗ ſtiſchem Einflun ſiehende Streikleitung die letzte Möglichkeit. die Bewegung auf legalem Wege fortzuſetzen. . 8 055 —— 8 das kann man sicher glauben, denn selten schmeckt den Kindern etwas so gut, wie ein Oetker- Pudding. In der Tat gibt es kaum etwas Besseres, das die Mutter ihren Kindern vorsetzen kann. Zahlreiche Oeschmacksarten v. Dr. Oetker's Pudding- pulvern sowie die vielseitige Möglichkeit des Anrichtens, z. B. mit Dr. Oetker's Vanille-Milchsoße, mit Himbeersaft, mit eingemachten oder gekochten frischen Früchten oder Fruchtsaft, bieten reiche viele Rezepte für beliebte Pud- dings u. süße Ge- leespeisen sind auß. den guten Backrezepten in dem neuen farbig Illustriert. Oetker- Rezeptbuch, Aus- gabe F enthalten. Das Buch ist in allen ein- schläg. Oeschäften zum Preise v. 15 Pfg. z. hab., wenn nicht vorh., ge- gen Einsendung von Marken von digen mineralischen Salze enthalten. Außer- dem ist Milch als, Zutat dieser schmackhaften Nachspeisen für Kinder besonders wertvoll. Dr. Oetker's Feinkost Puddings. wie: Schokoladenspeise mit geh. Mandeln, Gala- Schokoladen- Pudding. Mandelspelse nach holländ. Art. Götterspeise, Dibona- Creme stellen den verwöhntesten Geschmack, auch der Erwachsenen. zufrieden. mir direkt. Abwechslung.-Ein wiehtiger Vorteil, besonders für Kinder, liegt darin, daß Dr. Oetker's Puddingpulver Vanille- und 1 Mandel- Geschmack die für den Körperbau 0 und insbesondere für die Blutbildung notwen- Dr. A. Oetker. Bielefeld nenn Falkenberg ſtimmte ſogleich zu. Auf dieſe Weiſe würde die Zeit ſchneller vergehen, und außerdem hatte Asbjörn Krag ihn ja ausdrück⸗ lich aufgefordert, Karten zu ſpielen, Als die Herren am Stammtiſch Platz genom⸗ follt hatten, wurde beraten, was geſpielt werden ollte „Poker,“ ſchlug Falkenberg vor.„Es iſt das leichteſte und ſpannendſte Spiel.“ „Einverſtanden!“ hieß es allgemein. Und dann ſpielten die Herren Poker. launz niedrig. Das Glück wechſelte. Da ſchlug Advokat Lidſtröm vor, den Einſatz zu erhöhen, und gleich darauf kam eine bedeutende Summe auf den Tiſch. Falkenberg bekam nach und nach Intereſſe am Spiel. Anfangs war das Glück vechſelnd. Aher nachdem man eine Stunde ge— pielt hatte, ſaß Falkenberg plötzlich in einem labelhaften Glück. Geldſcheine häuften ſich an elnem Platz. Mehr und mehr Neugierige ſtrom. ten an den Spieltiſch, und alle drückten ihr Er. ſtaunen über Falkenberg einzig daſtehendes Glüch aus. Der Verluſt betraf beſonders Lidſtröm ſchwer, aber der gemütliche Schwede ſchien ſich ſein Pech nicht allzuſehr zu Herzen zu nehmen. In einer Pauſe ſagte der Schwede zu Fal⸗ kenberg, indem er ſein leeres Glas erhob: „Kommen Sie! Wir wollen uns ein neues Glas brauen, wir beide, die wir das Glück und Unglück perſonifizieren.“ Falkenberg und Lidſtröm gingen zu dem nächſten Tiſch, wo ſie ſich zwei Whiskys miſch⸗ ten. Während ſie dort ſtanden und mit den Whisky⸗ und Sodawaſſerflaſchen hantierten, ſchien es Falkenberg, als ob der Schwede auffallend intem und geſchwätzig wurde; auch brauchte er merkwürdig viel Zeit, um ſein Glas zu miſchen. Aber das war nur eine momentane Beobachtung, bie Falkenberg im nächſten Augenblick vergeſſen hatte. Sie ſetzten ſich wieder an den Spieltiſch. Falkenberg gewann wieder, unabläſſig und ſehr viel, und wieder war es Lindſtröm, der blu⸗ ten mußte. Nachdem die Herren zwei Stunden geſpielt hatten, geſchah etwas, was die allergrößte Sen⸗ ſation hervorrief, etwas was in der Geſchichte des Klubs noch nit dageweſen war Fortſetzung folgl. Zuerſt ein Großfeuer aus. gum Einbruch in die römiſche deutſche 1 Botſchaft. 0 Berlin, 4. Okt. Gegenüber den Behaup⸗ kungen eines Teiles der Preſſe, daß im Aus⸗ ärtigen Amt ein Bericht der deutſchen Bot⸗ ſchaft in Rom eingetroffen ſei. in welchem über den im Jahre 1923 erſolaten Einbruch in die deutſche Botſchaft in Rom berichtet und die italieniſche Regierung ſowie Muſſo⸗ lini perſönlich durch den Bericht kompromit⸗ tiert würden, wird von zuſtöndiger Seite feſtgeſtellt, daß davon keine Rede ſein könne. In dem betreffenden Bericht war etwas Kompromittierendes für die italie⸗ niſche Regierung noch für Muſſolini enthal⸗ ten. Man ſteht überhaupt in unterrichteten Kreiſen auf dem Stadpunkt, daß die Auftrag⸗ geber des damaligen Einbruches nicht in Ita⸗ lien, ſondern in einem anderen europäiſchen Lande zu ſuchen ſind. Zweck des Auftrages war zweifellos, den Chiffrierſchlüſſel der deutſchen Botſchaft in Rom in die Hände zu, bekommen. Zum Schweizerckiſenbahnunglück Zürich, 5. Okt. Die Eiſenbahnkataſtrophe im Rickentunnel forderte 9 Todesopfer. Sie farben durch Vergiftung an Kohlenoxydgas. Die geſamte Güterzugmannſchaft, der Loko⸗ motivführer Kläuſi. der Lokomotipheizer Frommer, der Zugführer Meier. der Konduk⸗ teur Zehnter, der Kondukteur Brunner und der Bremſer Küng ſind tot. Von der abge⸗ ſandten Hilfsmannſchaft ſtarben der Bahn⸗ meiſter Müller, ferner die beiden Strecken⸗ arbeiter Bleithner und Zahner. Für die Be— fahrung der Rickenbahnſtrecke war wegen der ſchlechten Lüftungsverhältniſſe des Tunnels vorgeſchrieben, daß jeder Zug Sauerſtoffappa— rate mit ſich führen muß. In dem verunglück— ten Zug wurden keine Sauerſtoffapparate ge— funden. Die Unterſuchung muß außerdem feſtſtellen. aus welchem Grunde der Güterzug in dem Tunnel liegen blieb. In der Lokomo— tive fand ſich kein Waſſer mehr vor und die, Kohlen im Feuerraum waren völlig aufge— braucht. Die große Anſammlung von Rauch⸗ gaſen in den Gängen wird dadurch erklärt, daß beide Tunnelenden(der Tunnel mißt 8,4 Rilometer) unter ſtarkem Winddruck ſtanden. In dem Zuge wurde außerdem ein größerer Riehtransport mitgeführt. Sämtliche Tiere ind ebenfalls zu Grunde gegangen. Die Opfer des Unglücks waren ſämtlich verheira— et. Sie hinterlaſſen 20 unmündige Kinder. Aus Nah und Fern. Ludmigshafen, 5. Ok.(Im Heu erſtickt.) In einem Hauſe in der Dammſtraße wurde geſtern ein älterer Handwerksburſche namens Harder von hier auf einem Heuſpeicher tot aufgefunden. Er muß mehrere Tage dort gelegen haben, da die Leiche ſchon in Verweſung überging. Es iſt an⸗ zunehmen, daß Harder in betrunkenem Zuſtande ſich ins Heu legte und dabei erſtickte. Speuer, 4. Okt.(Schwerer Motorrad- unfall.) Am Sonntag vormittag hat ſich auf der Jagelheimer Straße ein ſchwerer Motor⸗ radunfall zugetragen, wo der Spengler Phil. Stilgenhauer, der auf dem Rückſitz des Mo⸗ torrades ſeinen Bruder Heinrich und im Bei⸗ wagen noch den Chauffeur Joſef Wittmer aus Rheinhauſen mitnahm, aus bis jetzt noch unbekannter Urſache gegen einen Baum rannte. Heinrich Stilgenhauer und Wittmer ſamn mit leichten Verletzungen davon. Der Motorradlenker Phil. Stilgenhauer dagegen wurde die Straßenböſchung hinuntergeſchleu— dert und trug einen ſchweren Schädelbruch davon. Kaiſerslautern, 5. Okt.(Der milde Nachſom⸗ mer.) In einem Garten in der Morlautener Straße kann man in einer Erdbeerpflanzung zahl⸗ teiche blühende Pflanzen und eine Anzahl reiſet Erdbeeren ſehen. Blüte und Früchte erſcheinen an denſelben Pflanzen in dieſem Jahre zum zweitenmale. Eſſen, 5. Okt.(Großfeuer.) Sonntag morgen brach in dem Sägewerk der Europäiſchen Groß⸗ handels⸗Aktiengeſellſchaft in der Herzogenſtraße Die Löſcharbeiten geſtalteten ſich äußerſt ſchwierig, da man wegen der eigen- artigen Lage der Straße nur ſehr ſchwer an das Löſchwaſſer herankommen konnte. Bei den Ar⸗ zeiten wurden 135 Schläuche mit einer Geſamt⸗ änge von 2700 Metern angelegt. Zwei Feuer⸗ dehrleute wurden verletzt. Erſt nach ſiebenſtün⸗ ——— ne——— Gerichtszeitung ö Verworfene Reviſion. Leipzig, 5. Okt. Am Montag beſchäftigte ſich der 2. Strafſenat des Reichsgerichtes nochmals mit den beiden rechtsradikalen Bombenattentätern Bothmann und Niedrich, die vom Schwurgericht in Hamburg am 12, Juni wegen Sprengſtoffattentates verurteilt worden waren. Die beiden Angeklagten, die der Formation Koppe und Killinger angehör⸗ ten, hatten im Juni 1922 verſucht, auf dem Friedhof Hamburg⸗Uhlsdorf das Revolu⸗ tionsdenkmal in die Luft zu ſprengen. Außer⸗ dem hatten beide ein Bombenattentat auf die weder Zur Fhenlernuſſühtung d. N. Jünglingsſodaltät an nächſten Sonntig Das Geckenberndchen In die erſten Jahre der Regierung Fried⸗ richs 3., des letzten zu Rom gekrönten Kaiſers, alſo in die Mitte des XV. Jahrhunderts müſſen Sie, lieber Leſer, ſich zurückverſetzen, hinüber an den Rhein, ins ſchöne Köln. Dort raubt in der Nacht nach dem Marſtliustag der Stein⸗ metz Volker mit ſeinem Onkel Ephrain, einem Mann voll glühenden Haß gegen die Chriſten, den Domplan und beide wiſſen geſchickt, den Verdacht auf Konrad Kuyn zu lenken, deſſen Werkzeichen erſterer geſtohlen und es vor den erbrochenen Schrein hinlegt. Am folgenden Morgen ſitzen die Steinmetzen zu Gericht über Konrad Kuyn, den ſie für den Räuber halten, da ſie auch in ſeiner Hütte einen in uner⸗ laubter Weiſe dem Meiſter Gerhard von Rile nachgezeichneten Domplan finden. Der Dom⸗ baumeiſter Nikolaus von Büren iſt ganz un⸗ tröſtlich, in ſeinem erhofften Nachfolger und Schwiegerſohn ſolch Verbrecher zu finden Und das iſt auch für Volker die Urſache der Tat da er glaubt, nun an Konrads Stelle treten zu können. Zufälligerweiſe aber gerät in jener Nacht das Geckenberndchen, ein Narr, in den Dom und kann den Diebſtahl beob— achten. eit Hilfe Konrads treuem Freund, dem Waffenſchmiedgeſellen Reinhold, und einigen anderen gelingt es ihm nach einem ergebnis⸗ loſen Verſuch Konrad Kuyn zu befreien, den wahren Tatbeſtand aufzudecken und die beiden Täter feſtzunehmen. Am darauffolgenden Ge— richtstag werden die Steinmetzen Zeuge einer ſchrecklichen Tat: Der Mann Ephraim durch⸗ bohrt ſich mit einem Meſſer und endet mit einem entſetzlichen Fluch auf die Chriſten, Volker und dem„verruchten“ Dom. Nach Volkers Ueberführung ſtimmen ſämtliche Stein⸗ metzen für ſeinen Tod. Doch Konrad Kuyn vergibt ihm großmütig und bewirkt eine Mil⸗ derung der Strafe. Und da noch alle über dieſe chriſtliche Tat gerührt ſind und Konrad ſich ſeiner Freiheit und ſeiner wiedergewonnenen Braut erfreut, beginnen die erſten Glocken in Dom zu läuten; denn während ſeiner Ge⸗ fangenſchaft im Bayenturm iſt der Südturm vollendet worden. Noch aber fehlt die Kreuzes⸗ blume, Konrads zukünftiges Werk. So ver⸗ klingt das Spiel mit wahren, tiefempfundenen Freudenakkorden.. Ich darf Ihnen werter Leſer, von vorn⸗ herein verraten, daß dieſes Schauſpiel, das von dem bekannten Dilettantenbühnendichter Franz Hillmann nach der kulturhiſtoriſchen Er⸗ zählung des P. Diehl„Der Steinmetz von Köln“ verfaßt iſt, literariſch wie auch inhaltlich bedeutend Schwienhorſts„Kreuz oder Halb— mond?“, das von der Marian. Jünglings⸗ ſodalität geſpielte Stück überragt. Es in⸗ tereſſtert jedenfalls mehr das gewerbetreibende Volk, das doch Zuſchauer dieſes Dramas ſein wird. Auch liegt dieſem Schauſpiel das Hei⸗ landswort zu Grunde:„Liebet euere Feinde!“ ein Ausſpruch, den niemand mehr verſtehen will, und den dieſer Konrad Kuyn befolgt, in⸗ dem er Volker, ſeinem Feind, verzeiht, ja ſogar für ihn bittet. Wer tut ſo etwas? Dann iſt es die Freundſchaft, die das Stück in dem Ber⸗ hältnis von Konrad Kuyn und Reinhold ver⸗ herrlicht und ſchließlich das Pflichtgefühl zu dem Dombau, das alle Steinmetzen beherrſcht.— Wahrlich alles Ideen, die in unſere Zeit paſſen vielleicht gerade deshalb, weil fie ſo verarmt ſind! Zum Hamburger Hafenarbeiterſtreik. Streikende Hafenarbeiter am Quai. etwa 160060 bis ſind, dauert fort. Nothilſe ſteht bevor. Da 18 000 Hafenarbeiter die Streikenden Der wilde Streik im Hamburger Hafen, an dem keine Streitkaſſe beteiligt] Mittte dieſer Woche die Wi Die Einſetzung der Techniſchen über verfügen, erwartet man für 170 e Wiederaufnahme der Ar— ett. — „Hamburger Volkszeitung verübt und weiteren Handgranatenanſchlag auf die nung des Reichstagsabg. Thälmann in Ham— burg gemacht. Frau Thälmann hatte dabei einen Nervenchock erlitten. Das Schwurgericht in Hamburg hatte Bothmann zu fünf Jahr uchthaus und Niedrich zu 5 Jahren 3 Mo naten Zuchthaus verurteilt. Die gegen das Urteil eingelegte Reviſion wurde am Montag 10 2. Strafſenat des Reschsgerichts verwor⸗ en. elnen Woh Handel und Induſtrie. Frankfurter Getreidebörſe. An der Getreidebörſe notierten bei ſeſter; Tendenz: Weizen 28.75— 29, Roggen 23 bis 23.25, Sommergerſte 23.50— 27, Hafer, inlän— diſcher 17.75-18.75, Mai 18.50 18.75, Wei zenmehl 41.50—42, Roggenmehl 33.50—34 Weizenkleie 9.50, Roggenkleie 10.50, Erbſen 40—60, Linſen 45—75, Heu 77.50. Strob gepreßtes, 3.25—3.75, gebündeltes 33.25, Biertreber 15.5016, alles in Reichsmark die 100 Kg. Frankfurter Viehmarkt. f Aufgetrieben waren: 522 Ochſen, 59 Bul⸗ len, 623 Kühe, 473 Färſen, 360 Kälber, 391 Schafe und 3997 Schweine. Notiert wurde der Zentner Lebendgewicht: Ochſen 40—62, Bullen 40—54, Kühe 20—55, Färſen 42—61, Kälber 60—87, Schafe 30—47, Schweine 75 Dankschreiben (wie solche täglich unaufgefordert bei uns eingehen) —U— bis 84, Sauen und Eber 65—75 Reichsmark Marktverlauf: In Rindern und Schweinen langſamer, in„ilbern und Schafen lebhafter Handel, in Nindern und Schweinen verblieb Ueberſtand. Mannheimer Viehmarkt. Dem Piehmarkt waren wurden je nach Klaſſe die gewicht gehandelt: Bullen 39—52 zugeführt und 50 Kg. Lebend⸗ 440 Ochſen 26—61, 144 542 Kühe und Rinder, davon 16—50. Rinder 41—62, 498 Kälber 56 8, 82 Schafe 34—46. 2488 Schweine 68 85. Marktverlapf: Mit Großvieh ruhig, Ueberſtand, Kälber lebhaft, geräumt, Schwei— ne mittel. ausverkauft. Kühe Wie koche ich gut und billig, das iſt die tägliche Frage für ſede rechnende Hausfrau, deren Löſung meiſt ſchnell und entſchloſſen ge⸗ funden und vor allen Dingen richtig ſein muß. Wie ungeheuer wichtig eine zweckentſprechende Ernährung für die Geſunderhaltung und Leiſtungs⸗ fählgkelt des Körpers iſt, werden vielleicht viele unſerer verehrten Leſer an dem intereſſanten Ma. tertal der„Geſolei“ in Düſſeldorf feſtgeſtellt haben. In dieſem Zuſammenhang kann mit Recht auf die beliebten Oetker Puddings hinge⸗ wieſen werden, die außerordentlich nahrhaft, wohlbelömmlich urd leicht verdaulich ſind und jedes noch ſo einfache Mittagsmahl geſundheitlich durch den hohen Gehalt an lebenswichtigen Auf- bauſtoffen und geſchmaclich durch ihr feines Aroma ergänzen. Lokale Nachrichten. „Viernheim, 7. Oktober. * Hausſchlachtungen. Das Pollzelamt bringt die beſtehenden Vorſchriften bei Hausſchlach⸗ tungen in Erinnerung. Siehe amtlichen Tell. „ Beſtrafte Einbrecher. In der geſt⸗ rigen Verhandlung des Bezirks Schöffengerichts Darmſtadt kam auch der ſ. Zt. bei Metzgermſtr. Herrn Gg. Valt. Heckmann, Lorſcher⸗ ſtraße begangene Einbruchsdiebſtahl zur Erledi⸗ gung Im Laufe der Verhandlung gaben die beiden Haupttäter noch 2 Einbrüche zu, ſodaß ſich ihr Konto auf 17 Einbruchsdiebſtähle inner⸗ halb eines halben Jahres erhöht. Beide Haupt⸗ täter erhielten 1/ Jahr Gefängnis, der Drltte, der nur in Viernheim und an einem zweiten Einbruch teilnahm, kam mit 4 Monaten Gefäng⸗ nis davon. * Fabrrad⸗Diebſtähle. Wleder ſind Fahrradmarder am Werke, die es ganz beſonders auf neue Räder abgeſehen haben. Den Dieben wird die Arbeit weſentlich erleichtert durch die Sorgloſigkeit vieler Radbeſitzer, dle in geradezu leichtfertiger Welſe ihre Räder vor Gaſthäuſern, Geſchäften uſw. ohne Aufſtcht ſtehen laſſen. Da auf dieſe Art in letzter Zeit mehrere Räder ge⸗ ſtohlen, ſollte jeder durch mehr Achtſamkeit dazu beitragen, den Dieben das Handwerk zu legen. Beſonders bei anbrechender Dunkelheit iſt beſon⸗ dere Vorſicht geboten, denn es hat ſich erwieſen, daß die Diebe in den Abendſtunden ihre Haupt⸗ tätigkelt entfalten. * Neichsbund. Am kommenden Sonn⸗ tag nachmittag ſpricht Herr Gauſekretär Mom⸗ berger von Dacmſtadt über Aenderungen des Reichs verſorgungsgeſetzes, ſowie über Siedlungs⸗ und Heimſtättenweſen. Auf dieſe aktuellen Re⸗ ferate werden die Kriegsbeſchädigten und Hinter⸗ bliebenen beſonders hingewieſen.(Siehe Inſerat.) Radfahrer ⸗Verein„Eintracht.“ Am nächſten Sonntag, den 10. Ottsber, abends 8 Uhr, veranſtaltet der Verein im„Saftladen“ Saale einen Bierabend unter Mitwirkung der Feuerwehrkapelle. Freunde und Gönner des Ver ⸗ eins, ſowie die akttden und paſſtven Mitglieder und deren Angehörige ſiud hierzu freundlichſt eingeladen. *Die Klage der Groß⸗Allmendier⸗ ten wegen der Berechnung der Wieſealos⸗Ver⸗ gütung, der Abzüge für Fuhrlöhne, Düngung und Verwaltungskoſten uſw. gegen die Gemeinde beſchäftigte den Kreisausſchuß iu ſeiner vorgeſt⸗ rigen Sitzung. Die Klage wurde abgewieſen und die Beſchlüſſe den Ortsbürgernutzungs⸗Kom⸗ miſſton beſtätigt. Ueber einen Punkt, worüber noch Unklarheit herrſcht, ſollen weitere Feſtſtel lungen gemacht werden. * Der Schornſteinſeger kommt. Ab heute werden in unſerer Jemeinde die Schorn ⸗ ſtelne gereinigt. »Das Land der Vereine. Das deut⸗ ſche Vereinsleben iſt ſeit altersher weltberühmt. Man kann wohl ſagen, daß auf höchſtens 300 erwachſene Deutſche ein geſelliger und ſportlicher Vereln zu rechnen iſt So gibt es u. a.: etwa 15000 Krieger⸗ und Milttärvereine, 9300 Turn- vereine, 6000 Geſangvereine, 5000 Fußballver⸗ eine, 4000 Schützengilden und Vereine, 1275 Radfahrervereine, 1 200 Athletenvereine, 1140 Touriſtenvereine, 1000 Keglervereine uſw. Un⸗ gezählt bleiben die Berufs, die konfeſſtonellen Vereine(ca. 5500 katholiſche und 4200 evan⸗ geliſche) und die allgemeinen Intereſſenverbünde. So gibt es neben Tierzüchter⸗, Sammler vereinen uſw. auch z. B. die Vereinigung der Kinder⸗ relchen, der Junggeſellen und der Heiratsluſtigen natürlich noch zahlreiche kleinere Klubs intimer Art, ſo einen Klub ehemaliger Selbſtmörder. Briefkaſten. Abonnent. Falls Bedürftigkeit beſteht, kann Ihnen auf beſonderen Antrag eine einma⸗ lige Vergütung von der Verſorgungs⸗Behörde gewährt werden. Es iſt dies elne ſogenannte „Rann“, leine„Muß“ Vorſchrift. Wenden Sie ſich an die hleſige Bürgermelſterei, oder direkt an das Verſorgungsamt Darmſtadt. Gebetzeiten der Jud. Gemeinde 9. Oktober. 1. Marcheſchwan. (Roah). Sabatt Anfang 50 Uhr „ Morgen 80„ Nachm. 330 „ Ausgang 655 Wochentag⸗Abend: 650 Morgen: 630 Die viele Reklame, die von den Fabriken für Zahnpasten gemacit wird, hat mich seinerzeit veranlaßt, die am meisten geführten Sorten einmal auszu- probieren. So habe ich denn acht verschiedene Sorten in Gebrauch gehabt. Zuletzt bin ich jedoch zu dem Entschluß gekommen, daß Chlorodont unbedingt die beste ist. Zunächst ist sie bedeutend weicher und dann auch viel wohl- schmeckender als die anderen. An Reinigungskraft ist sie den anderen bedeutend überlegen. Dann hat man auch bei Chlorodont nicht den ekelhaften Geschmack von hochprozentigem Wasserstoffsuperoxyd. Heinz Klingenberg, Beuel a. Rhein Chlorodont-Zahnpaste in/ und ½ Tuben, Chlorodont- Mundwasser, chlorodont- Zahnbürsten./ In allen einschlägigen Geschäften erhältlich/ Leo-Werke A.-G., Dresden