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Die Beerdigung findet heute Dienstag nachmittag um 5 Uhr vom Trauerhauſe, Bismarckſtr. 23, aus ſtatt. (iernheimer Zeitung— Viernheimer Nachrichten) Erſcheinttäglich mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage.— Bezugspreis monatl. 1.50 Mark frei ins b i 5 G 50 tisbeilagen: wöchentl. Samstags das achtſeitige illuſtrierte Sonntagsblatt„Sterne und Blumen“, halbjährlich einen Fahrplan ſowie einen Wandkalender.— Annahme von Abonnements täglich Erſte und älteſte Zeitung am Platze.— Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamts Viernheim 5 a. Na.»ſchäftsſtelle: Rathausſte 388 Fernſprecher 117.— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Amt Frankfurt a. M. Schriftleitung, Druck und Verlag: Joh. Martin, Geſchäfts elle: Rathausſtr ——— 8 Mittwoch, den 13. Oktober 1926 43. Jahrgang ch⸗franzöſiſche Ver⸗ ſtändigung. Todes⸗ Anzeige. Heute vorm. ½12 Uhr iſt unſere liebe treu⸗ ſorgende Mutter, Schwiegermutter, Großmutter, Schweſter und Tante, Frau 1 2 2350 Aung Maria Werle Wivö. geb. Haas„5 n ihrem langen, ſchweren Leiden, öfter verſehen Die deutſch⸗engliſchen In⸗ i den bi. Steben le e duſtriebeſprechungen. mit den hl. Sterbeſakramenten, im 70. Lebensjahre London, 11. Okt. Die deutſchen und engliſchen durch den Tod erlöſt worden. N 5 Induſtriellen hielten geſtern in Romſey eine neue Kaufe alle Sorten Kartoffel Heinrich Faltermann Dr. Bell in Darmſtadt Darmſtadt, 11. Okt. Der Reichsminiſter für die beſetzten Gebiete, Dr. Bell, iſt heute vormittag 9 Uhr zum Beſuch der heſſiſchen Staatsregierung in Darmſtadt eingetroffen. Er beſuchte den Staats⸗ präſidenten und nahm an einer Sitzung des heſ⸗ Moltkeſtr. 15 S * Odenwald⸗Klub Orrsgruppe Viernheim Mittwoch, 13. Oktober 1926 Klub ⸗ Abend im Löwen. Der Vorſtand. Sennen mn kannn unuummmmmmmnnunmmimummummmm Kartoffelhandlung Taten Iren zu verkaufen. Weinheimerſtraße 15. Küchen⸗Gtreifen Buchhandlung Inſerieren Viernhelmer Anzeiger. hat Erfolg! Schlacht gänse laufend abzugeben. Bellügelzuchtanstalt MHeutzenlache. Viernheim, Mainz, Darmſtadt, den 11. Oktober 1926. Die trauernd Hinterbliebenen. Die Beerdigung ſindet am Mittwoch, den 13. Oktober, nachm. 3 Uhr vom Trauerhauſe, Waſſer⸗ ſtraße 28, aus ſtatt. Diiteblanhe Frauen haben auch blitzblanke Möbel, denn sie ge- brauchen nur Möbelputz underschön“ Drogerie Richter. Schriftliche Heimarbeit vergibt Vitalis⸗Verlag, München S W 1. Theater⸗Abend Sonntag, den 17. Okt. 1926. Auf vielſeitigen Wunſch Wiederholung des Schauſpiels „Das Geckenberndchen“ bearbeitet von Franz Hillmann nach der kultur— hiſtoriſchen Erzählung„Der Steinmetz von Köln“ im großen Saale des„Freiſchütz“. Anfang präzis 8 Uhr.— Kaſſeneröffnung 7 Uhr. Alle Plätze find nummerlert. Eintrittspreis: 0,80 Mk. Man ſichere ſich beizeiten eine Karte, da die Nachfrage ſehr groß iſt.— Karienvorverkauf bei den Vorſtandsmttgliedern und den Spielern, ſo— wie in der Buchhandlung von Franz Hofmann. 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Mai 1904 unterliegt das Schlachtweſen und der Fleiſch⸗ verkauf, ſowie die Benützung und Beſchaffenheit der zur gewerbsmäßigen Schlachtung und Verar⸗ beitung des Fleiſches pp. beſtimmten Räumlich, Beaufſichtigung. Im Auftrage und Einverſtänd⸗ nis mit dem Kreisamt Heppenheim weiſen wir darauf hin, daß Hausſchlachtungen bei Gaſtwirten, Landwirten und ſonſtigen Perſonen, bei welchem Fleiſch oder Wurſt an andere Perſonen verkauft werden, vorher bei uns anzumelden ſind, damit wir auch die nötige Kontrolle durchführen können. Die Verpflichtung der Anmeldung bei der Hürgermelſterel behufs Erwirkung des Gewerbe⸗ ſchelus ſowie der Anmeldung bei Tierarzt Selgel zum Zwecke der Fleiſchbeſchau wird hierdurch nicht berührt und find auch dieſe Anmeldungen bel Meldung von Strafanzelgen vor wie nach zu tätigen. Viernhelm, den 7. Okt. 1926. Heſſiſches Polizelamt Viernheim udwig. Haan he unsern inserenlen Achtung! 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Präſident der engliſchen Delegation des Komitees iſt der frühere Schatzkanzler Sir Robert Horne und Präſident der deutſchen Dr. Duisberg. In der geſtrigen Verſammlung wurde außerdem ein Referat über die Zuſammenarbeit der deut— ſchen und engliſchen Induſtriellen für die Eröff— nung des ruſſiſchen Abſatzmarktes angehört. Sir Robert Horne gab aber daruf eine Erklärung ab, worin er ſich über die Möglichkeit eines Handels mit Rußland ſehr ſkeptiſch ausdrückte. 5 London, 11. Okt. Zu der geſtern zum Abſchluß gekommenen Beſprechung der deutſchen und eng— liſchen Induſtriellen bemerkt der politiſche Bericht— erſtatter der„Daily Mail“, daß das Ergebnis für beide Teile in hohem Maße befriedigen könne. Wenn auch nicht, wie verſchiedentlich behauptet wurde, neue oder überraſchende Entwicklungen im internationalen Handelsverkehr eintreten wer— den, ſo ſei doch feſtzuſtellen, daß die europziſchen Induſtriellen in Zukunft zuſammenarbeiten wer— den, anſtatt weiterhin wie in der Vergangenheit ſich gegenſeitig die Kehle abzuſchneiden. Rückkehr Geheimrat Duisbergs. Berlin, 12. Okt. Der Führer der deutſchen Induſtriedelegation in England Geheimrat Duis— berg wird Donnerstag, den 14. Oktober, in der Präſidialſitzung und in der anſchließenden Vor— ſtandsſitzung des Reichsverbandes der deutſchen Induſtrie über die Ergebniſſe der Fühlungnahme mit der engliſchen Induſtrie berichten. Außerdem wird in dieſer Sitzung die Debatte über die Dres— dener Rede Silverbergs, die inzwiſchen auch noch Gegenſtand von Erörterungen des Vereins zur Wahrung der wirtſchaftlichen Intereſſen für Rheinland-Weſtſalen geweſen iſt, weiter geführt werden. Es iſt anzunehmen, daß der Reichsver— band der deutſchen Induſtrie mit einer amtlichen Mitteilung offiziell zu der Silverbergſchen Rede Stellung nimmt. Deutſches Reich. Eine Entſchließung der Darmſtüdter Sozial⸗ demokraten. Darmſtadt, 11. Okt. In einer Verſammlung der Sozialdemokratiſchen Partei wurde folgende Entſchließung angenommen: Die Mitglieder der Sozialdemokratiſchen Partei in Darmſtadt ſehen in der Frage der Teilnahme der Sozialdemokratie an einer Regierungkoalition mit bürgerlichen Parteien im Reich in Uebereinſtimmung mit der Geſamthaltung der Partei eine taktiſche Frage. Eine Entſcheidung in dieſer Frage kann darum nur unter dem Geſichtspunkt erfolgen, welche Möglichkeit die Koalition für die Verwirklichung der ſozialdemokratiſchen Ziele und für die unmit⸗ telbare Förderung der Intereſſen der Arbeiter⸗ ſchaft bietet. Als die entſcheidende Frage in die⸗ ſem Sinne iſt die Bekämpſung der Arbeitsloſig⸗ keit anzuſehen. Eine Teilnahme der Sozialde— mokratie an einer Koalition im Reiche könnte nur in Frage kommen, wenn von den Koalitionspar⸗ teien bindende Zuſicherungen über ausreichende Maßnahmen für eine weſentliche Herabminderung der Arbeitsloſigkeit und für ausreichende Unter⸗ ſtützung der Erwerbsloſen für die ganze Dauer der Erwerbsloſigkeit gegeben werden. Die Mit⸗ glieder der Sozialdemokratiſchen Partei in Darm⸗ ſtadt ſind der Meinung, daß die Fortführung der jetzigen deutſchen Außenpolitik im Sinne der von der Sozialdemokratie immer vertretenen Verſtän⸗ digung mit den übrigen Völkern auch ohne Teil⸗ nahme der Sozialdemokratie an der großen Koa⸗ lition im Reich möglich iſt und geſichert erſcheint. Abegg preußiſcher Staatsſekretär des Innern. Berlin, 11. Okt. An Stelle des zurückgetrete nen Dr. Meiſter wurde zum Staalsſelretär im preußiſchen Miniſterium des Innern Miniſterial⸗ Deer Abe g. ernannt. Abeggs Nachfolger als Leiter der Abteilung 3(Polizei) im preußiſchen Junenminiſterium wird Minſſteriglrat Klaus⸗ ner aus dem Wohlfahrtsminiſterim. i Der Reichspräſident hat nichts gewußt. Berlin, 11. Okt. Zu der Meldung, der Reichspräſident habe um die Teilnahme des älteſten Kronprinzenſohnes an den Reichs⸗ wehrmanövern gewußt und ſie vorher gebil⸗ ligt, teilt das Büro des Reichspräſidenten mit, daß dieſe Meldung falſch iſt. Der Herr Reichspräsident hat erſt durch die Preſſe von dieſer Angelegenheit Kenntnis erhalten. Die Behauptung, daß derartige Gerüchte von Paris, 12. Okt. In einer amtlichen Aus⸗ laſſung heißt es zu dem Problem der deutſch⸗ franzöſiſchen Verſtändigung u. a. die Sach⸗ verſtändigenarbeiten ſeien auch in Frankreich fortgeſetzt worden. Beide Regierungen ſeien augenblicklich damit beſchäftigt, getrennt an der Aufſtellung eines Geſamtplanes zu arbeiten und der Punkte, die eventuell Gegen— ſtand der beiderſeitigen Konzeſſionen werden könnten. Dieſe amtliche Erklärung der franzöſiſchen Regierung iſt zweifellos veranlaßt worden durch die Meldungen von Unſtimmigkeiten zwiſchen Poincare und Briand und durch die Behauptungen, es ſei in den Per— handlungen zwiſchen Paris und Berlin kein weiterer Fortſchritt zu verzeichnen. Zu der Rede des Marx glaubt der„Temps“ feſtſtellen zu kön nen, daß es ſich um eine bedeutungsvolle Kundgebung handele, durch die der Beweis erbracht werde daß das deutſche Kabinett ent⸗ ſchloſſen ſei, die Politik von Locarno, Genf u. Thoiry fortzuſetzen. Es bleibe nur noch abzu warten, ob die Regierung, die im Reichstag keine feſte Mehrheit beſitze, in der Lage ſei, dieſe Politik bis zum Ende durchzuführen. Immerhin ſei die Tatſache zu verseichnen, daß die neue Annäherungspolitik in Deutſch— land viel geringeren Widerſtand finde als vor wei Jahren die Annahme des Dawesplanes obgleich es ſich damals nur um die Regeſung finanzieller Fragen gehandelt habe. Marx, deſſe Rede von autem Willen zeuge, habe im übrigen kein Geheimnis daraus gemacht, daß ſich Deutſchland nicht von irgendwelchen Ide— alen, ſondern lediglich von ſeinen Intereſſen leiten laſſe. Es w Irrtum, an einen deutſchen Menta Dr Reichskanzlers Dr. der neben von und gebe es noch Zwiſchenfölle, wie die Ein ung des Kronprinzenſohnes in die Reichs! und die Gerüchte über die Rückkehr Wilhelms 2. Frankreich werde daher bei der ganzen An näherungspolitik mit größter Vorſicht zu Werk gehen müſſen. tiefgehenden Wechſe lität zu glauben, der Perſöh nungsworten denn Marr Streſemann Eine franzöſiſche Finanzkommiſſion in Berlin Merlin, 11. Okt. Im Zuſammenhana mit der Fortſetzung der Thoiry-Beſprechungen iſt franzöſiſche Finanzkommiſſion unter Fübrung des Miniſterialdirektors Alphaudf in Berlin eingetroffen. Für die Leitung der Thoiry⸗Kommiſſion iſt Loucheurf auserſehen. Die Mitglieder dieſer K ommiſſion ſind noch nicht ernannt. Die Ankunft Lon⸗ cheurs in Berlin wird, wie verlautet, erſt ſpä ter zu erwarten ſein. Im Rahmen der Ver handlungen ſoll auch über die Bildung eines eine jedoch Internationalen Elektro-Truſtes geſprochen werden. Die Frage der Eiſenbahnbonds.— Amerikas Zuſtimmung? London, 11. Okt. Die Britiſh Preß meldet aus Waſhington, daß nac 0 mittlung aus guter Quelle die amerikaniſche Regierung beſchloſſen habe, die Emiſſion der deutſchen hnobligationen in Amerika nichts in den Weg zu legen. Unter dieſen Um ſtänden ne die Räumung des Rhein landes des Saargebietes prak⸗ tiſch als eine in den Bereich der Möglichkeit gerückte Tatſache angeſehen werden. Immer— hin fordere die amerikaniſche Regie Frankreich zuvor das fiziert. auch eine Anleihe für die Franken aufzule United h Er⸗ Eiſe und Schuldenab In dieſem Falle ſe Für eine Verft Deutſchl⸗ Paris „Temps 400 000 bandes Poincar ſtändigung 17. dabei daß dor Ve gung rung beſonders der Frontkämpfer knechtſchaft hin, fahr rungs! . 8 pfer wächſt gegen „% Mjr Mreſſe. euvre zahlen nicht. fordert zun ſtand geg— auf u. izierung rait fir terſtreifs für rlament 157171 e, höchſten Stellen im Reiche und in P weitergegeben worden ſeien, enbehren jeden falls jeder Grundlage. 7 NSwel 21. 7 41„Litun Beförderungen in der Reic rleitung. Berlin, 11. Okt. Mit dem 1. Oktober ſind befördert: Generalleutnant v. Loßberg, Kom- mandeur des Gruppenkommandos 1 in Ber lin, zum General der Infanterie, General major Freiherr v. Forſtner, Infanteriefüh der 6. Diviſion in Hannover, zum General leutnant, Oberſt v. Stülpnagel Infanteriefüh— rer der 5. Diviſton in Stuttgart, zum Gene ralmajor. Engli London, 11. Okt. In einem Leitartikel „Daily Telegraph“ die Obiektivität die Reichspräſident von Hindenburg in der Rücktrittsaffäre des Generals v. Seeckt wiederum bewieſen habe. Dieſe Tatſache werde auch von der deutſchen republilaniſchen Preſſe hervorgehoben. Seeckt, der für den aus ländiſchen Beobachter der Typ des„unheim— lichen Gardeoffiziers“ geweſen ſei, habe aber der Republik gegenüber ſtets loyal gehandelt. Würde General v. Seeckt auf ſeinem Poſten belaſſen worden ſein, wäre zweifellos eine politiſche Kriſe entſtanden, die möolicherweiſe mehr bedeutet hätte, als das Schickſal eines Kabinetts. Sein Nachfolger, General Heye, gewährleiſte durch ſeine Vergangenheit die Sicherheit, daß er ſeine Tätigſeit als Chef der Reichswehr in der klaren Erkenntnis der verfaſſungsmäßigen Schranken verſehen wird. hervor, reußen! Hauptaus ſchuß preußiſe beriet am Monte abend das etz über die Vermögens 1 en Hohenzollern 5 anträge der Komm ſten auf entſchädigu loſe Enteign u Mitglieder längerer Debatte § 1 mit 18 6 teien gegen 3 Enthaltungen der inge nommen. Der Reihe nach wurden darauf die einzelnen Paragraphen mit derſelben Mehr heit unter immer ſtürker werdender Beſchim pfung der Mehrheit durch die Kommuniſten zahlreiche Kommuniſten hatten ſich als Zu hörer eingefunden angenommen. Ange⸗ nommen wurden auch deutſchnationale träge auf Verbeſſerung der Verhältniſſe der Hofbeamten. Bekanntlich findet die zweite Le— ſung im Plenum heute Dienstag, die dritte am Freitag ſtatt. Die Lage in China. Wutſchang in Händen der Kantvutruppen. London, 11. Okt. Nach einer Meldung aus Schanghai ift die ſeit etwa 14 Tagen belagerte Stadt Wutſchang von den Kantontruppen einge⸗ nommen worden. Die Kantontruppen hatten vor⸗ her die Eiſenhahnlinien abgeſchnitten. Auf bei⸗ den Seiten ſollen die Verluſte außerordentlich groß ſein. Landesverweiſung der Hohenzollernhauſes Nach wurde: Stimmen der bürgerlichen Par kommuni immen bei ſtiſche f Sozialdemokraten ange An ſiſchen Staatsminiſteriums teil. Bei ſeiner An⸗ ſprache, die er hierbei hielt, unterſtrich er, daß der ſeiner Reiſe der ſei, mit den weiteſten n der Bevölkerung der beſetzten Gebiete g zu nehmen und über ihr Schickſal ſich zu informieren. Aus dieſem Grunde auch jede Teilnahme an irgendwelchen eiten abgelehnt, die übrigens auch dem der Zeit nicht entſprechen würden. Unter Berufung auf die vertraulichen Verhandlungen im Auswärtigen Ausſchuß vom vergangenen Frei⸗ tag, in denen der Fall Germersheim mit den an⸗ deren tief bedauerlichen Zwiſchenfällen erörtert wurde, war es dem Miniſter von Wichtigkeit, daß er den größten Wert darauf lege, ſich perſöulich zu inſormieren über die Vor⸗ reſtloſer Aufklärung auch ü In den Verhandlungen n Regierung wurde die ſchwie⸗ ge des Landes Heſſens, des durch beſonders ſtark in Anſpruch ge⸗ hervorgehoben. Die Ausſprache jüngſten Zwiſchenfall in u. Alle Beteiligten waren darüber einig, it größter Beſchleunigur meinſam mit den fren enloſe Aufklärung ſtzuſtellen, uwirken. dem dem Zu den Germersheimer Zwiſchenfällen. Germersheim. 11. Okt. Wie wir hören, iſt als zweiter Verteidiger der bekannte Rechtsanwalt Dr. Grimm aus Eſſen mit der Wahrnehmung der der daten Deutſchen im Falle betraut worden. Dr. Grimm, der als r vor franzöſiſchen Gerichten einen an⸗ 1 at und heſonders in dem be⸗ gegen die Ruhrin⸗ r 1923 hervorgetreten iſt, ersheim, um ſich eingehend informieren und hat die Er⸗ ſuchung in einer Denkſchrift/ Grimm bereits mit! und den franzöſiſchen Behör⸗ genommen und iſt! ichtsprozeß hat auch Am 15 November Verhandlung. Nach einem Havasbericht hat. terſuchungsrichter in der Angele— tnants Rouzier ernannte Haupt⸗ iach Landau begeben. Die Ver⸗ Zwiſchenfälle in Germersheim ſoll em Landauer Kriegsgericht am 15. Novem⸗ tfinden. Ausland. graph“ zum Rücktritt d'Abernons. Okt. Der diplomatiſche Bericht⸗ Telegraph“ widmet dem bis⸗ ifter Berlin, Lord d'Abernon, Artikel, in dem er darauf hinweiſt, ernon hauptſöchlich in enger und nmenarbeit mit dem Leiter der enpolitik, Dr. Streſemann, gelungen , der nach Locarno geführt habe. an⸗ hahe die perſönliche htloſigkeit Dr. Streſe⸗ f erkannt, in der Stre⸗ t wurde,„Angeſtellter und ſein. Londgn, erſtatter des, ly herigen Bot r in einen läng daß es d' 7 Deutſche Beteiligung in der tſ Regierung chechoſlowakiſchen Wie in parlamentariſchen Krei⸗ Deutſchen zwei Miniſte rien, und das Fürſorgeminiſte⸗ deutſchen Aararier und Sozialen haben beſchloſſen, in Kabinett einzutreten. Als Miniſterkandidaten gelten Prof. Dr.“ Führer der deutſchen Agrarpartei, Dr. Mayer-Harting von der deutſchen len Partei. Im Zuſammenhang der Ernennung deutſcher Miniſter wird es auch zur Ernennung höherer deutſcher Beamten in einigen Miniſterien kommen. Prag, 12 ſen verb nämlich rium. v den kerbau lamentar Wegen Beleidigung Muſſolinis verurteilt. Rom, 11. Okt. Der Leiter der Entführung Matteottis, der frühere Vertraute Muſſolinis, wurde wegen Beleidigung des Duce zu 14 Monaten Geföngnis verurteilt. Da der Ver⸗ urteilte nunmehr den Vorteil des bedingten Strafaufſchubs verliert, muß er nunmehr auch die ihm im Matteotti⸗Prozeß auferlegte Strafe von 4 Jahren Gefängnis abſitzen, ſo⸗ daß er jetzt 5 Jahre hinter Schloß und Riegel kommen wird. Aus der katholiſchen Welt. Peking, 28. Aug. 1926. Aus Peking erfah⸗ ren wir von einem neuen Mitarbeiter: Der apoſtoliſche Delegat von Peking Mſgr. a 15 Sinis“ ſeinen Miſſtonaren die Mittetlung. aß er auf Wunſch des Hl. Vaters mit den ichs neuerwählten chineſiſchen Biſchöfen nach ſchen Biſchüfe von Seiner petlig⸗ akk am Sonntag, den 24. Oktober, f Petersdome zu Rom. Die Namen 1 ſechs chineſtſchen Biſchöſe ſind folgende: Philippus Dſchan, Mar. Melchior Mſar. Odotieus Fſchöng, Mgr. Simon Tinu, Mfgr. zum Biſchof er⸗ 2 ift Bil. der ſchon in ii(Chriſti Himmelfahrt) vom Hl. Vater Biſchof ernennt wurde. Er ſollte zuerſt in Ching konſekriert werden: da aber Ernennung der anderen fünf Biſchäſe 8 rfolgte(Juni und Jul Aus der Umgegend. Maul⸗ und Klauenſeuche. Nachdem in Leiſelheim, Wachenheim, Kriegsbeim und Offſtein die Maul⸗ und Flauenſeuche amtstierärztlich feſtgeſtellt wor⸗ den iſt, werden Sperrbezirke gebildet. um⸗ faffend in Leiſelheim die Backhausgaſſe, in Wachenheim das Schloßaut, in Kriegsheim die Wieſenmühle, in Offſtein der Oſtbereich und Beobachtungsgebiete umfaſſend die Ortsteile und Gemarkung Offſtein. Es gelten die Beſtimmungen, wie ſie am 1.Oktober 1926 veröffentlicht wurden. Bfeddersheim 10. Okt.(Unfall.) Der Land⸗ wirt Peter Wendel kam am Samstag Abend beim Häckſelſchneiden ſo unglücklich in die Maſchine, baß ihm der linke Zeigefinger abgeriſſen wurde. Bensheim, 11. Okt.(Autvunglück.) In Reichenbach i. O. geriet der Händler Stein- mann aus Lindenfels unter ein Perſonen⸗ auto und wurde ſo ſchwer verletzt, daß er im hieſigen Hoſpital ſtarb. Alzey, 11. Okt.(Ein Impfgegnerprozeß.) Ein Landwirt aus Spiescheim, der trotz mehr⸗ maliger Aufforderung als grundſätzlicher Geg⸗ ner der Impfung ſein im Jahre 1923 gebore⸗ nes Kind nicht hatte impfen laſſen, erhielt vom Schöffengericht Wörrſtadt 10 Mark Geld⸗ strafe bezw. zwei Tage Haft. Aus Nah und Fern. Frankenthal, 10. Okt.(Sie ſäen nicht und ernten doch.) Von der Edigheimer Polizei wur— den in der Nähe der ſchwarzen Brücke zwei Mannheimer Händler mit ihrem Fuhrwerk auge⸗ halten, die fünf Zentner Zuckerrüben in der Edig⸗ heimer Gemarkung ernteten, ohne den Beſitzer um ſeine Genehmigung zu befragen. Sie waren in der Dämmerung bei der ungewohnten Arbei beobachtet und der Vorfall der Polizei angezeigſ worden. den neuen Deich verſchiedene Löcher. Grünſtadt, 10. Okt.(Familientragödie.) Im Eckbachweiher bei Neuleiningen er⸗ tränkte geſtern die 49 Jahre alte Frau des Vorarbeiters Heinrich Aeckerle ihre 7 Jahre alte Tochter und dann ſich ſelbſt. Die Frau hatte vor der Tat ſchwarze Kleidung angelegt und dann ihr Kind aus der Schule abgeholt, um es in den Tod zu führen. Während die Leiche der Mutter bald darauf geländet wer⸗ den konnte, iſt das Kind noch nicht geborgen, Die Urſache der furchtbaren Tat ſollen zer⸗ rüttete Familienverhältniſſe ſein. Ueberall Sturmſchäden. Berlin, 11. Okt. Der ſtarke Sturm, der am Samstag und Sonntag über Mitteleuropa niederging, 1 ütet. Ueber Hamburg ging er mit der unge und eine Reihe von Gewitter entlud fich über der Elbe. Nur große Dampfer konnten von der Nordſee her in die Elbmündung einlau⸗ 1 ö Wassermassen zaentge 1 ittelbar an der Hügelkante, die abgeſtürzt iſt, nd muß verſetzt werden. Auch das Unterland der Inſel Helgoland ſelbſt wurde überflutet. Dae Helgoländer Hummerfiſcher verloren ſämtliche Körbe. ö Im Oldenburgiſchen ſtehen weite Strecken tiefer gelegener Lapdſchaft unter Waeſſer. Bei Wangeroode riß der Sturm in reiche Schiffe gerieten in Seenot. Auch aus Stettin werden große Schäden gemeldet. Die im Hafen liegenden großen Schiff konnten des Sturmes wegen nicht auslaufen. In Danzig keuterte ein mit 5 Perſonen beſetztes Boot. Eine Perſon ertrank. Im Ha⸗ fen wurden viele Schiffe von der Verankerung losgeriſſen. 4 i. n g* 5 prgramm in Preußen und im Reich erklärte der Auch über Dänemark hauſte der orkan⸗ Kun 7 8. artige Sturm. Bei Skagen und beſonders ſüd⸗ lich von Esbjerg ſind Ueberſchwemmungen entſtanden. Weitere Sturmſchäden werden u. aus Stockholm, Dresden, Zürich und Spa⸗ a. aus Stockholm, Dresden, Zürich und Spa⸗ Aus aller Welt. Der Prozeß gegen die Leiferder Attentäter. Berlin, 12. Okt. Der Prozeß gegen die Atten⸗ täter von Leiferde vor dem Hildesheimer Schwur⸗ gericht iſt auf Mittwoch, den 3. November ange— ſetzt worden. Der Prozeß dürſte zwei Tage dauern. 1 0 0 1 0 ö Mordprozeß Böhme. Dresden, 11. Okt. Im Mordprozeß gegen den Sanitätsrat Böhme findet heute im Laufe des Tages ein Lokaltermin in Groß-Röhrsdorf ſtatt. Die genaue Erforſchung der örtlichen Verhältniſſe, ſoll es ermöglichen, aus der Verantwortung des Angeklagten und den zum Teil verſchiedenen Be— obachtungen der Zeugen entſprechende Schlüſſe zu ziehen. J Roman von Urheberrechtlich geſchützt dem Lit. Bureau M. Lincke, Dresden 21. 1 Der Detektiv erhob ſich. 1 „Bald beginnt das Haus hier zu erwachen,“ ſagte er.„Du mußt ſo ſchnell wie möglich ver— ſſchminden. Die Türen ſind verſchloſſen; dr mußt denſelben Weg zurückiehren, den du ge— kommen biſt.“ Jens ſprang auf. „Ich werde lautlos wie eine Katze verſchwin⸗ den. Haben Sie eine neue Aufgabe für mich?“ Asbjörn Krag überlegte. „Du kannſt ein großes grünes Auto im Auge behalten,“ ſagte er,„ein Automobil von fünfund⸗ zwanzig Pferdekräften und mit ſchleiſenförmigen Laternenhaltern.“ b „Soll geſchehen.“ „Wenn du es gefunden haſt, kannſt du mir einen Boten ſchicken, einen Brief oder kelepho— nieren. Du weißt, wie du mich zu finden haſt?“ „Jawohl.“ „Alſo verſchwinde!“ Jens war bereits am Fenſter. Gleich darauf ſchtwang er ſich hinaus, hielt ſich an dem Haken einer Markiſe und glitt hinunter. Krag folgte ihm mit den Augen, bis er unten war. Da zog der Detektiv die Vorhänge wieder vor wie Fenſter, warf ſich auf den Divan und ſchlief ſofort ein. Asbjörn Krag ſchlief zwei Stunden. Als er dann Toilette gemacht hatte, war er wieder der Detektiv; alle Anzeigen des dunkelbärtigen Gru— beningenieurs Kvam waren verſchwunden. Er ging in Einar Falkenbergs Wohnung hin⸗ unler. Der Konſul war noch nicht fertig, aber er würde gleich kommen, wie der alte Diener mel— dee. Der Frühſtückstiſch war für zwei gedeckt. Im Arbeitszimmer des Konſuls lag die Mor— geitzeitung. Aebjörn Krag ſtudierte ſie ſehr genau, aber ſie ſchien nichts von Intereſſe zu enthalten. „Guten Morgen. Herr Kraa. aut geſchlafen?“ verliebte Leute gewöhnli Sven Elveſtad. 0 ö 1 „Wie ich Ihnen ſagte, zwei Stunden,“ aut 0 gte, n,“ antwor— tete Krag,„aber Ihnen kann ich anſehen, daß Sie tine ſchlechte Nacht gehabt haben.“ -Schauderhaft. Ich habe fast kein Auge zu. getan.“ Die Herren begaben ſich zum Frühſtückstiſch. Der Konſul verlangte Champagner, um ſich aufzafriſchen. g Asbjörn Krag trank auch ein Glas. 1 e„Um gleich zur Sache zu en: Sie kennen alſo mein Verhältnis zu! ag Köniar“ 0 ein Verhältnis zu Krag 915 erſtaunt auf. J „Ja, ſagte er nach kurzem Zögern,„ich er— g fuhr geſtern davon; aber das hat ja eigentlich nichtg mit unſerer Sache zu tun.“ N „Nein, nur inſofern, als ich den Namen mei- ner Verlobten für 2 en. Stabltaſselte Fele Buchſtabenſchloß der „Alg ich Krag nickte. 5 ich erfuhr,“ ſagte er verlobt ſeien mit einer Dame 5 n mit er Lame namens Ada Kö⸗ leicht für ich mir gleich: den Namen hat 25 bel für das Buchſtabenſchloß benutzt. Das tun 0 1 7 7 1 Mutmaßung, aber Sie 11 Er war nur eine f e nicht ohne Wahrſcheinlichleitſwar eben, daß ſie Freilich.“ 5 „Und es zeigte ſich daß es ſti 5 ten das Wort im Buch e Sie ſoll⸗ verändern, Herr Ronſul“ benſchloß jetzt lieber 1 1 1 Einar Faltenberg ſaß eine W ö 1 1 Woltenverg nand in der Tur. ö 1 1 0 „daß ſie heimlich Er nippte an ſeinem Glas. Dann ge er dend. „Da Sie mein Verhöltni 1 e n erhältnis zu dieſe 100 1 0 möchte ich Sie der Dame 8 910 0 1 riſam machen, daß unſere Verbindung 1 45 iſt, Ich liebe ſie und will ſie heiraten—“ 113 11 1 9 5 abwehrende Bewegung „Das geht mich nichts an,“ ſagte er. d, gen möchte ich Sie darauf e 0 hat überall gewaltigen Schaden angerichtet. Es liegen nunmehr hierüber von allen Seiten nähere Mitteilungen vor. Beſon⸗ ers an der Küſte hat der Sturm ſchwer ge⸗ heuren Windſtärke von 11—12 Sekundenmeten Zahl Deutſche Flugzeuge für Amſterdam— London. London, 9. Okt. Gemäß einer Vereinbarung der engliſchen Luſtverkehrsgeſellſchaft mit der deutſchen Lufthanſa wird vom 1. Oktober ab der Verkehr zwiſchen Amſterdam und London durch deutſche Flugzeuge erledigt werden. Den Blättern zufolge werde dies das erſte Mal ſein, daß deut⸗ ſche Verkehrsflugzeuge täglich in London ein⸗ treffen würden. Der Verkehr der engliſchen Ge⸗ ſellſchaft werde ſich zwiſchen Köln und Paris kon⸗ erb und Amſterdam nicht mehr angeflogen werden. i Haftentlaſſung Charlotte Spruchs. Berlin. 12. Okt. Wie verlautet, ſoll die Schwe⸗ ſter des Juwelenräubers in der Tauentzienſtraße, Charlotte Spruch, geſtern abend aus der Haft entlaſſen worden ſein. ö Schweres Grubenunglück.— Sechs Bergleute verſchüttet. Dortmund, 11. Okt. Das preußiſche Oberbergamt teilt mit, daß vorgeſtern morgen auf Zeche Proſper 10 in Bottrop auf der erſten Sohle in einem Schüttel⸗ rutſchen Betrieb in Flöz Nr. 8 ein ſchſwerer Bruch gefallen iſt. Von den an der Unglücksſtelle beſchäftigten zieben Arbeitern ſind eich. ſchüttet wörden. Die Ausfü g Wirtſchaft und Politik. Eine bedeutſame Nede von Marx. Eiſen, 11. Oktober. Reichskanzler Dr. Marx hielt im Rahmen der von der Reichs zentrale für Heimatdienſt veranſtalteten ſtaatspolitiſchen Vorträge geſtern eine Rede über„Wirtſchaft und Politik“. Der Reichskanzler berührte auch wie⸗ der das Problem der Volkswirtſchaft, deſſen Ver⸗ wirklichung ſeiner Auffaſſung nach noch Kern ei. Sein Bedauern äußerte der Kanzler uruber. daß die Ausführungen, Silverbergs keine allſeitige Zu⸗ ztimmüng gefunden hätten. Was die augenblickliche Wirtſchaftslage anlange, warnte er vor all zu gro⸗ gem Optimismus. Das Reich. das im gegenwärtigen Haushaltsiähr nur mit Mühe ein Defizit werde ver⸗ innen, gehe in das Rechnungsjahr 1927 ohne Peſerven hinein. Weitere Steuererleichterungen ſeieen nür möglich bei einer befriedigenden Löſung des Finanzausgliches, für die der günſtige Zeitpunkt noch nicht gekömmen ſei. Das zu einer Reichstags⸗ Doebatte notwendige Material könne nicht bis zum April nächſten Jahres beſchaffen werden. Daß ſchon jetzt alle Gemeinden auf ihre eigene örtliche Steuer⸗ kraft gebracht würden, ſei nicht möglich. Nach Aus⸗ führungen über das Ar beitsbeſchaffungs⸗ Kanzler, daß durch den Abſchluß des Stahlkar⸗ tells die Rentabilität der deutſchen Eiſeninduſtrie erhöht werde und das Abkommen auf die eiſenvergr⸗ beitende Induſtrie ſich ebenfalls günſtig auswirken werde. Dr. Marx erhofft von dem Abkommen gün⸗ ſtige politiſche Rückwirkungen. des mit der Rheimandfömmiſſwnu abgeſchlöſſem hatte. Vom Holzmarkt war auch zuerſt die For⸗ n Bohkotts gegen die Fine erheben worden. f In der gegen Fernbach von der Gebrüder Him⸗ nelsbach angeſtrengten Zivilklage auf Un terlafſung, Widerruf und Schadenerſatz hat nunmehr das Landgericht 1 in Berlin unter Vor⸗ ſitz des ac dee ee Haufen dos Urteil gefällt, nach welchem der Scha dene dem Grunde nach zuerkannt wird., Außerdem wurde Fernbach verurteilt, zu wider⸗ rufen, däß die klagende Firma bei Abſchluß und Ausführung der Verträge über die Coupes ſupple⸗ znentafres vaterlandsfeindlich und aus Pr. gier gehandelt, daß ſie heimlich ohne irgen 59 Zwang und unter Verletzung deut⸗ Intereſſen mit dem Landesſeind pakkiekt daß ſie den deutſchen Wald aus Eigennutz fiſtet, WValdschtächterei befrieben und den Ad; de äge den Regierungen cee 5d 2 h führt den gleichen aß gegen den Hebaltsseber des Holzhandels⸗ 8 n, Geheimrat Ed res beim Eandgericht Freiburg, in dem Ende dieſes Monats Verhandlungstermin anſteht. Ferner läuft noch eine weitere Klage der Firma gegen Fernbach auf Schadenerſatz in Höhe von 600 000 Mark. irma Himmelsbach fü Handel und Wirtſchaft. Mannheimer Praduktenmark“. Maunheim, 11. Okt. Bei auter Nachfrage nach naher Ware nahm der hieſige Getreide- markt auch heute wieder einen günſtigen Ver⸗ lauf. Man nannte im nichtoffiziellen Verkehr gegen 12½ Uhr: Weizen inländiſcher 29.25 bis 29.50, ausl. 3132.50, Roggen inl. 23.25 his 23.75, Hafer inl. 18—19, ausl. 19— 22. Braugerſte 25— 28.50. Nuttergerſte 19.50 bis 20.50, Mai im Sack 19.25— 19.50, Weizen⸗ Zum Schluß verbreitete ſich der Kanzler über die durch'den Eintritt Deutſchlands in den Völker⸗ bund geſchaffene Lage und verſprach ſich eine be⸗ friedigende Löſung der letzten Beſprechungen zwiſchen den deutſchen und franzöfiſchen Staatsmännern in Genf und Thoirv. Da ſowohl in Deutſchland als auch in Frankreich der ernſthafte Wille zu einer Verſtändigung vorhanden ſei, würde trotz mancher Schwierigkeiten eine Löſung gefünden werden. Der „Kanzler ſchloß mit dem Wunſche auf eine baldige Befreiung des beſetzten Gebietes. Simmels bach hat Erfolg. Berlin, 11. Okt. Die Holzgroßhandlung Ge⸗ brüder Himmelsbach A.⸗G., Freiburg i. Br., war ſeinerzeit vom Verleger des Holz- markt, Fernbach, wegen der ſogenannten Coupes ſupplementaires-Verträge heftig angegrif⸗ en worden, die die Himmelsbach A.-G. in Gemein⸗ ſchaft mit anderen Firmen in der Zeit der Mieum⸗ berträge nach Aufhebung des vaſſwpen Widerftan⸗ 0 b dieſes und zwar länger als ich PW „Wen meinen Sie?“ „Valentine.“ n en „Die Spinne!“ rief J ef Falken mögen recht haben.“ a berg. Nielle ich l e hat es nichts zu bedeuten,“ fuhr Detektiv beruhigend fort.„Vielleicht hat ſie es vergeſſen Aber Sie t n ͤ— 2 Sie ſollten J 0 A ſamkeit darauf richten. ſollten Ihre Aufmerk— 11 l daß auch eine andere erhältnis kennt 9* 2 „Ja, Sie „„Die Herren hatten jetzt gegeſſen, und der De— tektiv ſchlug vor, daß ſie ſich ſofort zur Stadt be— geben ſollten. Der Konſul ſtimmite ihm zu. Er hate ſchiedenes in ſeinem Kontor zu erledigen. „Wollen wir gehen?“ fragte er „Es märe beſſer, teie der Detektiv. eleganten Wagen?“ „Einen eleganten erſtaunt. dauer.“ „Den; nehmen wir. Und dann Ihre pracht⸗ bollen Rappen mit dem neueſten und blitzendſten Geſchirr.“ „Aber es wäre mir unangenehm, Aufſehen zu machen,“ wandte der Konſul ein.„Es wird zwei⸗ ſellos auffallen, wenn ich zeitig an einem Werk— ag in ſolchem Glanz zur Stadt fahre.“ „Tun Sie es dennoch! Ich habe eine be— ſtimmte Abſicht damit.“ „Das iſt etwas anderes.“ Er gab Beſcheid, daß angeſpannt werden ſollte. „Es wundert mich übrigens,“ ſagte der Kon— ſul, indem ſie in den Wagen ſtiegen,„daß Sie Ihre vorzügliche Verkleidung abgelegt haben und wieder Asbjörn Krag geworden ſind.“ „Das habe ich aus Rückſicht auf Sie getan,“ antwortete der Detektiv. „Auf mich!“ „Ja, um Sie aus den Klauen der Spinne zu retten. Wenn wir in dieſem aufſehenerregenden Wagen durch die Stadt fahren, wird alle Welt uns ſehen, und man wird ſagen: Sieh, da fährt ja Konſul Falkenberg mit dem Detektiv Asbjörn Krag. Bevor eine Stunde um iſt, wird Valen⸗ tine es wiſſen, und ſie iſt klug genug, zu begrei⸗ 111 daß Sie mich ihrer ſelbſt wegen aufgeſucht aben“ Ver⸗ wenn wir führen,“ antwor— „Haben Sie nicht einen ſehr elegat Wagen?“ rief Falkenberg „Ja, ich habe einen nagelneuen Lan— mehl Spezial 0 41.75, Brotmehl 31.35, Nog⸗ oenmehl 33.25 34.50, Kleie 9.50—10. Trok⸗ kentreber 15—15.25, alles je 100 Kiſo wag⸗ gonfrei Mannheim. Mannheimer Schlachtviehmarkt. Dem heutigen Viehmarkt waren zugeführt 358 Ochſen, 130 Bullen. 901 Kühe und Rinder, 631 Kälber. 119 Schafe, 3016 Schweine, 179 Arbeitspferde. 44 Pferde zum Schlachten. Es wurden bezahlt: Ochſen 23—59. Bullen 30 50, Kühe 14—48, mäßig genährtes Jungvieh 36-60. Kälber 54—84., Schafe 33-35, Schweine 64—82, Arbeitspferde 600— 1400, Schlachtpferde 60— 160 Mark. Marktverlauf: Mit Großvieh ruhig, Ueberſtand; mit Käl⸗ bern ruhig, langſam geröumt: mit Schweinen ruhig. Ueberſtand; mit Arbeitspferden mittel⸗ mäßig, mit Schlachtpferden lebhaft. Mannheimer Effekten börſe. Mannheim, 11. Okt. Bei ſeſter Tendenz notierten heute: Pfälz. Hypothekenbank 146, J. G. Farben 306, Continentale Verſ. 76, Mannheimer Verſ. 109, Badiſche Aſſekuranz 177.50. Karlsruber Maſchinen 41. N. S. U. 120, Zement Heidelberg 133, ex Bezugsrechte, Rheinelektra 144.50, Rheinmühlenwerke 80, Verein deutſcher Oele 79, Weſteregeln 156, Zellſtoff Waldhof 193, Zucker Waghäuſel 103. Der Konſul hörte mit großer Spannung zu. „Und ſie wird ſich darüber klar ſein,.“ fuhr Krag fort,„daß ſie in mir einen ebenbürtigen und gefährlichen Gegner hat. Darum wird ſie ihre Angrifſe gegen mich ſtatt gegen Sie richten. Sie würde Sie bald auf die teufliſchſte Art zu Tode geguält und mit Schande bedeckt haben. Wie Sie ſehen, gebe ich mich ſelbſt preis, um Sie zu entlaſten. Damit Valentine aber keinen Au— genblick im Zweiſel iſt, wie ernſt ich es meine, werde ich ſie ſelbſt von meinem Vorhaben in Kenntnis ſetzen.“ „Und was haben Sie vor?“ fragte Falkenberg. „Im Augenblick ſteht dieſe gefährliche Frau ganz unantaſtbar da,“ ſagte der Detektiv.„Sie verkehrt ſogar in der höheren Geſellſchaft, emp— fängt Einladungen von einem verhältnismäßig ſo vornehmen Mann wie dem Kammerherrn To— ten. Alle bewundern ihren Geiſt, ihren Edelſinn und ihre Schönheit, keiner zweifelt an ihr. Ich aber will ſie davon unterrichten, daß ich weiß, daß ſie eine elende Verbrecherin. eine ſchlechte und grauſame Frau iſt, und ſie ſoll wiſſen, daß ich nicht ruhen werde, hevor ich genug Beweiſe habe, ſie zu entſchleiern.“ 5 „Und wie ſoll ſie dies erfahren?“ fragte der Konſul. „Ich will es ihr ſelbſt Krag, offen und ehrlich, beginne.“ Der Detektiy ſah auf ſeine Uhr. „Um ein Uhr will ich der Spinne meine Auf⸗ wartung machen,“ ſagte er. Der elegante Landauer mit den ſchwarzen Trabern fuhr raſch durch die Allee an dem ſon⸗ nigen Sommervormittag. ö Falkenberg war düſter und ernſt. Aber niemand konnte Asbjörn Krags ſorg⸗ loſem Geſicht anſehen, daß er mit dieſer Fahrt den Kampf gegen eine gefährliche Verbrecherin einleitete. Und diele Menſchen bemerkten, daß dort Kon⸗ ul Einar Falkenberg und der berühmte Detektiv sbjörn Krag zuſammen fuhren. ſagen,“ antwortete bevor ich den Kampf Fostſetzung ſolgl. 11 170 32— 0 D —— I LEAUEHE TIE it 2 S . , e . e — I — — 2 lis — G g — = 2 il — n 2 — — 2 n 2 — ö 11 1 5 1 — 322112— 47 2 1922—— 2—— 1 L 45 „ Die luſtige Welt dnl ddl lee Fürſorglich. Ga ſſt(im Bahnhofsreſtaurant):„Warum geben Sie denn hier ſo kleine Portionen?“ N ö Kellner:„Damit die Gäſte den Zug nicht ver— ſäumen.“ Auferſtanden! Humoreske von Peter Pack. (Nachdruck verboten.) Nicht alle Ehen werden im Himmel geſchloſſen.“ Auch der Kanalarbeiter Tobias Murt war in der Lage, dieſen Satz unterſchreiben zu laſſen.— Viele Ehen haben mit dem Brote die Eigenſchaft gemein, daß ſie ſich, je altbackener ſie werden, als deſeo ungenießbarer erweiſen, und alſo erging es auch dem Herzensbündnis unſeres Tobias. Als Murk vor vielen Jahren ſeine hübſche Suſanne heimgeführt, hatte er es ſich nicht träumen laſſen, welch ein Teufel in ihr ſtak. Hätte er damals geahnt, daß Preiswert. „Was hat denn die Uhr gekoſtet?“ „Drei Monate Gefängnis!“ „Menſch, war die billig!“ ſein Leben ein fortwährendes Scharmützel ſein würde, ſo hätte er ſich wahrſcheinlich ein wenig bedacht. Tobias folgte jedoch dem allgemeinen Beiſpiel und handelte echt menſchlich, das heißt, er heiratete zuerſt, und dann dachte er über den nicht ganz unwichtigen Schritt nach. 5„ Während er grub und ſchaufelte, bot ſich ihm ja auch hinreichend Gelegenheit, die Dinge dieſer Welt zu überdenken. Seine„Alte“, deren Reize bald dahin— gingen, woher ſie gekommen waren. nämlich zum Teufel, verglich er dann oftmals mit verſchiedenen nütz— lichen Gegenſtänden, wie etwa einem Reibeiſen oder einer Kneifzange. 5„ Hatte nun auch Tobias von der gütigen Natur eine leidliche Doſis Galgenhumors zum Präſente er— halten, ſo reichte dies doch leider nicht aus, um dem fortgeſetzten Keifen ſeiner„beſſeren Hälfte“ ein wirk- ſames Gegengewicht zu geben. Der Gute ſuchte daher ſeine Zuflucht bei jenem philoſophiſchen Syſtem, das ſich wegen des ihm innewohnenden geiſtigen Feuers Die ängſtliche Großmutter. „O Gott, wie iſt der Sänger heute erkältet! Das wird doch wohl nicht anſtecken?“. —. —.— r e 8 2 e EEE EEE IEEE TEE . me.. n 0. me, e. e 1** 4. n ee err.— nicht weniger Anhänger rühmen darf, nämlich bei der Philoſophie der Schnapsflaſche.„ N Aber auch dieſe Weltweisheit hat ihre Grenzen, gegen elementare Naturgewalten, wie Erdbeben, Waſſernot und zänkiſche Frauen richtet ſie wenig aus. Und ſo geſchah es denn, daß der arme Tobias, nach⸗ dem er eine Zeitlang ſehr melancholiſch herum— geſchlichen, eines Tages der ſchwertſcharfen Zunge ſeines Ehefünfſechſtels entfloh und auf Michſiehſte nimmer verſchwand. Frau Suſanne war über N Schritt, den ſie ihrem geduldigen Manne nie zu— getraut hätte, ſehr betrofſen. Ihr Schrecken wurde jedoch auf das Höchſte geſteigert, als ſie acht Tage nach dem geheimnisvollen Verſchwinden folgendes Schreiben von der Hand ihres Mannes empfing: N „Wenn Du dißen Briehf erhelst, weihle ich nigt mehr under den Lebende. ö Dein gewehßner dieſen unerwarteten Tobias.“ Nun war des Jammerns kein Ende. Ihr guter, geduldiger Mann hatte ſich alſo ihretwegen das Leben Man ſieht's. „Sehen Sie, lieber Beckmann, dort oben hauſten meine Ahnen.“ „Donnerwetter, haben die aber gehauſt!“ genommen! Tiefe Reue erſaßte die ſonſt ſo harte Frau und verbitterte ihr Daſein. Nach Ablauf eines Monats wurde nun ein Leich nam gefunden, der mehrere Wochen im Waſſer gelegen hatte und der Kleidung nach ihr Gatte ſein konnte. Da kein anderer den Leichnam beanſpruchte, ſo mußte er es wohl ſein, umſomehr als auch einer von Tobias' Verwandten dieſer Anſicht zuſtimmte. Man veranſtaltete daher das Begräbnis. Der Trauerzug beſtand aus der untröſtlichen Witwe, einigen Verwandten und eingz Anzahl von Kollegen des Verſtorbenen.. Die Feierlichteit war beendet, einige Totengräber traten herzu, um ihr trauriges Werk zu beginnen. Plötzlich ſtieß die Witwe einen Schrei aus und taumelte zurück. Die anweſenden Verwandten und Freunde folgten der Richtung ihrer Hand und er— 3 — N 51 171„ ane U . —— Der Berliner. „Mein Jott, haben die Berje eine fabelhafte Höhe!“ 7 7 27 10 3 7 1 4 „Na, mein Jott, man doch bloß uff die Jipfel 15 blickten— Tobias, der unbekümmert um alles andere an ſeinem eigenen Grabe mitſchaufelte. Doch faßten ſich die Leidtragenden. den rüſtig arbeitenden Verſtorbenen und ihn an. 5— Tobias ſah auf und erſchrak, als er ſeine Frau er— blickte. ä ü „Aber das iſt doch zu dumm!“, ſagte er ärgerlich, „einen ſogar in der Ruhe des Grabes zu ſtören!“ „Ach lieber, lieber“ Frau. Sie umgaben redeten Tobias!“ rief jetzt die 0 „Biſt du es denn wirklich?“ Kehre doch zurück! Ich weiß ja, daß ich ſchuld war, aber ich verſpreche dir, ich will mich beſſern!“ Den vereinten Bitten aller Anweſenden gelang es endlich, den Mann umzuſtimmen und zur Heimkehr zu bewegen. ö N 5 „Aber höre einmal, Tobias“, ſagte endlich ſein Bruder zu ihm,„wie kounteſt du uns denn ſo er⸗ ſchrecken, indem du ſchriebſt, du weilteſt nicht mehr unter den Lebenden.“ „Na, es iſt ja guch wahr“, ſchmunzelte Tobias,„ich bin ja— Totengräber geworden!“ n. Der Auferſtandene kehrte mit den jetzt ſehr fröh⸗ lichen Leidtragenden in die Stadt zurück. Seine Frau ſcheint ſich indeſſen wirklich gebeſſert zu haben, denn er„weilt noch immer unter den Le— benden“. Vaterſtolz. „Herr Protze, hauen Sie doch mal Ihren Jungen tüchtig durch. Eben hat der Lauſebengel mit einer Luftbüchſe nach mir geſchoſſen!“ „Hat er Sie denn getroffen?“ „Nee, Gott ſei Dank nicht!“ „Nee, dann war's mein Sohn auch nicht!“ Im Zeitalter der Induſtrie. „Kennen Sie Shakeſpeares Werke?“ „Nein, was fabrizieren die denn?“ Einſicht. Lehrer:„Nun habt Ihr mir alle Haustiere ge— nannt, aber eins fehlt doch noch. Könnt Ihr mir auch das eine noch nennen? Es hat ſtruppige Haare, iſt unſauber, wälzt ſich gern im Schmutz und treibt ſich auf des Nachbars Hof herum? Weißt du es, Fritzchen?“ „Das bin ich, 1 Herr Lehrer. W. gr. III Er kann. Auf einer Station ſteckt ein Paſſagier den Kopf zum Fenſter hinaus und fragt den vor ihm ſtehenden Stationsvorſteher:— N ö „He, können Sie mir ſagen, auf welchem Bahnhof wir hier ſind?“ ö ö Der Stationsvorſteher ſagt: „Ja, ich kann!“ Greift an die Mütze und geht von dannen. Am Ende der Tragödie. Das Söhnchen, nachdem der Schauſpieler, wie ſeine Rolle es vorſchrieb, den Heldentod geſtorben iſt: „Mama, müſſen wir denn auch noch zum an bleiben?“ „... ſo zwitſchern die Jungen.“ Die Kinder ſpielen„Mutter und Kind“. Nach einer Weile kommt die Hausfrau ins Spielzimmer und be⸗ obachtet, wie der kleine Theo im Nebenzimmer allein ſitzt und ſcheinbar emſig arbeitet. „Nanu, ich denke, ihr ſpielt„Mutter und Kind?“ fragt die Mutter. N „Tun wir auch“, erklärt Lottchen,„aber wir leben augenblicklich getrennt.“ Igl. Kathederblüte. Lehrer:„Und wenn ihr euch auch noch ſo leiſe vor⸗ ſagt, ich höre es doch. Meine Ohren reichen bis auf die hinterſte Bank.“ 7 *— . — IEEE te. a„.— nn,. 2 a 3 ee n* n n. ee——————— f— 2 s;—— ee. n N eee 3 4.. a 1 en.—— n c n 1 12 r eee,— e n ee. e. ab, e—— eee ee e— een.—. r*———————— S.. HEA ——— Sill Sisi Isi — = — 111 — 2— e eee 5——— n*— IEEE 1 5 3— ——.— .—— —