Armtlicher Teil. Bekanntmachung. Betr.: Neuwahl der Mitglieder der Heſſ. Indu⸗ ſtrie und Handelskammer Worms. Die Wählerllſten zur Induſtrie⸗ und Handels⸗ kammer Worms für den Stimmbezirk Lampert⸗ heim liegen bis einſchließlich 4. November 1926 auf der Bürgermeiſterei Lampertheim zur Einſicht offen. Einwendungen gegen den Juhalt der Elſten ſind innerhalb der Offenlegungsfriſt ſchriftlich bel 50 Iyduſtrle⸗ und Handelskammer Worms vorzu⸗ ringen. Weesseeeeesee Zur gefl. Beachtung! Wenn Sie die Gewißheit haben wollen, daß ihre Bet⸗ ten, Deckbetten und Kiſſen wirklich gut und dabei billig gereinigt werden, dann ſetzen Sie ſich unverzüglich mit mir in Verbindung. „Die Reinigung geſchieht mittels einer Maſchine, die hinſichtlich ihrer Leiſtung, als das Neueſte und Voll⸗ kommenſte der Technik anzusprechen iſt und daher gegenüber veralteten Syſtemen, die Gewähr für eine unbedingte geſundheitsfördernde Reinigung gibt. Eigene Auto⸗Abholung. Zuſtellung beſtimmt noch am 3 f 1 ürger⸗ g 15 lernh. 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In einem Artikel über die durch den Abſchluß des Vergleichs mit dem Hohenzollernhaus in der preußiſchen Regierung geſchafſenen Lage beſchäftigt ſich Geheimrat Zierſch von der Generalverwaltung des könig⸗ lichen Hauſes im„Steglitzer Anzeiger“ u. a. auch mit der Frage einer Rückkehr des Kaiſers nach Deutſchland. Wilhelm 2. habe nicht die Abſicht, nach Deutſchland zurückzukehren, ſolange ſich die politiſchen Verhältniſſe im gegenwärtigen Sta⸗ dium befinden. Es müſſe von Seiten der Ge— neralverwaltung auf das entſchiedenſte betont werden, daß der Kaiſer nicht daran denke, deut— ſchen Boden zu betreten, wenn auch die Möglich— teit einer Rückkehr in dem Vertrage enthalten ſei. Wird Polen Monarchie? Rechtskurs Pilſudskis. Warſchau, 26. Okt. Die Tatſache, daß Pilſudski an dem großen Empfang des pol⸗ niſchen Adels, der Monarchiſten und der Ver⸗ bände der Großgrundbeſitzer im Schloß des Fürſten Radziwill teilgenommen hat, wird von den Rechtsblättern dahin ausge⸗ wertet, daß Pilſudski die Abſicht habe, in Po- len das Königtum wieder aufzurichten. In politiſchen und diplomatiſchen Kreiſen ſpreche man bereits davon, daß Pilſudski einem der Fürſten Radziwill die Königskrone antragen wolle. Wie die„Gazetta Warzawſka“ ſchreibt, würden in nächſter Zeit weitere Miniſter zum Rücktritt veranlaßt und durch ſolche aus dem Lager der Monarchiſten erſetzt werden. Pil⸗ ſudski ebne den Weg für eine künftige Mo⸗ narchie in Polen. Als Thronanwärter brauche aber nicht Fürſt Sixtus von Parma in Frage zu kommen. Pilſudski und der Familie des Fürſten Radziwill wären begeiſterte Ovatio— nen dargebracht worden. Kaltſtellung Sinowjews. Mostau, 27. Okt. Geſtern begann hier die 15. Parteikonferenz der ruſſiſchen kommuniſtiſchen Portei. Die Preſſe führt einen energiſchen Ab⸗ wehrkampf gegen die Lehren der Oppoſition mit dem Endziel, daß die Oppoſition die Fehlerhaß⸗ tagleit ihrer Anſchauungen anertennen ſoll. Die Einheit der Partei ſoll weiterhin ſcharf gewahrt bleiben. Die Delegation des Vollzugsausſchuſſes der Komintern auf der Tagung erließ einen von den Vertretern aller kommuniſtiſchen Parteien unterſchiebenen Erklärung, wonach die Delega tion die Tätigkeit Sinowjews in der Kominen⸗ tern weiterhin für unmöglich hält, da er die Trei⸗ bereien der Oppoſition auch in die Komintern ge— tragen habe. Dieſe Erklärung wurde von dem Plenum des Vollzugsausſchuſſes der Komintern beſtätigt. Vorausſichtlich im November ſoll das Plenum des Vollzugsausſchuſſes zuſammentreten, das die a f offizielle Abſetzung Sinowjews vom Präſidentenpoſten ausſprechen und eine Um⸗ organiſation der Spitze der Komintern durchfüh ren ſoll. An Stelle des Plenums der Komintern ſoll ähnlich wie bei der kommuniſtiſchen Partei der Sowjetunion ein Generalſekretariat treten. Die belgiſche Stabiliſierung. Paris, 26. Okt. Der belgiſche Stabiliſte⸗ rungsverſuch findet hier im allgemeinen eine durchaus günſtige Aufnahme, wenn auch die Wahl des Namens Belga für die neue bel⸗ giſche Werteinheit kritiſiert wird. Man glaubt darin den Willen der Brüſſeler Regierung zu ſehen, die belgiſche Währung endgültig von ihrer traditionellen Verbundenheit mit dem franzöſiſchen Franken zu löſen. Man rechnet mit der Möglichkeit einer Gefährdung der neuen belgiſchen Währung durch eine even⸗ tuelle neue Baiſſe des franzöſiſchen Franken. Ein Abgleiten des Frankenkurſes würde zu einer fühlbaren Verminderung der Geſteh⸗ ungskoſten der franzöſiſchen Produktion bei⸗ tragen, was wiederum für den belgiſchen Wirtſchaftsorganismus gefährlich werden könnte. Doch ſeien dieſe Gefahren durch die Politik Poincares, der langſamen Revalori⸗ ſierung der franzöſiſchen Währung, augen⸗ blicklich nicht vorhanden. f l Nach einer Meldung aus Waſhington hält 22•.u.³¹oi T•bů-;y Frankfurt a. M. Donnerstag, den 28. — Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamts Viernheim Schriftleitung, Druck und Serlaz Joh. Ma ctin, Oktober 192686 Geſchaltselle: Rathaus ſtꝛ 5 ——— 43. Jahrgang — Zentrum, vriſtlic Müuſterländer Zentrums bauern Oktober in Coesfeld ſtadtge⸗ Ste⸗ und Auf dem tag, der am 20. 15 funden hat, führte Abgeordneter Dr. gerwald u. a. aus: „Wenn die Landwirte gute Politik machen wollen, dann müſſen ſie ſich darüber klar wer⸗ den, daß ſich Deutſchland politiſch ſtändig zu ungunften der Landwirtſchaft verändert hat. Vor wenigen Jahrzehnten noch lebten von der deutſchen Landwirtſchaft etwa 50 Prozent des deutſchen Volkes heute unmittelbar nur noch etwa 25 Prozent. Dann haben ſich im letzten Jahrzehnt gewaltige Wandlungen in Staat und Wirtſchaft vollzogen, die für die Landwirtſchaft von entſcheidender Bedeutung ſind. N 1. einmal iſt ſeit der Staatsumwälzung das gleiche Wahlrecht in Stadt und Land zu allen öffentlichen Kör⸗ perſchaften eingeführt worden. Ein Zurück zu den früheren Zuſtänden gibt es nicht mehr. Dieſe waren veraltet und durch die Tatſache der Staats- und Wirt ſchaftsverhältniſſe längſt überholt. 2. Die Schwerinduſtrie(Kohle und Eiſen), die früher insbeſondere in Fragen der Wirt ſchaftspolitik meiſt hinter und neben der Landwirtſchaft geſtanden, hat heute großen Teils an der Landwirtſchaft ihr direktes In⸗ tereſſe verloren. Sie kann heute ihre Preiſe regulieren durch internationale Kartelle, ſie iſt nicht mehr auf Zölle, vereinbart auf Ge⸗ genſeitigkeit mit der Landwirtſchaft, ange⸗ wieſen. 3. Der Reichsverband der Deutſchen In duſtrie iſt willens, mit der Sozialdemokratie einen wirtſchaftlichen und politiſchen Pakt zu machen. ö 4. Zwiſchen früher und heute liegt die Tatſache, daß eine ſtarke chriſtliche Arbeiter bewegung erſtanden iſt, die bei dem heutigen Wahlſyſtem der Zentrumspartei mehr Wähler bringt, als die Bauern. 5. Die 25 Prozent der Bevölkerung, die heute noch von der Landwirtſchaft leben, ſind unter ſich uneinig und dürften unter den ver änderten Verhältniſſen auch nicht ſo bald wie der einig werden. Heute wollen die Klein bauern, Pächter, Siedler, Landarbeiter ete. ihre Politik vielfach nicht mehr machen mit der Geſamtlandwirtſchaft, ſondern in Verbin dung mit der chriſtlich-nationalen Arbeiter bewegung. N In ſolcher Situation muß die Landwirt ſchaft ſich neue Freunde ſuchen. Dieſe lann ſie finden in der chriſtlichen Arbeiterſchaft. Sie muß ſich aber bewußt werden, daß unter den veränderten Verhältniſſen heute und in der Zukunft gute Wirtſchaftspolitik nur möglich iſt in Verbindung mit fortſchrittlicher Staats und Sozialpolitik. Keine andere Wirtſchafts gruppe hat deshalb, vom Standpunkt ihrer engeren Intereſſen geſehen, en der Erhaltung einer ſtarken Zentrumspartei und einer kräſ Landwirte e Arbeiterſchaft. großes Intereſſe wie die deutſche Landwirt ſchaft. Die Agitatoren des Reichslandbundes handeln politizeiwidrig dumm, wenn ſie die Bauern gegen die Zentrumspartet aufzuwie⸗ geln ſuchen nicht weniger klug iſt das Verhal⸗ ten der Zenterumsbauern anzuſehen, die Zu den Rechtsparteien abſchwenken. Je mehr die Zentrumsbauern nach rechts rücken, deſto mehr wird die chriſtliche Arbeiterſchaft auto⸗ matiſch nach links gedrückt. Chriſtliche Arbei⸗ ter und chriſtliche Bauern werden durch ein kulturelles Band, durch eine gemeinſamte chriſtliche Weltanſchauung verbunden. Wenn man davon abſehen würde, dann könnten zwar die chriſtlichen Arbeiter mit links, die Bauern aber, wenn ſie alle rechts ſtehen wür⸗ den, trotzdem keine Politik machen, weil 15 eben eine verſchwindende Minderheit darſte 5 len. Zur praktiſchen Politik aber gehören par⸗ lamentariſche Mehrheiten. Gewiß, die Rechts⸗ parteien können weitergehende Forderungen aufftellen wie die Zentrumspartei. Mit For⸗ derungen allein aber kann ſich der Bauer nichts kaufen. Wenn es nur auf Forderungen ankäme, dann müßte heute die kommuniſtiſche Partei die erfolgreichſte Partei Deutſchlands ein. Das Entſcheidende in der Politik iſt, daß man für ſeine Forderungen Mehrheiten erhält.„Während des Krieges habe ich mich, ſo führte Dr. Stegerwald weiter aus,„häufi⸗ ger gegen die Anreizpreispolitik gewehrt, die damals gegenüber der Induſtrie und Land wirtſchaft praktiziert wurde. In den letzten Jahren dagegen habe ich mich mehrſach für Forderungen der Landwirtſchaft eingeſetzt. Nicht überwiegend aus wirtſchaftlichen Grün den; gewiß, eine leiſtungsfähige deutſche Landwirtſchaft iſt für den deutſchen Innen⸗ markt und damit für die Arbeitsmöglichleit und gegen die Arbeitsloſigkeit von großer Be— deutung. Den Innenmarkt kann man aber letzten Endes allmählich auch dadurch kräfti gen, daß man die 70 Prozent der Gehalts⸗ u. Lohnempfänger, aus denen das deutſche Volk beſteht, gut entlohnt. Meine freundliche Ein ſtellung zur Landwirtſchaft beruht überwie gend auf volkspolitiſchen Gründen. Ich will ein geſun des, kräftiges, deutſches Volk. Und dieſes ſcheint mir nicht mög ich zu ſein, ohne ein geſundes Landvolk, das mit den Naturelementen Luft, Licht, Sonne, Erde ſtark verbunden bleibt. In England iſt ein ge ſundes Geſamtvolk auch möglich ohne Land wirtſchaft; dem Engländer weht jahraus, jahrein die Seebriſe um die Naſe. In Berlin, Leipzig, Dresden, Hannover, Eſſen, Düſſel dorf, Köln, Frankfurt a. M., Nürnberg, Mün chen etc. weht der Bevölkerung keine Seebriſe um die Naſe, weil ſie zu weit entfernt von der See wohnt. In Deutſchland iſt ein geſun des Geſamtvolk nicht möglich, ohne ein kerni ges und kräftiges Landvolk. Arbeiten Sie an der Erhaltung eines ſtarken Zentrums und ſuchen Sie ein gutes Verhältnis zur chriſt⸗ lichen Arbeiterſchaft zu gewinnen, Sie machen damit gute Politik im Intereſſe der Bauern tigen chriſtlichen Arbeiterbewegung ein ſo der belgiſchen Währung auch für Frankreich für außerordentlich günſtig. Es könnte eben⸗ falls ſeine Währung ſo bald als möglich auf die Goldbaſis ſtellen. Ein Teil der belgiſchen Anleihe im Betrage von 50 Millionen Dollar gelangte bereits heute bei einem Zeichnungs— kurs von 94 zur Ausgabe. Die Neuregelung der Erwerbsloſenfürſorge. Berlin, 26. Okt. Der Unterausſchuß des ſozialpolitiſchen Ausſchuſſes des gad e ſetzte heute nachmittag. die Generaldeba e über die Neuregelung der Erwerbsloſen⸗ fürſorge fort und führte ſie zu Ende. Ne⸗ ben den grundſätzlichen Fragen: Erhöhung der Unterſtützung, Verlängerung der Unter⸗ ſtützungsdauer, Bedürftigkeitsprinzip wurden heute von verſchiedenen Parteien auch noch Anträge bezüglich der Regelung von Einzel⸗ heiten geſtellt. Die Sozialdemokraten bean⸗ tragten eine Aenderung des 87 der Erwerbs⸗ Staatsſekretär Mellon die Stabiliſierung loſenfürſorgeverordnung in der Form, daß und des geſamten deutſchen Volkes.“ die Leiſtungen der Wochenhilſe nicht mehr angerechnet werden dürften. Sie beantragten ferner, die jugendlichen Erwerbsloſen in die Erwerbsloſenunterſtützung einzubeziehen. Der Vertreter der Demokraten beantragte entſpre— chend ſeiner Erklärung in der letzten Sitzung, die Unterſtützungsdauer für Erwerbsloſe bis zum 31. März 1927 zu verlängern. Bis dahin müſſe das Arbeitsloſenverſicherungsgeſetz ver abſchiedet ſein. Der Vertreter der Reichsregie— rung legte an Hand eines umfangreichen Zahlenmaterials die Wirkungen der Einfüh⸗ rung von Lohnklaſſen dar. Der Ausſchuß be⸗ ſchloß, in der nächſten Sitzung am Donners tag nachmittag in die Spezialberatung einzu treten. Deutſches Reich. Beleidigung des Reichspräſidenten. Dresden, 26. Okt. Wegen Beleidigung des Reichspräſidenten von Hindenburg wurde der verantwortliche Redakteur der kommuniſtiſchen „Arbeiterſtimme“ in Dresden, Willi Schneider, der ein die Perſon des Reichspräſidenten verun⸗ glimpfendes Gedicht aus der Zeitſchrift 2 Knüppel“ abgedruckt hatte, zu drei Monaten Ge⸗ fängnis verurteilt. Die Krantheit Dr. Streſemanns. Berlin, 26. Okt. Wie wir erfahren, hat ſich das Befinden des Reichsaußenminiſters Dr. Streſemann, der an einer ſchweren Halserkran⸗ fung leidet, etwas gebeſſert. Der Zuftand des niſters iſt aber noch nicht derart, daß er öffent⸗ lich ſprechen kann. Deshalb hat der Miniſter auch verſchiedene Vorträge, die er für die nächſten Tage plante, ſo u. a. eine Wahlrede in Se abgeſagt. Ob der Miniſter bis nächſten Diens tag, an dem bekanntlich die bereits für dieſe Woche angeſetzt geweſene Sitzung des Arewie⸗ tigen Ausſchuſſes des Reichstages verſchoben worden iſt, völlig wiederhergeſtellt ſein wird, ſteht noch dahin. Möglicherweiſe wird eine neuer⸗ liche Verſchiebung der Sitzung eintreten müſſen. Ein angeblicher Erzberger⸗ mörder. Paris, 26. Okt. Entgegen einem geſtrigen De⸗ menti, wonach bei den behördlichen Stellen in Kolmar von einer Verhaftung eines angeblichen Erzbergermörders nichts bekannt ſei, berichtigt ſich die Havasagentur heute dahin, daß tatſächlich und dies wird von amtlicher Stelle beſtätigt— in Kolmar ein Mann verhaſtet wurde, der ſich Fournier nannte. Fournier ſei jedoch wegen Ver⸗ letzung der polizeilichen Beſtimmungen über den Aufenthalt von Fremden verhaftet worden. 4 gewiſſen Andeutungen ſei jedoch auf die Annahme zu ſchließen, daß der verhaftete Fournier doch an der Ermordung Erzbergers beteiligt war. Der ſogenannte Fournier habe, ſo ſtellt das„Jour⸗ nal“ feſt, enge Beziehungen mit deutſchen natio⸗ naliſtiſchen Kreiſen. Vor 14 Tagen erüfftete: mit einem anderen Deutſchen namens Zint eine Garage unter der Firma Zintz u. Co. De e zugegangene Mitteilungen über ſeine 0 un veranlaßten eine unauffällig Unterſuchung. durch die feſtgeſtellt wurde, daß Fournier ein— utſcher ſei, der nach Frankreich gekommen war, ohne daß man wußte, wann und wo er die Grenze paſſiert habe. Letzte Meldungen. Eiſenbahnunfall. Hannover, 27. Okt. Bei Münden ereig⸗ nete ſich geſtern ein Eiſenbahnunglück. Der Perſonenzug 514 iſt in der Nacht zum 26. Okt. bei der Ausfahrt aus der Station Münden am Deiſter infolge falſcher Weichenſtellung auf den Prellbock geleitet worden. Verſchie⸗ dene Fahrgäſte erlitten erhebliche Kopf— und Bruſtverletzungen. Möglichkeit eines Berliner Verkehrsſtreſts. Berlin, 77. Okt. Die Funktionäre der Hochbahn und der Allgemeinen Berliner Omnibus-Aktien-Geſellſchaft haben geſtern abend zu dem am 18. Oktober ergangenen Schiedsſpruch Stellung genommen und nach mehrſtündigen Erörterungen beſchloſſen. ſie abzulehnen. Weiter wurde der Beſchluß ge⸗ faßt, am Samstag eine Urabſtimmung über die Frage„Arbeit oder Streik?“ durchzufüh⸗ ren. Vorher wird das Perſonal beider Ge⸗ ſellſchaften noch in Vollverſammlungen zu der Lage Stellung nehmen. Um die Beendigung der Militärkontroll⸗ tätigkeit. Berlin, 27. Okt. Zu den Plänen Poin⸗ cares auf Verewigung der Militärkontrolle ſieht ſich die„Douche diplomatiſch⸗politiſche Korreſpondenz“ derunaßt, Stellung zu neh⸗ men. Sie ſchreibt: Wenn man dieſe Auslaſ⸗ ſungen als authentiſche Interpretationen der franzöſiſchen Abſichten anſehen wollte— das bisherige Verhalten der Botſchafterkonferenz geſtattet dies jedenfalls bis zu einem gewiſſen Grade—, ſo wäre darauf zu erwidern, daß es ſich hier um politiſche, nicht um vertragliche Forderungen handelt, u. daß ſie für Deutſch⸗ land, das ja dabei mitzureden hätte, in jeder Hinſicht unannehmbar wären. Handelt es ſich nur um Vermutungen, ſo wäre es jedenfalls zweckmäßig, wenn den berechtigten deutſchen Erwartungen in Bezug auf die Beendigung der Militärkontrolle nunmehr e ne Beſchleunigung entſprochen würde, um ſot⸗ chen Unterſtellungen die Spitze arpabrechen. — Die Inveſtigationsrechte des Völkerbundes werden vielleicht ſchon iie nächſte Ratsſitzung beſchäftigen. Dieſem Rat gehört jetzt auch Deutſchland an und wir werden deshalb in der Lage ſein, unſere Anſicht und unſere Rechte zu vertreten. — D— FP Die Erdbebenopfer in Armenien. 350 Tote, 400 Verwundete. Berlin, 27. Okt. Nach Moskauer Berichten iſt die Zahl der Todesopfer bei dem Erd⸗ peben in Armenien nunmehr auf über 350, die der Verwundeten auf über 400 feſtgeſtellt worden. Tauſend Bewohner ſind ohne Ob⸗ bach. Die Regierung hat vorläufig 250 Eiſe. bahnwagen nach Leninacan bringen laſſen, im denen die Obdachloſen einſtweilen unter⸗ 10 werden. Die ganze Umgebung von ninacan bietet ein Bild wüſter Zerſtörung. Zentrumsantrag auf Lockerung der Wohnungszwangswirtſchaft Die Abg. Heinſtadt, Lautenbacher und Frak⸗ tion haben unterm 21. Oktober folgenden Antrag geſtellt: 00„Wir beantragen, der Landtag wolle be⸗ ſchließen: Die Regierung wird erſucht, auf Grund des S 22 des Reichs mietengeſetzes in der Faſſung des Geſetzes vom 10. Juli 1926, des§ 52 des Mie⸗ terſchutzgeſetzes vom 30. Jun 1928 und des S 2 Abſatz 1 des Geſetzes über den Geldentwertungs⸗ ausgleich bei bebauten Grundſtücken vom 1. Juni 1926 anzuordnen 5 5 1. die Aufhebung des Reichsmietengeſetzes für „teuere“ Wohnungen und„teuere“ Geſchäfts⸗ räume, 2 eine Einſchränkung des Mieterſchutzes für die gleichen Wohnungs- und Geſchäftsräume, 3. die Aufhebung des Mieterſchutzes- und des Reichsmietengeſetzes für untervermietete Räu⸗ me und die Nuſhebung der Wohnungsmangelvor— ſchriften für Geschäftsräume und möblierte Zimmer.“ N 5 3. Aus Heſſen. Der Binger Muttermörder. Mainz, 25. Okt. Der jugendliche Binger Mut⸗ n e wurde dieſer Tage in das hieſige Un⸗ kerſuchungsgefängnis eingeliefert. Wie wir er⸗ . ene der Unglückliche auch heute noch nicht ie geringſte Spur von Reue über ſeine Tat zmpfinden. Verbrechen oder Unglücksfall. Mainz, 25. Okt. Laut amtlichen Mitteilungen wird der in weiten Kreiſen bekannte Mainzer Stadtbaumeiſter Haſſinger ſeit Mitte voriger Woche vermißt. Da ein Verzweiflungsſchritt aus⸗ eee erſcheint, rücken Unglücksfall oder Ver⸗ rechen in den Bereich der Möglichkeit. Wie berlautet, hat ſich die Kriminalpolizei des Falles angenommen. Das Waſſer war zu kalt: Mainz, 25. Okt. Nach einer Szene mit ihrem Bräutigam ſprang ein hieſiges Dienſtmädchen in den Rhein. Das kalte Waſſer und eine eiſerne; Schiffstette ernüchterten ſie Sie begab ſich in! die elterliche Wohnung, verſtopfte Ritzen und Lö— cher und verſuchte mit Gas ihrem Leben ein Ende zu machen. Nach gewaltſamer Oeffnur er Tür, fand man das Mädchen bewußtlos am Boden liegen. Das ſtädtiſche Krankenhaus hat fich inzwiſchen des armen Geſchöpſes angenom— men. eines Montagsblattes, lediglich kein Forſt verblieben. Die Teilnehmer der ſoeben eröffneten britiſchen Reichskonferenz: 1.(Eng 0 N 5 ie Teilnehm 1 Mr. Eßgrne(Iriſcher Freiſtaat), 5. General Hertzog(Südafrika), 6. Mr. M. King(Kanada), Der Eröffnungsſitzung der britiſchen Konfe⸗ renz ging in der Weſtminſter⸗Abtei die Enthül⸗ lung einer Gedenktafel für die Million Toter, die das britiſche Weltreich Bruce(Auſtralien), Baldwin(England), im Kriege verloren 2. der Maharadſcha von Burdwan(Indien), 3. 7. Mr. Coats(Neu⸗Seeland). hat, voran. An dem feierlichen Akt, der von dem Prinzen von Wales vorgenommen wurde, nah⸗ men alle Konferenzmitglieder teil. Permiſchtes. Starker Schneefall. Aus dem Taunus, 24. Okt. Laut Nachinchten aus Königſtein liegt bei kaltem Wetter auf dem Feldberg eine ſtattliche Schneedecke. Schneeder⸗ wehungen und Rauhreifbildungen ſind teilwetſe ſo ſtark, daß das Taunus-Obſervatorium Anien⸗ nen uſw. abmontieren mußte. Warnung vor einem Heiratsſchwindler. Wiesbaden, 25. Okt. Die Wiesbadener Kriminalpolizei warnt vor dem 34fährkgen in Dunzweiler(Pfalz) geborenen Steiger v. Bergmann Nikolaus, welcher in letzter Zei in den verſchiedenſten Städten und Dörſern Weſtdeutſchlands ſein Unweſen als Betrüger und Heiratsſchwindler treibe. Sein Opfer ſucht er ſich durch Heiratsgeſuche. Biöher ſind ihm über 40 Frauen und Mädchen zum Opfer gefallen. Verbot des„Eiſenhammer,, Koblenz, 25. Okt. Die Nummer 32 der in Lambrecht in der Pfalz erſcheinenden Wochenſchrift„Der Eiſenhammer“ iſt von der Rheinlandkommiſſion für das beſetzte Gebiet verboten worden.(Bekanntlich iſt die geſamte Auflage der erwähnten Nummer Leinerzeit an allen öffentlichen Verkaufsſtellen und im Ver⸗ lagsgebäude beſchlagnahmt worden.) Zum hundertſten Todestag Friedrich Krupps. Eſſen, 25. Okt Aus Anlaß der hundertſten Wiederkehr des Todestages Friedrich Krupps und Franz Dinnendahls fand geſtern morgen in der Börſe eine Gedächtnisfeier ſtatt. Die Feſtrede hielt Dr. Däbritz von den Akademi⸗ ſchen Kurſen, der ein Bild von der Entwick⸗ lung der Firma von den kleinſten Anfängen bis zur größten Gußſtahlfabrik der Welt gab. Die Exkaiſerlichen Jagdeinladungen. Berlin, 25. Okt. Gegenüber der Meldung 5 daß vom ehemaligen Kaiſer Jagdeinladungen nach Nominten, dem früßeren Kaiſerlichen Jagdſchloß, ergangen ſeien, ſtellte der amtliche preußiſche Preſſe⸗ dienſt ſeſt, daß die Meldung ſchon aus tech⸗ niſchen Gründen unmöglich zutreffen kann. Dem ebemaligen Kaiſer iſt in Rominten das Jagdhaus mit Garten, jedoch kein Das Jagdhaus iſt inmitten der Staatsforſten gelegen, in denen der Kaiſer keinerlei Faadrechte beſigt. Es Die spinne. Roman von Sven Elveſtad. Urheberrechtlich geſchützt dem Lit. Bureau M. Lincke, Dresden 21. „Horen Sie?“ fragte er. Falkenberg lauſchte geſpannt. Ja, jetzt hörte er es auch. Er begann vor Aufregung zu zittern. „Es iſt ein Automobil,“ ſagte er. Asbjörn Krag ſtand und lauſchte, das Geſicht dem neuen Weg zugekehrt. „Ganz richtig,“ antwortete der Detektiv,„ißt iſt ein Automobil. Ich nehme an, daß es ſich auf der Hauptlandſtraße befindet, aber es arbei⸗— det ſich bergaufwärts. Ich kann es am Stöhnen des Motors hören.“ Falkenberg wollte dem Krag aber hielt ihn zurück. „Es kommt näher,“ ſagte er ruhig,„es kommt Hierher,“ fügte er gleich darauf hinzu. Der Lärm des Autos klang jetzt ganz aus der Nähe. Beide ſtarrten geſpannt auf das braune Band des Weges, wo der Wagen in kurzer Zeit ſuftauchen mußte. Offen ar hatten Falkenberg und Krag das⸗ ſelbe gedacht, denn in dem Augenblick, wo das Auto ſichtbar wurde, riefen ſie beide wie aus einem Munde: „Gelb. Es iſt gelb.“ Es war alſo nicht das Automobil. „Es ſitzt nur ein Menſch darin,“ bemerkte Falkenberg.„Das Automobil kommt mir übri⸗ gens bekannt vor.“ Eine Minute ſpäter bog das elegante Auto⸗ mobil mit einem flotten Schwung in den Hef und hielt vor dem Haupteingang, keine zehn Schritt von Falkenberg und Krag entſernt. Der Inſaſſe, der bisher unter dem Sonnen- dach halb verborgen geſeſſen hatte, ſtieg jetzt ſchnell aus. Es war ein älterer, ariſtokratiſch ausſehender Herr Falkenberg zuckte zuſammen, als er ihn ſah. Aber er ſaßte ſich ſchnell und ging dem Neuan⸗ gekommenen entgegen. Dieſer ſchien nicht im geringſten erſtaunt zu ein, Falkenberg hier zu ſeben. Geräuſch nachlaufen Vierzehntes Kapitel. Der Neuangekommene drückte Falkenbergs ausgeſtreckte Hand verbindlich und verbeugte ſich wohlwollend lächelnd. Falkenberg führte ihn zu Krag und ſtellte vor: „Asbjörn Krag— Kammerherr Toten.“ Der Detektiv hatte ſich gleich gedacht, wer der Neuangekommene ſei. Er machte die Beobachtung, daß eine leichte Bläſſe auf dem Geſicht des Kammerherrn lag. „Kammerherr Toten war im Geſellſchaftsanzug. „Ich war gerade im Begriff, zu Bett zu gehen,“ ſagte er,„als ich den Beſcheid bekam.“ Den Beſcheid?“ fragten Falkenberg und Krag gleichzeitig. Der Kammerherr wollte gerade antworten, als die Haustür geöffnet wurde und der Ver⸗ walter und der alte Amtmann auf die Terraſſe traten. „Ah, da iſt ja bereits der Kammerherr!“ rief der Verwalter. Krag nahm an, daß der Verwalter nach dem Kammerherrn telephoniert und das Unglück ge— meldet hatte. Der Kammerherr war von dem blaſierten Le— bemannstyp. Er ſprach mit leicht näſelnder Stimme. „Eine rieſig intereſſante Affäre,“ ſagte er, „obgleich ich bedauere, daß das Unglück in mei⸗ nem Hauſc geſchehen iſt.“ 1 Der Verwalter begleitete ihn ins Haus. Keine fünf Minuten ſpäter kam er wieder zurück. „Sie ſind draußen geblieben,“ nickte er Fal⸗ kenberg zu,„ja, ja, daran haben Sie recht getan.) Es war kein erbaulicher Anblick.“ 4„Ich bin bereits mehrmals drin geweſen, aber ich kann die ſchwere Luft in den Zimmern kaum; ertragen; ſte erſtickt mich faſt.“ ö 10ch glaubte, daß es einer meiner Freunde ſei, bemerkte der Kammerherr,„aber ich muß geſteben. daß ich den Monſchen noch nie geſeben 1 gangen ſein können. Redslob fand eine Beſprechung Reichsehrenmales 0 Vertreter der Künſtlerverbüände waren ſich bei der Ausſprache darüber einig, daß für die Löſung der Aufgabe Betracht komme. für die Kataſtrophe im Brückentunnel in dem bei ſchwer belaſteten Zügen vorkommt, unge⸗ bleibt alſo zu wiederholen, daß Jaadeinla⸗ dungen des ehemaligen Kaiſers nach Romin⸗ ten aus dem angeführten Grunde nicht er⸗ Die Künſtlerſchaft für einen Ehrenhain. Berlin, 24. Okt. Beim Reichskunſtwart Dr. über die zur Frage des Stellung der Künſtlerſchaft anweſenden ſtatt. Die nur ein Ehrenhain in Die Urſache des Schweizer Zugunglücks. Zürich, 25. Okt. Namhafte Sachverſtändige der eidgenöſſiſchen techniſchen Hochſchule in i Zürich und die Lokomotivfabrik Winterthur ſtellten durch einen rekonſtruierten Verſuchs⸗ zug, der genau ſoviel Achſen und die gleiche Belaſtung hatte wie der Unglückszug am 4. Oktober, feſt, daß die entſcheidende Urſache mangelhaften Heizmaterial der Heißdampf⸗ lokomotive lag. Der Verſuchszug blieb näm⸗ lich wegen ſchlechter Dampfentwicklung genau an derſelben Stelle liegen, wo der Unglücks⸗ zug ſeinerzeit liegen geblieben war. Es wur⸗ de einwandfrei feſtgeſtellt, daß die verwand⸗ ten Briketts die Urſache des Stillſtehens des Zuges waren, da dieſes Heizmaterial für einen forcierten Betrieb wie er in dem 160 Meter Höhe überwindenden Brückentunnel eignet iſt. Aus aller Welt. —— Thyphusepidemie in Havauna. i London, 24. Okt. Aus Havanna wird gemel⸗ det, daß dort eine Typhusepidemie ausgebrochen iſt, die ſich um ſo raſcher audsehnen dürfte, als, es an Trinkwaſſer fehlt und es ſehr ſchwierig iſt, einen Teil der Leichen unter den Trümmern her⸗ vorzuziehen. Es fehlt außerdem an Lebensmit⸗ teln und Medikamenten und es herrſcht eine außerordentliche Hitze. Der Typhus in der Eiſel. Prüm(Eifel), 24. Okt. Zu den Typhuserkran⸗ kungen in dem benachbarten Eifeldorf Schönecken wird mitgeteilt, daß in den letzten Tagen 50 Ty⸗ phuserkrankte in das hieſige Krankenhaus einge— liefert wurden, von denen zwei bereits geſtorben ſind. Ueber die Urſache der Seuche konnte bisher Beſtimmtes noch nicht feſtgeſtellt werden. habe. Er iſt uvrigens recht wohl gekleidet und hat nicht ohne Schneid gehandelt. Ein Revolver, eine Kugel durch den Kopf, ſo muß man es ma— chen, wenn man auf irgendeine Weiſe abgewirt ſchaftet hat.“ Asbjörn Krag hörte dem gezierten Geſchwätz des anderen nur mit Widerwillen zu. Jetzt wandte Kammerherr Toten ſich direkt an Falkenberg.— Es war, als ob er den Detektiv ganz überſah. „Ich bin total erſchöpft, Herr Konſul,“ ſagte; er.„Sehe ich nicht auch ſehr blaß aus?“ f „Ja, allerdings; Sie haben heute etwas merk— würdig Gezwungenes anſich.“ „Ich will Ihnen nämlich ſagen, ich bin die ganze Nacht im Regattaklub geweſen,“ fuhr der Kammerherr unverdroſſen fort.„Das Spiel be— kommt dort in der letzten Zeit tatſächlich etwas von großem Stil. Ich muß ſagen, daß das Spiel heute nacht höchſt intereſſant war.“ „Haben Sie verloren?“ „Ein wenig. Ganz bedeutend. Ich glaube zweitauſend Mark. Uebrigens eine fatale Epiſode! ö neulich, mein lieber Falkenberg.“ ö „Meinen Sie die Affäre mit dem ſchwediſchen Advokaten?“ „Ja, eben Da hätten Sie ſchön in der Patſche geſeſſen, wenn Ihr prächtiger Freund, der Gru⸗ beningenieur, Ihnen nicht zu Hilfe gekommen wäre.“ Ein ſonderbares Lächeln umſpielte Krags⸗ Lippen, als der Kammerherr den Grubeninge⸗ nieur nannte. „Wo iſt dieſer Grubeningenieur übrigens ge⸗ blieben?“ fragte der Kammerherr.„War ſein Name nicht Kvam?“ „Ja,, antwortete Falkenberg.„Er iſt wahr⸗ ſcheinlich ſtark in Anſpruch genommen, denn er hat ſicherlich etwas zu tun.“ Jetzt miſchte ſich Asbjörn Krag ins Geſpräch. „Ich koffe,“ ſagte er,„daß Herr Kammerherr ſo liebeunswördig iſt, uns in ſeinem Automobll mitzunehmen. Es iſt von größter Wichtigkeit für uns, daß wir ſo ſchnell wie möglich zur Stadt kommen.“ „Aber ſelbſtverſtändlich,“ antwortete der Kam⸗ merherr. b„Ich dachte gerade dasſelbe. Es wird mir ein Vergnügen ſein, wenn die Herren mich be⸗ gleiten wollen.“ Asbjörn Kraa und Falkenbera dankten, und Großbrände. f Paris, 24. Dkt. In Bordeaux iſt in der vergangenen Nacht eine Schokoladen⸗ und Keks⸗ warenfabrik niedergebrannt. Der Schaden wird auf 1,2 Millionen Franken geſchätzt. N Paris, 24. Okt. In Rouen iſt in der letzten Nacht eine Spinnerei, die 50 Arbeiter beſchäftigte, durch Feuer zerſtört worden. Der Schaden beläuft ſich auf mehrere Millionen Franken. Schneefall in München. München, 26. Okt. Nachdem berelts in den letzten Tagen ein empfindlicher Temperaturrück⸗ gang eingetreten war, der im bayeriſchen Vor⸗ alpengebiet ausgiebigen Schneefall zur Folge hatte, ſetzte heute auch in München Schneetreiben untermiſcht mit Hagel und Regen ein. Die Schneedecke, die ſowohl auf den Bergen als auch in der Ebene des Voralpengebietes liegen blieb, konnte ſich in München nicht halten. Unwetter über der franzöſiſchen Küſtengegend. Paris, 26. Okt. Aus ganz Frankreich treffen weiter Nachrichten über Unwetterſchäden ein. Der Sturm hat beſonders in der Gegend von Breſt, Lorient, Tarbes, Touraine, Burgund, dem Jura und der Dauphine gewütet. In den Gebirgsge⸗ genden iſt Schnee gefallen. Im Kanal führte der Sturm zu Störungen in der Küſtenſchiffahrt und Einſtellung der Fiſcherei. Eine Anzahl von Küſtenfahrzeugen wurde beſchädigt. In den Ge⸗ wäſſern von Croix iſt eine Barke untergegangen. Auf der Reede von Cherbourg hafen etwa 15 be⸗ ſchädigte Schiffe Zuflucht geſucht. Drohender Streit in der Rheinſchiffahrt. Köln, 26. Okt. Laut„Rheiniſcher Zeitung“ hat ſich der Lohnkonflikt in der Rheinſchiffahrt dermaßen verſchärft, daß nunmehr die Gefahr beſteht, daß das Schiffsperſonal infolge der völ⸗ ligen Ablehnung ſeiner Forderungen durch die Arbeitgeber in den Streit tritt. Das Perſonal hat den deutſchen Verkehrsbund erſucht, alle Vor⸗ bereitungen für den Kampf zu treffen. Unwetter im Saargebiet. j Saarlouis, 26. Okt. Vergangene Nacht ſchlug ein Blitz in die Pfarrkirche von Neu⸗ Forweiler, wodurch der Turm zerſtört war“ Es gelang, die Ausdehnung des Brandes zi verhindern. Der Sturm hat in der bergen nen Nacht im Kreiſe Saarlouis zahlreiche elektriſche Leitungen zerſtört. 1 Großbrand in London. London, 26. Okt. Im Dockviertel wurde geſtern durch ein Großfeuer ein Lagerhaus völlig zerſtört. Der Schaden wird auf 60 000 Pfund Sterling geſchätzt. nachdem ſtſe ich von dem Werwalter und dem alten Amtmann verabſchiedet hatten, fuhren die Herren davon. 1 Unterwegs ſprach faſt nur der Kammerherr. Falkenberg hörte kaum zu, ſo ſehr war er in ſeine eigenen düſteren Grübeleien vertieft. Hin und wieder lauſchte Krag mit Intereſſe auf eine Bemerkung des Kammerherrn. Er ſprach faſt gusſchließlich von Spiel, Frauen und Geſellſchaf— ten. Vorübergehend nannte er auch Valentine Kempels Namen, und Asbjörn Krag ſchob un⸗ zuffällig die Frage ein, wie er ſie fände. „Tod und Teufel,“ antwortete der Kammer- herr,„ein prachtvolles Weib. Fein und ver⸗ tändnisvoll, vornehm und doch beſcheiden und ehr intelligent. Ich habe ſie meiner Frau vor⸗ jeſtellt, und ſie iſt ganz begeiſtert von ihr.“ In einer knappen Stunde war das Auto in Chriſtiania. Der Kammerherr fuhr zu ſeiner Wohnung, um zu ſchlafen, und Falkenberg und rag begaben ſich in ein Kaffee. 5 Die Zeitungen waren gekommen und brachten die e über den unheimlichen Leichen⸗ fund. g„Man findet es höchſt ſonderbar,“ ſchrieb eine Zeitung,„daß der Selbſtmörder ſich Kammer⸗ herr Totens öde Villa für ſeine Tat erwählt hat. Wie wir erfahren, kennt niemand in der ganzen Gegend den Unglücklichen. Der Verwalter des Kammerherrn hat ihn nie im Leben geſehen. Er iſt mit einem Automobil, in dem ſich wahrſchein⸗ lich eine größere Geſellſchaft befand, zum Hof ge⸗ kommen. Die Sache iſt äußerſt geheimnisvoll, da die Polizeibehörde keine Mitteilung von dem Verſchwinden eines Herrn bekommen hat, der zu der Beſchreibung paßt. Telephoniſch haben wir uns an den Kammerherrn Toten gewandt, aber er kann uns nicht die geringſten Aufſchlüſſe ge⸗ ben. Er war nicht gerade erſtaunt, als er er⸗ fuhr, daß eine Geſellſchaft von Automobiliſten ſeinem Hof einen Beſuch abgeſtattet hätte, da er behauptet, daß der Weg über ſeinen Hof als ein bekannter Richtweg für Automobile benutzt wird.“ Krag und Falkenberg verabredeten, daß ſie ſich in zwei Stunden in der Wohnung des Detek⸗ tivs treffen molten. Foliſctzung folgt. großen Schaden entral-Theater Freitag-Samstag-Sonntag „ Ein Riesen-Schlager-Prog Stürme an der italieniſchen Küſte. Rom, 26. Okt. An der Küſte von Italien haben ſchwere Unwetter in den letzten Tagen verurſacht. Sturzwellen berfluteten die Hafenanlagen in Trieſt, Li⸗ vorno und Viareggio. Auch in Venedig ſind e tiefer gelegenen Punkte der Stadt bi heute mittag unter Waſſer geſetzt. In Capri wurde vom Sturm eine Deutſche vor den, Augen ihres Gatten ins Meer geriſſen und ertrank. Der geſtern vormittag in Trieſt vom, Stapel gelaſſene italieniſche Panzerkreuzer Trieſt“ wurde durch das Unwetter ſo gefähr⸗ det, daß er von Schleppern in Sicherheit ge⸗ bracht werden mußte. Stadtſückel und Bürgersmann. Mainz, 25. Okt. mette architektoniſche Embleme worden. Ueber dem Eingangsportal zur Stadtkaſſe erblickt man, weniger künſtleriſch als recht humorvoll durchdacht,. Sandſtein gehauenen Bürgersmann, der mit zwei vollen Geldſäcken in der Hand zur Kaſſe läuft. Nebenan— mit ſaurer Miene und zwei nach außen gekehrten Hoſentaſchen das arme Bürgerlein. Seligſprechungen in St. Peter. Am Samstag, den 16. Oktober fand in St. Peter die Seligsprechung der 109 Biſchöfe und Prieſter ſtatt, welche im September 1792 von den Jakobinern ermordert wurden. Die ge⸗ ſetzgebende Verſammlung hatte vom franzöſiſchen Klerus verlangt, daß er jede Verbindung mit Rom aufgeben und eine„nationale“ Kirche bilde. Drei Bischöfe und zahlloſe Weltgeiſtliche und Ordensleute, welche ſich weigerten, den Eid abzulegen, wurden ins Gefängnis geworfen oder ermordet, wie die heute Se⸗ liggeſprochenen. Der Feier wohnten 12 franzöſiſche Biſchöfe und Kardinäle bei, ſowie zahlreiche franzö⸗ ſiſche Adelige, Verwandte der Martyrer. Ein amerikaniſcher Bürger zum römiſchen Grafen ernannt. Miſter Eduard Hearn, der römiſche Ver⸗ treter der Tolumbus⸗Ritter iſt vom Papſte zum röe miſchen Grafen ernannt worden. Miſter Hearn ha: ſich außerordentliche Verdienſte um die katholiſche Sache in Rom, vor allem dadurch erworben, aß er die großen Terrain⸗Käufe in der Nähe des Vatikans, die den katholiſchen Vereinen jetzt als Sportplätze dienen, vollzogen hat. Auf dieſem ſehr weitläufigen Terrain ſollen alsbald auch Gebäude für die diplo— matiſchen Vertretungen beim Heiligen Stuhl errichtet werden. Kirchliche Würdenträger und Eſperanto die Aeßerungen kirchlicher Autoritäten laſſer erkennen, daß die katholiſche Kirche der Welt ſprachenfrage ihre mütterliche Aufmerkſamkei ſchenkt. Nicht nur, daß eine Anzahl von Kir chenfürſten ſelber die Sprache pflegt und un— erſtützt. auch die böchſte kirchliche Stelle hat III Kinderspangenschuhe verschiedene Lederarten seht billig J 1, 1, Ecke Breitestr. R.-Chevr.-Spangenschuhe Seitendutrchbruch, Blockabs., sehr bequem 5 .. Grote 3/1 5.50 An dem neuen Verwal⸗ tungsgebäude in der Schloßſtraße ſind einige angebracht. einen in. 20/22 2.45, 18/19 1.9 Die Verteilung des Kolonial⸗ beſitzes. Natterlend] I Kolonislbesitz ach der Fc— Im Zuſammenhang mit der britiſchen Reichs⸗ konferenz wird es von Intereſſe ſein, das hriti⸗ ſche Weltreich mit den europälſchen Kolonialmäch⸗ ten zu vergleichen. gibi gleichzeitig einen Ueberblick über das Grö⸗ Unſer ſtatiſtiſches Schaubild ßenverhältnis der Mutterländer zu dem Kolonialbeſtitz. einzelnen durch Begrußungstelegramme und-ſchretben die katholiſche Eſperanto-Bewegung, Zeit ſchriften und Kongreſſe ermutigt. Papft Pius 10. ließ am 27. Juni 1906 dem Begrün— der Eſperanto-Bewegung unter den Katholi⸗ ken„demAbbe Peltier, ſein väterliches Wohl— wollen und die Erteilung des Päpſtlichen Segens für ihn und die Redakteure ſeiner in Eſperanto gedruckten Monatsſchrift über— mitteln. Als im Jahre 1910 der erſte inter⸗ nationale kathol. Eſperanto-Kongreß zu Pa— ris abgehalten wurde, hat der Papſt ein Hul⸗ digungstelegramm desſelben in Eſperanto beantwortet. Auch für den 3. internationalen kathol. Eſperanto-Kongreß hat Prälat Dr. Gießwein den Apoſtoliſchen Segen em⸗ erstklassige Grossfilme der Ufa 1. Ein gefährliches Abenteuer 2. Das verschwundene Brillantenkollier. ramm in 14 Akten. 2 kongreß 1913 hatten ſich in Rom 200 Abge⸗ ſandte von 17 verſchiedenen Ländern verſam⸗ melt. Der Papſt empfing und ſegnete die eſperantiſchen Pilger, die ihn mit einem feier⸗ lichen Eſperanto-Choral begrüßten. Mſgr. Prof. Gaimbene iſt vom Papſt Pius 10. als Vertreter der kathol. Eſperantiſten beim Va⸗ tikan beſtätigt worden. Ihm gegenüber hat der Papſt erklärt, er ſehe in dieſer Welthilfs⸗ ſprache einen großen Vorteil zur Erhaltung der Einheit der Katholiken der ganzen Welt. Auch Benedikt 15. und Pius 11. erteilten dem Organ der kathol. Eſperantiſten mit ſeinen Mitarbeitern und den Mitgliedern der Ika ihren Päpſtlichen Segen. In welcher ganz beſonderen Weiſe der Hl. Vater Pius 11. die kathol. Eſperantiſten„in ihrem lobenswerten Bemühen, die Weltſprache Eſperanto in den Dienſt der Ausbreitung des Evangeliums zu ſtellen, ermutigt“, das zeigt das Schreiben des Hl. Vaters vom 15. März 1925 an den Landesdirektor der Ika, für Italien Prof. Pater Madeſta Carolfi. — Lokale Nachrichten. * Viernheim, 28. Okt. „ K. K. V. Heute, Donnerstag Abend 87 Uhr Kegelabend im„Feeiſchütz.“ * Auch ein Rekord. Nach einer Sta⸗ tiſtik werden in Mannhelm monatlich rund 1½ Millionen Octsgeſpräche geführt, das ſind auf den Tag etwa 50000 Geſpräche. * Her bevorſtehende Winter. In den letzten Tagen ſind die Temperaturen wieder merklich zurückgegangen. Heute Nacht war es ſogar empfindlich kalt und nahm es nicht wunder, daß heute morgen wieder die Natur eine leichte Reifdecke aufwies. Aber noch andere Anzeichen kaͤnden uns den bevorſtehenden Herrſchaftsantritt des geſtrengen Herrn. So konnte man beiſpiels⸗ Süden zuſtrebten. richteten. weiſe im Verlaufe des geſtrigen Tages gewaltige Scharen von Zugvögeln ſehen, die dem ſonnigen Auch die im hohen Norden lebenden Schneegänſe, die allgemein als letzter Zugvogel gelten, ſind tellweiſe hier ſchon anzu⸗ treffen, allerdings vorerſt noch einzeln. Einzelne Gegenden melden Froſt und Schneefall. So ſetzte im Taunus bei 3 Grad Kälte ſtarker Schnee⸗ fall ein. 20 Zentimeter. Feſtigkeit auszeichnet, Winterſportbetrieb eingeſetzt berg meldet man andauernde Schneefälle. Die Decke liegt 12 Zentimeter hoch Hunderück und Eifel berichten über ſtarke Schneegeſtöber, die Die Schneedecke erreichte eine Höhe von Da ſich die Decke durch gute hat bereits ein lebhafter Aus dem Vogels⸗ zum Teil in den Wäldern ſchweren Schaden an⸗ Auch aus anderen Gebieten treffen die erkennen laſſen, daß der Meldungen ein, Man möchte hoffen Winter vor der Tür ſteht. und wüuſchen, daß er nicht zu ungnädig mit Ans verfährt. 1 * Kleidermarder. Mit Eintritt der kalten Jahreszeit haben in den Cafes und Reſtau⸗ rationen auch die Kleiderdiebſtähle ſyſtematiſch zugenommen. Meiſtens haben es die Diebe auf Ueberzieher und Mäntel abgeſehen. Da die Wirte für abhandengekommene Garderobenſtücke nicht haften, liegt es im eigenen Intereſſe des Publikums, ein erhöhtes Augenmerk auf ihre Garderobe zu richten. „ Allerheiligen iſt kein geſetzlicher Feiertag. An dieſem Tage darf gearbeitet werden. Ebenſo dürfen die Ladengeſchäfte offen gehalten werden. In den Vormlttagsſtunden iſt in der Nähe der Kirchen Rückſicht auf den Got⸗ tesdienſt zu nehmen, d h. dieſer darf nicht durch zu lautes Arbeiten geſtört werden. * Verpachtung den Kirchenäcker. Kommenden Mittwoch, den 3. November, vor⸗ mittags 8 ⅛ Uhr, werden im Saale des„Frei- ſchütz“ die zum Kirchengut der katholiſchen Kirche Viernheims gehörigen Grundſtücke neu verpachtet. Näheres ſiehe Anzeigenteil. f 1 Küthen⸗Gtreifen Buchhondlung Biemhelner Anzeiger. pfangen. 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