Verguügungs⸗Geſellſchaft„Edelweiß“ Norgen Freſtag abend 8 Uhr findet im Lokal zum Brauhaus eine außerordentliche Vollverſammlung att. Vollzähliges Erſcheinen wird erwartet g f Der Vorſtand. Reichsbund der Kriegsbeſchädigten, Kriegsteilnehner und Hinterbliebenen, Ortsgruppe Biernheim Sonntag, den 10. Oktober Il. J., nachmittags 3 Uhr im Gaſthaus zum Löwen, ſpricht Herr Gauſekretär Momberger über Aenderung des Reichsverſorgungsgeſetzes, ſo⸗ wie über Siedlungs und Heimſtättenweſen. Alle Mitglieder werden höflichſt gebeten, zu dieſem intereſſauten Thema vollzählig u. pünktlich zu erſcheinen — Todes⸗Anzeige. Geſtern vormittag um ½6 Uhr verſchted nach langer, ſchwerer Krankheit im hieſigen Krankenhaus meine innigſtge⸗ liebte Frau, unfere herzensgute Mutter, Tochter, Schwieger⸗ tochter, Schweſter, Schwägerin und Tante, Frau Eva Thereſia Mandel geb. Mandel öfters verſehen mit den hl. Sterbeſakramenten, im Alter von 27 Jahren. Wir bitten, für unſere liebe Berſtorbene zu beten. Viernheim, Mühlheim, den 7. Oktober 1926. Der Vorſtand. Im Namen der tieftrauernden Hinterbliebenen: Kaufe alle Sorten Franz Mandel 3. 5 65 00 0 geit geleiſteten unſchätzbaren Dienſte herzlichen Die Beerdigung findet morgen Freitag nachm. 5 Uhr NI 0 E u des Generals Dank aus. Ich wünſche und hoſfe, daß einige 11 r 0 e 0 vom Trauerhauſe, Waſſerſtraße 38 aus, ſtatt. 16 u Zett der wohlverdienten Ruhe Ihnen Ihre Ge— 5—— ä— 5. ö ſundheit ur och wird und daß Sie ſich 5 der in alter phyſiſcher und geiſtiger Friſche dem Seeckt Heinrich Faltermann von 0 Kartoffelhandlung Moltkeſtr. 15 Dienſte am Volk werden widmen können. ö Wahrſcheinlicher Nachfolger General Reinhardt. 5 9e 2e Süßbückinge alter Hochachtung Ihr gez. Braun.“ rolle Hus wahl finden Sie e e d let beſilgt, Die deutſch⸗franzöſiſche Rollmops— Bismarckheringe— Brat⸗ — 1 daß der Chef der Heeresleitung, General v. im Laufe des heutigen Tages fällt. Reichs Verſtändigung. heringe— Fettheringe zu billigſten Preiſen Strickwesten 3 Seeckt, dem Reichspräſidenten ſein Rück“ kanzler Dr. Marx wird für heute mittag in London, 6. Okt. Wie der diplomatiſche Kore Stangenkäs 7 Pfund 174 für Herrn und Damen. trittsgeſuch überreicht hat. Eine Entſcheidung] Berlin zurückerwartet und wird ſich morgen ſpondent des„Daily Telegraph erfährt, werden Schweizerkäs echter Emmentaler/ Pfd. 40 Pulover-lacken über das Geſuch iſt noch nicht gefallen. Derſ nach Köln begeben. Eine neue Kabinettſitzung die deutſchen und franzöſiſchen Sach verſtän⸗ Schweizerkäs ohne Rinde, ½ Pfd. Schachtel 1.— mit Besatz d. 10 18 10⁰ Unger nheimer Anzeig Viernheimer Tageblatt Gternbelner Blade erb. Beltable g Erſcheinttäglich mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage.— Bezugspreis monatl. 1.50 Mark frei ins Die einſpaltige Petitzeile koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg., bei Wiederholung ö — — — Ferner Manen- Taschen Aaesen-Tusuah. 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Samstags das achtſeitige illuſtrierte Sonntagsblatt„Sterne abgeſtuſter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate un n s ö 1 55 Haen, Falblährlich 01 55 b een be einen Hand kelendg— Annahme von Abonnements täglich vorher.— Inſerate müſſen bei Aufgabe bezahlt werden, mit Ausnahme Rderjenigen, die in lfd. Rechnung fiehen⸗ Erſte und älteſte Zeitung am Platze.— Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamts Viernheim riftlei: eſchäftsſtelle: Rathausſtr. 80 I Sarllenung Dan und Serialz Le de Bm TT!!!—— 235 0 — — f Freitag, den 8. Outober 1926 43. Ja yrgang —— — — der franzöſiſchen Beſatzung, Aufhebung der im Friedensvertrag vorgeſehenen Volksabſtimmung und Rückkauf der Saargruben ſeitens Deutſch⸗ lands. In Ausland. Die Tauger⸗Verhandlungen. 0 Paris, 6. Okt. Wie verlautet, ſallen die Ver⸗ handlungen wegen der Reviſion des Tanger-Sta⸗ tuts bereits in den nächſten Tagen am Quai d'Orſay beginnen. Sie beſchränken ſich einſtwei⸗ len auf Vorverhandlungen zwiſchen der ſpaniſchen und franzöſiſchen Regierung und erſt, wenn es zwiſchen dieſen beiden zu einer Einigung gekom⸗ men ſein wird, ſollen ſie durch Hinzuziehung Eng⸗ lands und möglicherweiſe auch Italiens erweitert werden. Id. Eiderfettkäse 9 Pfund Mk. 6.— franke Dampfnäſefabrik Rendsburg PPP empfiehlt Buchhandlung Viernheimer Anzeiger. Entſcheidung über den Rücktritt Seeckts noch Reichspräſident wird, obwohl formell ihm] iſt für heute noch nicht angeſetzt. Wer der[ digen ein Programm ausarbeiten, das die allein die Genehmigung oder Nichtgenehmi⸗ Nachfolger des Generaloberſten v. Seeckt ſein Grundlage für die Löſung der deutſch⸗franzöſiſchen Sdamer— Camembert, ft. Süßrahmtafelbutter gung des Geſuches obliegt, wahrſcheinlich ab⸗] wird, läßt ſich zur Stunde nur vermuten. Verſtändigung bilden und im Dezember im Völ Stets friſche Margarine, Cocosfett, Speiſefett Rein amerik. Schweineſchmalz warten, bis ſich auch das Reichskabinett in Dem Range nach, der ja naturgemäß ſtark lerbundsrat erörtert werden ſoll. Dieſes Pro— Alois Walter fo; 185 endſi er ele⸗ itſyri en 1 ter Linie die beiden gramm ſoll jedoch vor dem Zuſammentritt des ſeiner heutigen Abendſitzung zu der Angele- mitſpricht, kommen in erſter Linie die beiden an ſoll jedoe j ment PII 0 f 9 5 Mannheimerſtr. 27. U 1 5 5 A 5 3 5 7 2 r 5 boyrhundsrates o ongliſchen 1 niche 15 i äußer r Reichskanzler Gruppenkommandeure General der Infante⸗ Völkerbundsrates der englüſchen, ſtalleulſchen und genheit geäußert hat, und der Reich Gruypenkom d a beer e. wieder in Berlin iſt. Bekanntlich trifft Marx rie Reinhardt und Generalleutnant v. Loß⸗ belgiſchen Regierung zur Kenntnis gebracht wer e 40 Unlerhloidlueg 77 5 in allen Meilen f arung! 75 e c f g f e dami jede Zuſpitzung de öffen iche Er⸗ im Laufe des heutigen Tages ein. berg in Frage. Ferner wird auch der bayeri⸗ den, damit jed Zuſpi ung der of tlichen 1 Schluß des paneuropäiſchen Kongreſſas. Wien, 7. Okt. Der paneuropäiſche Kongreß hat am Montag vormittag ſeine Schlußſitzung abge⸗ halten. Es wurde ein Manifeſt beſchloſſen, durch das alle Europäer aufgefordert werden, an dem Werk der europäiſchen Einigung mitzuhelfen. Alle Regierungen werden aufgerufen, ſich an dem Werk des europäiſchen Zuſammenſchluſſes zu beteiligen, und eine Paneuropäiſche Konferenz der européi— ſchen Staaten einzuberufen, um dieſen Zuſam⸗ menſchluß vorzubereiten. Reife Aachsehlweie zu verkaufen. empfehlen wir: Für Herren: Unterhosen 1 290 München, 7. Okt. Die„Münchener Neue— ſten Nachrichten“ nehmen an leitender Stelle zu dem Rücktrittsgeſuch des Chefs der Hee— resleitung. Generaloberſt v. Seeckt. Stellung und ſchreiben u. a., es wäre aus innen- und außenpolitiſchen Gründen aufs tiefſte zu be— dauern, wenn durch einen Manövervorfall und durch einen ſolchen Streit um Kompeten— 825059 Für Damen: Hemdh endlosen 230 . 8 Kreſſenſte; 20 örterung vor dem Völkerbundsrat vermieden Die Begründung, die Herr v. Seeckt ſche General Kreß von Kreſſenſtein genannt. würde. Die wichtigſten Punkte werden die Saar⸗ ſeinem Rücktrittsgeſuch beigegeben hat, iſt obgleich dieſer bekanntlich nicht die Stellung frage, die Zuſammenſetzung des Völkerbundsaus bisher noch nicht bekannt geworden. Als ſicher eines Gruppenkommandeurs innehat. ſchuſſes, der anſtelle der interalliierten Militär⸗ aber darf unſere bereits ausgeſprochene Ver— kontrollkommiſſion treten ſoll, und die Feſtſetzung 5 1 daß das Rü des Ueberwachungsmodus der entmilitariſierten e at der ee des 10 f. Rheinlandzone bilden. Was das Saarproblem 8 S ⸗ 53 301 3 01 o- Fhehune 9 n Rioh nes an den Manövern des anlangt, zerfällt dieſes in drei Teile: Aufhebung Reichswehrregiments Nr. 9 zuſammenhängt. Es ſteht jetzt feſt, daß der Prinz, ohne Reichs— forderung des Herrn Nikl. Adler 10., habe ich zu erwidern, daß ich nur über mein Eigentum ver · fügt habe, da ich mir dieſe 2 Ziegen ſelbſt auf⸗ gezogen habe. Frau Joh. Knapp 5. Witwe. wehrangehöriger zu ſein, während der Manö⸗ verzeit Offiziersdienſt getan hat und zwar ſo— wohl in Reichswehruniform als auch in der eine graue Gans Um Rückgabe bittet Hofmannſtr. 9. in bewährten Qual. Schlupfhosen Baumwolle. Unterhosen wollgemischte Qual. 90 8 Trikot, gelb. 6 Schlupfhosen mollig warm. a Schlupfhosen Hemden vonge— 3 mischt, m. Doppelbrust ab Einsatzhemden go schöne Qualität. ab Berufswesten CC ab Für Kinder: Prinze Bröcke 690 Vorteiſhafte Hemdhosen, J Unterhosen und dergl. Mannheim Altbekanntes Haus für solide Waren. Dankſagung. Jür die überaus große Teilnahme bei dem Hinſcheiden unſerer lb. Mutter, Großmutter, Schwiegermutter, Schweſter, Schwägerin und Tante, Katharina Bauer geb. Feth ferner für das zahlreiche Geleite zur letzten Ruheſtätte und für die vielen Kranz⸗ und Blumenſpenden ſagen wir hierdurch unſeren innigſten Dank. Ganz beſonders herzlichen Dank der hochw. Geiſtlichkeit für den troſt⸗ reichen Beiſtand, den ehrw. barmh. Schweſtern für die liebevolle auf⸗ opfernde Pflege, ſowie den Stiftern von Seelenmeſſen. Biernheim, den 6. Oktober 1926. Die tieftrauernden Hinterbliebenen. Frau Kunstseide. ab Kunstseide. ab Breitestr. F 15 4 250 295 210 3⁵0 acken, b Knabenanzüge . Sweater gg, Bleyle's Unzige jn allen Größen. ander- hesteha-ubeaer Bekanntmachung. Betr.: Straßenſperrung. Die Legung der Waſſerleitungsrohre in hieſiger Gemeinde macht es notwendig, daß während dieſer Zeit ganze Staßen oder Straßen- [teile für den Fuhrwerksbetrieb geſperrt werden müſſen, um eine ungehinderte Arbeit zu gewähr⸗ leiſten. Wir machen deshalb darauf aufmerkſam, daß das Befahren dieſer Straßen, die durch Schranken abgeſpervrt ſind, verboten und ſtraf⸗ bar iſt. Die direkten Anlieger dieſer Straßen bitten wir im allgemeinen Intereſſe, ihren Fuhrwerksbetrieb während dieſer kurzen Sperre ſoweit wie möglich einzuſchränken. Unſere Be. amten ſind angewieſen, gegen Zuwiderhandelnde mit Strafanzeigen vorzugehen, Betreffend: Hausſchlachtungen in Viernheim. Nach§ 1 der Schlacht⸗ und Fleiſchverkaufs⸗ ordnung für den Kreis Heppenheim vom 30. Mal 1904 unterliegt das Schlachtweſen und der Fleiſch⸗ verkauf, ſowie die Benltzung und Beſchaffenhelt der zur gewerbsmäßigen Schlachtung und Verar⸗ beltung des Fleiſches pp. beſtimmten Räumlich, Unist du deine Wäsche nähen, 7 Und mit onogrammversshen, deinem fann die Hosen ſchen, ür ein Solaluszen suchen, oder eine Frachtgardine, Umm die Rayser-Manmaschlne Friedrich Penn, Eiche in allen krstllassige Standuhren Farben, Nußbaum, Mahagoni Viernheim Lorscherstr. 21 hel Froschauer Aagste Preise Bestecke in Silber, versilbert u. Alpaka Ocltt kann abgeladen werden Friedrichſtr. 53. Trauringe Besichtigung ohne Kaufzwang erbeten F u Lug broh 2 43 Mannheim. keiten in ihrem ganzen Umfange der pollzeiltchen Beaufſichtigung. Im Auftrage und Einverſtänd⸗ nis mit dem Kreisamt Heppenheim weiſen wir darauf hin, daß Hausſchlachtungen bei Gaſtwirten, zu haben bei Keine Notſchlachtung! Morgen Freitag von vormittags 8 Uhr ab —.— 1a. hausgemachte Wurſt u. Fleiſch zu haben bei Adam Weidner 10. Weinheimerſtr. 51. ſoherisSteiert Weinheimerstragße. Bekanntmachung. Betr.: Das Reinigen der Schornſteine in der Gemeinde Viernheim. Das Reinigen der Schornſteine in unſerer Gemeinde findet ab Donnerstag, den 7. Oktober 1926 ſtatt. Viernheim, den 6. Oktober 1926. Heſſ. Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. 3 2 2 Keine Notſchlachtung! Morgen Freitag von vormittags 8 Uhr ab 1a. hausgemachte 1 e 1b 6 Wurst u. 8 Fleisch Friſche Ge 0 acc gga Morgen Freitag Johann Sommer Wiw. Lorſcherſtr. 40. Landwirten und ſonſtigen Per ſonen, bei welchem Fleiſch oder Wurſt an andere Perſonen verkauft werden, vorher bei uns anzumelden ſtad, damtt wir auch die nötige Kontrolle durchführen können. Dle Verpflichtung der Anmeldung bel der Bürgermelſteret behufs Erwirkung des Gewerbe⸗ ſcheins ſowie der Anmeldung bei Tierarzt Selgel zum Zwecke der Flelſchbeſchau wird hierdurch nicht berührt und find auch dieſe Anmeldungen bel Meldung von Strafanzeigen vor wie nach zu tätigen. f f Viernheim, den 7. Okt. 1926. Heſſiſches Polizelamt Viernheim Keine Notſchlachtung! Morgen Freitag ab 4 Uhr Wurst u. zu haben bei Ludwig. Kabliau und Bratſchellfiſche Güßbücklinge und Oelſardinen Bratheringe, Fettheringe, Rollmöpſe. Lebeusmittelhaus Peter Noschauer 0 Zum Rebſtock. Fleisch 1 Beſtellen Sie heute noch den„Viernheimer Anzeiger“! . la. hausgemachte Karl Konrad Wleſenſtr. 19. früheren Uniform des erſten Garderegiments zu Fuß. General v. Seeckt hat von der Manö⸗ verbeteiligung und von der Dienſtleiſtung ge— wußt, ohne ſie zu verhindern und ohne dem Reichswehrminiſter Kennt⸗ nis zu geben. Der Reichswehrminiſter iſt ſeinerſeits der Auffaſſung, daß es in dieſem Falle nicht an⸗ gängig geweſen iſt, den verantwortlichen Mi⸗ niſter abſichtlich oder unabſichtlich auszuſchal⸗ ten. Man nimmt an, daß der Reichspräſident dem Entlaſſungsgeſuch des Generaloberſten v. Seeckt Rechnung tragen wird. Als Nachfolger des Generals v. Seeckt wird General Reinhardt, der Führer des Gruppenkommandos 2 in Kaſſel genannt. In der geſtrigen Kabinettsſitzung, die unter dem Vorſitz des Reichswehrminiſters Dr. Geßler ſtattfand, iſt das Rücktritts⸗ geſuch des Generaloberſten v. Seeckt nicht er⸗ örtert worden. zen, Vorſchriften und auch um Ueberſchrei— tungen, die keineswegs die Anaſt der Sozial— und Parteidemokraten um den Heſtand der Neyußlik rechtfertigten, nun tatſöchlich der Chef der Heeresleitung geſtürzt werden ſollte. Niemand wöre damit größere Freude bereitet. als der Interalliierten Militärkontrollkommiſ ſion. London, 7. Okt. Der Londoner Bericht erſtatter des„Berliner Lokal-Auzeiger“ drah⸗ tet ſeinem Blatte, der Rücktritt des General- yberſten v. Seeckt habe in dortigen politiſchen Hreiſen einen tiefen Eindruck hervorgerufen. Man ſei allgewein überzeugt, daß Deutſch— land und die Reichswehr einen großen Ver— luft erlitten haben. Zweifellos werde die fran zöſiſche Regierung über den Rücktritt von Seeckts ſehr erfreut ſein. Man halte die ſo geſchaffene Lage für„ſehr intereſſant“ und werde die Entwicklung mit größter Aufmerk— Es iſt anzunehmen, daß die ſamkeit verfolgen. Die pfälziſchen Zwiſchenfälle. Zum Fall Krautter. Neuſtadt, 6. Okt. deutſchen Gerichtsbehörden in dem Lokal in der Heute vormittag haben die Friedrichſtraße, in dem ſich am Sonntag Abend der bedauerliche Zwiſchenfall abſpielte, eine Orts- beſichtigung vorgenommen. Die Wirtſchaft ſelbſt iſt, wie ein Plakat der Militärbehörde im Fenſter mitteilt, bis auf weiteres für Beſatzungsangehö— rige verboten. Neuſtadt a. d. Hdt., 6. Okt. Der Aufenthalt des mit dem Motorad flüchtig gegangenen Küfer— meiſters Hermann Krautter, der von den Franzo— ſen bekanntlich zu Unrecht eines Angriffes auf einen franzöſiſchen Sergeanten beſchuldigt wird, iſt bis jetzt noch nicht bekannt. Man hegt in Neu⸗ ſtadt über ſein Schickſal ernſte Befürchtungen. Germersheim. Germersheim, 6. Okt. Das Befinden des von dem Unterleutnant Rouzier angeſchoſſenen Fuhr⸗ manns Joſeph Mathes iſt noch unverändert. Er ſchwebt immer noch zwiſchen Tod und Leben und erlangt nur für kurze Zeit das Bewußtſein. Bis⸗ her konnte ſeinem Wunſche, in ſeine Wohnung überführt zu werden, noch nicht entſprochen wer⸗ den. Die Bemühungen der deutſchen Behörden um die Freilaſſung der beiden verhafteten Ger— mersheimer Richard Holzmann und Heinr. Fech⸗ ter, die ſich im Landauer Militärgefängnis befin⸗ den, gehen weiter. Inzwiſchen iſt die Schuß⸗ wunde Holzmanns gut verheilt. Die mit Holzmann kürzlich in Landau vorge⸗ ladenen Germersheimer Otto Fechter, Schardt und Friedrich Klein haben ſich, wie uns berichtet wird, ins rechtsrheiniſche Gebiet in Sicherheit gebracht, um ſich vor dem Terror der Franzoſen zu ſchützen und davor zu bewahren, daß ſie wie Holzmann und Fechter durch Dauerhaft zu gewiſſen, den Franzoſen angenehmen Geſtändniſſen gezwungen werden ſollen. England und die Zwiſchenfälle im beſetzten Gebiet. London, 6. Okt. Wie der diplomatiſche Be⸗ richterſtatter des„Daily Telegraph“ über die letz⸗ ten Zwiſchenfälle bemerkt, ſeien dieſe in England aufs höchſte bedauert worden. Doch beſtehe auf enaliſcher Seite keine Abſicht, wenn auch theore⸗ tiſch ein Recht der kritiſchen Beſatzungsbehörde vorhanden iſt, ſich in die Angelegenheit einzumi— ſchen. Da man durch die rein parteilichen Schil⸗ derungen bisher noch kein klares Bild habe ge— winnen können, ſei es wünſchenswert den Zwi— ſchenfall durch eine unparteiiſche gemiſchte Kom— miſſion unter einem neutralen Vorſitzenden zu un⸗ terſuchen. Ein ſolches Voroehen könnte dazu bei— tragen. daß weitere Zwiſchenfälle künftig dem Nölkerbund nicht mehr vorgetragen werden brauchten. Das Rücktrittsgeſuch Severings genehmigt. Erzynski Nachfolger. Berlin. 6. Okt. Amtlich wird mitgeteilt: Der Miniſter des Innern Severing hat den preu⸗ ßiſchen Miniſterpräſidenten gebeten. ihn mit Rück⸗ ſicht auf ſeine erſchütterte Geſundheit von ſeinem Amt zu entbinden. Miniſterpräſident Braun hat ſich den von dem Miniſter des Innern vorgebrach— ten Gründen nicht verſchließen können und hat an ſeiner Stelle den Polizeipräſidenten von Ber— lin Grzynski am gleichen Tage zum Staatsmini⸗ ſter und Miniſter des Innern ernannt. Auf das Rücktrittsgeſuch, in dem Miniſter Se⸗ verina die Gründe darlegte, aus denen heraus er um Enthebung von dieſem Amte bat, hat Mini⸗ ſterpräſident Braun namens des bpronbiſchen Staatsminiſteriums mit folgendem Schreiben ge antwortet: „Mein ſehr geehrter Herr Miniſter! Mit tie⸗ fem Bedauern habe ich von Ihrer Mitteilung Kenntnis genommen, daß Ihre ſchwer erſchütterte Geſundheit Sie zwingt, Ihr Amt niederzulegen, das Sie ſechs Jahre hindurch mit vorbildlicher Gewiſſenhaftigkeit unter Einſetzung Ihres ganzen reichen Wiſſens und Könnens erfolgreich geführt haben. Was Sie in dieſer bewegten Zeit für die innere Befriedung Preußens und damit auch des Reiches für den Auf⸗ und Ausbau der neuzeit⸗ lichen Verwaltung und für die Feſtigung der Staatsautorität mit unbeirrbarer Zielklarheit und zähem ausdauerndem Ringen unter Einſetzung Ihrer ganzen Perſon geleiftet haben, gehört der Geſchichte an. Namens der Staatsregierung ſpreche ich Ihnen für dieſe dem Vaterland in ſchwerſter Der Vergleich 1 r 1 9 zollern unterzeichnet. — Berlin, 7. Okt. Wie wir erfahren, iſt am Mittwoch der Vergleichsvorſchlag für ein Ab⸗ ſindungsabkommen zwiſchen Preußen und dem Hauſe Hohenzollern unterzeichnet wor den. Auf Seiten des Hohenzollernhauſes iſt der Vergleich verbindlich für die Haupt⸗ und Der Vergleichsvorſchlag dem preußiſchen Staatsrat zu, 6 vorausſichtlich noch in dieſer Woche mit m beſchäftigen wird. Die Vorlage gelangt dann in der nächſten Woche vor den preußi⸗ ſchen Landtag. Ueber den vereinbarten Kompromißvor— ſchlag werden jetzt nähere Einzelheiten be— kannt. Der Vergleich bewegt ſich etwa auf der Linie des dem Reichstag von der Reichs regierung vorgelegten Kompromißentwurfes wenn er auch nicht in allen Punkten mit ihm übereinſtimmt. Nach dem jetzigen Kompromiß verzichtet die Hauptlinie des ehemaligen Kö— nigshauſes auf Güter und Forſten im fange von 88 000 Morgen. ann ſoll Reihe von bekannten Schlöſſern: Babelshere mit Inventar, Bellevue und Königswuſter hauſen an den Staat fallen. Dos g iſt der Fall bei einer Anzahl von Nu zarundſtük ken in Berlin und Potsdam, und die Ent⸗ ſchüdigung iſt von 30 Millionen auf 15 Mil⸗ lionen herabgeſetzt worden. Die Herrſchaft Oels verbleibt den Hohenzollern. Insgeſamt fallen an die Hauptlinie des Hohenzollern— hauſes 250000 Morgen Land gegenüber den bisher geforderten 330000 Morgen Kompromißgeſetz des Reichstages ſah Zuteilung von 200 000 Morgen Land 6—7 Millionen Mark an die Hauptlinie Ein gewiſſer Ausgleich ift nunmehr durch Ueberlaſſung einiger Schlöſſe N ſtücke an den Staat für das Mehr an Land u. die Barentſchädigung an die Hauptlinie ge ſchaffen worden. Die Albrecht⸗Linie verzichtet in dem neuen Vertrag auf 20 000 Morgen Land und Forſten, die Karl⸗Linie auf 27000 Morgen Land und Forſten. Kamenz und Flatow-Kro janke verbleiben den Nebenlinien. Von zu— ſtändiger Seite erfahren wir, daß es ſich zu— nächſt nur um ein vorläufiges Ergebnis von Vereinbarungen handelt. Völlig abgeſchloſſen ſind die diesbezüglichen Verhandlungen der preußiſchen Staatsverwaltung mit dem Ver— treter des Hohenzollernhauſes, Herrn von Berg noch nicht. Die Fraktionen des preußiſchen Land tages haben ſich im Laufe des Mittwoch mit den neuen Vorſchlägen zur Bereinigung der Abfindungsfrage beſchöftigt. Die Demokraten haben dem Kompromißvorſchlag zugeſtimmt und Fraktionszwang beſchloſſen. Auch das Zentrum hat erklärt, daß es dem Vorſchlag zuſtimmen wird, ſoſern die Demokraten ein⸗ ſtimmig dafür eintreten und ſich die Sozial⸗ demokraten mindeſtens der Stimme enthalten. Von den Rechtsparteien wird ohne weiteres geht der Nebenlinien. nunm 0 9 ſie ih Um Das eine und vor. angenommen, daß ſie für den Vertrag eintre⸗ ten. Zentrum und Deutſche Volkspartei drin⸗ gen jedenfalls auf eine baldige Erledigung, die auch vom preußiſchen Miniſteryrzſidenten Braun in der heutigen Fraktionsſitzung der S. P. D. empfohlen wurde. Eine endgültige Stellungnahme der ſo— zialdemokratiſchen Landtagsfraktion lag im Augenblick der Abfaſſung dieſer Zeilen zwar noch nicht vor, war die Stimmung im ganzen für eine Zuſtimmung oder doch min⸗ deſtens Stimmenthaltung. Es iſt alſo niit doch ſchlages, der wohl ſchon im Laufe der nächſten 3 Plenum des preußiſchen Land⸗ vird, mit ziemlicher Sicherheit Deutſches Reich. Der Entwurf zur Wahlreform. 7. Okt. Wie der e Arbeiten an dem Refer form dem Abſchluß n Wahlrechts Berlin, 7 „Tag“ erfährt, ſind itenentwurf für die Was die Frage an Auslands- 15 die von Seiten eutſchen gegeben wurde, ſo liegt de Meldung noch nicht vor. nregung, eine abſch Noch 30 Kuntrylluffiziere in Deutſchland. Merlin. 7. Okt. Wie eine hieſige Korreſpondenz erfährt, ſeht die interelliſerte militöriſche Ue⸗ berwad ommiſſion nur noch aus 30 Offizie⸗ ren. Gegen Anfang dieſes Jahres zählte die Ue— herwachungskommiſſion noch rund 100 Offiziere. Die geſamte Kommiſſion betrug, als ſie 1919 nach Berlin fam, mehrere hundert ere. Unter den 30 hier noch tätigen O eren ſind überwie— gend Engländer und Franzoſen Die Tätiakeit der Kommiſſion beſchränkt ſich jetzt 1 190tſächlich auf Abbauarbeiten. Reichskredite für lemüſetreibanlagen in Heſſen. Mainz, 6. Okt. Die Heſſiſche Landwirt⸗ ſchaftskammer teilt mit, daß der Reichsmini⸗ ſter Ernährung und Landwirtſchaft. Dr. Haslinde, zur Steigerung des heimiſchen Frühgemüſebaues durch Errichtung von Treibhöuſern einen Betrag von 3 Millionen Mark zur Verfügung geſtellt hat. Für Heſſen ift hierfür eine Summe von 100 000 Reichs⸗ mark vorgeſehen, während die beſſiſche Land— wirtſchaftskammer in Anbetracht der Bedeu— tung des heſſiſchen Gemüſebaues eine entſpre— chende Erhöhung beantragt hat. für Diner in der Berliner engliſchen Botſchaft. Berlin, 7. Okt. Zu Ehren des Reichsprä⸗ ſidenten gab geſtern abend der britiſche Bot- ſchafter Lord d'Abernon ein Diner, zu dem auch der Reichsminiſter des Aeußeren, Dr. Streſemann und andere Staatsbeamte gela— den waren. ſrrankreich und Rußland heber beſtimmte Verhandlungen, die zwiſchen Frankreich und Rußland gegenwärtig hinter den uliſſen geſrart werden, liegt jetzt nachſtehender ae Bericht vor: In Frankreich hat eine ſehr wichtige Audienz akowskis bei Poincare ſtattgefunden, in Poinare ſich höchſt befriedigt über die Sowjet⸗ regierung ausgeſprochen hat, wenn es ſich beſtä⸗ tigt, daß man jetzt zu einer Verſtändigung kom⸗ men könne über die ruſſiſchen Schulden in Frank⸗ teich. Poincare hat an Rakowski den perſönlichen uſch ausgeſprochen, daß Frankreich es zu re⸗ ktieren wiſſe, wenn ſeitens der Sowjetregierung in kurzer Zeit die Möglichkeit geboten werde, mit, Frankrich zu einem engeren Verhältnis zu kom⸗ men. Rakowski war ſehr unter dem Eindruck dieſer Unterhandlungen mit Poincare und ſcheint einer Verſtändigung in Moskau die dringende Empfehlung mitgegeben zu haben in ſeinem aus— führlichen Bericht. Die noch in Moskau ſitzenden Gegner einer ſolchen Verſtändigung ließen ſofort die Meldung verbreiten, daß Rakowski demnächſt, von ſeinem Poſten abberufen werde, weil er keine franzöſiſchen Kredite erlangen könne. Poincare hat dagegen jeden Kredit in Ausſicht geſtellt, wenn Rußland mit Polen zu einem Vergleich ten ſcheint Moskau zu ſondieren. komme auf einer Friedensbaſis. Dieſe 1 0 f Deutſches Reich. Die Sorgen eines Zwergſtaates. Berlin, 6. Okt. Das kleinſte deutſche Länd⸗ chen, Schaumburg⸗Lippe, hat bekanntlich vor kur⸗ gem in einem Volksentſcheid den Anſchluß an Preußen abgelehnt. Die mit knapper Mehrheit beſchloſſene Ablehnung muß nach Anſicht aller einſichtigen Fachleute in der Regierung und Ver⸗ waltung dieſes noch nicht 50000 Einwohner zäh⸗ enden„Staates“ zu den unhaltbarſten Folgerun⸗ gen führen. Wie der Demokratiſche Zeitungs⸗ dienst erfährt, hat der Reichsminiſter des Innern, Dr. Nülz, Gelegenheit genommen, ſich in Bücke⸗ burg an Ort und Stelle über die Frage zu un⸗ terrichten. Er hatte eine längere Ausſprache mit dem Chef der Schaumburg⸗Lippeſchen Landesre⸗ gierung Stoatsrat Steinbrecher. Natürlich ſind es in erſter Linie finanzielle, darüber hinaus aber auch organifatoriſche Fragen, di 8 klei 1 22— 1 d e Land bedrücken. e Sitzung des Reichskabinetts. Berlin, 6. Okt. Wie wir erfahren, wird heute das Reichskabinett unter Vorſitz des Reichswehrminiſters Geßler zuſammentre⸗ ten, um ſich mit laufenden Angelegenheiten zu beſchäftigen. Aller Vorausſicht nach werden auch die Ausführungen behandelt werden, die der Reichsaußenminiſter am Donnerstag vor⸗ mittag im Auswärtigen Ausſchuß des Reichs⸗ tags machen wird, ſodaß mit einer Teilnahme Dr. Streſemanns an der Kabinettsſitzung zu. rechnen iſt. Reichskanzler Dr. Marx wird erſt morgen abend in Berlin zurückerwartet. Preſſe beſchäſtigt ſich voll Begeiſterung mit dieſem„Programm des neuen Ftalien“. Ein neuer Kompromißwvorſchlag in der ö. Fürſtenabfindung. . Berlin. 6. Okt. In Abgeordnetenkreiſen. des vreußiſchen Landtags heißt es, wie der Berliner Lokal⸗Anzeiger“ meldet. daß in der Abfindungsangelegenbeit des Königsbauſes von dem Bevollmächtigten, Herrn v. Berg, ein Vergleichsvorſchlag bei der Regierung vorliegt. Dieſes Kompromiß ſoll in allernäch⸗ ſter Zeit perfekt werden. Die Vorverhandlun⸗ agen wären bereits ahageſchfaſfon * Wechſel in der engliſchen Diplomatie in Berlin. Lord D'Abernon. Am 1. Oktober ſcheidet der bisherige Berliner] Botſchafter Englands, Lord D'Abernon, der Doyen des Berliner diplomatiſchen Korps, aus ſeinem Amte. Lord D'Abernon konnte ſich in Deutſchland viele Sympathien verſchaffen. Sein Nachfolger, 0 * 8* Sir Erie Lindſay. Sir Erie Lindſay, war früher engliſcher Geſandter in Angora. Mit ſeinem Namen iſt der ſogenannte Moſſul⸗Vertrag zwiſchen England und der Türkei eng verbunden. Ausland. England baut Bombenflugzeuge. Paris, 5. Okt. Nach hier vorliegenden Meldungen aus London hat die engliſche Re⸗ gierung einen geheimen Wettbewerb zwiſchen mehreren Konſtrukteuren von Flugzeugen am geſtellt und nach dem Ergebnis eine Flotte von 50 großen Bombardementmaſchinen in Auftrag gegeben. Die neuen Apparate ſollen mit 160 Km. Geſchwindigkeit fliegen und eine Höhe von 6000 Metern erreichen. Das„Programm für den Aufſtieg Italiens“ Rom. 6. Okt. In einer Rede in ze forderte Muſſolini den Ausbau 5 325 macht. Seine Rede hatte die Form einer Vor⸗ leſung über das Thema:„Die Seemacht des alten Roms“ und wurde auf der Fremden⸗ univerſität in Perugia gehalten. Seine Aus⸗ führungen waren auf den kategoriſchen Impe⸗ rativ des„Navigare neeceſſe eſt“ aufgebaut u. gipfelten in der Forderung auf Ausbau der maritimen Macht des neuen Imperiums. Ohne die Herrſchaft über das Meer“, ſagte Muſſolini wörtlich,„hätte das alte Rom ſei- Macht weder erringen noch behaupten kön- nen.“ Mit dieſen Worten ſchloß er auch die Anſprache, die er ſpäter an das Voll hielt, das ſich vor dem Rauthaus verſammelt hatte. Unter den Zuhörern befanden ſich auch 5000 Arbeiter in Faſchiſtenuniform. Die geſamte Aus Nah und Fern. „Weinheim, 6. Okt.(Die Frau im Walde.) Bei der 60jährigen Frau, die dieſer Tage von Jägern am Ritſchweierpfad völlig erſchöp⸗ aufgefunden wurde, handelt es ſich um eine Frau aus Würzburg, die an Verfolgungs⸗ wabn leidet. Sie mar au ihrem Bruder nach Weinheim gereiſt und von dieſem aufs Feld geſchickt worden, um Dickrüben zu holen. Von dieſem Gang war ſie nicht mehr zurückgekehrt. Ihr Körper war bei der Auffindung mit Schmeißfliegen bedeckt. 1 Simmern, 6. Okt.(Anſchlag auf den Huns⸗ rückzug.) Morgens zwiſchen 9 und 10 Uhr wurden 3 dicke Steine auf das Bahngleiſe bei Alterkülz gelegt, anſcheinend in der Abſicht, eine Zugentgleiſung herbeizuführen. Als Täter wurde von der Landjägerei Simmern unter Mitwirkung des Bahnpolizeihundes ein 13jähriger Junge aus Michelbach ermit⸗ telt, der die Tat auch ſofort eingeſtanden hat. Boppard, 6. Okt.(Thyphus auf dem Huns⸗ rück.) Unter Typhusverdacht erkrankte ein Einwohner aus Rhaunen, der nach kurzem Krankenlager geſtorben iſt. Krefeld, 7. Okt.(Bahnfrevel.) Am Diens⸗ tag entdeckte auf der Strecke Krefeld— Linn— Uerdingen ein Streckenwärter beim Begehen der Strecke, daß von einem Schienenſtoß zwei Verbindungslaſchen gelöſt und andere Mut⸗ tern Spuren des angeſetzten Schlüſſels zeig⸗ ten. Der Streckenwärter befeſtigte die Mut⸗ tern wieder ordnungsgemäß. Am Tage vor⸗ her war die Strecke bei einer Beſichtigung in guter Ordnung befunden worden. Alles deu— tet auf; einen Bahnfrevel hin. Zur Ermittlung der Täter hat die Reichs bahndirektion Köln eine Belohnung von 1000 Mark ausgefetzt. Ulm, 4. Okt.(Schweres Autounglück.) In der Olgaſtraße ſtieß ein mit fünf Perſonen beſetztes Auto der Bauernbank, als es einem Handwagen ausweichen wollte, mit der Stra— ßenbahn zuſammen. Der Anprall war ſo ſtark, daß das Auto wie eine Zündbolzſchach⸗ tel zuſammenbrach. Von den Inſaſſen, zwei Damen und drei Herren, war die eine der Damen ſofort tot, die andere konnte ſich nach Anlegung eines Notverbandes nach Hauſe begeben. Die männlichen Inſaſſen liegen ſchwer verletzt am Krankenhaus. Die Spinne. Roman von Sven Elveſtad. Urheberrechtlich geſchützt dem Lit. Bureau M. Lincke, Dresden 21. Lidſtröm warf protzlich die Karten auf den iſch und erhob ſich. »Ich ſpiele nicht mehr,“ ſagte er. „Aber warum?“ rief man ihm zu.„Was iſt geſchehen? Wollen Sie nicht Repanche haben?“ Herr Lidſtröm zeigte bebend auf Falkenberg und ſagte: „Ich ſpiele jedenfalls nicht mehr mit dieſem Herrn. Der Herr ſpielte ſalſch.“ Durch das Lokal ertönte ein vereinzeltes de Gelächter, dann wurde alles toten⸗ ill. Falkenberg richtete ſich langſam von ſeinem Platze auf. Erſt flackerten ſeine Augen verſtänd⸗ nisſos von einem zum anderen. Als der Schwede aber ſeine Beſchuldigung wiederholte, wurde der Konſul vor Wut blaß wie eine Leiche und ſah ſich nach etwas um, was er dem Advokaten an den Kopf werfen konnte. Die Zunächſtſtehenden werſtanden ſeine Bewegung und legten ſich da— zzwiſchen. Gleichzeitig erhoben ſich Rufe: „»Unſinn! Der Schwede iſt verrückt! Werft ihn hinaus! Falkenberg Falſchſpieler! Er muß ja verrückt ſein!“ Lidſtröm aher blieb dabei und wiederholte ſeine Beſchuldigung. Ein unbeſchreiblicher Tu⸗ mult entſtand. Schließlich wurde die Ruhe ſo weit hergeſtellt, daß der Sekretär ſich Gehör ver, 0180 konnte. f„Ich verlange, daß Advokat Lidſtri eine nähere Erklärung abgibt,“ sagte 11 ee „Ich wiederhole, daß Herr Falkenberg falſch ſyielt,“ antwortete Lidſtröm.„Er hat zwei Aſſe in die Taſche geſteckt, ich hab's mit meinen eige⸗ nen ee a a „In welche Taſche?“ fragte eine Sti dem Haufen. Man wußte nicht 175 wöter ie kam. 45 „In die rechte Jackentaſche,“ antwortete Lid⸗ ſtröm. „Unterſuchen Sie die Taſche!“ rief die gleiche unbekannte Stimme. N „Gern,“ antwortete Falkenberg. Er war jetzt ganz ruhig, wenn auch ſehr bleich. Er trat dicht an den Tiſch heran, ſo daß er ſeinem Gegner auf der anderen Seite Aug' in Auge gegenüberſtand. Die anderen Herren ſtanden in einem großen dichten Kreis um ſie herum. Als Falkenberg ſſeine Hand in die Taſche ſteckte, herrſchte tiefe Stille in dem großen Raum. Falkenberg kehrte die Taſche nach außen. Es 0 h darin, weder die Karten noch ſonſt, etwas. ö Lidſtröm taumelte einige Schritte zurück. Wenn eine giftige Schlange ſich plötzlich vor ihm aufgerichtet hätte, hätte er nicht verblüffter und erſchrockener daſtehen können. Falkenberg kehrte auch die andere Taſche nach außen. Auch dort waren keine Karten. Es erhob ſich ein Sturm des Unwillens ge⸗ gen den Schweden, und es wurde allgemein ver⸗ langt, daß er hinausgeworfen würde. „Da trat Grubeningenieur Kvam an den Tiſch ſtill und ruhig und gebot Schweigen. „Meine Herren,“ ſagte er,„vielleicht erſcheint es Ihnen aufdringlich, daß ich, ein ganz Unbe⸗ kannter in dieſem Klub. mich in die Sache ein miſche. Aber ich möchte einen Vorſchlag ma⸗ chen, der mir ſehr praktiſch erſcheint. Laſſen Si: uns die Karten zählen!“ „Ja,“ wurde von allen Seiten gerufen. die ſtarten ſollen gezählt werden.“ e Unter ungeheurer Spannung zählte der Gru beningenicur die Karten, die die Herren eben benutzt hatten. An dem allgemeinen Summen konnte man hören, daß alle mitzählten. „Fünfzig!“ riefen alle au feinmal. „Ganz recht.“ ſagte der Grubeningenieur, „hier ſind nur fünfzig Karten, es fehlen alſo zwei. Laſſen Sie uns nachſehen, welche Karten fehlen!“ 15 breitete alle Karten auf den Tiſch und ſah nach. „Es fehlen zwei Aſſe,“ ſagte er,„Treff⸗As und 0 Haro-ua. Das fal nn icht lana ben 1 Gerichts zeitung Worms, 6. Oktober. Der Fall Iſay. Annähernd ſieben Stunden hat dieſer Prozeß gedauert, in welchem die Ehre eines der angeſehenſten Bürger unſerer Stadt reſt⸗ los gerettet wurde. Die kleinliche Rachſucht eines jungen Mannes, der ſeine Stellung we⸗ zen verſuchter Erpreſſung bei der Firma Iſay berloren hatte, war daran ſchuld, daß das Gericht, zwei Rechtsanwälte und etwa 35 Zeugen einen ganzen Morgen lang bis in den Nachmittag hinein aufgeboten wurden. Der klatte Freiſpruch, mit dem der Fall endete, bewies genau die ganze Sinnloſigkeit der Beſchuldigung. f Die Anklage lautet: Der Kaufmann Louis Iſay in Worns iſt angeklagt, ſich und einem Dritten einen rechtswidrigen Vermögensvor⸗ teil zu verſchaffen, das Vermögen des Ger⸗ lingkonzern, Allgemeine Verſicherungs A. Köln, dadurch um ungefähr 300 000.— Mi geſchädigt zu haben, daß er durch Vorſpiegel⸗ ung falſcher Tatſachen, nämlich durch Ver⸗ heimlichung eines nicht verbrannten Muſter⸗ buches und durch die Angabe, es ſeien im La⸗ ger ungefähr 4000 Stück Waren verbrannt oder vernichtet worden, während es ſich in Wirklichkeit nur um etwa 800— 1200 Stück handelte, einen Irrtum erregte und unter hielt.“ Nach mehrſtündiger Verhandlung er⸗ gab ſich aufgrund der Beweisaufnahme ein⸗ wandfrei, daß den Aeußerungen des Herrn Iſay voller Glauben zu ſchenken iſt und ſeine Anſprüche an die Verſicherungsgeſellſchaft be— rechtigt ſind. Die Anklage iſt damit völlig zu⸗ lammengebrochen, und die Koſten des Ver— fahrens fallen der Stgatskaſſe zur Laſt. Die Bluttat von Neckarau vor Gericht. Mannheim, 4. Oktober. Auf der Tages⸗ ördnung des Schwurgerichts ſtand am Mon— ag die Bluttat von Neckarau, bei der der 19 Jahre alte Böcker Willy Haßler das Opfer einer Meſſerſtecherei wurde. Nach einem Tanzabend am 12. Juni dieſes Jahres in der ſtrone zu Neckarau begleitete Schweikert ſein Verhältnis, die erſt 17 Jahre alte Arbeiter Elſe Frank von Mannheim mit noch anderen Burſchen zur Straßenbahnhalteſtelle. Dort fiel ein unflätiges Wort, das dann zu der Schlägerei führte, bei der Endres nicht weni— ger als 13 Stiche erhielt und Haßler durch einen Herz- und einen Bruſtſtich tödlich ver⸗ letzt wurde. Alle Angeklagten ſpielten ſich als die Unſchuldigen auf, ſie gaben aber zu, an dem Rachefeldzug teilgenommen zu haben. Das Urteil wurde abends gegen halb 8 Uhr verkündet. Es lautete: Schweikert 4 Jahre Gefängnis, Weber 3 Jahre Gefängnis, Sper⸗ ling unter dem ſtrafmildernden CErund ju⸗ gendlichen Alters 9 Monate Gefärcgnis, Kurz 1 Jahr 6 Monate Gefängnis, Schätzle 2 Ihr. Gefängnis. In der Begründung wird geſagt, daß ſämtliche Angeklagten als Mittäter in Betracht kommen, da die Tat eine gemein⸗ ſchaftliche war, wenn auch der eine oder 15 keine Ausführungshandlung begangen at. Zu lebenslänglichem Kerker verurteilt. Salzburg, 5. Okt. In der geſtrigen Ver⸗ handlung vor dem Salzburger Schwurgericht wurde der Mattighofer Dentiſt Karl Payr⸗ leitner wegen beſtellten Meuchelmordes zu lebenslänglichem, Franz Schwarz wegen Bei⸗ hilfe zu 15 Jahren ſchwerem Kerker verurteilt! Payrleitner hatte ſeinen Angeſtellten Berger bei einer Wiener Lebensverſicherungsgeſell⸗ ſchaft boch verſichern leſſen und angeordnet, desnung mit ni er! . 4 1155 Chamberlain und Muſſnlini an Bord der italieniſchen Nacht„Giuliana“. Chamberlains Zuſammentrefſen mit Muſſolini, das dieſer Tage auf hoher See in der Höhe von Livorno ſtattfand, wird von der geſamten euro— päiſchen Preſſe lebhaft kommentiert. zieller Darſtellung hat die Ausſprache der beiden Staatsmänner gezeigt, daß zwiſchen England und— Italien in bezug auf die europäiſche Politik voll— ommene Einigkeit herrſche. daß im Fanue ſeines Todes Angeſtellte des Dentiſten, di 5 Payrleitner ſicherten in die Berge und Freund in die Tiefe ſeine Braut, eine e Prämie ausge- ließ ihn von ſeinem Ein 64jähriger Landwirt wegen Mordes 0 ü zum Tode verurteilt. 1790 Vom Schwurgericht Landshut wurde der bereits im 64. Lebens jahre ſtehende Landwirt Vitus Brunner aus Pattendorf wegen Mordes Brunner hatte am 19. März den 52jée rigen Händler Mayerhofer bei Neihmichl auf beſtialiſche Weiſe ermordet. Die Leiche wurde erſt nach 14 Tagen Die Urſache der Tat war darin zu Ermordete Mitwiſſer ver— ſchiedener Verbrechen war, die die beiden ge— meinſam verübt hatten mehrmals Geldbeträge forderte. war übrigens bereits mit 20 Jahren Zucht⸗ Jaus vorbeſtraft. zum Tode verur⸗ einem Walde Mayerhofer Aus aller Welt. Flugzeugunfall in Frankreich. „Sonderpar! Höchſt myſteriös!“ wurde rings⸗ herum gerufen. und der Schwede ſchrie aufgeregt: „Da ſehen Sie, meine Herren! Da ſehen Sie!“ Ingenieur Kvam gebot von neuem Schweigen. „Meine Herren,“ ſagte er,„zufälligerweiſe habe ich wöhrend des Spiels meine Augen aut gebraucht, ich habe nicht nur das Spiel verfolgt, und fange an, zu verſtehen wie die Sache vor ſich gegangen iſt. Da nun Herr Falkenberg uns micht ie ſeine Taſchen gezeiat hat. iſt es nicht mehr als billig, daß auch He idſtrö das gleiche tut.“ f e e „Ich!“ rief der Advokat und ſchlug ein ſchal⸗ landes Gelächter auf.„Ja. mit dem größten Vergnügen. wenn es die Herren intereſſiert.“ Er ſteckte ſeine Hand in die rechte Jackentaſche, — hielt aber plötzlich mit ſeinem Lachen inne 1 wurde leichenblaß. er zog zwei Karten aus der Taſche: es ware Treſſ⸗As und Karo⸗As. 90 e Konſul Falkenberg hatte während der letzten Augenblicke den Grubeningenieur, der ſo geſchickt in die Sache eingegriffen hatte, ſcharf beobachtet. In demſelben Augenblick, als der Schwede ae 110 90 0 0 Karte auf den Tiſch warf, etiannte der Konſul den Mann, der 5 10 Kvam nannte. 6 e Er erkannte ihn an de Augen 0 r Stimme und an den Es war Asbiörn Krao Sechſtes Kapitel. Das Erſtaunen der Herren war unbeſchreib— lich, als ſich zeigte, daß die vermißten Karten ſich in der eigenen Taſche des Advokaten befan⸗ den. Von allen Seiten wurde gerufen, daß man den Schweden hinauswerfen ſolle. Lidſtröm ſelbſt war anfangs vollſtändig ſtumm vor Ueberraſchung und Schreck. Schließlich faßte er ſich ſo weit, daß er hervorſtammeln konnte, daß das Ganze ein ſchändliches Komplott, ein furchtbares Mißverſtändnis ſein müſſe. Aber ſeine gemachten Verſicherungen wurden mit Hohngelächter entgegengenommen, und ſchließlich blieb dem Schweden kein anderer Ausweg, als den Klub zu verlaſſen. Die anweſenden Vorſtandsmitglieder beſchloſ⸗ ſen, daß er ſofort boykottiert werden ſolle. Fer⸗ ner beſchloß man, den Stockholmer Segelklub von dem Geſchehenen in Kenntnis zu ſetzen. Im übrigen gelobten ſich alle Anmeſenden. ſtrenaſtens Schweigen uver den Auftritt zu vewahren; es konnte dem Anſehen des vornehmen Klubs ſcha⸗ den, wenn man in der Stadt erfuhr, daß ein. Falſchſpieler im Klub auf offener Tat ertappt worden ſei. Der Sekretär ging zu Einar Falkenberg und bat ihn, das Vorgeſallene zu entſchuldigen. Der Konſul antwortete ruhig, daß er natürlich über derartige Anklagen, wie der Advokat ſie gegen ſihn erhoben hätte, erhaben ſei, er wäre nur einen Augenblick über die einzig daſtehende Unver⸗ ſchämtheit des anderen verwirrt geweſen. Man dankte Ingenieur Kvam für ſeine Geiſtesgegen⸗ wart, der Grubeningenieur aber antwortete be⸗ ſcheiden, daß es ihm eine Freude ſei, dem ange⸗ ſehenen Klub einen Dienſt geleiſtet zu haben. In dieſem Augenblick wurde die Tür aufge⸗ riſſen und der Advokat zeigte ſich von neuem. Er kam mit dem Hut auf dem Kopf und inem Stock in der Hand herein. Er war leichenblaß. „Bevor ich den Klub verlaſſe,“ rief er in maß⸗ loſer Wut,„habe ich dem unverſchämten Kerl, der mich zu beleidigen wagte, noch ein Wort zu ſa⸗ gen. Wo iſt er?“ ſchrie er.„Ich will ihm noch eins verſetzen.“ ö Sein Erſcheinen war ſo plötzlich, ſein Vor⸗ dringen ſo brutal, daß die Herren unwillkürlich zur Seite wichen. „Als er des Grubeningenieurs anſichtig wurde, ſtürzte er auf ihn zu und ſchwang ſeinen Stock, und als er ihm gegenüberſtand, vergaß er ſich ſelbſt vollſtändig. „„Da ſind Sie ja, Sie Schuft, Sie ſchulden mir Genugtuung für Ihre Niederträchtigkeit. Ich werde mich mit Ihnen ſchlagen.“ Der Grubeningenieur ſtand ganz ruhig, die Hände auf dem Rücken, und ſah dem wütenden Mann feſt ins Auge. „Ich will mich mit Ihnen ſchlagen!“! rief der Schwede wieder.„Ich nenne Sie einen feigen Schuft, wenn Sie ſich nicht mit mir ſchlagen wollen. Ich habe Piſtolen zu Hauſe, die in einem Augenblick geholt werden können.“ „Ich habe ſelbſt Piſtolen,“ antwortete der Ingenieur,„aber ich Werde mich nicht mit Ihnen echlagen.“ 8„ —— Jortſetzung folgl. Paris, 5. Okt. Ueber dem Flugfeld Merig⸗ 0 ein Schulflugzeug abgeſtürzt. Die beiden Inſaſſen, der Pilot und der Schü⸗ eier wurden getötet. hac iſt geſtern Rektor Splett tödlich verunglückt. Der Vizeyräöſident Zentrums mann Danzig, 4. Okt. Volksſtgates. Rektor Splett, wurde geſtern das Opfer eines tödlichen Unfalls. Am Hafen von Glingen wurde er während eines Spazierganges von einem Auto überfahren und tödlich verletzt. Das Auto nahm ihn ſofort nach dem Kranken⸗ haus mit, wo er abends bereits verſtarb. Der Verunglückte war 58 Jahre alt. Die Typhusſeuche. Hannover, 4. Okt. Die Zahl der Neuer⸗ krankungen in Hannover beträgt 31 ſeit Sonntag, ſodaß gegenwärtig insgeſamt 1703 Perſonen an Typhus erkrankt ſind. Die Zahl der Toten hat ſich um 8 erhöht. Sie beträgt heute 176. Pariſer Plauderei. Wunder in Lourdes.— Jubiläen.— Die zwei Kontraſte von Montmartre. Lourdes mit ſeinen großen, von zahlreichen Biſchöfen begleiteten National-Pilgerzugen ſtand zunächſt im Mittelpunkt der Ferien. Wie immer betreuten Damen der Geſellſchaft ö Beſeelung aber ſteht der des Auges nicht a 5 5 nach. Es if g zes ohne Finger keine denen auch junge Leute als Träger gern nach, Es iſt klar, daß es ohne Fing mit die Kranken, 1300 hat man mitgeführt—, einen Teil ihrer Ferien gpferten. Wieder ſind wunderbare Heilungen zu verzeichnen, und im Arztebüro, wo mehr als ſechzig Aerzte gläubige und ungläubige, rein ſachlich für die Feſtſtellungen verſammelt waren, mußte auch der ſkeptiſchſte unter ihnen vor einem der jüngſten Fälle tief bewegt die Waffen ſtrecken. Es iſt eine 49⸗jähr. Frau Madame Auguſtine Auganlt, die an einem nicht zu operierenden Fibrum von 15 Pfund Schwere litt und künſt⸗ lich ernährt werden mußte. Man taucht ſie in die Piscine und ſofot? wird ſie geheilt: das Fibrum iſt vollſtändig verſchwunden ohne die geringſte Spur auch im Waſſer zu hinter⸗ laſſen. Nichts iſt dann ergreifender, als der Hochgeſang des Magnfſikats, den die zahlloſe Menge anftimmt. Aus den Augen der Ge⸗ heilten leuchtet überirdiſche Freude. Wie genau man es mit den Feſtſtellungen im Aerztebüro nimmt, geht u. a. auch daraus hervor, daß eine wunderbare Heilung vom vorjährigen Nationalpilgerzug erſt jetzt nach jähriger Beobachtung oſſizielle Beſtätigung ſaud. Die großen Gedächtnisfeierlichkeiten erhöhen noch den unausſprechlichen Zauber von Lourdes. Man gedachte des diamantenen Jubiläums der Krypta— 1856— über der ſich die Baſilika erhebt und des öffentlichen ſrultus der Jungfrau von Maſſabielle. 1876 fand ſtatt die unvergleichliche Beier der Krö nung unſerer„Lieben Frau von Lourdes“ in Gegenwart von 35 Kardinälen und Biſchöfen. Seit 60 bezw. 50 Jahren ſtrömen alle Völker der Welt nach Lourdes und die Mauern der Baſilika und Krypta verſchwinden unter den Exvotos, während oben am Gewölbe die Fahnen aller Nationen wie in Dank und Vitte ehrfürchtig ſich neigen. Auch des ſil⸗ bernen Jubiläums der Roſenkranzkirche an der Eſplanade wurde feierlich gedacht. Der katholiſche Univerſalismus gibt uns in den franzöſiſchen Kirchen nun auch das 1 ſtärkere Heimatsgefühl, da die Ausſprache der lateiniſchen Liturgie nun endgültig die„us“ aufgenomen hat ſtatt der früheren„üs“. Und dann! Wie ſtrömen die Gläubigen auch hier zur Kommunionbank, zu den von Pius 10. weit geöffneten Himmelspforten des Tabernakels. Man muß nur ins echt fran⸗ FZöſiſche Leben tauchen, um vieles ſchöne zu ſehen, wenn auch gerade bei vielen Katholiken hier das überſinnliche Band der Völkerver— ſöhnung noch nicht bis Deutſchland reichen will. Inzwiſchen denken die meiſten Völker in Paris nur daran, die günſtige Valuta mög⸗ lichſt auszunützen, oft auf brutale Weiſe, die die Erregung der betroffenen Franzoſen ver⸗ ſtehen läßt. Montmartre iſt der Goldhügel des kosmopolitiſchen Paris mit ſeinen trau⸗ aon„dancinas“ und berüchtigten„faſhio⸗ n eee e Ans Der katholiſchen Welt. gelangte von anderen gefolgt dicht unter das Dach Brand in Loreto.— Alfons 13. und die Mutter⸗ — Rieſe erhält das Geburtshaus ius 10. zum Geſchenk. Dr. P. General Nobile, der als Führer der Nordpolexpedition Berühmtheit laugte und als gläubiger Katholik bekannt iſt, kam am 19. September nach Loreto, „Heiligen Hauſe“(das von den Engeln von Naza⸗ eth nach Loretto übertragene Haus Mariae) ein Gelübde einzulöſen, das er gemeinſam mit der Luftſchiffbeſatzung vor der Abreiſe der Gottes⸗ mutter gemacht hatte, um glücklich heimzukehren. Seine Wallfahrt nach dem gefeierten Gnadenorte geſtaftete ſich zu einer allgemeinen kirchlichen Feſt⸗ Spitzen der geiſt Stadt eingefunden. gottesverehru 9 im mpfange hatten dt Nachdem der General „Heilige Haus“ betreten hatte, wurde durch den Biſchof ein feierlicher Gottesdienſt abgehalten, dem die hohen und niederen Teilnehmer mit e elbe age. Nach. liſchen Glau en überreichte noch im Gotteshauſe der Lan⸗. 1 72 shauptmann ent eee 11 0 ene bensgefahr immer alle Kraft geſchöpft. urkunde, in der ihm„dem Helden des Poles“ das Ehrenbürgerrecht erteilt wurde. Der Bi gab ihm 9 5 0 g 1 0 820 ö zwiſchen hatte ſich ein Fluggeſchwa⸗ welchem der Biß das ratternd über der Kirche kreuzte] den Jubeſfeſtlich Da ereignete g ſchenfall. Während der 8 erwähnten Segenserteilung durch den Bi⸗ die Haupttuppel der a N tſächlich hatte ch in külrzeſter Zeit eine Feuersbrunst entwickelt, er die Decke ſowie die Blei⸗ hatte: im Nu hatte der Brand en angenommen. der die Gefahr ſofort erkannte, kletterte rſter die ſchmale Leiter zur Kuppel empor u. das chof über⸗ 5 g 0 als Ge- Feierlichkeit begangen. Auf das Schreiben, in 0 von Oviedo König Alfons von eiten in Kenntnis ſetzte, antwor⸗ tete dieſer mit einem Briefe, der verdient auch den Gläubigen außerhalb ſeines Landes mitgeteilt zu werden:„Mit Freuden“— heißt es dort—„— nahm ich die liebe Botſchaft entgegen, die mir Kunde brachte von den Feſtlichkeiten, welche an⸗ läßlich der 25. Wiederkehr des Einweihungstages der Baſilikalirche in Cobadonga abgehalten wer⸗ den, und die mich über die Marianiſche Tagung unterrichtete, welche im Heiligtum zu Ehren der erhabenen Muttergottes ſtattffinden wird. Die Einladung zur Teilnahme an dieſer Tagung er⸗ ein aufregender nables“. Nachtlokalen und Hahbarefts. wo ö man mit 300 Franken anfängt für die Flaſche Champagner, 700 Fr. für den„Jeroboam“ und den Höchſtgenuß findet beim„Nabucho⸗ noſor“ für 1000 Fr.— Doch weltumſpa nend, voll Liebe und Erbarmen thront über allem Erdenekel, Elend und Grauen hoch oben auf Montmartre„Chriſtus Rex“ mit ſeinem Heilandsherzen, dem unzählige Beter bei Tag und Nacht, ohne Unterlaß, Leiden unt Sühne opſern. Hedwig Fiſcher Das Gedächtnis in den Fingern. Alles, was man von den Leiſtungen und Fähigkeiten des Geſichtsſinnes weiß, ſchreibt man dem Auge zu, als ob es beſondere Seele hätte. Und doch weiß n, daß das Auge nur etwa den Taſten eines Klaviers entſpricht, während die Beſeelung ſih im In⸗ nern des Inſtrumentes befindet. Anders ſteht es mit den Fingern, die in, der allgemeinen Wertſchätzung nur auf der Stufe mechaniſcher Werkzeuge ſtehen. Ihre muſikaliſchen Geräte geben könnte. Auf einem Gebiet aber ſieht es faſt ſo aus, als ob ein Teil des Gedächtniſſes in den Fingern ſelbſt ſteckte, nämlich auf dem der Kurzſchrift. Ein großer Teil derjenigen Perſonen, die in der Jugend die Kurzſchrift. Linder wird von Freitag bis Sonntag im Unton⸗ Theater zur Vorführung gebracht. Jedermann hat Max Linder als den Darſteller der komiſch⸗ ſten Rollen im Gedächtnis. In dieſem Film erlernen, haben ſie ſpäter nicht mehr nötig, ſei es, daß ihr Beruf ſie nicht erfordert oder daß ſie in der glücklichen Lage ſind, Angeſtellte haben zu können, die nach ihrem Diktat ſteno- graphieren. Aber man ſrage jemand, der zwanzig oder dreißig Johre lang weder ſtenographiſch ge⸗ leſen noch geſchrieben hat, ob er die Kurz⸗ ſchrift noch beherrſcht und ob er im Stande ſei, ein Stenogramm nach Diktat ſchreiben und dann es leſen könne, er wird es ſicher bejahen. Es gibt nämlich keinen Kurzſchrift⸗ ler, der nicht in Gedanken und ganz mecha⸗ niſch ſtenographiert. Dieſe Erſcheinung bildet ein Gegenſtand zu den Melodken, die einem zu gewiſſen Zeiten beſtündig im Kopf herum⸗ gehen. Man hat z. B. im Kopfe den Satz: Morgen muß ich alſo abreiſen. Man wieder- holt ihn in Gedanken mehrere Male, und als⸗ bald fangen die Finger an, zu arbeiten, und ſtenographieren beſtändig den Satz: Morgen muß ich alſo abreiſen. Finden ſich in dieſem Gedanken-Stenogramm Unebenheiten, ſo werden ſie ſolange verbeſſert, bis der Satz glatt in Kurzſchrift daſteht. Dieſe Arbeit des Gedächtniſſes dürfte, obwohl die Kurzſchrift noch nicht hundert Jahre beſteht, doch ſo alt ſein wie die Menſchheit. Denn wer die Kurz⸗ ſchrift nicht kennt, ſchreibt in Gedanken bis⸗ weilen wohl in gewöhnlicher Schrift oder überſetzt ſie in eine fremde Sprache. Und als es überhaupt noch leine Schrift gab, wird das Gehirn ſolche Gedankenſätze wahrſcheinlich in Bildern wiederholt haben. Aber wer ſteno⸗ zraphieren kann, wird ſich ſtets der Kurzſchrif bedienetz. 5 Die Urſachen dieſer Erſcheinung dürfte nicht ſchwer feſtzuſtellen ſein. Das Denkvermögen iſt beſtändig in Arbeit. Sobald es ausſetzt, tritt eine mechaniſche Tätigkeit ein, welches die Pauſen ausfüllt. Dieſe beſteht in Wieder⸗ holn von Worten und Sätzen. Durch das Stenographieren wird die Tätigkeit noch ver⸗ ſtärkt, ohne daß die Denkvorichtung ſehr in Anſpruch genommen wird. Gewiſſermaßen übernehmen die Finger einen Teil der Denk- fätigkeit. So kommt es, daß man das Steno⸗ graphieren niemals verlernt, während alle inderen Kenntniſſe und Gedächtnisvorräte, ulmählig bei Mangel an Wiederholung ins Meer der Vergeſſenheit hinabſinken. Max Hirſchfeld⸗ Lokale Nachrichten. * Vierndbeim, 8. Oktober. Pat und Patachon auf der Welt · reiſe. Wollen Sie die Weltreiſe mit Pat und Patachon mit erleben, dann beſuchen Sie ab heute das Centtal⸗Theater. Sie ſehen die halbe Welt mit allen Sehens würdigkeiten in Begleitung der beiden Könige des Humors. Sie ſehen ihre Erlebniſſe, ihre Abenteuer ihre Streiche, die ſie ſpielen und kommen aus dem Staunen und Lachen nicht mehr heraus. Bruns Kaſtner, Maria Zelenka, Theodor Loos, Marg. Kupfer, Maria Leyko, H. Picha uſw ſehen wir in dem 6 Akter Fümwerk. Der Aufſtleg der kleinen Lilian. Die beſte deutſche Beſetzung in dieſem Filmwerk ſagt alles. Die Ufawochenſchau bringt die neueſten Erelgulſſe der Welt und vervollſtändigt das Rieſenweltſtadtprogramm zu 14 Akten.— An jedem Sonntagabend werden die Sportreſultate bekannt gegeben. Die ſchönſten und billigſten Abendunterhaltungen am Platze finden Sie im Central⸗Theater Ein Beſuch lohnt ſich, ein Be⸗ ſuch überzeugt. *Alle im Jahre 1866 Geborenen treffen ſich morgen Abend ½9 Uhr zweels einer Beſprechung im Gaſthaus„Zum Roſengarten.“ * Union⸗Theater. Ein Film mit Maß wird ſein Leben in den Kreis der Zirkuswelt verſchlagen. Um die Tochter des Zirkusbeſttzers zu gewinnen, wird Max Artiſt. So wird er Zir⸗ kusmann— Mar tanzt auf dem Sell, Mar boxt, Max ſpringt, Max bändigt Löwen. Er ſtiftet ungeheure Konfuſion; Löwen, Pferde, Hunde, Zirkusleute hetzen durcheinander; der ganze Zirkus wankt; Maxens Angehörige und der Zirkusdirektor toben. Aber was hilft es; ſchließlich bekommt er die Tochter des Direktors D. J. K. Viernheim I.— D. J. K. Beusheim IJ. 9: 3(5: 1). Mit obigem Reſultat lieferte die hieſige D. J. K. ihr 1. Verbandsſpiel und ſicherte ſich die wertvollen Punkte. Das Spiel war ein richtiger Punkt- kampf, wobei es oft ziemlich hart herging wozu noch die ſchlechten Verhältniſſe des hieſigen Platzes ihr Teil zu einem unſchönen Spiel beitrugen. Die Einheimiſchen mußten mit 2 Erſatzleuten antreten, was ſich auch ziemlich bemerkbar machte. Gleich nach Spielbeginn konnten die Güſte ihr erſtes Tor durch falſche Stellung des Torwäch⸗ ters erzielen. V. drängt ſtark nach dem Aus⸗ gleich, endlich ſchien er gekommen, doch Mandel J. ſchießt an die Latte. Trotz zahlreicher Ab⸗ wehr gelingt es Winkler J. genau zu platzleren und den Vorſprung der Gäſte aufzuholen. Gleich darauf iſt es derſelbe Spieler, der eine Flanke von Hofmann K. zum 2. Tor verwandelt. Aus einem Elfmeter erzielt Helfrich H. Nr. 3. Die vereinzelten Durchbrüche Bensheims erledigt die Berteidigung des Platzbeſitzers ſicher. Mandel J. ſtellt durch zwei Prachtſchüſſe das Halbzeit⸗ reſultat her. Nach der Pauſe legen die Gäſte mächtig los und können durch ihre rechte Sturm⸗ ſeite zwei Tore aufholen Da ſich die Bens⸗ heimer Läuferreihe während ihrer Drangperiode ſtark verausgabt hatte, kommt Viernheim immer mehr auf. Hauptſächlich Beikert der heute Mit telſtürmer ſpielt, gibt dem Sturm gute Vor⸗ lagen. Stumpf H verſchießt einige totſichere Sachen. Beſſer disponiert iſt Winkler J. und erhöht den Vorſprung durch 2 wettere Tore auf 7. Endlich kommt auch Stumpf H. zu Tor⸗ ehren. Er verwandelt aus vollem Laufe zum (8. Treffer, und der Rachtsaußen beſchließt den Torreigen mit Rr. 9. der BBaſilika. Von dort leitete er die erſtenLöſchungs⸗ arbeiten, die durch den Mangel an Löſchgerät ſich ſehr ſchwierig geſtalteten. Nach einigen Miuuten Tätigkeit. Nacheinander geſellten ſich noch die Feuerwehren von Ankona und Oſimo hiezu und tung der Löſchungsarbeiten aus der Hand gegeben. alten, die General traf die Feuerwehr einer Flugſtaffel an der Brand⸗ ſtelle ein, und trat mit ihrer Spritze ſofort in mit vereinten Kräften gelang es ihnen ziemlich raſch das Feuer zu bewältigen. Ungefähr drei bis vier Stunden hatte der Brand gewütet. Wäh⸗ reid dieſer ganzen Zeit hatte der General auf ſeinem äußerſt gefährlichen Poſten unter dem Dach der Baſilika nicht einen Augenblick die Lei⸗ Das Heiligtum der Chriſten von Loreto war ge⸗ ich die rettet, 9151 8 ee Worte 1 i ör eien hier noch einige mannhafte Worte feſtge⸗ ichen und weltlichen Behörden der 5 0 0 Nobile 5 en Festen e am Nachmittag des gleichen Tages geſprochen hat. Er gab die heilige Verſicherung ab: Nie ſei von großer ſeiner Liebe en Vaterlande die Liebe zum katho⸗ ben getrennt geweſen; aus ſeinem Glauben habe er in den Augenblicken größter Le⸗ In Spanien wurde der 25. Jahrestag der be⸗ rühmten Marienkirche von Covadonga mit großer füllt mich mit lebhaftem Dank. Da es mir leider unmöglich iſt ihr Folge zu leiſten und ich im Augenblick auch den Prinzen von Aſturien mit meiner Vertretung nicht beauftragen kann, beeile ich mich durch dieſen Brief zu zeigen, mit welch herzlicher Begeiſterung ich zugleich mit der Köni⸗ gin und der königlichen Familie mich der Ver⸗ ehrung anſchließe, die der Klerus, die Militär⸗ und Zivilbehörden und alle Gläubigen der heiligſten Jungfrau entgegen bringen an dieſer verehrungs⸗ würdigen heiligen Stätte, an deren Namen ſich die ruhmreichſten Erinnerungen des Vaterlandes knüpfen. Als Fürſt einer großen katholiſchen Na⸗ tion, in der in einzigartiger Weiſe die Königin des Himmels in Ehren ſteht, muß ich mit großem Wohlgefallen die Ziele beobachten, die ſich die Ma⸗ rianiſche Tagung geſteckt hat. Und die hauptſäch⸗ lich in der Verbreitung der Glaudenslehre von der Himmelfahrt der Gottesmutter und von ihrem allumfaſſenden Mittleramt beſtehen.. Ohne Zweifel wird man bei dieſer Veranſtaltung den beſonderen Segen Gottes, unſeres Herrn, auf unſer geliebtes Spanien, auf unſer Heer und unſere Flotte herabflehen, auf Spanien, das mit ſo großem Eifer ſeine frommen Ueberlieferungen er⸗ neuert, indem es ein Beiſpiel gibt in der von unſern Vorfahren uns überkommenen Mutter⸗ gottesverehrung. Ie benütze die Gelegenheit, Sie aufs neue meiner Freundſchaft und meines Wohl⸗ wollens zu verſichern. In Ehrfurcht küßt Ihren Hirtenring Alfons 13., König.—“ Rieſe, der Heimatsort des verſtorbenen Papſtes Pius 10., hatte um die Mitte des September ſeinen großen Tag. Unter ſtrahlendem Sonnen⸗ ſchein— ſchreibt der Oſſervatore Romano— wie in einem Feſte des Lichtes und der Blüten, unter Akt der Uebergabe des beſcheidenen und doch Pius 10. au die Gemeinde vollzogen. Straßen herrf ü Haus, das nicht im Blumenſchmuck prangte ode von dem nicht bunte Teppiche und Banner grüß ten. Nur das nette kleine W 1 ſtand da in ſeiner vollen Einfachheit. Al 1 vom Gemeindehauſe aus zum Denkmal für der großen Papſt begaben, bildete eine unüberſehbart Volksmenge zu beiden Seiten Spalier, während auf dem Feſtplatze ſelbſt in Uniformen und Arme. voll Blumen tragend die Kinder aus den verſch„ denen Aſylen aufgeſtellt waren. Im Namen der Gemeindeverwaltung wurde ein koſtbarer Lorbeer kranz mit goldenen Beeren und mit Schleifen in den Nationalfarben niedergelegt. Die Sänger. ſchule des Ortes ſtimmte den Hymnus auf Pius 10. an, während die Behörden ſich in das kleine Haus begaben. Es herrſchte heilige Stille, als darauf von einem Fenſter des Geburtszimmers des großen Papſtes aus Monſignore Brugnoli in einer Anſprache ein Bild vom Leben des Joſef Sarto(bürgerlicher Name Pius 10.) entwarf. Ei⸗ nige andere Redner ergriffen noch das Wort. Ins⸗ beſondere zog der Präfekt zwiſchen dem hl. Franz von Aſſiſt und Pius 10. ehrende Parallelen und flehte den Geiſt der Güte und des Starkmutes wie er in Papſt Sarto(Pius 10.) lebendig war, über das ganze Vaterland herab, damit es immer wei⸗ tereile auf der Bahn ſeines ruhmreichen 1 1 Man kehrte darauf in den Sitzungssaal des e. meindegebäudes zurück, der für dieſes Ereignis mit Deng acm 1 und Bae geſchmackvoll dem Wehen der Fahnen wurde dort der 900 f f 0 te reges Leben und Treiben. Ken 8 die Behörden ſich ergerichtet war. einem Beamten wurde dem draußen verſammelten Volke die Urkunde vorge⸗ len Jen welcher die Gemeinde von Rieſe ver⸗ treten durch den Bürgermeiſter, das Geburtshaus Seiner Fran d Pap den der f 0 Wie A Breſſan, als Geſchenk übernimmt. Die Un 00 zeichnung des Aktes war von lauten Beifallskun berühmten Geburtshauſes des eee gebungen der Menge begleitet. N n tes Pius 10. aus den Hän⸗ u Maria Sarto, vertreten durch Monſ. „ e————— D. J. K. Heute Freitag Abend 8 ½ Uhr außerordentliche 1 5 9 8 ch LDergeſſen Sie nichr S e ler der unteren Mannſchaften wer⸗ 5 i. deen gebeten, den Sportdreß mit⸗ qu dem VDege æur Messe ubrigen. 5 2 d 5 Sonntag, den 10. Oktober Verbandsspiele 05 der 1. Mannſchaft gegen die gleiche von D. J. K. Lorſch in Lorſch, der 2. Mannſchaft gegen die gleiche von D. J. K. Bürſtadt in Viernheim, der 3. Manſchaft gegen N„ u 94 die gleiche von D. J K. Lorſch in Viernheim. e ee ee e el besuchen i Vollzähliges Erſcheinen erwartet . 2 5 Der Spielausſchuß. Alscruler's Nesse-angebol det cis cbt 5 fadaggwaugaaapamaamaaqanmanagganmaanan lels fig ir: Bezug auf Qualifëf ur˖ Billigkeit. ate e erg, 2.98., Ich ile Ahn dad, 7.95] Alle im Jahre 1865 gebotenen PERFTOR bis M. 3.50 8 55 männlichen und weiblichen Perfonen werden zu Altschülers unverwüstliche Raubautz- Elze gcc fel ene 12.90 5 1 ae N ALLEIN WIRD RENT ER SEIN Kinderstiefel mit Zwischensohle 5 Niemand zählt gern zu den Dummen. 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Oktober 1926. und Oelſardinen. f 8„Das Geckenberndchen“ Schauspiel nach der kulturhiſtoriſchen Erzählung„Der Stein⸗ ö 5Delikateß Sauerkraut metz von Köln“ in 5 Aufzügen von Franz Hillmann, Fein K 15 im großen Saal des„Freiſchütz“. e unann pris 8 Uhr uſeneriſnung 7 ut Lil 27. Moberne Lictſeisle. tl. 2. 7 5 Alle Plätze ſind nummeriert. 14. hausgemachte i i Jakob Winkenbach FE— Eintrittspreis 0.80 M. Wurst u. Feta= Sanstag e Sonntas 5 5 Kartenvorverkauf bei den Vorſtandsmitgliedern und den 4 Ein Riesen-Doppel- Schlager Lorſcherſtr. 10 Telefon Nr. 83. Kart nvorverkauf bei den Vorſtandsmitg 2. 5 Spielern, ſowie in der Buchhandlung von Franz Hofmann. 1 leisch a Programm in 14 Akten. EEE ͤ ˙** 17. a— zu haben bei 10 Die Kön 9 des Humors Perguügungs⸗Geſellſchaft„Edelweiß Der Vorſtand Weser Weibner 9 brdiben ber geben, fue n a n, fü— 5 Vollverſammlung Bauern-Verein. r niert C ae, J. 0 ſtatt. Vollzähliges Erſcheinen wird 8585 er Vorſtaud 0 1 Maschinenschrefben 5 f 1 — Vaatweizen und Roggen Oder e eee,. — Th 5* von der Saatzuchtſtelle der Heſſ. Landwirtſchaftskammer* richt 95 5 45 Union- E er bezogen, iſt eingetroffen und kann abgeholt werden. Am 4 Lager: Ammoniak, Kalkſtickſtoff, Kall, Thomasmehl uſw. mer Prluat-Handels Schule N Freitag— Samstag— Sonntag 9 Der Vorſtand. für alle hier maßgeben⸗ N Heute Freitag abend den Bahnen, ſind noch 5 5 8½ Uhr 1 ex⸗ 1 5 Boriunds- ibu pro Stück zu 5 Pfg.*„ une bngesör schen Der Vorſitzende. Buchhandlung zende Viernh. Anzeiger. Morgen Samstag von nachmittags 3 Uhr ab mum ö a 5 1 Ff Angra Wollen Sie die Weltreiſe miterleben, ſo kom⸗ 7 en ein deen eee e NB. Den ſ. Zelt Beſtellern zur Mitteilung, daß] leer oder möbliert. mannneln 3 J, 10 Au sede 1 Fer ee Central⸗ Theater. er monumentale Zirkus⸗Großfilm„ 0. n ſieben luſtigen Akten voll Humors und 5 a* 7 Witz ſehen Sie die halbe Welt 1 all den Sehens würdigkeiten, die Erlebniſſe und Aben⸗ teuer der Beiden, ſowie die Streiche, die ſie 17 ſpielen. Sie müſſen ſtaunen und lachen, wie 255 eee See noch nie gelacht haben. Man kommt 45 Steuertermin kalender aus dem Lachen nicht mehr heraus. Geſchäfts⸗ Empfehlung. die beſtellte Saatfrucht bis zum 9. ds. Mts. abgeholt 85 5 ſein muß, andernfalls darüber weiter verfügt wird. Die Näheres im Verlag. Saatfrucht muß ſogleich bezahlt werden, da ſonſt der 91 75 Zuſchuß von der Landwirtſchaftskammer wegfällt. Als 2. Schlager 3 für Monat Oltober 1926. Ein wunderbares Schauſpiel in ſechs ergrei⸗ enden Ak Oktober 10. Umſatzſteuervoranmeldung und Vor⸗ 9 f auszahlung der Monatszahler für den 3 Monat September 1926, der Vler⸗ Er U le telfahreszahler für die Monate Juli, Auguſt September. Schonfriſt elne n, der kleinen Lillan der Gewerbetreibenden lt. Beſcheid. a 1 2 eigt uns die harte Schule eines W̃ kindes, 15 1 10 5105 8 1 100 unter anſglicen Eriebniſſen 4 i dlung, mann, Lorſcherſtraße, Wedel, Oktober 15. Lohnſteuer für die Zelt v. 1. bis ringen wollte. In den Hauptrollen: Bruno dan ecard Pele, wischen Mais. 10. Oktober, Keine Schonftiſf. Ab II terte Lenne, S Picha, arg Kupfer. N 7 2 1*„. Das Rieſenwerf der deutſchen Lichtſpiel⸗Kunſt f fauumnamemmounmnaanvuunmmuunmunmmnmmmmmumnnmannumumn nen gabe der Beſcheinigung. Dieſe Namen der erſten deutſchen Darſteller Venezianiſche Liebesrache f Oktober 15. Drittes Ziel e der Ge ſagen alles. 3 1 wer betreibenden lt. Beſcheld. Schon⸗ Als Einlage: Die hochintereſſante Dieſes Werk hat überall ausverkaufte Häuſer, Anmtlicher Teil. friſt eine Woche. ufa. Wochen ſchan wegen ſeiner dramatiſchen Handlung und der perrlichen Aufmachung. Ein Film allererſten Oktober 25. Staatliche Grundſteuer, Gewerbeſteuer Freitag und Samstag ab 8 Uhr, Sonntag ab Ranges in 7 Rieſenakten. Bekanntmachung. und Sondergebäudeſteuer lt. Beſcheid. 7 Uhr, as 9 Uhr nochmals das ganze Programm Deulig⸗ Woche. 8 Schonfriſt eine Woche. i 5———: der Tränke am Sanbhöferweg. g Sonntag nachm. 4 Uhr: Das Drone Ae ee in 14 Bett e e öffentlichen A Oktober 25. Lohnſteuer für die Zeit vom 11. bis daß der Aushub der Tränke, welcher auf dem 20 00 0 Schonfrist. Große Kinder⸗Vorſtellung. Seuntas Große Kinder⸗Vorſtellung. Sandbsferweg lagert, bis auf welteres unentgelt⸗ Abgabe der Beſchelnigung. mas d enſeng 8 Uhr lich abgefahren werden kann. Oktober 25, Einreichung der Lohnzettel für die⸗ Freitag, Samstag Anfang 1 Uhr, Sonntag ab Viernheim, den 7. Dkiober 1926. jenigen Arbeitnehmer, die im abge⸗ ½7 Uhr, Ende 11 Uhr, 1 Vi 5 laufenen Viertelfahr mehr als 3 000 8 2 Grſttaſſiges Secheſel. e en Hef ee e 1 Ne RM. verdient haben. Abonniert den Unzeiger. Der verehrlichen Einwohnerſchaft von Viern⸗ heim bringe hiermit meine Waſch⸗ und Vügel⸗Auſtalt 8 8 RNingſtr. 112 sin empfehlende Erinnerung. 1 Hierſelbſt Annahme von Stärke⸗ und 15 Alle lachen wie die Kinder— über Filme von 5 Leib⸗Wäſche, Gardinen ete. bel billigster Max Linder. Haben Sie noch nicht gelacht, e ede 1448 Ihnen wirds durch Linder beigebracht. Groß⸗ nnahmeſtellen: luſtſpiel in 6 Akten. Frau Otte Schmidt, Sckulſtr., Paplerwaren⸗ Achtung! Achtung!“ Das ergreifende Prachtwerk Lm 1 e —