der Friegsbeschädigten und Hinterbliebenen Ortsgruppe Viernheim. Stall. Aarten! N Gopbie Yugei 5 K ill. Gobellror e Für die vielen Beweiſe herzlicher Anteilnahme bei dem rb ſo ſchmerzlichen Verluſte meines lieben Gatten, unſeres treu⸗ ſorgenden Vaters, Großvaters, Schwiegervaters, Bruders, Schwagers und Onkels, Herrn Valt. Helbig 6. Unsern Mitgliedern die traurige Nachricht, daß unsere treue Ka- meradin Sabina Mnapp geehl. Pfützer geb. Schlosser nach kurzer Krankheit sanft entschlafen ist. Die Beerdigung findet Sonntag, den 7. November 1926 nach der Andacht vom Trauerhause Friedrich- Eberstr, aus statt. viernheimer Anzeiger Viernheimer Tageblatt e.— Bezugspreis monatl. 1.50 Mark frei ins Anzeigenpreiſe: Die einſpaltige Petitzeile koſtet 25 Pfg., die Neklamezeile 60 Pfg., bei Wiederholung iernheim Meinheim (Viernheimer Bürger⸗Ztg.— Viernh. Volksblatt) (Viernheimer Zeitung— Viernheimer Nachrichten) cheinttäglich mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertag. Ja 6— Gratis beilagen: wöchentl. Samstags das achtſeitige illuſtrierte Sonntagsblatt„Sterne andkalender.— Annahme von Abonnements täglich abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vormittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Inſerate müſſen bei Aufgabe bezahlt werden, mit Ausnahme derjenigen, die in fd. Rechnung ſtehen. Der Vorstand. Friſch eingetroffen: 1a. Tafel⸗ und Backäpfel, Birnen, Trauben Bananen, Citronen, Blumenkohl, Weiß- und * Zwiebel, Knoblauch, Gelberüben, Eier, Butter und Käſe ſtets friſch Rotkraut, Meerrettich, Georg Winkler Hofmaunſtr 12. auunmenmmumnmmmnmnmummmuummnmmmmumumlummnmun Grolle guswanl! Ulllige Freise Wunderbare Dessins in Sentelben Garnen Jüllvorhänge mit Voland Halbstores Madrasgarnituren Madras am Stück, in dunkel 5 Läuferstoffe, Bett- Vorlagen 8 Wachstuch, Wandschoner 5 Bett- und Tischdecken f 8 2 — 8 8 8 5 f 2 2 5 ROb. Steiert Weinheimerstr. 62. — — — — ſſiummmmumummundmnnmmugndamnmnnumnna nannten Antttbtemm Mannheim, M 1, Nr. 2. Breiteſtr. 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Schweſtern für die liebe⸗ volle aufopfernde Pflege, ſeinen Schulkameraden ſowie dem Kaninchen- und Geflügelzuchtverein für die Unterſtützung, der Fettſäure- und Glyzerinfabrik Mannheim, ſowie ſeinen Mitarbeitern für die Kranzniederlegung und den Stiftern von Seelenmeſſen. Viernheim, den 5. November 1926. Die tieſtrauernd Hinterbliebenen. 1 und Blumen“, halbjährlich einen Fahrplan ſowie einen Erſte und älteſte Zeitung am Platze. 1 Fernſprecher 117.— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Amt Frankfurt a. M. Anerkannt raschen und ſicheren Erfolg erzielen Sie durch Auf⸗ gabe ihrer Anzeigen im äcker zu verpachten. Verſchiedene Allmend⸗ Nikl. Adler 10. Blauehutſtr. 41. Zahlungserleichterung PEPE Viernheimer Anzeiger. Noeder-Herde für Kohle und Gas Hasbachherde u. Herden Ammer dien Nesseldlen finden Sie in reicher Auswahl und kaufen Sie gut 1 und billig— besser als in hiesigen Spezial- Geschäften 158 1 n lak. Konrad Winkenharh zur alten Pfalz Telefon 94 NB. 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Im erſten Falle wurde das Feuer durch die Hansbe⸗ wohner, im zweiten durch ein„Minimax“ noch vor dem Eintreffen der Feuerwehr ge⸗ löſcht, ſodaß dieſe jeweils gleich wieder zu ihrem Feſtſchoppen zurückkehren konnte. Mühſelige Falſchgeld⸗Fabrikation. Eine neue Methode der Banknotenfäl— chung beginnt ſich von Süddeutſchland aus zu verbreiten. Sie ift wirtſchaftlich und juri⸗ i ſtiſch nicht unintereſſant. inſofern, als ledig⸗ lich echte und erſatzfähige Scheine zu die⸗ c Fölſchung verwandt werden. Etwa zehn einzelne Scheine gleicher Art und Wert⸗ höhe werden ſerienweiſe ſo durchſchnitten, daß die Schnittſtelle bei jedem folgenden Schein um eine Streifenbreite von etwa 1½ Zentimeter weiterrückt. Der kleinere Randteik der erſten Note wird mit dem größeren Teil der zweiten Note, der aber kleiner ſein muß als der größere Teil der erſten Note, ſo ver— bunden, daß durch Belaſſung eines Zwiſchen⸗ kraumes von 1½ Zentimeter, der mit undurch⸗ ſichtigem, meiſt vergoldeten Pavierſtreifen überklebt wird, die an der Breite einer unbe— ſchädigten Note fehlende Spanne erſetzt wird. Entſprechend wird mit den folgenden Schei⸗ nen wechſelſeitig verfahren. Schließlich wird vom letzten Schein der Serie der nun erreichte unbedruckte Rand abgeſchnitten und damir und dem größeren Teil der erſten Note eine eue Note hergeſtellt. Dieſe hat ſich der Vaäſſcher herausgeſpart. Er hat alſo ſtatt zehn achter Scheine elf falſche, aber erſa tzfäh ige [Scheine in den Verkehr gebracht. Die ichsbank nimmt nämlich irriger Weiſe an, aß hier keine Münzfälſchung vorliege, weil ie gemäß 8 32 des Bankgeſetzes alle beſchä— digten Banknoten erſetzen müſſe, die größer als die Hölfte einer unbeſchädigten Note ſind. Dies liegt bei der neuen Fälſchungsart aller— dings vor und der Fälſcher könnte, wenn er frech genug und die Anſicht der Reichsbank richtig wäre, ſich direkt ganze Scheine von der Bank eintauſchen. Da jedoch der Fälſcher durch die widerrechtliche Verwendung von nicht zueinander gehörigen ungleichen Stücken mehr Scheine erzeugt, als die Reichsbank her⸗ geſtellt hat, liegt ein Eingriff in das Münz⸗ monopol des Staates vor, alſo Falſch⸗ ßmünzerei. Wie es an ſich nicht nötig iſt, daß nachgemachtes Hartgeld an Materialwert geringer ſein muß als echtes Geld, ſo kommt Nes auch hier nicht darauf an, daß für die Falſchſcheine nach dem Buchſtaben des Geſet⸗ es Erſatz geleiſtet werden könnte, wenn es ich eben nicht um Stücke einer Fälſchungs⸗ 5 ſerie handeln würde! Alle Stücke dieſer Serie müſſen eingezogen und dürfen keinesfalls von 1 der Reichsbank erſetzt werden, wie dies zun Beiſpiel noch von der Reichsbank geſchieht. . Schaden aber hat dann der jeweilige In⸗ haber eines ſolchen Scheines. Daher Vorſicht vor mit undurchſichtigem Papier beklebten oder beſchnittenen Geldſcheinen! Die Schwiegermutter als Mör⸗ derin ihrer Schwiegertochter. Ein aufſehenerregender Prozeß beſchäf⸗ ö haben. Auf einer Autofahrt, nur 20 Minuten bon Lille entfernt, die ſie gemeinſam mit ihrem Sohne, der ebenfalls Notar iſt, und beſſen junger Gattin machte, ſchoß ſie ihr eine evolverkugel in die Schläſe, die den ſoforti⸗ gen Tod der Unglücklichen berbeiführte. An⸗ geſichts der vollkommenen Faſſungsloſigkeit des in glücklichſter Ehe ſebenden Sohnes f es die gewalttätige Mutter, ein Atten⸗ ö 10 oder einen Selbſtmord vorzutäuſchen. ber in Anbetracht der erdrückenden Beweiſe 1 06 ſie bald ein, daß ſie die Mörderin 75 Madame Lefebre iſt als fromm bekannt. Sle aglt als geizia und herriſch, und ſie haßte tyre Schiolegertochter, ſte gonnte ihr nicht die. Liebe des von ihr beherrſchten Sohnes. Wäh⸗ rend der ſechwöchigen Hochzeitsreiſe verfolgte ſie ihren Sohn mit Briefen und befahl ihm, baldigſt und möglich allein zurückzukommen. Sie war aufs äußerſte erbittert, nur gemein⸗ ſame Anſichtskarten von dem jungen Paare als Antwort zu erhalten. Ihr Haß gegen die Schwiegertochter ging ſo weit, daß ſie, als die junge Frau ihr mitteilte, ſie werde Grof⸗ nutter werden., ihr den Rücken kehrte. Die Haltung der Mörderin bei der mehrtägigen gerichtsverhandlung blieb bis zum letzten Augenblick rätſelhaft. Als ſie am Tage vor der Urteilsſprechung in dem Gefängniswagen ſach ihrer Zelle zurückfuhr, ſagte ſie zu dem Poliziſten, der ſie bewachte:„Wenn nur alles zu Ende wäre, daß ich nach Hauſe könnte. Es muß eine ſchreckliche Unordnung dort herr— ſchen.“ Der Vertreter der Familie des Opfers entwarf ein intereſſantes Bild des Gatten der Getöteten. André Lefebre, der nach der Tat nicht daran dachte, ſich um ſeine Frau zu kümmern, ſondern nur um den Schmuck, den ſie trug, und das Geld in ihrer Handtaſche bemüht war. Die Anklage ſah die entſchei— dende Urſache des Mordes in der bevorſte— henden Geburt des Enkelkindes. das der An— geklagten unerwünſcht war. Das Urteil der Geſchworer lautete kuf Todesſtrafe; die Hinrichtung ſoll auf einem öffentlichen glatze Lilles ſtattfinden. Auto⸗ Humor. IEM AUTOS be Cao Ho 7 8 1— N . 4 „Dieſer Wagen, meine Herr— 0 Verkäufer: ſchaften, iſt wie für ſie geſchaffen!!“ Eine weibliche Feuerwehr. Die 1136 Meter hochgelegene Gemeinde Oberjoch bei Hindelang im Allgäu hat ſeit kurzem eine weibliche Feuerwehr. Die erſte Abteilung der Orts⸗Feuerwehr beſteh mlich aus Männern, die zweite aus Frauen und Mädchen, die einexerziert wurden, und ſich kürzlich dem Kommandanten zur Verfü gung ſtellten. Die hohe Lage des Ortes, die bei ausbrechenden Bränden eine ſchnelle Hilfeleiſtung von den bedeutend tiefer gelege⸗ nen und teilweiſe weit entfernt liegenden Ge— minden faſt ausſchließt, veranlaßte die weib liche Bevölkerung, ſich zum Feuerwehrdienſt zu melden. Letzthin wurde zur erſten Gene— ralübung alarmiert und im ſtrömenden Re gen geübt, wobei die weibliche Kompanie an den Geräten wacker und den Männern durch— aus ebenbürtig arbeitete. Sieben Stunden bei ſchwerem Unwetter im Fockmaſt. Das Hamburger Seeamt verhandelte über einen Schiffsuntergang, wie er in ſeinen Schreckniſſen zum Glück vereinzelt daſteht. Zweimaſtſchoner Frieda, Kapitän Oltmanns, befand ſich mit einer Ladung Kohlen von Bremen nach Dänemark. Unterwegs wurde der Motor betriebsunfähig, ſchwere Sturm— böen zerriſſen die Segel, hohe Sturzſeen er 2 ſſen ſich über Bord. Auf der Höhe von u haven wurden Backbordanker und Steuer⸗ bordanker geworfen, die aber nicht faßten, und der Kutter wurde abgetrieben. Plötzlich geriet er auf Grund. Nun wurde ein rotes Flackerfeuer angezündet, um Hilfe aus Cuz- haven herbeizurufen. Das Notſignal wurde von der Alten Liebe aus auch bemerkt und Schlepper Cyklop ging in See, während von der Alten Liebe aus Scheinwerferlicht auf die Anfallſtelle gerichtet wurde. Der Schlepper konnte das bedrängte Schiff nicht finden und kehrte zurück. Inzwiſchen hatte die Gewalt des Sturmes zugenommen, die Mannſchaft konnte ſich kaum mehr an Deck halten. Es war mitten in der Nacht, als der Kapitän die Ma⸗ kratzen der Mannſchaft mit Petroleum begie⸗ ßen und in Brand ſtecken ließ, um ſich der Alten Liebe noch einmal bemerkbar zu machen. Die Sturzwellen riſſen das Rettungs⸗ boot über Bord. alle Deckbauten. das Inven⸗ tar und alles, was ſich noch über dem Waſſer ſpiegel befand. Da erkletterten in höchſter Not die vier Mann Beſatzung die Maſten und flüchteten in das Fockwant, um nicht herab— geſtürzt zu werden, banden ſie ſich im Fock— want feſt. Hier verlebten die vier Seeleute eine fürchterliche Nacht, ſie ſaßen in der Dun⸗ kelheit auf hohem ſchwankendem Maſt, unter ſich das ungeheure Toben der Elemente. In. dieſer Lage mußten ſie bei orkanartiſchem Sturm ſieben Stunden ausharren, ehe Hilfe von der Alten Liebe kam. Dort hatte man bei Anbruch des Tages zwar kein Schiff, wohl aber zwei Maſten aus dem Waſſer ragende Maſten geſichtet, an welchen Menſchen hingen Ein Motorboot und ein Dampfer unternah— men jetzt die Rettung, die auch glückte: in völlig erſchöpftem Zuſtaude konnten die Leute geborgen werden. Der Zweimaſtſchoner mit der Ladung iſt völlig verloren. 8 2 Singen iſt geſund. Singen übt auf den menſchlichen Körper eine durchaus günſtige Wirkung aus, die von größeter Bedeutung iſt, als man allgemein annimmt. Namentlich die Atmung und das dieſelbe bewirkende höchſt wichtige Organ, die Lunge, wird in ſehr ſegensreicher Weiſe beeinflußt. Beim gewöhnlichen Ein⸗ und Ausatmen wird immer nur ein ganz geringer Teil, ungefähr ½ der in der Luft vorhande— ien Luft erneuert. Erſt angeſtrengte, recht liefe Atmung, zum Beiſpiel beim Bergſteigen, bewirkt einen ausgiebigen Luftwechſel. Durch wiederholte Uebung recht tiefer Ein— und Ausatmung kann man auch die Fa ſungskraft der Lungen, alſo die Luftmenge, die ſie beim Einatmen aufzunehmen vermo gen, vermehren. N Den größten Nachteil bei der gewöhn⸗ lichen oberflächlichen Atmung haben die Lun⸗ genſpitzen. Wie bei einer nur oberflächlichen Zimmerventilation die alte, ſchlechte Luft hauptſöchlich in den Ecken und unter den Mö⸗ beln nicht erneuert wird, ſo tritt auch in den äußerſten Lungenſpitzen die geringſte Luft⸗ erneuerung ein. Allmählich werden nur noch weniger oder gar kein kröftigender Sauerſtoff mehr zugeführt, die Gewebe werden gegen Krankheiten widerſtandslos Daher haben gerade dort die meiſten Erkrankungen ihren Urſprung, vom einfachſten Spitzenkatarrh bie zur Tuberkuloſe. Nur tiefe Atemzüge ſchafſen eine gründliche Lüftung auch der Lungenſpit zen, der geföhrlichſten Brutſtätte der Tube kelbazillen. Hiernach müßten alſo minde Berufsſänger gegen tuberkulöſe Erkranku ſo gut wie gefeit ſein. Durch das tiefe Atme beim Singen, wird den tend mehr Blut zugeführt, und Blutfüllung eines Organs N ſamſten Schutz- und Heilmittel berkuloſe. Da durch das vertiefte lauf lebendiger und die Blutbahnen ern werden, ſo bildet Singen auch ein bes. Kräftigungsmittel de 51 mäßig tiefes Atmen iſt e des Herzens.— Die geſteigerte Lungenve! lation bewirkt eine Beſchleunigung ſtromes, Erhöhung des geſamten ſels und ſomit Steigerung des bedürfniſſes. Daher befinden ſich faſt alle Sänger und Sängerinnen in gutem Ernäh rungszuſtand und jeder Sänger beſtätigt. daß mit dem Beginnen konſequent durchgeführter und andauernder Geſangsübungen auch der Appetit zunimmt. Vom Singen wird man nicht nur ftark, ſondern ſogar dick! Die mit dem Singen verbundenen aus giebige“ Zwerchfell⸗ und Bauchwandbewe— gungen ben rein mechaniſch auch einen we⸗ fentlichen Einfluß auf die Tätigkeit der Ver⸗ dauungsorgane aus. Sie bilden gewiſſer⸗ maßen eine natürliche Maſſage. Vorwiegend leidet nur das weibliche Geſchlecht an Ver⸗ dauungsſtörungen, da bei ihm die Zwerchſell⸗ atmung an und für ſich ſchlechter iſt. Aber auch bei Männern mit ſitzender Lebensweiſe wer den die Verdauungsorgane in ihrer Tätigkeit behindert, woraus ſich leicht Blut- und Gal⸗ lenſtauungen entwickeln. In allen dieſen Fäl⸗ len iſt zur Vorbeugung und Heilung regel⸗ mäßiges Singen ſehr vorteilhaft. Uebung der Atmung bildet zugleich auch Uebung der Atmungsmuskulatur. Bei aus⸗ giebiger Geſangsatmung wird aber faſt die ganze Muskulatur des Halſes und Rumpfes in Anſpruch genommen. Auch die Wirbelſäule Lungen gegen die Tu— Atmen der Kreis Nahrunas wird geſtreckt und immer nimmt man beim tiefen Atmen inſtinktiv eine gerade Haltung ein. Krummſtebende Sänger und Sängerin⸗ — Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamts Viernheim Schriftleitung, Druck und Verlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle: Rathausſtr. 36 —*— 99 N Samstag, den 6. November 1926 1 4 43. Jahrgang nen ſteht man nie. So bildet Singen zugkelchf eine Muskelgymnaſtit, die einen weſentlichen Teil der geſamten Körpermuskulatur weſent⸗ lich kräftigt. Ungenügende Atembewegungz führt auch zu frühzeitiger Verknöcherung der Rückenknorpel und verurſacht dann durch ihren Mangel an Elaſtizität die Atembe⸗ ſchwerden des Alters. Regelmäßiges Singen bildet alſo eine körperliche Uebung von höchſt ſegensreichem Einfluß auf die geſamte Ge⸗ ſundheit. Daher die gehobene Stimmung, die prächtige Laune und das körperliche Wohlbe⸗ hagen, das ſich des Singenden bemächtigt. Darum:„Singe, wem Geſang gegeben.“ Zum Hirtenbrief des Hochwft. Herrn Biſchofs über die Frühkommunion der Kinder. Von Pfarrer Heiſer in Biblis. Wann ſoll das Kind zur erſten heiligen Kommunion gehen. Es gab eine Zeit, da meinte man:„Das Kind muß recht alt ſein, mindeſtens 14 Jahre.“ Im Erzbistum Köln hatte man um die Mitte del ſiebzehnten Jahrhunderts die Anſicht vertreten“ „Mindeſtens 16 Jahre, beſſer noch, wenn man heiratet.“ Liebe Mutter! Du meinſt vielleicht, ich ſcherze? Nein, das iſt kein Scherz, ſondern bittere Wahrheit. So weit war man gekommen., In Frankreich war es noch ſchlimmer. Man verlangte durchſchnittlich ein Alter von 15—18 Fahren. In Rouans, einer kleinen Landpfarrei der Diözeſe Nantes z. B., gab es ums Jahr 1739 junge Leute von 18, 20, 22, ja 27 Jahren, die noch nicht zur erſten heiligen Kommunion gegan⸗ gen waren, nicht weil dieſe jungen Leute nicht ge⸗ wollt hätten, ſondern weil ſie noch nicht das nö⸗ tige Verſtändnis hatten. Selbſt wenn dieſe ar- men Menſchen zum Sterben kamen, reichte man ihnen nicht den Leib des Herrn. Obne Wegzeh— rung mußten ſie die Reiſe in die Ewigkeit an- treten. Ich will dir zunächſt erzählen, wie es zur Spätkommunion gekommen iſt Denn im Anfang war das nicht ſo. Du wirſt nun ſtaunen. Die Spätkommunion hat eine ganz traurige und ſon— derbare Abſtammung. Die Eltern der Spätkom⸗ munion ſind nämlich gar nicht katholiſch. Der Vater der Spätkommunion iſt der— Polizeiſtaat; die Mutter eine abſcheuliche Irrlehre, genannt Janſenismus. Dieſe Irrlehre hat den katholi⸗ ſchen Glauben, beſonders in Frankreich, an den Rand des Grabes gebracht, und hat in Tauſenden von Chriſtenherzen das übernatürliche Leben der Seele, die Gnade, zum Abſterben gebracht. Poli- zeiſtaat und Janſenismus ſind die Eltern der Spätkommunion. Das waren ſicher keine heili⸗ gen, von Gott erleuchteten Eltern. Wie kam denn der Staat dazu? Du meinſt, das gehe doch den Staat nichts an. Da haſt du ganz recht, ich meine auch ſo. Aber der Staat kümmert ſich auch heute noch um Dinge, die ihn nichts angehen. Doch, das nur nebenbei. Vor etwa 100 Jahren,— ſo alt iſt etwa die Spät⸗ kommunion bei uns— da führte der Staat den Schulzwang bis zum vierzehnten Lebensjahre ein. Er befürchtete, die Kinder würden ihm davonlau⸗ ſen und ſich um das Staatsgebot nicht kümmern, wenn ſie einmal zur hl. Kommunion gegangen wären. Deshalb ordnete er an:„Die Kinder dürfen erſt bei der Schulentlaſſung zur hl. Kom⸗ munion gehen, alſo wenn ſie 14 Jahre alt ſind. Und damit Punktum.“ Und wenn ein Kind aus irgendwelchen Gründen früher gehen ſollte, mußte es Dispens haben. Das Dispensgeſuch war, was meinſt du wohl, wem vorzulegen?— Dem Kreisrat. Was geht denn den Kreisrat die hl. Kommunion an? So wirſt du fragen. Weißt du auch, worauf der Pſarrer nach den Vorſchriften des Staates zu achten hatte, um ſich ein Urteil über die nötige Reife der Erſtfommunikanten zu bilden? Daß das Kind„Gedrucktes und Geſchrie- benes fertig leſen, lesbar, und diktando oder aus dem Kopf einen Gedanken niederſchreiben könne und im Rechnen, an der Tafel, und im Kopfe, in den vier einfachen Rechnungsarten, wenigſtens mit ganzen Zahlen, geübt ſei“. Wieder wirſt du fra⸗ gen, was das mit der hl. Kommunion zu tun habe? Und der Janſenismus? Der ſagte: Der Menſch iſt nicht würdig, oft und früh zur hl. Kommunion zu gehen. Die Achtung vor dem hl. Sakrament verlangt, daß man wegbleibt. Nach den Forderungen des Janſenismus hätten nut ganz große Hetlige hie und da einmal zur hl. Kommunion gehen dürſen, und vielleicht auch die nicht. N Wie war es denn urſprünglich? Du hörſt doch alle Jahre das Erſtkommuniondekret des Heiligen Vaters. Es wird ja jedes Jahr von der Kanzel verleſen. Dort heißt es:„Die latho⸗ liſche Kirche hat ſchon ſeit ihren erſten Zeiten dafür Sorge getragen, die Kinder Chriſto zuzu⸗ führen vermittelſt der euchariſtiſchen Kommu⸗ nion und ſie ſpendete daher dieſe gewöhnlich ſo⸗ gar Säuglingen. Dieſes geſchah, wie es ſaſt in allen Ritualfen(Bücher, die die Vorſchriften über aottesdbienſtliche Handlungen enthielten“. bis zum —— FF Badu Jayryunverr vortzeſchrieven ir, ver ver Taufe und dieſe Gewohnheit erhielt ſich an man⸗ chen Orten länger. Bei den Griechen und Orien⸗ alen(d. i. im Morgenland) beſteht ſie noch heute. Aber nicht bloß bei der Taufe, ſondern auch in der olge öfters, wurden die kleinen Kinder mit der ötilichen Speiſe genährt.“ Da ſiehſt du, wie es irſprünglich geweſen iſt. Sogar die ganz Klei⸗ men empfingen die hl. Kommunion. Ich werde ſpir ſpäter von einer ſolchen Kommunionfeier zur Zeit Karls des Großen erzählen. Mehr als 1000 Jahre war es ſo in der katholiſchen Welt. Heute findeſt du dieſen Gebrauch noch im Morgenlande, nicht etwa nur bei den Sekten, ſondern bei den mit der katholiſchen Kirche vereinigten Orientalen und Griechen. Dort empfangen heute noch die ganz kleinen Kinder am Tage der Taufe und dann moch öfters die hl. Kommunion. Was hat nun der Heilige Vater Pius 10. an⸗ geordnet? Er ſagt:„etwa um das ſiebte Jahr herum, manchmal ſpäter, manchmal auch früher beginnt die Verpflichtung zu beichten und zu kommunizieren,“ das hat unſer Hochwürdigſter Herr Biſchof wieder hervorgehoben. Wem willſt du nun glauben? Wem willſt du glizeiſtaat? Dem Janſenismu⸗ apſt id dem Biſchof? Wer verſtehr wohl am beſten, is dem Seelenleben des Kin⸗ des frommt Motwendig iſt? Der Polizei⸗ ſtaat? Der Janſenismus? Oder der Papſt ul der Biſchof? Alſo, katholiſche Mutter, von wem wirſt du dich beraten laſſen?„Laß die Kleinen zu mir kommen, und wehret es ihnen nicht!“ Vermiſchtes. Der hohe Wert der Zeitungs⸗ Reklame. Berchtesgaden, 4. Nov. Nach dem Berchtes⸗ gadener Anzeiger hielt der Verkehrsverein von Berchtesgaden ſeine Jahresverſammlung ab, wo⸗ bei einige höchſt bemerkenswerte Mitteilungen über den Erfolg der Fremenverkehrsreklame durch; Annoncen gemacht wurden. Der Referent führte hierzu nach dem genannten Blatte wörtlich folgen⸗ des aus:„Wir haben hier im Jahre 1925 ſehr viel Geld für Fremdenwerbung ausgegeben. Wir hatten dafür im Jahre 1925 einen Rekordbeſuch. Unter dem Zwang der Notwendigkeit eiſerner Sparſamkeit blieb 1926 die Reklame nahezu auf einige völlige ungenügende Inſerate beſchränkt. Berchtesgaden war im Frühjahr nur dreimal im Anzeigenteil der deutſchen Tageszeitungen aus⸗ geſchrieben, während des ganzen Sommers fehlte es in der geſamten Preſſe faſt vollſtändig. Kleine Inſerate einzelner Häuſer, die in der Maſſe der Konkurrnzanzeigen völlig verloren gingen, können an dieſer Feſtſtellung nichts ändern. Das war ein ſchwerer Fehler. Es iſt nicht wahr, daß die paradieſiſche Schönheit unſeres Landes allein als Werbemittel genügt. Hunderttauſende von Wan⸗ derluftigen und Erholungsbedürftigen in allen Volksſchichten erfahren von dieſen Schönheiten nichts, wenn ſie ihnen nicht durch eine entſpre— W Reklame angezeigt, noch beſſer gezeigt wer— en. Ein gutes Haſenjahr. Mannheim, 3. Nov. Wie aus Jägerkreiſen übereinſtimmend berichtet wird, wird uns heuer ein gutes Haſenjahr beſchieden ſein. Bei einem Jagdgang in der Weinheimer Gegend wurden 5 einem Tage nicht weniger als 26 Haſen er— egt. Starker Grenzverkehr an Allerheiligen. Freiburg i. Br., 3. Nov. Anläßlich des Aller⸗ heiligenfeſtes haben bei Raſtatt am Sonntag etwa 8000 Deutſche die Grenze nach Elſaß-Lothringen überſchritten. Deutſche Bau⸗ und Siedlungsgemeinſchaft Darmſtadt. Neuſtadt, 3. Nov. Die von 83 Vertretern be⸗ ſchickte Tagung der pfälziſchen Ortsgruppen der Deutſchen Bau- u. Siedlungsgemeinſchaft Darr ſtadt faßte eine Entſchließung, in der die bayeri⸗ ſche Regierung gebeten wird, das Verbot der Sied⸗ lungsgemeinſchaft aufzuheben und ihr jede Un⸗ terſtützung zuzuſagen. Aufruhr im Newyorker Stadtgefängnis. Newyork, 4. Nov. In dem im Zentrum Newyorks, eine Minute vom Broadway lie⸗ genden Stadtgefängnis Tombs verſuchten ge⸗ ſtern 20 Gefangene unter Führung eines tag zuvor eingebrachten Banditenführers auszu⸗ brechen. Es entſtand ein heftiger Revolver⸗ kampf mit den Beamten, die in Autos herbei⸗ geholt worden waren. Ein Beamter und drei Häftlinge wurden getötet, drei weitere ver⸗ wundet. Der Kampf hielt die ganze Geſchäfts⸗ gegend eine halbe Stunde hindurch in Auf⸗ regung. 1 Ein Nachſpiel zum Eiſenbahnunglück in Langenenbach. München, 4. Nov. Schon vor einiger Zeit be⸗ richteten wir, daß die angebliche Ingenieurswitwe Liſelotte Schracker von der Reichsbahn hohe Ab⸗ findungsſummen verlangte, da ße angeblich bei dem Eiſenbahnunglück in Langenbach zu Schaden gekommen iſt. Außerdem hat ſie in verſchiedene Städten des Reiches Zech- und andere Betrüge⸗ reien verübt und ſich dabei regelmäßig als das Opfer eines Eiſenbahnunglücks hingeſtellt und ſo an das Mitleid der Leute appelliert. Sie wurde feſtgenommen nun an der holländiſchen Grenze und in das Krankenhaus Emmerich eingeliefert, da ſie nicht haftfähig iſt. Es iſt nun feſtgeſtellt worden, daß ſie in Wirklichkeit eine Schachtmei⸗ ſtersfrau aus Gotha iſt. 8 Große Ueberſchwemmungen in der Eifel. Köln, 3. Nov. Wenn auch durch den Witte⸗ rungsumſchlag eine weitere Hochwaſſergefahr für das Rheingebiet im Augenblick nicht mehr zu be⸗ fürchten iſt und ſtellenweiſe ein Rückgang des Waſſerſtandes verſchiedener Nebenflüſſe und ein. Stillſtand des Rheinwaſſerſtandes zu verzeichnen iſt, ſo liegen doch aus verſchiedenen Eifelorten⸗ Meldungen vor, wonach die jüngſten ſtarken Re⸗ genfälle ein gewaltiges Anwachſen der Eifelflüſſe wie Sauer. Salm, Lieſer und Kyll herbeigeführt haben. Weite Flächen. Wieſen und Ackerland. ſind überſchwemmt. In der Vulkaneifel iſt durch die Schneeſchmelze ein ungeheurer Waſſerabfluß in die Täler erfolgt, der in den Jungkulturen bedeutenden Schaden angerichtet hat. In der, Südeifel iſt ein Schlammregen niedergegangen, der mit Säure durchſetzt war, wodurch alle frei— ſtehenden Metallgegenſtände wie abgebeizt aus— ſahen. Auch die Ruhr führt Hochwaſſer und eine Reihe von Talſverren an ihrem Oberlauf laufen bereits über. Die Ruhr zwiſchen Eſſen und Steele gleicht einem See. In Mühlheim an der Ruhr iſt das Waſſer bereits in den niedriger ge— legenen Stadtteilen in die Keller der Häuſer ge— drungen. g Verurteilter Einbrecher. e Mühlheim a. d. Ruhr, 3. Nov. Der berüchtigte Schwerverbrecher Hermann Töller aus Duisburg, der ſeinerzeit in verſchiedenen Städten des Ruhr⸗ gebiets ſchwere Einbruchsdiebſtähle verübt hatte und bereits eine längere Zuchthausſtrafe hinter ſich hat, wurde vom hieſigen erweiterten Schöfſenge— richt wegen mehrerer im Stadtteil Saaren began⸗ gener ſchwerer Einbrüche im Rückfall zu 5 Jahren Zuchthaus verurteilt. Zwei Schiffer ertrunken. Duisburg. 3. Nov. Ein ſchmeros Unalück er- Die Spinne. Noman von Sven Elveſtad. Urheberrechtlich geſchützt dem Stt. Bureau M. Lincke, Dresden 21. Krag und Walentine kehrten zu dem Archi⸗ tekten und dem Rittmeiſter zurück, die ſchon un⸗ geduldig warteten. Asbjörn Krag bewunderte im ſtillen Valen⸗ tinens Geiſtesgegenwart. Obgleich ſie jetzt wahr⸗ ſcheinlich darüber im reinen war, daß der Gru— beningenieur ein anderer war als der, für den er ſich ausgab, und daß ihr eine ernſte Unter— redung bevorſtand, verbarg ſie ihre Spannung und Erregung vollſtändig. Man hatte ſich inzwiſchen faſt der Mitternacht genähert, und Valentine äußerte den Wunſch, aufzubrechen. Der Rittmeiſter und der Architekt boten ihr ſofort ihre Wagen an, Valentine aber wehrte ab. „Herr Kvam iſt ſo freundlich geweſen, mir einen Platz in ſeinem Wagen anzubieten,“ ſagte ſie.„Er wohnt in derſelben Gegend der Stadt wie ich.“ Bald darauf verließ die Geſellſchaft den prachtvollen Saal. Als Valentine und Krag fortgefahren waren, blieben die beiden Kavaliere etwas verdutzt zu⸗ rück. Der Architekt bemerkte:„Der Wagen des Ingenieurs ſagte ſie! Kannſt du das verſtehen, Rittmeiſter? Dort fährt ſie doch weiß Gott in ihrem eigenen Kupee.“ Der Rittmeiſter verſuchte vergeblich ſein Mo⸗ kokel einzuklemmen. Nein, das konnte er nicht verſtehen, er war ganz verwirrt. Schließlich begaben ſie ſich in den Speiſeſaal, um ſich bei einer letzten Flaſche zu tröſten.— Inzwiſchen fuhren die Spinne und Asbjörn Krag nach Valentinens Wohnung in der Oskar— flra ße. Valentine ſchickte den Kutſcher fort und ſchloß ſelbft die Haustür auf. Krag blickte ſich um. Es war ganz dunkel auf der Straße. Als ſie in die Wohnung gekommen waren, drehte Valentine das elektriſche Licht auf. Sie bat Krag, im Salon Platz zu nehmen, ſie würde gleich wieder da ſein. Kaum war ſie verſchwunden. als Kraa das Zimmer haſtig unterſuchre. Es war ern ſehr eleganter Salon, angefüllt mit koſtbaren Fellen und ſeidenbezogenen Möbeln. Beſonders fiel ihm an der einen Wand ein prachtvoller venezianiſcher Spiegel auf, der von Draberien umgeben war. Auf dem Spiegeltiſch davor ſtand eine antike Urne. Vor den Fenſtern hingen dicke Vorhänge. Krag ging hin, zog den einen Vorhang beiſeite und blickte hinaus. Er öffnete das Fenſter. Un⸗ ten war ein Garten mit weicher Erde. Im Notfall, dachte er, kann ich aus dem Fen⸗ ſter ſpringen, wenn ich gegen alle Erwartung überrumpelt werden ſollte. Er ließ das Fenſter offen ſtehen, zog aber den Vorhang wieder vor. Da das Wetter ſtill und warm war, würde man im Zimmer nicht merken, daß eines der Fenſter offen ſtand. Kaum hatte Krag ſeine Unterſuchungen been⸗ det, als Valentine ſchnell ins Zimmer trat. Sie trug noch immer ihr rotes Seidenkleid, das ſchwarze Diamantenhalsband aber hatte ſie abgenommen. Krag ſah gleich, daß ſie viel ernſter war als vorhin in dem erleuchteten Feſtſaal des Hotels. Es war etwas Nervöſes und Unruhiges über ſie gekommen. „Ich bin ſehr müde,“ begann ſie,„und möchte 1 bitten, ſich ſo kurz wie möglich zu faſſen. Es iſt ſpät.“ „Ich habe auch wenig Zeit,“ antwortete Asb⸗ ſörn Krag.„Bevor die Uhr halb zwei iſt, muß ich ein Menſchenleben gerettet haben. Sind wir hier ungeſtört?“ 5 ö Valentine nickte. „Lauſcht niemand im Zimmer nebenan?“ „Nein.“ Asbjörn Krag ging ſchnell auf den großen er bewun⸗ „Ein ſchöner Gegenſtand,“ ſagte und wahr⸗ dern,„ein ſehr ſchöner Gegenſtand ſcheinlich ſehr koſtbar.“ „Hat dieſe Urne etwas mit unſerer Unterre⸗ dung zu tun?“ fragte Valentine überraſcht. -und diefer Spiegel.“ fuhr Kraa unangefoch⸗ eignere uh auf vem dryein ver Bulsburg⸗Lahr.“ Ein Nachen, auf dem ſich drei Mann befanden, fenterte aus einer unbekannten Urſache. Zwei Inſaſſen, zwei Schiffer, ertranken, während der dritte Inſaſſe ſich an einer Ankerkette feſthalten konnte. ö Bergrutſch im Kapland. Lnndon, 3. Nov. Aus Kapſtadt wird gemeldet, daß in Tafel im Tafelgebirge ein ſtarker Erd⸗ rutſch aufgetreten iſt. Mehrere 100 00 Tonnen Felſen und Erde ſind niedergeſtürzt, ſodaß das Gebirge einen vollſtändig veränderten Anblick er⸗ halten hat. Es werden beine Unfälle gemeldet, man glaubt aber, daß; Erdrutſch noch nicht ab⸗ geſchloſſen iſt. Tödlicher Unfall infolge Nachlüſſigteit eines Bahnwärters. Obermenzing, 3. Nov. An der Straßenkreu⸗ zung in Allſch, wo die Straße von Obermenzing die Bahnlinie München⸗Ingolſtadt ſcheidet, wurde ein Motorradfahrer, ein Münchener Bankbeamter, vom Zuge erfaßt und getötet. Nach den eingelei⸗ teten polizeilichen Ermittelungen trifft die Schuld an dem Unfall den Bahnwärter, der es unterlaſ⸗ 01 hatte, die Schranken herabzulaſſen. Der Ge⸗ ötete befand ſich auf der Heimfahrt von einer Geſellſchaft in der Inſelmühle bei Obermenzing.“ Büchertiſch. Die Frühkommunion der Kinder. Praktiſche An⸗ leitung für Prieſter, Eltern und Erzieher. Im Verein mit mehreren Prieſtern des Welt⸗ und Ordensklerus herausgegeben von Hein⸗ rich A. Heiſer, Pfarrer in Biblis.. Auflage. Druck und Verlag von Hermann Rauch in Wiesbaden. Die in anderen Ländern zum Segen der Ju⸗ gend und der Kirche längſt durchgeführte, bei uns in Deutſchland aber vielerorts nocht perhor⸗ kreszterte oder mit argwöhniſchen Augen betrach⸗ tete Frühkommumon der Kinder(etwa vom. Lebensjahre an) hat in Pfarrer Heiſer von Bib— lis emen ſcharfſinngien und warmherzigen An⸗ walt gefunden. Wer den erſten Teil ſeines mit einem oberhirtlichen Vorwort bereits zum zwer⸗ ten Mal in die Welt gehenden Büchleins porur⸗ teilslos auf ſich wirken läßt, gewinnt die Ueber⸗ zeugung, daß er ohne offenbaren Ungehorſam ge⸗ gen klare päpſtliche und biſchöfliche Weiſungen und ohne Verſündigung gegen die Rechte und Be⸗ dürfniſſe der Kindesſeele ſich nicht länger der Be⸗ folgung eines bereits vor 16 Jahren für die ganze Kirche erlaſſenen Dekretes entziehen kann. Denn was an Einwänden gegen die Durchführung des päpſtlichen Erlaſſes und an Gründen für eine Hinausſchiebung des Termins der Erſtkommunion bei uns in Deutſchland geltend gemacht wurde und wird, kann vor dem Forum des Glaubens und der Vernunft, vor das der Verfaſſer dieſe Aus⸗ flüchte zieht, wirklich nicht länger beſtehen. Als praſtiſcher Seelſorger begnügt ſich Pfarrer Heiſer aber nicht damit, die Notwendigkeit der Frühkom⸗ munion erwieſen und ſämtliche Bedenken dage⸗ gen zerpflückt zu haben, er gibt im 2. Teil auch eine praktiſch erprobte Anleitung, wie Prieſter und Lehrperſonen die Kleinen auf ihren großen Tag vorbereiten und ihnen ohne allzugroße Mühe alle notwendigen Kenntniſſe und Uebungen bei⸗ bringen und alle wünſchenswerten Tugenden em⸗ pflanzen können. Beſonders ſympathiſch berührt der Nachdruck, mit dem er die Notwendigkeit der Mitwirkung der Mutter bei der Durchführung des Kommuniondetrets„Quam ſingulari“ betont. Die chriſtliche Mutter und Erzieher findet in dem Büchlein einen Leitfaden, nach dem ſie die Vorbe⸗ reitung und den Unterricht der von Gott ihr zu⸗ erſt anvertrauten Kindesſeele ſelbſt in die Hand nehmen und durchführen kann, wenn aus irgend emem Grunde eine Unterweiſung durch den Seel⸗ ſorger nicht möglich ſein ſollte. Möchten darum meben Prieſtern und Lehrperſonen gerade die Mütter unſerer Kleinen ſich eifrig in das Büch⸗ lein, namentlich in ſeinen, pratliſchen Teil verne⸗ fen! Es wird ihrem Kinde zum Heil und det Mirche Deutſchlanos zum Segen ſein. V. Sch. 1 RNechtsbrieffaſſen Finderlohn(8) muß der. Eigentümer dem Find zahlen, wenn dieſer ihm die gefundenen Sgchen auz⸗ händigt. Dies haben Sie getan, indem Sie die dem Heuhaufen ideen Gold⸗ und Silberſachen dem beſtohlenen Uhrmacher zurückgeſtellt haben. Irgend welche Einwendungen gegen. n Anſpruch auf Finder. lohn kann der Uhrmacher nicht machen. Daß die S um Teil beſchädigt waren, ändert an Ihrem Recht auf uszahlung. We d dt nichts. Nur die Beſchädie beeinflit die Höhe des Finderlohns für Sie ungunftig daß der Finderlohn nur nach dem Wert bexechnet wit, 915 ge det 1518 1800 1 1 beträgt erte bis zu ar roz., von dem Mehrwert 1 Prozent. f 0 Baudarlehn. Wenn die Reichsbahnarbeiter-Penſi N laſſe Ihnen durch ſchriftlichen Vertrag die eltern 1000, Mark zugeſichert hat, ſo hat ſie Ihnen die 1000 Mark zu gewähren, ganz gleichgiltig, ob die Stadt von Ihnen verlangt, daß Sie ihr das Grundſtück über⸗ eignen. Denn in erſter Linie kommt doch das im Grundbuch eingetragene Grundſtück in Betracht und da Sie der Eigentümer ſind, können Sie mit Ihren Grundſtück machen, was Sie wollen. Wenn der Be⸗ zirkswohnungsverband mit ſeinen 9000 Mark vor der 1. Hypothek von 2000 Mark den Vorrang eingeräumt bekommen hat, ſo treten allerdings die beiden Hypothe⸗ ken von 2000 und 1000 Mark an 2. und 3. Stelle Einer beſonderen Hinzuſchreibung der 1000 zu den 2000 Mark bedarf es aber nicht. Auf alle Fälle können Sie aber das Ihnen von der Reichsbahnarbeiter⸗ penſionskaſſe zugebilligte Geld für den Weiterbau ver⸗ wenden. Auch kann die Stadt Ihnen den Weiterbau mit dem Gelde der Eiſenbahnerkaſſe aus dem Grunde nicht verbieten, weil Sie auf ihren Vorſchlag nicht eingegangen ſind. Ebenſowenig kann ſie verhindern, daß das Grundbuchamt Ihnen den Hypothekenbrief über die 1000 Mark ausſtellt. Wenn Ihr Grundſtück fertig⸗ geſtellt iſt, ſo müſſen Sie bei der Baupolizeibehörde beantragen, daß der Bau abgenommen wird. Hierbei prüft die Baupolizei, ob das Grundſtück auch in ge— ſundheitlicher Beziehung allen Erforderniſſen entſpricht. Führerſchein. Als Kraftfahrzeugführer ſind Sie ver⸗ pflichtet, Ihren Führerſchein ſowie die Zulaſſungsbe⸗ ſcheinigung bei jeder Fahrt mitzuführen und auf Ve langen den Polizeibeamten, vorzuzeigen. Verweigern Sie die Vorzeigung unter Hinweis, daß ja die Nummer des Wagens zur Feſtſtellung genüge, ſo machen Sie ſich ſtrafbar. Dieſelbe Beſtimmung bezüglich des Mit⸗ führens und Vorzeigens gilt auch für die Steuerkarte. Umzugsentſchädigung für Soldaten. Soldaten haben auf Grund des Wehrmachtverſorgungsgeſetzes einen Rechtsanſpruch auf eine einmalige Umzugsentſchädigun wenn ſie infolge Uebertritts in einen bürgerlichen Ber innerhalb von zwei Jahren nach der Entlaſſung ihren Umzug ausführen, Gründen die entlaſſenen Soldaten ihren Hausſtand aber erſt nach dem Ausſcheiden aus Reichswehr, ſo darf die Umzugsentſchädigung nur dem Satze für Unverheiratete gezahlt werden. Für di Bemeſſung der Umzugsentſchädigung ſind diejenigen Verhältniſſe maßgebend, wie ſie im Zeitpunkte de Eintritts des den. Anſpruch auf Umzugskoſten recht⸗ fertigenden Exeigniſſes— alſo im Zeitpunkt der Ent⸗ laſſung— waren. Wandergewerbe. Trotzdem Sie einen Wandergewerbe⸗— ſchein beſitzen, brauchen Sie noch einen beſonderen E laubnisſchein, wenn Sie am Orte Ihrer Niederlaſſung Ihr Gewerbe auf Straßen und anderen öffentlichen Orten auch ohne vorherige Beſtellung von Haus zu Haus betreiben wollen. Dieſe Anordnung hat vor kurzem der Handelsminiſter getroffen. Der Erlaubnis⸗ ſchein wird durch den Wandergewerbeſchein, nicht erſetzt. Sie müſſen ſich deshalb wegen des Erlaubnisſcheines mit der Gemeindebehörde in Verbindung ſetzen. Aufwertungsſtreit. Die Entſcheidungen der Auſwer— tungsſtelle können nicht durch Berufung angefochten werden. Gegen ſie findet die ſofortige Beſchwerde ſtatt, Ueber die ſofortige Beſchwerde entſcheidet das Land- gericht. Gegen die Entſcheidung desſelben iſt die ſo— fortige weitere Beſchwerde an das Oberlandesgericht uläſſig, wenn die Entſcheidung auf einer Verletzung des Heſetzes beruht. Die rechtskräftige Entſcheidung der Aufwertungsſtelle iſt für die Gerichte und Ver— waltungsbehörden bindend. * Nur kleine Rechtsfragen von allgemeinem Intereſſe, die uns ſchriftlich aus unſerm Abonnentenkreiſe zugehen werden hier— jedoch unter Ausſchluß der Haftung beantwortet. Briefliche oder mündliche Rüdkäußerung 4 u erfolgt in keinem Falle. len fort,„das ist ein ſeyr ſchones Stucr.— Als er die Urne wieder auf ihren Platz ſetzen wollte, machte er eine ungeſchickte Bewegung, ſo daß er mit der Urne in den Spiegel ſtieß. Der Spiegel ging in Scherben, die klirrend auf die Erde fielen. „Ich bitte um Entſchuldigung,“ ſagte Krag und machte ein unglückaches Geſicht,„ich bitte tauſendmal um Entſchuldigung. Ich werde mit Vergnügen den Spiegel erſetzen.“ Valentine ſtand ſprachlos vor Erſtaunen über ſeine Verheerung. Krag aber griff ruhig in das große Loch, das er in den Spiegel geſchlagen hatte. Seine Hand ſtieß gegen eine wollene Decke, Drucke nachgab. „Dachte ich mir's doch,“ murmelte er und ſchob den ganzen Spiegel zur Seite.„Ich hab es mir ja gleich gedacht, daß dieſer ſchöne Spiegel eine Oeffnung verbirgt.“ Hinter dem Spiegel war nur eine dunkle Por⸗ tiere. Indem Krag die Portiere beiſeite riß, hörte er, wie eine Türe im Nebenzimmer zuge⸗ ſchlagen wurde. Er ſprang ins Zimmer, taſtete nach dem elektriſchen Knopf und drehte das Licht au. Er befand ſich in einer Art Eßzimmer. Ein ſchnellprüfender Blick überzeugte ihn davon, daß klein Menſch im Zimmer war; aber er war ſicher, daß jemand es ſoeben verlaſſen hatte. Ein Spion, der hinter dem Spiegel ihrer Unterredung hatte zuhören wollen. Krag ging hin und ſchloß die Tür ab. Dann kehrte er wieder, an dem zerſchlagenen Spiegel vorbei, in den eleganten Salon zurück, wo Valentine ruhig auf ihn wartete. Er ſchloß auch die Tür des Salons ab. Darauf wandte er ſich an die Spinne. „Ich bewundere Sie,“ ſagte er.„Ihre Ruhe und Ihr Schweigen imponiert mir wirklich.“ „Und ich bin ganz ſprachlos über Ihre Frech⸗ heit,“ antwortete ſie. „Bereuen Sie, daß Sie mich zu ſich herein⸗ „Nein,“ antwortete die Spinne, und aus ih⸗ ließen?“ ren Augen leuchtete Triumph. Sie fügte hinzu: „Ich habe das Gefühl, als ob Sie in eine Falle gegangen ſind, Herr Detektiv.“ Spiegel zu und hob die antike Urne. 5 Asbjörn Krag zuckte die Achſeln. .„Laſſen Sie uns ernsthaft miteinander reden antwortete er.„Das Fahrwaſſer iſt klar.“ Achtzehntes Kapitel. Maſontine wor fſohr Hlaß gemorden. die bei ſeinem nehmen erzählt es mir. Hand zittert!“ Als ſte Asvlorn rugs drohende Hattung ſay, ging ſie zur elektriſchen Glocke, um Hilfe herbei⸗ zurufen. Der Detektiv hatte in einer Sekunde ihre Be wegung durchſchaut. Mit einem Ruck riß er die elektriſche Leitung durch. „Verſuchen Sie nicht zu ſchreien,“ ſagte er, „das würde Sie teuer zu ſtehen kommen.“ Valentine blieb ſtehen und ſtützte ſich gegen einen Stuhlrücken. Sie war offenbar in heftig⸗ ſter Erregung. Ihre Bruſt wogte auf und nie— der, und ihre großen, dunklen Augen ſprühten vor Wut. „Haben Sie die Abſicht, mich zu ermorden!“ fragte ſie. „Vielleicht,“ antwortete Krag. Er zeigte auf einen Seſſel. „Nehmen Sie Platz,“ ſagte er,„vorher habe 85 jedenfalls noch etwas mit Ihnen zu beſpre 1 „Vorher?“ Der Detektiv ſah ſie feſt an. „Sie ſind ja ganz bleich,“ fuhr er fort.„Sie enttäuſchen mich, gnädige Frau.“ „Warum?“ „Weil ich glaubte, daß man Ihnen keine 27 01 einflößen könne. Aber jetzt haben Sie naſt.“ Valentine machte eine abwehrende Bewegung mit der Hand und wollte etwas erwidern, et aber ließ ſie nicht zu Worte kommen. „Ich kann Ihnen übrigens auch die Verſiche⸗ rung geben,“ ſagte Asbjörn Krag ernſt und mit erhobener Stimme,„daß Sie ſich niemals in einer gefährlicheren Lage befunden haben.“ „Wirklich? Hier in meiner eigenen Woh⸗ nung, meinem privaten Salon?“ 1 „Wie kommen Sie daß ich Angſt habe?“ „Das iſt ja deutlich zu ſehen. Ihr ganzes Be⸗ Sehen Sie, wie Ihre Sie zog unwillkürlich ihre Hand zurück. „Sie kennen mich alſo,“ fuhr Asbjörn Krag darauf, fort.„Ich bin nicht der Grubeningenieur Kvam.“ „Den Verdacht habe ich gleich gehabt.“ „Ich bin der Detektiv Asbjörn Krag.“ „Das bezweifle ich.“ „Für wen halten Sie mich ſonſt?“ keln 2 Dialer d Seas) Sie müſſen es ſich alſo gefallen laſſen, Aller Art Ein großer Posten Taschentücher d unter freie Welsse Linon-Taschentfieher 25 solide Qualität, 42 u. 46 groß Stück 35, 30, Pl. 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Durch die Er 3 Stück im Karton Ch 1 . der ganze Karton jetzt 1.25, 1.10, 83, 65 Pf. 56 339 in linksſeitig in ungefähr 10 Zentimeter Länge abgenähten Abnäher erzielt man den bluſigen Effekt. Jugendlich und ſchick iſt der Mantel 339 aus ſchwarzem oder negerbraunem Velours de laine. Sehr apart wirkt der hohe bogig angeſetzte Pelzbeſatz. Die geraden Bahnen betonen die ſchlanke Linie. Unter den Pelzmänteln bleibt Seal der praktiſchſte und preiswerteſte⸗ Fiege, als Siraffe, Antilope, Jebra, Feh⸗Rid, Fohlen uſw. verarbeitet, liefert das Material für ſportliche Jacken und Mäntel pelzmäntel uns Jacken zeigen einfache und gerade Formen ⸗ die Kragen der pelzmäntel werden oft gezogen, bei Pelzjacken aus andersartigem Material gearbe zeigt an der dreiviertellangen Jacke oder dem Mantel pelzbeſotz, pelzmuffen, für die in Deutſchland Zur Zeit unſerer Groß— eltern und Urgroßeltern war ein Pelz eine Not- wendigkeit. Nicht, daß ge- rade das Klima rauher geweſen wäre, als es in unſeren Tagen iſt, aber die Lebensbedingungen waren andere: die Eiſen⸗ bahnen waren, wenn über— haupt vorhanden, recht primitiv, die braven, alten Poſtkutſchen überhaupt nicht heizbar, die Ver— kehrsmittel in Stadt und Land ſo wenig entwickelt, daß jeder Weg, der nicht zu Fuß zurückgelegt wer⸗ den konnte, nur zu Wagen erledigt werden mußte. Wollte man alſo nicht jämmerlich frieren, dann mußte man eben einen Pelz haben. Billig war er ja nicht, aber dafür auch dauerhaft, geradezu ein Erbſtück, das chenerationen durchhielt. In unſerer Zeit iſt der Pelz nun keine Notwendigkeit mehr: die Verkehrsmittel ſind aus⸗ gezeichnet und ſelbſt das modernſte und„luftigſte“, das Vaſſagierflugzeug, verfügt über molligſte Heizung. Des⸗ wegen verzichtet aber unſere Generation noch lange nicht auf den Pelz, ſie braucht ihn weiter, teils als Schutz gegen die Kälte(denn es ſcheint, daß wir da recht verwöhnt ſind). vor allem aber als ſchmückendes Kleidungsſtück. Und nach⸗ dem ſich die Mode ſeiner bemächtigt hat, müßte man faſt be⸗ fürchten, daß es bald keine Pelztiere mehr auf unſerer Erde gibt, ſo allgemein iſt die Nachfrage nach Pelzen geworden. Die ſogenannten„echten“ Pelze ſind natürlich auch wirklich ſo rar geworden, daß nur wahre Kröſuſſe ſie ſich leiſten können. Wenn man hört, daß ein Mautel aus dem könig⸗ lichen Zobel heute 50 000 Reichsmark koſten würde, wenn es überhaupt gelänge, die erforderlichen Felle noch zu⸗ ſammenzubringen, kann man ermeſſen, wie unmöglich dem Durchſchnittsbürger heute die Anſchafſung eines„echten“ Pelzmantels iſt! Aber an ſolche Dinge denkt ja heute auch kein vernünftiger Menſch mehr: dieſe„echten“ Pelze ſtehen außer dem Bereich der Möglichkeiten, und trotzdem brauchen wir auf den Pelzmantel nicht zu verzichten! Dieſe uner— ſchwinglich koſtbaren Pelztiere, der Fachmann nennt ſie „Edelpelze“, mögen ruhig ausſterben, wir wiſſen uns auch ſo zu helfen. Denn wozu leben wir in dem Lande, deſſen Kürſchner als die beſten in der ganzen Welt bekannt ſind? Wir Deutſchen haben ſoviel erfunden und entdeckt, warum alſo ſollten wir nicht auch neue Pelztiere entdecken, wenn wir ſie brauchen? Wir ſchweiken alſo heute nicht mehr in die Ferne, ſondern nehmen das naheliegende Gute: die brave Ziege, das muntere Kaninchen und den Ee 1 Die verwandeln ſich dank der geſchickten„Blend“-Arbeit der deutſchen Kürſchner in Seal, Zickel raſs, Fohlen, als modernſtes in Gazelle, Leopard, Zebra— alſo in die aller⸗ exotiſchſten wilden und zahmen Tiere, ganz wie wir wollen. Der beliebteſte Lieferant des Materials für unſern eleganten Pelz iſt und bleibt das Kaninchen: der modiſche Sealmantel iſt heute ſchon in einfacheren Qualitäten zu billigen Preiſen zu haben! All die andern Wundertiere, Hauptſäch⸗ lich aus Ziegenfellen hervorgezaubert, ſind zwar zum Teil ebenſo billig und noch billiger, aber ihrer lebhaften Farben wegen doch nur vorübergehende Erſcheinungeu. Das aber macht ſie dann wieder zu teuer: man kann doch nicht jedes Jahr einen neuen Pelz anſchaffen! Außerdem wird der ſtets vornehm wirkende Sealmantel, der nun ſchon ſeit Jahren immer modern blieb, ſich beſſer für alle Gelegenheiten ver— wenden laſſen als die hellfarbigen Mäntel, die mehr ſport⸗ lichen Charakter tragen. Für den Nachmittag und Abend iſt er immer richtig! Natürlich wählt man ihn ſtets ſo, daß er niemals zu ausgeprägten modiſchen Charakter trägt, um ihn mehrere Saiſons tragen zu können: kleine Nuancen, wie etwa der augenblicklich moderne gezogene Fragen, laſſen ihn modiſch erſcheinen und ſich beim Wechſel der Mode be⸗ quem abändern. Damit ſoll nicht geſagt ſein, daß der glatte Kragen unmodern iſt; auch er erfreut ſich großer Beliebtheit. Eins haben beide Kragenſormen gemein: ſie ſtehen hinten ſehr hoch und geben damit— neben dem Schutz des bei allen Bubiköpfen ſonſt der Witterung zu ſehr ausgeſetzten Nackens — dem Geſicht einen reizvollen Rahmen. Im übrigen ſind ſie gerade und ſchlicht gearbeitet. Gleiches gilt auch für die Pelziacken, die immer feſch und jugendlich ſind. Sie wollen mehr durch das Material als durch den Schnitt wirken: Hier feiert Ziegenfell, als Fohlen, Feh⸗Kid, Zickel raſe aufgemacht. itet/ pelz iſt als Beſatz für den Wintermantel die große mode Auch das Complet der ſogar zum Stoff paſſend eingefärbt wird= paris betreibt die Wiederkehr der Intereſſe beſteht. Triumphe. Oft beleben Kragen und Aermelſtulpen aus an derem Pelz, meiſt aus dem faden amérik. Opoſſum, die ſchlichten Formen, oder die geſchickte Zuſammenſetzung des Materials der Jacke ergibt regelmäßige Muſterung. Immerhin aber iſt heute ein Pelzmautel oder eine Pelz⸗ jacke doch noch eine recht beträchtliche Ausgabe. Damit nun aber die, deren Geldbeutel ſolche Angriffe leider nicht aus— halten können, nicht abſeits ſtehen müſſen, hat eine freund— liche Mode für den Winter Pelzbeſatz an Mantel und Koftüm vorgeſchrieben. Langhaarig oder kurzgeſchoren, unter den allerſeltſamſten Namen, die manchmal wirklich auf die Heimt der Pelzträger deuten, wie Zigcacha, ein argen⸗ tiniſches Nagetier— die neueſte Entdeckung der Pelzfucher! — meiſt aber immer wieder neue Erſcheinungsformen der billigen Pelzlieſeranten unſerer Heimat darſtellen, bilden Pelzkragen und Pelzſtulpen, eventuell im Verein mit breitem Pelzbeſatz am unteren Rand, einen ſehr reizvollen Schmuck, der wirklich nicht allzu teuer auch für den ſparſam Rechnen⸗ den iſt, dabei aber jeden Mantel beſonders elegant geſtaltet. Zu dem modernen Wollkord, deſſen Rippen oft durch ge⸗ ſchickte Verarbeitung ganz beſonders hübſche Wirkungen geben, dem Wollvelours, dem weichen Kaſha und Duvetine, vor allem zu dem modernen Samt wirkt immer Pelz als Vervollkommnung gut; ſei er in ſeiner Naturfarbe— d. h. der Naturfarbe von Kürſchners Gnaden— verwendet oder paſſend zum Stoff eingefärbt. Letzteres iſt zwar ſehr modern, macht aber die Weiterverwendung des Beſatzes in ſpäteren Saiſons recht ſchwierig. Man wird ſich darum dieſen Luxus vielleicht nur an einem eleganten Complet geſtatten, deſſen dreiviertellanger Jacke oder ergänzendem Mantel der ein⸗ gefärbte Pelz die letzte Betonung vollendeter Harmonie ver⸗ leihen wird. Unbedingt notwendig iſt das aber auch hier nicht! Nach neueſten Meldungen ſoll die Pelz⸗ muffe in dieſem Jahre wieder modern werden.