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Der Obſtbau in unſerer Gemeinde, der in früheren Jahren nicht mit der nötigen Sorg⸗ falt betrleben wurde, bedarf jeglicher Unterſtützung und Förderung, damit wenigſtens die für die Einwohnerſchaft notwendige Menge Obſt erzeugt wird, Wir haben unſer Feldſchutzperſonal zur ſtrengen Ueberwachung der Obſtbaumanlagen und unnachfichtlichen Anzeige jeden Frevlers angewieſen. Viernheim, den 2. November 1926. Heſſiſche Bürgermeiſterei Viernheim Lamberth. Heute Mittwoch abend ½99 Uhr im Vereinslolal „Zum Freiſchutz“ äußerſt wichtige Vorstands- Sitzung. Es wird dringend ge⸗ beten, daß jedes Vorſtands⸗ o mitglied erſcheint. Der 1. Vorſitzende. Odeuwald⸗Klub Heute Mittwoch Klubabend im Löwen. Jurngenossenschaft 1893 Ortsgruppe Viernheim. Heute Mittwoch abend ½9 Uhr fehr im Lokal zum Karpfen eine ſehr wicht Votſtandsſthung ſtatt. Vollzähliges Erſcheinen aller Borſtanbsmitglieder erwartet 10 Wochen alte Mucheenwelne zu verkaufen. Ludwigſtr. 17. 2 Läufer- Ichweine zu verkaufen. Alexanderſtr. 15. 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Das unent⸗ behrliche Fundament der deutſchen Republik, wie eines jeden Staates, iſt und bleibt chriſt⸗ liche Sitte und Ordnung, geſundes Familien⸗ leben, Solidarität in Familie, Stand und Volk und ſtrengſte ſoziale Gerechtigkeit. Die⸗ ſes in Wahrheit konſervativen Geiſtes bedarf auch die deuiſche Republik. Dieſe, und keine materialiſtiſch oder in⸗ dividualiſtiſch eingeſtellte Republik iſt das Ziel der Zentrumspolitik. Die Partei erwar⸗ tet von allen, denen dieſe Ideale heilig ſind, eifrige Mitarbeit am Aufbau der deutſchen Republik in dieſem Geiſte. Die Stellung zum Reichsbanner. Reichstagsabg. Joos brachte eine Ent⸗ ſchließung über die Stellung der Partei ge genüber dem Reichs banner ein und führte zur Begründung aus, daß praktiſch heute noch vier Punkte zu bereinigen ſeien, nämlich: 1. daß die tralität nicht geſichert iſt trotz des guten Willens der Reichsbanners nicht ausprägt; 2. die Schwierigkeiten für die Bil dungsarbeit, die durch die Reichsban nerkurſe entſtehen, gipfeln darin, daß De⸗ mokratie und Republik durch die parteipolitiſch verſchieden gerichteten Anhän ger ganz verſchieden begründet werden; 3. das Erſcheinen der Reichsbannerorga niſation in Wien an der Seite des Republi⸗ kaniſchen Schutzbundes als einer einſeitig parteipolitiſchen Kampftruppe; 4. die Kleinkaliberbewe gung: im Zentrum herrſche Einmütigkeit darüber, daß politiſche Kampfverbände in einem nor malen Staatsleben eine Unmöglichkeit ſind; der Schutz des Staates und der Schutz der Verfaſſung ſei Aufgabe des Staates ſelbſt; das Zentrum müſſe wünſchen und nach dem Ziele ſtreben, die politiſchen Kampfverbände verſchwinden zu laſſen. Es wurde dann ſolgende Entſchließung zur Reichsbannerfrage einſtimmig angenom— men: Im Zuſammenbruch des alten und im Ringen um den neuen Staat und ſeine Form haben ſich verſchiedene Kampfverbände gebil⸗ det, die den Beſtand der Republik be⸗ drohen und ihren Aus bau zu einem wahrhaft deutſchen Volksſtaat ernſtlich ſtören. Die Sammlung republikaniſcher Kräfte zur Ab⸗ wehr und zum Schutze der gegebenen Verfaſ⸗ ſung entſtand als Bewegung gegen dieſe Kampfverbände. Dadurch iſt ein Zuſtand ge⸗ ſchaffen, der für eine ruhige Entwicklung un⸗ ſeres nationalen Volkslebens ſchwere Gefah⸗ ren in ſich birgt und auf die Dauer nicht er⸗ trüglich iſt. In einem normalen Staatsleben und ins beſondere in einem demokratiſchen Staat iſt der Schutz der Berfaſſung Aufgabe der Staatsautorität ſelbſt. Dieſem Zuſtand mußt das Zentrum als Verfaſſungspartei mit aller Macht zuſtreben und die Geſetzgebung u. Verwaltung entſprechend geſtalten. *.*. 1. Der Reichsverband der Zentrumspartei zu den Angriffen gegen den Abg. Hofmann⸗ Ludwigshafen. Reichskanzler Marx hat auf der Erfur⸗ ter Tagung des Zentrums⸗Parteiausſchuſſes zu den Angriffen gegen den Abg. Hofmann⸗ parteipolitiſche Neu⸗ oder ſich doch Leitung des 43. Jahrgang en e Abg. Kaas über Zentrum und Außenpolitik. In den Erfurter Zentrumsparteitages, über die wir bereits berichteten, ſprach weiterhin Abg. Kaas: Der Kurs der Außenpolitik des Zentrums war von den Tagen des Zu⸗ ſammenbruchs an beherrſcht von dem Gedan— ken der realpolitiſchen Einſtellung auf die durch die politiſche Entmachtung Deutſch⸗ lands gegebene Notwendigkeit, auf dem Wege der Verſtändigung mit den früheren Gegnern den langſamen Aufſtieg und die innere Er— ſtarkung des deutſchen Volkes zu ermöglichen. Das Zentrum iſt den Weg nach Locarno und nach Genf nicht widerwillig, ſondern aus in⸗ nerer Ueberzeugung mitgegangen. Dieſe Feſt⸗ ſtellung ſoll aber eine andere nicht behindern: daß die taktiſche Linienführung der Locarno— politik, ihre erſtmalige Einleitung und ihr methodiſcher Aufbau nicht immer ihre Zuſtimmung gefunden haben und infolgedeſ— ſen auch nicht von ihr in allen Einzelheiten zu verantworten ſind. Trotzdem ſtehe ich nicht an, in Locarno einen bedeutungsvollen Fortſchritt gegenüber dem bisherigen zu ſehen. Nachdem in Lon— don, unter führender Mitarbeit der trumspartei und vor allem des Reichskanzlers Marx, nach langen und wechſelreichen Käm— pfen das Reparationsproblem in den Dawes Geſetzen eine, wenn auch unvollkommene, vor läufige Löſung gefunden hatte, war es durch aus im Sinne einer logiſchen und ſchöpſeri ſchen Fortführung der deutſchen Befreiungs politik, nunmehr den gewaltigen Reſtkomplex politiſcher Fragen in Angriff zu nehmen, der zwiſchen Deutſchland und ſeinen früheren Gegnern, vor allem an der Weſt- und Oſt grenze, noch beſtand, und ein verhängnisvol— les Hindernis für das weitere Wachſen und Werden der europäiſchen Verſtändigung und Befriedung darſtellte. Zen Von Locarno nach Genf führte ein gerader Weg. Das, was im März an Widerſtänden ſchei terte, für die Deutſchland keine Verantwor tung zu übernehmen hat, iſt im September dieſes Jahres Wirklichkeit geworden. Deutſch land iſt unter der freudigen Zuſtimmung der Nationen der Welt in die Salle de la Refor mation eingezogen und hat als gleichberech tigte Großmacht ſeinen Sitz in dem Rate des Völkerbundes eingenommen. Ziel und Aufgabe der deutſchen Völker bundspolitik muß es ſein, einen Rückfall in die Methoden der Ver⸗ gangenheit unmöglich zu machen. Gerade aus dieſen Gedankengängen heraus ſind viele, die ſonſt der Inſtitution kritiſch gegenübergeſtanden haben, zu einer Bejahung poſitiver deutſcher Völkerbundspolitik gelangt. Genf iſt nun einmal ein machtpolitiſcher Fak tor erſten Ranges geworden, mit dem die vorausſchauende Politik eines jeden Staates pflichtmäßig zu rechnen hat. Kein Welt braucht die auf dem Boden des Völker bundsgedankens ſich vollziehenden Auseinan derſetzungen ſo wenig zu fürchten als das Deutſche Reich, das bei einem Sieg des Rechtsgedankens nur zu gewinnen, aber nichts mehr zu verlieren hat. Eines muß mit allem Nachdruck feſtgeſtellt werden: nachdem durch den Eintritt Deutſch lands in Genf das Vertragswerk carno perfekt geworden iſt, verträgt die Frage der ſogenannten Rückwirkungen keine weitere Verſchleppung und Verſteifung, wenn nicht unheilvolle ſeeliſche Nachwirkun⸗ ſchiffes darf auch in Zukunft gen in den Kreiſen des enttäuſchten und in ſeinen berechtigten Erwartungen betrogenen deutſchen Volkes eintreten ſollen. Unter dieſen Umſtänden war es für die deutſche Außen⸗ politik und für die deutſche Delegation in Land der; 12 12 N geleiſtet worden iſt, die hinter uns liegen. Un von Lo⸗ öffentlichen Verſammlungen des Genf eine 0 ſrichtungebende Kraft zur ſelbſtverſtändliche, pflichtmäßige Aufgabe, nach dieſer Seite vorzuſtoßen und die Gegenſeite an die Notwendigkeiten zu er⸗ innern, die in Locarno und ſpäter gemachten Zuſicherungen in die Tat umzuſetzen. Den Höhepunkt der Verhandlungen, die dieſerhalb zwiſchen verſchiedenen Mitgliedern der deutſchen Delegation und franzöſiſchen Vertretern ſtattfanden, bildet die Zuſammen⸗ kunft Streſemanns-Briands in Thoiry. Dieſe Verhandlungen ſind unterdeſſen in der politiſchen Debatte der deutſchen Oeffentlich⸗ keit zu einem„Signum contradictionis“ ge— worden. Ich kann, auch auf Grund meiner eingehenden Beſprechungen mit dem Herrn franzöſiſchen Außenminiſter nur das eine als meine ehrliche Ueberzeugung ausſprechen: Der Leiter der franzöſiſchen Außenpolitik iſt ein aufrichtiger und bewußter Vertreter des Verſtändigungszieles. Die Methoden, mit denen er dieſem Ziele ſich zu nähern ſucht, erſt recht das Tempo, in dem er es der Ver— wirklichung entgegenführen kann, beſtimmen ſich nicht ausſchließlich nach ſeinem Willen. Sie liegen in der Diagonale zwiſchen dem im Ziele geraden und ehrlichen Wollen Briands und den ſtarken ſachlichen und per ſönlichen Gegenkräften, die ſich dieſem Ziele jenſeits der Vogeſen entgegenſtellen. Aus allen Erwägungen heraus ergibt ſich mit zwingender Notwendigkeit eines: daß die deutſche Oeffentlichkeit ihre, wenn auch noch ſo begreifliche und berechtigte Unge— duld meiſtert und nicht da in kurzen Ter— minen Löſungen erwartet, die nur das Reſul tat langſamer und ſtufenweiſer Entwicklung ſein können. Wenn irgend jemand ein Recht hätte, un- geduldig zu ſein, ſo wäre es das beſetzte Gebiet, für das jede Terminverſchiebung eine Verlän gerung drückender materieller und ſeeliſcher Belaſtungen darſtellt. Aber der Grundſatz, der vor und während der Locarno-Verhandlun gen von den maßgebenden Vertretern des be ſetzten Gebietes ausgeſprochen wurde, muß heute in verſtärktem Maße gelten; daß beſetzte Gebiet denkt nicht daran, durch eine unzeitge⸗ f die Reichsregie- irgend einer mäße Ungeduld ſeinerſeits rung in die Gefahr zu bringen, Löſung zuzuſtimmen, die nicht Geſichtspunktes geſamtdeutſchen ſes beantwortet werden kann. Allerdings muß dann für die hoffentlich kurze Zwiſchen dem unter des zeit bis zur endgültigen Löſung das Ausmaß- d der Entſchädigungs⸗ und Fürſorgemaßnah men ein großzügigeres ſein als es bisher ge weſen iſt. Wenn wir für Geſamtdeutſchland die Laſten der Beſatzung tragen, iſt es ſelbſt verſtändliche Ehrenpflicht des deutſchen Vol kes, aus dieſer Sonderlage der beſetzten Reſt gebiete die entſprechenden fürſorgeriſchen Fol gerungen zu ziehen. Wenn heute die Politik arno, von Genf und Thoiry in weiteſten deutſchen Kreiſen empfunden wird als der eines ausſichtsreichen Weges, ſo iſt dieſes er freuliche Ergebnis nur möglich geweſen auf Grund der von Loc 18 1 1 Beginn entſagungsvollen Vorarbeiten, 5 die unter führender Mitwirkung der Zen— trumspartei in den ſchweren Jahren ſere Aufgabe wird es ſein, dafür zu ſorgen daß die Grundſötze, die bisher für die Geſtal tung und Kursführung der deutſchen Außen politik maßgebend waren, auch weiterhin ihre Auswirkung brin gen. Die Zentrumspartei würde ihre pflicht mäßige Einſtellung verlaſſen, wenn ſie mit ſchuldig werden wollte an einer ſachlichen Umkehrung und Rückwärtsbildung derjeni gen Politik, die uns von Verſailles über Lon don, Locarno und Genf bis Thoiry geführt hat. Das Steuerruder des deutſchen Staats- nur in ſolchen Händen ruhen, die bereit ſind, in dem grund— ſätzlichen Rahmen der bisherigen deutſchen Außenpolitik den Aufſtieg des Volkes zur Freiheit und Weltgeltung zu ermöglichen. (Weitere Reden folgen.) Ludwigshafen folgende Erklärung des Reichsparteivorſtandes verleſen: „Der Vorſtand und der Reichspartei⸗ ausſchuß befaßten ſich mit dem ſogenannten „Fall Hofmann“ und kamen nach Prüfung der Angelegenheit, ohne alle Einzelheiten der damaligen Vorgänge zu billigen, einmütig zu der Ueberzeugung, daß zu dem Vorwurf des Landesverrats gegen den Abg. Hofmann⸗ Ludwigshafen umſo weniger Anlaß beſteht, als Herr Hofmann durch ſeine langjährige Tätigkeit im Dienſte des Volkes und des Va⸗ terlandes, insbeſondere ſeiner pfälziſchen Hei⸗ mat, ſeine treue, vaterländiſche Geſinnung be⸗ wieſen hat. Der Reichsparteiausſchuß ſprach auch einmütig ſein lebhaftes Bedauern über den Kampf gegen Hofmann aus und ver⸗ ſicherte dieſen nach wie vor ſeines Vertrau⸗ ens.“ Der Reichsparteiausſchuß unterſtrich den letzten Satz dieſer Erklärung durch beſonders lebhaften Beifall. Die Finanzminiſterkonferenz. Die Finanzminiſterkonferenz. Berlin, 2. Nov. Ueber die heutige Kon⸗ ferenz der Finanzminiſter der Länder erfab⸗ ren wir von zuſtändiger Stelle: Auf Einla⸗ dung des Reichsfinanzminiſters traten heute die Landesfinanzminiſter im Reichsfinanz⸗ miniſterium zu einer Erörterung der ſchwe⸗ benden Fragen des Finanz ausgle ichs zuſammen. Es beſteht allgemeine Ueberein ſtimmung darüber, daß lediglich eine vorläu⸗ Löſung der Finanzausgleichsfragen in Betracht kommt. Es wird eine Löſung ver⸗ ſucht werden, die unter Feſthaltung an den beſtehenden Grundlinien des Finanzaus⸗ gleichs den Beſonderheiten der finanziellen Lage während der Uebergangszeit durch ge⸗ eignete Maßnahmen Rechnung trägt. Ein Unſchuldiger gelyncht? Zaneboni gar nicht der Muſſolini Attentäter? fige Köln, 2. Nov. Wie der Genfer Vertreter der„Köln. Ztg.“ meldet, trafen geſtern abend in Genf Meldungen aus Mailand ein, wo- Intereſ-2 Zanebonis erklärt habe, ſtreng patriotiſch ge— t und der junge Zaneboni habe noch vor em die Abſicht geöußert, in eine faſchi e Jugendorganiſation einzutreten. Dieſe ben ſollen ſich beſtätigt haben, ſodaß, Mailänder Meldungen weiter ſagen, nes tragiſchen Irrtums über in Journaliſten gefaßt wird. Man nimmt an, der junge Zaneboni, der wurde, überhaupt nach der Bruder em ganze Familie ſei des Attentäters gelyncht r ware. Deutch Deutſches durch franzöſiſches Militär. Nov. Wie erſt jetzt ſich am Samstag ſabe i Dunkelheit folgender Vorgang: Der euſtadter Hauptlehrer Wingerter, der ſich auf dem Wege zur Hambacher Höhe befand, erhielt von einem franzöſiſchen Sol daten, der allerdings betrunken war, mit einem Stock einen Hieb auf den Kopf. Ein junger Mann, der ſich nach dem Vorfall um- ſchaute, bekam im nächſten Moment ebenfalls einen Hieb. Die beiden Deutſchen hatten keine Veranlaſſung gegeben, und meldeten die An— gelegenheit ſofort der franzöſiſchen Gendar⸗ merie, die auch den Täter feſtgeſtellt haben ſoll. Mainz, 2. Nov. In den Abendſtunden des vergangenen Samstags erſchienen in der Wirtſchaft des Gaſtwirts Wittlich am Druſus⸗ wall ſechs Franzoſen, von denen zwei Zivil⸗ mützen trugen. Sie verlangten und erhielten je ein Glas Bier. Als der Wirt die Zahlung verlangte, weigerten ſie ſich und fielen ſofort mit Stöcken über den Wirt her, der ſchwer mißhandelt wurde und mit einer blutenden Kopfwunde ins Krankenhaus überführt wer⸗ den mußte. Auch der 18 Jahre alte Sohn des Gawirts, der ſeinem Vater beiſprang, ward mit Schlägen traktiert. — Warum Sowjetrußland die rote Flagge abſchafft. Die Flagge iſt für den Staat Ausdruc. feiner ſelbſt! Es wird um nichts leidenſchaft⸗ licher als um eine Flagge gekämpft. Wenn ſchen vandgemeinvetages hielt kürzlich im Rathaus zu Heldenbergen eine Sitzung ab. Von beſonderer Wichtigkeit waren die Mit⸗ leilungen des Vorſitzenden, Bürgermeiſter Alexander⸗Gonſenheim bei Mainz, über den Verlauf der Tagung der internationalen mun in dieſem Augenblick Sowjetrußland die dem Internationalismus geradezu ein Syr vom 2.—4. Oktober bol bedeutende rote Flagge abſchafft, um ſie durch eine rot⸗grüne Flagge mit goldener Umrandung und mit Hammer im mittleren Feld zu erſetzen, und Siegel ſo wird der Wandel der Dinge in Sowjet⸗Rußland ganz außerordentlich ſcharf dadurch gloſſtert. Es Rird nicht etwa ſtaatspolitiſche oder Ueber⸗ weranlaſſen, eine derartige Aenderung vorzu⸗ hmen, es iſt vielmehr nichts anderes als irtſchaftlicher Zwang, der ſie nötigt, ein tszeichen abzuſchaffen, das in der inter⸗ nationalen kapitaliſtiſchen Welt, namentlich in den Finanzkreiſen der Vereinigten Staaten als unbequem und aufreizend empfunde wird. Es hat ſich immer wieder gezeigt, daß die Finanzverhandlungen zwiſchen Rußland und Amerika gerade deswegen ins Stocken Bab ſte weil Amerika den kommuniſtiſchen Radikalismus ablehnt und für die Sicherheit ines Geldes fürchtet, ſolange dieſer Radik üismus in der kommuniſtiſchen Internatio⸗ de nicht nur gepredigt wird, ſondern auch inen äußeren Ausdruck in der roten Fahne ſindet. Zwar hat die Sowjetregierung an das internationale Finanzkapital ſchon eine ganze Reihe von Konzeſſionen gemacht, die mit den kommuniſtiſchen Theorien keines⸗ übereinſtimmen. Aber Amerika hat immer da—⸗ rauf beſtanden, daß auch äußerlich dieſer Wandel in der Auffaſſung der Auffaſſung der Sowjetregierung zum Ausdruck kommen müſſe, mit andern Worten, daß die rote Flagge als Zeichen Sowjet⸗Rußlands in Amerika verſchwinde. Und nun erlebt man das Merkwürdige, daß die Sowjet⸗Leute, die die Flagge gerade als einen Fetiſch bis⸗ r aufgerichtet hatten, vor dem Finanzkapi⸗ ihre Reverenz erweiſen, und daß ſie ihre zUeherzeugung“ oder das, was ſie ſo nennen. glatt verkauen. Der Entſchluß der Sowjet⸗— regierung, die rote Flagge jetzt abzuſchaffen, gedeutet daher für diejenigen Kommuniſten, die wirklich der Meinung waren, es ſei der kommuniſtiſchen Internationale ernſt mit ihren„Grundſätzen“ und mit deren ſichtba— rem Ausdruck, eine Enttäuſchung. Wenn ſich die Kommuniſten nicht den Scherz leiſten wol⸗ len, zwei Flaggen zu beſitzen, die eine, die dem Parteikampf dient, die andere, die zur Beruhigung und Beſänſtigung des Finanz⸗ kapitals geſchwungen wird, ſo wird die rote Farbe als Parteiflagge reſtlos verſchwinden müſfſen. Wenn man ſich aber daran erinnert, welche Rolle gerade im internationalen Sozi⸗ alismus die Rote Fahne ſpielt, und wenn man ſich weiter daran erinnert, daß die ruſ— ſiſchen Kommuniſten dieſe Farbe als Mono⸗ pol für ſich als die einzig wahren und wirk— lichen Vertreter des Sozialismus und Kom— munismus reklamieret haben, dann wird man auch verſtehen, daß dieſer Schritt der Sowjetregierung geradezu eine Umwälzung in der inneren Einſtellung der Anhänger der kommuniſtiſchen Partei zur Folge haben muß. Drees Heſſiſcher Landgemeindentag. Mainz. 2 Nov. Der Narſtand des beſſi⸗ Vereinigung der Städte und Gemeinden. die in Düſſeldorf ſtattfan“ Weiterhin war die Mitteilung des Vorſttzen⸗ den von Intereſſe, daß auf den in Gemein⸗ ſchaft mit dem heſſiſchen Städtetag geſtellten Antrag der heſſiſche Finanzminiſter ſein frü⸗ heres grundſätzliches Verbot des Betriebs von Wirtſchaften in Forſthäuſern durch die Staatsförſter oder deren Ehefrauen gemildet geugungsgründe, die die Sowjet⸗Regierung hat und Ausnahmen unter beſtimmten Bedin⸗ gungen zuläßt.— Bei der Reform der heſſi⸗ ſchen Verwaltungsgeſetze ſoll der Fortfall der Einwohnergrenze(bisher 2000) für die Ar ſtellung eines Berufsbürgermeiſters gefordert werden.— Schließlich nahm der Vorſtand erneut Veranlaſſung, die Aufhebung der Wohnungs⸗Zwangswirtſchaft, ſoweit die Landgemeinden in Frage kommen, zu for⸗ dern. Aus Nah und Fern. Mannheim, 1. Nov.(Hochmaſſergefahr.) Die ſtarken Niederſchläge der letzten Tage in Verbin- dung mit der im Schwarzwalde und Odenwalde, eingetretenen Schneeſchmelze haben im ganzem Lande zu einem rapiden Anſteigen der Flüſſe und Böche geführt. Rhein und Neckar ſind in den letzten Tagen in Mannheim z. B. um mehr als zwei Meter geſtiegen. Ludwigshafen, 1. Nov.(Mit dem Matorrad verunglückt.) Im Krankenhaus wurde am Sams⸗ tag abend 7 Uhr ein 28 Jahre alter Monteur von bier eingeliefert, der auf der Straße zwiſchen Og⸗ gersheim und Ludwigshafen verunglückt war.“ Durch einen Sturz vom Motorrad erlitt er erheb⸗ liche aber nicht lebensgefährliche Kopfverletzun⸗ gen. Er war auf einen unachtſam fahrenden Rad⸗ ler aufgefahren, der aber, wie auch der Sozius des Verunglückten, unverletzt blieb. f Ludmigshafen, 1. Nov.(Eine ſalenne Lei- lerei.) Am Samstag abend verſetzte ein bis jetzt noch unbekannter etwa 22—23 Jahre alter Burſche in einem Gaſthauſe des ſüdlichen Stadtteiles an⸗ geblich aus Scherz einer am gleichen Tiſch ſitzen⸗ den Ehefrau von hier einen Meſſerſtich in die rechte Bruſtſeite. In dem durch den Vorfall ent- ſtandenen Geraufe erhlelt zunächſt der Täter von dem Manne der Verletzten Schläge mit einem Schlagring auf den Koyf und weitere Mannsper— ſonen, die ſich einmiſchten. Schläge mit einem Bierkrug und ſonſtigen harten Gegenſtänden, die blutende Wunden hervorriefen. Die Geſtochene wurde durch die Unfallwache ins Krankenhaus verbracht. Die Verletzung iſt indes nicht gefähr- lich. Die anderen Verletzten wurden durch die Unfallwache behandelt. Kaiſerslautern, I. Pov.(Nuch nicht ent⸗ deckt.) Zu dem Raubüberfall auf den Kaſſen— boten der Baumwollſpinnerei Lampertsmühle wird noch bekannt, daß der eine Täter einen dunklen. der andere einen hellen Anzug an hatte. Außerdem trug einer von ihnen ein Paket auf dem Rücken. Trotz eifriger Nachſor— ſchungen ſind die Geſellen bisher immer noch nicht ausfindig gemacht worden. München, 1. Nov.(Zugentaleiſung.) Die NReichsbahndirektion teilt mit: Am Samstag, 30. Oktober, mittags 12 Uhr, entgleiſte in München Hbhf. eine leerfahrende Schnell- zugslokomotive unweit der Heckerbrücke. Das Goleis Paſing— München war bis 1.30 15 geſperrt. Verletzt wurde niemand. Der Ver kehr wurde durch Umleitung der Züge auf— recht erhalten. Die Spinne. Noman von Sven Elveſtad. Urheberrechtlich geſchützt dem tt. Bureau M. Lincke, Dresden 21. „Nun, was Krag. Falkenberg antwortete nicht. Detektiv einen Ring, den er in Hand hielt. „Dieſer Ring lag in dem Brief“, ſagte er. „Es iſt der Verlobungsring, den ich Ada gegeben habe.“ „Dann iſt kein Zweifel möglich, daß Ada bei dieſen Menſchen iſt.“ „Und dadurch bin ja auch ich in der Gewalt dieſer Ungeheuer.“ „Verlaſſen Sie ſich nicht mehr auf mich?“ „Gewiß. Aber was ſoll ich tun?“ „Sie ſollen nichts weiter tun als ſich auf mich werlaſſen,“ antwortete der Detektiv.„Wer hat Ihnen den Brief gebracht?“ „Ich kannte ſie nicht.“ „Sie. Es war alſo eine Dame?“ „Ja, ein junges Mädchen. Sie kam im Dun⸗ keln auf der Straße zu mir heran und ſteckte mir dieſen Brief zu. Als ich mich umſah, war ſie bereits im Menſchengewühl verſchwunden. Als ich den Brief geleſen hatte, begab ich mich ſofort hierher. Asbjörn Krag ſah nach der Uhr. „Wiſſen Sie noch, was wir verabredet haben?“ fragte Krag. „Ja. Aber müſſen wir unſeren Plan jetzt nicht aufgeben?“ „Nein.“ „Ift ſie— iſt ſie noch da drinnen?“ fragte [Falkenberg und machte eine Bewegung mit dem Kopf. „Sie iſt drinnen. Wie Sie wiſſen, nimmt ſie an dem Feſtmahl teil.“ 5 „Ich möchte ſie am liebſten erdroſſeln!“ rief Falkenberg und preßte ſeine Hände, daß ſie weiß wurden. „Das dürfen Sie nicht,“ ſagte Krag lächelnd, „jedenfalls nicht, bevor ich das letzte Glas Cham⸗ pagner mit ihr getrunken habe.“ ziehen Ste vor?“ fragte Asbjörn Er zeigte dem ſeiner bebenden 1 0 1 1 ö 0 1 huntes Kapitel. 0 lese 0 Konſul Falkenberg betrachtete ſeinen Freund und Beſchützer bewundernd. „Wie Sie ruhig ſind!“ ſagte er. Nerven beben vor Schwäche.“ „Ich bin ruhig, weil ich weiß, was ich will.“ „Ich ſoll alſo, wie verabredet, mit dem Wa— gen zur Stelle ſein?“ „Natürlich.“ „Und es iſt Ihre Abſicht, Ada heute nacht zu befreien?“ „Alle meine „Wiſſen Sie denn, wo ſie iſt?“ „Nein.“ „Wie wollen Sie es denn erſahren?“ „Ich will es von der Spinne ſelbſt erfahren,“ antwortete der Detektiv. „Das ſagt Sie Ihnen niemals.“ „Ich habe ein Mittel, ſie zu wingen.“ „Iſt es das Mittel, das Sie das letzte nen— nen?“ „Ja. Aber jetzt müſſen Sie gehen. mand ſieht.“ „Ich will es verſuchen. Auf Wiederſehen!“ „Auf Wiederſehen noch heute nacht!“ Der Detektiv ging ruhig durch den Spiegelſaal, wo das elegante Premierenpublikum ſich jetzt einzufinden begann. Als Asbjörn Krag wieder in den Rokokoſaal kam, wurde er ziemlich laut von dem Rittmeiſter und dem Architekten empfangen, die ihm mit liebenswürdiger Gemütlichkeit vorhielten, daß er zu lange fortgeblieben ſei. Man habe ihn ver⸗ mißt. „Ja,“ antwortete der Detektiv, indem er wie⸗ der am Tiſch Platz nahm,„ich gebe zu, daß zehn Minuten heute abend eine lange Zeit ſind.“ Im ſelben Augenblick bemerkte er, daß der Oberkell⸗ ner verſchwunden war. Man hat alſo verſucht, ihn auszuforſchen. dacht⸗ er. Aher kein Aua in 0 l Verſuchenn Sie, von hier fort zu kommen, ohne daß Sie je⸗ Aus aller Welt. Die Mutter in Zwangsarbeit. ö Berghauſen, 2. Nov. Wegen grober Ver⸗ nachläſſigung ihrer 6 unmündigen Kinder wurde die 33 Jahre alte Ehefrau Emma und deren etwa 60 Jahre alter Gatte Joſef Straub in Anklage geſtellt. Das Amtsgericht Speyer verurteilte die Mutter zu 6 Wochen, und den gleichgültigen Vater, die beide dem Trunke oft ergeben waren, zu 4 Wochen Ge⸗ fängnis. Die Kinder wurden in verſchiedenen Anſtalten untergebracht. Durch Beſchluß des Bezirksamtes Speyer wurde die arbeitsſcheue Mutter jetzt dem Arbeitshaus St. Georgen überwieſen. ö Der Fall Irmſcher. Frankenthal. 31. Okt. Nachdem die Revi⸗ ſion des zum Tode verurteilten Separatiſten Irmſcher gegen das Urteil des Schwurge— richts Frankenthal vom Reichsgericht ver⸗ worfen worden war. hatte Irmſcher Furch ſeinen Verteidiger Antrag auf Wiederauf⸗ nahme des Verfahrens ſtellen laſſen und da— bei Zeugen benannt. die ſeine Unſchuld dar— tun ſollen. Die zuſtändige Strafkammer beim Landgericht Frankenthal hat durch Beſchluß den Antrag zugelaſſen und die Vernehmung der Zeugen durch einen Richter angeordnet. Dieſe Vernehmungen haben inzwiſchen ſtatt⸗ gefunden. Nach Abſchluß der neuen Bemeis— aufnahme hat jetzt die Strafkammer durch Beſchluß den Antrag auf Wiederaufnahme des Verfahrens für ſachlich unbegründet er⸗ klärt. Der Stracvollſtreckung ſteht jetzt. nach⸗ dem auch der Antrag auf Wiederaufnahme des Verfahrens vorläufig eingeſtellt bezw. zu⸗ rückgewieſen wurde, nichts mehr im Wege. Für Irmſcher bleibt nur noch die eine Mög⸗ lichkeit. ein Gnadengeſuch an das Miniſterium in München zu richten. Edelmann ein Hochſtapler. Kaiſerslautern, 2. Nov. Dem verſtändnis⸗ vollen Zuſammenarbeiten der deutſchen und franzöſiſchen Strafverfolgungsbehörden iſt es nunmehr gelungen, das Geheimnis über den unter dem Verdacht der Mittäterſchaft am Erzbergermord in Colmar verhafteten Edel⸗ mann aufzuklären. Es handelt ſich um einen 26jährigen Hochſtapler, deſſen Vater in Kai⸗ ſerslautern Gymnaſialprofeſſor war. Edel— mann ich mehrfach vorbeſtraft und wird von drei deutſchen Behörden wegen Hochſtapeleien geſucht. Schwere Bluttat in Moers. Moers, 2. Nov. Eine ſchwere Bluttat wurde auf der ſogenannten Rehwieſe im Baerlerwald verübt. Die Frau des Arbeiters Peters aus Homberg wurde von der 25jähri⸗ gen Geliebten ihres Mannes, Maria Chriften aus Homberg und dem Arbeiter Terhorſt aus Kaldenhauſen ermordet. Die Täter ſind be⸗ reits feſtgenommen und haben ein Geſtändnis abgelegt. Eine Mittäterſchaft des Ehemannes der Ermordeten, der anfangs auch feſtgenom— men worden war, hat ſich nicht nachweiſen laſſen. Er wurde deshalb wieder aus der Haft entlaſſen. Straßenbahnunfall in Lyon. Paris, 2. Nov. In Lyon iſt geſtern ein Straßenbahnwagen in den Laden eines Opti⸗ gefahren, wobei 14 Perſonen, die ſich in kers dem Wagen befanden, verletzt wurden. Erdbeben. Paris, 2. Nov. Nach einer Newyorker Meldung des Matin“ murde van dem Seis⸗ ſeinem Gesicht verriet ſeine Spannung. Valentine, die ſeither an ihren Gläſern nur genippt hatte, wurde bei ſeinen Worten aufmerk— ſam „Warum ſind zehn Minuten heute abend eine lange Zeit?“ fragte ſie und lächelte einſchmei— chelnd. „In Ihrer Geſellſchaft, gnädige Frau,“ ant— woctete Krag ernſt,„iſt jede Minute koſtbar.“ Dec Rittmeiſter brummte beifällig. Die Spinne bekam aver einen nachdenklichen Ausdruck. Sie ſchien eine tiefere Bedeutung in Asbjörn Krags Worte zu legen f Zu Krags Erleichterung war man ſchließlich mit dem Tafeln zu Ende gekommen. Jetzt ſtan⸗ den noch Früchte und Kuchen und alter Wein auf dem Tiſch. Da erhob ſich die Geſellſchaft. Die beiden Ka— valiere hatten hochrote Köpfe, und ſogar Valen— tine war eine leiſe Röte in die Wangen geſtie— ben. die ihre ſeltene, fremdartige Schönheit noch hob. Sie bat Asbjörn Krag um ſeinen Arm, und der Detektiv führte ſie zu der lauſchigen Palm— ecke, wo der Kafffee ſerviert wurde. Die beiden Kavaliere umſchwärmten ſie lär⸗ mend und ſcherzend. In dieſem Augenblich ſtimmte das Orcheſter Chopins Trauermarſch an, und der Architekt kicherte vor Vergnügen übel ſeinen eigenartigen Einfall. Bei den erſten geſpenſterhaften Tönen hörte Asbjörn Krag, daß Valentine unwillkürlich: Hul ſagte und zuſammenſuhr. f„Das iſt wie bei einem Begräbnis,“ flüſterte ie. „Wer weiß,“ antwortete Krag mit ſurchtbarem Ernſt.„Vielleicht iſt der Tod in der Nähe.“ „Was meinen Sie damit?“ fragte Valentin und ftutzte. g„Ich rechne immer mit dem Tode,“ antwortete Krag. „Fürchten Sie den Tod?“ „Nein, nicht im geringſten. Wenn meine Zeit gekommen iſt, werde ich mich gern vor ihm beu⸗ gen. Aber ſolange ich lebe, bediene ich mich ſeiner.“ „Welch rätſelhafter Ausſpruch!“ ſagte Valen⸗ tine.„Wie können Sie ſich des Todes bedienen?“ „Wenn alles andere verſagt, iſt der Tod mein letztes Mittel.“ Valentine betrachtete ihn forſchend, unſicher. „Die Muſik,“ ſagte er,„dieſe wunderbare Tran ermuſik ſtimmt Sie wehmütia“ mographen der Univerſität Fortham ein über eine Stunde lang andauerndes Erdbeben verzeichnet, das eines der ſtärkſten in den letz⸗ ſen 18 Monaten darſtellt. ö Pilzvergiftungen. Mailand, 31. Okt. Im Spital von Vicen⸗ za ſind 5 Mitglieder einer Bauernfamilie von Angonetta nach heftigen Leiden an Pilzver⸗ giftung geſtorben. derſelben Familie liegen hoffnungslos dar⸗ ttieder. Kunſt und Bühne. Austauſchgaſtſpiele. Darmſtadt, 31. Okt. Zwiſchen iſchen Landestheater Städtiſchen Bühnen. jetroffen, wonach zaſtſpiele ſtattfinden ſollen. 0 tung des Mannheimer Nationaltheaters im Prinzip dieſen Gedanken beipflichtet und ſich zereits zum gegenſeitigen Austauſch intereſ⸗ anter neuer Stücke bereit erklären will, it hier vielleicht ein Weg gewieſen, der in die zukunft deutet und größere Arbeitsfreiheit neben gleichzeitig erhöhter Abwechslung ſchafft. N Handel nud Induſtrie. i Mannheimer Viehmarkt. Mannheim, 2. Nov. Zum heutigen Viehmarkt waren zugeführt 942 Stück Großvieh, davon 313 dem Heſ⸗ wurde ein Abkommen „Ochſen, 85 Bullen, 544 Kühe und Rinder. Ferner 519 Kälber, 134 Schafe, 2601 Schweine, 18 Zie⸗ gen. Bezahlt wurden pro 50 Kilo Lebendge⸗ wicht je nach Klaſſe: Ochſen 53—60, Bullen 31 bis 51; Kühe 13—48; Rinder Kälber 56—84; Schafe 32—43; Schweine 62—82; Ziegen ruhig, langſam ausverkauft, Kälber mittelmäßig, (Färſen) 35—61; ohne Notiz. Marktverlauf: Großvieh Schweine ruhig, Ueberſtand. Gebacken mit Dr. Oetkter's Backpulver„Baekin“. Der Mürbeteig kann mit beliebigem gekochten Obst belegt Werden, außerdem kann man ihn unbelegt einige Tage aufbew/ahren. Zutaten: ½ Pickchen Dr. Oetker's [Backpulver„Backin“, 300 f Mehl. / Pfund Butter, 2 Eier, 100 g Zucker, Zubereitung: Eier und Zucker werden mit einem Teil des mit dem Backin gemischten Mehles verrührt. Dann arbeitet man dis kaltgestellte und in Stückchen zerpflückte Butter mit dem Rest des Nehles unter die Masse und fügt nötigenfalls soviel Mehl hinzu, daß sich der Teig ausrollen läßt. Man bäckt den 2 Messerrücken dickes Teig in einer butterbestrichenen und mit Reibebrot ausgestreuten Springform bei mäßiger Hitze in etwa 4 Stunde hellbraun. Diess Anweisung gibt 2 bis 3 Kuchen, Die Tortenböden belegt man mit beliebigem gekochten Obst, wie Stachelbeeren, Erdbeeren. Firschen. Zwetschen usw. Den Obstsaft verdickt man mit Dr., Oetlceris feinem Stärkepuder Gustin und gibt ihn heiß über die Früchte. Verlangen Sie das neue farbig illustr. Rezeptbuch, Ausgabe F für 15 Pfg. in den Geschäften, uenn vergriffen, gegen Einsendung von 5 Marken von Or. A. Oetker, Bielefeld Ladenverkautspreise: Backpulver, Backin“ 10 Pfg., 3 Stck, 25 Pfg., Puddingpulver Vanſſe- Handel ö Pig., EinmadterHülie 7 Pig., Vanillin-Zudter 5 Pfg., Imille-Soßenpulver 5 Pi. „Warten Sie einen Augenblick!“ ſagte er.„Ich möchte Sie etwas fragen.“ „Sy fragen Sie.“ „Es geſchieht Ihnen zu Ehren, daß der Ar— chitektt dieſe Mittagsgeſellſchaft gibt. Warum wollten Sie ſo gern meine Bekanntſchaft machen?“ Die Schöne runzelte die Stirn und warf einen gereizten Blick zu dem Architekten hinüber, als ärgere ſie ſich, daß ihr Geheimnis verraten war „Ich liebe es, meinen Bekanntenkreis zu er— weitern,“ antwortete ſie,„und außerdem hatte ich von Ihrem kühnen Auftreten im Klub ge⸗ hört. Kurz geſagt, ich wollte Sie gern treffen.“ „Erwarteten Sie, daß ich kommen würde?“ „Warum fragen Sie danach?“„ „Ich bin überzeugt, daß Sie glaubten, ich würde ausbleiben.“„ „Nun ja, da Sie ſo eindringlich fragen, ſo will ich gern geſtehen, daß ich es glaubte.“ „Ich hätte die Einladung auch abgelehnt, fuhr Krag fort,„wenn ich nicht einen beſonders i dringlichen Grund gehabt hätte, zu kommen.“ „Wirklich? Und was für ein Grund iſt das?, 1 „Ich mußte Sie treffen, mit Ihnen ſprechen.““ „Mußte?“ „Ja, mußte. Geſpräch unter vier Augen.“ „Das iſt augenblicklich unmöglich.“ „Das ſehe ich ſelbſt. Mables?“ a „Alſo ein nächtliches Geſpräch. Wo, wenn ich fragen darf?“ „Am liebſten in Ihrer Wohnung.“ Valentine lachte. „Darauf kann ich mich unmöglich einlaſſen“ ſagte ſie. „Gehen Sie von hier noch irgendwo anders hin?“ „Nein, ich fahre direkt nach Hauſe.“ „Gut, dann können wir zuſammen fahren. Oder fürchten Sie ſich vor mir?“ „Glauben Sie, daß ich mich fürchte? Da ken⸗ nen Sie mich ſchlecht. Ich habe keine Furcht, vor nichts und niemand.“ „Es iſt alſo eine feſte Verabredung?“ Valentine überlegte. „Ihr energiſches Geſicht imponiert mir,“ ſagte ſie.„Gut, es mag alſo eine feſte Verabredung ſein. Im übrigen glaube ich, daß ich mich auf Sie verlaſſen kann.“ Foriſitz ng font. Drei weitere Angehörige und den Frankfurter verſuchsweiſe Austauſch⸗ 5 Da auch die Lei⸗ Kind ſelnen Körper beherrſchen kann. ſpiel„Ich hatt' einen Kameraden“, bei dem das Und jetzt bitte ich Sie um ein 0 0 Aber nach Schluß des Lokale Nachrichten. Viernheim, 4. Nov. Zum dem geſtrigen Kellerbrand im Dienſtgebäude der Staatsbahn erfährt man, daß die Urſache nunmehr aufgeklärt iſt. Die Feſt⸗ stellungen ergaben, daß bei dem durch den Kel ler führenden Kamin der Schieber fehlte Belm Hineinſchaufeln der Kohlen in den Keller ſind mutmaßlich einige Briketts in die Kaminöffnüng gerutſcht, die ſich jetzt entzündet hatten. Die Feuerwehr konnte geſtern Abend gegen 6 Uhr wleder abrücken, eine Wache blieb bis heute mor⸗ gen am Brandorte zurück. Gebäudeſchaden iſt nicht zu verzeichnen. Der Alarm hatte geſtern nachmittag begreiflicherweiſe viel Aufregung im Orte verurſacht. Es waren daher nicht wenige, die der Brandſtätte einen Beſuch abſtatteten. Jetzt ſchlägt's dreizehn! Die Tele⸗ graphenbetriebe haben ſelt 1. November die 24. Stundenzählung eingeführt, ſodaß es auf Tele⸗ grammen nicht mehr die Bezeichnung„vormittag“ oder„nachmittag“ geben wird. Gine Depeſche, die um 7 Uhr abends ausgeliefert wird, trägt alſo ab jetzt den Zeltvermerk 19 Uhr. * Erwiſchter Fahrraddieb. Ein ehe⸗ mals hter beſchäftigter Metzger wurde vor eini⸗ gen Tagen in Ehingen(Württemberg) verſchle⸗ dener Delikte wegen verhaftet. Bei dieſer Gele⸗ legenheit konnte ein faſt neues Herrenfahrrad beſchlagnahmt werden, daß der Verhaftete nach ſelnen Angaben am 20 September d. Irs. vor der Wirtſchaft„Zum halben Mond“ hierſelbſt geſtohlen hat. Der Beſitzer des Rades wurde verſtändigt. * Vom Schauturnen des Turner⸗ bpundes. Eine Ausleſe ſeines hohen Könnens bot der Turnerbund bei ſeinem außergewöhnlich gut beſuchten Schauturnen am letzten Samstag. Das gauze Schauturnen gewährte einen Einblick in den neuzeitlichen Turnbetrieb und zeigte, wie neben der Kraft und Gewandtheit auch Anmut und Schönheit ihre edle Pflege in der Turnere! findet. Nach einem ſchön geſprochenen Prolog der Schülerin Marg. Bauer und der Begrü⸗ gung durch den 1. Vorſitzenden teilte ſich der Vorhang und es zeigte ſich ein ergreifendes leben⸗ des Bild. Nun wickelte ſich in bunter Folge das inhaltsreiche Programm ab, das immer neue ö Bilder brachte und bei den Zuſchauern keine Er⸗ mitdung aufkommen ließ. Zunächſt traten die Schülerabteilungen in exakt ausgeführten Stab— übungen auf. In gleicher Welſe gelangten auch die Freiübungen zur Vorführung. Die Kulirps- Riege zeigte mit wohlgelungenen Frelübun zen aug dem täglichen Leben, wie man ſchon als Das Sing⸗ Sterben eines Kriegers dargeſtellt wurde, wirkte in der gegenwärtigen Zeit der Totenehrung ganz beſonders tief ergreifend. Das Blitzſtabwinden und die Geſchlcklichkeitsprüfungen der Schülerab⸗ tellungen 1 und 3, das Blitzſtabwinden der Ju⸗ gendturner, ferner das Keulenſchwingen der Sport⸗ ler⸗Abteilungen, die Stabübungen der Zöglinge und die Gruppen- und Geſellſchaftsübungen der Turner, wurden ebenfalls ohne Tadel vorgeführt. Den Turnwarten gebührt in Anbetracht der be⸗ wundernewerten Vorführungen beſondere Auer — Die Erwerbsloſenſrage als politiſche⸗ Problem. Viel ſtärker, als es nach außen hin ſcheinen möchte, ſind die Fragen der inneren Politik wieder in Fluß gekommen. Noch ehe das Reichs⸗ ſagsplenum zuſammentritt, hat ſich der Sozial⸗ politiſche Ausſchuß, der neben einer An- zahl anderer Ausſchüſſe bereits ſeine Arbeit auf⸗ genommen hat, mit dem Erwerbsloſen⸗ problem zu beſchäftigen gehabt. Dieſes Problem rückt immer mehr in den Vordergrund der allge— meinen inneren Politik und ſo erklärt es ſich, daß gerade dieſe Fragen auch am meiſten und am leidenſchaftlichſten von der parteipolitiſchen Seite her angefochten werden. Das geht auch jetzt aus dem Umſtand hervor, daß vor allem die Parteien der Linken außerordentlich weitgehende, wohl mehr auf die Parteipropsganda abzielende Anträge geſtellt haben, die jetzt Gegenſtand ſcharfer Erörterungen geworden ſind. Die Kompliziertheit dieſes Problems wird er— kenntlich, wenn man ſich vergegenwärtigt, daß es ſich ja nicht nur um eine Reichs angelegen- heit, ſondern um eine, namentlich finanziell die Länder und die Gemeinden angehende Angelegenheit handelt. Schon bei den Beratungen über das Steuermilderungsgeſetz im Frühjahr die— ſes Jahres iſt im Reichstag von den Parteien der Mitte der Reichsfinanzminiſter darauf aufmerkſam gemacht worden, daß zumal die Frage der Aus⸗ geſteuerten, daß heißt, derjenigen, die nach Ablauf von 52 Wochen nicht mehr unterſtützt wer— den, im Herbſt in ihrer ganzen finanziellen Wir— kung in die Erſcheinung treten werde. Inzwiſchen hat der Reichsfinanzminiſter im Reiche mehrere Reden gehalten, in denen er ſozuſagen mit dem vollen Reichsſäckel protzte. Wir haben die Dinge an dieſer Stelle immer etwas zurückhaltender an— geſehen und wir ſtehen nun heute in der Tat vor einer Situation, die nach der finanziellen Seite hin durchaus nicht optimiſtiſch zu betrachten iſt. Nach⸗ dem die eigentliche Wirtſchaftskriſis jetzt vor etwa einem Jahre eingetreten iſt und damit nunmehr die 52 Wochen abgelaufen ſind, wird die Zahl der teuerten immer ſtärker werden und je grö— ßer ihre Zunahme iſt, um ſo ſchärfer werden die Laſten für Länder und Gemeinden. Der Reichs⸗ finanzminiſter wird nachdrücklich gefragt werden müſſen, ob er aus Reichsmitteln den Ländern ſtär— re Zuwendungen für dieſe Zwecke geben kann und ls das bisher der Fall war. Und es wird zum zweiten notwendig ſein, daß der Reichsfinanz⸗ miniſter in weſentlich höherem Maße als bisher Gelder für Notſtandsarbeiten zur Verfügung ſtellt. Durchaus richtig iſt der Satz, daß es ſich weniger um die Unterſtützung, als um die Arbeitsbe⸗ ſchaffung handeln muß. So gut gemeint das ſogenaunte Arbeitsbeſchaffungsprogramm derReichs— regierung auch war, ſo muß man doch anderer— ſeits ſeiner am meiſten bedurft hätten,— wir feſtſtellen, daß gerade in jenen Gebiete Gemeindeleben eing nur einmal beiſpielsweiſe das rheiniſch⸗weſtfäliſche Induſtriegebiet— die Auswirkungen dieſes Pro⸗ gramms faſt völlig ſpurlos vorübergegangen ſind. Das wird jeder zugeben müſſen, der die dortigen Verhältniſſe näher kennt. 4 In der Hauptſache geht nun jetzt der Streit dar⸗ um, ob einmal die Unterſtützungsſätze er⸗ höht werden ſollen und ſodann darum, ob eine Ver⸗ längerung der Unterſtützungsdauer über die 52. Wochen hinaus erfolgen kann. Sobald man das Problem konkret anfaßt, iſt man auch ſchon mitten drin in den Schwierigkeiten. Wenn man die Not⸗ wendigkeit der Erhöhung der Unterſtützung betont, ſo muß man doch auch fragen, welche Perſonenkreiſe dafür in Frage kommen, in welcher Form und in welchem Ausmaß die Unterſtützung erhöht werden ſoll. Es iſt ſtatiſtiſch nachweisbar, daß, je näher die Unterſtützungsdauer ſich ihrem Ende zuneigt, auch um ſo ſtärker die Arbeitsbeſchaffung wächſt. Man ſieht daraus doch, daß die Ausf nicht mehr unterſtützt zu werden, dazu zwingt, ſich Arbeit zu ſuchen. Man muß vor allem aber auch die mo— raliſchen Schäden berüchkſick i. daß Leute über ein ſchäftigung ſind. liegen, Jahr lang jeder Be⸗ 3 Ziel in dieſer ganzen, politiſch ebenſo wie ſozial wichtigen Frage muß aber gen, daß wir dieſes heutige Fürſorgeſyſtem allmählich überleiten in das ſogenannte Verſicherungs ſyſtem. Wir müſſen in dieſen Dingen end einmal auf eine feſte Baſis kommen, um Fragen ſozial und politiſch gleich er beordnen zu können. Eine Arbeitsloſenver ſchon ſeit langen in den zuſtändigen N vorbereitet wird, iſt aber nach Lag dem 1. April 1927 nicht durchzuführen, ſo jetzt noch für den Reichstag gilt, für die gangszeit eine eutſprechende Löſung zu ſche dieſe wird gewiß nicht leicht ſein, aber ſie muß erſtrebt werden. Darum fällt jetzt auch den Mittelpartei eine ganz beſondere Aufgabe zu. Sie müſſen ſich insbeſondere allen Anträgen widerſetzen, die einer eſyſt r* 8 ſtarken Defizi its 90 Milli ſchon wieder mit ern hat heute bere 70 Millionen und ſelbſt das kleine 10 Millionen Defizit. Das einzi das dank einer vorſichtigen und klugen D heute noch kein Defizit hat, iſt ien Defizit, Sachſen Braunſchweig Land, poſition in der Finanzpolitik Baden. Es gibt in der Tat heute kaum eine Frage, die ſo ſehr nicht nur in das Staats-, ſondern auch das t, wie die Erwerbsloſ Man muß deshalb nicht nur aus ſozi ſondern auch aus allgemeinpolitiſch ſorge. 6 N Regelung dieſer Dinge eine ganz been“ nennen merkſamkeit widmen. Riöbel Kauff Jedermann Willig hei Kupfer mann! Kupfermann- Möbel stark begehrt Von Tag ⁊u Tag wachsender Kundenkreis Wir lieferten u. a. in letzter Zeit nach Hannover, Koblenz, Frankfutt a. M., Zweibrücken, Landau, Bergzabern, Heidelberg, Eberbach, Mosbach, Bruchsal, Kehl, Stuttgatt, Lausanne (Schweiz) und viele andere Orte. 5 Mon Monat zu Monat steigender Umsatz Innethalb eines Jahres mußten wir 2 Lieſet-Autos anschaffen und unsere Angestelltenzahl verdoppeln. Deshalb Preise nochmals verbilligt: Zirka 70 Schlai- Zimmer 815. 745. 625. 566.— 490. 445. 365.— Mk. 295. Zirka 40 Küchen naturlasiert 425.— 390. 375. 310. 275.— 235. 11. 175. Zirka 30 J Speise Zimmer Eiche 825.— 795. 675. 525.— 496. 445. m.. 375.— Zirka 20 Herren- Zimmer Eiche 815. 725. 645.— 475. 425. 325. Ale 295.— Kleiderschränke mit Stenge. 37.- Büfett, liche, mit Verplasung. 188.—- Matratzen, echt rell Beitstellen mit Rost 20. Bücherschränke, fiche, m. engl. 95. gule Füllung.. 29. NMaschkommodlen mlt Aufsatz 49. Schreihtisch. Eiche m. engl. ug. 98. Diwans, mod. faszon, Rupferlel., 78. 5 Lachttische mit platte .. 10. 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Ein gemütliches Tanzchen füllte den zweiten Teil des Programms aus.— Milt die⸗ ſer Veranſlaltung hat der Turnerbund gezeigt, daß er über elne ſehr gute Turnſchule verfügt, in der für unſere Jugend nur Gutes geübt und gelehrt word. Stolz kann der Verein auf dieſe Veranſtaltung und ſeine Letſtungen zurückblicken. Wir wünſchen ihm weiteres Blühen und Gedei⸗ hen! Gut Hell! Backen iſt leicht! Viele Hausfrauen haben bisher überhaupt nicht oder nur den ein⸗ fachſten Napfkuchen gebacken, trotzdem ſie füt's Leben gern einmal eine ſelbſtgebackene Tort⸗ oder nettes Backwerk auf den Famillentiſch ſtellen möchten. Sie ließen ſich von dem Gedanken abhalten, daß etwas nicht gelingen könnte. Jetzt iſt ihnen allen geholfen. Das neue Dr. Oetker⸗ alle propper.“ iſt doch mal bloß ein kleiner Beamter.“ tauchten Seicliges Haar ist der Erfolg regelmdhßiger Kop frod schie mit dem unũbertroffenen Scheuaræ- Koyf- Schaumpon. Vier- suchen Sie es selbst, ver- langen Sie aber beim Ein auf ausdrucłlichi zit de ch ˙να¹r fn Lit Am meisten begehrt, cveil am ldngsten beudhirt/ Nezeptbuch, Ausg. P., das in einſchlägigen Ge⸗ ſchäften gegen einen Koſtenbeitrag von 15 Bfg. zu haben iſt, zeigt eine ſolche Fülle naturge⸗ treuer Abbildungen von Kuchen, Torten und Kleingebäck, daß es Vergnügen macht, danach zu backen. RNezeptvorſchriften völlig ſicher. Das Gelingen iſt bei Einhaltung der Neid der Beſitzloſen. Sie ſtanden zu dritt ſo ziemlich an der Ecke, dicht neben dem Schlüchterladen, und ſahen der fungen Frau Schulze nach.„Unglaublich, was ſie für einen Staat macht; alle Augenblicke ein anderes Kleid“„Und immer unterwegs; früh bringt ſie den Kleinen in die Schule, nach⸗ mittags holt ſte den Mann ab; dabeß immer „Ja, und wovon?! der Mann So gingen die Reden hin und her. Es war Miß⸗ gunſt, es war Gehäſſigkeit, die von langer Zeit bohrten.„Ja, wovon das möchten wir wilſſen.“ Hämiſche Blicke gingen in der Richtung, in der Frau Schulze verſchwunden war, verſtändnksvolle ineinander.„Wovon, das kann ich Ihnen ſagen,“ ſchrie plötzlich eine laute Stimme; die dicke Müllern aus dem Hinterhauſe, wo Schulzes wohnten, hatte wohl alles von der Ladentür aus gehört. Ste trat dicht heran. „Und das will ich Ihnen ſagen,“ betonte ſie drohend. Die drei ſahen einander erſchrocken an. Frau Rechnungsrat faßte ſich zuerſt:„Gltte, Frau Müller, das würde uns in der Tat ſehr intereſſiecen,“ ſagte ſie impertinent,„wir wiſſen ja auch, was Kleider koſten.“„Ihre, meinen Ste wohl, was die von der Schulzen koſten, wiſſen Sie nicht; aber ich weiß es! Niſcht koſten ſie, beinahe niſcht! Die Jungenſachen werden gemacht aus Vaters und Großvaters alten, die von dem Mädel aus der Schulzen ihren, und die Schulzen, die kauft für ſich ein Reſtchen Stoff im Ausverkauf. Verſtehen Sie! Und die Strümpfe und die AUnterſachen, die halten ewig! und die Hoſenboden auch. Die Schulzen ſetzt ſich an die Maſchine und ſtopft und flicht, das hat man ſolche Art! Ein paar Minuten, die größten Löcher ſind zu, ein paar Stunden, ein Kleidchen mit Paspeln und Ein- faß und allen Schlkanen iſt fertig. Und wenn ſie Zeit hat dann ſtlckt ſie ein hübſches Deckchen oder Beſätze, oder ſowas, das bringt ihr vor Weihnachten noch was ein, und dann kauft ſie für die ganze Familie was noch fehlt, jawohl!“ „Auf der Maſchine?“ lächelte Frau Rechnungs⸗ rat ſpitzig,„jawohl, auf der Singer 661 Und ich kaufe mir auch eine, ich bin eine arme Frau, aber dafür ſpare ich ſeit anderthalb Jahren.“ Sie ſchlug mit ihrer ſtarken Hand dahln, wo ihre Taſche ſaß, drehte ſich um und ging. Ein Schweigen entſtand. Mißbilligendes Kopfſchütteln. Aber im Laufe der Woche waren alle drei im Singerladen geweſen Jede für ſich, denn leine gönnte eine ſolche Maſchine der anderen. Wenn Du zum Ball gehſt waſche Dein Haar rechtzeitig mit Schaum pon mit dem ſchwarzen Kopf.— Um wieviel wohler fühlſt Du Dich, um wieviel leichter gerät die Friſur, wenn Dein Haar leicht und ſchmiegſam iſt! Und die Haupt⸗ ſache: um wieviel reizvoller und anziehender iſt ein von duftigem, wohlgepflegtem Haar umrahmtes Ge⸗ ſichtchen! Das echte Schaumpon iſt erkenntlich an der Schutzmarke„Schwarzer Kopf“, worauf beim Einkauf ganz beſonders zu achten iſt. Das kan n nur Worms allein! Worms Was die Messe vom 7.—14. November bietet— 4 Aufführungen im Festhaus— 3 grosse Konzerte— 4 Tage Puppentheater— 3 ſage Liehtbiſder im Freien. Historischer Gesellentanz der Zünfte auf dem Markt— Alles Nähere durch Anzeigen und Plakate Runstfliegen über den 3 Messplätzen