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Wie die Welt am Montag erfahren haben will, bereitet Reichsminiſter Dr. Külz angeblich zurzeit einen Geſetzentwurf vor, der dem Staate wieder die Möglichkeit geben ſoll, Orden und Ehrenzeichen zu verleihen und gleich⸗ zeitig das Verbot zur Annahme ausländiſcher Titel oder Orden aufhebe. Zur Begründung wurde angeführt, daß der gegenwärtige Zuſtand es der Regierung und dem Reichspräſidenten un⸗ möglich mache, dem deutſchen Reiche von In⸗ und Ausländern geleiſtete Dienſte entſprechend zu belohnen. Neue Beſtimmungen über die Unterſuchungshaft. Berlin, 8. Nov. Wie ein Berliner Abendblatt hört, haben die Juſtizverwaltungen des Reiches und der Länder im Zuſammenhang mit dem Un⸗ terausſchuß des Rechtsausſchuſſes des Reichsta⸗ ges eine Vorlage ausgearbeitet, die das ſoge— nannte Haftrecht(§S 118 bis§ 132 der Strafpro⸗ zeßordnung) dem Geiſt der Neuzeit anpaßt. Es iſt eine Einigung darüber erzielt, daß die Vor— lage ſchon zum 1. Januar Geſetz wird. Neu eingeführt wird das allgemeine Recht des Unterſuchungshäftlings auf mündliche Verhand⸗ lung. Eine Beſtimmung ſchreibt vor, daß alle zwei Monate eine Ueberprüfung der Gründe für die Fortdauer der Haft von der zuſtändigen Straf⸗ lammer vorgenommen werden muß, auf Antrag des Häftlings in mündlicher Verhandlung. Auch in der Zwiſchenzeit kan⸗ der Häftling die Straf— kammer anrufen, allerdings iſt es dann in ihr Ermeſſen geſtellt, ob mündlich verhandelt werden ſoll. Auch ſonſtige Beftimmungen, die das Ver⸗ fahren während der Unterſuchungshaft regeln und die vorläufige Feſtnahme betrefſen, ſollen in fort⸗ ſchrittlichem Sinne erneuert bezw. ergänzt wer⸗ den. Ausland. Die deutſch: Sprache in Neubelgien. Malmedy, 3. Nov. Der belgiſche Miniſterprä⸗ ſident und Innenminiſter hat den übrigen Mini⸗ ſterien ein Rundſchreiben geſandt, in dem er ſie auffordert, in Moniteur die Verordnungen, die die deutſchſprachigen Einwohner der Gebiete Eu- pen und Malmedy und St. Vit intereſſieren könn⸗ ten, in deutſcher Sprache herauszugeben, um die Intereſſenten in dieſer Hinſicht zufrieden zu ſtel⸗ len. Der„Landbote“ bemertt hierzu:„Wenn die⸗ ſes Rundſchreiben des Herrn Miniſterpräſidenten nicht nur auf dem Papier ſtehen bleibe, ſondern in allen Miniſterien recht weitherzig in die Tat umgeſetzt wird, ſo bedeutet es einen nicht zu un⸗ terſchätzenden Schritt auf dem Wege zur vollen Anerkennung und Würdigung unſerer sprachlichen Rechte, über den wir uns aufrichtig freuen dür⸗ fen.“ Republitaniſche Mehrheit in Griechenland. Athen, 8. Nov. Amtlich wird mitgeteilt, daß der republitaniſche Block bei den Wahlen 65 Pro⸗ zent aller Sitze im Parlament erobert hat. In einer vor einer großen Vollsmenge gehaltenen Rede erklärte Kondylis, es ſei offenbar, daß die Republikaner geſiegt hätten. Von einer Aenderung der Staatsform könne nicht mehr die Rede ſein. China löſt ſeine Beziehungen mit Belgien. Paris, 8. Nov. Einer Pelinger Meldung der Havasagentur zufolge hat die Beſeitigung des chineſiſch⸗belgiſchen Vertrages von 1865 durch den chineſiſchen Miniſter des Aeußeren in dortigen di⸗ plomatiſchen Kreiſen außerordentliche Beachtung gefunden. Die Beſeitigung ſtelle einen ſchweren Vorſtoß gegen die Verträge dar, da Belgien allein das Vorſchlagsrecht auf Abänderung oder Abſchaf⸗ jung des Vertrages habe. Man befürchtet, daß die Abſchaffung dieſes Vertrages auch die Auf⸗ hebung der exterritorialen Rechte Belgiens nach ſich ziehen werde. Die Machtfülle des Diktators. Dure— ſechsfacher Miniſter— Oberkommandant. Mom, 6. Nov. Die Uebernahme des Miniſte⸗ riums des Innern durch Muſſolini bedeutet einen Schritt von höchſter Bedeutung für die Innen⸗ politik. Der bisherige Innenminiſter Federzoni war das Ziel hefliger Angriſſe gewiſſer faſziſti⸗ ſcher Kreiſe geweſen, weil unter ſeiner Verwal⸗ zung vier Attentate gegen Muſſolini vorgekommen ſind und Federzoni als ehemaliger Nationaliſt kein Faſziſt der erſten Stunde iſt. Bekanntlich wäre Farinacei von ſeinen Anhängern für das Innenreſſort auserſehen worden, doch ſcheinen gegen ſeine Berufung dieſelben Gründe vorgelegen zu haben, welche ſeine Abberufung als Parteiſek⸗ ketärx veranlaßten. 6 Durch die Uebernahme des Innenminiſteriums urch Muſſolini wird derſelbe Zuſtand hergeſtellt, welcher vor Ermordung Matteottis herrſchte. Das nere war das erſte Reſſort, das der Diktator im 8 ni 1924 verließ. Nunmehr verwaltet Muſſo⸗ 50 ſechs Reſſorts, nämlich Inneres, Aeußeres, 2 eg, Marine, Luftſchiffahrt und Korporationen. e iſt Muſſolini Duce und Oberkomman⸗ nt der Miliz, ſo daß er eine nie geſehene Macht u ſeiner Perſon zuſammenfaßt. 3 Berlin, 9. Nov. Präſident Loebe eröffnet die Reichs tagsſitzung am Montag um 3 Uhr nachmit tags. Ein Antrag der Staatsanwaltſchaft, der die Genehmigung zur Straſverfolgung des kommuniſtiſchen Abg. Rem molo wegen Beleidigung des RNeichspräſidenten nachſucht, wird dem Geſchäftsordnungsausſchuß über⸗ wieſen. Zur Beratung ſtehen die Anträge zur Erwerbsloſenfürſorge, die den Reichstag bereits am Freitag und Samstag beſchäftigt haben. In der Spezialdebatte begründet beim Kapitel„Bedürftigkeit und Pflichtarbeit“ Abg. Giebel(Soz.) einen Antrag, der möglichſtes Wohlwollen bei der Prüfung der Bedürftigteit verlangt. Abg. Frau Schröder(Soz.) fordert Einbeziehung der Jugendlichen in die Er werbsloſenfürſorge. Die Rednerin befürwor⸗ tet eine Entſchließung, wonach beſonders be— laſteten Gemeinden 1,5 Millionen als Härte⸗ ausgleich zur Verfügung geſtellt werden ſol⸗ len. Abg. Frau Arendſee(Kom.) fordert gleichfalls Einbeziehung der Jugendlichen in die Erwerbsloſenfürſorge. Damit ſchließt die Ausſprache. Nach Ab lehnung des kommuniſtiſchen Antrages auf Erhöhung der Unterſtützungsſätze um 50 Pro⸗ zent folgt die namentliche Abſtimmung über den ſozdem. Antrag, die Sätze für die Hauptunterſtützungsempfänger um 30 Pro zeut, die Familienzuſchläge um 20 Prozent zu erhöhen. Unter lebhafter Bewegung des Hauſes verkündet Präſident Loebe als Ergebnis, der Antrag mit 205 gegen 141 Stimmen, bei 8 Stimmenthaltungen, angenommen wor den iſt. Dafür haben die Sozialdemokraten die Kommuniſten, die Völkiſchen und Deutſch nationalen geſtimmt. Reichsarbeitsminiſter Dr. Brauns gibt ſofort die Erklärung ab, daß die Reichs— regierung zu dieſem Beſchluß des Reichstages ſich natürlich noch nicht äußern könne, ſie werde das aber ſobald wie möglich tun. Na— mens der anweſenden Miniſterkollegen ſei er aber ermächtigt, zu erklären, daß auf Grund der Verhandlungen, die bisher über dieſen Gegenſtand gepflogen worden ſind, die Mög lichkeit, daß die Regierung dieſen Beſchluß durchführen werde, wahrſcheinlich nicht be tehe.(Lebhaftes Hört! hört! links.) Abg. Graf Weſtarp(Dntl.) gibt eine Erklärung ab, wonach die Anträge, nament lich derjenige auf Erhöhung der Unterſtützung um 30 Prozent, geſtellt ſeien, ohne daß ein flares Bild über die Geldmittel geſchafſen worden wäre, die zur Verfügung ſtehen. Es ſei nicht anzunehmen, daß die Sozialdemokra— tie ernſtlich mit einer Annahme ihrer Anträge gerechnet habe. Der Regierung und den Re⸗ gierungsparteien könne ſie die Verantwor⸗ tung, wie weit ſie den ſozdem. Forderungen folgen, nicht erſparen.(Große Bewegung und allgemeine Unruhe.) Graf Weſtarp ſtellt zum Schluß feſt, daß ſich ſeine Fraktion bei den weiteren Abſtimmungen der Stimme ent⸗ halten und in der Geſamtabſtimmung den Beſchluß als Ganzes ablehnen werde. Abg. Hoch(Soz.) wirft den Deutſch⸗ nationalen parteitaktiſche Hinterliſtigkeit vor. (Lebhafter Beifall bei den Sozdem.— Große Unruhe bei den Deutſchnationalen.) Abg. Eſſer(Zentrum) erwidert, in die⸗ ſer wichtigen Frage dürfe es keine Partei⸗ politik geben. Die Regierungsparteien ſeien in ehrlichem und heißem Ringen bemüht ge⸗ weſen, den Erwerbsloſen das zu geben, war irgend möglich war. Abg. Graf Weſtarpp(Dutl.) ſtellt feſt, daß vie Triumphrede des Abg. Hoch gezeigt habe, daß die Deutſchnationalen den beabſich⸗ tigten Erfolg erzielt haben. Es ſei gelungen, der Sozialdemokratie die Maske des verloge⸗ nen Agitators vom Geſicht zu reißen.(Gro⸗ daß ßer Lärm bei den Sozialdemokraten.— Zu⸗ eee Die Reichsregierung in der Minderheit. Der Streit um die Erwerbsloſenfürſorge.— Eine kritiſche Situation im Neichstag. ſtimmung rechts.— Der Präſideut rügt den Ausdruck.) Abg. Thiel(D. Vp.) Ausführung des gefaßten Prozent der Erwerbsloſen a Löhne überſchreiten und 30 Prozent an die Nettolöhne heranreichen würden.(Lebhaftes hört! hört! bei den Regierungsparteien.) Unter großer Bewegung beantragt nun⸗ mehr N Abg. Guerard(Zentrum) der Regierungsparteien, den Gegenſtand zeit von der Tagesordnung abzuſetzen, da die Grundlage völlig verändert worden ſei. (Große Unruhe links.) Abg. Rademacher(Dutl.) verweiſt auf die Mitarbeit ſeiner Partei im Ausſchuß. Gerade der Abg. Leopold habe die Staffelung angeregt. Abg. Rädel(Kom.) fordert Auflöſung des Reichstages und Beſeitigung der Minder— heitsregierung. Bei der Abſtimmung über den Ar⸗ trag von Guerard auf Abſetzung des Gegen⸗ ſtandes von der Tagesordnung ſtimmen für dieſen unter allgemeiner großer Unruhe nur die Regierungsparteien. Dagegen ſtimmen Sozialdemokraten und Kommuniſten, wäßh⸗ rend Deutſchnationale und Pölkiſche, die Wirtſchaftl. Vereinigung ſich Da das genaue Ergebnis nicht iſt, muß Auszählung erfolgen. Dieſe ergibt die Ablehnung des Antrages v. Guerard mit 140 gegen 140 Stimmen, bei 52 Enthak tungen.(Stürmiſche Heiterkeit.) Nunmer beantragt unter großer Unruhe Abg. Leicht(Bayer. Pp.) Zur üſck ver- weiſung der Vorlage an den Ausſchuß. Für dieſen Antrag erheben ſich wieder nur dis Regierungsparteien, während Sozialdeme kraten und Kommuniſten dagegen ſtimmen u. anderen Parteien ſich der Abſtimmung enhalten. Da das Ergebnis zweifelhaft ö muß wieder Auszählung erfolgen. Der trag auf Verweiſung an den Ausſchuß wurde mit 149 gegen 138 Stimmen, bei 28 Enthal⸗ tungen abgelehnt. Als die Abſtimmungen dann betont, daß bei Beſchluſſes 11,6 die ſeitherigen im Namen zur⸗ zu ermittel die iſt. An- fortgeſetzt werden, verlaſſen die Regierungsparteien un⸗ ter großem Halloh der Linken den Saal. Nur einige wenige ihrer Mitglieder bleiben im Sitzungsſaale. Auch die Wirtſchaftliche Verei nigung hat ſich den Regierungsparteien ange— ſchloſſen. Die ſozialdemokratiſchen Anträge ge langen dann zur Annahme, da Sozialdemo— kraten und Kommuniſten dafür ſtimmen und die Deutſchnationalen und Völkiſchen ſich der Abſtimmung enthalten und die anderen Par— teien nicht vertreten ſind. Schließlich bezweifelt Abg. Schetter (Zentrum) die Beſchlußfähigkeit des Hauſes. Da das Präſidium ſich nicht einigen kann. muß die Feſtſtellung durch ſchriftliche Abſtim— mung erfolgen. Die Aus zählung ergibt die Anweſenheit von 230 Abgeordneten. Das Haus iſt alſo nicht beſchlußfähig. Der Präſi⸗ dent beraumt eine neue Sitzung für eine Viertelſtunde ſpäter an. Auf der Tages ordnung ſtehen die Handelsabkommen mit Finnland, Lettland uſw. Die neue Sitzung. Abg. Rädel(Kom.) beantragt, die Er— werbsloſenvorlage weiter zu beraten. Da gegen wird aber Widerſpruch erhoben. Darauf werden die Handelsabkommen mit Finnland, Lettland, der Schweiz, und Frankreich, ſowie das Abkommen über den Warenaustauſch zwiſchen Deutſchland und dem Saarbeckengebiet an den auswärtigen u. den handelspolitiſchen Ausſchuß verwieſen. Ein deutſchnationaler Antrag betreffend Stundung der fälligen Steuerbeträge der Landwirtſchaft geht an den Steuerausſchuß. Darauf vertagt ſich das Haus auf Diens⸗ tag nachmittag 3 Uhr. Auf der Tagesord— nung ſtehen die noch nicht erledigten Anträge zur Erwerbsloſen⸗Fürſorge, der 800-Millio⸗ nen⸗Nachtragsetat, ferner die Denkſchrift über die Erwerbung des Kaiſerhof für Bürozwecke, ſowie die ſozialedmolratiſchen und kommuni⸗ ſtiſchen Interpellationen und Anträge zur Verhinderung der Rückkehr des Kaiſers und die Anträge über die Hohenzollern⸗Abſindung. Schluß nach 6 Uhr. ſowie! enthalten. 54 In Memoriam. Von Joſeph Wirth. Ju der von Dr. Wirth herausgegebenen Zeitſchrift„Deutſche Republik“ im 2. Heft, nimmt Dr. Wirth unter obigem Titel zu fol⸗ genden Ausführungen das Wort: Es war in den letzten Wochen reizvoll, die deutſchen Zeitungen zu verfolgen. Noch intereſſanter war es, deutſche und franzöſiſche Zeitungen gleichzeitig zu ſtudieren, um kritiſch nachzuprüfen, wie die franzöſiſche öffentliche Meinung und die deutſche ſich zu den Ereig⸗ niſſen in Genf und Thoiry einſtellt. Trotz der intereſſauten und mit Schwung und ehrlicher Begeiſterung vorgetragenen Rede des Herrn Briand, dem der beſte Willen zuzuerkennen iſt, war die Haltung der franzöſiſchen Preſſe, wohl durch eine Orientierung von verant⸗ wortlicher Stelle aus ſehr reſerviert, kühl n. kritiſch. Anders hingegen in Deutſchland. Seit Jahren hat der deutſche Blätterwald ſolche FJubelhymnen nicht gehört, wie in den letzten Wochen über Thoiry. Niemand von uns ver⸗ kennt die Bedeutung des frohen Ereigniſſes. Aber diejenigen, die in den letzten Leidens⸗ jahren der deutſchen Politik den Weg geebnet haben und ſich frei von Illuſionen hielten, konnten nichr ohne Sorge die pſpchologiſche Einſtellung des deutſchen Volkes konſtatieren. Bei uns gibt es auch im Politiſchen häufig ein„Himmelhochjauchzend“, und ſchon am andern Tage ein„zu Tode betrübt“. Ich habe ſeit Jahren nicht erlebt, daß in kurzem ein ſolcher Umſchwung eintreten konnte, wie in der Auffaſſung der öffentlichen Meinung über Thoiry und ſeine Folgen. Dieſer Tage jagte mir ein Berliner prominenter Politiker, daß er noch nie in ſeinem Leben über eine po⸗ litiſche Entwicklung ſo enttäuſcht geweſen ſei, wie gerade jetzt. Ich widerſprach ihm auf das lebhafteſte und verwies ihn auf die Erfah⸗ rungen der letzten ſechs Jahre. Hat denn ir⸗ genb ein verſtändiger Menſch in Deutſchland gemeint, daß nunmehr Europa und Deutſch⸗ land in einen Garten Eden eintreten kann, wo wir aller mühevollen Arbeit enthoben wären? Es iſt gewiß berechtigt, in dieſem Zuſam— menhang auf das Jahre 1920 und die folgen- den zu verweiſen. Wer noch die Konferenz in Spa mitgemacht hat, weiß, mit welchem Miß— trauen und tiefem Haß Deutſchland und ſei— nen Vertretern begegnet wurde, und wie ver— giftet dic internationale Atmoſphäre damals erſchien. Manche Zeitgenoſſen verzweifelten, je zu einem Verſtändnis, ja nur zu einem Kontakt mit den ehemaligen Kriegsgegnern zu kommen. Auch die neutrale Welt hielt ſich ſcheu zurück und wagte nur in der diskreteſten Form auf die wirtſchaftlichen Folgen weite- ner Iſolierung und Unterdrückung Deutſch⸗ lands hinzuweiſen. Man erinnere ſich nur der Tage des Londoner Ultimatums, das Deutſch⸗ land, ohne überhaupt zu bedenken, was inter⸗ nationale Zahlungen bedeuten, eine atlas⸗ ſchwere Laſt auf die Schulter legte. In allen politiſchen Kreiſen Deutſchlands ſolls» man ſich deshalb einmal wieder das Wort Rathenaus aus dem Jahre 1921 mit tiefer Dankbarkeit ins Gedächtnis zurück⸗ rufen, um daraus zu erſehen, daß Früchte der Politik nicht ſo von ungefähr vom Himmel fallen: daß nicht nur Fleiß, ſondern auch jahrelange Geduld notwendig iſt, um der großen Zielen der deutſchen Politik näher zu kommen. Am 20. Auguſt 1921 richtete Walther Ra⸗ thenau an Prof. Dr. Haber einen freundlichen Dankesbrief mit dem bemerkenswerten Satz: „Die Welt iſt derartig vereiſt, daß die erſten Spatenſtiche von unendlicher Müh⸗ ſeligkteit ſind. Dennoch glaube ich, daß eine entſchloſſene und klare Richtung, wie ſie von dieſem Kabinett wenigſtens in den Huuptfragen angeſtrebt wird, das einzige Mittel iſt, um ein paar Schritte vorwärts zu kommen.“ Wer ſich dieſen Satz überlegt und den Weg, den wir zurückgelegt haben, noch ein⸗ mal mit kritiſchem Auge durchmißt, wird uns nicht mißverſtehen, wenn wir ſagen, daß die großen Eisſchollen, die jetzt noch auf dem un⸗ ruhigen Meer der Völkerpolitik umherſchwim⸗ men, zu großer Vorſicht mahnen, und daß die tapferen Schritte, die ſeinerzeit auf total vereiſter See gemacht werden mußten, nicht ausreichten, um ſchon ans rettende Ufer zu kommen. Gewiß iſt auch der Eispanzer um viele Herzen geſchmolzen, die früher nur tie⸗ ſen Haß und Wut gegen die Beſiegten kann⸗ ten. Es bleibt aber noch unendlich viel zu tun übrig, um zu der definitiven Bereinigung der Atmoſphäre und zur Löſung der Hauptprob⸗ ——————„- ——— ſeme zu kommen. Es wird wohl notwendig lein, daß manche politiſchen und anderen Stellen, die früher nur egoiſtiſche Intereſſen kannten, ſich erneut der Aufgabe widmen, nicht nur Frankreich u. Deutſchland zu verſöh⸗ nen, ſondern darüber hinaus, das ganze Europa der neuen Welt, nämlich Amerika, näherzubringen. In den Kreiſen der Induſtrie und der Wirtſchaft dürften noch manche Möglichkeiten unausgeſchöpft ſein, durch wirtſchaftliche Be⸗ tätigung und internationale Verſtändigung dem deutſchen Volke zu helfen. Erfreulicher⸗ weiſe haben wirtſchaftliche Kreiſe ihre frühere Zurückhaltung, der internationalen Verſtändi⸗ gung zu dienen, aufgegeben. Ich erinnere noch an die Tage, da Walther Rathenau einer der wenigen war, der ſich der Reichsregierung zur Verfügung ſtellte, der ſchließlich auf üußerſtes Drängen in einem Miniſterium die letzte Verantwortung auf ſich nahm.„Der Entſchluß“— ſo ſchrieb er an ſeine jetzt auch heimgegangene Mutter am 21. 6. 21— war ſchließlich doch recht ſchwer“, und in einem anderen Brieſe an Dr. Julius Frey leſen wir den inhaltsſchweren Satz: „Es war der ſchwerſte Ent⸗ „ſchluß meines Lebens. Erſt im Schei⸗ den habe ich gefühlt, wie eng ich mit den jahrzehntelang verwalteten Unterneh⸗ e mungen verwachſen bin. Nun ſtehe ich „vor über⸗ und umüberſehbaren Proble⸗ men und Fragen. Der einzelne vermag in dieſem großen Getriebe ſo gut wie * nichts. Aber es werden Mann für Mann in den Graben ſpringen müſſen, bis er überſtiegen werden kann. Gleichviel: er wird nie überſtiegen werden, wenn nicht einer beginnt.“ Der Graben zwiſchen Frankreich und Deutſchland iſt noch nicht zugeſchüttet, wie die übergroße Mehrheit des deutſchen Volkes es erſtrebt. Wir wünſchen, daß es Streſe⸗ mann und Briand gelingen möge, ihn, wenn möglich, ganz zuzuſchütten oder ihm aber eine ſolche Geſtalt zu geben, daß er kein Hindernis zur Annäherung der Völker mehr darſtellt. Heute ſchon kann der Graben über⸗ ſtiegen werden. b Aus aller Welt. um das Schickſal der 22 Bozener„Ver⸗ ſchwörer.“ Bozen, 7. ov. Die Verhandlung gegen die zweiundzwanzig„Verſchwörer“ die in Bozen am 4. November 1925 im Gaſthauſe zur „Hofer Kathi“ verhaftet worden und ſeither in Unterſuchungshaft geblieben ſind, wird am 30. November in Verona ſtattfinden. Die⸗ ſer Gerichtshof iſt durch Beſchluß des oberſten Kaſſationshofes in Rom an Stelle des zu⸗ ſtändigen Bozener Gerichts delegiert worden, das nach Auffaſſung des Kaſſationsy. nicht„unparteiiſch“ ſei. Die Unterſuchung des Attentats verſuchs von Bologne. Mailand, 7. Nov. Die Polizeidirektion von Bologne mißt einem beſchlagnahmten Schul⸗ beft mit Notizen des Attentäters Zamboni große Bedeutung bei, da ſie beweiſen, daß Zamboni krankhaft von der fixen Idee be⸗ ſeſſen war, Muſſolini umzubringen. In vieſem Heft ſind Auszüge der Weltgeſchichte nver bas ragiſche Ende veruymter Perſön⸗ lichkeiten des alten Rom wie Julius Cäſar und anderen abgeſchrieben. So heißt es an einer Stelle: Niemand erwies ſeinen Freun⸗ den ſo viel Gutes u. war ſo hart gegen ſeine Feinde wie Sulla. Sulla aber wurde ermor⸗ det,“ Bei jedem Abſatz ſtand außerdem ein großes M. als Anfangsbuchſtabe des Na⸗ mens Muſſolinis. Weiter heißt es: Ich weiß nicht, ob ich dich lieben kann und ob ich die Tat überlebe, aber ich will ihn töten.— Dieſes Dokument wird als für die Unterſuchung ent⸗ ſcheident betrachtet. Vom diesjährigen Herbſt. Forſt bei Deiveskeim, 7. Nov. Mit dem geſtrigen Tage haben auch die größeren Wein⸗ güter v. Buhl, Bürklin, Spindler und Kern die diesjährige Weinernte beendet. Von den luſtigen Umzügen und Herbſtfeiern ſah man oiesmal ab. Wie bekannt, war ja faſt mit einer vollſtändigen Mißernte zu rechnen, be⸗ ſonders in den oberen Lagen. Das Ergebnis war durchſchnittlich ein ſechſtel Herbſt. Die Qualität mußte daher die Quantität erſetzen. An der Mittelhaardt iſt der Weißherbſt nun auch von den Großgütern in Deidesheim und Wachenheim beendet. Das Mengenergebnis iſt ſehr verſchieden und kommt bei den Groß⸗ zütern in Deidesheim und Wachenheim nicht an das Ergebnis von 1925 heran. ö Beſchlagnahmtes Alkohollager. Newyork, 7. Nov. Die Prohibitionspoli⸗ zei hat in Keap ein geheimes Alkoholdepot entdeckt, in dem ſich mehr als eine Million Liter Wiſkthy im Werte von ſechs Millionen Dollar befinden. Dies iſt das größte heim⸗ liche Alkohollager, das ſeit der Einführung des Alkoholverbotes beſchlagnahmt worden iſt. Aus Nah und Fern. Eppſtein, 6. Nov.(Ein Fahrraddieb.) In Flomersheim wurde ein angeblicher Reiſen⸗ der von der Polizei feſtgenommen, der in Eppſtein zu äußerſt billigen Preiſen 11 Fahr⸗ räder verkauft hatte. Es ſtellte ſich heraus, daß die Räder in Mannheim von einer vier⸗ kpfigen Diebesbande geſtohlen worden wa— ren. i Hauenſtein, 7. Nov.(Einbrüche.) Letzte Nacht wurde hier in den Wirtſchaften von K. Bärmann und Geſchwiſter Mansmann einge⸗ brochen. Die Beute war ſehr gering, denn es fielen dem oder den Tätern bei Geſchwiſter Mansmann nur 5 Reichsmark in die Hände, wührend ſie bei Bärmann völlig leer aus⸗ gingen. Die Polizei fahndet nach den Tätern, von denen bis jetzt jede Spur fehlt. Auch in Sarnſtall wurde heute Nacht im Hauſe des Bäckers Matz von hier eingebrochen. Durch ein gegen die Straße liegendes Fenſter drang ber Dieb in das Zimmer ein und erbeutete zinen größeren Geldbetrag. Der Hausbeſitzer hörte den Dieb und verſcheuchte ihn. Landau, 6. Nov.(Unglücksfall.) Am Frei⸗ tag abend wurde im Hauptbahnhof Landau der Rangiergehilfe Friedrich Hartmann, wohnhaft in Annweiler, von dem einfahrenden Eilzug 119 er⸗ faßt und am rechten Oberarm ſchwer verletzt. Kaiſerslautern, 6. Nov.(Vergiftungsverſuch.) In Haft genommen wurde eine Frau, die ihrem Rann einen Giftſtoff in den Kaffee geſchüttet Numan von Sven Elveſtad. Urheberrechtlich geſchützt dem Lit. Bureau M. Lincke, Dresden 21. „Ich habe Ihnen ja bereits geſagt, daß Sie in dieſem Falle die Folgen ſelbſt zu tragen ha⸗ ben. Ich möchte Ihnen aber aufs entſchiedenſtt raten, abzureiſen. Wären Sie nicht ſo ſchlau weſen, ſich Adas als Geiſel zu bemächtigen, dann fäßen Sie ſchon lange hinter Schloß und Riegel. Bis morgen um ein Uhr wird Ihnen niemand ein Haar krümmen. Falls Sie aber nicht reiſe werden Sie und Ihre Bande ſofort verhaſtet. Ich laſſe mich überhaupt nur auf dieſe Bedin⸗ gung ein, um das unſchuldige junge Mädchen, für das jede Minute koſtbar iſt, zu retten. Ich verzichte außerdem darauf, Sie wegen des Mor- des, den Sie an Ihrem Kamraden auf dem Gut des Kammierherrn begangen haben, zur Verant⸗ wortung zu ziehen. Den Herrn, den Sie töten ließen, weil er Ihnen unbequem wurde und Adas Verfteck verraten wollte. Dagegen werden Sie es mir nicht übelnehmen, wenn ich den geplanten Streich gegen den Kammerherrn vereitle.“ „Geben Sie mir keine andere Sicherheit als Ihr Verſprechen?“ flüſterte Valentine. „Nein. Eine andere Sicherheit als mein Eh⸗ renwort können Sie nicht erhalten, gnädige Frau, das iſt aber auch mehr als genug. Wenn Sie Ihren Teil der Uebereinkunft erfüllen, kann mich nichts hindern, auch den meinen innezuhal— ten.“ Valentine betrachtete ihn lange ſchweigend. „Ich glaube Ihnen,“ ſagte ſie und reichte ihm die Hand. Asbjörn Krag nickte, machte aber keine Miene, die dargebotene Hand anzunehmen. Valentine zuckte zuſammen. Sie wurde offen⸗ bar aufs tiefſte gekränkt, aber ſie lächelte, als ſie ſagte: ö „Es gibt viele Männer, die ſich glücklich prei⸗ ſen würden, wenn ſie einen Kuß auf meine Hand drücken dürften.“ Krag antwortete nicht. „Da Sie mich aber nun einmal beſiegt haben,“ fuhr Valentine fort,„ſo erlauben Sie vielleicht daß ich Ihnen eine kleine Erinnerung an unſer ſeltſame Begegnung überreiche.“ „Eine Erinnerung, gnädige Frau!“ „Ja, dieſes Blumenbukett,“ antwortete Va⸗ lentine einſchmeichelnd. Und jetzt geſchah etwas, was eine halbe Stunde ſpäter von entſcheidender Bedeutung in! einer ernſten Lage ſein ſollte. Vorläufig zeigte der Auftritt nur, daß die ge⸗ ſährliche Frau noch immer um ihre Stellung kämpfte, daß ſie kein Mittel ſcheute, daß ſie mit geſpannten Nerven einen Vorſprung zu gewin⸗ nen trachtete, nur einen winzig kleinen Vor⸗ ſprung, um dieſem ſtarken, ruhigen, gelaſſenen Mann mit dem drohenden Revolver zu ent⸗ achlüpfen. f Was geſchah, war folgendes: „Dieſes kleine Blumenbukett,“ ſagte ſie, indem ſie ein Bukett von hellroten Roſen vom Tiſch nahm. Und wirklich war in dieſem Augenblick ein rührender Klang von Hilfloſigkeit und verlore⸗ ner Hoffnung in ihrer Stimme. Sie war ja doch ein Weib. Sollte er das Bukett nicht annehmen, um ſie nicht noch mehr zu kränken und um dieſem Geſpräch endlich ein Ende zu machen? „Ich liebe Mut und Entſchloſſenheit, wo im⸗ mer ich ihnen begegne,“ flüſterte ſie und näherte ſich Krag mit den Roſen in der ausgeſtreckten Hand. Es war wieder etwas Katzenartiges, Glei⸗ tendes, tigerhaft Geſchmeidiges in ihr, das Asb⸗ jörn Krag erſchauern machte. Und plötzlich brachte er ſie mit einem lauten, harten Zuruf zum Stehen. ö „Keinen Schritt weiter!“ ſagte er.„Wenn Sie mir näher kommen, ſchieße ich.“. Sie blieb erſchrocken ſtehen. f „Legen Sie das Bukett auf den Tiſch!“ be⸗ fahl Krag mit harter Stimme. Valentine zögerte. „Gehorchen Sie augenblicklich!“ Sie legte das Bukett ſtill auf den Tiſch. Asbjörn Krag nahm es vorſichtig auf und ſchüttelte es. Zwiſchen den mattroſen Mae ein langer ſpitzer Dolch verſteckt. Er rollte auf die Erde und blie i 1 7 b 0 Ecke 1 Teppichs nächſte praktiſche Arbeit im Verein. hatte, um iyn zur Lreunung zu veramaſſen, Ein achtjähriger Sohn beobachtete das Beimengen des Stoffes und konnte den Vater rechtzeitig vor dem; Genuß warnen. f Zweibrücken, 8. Nov. Seſtern wurde in Lautzkirchen, wie der„Pf. Merkur“ berichtet, einem Zweibrücker Arbei⸗ tere ein Brief zugeſtellt, der am 29. April 1920 in Rohrbach(Saar) aufgegeben war, Uſo über 6 Jahre brauchte, um die kurze En fernung zurückzulegen. Es handelt ſich um einen Liebesbrief, den der Empfänger erſt etzt, nachdem er längſt verheiratet iſt, erhielt. 1 das Schreiben ſo lang geſteckt ha⸗ den? Rimbach, 9. Nov.(Faſel⸗Verkauf.) Die Ge⸗ meinde Rimbach verkauft auf dem Submiſſions⸗ wege einen gutgemäſteten, zur Zucht untauglich gewordenen Faſel. Angebote ſind mit der Auf⸗ ſchrift„Faſelverkauf“ verſehen bis Donnerstag, den 11. November, vorm. 11 Uhr bei der Bürger⸗ meiſterei einzureichen, wo vorher die Verkaufsbe⸗ dingungen eingeſehen werdn können. Fürth i. O., 5. Nov.(Herr Kaplan Zimmer⸗ mann), der, wie berichtet worden, nach Ruhlkir⸗ chen verſetzt wurde und heute ſeine neue Stelle antreten wollte, darf wieder hierbleiben. Auf be⸗ ſonderen Wunſch des Jungmänner⸗Vereins, deſ⸗ ſen Gründer obiger hochw. Herr iſt, wurde das ausgefertigte Dekret von hoher geiſtlicher Be⸗ hörde in Mainz gütigſt zurückgenommen.—(Woh⸗ nungsbezug.) Mit Ende des vergangenen Mo⸗ gats fand hier eine große Wanderung von Fami⸗ lien ſtatt, welche faſt alle neuerrichtete Wohnungen bezogen. Das alte, von der Kirchengemeinde er⸗ worbene Sternwirt'ſche Haus wird wahrſcheinlich um Abbruch kommen. Auch für den Bezirksgeo⸗ meter ſteht hier ein ſtattlicher Bau unter Dach, und wird das ſchöne Gebäude nächſtes Jahr be⸗ zogen werden können. Waldmichelbach i. O., 8. Nov.(partenrpd.) Um einen rationellen Obſtbau in hieſiger Gegend zu fördern, ſchloſſen ſich die Intereſſenten in einem Obſtbauverein Hartenrod zuſammen: Zum Vorſitzenden des Vereins wählten die Mit⸗ glieder den allſeits geſchätzten Herrn Lehrer Iſſel von hier. Nach der Wahl des Vorſtandes folgte eine nutzbringende Diskuſſion über die Danach ſchloß zer junge Verein mit einer Blumenverloſung ſeine arſte Verſammlung. Muſſolinis Botſchaft an das engliſche Volk. London, 8. Nov. Wie der römiſche Be⸗ ſeinem Blatte meldet, habe ihm Muſſolini für das engliſche Volk eine perſönliche Botſchaft gege⸗ ben mit dem Zwecke, daß ſie durch die„Mor⸗ richterſtatter der„Morning Poſt“ ning Poſt“, einem Blatte, das als eines der erſten ſtets den wahren Geiſt der faſchiſtiſchen Bewegung begriffen habe, veröffentlicht wer⸗ de, um dem engliſchen Volke den Ausdruck ſeines tiefen Dankes für den Ausdruck der Entrüſtung und die Einſtimmigkeit ſeiner Kundgebung, die ihm nach dem Attentat zu Bologna zuteil geworden ſeien, zu verleihen. Die Affüre Macia⸗Garibaldi. Paris, 8. Nov. Der verhaftete Führer der kataloniſchen Aufſtandsbewegung, Oberſt Ma⸗ cia, äußerte ſich bei ſeiner Vernehmung, daß er Garibaldi vor etwa 2 Monaten bei einer Zuſammenkunft in Paris gefragt habe, ob er bei einem von ihm geplanten Handſtreich in Katalonien auf die Italiener zählen könne, die ſich ih mangeſchloſſen hätten. Garibaldi habe dies beſtätiat. Ferner babe er Verbin⸗ „Da Sie mich durchaus mit einem Bukett be⸗ glücken wollen,“ ſagte Krag, indem er an den Roſen roch,„möchte ich es lieber ohne Dornen haben!“ „Das war der letzte Verſuch,“ murmelte Va⸗ lentine. 5 Ofſenbar war ſie jetzt in großer Erregung. Sie zitterte vor Schreck und rannte im Zimmer auf und ab, die Hände bittend ausgeſtreckt und die Augen auf den Revolver geheftet, den Krag jetzt wieder erhoben hatte. f i „Der letzte Verſuch,“ murmelte ſie wieder. „Wir können alſo zu keiner Verſtändigung kommen?“ fragte Krag. „Doch, doch,“ ſagte ſie ſchnell.„Sie ſollen es erſahren, ich will nichts mehr vor Ihnen verber⸗ gen. Die Verzweiflung darüber, daß ihr letzter Verſuch, ihr Mordanſchlag, auf ſolch beſchämende Weiſe vereitelt worden war, hatte ſie offenbar ganz gebrochen. Jetzt war ſie in einem ſolchen Zuſtand von Aufregung und Angſt, daß ſie im⸗ ſtande geweſen wäre, alles zu erzählen, ſogar ihre Freunde auszuliefern und alle Geheimniſſe zu verraten. Das ſah Asbjörn Krag ein. Er kannte dieſen Zuſtand aus den Gerichtsſälen, wenn die Ver⸗ brecher, denen alle Wege verſperrt ſind, ſich einem rückhaltloſen Geſtändnis wie einer Befreiung in die Arme warfen. Jetzt brauchte er nicht mehr zu fragen. „Ada wird als geiſtesgeſtört hier in Chriſtia⸗ nia gefangengehalten,“ ſagte ſie;„ſie wohnt bei einer alten, freundlichen Frau, die keinen Anteil an der Schuld hat.“ „Die Adreſſe?“ Valentine gab die Adreſſe auf, eine Woh⸗ nung mitten in der Stadt, und den Namen der Wirtin. Sie ſprach ſehr ſchnell, faſt atemlos, und zwiſchendurch ſtammelte ſie, daß ſie gezwun⸗ gen worden ſei, ſo zu handeln, und daß ſie ſich auf Asbjörn Krags Verprechen, ungehindert ab⸗ reiſen zu dürfen, verließe. Asbjörn Krags Sieg über ſie war vollſtändig. Asbjörn Krag notierte ihre Mitteilungen auf einem Stück Papier, das er in ſein Taſchentuch wickelte. Valentine betrachtete mit Intereſſe und beruhigte ſich nach und nach. Krag ging zu dem ofſenſtehenden Fenſter, doch aus dem 04 5 Et ließ einen Pfiff ertönen, und gleich darauf fei, nch werbeſten ots a en eder walt n Es war Jens, ließ er Valentine keinen Augenblick Auge. wurde von unten geantwortet. (Ein Irrläufer.) 0 ſeine Vorbereitungen vung aufgenommen mit Moskau und ſei zu dieſem Zwecke Anfang dieſes Jahres nach Rußland gereiſt. Bei einer Beſprechung mit führenden Sowjetleuten hätten ihm dieſe zu verſtehen gegeben, daß ſie zwar Geld nicht geben könnten, aber ihre Propaganda zur Verfügung ſtellen wollten. Franzöſiſch⸗enaliſche Proteſtaktion. Paris, 8. Nov. Nach einer Mitteilung des „Quotidien“ ſchweben zwiſchen Frankreich u. England zurzeit diplomatiſche Verhandlun⸗ gen über eine gemeinſame Proteſtaktion in Rom gegen die letzten Ausnahmegeſetze Muſſolinis. Wie das Blatt weiter zu wiſſen glaubt, habe Muſſolini an die franzöſiſche Regierung das Erſuchen gerichtet, ihr Urteil über das Geſtändnis, daß er ein Provokationsagent der Faſchiſten geweſen ſei, zurückzubehalten, bis er ſelbſt die Unterſuchung dieſes Falles abgeſchloſſen habe. Gerichtszeitung. Metzler vor Gericht. Bonn, 8. Nov. Wegen einiger nach nicht ab⸗ geurteilter Einbruchsdiebſtähle follte ſich jetzt der berüchtigte Faſſadenkletterer Heinrich Metzler, der einerzeit aus dem Landauer Gefängnis ausge⸗ brochen war, vor dem Bonner Schöffengericht ver⸗ mitworten. Metzler ſchien aber eine Gerichtsver⸗ handlung keine beſondere Freude zu machen. Er ſtellte ſich dumm, ſtand nicht auf und gab auf Fragen keine Antworten. Nur als er gefragt wurde, ob er verhandlungsfähig ſei, antwortete er mit einem kategoriſchen Nein. Die Verhandlung mußte darauf auf unbeſtimmte Zeit vertagt wer⸗ den, da der Gerichtsarzt, fähigkeit des Angeklagten feſtſtellen wollte, er⸗ klärte, es bedürfe das einer genaueren zbach⸗ tung. Daraufhin verhandelte das Geric gegen den Bruder Heinrich Metzlers, Jakob Metzler, Derſelbe erhielt wegen eines Einbruchsdiebſtahls 3 Jahre 4 Monate Zuchthaus. Ein ſonderbarer Weinprozeß. Kreuznach. 6. Nov. Der ſeltene Fall, daß Weinvroduzenten unter Anklage geſtellt wer den, weil ſie ihrem Wein kein Waſſer Zugeſetz hatten, beſchöftigt die Koblenzer Strafkam; mer. Angeklagt waren zwei Weingutsbeſitzer aus Bretzenheim und Langenlonsheim, weil ſie im vorigen Jahre ihrem Wein mehr Zuch zugeſetzt hätten, als erforderlich war. Der Angeklagte W. batte ſeinem 19925er Winzen⸗ heimer Berg und und Steinmeg etwa 230 Pfund Zucker auf 1200 Liter Wein zugeſetzt um den Wein verkaufsmäßig zu machen. Die aleiche Menge Zucker hatte der Angeklagte T ſeinem 1925 er Langenlousheimer Löhr und Rothenberg zugeſetzt. Das Schöffengericht hatte ein Verſchulden der beiden Angeklagten nicht angenommen und ſie deshalb freigeſpro⸗ chen. Gegen dieſes Urteil war vom Staats⸗ anwalt Berufung eingelegt worden. In der erneuten Verhandlung führte Sachverſtändi— ger Röhling aus, daß der Wein des T. auf 111 und 115 Grad und der Wein des W. auf 109 und 114 Grad Oechsle gebracht word ſei. Dieſes ſei zu hoch geweſen, denn der Wein hötte auf höchſtens 90—95 Grad gebracht werden dürfen. Das Höchſtgewicht derartiger Weine in guten Jahren hätte 88-90 Grad betragen. Hätten die Angeklagten auch nock entſprechend Waſſer zugeſetzt, dann ſei det Wein in Ordnung gomeſen. Weil nach dieſer ſein energiſcher Weynſe, der unten auf der Straße ſtand auf auf Beſcheid wartete. Krag warf das Taſchentuch zu ihm hinuntet und ſagte nur die Worte:„Befolge die Anwet⸗ ſungen!“ Darauf ſchloß Asbjörn Krag das Fenſter und wandte ſich wieder an Valentine. „Ich habe meine Leute jetzt nach der aufge⸗ ſchriebenen Adreſſe geſchickt, vor einer halben Stunde kann ich kaum erwarten, etwas Näheres von ihnen zu hören. Ich hoffe, daß Sie mir nicht von neuem einen Streich geſpielt haben.“ „Nein, diesmal können Sie ganz ruhig ſein!“ Ai e Valentine.„Ich habe alles verloren.“ „Gut. zu verbringen haben, möchte ich Sie gern etwas fragen. Warum wurde der arme Mann in Kam⸗ merherrn Totens Villa erſchoſſen?“ „Ich habe von dem Auftritt erſt ſpäter erfah⸗ ren,“ antwortete Valentine.„Es war ein Schurke, der uns verraten wollte. Ich hatte aller- dings ſchon lange Verdacht gegen ihn gehabt und meine Leute gebeten, auf der Hut zu ſein, aber an ſeiner Beſtrafung habe ich keinen direl ten Anteil gehabt. Sie müſſen wiſſen, Herr De⸗ tektiv, daß unſere ungeſchriebenen Geſetze viel ſtrenger ſind als die geſchriebenen des Staates, Im übrigen iſt er als Opfer ſeiner eigenen Tat gefallen. Was geht es mich an, daß er Gewiſ⸗ ſensbiſſe bekam und ein beſſerer Menſch werden wollte? Schließlich hatte er uns geradezu ge— droht, daß er uns verraten wollte, und darum mußte er aus dem Wege geräumt werden.“ „Ich ſah,“ antwortete Krag, der noch immer mit dem Revolver in der Hand ſaß,„ich ſah ein Merkmal auf ſeiner Schulter.“ „Das war ein Merkmal von den Galeeren,“ murmelte Valentine,„er wurde einer der unſe⸗ ren, als wir ihm zur Flucht verhalfen. Es war der ſchwärzeſte Undank von ihm, daß er uns ver⸗ raten wollte. Ich habe ihn aus meiner Erinne- rung geſtrichen.“ Der Detektiv ſah auf ſeine Uhr. a „In der Zeit, die wir noch vor uns haben, bis meine Leute melden, daß Ada gefunden iſt,“ be⸗ gann er,„könnten wir uns die Zeit paſſend da⸗ mit vertreiben, unſere übrige Rechnung zu be⸗ gleichen.“ Valentine betrachtete ihn verſtändnislos. „Ich will nicht, daß Sie morgen ganz ohne Geld ins Ausland reiſen ſollen. Aber Sie dür⸗ heit ſozuſagen Konſul Faltenberas Anwalt bin⸗ ehrergeſangvereins Hum Vortrag kommt, wurde genau vor 50 Jah⸗ en— am 7. November 1876— in Mannheim ührung gebracht. bas Nationaltheater eine größere Reihe ender Gaſtſpiele, von denen es am 28. und 29. November bringt. ie Entwicklung des Lichtſpiel⸗ der die Verhandlung. In der Zeit, die wir noch miteinander gächlage anzunehmen war, daß die Angeklag⸗ en in gutem Glauben gehandelt hätten, wur⸗ den ſie auf Antrag des Staatsanwaltes von trafe und Koſten freigeſprochen. Kunſt und Bühne. Seltſamer Zufall: Bor 50 Jahren und heute. endwigshafen, 7. Nov. Die 1. Symphonie in Moll von Johannes Brahms, die am Montag bend im Nibelungenſaal vom Nationaltheater⸗ rcheſter ein Konzert des rühmlichſt bekannten Mannheim Ludwiashafen unter perſönlicher Leitung von Brahms zur Auf- Aus dem Mannheimer Theaterleben. Mannheim, 7. Nov. Wie wir hören, plant bedeu⸗ die Rheinhardt⸗Bühne mit Moiſſi f weſens in Deutſchland. l Durch mein besonders P ͤvb files Hrchun hende können Sie es erschwingen, sich selbst eine Freude zu machen, durch Kauf eines wirklich guten Kleidungsstäckes Anzüge u herren. u. Maben m. 78. 72. 65. 58. 45. 35. Mäntel u. Paletots u. u. 6. 62. 52. 44. 29. dummimänlel u. indſacken u 35 23. 19.— 12. 9. ollen, Jonpen u. Rosen u 22. 26. u. f. fh. G. 6.— 3.“ Reichhaltiges Lager solider letzter Stoffneuheiten Abteilung für feine Maßschneiderei dik licrrspttTngarER , OUT ScH Aud 1910, 199. 1925. 50 V J. 5 Herre ne Ie 2. unter Leitung erstlel. Zuschneider a 5 790 . 2, Bre/r,e inge Hias tles Bpeciaſt-vα αν V Fertig ene ng αι Vr Garantie für tadellosen Sitz und Passform. . o ανν,ʒᷣ, . KEV,- Speyer, 6. Nov. gaben. Baujahr genannt. 5 Pfalz ſicherlich zu einer 26% der lichiſſpteſe „ e Heplo tee. Paſſau, 6. Nov. Die Entwicklung des Zichtſpielweſens in eutſchland fällt faſt völlig in den Zeitabſchnitt der letzten 25 Jahre. Die erſten Gründungen von tändigen Lichtſpieltheatern ſetzen um das Jahr 900 ein, aber ſchon zm Jahre 1910 waren etwa zichtſpielhäuſer im Betrieb, deren Zahl bis zum Jahre 1925 auf 3600 geſtiegen iſt. Mit der wach⸗ enden Zahl der Lichtſpieltheater hat ſich gleich⸗ eitig auch eine bedeutſame Wandlung vom Klein- ino zum mittleren Lichtſpielhaus und zum Kino⸗ halaſt vollzogen. Während im Jahre 1910 die porhandenen etwa 1000 Lichtſpieltheater erſt rund 200 900 Sitzplätze aufwieſen— alſo ein Theater Im Durchſchnitt 200 Plätze,— entfielen im Jahre f 92⁵ auf 3600 Lichtſpieltheater rund 1275 000 Sitze ö F alſo auf ein Theater durchſchnittlich 355 Plätze. Von der Geſamtzahl der Theater entfällt etwa fen werden. zen Deutſchlands in Viertel auf die Großſtädte mit 100 000 Ein⸗ wohnern. Poſtſcheckkonto Erfurt DD Huhn Mt., Hügelstr. 11 Annahmestelle der Färberei, Chemische Reinigung Weig- und Kragen- Wäscherei A. Birkhahn, Mannbeim Stehkragen 12 Pfg.[ Doppelkragen 15 Pfg. Stärkewüsche, welche bis Mittwoch früh abgegeben, wird noch bis Samstag geliefert, Herren-Anzug reinigen RM. 6.50 Wenn der Anzug bis Dienstag gebracht, kann er bis Samstag wieder abgeholt werden. Reinigungssachen werden innerhalb 8 Tagen geliefert. NB. len möchte unsere geehrte Einwohnerschaft bitten, mich mit meiner Annahmestelle berücksichtigen zu wollen. Frau Kuhn Witwe. eee nabe ab heute lullebaseh in Viernheim ſchöne 5 eine Buchhandlung Martin. Zahn- Praxis: Jun 0 0 eröffnet. Sprechstunden: täglich 91 u. 3-7 Uhr, Zohſtags n 91 Uhr. 5 oder Mädchen Behandlung sämtlicher Zahnkranſcheiten, ahnersatz usw., Bestrahlungs- Einrichtung. kurt Lauth mit guter Handſchrift Dentist geſucht. Ecke Rathaus—Lorscherstrasse. Angebote an die Exp ed ds. Blattes. AE N err Vermiſchtes. 900 jähriges Domjubiläum. Die Erbauung des Speyerer Domes ſoll nach verſchiedenen geſchichtlichen Quel— len am 15. Juli 1027 ihren Anfang genommen hat Aber auch das Jahr 1030 wird als erſtes Dieſe Frage nächſten Zeit zu vielſachen Erörterungen Das 900jährige Domjubiläum wird für die ganze bedeutenden ud kirchlichen Feier werden. Fo Die größte Kirchenorgel der Welt. 3 Die größte Kirchenorgel der Welt baut gegenwärtig die Firma Steimever u. Co. für den Dom in Paſſau. mit 5 Manualen, 200 Regiſtern und 16000 Pfei Feſtgenommener Betrüger. Pirmaſens, 7. Nov. Berlin der angebliche Gärtner und Kaufmann Erich Kliemte weden Betrugs ſeſtgenom⸗ men. Er hatte in faſt allen größeren Zeitun⸗ (u. a. auch Pfalz) unter der Firma„Thüringer Pf zenkulturen“ größere Anzeigen erlaſſen, d. er Kartofſeln per Zentner 2.50, ferner Väun Sträucher uſw. ſehr billig liefern könne. Er dberlangte Voreinſendung des Betrages auf grund dieſes Angevotes weder Kartoffeln, Sträucher zum Verkauf dürfte in der führen. at anwaltſchaft in Berlin weltlichen icht, nach Eingang Es wird ein Wert an ihn gerichteten Sendungen— Pakete mit Söcken— ſind durch die Staats- gingen auch aus auen Teilen Deutſchlands viele Hunderte von Be— ſtellungen ein, auch wurde in faſt allen Fällen das Geld eingeſandt. Eine Belieferung wird aber nicht erfolgen können, denn der Betrüger noch Bäume oder zur erfügung. Die Geld ur beſchlagnahmt wor— den. Vermutlich hatte der Betrüger die Ab— einer Geldes auf Nimmerwiederſehen zu verſchwin— den. Alle von ihm Geſchädigten werden auf— gefordert, ſofort Anzeige au erſtatten. Handel und Induſtrie. größeren Summe vendgewicht! Ochſen 0% Wuuen 44—55; Kühe 2254; Färſen 4060; Kälber 55—75 Reichs⸗ mark. Marktverlauf: Geſchäft in Rindern und ſtälbern ruhig, in Schweinen und Schafen rege, 2s wird ausverkauſt, Schweine, vorzügliche Ware, über Notiz. Maunheimer Viehmarkt. Mannheim, 8. Nov. Zum heutigen Viehmarkt waren zugeführt und wurden je nach Klaſſe die 50 Kilo Lebendgewicht gehandelt: 283 Ochſen 23 bis 59; 100 Farren 30—50; 727 Kühe und Rinder, Kühe 12—47, Rinder 34—60; 534 Kälber 50—80; 199 Schafe 30—42; 2551 Schweine 60—81; 153 Ar⸗ beitspferde, pro Stück 600— 1300; pferde pro Stück 40—120 Mark. Moerktve 1 cuhig, Großvieh und Schweine Ueberſtand. bet langſam geräumt. Manheimer Produlktenbörſe. Manheim, 8. Nov. Die Produktenbörſe verlief ſtetig bei wenig veränderten Preiſen. Man ver⸗ langte für die 100 Kilo ohne Sack waggonfr Mannheim: Weizen inl. 30.25—30.50; ausl. 32 bis 34; Rogen inl. 25.50—25.75; Hafer inl. 19.75 bis 20.50; ausl. 20—24; Braugerſte 26.50— 29.75; Futtergerſte 2122; Mais mit Sack 2020.25; Weizenmehl, Spezial Null, 42.50—42.75; Weizen⸗ brotmehl 32.50—32.75; Roggenmehl 35—37; Wei⸗ zenkleie 11.50. Lokale Nachrichten. * Viernheim, 9. November. * Die Kirchweihe ſteht vor der Tür. Nur noch Tage trennen uns. In allen Häuſern beginnt ein großes Rumoren. Jeder Winkel, jedes Eckchen wird von der Hausfrau mit dem Schrubber bearbeitet. Gewaltige Mengen an Waſſer und Seife werden verkonſum tert. Alles wird umgeſtülpt und mit kritiſchen Blicken beän⸗ gelt. Neberall ein Klopfen, Bürſten, Scheuern und Putzen. Entſetzt über ſo viel Geräuſch flieht der Ehemann aus den ſonſt ſo traulichen und frledlichen Gemächern. Wandert er nun durch die Straßen, ſo hört er von überall die Schreie und letzten Seufzer der gequälten Borſtentiere, die mit ihrem Tod zu Freude und Leben am Feſte beitragen müſſen. In ein Wirtshaus ein⸗ kehrend, ſtellt er feſt, daß dort auch alle Hände in Tätigkeit ſind, die Vorbereitungen zu treffen. Man rechnet auf großen Betrieb und da heißt es, ſich danach einzurichten. Bekanntlich ſind die Gäſte an Kirchweihe bet gutem Appetit und auch immer durſtig. Heute iſt die Wirtſchaft leer, keine Gäſte ſind da. Man ſpart auf kommende Tage. Die erſten Wagen ſind geſtern auf dem Marktplatze angekommen und ſo ecblickt man überall die Vorboten des Feſtes. Möge der Himmel zur Kirchwelhe das gleiche Feſttagsgeſicht machen wie am heutigen Tage. * Humoriſt ſcher Abend im„Karp⸗ fen.“ Am Kirchweihe⸗ Dienstag findet im Saale des„Goldenen Karpfen“ ein humoriſtiſcher Abend ſtatt, zu dem unſere einheimiſchen Hu moriſten und Komiker, wie auch die beliebte Künſtler⸗Kapelle Hanf— Blank ihre Teilnahme bereits zugeſagt haben. Im Anſchluß daran iſt Frankfurter Getreidebörſe. An der geſtrigen Frankfurter Getreidebörſe no⸗ Külzlich wurde in vielfach in der mark die 100 Kilo. oder Barmen. Auf 2329 Schweine. Notiert Hosenträger Dauer wäsche Gummi- Oppenheimer Mannheim E 3, I u. 17 Gründungsjahr 1875. *—— Sämtliche Backartikel 14. Weizeumehl Ftaukenthaler Zucker Eger. Verſchle⸗ dene Sorten Margarine b 40 Feinſte Holl. Cüßrahm⸗Tafelbutter Zpeiſchen⸗Conflüren b K. 50 Mandeln, Haſelnußkerne, Cocosſflocken, Mandel⸗ und Citronenöl uſw. uſw. Amtlich Schlactgewülze Mundog⸗Pfeffer 4 4 Fb. 75 Pf danob Winkenbach Lorſcherſtraße 10 Telefon 89 Aar frehbele! ierten bei ſtetiger Tendenz: Weizen 29.50— 29.75; Roggen 2424.50; Sommergerſte 24—26; Hafer nl. 20—20.25; Mais 19. his 42.75; Roggenmehl 35-36; Weizenkleie 11.25: Roggenkleie 11.25; Erbſen 45—80; Linſen 50 bis 90: Heu 7.75—9.25; Stroh, gepreßt, 4.25—5: ge⸗ bündelt 3.75; Biertreber 17.25, alles in Reichs⸗ 75—20; Weizenmehl 42 Frankfurter Viehmarkt. Aufgetrieben waren. 396 Ochſen, 48 Bullen, 680 ſtühe, 312 Färſen, 297 Kälber, 349 Schafe und wurde der Zentner Le- eine Dillettanten-⸗Vorſtellung beabſich⸗ tigt, wo jedermann auftreten kann. Nicht nur Männer ſind zur Teilnahme freundlichſt einge⸗ laden, ſondern auch die holde Weiblichkeit kann in dieſer Vorſtellung ihre Künſte zeigen. Schöne Pteiſe, deren Verteilung nach dem Wanſche des Publikums erfolgt, winken den Siegern. Wer macht mit? Näheres im Anzeigenteil. * Weinheimer Schweinemarkt vom 6. November. Zugeführt waren 391 Stück, verkauft 343 Stück. Milchſchweine wurden ver kauft das Stück von 15—20 Mk, Läufer von 3045 Mk. . 6 Sehr billig! Wollmatratzen caffe. Eig. Polſterwerkſtatt ſowie Einzelmöbel S. Heuer, [MOB EL ſſcngauamamanaudanmnen Bevor Sle kaufen, überzeugen Sie sich von unserer reichhaltigen Auswahl Mannheim, I 4a. 5 Schlafzimmer München 8 W 1. Schriftliche Heimarbeit vergibt Vitalis ⸗Berlag, in Eiche, Nubbaum, Kirschbaum, Birke und Mahagoni Speisezimmer Herrenzimmer 7 N LI* LI Billige Möbel 5 elle 10. Sp ieg. 295. ds em Haff: 299. 270. Herrenzimmer Rücheneinrichtung 5 mit Büffet 195. Chaiselonque 99 3 0** Spiegelschrank ebraucht 50. Waschkommode 60 4 m. Spieg. u. Marm.„ Bettlade, Rost u. 60 4 Matr. kompl. 5 Kinderbett 1 mit Matratze 20. Auf Wunsch Zuhlungserleichterung. Möbelhaus Morgenstern annheim * J, 182, 2. St. Die Möbel werden frei auch nach auswürts Hüchen und Einzelmöbel in jeder Preislage und bester Verarbeitung Il. Straus& C0. 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