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In der Mittwochs⸗Sitzung des Sozial⸗ politiſchen Ausſchuſſes des Reichstages kam ein kommuniſtiſcher Antrag zur Abſtimmung, der ſämtliche Beſchränkungen innerhalb der Erwerbsloſenfürſorge aufheben und die Bezahlung der Unterſtützung über die 52. Woche hinaus unbegrenzt fortführen will. Dieſer Antrag wurde mit den Stimmen der Fwommuniſten, der Sozialdemokracen, der mölkiſchen und Deutſchnationalen ange⸗ em en. Der Vorſitzende des Ausſchuſſes erklnl., damit ſei die Regierungsvorlage ge— fallen und die Beratungen müßten ausgeſetzt werden. ö Er ſchlug vor, die zweite Leſung des Arbeitsgerichtsgeſetz»Entwurfes vorzunehmem. 0 Hiergegen erhob Abg. Andree(Zentrum) Einſpruch, indem er erklärte, daß die Mitglie⸗ der des Zentrums ſich an den weiteren Bera— tungen des Ausſchuſſes nicht mehr beteiligen könnten, bis eine Klärung der Mehrheitsver— hältniſſe erfolgt ſei. Die Vertreter der Regie— Heliatien Anzeigenpreiſe: abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſ 1 5 für vorher.— Inſerate müſſen bei Aufgabe bezahlt werden, mit Ausnahme derjenigen, die in lfd. Rechnung ſtehen. Erſte und älteſte Zeitung am Platze.— Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamts Viernheim Schriftleitung, Druck und Verlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle: Rathaus ſtu. 88 Freitag, den 12. November 1926 0 43. Jahrgaug bler Studtsbewusctsein? Gründlicher Reinfall der Agitationsparteien. Aus dem Reichstag wird uns von parlamentariſcher Seite geſchrieben: Der vergangene Montag war für den Reichstag ein geradezu beſchämender Tag. Wieder einmal hat ſich gezeigt, daß gewiſſe Parteien die Agitation höher ſtellen als das Staatsbewußtſein, daß es ihnen nur darauf ankommt, für ihre Partei möglichſt viel her⸗ auszuſchlagen, um andere Parteien durch den Hinweis auf das, was ſie verlangt aber nicht bekommen haben, zu verketzern, während ſie ſelber gar nicht daran denken, die verantwort⸗ lichen Folgen aus einer derartigen Haltung zu ziehen. Die Not der Erwerbs loſen iſt ge⸗ wiß groß. Sie ſchreit vielfach zum Himmel. Seit Wochen hat der Sozialpolitiſche Aus⸗ ſchuß des Reichstags ſich bemüht, eine brauch⸗ bare Löſung der Erwerbsloſenfrage zu fin⸗ den. Nach langen und eingehenden Verhand⸗ lungen iſt für die Hauptunterſtützungsem⸗ pfänger eine Unterſtützungserhöhung von 10 Prozent, für die ledigen, nicht einem Haus⸗ halte angehörigen Erwerbsloſen eine ſolche von 15 Prozent beſchloſſen worden. Weiter⸗ hin wurde das vierte Kind als zuſchlagsbe— rungsparteien betonten, ſich nicht als Hampel-rechtigt erklärt. Andere Verbeſſerungen bezo— männer behandeln zu laſſen. Für die Volks- gen ſich auf die Neuregelung der Bedürf⸗ partei ſchloß ſich Thiel dieſen Erklärungen an.; Hierauf vertagte ſich der Ausſchuß. Die Forderung des Zentrums. Der Vorſitzende des Sozialpolitiſchen Aus— ſchuſſes, Zentrumsabg. Eſſer, hat ſich un⸗ verzüglich nach Schluß der Sitzung des Aus- ſchuſſes zum Reichstagspräſidenten Loebe begeben, um ihm von dem Scheitern der Re— gierungsvorlage über die Kriſenfürſorge für die ausgeſteuerten Erwerbsloſen im Ausſchuß Mitteilung zu machen und ihm zu erklären, daß er keinen Weg zu einer poſitiven Zuſam— menarbeit in dem Ausſchuß mehr ſehe. Bereits am Dienstag ſoll im Reichstag bekannt geworden ſein, daß der Vorſtan d des Zentrums beim Reichskanzler in dem Sinne vorſtellig geworden iſt, er möge von ſich aus die Initiative zur Mehrheitsbildung ergreifen. Die heutigen Vorgänge im Sozial⸗ politiſchen Ausſchuß hätten das Zentrum ver⸗ anlaßt, die gleiche Forderung gewiſſermaßen öffentlich auszuſprechen. Der Reichskanzler habe für heute nach— mittag die Führer der Koalitionsparteien zu einer Beſprechung zu ſich gerufen, auf der die Frage der Mehrheitsbildung zur Diskuſſion geſtellt werden ſoll. Im Anſchluß an dieſe Beratung ſoll eine Miniſterbeſprechung ſtatt— finden. ——— Deutſches Reich. Die Notſtandskredite für das beſetzte Gebiet. Berlin, 9. Nov. Im beſetzten Gebiet wer⸗ den in letzter Zeit verſchiedentlich Klagen da— rüber geführt, daß die Notſtandskrebite, die die Regierung im Sommer dieſes Jahres für Handwerk, Handel, Gewerbe und Landwirt⸗ ſchaft im Saargebiet bewilligt hatte, bis heute noch nicht zur Verteilung gekommen ſind, ob⸗ inzwiſchen bereits vier Monate ver⸗ en ſeien und das Wirtſchaftsleben in den gebieten ſich ſeit dieſer Zeit immer ger entwickelt habe. Wie uns von zuſtändiger Seite mitgeteilt wird, ſind dieſe Kredite vom Reich den Län⸗ dern ſchon längſt überwieſen worden. Von preußiſcher Seite wird uns auf An⸗ frage mitgeteilt, daß die Ausſchüttung der Kredite nunmehr in beſchleunigtem Verfah⸗ ren erfolgen ſoll. Der engliſche Botſchafter beim Reichsprüſi⸗ denten Berlin, 9. Nov. Auf die aus Anlaß der Ueberreichung ſeines Beglaubigungsſchrei⸗ bens gehaltene Anſprache des neuen engli⸗ ſchen Botſchafters Sir Ronald Lindſay erwi⸗ derte Reichspräſident v. Hindenburg mit herzlichen Worten. Hieran ſchloß ſich eine Unterhaltung, in deren Verlauf der Botſchaſ⸗ ter dem Reichspräſidenten einige Mitglieder Dex Botſchaft vorſtellte. e tigkeitsprüfung, die finanzielle Rege⸗ lung der ſogenannten ausgeſteuerten Er⸗— werbsloſen, das heißt, ſolcher Perſonen, die 52 Wochen lang ſchon Erwerbsloſenunterſtüt⸗ zung bezogen haben. Die Regierungsparteien vereinbarten mit der Reichsregierung für die— ſe Perſonen die Einführung einer ſogenann⸗ ten Kriſenverſicherung. Ihr zufolge ſollte das Reich 75 Prozent zu den Unterhal— tungs leiſtungen an die ausgeſteuerten Er— werbsloſen beitragen, die Länder 25 Prozent. Ein Antrag der Abg. Andre und Gen. ging dahin, daß leiſtungsſchwache Gemeinden durch Beiträge der Länder unterſtützt werden ſollten. Der Antrag wurde auch vom Finanz— miniſter wärmſtens befürwortet. Die Mehr— koſten der 10prozentigen beziehungsweiſe 15 prozentigen Erhöhung und die Hereinnahme des vierten Kindens in den Kreis der Unter— ſtützungs berechtigten ſollte das Reich allein tragen. Der Finanzminiſter ſtellte in Ausſicht, daß den Ländern hierfür Pauſchalbeträge zur Verfügung geſtellt werden ſollten. Dieſe ge— ſetzliche Regelung ſtellte eine weſentliche Ver— beſſerung der Lage der Erwerbsloſen dar. Die Haltung der Parteien. Die Kommuniſten wollten ſämtliche Unterſtützungen um 50 Prozent erhöht haben, desgleichen die Sozialdemokraten. Die Deutſchnationalen lehnten bei den Ausſchußberatungen eine ſachliche Mit— arbeit ab. Sie enthielten ſich der Stimme und verhalfen dadurch mehreren ſozialdemo— kratiſchen und ſelbſt einem kommuüniſtiſchen Antrag zur Annahme. Es handelte ſich um Anträge, die eine weitere Belaſtung der Wirt— ſchaft darſtellten. Die Sozialdemokraten gingen im Laufe der Ausſchußberatungen auf eine 30proz. Er⸗ höhung der Unterſtützungsſätze für die Haupt— unterſtützungsempfänger zurück, forderten aber weiterhin eine 20prozentige Erhöhung für die ſogenannten zuſchlagsberechtigten Fa milienangehörigen. Im Ausſchuß wurden dieſe ſozialdemo— kratiſchen und kommuniſtiſchen Anträge mit 10 Stimmen der Linken gegen 10 Stimmen Regierungsparteien und 8 Stimmenthaltun⸗ gen der Deutſchnationalen, der Wirtſchafts⸗ partei und der Völkiſchen abgelehnt. Die Verhandlungen im Plenum. Die Sozialdemokraten und Kommuniſten brachten ihre abgelehnten Ausſchußanträge wieder ein. Die kommuniſtiſchen Anträge mit 50 Prozent Erhöhung fanden nur noch die Unterſtützung der Kommuniſten ſelbſt. Der ſozialdemokratiſche Antrag, der eine Erhö⸗ hung der Erwerbsloſenſätze um 30 Prozent und für zuſchlagsberechtigte Familienangehö⸗ rige um 20 Prozent vorſah, wurde jedoch mit den Stimmen der Sozialdemokraten, der Kommuniſten, der Deutſchnationalen und Völkiſchen angenommen. 0 Damit war vom Standpunkt der Regie⸗ rungsparteien aus geſehen, die ganze Arbeit des Sozialpolitiſchen Ausſchuſſes über den Haufen geworfen. Die weiteren Anträge des letztgenannten Ausſchuſſes bedeuteten eine Erhöhung der Ausgaben des Reiches, der Länder und der Gemeinden, und es konnten deshalb die Regierungsparteien, nachdem der Antrag mit der 10 bezw. 15 prozentigen Er⸗ höhung nicht mehr zur Abſtimmung kommen konnte, auch nicht mehr für die weiteren Aus⸗ ſchußanträge ſtimmen. Das parlamentariſche Durcheinander war wieder einmal groß. Im weiteren Gang der Sache hat ſich dann folgendes ergeben: Her— eingefallen ſind zunächſt die Sozialdemokra⸗ ten, die nicht damit gerechnet haben, daß die Deutſchnationalen für ihren Antrag ſtimmen und ihm zu einer Mehrheit verhelfen werden. Die Politik der Deutſchnationalen ging ja ſachlich gerade nach der gegenteiligen Seite. Im ganzen Lande reden und ſchim⸗ pfen ſie über die hohen Laſten der Erwerbs- loſenfürſorge, und im Reichstag ſtimmen ſie dafür, daß mindeſtens 300 000 Erwerbsloſe ſolche hohen Unterſtützungen erhalten ſollen, daß die Unterſtützungsgelder die Löhne nicht nur erreichen, ſondern ſogar vielfach auch noch überſchreiten, das heißt alſo, höher als die eigentlichen Löhne werde. Daß eine ſo große Partei, wie die Deutſchnationale Volkspartei ſie darſtellt, eine derartig unſachliche Politik machen werde, konnten die Sozialdemokraten nicht erwarten. Sie ſind deshalb mit ihrem Agitationsan— trag, den ſie nur geſtellt haben, um die Maſ— ſen draußen gegenüber der kommuniſtiſchen Agitation zu beſchwichtigen, glatt hereinge— fallen. Dasſelbe gilt aber auch für die Deutſch— nationalen. Dieſe haben für den ſozdem. An⸗ trag geſtimmt in der Annahme, daß geſchäfts⸗ ordnungsmäßig noch eine Schlußabſtimmung möglich ſei, in der ſie dann gegen die ganze Neuregelung ſtimmen wollten. Sie haben überſehen, daß es ſich nicht um eine Regie— rungs vorlage, ſondern um einen Antrag der Parteien aus dem Ausſchuß handelte und daß demzufolge eine Schlußabſtimmung ge— ſchäftsordnungsmäßig gar nicht möglich iſt. So wird im deutſchen Reichstag von Links und Rechts Politik gemacht! Das ganze iſt ein Hohn auf jede ſachliche, verantwor— tungs bewußte parlamentariſche Arbeit! Was tat nun die Regierung? Schon nach Annahme des ſozdem. Antrages im Plenum erklärte der Reichsarbeitsminiſter Brauns, daß die Regierung dieſen Beſchluß nicht durchzuführen in der Lage ſei. Das alsbald zuſammentretende Kabinett hat dieſe Auffaſ— ſung des Miniſters einheitlich beſtätigt und beſchloſſen, die Ausſchußanträge, wie ſie von den Regierungsparteien geſtaltet worden ſind, als Verordnung herauszugeben. Nachdem die Parteien verſagten, riß die Regierung die Führung an ſich und man konnte das nur billigen und begrüßen. Man mußte es dann abwarten, welche Parteien darauf hin einen Mißtrauensantrag gegen die Regierung ein bringen und ob einem ſoſchen Mißtrauens— antrag das Plenum des Reichstages ſtatt⸗ geben würde. Würde ein ſolches Mißtrauens⸗ votum angenommen worden ſein, ſo wäre eine Regierungskriſis gegeben geweſen. Bleibt es bei der Verordnung der Regierung, ſo wird damit die Erwerbsloſenfrage im Sinne der Ausſchußbeſchlüſſe erledigt. Regierungs— ſeitig wird noch ein Geſetzentwurf in dieſen Tagen dem Reichstag zugehen, der Kriſen— ſürſorge und die Nichteinberechnung der Wöchnerinnenunterſtützung auf die Erwerbs— loſenſätze regeln. Das Ganze iſt ein Beitrag dafür, wie verantwortungslos große Parteien zu han— deln vermögen und wie notwendig eine als⸗ baldige Klärung der Frage iſt, auf welche Parteien die Regierung in der Zulunft wird ſtützen können. Die jetzigen Vorgänge haben allen vernünftigen Kreiſen klar ge⸗ macht, daß mit einem ſolchen Syſtem, bei dem große Parteien ſich eine Agitation zu leiſten können glauben, ohne Rückſicht auf die Inte⸗ reſſen der Geſamtheit, raſch Schluß gemacht werden muß. Deutſchland u. Frankreich Briands Beſprechungen mit Walch Berlin, 10. Nov. Ueber die 1 8 die der franzöſiſche Außenminiſter Brian mit dem Vorſitzenden der Kontrollkommtſſten in Berlin, General Walch, in Paris wegen des Endes der Militärkontrolle in Deutſch⸗ land gehabt hat, liegen in Berlin offizielle Unterlagen noch nicht vor. Es wird aber in politiſchen Kreiſen allgemein angenommen, daß die Nachrichten über die Unterredung zu⸗ treffen. Man ſieht in maßgebenden Kreiſen in dieſer Unterredung ein Zeichen dafür, daß die von deutſcher Seite mit allem Nachdruck geführten Verhandlungen, die auf eine mög⸗ lichſt raſche Beendigung der Militärkontrolle abzielen, nicht ohne jeden Erfolg geblieben ſind. Die Verhandlungen ſind von deutſcher Seite, wie nochmals betont werden mag, bisher nun mit der Botſchafterkonferenz und mit der Militärkontrollkommiſſion in Berlin, jedoch nicht mit den einzelnen Regierungen, geführt worden. Die Frage des Oberbefehls der deutſchen Reichswehr kann als endgültig erledigt ange⸗ ſehen werden. Ueber die Frage der militäri⸗ ſchen Gebäude iſt vor einigen Tagen eine neue Note der Botſchafterkonferenz in Berlin ein⸗ gegangen, die wahrſcheinlich ſchriftlich beant⸗ wortet werden wird. Doch ſind auch münd⸗ liche Unterhaltungen wegen dieſer und den noch übrig gebliebenen Reſtpunkten der Ent⸗ waffnungsfrage eingeleitet worden. In maß⸗ gebenden Kreiſen wird verſichert, daß die deutſche Regierung alles tun werde, um eine Beendigung der Militärkontrolle und ihre Ausübung durch die Völkerbunds-Inveftiga⸗ tion noch vor Zuſammentritt der Dezember⸗ tagung des Völkerbundsrates durchzuſetzen. Ueber die Inveſtigationsfrage wird übrigens gleichfalls zur Zeit in den verſchiedenen alli⸗ ierten Hauptſtädten verhandelt. Hoeſch bei Briand. Paris, 11. Nov. Geſtern nachmittag hat zwiſchen dem deutſchen Botſchafter v. Hoeſch und dem Außenminiſter Briand eine Unter⸗ redung ſtattgefunden, über die von franzöſi⸗ ſcher Seite vollkommenes Stillſchweigen be— wahrt wird. Nach dem amtlichen deutſchen Kommunique waren vor allem Fragen der deutſchen Entwaffnung und der Militärkon trolle Gegenſtand der Unterhaltung. Auch das deutſche Kommunique äußert ſich nicht dar— über, welche Forderungen von der Botſchaf⸗ terkonferenz oder von der franzöſiſchen Regie- rung noch immer aufrecht erhalten werden und über welche Punkte der letzten Note der Botſchafterkonferenz bereits eine Einigung er— zielt werden konnte. In Pariſer politiſchen Kreiſen wird die Frage einer baldiſchen Ueberführung der Mi— litärkontrolle an den Völkerbund weiterhin eifrig erörtert. Es verlautet, daß General Walch in ſeiner geſtrigen Unterredung mit General Foch ſich im Sinne einer Aufhebung der Militärkontrollkommiſſion geäußert habe. General Foch mache jedoch kein Hehl daraus, daß nach ſeiner Ueberzeugung die Kontrolle noch fortgeſetzt werden ſolle. Für die Aufhe⸗ bung der Kontrolle ſind vor allem politiſche Erwägungen beſtimmend, wovon ſich General Walch in ſeiner geſtrigen Unterredung mit Briand überzeugen konnte. Man hört ferner, daß das interalliierte Militärkomitee in den nächſten Tagen in Verſailles zu einer defini⸗ tiven Beratung zuſammentreten ſoll. General Walch bleibt vorläufig in Paris. N Ausland. Blutige Zwiſchenfülle bei den mexikaniſchen Wahlen. ö Paris, 10. Nov. Zu blutigen Zwiſchen⸗ fällen gaben, wie aus Mexiko gemeldet wird, die Wahlen Anſtoß. Zehn Perſonen wurden getötet und 26 im Verlaufe der Kämpfe ver⸗ letzt. In zahlreichen Diſtrikten ſoll die Lage ſehr ernſt geweſen ſein. Truppen ſollen in diejenigen Städte entſandt werden, in denen die Unruhen größeren Umfang angenommen haben. Telegraphiſchen Nachrichten aus Durango zufolge haben die militäriſchen Behörden im Staate Durango angeordnet, daß ſämtliche katholiſchen Prieſter in ein Konzentrations⸗ lager nach der Stadt Durango gebracht wer⸗ den ſollen, da der Verdacht beſteht, daß ſie das Volk zum Aufſtand aufreizen. 0 Die einſpaltige Petitzeile koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg., bel Wiederholung Inſerate und Notizen vormittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag Die Auswirkungen des Bergarbeiterſtreiks. London, 10. Nov. Im Unterhaus, das rn nach längerer Pauſe erſtmals wieder ſammentrat, erklärte der Handelsminiſter mliffe Liſter, die Verluſte, die der Induſtrie rch den Bergarbeiterſtreik und durch die rminderung der Kaufkraft erwachſen ſeien, mütſſe man auf 250 bis 300 Millionen Pfund Sterling ſchätzen. In dieſem Betrag ſeien doch nicht die Verluſte enthalten, die infolge r Störungen des Handels und verloren gegangener Aufträge und Kontrakte entſtan⸗ den ſind. Es ſei auch nicht möglich, die Höhe dieſer Ausfälle abzuſchätzen. Ablöſung der Militärkontrolltommiſſion. Paris, 10. Nov. Wie„Petit Pariſien“ meldet, ſei es wahrſcheinlich, daß die Inter⸗ nation. Militärkontrollkommiſſion in Deutſch⸗ land bald durch eine Völkerbundskommiſſion bgelöſt werden wird, obwohl noch einige unkte in der Entwaffnungsfrage nicht voll⸗ ſtändig geregelt ſeien. Sturmſzenen in der italieniſchen Kammer. Rom, 10. Nov. In der geſtrigen Kam⸗ merſitzung, in der alle Mandate der Oppoſi⸗ tionsparteien für unglültig erklärt wurden, kam es zu außerordentlich erregten Szenen. Dem maximaliſtiſchen Abg. Lazzari, der der Sitzung beiwohnen wollte, und in die Kam⸗ mer hineinzukommen verſuchte, wurde der Eintritt verweigert. Er erhielt dabei einen Fauſtſchlag. Auch der frühere Unterſtaatsſek⸗ tetär Calo wurde gezwungen, den Sitzungs⸗ ſal zu verlaſſen. Ein faſchiſtiſcher Abgeordne⸗ der ohrfeigte den Abgeordneten Scott, weil er gegen den Ausſchluß der avezzeniſtiſchen Oppoſttion geſtimmt hatte. Der Vizepräſident der Kammer, Gasparote, der gegen die beiden Vorlagen geſtimmt hatte, reichte nach der Sitzung ſeine Demiſſion als Vizepräſident ein. Unterſchlagung öffentlicher Gelder in Argentinien. London, 10. Nov. Nach einer Meldung aus Buenos Aires ſind mehrer hohe argenti⸗ niſche Staatsbeamte unter Anklage geſtellt worden, öffentliche Gelder unterſchlagen zu haben. Es handelt ſich um ein ganz bedeuten⸗ des Defizit. Die Schuldigen haben mit der entwendeten Geldern ſpekuliert. Einer det Angeklagten hat Selbſtmord begangen. Die Erwerbsloſigkeit in Eugland. London, 10. Nov. Die Zahl der Arbeits⸗ loſen betrug am 1. September nach einer Mit⸗ teilung des Arbeitsminiſteriums 1559 200, das heißt, 40 029 mehr als letzte Woche und 351 588 mehr als am gleichen Tage des Vor⸗ jahres. Aus aller Welt. Vulkan⸗Ausbruch.— 57 Menſchen umgekommen. San Salvador, 10. Nov. Der Vulkan Izalco in der Landſchaft Mattazano iſt wie⸗ der ausgebrochen. In der herabfließenden aua, die eine Breite von etwa 460 Pard hat, nd 57 Perſonen ums Leben gekommen. Die Einwohner der Umgebung haben die Ort⸗ ſchaften verlaſſen aus Angſt von einem neuen Vulkanausbruch. Feſtgenommene Schwindler. Paris, 10. Nov. Die Polizeit hat geſtern Drei Schwindler feſtaonammen. unter denen Arme-= inter schuhe Sehr schöne Satin-Spangen- 4 95 schuhe mit L. XV.-Absatz.. 44. Eleg. Roßchevr.-Dam-Spangen- 5 95 schuhe, beste Verarbeitung.... 9. Sehr eleg. Roßchevr.-Damen-Gitter- spangenschuhe u. Halbschuhe 6 95 mit Lackkappe, beste Verarbeit. U. Hochelegante Lack-Damen- 7 95 Spangenschu ne 4. Moderne Rindbox-Herrenstiefel 8 95 weiß gedoppe llt„. Eleg. Lack-Herren-Halbschuhe 12 3 weiß gedoppelt, enorm billig 9 ig! Kamelhaarschuhe Ftir Kinder: Entzückende Erstlingsstiefel 13 Paar nur Pf. Kamelhaar-Umschlagschuhe, verd. Naht Filz- u. Ledersohle, verschied. 2 Dessins... 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In La Plata im Staate Maryland iſt durch einen Sturm ein Schulhaus eingeſtürzt, wobei 9 Kinder getö— tet und etwa 50 verletzt wurden. Eiſenbahnunglück. Newnork, 10. Nov. In der Nähe von Houſton im Staate Teras wurden durch den Die Spinne. Roman von Spen Elveſtad. Urheberrechtlich geſchützt dem Sit. Bureau M. Lincke, Dresden 21. Er uß m wem grſutoſſenen Wagen und ſal ö kurch das Fenſter all die Polizeibeamten, die in Das unverſtändlicher und der Polizeibehörde ein⸗ und ausgingen. Ganze erſchien ihm immer rütſeſhafter; denn daß etwas Außergewöhnliches im Gange war, konnte er an dem regen Leben ſehen, das ſich in dem ſonſt ſo ruhigen Gebäude abſpielte. Aus allen Fenſtern ſchien Licht. Und in Aufpruch genommen. Der Chef der Geheimpolizei ſaß in ſeinem Nontor und ſuchte vergeblich durch Telegramme, Telephon und Eilboten den Faden in dieſer Sache zu finden. Und wo war Asbjörn Krag? Warum zeigte er ſich nicht? Das Fieber in der Detektivabteilung zu dieſer nächtlichen Stunde konnte mit der Bewegung in einem Generalſtab verglichen werden, kurz bevor der entſcheidende Angriff auf den Feind geführt werden ſoll. ö 0 Falkenberg ſaß in ſeiner Droſchke und ſa mindeſtens hundertmal auf die Uhr. 5 Die Friſt war faſt abgelaufen und ſeine Hoff⸗ mung im Schwinden, als Jens ſein pfiffiges Ge⸗ ſicht durch das Fenſter ſteckte und fragte: f„Konſul Falkenberg?“ „d. „Ich komme von Asbjörn Krag.“ Falkenberg wollte aus dem Wagen ſpringen, aber Jens hielt ihn zurück. „Bleiben Sie ruhig ſitzen!“„Ich komme ſofort zurück!“ Und damit verſchwand er. ſagte er. Der Konſul hatte ungefähr fünf Minuten ge⸗ rtet, als die Wagentür auſgeriſſen wurde und drei in Zivil gekleidete Polizeibeamten zu ihm inſtiegen. Jens ſetzte ſich neben den Kutſcher uf den Bock und ſagte ihm, wohin er fahren ſollte. Falkenberg hörte, daß noch ein anderer Wagen folgte. Dieſer Wagen war ebenfalls mit Polizeibeamten beſetzt. Unterwegs wurde kein ort geſprochen, ud als der Konſul ſeinen Ne⸗ benmaun auszuſorſchen begann, antwortete die⸗ ſer: Still! Es darf nicht geſhrochen merden.“ tektivs verſchwanden bald Schlagſchatten, die die Häuſerreihen warfen. Sie befanden ſich vor einem großen, war die Polizei von dieſer Sache ſtark 0 5 Enduch ytert ber Wagen in einer menſchen⸗ leeren Straße. Die Polizeibeamten ſprangen ſchnell aus bei⸗ den Wagen, und die Kutſcher bekamen Befehl, weiterzufahren. Der Mond ſchien, und die De— in den mächtigen vierſtöckigen Haus; alle Fenſter waren dunkel. Jens hatte die Oberleitung. Er handelte im Namen von Asbjörn Krag und nach ſeinen Be⸗ fehlen. Er nahm einen Schlüſſel aus der Taſche, ließ alle in den Hausflur treten und ſtieg darauf als erſter die Treppe hinauf. In der zweiten Etage machte er Halt und läutete in beſtimmten wiſchenräumen. Auf die geflüſterte Frage maa ſich befände, antwortete beamten: „In einem Quartier, das hört.“ Kurz darauf hörte man drinnen Schritte. Ein alter, notdürftig gekleideter, graubärtiger Mann öffnete leiſe die Flurtür. Die Polizeibeamten drangen in in die Wohnung. Folkenberg wurde ſehr erſtaunt, als er ſah, daß die Wohnung, die aus zwei Zimmern be⸗ ſtand. hell erleuchtet war. Vor den Fenſtern aber hingen ſo dicke Vorhänge, daß nicht der kleinſte Lichtſtreifen herausdrang. „Ein Rieſenglück,“ flüſterte Jens,„daß Asb⸗ jörn Krag gerade ein Quartier in dieſer Straße und dem Haus gegenüber hat, das wir beſuchen ſollen.“ l Die Zimmer waren ſehr beſcheiden möbliert, aber an den Wänden hing eine Menge Waffen. Jens nahm ein Gewehr herunter und unter⸗ ſuchte das Magazin. Es war geladen. Ex gab das Gewehr einem der Polizeibeamten und ſagte: „Sie ſchießen ja ſo gut. Könnten Sie einen Mann, der unten auf der Straße läuft, ins Bein treffen— ohne ihn lebensgefährlich zu verwun⸗ den?“ Fallenbergs, wo einer der Polizei— Asbjörn Krag ge⸗ J Zuſammenſtoß zweier Zuge 9 Perſonen ge⸗ to tet und 25 verletzt. Aus der Umgegend. Horchheim. 10. Nov.(Perſönliches.) Hr. Friedrich Löcher hat am 24. Oktober 1926 ſeine Subdiakonalsweihe im Miſſionshaus St. Gabrich zu Mödling bei Wien erhalten. Abenheim, 10. Nov.(Vulksverein.) Kommen⸗ den Sonntag, den 14. November, nachmittags 4 Uhr findet im Saale des Herrn Jakob Lenhart eine Generalverſammlung des hieſigen Männer und Volksvereins ſtatt. Feſtredner iſt Herr Dr. Fellhauer vom Landesſefretariat des Volks— vereins in Frankfurt a. MW. Fr ſuyricht üher das Der Polizeibeamte lächelte „Ich kann ihn in die Schläfe trefſen, ſagte er, „wenn es ſein ſoll.“ „Schön, aber Sie ſollen ihn nur i“. Bein treffen. Faſſen Sie dort am Fenſter Poſten. In— deſſen gehen wir in das gegenüberliegende Haus hinüber— dort iſt die, die wir ſuchen.“ Falkenberg faßte ihn am Arm. „Ada?“ „Ja.“ „Warum gehen wir denn nicht gleich hinüber! Worauf warten wir?!“ Jeus betrachtete ihn mißbilligend. „Sie wiſſen wohl nicht, was auf dem Spiele ſteht,“ ſagte er, indem er ein Stuc Papier ent⸗ ſaltete. Es war die Mitteilung von Asbjörn Krag, und in dieſer Mitteilung harte der Detektiv ge— ſchrieben: „Geht ungeheuer vorſichtig zu Werke! Macht keinen Lärm! Wir ristieren, daß man Ada tötet, wenn ihre Wächter merken, daß die Befreier in der Nähe ſind.“ „Begreiſen Sie jetzt?“ fragte Jens. Faltenberg begriff und ſchwieg. Dann wurde das Licht im Zimmer gelöſcht, die dicken Vorhänge zur Seite gezogen, und die Polizeibeamten traten an die Fenſter. Man be⸗ fand ſich im zweiten Stockwert. fragte er. Fenſter ein Schein. „Dort liegt Nr. hinüber. „Wir müſſen in das zu hören ſein. Dann ſprengen im Zimmer rechts liegt Ada. Zimmer ſtehen, Augenblicke vergehen. Sekunde zu ſpät, dann getreten ſein.“ 7 Die Straße lag öde und duntel da, und in den hohen Häuſern, die gegenüber lagen, drang aus keinem einzigen 32,“ ſagte Jens und zeigte linke Stockwerk links eindringen. Aber es darf kein Laut, lein Schritt wir die Flurtür, Von dem Augen⸗ blick, wo wir die Tür ſprengen, bis wir in Abas dürfen nicht mehr als ein paar Kommen wir nur eine kann das Schlimmſte ein⸗ „Und Sie geben auf dieſes Fenſter acht,“ fuhr der junge Detektiv fort, indem er ſich an den Po⸗ lizeibeamten mit dem Gewehr wendete. „Asb⸗ Jörn Krag ſchreibt, daß ſich jedenfalls einer oder zwei von den den, entichlunſen v Schurken in der Wohnung befin⸗ und das 12 45 ſicher heißen, daß ſie uns nicht 1 n beliebt? „Soziale Konigtum Cyriſti“, Aule Män⸗ ner und Jungmänner ſind dringend eingeladen. Das ſo lehrreiche und zeitgemäße Thema wird gewiß allen ſehr willkommen ſein. Kleinhauſen, 10. Nov.(Bürgermeiſter⸗ wahl.) Zu der am Sonntag, 21. November, ſtattfindenden Bürgermeiſterwahl wurde nur ein Wahlvorſchlag und zwar auf den ſeitheri⸗ gen Bürgermeiſter Hübner eingebracht. Hübner gilt deshalb als wiedergewählt. Es iſt ein Beweis allgemeiner Beliebtheit in der ganzen Gemeinde, der er ſich erfreuen kann. Möge Hübner ſein Amt durch die Hilfe Got⸗ tes zum Segen und Beſten der Gemeinde noch lange Jahre weiterführen. Eppelsheim, 10. Nov.(Steinwurf auf den Zug.) Zwiſchen den Stationen Eppelsheim und Niederfklörsheim wurde der fahrende Zug mit Steinen beworfen. Erfreulicherweiſe wurde niemand verletzt. Der Zugführer konnte ſich noch rechtzeitig vor den Steinwürfen ſchützen. Der Bahnpolizei iſt es gelungen, den Attentäter in der Perſon eines Dienſtknechtes aus Flomborn feſtzunehmen. Nach der Auf⸗ nahme der Perſonalien wurde er wieder aus der Haft entlaſſen. Fahrplanänderung. Fahrplan änderungen. Ab 15. November ds. Is. wird Zug 3006 Bensheim⸗Worms von Bürſtadt bis Worms 8 Minuten früher befördert. Bürſtadt ab 5,30 Uhr Hofheim Ried) ab 5,29 Uhr, Worms⸗Brücke an 5,45 Uhr, Worms an 5,30 Uhr vorm. Gleichzeitig wird wieder eingelegt: Zug 953. 2—4. Klaſſe, Weinheim ab 4,25, Bensheim an 4,49 nachm. mit Halt auf allen Zwiſchenbahnhöfen. Bergſtraße und Odenwald Von der Bergſtraße, 12. Nov.(Wintergäſte.) Unſere alljährlich wiederkebrenden Winteraöſte. die Raben, haben ſich bereits eingeſtellt und vermehren ſich täglich immer mehr. Sie kommen aus den Wäldern des Odenwaldes und halten in den Waldrändern auf unſeren Bergen oben Nacht quartier, wo oft beſonders die Aeſte der Nadel— bäume ſo voll ſitzen, daß die Aeſte ſich zur Erde beugen. Beim Morgengrauen fliegen ſie in Scharen hinab in die Ebene, ja bis über den Rhein hinüber, um ihrer Nahrung nachzugehen. Dabei verurſachen dieſe ſchwarzen Vögel der Landwirtſchaft recht empfindlichen Schaden, in⸗ dem ſie gerade jetzt die gequollenen Saatkörner des Wintergetreides der Erde entreißen. Ande— rerſeits ſind ſie jedoch auch wieder nützlich, da ſie eine Menge Mäuſe vertilgen. Doch ſoll dieſer Nutzen nicht den Schaden erſetzen, den ſie an der jungen Saat verurſachen. Deshalb ſoll auch bei eintretendem Schneewetter in dieſem Winter all gemein ernſtlich gegen die Raben vorgegangen werden. Ober⸗Abſteinach, 11. Nov.(Bürgermeiſter⸗Be⸗ erdigung.) Unſer allzufrüh verſtorbener Bürger meiſter, Herr Oberle, wurde geſtern unter außergewöhnlich zahlreicher Beteiligung zur letz— ten Ruhe beſtattet. Am offenen Grabe wurden die Verdienſte des allzeit beliebten Mannes in ehrender Weiſe gewürdigt. Es ſprachen die Her— ren. Herr Kreisdirektor Pfeiffer aus Heppenheim, die Vertreter des Bürgermeiſtervereins des Krei— ſes, des Gemeindevorſtandes von hir, von Macken— heim und Schnorrenbach, des Kirchen- und Schul⸗ vorſtandes. der Spar- und Darlehenskaſſe, des Männergeſangvereins und andere mehr. Ai dem Leid der Familienangehörigen nimmt man allgemein lebhaften Anteil, denn der Verſtorben— war nicht bloß hier, ſondern auch in weiteſter Um— gegend ein ſehr geachteter und beliebter Herr. 1 r: FPV 9 Jens blickte prüſend zum Hauſe hinüber. „Die Waſſerrinne,“ murmelte er. ö Einer der Polizeibeamten bemerkte:„Wie Sie meinen doch nicht, daß ein Menſch aus der dritten Etage die glatte Faſſade ent⸗ lang entſchlüpfen kann, wenn ſich auch eine Waſ⸗ ſerrinne darin befindet?“ Aber ſeiner früheren Fahrten gedenkend, ant⸗ wortete der ehemalige Zuchthausſträfling:„Ich hab' es jedenfalls getan.“ Jetzt wurde eines der Fenſter geöffnet, und der Polizeibeamte mit dem Gewehr nahm dort Aufſtellung. ö „Und ich?“ fragte Falkenberg.„Was ſoll ich tun?“ „Sie ſollen hier bleiben!“ antwortete Jens „Sie würden uns drüben nur im Wege ſein.“ Dem Konſul blieb nichts anderes übrig, all zu gehorchen. Während die anderen Polizeibe⸗ amten die Wohnung verließen, blieb er am Feen. ſter ſtehen und ſah zu dem Haus hinüber, wi Ada eingeſperrt war. Er verging ſaſt vor Span nung. Auch hatte er ſo lange keinen Schlaf ge funden, daß alle ſeine Nerven bebten. ö er ſie bald wiederſehen! Lebte ſie noch? Erging es ihr ſchlecht? Hoffnung und Angſt wechſelten in ihm. Durſte er ſie bald wieder in ſeine Arm ſchließen, oder hatten die Schurken ihr etwas B., ſes zugefügt, ſie vielleicht getötet? Denn el das Schlimmſte erwarten konnte. Das Unet träglichſte aber ſchien ihm, daß er in ihrer Nähe warten mußte. Vorläufig konnte er nichts anderes tun, alt mit großer Spannung den Bewegungen der an deren zu folgen. Sieh, dort unten glitt ein dunkler Schatten über die Straße. das mußte Jens ſein. Ei wurde von anderen Schatten gefolgt, die ohn daß geringſte Geräuſch über die Straße ſchlichen Er ſah, daß ſie ſich bei dem Haustor verſam melten, und einem Laut, einem ganz ſchwachen Kreiſchen der Türangel entnahm er, daß das Tol geöffnet worden war. Und jetzt vergingen faf Das Haus drüben lag tot und dunkel da, und au der Straße war kein Schritt zu hören. Se Fier im immer. wo er ſich befand, berrſchtt lee Siille. Fortſetz eg folgt. Würdet! wußte, daß er von der Spinne und ihrer Band. hier untätig fünf Minuten, während lautloſe Stille herrſchg N 172 2 340 341 5 540. Jumperbluſe aus ſchwarzem Samt mit Raglan— armel, dazu grau-ſchwarz geſtreifter Rock. Die lange Bluſe iſt vorn gebogt, ſeitlich wird ſie durch 8 Zentimeter hohe Abnäher eingeengt und fällt dadurch leicht bluſig. 341. Als reizende Neuheit werden ſetzt Strickſtoſfgewebe in farbenfreudiger Muſterung, für Pullonerkleider. gebri Aus ſolch gemuſtertem Stoff iſt der in fünf breite Quest falten geordnete Rock während die vorn durchknöpfbare Bluſe einfarbig, jedoch im gleichen Ton gehalten iſt. Ein breiter Lack⸗ oder Ledergürtel hält die lange Bluſe im Taklleuſchluß zuſammen. Der neuartige Kragen ſowie die Aermelbündchen ſind aus dem Rockſtoff zuzuſchneiden. 1s Chinakrepp oder Crépe de Chine iſt die Bluſe 342. er man, zu einem dunklen Rock,) bei feſtlichen Ge— nur Gürtel⸗ mit d legenheiten gut im Ton uſterter oder Hals- ſowie Neu iſt das erweiterte Aermelloch. 0 0 kompliziert in der Verarbeitung, aber in der Wirkung iſt die Bluſe 34g. B wird bie gerade Paſſe ſowie der Hüftenteil bis zur naht angeſchnitten. Sodann werden Bieſen abgenähten Seitenteile untergeſteppt, die Naht wird durch einen ſchmalen Gürtel, der hinten angezogen iſt. abweichender blende mit Schleife. Etwas Aus ge Seide iſt die * reizend Do rehm J„goto Dem ſchmalen Vorderteil Seiten⸗ die pliſſierten oder in untere den ö — 1 ——— 343 344 glatten Rücken Bluſenärmel. — 344. Ein ſch Kammgaru⸗Karo in Weinrot, Marine⸗ blau oder Ruſſ cün kann man für den Rock wählen, der zu beiden Seiten der Vorderbahn gegenſeitige Falten zeigt, wogegen er hinten, laut Rückenanſicht, nur au der rechten Hüfte mit Falten auszuftatten iſt. Ueber den Rock greift die lange Bluſe, aus abweichendem Stoff 345. Einfaches Kleid aus marineblanem Kammgarn mit neuartig fallendem Kragen aus heller Seide. Der Gürtel reicht nur bis zu den Seitennäsen, hinten werden die Falten feſtgeſteppt. zuſammenhält, gedeckt. Glatt eingeſetzle 3 1 2 8 bz 9 14 8 3 2 21 2 Bluſe und Rock ſind der praktiſche Arbeitsanzug der modernen Frau.— Man trägt heute die Bluſe über dem Rock in ſchlichtem Jumperſchnitt mit Gürtel Die Rückkehr ** 111 Un„** dur vorn zu knöpfenden Bluſed— Arbeitsbluſen ſind Schick— Als Material ſind die modern gemuſterten G. Es iſt ſeltſam, wie unduldſam wir modernen Menſchen gegen vergangene Auſchauungen ſind! Wer gelegentlieh einmal Modebilder aus den Zeiten unſerer Mütter und unſerer Großmütter, vielleicht ſogar nur aus der Zeit zu Aufang unſeres Jahrhunderts ſieht, der denkt mit verächt— lich⸗mitleidigem Lächeln:„Wie konnte man nur!“ Und dabei vergißt er ganz, daß vielleicht ſehr bald einmal der Augen— Flick kommen wird, wo eine neue Generation unſere augen— ölickliche Kleidung als unſchön und unpraktiſch ebenſo mit⸗ leidig belächelt! Moden ſind Kinder der Zeit, in der ſie oulſtehen, Schöpfungen der Menſchen, die ſie trugen, alſo Fergängliches. Und doch unterliegen ſie alle dem einen Grundgeſetz: Kleidung ſoll uns ſchützen und ſchmücken. Daß man bieſem Ziele auf den verſchiedenſten Wegen zuſtrebt, die wir— und das gilt nicht nur für die Vergangenheit, ſondern in recht vielen Punkten auch für die Gegenwart— 9 00 als erfreulich bemerten können, iſt letzten Endes doch nur ein Beweis für unſere eigene Unvollkommenheit, die uus ſo manche Verirrung der Mode heute preiſen läßt, bis wir morgen erkennen, wie unſchön ſie iſt, und ſie dann ver⸗ dammen. Das wirklich Gute aber hat bleibenden Wert, auch in der Mode. Es kann wohl einmal vorübergehend rerſchwinden, durch weniger Gutes verdrängt, aber letzten Endes wird es doch immer wiederkehren. Zu ſolchen„ruhenden Polen in der Erſcheinungen Flucht“ gebört nuſtreltig die Bluſenlinie. Wir erleben gerade wieder einmal die Näckkehr zu ihrem gefülligen Schick, den man für die Wintermode neu entdeckt hat. Und das iſt eine Entdeckung der Modenſchöpfor, mit der wir wohl alle ein⸗ nerſtanden ſein ölirften. Deun neben der Kleidſamkeit und Gefälligkeit der loſe und locker fallenden Form, die auch die lebhafteſte Bewegung bei vollkommenſter Wahrung der Dezenz geſtattet, iſt Btuſe und Bluſenkleid van unerreichter Praktiſchkeit und Vielſeitigreit der Verwendung. Und das macht ſie gerade in unſerer Zeit ſo erfolgreich: denn nur die aller⸗allerwenigſten Frauen ſind heule nicht gezwungen, zu arbeiten. Aber wenn die Frau auch arbeiten muß— ſei es im Beruf oder im Haus—, ſie will deswegen noch lange nicht auf das Necht verzichten, ſo hübſch wie nur möglich auszuſehen! Das ſoll ihr auch nicht verdacht werden, denn es iſt ihr Erbteil non der Urmutter Eva her. Ander⸗ 7 4 rbeit ſtenſate Urggenſchleife! Hulterhaſſe 1 381 7 te Mundbepoteael ener, Aragenſchkeifen, Schulterpaſſen und mäßig gebauſchte Aermel geben ihnen modiſchen if 1 tote nobe Onoline 10 eh Zune 8; N 3 Wirk- und Wollftoffe neben Popeline ſehr beliebt.— Bluſen aus Seide zeigen durch reicheren Aufputz feſtlichen den ruhigen Charakter der Bluſenkleider. ſeits aber ſoll ihr Arbeitskleid auch recht praktiſch ſein, ſoll alſo gegen Staub und Schmutz nicht allzu empfindlich ſein und ſich möglichſt leicht wieder recht adrett und ſchmuck her— richten laſſen. Allen dieſen Forderungen genügt die moderne Bluſe vollauk. Sie wird natürlich über dem Rock getragen, weil das die Figur mehr ſtreckt und ſchlank macht. Sonſt aber kann man ſie heute geſtalten wie man mill. Meiſt wird man ihr natürlich den breiten Gürtel aus Stoff oder Leder geben, der den guten Sitz verbürgt und den Anſchluß an den Rock herſtellt. Man kann ihn aber auch fortlaſſen und nur durch einen breiten Streifen am Abſchluß der Bluſe andenten. Bluſen, die als Arbeits— anzug für Büro, Geſchäft oder Haus gedacht ſind, werden natürlich ihre ernſte Aufgabe ſchon durch die Schlichtheit des Ganzen betonen: es bietet ſich trotzdem immer noch Ge— legenheit, in kleinen Effekten den modiſchen Schwung auch in dieſe einfachen Formen zu bringen. Natürlich iſt die flotte Jumperbluſe ganz Favorit: ein ſchmaler Weſtenlatz, eine flotte Schleife als Kragenſchluß, zierlich eingeſchnittene Täſchchen in dem Gürtelſtreifen geben ihr den nötigen Schick. Aber marum immer nur Jumper⸗ blufen? Die Mode kann auch anders! Da bringt ſie eine A die man ſchon ganz vergeſſen glaubte: eine Bluſe, die man vorn zuknöpft. Nach ſo langer Zeit mutet das geradezu als allerneueſte Errungenſchaft der Mode au. Ob alt oder neu: ſolch eine Bluſe, deren einziger Schmuck nur in einer Reihe von Kugelknöpfen, einem kleinen Bruſt⸗ täſchchen und einfachen Schulterpaſſen beſteht, wirkt ganz reizend und iſt außerordentlich praktiſch, weil man ſie nach Belieben offen und geſchloſſen tragen kann. Für ſolche„Ar— beitsbluſen“ bietet ſich heute allerlei praktiſches Material: an erſter Stelle marſchieren da die modernen bunt⸗ gemuſterten Wirk⸗ und Wollſtoffe, deren gedecktes Muſter den unvermeidlichen Staub verſchwinden läßt; einfarbiger Popeline, deſſen ruhig gedämpfter Ton vielleicht in der Müſterung des Rockes wieder auftaucht, wird natürlich auch viel Liebhaberinnen finden. Die große Klaſſe der Seidenſtoffe, von der Kunſtſeide in ihren vielfachen Formen und Farben bis zum China- und Georgettekrepp, wird man ſich lieber für die eleganteren Bluſen aufheben, wie auch den heute ſo beliebten Samt, der für die Arbeit zu emp⸗ großer un 8.. Fuchs om den pn Ein großer Posten Ta schentücher Charakter Pliſſees werden dabei 8 58 Fru s 3 245 11 1 5 25 * Pliſſees den dabei gern verwendet.— Auch das Arbeitskleid zeigt die bluſige Form.— Die Andeut fſteigender Linien 1 3 7; latte Leibchen einen ſich mit Röcken aus gemuſtertem Materiale i derſelben 3 bluſtge Form.— Die Andeutung aufſteigender Linien iſt neuerdings ſehr beliebt.— N ene s gemuſtertem Material in derſelben Farbe und umgeſehrt.— Batiſtkragen und Aragen aus andersfarbigem Material beleben findlich iſt. Solche Bluſen für die Stunden der Erholung dürfen natürlich auch ein wenig mehr geputzt ſein als die einfachen Arbeitsdluſen: ſtatt des ſchlichten Gürtels nimmt man wohl auch eine Schärpe, das glatte Vorderteil ver⸗ wandelt ſich in eine graziöſe Zuſammenſtellung von Schulker⸗ paſſen, Pliſſees und Weſtenkätzen, über die bunte Seiden⸗ ſchleifen herabfallen— kurz, man paßt dem fröhlich unbe⸗ ſchwerten Sinn der Feierſtunde auch die feſtlichere Machart der Blufſe an. Wem nun aber Bluſe und Nock zu wenig korrekt er⸗ ſcheinen mag, weil ja die Mode des Winters ſoviel Wert auf Kletder legt, dem bieten die neuen Bluſenkleider die M öglichkeit, Zweckmäßigkeit mit Schick zu vereinen. Schließ⸗ lich ſind ſie ja nichts anderes, als eine Bluſe, die mit dem Rock aus gleichem Material und in gleicher Farbe feſt ver⸗ bunden iſt! Auch ſie zeichnen ſich durch äußerſte Schlichtheit aus: die Verbindungslinie von Rock und Leibchen wird durch eine mäßig breite Gürtelpaſſe überdeckt, die vielleicht ſchon in einer aufſteigenden Spitze die neueſte Nuance der Mode, den„Zug nach oben“, aufweiſt, der Kragen fällt ganz fort und nur ſchmale Schulterpaſſen und leicht bauſchende Aermel putzen das Kleid modiſch auf. Solch eine betont ſchlichte Bluſe erfordert daun allerdings zum Ausgleich einen Rock, dem zahlreiche Faltengruppen beleben. Ganz beſonders hübſch wird dann das Ganze wirken, wenn man die Bluſe aus in ſich gemuſtertem, den Nock aber in gleich⸗ farbigem, glattem Material herſtellt. Natürlich muß fich im bluſigen Kleid nicht unbedingt dieſe Gegenſätzlichkeit von Leibchen und Rock ausdrücken; das einfache Jumpexkleid, das über dem ſchmalen Ledergürtel leicht bluſend überfällt, mit andersfarbigem Kragen(Batiſtkragen wirken immer beſonders adrett!) und beiderſeitig feſt eingebügelten Falten oder das loſe fallende Kleid mit rundem Ausſchuitt, den eine ſeitliche Schleife ziert, die mit der Seidenſchärpe um die Hüften harmoniert, erfüllen ebenfalls die Forderungen der Mode; ſie ſind einfach in der Form, praktiſch im Gebrauch und dabei doch von vollendetem Schick! Die Mode der bluſigen Formen iſt aus langem Schlafe erweckt: alle Frauen werden ſich darüber freuen! Anita Sell. aller Art weit unter Preis Welsse Linon- Taschentücher 25 solide Qualität, 42 u. 46 groß Stück 35, 30, Pl. 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