Dernheimer Zeitung— Viernheimer Nachrichten) f Viernheimer Tageblatt(Viernheimer Bürger⸗Ztg.— Viernh. Bolksblat, 5: ie ei i f„ bi a le 60 Pfg., el Miederholunx 5 t der Sonn⸗ und Feiertage.— Bezugspreis monatl. 1.50 Mark frei ins Anzeigenpreiſe: Die einſpaltige Petitzeile koſtet 25 Pfg., die Reklamezei i See e e 6 wöchentl. 15 3 das achtſeitge illuſtrierte Sonntagsblatt„Sterne abgeſtuſter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vormittags 8 11 5 1 1 enen Tat und Blumen“, halbjährlich einen Fahrplan ſowie einen Wandkalender.— Annahme von Abonnements täglich vorher.— Inſerate müſſen bei Aufgabe bezahlt weren, mu Ausnahme derjenigen, die in lfd. ng ßehen. Erſte und älteſte Zeitung am Platze.— Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamts Viernheim Der... —— n 1 .——— — ———— ſe, fiese Cobhſę πον es GD Cèę s 2 Fernſprecher 117.— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Amt Frankfurt a. M. e 236 Samstag, den 9. Oktober 1926 1 5 Schriftleitung, Druck und Berlag: Joh. Mactin, Geſchüftsſtelle: Rathaus ſtr. 88 —:: pff.. Der Vergleich mit den Hohenzollern. Berlin, 7. Okt. In Ergänzung unſerer bishe⸗ rigen Meldungen über den zwiſchen Preußen und dem Hohenzollernhaus zuſtandegekommenen Ver⸗ gleich gibt der Amtuiche preußiſche Preſſedienſt noch folgende Einzelheiten an: Die Vereinbarun⸗ gen entſprechen den Beſtimmungen des ſogenann⸗ ten Kompromißgeſetzentwurfes zweiten Leſung. und Forſten und eine Barentſchädigung bis 7 Millionen Reichsmark erhalten. Die Haupt- linie erhält nach dem Abänderungsvertrag 250 000 Morgen, überläßt zum Ausgleich aber für das Mehr dem Staat Schloß und Park Bellevue (Wehrbeitragswert 35,4 Millionen Mark). Sie erhält nach dem Abänderungsvertrag eine Bar⸗ ſumme von 15 Millionen Reichsmark und über⸗ läßt zum Ausgleich für das Mehr dem Staat Schloß und Park Babelsberg mit Inventar und die oben genannten Nutzgrundſtücke. Die Alb⸗ recht⸗Linie wäre nach dem Kompromißgeſetzent⸗ wurf in ihrem Landbeſitz nicht geſchmälert wor⸗ den. Die Karl⸗Linie dagegen hätte wahrſcheinlich, was allerdings nicht ganz zweifelsfrei iſt, die Perrſchaft Flatow⸗Krojanke an den Staat heraus- geben müſſen. Dieſer Sachlage Rechnung getragen. daß Von dem geſamten beſchlagnahmten Vermögen verbleiben hiernach dem Staat die Kronſchlöſſer mit dem hiſtoriſchen Mobiliar und den Gärten einſchließlich Belleyue und Babelsberg, die Kunſt— werke in den Berliner Muſeen und die Schack-Ga⸗ rie in München, die Throninſignien, die Verfü⸗ zung über das Hohenzollernmuſeum, die Hausbi⸗ bliothek und das Hausarchiv nach Maßgabe be⸗ ſonderer Beſtimmungen, die Theater mit dem Theaterfundus. rund 250000 Morgen Land und Forſt, faſt ſämtliche Hausgrundſtücke in Berlin und Potsdam, die Kronfideikommißrente. Der Abänderungs- und Zuſatzyertrag ſoll un— berzüalich dem Landtag zur Genehmigung vorge— legt werden. Die Lage in China. Nach hier vorliegenden Nachrichten aus Schanghai ſoll General Sun bei Nantſching eine ſchwere Niederlage erlitten haben. Die Stadt ſoll wieder in die Hände der Kanton— truppen gefallen ſein. Wutſchang ſoll ſich noch immer, trotz aller Auſtrengungen der Belage— rer, halten. In der Stadt herrſcht aber bereits ſeit einer Woche empfindlicher Lebensmittel— mangel und Hunderte von Perſonen ſollen bereits verhungert fein. Die Maſſenhinrichtungen in Peking dau— ern an. Es ſind Gerüchte im Umlauf über eine neue Machtgruppierung der Marſchälle, Ueberall finden bereits Verhandlungen ſtatt. Mukden hat Wupeifus Einfluß im Norden ſaft vollkommen verdrängt. Agenten der Kan⸗ tonregierung ſuchen dagegen politiſchen An— ſchluß entweder in Nanking oder in Mukden. Ausland. Jüdiſche Rückwanderung nach Rußland. Komno, 7. Okt. Eine Rückwanderunasbewe— gung von Paläſtina nach Sowjetrußland hat ein— geſetzt. In Odeſſa ſind bereits eine Anzahl Aus wanderertransporte eingeführt. Die Organiſation hat der„Verband der Rückwanderer nach dem Vaterland“. Amneſtie in Spanien? London, 7. Okt. Wie die„Britiſh United Preß“ aus Madrid meldet, verlautet dort, daß die ſpaniſche Regierung grundſätzlich eine allgemeine Amneſtie für die aufſtändi— ſchen Artillerieoffiziere beſchloſſen habe. Wahabitenüberfälle in Paläſtina. London, 8. Okt. Nach Berichten aus Je⸗ ruſalem haben 5000 Wahabiten den Ort Mu⸗ E dawara in Südjordanien überfallen und über 100 Bewohner getötet. Ein weiteres Tele⸗ gramm beſagt, daß britiſche Truppen in Ra⸗ mate, einem Ort an der ſpriſch⸗transjordani⸗ ſchen Grenze eingetroffen ſind, um weitere Ueberfälle zu verhüten. Die Folgen des Kohlenarbeiter⸗ ſtreiks. London, 7. Okt. Die„Morning Poſt“ tritt einer Nachricht entaegen wonach in einer Konferenz zwiſchen dem Transportminiſter und den Eiſenbahngeſellſchaften am Samstag eine Verminderung des Eiſenbahnverkehrs um 30 50 Prozent in Vorſchlag gebracht wer⸗ den ſoll. Wie das Blatt erfährt, hätte die Di⸗ rektion der Eiſenbahn eine Ablehnung des Vorſchlags beſchloſſen. der Reichsregie⸗ rung nach dem Beſchluß des Reichstages in der Die Hauptlinie hätte nach die⸗ ſem Entwurf vorausſichtlich 200 000 Morgen Land ö von 6 wird dadurch jetzt beide Nebenlinieng zuſammen 47000 Morgen unentgeſtlich abgeben. 8 f 5 9 ch 8 Lotterieſtelle übernommen. Poſthilfsſchaffner aus München ten Hauptgewinn der gleichen Lotterie(Dreizim⸗ .—. Nach einer Reutermeldung aus Rio de Janeiro will die Regierung infolge des durch den britiſchen Kohlenarbeiterſtreik hervorge⸗ rufenen außerordentlichen Kohlenmangels den Eiſenbahndienſt weſentlich einſchränken. Der Kohlenvorrat reicht nur noch für nen age. Durch den einträglicheren Handel von den Vereinigten Staaten nach Europa haben viele Dampfer ihre Fahrt nach Südamerika eingeſtellt. Daher kommt auch der empfindliche Kohlenmangel. —— Letzte Meldungen. Anſchlag auf einen Schnellzug. Frankfurt a. O., 7. Okt. Geſtern abend wurde von einem Eiſenbahnbedienſteten kurz hinter der Ausfahrt von Frankfurt eine Schwelle gefunden, die quer über den Bahn⸗ körper gelegt worden war. Kurz nach dem Auffinden der Schwelle paſſierte der Schnell- zug Paris Warſchau das Gleis. Die Unter⸗ ſuchung iſt im Gange. Die Hauptgewinne der Roten Kreuz-Lotterie. München, 7. Okt. Eine Kaſſiererin der Mathä⸗ ſer⸗Bierhallen in München hat entgegen anders lautenden Meldungen aus der Pfalz den erſten Hauptgewinn der bayeriſchen Rote Kreuz⸗Lotterie gewonnen und zwar ein 10/6 PS. Opel⸗Auto. Die Kaſſiererin hat den Wagen heute von der Ein kriegsbeſchädigter erhielt den zwei⸗ mereinrichtung) und ein Hilfsarbeiter aus Mün— chen den dritten Hauptgewinn(Schlafzimmer und Küche). Die anderen Gewinner haben ſich noch nicht gemeldet. Schneefall im Hunsrück. Simmern, 8. Okt. In der Nacht zum Montag iſt auf dem Hunsrück der erſte Schnee gefallen. In den ſtand das Themometer auf 3 Grad unter 0. höchſten Gebirgsbezirken Aus der Legion geflüchtet. Gießen, 7. Okt. Glücklich aus der Frem— denlegion entkommen iſt der 21 Jahre alte Sohn des bieſigen Lokomotivführers Georg Hartmann. Er war im Rheinland Wer— bern in die Hönde gefallen, kam ſo im vori— gen Winter in die Fremdenlegion und nahm am Feldzug gegen Abd el Krim teil. Mit noch einem Kameraden gelang es ihm, ſich nach Laraſch durchzuſchlagen, und ein deutſches Schiff nahm ihn mit nach Deutſchland, nach— dem er 7 Monate die Leiden eines Fremden— legionärs gekoſtet hatte. Deutſches Reich. Die Kirchenaustritte in Deutſchland. München, 7. Okt. Wie die„Augsburger Poſt— zeitung“ dem Kirchlichen Handbuch für das katho— liſche Deutſchland entnimmt, haben im Jahre 1924 22 430 Perſonen ihren Austritt aus der katholi— ſchen Kirche erklärt, über 4000 mehr als im Vor⸗ jahre. Von dieſen Austritten hat die evangeli— ſche Kirche nicht ganz die Hälfte aufgenommen. Wie das Jahrbuch feſtſtellt, tritt der größte Teil aus der Kirche lediglich aus, um Kirchenſteuern zu ſparen, während er vielleicht noch innerlich zur Kirche zählt und den Gotesdienſt beſucht. Insge— ſamt hat ſeit Beendigung des Krieges, alſo ſeit 1919, die katholiſche Kirche in Deutſchland bis 11924 185 908 Mitglieder durch Austritt verloren; von dieſen ſind 12 180 in der Zeit von 1920 bis 1924 wieder zurückgetreten. Seit Kriegsende bis 1924 traten aus anderen Konfeſſionen 49 216 Per⸗ ſonen zur katholiſchen Kirche über, ſodaß insge— ſamt nach Abzug der Rück⸗ und Austritte ein Verluſt von 122593 Mitgliedern verbleibt. An den Austritten aus der katholiſchen Kirche ſind 1924 am meiſten die Induſtriebetriebe am Rhein, an der Ruhr, in Weſtfalen, Sachſen und Schleſien beteiligt. Die proteſtantiſche Kirche hat nach dem gleichen Blatt in den Jahren 1921 bis 1923 522 434 Mitglieder verloren. Verbandstag der Poſtbeamten. Berlin, 8. Okt. Der Reichsverband Deutſchet Poſt⸗ und Telegraphenbeamten E. V. hält vom 11.—13. Oktober in Berlin ſeinen 15. Verbands⸗ tag ab. Der Reichsverband Deutſcher Poſt⸗ und Telegraphenbeamten E. V. iſt mit nahezu 130 00 Mitgliedern die größte deutſche Reichsbeamten⸗ organiſation. Er bildet mit der Deutſchen Poſt⸗ gewerkſchaft, Sitz München, die die Beamten der Beſoldungsgruppen 2—5 in Bayern und Würt⸗ temberg organiſiert, eine Arbeits- und Intereſſen⸗ gemeinſchaft. ** Weitere Mittel für Notſtandsarbeiten in Heſſen. Darmstadt. 7. Ott. ur Durchführung bon in Landau Notſtandsarbeiten im Rahmen programms hat der Präſident der Reichsarbeits⸗ verwaltung mitgeteilt, daß dem Lande Heſſen ein weiterer Betrag von 1,65 Millionen Mark unter der Vorausſetzung zur Verfüaung geſtellt werde, daß das Land den gleichen Betrag leiſtet. Der Miniſter des Innern hat dem Landtag eine Vor⸗ lage unterbreitet, in der der Betrag angefordert bezw. um die Genehmigung nachgeſucht wird, dem Reichsarbeitsminiſter die Bereitwilligkeit mitzuteilen, daß das Land einen ſolchen Betrag ebenfalls zur Verfügung ſtellt. Mt dem vorge⸗ nannten Betrag beträgt das heſſiſche Geſamtkon⸗ tingent nunmehr 4,35 Millionen Mark. Wegen Beleidigung des Reichspräſidenten verurteilt. N Berlin 7. Okt. Der Arbeiter Karl Fritz Ja⸗ ſiack, aus Reutnitz(Sachſen), der am 20. Juni 1926 das Bild des Reichspräſidenten mit einer Schnur an dem Sattel ſeines Fahrrades befeſtigt durch den Straßenſchmutz gezogen hat, wurde vom Schöffengericht wegen öffentlicher Beleidigung zu 3 Monaten Gefängnis verurteilt. f * Die Vorfälle in Germersheim. Rouzier doch in Haft. Berlin, 7. Okt. Wie von zuſtändiger Seite mit⸗ geteilt wird, iſt das deutſche Auswärtige Amt von franzöſiſchen amtlicher Seite erſucht worden, die verſchiedentlich in der Preſſe aufgetauchte Behaup⸗ tung, daß ſich der franzöſiſche Unterleutnant Rou⸗ zier nicht in Haft befinde. 3u Bon franzöſiſcher Seite wird mit aller Beſtimmt⸗ heit erklärt, daß er ſich in Haft befinde. Auch die Nachricht, daß der franzöſiſche Orts⸗ lkommandant von Germersheim eine Entſchließung an die Truppen erlaſſen habe, wonach alle Mili⸗ lärperſonen bei allen Auseinanderſetzungen mit der deutſchen Zivilbevöllerung ſofort von der Waffe Gebrauch zu machen hätten, wird von fran zöſiſcher Seite als falſch bezeichnet. Immer noch farbige Truppen in der Pfalz. Landau, 7. Okt. Im Gegenſatz zu den gefliſ⸗ ſentlichen Behauptungen der franzöſiſchen Preſſe,, daß im beſetzten Gebiet keine farbigen Truppen mehr verwendet werden, iſt feſtzuſtellen. daß ſich allein zur Zeit 100 Araber und 250 Soldaten aſiatiſcher Herkunft in Garniſon befin— den. Außerdem ſind auch in den Ludwigshafen und Kaiſerslautern Soldaten in Garniſon. noch farbige Eine gemiſchte Unterſuchungskommiſſion für Germersheim? Paris, 7. Okt. Eine Havasnote aus London beſtätigt die Nachricht. daß es möglich ſei, daß man die Unterſuchung über die Vorfä in der Pſalz einer gemiſchten deutſch-franzöſiſchen Kom— miſſion unter Vorſitz eines neutralen Präſidenten; übertragen werde. Vizepräſidenten ſollen durch Verſtändigung zwiſchen den beiden Staaten oder ſchlimmſtenfalls durch den Völkerbund ernannt werden. Paniklſtimmung in Germersheim. Germersheim, 7. Okt. Das Vorgehen der franzöſiſchen Beſatzungsbehörden gegen die deutſchen Tatzeugen bei den blutigen Vorfäl— len in Germersheim, Holzmann und Heinrich Fechter, die ſich trotz der Vorſtellungen der deutſchen Behörden immer noch in Haft befin— den, hat in Germersheim eine Panikſtimmung unter den Perſonen ausgelöſt, die in den letz— ten Tagen von den franzöſiſchen Behörden als Zeugen vernommen worden ſind. Außer den drei jungen Leuten, deren Flucht wir ge⸗ ſtern meldeten, haben noch drei weitere Ger- mersheimer ihre Stadt verlaſſen, um ſich nicht durch Dauerhaft in einen Gewiſſenskon⸗ flikt bringen zu laſſen, indem ſie unter deren Einwirkung zu wahrheitswidrigen Ausſagen, gepreßt oder gar ſelbſt in den Anklagezuſtand verſetzt werden. Es iſt bedauerlich, daß das Vorgehen der Beſatzung wiederum wie in früheren Jahren eine Flucht aus dem beſetz⸗ en Gebiet zur Folge hat. ank ennerar-* 1e Wiederzuſammentritt des preuhiſchen Landtages. Berlin, 6. Okt. Der preußiſche Landtag trat heute zum erſten Male nach zweimonati⸗ ger Sommerpauſe wieder zuſammen. Die Sitzung war nur von kurzer Dauer und be⸗ ſchäftigte ſich nur mit minderwichtigen Bera⸗ tungsgegenſtänden. Ein während der Ver⸗ handlung eingebrachter kommuniſtiſcher Miß⸗ trauensantrag gegen die Staatsregierung wird erſt in zwei Tagen zur Abſtimmung gelangen. Im übrigen ſtand die Sitzung aanz —— des von der Reichsregierung aufgeſtellten Arbeitsbeſchaffungs⸗ dementieren. rechts Städten Speyer, 43. Jahrgang unter dem Eindruck der Veränderungen Innenminiſterium. 2. deutſcher Paziſiſtenkongreß. Heidelberg, 7. Okt. Der 12. deutſche Paztii⸗ ſtenkongreß nahm geſtern abend in der Stadthalle zu Heidelberg mit einem Begrüßungsabend ſeinen Anfang. Namens der Heidelberger Pazifiſten hielt Chefredakteur Heinrich Höfler die Begrü⸗ fungsanſprache. Als nächſter Redner ſprach Ge⸗ heimrat Kiefer in Vertretung des verhinderten badiſchen Miniſters des Janern, Remmele. Bür⸗ germeiſter Amberger-Heidelberg begrüßte den Kongreß namens der Stadt Heidelberg. Ganz be⸗ ſonders begrüßte er den franzöſiſchen Delegierten Mare Sangnier aus Biervpille. Nach weite⸗ ren Begrüßungsanſprachen ſprachen das Mitglied des eugliſchen Unterhauſes. Rennie Smith und der Franzoſe Mare Sangnier. Als letzter Redner ergriff Prof. Quidde das Wort. Die franzöſiſche Antwort an alien. Paris, 7. Okt. In einem Erlaß des In⸗ nenminiſters an die Präfekturen nimmt dieſer en ſchärfſter Weiſe gegen die Verletzung des Gaſtrechtes und der franzöſiſchen Geſetzgeb⸗ ung durch politiſche Machenſchaften u. Kund⸗ gebungen gewiſſer Gruppen von Ausländern und ihrer in Frankreich in eigener Sprache erſcheinenden Organe Stellung. Der Erlaß führt aus, daß dieſe Ausländer ihre inner⸗ volitiſchen Streitigkeiten auf fran: öſiſchem Boden austrügen und gingen dabei ſo weit, ſich nicht nur gegenſeitig zu bekämpfen und zu bedrohen, ſondern von den franzöſiſchen Be⸗ hörden die Ausweiſung der Andersdenlenden zu verlangen. Der Erlaß weift die Behör⸗ den an, gegen dieſen Mißbrauch des Gaſt⸗ mit der Schärfe des Geſetzes einzu⸗ ſchreiten und jeden Verſuch einer Einmiſchung in die franzöſiſche Souveränität aufs ener⸗ giſchſte zurückzuweiſen. In der gleichen Weiſe ſollen künftig allen Ausländern poſt⸗ tiſche Veranſtaltungen und Demonſtrationen verboten werden. Dieſer Erlaß iſt durch die mannigfachen Ausſchreitungen der italienk⸗ ſchen Faſziſten veranlaßt worden. Es ſcheint zugleich die Antwort auf das an Frankreich gerichtete Anſinnen auf Auslieferung der flüchtigen Führer der italieniſchen Oppoſttion uu ſein. —— 2—!ß— Aus aller Welt. Die Typhusepidemie in Hannover. „Hannover, 6. Okt. Die amtliche Geſamt⸗ zahl der Typhuskranken in Hannover iſt heute Morgen auf 1655 gefallen. 17 Neuaufnahmen ſtehen 35 Entlaſſungen gegenüber. Unter den Schwerkranken hat die Epidemie drei weitere Todesopfer gefordert, ſo daß heute insgeſam 186 Tote gemeldet werden. Eine Familientragödie. Magdelnirg, 6. Okt. In der vergangenen Nacht hat ſich die Frau des Arbeiters Prüfer aus Tangerhütte mit ihrem Kind vor einen heranbrauſenden Perſonenzug geworfen. Die Frau und das ſechsjährige Kind wurden auf der Stelle getötet. Als der Ehemann von der Tat erfuhr, machte er ſeinem Leben durch Er⸗ hängen ein Ende. Als Grund der Tat werden zerrüttete Eheverhältniſſe angenommen. 1 1 Ein frecher Raubüberfall. ö Berlin, 6. Okt. Mit beiſpielloſer Frechheit iſt geſtern ſpät abends in einem der großen Luxushotels am Potsdamer Platz ein Raub⸗ überfall auf ein junges Ehepaar, den ebe verehelichten Berliner Kaufmann Cbeika und Frau, verübt worden. Der Tzter ein Miäh⸗ riger Student Johann Wittmann aus Kirch⸗ dorf in Oberöſterreich verſuchte unter Droh⸗ ung mit der Waffe das Ebepaar zur Heraus gabe von Geld und Wertſachen zu zwingen. Während die Dame um Hilfe rief. ſtürzte ſi der Ehemann auf den Attentäter, der flüchtete und vom Perſonal auf der Treppe feſtgenom⸗ men wurde. Die Beamten vom Polizeirevier 29 verhafteten den Räuber. f Abbröckeln des Hamburger Hafenarbeiter⸗ ſtreiks. J Hamburg, 5. Okt. Ein großer Teil der Hamburger Hafenarbeiter iſt heute wieder an ſeiner Arheitsſtelle erſchienen. In Flugblät⸗ tern der KPD. werden die Arbeiter zur Wei⸗ erführung des Kampfes aufgefordert. „ Achtung! Achtung! Hausfrauen verlangt N Prüfen und Kaufen Velour de laine-Mantel reinwollene Ware.... 24.50 Blusen-Mantel jugendliche Form, mit Pelzstreifen 34.50 A det Privalklageſache des Architekten Michael Kühlwein 4., und des Verwaltungsinſpektors Martin Alter 3. zu Viernheim, vertreten durch Rechtsanwalt K. Brun in Lampertheim Lokale Nachrichten. „ Uuſere heutige Ausgabe umfaßt 8 Geiten. Ferner liegt noch die reich iüuſtrierte Sonutagsbellage„Sterne und Blumen“ bei. * Volksverein. Morgen Sonntag, den 10. Oktober, nachmittags ½4 Uhr pünktlich, iſt im Saale des„Freiſchütz“ große Volksverelns⸗ Verſammlung. Der Hochw. Herr Rektor Dr. Deter aus Frankfurt ſpricht über ein ſehr zeit⸗ gemäßes und aktuelles Thema. Alle kath. Män⸗ ner und Frauen, Jungmünner und Jungfrauen der Pfarrei ſind herzlichſt dazu eingeladen, ganz beſonders aber auch die, welche noch keine Mit⸗ glieder des Volksvereins ſind. * s Beginn des Schulunterrichts. Mit dem heutigen Tage nehmen die Herbſtferien ihr ende. Montag früh beginnt wieder der Schul⸗ unterricht. Manchem Buben oder Mädel wird wohl ber Anfang nach den ſchönen Wochen der Freiheit etwas ſchwer fallen, doch ſteht zu hoffen, daß dieſe Erſchelnung, die ſchließlich auch bei uns Großen ſeſtzuſtellen iſt, wenn nach ſchönen Urlaubstagen die Pflichten wieder an uns heran⸗ treetn, bald ins Reich der Fabel gehört, zieht erſt wieder die Freude an der Schute und am Unterricht in die Bruſt ein. Daß das Letztere an ſich bei jedem der Fall iſt, wagen wir nicht anzuzwelfeln. Oder ſollte doch? nr abends geöffnet i * Wuvrſtabſchlag. Die Metzgerei Adler deren, Hischer- Riegel Wir machen auf das diesbezügl. Inſerat in heu⸗. Mannßeim—pDaradepla tiger Ausgabe aufmerkſam. 1 5 Sie, wenn Sie kann abgeladen werden die Vorteile Friedrichſtr. 53. Suche ſofort 1 oder 2 Zimmer leer oder möbliert. Näheres im Verlag. Brief⸗ Papier in jeder Ausſtattung, ſowie Alle Schreibwaren ſtets zu haben in der Vierubeimer Anzeiger. Hoi Goldklar, heller Bienen- ſchleuderhonig, gar. rein, Linde durchſchmeck. 10-Pfd.- Elmer/ 10.50, halbe 6.50. Aus Linde⸗Akazie 12.90, bezw. A 7.80 franko Nachn. Uebereinſt. Urteile: ö„Wirkl. ausgezeichnet, ähn⸗ auf meiner grossen Etage prüfen. Durch meine billigen Preise wird es jed., auch dem Minderbemit- telten ermög- licht, sich für wenig Geld gut und billig einzukleiden, sodaß Sie Ver- anlassung ha- ben, mich weit. zu empfehlen. gegen den Bautechniker Michael Mandel 14., daſelbſt wegen Beleidigung kam bei dem heutigen Sühnetermin folgender Vergleich zu Stande. Herr Michael Mandel 14. nimmt die bis jetzt in Bezug auf die Gemeinnützige Bau⸗ genoſſenſchaft, die Geſchäftsführung derſelben und deren Vorſtands⸗ und Aufſichtsratsmit⸗ glieder gemachten Aeußerungen, inſoweit ſie geeignet ſein konnten, das Anſehen der Ge⸗ noſſenſchaft oder ihrer leitenden Perſönlich⸗ keiten in irgend einer Weiſe zu beeinträchtigen, als unwahr mit dem Ausdruck des Bedauerns zurück und erklärt ſich unter der Verſicherung, daß er gegen die ſeitherige gemeinnützige Tatigkeit der Baugenoſſenſchaft Einwendungen nicht zu erheben hat, bereit: 1. die ſämtlichen in dieſer Sache entſtan⸗ 5 denen Koſten, einſchl. des bei dem An⸗ 9 walt der Kläger erwachſenen Honorars; Heine Sühne von 25.— R.⸗Mk., ſchreibe Fünfundzwanzig Reichsmark in die Kaſſe der Gemeinnützigen Baugenoſſen⸗ ſchaft Billige Frauen-Mantel aus prima Ottomane, solide Form 49.00 Biberette · MWC! Velour de laine- Frauenmantel s Sen e. 58. 00 8 d Eleganter Mantel Veurdelatus dd. Ctbmane 89.00 e ü Grohe Auswalil in leg. 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Es Iſt noch lein Beſucher einer Theater⸗Aufführung der Jünglings⸗Sodalität enttäuſcht nach Hauſe gegangen und ſollte auch zu morgen jeder, der noch nicht im Beſitze einer Karte iſt, üch eine ſolche umgehend ſichern. » Der Strompreis für elektriſches Licht und Kraft ſoll nach Meldungen für ganz Ober⸗ heſſen von ſeither 10 auf 8 Pfennig herabgeſetzt werden. Man wartet mit Spannung hierauf auch in Staclenburg. * Eine Schneider Zwangsinnung für den Kreis Hepenheim wird, nachdem ſich bet der Abſtimmung die Mehrheſt der beteiligten Ge⸗ werbetreibenden für Einführung des Beitritts⸗ zwanzes erklärt hatte, durch Verordnung des Kreizamts zum 1. November errichtet. *Gvangeliſche Gemeinde. Sonntag, den 10, Oktober, vormittags 9½ Uhr, halt in der Rirche Herr Miſſionar Rottmann aus Darmſtadt, der der Gemeinde ſeit Jahren ſchon beſtens belannt iſt, einen Miſſions⸗Gottesdienſt. Die Gemeindeglieder, inſonderhelt auch die Mit⸗ glieder des Miſſtons⸗Vereins werden herzlichſt eingeladen. Die Kollelte iſt für die Basler Miſ⸗ don beſtimmt. Radfahrer ⸗Verein„Eintracht.“ Wir verweiſen unſere Mitglieder ſowie Freunde und Gönner des Vereins nochmals auf den am morgigen Sonntag Abend im Saale„Zum grü⸗ nen Laub“ ſtattfindenden Blerabend mit Tanz. Die Feuerwehr⸗Kapelle, die ebenfalls mit dem Spiel der modernen Tänze beſtens vertraut iſt, wird dafür Sorge tragen, daß jeder Beſucher, be⸗ ſonders das tanzliebende Publikum auf ſeine Rechnung kommt. Näheres im Inſerat. * Reichsbund. Wir wollen nicht ver⸗ fehlen, heute nochmals auf den Vortrag des Herrn Gauſekretärs Momberger⸗Darmſtadt morgen Sonntag, nachm. 3 Uhr, im Gaſthaus „Zum Löwen“ hinzuwelſen. Stehe Inſerat. » Herbſt⸗Konzert der Sänger⸗Ein⸗ heit. Zu dem am Sonntag, den 31. Oktober, nachmittags 3 Uhr, im großen Frelſchütz⸗Saale ſtattfindenden Konzert der„Sänger⸗Elnheit“ iſt diesmal die hier nicht mehr ganz unbekannte Kapelle Strauß Weinheim engaglert. Außer den zum Vortrag gelangenden Chören dürfte auch die Mitwirkung der beliebten Kapelle Strauß allge⸗ mein reges Intereſſe hervorrufen. Als Soltſten wirken die Vereinsmitglieder Jean Haas (Tenor) und Joſ. Zöller(Bariton). Wäh⸗ rend im 1. Teil Chöre und Muſik-Vorträge in bunter Folge wechſeln, können wir im 2. Tell einen Zyklus„6 Altnlederländiſche Volkslieder“ von Gd. Kremſer hören. Das ganze Werk, recht in unſere derzeitigen Verhältniſſe paſſend, wird von dem Orcheſter begleitet. Eniſprechende Deklamatlonen gehen jedem der 6 Lieder vor⸗ aus, vorgetragen von Mich. Herſchel.— Karten(alles nummerierte Plätze) ſind zu haben a 1 Mark bei dem Präfldenten Dölcher, ferner bei Jean Beikert, J. Zöller und im Lokal„Zum Freiſchüz.“ * Achtung Hausfrauen! Unſerer heutl⸗ gen Ausgabe liegt eine Beilage Uher Gchron! Elerteigwatre bei. Die Beilage enthält 6 vorzügliche Kochrezepte und legt ſomit Bewels ab über die vielſeltige Verwendbarkeit dieſes vorzüglichen Fabrikates. Wir empfehlen allen Hausfrauen, dem Prospekt volle Aufmerkſamkeit zuzuwenden. 54 0 lich vorzügliches von nirgends erhalten“. . Helbig, nessauss, Franzstr. 9. Gottesdienſt-Ordnung der katholiſchen Gemeinde. 20. Sonntag nach Pfingſten. 7 Uhr hl. Meſſe. ¼8 Uhr 2. hl. Meſſe mit Predigt. 7/10 Uhr Hochamt mit Predigt. 10 Uhr Kindermeſſe. 1 Uhr Kindergottesdienſt. 2 Uhr Chriſtenlehre für die Jungfrauen. 2 Uhr Roſenkranz-Andacht mit Segen. Nach der Andacht iſt Verſammlung des 3. Ordens. ½4 Uhr Verſammlung des Kath. Volks- vereins im Freiſchütz. 4 Uhr Berſammlung der Unterabteilung der Jünglings⸗Sodalltät im Löwen. In der neuen Kirche an Werktagen: Montag: 7 Uhr 1. S.⸗A. für Kath. Bauer geb. Feth. ½8 Uhr 2. S.⸗A. für Katharina Bauer geb. Feth. Dienstag: /7 Uhr 3. S.⸗A. für Kath. Bauer geb. Feth. 8 Uhr beſt. hl. Meſſe mit Segen zur Dankſagung. Mittwoch: 7 Uhr 1. S.⸗A. für Eva Thereſta Mandel geb. Mandel. 8 Uhr 2. S.⸗A. für Eva Thereſia Man⸗ del geb. Mandel. Donnerstag: 7 Uhr 3. S.A. für Eva Thereſta Mandel geb. Mandel. 8 Uhr beſt. Segensmeſfe für Ad. Köhler, Eltern, Geſchwiſter, Schwiegereltern: Ph. Hanf und Ehefrau Marie geb. Sander. Freitag: /7 Uhr beſt. Requiem für die in Mannheim f Kath. Gillerton geb. Werle. 8 Uhr beſt. E.⸗A. ſür Jakob Beikert 4, Ghefcau Anna Maria geb. Hanf, Sohn Johannes und Angehörige. Samstag: 7 Uhr beſt. Amt für Ad. Hagen⸗ burger, Ehefrau Ellſabeth geb. Hofmann, Sohn Jakob und Angehörige. 8 Uhr beſt. Segensmeſſe für Joh. Som⸗ mer, Ehefrau Marg. geb. Lang, Töchter Anna und Magd., beiderſeitige Großeltern und Angehörlge. Am Montag und Freltag iſt bei den Engl. Fräuleln, am Dienstag und Donnerstag bei den Barmh Schweſtern um 7 Uhr hl. Meſſe. Am nächſten Sonntag lit gemeinſchaftliche hl. Kommunion für die 3. Abteilung der Jung⸗ frauen ⸗Kongregation und die Mitglieder des chriſtlichen Mütterverelns; zugleich gemeinſchaft⸗ liche hl. Kommunkon für die Schüler der Herren Lehrer Lipp, Kumpa und Baldauf. Beicht für die Kinder um 2 Uhr— Die Kollekte iſt heute beſtlumt für den Bonlfatlusverein.— Nächſten Dienstag ¼9 Uhr iſt Verſammlung des Jung⸗ männerbundes im Freiſchtitz.(Kettelerſälchen). Kirchliche Anzeigen der Ev. Gemeinde Sonntag, den 10. Oltober 1926, Vorm. 9¼ Uhr: Miſſtonsgottesbienſt. Kol⸗ lekte für die Heidenmiſſton. Vorm. 10 ½ Uhr: Kindergottesdienſt⸗ 7 8 Uhr: Jugendverein u. Mädchen und. i Donnerstag, den 14. Oktober 1926. 177 8½ Uhr: Uebungsſtunde des Frauen ⸗ ots, Heute 2 Blätter(8 Seiten) Für die Küche. „In der Beſchränkung zeiget ſich der Meiſter“. Dieſes Wort gilt auch in der Küche bei der Verwendung von Maggi's Würze. Denn gerade dann, wenn ſte in kleinſten Mengen — alſo tropfenweiſe— den Speiſen beim An⸗ richten zugeſetzt wird, entwickelt Maggl's Würze ihre beſte Wirkung. Dagegen beeinträchtigt na⸗ turgemäß ein„Zuviel“ den Geſchmack. Maggi's Würze iſt eben ſehr ausgiebig und deshalb ſpar⸗ ſam zu verwenden. . Nechtabrieffaſſen Dienſtwohnung,(Paſing.) Die Hinterbliebenen eines unmittelbaren Stgatsbeamten haben die Befugniſſe hin— ſichtlich der Dienſtwohnung nur dann, wenn der Ver⸗ ſtorbene eine planmäßige Stelle bekleidet hatte. Wenn dieſe Vorausſetzung zutrifft, haben ſie dieſe Befugniſſe drei Monate lang mit dem Beginn des auf den Sterhemonat folgenden Monats. Unter Hinterbliebenen ſind hierbei die Ehefrau, die Kinder, die Eltern, nahe Verwandte oderpflegebefohlene des Verſtorbenen, die mit ihm einen gemeinſamen Hausſtand gebildet haben und die Dienſtwohnung mit benutzt haben, anzuſehen. Im übrigen richten ſich die Beſtimmungen über die Dienſtwohnung nach dem„Regulativ über die Dienſt— wohnung der Stagtsbeamten“ vom 26. Juli 1880 (J. M. Bl. 263, J. M. Bl. 331). Einen Anſpruch auf Dienſtwohnung hat ein Beamter nur nach Maßgabe des Haushalts. Sonſt ſteht ihm kein Anſpruch auf Dienſtwohnung zu. Iſt die Dienſtſtellung des Beamten beendet oder will er ſonſt die Dienſtwohnung aufgeben. ſo muß er ſich ſelbſt ſofort um eine neue Wohnung bemühen. Tut er dies nicht, oder bringt er nicht die Beſcheinigung des Wohnungsamtes bei, daß keine paſſende Wohnung zu beſchaffen ſei, ſo kann auf Räumung gegen ihn geklagt werden. Urteil kann gegen ihn ohne Zuſtimmung des Wohnungsamtes ergehen. Das Wohnungsamt hat nur und zwar ſchon vor Erlaß eines Urteils für eine geeignete Erſatzwohnung zu ſorgen. Im übrigen ſind Wohnungs— amt und Mietseinigungsamt für Dienſtwohnungen nicht zuſtändig. Aerztlicher Kunſtfehler. Sie können den Arzt, der durch einen Kunſtſehler die Geſundheit Ihrer Ehefrau erhebe lich geſchädigt hat, auf Grund des Paragraphen 821 BGB. ſchadenerſatzpflichtig machen. Sie müſſen aber den Nachweis der fahrläſſigen Handlung erbringen. Ballonblumen begießen. Sie können die Blumen auf dem Balkon zu jeder beliebigen Tages- oder Nachtzeit begießen, müſſen aber verhindern, daß das ab- oder überfließende Waſſer auf die Straße läuft, da Sie, wenn dies geſchieht, nach 8 366 Abſatz 8 des Straf⸗ geſetzbuches für das Deutſche Reich mit Geldſtrafe be ſtraft werden können. Weiter iſt zu berückſichtigen, daß Sie außerdem für jeden Schaden, den das abfließende Waſſer einem Paſſanten der Straße durch Beſchmutzung der Kleidung uſw, zufügt, haftbar ſind und daß es ſich alſo empfiehlt, bei dem Begießen der Balkon— Blumen vorſichtig zu ſein. Böswilliger Schuldner. Werden die im Vermögensver⸗ ber ie aufgeführten Sachen pon dem Gerichtsvollzieher, er ſie nach Leiſtung des Offenbarungseides pfänden will, nicht mehr vorgefunden, ſo wird der Gläubiger am klügſten tun, wenn er ſeinen Schuldner bei der Staatsanwaltſchaft wegen Beiſeiteſchaffung von Sachen bei einer drohenden Zwangsvollſtreckung nach 8 288 St. G. B. anzeigt. Dann wird der Schuldner, um der Beſtrafung zu entgehen, die in Frage kommenden Sachen dem Gerichtsvollzieher zur Pfändung bereit, ſtellen. Auf dem Wege einer Zivilklage läßt ſich hier nichts machen. Hat der vorgeſchlagene Weg zu einem Erfolg nicht geführt, ſo bleibt dem Gläubiger nichts anderes übrig, als daß er entweder wartet, bis 5 Jahre nach der letzten Offenbarungseidsleiſtung vorüber ſind, oder daß er eine neue Pfändung verſucht, ſobald ihm bekannt wird, daß ſein Schuldner anderweit Ver⸗ mögensſtücke erworben hat. Fahrradaufbewahrung. Dadurch, daß Ihr Arbeitgeber Ihnen eine Stelle angegeben hat, wo Sie Ihr Fahr⸗ rab hinſtellen ſollen, und daß er für das Aufſtellen die von Ihnen erwähnte Vorrichtung getroffen hat, ſo iſt er auch verantwortlich dafür, daß Ihr Fahrrad, ſo⸗ weit irgend möglich, vor Diebſtahl und Beſchädigung geſchützt wird. Pfändung bei verſchloſſener Tür. Ein Gerichtsvollzieher iſt befugt, verſchloſſene Haus⸗ und Zimmertüren öffnen u laſſen, wenn der Schuldner nicht angetroffen wird. Ju dieſem Falle hat der Vollziehungsbeamte zwei groß⸗ jährige Milglieder der Gemeinde oder einen Gemeinde⸗ Ader Polizeibeamten als Zeugen hinzuzuziehen. An Sonn⸗ und Feiertagen dürfen Pfändungen nicht vorge⸗ nommen werden, es ſei denn, daß der Amtsrichter, in deſſen Bezirk die Zwangsvollſtreckung bewirkt werden ſoll, hierzu ſeine Genehmigung erteilt. Handel und Induſtrie. Mannheimer Efſektenbörſe. Mannheim. 7. Okt. Bei feſter Tendenz notler⸗ ten heute: Pfälziſche Hypothekenbank 136, Rhein Kreditbank 131: J. G. Farben 296: Rhenania 81 Frankfurter Allgemeine 115: Badiſche Aſſekuranz 177,50: Continentale Verſicherung 80: Mannhei⸗ mer Nerſicherung 106: Gebr. Fahr 39: Germania 190: Karlsruher Maſchinen 44; Knorr 130; N. SU. 110: Pförzer Mühlen 120; Zement Heidelberg 130.50: Rheinelektra 143: Wayß u. Freytag 137,50; Zellwald 189: Zucker Frankenthal 89. 1 Mannheimer Produktenbörſe. Mannheim, 7. Okt. Unter Bevorzugung naher Waren zeigte der Getreidemarkt heute ſchwanken⸗ de Haltung. Man verlangte für die 100 Kilo waggonfrei Mannheim ohne Sack: Weizen ink. 29,25—29,50: ausl. 31—32,50: Roggen inl. 23,25 bis 23,75; Hafer inl. 18—19; ausl. 19—22; Brau⸗ ferſte 24,75— 28,25; Futtergerſte 19,50— 20,50: Mais mit Sack 19.25— 19.50: Weizenmehl Spezial Null 41,75—42; Weizenbrotmehl 31,75; Roggen⸗ mehl 3334,25; Kleie 9,25—9,50. Mannheimer Kleinviehmarkt. 71 Mannheim, 7. Okt. Zum heutigen Kleinvieh markt waren zugeführt und wurden per 50 Kils bebendgewicht gehandelt: 36 Kälber 74—84; 37 34-46: 145 Schweine 70—75: 755 Ferkel und Läufer pro Stück 14—46 Mark. Marktver⸗ uſ: Mit Kälbern mittelmäßig. geräumt, mit mit Ferkeln und Amtlicher Teil. Bekanntmachung. Betr.: Das Faſelweſen der Gemeinde Vlernhelm. Mittwoch den 13. d. Mts., vormit⸗ tags 11 Uhr, werden auf dem Rathauſe dahler 1 Faſelochſe und 2 Eber an die Meiſtbietenden verſteigert. Sckaſe Betr. Verpachtung von Gemeindegrundſtücken. Am Mittwoch, den 13. d. Mis, nachmittags 5 Uhr, werden im Sltzungsſaale des Rathauſes ca. 50 gemeindeeigene Grundſtilcke, deren Pacht ⸗ zelt Martini 1927 abläuft, an die Meiſtbtetenden verſteigert Stelgerer, die aus früheren Jahren noch Pachtrückſtände an die Gemeinde haben, kön⸗ nen nicht zugelaſſen werden. Viernheim, den 9 Oktober 1926. Heſſ Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth eee, USeulemetzrallen anblete ſämtliche Zubehörteile wie Holzſtangen⸗Garnituren hell und dunkel eiche ſchwarz Galerieleiſten— Eiſenflangen etc. Gleichzeitig empfehle mich: im Aufertigen bon Vorpüngen H. Markisen Legen von Linoleum ſowie in ſämtlichen ins Fach einſchlagenden Innenarbeiten. Matratzen— Polſtermöbel preiswert und in bekannt guten Qualttäten. Polſtergeſchäft Mandel Friedrichſtr. 10 Tel. 166 gez. Martin Alter 3. gez. 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