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Die Aus ſchußmitgliever der Koalitionspar⸗ teien traten dem Verlangen unter Hinweis auf die klaren geſetzlichen Beſtimmungen ſcharf entgegen, wobei auch der Vermutung Ausdruck gegeben wurde, daß man eine De⸗ batte im Landtag verhindern wolle, um die ſchweren Mängel des Volksbegehrens nicht öffentlich zur Erörterung geſtellt zu ſehen. dem Verlangen des Wirtſchafts⸗ und Ordnungsblocks nicht entſprochen wurde. er⸗ klärten die in dem Ausſchuß vertretenen Par⸗ teien, ſich an der Debatte nicht beteiligen zu mollen. Der Ausſchuß nahm ſchließlich einen Antrag an. worin zum Ausdruck kommt, daß die geſetelichen Vorausſetzungen für das Volksbegehren vorliegen, wobei allerdings ſeitens der Koalitionsnarteien zum Ausdruck kommt, daß damit nicht die Art und Weiſe, wie das Volksbegehren zuſtande gekommen ſei, irgendwie gebilligt werde. Um die Reoierungs⸗ bildung in Preußen. Berlin. 15. Okt. In der geſtrigen Beſpre⸗ chung zwiſchen dem preußiſchen Miniſterpräſi⸗ denten Braun und den Führern der Koali— tionsparteien nahmen u. a. teil: die Abg. He— rold und Dr. Heß für das Zentrum. Hei mann, Leinert und Leid für die Sozialdemo kraten und Flack. Rieſel end Hoff für die De— mokraten. war die Feſtſtellung. Regie— Koali Beſprechung gegenwärtigen Erweiterung der tion durch Einbeziehung der Deutſchen Vol's vartei geneigt ſeien. Von dem Ergebnis die— machte der Miniſterpräſident Verhandlungen mit der Deutſchen liche Regierungs Zweck der ob die ſer Aus ſſprache ſeine Volkspartei abhöngia. haben ihr prinzipielles nis damit erklärt, die PNertreter der hinzugefüat. Sämt Einverſtäönd— Sozial daß„ſie (Per Ferien) ſich ans Gründen der inneren Geſchäftslage“ Landtag geht beute abend in die außerſtande ſähen, ſofort zu verhandeln. Wirkliches gens auf Vertagung bis Widerzuſam mentritt des Landtaas am 3. November iſt der Wunſch, über die Wie derherſteſſung der großen Koalition nicht ſondern zugleich im Reich und in Pre ßen zu verhandeln. Die Motiv des ſozdem. Verlan zum 3 iſoliert in Preußen, Deutſche Volksnvartei hat geſtern abend nach dem Plenum in einer ſtreng ver— traulichen Sitzung zu der jetzigen Lage Stel lung genommen Gerade'm Umſtande, daß über dieſe Sitzung allen Mitgliedern der Fraktion Schweigepflicht auferlegt wurde, ſchließt man, wie der„LA.“ meldet. in varla mentariſchen Kreiſen, do“ in der Volkspartei der Eindruck entſtanden iſt. daß im Augenbſick eine weitere Fühlſungnahme zweckſos ſei. Insbeſondere erſcheine der Gedanke der So— Zialdemokraten. im Reich die gleiche Entwick lung herbeizuführen, die jetzt in Preußen er⸗ ſtrebt wird, vorausſichtlich nicht durchführbar. Die Koalitionsfrage wird alſo in den erſten A Novembertagen erneut zur Diskuſſion geſtellt werden. g Vandervelde zur Kriegsſchuld⸗ frage. Okt. Auf einem Feſteſſen des Ner— eins ausländiſcher Preſſeyertreter ſprach geſtern Nandervelde. Der Miniſter erklärte u. a zur Kriegsſchuldfrage, für die Belgier ſei die Frage, was Belaien betreffe, durch die Erklärung Beth⸗ mann⸗Hollweas vom 4. Auguſt 1914 gelöſt. Aber es ſei tief bedauerlich, daß acht Jahre nach dem Waffenſtillſtand Millionen Deutſcher immer noch die VPerantwortlichkeit des kaiſerlichen Deutſch⸗ lands verkennen würden, während Millionen Franzoſen und Belaier an der ausſchließlichen Nerantwortlichkeit Deutſchlands wie an einem Dosoma feſthielten, an dem nicht zu rütteln ſei. Auch in der Entwaffnungsfroge und der Frage der interalltierten Kontrolle in Deutſchland be⸗ ſtünden unrichtige Meinungen in Fraufreich und Deutſchland. Die deutſche Republik ſei nur ein Aushängeſchild, der Pazifismus der Sozialiſten, Brüſſel. 15 (der Demokraten und des linken Flügels des Zen⸗ Unparla Nicht ohne tieferen Grund iſt das Wort von den parlamentariſchen Normen im Laufe der Jahrhunderte ſprichwörtlich geworden. Es zeigte ſich darin die Gepflegtheit des To⸗ nes, der in der parlamentariſchen Uebung u. Sitte als eine Selbſtverſtändlichkeit galt. Maßgebend waren in dieſer Hinſicht die eng⸗ liſchen Parlamentsſitten. die von jeher in der geſamten Kulturwelt als ein Muſter der guten Umgangsformen eingewertet wurden. Es ſcheint ſo, als wenn ſich das ſchöne Wort von den„parlamentariſchen Formen“ all— mählich in ein Paradoxon verkehrt hat. denn der Ton iſt in einer ſehr großen Anzabl von Parlamenten inzwiſchen ein reichlich unparla⸗ mentariſcher geworden. Völlig auf den Kopf geſtellt worden ſind die alten Begriffe und Vorſtellungen von dem guten Ton der parlamentariſchen Forwen durch die höchſt beſchämenden Vorgänge, die ſich in dieſen Tagen gelegentlich der Debatten über die Abfindung der Hohenzollern im preußiſchen Landtag abgeſpielt haben. Wir ſtruktionsmethoden abſpielten, ohne Beiſpiel. Inzwiſchen iſt mentariſche Ton ſogar in eine ſch frage übergegangen, die die kom: chstagsfraktion zu dem gleich den dentſchen Volksvertretern unter tet hat. Die Kommminiſten bezeichne Anfrage den ehemaligen Kaif N Volksverbrecher und Reichsregierung angeſtrebten Do ſorten eſerteur. don ge don Hobenzol räter. fragen an. ob die vlanten vertrag“ mit lern billige, gegen das vreußiſchen Regierung“ zu „Schand hezw. was die Reichsregierung möhliche Entgegenkommen der unternehmen ge mentariſch parlamentariſches. denke. Es iſt ſehr zu begrüßen, daß der Reichs⸗ tagspräſident die Drucklegung Sieſer Anfrage wegen der in ihr enthaltenen beſchimpfenden Ausdrücke abgelehnt hat, bezw. deren Er⸗ ſetzung durch parlamentariſch erlaubte Worte vor Drucklegung forderte. Der Schutz der perſönlichen Ehre erfor⸗ dert, darüber herrſcht in allen Ordnungspar⸗ teien Einigkeit, eine derartige Ausſtellung. wie ſie in dieſem Falle ſeitens des Präſiden⸗ ten Löbe erfolgt iſt, Die„Voſſ. Ztg.“ hofft, daß dieſer Vorgang den Ausgang einer Säu⸗ berungsaktion bedeuten möge, deren drin⸗ twendiakeit immer deutlicher hervor⸗ Die an ſich löbliche Einrichtung der inen Anfragen“ erfährt durch die Gegner es Parlamentarismus ſyſtematiſchen Mißbrauch, der immer wird. Das genannte demokratiſche bezeich dieſe Taftif hals groben Unfug, der hauf 1 daß hetzeriſche und Rückſicht einen unerträglicher Blatt lich darauf berechnet ſei guytungen Formen“ verleumderiſche ohne auf parſamentar Lande erhöhten E ere Gelegenheit. riſiko⸗ onen und Einrichtungen des draußen im ruck machen. Eine beque⸗ und k gegen n heutigen Staates zu beten, könne es gar nicht geben. Der„Berl. Lokanz 0. a. darauf kſam, daß insbeſondere die mef rdneten erklüren. daß ſie ſelbſt Päumen des Landtones net unter den meint iche gegen fen tü ff D Anſeben S mus mr! Zweifel beit : 3 Muffen erſt ein Anfana. r Ni fir den Reyanche je Republik ſei kein er, aber es ſei ſchwer e republikaniſche Garde zu en Berichte der intera hervor die ht möolich. die UÜlommiſſion, aus In Tho habe mon r den D nicht geſprochen, aber früher 3 man denke es möglich ſein. daß die Regierungen ſung des Problems der ö und interalliierten dieſer Schritt komme, werde len, zwei bheſondere ſchenken. 1. proportionalen der interalliierten Schul und der onhängenden Herabſetzune der das Problem der Markrüch moraliſche Ver; der Schulden aufne en. Wenn Dingen Aufmerkſamkeit zu Vorminderung damit zu ſamme Zahlungen Deutſchlands, bei dem Deutſchland habe. Der Parteitag der franzöſiſchen Nadikalen. Paris, 14. Okt. Der Kongreß der 6 Partei in Bordeaur iſt heute vormittag in Auwe ſenheit von etwa 200 Delegierten durch den Archimbaud eröffnet worden, der in ſeiner Eröff nungsanſyrache der Hoffnung Ausdruck gab, daß die Radikale Partei geſtärkt aus dem Kongreß hervorgehen werde. Die Spaltung der Parte von ihren Feinden vielfach erwartet werde, nicht eintreten. In der Nochmittgasſit: g hiel: große Rede. Sie enthielt in der Einleitung die Ankündigung, daß er nicht für den Poſten des Parteipräſidenten kandidieren werde. Der hiſto riſche Rückblick, der die Verteidigung ein aing auf das Jahr 1919 zurück, wo Herriot zum Parteivorſitzenden gewählt wurde. Dan 3 ſich Herriot eingehend mit den Vorwürfen aus einander, die gegen ſeine Angriffe gegen das Ka⸗ binett Briand. die zu deſſen Sturz führten, erho⸗ ben worden ſind. Seine Nerteidigung gegen dieſe Vorwürſe werde er jedoch mit Rückſicht auf die Einheit der Partei unterordnen. Den Hauptpunkt der Rede bildete die Verteidigung ſeines Ein⸗ tritts in die Regierung Poincare. Dieſe Recht⸗ fertigung gab Herriot in einer ausführlichen Darſtellung des Verlaufes der Regterunoskriſe, die mit den kritiſchſten Zeiten der Entwicklung der franzöſiſchen Finanzen und des Franken zu⸗ ſammenfiel. Die Rede Herriots wurde allgemein als ein großer oratoriſcher Erſolg aufgefa Sie war Herrjot ſeine »itete ete, guch mehrmals folgte Unter polniſchen Grenze. graphen Alßrecht e (Grenze betrat der ſchlecht markierte n umdrehen griff fernt ein pol den greiſer greifen des man, der zu danken, Tarnowitz en Deutſches Reich. Keine deutſchen Zugeſtändniſſe. Berlin, 14. Okt. Aus ahſolut zuverläſſiger diplomatiſcher Quelle wird uns mitgeteilt: einem Pariſer Telegramm der 1 zeitung“ wird über die Zuſage deutſche Außenminiſter über die A ung vaterländiſchen Verbände gemacht haben ſoll. Weiterhin bemühen ſich gewiſſe Kreiſe trotz der kürzlichen amtlichen Richtigſtellung, weiter den Eindruck zu erwecken, als wenn die Entlaſſung des Ein Zwiſchenfall an der deutſch⸗ rere sch Generals von Seeckt in Zuſammenhang mit ir⸗ gendwelcher vom Außenminiſterium geübter Ein⸗ flußnahme in Verbindung ſtönde. Demgegenüber muß mit aller Deutlichkeit noch einmal betont werden, daß die beiden tendenziöſen Behauptun⸗ gen jeglicher Begründung entbehren. 0 Auftritte im vreußiſchen Landtags⸗ gebäude. Berlin, 14. Okt. Heute nachmittag nach 3 Uhr tam es in den Wandelgängen des Landtages zu ſtürmiſchen Auftritten. Eine Deputation von Er⸗ verbsloſen kam von einer Erwerbsloſenverſamm⸗ lung in den Landtag und verlangte den Abgeord— neten Heilmann zu ſprechen. Dieſer wurde herbeigeholt, lehnte aber den Empfang der Ab⸗ ordnung ab, da dieſe ausſchließlich aus Kommu⸗ niſten beſtand. Nunmehr ſtieß die Deputation, beſonders die Frauen, wüſte Beſchimpfungen ge⸗ gen die Sozialdemokraten aus. Es gelang ſchließ⸗ lich, ſie in ein Sprechzimmer zu drängen. Hier ſuchte der Abg. Fürgens(Soz.) beruhigend auf ſie einzuwirken. Sie ſetzten aber ihre Schmähun⸗ gen fort. Als der Landtagspräſident Bartels her⸗ beieilte und ſich zu erkennen gab, wurde er mit lauten Schreien„Arbeiterverräter“ Der Landtagspräſident wies die Deputation da- rauf aus dem Hauſe. Nur widerwillig folgte ſie iter weiteren lauten Verwünſchungen der Auf⸗ Stührmiſchoe Stürmiſche Poincares Erklärungen zur Rückgabe des Saargebiets. Köln, 14. Okt. Nach einem Nariſer Telegramm des„Kölner Tageblattes“ entſprechen die heute morgen von einem Pariſer Blatt Poincare in den Mund gelegten Erklärungen, die franzöſiſche Re— gierung denke nicht daran, das Saargebiet vor dem im Verſailler Vertrag feſtgeſetzten Termin an Deutſchland zurückzugeben, nicht den Tatſachen. Poincare ſoll ſich vielmehr bei dem Empfang der Delegationen, die gewiſſe Befürchtungen hinſicht⸗ lich der Rückwirkungen des Ausſcheidens des i aus dem franzöſtſchen Wirtſchaftsge⸗ bei Induſtrie und Handel in Elſaß-Lothrin⸗ zum Ausdr cht haben, auf die Ver— erung beſchränkt he„daß die franzöſiſche e elegenheit der Rückgabe Saarge ntereſſn Elſaß⸗ n und Zoll⸗ ze zu wahren Kommuniſtiſche Zufammenſtöße mit der Schupo. Berlin, 15. Oktt. Am Donnerstag abend kam Schlu iner kommuniſtiſchen Verſamm⸗ eddingplatz zu Zuſammenſtößen ilnehmern der der Poli— r genötigt, mehrere Straßen ni Gummiknüppel zu räumen. Bei dieſen zunächft, enen meh⸗ dem Nangtſc. r aus Schanghai Kanonenboot„Al geſtern beſchoſſen. und einer iſchen Wuſuah getötet e Marinedepot in Beirut zerſtört. Beirut gemeldet Feuersbrunſt ein gro— zerſtört. ud Landtruppen konnten das ners auf ein Kohlen⸗ II 1 54* 7* Munit onsdepot 9 Soziales. Die Fokderungen der chriſtlichen Gewerkſchaften. Nürnberg, 14. Okt. chriſtlichen Gewerkſchaften in mehrere Entſchli ngen angenommen, in denen u. a. beſchleunigte Verabſchiedung des ſchutzgeſetzes für Betriebe der Land- und Forſt⸗ wirtſchaft, der Tierzucht und der Binnenſchiffahrt, die gleichberechtigte Mitwirkung der Arbeitneh mer in der geſamtwirtſchaftlichen Entwicklung der produktiven Kräfte, Förderung der inneren Kolo⸗ niſation, Abhilfe der Wohnungsnot durch die Neuerſtellung von jährlich mindeſtens 250 000 Wohnungen in den nächſten zehn Jahren, Aus⸗ bau der Erwerbsloſenfürſorge und weſentliche Hebung des Lohnniveaus gefordert werden. empfangen. r Der Schaden iſt be— onen ſind nicht zu Schaden ge⸗ und Auf der Herbſttagung der, Nürnberg wurden, Arbeiter⸗ 9 FC . Aus aller Welt. Bluttat eines Tobſüchtigen. München, 11. Okt. Ein 20jähriger geiſtes kranker Schloſſer, der in eine Krankenanſtalt üngeliefert werden ſollte, erlitt auf dem Wege um Krankenhaus einen Tobſuchtsanfall und ſchlug eine alte Frau zu Boden. Ein 79 Jahre alter Rentner, der der Frau zu Hilfe kar wurde von dem Tobſüchtigen ebenfalls ange⸗ fallen. Der Geiſteskranke warf den alten Mann über ein Brückengeländer in einen 7 Meter tiefen Graben. Der Ueberfallene iſt an den ſchweren Verletzungen geſtorben. Schließ⸗ lich konnte der Tobſüchtige überwältigt und zach München gebracht werden. Er ſtammt zus Tittmoning. Großfeuer in Hirſchau. Amberg, 11. Okt. In der Nacht vom Sams⸗ aug zum Sonntag brach in dem benachbarten birſchau in dem Anweſen des Bäckermeiſters Rit⸗ jer und des Schlächtermeiſters Weinberger Feuer zus. Ehe noch die Bewohner der angrenzenden Aluweſen ihre Habe in Sicherheit bringen konnte, hatte der Brand 10 Wohnhäuſer ſamt den Neben- jebäuden ergriffen und eingeäſchert. Die geſamte deu- und Getreideernte iſt vernichtet. Es wird Brandſtiftung vermutet. Gegenüberſtellung des jugendlichen Mörders ö Berlin, 15. Okt. In ſpäter Abendſtund— fand in Oranienburg die Gegenüberſtellu— des jugendlichen Mörders mit Anita Dob' frindt und Frau Jakowski, den beiden Schwe⸗ ſſtern der ermordeten Käthe Dobrindt, ſtatt, Sie erkannten den Täter als den 14jährigen Karl Müller, wodurch alle Zweifel der Ora⸗ mienburger Kriminalpolizei behoben ſind. Die Gegenüberſtellung geſtaltete ſich höchſt drama⸗ tiſch. Müller iſt vollkommen zuſammengebro⸗ chen. Europäiſche Fahrplan⸗ konferenz in Vaden⸗Vaden Baden⸗Baden, 14. Okt. Vorgeſtern begann im Kurhaus in Baden-Baden die Europäiſche Fahr⸗ plankonferenz, an der alle Länder Europas betei⸗ ligt find. Es ſind insgeſamt 225 Herren und 147 Damen zur Teilnahme erſchienen. Darunter be⸗ findet ſich auch eine japaniſche Delegation, be— ſtehend aus 7 Herren, die zu dem Zweck gekommen ſind, über die Fortſetzung des Sibirien-Expr nach Japan mitzuberaten. Der Montag und Dienstag iſt ausſchließlich Vorbeſprechungen ge⸗ widmet. Am Mittwoch wird die erſte Vollver— ſammlung ſtattfinden und erſt am Freitag werden in einer zweiten Vollverſammlung die Ergebniſſe der für den internationalen Zugverkehr bedeut⸗ ſamen Konferenz bekanntgegeben werden können Eine Weindauſchule an der Bergſtraße. Von der Beketraße. Die Landwiriſchaftskam⸗ ter für Heſſen hat in der Gemarkung 05 11 eim a. d. Bergſtraße ein Gelände von elwa 30 bis 40 heſſiſchen Morgen angekauft zum Zwecke der richtung einer Wein bauſchule. Die Wein⸗ bergs⸗Neuanlagen werden nach Aberntung der lofrüchte von dem betr. Gelände in Angriff ge⸗ mommen werden. Zweifellos wird die zu errie' tende Weinbauſchule dem Weinbau an der Berg ⸗ ſtraße zu neuem Aufſchwung verhelfen. 16 ——— 2 Aus Nah und Fern. Mannheim, 13. Okt.(Ein Möbelwagen von Schnellzug zertrümmert.) Am Eiſenbahnübergang bei Rheinauhafen wurde heute morgen ein Mö belwagen, der den Uebergang paſſierte, von dem von Karlsruhe kommenden Schnellzug erfaßt und zertrümmert. Perſonen wurden nicht verletzt. Der Schnellzug konnte nach kurzer Unterbrechung ſeine Fahrt wieder fortſetzen. Aachen, 14. Okt.(Ausbreitung des Ty⸗ phus?) Im benachbarten Wurſelen ſind fünf neue Typhusfälle feſtgeſtellt worden. Die Er⸗ krankten wurden ins Eliſabethen-Krankenhaus gebracht. In allen Fällen handelt es ſich um Arbeiter. St. Ingbert, 13. Okt.(Erſtochen.) Ein ſchweres Verbrechen wurde in der Nacht von Sonntag auf Montag in unſerem Nachbarort Hockendalheim begangen. Vor dem Hauſe des in Brebach in Arbeit ſtehenden Formers Karl Feger war zwiſchen einigen jungen Leuten ein Disput entſtanden, dem Feger längere Zeit zugehört hatte. Wohl, weil er ſeine Ruhe haben wollte, ſtand er aus dem Bett auf und ging vor ſein Haus, um die jungen Leute zu vertreiben. Einige derſelben fielen alsbald mit Meſſern über den Mann her und haben ihn erſtochen. Die rohe Tat verſetzte natürlich den ganzen Ort in Aufregung. Die Landjäger haben 2 junge Leute mit Namen Hermann und Wilhelm Fickinger als der Tat dringend verdächtig verhaftet u. in das Unterſuchungs⸗ gefängnis St. Ingbert gebracht. Der Getötete äſt ein Mann von 56 Jabren. 5— Ulſenborn, 11. Okt.(Schwerer Unglücks⸗ all.) Auf der Nachkirchweih wurde ein bei einer Schiffſchaukel bedienſteter junger Mann durch die anfahrende Schaukel am Kopf ſo ſchwer getroffen, daß er in bewußloſem Zu⸗ ſtande dem Krankenhaus Kaiſerslautern zuge⸗ führt werden mußte. J Helmſtadt, 11. Okt.(Das Meſſer) Geſtern abend entſtand vor dem Gaſthaus z.„Hirſch“ ein Wortwechſel zwiſchen dem etwa 19 Jahre alten Emil Hammel und dem 17 Jahre alten Adam Herbold. Dabei zog Herbold plötzlich das Meſſer und führte einen wuchtigen Stich Schweres Eiſenbahnun⸗ glück. Breslau, 13. Okt. Kurz nach Mitternach ſtießen infolge falſcher Weichenſtellung bei d Station Scharlay⸗Piekar(Polniſch⸗Oberſchle⸗ ſien) ein Perſonenzug und ein Güterzug zu⸗ ſammen. Ein Packwagen und mehrere Güter⸗ wagen wurden auf die Böſchung geſchoben Bisher wurden 2 Tote und 8 Schwerverletzte borgen. Die Schwerverletzten ſind derar verſtümmelt, daß ſich die Zahl der Toten noch erhöhen dürfte. Der ſchuldige Weichenſteller iſt feſtgenommen worden. Durch ſeine und der Nachbarſchaft gegen die Herzgegend ſeines Gegners, der ſofort zuſammenbrach. Hammel ſtarb noch im Laufe der Nacht. Der junge Herbold ſtellte ſich nach der Tat ſelbſt der Polizei. Biblis 11. Okt.(Autnunglück.) Als am Sonntag nachmittag ein Auerbacher Gebäckauto ins Dorf fuhr, ſprang kurz vor ihm ein Junge bon links nach rechts über die Straße. Der Junge väre ſicher überfahren worden, wenn das Auto rechts ausgewichen wäre. Es fuhr aber nach links gegen das Sägewerk von Barth. Vor dem Sägewerk iſt ein Schacht einer Dole ſo verkehrs⸗ widrig hoch angelegt, daß das Auto im Moment, wo das linke Vorderrad auf dem Schacht und das rechte in der Gaſſe fuhr, umſiel und ſeine Inſaf⸗ ſen unter ſich begrub. Bis Barth aus ſeinem Hauſe kam, fing der Wagen ſchon an zu brennen. raſche Hilfe- leiſtuna konnten die Flammen golöſcht. die Ver— Roman von Sven Elveſtad. Urheberrechtlich geſchützt dem Lit. Bureau M. Lincke, Dresden 21. Wie eine Stecen abel geſucht wo wohnen Sie eigentlich?“ antwortete Krag, ohne „Ich habe Sie Mann,“ ſagte er, „Hoiel Continental,“ zu blinken. „Ich habe mit Valentine geſprochen,“ „Sie hat ſich an mich gewandt, um etwas über die Szene von neulich im Klub zu erfahren,“ ſagte er ſtolz. ten beſchreiben.“ „Daß eine Dame ſich für ſolche Kkubgeſchich⸗ ten intereſſiert!“ „Aber begreifen Sie nicht?“ fragte der Archi⸗ tekt.„Sagte ich Ihnen nicht ſchon neulich, daf der ſchwediſche Advokat einer ihrer eiftigſten Be⸗ wunderer iſt?“ „Es iſt ihr wohl unangenehm, daß er ſich ge⸗ ſtern ſo ſchlimm kompromittiert hat?“ „Ganz und gar nicht. Das ſieht ihr nicht ühnlich. Sie ſagte mir, daß ſeine Zudringlich— keit ihr ſchon lange unangenehm geweſen ſei, und daß ſie jetzt endlich einen Grund geſunden habe, ihm die Tür zu weiſen. „Alſo gleich über Bord mit ihm,“ Krag. „Und jetzt will ſie um jeden Preis Ihre Be⸗ kanntſchaft machen.“ „Aber das iſt ja unmöglich,“ antwortete Krag mit verſtelltem Erſtaunen.„Womit habe ich das verdient—?“ Der Architekt klopfte ihm mit überſtrömendet Liebenswürdigkeit auf die Schulter. „Lieber Herr Ingenieur, Ihr Auftreten haf ihr ungeheuer imponiert. Sie ſprach mehrere Male bewundernd von Ihrer Geiſtesgegenwarf und Klugheit. Ich habe ihr verſprochen, ein ausgeſuchtes kleines Diner zu geben und Sie dazu einzuladen. Es wird ein Eſſen zu vieren: Valentine und ihr Freund, der Rittmeiſter, Sie und ich. Ich habe bereits das Grand Hotel be— nachrichtigt, und die Vorbereitungen ſind im Gange. Paßt es Ihnen morgen abend um ſie⸗ ben Uhr?“ a murmelte „Ich mußte ſie ihr in allen Einzelhei⸗ „s mird mir ein beſonderes Vergnügen dein, autwortete Krag.„Sie nannten einer Rittmeiſter. Iſt es derſelbe, den man ſo häufig in ihrer Geſellſchaft ſieht?“ 5 „Derſelbe. Ein netter Menſch. Feine alte 7 milie, aber ein bißchen adelsſtolz. S rech Sie kommen alſo?“ ö e Ich werde kommen.“ Das Geſpräch wendete ſich jetzt anderen Din— gen zu. und nach einer halben Stunde verließ der„Grubeningenieur Kvam“ das Klublokal. Als Asbjörn Krag in tiefen Gedanken die breite Treppe hinunterſtieg, kam ihm plötzlich ein Mann in furchtbarer Eile entgegengetaumelt Er ſtieß brutal an Asbjörn Krag und wollte ohne len de f an ihm vorbeiſtürzen. Krag aber, der ſich über dieſe Unverſchämtheit z, backte den Mann am Arm. eee 1 fa rief er.„Was fällt Ihnen Im ſelben Augenblick ſah er einen Schimmer 2755 dem Geſicht des Mannes und fre gu men. Es war Falkenberg. 7 wie ſah der aus! r war totenbleich, und dicker Sch ihm auf der Stirn. N„„ „Gott ſei Dank, daß ich Sie treffe,“ ſtammelte der Konſul atemlos.„Ich bin wie ein Wahnſin⸗ den niger hinter Ihnen hergerannt.“ ö Asbjörn Krag ſah ein, daß ſich e Ernſtes ereignet haben 90 e 5 Er faßte den Konſul ruhig unter dem Arm ſtieß eine Tür auf und ging mit ihm in eins de, kleinen Klubzimmer, wo ſie allein ſein konnten. Falkenberg ſant gleich auf einen Stuhl nie⸗ der und verbarg das Geſicht in den Händen. Den ſonſt ſo ſtarke Mann war ganz gebrochen. „Was iſt geſchehen?“ fragte der Detektiv. Falkenberg antwortete mit dieſen Worten, dle ſogar Asbjörn Krag erſchauern machten: „Sie hat mich getroffen.“ ſehr 1 ihr ſprechen müſſe. tel über und eilte ſehen worden.“ unglückten unter dem Auto hervorgezogen werden Der Chauffeur und der Beſitzer kamen mit zerriſ⸗ ſenen Kleidern und einigen Hautabſchürfungen davon. Ein Junge, der hinten im Gebälkkaſten ſaß, mußte durch Einſchlagen des Kaſtens befreit werden. Ihm war eine Hand gequetſcht. Am ſchlimmſten war die Frau zugerichtet. Sie erlitt viele Schnittwunden durch die Glasſcherben und eine Gehirnerſchütterung. Bis ein Hilfsauto von Auerbach kam, hatte Herr Dr. Kimmler die erſte Hilfe geleiſtet. een Gerichtszeitung. Der Mordprozeß Meon vor dem Mainzer a Schwurgericht. Mainz, 12. Okt. Heute vormittag begann bor dem hieſigen Schwurgericht die zweite Verhandlung gegen den 27 Jahre alten Stu⸗ denten Joſef Jakob Meon aus Bensheim, wohnhaft zuletzt in Darmſtadt, wegen Mor⸗ des in Verbindung mit Raub. Der Angeklag wurde am 6. Mai ds. Is. vom Schwurgericht“ in Darmſtadt zum Tode verurteilt, auf Revi⸗ ſion der Verteidigung wurde das Urteil vom Reichsgericht in Leiyzig aufſocehoben und zur hochmaligen Verhandlung an das Landgericht Mainz verwieſen. Für die Verhandlung ſini 4 Tage vorgeſehen. Bekanntlich hatte Meon deſſen Vater in Bensheim eine gutgehende Bäckerei betrieb, aber ſpäter in Schwierigkeit geriet, aus Mangel an Exiſtenzmittern ſich auf den Diebſtahl von Fahrrädern, Büchern und Mänteln verlegt und außerdem jeden Menſchen angepumpt. Eines Tages lernte er die Anna Gillmann aus Frankfurt a. Main, Tochter eines Gärtnereibeſitzers in Wiebels⸗ kirchen, kennen und veranlaßte ſie, mit in ſeine Wohnung zu gehen. Von dieſer Zeit an blieb die Gillmann verſchwunden. Ebenſo verſchwand eines Tages Meon und kehrte nicht mehr in ſeine Wohnung zurück. Die Leiche der Gillmann wurde in einem Gebüſch an der Straße Darmſtadt-Eſchollorücen in eine Decke verſchnürt aufgefunden. Nach län⸗ gerer Zeit gelang es, den Meon feſtzunehmen. Er gab ſofort den Mord zu und gab als Grund zu der Tat an, daß er ſich die Geldmit⸗ tel der Getöteten aneignen wollte. f Mainz, 13. Okt. Der weitere Verlauf der zeſtrigen Verhandlung gegen den Studenten Joſeph Meon vor dem Mainzer Schwurge⸗ richt ſchilderte der Angeklagte zunächſt den Hergang der Tat, wobei er ſagte, daß er am nächſten Morgen mit der Gillmann in Streit geriet und ihr in der Erregung mit dem Tot⸗ ſchläger vier- bis fünfmal über den Ke ſchlug und ihr dann, um ſie am Schreien zu verhindern den Hals zudrückte. Hierauf habe er die Leiche in eine Decke verpackt u. ſie im Spiegelſchrank eingeſchloſſen. Nachträglich habe er die Leiche dann noch ſtranguliert und das Zimmer in Ordnung gebracht. Den Tag habe er dann in ſeiner gewohnten Umgebung berbracht. Von dem Geld, das er der Ermor— deten aus dem Handtäſchchen genommen hat, hat er dann bei ſeinen Bekannten Schulden bezahlt. In der Nachmittagsverhandlung ſchilderte⸗ der Angeklagte, wie er die Leiche am zweiten Tag nach dem Morde auf einem geſtohlenen Fahrrad in die Eſchollbrücker Tannen ge— ſchafft habe. Danach trieb er ſich in verſchiede⸗ nen Städten herum und wurde ſchließlich am 7. September 1925 auf Veranlaſſung eines Bundesbruders in Gotha verhaftet. Neuntes Kapitel. Asbjörn Krag wartete, „Was iſt geſchehen?“ berg wieder. „Geſchüftlich?“ 1%„Nein.“ „Hat ſie Sie mit Schande bedeckt?“ „Nein.“ Falkenberg hob den Kopf und rief: „Ada iſt fort!“ Asbjörn Krag faßte ihn entſetzt am Arm. „Was ſagen Sie, Mann,“ rief er.„Hat ſie ſie töten laſſen?“ „Nein.“ „Sie iſt alſo verſchwunden?“ „Ja!“ „Wann?“ „Seit geſtern abend.“ „Dann iſt keine Zeit zu verlieren. Nehmen (Sie ſich zuſammen, Mann, ſonſt können Sie die Hoffnung lieber gleich aufgeben.“ „Alles hätte ich ertragen können,“ ſagte Fal⸗ kenberg,„nur dies nicht.“ Er blickte zu Krag auf. „Können Sie ſie retten?“ fragte er. Sie ſie mir zurückgeben?“ „Ja,“ antwortete Krag ruhig,„wenn Sie ſich zuſammennehmen. Jetzt iſt jeder Augenblick koſt⸗ bar.“ Er klingelte und beſtellte den Diener einen Wagen. „Wann iſt es geſchehen?“ fragte er Falkenberg. „Geſtern abend.“ 15 Sie waren ja geſtern abend noch be ihr?“ „Es geſchah gleich, nachdem ich gegangen war. Da kam ein Bote und beſtellte, daß ich ſie in der nächſten Konditorei erwarte und notwendig mit Sie warf einen Abendman⸗ fort. Seither iſt ſie nicht ge⸗ „Können bei dem eintreten⸗ „Das iſt eutſetzlich,“ murmelte der Detektiv. Er begann unruhig im Zimmer auf und ab zu gehen. Selbſt der kaltblütige Detektiv fand, daß die Lage gefahrdrohend ſei. Indeſſen kam der Wagen, die Herren ſtiegen ein und fuhren nach Oslo. Als ſie die kleine. geſchmackvoll eingerichtete (4: Zement Heidelberg 136, bis der Konſul ſich etwas beruhigt hatte. Dann fragte er von neuem „Sie hat mich getroffen,“ antwortete Falken“ zugeben, als ihre Tochter Der Vorſitzende machte Meon verſchiedent⸗ lich auf Widerſprüche zwiſchen ſeinen Anga⸗ ben im erſten und zweiten Prozeß aufmerk⸗ jam. So erklärt Meon heute, daß er die Gill⸗ mann mit dem Totſchläger nur habe mißhan⸗ deln wollen, um Ruhe zu ſchaffen; eine Tö⸗ tungsabſicht habe ihm ferngelegen. ö Nach 5 Uhr wurde die Vernehmung des Angeklagten abgeſchloſſen. Es folgten die Gutachten der mediziniſchen und chemiſchen Sachverſtändigen. ö In der Zeugenvernehmung bekundete Herr Melenfort⸗Frankfurt a. M., bei dem die Gill⸗ mann in Stellung war, dieſelbe habe viele Männerbekanntſchaften gehabt, und er hab gehört, daß ſie verſtanden habe, Männer leicht in Harniſch zu bringen. Malenfort iſt mit der Gillmann, die bei ihm im Haushalt tätig ge⸗ meien iſt. zufrieden geweſen. ö — Handel und Induſtrie. Mannheimer Efſekienbörſe. Mannheim, 14. Okt. Bei feſter Tendenz no⸗ tierten heute: J. G. Farben 324.50: Rhenania 83.50; Durlacher Hof 112; Schwarz Storchen 140; Werger 140: Continentale Verſicherung 77: Mann⸗ heimer Verſicherung 112; Witbg. Transport 31.50; Badiſche Aſſekuranz 177.50; Benz 87.50; Enzinger 98; Gebrüder Fahr 38.25; Germania Linoleum 97; Konſervenbraun 52; N. S. U. 117; Nähkaiſer f Rheinelektra 143.50; nmühlenwerke 81; Weſterregeln 159; Zucker vankenthal 87; Zucker Waghäuſel 103. Mannheimer Produktenbörſe. Auf die hohen Waſſerfrachten, höhere Aus⸗ landgerderunden und auf fſeines Angebot in inländiſcher Ware zeigte die Produktenbörſe feſt, Grundſtimmung. Man verlangte für die 100 Kg ohne Sack waggonfrei Mannheim: Weizen inl. 29.50— 29.75; ausl. 31.25— 32.50? Roggen in 23,50—24; Haſer inl. 18—19; ausl. 19—22; Brau- gerſte 25.50—29; Futtergerſte 20—21; Mais mi Sack 19.50— 19.75; Weizenmehl, Spezial Null, mi Sack 41.75—42; Roggenmehl 33.50—34.50; Brot mehl 31.75—32; Kleie 10. Mannheimer Kleinviehmarkt. Zum geſtrigen Kleinviehmarkt waren zuge⸗ führt und wurden die 50 Kg. Lebendgewicht je nach Klaſſe gehandelt: 92 Kälber 66—85 Mark; 36 Schafe ohne Notiz: 148 Schweine 77—82; 647 Fer⸗ kel und Läufer pro Stück 16—46. Marktverlauf: Kälber mittelmäßig, geräumt, Schweine ruhig, langſam geräumt, Ferkel und Läufer lebhaft. Frankfurter Getreidebörſe. An der geſtrigen Frankfurter Getreidebörſe no⸗ tierten bei unveränderter Tendenz: Weizen 28.75 bis 29; Roggen 23: Sommergerſte 25—28; Hafer inl. 18,75—19.25; Mais 19— 19,25; Weizenmehl 41,50—42; Roggenmehl 33,25—34; Weizenkleie 10 bis 10.25: Roggentleie 10.50, alles in Reichsmark die 100 Kilo. Frankfurter Viehmarkt. Aufgetrieben waren 704 Kälber, 100, Schafe und 203 Schweine. Notiert wurde der Zentner Lehendgewicht: Kälber 68—90; Schafe 25—42 Mk. Schweine wurden nicht notiert wegen des ſchwa⸗ chen Auftriebes. Marktverlauf: Kälber wurden bei lebhaftem, Schafe bei ſchleppendem Handel ausverkauft. Anziehen der Großhandelsrichtzahl. Berlin, 15. Okt. Die auf den Stichtag des 13. Oktober berechnete Großhandelsrichtzahl des Statiſtiſchen Reichsamts iſt gegenüber dem 6. Oktober um 05 Prozent auf 128,6 ge⸗ ſtiegen. Von den Hauptgruppen haben die Agrarerzeugniſſe auf 131,6 angezogen, wäh⸗ tend die Induftrieſtoffe auf 123,2 leicht nach⸗ gegeben baben. 5. Wohnung kamen, fanden ſie die Witwe in Tränen. Falkenberg, den Asbjörn Krag unterwegs be⸗ ruhigt hatte, tröſtete ſie, ſo gut er es vermochte. Asbjörn Krag bat ſie, ihm genau die Zeit an⸗ fortaing. „Ich hatte zufällig gerade auf die Uhr ge⸗ jehen,“ antwortete Frau König.„Es war genau fünf Minuten nach halb elf, als es an der Tür klopfte und das junge Mädchen von der Kon⸗ ditorei hier von der Ecke hereintrat. Es brachte die Beſtellung von Herrn Falkenberg, daß Ada gleich dorthin kommen möchte. Sie wiſſen, wie verliebte Leute ſind,“ fuhr ſie fort,„die haben häufig kleine Geheimniſſe miteinander, ſo daf ich keine Bedenken hatte, Ada gehen zu laſſen. Sie war ſorglos und vergnügt, als ſie ihren Mantel überwarf und hinging. Als eine halbe Stunde vergangen und ſie noch nicht zurückge⸗ kommen war, begann ich unruhig zu werden, Ich wartete noch eine Viertelſtunde und ging dann ſelbſt in die Konditorei. Als ich hinkam, war man dort im Begriff, zu ſchließen. Die Leute waren ſehr erſtaunt, als ich nach fragte. Madame, ſagte das junge Mädchen, das die Beſtellung gebracht hatte, das Fräulein iſt ſſchon vor einer Ewigkeit ſortgefahren. Ich fragte 28, wohin ſie gefahren ſei und mit wem, und er⸗ Hielt, zur Antwort, daß ſie mit Herrn Falkenberg ge! hren ſei, aber daß es nicht wüßte, wohin. Von den traurigſten Gedenken erfüllt, ging ich nach Hauſe und verbrachte eine ſchlafloſe Nacht. Frühzeitig heute vormittag wandte ich mich mit einem vorwurfsvollen Brief an Herrn Falken⸗ berg und bat ihn, mir meine Tochter zurückzu⸗ bringen. Da kam er angeſtürzt, noch erſchreckter als ich, und erzählte mir, daß er nicht nach Ada geſchickt und noch weniger mit ihr in einem Wa⸗ 0 davongefahren ſei. Ich habe den ganzen ag geweint, es iſt ſo ſchrecklich. Ich wollte gleich Zur Polizei laufen, aber Herr Falkenberg be 1 warten, bis er mit Ihnen geſproche abe.“ Asbjörn Krag nickte. „Sehr richtig gehandelt von Herrn Fallen⸗ berg,“ ſagte er,„wenn ich Ihnen Ihre Tochter nicht zurückſchaffen kann, kann es niemand.“ „Glauben Sie, daß ſie noch lebt?“ fragte die Mutter mit tränenübertrömtem Geltcl. 5 0 Fort tung folgl. und durch Luft und Wolken und obet und benedelet (Stimme rufe ich zum Herrn letzter Strophe der Seraph ſeine heilige Seele aushauchte:„Führe heraus aus dem Kerker Sonnt. Sonnengeſang des hi. Franz von Aſſiſi. Höchſter, allmächtiger, güter Herr! 5 H 1 8 2 Sein iſt das Lob, die Herrlichkeit, die Ehre und jegliche Benedeiung. Dir allein, Höchſter, gebühren ſie, Und kein Menſch iſt würdig, dich zu nennen. Gelobt ſeiſt du, mein Herr, mit allen deinen Kreaturen, Inſonderheit mit der edlen Schweſter Sonne Die da Tag macht und leuchtet durch ſich, Und ſchön iſt ſie, und ſtrahlend mit großem Glanze, g 5 5 Pon dir, Höchſter, trägt ſie ein Sinnbild. Gelobt ſeſt du, mein Herr, durch Bruder Mond und die Sterne, Am Himmel haſt du ſie geformt, und ſchön. klar, köſttid Bruder Helligkeit und jegliches Wetter, Wodurch du deinen Kreaturen Erhaltung ſchenkſt. Gelobt ſeiſt du mein Herr, durch Schweſter Waſſer, So da iſt gar nützlich und demütig und Loft und keuſch. Gelobt ſeiſt du, mein Herr, dur Bruder Tondo dyeuer, Durch den du erhellſt die Nacht, Und er iſt ſchön und freudig 1 2 1 uind gewaltig und ſtark. Gelobt ſeiſt du, mein Herr, durch unſere Mutter, Schweſter Erde, Die uns ernährt und regiert Und hervorbringt Früchte mannigfalt bunten Blumen und Kräutern. 8elobt ſeiſt du, mein Herr, durch jene, welche um deiner Liebe willen verzeihen Und Schwachheit dulden und Anfechtung. Selig, die im Frieden ausharren werdeg, Denn von dir, Höchſter, werden ſie gekrönt werden. Gelobt ſeiſt du, mein Herr, durch unſern Bruder, den leiblichen Tod, Dem kein lebender Menſch entrinnen kann. Wehe jenen, die in Todſünden ſterben; [Selig, der in deinem heiligſten Willen ruhen wird, Denn der zweite Tod wird ihm kein Uebel tun. meinem Serrn und danket ihm ind dienet ibm mit aroßer Demut. D Sanctissima anima Zum 700. Jubiläum des Heimganges des. hl. Franziskus von Aſſiſi. Von P. Fridolin O. F. M. .„O ſanctiſſima anima... O hochheilige Seele! Bei deinem Heimgang eilen dir die Himmelsbewohner entgegen, der Engel Scha⸗ ren frohlocken, die glorwürdige Dreieinigkeit aber grüßt dich: Bleibe bei uns in Ewigkeit.“ 9 dieſem Vorgang eröffnen die Minderbrü⸗ am Vorabend des Frauziskusfeſtes in hl. fene die ſtille aber eindrucksvolle Er⸗ mmerungsfeier des Heimganges ihres ſeraph⸗ iſchen Vaters. Und fahren fort mit dem Ster⸗ bepſalm des Heiligen, dem 141.:„Mit lauter .“, bei deſſen ine Seele, daß ſie preiſe Deinen Namen: meiner harren die Gerechten, bis daß Du mir entgelteſt“. Stunde, die zum 700. Male wiederkehrt. Mit der ſinkenden Sonne des 3. Oktober erloſchen Jahr um Jahr feiern ſie ſo die ie ſonnigen Augen, verſtummte der Mund des Sonnenſängers, deſſen Sonnengeſang kein loßes Lied, ſondern der volle Widerhall eines Sonnenlebens war: eines Lobpreiſes des Allerhöchſten, eines Heroldsdienſtes am Hofe des großen Königs, einer treuen Knap⸗ peuſchaft und Gefolgſchaft vor ſeinem Herrn, eines ehrfürchtigen Minnens der ganzen Um⸗ gebung dieſes Herrn: Sonne„Mond und Sterne, Luft und Wind, Wolken und Wetter, Quelle und Feuer, Erde und Tod— einer 9 dlichen Nachahmung und Nachfolge an der Krippe, unter dem Kreuze, vor der Euchariſtie, an der Seite der Gottesmutter, in Armut, Ge⸗ ghorſam, aber in Liebe und Freude. Es war as Leben eines Sonnenſtrahls. der über d Ffagt in ſeiner Enzyklika überall hineinleuchtet: zwi Gras ſich ſetzt, daß die Trä⸗ wie Perlen Erde wandernd ſchen Halm und nen der Freude funkeln, in das Riſſe und Spalten in die Hütten der Armen eintritt, aber auch die verſchloſſenencbhäuſer der Neichen von innen auftut, daß die Menſchen in die Arme fallen bracht, aber auch die Tiere herbeilockt und froh werden läßt ihres Schöpfers und der berſöhnten Menſchen. Ein Sonnenſtrahl, der nicht etwa nur lächelt in der friſchen Morgen⸗ röte, ſondern auch ſchwer ringt und kämpft in der Höhe und Glut des Mittags, um frei⸗ lich zur Rüſte ſich neigend ſeine letzten müden Kräfte zu ſammeln zum verklörenden Segen über Aſſiſi, über die Welt, ihre Menuſchen, ihre Hütten, ihre Tiere, ihre Blumen und Gräſer. Dieſer lichte, warme, ſegnende Sonnenſtrahl entquoll in ſeiner Fülle und Kraft der großen „Sonne der Gerechtigkeit, Chriſtus, unſerem Gott“. Ein Sonnenſtrahl, in deſſen Erinnerung die Welt ſich berauſcht mit Wort und Schrift und Feſt, deſſen Untergang ſie bejammert, nach deſſen Aufgang ſie ſehnſüchtig ausſchaut auf daß er verglimmendes eigenes Leben neu entfache. Vergebens! Was ſterblich war ar dieſem Strahl mußte vergehen, iſt dahin. Wa aber geiſtig an ihm iſt, das lebt, leuchtet und blüht. Wir brauchen keinen neuen Franziskus wie wir keinen nenen Chriſtus brauchen. Wa wir aber brauchen, ſind aufgeſchloſſene Her zen, daß dieſer Strahl wieder hinein kann iſt ein guter Wille, daß der Strahl darinner. bleibe, leuchte, wärme. Leben ſchaffe. Der Hl Vater Pius 11., als Mitglied des franziska niſchen 3. Ordens ſelbſt ein Jünger Francisci zum Jubiläum des Seraphs:„Vielleicht wird einer einwenden, um in der chriſtlichen Geſellſchaft eine Beſſer ung erwarten zu dürfen, brauchten wir wieder einen Mann wie Franziskus. Aber würden die Menſchen nur mit erneutem Eifer zu Franziskus in die Schule der Frömigkeit und der Heiligkeit gehen und ſein Tugendbeiſpiel nachahmen— er war ja„ein Spiegel der NTuaend. ein Wea der Gerechtiakeit. eine Richt⸗ ſchnur der Tugend“(Brev. Fr. Min.)—, das würde völlig genügen, um die Sünden unſerer Zeit gründlich zu heilen.“ Die Herzen freudig auftun, ſtrahl willig aufnehmen, ihm ſchaffen und leben— das iſt der Sinn des Jubiläums. Wenn wir das getan, mögen wir beten: Mane nobiscum in geternum—— Bleibe bei uns in Ewigkeit! den Sonnen⸗ 87237 Gill Gegrüßet ſeiſt du, Maria! Zwiſchen den unwegſamen Hügeln einer ſchot tiſchen Waldgegend irrte ein Prieſter an einen rauhen Oktobertage umher. Er hatte von eine! Hafenſtadt aus, wo er wohnte, eine Reiſe ins Innere des Landes gemacht, um die dort in Zer⸗ ſtreuung wohnenden Katholiken— denn Schott: land iſt faſt ganz proteſtantiſch— zu beſuchen Auf dem Rückwege zur nächſten Eiſenbahnſtation aber war er vom richtigen Wege abgekommen und befand ſich nun ſeit einer Stunde auf der Suche nach demſelben. Die Lage des Prieſters war pein— lich, denn in den ſchottiſchen Berggegenden findet man oft meilenweit kein Dorf. Unruhig hatte der Geiſtliche bereits alle mög lichen Verſuche gemacht, aus der Irre herauszu— kommen,— alle waren geſcheitert. Was nun tun? In der feuchten Sumpfgegend unter freiem Him⸗ mel übernachten zu müſſen, war keine Kleinigkeit, ganz abgeſehen davon, daß die Gegend nicht ganz frei war von räuberiſchem Geſindel, das wehrloſe Wanderer zu überfallen und zu berauben pflegte Schon ging die Sonne unter, ſie verſchwane blutigrot im Weſten und färbte mit ihren Gold⸗ ſtrahlen die Gipfel der Berge und die Wipfel der Bäume. Des Prieſters bemächtigte ſich eine wach⸗ ſende Unruhe. Durch Rufen ſeine Stimme in der Not zu einem Helfer ins Weite zu ſchicken, konnte et nicht wagen, wenn er nicht irgend einen Wege— lagerer auf ſich aufmerkſam machen wollte. Daher nahm er ſeine Zuflucht zum Gebete. John Derbonet, ſo hieß der Geiſtliche, war ein inniger Verehrer der hl. Jungfrau. „Wir ſind gerade im Oktober, alſo im Roſen⸗ kranzmonat,“ flüſterte er vor ſich hin. Ich will den Roſenkranz beten. Vielleicht, daß ſich Maria meiner erbarmt und bei ihrem allgebietenden Sohne ein gutes Wort für meine Rettung aus dor Irre einlegt.“ Er nahm den Roſenkranz aus der Taſche und fing zu beten an. Perle um Perle entglitt ſeinen Fingern, Ave um Ave ſtieg zu dem Ohre und dem Herzen der Roſenkranzkönigin empor. Mit jedem Geſetze aber wurde das Flehen des verirrten Mannes inniger. Da, als er das letzte„Gegrüßet ſeiſt du, Maria“ betete, hemmte er plötzlich er⸗ fraut den Schritt: durch die Finſternis. die mitt⸗ 21 e, gerflunludſ Ane Callaale, ahne 2 an ihnen auf belebte Gezweig der Büſche und Bäume freundlich hinaufgrüßt, durch die ihn bewahren, in Zug von Gram us lerwelle vreit und dicht uch auf die Erve geiagerr hatte, erſtrahlte in nicht allzuweiter Ferne ein blitzender Lichtſtreiſen. ö „Dank dir, hl. Jungfrau, für deine Hilfe in der Not,“ murmelten ſeine Lippen, während er den Roſenkranz wieder in die Taſche ſteckte, ſich feſter in den Mantel hüllte, ſodaß ſeine prieſter⸗ liche Kleidung verdeckt blieb, und dann auf den 5 N Lichtſtreifen zuſteuerte. aufatmen und den Tag froh grüßen, einanden b und den Gaſt nicht fort laſſen wollen, weil er ihnen den Frieden ge⸗ Dieſer rührte von einem kleinen Knaben her, der ſeines Weges daherkam und eine Blendla⸗ terne trug. Beim Anblick des fremden Mannes erſchrak das Kind und zögerte, näher zu kommen. Allein dieſer lächelte ihm freundlich zu und ſagte: „Gott zum Gruß, mein Sohn,“ was in dieſer Zegend üblich iſt. „Gott zum Gruße,“ antwortete der Junge un: atmete tief auf, wie wenn er ſich von einer drük— kenden Laſt befreit fühle. „Auf einer Reiſe durch dieſe Gegend verirrte ich mich,“ fuhr der Prieſter fort.„Willſt du mir vielleicht den richtigen Weg zeigen? Ich wollte nach der Hafenſtadt G.“ „Nach der Hafenſtadt G.? O, dann ſind Sie ſehr in die Irre gelaufen, da können Sie in die⸗ ſer Nacht nicht mehr hin. mir zu meinen Eltern, früh bei uns, Weg zeigen.“ Gehen Sie lieber mit bleiben Sie bis morgen dann will ich Ihnen den rechten Mit Freuden willigte der Prieſter ein. Der Junge nahm ihn ohne Scheu an der Hand und führte ihn. Er plauderte, daß er zufällig auf einem Botengange in der Nachbarſchaft ſich be⸗ finde und auf dem Heimwege begriffen ſei. Bald kamen die beiden an eine armſelige Hütte, die mit einem mächtigen Zaune umfriedigt war. „Hier bin ich zu Hauſe,“ erklärte der Knabe, „und dort kommt meine Mutter,“ Er deutete auf eine ärmliche, aber ſauber ge⸗ kleidete Frau, die eben aus dem Häuschen heraus⸗ trat. „Mutter!“, rief ihr der Knabe zu.„Hier, die⸗ ſer fremde Mann hat ſich in unſerer Gegend ver⸗ irrt, und da habe ich ihn gebeten, zu uns zu kom⸗ men.“ „Recht ſo, mein Junge,“ lobte die Frau,„Höf⸗ lichkeit und Freundlichkeit ziert den Menſchen.“ „Seien Sie uns willkommen,“ wandte ſie ſich dann an den Prieſter.„An unſerer Haustür hat noch keiner vergeblich um Einlaß gepocht.“ In ungekünſtelter Freundlichkeit reichte ſie dem fremden Manne die Hand und bat, ins Wohnzimmer eintreten zu wollen. „Freilich,“ fügte ſie mit beſorgtem Blicke auf die edlen, freien Züge ihres Gaſtes und auf deſ— en tadelloſe Kleidung hinzu,“ nach eleganter Städter Art können wir Sie nicht behandeln. Sie müſſen eben gütigſt vorlieb nehmen mit dem, was ein armes Bauern- und Waldhaus zu bie— ten vermag.“ „Von Herzen gern, ich bin glücklich, ein Unter⸗ kommen bei Ihnen gefunden zu haben und aus einer drangvollen Lage befreit zu ſein.“ Die Wohnſtube war ärmlich, ein großer Tiſch, einige Stühle und eine rauhe Ofenbank bildeten nebſt einer Rüböllampe die einzige Ausſtattung. Die Wände waren ganz kahl. Der Prieſter ſah fich vergebens nach einem Bilde oder ſonfſtigen Schmucke um, das ihm vielleicht hätte verraten können, weſſen Glaubens ſeine gütigen Wirte ſeien. Da er aber in dieſer Hinſicht im Unklaren blieb, ſo hielt er es fürs beſte, vorläufig ſeinen Stand als katholiſcher Prieſter geheim zu halten. Gehörten nämlich die freundlichen Bauersleute der herrſchenden anglitaniſchen Kirche an, ſo wür⸗ den ſie, da Anglikaner gegen Katholiken im allge⸗ meinen mißtrauiſch ſind, vielleicht Bedenken tra⸗ gen, einen„römiſchen Prieſter“ unter ihrem Dache zu behalten. Der Mantel des Pfarrers blieb da⸗ her zugeknöpft, ſo daß nichts von der Prieſterklei⸗ dung zum Vorſchein kam. In Kürze hatte die Bäuerin ihrem Gaſte ein ſchmackhaftes Nachteſſen wtf den Tiſch geſetzt. Friſche Milch, geräuchertes Fleiſch. koſtbarrs Landbrot und woblſchmeckende Zutter mundeten dem ermüdeten und totmatten Seelſorger vor refflich. Die gute Frau war glück⸗ lich, daß es ihrem feinen Gaſte ſo wohl ſchmeckte. Sie ermunterte ihn beſtändig zu weiterem Zugrei⸗ fen auf, und er bemerkte, daß ſie trotz alledem von Zeit zu Zeit tief und ſchmerzlich aufſeufzte und beſorgte Blicke auf die Tür des angrenzenden Gemaches warf. Auch deuchte es ihm, daß ein Leid um ihren Mund lagere. Dieſe Bemerkung ſchnitt dem edelherzigen Manne tief in die Seele. Sollte er dieſer guten Frau vielleicht nicht helfen, ſie tröſten können? Er faßte ſich deshalb ein Herz und fragte nach Tiſch in einem Tone, in dem deutlich wärmſtes Mitgefühl nachklang, ob ſie etwa einen Gram habe, der ſie drücke. „Einen Gram?“ erwiderte ſie und ſeufzte wie⸗ der ganz ſchmerzlich auf.„Einen Gram? einen recht großen.“ „Und ſcheint es Ihnen, gute Frau, nicht un⸗ böflich, wenn ich frage, welches die Urſache die— ſes Grames iſt?“ „Sie ſind ſehr gütig, mein Herr, aber“— ſie ſtockte und ſah dem Fremling tief in die Augen. „Nun?“ drang dieſer in ſie. „O, es muß wohl unintereſſant ſein für Sie, zu erfahren, was mich ängſtigt. Aber da Sie ſo gütig ſind gegen uns arme Leute, und da Ihr ganzes Weſen mir Vertrauen einflößt, ſo will ich Ihnen mein Herz ausſchütten: Mein Mann iſt ſehr krank und ringt ſchon einige Tage mit dem Tode. Die Lungenſchwindſucht frißt ſchon ſeit einigen Jahren an ſeinem Mark.“ (Fortſetzung folgt.) Ale Cie llt al, beutibri- uber Alg. lIbecelrli.— irikefis geeignet. 1 Baumſcheibe verteilt, Den verrotteten Dünger nsfriede Obſtdau. Nach der Ernte die Obſtbäume düngen! In reichen Obſtjahren empfiehlt es ſich, die er⸗ ſchöpften Obſtbäume gleich nach der Ernte zu dün⸗ gen. Jauche aller Art, halb mit Waſſer verdünnt, nahrhaſter Miſchdung, verrotteter Dünger, auch ſolcher von Tauben und Hühnern, iſt zum Düngen Die Jauche wird auf die gelockerte ſo weit die Krone reicht. und Miſchdung bringen wir dagegen unter die Kronentaufe. Zweckmäßig O, ja, iſt es, einen ſchmalen, etwa 40—50 Ztm. tiefen Groben aufzuwerfen, die herausgeworfene Erde mit Dünger, etwas Kalt und Thomasmehl zu miſchen und ſie dann wieder in den Graben zu werfen. Auch Hornſpäne und künſtlicher Garten⸗ hünger ſind zum Düngen vortrefflich geeignet. 1 7 5 1 Der Blumengarten. Von den winterharten Herbſtaſtern. Einen ſchöneren Herbſtflor als Herbſtaſtern ann man ſich kaum denken. Selbſt wenn alles Laub von den Bäumen herunter iſt, ſtehen viele Herbſtaſtern noch in voller Blüte. Dabei ſind es anſpruchsloſe Gewächſe. Etwas Schatten tut th⸗ nen nichts, etwas Vernachläſſigung in der Düng⸗ ung und in der Waſſergabe beeinträchtigt ihren Flor nicht ſo, daß er nicht mehr ſchön zu nennen wäre. Ferner ſind ſie völlig winterhart und auch geeignet, in kleinen Gärten ſolche Stellen herrlich zu verzieren, an denen des Schattens wegen ge⸗ wöhnlich wenig Blumen gedeihen wollen. Herbſtaſtern gibts eine Menge. Unter ihnen ſind die blauen, roſa, roten und weißen Farben vertreten. Man hat Oſtern mit niedrigem Wuchs, Aſtern mit zierlichem beideähnlichen Laube, Aſtern mit großen oder kleinen Blumen. Die vielen Sorten aufzuzählen, erlaubt der Raum nicht. Es genügt, bei der Beſtellung von Pflanzen die Farbe der Blumen und die ungefähre Höhe anzugeben. Was jeder Gartenarbeiter wiſſen müßte! Daß im Oktober alle Winterbirnen pflückreff ſind. daß vom Kohlengallenrüßler und der Kohlhernte befallene Krautſtrünke nicht auf den Kompoſt⸗ haufen gehören. Daß bei allen Obſtbäumen und anderen Pflanzen vor dem Setzen die Wurzeln mit ſcharfem Meſſer geſchnitten werden müſſen. daß man bei der Herbſtpflanzung die Bäume gründlich bewöſſern muß. daß man aus ö herſtellen kann, ſondern nur Sirup. — Die Wanderarbeiter in der Landwirtſchaft. Die Reichsregierung hat die Abſicht. das Kon⸗ tingent der in der Lanbwirtſchaft beſchäftigten ausländiſchen Wanderarbeiter im Jahre 1927 um 30⸗- bis 40 000 herabzuſetzen. Es iſt ſelbſtverſtänd⸗ lich, daß die ausländiſchen Landarbeiter allmäh⸗ lich durch einheimiſche Arbeitskräfte erſetzt werden müſſen; denn auf die Dauer iſt es ein unhaltba⸗ rer Zuſtand, daß ein Volk anderthalb Millionen Arbeitsloſe hat und dabei ausländiſche Arbeiter beſchäſtigen muß. Man muß ſich aber dabei klar machen, daß eine Aenderung dieſer Verhältniſſe von heute auf morgen nicht möglich iſt. Jeder weiß, daß 95 Prozent der Erwerbsloſen aus der Induſtrie für landwirtſchaftliche Verhältniſſe völ⸗ lig unbrauchbar ſind. Der Teil der Induſtriear⸗ beiter, der aus der Landwirtſchaft ſtammt, und keine Arbeit mehr finden konnte, iſt längſt wieder auf das Land zurückgekehrt. Auch der landwirt⸗ ſchaftliche Arbeiter iſt ein gelernter Facharbeiter und ebenſowenig wie beiſpielswetſe ein Schloſſer⸗ meiſter einen ungelernten Schloſſer gebrauchen kann, kann der Landwirt einen Mann gebrauchen. der nichts von der Landwirtſchaft verſteht. Die Anſiedelungen ſelbſtändiger Klein-Grundbeſitzer und Seßhaftmachung von Landarbeitern iſt ge⸗ wiß ein vorzügliches Mittel um geeignete Kräfte auf dem Lande zu halten, nur iſt es ein langer Weg, bis derartige Maßnahmen wirkſam werden Speziell der Hackfruchtbau wird von heute auf morgen nicht ohne auslöndiſche Arbeitskräfte aus⸗ ommen können. In dieſem Zuſammenhang ge⸗ winnt auch die Frage einer anderweitigen Rege⸗ lung der Arbeitsloſenunterſtützung beſondere Be⸗ deutung; liegen uns doch eine Unmenge Zuſchrif⸗ en vor, in welchem ſich die Landwirte darüber beklagen, daß erwerbsloſe Landarbeiter ſich wei⸗ zerten, die ihnen angebotene Arbeit anzunehmen, veil die Differenz zwiſchen dem Lohn und der Arbeitsloſenunterſtützung ſo gering ſei, daß ſte ſich beim weitasen Bezug der Unterſtützung beſſer tänden. Daß hier durch geſetzgeberiſche Maßnah⸗ nen Wandel geſchaffen werden muß, liegt wohl ohne weiteres auf der Hand; denn die Arbeits⸗ ſoſenunterſtützung darf keinem Arbeitsunwilligen gezahlt werden. ee 1e. 1 0 15 115 1 ‚ * 5. 1