eeeenennenmummununnuumunuuonnunemunun rue Achtung! Achtung! Lokal„Zum Brauhaus“ Ab Samstag, den 23. Oktober 1926 groſfes Preis-Schiellen E 1 8 8 5 8 5 — 8 5 8 1. Preis Regulator⸗Uhr[ 6. Preis elektr. Radlampe 8 5 5 8 8 5 Ege decker zu verpachten, ſowie Spessg Ul Fuller Harlolde zu verkaufen. Haus Werle Bismarckſtraße 4 Reife ſrstllassige Standuhren Eiche in allen Farben, Nußbaum, Mahagoni Bestecke in Silber, versilbert u- Alpaka Trauringe Besichtigung ohne Kaufzwang erbeten Fz u Lulu drod fr 2. achtung 1 Wer sich jetzt in Möbel aller Art, Herren- und Damen Konfektion, Trikotagen, und Wäsche von einer leistungsfähigen Fir- ma in Mannheim eindecken will, der wende sich vertrauensvoll an Jakob Klee Lampertheimerstraſe 3. Gegen eine Anzahlung und wöchentliche oder monatl. 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Rechnung gehen. ö 1 Erſte und älteſte Zeitung am Platze.— Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamts Viernheim 0(Dernſprecher 117.— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Amt Frankfurt a. M. Schriftleitung, Druck und Verlag: Joh. Mactin, Geſchaftsſtebe: Nathausſte. 8 Armtlicher Teil. 5 Bekanntmachung. Betr.: Das Einſperren der Tauben zur Saal⸗ zeit. Auf Grund des Artikels 2 des Feldſtrafge⸗ ſezes machen wir die Beſitzer von Tauben darau, aufmerkſam, daß es ſtrengſtens unterſagt iſt, Tau⸗ ben während der Saatzeit, das iſt vom 20. Okt. 2.„ Salon⸗Uhr 7.„ ½ͤ dtz. Kaffeelöffel 5„ e 8.„ Eierſerviece „ Weinſerviece 9.„ I Flaſche Wein Schießtage ſind Samstags ab 10 Uhr, Dienstags und Freitags ab 8 Uhr.— 3 Schuß 30 Pfg.— Es ladet freundlichſt ein Vergnügungs⸗Geſellſchaft„Edelweiß“ Die Preiſe ſind ab heute bei Herrn Specht, Uhrmacher, Rathausſtraße ausgeſtellt. Mittwoch, den 20. Oktober 1926 zu verkaufen. M. Reinhardt Steinſtr. 22. Schönes Einleg⸗ Schwein zu verkaufen. 2 kiter r e 435 Ein internationales Wir Die Freie Bauernſchaft in e ſchaftsmanifeſt. Gefahr! Man ſchreibt uns: Wes iſt zurzeit der größte Feind der Das ruſſiſche Bündnis mit Littauen. Siſesasnacecaasſaadduanaaadaagad uud auuauudumaduckggldu ud ndalgebesdann aucun T —K—BKPPPF—T—T—T0TCTbTCT0T—T—bT—T—T—..—. Verein der Hundefreunde. Mittwoch Abend 900 Mitglieder- Versammlung Um vollzähliges Erſcheinen wird 1 im Lokal. Der Vorſtand. Turnerbund biernneim Heute Dienstag und Freitag abend vollzählige Sellllerlurnslunde Schüler, die nicht erſcheinen, können das Schauturnen am 30. Oktober nicht mitmachen. Der Turnwart. eee Modenſchau Illuſtr. Zeitſchrift für heim und Geſellſchaft Erſcheint monatlich in eleganter, mehrfarbiger Ausſtattung. Enthält etwa 100 Moboͤelle, ſowie eine 24 Seiten ſtarke Unterhaltungsbeilage. Unentbehrlich für Schneide — innen und Hausſchneioerei. Zu haben in allen Buchhandlungen. 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Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. Bekanntmachung. Betreffend: Glücksſpiele. Wir ſehen uns veranlaßt, barauf hinzuweiſen, daß ohne behördliche Erlaubnis die Veranſtaltung, das Halten von öffentlichen Glücksfpielen, das Boreitſtellen von Einrichtungen hierzu ſowie die Beteiligung an ſolchen Glückfpielen verboten iſt und mit hohen Strafen geahndet werden. Den Wirten die ſolche Glücksſpiele in ihren Lokalen dulden, haben außerdem die Ent⸗ ziehung ihrer Konzeſſion zu gewärtigen. In letzter Zeit hat ſich das ſogenannte Jüdches⸗ Spiel hier eingebürgert, das guten Zuſpruch haben ſoll. Wir machen darauf aufmerkſam, daß auch dieſes Spiel als Glücksspiel anzuſehen iſt und haben wir unſere Beamte angewieſen, mit aller Schärfe gegen berartige Auswüchſe vorzugehen und Zuwiderhandelnde unnach⸗ ſichtlich zur Anzeige zu bringen. Die betreffenden Straſparagraphen des Reichs⸗ ſtrafgeſetzbuches lauten: 8 Wer ohne behördliche Erlaubnis öffentlich ein Glückſpiel veranſtaltet oder hält oder die Einrichtungen hierzu bereitſtellt, wird mit Gefängnis bis zu zwe Jahren und mit Geldſtrafe oder mit Geldſtrafe be⸗ ſtraſt. Als öffentlich veranſtaltet gelten auch Glücks, ſpiele in Vereinen oder geſchloſſenen Geſellſchafien, in denen Glücksſpiele gewohnheitsmäßig veranſtaltet werden. l § 284 a. Wer ſich an einem öffentlichen Glücksſpiel(S 284 2 beteiligt, wird mit Gefängnis bis zu ſechs Monaten und mit Geldſtrafe oder 5 7 Geldſtrafe beſtraft. 8 284 6. In den Fällen der 88 284, 284 ſind die Spiel⸗ einrichtungen und das auf dem Spieltiſch oder in der Bank befindliche Geld einzuziehen, ſofern ſie dem Täter oder einem Teilnehmer gehören Andernfalls können die Gegenſtände eingezogen W 8 285 Wer aus dem Glucks ſpiel ein Geworbe macht, wird mit Gefängnis und mit Geldſtrafe, bet mildernden Umſtänden mit Gefängnis bis zu einem Jahr und mit Geldſtrafe oder mit Gelaſtrafe beſtraft. § 285 a. In den Füllen der 58 284, 2844 und 285 kann neben Gefüngnis auf Verluſt der bürgerlichen Ehren⸗ rechte, auf die Zuläffigkeit von Polizeiauſſicht und an Ueberweiſung an die Landespolizeibehörde mit den im 9 5 362, Abſ. 3/4, vorgeſehenen Folgen erkannt werden. 8 286 5 Wer ohne obrigkeitliche Erlaubnis öffentliche Lot⸗ terien veranſtaltet, wird mit Gefängnis bis zu zwei Jahren oder mit Geldſtrafe beſtraft. Den Lotterien ſind öffentlich veranſtaltete Aus⸗ ſpielungen beweglicher Sachen gleich zu achten. Viernheim, den 13. Okt. 1926. Heſſiſches Polizelamt Viernheim. Ludwig. Bekanntmachung. Betr.: Wohnungskommiſſtonsfitzung. Die auf Mittwoch, den 20. Oktober 1928 anberaumte Sitzung fällt aus und findet an Freitag, den 22. Oktober 1926, nachmittags ½6 Uhr ſtatt. Viernheim, den 19. Oltober 1926. Wohnungskommiſſion J. Mandel. Feuſerdekoration P ᷣͤ vd anbiete ſämtliche Zubehörteile wie Holzſtangen⸗Garnituren hell und dunkel eiche ſchwarz Galerieleiten— Eiſenſtaugen etc. Gleichzeitig empfehle mich: im Anfertigen von Vorhängen u. Markiſen Legen von Linoleum ſowie in ſämtlichen ins Fach einſchlagenden Innenarbeiten. Matrazen— Polſtermöbel reiswert und in bekannt guten Qualitäten. Pol ergeſchäft Mandel Friedrichſtr. 10 Tel. 166 1.4 Väter, Dieſes„Schatz⸗ oder beſſer Schmutzkäſtlein des Legende!? Hiſtoriſch in keiner Weiſe beglau— ſchaft“ mit Entrüſtung zurück. gen wir, ihrem Gelde unterſtützen. das ihre heiligſten J Feftſtellung: Ein Teil der F. B. und die Her ren in und um den„Rhein- und Heſſebauern“ Wirtſchafts⸗ und Ordnungs blocks zu ſein hat. Die Sonder⸗ f iſt für 1926 durch Nerordnung vom 11. Okto⸗ ber für folgende Fälle ermäßigt worden: 4000 Mark werden häuſer(Art. 9 der Perordnung) wird die keine höheren Einnahmen werbetreibende werden auf Antrag auch nur und Gemeindeverbänden, F. B. in Rheinheſſen? Wer iſt zur Zeit die größte Gefahr für die wahren Intereſ— ſen, auch die wahren materiellen Intereſſen der F. B.? Bauer, merke auf und höre! Dein größter Feind und Deine größte Gefahr iſt zur Zeit Dein F. B.⸗Organ ſelbſt: Der „Rhein⸗ und Heſſebauer“! Warum, weil es Dir, chriſtlicher, katholi— Bauer, den Glauben an deine Deinen Glauben, aus dem Herzen reißt! Hier die Beweiſe: Neulich brachte der „Rhein⸗ und Heſſe-Bauer“ eine blasphemiſche Beleidigung der Perſon Jeſu Chriſti. Und am 15. Auguſt lfd. Is. gab das offizielle Organ der rheinheſſiſchen F. B., ebenderſelbe „Rhein⸗ und Heſſebauer“, den Du, chriſtlicher katholiſcher Bauer, mit Deinem Gelde bezahlſt, unter dem Stichwort:„Schatzkäſtlein des Wiſſens“ folgende Ungeheuerlichkeit zum Beſten: Bethlehemitiſcher Kindermord. Dieſe von der Legende berichtete Ermor— dung der zweijährigen und jüngeren Knaben in Bethlehem und dem Stadtge— biet auf Befehl des Königs Herodes, der damit die Beſeitigung des neugeborenen Königs der Juden(Jeſus) bezweckt ha— ben ſoll, iſt— obwohl ein in der Kunſt viel behandelter Vorwurf— hiſtoriſch in keiner Weiſe beglaubigt. ſcher Wiſſens“ iſt ein Fauſtſchlag ins Geſicht eines jeden gläubigen Chriſten. Der bibliſche Be⸗ weis vom Bethlehemitiſchen Kindermord eine bigt!? Wir Katholiken, einerlei, ob wir Land— wirte ſind oder nicht, weiſen ſolche„Wiſſen 8 Unſere chriſt⸗ liche Bauernſchaft in Rheinheſſen aber fra⸗ ob ſie noch länger ein Blatt mit Gefühle mit Füßen tritt? Schließlich noch eine ſehr bedeutſame gehören zu den Sturmtruppen des Se für die Auflöſung des Landtags. Dieſe Tat⸗ ſache allein ſpricht Bände und gibt»ns Zen trumsleuten, auch den Zentrumsbe einen ſehr deutlichen Fingerzeig, wo unſer Platz gebäudeſteuer 1. Alle vor dem J. Juli nicht höher als mit 20 Prozent des Friedenswertes hypo— thekariſch belaſtet geweſenen Einfamilienhäu— ſer mit einem Friedenswert von weniger als den Gehäuden mit nicht mehr als 70 Qm. Wohnfläche aleichgeſtellt, d. h. ſie ſind von der Sondergeböudeſteuer be freit: g 2. für die ſogenannten Siedlungs- Steuer vom 1. April 1926 ab auf die Hälf⸗ te herabgeſetzt: 3. ehenfalls auf die Hälfte herabaeſetzt wird auf Antrag vom 1. Oktober 1926 ab die Steuer von Wohngebäuden, von weniger als 4000 Mark Friedenswert, ſoweit ſie nicht ſchon unter Ziffer 1 fallen, wenn der Beſitzer hat als das nach § 50 des Einkommenſteuergeſetzes ſteuerfrei zu laſſende Exiſtenzminimum(1300 Reichs⸗ mark plus Frauen⸗ und Kinderzuſchläge). Ge⸗ mit der Hälfte der feſtaeſetzten Steuer heran⸗ gezogen, wenn das Wohnhaus einen Friedenswert von 4000 Mark nicht erreicht und im übrigen die Vorausſetzungen im vor⸗ hergehenden Satze gegeben ſind. Für die Ge⸗ meindeſteuer hat die Porſchrift unter dieſer Ziffer keine Gültigkeit bei den Gemeinden deren Steueraus⸗ ſchlagſätze am 11. Oktober laufenden Jahres bereits genehmigt waren oder zur Genehmi⸗ Berlin, 19. Okt. Bekanntlich ſollte das Wirtſchaftsmanifeſt der hervorragend— ſten Finanzleute und Wirtſchaftsführer aller Länder erſt am morgigen Mittwoch in allen Hauptſtädten der Welt veröffentlicht werden. Das„B. T.“ iſt in der Lage, den Wortlaut der Kundgebung bereits heute, am Dienstag, veröffentlichen zu können. Er lautet: „Wir wünſchen als Geſchäftsleute die Aufmerkſamkeit auf gewiſſe ſchwerwiegende und beunruhigende Zuſtände zu lenken, die unſerem Urteil nach der Rückkehr zum allgemeinen Wohlſtand im Wege ſtehen. Man kann nicht ohne Bedenken mit anſehen, in welchem Ausmaß Tarifbarrieren, Speziallizenzen und Verbote ſeit dem Krieg ſich in den internationalen Handel einzuſchie⸗ ben und ſeinen natürlichen Umlauf zu behin⸗ dern vermochten. In keiner Periode während der neueren Geſchichte hat der Handel es not— wendiger als heute gehabt, von ſolchen Ein— engungen frei zu ſein, um den Handelsfrieden zu ermöalichen, den ſich neuen und ſchwerwie— genden Bedingungen anzuyvaſſen, und zu kei⸗ ner Zeit haben ſich die Beſchränkungen des Handels ſo gefährlich vermehrt, ohne daß man die daraus entſtandenen ökonomiſchen Konſe— quenzen gewahr geworden wäre. Der Zuſammenbruch von großen voliti ſchen Gebietseinheiten in Eurova war ein ſchwerer Schlag für den internationalen Han del. Innerhalb weiter Gebiete, deren Einwoh— ner bis dahin ihre Produkte im freien Han— del ausgetauſcht hatten, wurde eine Anzahl neuer Grenzen errichtet, die durch Zollgeſetze eiferſüchtig geſperrt wurden. Alte Märkte ver— ſchwanden, Raſſengegenſätze konnten Gemein— ſchaften auseinanderreißen, deren Intereſſen untrennbar miteinander verbunden waren. Eine nicht unähnliche Situgtion würde ent— ſtehen, wenn ein Staatenbund die Bande zer reiße, die miteinander verknüpfen und anfan— gen würden, den gesenſeitigen Handel zu hemmen und mit Strafen zu belegen, anſtatt ihn zu fördern. Es kann kaum bezweifelt wer— den. daß unter dieſen Umſtänden der Wohl ſtand eines ſoſchen Landes ſich rapid vermin⸗ dern würde. Um dieſe neuen Grenzen in Eurova en kennzeichnen und zu verteidigen murden Lizenzen. Tarife und Nerbote einge— führt. deren Reſuſtate ſich für alle Beteiligten ßereits als hͤchſt nachteilig erwieſen haben. Hinter den Zollmavern würden. ohne wirklich ökonomiſche Grundlagen zu haben, neue Lo kalinduſtrien gegründet. die infoſoe der Kon— kurrenz nur dadurch am Leben erhalten wer den konnten. daß die Zollmauern noch höher wuchſen. Eiſenbahntgrife, die von politiſchen Ueberlegungen beeinflußt, feſtoeſent ſind, ma chen Tranſitverkehr und Frachttransporte ſchwierig und teuer. Die Preiſe ſind allgemein geſtiegen und eine künſtliche Teuerung ift hervorgerufen worden. Die Produktion als Ganzes genommen iſt zurückgegangen, die Kredite haben ſich verringert und der Geld— umlauf hat abgenommen. Zu vieſe Staaten haben in Verfolg verfehſter Ideen von inter— nationglem Intereſſe ihren eigenen Mohl ſtand in Gefahr gebracht und die gemeinſamen Intereſſen der Welt außer Acht gelaſſen, in dem ſie ihre kommerziellen Berijehungen guf die öfonomiſch unſinnige Baſis ſtell⸗ ten, allen Handel als eine Form von Krieg zu betrachten. Daher kann keine Erholung in Europa eintreten, bis die Politiker in allen Krieg iſt, ſondern ein Friedenspro⸗ ze ß und daß im Zeichen des Friedens unſere Nachbarn unſere Kunden ſind, und daß ihr Wohlſtand eine Vorbedingung für unſer eige— nes Wohlergehen iſt. Wenn wir ihren Handel behindern. vermindern wir damit auch die Möglichkeit, ihre Schulden abzuzah⸗ Ein ſchlechter Import führt auch Beſchränkung des Exports mit ſich und keine Nation kann es ſich leiſten. ihren Exporthandel zu verlieren Da wir alle von der Ein- und Ausfubr von Waren abhängig ſind, ſowie von dem Prozef des internationglen Güteraustauſchs, können wir nicht ohne ſchwerwiegende Bedenken eine Politik mitanſehen, die die Verarmung Euro— pas bedeutet. N Glücklicherweiſe ſind Anzeichen vorhan den, daß endlich die öffentliche Meinung in allen Ländern zur Kenntnis dieſer drohenden Gefahr gekommen iſt. Der Völkerbund und die internationale Handelskammer ſind ein Werk, alle Formalitäten, Verbote und Ein ſchränkungen auf ein Minimum zu reduzieren. um die Unausgeglichenheit in dieſen Zuſtän⸗ den, außer in den Zolltarifen. zu beſeitigen und Paſſagier- und Güterverkehr zu tern. Einflußreiche Perſönlichkeiten gen Ländern ſetzen ſich für völlige Aufhebung der Zolltariſe ein: von anderer Seite iſt der Abſchluß von lanafriſtigen Handelsverträgen norgeſchlagen worden. die in jedem Falle eine Meiſtbegünſtiaungsklauſel enthoſten Einige Stagten haben in kürzlich abgeſchloſ⸗ ſenen Verträgen die Notwendiokeit erkannt, den Handel von allen niederdrückenden Be— engungen zu befreien: Erfahrung lehrt all⸗ mählich auch andere. daß das Niederreißen der Hinderniſſe swiſchen den einzelnen ſich als ſicherſtes Heil- mittel gegen das Stagnieren des Handels er⸗ weiſt. das überall zu ſyüren iſt. Bei den gleich wertvoſſen politiſchen Reſultaten, die ſich aus ſolchen Nolitik ergeben. und die böſen Miſlen durch guten erſetzen würden und die Erxkluſiyſtät der Völker in Zuſammen ſollen. zfonomiſchen Nationen zu⸗ boinor arbeit ummgandeln halten. wünſchen unſerer Hoberzenaung Ausdruck zu geben daß Wiedereinführung der Handelsfreiheit beſte Möglichkeit in ſich birgt. Handel Kredit in der Welt wiederherzuſtellen. wollen wir uns nicht auf foſton Aber wir Die in der Nryeſſe bereits genannten Un terſchriften von Angehörigen von 14 Staaten beſtötigen ſich. Doutſcherſeits haben unterzeich— net Buſch. Deutſch. Meſchior, v. Mendesſohn Dr. Schacht, v. Urbig, Vögler und Wiethoefft. Siemens, Unabhpöngig von dieſer Kundgebung wird auch der Nerwaltunasrat der Internationa— len Handelskammer, der am 20. Oktober in Paris zuſammentritt. einen Bericht des Un— terausſchuſſes zur Beſeitigung der Hinderniſſe entgegennehmen, der ebenfalls zu einem Ma— nifeſt benutzt-werden ſoll. Die Arßeiten der Internationalen Handelskammer können ge— wiſſermaßen als Norbereitung für die kom— mende Weltwirtſchafts-Konferenz angeſeßen werden, da die Arbeit des Ausſchuſſes zur Be⸗ ſejtjgung der Handelshinderniſſe in engſter Zuſommenarbeit mit verſchiedenen Unteraus ſchüſſen der Weltwirtſchaftskonferenz des Nölkerbundes geleiſtet worden iſt. Es ift mög lich, daß, wie ſeinerzeit beim Dawesplan, von Ländern, den alten und neuen, ſich darüber klar geworden ſind. daß Handel kein hier aus noch größere politiſche Aktionen un— toyrnommen werden. 4. Die im Reichsgebiet zugelaſſenen wei⸗ teren Ermäßigungen für Gebäude, die Ende 1918 nicht oder nur gering hypothekariſch be— laſtet waren. ſind vom 1. Oktober 1996 ab für ſolche Gebzude zugeſtanden, die im Eigen- tum der heſſiſchen Gemeinden und Gemeinde— verbände, der Kirchen, ſowie öffentlich recht⸗ licher kirchlicher Körperſchaften oder von ſol— chen Perſonen ſind, die keine höheren Einnah⸗ men haben, als das unter Ziffer 3 erwähnte Exiſtenzminimum, das heißt, die Steuer be⸗ trägt für unbelaſtete Gebäude/ Prozent, bei Belaſtungen bis 10 Prozent= 0,75 Prozent. bis 20 Prozent= 1 Prozent, bis 30 Prozent 1,25 Prozent des Friedenswertes. gung vorlagen. Deutſches Reich. Emyfänge beim Reichspräſidenten. Berlin, 19. Okt. Der Reichspräſident wird heute mittag 11,30 Uhr die Teilnehmer der deut⸗ ſchen Oſtaſien-Expedition empfangen. v. Hinden— burg empfing geſtern nachmittag eine Abordnung der Stadtverwaltung von Newyork, die vor einigen Tagen in Deutſchland eingetroffen iſt, um dem Stappellauf des neueſten Dampfers der Hamburg⸗Amerika⸗Linie beizuwohnen und ihn auf den Namen„Newyork“ zu taufen. Eine Konferenz der Finanzminiſter der Länder. Berlin, 18. Ott. Am Donnerstag findet in Berlin eine Konferenz der Finanzminiſter der len und unſere Produkte zu kaufen. erleich⸗ in eini⸗ Der Abſchluß des ruſſiſch⸗littauiſchen Vertrages hat in den Kreiſen der Wiener polniſchen Kolonie geradezu konſternierend gewirkt. Man erſieht hier in. dieſem Vertrag das ſchon lange gefürchtete Bündnis, welches die in der Kolonie ſehr ſchwa⸗ chen Sorgen bezüglich eines ruſſiſchen An⸗ griffes auf Polen verbreitert und vertieft. Ueber den ideellen Zerfall des Planes, einen Randſtaatenblock zu bilden, war man ſchon ſeit langer Zeit in dieſen Kreiſen klar; ebenso! wertete man die ſporadiſch wiederkehrenden ruß⸗ ſiſchen Meldungen über polniſche Angriffsabſichten dahingehend, daß ſie Rußland den Schleier abgeben be hinter dem die ruſſiſche Zurüſtung entlang er Grenze gerechtfertigt werden ſollte. 4 denkt man nicht, daß durch dieſes Bündnis eine überſtürzte Entwicklung Platz greifen werde; doch man verſchließt nicht die Augen gegenüber der Ge⸗ fahr, welche durch dies Bündnis ganz offenkundig zu Erſcheinung träte. Unter dieſen Geſichtspunkten wertet man das Bündnis als den Auftakt einer aggreſſiven Weſtpolitik Rußlands und gibt der An⸗ ſicht Ausdruck, daß dieſelbe durch das Aufſcheinen mnerer Schwierigkeiten innerhalb der kommuni⸗ ſtiſchen Partei beſchleunigt werden könnte, da es ruſſiſche Tradition ſei, innere Schwierigkeiten mit äußeren Ablenkungen zu beſeitigen verſuchen. b Zu dieſer Anſicht aus maßgeblichem Kreiſe, der ſtets ſehr gut orientierten Wiener polniſchen Ko⸗ lonie wird bemerkt, daß hier ſchon früher auf dieſe Entwicklung hingewieſen und ſpäterhin das Fort⸗ ſchreiten dieſer Entwicklung unterſtrichen wurde.. Wenn daher vielleicht auch heute noch die Entwick⸗ lung der aggreſſiven Tendenzen Rußlands gegen Polen in Abrede geſtellt werden ſollten, ſo dann dem auch nur diesmal wieder widerſprochen wer⸗ den; der Angriff wird nicht heute und nicht mor⸗ gen erfolgen— aber er wird erfolgen, wenn Ruß⸗ land ſich hierzu fertig glaubt oder die ſonſtige Not⸗ wendigkeit empfindet— das ruſſiſch⸗littauiſche Bündnis bildet danach keinerlei Ueberraſchung.“ Franzöſiſche Spezialärzte fordern deutſche Mitarbeit. Paris, 16. Okt. Der franzöſiſche Kongreß der Spezialiſten für Naſen-, Ohren- und Halskrank⸗ heiten hat geſtern mit 48 gegen 3 Stimmen bei 4 Stimmenenthaltungen eine Entſchließung an⸗ genommen, die ſich im Prinzip für die Wieder— aufnahme der wiſſenſchaftlichen Beziehungen mit Deutſchland ausſpricht. Das Präſidium des Kongreſſes iſt beauftragt worden, ſich mit den! übrigen Länderverbänden in Verbindung zu ſet— zen, um einen neuen internationalen Kongreß einzuberuſen, an dem auch die Deutſchen beteiligt ſein ſollen. Seit 1922 hat kein Kongreß mehr ſtattgefunden und es konnte kein neuer anbe— raumt werden, da in der Frage der Beteiligung der Deutſchen, die von faſt allen Ländern mit Ausnahme Frankreichs und Belgiens gewünſcht wurde, keine Einigung erzielt werden konnte. Letzte Meldung. Auto totgefahren. Von einem fran zöſiſchen Ingenkbeim, 19. Okt. Der 53 Jahre alte ledige Mühlenbeſitzer Otto Pfeiffer wurde geſtern das Opfer eines tödlichen Unfalls; er bog auf ſeinem Fahrrad vom Mühlenweg kommend in die Hauptſtraße ein und ſchnitt dabei die Kurve; im gleichen Augenblick kam ein franzöſiſches Perſonenauto, beſetzt von 3 Offizieren und einem Soldaten. aus der Rich⸗ ung Landau angefahren, erfaßte den Radler id verletzte ihn tödlich. Das Auto hielt ſo— fort. Um 11 Uhr vormittags erlag der Ver⸗ letzte ſeinen Verwundungen im Krankenhaus Landau. Das Verſchulden in dieſem Unfall trifft den Betroffenen ſelhſt, der in letzter Se⸗ kunde unſicher wurde und dem ſcharf re fahrenden Wagen vor die Räder fuhr. Die Lage in China. Vurbereitung der Schlacht bei Schanghai. London, 18. Okt. Nach amerikaniſchen Mel⸗ dungen ſind ungefähr 40000 Mann der Truppen der Kantonregierung aus dem Kiangſu und Tſchekiang Provinzen vor Schanghai verſammelt und bereiten die Schlacht vor, die zur Einnahme Schanghais führen ſoll. Alle Eiſenbahnen im Schanghai-Diſtrikfnt ſind für Truppentransporte beſchlagnahmt worden. Die in Schanghai ein⸗ laufenden Züge ſind voll von Flüchtlingen. die in Schanghai ausländigen Schutz ſuchen. Mehr, als 5000 Mann mit Artillerie ſind von Nanking nach Schanghai zur Verteidigung der Stadt Länder unter dem Vorſitz von Reichsfinanzmi⸗ transportiert worden. Eine Rede des Papſtes. 7 5 a Papſt Pius 9. empfing dieſer Tage im Kon⸗ orienſaal des Vatikans über 200 deutſche Pil⸗ 1 aus Schleſien, Oberſchleſien, dem Bistum Augsburg und dem Rheinlande, welche in ihrem überwiegenden Teile Mitglieder des dritten Ordens des hl. Franziskus waren und unter führung der Prälaten Dr. David und Dr. 4 ſowie der Keriufl mmeugimufmd moddm erſchienen. Der Hl. Vater hielt vom Thron aus un die Pilger des franziskaniſchen Jubiläums mit klarer Stimme und in herzgewinnendem Tone ſolgende Auſprache: Seid alle, alle willkommen im Hauſe des ge⸗ meinſamen Vaters aller Gläubigen; ſeid alle willkommen, geliebte Söhne, geliebte Töchter, die im Namen des aütigen Gottes und im Namen des großen Patriarchen von Aſſiſi gekommen ſind. Wir wünſchen herzlichft allen und jedem. daß die geiſtige Frucht dieſer ſo ſchönen, ſo an⸗ dächtigen Pilgerfahrt eine möglichſt reiche ſei, reich und dauerhaft und tätig im ganzen Leben, im ganzen Handel und Wandel eines jeden. Und zwar wünſchen Wir. wie ein jeder hier wünſcht, daß dieſe geiſtige Frucht aus einem zweifachen erhabenen Geiſt beſtehe, dem römiſchen Geiſt und dem franziskaniſchen Geiſt. Römiſcher Geiſt, ein Geiſt des Glaubens, des feſten apoſtoliſchen Glaubens, der Anhänglichkeit an den Hl. Stuhl, an die heilige, große, alte Mutter aller Kirchen, die römiſche Kirche, Geiſt der Liebe zu dieſer hol⸗ den Mutter. Dann ein echt franziskaniſcher Geiſt, d. h. Geiſt des Gebetes und der Einigung mit Gott, Geift der brüderlichen Liebe des Friedens, der Liebestätigkeit: par et bonum. Frieden und Gutes: ein Geiſt der Selbſtabtötung. der Selbſt⸗ beherrſchung, der Geiſt der guten Achtung der himmlichen, geiſtigen Gütern im Gegenſatz zu den armen und hinfälligen Gütern der Erde: dieſer Geiſt, dieſer vielfache Geiſt, welcher im Leben des großen Patriarchen ſo herrlich, ſo heroiſch und heldenmäßig tätig geweſen iſt! Möge dieſer doppelte Geiſt, dieſer römiſche und echt franziskaniſche Geiſt in einem jeden immer dauerhaft, immer tätig und im Herzen lebendig ſein. Mit dieſem Wunſche erteilen Wir herzlichſt den Avoſtoliſchen Segen, den zu ſuchen ſie bier⸗ her gekommen ſind als Mitglieder dieſer Pilger⸗ fahrt. Wir wünſchen und wollen, daß Unſer Se⸗ gen auf alle und jeden herabkomme, ſo wie es ein jeder wünſcht. d. h. ſo, daß auch alles und alle, alle teuren Perſonen, die ein jeder in ſeinen Gedanken u. ſeinem Herzen in dieſem Augenblich tragen mag, daß alle und alles mit den Anwe⸗ ſenden geſegnet ſei: Ihre Familien, Verwandt⸗ ſchaften und Häuſer. ſelbſt Ihre materiellen In⸗ tereſſen; auch dieſe haben den himmlichen Segen nötig. Und Unſer Segen, den wir jetzt aus tief— ſtem Herzen erteilen, bleibe immer auf Ihnen und begleite Sie immer. Neuer Kurs im Stahlhelm? Der„Stahlhelm“ erſcheint wieder und tritt mit; einer programmatiſchen Erklärung an die Oeffent⸗ 5 Die Parole lautet: Hinein in den Staat. Man kann daraus ſchließen, daß der Stahlhelm die politiſche Richtung der Wehr ver⸗ bände in Zukunft noch ſtärker beto⸗ men will. Nach einer Entſchließung, die auf der Führertagung des Stahlhelm gefaßt worden iſt, will der Stahlhelm unabhängig von jeder Partei- bindung kämpfen, für ein politiſch, kulturell und wirtſchaftlich freies Deutſchland, für das im Welt⸗ kriege ſaſt 2 Millionen der Kameraden ihr Leben geopfert haben. Bei Wahlhandlungen will er nur für Parteien eintreten, die im Frontgeiſte für die Beſeitigung der Kriegsſchuldlüge, für die Inter⸗ eſſen der Schwerkriegsbeſchädigten, Kriegshinter⸗ f liebenen, Altveteranen, für eine geſetzlich zu re⸗ gelnde bevorzugte Behandlung aller Frontſoldaten im Staate, für die Durchführung des Wehrgedan⸗ keus und für die Hebung der politiſchen und kör⸗ perlichen Reinheit und Geſundung des deutſchen Volkes ſich verpflichten. Die mit Hilfe des Stahl⸗ helm gewählten Abgonrdmeten fallen verpflichtet Paz gegen Klaſſenkampf und Stan“ esdünkel anzukämpfen, wenn an⸗ ders ſie in Zukunft auf Stahlhelm⸗ ſtimmen rechnen wollen. Sehr richtig weiſt der„Jungdeutſche“ zu dieſem Programm daraufhin, daß der Vorſtoß der Wehr⸗ verbände in en, der unter der Führung des Stahlhelm erfolgte und den übrigens auch Dr. Streſemann in ſeiner großen Kölner Rede abge⸗ lehnt hat, nicht gerade bewies, daß dieſer Weg des Stahlhelm zur Unabhängigkeit von der Partei⸗ politik führt. Nach der Auffaſſung der jungdeut⸗ ben Bewegung iſt es nicht 5 der Wehrver⸗ ände, ſich in dieſer Weiſe in die Parteipolitik einzumiſchen. Auch wir haben dieſer Mei⸗ nung flets Ausdruckgegeben und hal⸗ ten den Weg des Stahlhelm min de⸗ ſtens für gefährlich. Schließlich ein Wort zum Klaſſenkampf. Der Stahthem ſagt, daß ſeine Kandidaten gegen den Kleſſenkampf ankämpfen ſollen und daß er ſich nut für Parteien einſetzen wolle, die den Klaſſen⸗ kampfgedanken ablehnen.. edsene laß e Dies iſt doch eine ſehr bedenkliche Parole. Einen Klaſſenkampf gibt es nicht nur von unten, ſon⸗ dern auch von oben. Und der Fehler ſcheint uns darin zu liegen, daß man hier die Unterſcheidung nach Parteien treffen will. Wenn man ſchon im Gedankengang des Stahlhelm bleiben wollte, ſo wäre es allenfalls logiſch zu erklären, daß man in⸗ nerhalb der Parteien nur ſolche Perſönlichkeiten unterſtützen würde, die Gewähr dafür geben, daß ſie jenſeits des Klaſſenampfes ſtehen. Dann iſt es allenfalls gerechtfertigt, Parteien, die program⸗ matiſch oder in ihrer großen Maſſe vom Klaſſen⸗ gedanken ausgehen, auszuſchließen. Aber unter allen Umſtänden muß ſich dann der Stahlhelm darüber klar ſein, daß er mit dem Schritt in die Parteipolitik auf die Möglichkeit umfaſſende Volks⸗ bewegung zu werden, verzichtet. Der nationale Gedanke und der Wehrgedanke werden ſich nicht nach den parlamentariſchen Gruppierungen ſchei⸗ den. die beute in den Geſichtspunften: Klaſſen⸗ parteien und Volksparteien zum Ausdruck kommen, die, wie wir doch einmal zugeben wollen, ſehr rohe Geſichtspunkte ſind. Um den nationalen Ge⸗ danken handelt es ſich im ganzen deutſchen Volke. Man hat den Eindruck, als ob der Stahlhelm mit allen Segeln in die Parteipolitik hineinfährt, und da darf man ihm wohl zurufen: Mön ſch⸗ lein, Du gehſt einen ſchweren Gang, denn in dieſer Mühle werden ſeine Führer entweder zerrieben oder zu parlamentariſchen Taktikern werden. Der„Stahlhelm“ erhält einen neuen Schrift⸗ leiter an Stelle des verhafteten bisherigen Haupt⸗ ſchriftleiters Heinz, und zwar wird es Herr Dr. Heinz Brauweiler werden. Dr. Heinz Brauweiler, iſt dafür bekannt, daß er kein Freund der Gewerk⸗ ſchaften iſt. Aber immerhin, er ſteht an wiſſen⸗ n Qualität zu hoch als daß er mit dem Inſinn je zuſammengeworfen werden könnte, der vielſach in manchen ſehr eng denkenden ſogen. na⸗ tionalen Kreiſen verbreitet wird. Als ob Gewerk⸗ ſchaften ſozuſagen das Gleiche wie Kommunismus wären. Seine Argumente ſind anderer Art und wir werden alſo wohl in Zukunft Gelegenheit ha⸗ ben, uns mit dieſen Argumenten auseinanderzu⸗ ſetzen, falls ſie demnächſt aus der Gegend des Stahlhelm vertreten werden ſollten. Aber wir möchten Herr Dr. Brauweiler dagegen in Schutz nehmen, daß die„Voſſiſche Zeitung“ ihn in die Nachbarſchaft des Dr. Stadler bringt. Agitator für Unternehmerintereſſen iſt er nie geweſen. Und daher dürfen wir wohl der Erwartung Ausdruck geben, daß die Auseinanderſetzungen mit Herrn Dr. Brauweiler ſachlich ſein werden. Für den politiſchen Kurs des Stahlhelm wird hier vielleicht eine neue Schwierigkeit entſtehen, denn aus dem politiſchen Kampf des Stahlhelm geht ganz deut⸗ lich hervor, daß er in den Volksparteien ſeine po⸗ litiſche Vertretung ſuchen wird. In dieſen trifft der Stahlhelm auch auf die Führer der chriſtlich⸗ nationalen Arbeitnehmerbewegung, ebenſo wie er in ſeinen Reihen eine ganze Anzahl von Arbeit- nehmern haf. die dieſor Beweaung angehören. Er — . Ein Apparat, der den Menſchen zum Vogel macht. 22— — Unſere Bilder zeigen in Vorder- und Rücken⸗ anſicht das„Fledermaus-Flugzeug“, die aufſehen⸗ erregende Erfindung des jungen Wiener Mecha— nikers Lutſch. Das Flugzeua. deſſen Traaflächen an Fledermaus-Flügel erinnern, wiegt nicht mehr als 35 Kilogramm und ſoll billiger ſein als eir Motorrad. Die bisher angeſtellten Verſuche ſind alänzen s verlaufen 1 n 2 Die Spinne. Roman von Sven Elveſtad. Urheberrechtlich geſchützt dem Lit. Bureau M. Lincke, Dresden 21. Asbjörn Krag erzählte dem Wirt eine Ge⸗ ſchichte, daß ſie hergekommen ſeien, um feſtzu. 7 01 ob man ein Automobilwettrennen auf der Landstraße veranſtalten könne. Der Start ſolle in Chriſtiania ſein. Der Wirt war gleich Feuer und Flamme und bot den Herren ſeinen Beiſtand an. „Es iſt nur eine ganz vorläufige Feſtſtellung.“ agte Krag in tiefem Ernſt.„Wir ſollen unter⸗ Inter, ob die Wege gut genug ſind. Automobile können ja keine ſchlechten Wege vertragen.“ Der Wirt verſicherte, daß die Wege vorzüglich ſeien, und daß ſie viel von Automobilen benutzt würden. Das gab Asbjörn Krag Veranlaſſung zu der Bemerkung, daß er einen Vetter habe, der häufig mit ſeinem Automobil hier in die Ge⸗ gend käme. Ob er ihn nicht geſehen habe? Es fei ein großes, ſchönes Automobil. Der Wirt dachte nach und meinte, es ſel wohl möglich, daß er dieſes Automobil geſehen habe. Wenn er es ſich erſt überlegte, hätte er es wahrſcheinlich mehrfach geſehen. „Mein Vetter ſöhrt am liebſten ſpät am Abend, ja, ſogar oft des Nachts,“ ſagte Krag,„um Unannehmlichkeiten mit ſcheu werdenden Pfer⸗ den zu entgehen.“ Das fand der Wirt ſehr begreiflich. Er hatte auch mehrmals Automobilhupen in der Nacht gehört. Jetzt wandte Krag ſich an Falkenberg. „Sagte Karſten nicht vorgeſtern, daß er eine längere Tour im Laufe der Nacht machen wolle? Wenn er dieſen Weg gefahren iſt, iſt er wahr⸗ ſcheinlich ganz bis Moß gekommen, und dann trifft es ſich vielleicht ſo glücklich, daß er uns auf dem Rückweg mit nach Chriſtiania nehmen kann. Paben Sie nicht ein grünes Automobil geſehen?“ „Nein,“ antwortete der Wirt.„Wenn er Chri⸗ ee heute nacht um zwölf Uhr verlaſſen hat, ex nicht vor ein Uhr hier geweſen ſein— uud da lag ich bereits auf dem Ohr.“ f „Natürlich,“ bemerkte Krag gleichgültig, Huarſtber kann man auch wohl nichts Näheres ünbren deun alle Monſchen hier in der(legend ichinfen natürlich zu dieſer Zeit?“ Ich will gern jemand fragen,“ ſagte der Wirf ekkrrg. „Nein, nein,“ wehrte Krag ab,„das iſt nicht cöttg. Wir können ebenſogut mit der Eiſenbahr zu clickfahren. Haben Sie Luſt, uns zu begleiten mihrend wir die Landſtraße in Augenſchein namen?“ fragte er den Wirt. Der Wirt war gleich dazu bereit. Die Herren begaben ſich auf den Weg. Fal⸗ kenberg fiel es auf, daß Asbjörn Krag die kleine Handtaſche mit ſich nahm. Zuerſt ſchritten ſie die Landſtraße in der Richtung von Chriſtiania ab. Der Detektiv betrachtete pie Pflaſterung mit In⸗ tereſſe und ſagte mehrfach, daß es ein vorzüg⸗ ſicher breiter Weg ſei, wie geſchaffen für Auto inmdvuwettfahrten. Hier konnten ja drei Automo bile bequem nebeneinander fahren, ohne Gefahr, in den Graben zu geraten. In unauffälliger Weiſe leitete Asbjörn Krag das Geſpräch wie⸗ der auf das Auto ſeines Vetters, und Falken⸗ berg merkte,„daß der Wirt immer eifriger wurde, herauszufinden, ob jemand das Automohil ge⸗ ſehen habe. Es lag ihm offenbar daran, ſo hoch wie möglich in Asbjörn Krags Gunſt zu ſtehen, beſonders da dieſer angedeutet hatte, daß der Automobilklub am Renntag vielleicht ein kleines Frühſtück in ſeinem Hotel veranſtalten würde. „Es hat heute nacht geregnet?“ bemerkte der Deteltiv, ö „Ja,“ antwortete der Wirt,„es hat in Strö⸗ men gegoſſen.“ Plötzlich beugte Asbjörn Krag ſich herab und nahm eine Handvoll Erde auf. „Sie benutzen hier draußen auf den Landſtra⸗ ßen einen eigentümlichen Sand,“ ſagte er,„von einer beſonders ſchönen rötlichen Farbe. Wiſſen Sie, daß dieſer Sand ſehr ſelten iſt?“ ö „Ich habe davon gehört,“ antwortete der Wirt ſtolz.„Wir holen ihn dort drüben in der Sand⸗ grube Aber Sie finden ihn nur auf dem Wege⸗ ſtück von meinem Wirtshaus bis zum Bahnwär⸗ lerhaus. dort bei der Menge hloaung. Mir henunen zyn, weil wir ihn js leicht herſchaffen können.“ „Ah ſo, bis zum Bahnwärterhaus,“ bemerkte Asbjörn Krag, worauf er zu Falkenbergs Ver⸗ wunderung nach dem Bahnwärter auszuforſchen bhegunn. gab, einen für die Nacht⸗ und einen für die Ta⸗ gesmache. Jetzt verſtand Falkenberg, wo hinaus wache erwähnte, fiel ihm wieder das Automobil des Vetters ein. W180 werde die Nachtwache fragen,“ ſagte der irt. „Wonach wollen Sie ihn fragen?“ 0 6 verſetzte der Detektiv mit geheucheltem Erſtaunen, nen. ö Der Wirt ging zum Bahnwärterhaus, wäh⸗ rend Asbjörn Krag und Falkenberg ſtehen geblie— ben waren und ihn erwarteten. zum Reden zu bringen,“ ſagte Falkenberg. önnen die Leute durch das gleichgültigſte Ge⸗ ſchwätz zu allem bringen, was Sie wollen.“ Asbjörn Krag lächelte. „Ich wollte, daß er den Bahnwärter fragen ſollte,“ ſagte er.„Aber auch wenn es ſich zeigt, daß er das Automobil nicht geſehen oder gehört hat, ſo habe ich doch ſchon recht wertvolle Auf⸗ ſchlüſſe erlangt. Das Automobil iſt hier vorbei⸗ zefahren.“ i „Woher wiſſen Sie das?“ i g „Von dem eigentümlichen roten Sand, den ich auf den Gummireiſen des Automobils geſun⸗ den habe. Sie hahen ja gehört, wie der Wirt eben ſagte, daß dieſer Sand nirgends anders As auf dem Wegſtück zwiſchen ſeinem Wirtshaus und der Wegebiegung dort zu finden iſt. Das Automobil hat alſo dieſes Stück Wea vaſſiert Das iſt immerhin etwas.“. „St!“ Die Auſmerkſamkeit der Herren rich⸗ tete ſich jetzt auf das laute Geſpräch, das zwiſchen dem Bahnwärter und dem Wirt geführt wurde. Der Wirt ſtand vor dem Zaun und mußte ſchreien damit der Bahnwärter ihn verſtehen konnte. „Scben Sie heute nacht Wache gehabt, Kri⸗ ſtianſen?“ fragte der Wirt. Der Bahnwärter zögerte einen Augenblick mit der Antwort, als ob er über die Frage erſtaunt N Ja.“ rief or barauf zurfick. 1 15 „„ Er erfuhr, daß es eigentlich zwei Bahnwärter der Detektiv wollte, denn als der Wirt die Nacht- ö„Nach dem grünen Automobil Ihres Vetters.“ „Ach ja. Das wäre ſehr freundlich von Ih- „Sie beſitzen eine wunderbare Gabe, die Leute ; „Sie wird alſo, einmal in die Webiete der parlamenta⸗ riſchen Taktik gelangt, nicht umhin können, auf die Stimmungen dieſer Kreiſe Rückſicht zu nehmen undſo auch Herr Dr. Brauweiler. 21 Aus aller Welt. N Feuers brünſte und Ueberſchwemmungen. Melbourne, 17. Oktober. Im Geſchüfts⸗ viertel von Sidney hat ein Großfeuer für 100 000 Pfund Sterling Schaden angerichtet. Das Feuer zerſtörte eine Reihe von Geſchäften und Prißatwohnungen U. g. fielen ihm 67 Automobite zum Opfer. Gleichzeitig iſt in dem Gebiet zwiſchen Krafton und Port Macquarie 100 Mein nördlich von Sidney ein Buſch brand ausgebrochen, der bis jetzt noch nich eingedämmt werden konnte und ähnlich gro, ßen Umfang anzunehmen droht wie der von vergangenen Februar.— In Tasmanien ha ben Ueberſchwemmungen großen Schaden an⸗ gerichtet. Viele Verbindungen ſind unterbro⸗ chen. Die Ueberſchwemmung iſt die größte ſeit 33 Jahren. f ö Ein Nordlicht. f Stockholm, 17. Okt. Ein nner an ſchönes Nordlicht wurde geſtern über ganz Schweden ſichtbar. Zu gleicher Zeit trate ſtarke magnetiſche Gewitter auf. Die magneti⸗ ſche Stärke zwiſchen Stockholm und Malmö wurde mit 100 Milliampere regiſtriert. Die Telephon⸗ und Telegraphenverbindungen wa⸗ ren während mehrerer Stunden vollkommen geſtört. Der letzte Tag der Polizeiausſtellung. Berlin. 17. Okt. Die Verhandlungen über eine Verlängerung der Polizeiausſtellung ſind ſchließlich doch ergebnislos geblieben. Aus tech⸗ niſchen Gründen iſt es nicht möglich, die Große Polizeiausſtellung 1926 in irgendeiner Form zr. verlängern. Alle drei Hallen ſind heute abend endgültig geſchloſſen worden. Bis zum Sams⸗ tag hatte die Ausſtellung weit über 400 000 Be⸗ ſucher zu verzeichnen. Beide Teile, das preußi⸗ ſche Staatsminiſterium ſowohl wie das Berlinez Meſſeamt. ſind mit dem Ergebnis der Ausſtell⸗ ung durchaus zufrieden. Es heißt. man habe ſogar nach einen finanziellen Ueberſchuß zu ver⸗ zeichnen trotz der ungeheuren Koſten der groß⸗ zügigen Veranſtaltung. Gerichtszeitung. Zur Gerichtsverhandlung über die Germers heimer Zwiſchenfälle. Landau. 19. Oktober. Rechtsanwalt Dr. Grim m⸗Eſſen, der neben Dr. Füch ſr⸗Frank⸗ furt, die verhafteten Deutſchen beim Germers⸗ heimer Prozeß vor dem Kriegsgericht Lan⸗ dau verteidigen wird, iſt geſtern mit ſeinem Begleiter Dr. jur. Bolte⸗Eſſen in Landau ein⸗ getroffen und hat die Verhandlungen mit der franzöſiſchen Staatsanwaltſchaft bereits auf genommen. Wegen Fahrläſſigkeit verurteilt. Kaiſerslautern, 16. Otk. Das erweiterte Schöffengericht verhandelte geſtern gegen die beiden Monteure der Pfalzwerke⸗Ludwigs⸗ hafen. Konrad Hof und Hermann Sachs von Eiſenberg, wegen Fahrläſſigkeit.. Am 6. Juli wurde in Eiſenberg bei Vornahme von Arbeiten an einer Transformatorenſtation der Arbeiter Philipp Körper durch elektriſchen Strom getötet. Hof wird beſchuldigt, den Strom unagchtſamerweiſe eingeſchaltet und da⸗ durch den Tod Körpers fahrläſſig verſchuldet zn hohen Hofe warrde zn zwei Monaten „Wiſſen Sie, ob ein Automobil gegen ein Uhr orbeigefahren iſt?“ Falkenberg und der Detektiv ge⸗ ſpannt auf die Antwort. „Ja,“ antwortete der Bahnwärter,„ich hab' fe gehört und geſehen., Es war ein rieſiger Ra⸗ en.“ -„Welche Farbe?“ fragte der Hotelwirt wetter. „Grün.“ „Waren viele drin?“ „Das konnte ich nicht ſehen.“ „War es ſo dunkel?“ „Nein, aber dos Auto fuhr ſehr ſchnell.“ Asbjörn Krag flüſterte Falkenberg zu: dem Auto war Ada.“ Der Wirt fragte wieder: tung fuhr das Auto?“ Der Bahnwärter zeigte mit der Hand. In ſüdlicher Richtung ſagte er. „Haben Sie es ſeitdem geſehen?“ „Nein.“ Der Wirt drehte ſich zu Krag um. „Haben Sie gehört?“ Krag nickte.„Wir können es alſo im Laufe des Abends zurückerwarten.“ Die Herren gingen denſelben Weg zurück, den ſie gekommen waren. Krag muſterte noch immer eifrig den Weg, und Falkenberg dachte bei ſich, daß er wahrſcheinlich nach Spuren von dem Automobil ſuchte. Das ſchien indeſſen wenig ausſichtsvoll, weil den ganzen Tag reger Ver⸗ kehr auf der Landſtraße geweſen war. Asbjörn Krag begnügte ſich nicht damit, die Hauptlandſtraße zu unterſuchen, er warf auch prüfende Blicke auf die Nebenwege. Der Wirt ſprach jetzt davon, daß er zu ſeinem Wirtshaus zurück müſſe. Er begann unge uldig zu werden. Krag und der Konſul aber gingen unangefochten weiter. a Plötzlich ſetzte Krag ſich auf einen der Mei⸗ ſagte er, lenſteine am Wege. „Ich bin müde geworden,“„und möchte einige Minuten ausruhen.“ Der Konſul nahm neben ihm Platz. Der Wirt blieb vor ihnen ſtehen. „Wohin führt dieſer Weg?“ fragte Krag und zeigte auf einen ſchmalen Seitenweg, der von der Landſtraße abboa. lauſchten war geſchloſſen und „In „In welcher Rich⸗ Fortſetzung folgt. Jutereſſe hätte, lich wäre. ſachen voraus: Anweiſungen ihres Gatten „obahrhaften und aufrechten“ ein Sachs, der die Auſſicht hatte. zu drei Mona- en Gefängnis unter Bewilligung von Be⸗ währungsfriſt bis 1930 nach Verbüßung von einem Monat der Strafe verurteilt. Naue Skandalaffäre des Aſſeſſors Kußmann. Ende Oktober findet, wie der Vorwärts be⸗ richtet, vor dem Landgericht in Charlotten⸗ burg der Termin in der Eheſcheidungsklage des Bankdirektors W. in Wilmersdorf gegen ſeine Ehefrau ſtatt, der an und für ſich wenig wenns ſich nicht um einen Skandal aus der Geſellſchaft handeln würde fund der ehebrecheriſche„Held“ dabei nicht der durch ſeine ſtändigen Skandale wenig rühm⸗ f bekannte Gerichtsaſſeſſor Dr. Kußmann Der Klage gehen kurz folgende Tat⸗ Herr Direktor W., bis vor kurzem Vor⸗ ſtand einer Bank, unterhielt mit Aſſeſſor Kuß⸗ mann gute Freundſchaft, man feierte gemein. Feſte und Gelage, bei denen Kußmann in jeder Hinſicht auf ſeine Rechnung kam; man machte auf den Havelſeen gemein⸗ ſame Segelfahrten auf der von Kußmann während der Zeit, wo er die Barmat- und Kutisker⸗Prozeſſe vertrat, erworbenen Jagd. Kußmann verführte nun auf einer Seereiſe . nach Schweden, an der neben Frau W. noch bis Stockholm eine Freundin des Kußmann, die aus den Vernehmungen im Barmat-Pro⸗ zeß bekanntgewordene Stenotypiſtin Klaffert, ſowie der Redakteur des Scherverlags, Major u. D. Fell, ein Herr v. Beaulieu und ein junger Student teilnahmen, die Frau des Bankdirektors erſtmalig in Stockholm, wo die beiden im Hotel als Ehepaar abſtiegen. Frau W. kehrte nun aus Stockholm nicht gemäß den nach Berlin zu⸗ rück, ſondern verblieb, den Ueberredungskün⸗ zn des Kußmann erliegend, bei ihm, der nun allein mit ihr und dem Studenten eine fünfwöchige Luſtreiſe in den nordiſchen Ge⸗ wäſſern unternahm, während der Ehemann. ohne Nachricht gelaſſen wurde. Herr Kußmann beſaß den guten Geſchmack, ſich während dieſer Reiſe dauernd Geld von Herrn W. ſchicken zu laſſen. Als er zurückkam ſtritt er Herrn W. gegenüber unter Verpfän⸗ dung ſeines Ehrenwortes den Ehebruch ab. Frau W. jedoch legte ihrem Gatten ein Ge— ſtändnis ab. Kußmann ſollte nun das dem Bankier tags zuvor gegebene Ehrenwort auch dreien vom Ehemann zitierten Herren der Geſellſchaft wiederholen, zog es jedoch vor, ſich bor dieſen Herren, alles ehemalige höhere Offiziere, kläglich zurückzuziehen. Trotz nötigender Aeußerungen Kußmanus ließ ſich der erbitterte Ehemann, der beſon— ders in der höheren Beamtenſchaft einen be— klannten Namen hat, nicht bewegen, die Ehe— ſcheidungsklage zurückzuziehen, im Gegenteil, er beantragte beim Juſtizminiſter gegen den Herrn Aſſeſſor Diſziplin⸗Strafverfahren und weitere Verfahren gegen Kußmann wegen Darlehens— ſchulden, die er bei ihm machte und wegen Nötigung und Aufforderung zum Zweikampf. Man muß abwarten, was dieſer Prozeß zur Reinigung des öffentlichen Lebens beitra— jen wird. — Kleinigkeiten. Von Aloys Chriſtoph Wilsmann. Nicht immer kommt wan einer Sache nähert, je dichter man ihr auf den Leib rückt. * Ueber eine winzige Apfelſchale kann man ſich eher den Hals zerbrechen als über eine große Sache. A1 * Im Vorzimmer einer Freude iſt man meiſt glücklicher als in ihrem Empfangszimmer. de Dem Gewiſſen geht es wie dem Hunde: es wird wachſamer, je länger es an der Kette ſiegt. * Wer ſich finden will. muß ſich erſt verlieren. * Je billiger eine Weisheit iſt, um ſo teurer muß ſie verkauft werden. nicht zu. Breilenſträter— Haymann unenkſchieden. Dortmund, 16. Okt. Man erwartete nach ſeinem letzten Kampf und in Anbetracht der gro⸗ ßen Titelchancen von Breitenſträter einen großen Kampf. Man wurde enttäuſcht. In Breiten⸗ ſträter, der, ausgeze ichn trainiert, 160 Pfund ſchwer, dem Münchner Harevann an Gewicht und an Reichweite unterlegen was, ging 15 Runden mit ihm in den Diſtancekampf. Seine Linke war ſehr ſchnell und emſig. Aber eezah ſelten. daß 1 2 7 200*⏑ 2 NN 2- der gefürchtete rechte Schlag, nachkam. H mann war ausgezeichnet auf der Hut. ſich dauernd in großer Deckungspoſition. weitvorgeſtreckter Linken war er immer bereit 31 kontern. Das hemmte ihn ſelbſt im Schlag. D Kampf bekam ſein Gepräge durch die ausg chene Deckungstaktik der Gegner, die 6 größten Verwunderung Breitenſträter von An⸗ 7925 an verwandte. Dabei waren beide gut auf den Beinen und abſolut am Ende nicht a ö kämpft. Das Letzte wagte keiner. f 24 3 Die Markzuſchüſſe im Saargebiet. Berlin, 15. Okt. Im Saargrenzgebiet ſind Gerüchte verbreitet, daß die auf Grund eines Beſchluſſes des 16. Reichstagsausſchuſſes an Frankenempfänger gewährten Mark- zuſchüſſe ab 1. November in Fortfall kommen ſollten. Wie wir erfahren, trifft dies Es iſt nicht beabſichtigt, an dem gegen⸗ wärtigen Zuſtand irgend etwas zu ändern. Sport und Spiel. Peltzer bricht den 1000 Mtr. Weltrekord. Hamburg, 18. Okft. Auf dem Herbſtſportſeſt des Sportklubs Viktoria in Hamburg unternahm Dr. Peltzer einen Angriff auf den 1000 Mtr. Weltrekord, den bisher Lundgreene der ueumm Weltrekord, den bishr Lundgreen mit 2,28,6 hi“ Dr. Peltzer lief die 1000 Mtr. in der Rekordzeit von 2,27, Min. Zum Todestage des bekannten deutſchen Kampffliegers Hauptmann Boelke. Porträt Hauptmann Oswald Boelcke. Am 28. Oktober jährt ſich zum 10. Mal der Tag, an dem der berühmte deutſche Kampf— flieger, Hauptmann Oswald Boelcke nach Beſiegung von 40 Gegnern infolge Beſchä— digung ſeines Flugzeugs tydlich abſtürzte. Das Grab des hl. Franz von Aſſiſi. Von P. Dr. Sigismund Brettle, Rom. Hingelehnt an den letzten Ausläufer des Subaſio, ſteigt Aſſiſi terraſſenförmig auf, um— geben von alten Mauern und Toren, die ſchon den Heiligen gegrüßt. überragt und ge⸗ ſchmückt von zahlreichen Türmen, gekrönt von der alten Trutzburg von Aſſiſi, La Rocca. Das ganze Bild umrahmen ſchützend die Gräber der beiden größten Kinder der Stadt. im Often die Kirche St. Damian, in der die hl. Hlara der Auferſtehung entgegenſchläft. im Weſten die Baſiſlica S. Francesco mit dem monumentalen Ban des Sacro Convento, dem Haupt und Mutterkſoſter des wo der Poverello von Aſſiſi ſeine letzte Ruhe— ſtätte gefunden. In der Mitte der Unterkirche ibrte eine Doppeltreppe hinunter in die einfache ſchmuck- loſe Krypta. Sie birgt die leiblichen Ueberreſte des Heiligen ſeit dem 25. Mai 1230. Unmit⸗ telbar nach ſeinem Tode kam der hl. Franz in das Kirchlein San Giorgio. das heute mit S. Damian vereinigt iſt. Die bl. Klara mit ihren Schweſtern ſollten Hüter des koſtbaren Schat— zes ſein, bis die neue vom Papſt gewünſchte und durch Bruder Elias errichtete Grabſtätte fertiggeſtellt war. Schon am 16. Mai 23 konnte Gregor 9. darauf hinweiſen, daß die Ueberführung des Leichnams des Heiligen bald erfolgen werde. Zum aroßen Verdruß des Papſtes nehmen aber die Bürger von Aſſiſi die Ueberführung auf eigene Fauſt vor. Es läßt ſich heute nicht mehr feſtſtellen, welche die eigentlichen Motive dieſer überſtürzten Aeberführung waren. Hatte man Furcht vor einem Ueberfall durch die Perugianer, die ſo oft den Leichnam des Heiligen bei ſich haben wollten, oder wollte man pietätloſe Szenen, die mit ſolchen Ueberführungen gar leicht ver⸗ zunden ſind, vermeiden? Gredor 9. wurden „oenſalls ſpater die eigentlichen Urſacher mitgeteilt und er gab ſich damit zufrieden. In welchem Zuſtande wurden nun die leiblichen Ueberreſte des Heiligen überführt? Eine ausgezeichnete Studie unſeres gelehrten Mitbruders P. Bonaventura Marinange gibt uns darüber Aufſchluß. Nach ihm wurde unmittelbar nach der feierlichen Beiſetzung des Heiligen für dieſen eine ſteinerne Grab urne ausgehauen, dieſe wurde, nachdem der heilige Leichnam in ihr Platz gefunden hatte, von einem ſtarken Eilengitter umgeben, doch ſo, daß man die leiblichen Ueberreſte immer Ordens, ſehen konnte, das ganze legte man dann in eine Holzkaſſette, die mit einem Schlüſſel ver— ſchloſſen war. In dieſem Zuſtande übertrug man Franziskus in ſeine ihm zu Ehren errich— tete Baſilica, wo er bis auf den heutigen Tag ruht. ö Aus Nah und Fern. Aus Rheinheſſen, 14. Okt.(Die letzten Kirch⸗ weihen) fanden heuer in unſerer Provinz ſtatt und haben dieſelben überall einen guten Beſuch aufzuweiſen. Die Gaſtwirte hatten zum Teil gu— ten Geſchäftsgang zu verzeichnen. Dagegen wa— ren die Kirchweih-Einnahmen der Karuſſell-, Schiffſchaukel- und Budenbeſitzer während der theinheſſiſchen Kirchweihen meiſtens ſo gering. daß die Beſitzer ihr Standgeld kaum begleichen können. Der Grund zu dieſem ſchlechten Ge— ſchäftsgang iſt in der Arbeitsloſigleit des größten Teiles der Arbeiterſchaft und in der ſchlechten finanziellen Lage der Landwirte zu ſuchen. Nierſtein, 16, Okt.(Unfall). Beim Ueberqueren der Mühlgaſſe wurde das dreijährige Töchterchen eines Schiſſers von einem Auto erfaßt und am Oberſchenkel ſchwer verletzt. Nach Anlegung eines Notverbandes durch den Arzt wurde das Rind durch die Sanitätskolonne in ein Kranken⸗ haus nach Mainz gebracht. 23,5024, 209, 35, Hafer inländiſcher 19,75, Weizenmehl 42 bis 42,75, bis 34.e5, Weizenkleie 10 bis 10,25, Fürth i. O., 14. Ott.(Glacken⸗Prüfung.) Am vergangenen Sonntag machte unſer hochw. Herr Pfarrer Hinkel die Pfarrgemeide mit dem Irgebnis der Prüfung des neuen Geläutes durch berrn Domkapellmeiſter Vogt aus Mainz be⸗ annt. Danach ſind Metall, Ton und Klangfarbe ganz ausgezeichnet wozu man den Pfarrangehö⸗ igen beſtens gratulieren kann. Aber auch Herrn Hamm aus Regensburg, dem berühmten Glo⸗ tlengießer, gereicht dieſes ſehr günſtige Urteil zur, verdienten Ebre. 0 Lampertheim, 18. Okt.(Schwerer Unfall.) Der 50 Jahre alte Georg Bohn von hier,; ein ſehr braver und fleißiger Mann, in Dien⸗ ften des Tiefbau-Unternehmers Michael Mai⸗ ſchein von hier, geriet am Samstag bei Aus⸗ führungen von Gleisarbeiten im Mannheimer Rangierbahnhof, Gebiet Seckenheim, unter eine Lokomotive. Es wurden dem Bedauerns⸗ werten beide Beine unterhalb des Knies ab—⸗ gefahren. Bohn iſt Vater mehrerer Kinder. Wie man hört, ſollte am Samstag gerade die Arbeit beendet worden ſein. Lampertheimer Flugtag. Der Flugtag, mit Angriff auf den Welt⸗Höhenrekord im Fallſchirmabſprung konnte infolge des anhal⸗ tend ſchlechten Wetters vergangenen Sonntag nicht ſtattfinden. Die Veranſtaltung wurde daher auf Sonntag, den 24. Oktober, verlegt und findet nachmittags 3 Uhr an dieſem Tage auf der„Großen Bonau“ in Lampert⸗ heim ſtatt. Mit dem Fallſchirm⸗Höhenrekord wird gleichzeitig eine Fallſchirmjaad verbun⸗ den, an der ſich Automobile und Motorräder beteiligen. Eintrittskarten für die Veranſtal⸗ tung ſind zu ermäßigten Preiſen im Zigarren⸗ haus Mall, Worms, Numarkt 17, erhältlich. Handel und Induſtrie. Mannheimer Viehmarkt. Mannheim, 18. Okt. Am heutigen Viehmarkt wren aufgetrieben und wurden für 50 Kg. Le⸗ bendgewicht: 356 Ochſen, 23—59, 127 Bullen, 20-49, 577 Kühe 13—47, 523 Kälber, und Rinder 56—84, 120 Schafe, 32—44, 2894 Schweine, 63— 81, mäßig genährtes Jungvieh 36—60. Markt verlauf: Mit Großvieh ruhig, Ueberſtand. Mannheimer Produktenbörſe. Mannheim, 18. Okt. Die Stimmung am hie⸗ ſigen Markt iſt weiter feſt infolge der hohen Auslandsforderungen und der weiter geſtiegenen Frachtraten. Die Nachfrage nach naher Ware hält an, man veelangte gegen 12,50 Uhr für: Weizen inl. 29,75, ausl. 30,50—33, Roggen inl. Hafer ink. 18,25— 19,25, ausl. 19—22, Braugerſte 25,50—29,25, Futtergeſte 20—21, Mais mit Sack 19,75—20, Weizenmehl Spezial 0 42.50 42,75, Weizenmehl 32,50—32,75, Roggenmehl 33,75—34, Weizenkleie 10,25, Biertreber mit Sack 15,50—16 Mart alles in 100 Kg., waggonfrei Mannheim. Frankfurter Getreidebörſe. An der heutigen Frankfurter Getreidebörſe notierten bei feſter Tendenz: Weizen 29,25 bis Roggen 23,50, Sommergerſte 24 bis 29, 19,50 bis 20, Mais 19,25 bis Roggenmehl 34 Roggenkleie 10,50, Erbeſen 45 bis 70, Linſen 50 bis 80, Heu 7 bis 7,50, Stroh, gepreßt 3,25 bis 3,75, gebündelt 2.75 bis 3, Biertreber 16 bis 16,50, alles in Reichsmark, die 100 Kg. ö Lokale Nachrichten. Viernheim, 20. Okt. * Das Große Gebet begann heute morgen 5 Uhr und endtigt am Dienstag, den 26. Oktober, morgens 5 Uhr. Heute Mittwoch, Donnerstag und Freitag, abends 8 Uhr, predigt ein auswärtiger Ordensmann. „Kath. Kirchenchor„Cäcilia“. Die heutige Geſangsſtunde nimmt nach der Predigt ihren Anfang. Die Ausbeſſerung der Kreis⸗ ſtraßen iſt gegenwärtig im Gange. Zur Zeit iſt man in der Heddesheimer Straße mit dem Auffüllen der teilweiſe recht bemerkenswerten Löcher beſchäftigt. »Der erſte Schnee. In der vorletzten Nacht iſt bei ſtarkem Temperaturrückgang im Rleſengebirge Schneefall eingetreten. Dienstag früh lag der Schnee auf dem Kamme 3—5 em hoch. Auch in Oſtpreußen herrſchte ſtarker Schneefall. Es ſcheint, als ob auch wir in ab⸗ ſehbarer Zeit damit zu rechnen haben, denn in letzter Zeit war es wieder empfindlich kalt. Heute morgen war die Landſchaft wieder welß. Der ſtarke Relf hat den Bohnen und Tomaten, die ſich über den erſten Relf gehalten hatten, den Reſt gegeben. Unzuläſſige Briefumſchläge. Nach den dom Ref poſtminiſterium erlaſſenen Beſtimmungen müſſen die Abſender⸗ und Reklameangaben ſowie alle übrigen Vermerke und Hinweiſe auf der Aufſchrift⸗ ſeite der Brieſſendungen, die ſich nicht auf die Be⸗ förderung beziehen, auf das linke Drittel der Auf⸗ ſchriftſeite beſchränkt bleiben. Die Friſt zum Auf⸗ brauch hiernach unzuläſſiger Briefumſchläge läuft bis Ende Dezember ab, ſo daß von dieſem Zeitpunkt ab U Briefe u. A. von der Poſtbförderung ausge⸗ chloſſen werden müſſen. Etwa noch vorhandene Be⸗ tände an Umſchlägen, die den Beſtimmungen nie entſprechen, wären bis dahin aufzubrauchen oden zu beſeitigen. Bei dieſer Gelegenheit wird auch empfohlen, die Marken ſtets in die rechte obere E der Briefſendungen zu kleben, weil dieſe Cendungen dann mit den Stempel maſchinen bearbeitet werde Inn und hierdurch u. A. eine ſchnellere Beför⸗ dezung erhalten. Bei Verwendung mehrerer Märkenf werden dieſe aus dem gleichen Grunde zweckmäßig von der rechten oberen Ecke aus wagrecht in eines Neihe nebeneinander aufgeklebt. a 1 b *