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Die Frage einer Erhöhung der Erwerbsloſenunterſtützung ſtand als Hauptpunkt auf der Tagesordnung. eber die Ausſchußverhandlungen erſtattete zunächſt Bericht der Abg. Brey(Soz.) Er legte folgende vom Ausſchuß eingebrachten Anträge vor: Die Reichsregierung wird er⸗ ſucht, in der unterſtützenden Erwerbsloſenfür⸗ a) bis 31. März 1927 die Bezüge der Hauptunterſtützungsempfänger mit Wirkung vom 28. November 1926 ab zu erhöhen für ledige Erwerbsloſe um 15 Prozent, für alle übrigen um 10 Prozent; p) die obere Grenze ſo zu geſtalten, daß auch das vierte Kind vollen Zuſchlag erhält: c) durch Ausführungsbeſtimmungen, ſicher zu ſtellen, daß die Prüfung der Bedürftigkeit gleichmäßig und entgegenkommend behandelt wird. Kleiderbeſitz, Spargroſchen, Hausrat u. kleines Eigenheim darf nicht zur Verneinung der Bedürftigkeit führen. d) es iſt zu verhöten, Arheitsſtellen mit fortlaufender voller Ne beitstätigkeit im Wege der Pflichtarbeit beſetzt werden; e) die Anwartſchaften in der Invaliden, Angeſtellten und knapyſchaftlichen Penſions⸗ verſicherung ſind unbedingt ſicher zu ſtellen. Weiter wird die Regierung um Geſetzes⸗ vorlagen erſucht, wonach gegen erwerbsloſe Mieter nicht ein Verfahren wegen rückſtändi⸗ ger Miete mit dem Ziele der Zwangsräu⸗ mung geführt werden kann und wonach das Wochengeld der Ehefrau und die Leiſtungen der Familienwochenhilfe nicht auf die Wo⸗ chenunterſtützung des Ehemannes angerechnet werden dürfen. Die von den Regierungspar⸗ teien geforderte Kriſenfürſorge für die ausge⸗ ſteuerten Erwerbsloſen iſt heute morgen be⸗ kanutlich im Ausſchuß daran geſcheitert, daß bei Stimmenthaltung der Deutſchnationalen, der Wirtſchaftl. Vereinigung und der Völki⸗ ſchen der ſozdem. Antrag angenommen wor⸗ den iſt, der die Grenze für die Unterſtützungs⸗ zeit überhaupt beſeitigt. Weiter haben die So⸗ zialdemokraten für die Plenarverhandlung neue Antröge eingebracht, wonach die Bezüge der Hauptunterſtützungsempfänger um 30 Prozent, die Familienzuſchläge um 20 Pro⸗ zent erhöht werden ſollen. Die Kommuniſten lordern eine Erhöhung um 50 Prozent. In der Ausſprache trat der Aba. Brey (Soz.) nach Erledigung ſeiner Aufgabe als Berichterſtatter in ſeiner Eigenſchaft als Ab⸗ geordneter für die obengenannten weiter— gehenden ſozialdemokratiſchen Forderungen ein. 288 Abg. Schul z⸗Bromberg(Dntl.) er klärte, daß die Mehrheit ſeiner Partei die Vorlage ablehnen werde, weil ſie nicht das Lohnklaſſen⸗Syſtem bringe, ſondern die Ledi gen und Jüngeren gegenüber den Familien bevorzuge. Abg. Andre(Zentrum) dagegen unter⸗ ſtützte den Antrag des Ausſchuſſes und wies auf die Gefahr der zunehmenden Proletariſierung des Bürgertums hin. Dieſe Entwicklung, in der wir ſtünden, dürfe nicht ſo weiter gehen. Man brauche Lohnſteigerungen, weil dieſe die ganze Wirt⸗ ſchaft belebten. Hierauf ergriff Reichsarbeitsminiſter Dr. Brauns das Wort zu einer längeren Rede, in der er zunächft auf den Rückgang der Erwerbs- loſenziffer um 700 000 Köpfe ſeit dem 1. März des Jahres hinwies, was einerſeits auf die nicht zu verkennende weſentliche Beſſerung des Arbeitsmarktes, andererſeits aber auch auf die Bemühungen der Regierung zur Ar⸗ beitsbeſchaffung zurückzuführen ſei. Allerdings könne eine dauernde Beſſerung des Arbeitsmarktes nur aus der Wirtſchaft ſelbſt heraus erwachſen. Es wirke immerhin beunruhigend, wenn bei der ſchlechten Lage des Arbeitsmarktes in einzelnen Betrieben noch viel Ueberarbeit geleiſtet werde, um die Einſtellung neuer Arbeitskräfte zu umgehen. die Regierung mache daher vor der Verge⸗ bung der Arbeiten ſtets zur Bedingung, daß eine Ueberſtunden gemacht werden dürfen. Sollte dies keinen Erfolg haben, ſo werde das Mittel der Geſetzgebung angewandt wer⸗ Thoiry— ein weltpolitiſches Problem. Zeitmaß der Verhandlungen von Thoiry alle In einem Teil der deutſchen Preſſe iſt die Auffaſſung der Reichsregierung zum Teit ſtark kritiſiert worden, daß von einem Ab⸗ bruch der Thoiry⸗Verhaudlungen nicht ge⸗ ſprochen werden könne, daß vielmehr auf bei⸗ den Seiten der in Frage kommenden Leiter der Außenpolitik der ehrliche Wille vorhan⸗ den ſei, das Thoiry-Problem zu einem glück⸗ lichen Ende zu führen. Dieſe Kritik hat ſich zweifellos beeinfluſſen laſſen von gewiſſen Meldungen in der ausländiſchen und eines Teiles der deutſchen Preſſe. Es iſt ſchon bei früheren Gelegenheit auf das Tendenziöſe je⸗ ner Meldungen hingewieſen worden, die Amerika als Gegner des Thoiry⸗Gedankens hinſtellten, die das Hineinziehen der Oſtfra⸗ gen in das deutſch⸗franzöfiſche Verſtändi⸗ gungsproblem behaupteten, die Frankreich nachſagen, es erſtrebe in der Militärkontroll⸗ frage die Mehrheit in der vom Völkerbund zu bildenden Inveſtigationskommiſſion und anderes mehr. Es iſt ſchon früher daß ſich größere Schw in den Verhandlungen gezeigt haben, al, man zunächſt annehmen konnte und daß dieſe Schwierigkeiten von beſtimmter intereſſterter Seite künſtlich geſchaffen würden. ausgeführt worden, Ju Frankreich ſind drei Strömungen in der Frage der deutſch⸗franzöſtiſchen Ver⸗ ſtändigung feſtzuſtellen. Zu der erſten Gruppe gehören diejenigen, die Briand auf ſeinem Wege unbedingt folgen, die aber dennoch auch die Frage erheben, ob für den Schutz Frank⸗ reichs an ſeinen Oſtgrenzen nicht noch mehr getan werden könne. Hinter der zweiten Gruppe ſteht die große franzöſiſche Informa— tionspreſſe, die an ſich nicht prinzipiell gegen eine Verſtändigung mit Deutſchland iſt, die Briand aber den Vorwurf macht, ſeine Trümpfe Deutſchland gegenüber zu billig aus der Hand gegeben zu haben. Dieſe Strömung har auch unter den franzöſiſchen Kabinetts⸗ mitgliedern einige Anhänger, die ſich beſon⸗ ders dahin äußern, daß eine Mobiliſierung der deutſchen Eiſenbahnobligationen auch ohne Deutſchland möglich ſei.(Wie ſalſch dieſe Aufgabe iſt, ergibt ſich allein ſchon aus der Tatſache, daß es ſich bei der Eiſenbahn— obligations-Mobiliſierung um eine Umwand— lung von Reichsmark in Dollar handelt, alſo ein ſinanzpolitiſches Problem, das nur mit Zuſtimmung Deutſchlands gelöſt werden kann.) Die dritte Gruppe der Thoiry⸗-Politit in Frankreich wünſcht die ganze deutſch ſran⸗ zöſiſche Verſtändigung zum Teufel. Es ſind gerade jene Kreiſe, die verſuchen, das fran— zöſiſche Volk durch die Behauptung von der nicht garantierten Sicherheit Frankreichs an ſeiner Oſtgrenze kopfſcheu zu machen, jene Kreiſe, die die Garantierung der polniſch— tſchechoſlowatiſchen Grenze uſw. fordern. Auch in Deutſchland ſollte man wiſſen, daß dieſe drei Strömungen in Frankreich hef— tig miteinander im Kampfe ſtehen. In Frank⸗ reich würde die Oppoſition gegen die deutſch— franzöſiſche Verſtändigung ſich zweifellos we⸗ niger laut benehmen, wenn ihr aus Deutſch⸗ land die einmütige Auffaſſung entgegen⸗ ſchallte:„Wenn ihr Franzoſen eine deutſch⸗ franzöſiſche Verſtändigung nicht wollt, dann laßt Ihr's eben bleiben.“ Auf jeden Fall iſt es falſch und entſpricht vor allem nicht der Auffaſſung der Neichs⸗ regierung, daß aus den deutſchen Preſſeerör⸗ terungen der Eindruck gewonnen werden muß, als dränge Deutſchland auf ein mög lichſt raſches Ergebnis. Tatſache iſt, daß das chwierigkeitenſin Erwartungen überſchritten hat. Niemand ver⸗ mag heute zu ſagen, wie die Dinge ſich wei⸗ ter geſtalten werden. Das ändert aber nichts an der ganzen Bedeutung der Thoiry-Idee. Es hat keinen Zweck, zu leugnen, daß die Verhandlungen gegenwärtig auf einem toten Punkt angelangt ſind. Das hat aber nichts Beunruhigendes an ſich. Haben wir jemals in Deutſchland Verhandlungen geführt, die eines Tages nicht auf einem toten Punkt an⸗ gelangt waren und die ſchließlich dennoch zu einem guten Ende geführt werden konnten? Die deutſch⸗ruſſiſchen Verhandlungen bei⸗ ſpielsweiſe haben eineinhalb Jahre gedauert und ſie baben mehr als einen toten Punkt überwinden müſſen. Deutſchland hot keinen Anlaß, gerade bei diefen Thoiry⸗ Verhandlungen die Nerven zu verlieren. Hat ihn umſoweniger, als es ſich hier um bi Frage handelt. die mit den vielen noch n Weltfragen in bat jedenfalls den An . rbindung 0. 5 de hoiry⸗Gedanke ſich all 8 als— ob der hlich zu einem weltpolitiſchen Problem wirft u. a. auch die Frag auf, ob die Räumung des Rheinlandes als nöchſtes Ziel der Thoirv-Idee angeſtrebt war, vorläufig zurücktreten ſoll hinter einer Generalreviſion des Im Ausland iſt jedenfalls allgemein der Ein⸗ druck vertreten, daß die deutſchen Leiſtungen begrenzt ſind durch di Röglichkeit, inwieweit die deutſchen Eiſenbahnobligationen auf dem internationalen Markt untergebracht Werden können. Zu den Männern, die öffentlich aus ſprechen, daß eine Reviſion des Dawespla 8 notwendig iſt, gehören u. a. die Chefs licher großen internationalen Bankorgan tionen, zablreiche anerkannte Finanzſachver ſtändige uſw. ö Die Frage, ob man für die! (Rheinlandräumung uſw.) oder fi Löſung(Dawesplan-Reviſion) ei kann niemand, der ſich gewiſſenhaft mit einem glatten Ja oder Nein bean Für Deutſchland kommt es vor alle an, zu erfahren, wie weit die?! angeſtrebten Reviſion des hen ſoll. Eine Löſun i ſcheint nicht in einer führbar zu ſein, o durch Schaden erki. den Thoiry⸗Gedanken be ergibt ſich u. a. auch der Se einem Ueberhandnehmen der deutſchen Sachleiſtun gen. Das iſt jedenfalls b i halb in jenen L6 r Dawesplanes gedrängt w Reviſion des Dawesplane— eine deutſch-franzöſiſche, ſondern auch internationale Frage, weil mit ihr die der interalliierten Schulden an Verbindung ſteht. Für die deutſche Regierung liegt ſomit in keiner Weiſe ein Anlaß vor, die Thoiry⸗Ver handlungen zu überſtürzen. Sie wird jeden⸗ falls in Fortſetzung der Debatte ihrerſeits nicht drängen. Wenn ſich hinter dieſe Auffaſ⸗ ſung die Oeffentlichleit und die deutſchen Parlamente ſtellen, dann iſt nicht daran zu zweiſeln, daß aus dieſen Verhandlungen, mö⸗ gen ſie ſich auch noch ein Jahr hinziehen, ein Jahr dauern, ein günſtiges Ergebnis zu er warten iſt. auswächſt. Das Dawesplanes. * 1110 Tritte. eine Frage Amor! Amerika den müſſen. Das gelte auch für die bedauer⸗ liche Erſcheinung, daß bei der Rationaliſie⸗ rung zumeiſt ältere Arbeiter und Angeſtellte entlaſſen werden. Im weiteren Verlauf ſeiner Ausführungen betonte der Miniſter mit gro⸗ ßem Nachdruck, daß eine Erweiterung des Kreiſes der unterſtützten Erwerbsloſen und eine Erhöhung der Bezüge bis zur Höhe des Normallohnes eines Arbeiters die verderb⸗ liche Wirkung zeitigen werde, daß der Wille zur Arbeits annahme vermindert werde. Schon jetzt hätten viele Arbeitsloſe beinahe den Normallohn eines Arbeitenden erreicht. Zum Schluß kam der Miniſter auf die bereits im Ausſchuß erwähnte Idee der Regierung zurück, für die ausgeſteuerten Er⸗ werbsloſen eine beſondere Kriſenfürſorge f n einzurichten, die praktiſch dasſelbe ſei wie 105 eee der Bezugsdauer der Un⸗ terſtützung. Allerdings müſſe die Regierung grundſätzlich den größten Wert darauf legen, daß die Bezugsdauer nicht über ein Jahr ausgedehnt werde. [gramm Abg. Thiel(D. Vp.) ſetzte ſich für den Aus ſchußantrag ein. Darauf wurden brochen und auf Samstag vertagt. Inzwiſchen iſt ein kommuniſtiſcher trauensantrag gegen den Reichsarbeitsm ſter eingegangen. die Beratungen abge— mittag 12 Uhr Miß⸗ Die italien paniſche Verſchwörung. 5. Nov. Ueber die Umſtände, die zu aftung der beiden Führer der ſpantlch⸗ italieniſchen Verſchwörung geführt haben. werden noch folgende Einzelheiten bekannt. Oberſt Macia habe bei ſeiner Verhaftung keinerlei Widerſtand⸗ geleiſtet, nachdem die Polizei die Villa in Prats de Mollo umſtellt habe. Zwei Regimenter ſeien an die Grenze abgegangen, um weitere Waſſen⸗ lager aufzudecken und jeden Grenzüberſchritt zu verhindern. Wie aus Sankt Laurent gemeldet wird, wurde eine Gruppe von 54 Mann, die zu Macia ſtoßen wollten, verhaftet. Unter den 115 verhafteten Verſchwörern befindet ſich der hene lige Faſziſtengeneral Boltrani. Was die Verhaf⸗ tung des Oberſten Garibaldi betriſſt, ſo weiß der „Matin“ zu melden, daß der Pariſer Sicherheits⸗ polizei bekannt wurde, daß ein Italiener namens Scivoli, der in Paris wohnhaft geweſen ſei, die Abſicht habe, Muſſolini zu ermor⸗ den. Der Betreffende ſei am 17. Oktober in Nizza mit dem Bruder des verhafteten Garibaldi Ju⸗ ſammengetroffen. Am 24. Oktober ſei ein Ita⸗ liener in Nizza abgeſtiegen, der ſich als ein Kauf⸗ mann aus Florenz mit Namen Piſacaue ausgab. Die Sicherheitspolizei habe herausbekommen, daß es ſich um den Generalinſpektor der Mailänder Polizei handele. Ab näh⸗ Unterſuchungen über die Attentatspläne des Sci⸗ i anzuſtellen. Da Rapolla keine Genehmigung zur Ueberſchreitung der franzöſiſchen Grenze hatte, ſei er wieder an die Grenze abgeſchoben worden. Vorher habe er aber auch noch eine Unterredung mit dem Oberſten Garibaldi in Nizza gehabt, der eingeſtand, von Rapolla Geld erhalten zu haben. Da man annahm, daß Garibaldi in engen Be⸗ ziehungen zu dem kataloniſchen Separati en⸗ skomplott ſtehe, ſei ſeine Verhaftung und Ueber- führung nach Paris Paris erfolgt. Deutſches Reich. Reichskabinett und Exwerbsloſenfrage. Das Reichskabinett hat ge⸗ über die Frage der Erwerbsloſenfürſorge Anlaß dazu gaben die Verhandlunger Stag, in denen ſich zeigte, daß die Deutſch— alen und die Sozialdemokraten, wenn auch ſchiedenen Gründen, das bisherige Pro⸗ r Regierung für die Erhöhung der Un⸗ terſtützungsſätze ablehnen. Das Reichskabinett will wie in parlamentariſchen Kreiſen verlautet, durch neue Verhandlungen eine Möglichkeit zu finden Man hat geſtern die finanziellen nat aus ſuchen. Rückwirkungen der Erhöhung der Unterſtützungs⸗ ſätze geprüft. Das Ergebnis ſoll heute dem Hauptausſchuß des Reichstages mitgeteilt wer⸗ d im Anſchluß daran ſollen im Hauptaus- Verhandlungen über die eventuell formu— lierten neuen Anträge ſtattfinden, die dann von den Regierungsparteien gemeinſam mit den So— zialdemokraten oder unter Duldung der Sozial— demokraten eingebracht werden. ſchuß Dr. Held bei Hindenburg. Berlin, 5. Nov. Der Reichspräſident em⸗ ig heute vormittag den bayeriſchen Mini⸗ Held. pfn ſterpräſidenten Dr. Ausland. Die amerikaniſchen Wahlen. Newyork, 5. Nov. Nach dem offiziellen Wahlergebnis gehören dem Senat 47 Repu⸗ blikaner mit Progreſſiven, 47 Demokraten und ein Farmerarbeiter, dem Repräſentantenhaus 236 Republilaner mit Progreſſiven, 19⁵ De⸗ mokraten, zwei Farmerarbeiter und ein So⸗ zialiſt au. Ein Sitz iſt noch unentſchieden. Monarchie oder Republik in Polen? Poſen, 5. Nov. Wie der illuſtrierte„Kur⸗ jer Codzienny“ ſchreibt, iſt in einer außeror⸗ dentlichen Sitzung des Hauptvorſtandes der monarchiſtiſchen Baue rnorganiſation beſchloſ⸗ ſen worden, von der Regierung die Durchfüh⸗ rung einer Volksabſtimmung über die Form des polniſchen Staatsſyſtems zu verlangen. Der Vorſtand ſteht auf dem Standpunkt, daß weder der jenige noch der künftige Wil eine genügende Widerſpiegelung der Vol 8 abſtimmung geben könne. Das ließe ſich nur durch eine Volksabſtimmung erreichen mit der Frage: Monarchie oder Republik? Dieſe hatte die Abſicht, nähere Eindrücke vom Erfurter Zentrumstag. Von Landtagsabg. Nuß, Worms. Aus Heſſen waren außer meiner Wenig⸗ keit die Landtagskollegen Heinſtadt, Hoff⸗ mann und Frau Hattemer in Erfurt anwe⸗ end. Es waren Stunden geiſtiger Anſtren⸗ gung und ſittlicher Erhebung. Wir hatten das Gefühl, Zeugen einer großen und guten Sache zu ſein. Die Univerſalität der Zen⸗ trumspartei trat unmittelbar in die Erſchei— nung. Das Rededuell Dr. Wirth—v. Papen mit der wunderbar abgetönten Ausgleichs⸗ rede von Joos war der Höhepunkt der Ta— gung. Bei Wirths Auftreten und Reden ſpürte man es: Hier waltet ein Politiker er⸗ ten Ranges mit glühender Leidenſchaft, mit ftarkem Wollen, den es nach Zielſetzungen, atach politiſchem Leben, nach Aktivität, nach der Tat verlangt. Daß man nicht alles und jedes zu unterſchreiben braucht, was Wirth ſpricht und fordert, iſt klar, und wird auch von einem ſo erfahrenen Politiker, wie Wirth es iſt. gewiß nicht verlanat. Als Herr von Papen kam und ſprach, hatte man bald das Gefühl: Die Kreiſe, die Hinter dieſem Manne ſtehen, ſehen ein, daß ihr allzulanges Schweigen ihnen Schaden bringen und ſie vollends iſolieren könnte. Man will auf dieſer Seite auch dabei ſein, wenn es gilt, das innere des Hauſes Republik wohnlich einzurichten, wohnlich auch für ſie! Das Auftreten und die Tatſache der Rede des Herrn von Papen war erfreulich. Sie kündigten einen Wendepunkt in unſerer Par⸗ teigeſchichte an. Die Entſchließung, die Reichs⸗ arbeitsminiſter Dr. Brauns ſoſort nach Schluß des Rededuells Dr. Wirth— von Pa⸗ pen einbrachte, war die Fruktifizierung der Gedanken, die Wirth und von Papen ausge⸗ ſprochen hatten. Nun gilt es, im Lande an die Arbeit zu gehen und dieſe Reſolution, ſowie die übrigen Entſchließungen des Reichspar— teiausſchuſſes im richtig verſtandenen Sinne durchzudenken und in die Praxis zu über⸗ ſetzen. Zu bedauern iſt es, wenn Zentrums zeitungen, die auf der Erfurter Tagung nicht vertreten waren, in ſenſationeller Auf— machung Schlagworte in die werfen, wie dieſe:„Wirth in der Ver— teidigung.— Der Todesſtoß für das Reichs⸗ banner.“ Solche Schlagworte ſind objektiv unwahr und bergen die Gefahr in ſich, unſere Leute irrezuführen. Was ſoll es hei— ßen, wenn eine Zentrumszeitung, fern von Erfurt, die Reichsbannerreſolution alſo kom⸗ mentiert:„Dieſe Entſchließung bedeutet be— ſchleunigter Abbau des Reichsbanners“, ohne den Satz als Vorausſetzung voranzuſchicken: Dieſe Entſchließung bedeutet beſchleunigten— Abbau derjenigen politiſchen Kampfverbände, „die den Beſtand der Republik bedrohen und ihren Ausbau zu einem wahrhaft deutſchen Volksſtaat ernſtlich ſtören.“ Erfurt iſt ein Markſtein in der neueren Geſchichte unſerer Partei, ein Markſtein aber neueren Geſchichte Deutſchlands. Ohne das Zentrum geht es nicht! Dieſe Ge wißheit muß uns mit Stolz und Dankbarkeit“ auch in der erfüllen. Sie muß uns ein Anſporn zur lebendigen und ſchöpſeriſchen Weiterarbeit ſein für Kirche und Vaterland, für Europa und die Welt im altbewährten Geiſte der Wahrheit, der Freiheit und des Rechtes. Oeffentlichkeit; Aus der Automobil Ausſteuung 1926. 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Nach dem Ausland allgemein(auch Polniſch⸗ Oberſchleſien und die an Pylen außerdem abge⸗ tretenen preußiſchen Gebiete).. Briefe bis 20 Gr. 25 Pfg. jede weiteren 20 Gr. Pig. Noſtkarten Mfg. Druckſachen ſe 50 Gr. Pfg., Geſchäftsvapiere je 50 Gr. 5 Pfg. mindeſtens Pfg. Warenproben je 50 Gr. Pfg. mindeſtens Pfg. Eilzuftellgebühr Pfg. 2. Nach der Tſchechofloaßvakei: Briefe bis 20 Gr. 2 jede weiteren 20 Gr. Poſtkarten Druckſachen je 50 Gr. Geſchäftspapiere je 50 Gr. mindeſtens Warenvrohen je 50 Gr. mindeſtens Eilzuſtellgebühr 50 3. Nach Ungarn. Briefe bis 20 Gr. 20 jede weiteren 20 Gr. 1 olg. zoſtkarten 10 Pfg. Druckſachen je 100 Gr. 5 Pig. Poll druckſachen bis 50 Gr. 3 Pfg. Geſchäftspapiere je 100 Gr. 5 Pig. mindeſtens 20 Pfg. Warenproben je 100 Gr. 5 Pfg. mindeſtens 10 Pfg. Eilzuſtellgebühr 50 Pfg. Pig. Pfg. Pfg. Pfg. N fg. Pfa. Pfg. Mfg. Pfg. Pfa. 4. Nach Freie Stadt Danzig, Litauen und Memel⸗ gebiet, Luxemburg ſowie Oeſterreich gelten die Inlandſätze. Ferner wird darauf hingewſeſen, daß in den Anſchritten irreführende Mozoichnungen zn ver— Die Spinne. Noman von Sven Elveſtad. Urheberrechtlich geſchützt dem Lit. Bureau M. Lincke, Dresden 21. „Fur irgend einen Verbrecher. Vielleicht fur einen Dieb, vielleicht für einen Mörder. Ein Polizeibeamter dringt nicht auf ſolche Weiſe in ein Privathaus ein.“ „Das ſind nur Redensarten,“ ſagte Krag.„Sie wiſſen ganz genau, wer ich bin, und Sie wiſſen auch, um was es ſich handelt.“ Valentine antwortete nicht. „Wollen wir uns nicht ſetzen?“ fragte Krag. „Ich habe verſchiedenes mit Ihnen zu bereden.“ „Bevor Sie mich ermorden?“ Krag zuckte die Achſeln. „Das kommt darauf an,“ ſagte er, Verlauf unſere Unterredung nimmt.“ „Wenn ich aber gar nicht mit Ihnen ſprechen will?“ „Dazu werde ich Sie zwingen.“ „Ich rufe Hilfe herbei, öffne ein Fenſter und ſchreie um Hilfe.“ Sie näherte ſich dem Fenſter. Da zog Asbjörn Krag ſeinen Revolver aus der Taſche und zielte auf ſie. „Dann werde ich Sie ſofort erſchießen,“ ſagte er eindringlich. Valentine betrachtete Krags ſicht und blieb ſtehen. „Ich verſtehe, daß Sie zögern,“ ſagte der De— tektiv,„Sie haben vermutich ſchon früher vor einem Revolverlauf geſtanden. Sie werden Ernſt von Scherz unterſcheiden können. Seien Sie überzeugt„gnädige Frau, daß ich nie ernſter war als in dieſem Augenblick!“ Valentine machte noch einen Schritt auf die Fenſter zu, blieb aber von neuem ſtehen, als ſis ein Knacken in Krags Revolver vernahm. Er hatte den Hahn geſpannt. f Da wurde ſie plötzlich ganz ruhig. Sie trat dicht vor Asbjörn Krags blanken Revolverlauf und ſagte mit einer Stimme, in der nicht die ge⸗ ringſte Bewegung zitterte: „Herr Detektiv, ich will Sie anhören. Nehmen Sie Plak!“ „welchen drohendes Ge— Ste ſetzte ſich an den Tiſch und blickte Asb— jörn Krag, der ſich ihr gegenüberſetzte, fragend an. Der Detektiv legte den Revolver vor ſich auf den Tiſch. „Ich bin müde,“ ſagte Valentine.„Sie wer— den mir wohl nicht ſo viel zu ſagen haben; ich gebe Ihnen zwanzig Minuten.“ Asbjörn Krag ſah auf ſeine Uhr. „Das iſt mehr als genug,“ ſagte er.„In zehn Minuten müſſen wir fertig ſein, um halb zwei Uhr erwartet Falkenberg mich mit dem Wagen. Um alſo gleich zur Sachezukommen: Wo iſt Ada?“ Valentine zuckte unwillkürlich zuſammen, eine Bewegung, die Krags aufmerkſamen Augen nicht entging. „Ada?“ fragte Valentine.„Woher ſoll ich das wiſſen? Ich kenne keine Dame dieſes Na⸗ menus.“ „Sie haben ſich bereits verraten,“ ſagte Krag. „Sie vergeuden nur Zeit mit ſolchen Ausflüch⸗ ten.“ „Wollen Sie ſich nicht näher erklären?“ fragte Valentine, indem ſie überlegen und ironiſch lächelte. „Ja, mit Vergnügen. Ich habe als Polizei⸗ beamter, ſchon lange, bevor Konſul Falkenberg mich aufſuchte, Sie und Ihre Tätigkeit mit In⸗ tereſſe ſtudiert. Es wurde mir bald klar, daß eine Verbrecherin hinter der ſchönen Valentine ſteckte, die es ſo ſchnell verſtanden hatte, ſich die ganze Stadt zu Füßen zu legen. Ihre Bahn, gnäbige Frau, iſt während der letzten fünf Jahre von einer Reihe geheimnisvoller Todesfälle, mei⸗ ſtens Selbſtmorde begleitet geweſen. Ich habe von der Polizei in Oſtende und Monte Carlo Mitteilungen bekommen, die nicht mißzuverſtehen ſind. Sie ſtehen an der Spitze einer Bande, die ſeit einiger Zeit plündernd durch Europa gezo⸗ gen iſt. Ich bewundere Ihre Klugheit, gnädige Frau. Bereits mehrmals haben einzelne Ihrer Helfershelſer ins Gras beißen müſſen, ſind in die Hände der Polizei gefallen oder geſtorben. Hara zu richten, * abbrach. dden Skandal Sie große Pläne hier ſteht ein Mann, meiden ſind. Es iſt z. B. zu ſchreiben: Grottau (Tſchechoſlowakei), nicht Grottau bei Zittau, Spin⸗ delmühle(Tſchechoſlowakei), nicht Spindelmühle (Rieſengebirge) u. a. mehr. Schließlich ſei noch erwähnt, daß die Orte Grallau. Heinrichsdorf, Il⸗ lowo und Soldau jetzt zu Polen gehören und daß daher der“, bei den vorgenannten Orten noch vielfach verwendete Zuſatz„Kreis Neidenburg“ nicht me zutreffend iſt. Sendungen nach dieſen Orten ſind nach den Auslandsſätzen frei zu ma⸗ chen. — Vermiſchtes. Kartoffelrekord. Wernersberg, 4. Nov. Bei der diesjährigen Kartoffelernte erntete Altbürgermeiſter Laux an einem Kartoffelſtock 22 Kartoffeln von je einem ö halben Pfund. Alſo an einem Stock ein Gewicht von 11 Pfund. Die Fülſchung von 50 Pfennig⸗Stücken. Berlin, 4. Nov. Mit Rückſicht auf den großen Umfang, den die Fälſchungen der zur Zeit umlau- fenden 50 Pfennig⸗Stücke angenommen haben, ſchweben im Reichsfinanzminiſterium Ueberlegungen, die darauf hinauslaufen, ein an⸗ deres Prägebild zu ſchaffen, das Nachahmungen in geringerem Maße ausgeſetzt iſt. Ferner denkt man daran, anſtelle der bisherigen Legierung Nickel zu verwenden, wäbrend die Wiedereinfüh⸗ rung als Silbermünze für das 50 Pſennig-Stuck als unzweckmäßig angeſehen wird. 5 Modeamt für die Schuhinduſtrie. Pirmaſens, 4. Nov. Anläßlich der jüngſten ge⸗ meinſamen Tagung der Verbände der Schuhindu⸗ ſtrie ſowie des Schuh⸗-Groß⸗ und Kleinhandels wurde einſtimmig die proviſoriſche Schaffung eines Modeamtes für die Schuhinduſtrie und den Schubhandel beſchloſſen. Nuch ein Kurhaus unter dem Hammer. Heidelberg, 4. Nev. Das Kurhaus mit der Radiumquelle am Neckar gelangt demnächſt auf Antrag der Gläubiger zur Verſteigerung. Die Stadt hofft, das jetzt mit Hypotheken belaſtete Erbbaurecht wieder ganz freimachen zu können. Nach Bereinigung aller Fragen iſt dann die Aus⸗ ſicht vorhanden, daß der Bau vielleicht im nächſten Jahre unter günſtigeren Bedingungen weiterge— führt wird. Die belgiſch⸗ſchwediſche Prinzenvermählung. Stockholm, 4. Nov. Die bürgerliche beſchlie⸗ zung zwiſchen dem Kronprinzen Leopo! on Bel⸗ gien und der Prinzeſſin Aſtrid, der jüneſten Toch⸗ ter des Prinzen Karl von Schweden, eines Bru— ders des Königs, wurde heute nachmittag im Reichsſaale des königlichen Schloſſes in Stockholm durch den Stackhalmer Hportbürgermeiſter Lind⸗ Nur Sie ſind pbisyer den eifrigſten achſteuung« entgangen. Brauche ich alles zu wiederholen, was Sie hier in der Stadt ins Werk geſetzt haben? Sie haben Falkenbergs Geldſchrank ge⸗ plündert, weil Sie den Namen ſeiner heimlichen Braut Ada wußten und errieten, daß er das [Wort zu dem Buchſtabenſchloß benutzt hatte.“ Asbjörn Krag fuhr ſort: „Sie haben Faltenbergs Bruder ausgebeutet und unglüctlich gemacht, ſo daß er ſich ſchließlich ſelbſt das Leben genommen hat. Ja, lächeln Sie nicht ſo überlegen, gnädige Frau, er war ein! netter Kerl, aber ich gebe zu, daß er ein ſchwacher Menſch war. Später haben Sie den Verſuch ge macht, einen vernichtenden Schlag gegen Ein v. indem Sie eine Ihrer reaturen dazu gebracht haben, ihn zum Falſch— ſpieler zu ſtempeln. Das mißglückte, wie Sie⸗ wohl begriffen haben, weil ich die Intrige durch— ſchaute und ihr im letzten Augenblick die Spitze! Daß ich die Geegenheit benutzte, um gegen Ihr Werkzeug zu richten, werden Sie begreiflich finden. Schließlich haben Sie verfucht, ſich zu rächen und gleichzeitig Ihre gwankende Stellung zu ſichern, indem Sie ſich einen Geiſel in dem unſchuldigen jungen Mädchen Ada. werſchafften. Ich begreife, gnädige Frau, daß in Chriſtiania vorhaben, awo es viele junge Männer mit Vermögen gibt, und wo man verhältnismäßig leicht plündern kann, weil wir nicht an ſo großartige Verbrechen gewöhnt ſind. Darum iſt es verſtändlich, daß Sie ſich durch den Raub des jungen Mädchens gegen Angriffe wehrten. Ich habe Ihren Brief zan Falkenberg geleſen, ich bewundere Ihren, Scharfſinn und Ihre Kühnheit; Sie müſſen aber zugeben, daß Sie das Spiel trotzdem verloren haben. Sie ſpielten hoch, aber Sie haben verlo⸗ ren. Vor allen Dingen, gnädige Frau,“ ſchloß Asbjörn Krag,„ſehen Sie nicht ſo unintereſſiert, und gleichgültig aus. Ich wiederhole, daß Ihr! Leben in Gefahr iſt.“ Valentine überlegte einen Augenblick, bevor ſie antwortete. Dann ſagte ſie:„Die Beweiſe?“ „Ich habe die Bürgſchaft,“ fuhr Krag uner⸗ ſchütterlich fort,„daß ich Sie hier unter meinem, Revolverlauf halte, bis meine Leute das unglück⸗ liche junge Mädchen gefunden haben Hier unten der auf ein Zeichen von mir, artet. Ich werde ihm die nötigen Befehle hin⸗ unterwerfen. Wenn Ada gefunden iſt, wird er aurückkommen und mir Beſcheid bringen.“ b zur Zeit 5 Prof. vugen vonzogen. Dem feierlichen Akte wöhng außer dem König von Schweden und den übrl⸗ gen Mi:gliedern der königlichen Familie mit Aus⸗ nahme der gegenwärtig zur Kur in Rom weilen⸗ den Königin Viktoria und des Kronprinzenpag⸗ res. das ſich zur Zeit in Ching befindet, die Mit, glieder des belgiſchen, norwegiſchen und däniſchen Königsſamilien, des diplomgtiſchen Korps in Stockholm, das Staatsminiſterium und zahlreiche Vertreter der Staats⸗ und ſtädtiſchen Behörden, des ſchwediſchen Adels und der Hofgeſellſchaſt ſowie die Spitzen der bürgerlichen Geſellſchaſt des Landes bei. Im Anſchluß an den Traualt fand im Schloß ein großer Empfang ſtatt. um halb 9 Uhr abends reiſte dann das belgiſche Kö⸗ nigspaar mit dem Kronprinzen nach Antwerpen zurück und eine halbe Stunde ſpäter folgte die Prinzeſſin Aſtrid mit ihrer Mutter. Die Könias⸗ ſamiien werden zuſammen Einzug in Brüſſel. halten, wo bekanntlich am 9. November die lirch⸗ liche Trauung der Neuvermählten ſtattfinden wird. Weihnachten kommt! Wiesfaven, 4. Nov. Die erſten Weihnachts⸗ bäume werden von den Förſtereien des Taunus bereits in größeren Mengen angeboten. Die Analphabeten in Polen. Moskau, 4. Nov. Nach den letzten Angaben der amtlichen Statiſtik beträgt die Zahl der An⸗ alphabeten in Polen heute noch insgeſamt 5 581 307 Perſonen, das bedeutet faſt ein Sechſtel der ge⸗ ſamten Bevölkerung. Nach dem religiöſen Be⸗ kenntnis entfallen von dieſen Analphabeten 3087 336 auf die römiſch-latholiſche Kirche und 1174 664 auf die griechiſch-orthodoxe Kirche. Von den Evangeliſchen ſind 95057 des Leſens und Schreibens unkundig, von den Juden 626 075. Die Tagung der Arktis⸗Forſcher. Berlin, 4. Nov. Der Weg, den der Polar⸗ forſcher Amundſen eingeſchlagen hat, die Arl— tis mit dem Luftſchiff zu überfliegen und hierbei Beobachtungen anzuſtetzen, iſt ſchon ſeit langem von der internationalen Studien⸗— geſellſchaft für arktiſche Forſchung als der zurzeit einzig mögliche erkannt worden. Die internationale Studiengeſellſchaft, der 19 Na⸗ tionen angehören, hält nun in der Zeit vom 10.—12. November in Berlin ihre erſte or⸗ dentliche Generalverſammlung ab. Präſident iſt Fritjof Nanſen. Auf der Tagesordnung werden ſprechen: Profeſſor Louis A. Baver⸗ Waſhington, Profeſſor Bjerknes-Oslo, Dr. Bleiſtein, Kapitän Beykow, Luftſchifführer Bruns, Prof. Holland Hanſen-Bergen, ferner Prof. Samoilowitſch⸗ Leningrad, Prof. Ber⸗ ſon, Admiralitätsrat Prof. Dr. Kohlſchütter, Scheſig- witſch⸗Irkutſt, Sir Napier Shaw-London und Sverdrup-Oslo. Erhöhte Streiigefahr in der Rheinſchiffahrt. Köln, 6. Nov. Durch das Scheitern der Eini⸗ gungsverhandlungen mit den am Lohnſchieds⸗ ſpruch beteiligten Parteien iſt die Lage in der Rheinſchiffahrt außerordentlich kritiſch geworden. Die Organiſationen berufen in allen Rheinſtädten Verſammlungen ein, in denen über den Termin des Beginns der Streikaktion Beſchluß gefaßt werden ſoll. Der Schiedsſpruch iſt von den Ar⸗ beitgebern abgelehnt, von den Arbeitnehmer aber angenommen worden. Die Arbeitnehmer dürften ſich daher einer Verbindlichkeitserklärung nicht widerſetzen. Falls nicht in letzter Stunde der Schiedsſpruch verhindlich erklärt wird, iſt der Streikausbruch in der Rheinſchiffahrt nicht zu ver- meiden. Verſtändigung in der Luft. Poris, 6. Nov. Auf Grund eines zwiſc franzöſiſchen und deutſchen Regierung gelommenen Abkommens ſind künftig rege in Privathbeſitz beſindliche lenkbare Luftſchif und nicht lenkbare Luftſchifſe heider Nationen „Und was dann „Dann mache ich Ihnen eine höfliche Verbeu— gung und ziehe mich zurück. Morgen früh um acht Uhr aber werde ich Sie zum Bahnhof be⸗ gleiten und Zeuge ſein, daß Sie ſich ins Ausland begeben. Ich verſpreche Ihnen einen Blumen— ſtran zum Abſchied.“ „Wenn ich mich aber weigere, die Stadt zu verlaſſen?“ „Um ſo ſchlimmer für Sie. Dann gibt es einen neuen Kampf, und bei dieſem Kampf werde ich ſiegen.“ „Sind Sie „Todſicher.“ Valentine überlegte. Da hier keine Zeugen ſind, will ich einräu— men, daß ich das hohe Spiel ſpiele, das Sie mit zutrauen.“ „Ihr Eingeſtändnis iſt ganz überflüſſig,“ ant— wortete Krag. „„Ich möchte ſehr gern auf Ihre Forderung eingehen,“ fuhr Valentine, von der Bemerkung des Detektivs ganz unberührt, ſort,„aber ia, kann leider nicht.“ „Oder richtiger geſagt: Sie wollen nicht,“ ant⸗ wortete Krag und griff nach ſeiner Waffe. „Doch ich will, aber ich kann nicht.“ Krag wog den Revolver bedeutungsvoll in der Hand. „Warum nicht?“ fragte er. „Weil ich nicht weiß, wo Ada gefangengehal⸗ ten wird.“ „Sie lügen.“ „Nein, beim lebendigen Gott, ich lüge nicht.“ Asbjörn Krag legte ſeine Uhr vor ſich auf den Tiſch. Er hob den Revolver. „Ich beklage Sie aufrichtig,“ ſagte er,„in die ſem Fall ſind Sie ſehr übel daran.“ „Was meinen Sie damit?“ „Dann ſehe ich mich trolldem genötigt, Sie zu töten,“ bemerkte Krag. Valentine blickte mutig in den Revolverlauf, „Ich gebe Ihnen noch drei Minuten,“ fuh' Krag fort, ruhig, wie gewöhnlich. Plötzlich lauſchte Valentine, und ein Schim⸗ mer von Freude ging über ihr Geſicht. „Drei Minuten,“ murmelte ſie,„das iſt nicht ee maso gut, ich bin bereit, zu bekennen!“ * „Ich weiß, wo Ada iſt.“ Und Sie wollen es mir mitteilen!“ deſſen ſo ſicher?“ mächtigt, lung das veiberſeitige Territorium ohne Erlaubnis zu überfliegen. Erdbeben. Monaguag(Südamerika), 6. Nov. In den geſt⸗ rigen Vormittagsſtunden ereignete ſich hier ein 50 Sekunden währendes Erdbeben, das in der ganzen Stadt großen Schaden anrichtete. Meh⸗ lere Perſonen wurden getötet. Das Regierungs- gebäude wurde ſtark beſchädigt. Auch in anderen Teilen des Landes wurden Erdſtöße wahrgenommen. Beſonders heftig war die Erſchütterung in der Umgebung des Vulkans Maſaya. In San Diego wurde eine große An⸗ zahl Häuſer zerſtört. Das Beben iſt das folgen— ſchwerſte ſeit 1893. 1 Bogota, 6. Nov. Bei dem Erdrutſch in der Nähe von Perevio ſollen über hundert Perſonen getötet und etwa 60 verletzt worden ſein. Da die Opfer unter den Trümmern der Häuſer begraben ſind, werden zu ihrer Bergung mehrere Tage erforderlich ſein. a be⸗ Jondere 1 Nahes Ende des engliſchen Bergarbeiterſtreits Berlin, 6. Nov. Wie der„L. A.“ aus London meldet, dürfte der Bergarbeiterſtreik furz vor ſeiner Beendigung ſtehen. In der Meldung heißt es: Um 8 Uhr abends wird bekannt, daß in der Downing Street ein pro— viſoriſcher Vertrag zwiſchen Arbeitgebern, Arbeitnehmern und Regierung zuſtande ge— kommen iſt. Sein Inhalt wird noch geheim gehalten, da erſt morgen die Genehmigung des Geſamtlabinetts erfoſgen muß. Einer der Arbeiterführer erklärte, man könne nunmehr Montag über acht Tage beſtimmt mit der Wiederaufnahme der Geſamtarbeit rechnen. Ueber die Bedingungen verlaute, man werde ſich über eine 74ſtündige Arbeitszeit einigen, wohei die Diſtrikte ſich jeweils untereinander verſtändigen könnten. Außerdem wird eine ſpätere Rationaliſierung in Ausſicht geſtellt. Brückeneinſturz im Theatro dei Piccoli. Mannheim, 6. Nov. Die geſtrige Nach— mittagsvorſtellung des gegenwärtig imMann— beimer Roſengarten gaſtierenden Theatro dei Piccoli wurde durch einen ſeinen Zwiſchen fall geſtört, der jedoch glücklicherweiſe ohne ernſte Folgen abging. In der Schülervorſtel— „Dornröschen“ brach beien zweiten Akte plötzlich die Brücke durch und 8 Mario— netteure, die auf ihr arbeiteten, fielen auf die Bühne aus einer Höhe von etwa 3.5 Meter herab. Nach den einigen Minuten ſpäter gege— benen Mitteilungen des Direktors des Thea— ters Dr. Vittorio Podrecca haben die Herab— gefallenen keinerlei ſchwere Verletzungen er litten., ſodaß die Vorſtellungen am Samstag und Montag wie vorgeſehen durchgeführt werden können. Man nimmt an, daß beim Neuaufbau der Brücke, die wegen einer Vor— ſtellung des Nationaltheaters am Donnerstag abend abgebrochen werden mußte, ein techni— ſcher Fehler unterlaufen iſt. 5 Exploſion im Kaliwerk Buggingen. Freiburg i. Br., 6. Nov. Im nahegelege— nen Kaliwerk Buggingen ereignete ſich geſtern mittag ein Exploſionsunfall. Einige m Nachreißen der Sohle beſchäftigte Arbeiter gten einen Sprengſchuß, der jedoch verfrüht losging und alle drei Mann verletzte. Einer der drei dürfte den Verluſt beider Augen zu beklagen haben, während der zweite ein Aus einbüßen dürfte. Am beſten kam der dritte Ar— ite! davon, der nur leichtere Verletzungen erlitt. Die Chirurgiſche Klinik in Freiburg, nahm die beiden Schwerverletzten auf. Hungertod einer Muſiklehrerin. Frankfurt, 4. Nov. Die in einer Man des Hauſes Lauburgſtr. 34 wohnhafte Jahre alte Muſiklehrerin Berta Beuter, war ſeit einigen Tagen von den Hausbeſitzernf nicht mehr geſehen worden. Als man darauf die Tür ihrer Wohnung gewaltſam öffnete, land man die alte Dame tot in dem Raum. die ärztliche Unterſuchung ergab, daß die eiſin infolge Entbehrung und Entkräftung vor einigen Tagen ſchon geſtorben war. 12 000 Arbeiter ausgeſperrt. Aachen, 3. Nov. In ſämtlichen Textilbe ben iſt heute der geſamten Arbeiterſchaft gekündigt worden. Die Fabrikleitungen haben durch Maueranſchlag die Ausſperrung zum 18. November bekannt gegeben, da verſchie dentlich ausgebrochene wilde Streiks von den Gewerkſchaften gedeckt werden, worin der Ar beitgeberverband der Textilinduſtrie eine un f liche Kampfführung der Gewerkſchaften gegen den Arbeitgeberverband erblickt. Von der Ausſperrung werden rund 12000 Arbei⸗ fer betroffen.. Aus aller Welt. Eine peinliche Ueberraſchung. Hildesheim, 5. Nov. Erſt jetzt wird bekannt, daß nach der Urteilsverkündung im Prozeß gegen lie Eiſenbahnattentäter von Leiferde einer der bauptzeugen, Windmann aus Schötmar, der vor migen Tagen die Belohnung in Höhe von etwa 60 Mark erhalten hatte, unauffällig aus dem gerhandlungsſaal heraus verhaftet wurde. Der n dieſer Feſtnahme war in einer Forderung l 5500 Mark zu ſuchen, die Windmann wegen t gezahlter Alimentationsgebühren ſchuldete. Frecher Einbruch. Darmſtadt, 5. Nov. Heute nachmittag zwiſchen galb 1 und 2 Uhr wurde in der Rheinſtraße ein kecher Einbruch bei dem Lotterie⸗Einnehmer Hils⸗ horf ausgeführt. Der Täter drang von der Straße 1 durch Oeffnen der Ladentüre mittels Nach⸗ 0 üſſel in den in der Mittagszeit geſchloſſenen aden ein und entwendete mebrere bundert Mark Papiergetb. Wie vorhandenen Loſe warf der Ta⸗ ter durcheinander, ohne welche mitzunehmen. Ein Mordverſuch nach vier Jahren aufgeklärt. Regensburg, 5. Nov. Im Februar 1922 wurde an dem ehemaligen Polizeiwachtmeiſter Wieſinger, jetzt Aſſiſtent bei der Verkehrspolizei, als er am Fiſchmarkt zwei Perſonen bei einem Einbruchs⸗ diebſtahl ertappte, und ſie feſtnehmen wollte, ein Mordverſuch verübt, indem einer von den Ein⸗ brechern auf Wieſinger einen Revolverſchuß ab⸗ gab, wodurch der Wachtmeiſter im Geſicht ſchwer verletzt wurde. Nunmehr hat der im Zuchthaus Kais ſitzende Taglöhner Johann Kloiber von hier eingeſtanden, ſ. Zt. den Schuß auf Wieſinger abgegeben zu haben. Ein Zartbeſaiteter. Darmſtadt, 5. Nov. Ein Mann, der am Küchen⸗ tiſch eingeſchlafen war, erſchreckte über das Ge— räuſch, das ſeine heimkehrende Frau verurſachte, derart, daß er einen Nervenchock erlitt. Er mußte ſofort in ärztliche Behandlung genommen werden. Einweihung eines deutſchen Kriegergedenkſteins in Innsbruck. Innsbruck. 5. Non. Mie aus Innsbruck ge— meldet wird, ſand dort geſtern unter ſtärkſter Teil— nahme der Bevölkerung die Einweihung eines Ge— denkſteines auf dem deutſchen Kriegerfriedhof ſtatt. An der Feier nahm der deutſche Konſul, Geheir rat Salle, r der italieniſche Generalkonſul, ſowie die Spitzen der Staats- und ſtädtiſchen Behörden teil. Eine Kompagnie des öſterreichiſchen Bun— desheeres erwies die militäriſchen Ehren. Be— ſonders vermerkt wurde, daß der italieniſche Ge— neralkonſul perſönlich einen Kranz aus Lorbeer an dem Gedenkſtein niederlegte. 2———— Aus Nah und Fern. Dammheim, 4. Nov.(Selbſt getötet.) Der in den 60er Jahren ſtehende Invalide Hein— cich Bodenſeh von hier erhängte ſich am Dienstag Abend an ſeiner Bettſtelle. Mannheim, 4. Nov.(Treibholz auf dem Neckar. Bei dem hohen Waſſerſtand der letz— en Tage ſind bei Neckarſteinach und Eberbach große Haufen von Grubenholz vom Necke entführt worden, die ſchnell neckarabwärts ſchwammen und zum großen Teit bereits vor Mannheim aus Land getrieben wurden. Heddernheim, 3. Nov.(Tot aufgefunden.) In einer Scheune der hieſigen Gemarkung wurde Montag vormittag gegen 11 Uhr die Leiche eines unbekanntes Mannes aufgefur den. Der Schädel wies mehrere Löcher auf. Ob ein Mord oder ein Unglücksfall vorliegt, konnte nicht ermittelt werden. Die Mordkom— miſſion des Polizeipräſidiums Frankfurt a. M. hat die Unterſuchung aufgenommen. Die Unterſuchung der Leiche ergab, daß anſchei⸗ nend ein Unglücksfall vorliegt. Der Mann wollte in der Scheune übernachten, iſt in der 1 Neihe von ausgezeichneten ihre ſchönſte Wirkung brachte. nen Vollblutgang von Natur mitbrinat. Dunkelheit aber auf den Zementboden ge— ſtürzt und hat ſich hierbei derart ſchwere Schädelverletzungen zugezogen, daß ſie ſeinen Tod zur Folge hatten. Speyer, 3. Nov.(Wiedergefunden.) Die kürz⸗ lich als vermißt gemeldete 17 Jahre alte Tochter Frieda des hieſigen Tagners Johannes Raßbach konnte bei Verwandten im Thüringiſchen ausfin⸗ dig gemacht werden. Sie hat ſich am 25. Oktober eigenmächtig von zu Hauſe entſernt und dort ihre Zuflucht geſucht. f Schwetzingen, 3. Nov.(Weitere Eiſen⸗ bahndiebe verhaftet.) Die Eiſenbahndiebſtähle immer weitere Kreiſe. der Gendarmerie wiederum vier aus Hockenheim, Neulußheim und Reilingen wegen Hehlerei feſtgenommen und in das Amtsgefüngnis eingeliefert. Der Wert des Diebesgutes, das im Laufe der Jahre von den Eiſenbahndieben wurde, iſt ſehr hoch. Oberſtein, 3. Nov.(Felsſturz.) In der Nacht von Montag auf Dienstag löſten ſich von dem Felsvorſprung über dem Gehück drei ſchwere Stücke und ſtürzten auf die Anweſen Faller und Heidrich herab. Die Rückwand eines Hauſes wurde von 2 Felsſtücken eing. ſchlagen. Ein anderer mehrere Zentner ſchwe— rer Brocken ſchlug gegen die linke Dachkante eines anderen Hauſes, riß das Mauerwerk neben der Haustür teilweiſe nieder und drückte die Außenwand ein. Lokale Nachrichten. * Viernheim, 8. Nov. im„Schwarzen Walfiſch“ ſtatt. jeder einfinden. Vom Sonntag. Zeit ſeinem Schmerze Ausdruck gebend oder weniger. einer wenig einladenden Verfaſſung. niſſen. ſtehenden Kirchwelhefeſt zu ſuchen iſt. das FJeſt der Silbernen Hochzeit. Glückwunſch! Glückauf zur Goldenen! » unfall. beſchäftigt, Stämme abzuladen. Zum Dortmunder Reit⸗ und Fahrturnier. — 0— e eee eee. 1575*— n N 2 l 5 . old. Originalſktizze von v. Finetti und Oehlſchlägel. Die große Herbſtveranſtaltung des Reichsver— bandes für Reitſport fand in der Weſtfalenhalle in Dortmund ſtatt. Das Turnier, für das ſich ein zahlreiches Publikum intereſſierte. bot eine equeſteiſchen Leiſtun— gen. Am Schlußtage wird mancher einer der Tau— ſende eine bittere Enttäuſchung erlebt haben, denn Major Bürkner und ſein berühmter Rappenhengſt Imperator, der anerkannte Liebling der Menge, rſchienen nicht, was beſonders die Quadrille um Allerdings wurde die„Senſation“, der Kampf zwiſchen ihm und Altmeiſter Steensbeck auf Gimpel in der großen Olympiadereitprüfung durch eine Beſtimmung der Aus ſchreibung zunichte gemacht, da Imperator als Sieger der großen Dreſſurprüfung ausgeſchloſſen war Für leichte und mittlere Prüfung iſt dieſe Beſchränkung dringend notwendig, die Klaſſe 8 dagegen muß ſtets für alle offen ſein. So ſiel auch Caracalla, damit der letzte ernſthafte Gegner für den Gimpel, aus, und eine Nachprüfung des Reſultats aus der ſchweren Dreſſur, wo bekannt⸗ lich des Prinzen Chriſtof über den Hengſt geſtellt worden war, wurde vereitelt. So blieb Gimpel mit Längen Sieger. Seine Aktion im Mittel⸗ trab iſt etwas hölzern, da er einen ausgeſproche⸗ Sonſt führte der Altmeiſter das Programm in bhöchſter Vollendung vor, und ganz beſonders die dreſ— ſurmäßig ſchwerſten Sachen wurden mit größter Präziſion und wundervoller Leichtigkeit ausge— führt. Hinter Gimpel kamen nach der Vorprü— fung Chriſtof und Alberich unter Stallmeiſter Förke für den zweiten Platz in Betracht. War das prinzliche Pferd in bezug auf Gängigkeit und Durchläſſigkeit überlegen, ſo imponierte Alberich durch die unerſchütterliche Sicherheit, mit der er ſeine Aufgabe löſte. Die Richter gaben Chriſtof einen kleinen Vorteil. Dann kam v. Langen auf Volt, der ſich vor allem in den Galappwechſeln vertan hatte. Der Altmeiſter zeigte, mit der Goldſchleiſe geſchmückt, die lange Olympiadeauf— gabe, die im Kopf zu behalten übrigens beträcht⸗ liche Gedankenarbeit erfordert. Unter lautloſer Stille ritt der alte Herr die verzwickten Figuren, alles ſo ſelbſtverſtändlich, als wenn es ſich um einen Spazierritt im Tiergarten handle. Eine elegante Paſſage beſchloß die eindrucksvolle Vor⸗ führung. Leichte und ſchwere Damenpferde, Eianungs⸗ prüfung, Siegerklaſſe vervollſtändigten das Pro⸗ gramm. Die leichten Pferde gewann Alſter unter Frau Hahneberg etwas überraſchend, aber nicht ganz mit Unrecht gegen Major Bürkners Cara⸗ calla. Die ſchwere Klaſſe gewann Donner 2 unter Fräulein Marwedel mit Längen.. auf der Strecke Neulußheim Graben ziehen Geſtern wurden von Perſonen zuſammengeſtohlen * Eine Vorſtands⸗Sitzung des kath. Arbeiter ⸗ Vereins findet heute Abend 8 Uhr Es wolle ſich Faſt ſchien es, als ob der Himmel trauerte über die ſterbende Natur. Düſter blickte er auf uns herab, von Zeit zu Dieſe Regenſchauer beherrſchten den geftrigen Tag mehr Wenn es auch ganz angenehme Stunden gab, ſo waren doch die Straßen in Das öffent⸗ liche Leben litt naturgemäß unter den Verhält⸗ Die Veranſtaltungen des geſtrigen Tages waren auch nicht in dem ſonſt üblichen Maße beſucht. was aber wohl zum Teil in dem bevor⸗ *Im Silberkranze. Morgen Dienstag, feiern die Eheleute Herr Johann Müller 11. und Frau Anna geb. Hook, Ludwigſtraße 36, Dem Jubel⸗ paare, das glelchzettig 25 Jahre treuer Leſer des „Viernheimer Anzeiger“ iſt, unſeren herzlichſten Am Samstag nachmittag er⸗ eignete ſich im Dampf. Sägewerk Brechtel ein be⸗ dauerlicher Unfall Der 24 Jahre alte Sohn Nikolaus des einen Inhabers, Herrn Gem.“ Rat Brechtel, war mit einigen Leuten damit Dabei erhielt er von einem wippenden Stammende einen Schlag gegen die Beine, was einen Schlenenbeinbruch Naſſan erweltert. zur Folge hatte. Der Verunglügte wurde nach ſelner Wohnung verbracht. f 1 D. J. K. Sport. Vier nheim 1. — Bürſtadt 1. 4:0(1:0). Zum letzten Verbandsſpiel in der Vorrunde hatte Viernheim am vergangenen Sonntag die D. J. K. Bürſtadt als Gaſt. Schon die erſten Minuten zeigten den Platzinhaber ſtark überlegen, jedoch konnte die aufmerkſame Verteidigung Bürſtadts das Tor noch rein halten. Durch ſchöne Kombination konnte J. Winkler allein durchkommen und ge⸗ fährdete ſo das gegneriſche Tor, ohne etwas zählbares zu erreichen. Das Leder fand diesmal ſein Ziel in den Händen des Torwarts. Auch die Gäſte warteten mit einzelnen Durchbrüchen auf, die aber Dank des überlegten Eingreifens der Verteidigung keinen Erfolg zu verzeichnen haben. Jetzt ſcheint ſich die Sache zu ändern. Viernheims Linksaußen machte dem Torwart der Gäſte durch einen ſcharfen Flankenſchuß zu tun. Dleſer wehrte nur lelcht ab und der Nachſchuß konnte das Reſultat auf 1:0 für Viernheim ſtellen. Es ſchien, als hätte das Tor Mut in die Mannſchaft gebracht. Immer ſtärker wurde das Drängen der Elnhelmiſchen. Aber die Gäſte hüteten ihr Tor auch und die gemachten Durch⸗ beüche verlſefen erfolglos. Die ſchön hereinge⸗ gebene Ecke konnte J. Winkler köpfen und auf das gegneriſche Tor bringen, ein kleines Ge⸗ plänkel entſteht und ſchon ſieht man das Leder wieder im freien Feld. Kurz darauf Halbzeit. Nach dem Anſpiel zeigten die Gäſte mehr Ener⸗ gie und drängten mehrmals die Einheimiſchen in ihr eigenes Feld zurück. Den unermüdlichen Mittelläufer Gärtner von den Gäſten konnte man als die Stütze der ganzen Mannſchaft bezeichnen. Von den Viernheimern haben einkge nicht ihre Farbe wie ſonſt verteidigt. In der Läuferreihe konnte man nur Hoock in ſeiner alten Form ſehen. Der linke und der rechte Läufer brachten durch ihr zögerndes Eingreifen dem Gaſt manche Chance, die aber von Bürſtadt nicht ausgenutzt wurde. Die Hintermannſchaft war wie immer auf der Hut und Buſalt zeigte ſein altes Können. Jetzt wurde es auf dem abgeſtreuten Raſen wieder lebendiger. Einige Flachſchüſſe von Stumpf konnte der Bürſtädter Torwächter meiſtern. Doch alles ging ihm nicht in dle Hände und gleich darauf konnte Mandel Nr. 2 einſenden. Hof⸗ mann K. konnte in wenigen Minuten den 3. Treffer für ſeine Farben buchen und den Sieg ſomit ſicher ſtellen. Einige Spieler der Gäſte verließen hier ohne Grund den Platz. Warum ſo mutlos? Mandel konnte im Abheingang das Endergebnis herſtellen und nach einigen Minuten Feldſpiel pflff der Unparteliſche ab. Die öffentlichen Sparkaſſen im Frei⸗ ſtaat Heſſen und die öffentliche Lebens⸗ verſicherung. Um die Spartätigkeit der Einwohner des Freiſtaates Heſſen auf dem Wege über die Le⸗ bens verſicherung zu fördern, hat der Heſſiſche Sparkaſſen⸗ und Giroverband in Darmſtadt in ſeiner Mitgliederverſammlung am 31. März ds. Js. den Beitritt als Gründungskörperſchaft zur Heſſen⸗Naſſauiſchen Lebens verſicherungsanſtalt in Wiesbaden beſchloſſen. Die Heſſen⸗Naſſauiſche Lebens verſicherungsanſtalt in Wiesbaden iſt auf öffentlichrechtlicher Grundlage von den beiden Bezirks verbänden des Reg.⸗Bezirks Wiesbaden und Caſſel, die auch die unbeſchränkte Haftung für die Verpflichtungen der Anſtalt übennommen haben, in den Jahren 1913 bezw. 1918 für die preußiſche Provinz Heſſen⸗Naſſau gegründet worden. Durch den Beitritt des Heſſiſchen Spar⸗ kaſſen⸗ und Glroverbandes in Darmſtadt wie auch der Heſſiſchen Landesbank und der Heſſiſchen kommunalen Landesbank in Darmſtadt ols Grün⸗ dungskörperſchaft wird die Heſſen⸗Naſſaniſche Le⸗ ben sverſicherungsanſtalt in Wiesbaden zu einer Groß⸗Heſſen⸗Naſſauiſchen Lebensver⸗ ſicherungsauſtalt, Oeffentliche Verſiche⸗ rungsanſtalt für den Freiſtaat Heſſen und die preußiſche Provinz Heſſen⸗ Die erweiterte Anſtalt gilt damit als einheimiſche(Heſſiſche) öffentliche Lebensverſicherungsanſtalt. Die Aufnahme der Lebens verſicherung durch die öffentlichen Sparkaſſen in Heſſen gehört ohne weileres zu deren Aufgabenkrets. Die Lebens⸗ verſicherung an ſich iſt nur elne beſondere Art des Sparens mit dem in der jetzigen Wirtſchafts⸗ zelt beſonders bedentungsvollen Momen: des regelmäßigen Sparzwanges. Die neue Tätlgkeit unſerer heſſiſchen Sparkaſſen verdient daher umſo größeren Etfolg, als die aus Heſſen mit Hilfe der Lebensverſicherung aufkommenden Kapitallen nur den Eingeſeſſenen in Form von Hypotheken uſw. durch die Sparkaſſen wieder zugeführt werden, was für den welteren Aufbau unſerer helmlſchen Wirtſchaft von erheblicher Bedeutung ſein wird. Hinfichtlich der Erfolge der öffentlichen Le⸗ bensverſicherungsanſtalten in Deutſchland ſet be⸗ bemerkt, daß dieſe nach vorläufigen Feſtſtellungen im Jahre 1925 einen Antragzugang von 386 Millionen Goldmark Verſicherungsſumme erzielten. Dieſer Zugang überſteigt den des Jahres 1924 noch um 62 Millionen Mark. Der geſamte An⸗ tragzugang ſeit Stabiliſterung der Währung er⸗ reichte bisher die Höhe von rund 850 Millionen Mark. Mlt dieſen Erfolgen ſteht die öffentliche Lebens verſicherung an der Spftze aller Deutſchen Leben sverſicherungsunternehmungen. CCC ²˙— Plaumänliges luserie ren verbürgt Erfolg.