PP 1 14 Todes„Anzeige. Gott, dem Allmächtigen hat es in ſeinem unerforſchlichen Ratſchluſſe gefallen, letzte Nacht/ 12 Uhr meine innigſtgeliebte Gattin, unſere treube⸗ ſorgte Mutter, Großmutter, Schwiegermutter, Schweſter, Schwägerin und Tante, Frau —— beſſeres Jenſeits abzurufen. — Katharina Wunderle ge b. Illert von ihren langen ſchweren, mit großer Geduld ertragenen Leiden, öfters ver⸗ ſehen mit den hl. Sterbeſakramenten, im 67. Lebensjahre, zu ſich in ein Wir bitten, ihrer Seele im Gebete zu gedenken. Viernheim, den 13. Oktober 1926. Für die tieftrauernd Hinterbliebenen: Valentin Wunderle 1. Die Beerdigung findet morgen Donnerstag nachmittags 3 Uhr vom Trauerhauſe, Holzſtraße 31, aus ſtatt. Bekanntmachung. Betr.: Sprechſtunden der Wohnungskommiſſton. Die auf heute anberaumte Sitzung fällt aus und findet am Donnerstag, den 14. Oktober 1926 ſtatt. Viernheim, den 13. Oktober 1926. Wohnungskommiſſion. Mandel. Lokale Nachrichten. * Ausreißer. Die Pferde von Land⸗ wirt Weldner, Schulſtraße, ſind heute Nachmittag in der Rathausſtraße mit Bordwagen und ohne Fuhrmann in raſendem Tempo durchgegangen. Das elne Hinterrad war ſchon heraus, ſodaß der hintere Teil des Wagens auf dem Boden ſchleifte. Ohne beſonderen Schaden zu nehmen, kam das Gefährt vor der Behauſung deines Beſttzers an. * Goldene Hochzeit. Herr Drechsler⸗ meiſter Valentin Hofmann 5., Lniſen⸗ ſtraße 12, konnte geſtern mit ſeiner Gemahlin, Lulſe geb. Roos, das ſeltene Feſt der gol⸗ denen Hochzeit feiern. Das greiſe Jubelpaar isse Hohlgaun Maschinen- und Hand- 1 stickereien— Kurbel-. Plan- u. Kettenstiche— 8 Knopflöcher für Wäsche— und Kleider— Stoff- knöpfe, Stoffmalereien Berta Leistner Mannheim Charlottenstraße 8. Annahmestelle Viernheim MHikol. Brechtel 4. Lorscherstr. 11. Morgen Donnerstag Vereins⸗ Abend mit Einführung des neuen Hochw. Herrn Geiſtl. Beirats. Vollzählig erſchei⸗ nen! Her Vorſtand. Nannheim, Schwefzingersiraße 39, Telefon 30719 F Schriftliche Heimarbeit vergibt Vitalis ⸗Verlag, Telefon 448 München S W I. Wormser erbstmesse rüder Major Große Auswahl in modernen Pelzschuhen tür Damen in allen Ledersorten, mit L XV. und 5 Blockabsätzen, staunend billig. Beruissflefel aller Art. 6 J Turnschuhe. Reiche Auswahl in molligwearmen Winfer schuhen erfreut ſich noch beſter Geſundhelt. Aus dleſem Anlaß brachte der Männer⸗Geſangverein, deſſen Mitglied und Ehrenmitglied Herr Hofmann ſelt 53 Jahren iſt, eln Ständchen.— Gleichfalls das goldene Hochzeitsfeſt können morgen felern Herr Wilhelm Englert mit ſeiner Ge⸗ mahlin, Helene geb. Rückert, in Altheim bet Buchen wohnhaft. Es ſind dies die Eltern des Inhabers vom hieſigen„Schützenhof“, Herrn Alois Englert. Den Jubelpaaren auch unſere herzlichſten Glückwünſche! „Edelweiß. Heute Mittwoch abend voll⸗ zähllge Zuſammenkunft im„Brauhaus“. * Zeitungs⸗Jubiläum. Die„Lampert⸗ heimer Zeitung“ konnte am 1. Oktober l. Irs. auf ihr 50 jähriges Beſtehen zurückblicken. Eine reichhaltig und ſchön ausgeſtattete Feſtnummer gibt Zeugnis von dem Werdegang und Können der„Lampertheimer Zeitung“. Aus kleinen An⸗ fängen iſt ſie zu einer beachtlichen Höhe gekom⸗ men. Bisher erſchien die„L. Ztg.“ dreimal, ſeit 1. Oktober täglich. Möge unſerer Nach- barin und ihrem Verleger, Herrn Carl Möch, ſein! geſtern Nachmittag ein alter Krieger u. Veteran Herr Johann Riß 3., Bismarchſtraße 23. Aus dem Feldzug von 1870—71 ohne Verwun⸗ dung glücklich zurückgekehrt und auch noch ſonſt bis ins hohe Alter noch recht rüſtig, iſt er nun, nach kurzer Krankheit, zur großen Armee abge⸗ rufen worden. Groß war die Zahl der Trauer⸗ gemeinde, die dem Sarge folgte. Auch ſeine alten Kriegskameraden, deren Zahl nun immer geringer wird. wie auch Krieger⸗ und Soldaten⸗ verein„Teutonla“ mit Muſtkkapelle und Fahne begleiteten den Verſtorbenen auf ſeinem letzten Wege Möge er im Frleden ruhen! * Odenwald⸗Klub. Heute Mittwoch, Klubabend im„Löwen“, Um zahlreiches Er⸗ ſcheinen wird gebeten. *Die Sprechſtunden der Wohnungs⸗ kommiſſion, die urſprünglich heute ſtattfinden 170 iſind auf morgen Donnerstag verlegt worden, Das Verkehrshindernis. An dieſer Stelle wurde ſchon darauf hingewieſen, daß die in den Straßen umherliegenden Röhren für die Waſſerleitung ſich als ein Verkehrshindernis von Tag zu Tag mehr herausſtellten. Am Sonntag Abend hatte ein hieſiger junger Mann das Pech über eine ſolche Röhre zu ſtolpern, kam zu Fall und zog ſich hierbei einen Handgelenkbruch zu. Man muß ſich nur wundern, daß bisher nicht noch größeres Unglück entſtanden iſt. Wer haftet denn eigentlich für Schadenfälle, eine Frage, die doch zu denken geben ſollte Da es ſchon früh Nacht wird, ſollten die Fahr ⸗ und Gehwege, wenn eine genügende Beleuchtung nicht vorhanden iſt, ohne Schaden zu ſtiften, verkehrsfrei ſein. * Radunfall. Auf der Landſtraße von Viernheim nach Mannheim ſtieß geſtern Nach⸗ mittag ein Motorradfahrer mit einem hieſigen Radfahrer zuſammen. Der Radfahrer wurde vom Rade geſchleudert und erlitt erhebliche Ver⸗ letzungen an einem Bein und an der Schulter, ſodaß er ärzliche Hilfe in Anſpruch nehmen mußte. Das Rad wurde zertrümmert. * Bis zu 3000 RM. Belohnung für die Ermittelung der Fälſcher von Reſchs⸗ banknoten über 10 und 20 RM. Die Reichs⸗ banknebenſtelle Bensheim gibt folgendes be⸗ kannt: Trotz häufiger Warnungen vor der An- nahme falſcher Reichsbanknoten gelingt es Fäl⸗ ſchern, in erſter Linle kleine Gewerbetreibende mit falſchen Noten zu betrügen. Wer die Ver⸗ haffung der Herſteller dieſer Noten und Beſchlag⸗ nahme des Falſchmünzergeräts veranlaßt oder hierzu beiträgt, hat Anſpruch auf einen ſeiner Mithilfe entſprechenden Teil obiger Belohnung auch fernerhin ein gedeihlicher Erfolg beſchieden * Zur letzten Ruhe gebettet wurde nen angemeſſen, durch deren Mithilſe die Feſt⸗ nahme von(wiſſentlichen Verbreitern falſcher Relchsbanlnoten gelingt. In verdüchtigen Fäl⸗ len benachtichtige man die Polizei. Anleitungen zur Prüfung der Reichsbanknoten auf Schtheit werden von den Kaſſen der Relchsbank koſtenlos abgegeben. * Altes Silbergeld. Das Reichsbank⸗ Direktorium hat mit Wirkung vom 1. Oktober an den Ankaufspreis für das außer Kurs ge⸗ ſetzte Stlbergeld auf 35 Pfennig für eine Silbermark herabgeſetzt. * Wormſer Herbſtmeſſe, Verkehrswoche, vom 7. bis 14. November. Die im vorigen Jahr ſo ſtark beſuchte Wormſer Herbſtmeſſe ver⸗ ſpricht dieſes Jahr einen noch welt ſtärleren Zu⸗ ſpruch zu finden. Worms will in dieſen Tagen etwas bieten, es will viel bieten. Es will dem altangeſehenen„Allerheiligenmarkt“ Ehre machen. Ein Meſſeprogramm, reichhaltiger wie je, wurde aufgeſtellt, das wir demnächſt unſeren Leſern bekanntgeben werden. Der Beſuch der Wormſer Herſimeſſe wird ohne Zweiſel auch aus hleſiger Gegend nichts zu wünſchen übrig laffen. 19 O. J. K. Viernheim N D. J. K. Lorſch(Verbandsſpiel) 2:3(1:1). Am Sonntag hatte unſere hieſtge D. J. K. einen ſchweren Gang, namlich nach Lorſch. Bedeutend erſchwert aber wurde derſelbe noch durch den Umſtand, daß dle Mannſchaft ohne ihren bewährten Torwächter Buſalt antreten mußte Für dieſen ſtand der alte Kämpe Herſchel zwiſchen den Pfoſten. aber Buſalts Form nicht erreichen, welcher ſicher das 1. und 3. Tor gehalten hätte. Die Ver⸗ teidigung war heute der beſte Teil der Mann⸗ ſchaft, da Kaufmann ſowohl wie Helffrich H. eines ihrer beſten Spiele lieferte. In der Läu⸗ ferreihe konnte nur Hoock Ph. gefallen, während die beiden Außenläufer öfters zu wünſchen übrig ließen. Hauptſächlich Beikert hielt ſeine Seite ſchlecht in Schach. Im Sturm vermißte man ſtark die ſonſt ſo gefährlichen Torſchüſſe. Vornehmlich Mandel J., der verſchiedene Mal den Sieg in der Hand hatte, verſagte glatt vor dem Tor des Gegners. Stumpf und Winkler J. konnten ſich auch nicht richtig durchſetzen, erzielten jedoch beide je ein Tor. Die beiden Flügelſtürmer Hofmann V. und Hofmann K. waren ſtets gut abgedeckt und kommen ſelten erfolgreich durch. Das Spiel war jederzeit ausgeglichen und wurde ſcharf durchge⸗ führt. Der Steg ſtand offen bis zum Schluß. Das Siegestor fiel erſt in der 2. Minute vor Schluß durch den Lorſcher Halbrechten, der übri⸗ gens alle 3 Tore ſchoß— Die 2. Mannſchaft von Viernheim lieferte am Sonntag ihr erſtes Verbandsſpiel und gewann gegen die gleiche von Bürſtadt 9:0. Die 3. Mannſchaft ſpielte gegen Lorſch 3. und teilten ſich die Punkte(3: 3.) —ä1—— erkehrs-Coche 3 Allein verkauf: Bitte Adresse genau beachten.„ 5 * 7. Starke Laufer⸗= und Einleg⸗chweine zu ſtaunend billigen Preiſen eingetroffen. Sehweinehanadung Maler Weinheim Wilhelmſtr. 4 Fe padhöbb posts dad Face zwecks wichtiger Beſprechung im Lokal zum Brauhaus. vol zählige Zuſannenbunſt Dey Borſtand. I Klub⸗Abend Odenwald⸗Klub Ortsgruppe Viernheim Mittwoch, 18. Oktober 1926 ä Für den Materhedart. Tafelbirnen, Kochbirnen (Reifezeit Febr.) ferner fortdau⸗ ernd Quitten, gute Eßbirnen, Spinat, Blumenkohl, kraut, Kopfſalat, Winter⸗ krautpflanzen verkauft Dez., Jan., reife Rotrüben, Carotten, Wirſing⸗ Ehatt. ſowie ein neuer preiswert zu verkaufen. Blattes. Einige guterhaltene Herren- Anziige Pe 2 2 0 0 8 Abreſſe im Verlag dieſes Schlacht laufend abzugeben. Geflügelzuchtanstalt Wieder so ein Paar! Da soll ich nun helfen, wenn derStiefel mit schlechter Schuhcreme verdorben ist. 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Altbelgier und valoriſierte Deutſche brachten es noch nicht auf 1000 Stimmen und dieſe ſollen zum größten Teil von den aus Brüſſel in das annektierte Gebiet entſandten Beamten abgegeben ſein. In Eupen wurden gewählt 5(deutſche Chriſtliche Demokraten, 6 Kandidaten der (deutſchen) Chriſtlichen Wählervereinigung, 2 Mitglieder der(prodeutſchen) Sozialdemo⸗ kratiſchen Arbeiterpartei. Der nach der Annek⸗ tierung von Brüſſel ernannte Bürgermeiſter Phaslaire, der vergeblich verſucht hatte, auf der Liſte der Chriſtlichen Demokraten oder der Chriſtlichen Wählervereinigung einen Platz zu finden, hatte eine eigene Liſte aufge⸗ ſtellt. Er iſt durchgefallen und wird auch wohl als Bürgermeiſter zurücktreten. Der Führer der Sozialdemokraten, Weiß, der wiederge— wählt iſt, wird ſeinen Antrag, in der Ge⸗ meinde Eupen eine geheime Abſtimmung an⸗ läßlich der Frage, wieder zu Deutſchland zu gehören, zu organiſieren, im neuen Rat ſofort wieder behandeln laſſen. Es iſt jetzt ſicher, daß der Antrag angenommen werden wird, und daß. wenn ſich Brüſſel weniaſtens nicht ein⸗ miſcht, noch vor Ende dieſes Jahres in dieſer Gemeinde ein Volksreferendum ſtattfinden wird. Dieſes Referendum hat ſelbſtverſtänd⸗ lich zunächft nur ratgebende Bedeutung. In Malmedy waren drei Liſten auf⸗ geſtellt. Induſtrie u. Mittelſtand bildeten eine Einheitsliſte, Gemeindeintereſſen genannt. Dieſe Liſte trug durchaus deutſchen Charakter. Die Altbelgier beteiligten ſich mit einer eige— nen Liſte an der Wahl. Um mehr Stimmen zu erhalten, wurden auch einige Vertreter der deutſchen Chriſtlichen Gewerkſchaften auf die⸗ ſer Liſte aufgeſtellt. Die Sozialiſten, die, wie in Eupen, kräftig die Annektion bekämpfen, kamen gleichfalls mit einer eigenen Liſte. Ge⸗ meindeintereſſen bekam 4 Mandate. Auf die kombinierte Liſte der Altbelgier und Chriſt⸗ lichen Gewerkſchaften entfiel nur 1 Mandat. Die prodeutſchen Sozialdemokraten bekamen dagegen dank ihrer antibelgiſchen Propagan⸗ da 6 Mandate und haben hiermit die Mehr⸗ heit des Rates erobert. Man kann jetzt an⸗ nehmen, daß ihr örtlicher Führer, Werſon, vom Rat als Bürgermeiſter empfohlen wer— den wird. Wie bekannt, hat er ſich im alten Rat viel Mühe gegeben, eine Volksabſtim⸗ mung über die Annektionsfrage zu organiſie⸗ ren. Man nimmt au, daß er auch im neuen Rat ſofort die Frage der Abſtimmung wieder auf die Tagesordnung ſtellen wird. Auch die anderen Gemeinden des annek⸗ tierten Gebietes haben, ſoweit die Ergebniſſe vorliegen, einen deutſchen Gemeinderat be⸗ kommen. Attentats verſuch auf Poincare? Paris, 12. Ott. Nach einer Meldung der „United Preß“ wurde geſtern ein Attentatsverſuch auf Poincare verhindert. Ein Spanier betrat das Palais Royal und verlangte dringend Poin⸗ care zu ſprechen. Da ſein ſonderbares Beneh⸗ men auffiel, wurde er einer Leibesviſitation un⸗ terzogen, bei der man einen ſcharf geladenen Re⸗ volver fand. Der Spanier wurde ſofort verhaf⸗ tet.— Hierzu iſt zu bemerlen, daß ſich Poincare zurzeit des angeblichen Attentatsverſuchs über⸗ haupt nicht in Paris befand. Dabei wäre natür⸗ lich möglich, daß der angebliche Attentäter von der Abweſenheit Poincares nichts wußte. Die Verhandlung über den Germersheimer Zwiſchenfall. FVandau, 13. Ott. Wie unſer Landauer Bericht⸗ erſtatter erfährt, entſpricht die Havasmeldung, wo⸗ nach der Prozeß wegen des Germersheimer Zwi⸗ ſcheufalles am 15. November ſtattfinden ſoll, nicht den Tatſachen. Die Unterſuchungen über den Fall Germersheim ſind noch nicht abgeſchloſſen. n rechnet jedoch damit, daß in wenigen Tagen die Unterſuchung beendet ſein wird und die Akten dem Obertommandierenden des 32. Armeekorps Donnerstag, den Anzeigenpreiſe: 0 abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſ vorher.— Inſerate müſſen bei Auf 14. Oktober 1926 Tageblatt nzeig (Viernheimer Bürger⸗Ztg.— Viernh. Volksbla ft: Unerhöhrte Tumulte— Tätliche Berlin, 13. Okt. Man hätte gemeint, die Sitzung des Land⸗ tags würde bei den ſachlichen und ruhigen Ausführungen des Abg. Falk ohne Zwiſchen⸗ fall weitergehen. Das war nicht der Fall. Es kam zu ungeheren Szenen, wie ſie der Land⸗ tag oder überhaupt ein Parlament noch nicht erlebt hat. Aus einem noch nicht zu überſehen— den Anlaß kam es plötzlich im Saal zu einem tätlichen Zuſammenſtoß. Ein kommuniſtiſcher Abgeordneter warf dem demokratiſchen Abg. Riedel ein Akten⸗ bündel vor die Bruſt und ein zweites zur Deutſchen Volkspartei hinüber. Dies war das Zeichen für das Eingreifen der Zuſchauertri⸗ büne. Dort hatte die kommuniſtiſche Fraktion ihre Anhänger auf den erſten Bänken verteilt, alles junge Burſchen. Kaum war der Angriff des kommuniſtiſchen Abgeordneten gegen den Abg. Riedel erfolgt, als ſich von der Tribüne ber Zuſtimmungskundgebungen hören ließen. Die bürgerlichen Parteien wandten ſich ſofort zur Tribüne und verlangten deren Räumung. Der Präſident war in dieſem Augenblick machtlos, denn es erhob ſich im Hauſe ein Höllenlärm, in dem alle Vernunft unterzugehen ſchien. Die kommuniſtiſchen Tribünenbeſucher ſchrieen in den Saal herunter, die Parteien zur Tribüne hinauf. Als ein kommuniſtiſchen Schreier entfernen wollte, erhob ſich ein furchtbarer Lärm unter den kommuniſtiſchen Abgeordneten. Ihr Führer Pieck ſtürzte zur Tribüne herauf, um die kommuniſtiſchen Be— ſucher zu ſchützen. Da trat plötzlich auf der Tribüne ein junger Burſche auf. der eine Brandrede in den Saal herunter hielt. Er be— ſchimpfte die Sozialdemokraten, die in der Fürſtenfrage umgefallen ſeien. Dann ſtimm⸗ ten die kommuniſtiſchen Tribünenbeſucher ein Schlie ßlie Diener die und Tintenfäſſer als„ſchlagende“ Ein Kommuniſtenſkandal im preuß. Abgeordnetenhauſe. 1 1 E Zuſammenſtöße.— Waſſergläſe Beweismittel im Redekampf gelang es, die Tribünen zu räumen. Die Erregung im Saal beſtand trotz der Aufhebung der Sitzung unvermindert fort. Ein kommuniſtiſcher Abgeordneter beſtieg die Rednertribüne und wollte ſprechen. Er wurde daran durch den Lörm der Rechtsparteien ge⸗ hindert. Darauf ergriff er das auf der Tri⸗ bhüne ſtehende Glas Waſſer und warf es ſamt Inhalt in die Schar der bürger⸗ lichen Abgeordneten hinein. Ein neben ihm ſtehender Abgeordneter ergriff die Glocke, um ſie ebenfalls unter die Abgeord⸗ neten in den Saal zu ſchleudern. Ein größeres Unglück wurde nur dadurch verhindert, daß es einem Diener gelang, ihm die Glocke zu entwinden. Der Abg. Kaſpar ergriff darauf ein neben ihm ſtehendes Tintenfaß und machte Anſtalten, es ebenfalls in den Saal zu wer⸗ fen. Es wurde ihm von einem Diener aus der Hand gerungen. Erregte Szenen ſpielten ſich auch zwiſchen einzelnen Abgeordneten ab. Man hatte die Befürchtung, als ob es jeden Moment noch zu weiteren Tätlichkeiten kommen würde. Der ganze Saal war in ungeheurer Aufregung. Die Tribünen wurden langſam geräumt, nachdem die kommuniſtiſchen Zuhörer noch— mals ein Hoch auf die Weltrevolution ausge- bracht haben. Im Sitzungsſaal bleiben die Abgeordneten aller Parteien verſammelt. Die Kommuniſten ſtoßen andauernd Drohrufe gegen einzelne Abgeordnete aus. Die Aufhe⸗ bung der Sihung iſt einſtweilen auf 15 Minu⸗ ten feſtgeſetzt. Lanaſam leeren ſich die Tribü⸗ nen, und Zahlreiche Kommuniſten und Er— werbsloſe, die dort verſammelt waren, hal⸗ ten ſich noch längere Zeit auf den Fluren auf und ſtoßen laute Verwünſchungen gegen die Hohenzollern, gegen die Regierung und die einzelnen Parteien aus. Inzwiſchen wurde angeordnet, daß keine weiteren Karten für Tribünenbeſucher für heute ausgegeben wer— handlungstermin feſtgeſetzt.— Der in Haft be findliche Unterleutnant Rouzier hat mit, ſeiner Verteidigung drei Rechtsanwälte aus Paris und Straßburg beauftragt.— Rechtsanwalt Dr. Führ traf im Laufe des Dientsag wieder in Landau ein und fuhr nachmittags nach Koblenz weiter, wo er ſich mit dem zweiten Verteidiger Dr. Grimm⸗Eſſen zu einer Beſprechung treffen wird. Um die Verminderung der Rheinland⸗ Ordonnanzen.. Berlin, 13. Ott. Die Prüfung der Vorſchläge, die die Interalliierte Rheinlandkommiſſion über die Verminderung der Ordonnauzen gemacht hat, hat, wie die„Voſſ. Ztg.“ erführt, zunächſt erge ben, daß die deutſchen Wünſche, die wiederholt geäußert wurden, nur zum Teil erfüllt werden. Da die Vorſchläge der Reichsregierung zunächſt zur Prüfung und Gegenäußerung zugegangen ſind, wird wahrſcheinlich ein ausgearbeiteter Ge⸗ genvorſchlag der Reichsregierung für die beſetzten Gebiete der Interalliierten Rheinlandkommiſſion übergeben werden. In welcher Form die weite⸗ ren Verhandlungen geführt werden ſullen, kann erſt die genaue Ueberprüfung des eingegangenen Entwurfs der Rheinlondkommiſſion ergeben. Es beſtehen zur Zeit noch etwa 200 Ordynnanzen, von denen ein großer Teil durch die inzwiſchen ſortgeſchrittene Entwicklung praktiſch überholt iſt. Deutſches Reich. Zum Rückkehrgerücht Wilhelms 2. Berlin, 13. Okt. Einer Amſterdamer Blät⸗ termeldung zufolge ſind bei der niederländi⸗ ſchen Regierung weder von der Seite des deutſchen Kaiſers noch von Seiten irgend einer auswärtigen Regierung irgend welche Schritte bezüglich einer Rückkehr Wilhelms nach Deutſchland unternommen worden. Eine Unterredung Wilhelms 2. oder eines Beauf⸗ tragten mit dem holländiſchen Innenminiſter hat nicht ſtattegfunden. Ueberhaupt iſt in Re⸗ gierungskreiſen nichts davon bekannt, do ß Wilhelm 2. Doorn zu verlaſſen beabſichtige. Rückgang der Erwerbsloſigteit. Berlin, 13. Okt. In der zweiten September⸗ General Douchy in Kaiſerslautern überſandt wer⸗ den können. Von dieſen wird dann erſt der Ver⸗ die Zahl der Hauptunterſtützungsempfänger 153 000, d. h. um 9,8 Prozent, zurückgegangen, ge ad auf auf 1 Die Hauptunterſtützungsempfänger von 1194000 1 128 000, die der weiblichen von 289 000 267000. Geſamtzahl von 1483 000 1395 000, alſo um 88 000 oder 5,9 Prozent. i Zahl der Zuſchlagsempfänger(unterſtützte Fami lienangehörige von Erwerbsloſen) hat ſich in dem gleichen Zeitraum von 1481000 auf 1 110 009 ver mindert. Während des Die September iſt um ganzen Monats genüber einem Rückgang von 103 000, d. h. 6,3 Prozent im Auguſt, und 89 000, d. h. 5 Prozent im Juli. Gegenüber dem Höchſtſtand der Er⸗ werbsloſenzahl im Februar, die 2058 000 betrug, ergibt ſich ein Rückgang um 663 000 oder 32,2 Prozent. Ausland. Polniſcher Spionageprozeß gegen Deutſche. Kattowitz, 13. Okt. Geſtern begann hier der Prozeß gegen 11 Mitglieder des deutſchen Volks bundes, die angeklagt ſind, zu Gunſten Deutſchlands Spionage getrieben zu haben. Bei der Vernehmung der Angeklagten bekann ten ſich dieſe zu dem im deutſchen General konſulat gefundenen„Material“, von dem ſte erklärten, daß ſie damit nicht beabſichtigt hät ten, den polniſchen Staat zu ſchädigen.„Die Zeugenvernehmung ergab geſtern noch nichts Weſentliches. Aus der Wormſer Kommunalpolitik. (Eine widernatürliche Koalition.— Schwarz Weiß⸗Rot und Knallrot mit dem Somjetſtern.) Bei der geſtrigen Wahl des Beigeordneten der Stadt Worms in unſerer Stadtverordnetenver⸗ ſammlung ereignete ſich die kleine und kleinliche Epiſode, daß die zwei unbedeutenden Flügelpar⸗ teien, die Deutſchnationalen und die Kommuni⸗ ſten, allein auf weiter Flur gegen die Wiederwahl unſeres Parteifreundes Winkler ſtimmten. Laßt ihnen den Spaß! Immerhin verdient dieſe Tat⸗ ſache von dem Gros der Wormſer Bürgerſchaft ohne Unterſchied des religiöſen oder politiſchen Bekenntniſſes feſtgenagelt zu werden. Schwarz⸗ Weiß⸗Rot und Knallrot mit dem Sowjetſtern, ein hälſte iſt die Zahl der Erwerbsloſen weiter zu⸗ (rückgegangen, und zwar die Zahl der männlichen Die einſpaltige Petitzeile koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg., bel Biederholung eſchluß für Ahetabe und Notizen vormittags 8 Uhr, größere Artikel einen Taß gabe bezahlt werden, mi! Ausnahmd derjenigen, rgermeiſterei und des Polizeiamts Viernheim Schriftleitung, Druck und Verlag: Joh. Mactin, Geſchaftsſtelle: Rathausſte. 80 r r ẽům: mꝛ: k. die in lfd. Rechnung ſtehen. 43. Jahrgang 4 Dr. Marx. Eine Rede über die deutſche Innen- und Außenpolitik.— Beſatzungsfragen⸗ Bei der Tagung der Reichszentrale für Heimat⸗ dienſt in Eſſen hielt, wie bereits geſtern kurz be⸗ tichtet, Reichskanzler Marx eine große Rede über die politiſche Lage, wobei er in markanter Ausfüh⸗ rung zu den politiſchen Problemen Stellung Reichskanzler Dr. Marx führte folgendes aus: „Belebter und bewogier iſt das politlſche Leben heute geworden als in den Jahrzehnten vor dem Kriege. Dieſe Politiſierung iſt eine Tatſache, mit der wir uns, ob gern oder ungern, abzufinden haben. Wenn ich jedoch die Vielheit und das bunte Moſaik der deutſchen Parteien und die mannigfache Glie⸗ derung unſeres Staatsweſens und Aufteilung in ein⸗ elne Länder überblicke, dann wird nicht nur mich, ondern auch manchen von Ihnen eine gewiſſe Sorge über die naheliegenden 5 Gefahren dieſer Politiſierung der Maſſen ſüberkommen. Kein anderes Volk huldigt ſo ſehr den politiſchen Individualismus wie das deutſche. Unser deutſches Volk und unſer deutſcher Staat iſt abe zuch ſtärker als andere moderne Staaten! mit inner⸗ zolitiſchen Spannungen und Splitterungen bedacht⸗ Und darum bedarf auch unſer Staat und unſer Volg Is irgendein anderes einer Führung, die das bende zu einen ſucht. Nirgendwo iſt Jedankens der Volksgemeinſchaft, der Volk im Staate mit⸗ er als bei uns. Dieſer g und Hervorhebung Geſichtspunkte ö Leben widmet ſich uſt. Wenn heute dez dealen Arbeit der der großen zuſa Tatſachen in unſerem poll die Reichszentrale für Heimatdi ö Gedanke einer Volksgemeinſchaft 2 niche mehe die Ablehnune erfährt, wie bor Johren als ich ſie als das erxſtrebens werte Ziel hinſtellte, ſo iſt das wohl nicht zuletzt der unermüd⸗ lichen ſtaatsbürgerlichen Erziehungsarbeit mit zu danken, welche die Reichszentrale für Heimatdienſt geleiſtet hat. Selbſt auf die Gefahr hin. auch beute noch einer Kritik zu begegnen, ſpreche ich es unum⸗ wunden aus, daß das Ziel, das ganze Volk in allen ten Klaſſen und Schichten für die Arbeit des Auf⸗ am Vaterlande zu gewinnen, zu ſein ſcheint, das ſich Regie⸗ e ch: ſeir un baues und Dienſtes am mir das höchſte Ziel t eine ihrer ſchweren Verantwortung bewußte rung ſtellen kann. Mit beſonderer Freude habe ich Verantwortungsbewußtſein zeugenden nommen, die Dr. Silverberg die von hohen Worte ver⸗ auf der Dresdener Tagung s Reichsverbandes der Deutſchen Induſtrie auch in ſeldorf an die Arbeitgeber nehmer ſowie an die politiſchen Partei wenn Dr. Silverberg auch nicht jene allge⸗ Zuſtimmung fand, wie ich ſie im Intereſſe , Volk und Wirtſchaft gewünſcht 11 + s hat ſich doch gezeigt, daß in immer weitere! . ber Gedanken, wie 0 bisweilen ſogar ang gesunden haben. Der Reglerung ich auch gerade in dieſem Kreiſe hier die Mitarbeit jeder Partei je die mühſam aufgebaute ſtaatlicht rd er und ſich ſchützend vor ſie ſtellt Ich habe es tief bedauert, daß kürklich 3 das Wort gefallen iſt, es könne in Deutſchlan 35 ohne, nur gegen die Sozialdemokratie regiert 1015* Das wäre eine Politik, zu der ich mich niemals. kannt habe und niemals bekennen werde. Wir könner den Luxus geſtatten, große Parteien vol a mit dem gma der Regierungsunfäßig keit zu brandmarken.“ Zum Problem 2 unſerer finanziellen Lage 51 „Da iſt zunächſt die er⸗ n, daß in den Monaten Beſſerung auf der Ein⸗ Ueberblickt man das“ und und von Staat ing anerkennt ird man ſich dem Urteil des s anſchließen müſſen, daß trotz dahmen das Reich ſo froh ſein kann, wenn es t Jahre hart am Defizit vorbeikommt. Steuererleichterungen ſo wird die Reichsregierung gewiß nicht. zu gewähren, wenn die geſamte Finanz⸗ ißt. die Reichsregierung an dieſemſ nach 1 ren Steuererleichterungen feſt⸗ hält, ſo darf in dieſem Zuſammendang aber 2 nicht verkannt werden, daß ein Weiterbauen auf Grund des Steuerſyſtems, das im Jahre 1925 feſt⸗ gelegt worden iſt, nur möglich ſein kann bei einer befriedigenden N Löſung des Finanzausgleichs. Von der Geſtaltung dieſes Problems iſt auch die Höhe der weſentlichen auf der deutſchen Wirtſchaft laſtenden Steuern abhängig. Daß mit der richtigen Geſtaltung des Finanzausgleichs auch die Aufgaben⸗ verteilung zwiſchen Reich und Ländern zuſammen⸗ hängt und daß es ſich hier um das finanzpolitische Zentralproblem für das Reich und die Länder über haupt handelt, möchte ich mit allem Nachdruck be tonen. Daraus ergibt ſich freilich die Forderung, daß der geſetzgeberiſchen Neuregelung des Problems ein⸗ gehende Erwägungen vorangehen müſſen. Der Herr Reichsminiſter der Finanzen und ich ſtimmen, wie ich annehme, mit den meiſten auf dieſem Gebiete Sachverſtändigen darin überein, daß der Zeit⸗ punkt für eine endgültige Löſung 3 Streben Problems noch nicht gekommen iſt. In dem Geſetz über die Aenderung des Finanzausgleichs von 1928 Bild zum malen! N 0 1 iir zwar im aus nichr genommen, vag v err zyrnunz⸗ usgleich ſchon zum 1. April 1927 durch Einf rung Zuſchläge zur Einkommenſteuer und Körper⸗ teſteuer auf eine neue Grundlage geſtellt werden oll. Es iſt aber gleichzeitig dabei hervorgehoben, daß rher genaue Erhebungen über den Ananda 15 Länder und Gemeinden, über die Gliederung det Einkommenſteuerpflichtigen bei der fene Ver ⸗ mlagung nach dem neuen Reichseinkommenſteuer⸗ geſetz und über die ebenfalls erſtmalig vorgenommene e der Vermögen u. Vermögensteile vorge⸗ ommen werden ſollen. Dieſe großen Erhebungen iegenzurzeit noch nicht abgeſchloſſen vor und es bleibt jedenfalls dem Reichstage nicht genügend Friſt, ein ſo verantwortungsvolles Geſetz rechtzeitig zum Abſchluß zu bringen. Man darf ht ee daß eß gerade beim Finanzausgleich mit dem Reichsgeſetz allein noch nicht getan iſt, ſondern daß es noch der Ausführungsgeſetze der Länder bedarf. Alles das! ann bis zum 1. April 1827 beſtimmt nicht geſchafft' werden. Es iſt aber auch aus inneren Gründen gut, wenn wir die Dinge nicht überſtürzen. Die ſchlechte Lage unſerer Landwirtſchaft insbeſondere hat es mit ſich gebracht, daß hier viele Steuerpflichtige ausgefallen ſind und daß infolge⸗ eſſen z große Mengen von Gemeinden, beſonders von Landgemeinden, über eine eigene hinreichende Steuerkraft nicht verfügen. Danach erſcheint zurzeit ein Syſtem, bei dem die Länder durch eine zweck⸗ äßige Weitergabe der Ueberweiſungen an die Ge⸗ meinden für die Lebensfähigkeit ſolcher Gemeinden orgen können, zweckmäßiger als der Verſuch, ſchon deb alle Gemeinden auf ihre eigene örtliche Steuer- kraft zu ſtellen. Die Reichsregierung geht damit in keiner Weiſe von ihrem Verſprechen ab, durch Ein⸗ führung der Zuſchläge den Gemeinden ihre Selbſt verantwortung wiederzugeben. Es handelt ſich nur darum, den richtigen Zeitpunkt zu wählen. Es wird dafür geſorgt werden, daß im nächſten Jahre das Geſetz zur endgültigen Regelung des Finanzaus⸗ gleichs dem Reichstage und vorher ſchon der Oeffent⸗ lichkeit ſobald zugänglich gemacht werden kann, daß für eine ſorgfältige Durchberatung die erforderliche Zeit bleibt. 1 Nach den Ausführungen, die ich Ihnen über die Finanzlage gemacht habe, brauche ich wohl nicht mehr zu betonen, daß zur reſtloſen N Beſeitigung der Arbeitsloſigkeit die vorhandener Mittel leider nicht ausreichen. Das bedauert gewiß niemand mehr als die Regierung. Damit iſt jedoch nicht geſagt, daß ſie tatenlos den traurigen Jozialen und wirtſchafklichen Folgen der Erwerbsloſen gegenüberſteht. Sie geht vielmehr bein zu bringen, dem Verſuch, den Erwerbsloſen Hilfe bis an die äußerſte Grenze der finanziellen Leiſtungs⸗ fähigkeit des Reiches. Bei der Beſchränktheit der zur derfügung ſtehenden Mittel iſt es dabei vor allem wichtig, dieſe Summen möglichſt ſo einzuſetzen, daß fine Belebung möglichſt weiter Teile der Wirtſchaft zamit erreicht wird. Sie müſſen in erſter Linie ver— dendet werden, um den ſogenannten Schlüſſelge⸗ derben Arbeit zu verſchaffen und von da aus mittel- bar auch andere Teile der Wirtſchaft anzukurbel Auf international wirtſchaftlichem Gebiete wir dieſer Tage den Abſchluß des Stahlpaktes zu verzeichnen— eines Paktes, deſſen wirtſchaftliche und politiſche Bedeutung man nicht untesſchlter ſollte, Der zwiſchen den eiſenſchaffenden Induſtrien ö Den rſchlands, Frankreichs, Belgiens und Luxemburgs Jahre abgeſchloſſene Stahlpakt iſt zunächſt auf 5 dervorgegangen aus dem nachweisbaren Zwang, die allmählich bedrohlich zerrütteten Verhältniſſe auf dem Weltſtahlmarkt in Ordnung zu bringe. n Wollte unſere Stahlinduſtrie ſich nicht völlig vom anslän— telchen Markt verdrängen laſſen und daheim zu Be⸗ kriebseinſchränkungen mit Arbeiterentlaſſung vorzu⸗ nehmen gezwungen werden, ſo mußte ſie zu tatſäch⸗ lichen Verlnſtpreiſen ihre Ware abzusetzen ſuchen. Was nun die Befürchtung anbelaugt die Stahl— ſüdelſtrie könne ſich eine den„letzten Verbraucher ſchäd!'gende Monopolſtellung ſchaffen“ ſo fann ich bier nur wiederholen, was der Herr Reichswirt⸗ ſchaltsminiſter anlüßlich des Abſchluſſes des Stahl. baktes in einem Berliner Blatt ſchrieb daß die Re⸗ zierung die Pflicht hat, die weitere Entwicklung vel, e die deutſche Eiſenwirtſchaft unter dem Einfluß 5 nternationalen Verſtändigung nehmen wird, mit Oter Aufmerkſamkeit zu verfolgen. Nötigenfalls „d ſie unter voller Einſetzung ihrer Autorität erſtellen, daß die Hoffnung. unkor dor ſie ient Die 27 Intereſſen Deutſch Schwierigkeiten zu überwinden einer befriedigenden Löſung der zwiſchen Frankreich und werden. AüͤCer ich habe das ſeſte Vertrauen, daß dieſe Löſung Syehnndigung vegrußr, auch ratſächlich in Erfülluftz zeht— die Hoffnung, daß die Verſtändigung 95105 lieh 0 2 8 15 15 2 Wirtſchaft ile ig, einen kräftigen Antri Fortentwicklung zu 1 95 ee 1 „Es iſt in dieſen Wochen im Anſchluß an Deutſch⸗ 7 Eintritt in den Völkerbund bil grliches er die ſogenannte 5 Erfüllungspolitit eſprochen worden. Ich habe mich nie gegen ei 5 liche Kritik der Regierungspolitik 1 weil ch der Meinung bin, daß eine fachliche Kritik nur von Nutzen ſein kann. Aber ſelbſt diejeni en, die ſeit der Einleitung der viel umſtrittenen Erfüflungspolſit im Jahre 1901 durch den damaligen Reichskanzler Dr. Wirth der Außenpolitik des Deutſchen Reiches ſtets die ſchärfſte Oppoſition ent egengeſetzt haben, werden, wenn ſie einen Vergleich zwiſchen damals 5 Polen der Perſte bien ned können, daß uns itik der Verſtändi i ü eber gern 0 gung doch ein gutes Stück Die Aera der Diktate, der Ultimaten, der Drohungen haben wir ein für allemal überwunden, weite Gebiete deutſchen Landes, die jahrelan dem ſchweren Druck der Beſetzung 5 eden alten ind frei, und Deutſchland iſt vor wenigen Aochen ace des Völkerbundes geworden, der keinen Un ed kennt zwiſchen Siegern und Beſiegten ell 0 den Reihen der Oppoſition beginnt man ans ich den nunmehr vollzogenen Beitritt Deutſch⸗ 5 4 zum Völkerbund ruhiger und fachlicher zu pürdigen. m Völkerbund ehrlich und *. 5 8 4 yal mitarbeiten, im Geiſte der hohen Ideale, die hoffen, auf dieſe Weiſe dem Bunde zeſetzt ſind, und iuch unſere ile am beſten 5 wahren— die ands und der deutſchen Minder⸗ ſeften im Auslande, Wenn im Anſchluß an Deutſchlande Eintrit 5 luß a: hlands Eintritt in en Völkerbund 1 Thorry zwiſchen den deuljchen 5 en Außenminiſter eingehende Be⸗ fanden. welche die aktuellen Fragen ger gegenſeitigen Beziehüngen betrafen, ſo iſt das— möchte ich meinen— eigentlich etwas Selbſtverſtänd⸗ liches zwiſchen Nationen, die einem Bunde ange⸗ hören, dem die friedliche Beilegung etwa gauftauchender Streitfragen als höchſtes Ziel geſetzt iſt. Es wäre geradezu ein Wunder, wenn N nicht auch nach den Beſprechungen von Thoiry ſich gleich die Kritiker und Zweifler zu Worte gemeldet hätten. Ich gebe ohne weiteres zu, daß noch manche ſind, ehe wir zu Deutſchland ſchwebenden Fragen kommen Rechtsbriefkaſten. Sportunfall. Ihr Chef wird mit ſeinem Einwand, dap ie durch Teilnahme an dem Fußballwettſpiel Ihren Anfall,„ſelbſtverſchuldet“ haben, nicht durchdringen. Das Kaufmannsgericht in Hamburg verurteilte in einem ähnlichen Falle einen Kaufmann zur Zahlung des Gehalts und Unterhalts bis 15 Höchſtdauer von Wochen, indem es entſchied, daß ſportliche Betätigung und beſonders das Fußballſpiel heute zur normalen Lebensweiſe gehöre. Anbeſtellt zugeſandte Waren. Die Ihnen ohne Be⸗ ſtellun ed Sendung von Zahnbürſten brau⸗ chen Sie dem Abſender nicht wieder zurückzuſenden. Sie brauchen insbeſondere den Abſender nicht zu be⸗ nachrichtigen, oder ihn zu fragen, was mit der Sen⸗ dung geſchehen ſoll. Sie haben weiter nichts nötig, als daß Sie das tun, was ein jeder anſtändig den⸗ kende Menſch mit einer fremden Sache tut, die ihm der Zufall zuführt. Hat in angemeſſener Zeit, etwa inner⸗ halb 4—6 Wochen, der Abſender niemanden zu Ihnen geſchickt, der die Sachen wieder wegholen ſoll, ſo können Sie annehmen, daß der Abſender auf die Sendung, die Ihnen unbeſtellt zugegangen, ganz verzichtet. Es empfiehlt ſich dann, die Sendung einem Krankenhaus oder einem Kinderheim oder irgend einer ſonſtigen ge⸗ eigneton Stelle gegen Empfangsbeſtätigung zu über⸗ weiſen. Die eigene Benutzung der Sendung, ganz einerlei, wann ſie erfolgt, würde ihre Annahme be⸗ pflicht und Sie zur Zahlung der Rechnung ver— pflichten. Zuläſſigkeit des Bietens beim öffentlichen Verkauf. Erfolgt ein Verkauf im Wege der Zwangsvoll⸗ ſtreckung oder im Auftrage jemandes, den das Geſetz ermächtigt, den Gegenſtand für Rechnung eines anderen verkaufen zu laſſen, oder durch den Konkursverwalter, ſo dürfen die mit Vornahme oder Leitung des Ver⸗ kaufs Beauftragten und die zugezogenen Gehilfen den zum Verkauf geſtellten Gegenſtand weder für ſich, noch als Vertreter eines anderen kaufen. Nur wenn der Schuldner beim Verkauf dem zugeſtimmt hat, darf der Verſteigerer den Erwerb vornehmen. Sonſt iſt der Verkauf ungültig. Da alſo der Gerichtsvollzieher in Ihrem Falle Sie darum garnicht gefragt hatte, ob er für ſeinen Schwager die Bietung vornehmen durfte, ſo war der ganze Erwerb ungültig. Das Klavier muß deshalb nochmals zur Verſteigerung kommen. Anttlicher Teil. Betr.: Leſeholztage. Wir machen darauf aufmerkſam, daß der erſte Leſeholztag am Samstag, den 16. Oktober ſtattfindet. die Folge die Wochentage Mittwoch und Samstag. Als Leſeholztage gelten auch für Viernhelm, den 13. Oktober 1926. Heſſiſche Bürgermeiſterei Biernheim Lamberth. Bekanntmachung. Betr. Maul- und Klauenſeuche; hier Ausbruch 1 und Erlöſchen der Seuche. In den Gemeinden Unter⸗Flockenbach i. O. und Sonderbach im Kreis Heppenheim iſt die Maul⸗ und Klauenſeuche unter verſchiedenen Viehbeſtänden amtlich feſtgeſtellt worden. 1 loſchen iſt die Seuche in Hambach und Erbach Kreis Heppenheim. Intereſſenten wollen ſich hiernach richten. Viernheim, den 14. Okt. 1926. Heſſiſches Polizeiamt Viernheim Ludwig. Gemeindekaſſe. Freitag, den 15. d. Mts., nachmittags von. 2— 4 Uhr werden die Militär⸗Zuſatzrenten für Oktober 1926 ausbezahlt. Winkenbach. gefunden werden wird, weil ich hüben und drüben den ten teen Willen ſehe. ſie zu finden. „Tillen, der nicht erſchütlert werden darf durch be: Zauerliche Ereigniſſe, wie wir ſie in den lebten Sagen Einen. im beſetzten Gebiet erlebten. Wie immer auch die Schulofrage bei den ſchmerzlichen ö Zwiſchenfällen . werden mag, i die Beſprechungen in Thoiry galten, kann und darf durch ſolche Borkommniſſe nicht beeinträchtigt werden. Unvermeidlich iſt es, daß ſie auf die Stim⸗ mung der Bevölkerung der beſetzte Gebiete einwirken. Ich aber habe als der für die Richtlinien der deut⸗ ſoben Vpaß ur er once Staatsmann dafür zu jorgen, daß wir trotz dieſer ſchmerzlichen Zwiſchen⸗ fälle den Weg weitergehen, der zur Loe 5 r loch tigen Fragen führt, die zwiſchen Frankreich und Deutſchland zu erledigen ſind. Au die Bevölkerung der beſetzten Gebiete richte ich deshalb die Mahnung, würdige Zurückhaltung zu üben, damit auf ſie auch nicht der Schein einer Mitſchuld fallen kann an Konflikten mit ſolch traurigem Ausgang. Solange deutſches Gebiet noch von fremden Truppen beſetzt iſt, wird immer die Geſahr beſtehen, daß 5 zu Konflikten zwiſchen Beſatzung und Bevölkerung kommt. Solche Konflikte zu vermeiden, liegt im beiderſeitigen Intereſſe. Möge bald der Tag kommen, auf den meine und des geſamten Kabinetts heißeſte Wünſche gerichtet ſind: Der Tag der Befreiung fan Bodens von fremder Be⸗ ſatzung!“ Der Reichskanzler ſprach eine Stunde lang und vurde mebrfach pon lebbaftem Befall unterbrochen. Die Spinne. Ruman von Sven Elveſtad. Urheberrechtlich geſchützt dem Lit. Bureau M. Lincke, Dresden 21. Achtes Kapitel. Konſul Einar Farlenberg und Asbjörn Krat ſuhren zuſammen zum Kontor des Konſuls. Hie! ſchieden die Herren voneinander: Asbjörn Krag fuhr mit einer gewöhnlichen Droſchke zum Poli⸗ eiamt, um verſchiedene Anordnungen für den ag zu treffen. Er hielt ſich faſt eine Stunde im Polizeiamt auf und hatte eine längere Unterredung mit dem Chef der Geheimpolizei. Obgleich Asbjörn Krag nicht aktiv im Dienſt war, gab ihm der Chef dennoch die Vollmacht, ganz wie ein Polizeibe⸗ amter zu handeln. Inzwiſchen war die Uhr zur Mittagsſtunde vorgerückt, und da Krag beſchloſſen hatte, Valen⸗ tine Kempel um ein Uhr ſeine Aufwartung zu machen, mußte er ſich jetzt eilen, da er vorher noch einige Dinge zu erledigen hatte. Im Be⸗ griff, das Polizeiamt zu verlaſſen, begegnete er einem Mann, der atemlos mit einem Brief in der Hand angelaufen kam. Krag hielt ihn feſt und fragte: len Sie?“ „Ich habe einen Brief ſagte der Mann,„es eilt.“ Det Detektiv nahm den„Brief“, einem Stück Zeitungspapier beſtand. 9 Jens, Krags junger Gehilfe, ſenn dieſem Augenblick fährt das durch die Karl⸗Johann⸗Straße.“ In der nächſten Sekunde war Krag unte der Straße, wo es ihm glückte, blech 1 610 Droſchle zu bekommen. „Kennen Sie mich?“ fragte der Detektiv. „Jawohl,“ antwortete der Kutſcher lächelnd. Der Deteltiv ſtieg in die Droſchte. „Sie wiſſen,“ fuhr er fort,„daß ich kei Widerſpruch von euch Kutſchern bulbe, Wente mit euren elenden Rumpelkaſten fahre.“ . Fal“ „Wohin wol⸗ für Asbjörn Krag,“ der aus Darauf geſchrieben: 5 1 0 Automobil f „Ste wiſſen aver auch, daß ich gut und 99 über die Rechnung ſchimpfe.“ ars fahren niemand lieber als Sie, „Gut. Fahren ſie langſam durch die Karl Johann-Straße und geben Si was ich Gönen fa geben Sie gut acht, was ich Fünf Minuten ſpäter dog der Wagen um die Ecke beim Poſtgebäude, und in lang datein Trab ging es jetzt durch die Karl⸗Johann⸗Straße. Es war ein herrlicher, ſonniger Tag; die Straße wimmelte von Menſchen und Fahrzeugen. Vor dem Grand Hotel wartete ein großes, grünes Automobil. Asbjörn Krag ſah gleich, daß es das Automobil war, das er ſuchte, mit den ſchleiſenförmigen Laternenhaltern. Er ließ den Kutſcher halten und in ei 5 ging in eine Laden, von mo er das Grand Holel und die Straße ben überſehen konnte. In der Nähe des Automobils atte ein Schuhputzer mit einer roten Jacke Poſten gefaßt. als er dieſen bezahle Herr Asbjörn Krag mußte löch muf icheln, ee Es war Jens. Schließlich kamen zwei Herrer 8- tel und fang dn ee e de do Im ſelben Augenblick war der Detelt. 11 1 der Droſchte er Detektiv drau— „Können Sie das grüne Automobil ehen.“ agte Krag,„das ſich dort langſam bun die Straße vorwärts drängt?“ 1 1 Kutſcher nickte. „Sie müſſen einen leichten Zuſammenſlo mit ieſem Auto ins Werk ſetzen,“ ſagte 2700 1 9 r i 17 Platz nahm. a 4 „Einen Zuſammenſtoß!“ rie 5 boten, ſtoß f der Kutſcher er „Tun Sie, wie ich Ihnen geſa i haben keine Zeit zu verlieren.“ e ee e „Der Wagen gehört ab a der Kutſcher 10 0 hort aber nicht mir,“ wendete „Ich bezahle den Schaden. Und nun ſchnell!“ das eine iſt gewiß, das Ziel, Prachtvolle Paletots Anzüge 2 Zellgemäg erstaunnen Billigen Preisen! Mark u 80, 28.00, 35.00, 45.00, 52.00 58.00, 68.00, 75.00, 85.00, 95.00 Steinbach 5 1, 2 MANNHEINN Breitestrasse JJC K 1 Huickin meine Schaufenster, u. Se warden heimirkauten] CC ĩ((T „Da der Kutſcher merkte, daß hier kein Wider— ſpruch etwas nützen würde, bog er mit dem Wa— gen in die Mitte der Straß ein, geradewegs dem heranbrauſenden Automobil Dieſes entgegen. fuhr nun ziemlich ſchnell, ſ. ß ein Zu en⸗ i 3 h ſchnell, ſo daß ein Zuſammen wenn die ſtoß durchaus nicht ungefährlich ſein würde. Asbjörn Krag aber ſchien ſich von Gefahr nicht im geringſten aus der Faſſung bringen zu laſſen. an es i tre in der Hand und ftu⸗ Stute Er ſaß mit einer Zeitung dierte die letzten Neuigkeiten. Als das Automobil wenige Meter von der Droſchke entfernt war, riß der Kutſcher ſo heftig an den Zügeln, daß das Pferd zur Seite ſprang. Im nächſten Augenblick ſtieß das Automobil ge⸗ gen ein Hinterrad der Droſchke. Ein Krach, das Nad wurde zerſplittert, die Droſchke legte ſich auf die Seite und Asbjörn Krag fiel heraus. Eine große Menſchenmenge ſtrömte herbei, und das Automobil mußte halten. Niemand hatte recht geſehen, wie der Zuſammenſtoß vor ſich gegan⸗ gen war, aber alle behaupteten, daß das Automo⸗ bil die Schuld trüge. Es zeigte ſich, daß die beiden Inſaſſen des Automobils ſehr mangelhaft norwegiſch ſprachen. Aber mit dem Wortſchatz, der ihnen zur Verfü⸗ aung ftand, ließen ſie ihre Wut über den Kut⸗ ſcher aus, den ſie der Untauglichkeit und Unge⸗ ſchicklichkeit beſchuldigten. Sie wollten wieder ins Automobil ſteigen und weiterfahren, als ein Schuhputzer mit einer roten Jacke hinzukam und darauf ſchwor, daß das Auto eine verkehrte Schwenkung gemacht habe, als es an der Droſchke vorbeifuhr. Die immer größer wer⸗ dende Menſchenmenge nahm jetzt offen für den Kutſcher Partei. Asbjörn Krag, der anfangs eine Ohnmacht vorgeſchützt hatte, kam ſchnell wieder zu ſich und zeigte den beiden Inſaſſen ſein Polizeiſchild. Dies ſchien einen peinlichen Eindruck auf die derren zu machen, und ſie überreichten Asbjörn“ Krag ihre Karten. Auf der einen ſtand: Vacon de Kynel, auf der anderen Joſe Yſayo, Senator Der Baron war blondbärtig und dick, der ander ungewöhnlich mager und dunkel. Die Herren nickten dem Polizeibeamten höflich zu und gaben ihre Adreſſe auf: Grand Hotel. Sie ſagten ans drücklich, daß ſie den Schaden bezahlen wilrten. Asbjörn Krag aber winkte zwel Schutleute herbei und trug ihnen auf, die beben Herten und das Automobil zur nächſten Moltzelbeboͤrbe Iz bringen. der ſich furchtbar 8,2 ar af die beben ern Htbar auf und ſprachen lau- von Frutalem Eingriff und Rückſichtsloſigkett. mor- jörn Krag war unerbittlich. Schließlich he e ſich Nd ein, 9 Schutzleute fortzuſchicken. denn die Herren ihm gutwillig zur Wollzeibe⸗ hörde folgen wollten. Der Detektiw ſtieg mh der beiden Herren in das Auto, die Volksmenge ze r⸗ und ſie fuhren langſam durch die Asbförn Krag ſaß auf dem Vorderſitze neben dem dunkelhaarigen Spanier, während der fran⸗ zöſiſche Baron allein auf dem Hinterſttz ſaß. Als das Auto über den Marktplatz fuhr, bemerkte Asbjörn Krag einen Monn, der ſtehenblieb, als das Auto vorbetfuhr, und vor Erſtaunen faſt auf den Rücken gefallen wäre. Dieſer Mann war Einar Falkenberg. Asbjörn Krag nickte ihm zu, und der Detektiv konnte an dem entſetzten Blick Blick Falkenbergs ſehen, daß er in dem Spanier den ſchwarzhaarigen Mann erkannt hatte, der 19 in der Nacht, als Karl ſich erſchoß, begegnet Dar Als die drei Herren zum Polizeiamt kamen, nahm Asbjörn Krag nicht die geringſte Rückſicht Darauf, daß die Ausländer ſich beſchwerten: ſie hätten es eilig, und ihre Zeit ſei koſtbar. Sie erboten ſich wieder und wieder, das Doppelte, ja das Dreifache des Schadens zu bezahlen— der Detektiv ließ ſich durch nichts irre machen. Zu⸗ erft nahm er das Auto gründlich in Augenſchein. Er ſah gleich, daß die beiden Laternenhalter erſt kürzlich aufgeſetzt waren, daß der Wagen vor nicht langer Zeit grün lackiert worden und ſeine urſprüngliche Farbe rot geweſen war. Es war darum kein Zweifel, daß es Karl Falkenbergs Automobil war, das er vor ſich hatte. Darauf richtete der Detektiv ſeine Aufmerkſamkeit auf den Sand, der an den großen Gummirädern klebte, und machte eine diesbezügliche Bemerkung. „Wie ich ſehe, haben die Herren heute nacht eine lange Fahrt gemacht,“ ſagte Asbjörn Krag.) Der Spanier warf dem Detektiv einen haſti⸗ gen Blick zu, bevor er antwortete: ö 1 N Woran ſehen Sie das, Herr Geheimpo⸗ iziſt?“ „An dem roten Sand, der an den Gummirei⸗ ſen klebt,“ erklärte Krag. aeg Urztlich Erde giht es nicht in der nächſte e von Chriſtiania“ hſten Umgebung Fort etzung folgl. Er- rötliche ö Jetzt zugreifen! Nur durch unsere Einkäufe gegen sofortige Casse verkaufen wir Für wenig Geld und trotzdem gute Ware! Mähfaden, 200 Mtr., schwarz u. weiß, Rolle. 103 5 Lot 35g 5 Lot 49 Meter 38 Molle, scnwarz, grau und braun.. Sportwolle in allen Parben. Remdentuche weis, 80 em breit,, Blusen- u. 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Den Wirten, die Glücks- ſpiele in ihrem Lokal dulden, droht die Ent⸗ ztehung der Konzeſſton. »» Oktoberfeſt. Im Saftladen„Zum grünen Laub“ findet vom 23. bis 31. Oktober 5. Irs. ein großes Oktoberfeſt nach Münchener Art ſtatt. Aus dieſem Anlaſſe fand am letzten Montag unter Anweſenhelt verſchledener Vertre⸗ ter der Geſang⸗ und Sportvereine eine Sitzung ſtatt. Die Anweſenden haben dieſe Veranſtaltung ſehr degrüßt, zumal den Mitwirkenden der größte Teil vom Reingewinn zufällt. Es ftadet nun morgen Freitag, abends 9 Uhr, im Safiladen „Zum grünen Laub“ nochmals eine Sitzung ſtatt. Ez liegt in größtem Intereſſe aller Vereine, wenn ſämtliche Vorſtände in dieſer Sitzung an⸗ weſend ſind. r. Wem gehören die Sachen? Eine Polizei⸗Vatrouille fand in verfloſſener Nacht auf einem Zaun der Ecke Lampertheimer und Bis⸗ marck⸗Straße eine Reihe von Bekleldungs Gegen ⸗ ſtünden hängend. Der ganze Befund lüßt dar⸗ auf ſchließen, daß ein fröhlicher Zecher, der des Guten zuviel getan und die nötige Bettſchwere hatte, im Glauben, dahelm zu ſein, ſich in der Nähe eine Lagerſtatt bereltet hatte. Das Ab ⸗ ſuchen der Umgegend nach dem Schläfer war ohne Erfolg. Die Gegenſtände wurden mit zur Polizeiwache genommen, wo ſie vom Elgentümer abgeholt werden können. »Leſeholztage wochs und Samstags. m 5 ai Puchtpreiſe. Bel der geſtrigen * Hohe ast der gemeindeelgenen Allmendäcker aſeläcker, Schulallmenden und ſonſtige Beſol⸗ ae e wurden im Durchſchnitt hohe Pachtprelſe erzielt. Se kamen zwei neue Weld⸗ ſtäcke auf 175.— Mark. Sonſttger Pachtprels 20—80 Mark pro Acker. Die Pachtzeit beträgt 9 Jahre. „Bei der Faſelvieh⸗Verſteigerung geſtern erzielte 958 Gemeinde für den Faſelochs 811 Mk., für beide Eber 280 und 261 Mk. „Die Pelzer Kriſcher bilden die erſte und einzige Pfälzer Dialeltbühne, die dazu beſlimmt iſt, Pfälzer Humor, Urwüch⸗ ſigkelt und Treuherzigkelt hinauszutragen in das Land. Das Enſemble relſt in Original Pfälzer Tracht und pflegt in der Hauptſache den derb⸗ komtſchen Pfälzer Dialektſchwank. Die Stllcke find abendfüllend und ſtammen aus der Feder ſind von jetzt ab Mitt⸗ Siehe amtliche Bekannt⸗ Schriftſtellers Kurt Rupli, der vormals Mit⸗ glied des Meininger Landestheaters war und unter deſſen Leltung bereits einige bedeutende Bühnen ſtanden. Seine Dramattlſierung des „Caſpar Hauſer Myſteriums“[Verlag Härtel& Co, Lelpzig) ſowie ſeine Bühnenwerke„Sata⸗ niſche Tugend“ und„Der Schrei nach der Gott— helt“ haben ihm in der Bühnenwelt einen beſon⸗ deren Namen geſchaffen. Die Pfälzer Dialekt⸗ ſchwänke ſind eln Kapitel für ſich. Rupli kennt ſeine Landsleute bis ins Kleinſte hinein, aber er kennt auch das Publikum und weiß genau wie man es mit ſaftigen Pfälzer Redewendungen, derben Späßen und einer unwiderſtehlichen Komik aus tiefſtem Herzensgrund lachen machen kann. Und bei all dem wird die Grenze des guten Ge⸗ ſchmacks niemals überſchritten. Wie die Preſſe urteilt: General-Anzeiger Ludwigshafen a, Rh. vom 6. September 1926.. ſo war es am Sonn⸗ tag, als ſich„Di Pelzer Kriſcher“ im Gartenthea— ter vorſtellten. Menſchen, Menſchen, Menſchen— Pfälziſche Rundſchan Ludwigshafen a. Rhein Afſgaamaggaadgaagaanaagmganmagmaga es ging in die Tauſende, und alle wollten etwas ſehen, etwas hören.—„'s Ehegſchbenſcht“ hieß der Dreiekter mit dem das Enſemble ſich vorſtellte, ein Pfälzer Bauernſchwank, der gerade in ſeinen volkstämlichen Derbheiten immer neuen Beifall auslöſte. Das war aber auch der geſchickten Dar⸗ ſtellung zu verdanken; Pfälzer Art und Sinn iſt den Spielern auf den Leib gewachſen, das ſpürt man ſchon beim erſten Auftritt. vom 6. Sept. 1926. denn das Enſemble ſteht mit dem Pfälzer Dialekt auf beſtem Fuß und hat vor allem Pfälzer Humor und Pfälzer Sinn. Daß gewiſſe Derbheiten des Textes einſchlagen würden, war vorauszufehen:„s Ehegſchbenſcht“ (ſo hieß der dreiaktige Bauernſchwank) iſt ſo recht für Kriſcher geſchrieben, hat im übrigen auch eine annehmbare Struktur; der drttte Akt bleibt ſogar auf der Höhe.... Man ſpielte mit Luſt und Uebermut Beſtellen Sie heute noch den„Viernheimer Anzeiger“! ſaaammaanmamaggagaangamgangnn mee — Glänzender Beſuch— Welchem Verſtänduls man in unſerer kath. Gemeinde den Beſtrebungen und Zielen des Volksverelns begegnet, zeigte der gefüllte Saal des Gaſthauſes„Zum Freiſchütz“ am Sonntag nachmittag. Keiner von den Vielen, die herbei ⸗ geeilt waren, wird dieſen Weg bereut haben, denn die geiſtigen Werte und Anregungen, dle jeder empfangen und mit nach Hauſe nehmen konnte, waren ſo vielgeſtaltig und eindrucksvoll, daß der Zweck, dem dieſe Veranſtaltung dienen ſollte, auf jeden Fall erreicht worden iſt. Mit dem Eingangelled:„Herr Deine Güte“ eröffnete der kath. Kirchenchor„Cäcilia“ würde voll das Programm. Anſchlleßend entbot der Geiſtl. Beirat des Volksvereins, Hochw. Herr Kaplan Rainfurth, herzlichen Willkom ⸗ mensgruß dem Referenten des Tages, Hochw. Herrn Volks vereins- Sekretär Dr. Becker Fran!⸗ furt, wie auch den Anweſenden. Er ſtreifte kurz die Entſtehung und Gründung des Volks vereins, und erläuterte kurz dle Aufgoben für die nächſte Zelt. An die Erſchienenen richtete er dle ernſt liche Mahnung, treu und feſt för dieſe großen Ziele, Pflege und Stärkung des chriſtlſchen Ge⸗ melnſchaftsgedankens, der die Klaſſenunterſchtede überbrückt und helfend dort eingreift, wo es der Hilfe bedarf, einzuflehen und mitzuhelfen, dieſe edlen Beſtrebungen zum Wohle jedes Elnzelnen, zum Wohle unſeres deutſchen Vaterlandes zu verwirklichen. Nachdem Frl. Eliſ. Pfenning einen ſinnigen Prolog geſprochen, nahm Hochw. Herr Dr. Becker das Wort zu ſeinem Vortrag: „Der kath. Chrlſt im öffentlichen Leben.“ Der des weitaus bekannten Pfälzer Komikers und Referent führte u. a. aus: Die Worte des hl. Kundgebung des Volksvereins im„Freiſchütz Impoſanter Verlauf! Franz von Aſſiſſt„Kehret heim zum Gotte eurer Väter!“ waren nie auf die Menſchhei: zutreffen · der, denn auf die gegenwärtige. Ein gewaltiger Unterſchled kennzeichnet die Menſchhelt von ehe⸗ mals und jetzt Welcher Gelſt durchflutete in der Zeit des Mittelalters das deutſche Volk, als es noch vom Jenſeitsgedanken getragen war. Durch die Zeit mit ihren Etſcheinungen, Abſolu⸗ ttsmus der Fürſten, Kommen des Sozialismus, Entwicklung der Technik, verlorener Weltkrieg mit ſeinen auf uns ruhenden Laſten Verſailler Vertrag und Dawes Plan uſw. hat ein großer Teil des deutſchen Volkes die Treue zu ſeinem Glauben verloren. Wir leben im Jahrhundert der Ohnmacht in der modernen Welt fehlt Gott und das Denken und Handeln eines Franziskus iſt uns weſensfremd geworden. Heute fehlen uns Perſönlichkeiten, die dieſen Strömungen ein ge⸗ bieteriſches Halt entgegenzuſetzen vermögen. Es ergibt ſich für uns die Frage:„Wle helfen wir als kath. Chriſten am Wiederaufbau unſeres Vaterlandes, an der Wlederaufrichtung des deut⸗ ſchen Volkes?“ Der hl Franziskus hat uns den Weg gezeigt Nur dann, wenn wir als wahre und techte Katholiken das Vaterunſer und das Chriflentum in die Tat umſetzen und ein feder für ſeige Brüder einſteht. Wir müſſen uns vom Materlalismus und Egolsmus der beutigen Zelt befrelen, wenn der Weg zum Wiederaufftleg ge⸗ funden werden ſoll. Harte Opfer bringen, zurück zum Glauben und Handeln unſerer Väter, das kind die Gebote, zu denen ſich unſer Volk zurück⸗ finden muß, will es wieder einen Platz in der Sonne einnehmen und auf eine glückliche Zeit Die Verſammlung, die den Wocten des blicken! bereitete ihm am Schluß eine herzliche Kundge⸗ bung. 923 folgte nun ein Gedicht:„Das Banner Chriſti“, von Frl. Eliſ. Helfrich vorgetra⸗ gen, dem ſich das gemeinſam geſungene Lied: „Auf nach Rom“, dem Hl. Vater zu Ehren, an⸗ loß. 0 Hochw. Herr Kaplan Rainfurth dankte dem Referenten für die erbaulichen Worte wie auch den Auweſenben für die bekundete Auf⸗ merkſamkeit bis zum Schluß des Vortrages. Ein flammendes Gedicht„Aufruf“, welches Herr Auguſt Sax wirkungsvoll zum Vortrag brachte, verfehlte ſeinen Eindruck nicht, desgleichen auch die Worte des Hochw. Herrn Geiſtl. Rat Wolf, der dem Wunſche Ausdruck gab, daß der Vollsverein recht bald wieder zahlenmäßig den früheren Stand erteiche und daß auch die Ver⸗ ſammlungen mehr deun bisher das Intereſſe der Männer und Jungmänner fänden. Mit dem Chor„Wohin?“, den der Kirchenchor„Cäellia“ formenſchön herausbrachte, fand das Programm einen erhebenden Abſchluß. Es waren ſehr erbauliche Stunden, dle uns der Volksverein ſchenlte, und von dem wir er⸗ hoffen, daß er künftig öfter zu ſolcher Beranſtal⸗ tung einlädt. Mögen die eindringlichen und be⸗ herzigenden Worte der Redner des Sonntages auf recht fruchtbaren Boden gefallen ſein, jedem Einzelnen zum Segen gereichend, zum Wohle unſeres deutſchen Volkes. 5—. Gebetzeiten der jüd. Gemeinde 16. Oktober. 8. Marcheſchwan. Bech—l'cho Sabatt⸗ Anfang 505 Ahr „ Morgen 830 „ Nachm. 3³⁰ „ Ausgang 6 Wochentag⸗Abend: 620 Morgen: 63e Sereetetebeebe Glich⸗Kurſus auf Anker ⸗Nähmaſchinen. Vom 1. bis 14. November findet bel 5 Stick⸗Kurſus ſtatt. Sämtliche Inhaber von Anker⸗Näh⸗ maſchinen, auch dleſenigen, welche geſonnen 5 find, ſich eine anzuſchaffen, können an demſelben nuunentgeltlich f teilnehmen. Anmeldungen bitte ſofort bei Nikolaus Effler glänzenden Redners mit voller Hingabe lauſchte, F KT