N Lokale Nachrichten. Viernheim, 17. November. «Oer dritte Kirchweihetag nahm den erwarteten Verlauf. Auf dem Meßplatze herrſchte eln Betrieb, der dem der Vortage kaum nach⸗ ſtand. Reitſchule, Schiffsſchaukel, Schießbude uſw. erfreuten ſich eines lebhaften Zuſpruches. Auch die Süßigkeitsgeſchäfte, Spielwarenhandlungen verzeichneten gute Umſätze. Die Wirtſchaften waren faſt reſtlos beſetzt, teilweiſe ſogar überfüllt. Die Komiker verſtanden es, die Gäſte beſtens zu unterhalten. Man konnte ſich daher ſchwer zum Aufbruch entſchließen. Der neue Tag brach an, als man in den Straßen den Geſang der letzten froh heimkehrenden Zecher vernahm Hoffentlich fällt die Rückkehr in die geordneten Bahnen, aus denen begreiflicherwelfe mancher durch dle Kirch⸗ weihe geworfen wird, nicht allzu ſchwer. Mit Freude ſtellt man feſt, daß auch der letzte Tag der Klrchweihe ohne Zwiſchenfälle oder Streit⸗ händel verfloß. * Eine Lichtſtörung machte ſich in den geſtrigen Abendſtunden unangenehm bemerkbar. Die Budenbeſitzer auf dem Meßplatze, die um ibre aus gelegten Sachen fürchteten, gerleten in nicht gelinde Aufregung. Auch die anderen An⸗ ternehmungen mußten den Betrieb auf einige Zeit unterbrechen. In den Wirtſchaften fand man ſich beſſer ab. Es gab zwar ein Hallo, als man ſo plötzlich im Finſtern ſaß, mit Humor halfen ſich jedoch die Gäſte darüber hinweg Die Licht⸗Unterbrechung währte nur kurze Zeit. » Lohnſteuer. Gemäߧ 46 Abſ. 2 Steuerausführungs⸗Durchführungsbeſtimmungen ſind die Ueberweiſungsblätter für 1926 bls ſpä⸗ teſtens Ende Jannar 1927 dem Finanzamt der Betriebsſtätte einzultefern. Es iſt ſchon jetzt zu bemerken, daß auf der Innehaltung der vor— geſehenen Friſt unter allen Umſtänden beſtanden werden muß, da nur dann der mit der Aus⸗ ſchreibung verfolgte Zweck erreicht werden kann. Die Vordrucke, wie Ueberweſſungsblätter, Nach⸗ weiſungen und Zuſammenſtellungen ſind beim e Fahrpreisermäßigung n Hunſten der Ju⸗ gendyflege. Da in den für die gie euch nate der Fahrpreisermäßigung zu Gunſten der Ju⸗ gendpflege in Frage kommenden Verbänden viel⸗ lach noch große Unklarheit über die neuen Be⸗ ſtimmungen beſteht, hat die Zentralſtelle zur Förderung der Volksbildung und Jugendpflege in Heſſen ein Flugblatt herausgegeben, in dem die allgemeinen Beſtimmungen und das für Heſ⸗ ſen geltende Verfahren zuſammengeſtellt ſind. Das Flugblatt wird koſtenlos von der Zentralſtelle abgegeben. Allen in Betracht kommenden Ver⸗ bänden wird daher empfohlen, dieſes Flugblatt ſen“ wirbt zur be der Zentralſtelle zur Förderung der Volks⸗ bildung und Jugendpflege in Heſſen, Darmſtadt, Wilhelminenſtr. 3, a dee eee Beleuchtung der Toreinfahrten öfe, Haus⸗ flure uſw. Die Eigentümer von Gland ſind berpſlichtet, ihre Hausflure, Gänge, Treppen, Höfe, Toreinfahrten und dergleichen, ſowie überhaupt alle Räume, die jedermann zugänglich ſind, wäh⸗ rend der Dunkelheit ſo ausreichend zu beleuchten, daß die dort verkehrenden Perſonen nicht Gefahr lauſen, ſich zu beſchädigen. Die Verpflichtung ob⸗ liegt insbeſondere auch Inhabern von Fabriken von gewerblichen Auſtalten und Arbeiksſtätten, von Vergnügungs⸗ Verſammlungs- und Schank⸗ ſtätten. Wer die Beleuchtung unterläßt, iſt für einen etwa entſtehenden Schaden verantwortlich er macht ſich unter Umſtänden auch ſtrafbar. Das Reichsgericht hat ſchon wiederholt in dieſem Sinne entſchieden. Zur Vermeidung von Mißver⸗ ſtändniſſen weiſen wir beſonders därauf hin, daß die Inhaber von Gaſt⸗ und Schankwirtſchaften nach der Polizei-Verordnung für die Stadt Worms über den Betrieb von Gaſt⸗ und Schank⸗ terlaſfen ſich ſtraſbar machen, wenn ſie es un⸗ 10 aſſen, alle den Gäſten zugängliche Räumlich⸗ . einſchließlich der Treppen, Gänge und Be— dürfnisanſtalten, von Einbruch der Dunkelheit an genügend hell zu beleuchten, daß aber im übrigen für die Stadt Worms eine polizeiliche Vorſchrift über das Beleuchten der Hausflure uſw. nicht be⸗ ſteht; haftbar oder ſtrafbar werden die Eigentü— mer vielmehr in der Regel erſt dann, wenn durch die Nichtbeleuchtung ein Sachſchaden oder ein Ferfonenſchaden verurſacht worden iſt. Emme neue Partei in Heſſen. . 11. 9 Namen bt wur geit Bolksgemenſchaft iar Helft. wirbt Zeit auf dem Lande eine neue. del kilcde kter in Verſammlungen um Mitglle⸗ der. Die Agitatoren— meiſt evangeliſche Pfarx— rer— ſuchen vorzugsweiſe Gemeinden mit übe wiegend häuerlicher Bevölkerung auf und künden an, daß die neue Partei für die nächſten heſſi⸗ Finanzamt erhältlich. Kandidaten aufſtellen werde. ſchen Landtagswahlen zum erſten Male eigene. Sesiö b lelxdr 464k kk kab rk Kerk Erg Hun WI. Hügelstr. 11 eee eee — 14 1 Annahme stel. 4a Färberei, Chemische Reinigung Weiß- und Kragen- Wäscherei Aus ftiſcher Röflung 1 Miſchkaffen Malz kaffee 2 * zilal⸗ kulturelles Geſamtbild unſerer Gegend, des / Pfd. 70, 80, 90, 100 u. 120 Pfg. Scswarzer Tee offen u. in Pakete Zweite Tagung der Arbeitsgeme 0 des Volksverems an der Bergſtraße. Eine fal liche Anzahl von Geiſtlichen, Lehrern und anderen Volksvereinsfreunden hatte ſich am letzten Mitt⸗ woch im Deutſchen Haus zu Bensheim eingefun⸗ den, um in gemeinſamer Arbeit auch tiefer ein⸗ zudringen in die am 29. Sept. behandelte Frage: „Was fordert die ſittlich-religiöſe und die ſozilal⸗ wirtschaftliche Not unſeres Volkes von uns Ka⸗ tholiken?“ Herr Rektor Becker gab uns zunächſt in ganz großen Zügen ein Bild der wirtſchaftlichen, ſoztalen und kulturellen Gegenwartslage des deut⸗ ſchen Volkes. Anſere gegenwärtige Wirtſchafts⸗ lage iſt damit charakteriſeirt, daß wir feſtſtellen können: Wir ſtehen am Beginne des Wiederauf⸗ ſtiegs. Noch drücken uns ſchwer Kriegs- und Inflationsverluſte und ihre dauernden Verpflicht⸗ ungen, noch haben wir bedeutende Erportſchwie⸗ rigkeiten, noch iſt unſere Wirtſchaftsmaſchinerie; organiſatoriſch auf der Höhe. Aber wir ſtehen doch ſchon mitten im Umbau, in der Rationali⸗ ſierung der Betriebe. Sie mußte vollzo⸗! gen werden durch ungeheure Arbeiterentlaſ— ſungen, wodurch das Arbeitsloſenprohlem ſoß; gewaltig groß wurde. Der fortſchreitende Geſund—⸗ ungsprozeß wird die Zahl der Arbeitsloſen bald verringern. Bis dahin muß der Staat wirklich produktiv Erwerbsloſenfürſorge treiben. Nur eine geſunde Wirtſchaft vermag auf die Dauer eine umfaſſende Sozialpolitik finanziell zu tragen. A. kulturellem Gebiet droht uns bereits wieder ein Anwachſen der früheren ſubjektwiſtiſchen Einſtel⸗, lung. Selbſt unſer katholiſches ſoziales Blut iſt) in letzter Zeit wieder dicker geworden. Nur eine chriſtliche, eine katholiſche Wirtſchaftsmoral wird uns befähigen, aller wirtſchaftlichen, ſozialen und kulturellen Schäden völlig Herr zu werden. Für ihre Durchführung im öffentlichen Leben kämpft mit uns der Volksvperein für das kath. Deutſch⸗ land. In einem weiteren Referat d. Lehrers Fries wurde der Verſuch gemacht, ein wirtſchaftlich-ſo⸗ Gebiets zwiſchen Rhein und Odenwald zu geben, deſſen Eigenart feſtzuſtellen und dann eine Reihe von Vorſchlägen gemacht, wie wir in unſerem Ge— bieten arbeiten müſſen, daß aus den auseinander⸗ fallenden Ständen wieder em geſundes, chriſtliches Volk, eine Gemeinſchaft werde. Die anſchließende Disluſſion, an der ſich neben den Herren Kreis— ſchulrat Kremer, Rektor Heyder, Pfarrer Burkard, Reitor Mergler, Lehrer Müller-Heppenheim auch der als Gaſt anweſende Diözeſangeſchäftsführer, Herr Prof. Hattemer-Worms beteiligte, bot eine Reihe von Anregungen über den weiteren Aus— bau des Volksvereims in unſerer Gegend. Der Einberufer ſchloß mit Worten des Dankes die Konferenz, deren Fortſetzung im Januar ſich be⸗ onders mit Sonderfragen der Wirtſchaftsſtände befaſſen wird. ö* Weinheimer Schweinemarkt.(14. Novy.) Zugeführt 440 Stück. verkauft 406 Stud Milchſchweine wurden verkauft das Stück von 10—20 Mark, Läufer das Stück von 30—50 Mark, Einleger das Stück von 70—85 Mark. Geſchäftliches. Tanzen Sie Charleſton? dann achten Sie ganz beſonders auf gutgepflegte Fußbeklel⸗ dung, denn gerade bei dleſem Tanz ſchaut man ausſchließlich auf Ihre Beine.— Es gibt ein beſonderes Pflegemittel für Ihren Lackſchuh und für den empfindlichen modefarbenen Luxusſchuh. 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A 268 Die endgültigen Beſchlüſſe über die Kriſenfürſorge. Nach den endgültigen Beſchlüſſen de Reichstages iſt die Kriſenfürſorge für Er⸗ werbsloſe nach dem grundlegenden§ 1 des betreſſenden Geſetzes nunmehr wie folgt ge⸗ ſtaltet: 1. Die Errichtungsgemeinden der öffent⸗ lichen Arbeitsnachweiſe ſind verpflichtet, eine Kriſenfürſorge für Erwerbsloſe einzurichten, die 52 Wochen hindurch Erwerbsloſenunter⸗ ſtützung bezogen haben und dieſe Unter⸗ des 2. Die Kriſenfürſorge iſt nach Maßgabe der folgenden Beſtimmungen auch ſolchen Er⸗ werbsloſen zu gewähren, die ſchon in der Zeit vom 1. April 1926 bis zum Inkrafttreten dieſes Geſetzes wegen Ablaufs der geſetzlichen Unterſtützungsdauer aus der Erwerbsloſen— fürſorge ausgeſchieden ſind. Auch ſolche nach dem 1. April 1926 ausgeſteuerte Erwerbsloſe, die ſeitdem nicht laufend von der öffentlichen Fürſorge unterſtützt worden ſind, können auf Antrag in die Kriſenfürſorge aufgenommen werden. 3. Ebenſo kann die Kriſenfürſorge in be⸗ ſonderen Härtefällen ſolchen ausgeſteuerten Erwerbsloſen gewährt werden, die infolge beſonders langer Erwerbsloſigkeit in ihrem Bezirk oder in ihrem Beruf bereits vor dem 1. April 19926 ausgeſteuert ſind, wenn dies bis zum 31. Dezember 1926 beantragt wird. Das Landesamt für Arbeitsvermittlung be⸗ zeichnet die Bezirke und Berufe, in denen dieſe Vorausſetzungen gegeben ſind, und den Zeitpunkt, ſeitdem es der Fall iſt. Es wird weiter beſtimmt, daß die Voraus⸗ Anzeigenpreiſe: abgeſtufter imer Anzeiger ö (Biernheimer Bürger⸗Ztg.— Viernh. Vell sblat? Tageblatt her.— Inſerate müſſen bei Aufgabe bezahlt werden, Donnerstag, den 18. November 1926 Trotz der verſchiedenen Darſtellungen von deutſcher Seite über den Stand der Verhand⸗ lungen der Militärkontrolle werden immer wieder von intereſſierter Seite Nachrichten verbreitet, die den Eindruck aufkommen laſſen, als ſei man von einer Verſtändigung noch weit entfernt. Demgegenüber liegen die Dinge nach unſeren zuverläſſigen Informationen die Dinge ſo:. N Die deutſche und franzöſiſche Regierung ſowie die Botſchafterkonferenz ſind ſich dar⸗ über einig geworden, daß der bisherige ſchrift⸗ liche Wege der Verhandlungen nicht genü⸗ gend ſchnell zu dem gewünſchten Ziele führt. Sie haben ſich daher entſchloſſen, die noch ausſtehenden Forderungen in der G ut⸗ waffnungsfrage mündlich zu erledigen. Die mündlichen Verhandlungen werden gleichzeitig in Paris und Berlin geführt, in Paris durch den deutſchen Botſchafter von Hoeſch und durch den ihm beigegebenen Miniſterialrat Dr. Forſter vom Auswärti⸗ gen Amt, in Berlin durch die einzelnen Stel⸗ len der Militärkontrollkommiſſion, des aus⸗ wärtigen Amtes und des deutſchen Entwaff— nungskommiſſars, General v. Pawells. Während in Berlin die mehr techniſchen An⸗ gelegenheiten, ſo die Frage der Kaſernen be⸗ handelt werden, werden die übrigen Fragen, wie die Angelegenheit der Feſtung Königs- berg, die Frage der ungeſetzlichen Einſtellung in die Reichswehr und der Sportverbände Militärkontrolle oder Völkerbundinveſtigation? über Erfüllung der Reſtpunkte abgegeben hat. gierung keinerlei beſtimmten Verſprechungen Inwieweit dieſe Punkte erfüllt werden, hängt lediglich von dem Ausgang der gegenwärtigen Verhandlungen ab. Nach deutſcher Auffaſſung verſtoßen alle die noch ſchwebenden Punkte in keiner Weiſe gegen den Verſailler Vertrag, ſie bedeuten auch keinerlei Gefährdung der Alliierten. Sie ſind alſo für die Entente ziem⸗ lich belanglos, während ſie für Deutſchland allerlei Bedeutung haben. Was die Frage des Inveſtigationsrechtes des Völkerbundes betrifft, erſcheint es not⸗ wendig, noch einmal darauf hinzuweiſen, daß zwiſchen dieſer Frage und der Militärklon⸗ trolle kein ſachlicher und juriſtiſcher Zuſam⸗ menhang beſteht. Die Militärkontrolle, wie ſie von den Alliierten ausgeübt wird, muß in dem Augenblick beendet ſein, wo Deutſchland die Entwaffnungsbedingungen voll erfüllt hat. Das Inveſtigationsrecht des Völkerbun des beſteht, ſeitdem Deutſchland den Artikel 213 des Verſailler Vertrages anerkannt hat, neben der Militörkontrolle her, iſt aber bisher noch nicht ausgeübt worden. Von deutſcher Seite wird auch das Recht des Völkerbundes zur Kontrolle nicht beſtrit⸗ ten, wohl aber beſtehen große deutſche Beden ken in der Frage der Ausführungshbeſtimmun⸗ gen des Inveſtigationsrechtes, wie ſie in dem Inveſtigationsprotokoll niedergelegt ſind. Ob auf der Dezembertagung die Frage der Mili Die einſpaltige Petitzeile koſtet 25 Pfg., 51 0 Rabatt.— Annghmeſchluß für Inſerale und Notizen vormittags 8 Uhr, größere Artikel einen Taß mit Ausnahme derjenigen, rei und des Polizeiamts Viernheim die Reklamezeile 60 Pfg., bel Wieberhelung. die in[fd. Rechnung ſtehen. Geſchäftsſtelle: Rathaus ſte. 43. Jahrgang in gewiſſen Fragen gemeinſame Richtlinien für Rußland, die Türkei. Perſien und Afgha⸗ niſtan zu findey, and der dritte Teil hätte ſchließlich einen Handelsvertrag ſowie ö Petroleumabkommen zwiſchen Rußland und der Türkei zum Gegenſtand gehabt. In allen Punkten ſei ein Einvernehmen erreicht wor⸗ den. In Zukunt ſollen die Beſprechungen der Außenminiſter Rußlands und der Türkei pe⸗ riodiſch, und zwar alle Jahre einmal, er⸗ folgen. 7 Meinungen zur Odeſſa-Zuſammenkunft. Paris, 16. Nov. Trotzdem nach Auffaſſung der hieſigen diplomatiſchen Kreiſe die ruſfiſch tür⸗ kiſche Annäherung in erſter Linie gegen die— rient⸗ Politit Englands und Italiens gerichtet zu ſein ſcheint, beſchäftigt ſie doch die zuſtändigen Stel⸗ len wie die öffentliche Meinung in hohem Grade. Jedenfalls ſieht man auch hier in den Beſpre⸗ chungen nicht nur einen Verſuch, dem Völkerbund einen Bund der aſiatiſchen Länder entgegen zu⸗ ſetzen, ſondern auch den Beginn der Politik. die unzweideutig darauf gerichtet iſt, den europar⸗ ſchen Einfluß in Aſien zurückzudrängen und die noch unter der Vormundſchaft einzelner Groß⸗ mächte ſtehenden Völker zur gemeinſamen Füh⸗ rung des Emanzipationskampfes aufzurufen. Man verhehlt ſich keinesfalls, daß für Frankreichs aſiatiſche Beſitzungen die Situation recht gefährlich werden könnte. Rom, 16. Nov. Die italieniſche Preſſe hat ſich allgemein bei Beurteilung der ruſſiſch⸗türkiſchen Beſprechungen in Odeſſa größte Zurückhaltung auferlegt. Erſt geſtern kommentiert die Tribuna“. deren offiziöſer Charakter bekannt iſt, dieſe Ereig— niſſe. Das Blatt hält die Befürchtungen, daß im Oſten ein anti-europäiſcher Bund und ein Kon⸗ furrenzunternehmen zum Völkerbund entſtehen könnten, für übertrieben. Rußland ſuche die anti⸗ engliſchen Intereſſen zuſammenzufaſſen, während die Türkei Gründe habe, dieſer Bewegung mit Sympathie gegenüberzuſtehen. Aber das ſei noch fein Grund, von einem ſchwerwiegenden Bündnis A., Birkhahn, Mannheim Stehkragen 12 Pfg. Doppelkragen 15 Pfg. Stärkewäsche, welche bis Mittwoch früh abgegeben, wird noch bis Samstag geliefert Herren-Anzug veinigen RM. 6.50 Wenn der Anzug bis Dienstag gebracht, kann er bis Samstag wieder abgeholt werden. Reinigungssachen werden innerhalb 8 Tagen geliefert. NB. Ich„möchte unsere geehrte Einwohnerschaft bitten, mich mit meiner Annahmestelle berücksichtigen zu wollen. Frau Kuhn Witwe. Str db dre dr dr dF rap Ar r r rdx db f drr Alois und einige andere Kleinigkeiten in Paris er⸗ ledigt, beſonders die Frage des Oberbefehls der Reichswehr und der induſtriellen Abrü⸗ ſtung. Die Frage des Inſtruktionsbeſuches der Reichswehr iſt keine Frage zwiſchen Deutſchland und der Botſchafterkonferenz, ſondern zwiſchen Deutſchland und der franzö⸗ ſiſchen Regierung. Da nach beiden Seiten hin der Wille beſteht, mit den Entwaffnungsange— legenheiten ſobald wie möglich ins Reine zu kommen, iſt zu hoffen, daß die Frage zu Ende des Cashachherde u. eisbten Ammerblen e ssösblen finden Sie in reicher Auswahl und kaufen Sie gut und billig— besser als in hiesigen Spezial-Geschäften Jak. Konrau Winkenhach zur alten Pfalz Telefon 94 NB. Dortselbst werden auch alte Sachen ordnungsgemäß reparlert.— Günstige Zahlungsbedingungen gestattet tärkontrolle angeſchnitten wird, läßt ſich zur Zeit nicht überſehen. Wenn es geſchieht, wird ſich die deutſche Regierung einer Erörterung darüber nicht entziehen, wie ſie ſich auch nicht gegen eine Ausführung des Inveſtigations— rechtes durch den Völkerbund ſträuben wird, falls den erwähnten deutſchen Bedenken und Vorbehalten gegen das Inveſtigationsvroto koll Rechnung getragen werden ſollte. Es iſt übrigens intereſſant. zu erfahren, daß die Kontrolle der deutſchen Luftfahrt bereits April ds. Is. nicht mehr der Militörkontroll kommiſſion, ſondern dem Pölkerbundsrat zu— ſetzungen der Erwerbsloſenfürſorge hinſicht⸗ lich der Arbeits willigkeit und Arbeitsfähigkeit des Erwerbsloſen auch für die Kriſenfürſorge gelten. Der Reichstag hat ferner n ſchließungen zu dieſer Angelegenhit nommen:. a) die Reichsregierung zu erſuchen, auf die Länder dahin zu wirken, daß mit Rückſicht auf die durch Einführung der Kriſenfür⸗ ſorge eintretende Entlaſtung der Landes⸗ finanzen durch die Erwerbsloſenfürſorge beſonders belaſteten leiſtungsſchwachen Ge⸗ meinden von den Ländern angemeſſene Beihilfen gewährt werden: die Reichsregierung zu erſuchen, auf die N dee gen died e en de 5 4 e N 5 5 a der Fraktion verlautet, daß man ſo den Ge— dien un Lat jelenden Leit der unter— 11 rüchten entgegenwirken wolle, die ſich auch eee b erte d lee a 2 8 Blatt iſt] ſehen wird, und die e en ee. beute noch vielfach in der Auslandspreſſe er— a 5 f 6 f üützung für die Erwerbeloſen kau er ar 1 0 le karte fi⸗ ben die Schuld den Aufſtändiſchen und e er Behauptung, daß auch jetzt f—. ber Erwerbsekeeſrre See er d en Tae Amden geren 1 mokraten, die mit ihnen nicht zuſammengehen halten, und de e Beſprechum nanzielle Schw 0 6„ und ee N N 8 5 701% ätten Gro-lnoch über Eupen und f ee enfü f irkli 8. e eigene Liſten aufgeſtellt hätten. Gro U noch über Hiiz blanke Faulen 5 15 5 ſenfürſorge) wirklich auszahlen, und daß ante neh das Merkwürdige heraus, daß zu wollten und eigene Li 5 ft ſ. i. er 5 5 ick le e Przeglad Wieczorny“ auf ſgen ſtattfänden. 2 den. In Zukunft ſollen die Beſprechungen der ſſte ch de 55 Direktor ßen Nachdruck legt der„Przegla 0 haben auch blitzblanke 5. 5 ſeiner Sanierung von dem 5 5 U i 1 15; a zuaho⸗ der 3 Ergebnis der Wahl im Bezirk Donnersmarck zu nicht in der Lage ſind, die Mittel inabe⸗ San Nationalbank, Jakob Gold batte uo der Präſident der gemiſchten Schieds beaueben aun Mö elpne ſondere aus dem Ausgleichsfonds zur Ver⸗ e eine Ainet 5 eee zütte, wo der Präſide agggggggggaggggggagggdgggaggaaggagggaagagangſee Bevor Sie kaufen, überzeugen Sie iſſi 5 Die Deutſchen ha i kommiſſion, Calender, wohnt. Die Deutſchen en. 0 fügung ge⸗ In“ eee e ſtellt werden. Es iſt außerordentlich intereſ⸗ sich von unserer reichhaltigen Auswahl ben dort acht Mandate und die Polen ein einzi ſant, daß damit das Blatt des Herrn Döh Drogerie Richter. . Schlafzimmer ges erhalte. Im Kreiſe Lublinitz, wo die meiſten 1715 0. 1 0 abe je Deutſchen 75 ring in die Abhüngigkeit einer Perſönlichkeit Polen vermutet wurden, haben die utſchen kommt, die ganz gewiß nicht das Ideal der in Eiche, Nußbaum, Kirschbaum, Birke und Mahagoni Prozent der Geſamtſtimmen erhalten. lkiſ gezeichnend für de iſchen Wahlterror iſt urteutſchen“ deutſchnationalen und völkiſchen Bezeichnend für den polniſchen Wahlterror 9 5 37. 5 2 Wotansanbeter und Hakenkreuzler iſt. Es Speisezimmer Herrenzimmer die Tatſache, daß in Bittkow bei Kattowitz 685 iſt weiter außerordentlich bemerkenswert, daß LL 1 1b Hüchen und Einzelmöbel deutſche Stimmen für ungültig erklärt wurden, weil unter ſchwerſtem polniſchem Druck die deut die Berliner Großbankkreiſe mehr und mehr finanziellen und damit auch tatſöchlichen Ein— in jeder Preislage und bester Verarbeitung ſchen Kandidaten ihre Namen im letzten Augen- fluß auf die Berliner Rechtspreſſe bekommen, blick zurückgezogen hatten, worauf die ganze Liſte denn außer der„Täglichen Rundſchau“ befin Möbel-Spezialhaus für ungültig erklärt wurde! i uch die„Deutſche Allgemeine Zei⸗ 1.. Aang, unte fiarter Finanzkontrolle der Darm- Die türkiſch⸗ruſſiſche 1, 12 Mannheim J 1, 12. e ſtädter und Nationalbank. Man muß doch Zuſammenkunft Wuregelnäpigkeiten ſchon einem Berliner demokratiſchen Blatt zu— Moskau, 16. Nov. Nach Beendigung der in der Zuſtellung unſerer Zeitung wollen uns ſtimmen, wenn es ſagt, daß e' geradezu drol⸗ Beſprechungen zwiſchen dem ruſſiſchen Volks⸗ lig iſt, daß das halb und halb und oft ſehr ganz deutſchnatienale Nlatt ner W e kommiſſar des Auswärtigen, Tſchitſcherin, und dem türkiſchen Außenminiſter Ruchdy gemeldet werden, damit wir für Abhllfe ſorgen können. gerade rein völkiſche Hilfe ſaniert wird, und Viernheimer Anzeiger. Eter⸗Ochnittnudeln, 45, 50, 60, 75„ Neue Grünker n, ertra ſchön Pfd. 44„ Glauz⸗Tafel⸗Keis Pfd. 25, 35, 40, 50„ Speiſefett... Pfd. 75 Pf. Cocosfett in Tafeln.„ 65„ N Neuer Meerrettich Weißwein Rotwein. Walter. 2 ſchöne zu ſprechen. ie Frage von Eupen⸗ Malmedy. Gegnerſchaft der belgiſchen Katholiken. folgende Ent— ange⸗ Paris, 16. Nov. Meldungen aus Brüſſel zufolge hat die katholiſche Kammerfraktion be— ſchloſſen, von der Regierung eine bündige Er⸗ klärung darüber zu verlangen,„daß es nicht 20 2„ Jof ird. Es kann nur noch— 2 3 der Zeit ſei, weder offiziell noch inoffiziell Jahres erlediat ſein wird. Es kar 1 o 1 der Zeit 0 nog mals gegenüber franzöſiſchen Verſuchen in der ſteht Der Völlerbund F der gnctgabe der Kreiſe Eupen und n 2 7 7 1 2 19 8 2 0 l g 1 8 Preſſe bedeutet werden, daß die deutſche Re ynsrecht bisher noch nicht ausge wealmedu mit der deutſchen Reichsregierung 5 1 Verhandlungen einzutreten.“ Aus Kreiſen ſeit AEF an wegen — 8 70 — 2 2 52 — 4 2 2 8 2 2 8 In Jenſerdeleration anbiete ſämtliche Zubehörteile wie Holzſtangen⸗Garnituren hell und dunkel eiche ſchwarz Galerieleiſten— Eiſenſtangen ete. Erstklassige Standuhren Eiche in Nußbaum, Farben, Bestecke in Silber, versilbert u. Alpaka Trauringe Besichtigung ohne Kaufzwang erbeten F u Llddbig drog f 2 a3 Mannheim. ö Koche mit Gas! Empfehle meine neuzeitlich eingerichteten 2 Gasſparkocher 1, 2 und flammig, mit und ohne Vorwärmer, ſowie 1 D Gasbacköfen in reicher Auswahl und äußerſt billig. Auch auf 12 monatl. 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Nunmehr wird die Reichsregierung ſich über die von ihr ausgearbeiteten Vorlagen endgültig ſchlüſſig werden können. Zuſtimmung zum Berlin, 17. Nov. D n Gleichzeitig empfehle mich: im Aufertigen von Vorhängen u. Markiſen! Legen von Linoleum 8 ſowie in ſämtltchen ins Fach einſchlagenden Iunenarbeiten. 5 Matratzen— Polſtermöbel preiswert und in bekannt guten Qualitäten. Polſtergeſchäft Mandel Friedrichſtr. 10 Tel. 166 C ᷣͤ b 5 Gasleitungen legen ſowie verſtopfte Leitungen in 75 0 Ordnung bringen wird ſchnell und billig ausgeführt. 5 0 Zuver! verkaufen: Valt. Winkenbach e, J Möbelversorgun 1 Pfuhlwa en Schloſſermeiſter Jenn Mannheim b 7, 32 Hackpflüge Weinheimerſtr. 53 früher ee und im 1 Ackerpflug Meue Möbel 1 Häckſelmaſchine 1 Kultivator ö Mannheim 0 27 Jungbuschstraße H 4, 29 Will Hindenburg zurück⸗ treten? In der„Welt am Montag“ wird ein Ge— rücht mitgeteilt, wonach Hindenburg beab⸗ ſichtige im nächſten Herbſt und zwar an ſei⸗ nem 80. Geburtstag zurückzutreten. Dazu erfahren wir, daß der Reichspräſi⸗ dent bei ſeinem hohen Alter die Bürde des Amtes naturgemäß wiederholt ſchwer em⸗ pfunden hat, daß aber eine Rücktrittsabſicht nicht beſteht. Nichtig freilich iſt, daß es ge⸗ wiſſe Kreiſe ſind, die ſich durch Hindenburgs kortektte Amtsführung außerordentlich ent⸗ täuſcht fühlen und dit einen derartigen Rück⸗ tritt nicht ungern ſehen würden. Wohl haben dieſe Kreiſe keinen Erſatz für Hindenburg, aber ſie rechnen damit, daß ein Rücktritt Hin⸗ denburgs eine ſiarte Verwirrung ſchaffen würde, in der die Pläne gewiſſer Kreiſer ge⸗ fördert werden könnten. 4 Beſte, raſſige und geſunde Ferkel u. Einleg⸗ Schweine ſtehen für die Folge jeden Mittwoch eintreffend in un⸗ ſeren Stallungen im gold. Bock in Weinheim zu billigſt. Tagespreiſen zum Verkauf. Schweinehandlung Drebes Telefon Weinheim 410. Weg und ola zu verkaufen Hügelſtraße 12. 2 Sehr billig! Wollmatratzen RM. 25.— Chalſelongue RM. 45.— Eig. Polſterwerkſtatt ſowie Einzelmöbel S. Heuer, Mannheim, I 4a. 5 Vom Völkerbund. Aus der Mandatskommiſſion. Genf, 17. Nov. Die Mandatskommiſſion des Völkerbundes ſetzte geſtern ihre Beratun⸗ gen über den großen Aufſtand und die blutt⸗ gen Ereigniſſe in Syrien fort. Nach der Sit⸗ zung machte der franzöſiſche Vertreter der Preſſe Mitteilungen über die Sitzung. Die Lage in Syrien habe ſich in der letzten Zeit erheblich gebeſſert.— Auf eine Anfrage zu der in der ganzen Weltpreſſe kürzlich verbret⸗ teten Nachricht, wonach Frankreich das ſyrt⸗ ſche Mandat an eine andere Macht abtreten wolle, und darüber innerhalb der Mandats⸗ kommiſſion verhandelt worden ſei, antwortete er franzöſiſche Vertreter, daß von alledem innerhalb der Mandatskommiſſion kein Wort gefallen ſei. e daß die ganze Sache Ae ede 5 5 Bey in Odeſſa wurde eine amtliche Verlaut. derwärts paſſiert ware, 15 8 Herrn Hoſpre⸗ barung herausgegeben, in der es zum Schluß für eine Sonntags predigt 1* heißt: Tewfik Ruchdy Bey und Tſchitſcherin digers Döhring abgeben würde. Frage die Rich⸗ ſtellen feſt, daß keine einzige tung der Politik beider Staaten ändern und Polniſche Beſtürzung über den deutſchen Wahlerfolg. die zwiſchen ihnen beſtehenden Beziehungen Warſchau, 16. Nov. Die Ergebniſſe der Ge⸗ ſtören könnte, daß es äußerſt wünſchenswert ſei, dieſe Beziehungen noch enger und herz⸗ licher auszubauen und daß die Befeſtigungen der dieſer Beziehungen für den Weltfrieden meindewahlen in Oſtoberſchleſien haben die War- äußerſt wichtig ſeien. ſchauer politiſchen Kreiſe in große Aufregung ver⸗ Die„Isweſtija“ etzt. Die Zeitungen nennen es eine zunange- ziöſen Kommentar zu der Unterredung der nehme Uebertaſchung“, während der„Kurjer Czer⸗ 4 wony“ ſchreibt:„Die traurige Bilanz der polni⸗ ſchen Wirtſchaft in Oſt⸗Oberſchleſien“. Die Regie⸗ rungspreſſe ſucht beiden Staatsmänner. Hiernach beſtand die Unterredung aus drei Teilen. Im erſten Teil die Schuld auf die Schultern Korfantys zu wälzen, der als Wächter der polni⸗ ſchen Intereſſen Telefon 91. jeder Art Wo, ſagt der Verlag. wie Küchen, Schlafzimmer Speise- u. Herrenzimmer, — 1 a. U 0 Einzel-Möbel, Polster-Mö— bel, Matratzen, Eederbet- zu bequemen Wochen- oder Monatsraten nur bei ten, Bettfed., Kinder W. etc. Teilzahlung auf gemein- Mernkelm: Lorscherstraſſe 21, bei Froschauer. — Stick. und Stopfunterricht gratis— Die Sanierung der„Täglichen Rundſchau“. Die„Tägliche Rundſchau“, die in außen⸗ politiſchen Dingen als das Organ des Reichs⸗ außenminiſters Streſemann angeſprochen wird, iſt innenpolitiſch halb deutſchnational, halb volksparteilich. Kulturpolitiſch iſt ſie ganz eindeutig beſtimmt durch die berüchtig⸗ ten Expreſſe des ehemaligen Hoſprevigers Döring, der dort das Wort geprägt hat: u 4, 29 nütziger Grundlagè bis zu 2 Jahren 4 1 Kopier- Bücher Hontorulensillen Mernneimer Anzeiger. veröffentlicht einen ofſi⸗ empfiehlt zu den bevorstehenden HMausschlachtungen Fisches flelsan ohng Mnochen 7 per Pfd. von 9. an. sowie sämtliche dazu gehörigen Zutaten. gemeinen Lage in Europa zuſammenhängen. Im zweiten Teil bat es ſich darum aebandelt, wurden alle Fragen berührt, die mit der all⸗ in Polniſch⸗Oberſchleſien ange⸗ * Berufung an den Völkerbund. Berlin, 17. Nov. Der deutſche Staatsver⸗ treter beim deutſchrengl. gemiſchten Schieds⸗ gericht, Rechtsanwalt Dr. Barandon aus Kiel, der dieſen Poſten ſeit 6 Jahren in Lon⸗ don begleitet hat, das Angebot Sir Erik Drummonds, als deutſches Mitglied in die Rechtsabteilung des Völkerbundsſekretariats einzutreten, angenommen. Er wird ſeinen neuen Poſten zu Beginn des kommenden Jah⸗ tres antreten. 2 Die Weltwirtſchaftstagung in Genf. Genf, 16. Nov. Heute trat hier der vorberei— gende Ausſchuß der Weltwirtſchaftskonferenz un⸗ ter dem Vorſitz des früheren belgiſchen Miniſter— präſidenten Theunis zuſammen. Von deutſcher Seite ſind Staatsſekretär Trendelenburg, Reichs⸗ tagsabgeordneter Lammers, Gewerkſchaftsſekretär Eggert und der frühere Finanzminiſter Hermes anweſend. Jouhanz gab im Namen der Arbeiter und Genoſſenſchaftsvertreter des vorbereitenden Ausſchuſſes eine Erklärung ab, in der er die Wünſche dieſer Organiſationen hinſichtlich des Programms der Weltwirtſchaftskonſerenz dar— legte. Er verlangte, daß die Konferenz vor allem Die Frage der Geldſtabiliſierung, ferner die Frage einer gemeinſamen Aktion gegen die Handelshin— derniſſe, die Frage der internationalen induſtriel— Alen Kartelle und die Frage der Schaffung eines internationalen ſtändigen Wirtſchaftsorganismus, einer Art internationalen Wirtſchaftsrates, behan— deln ſoll. Die Tagung des vorbereitenden Aus— ſchuſſes ſoll, wenn irgend möglich, bis Samstag zu Ende geführt werden. Deutſches Reich. 2* Reichsregierung und Hohenzollern⸗ vergleich. Berlin, 15. Nov. Wie von zuſtändiger Seite mitgeteilt wird, hat die Reichsregierung davon abgeſehen, eine von den kommuniſtiſchen Reichs— kagsabgeordneten Stoecker und Thälmann und Genoſſen im Reichstag eingebrachte Interpella— tion über die zwiſchen dem preußiſchen Staat und dem vormals in Preußen regierenden Königs— hauſe zuſtandegekommene vermögensrechtliche Auseinanderſetzung zu beantworten. Die Reichs— regierung ſieht keine Veranlaſſung, zu dieſem Ab— kommen, das eine Angelegenheit des preußiſchen Staates ſei, Stellung zu nehmen. Von einer geplanten Rückkehr des ehemaligen Kaiſers iſt der Reichsregierung nichts bekannt. Ausland. Auflöſung der ungariſchen Nationalverſamm⸗ lung. Budapeſt, 16. Nov. Handſchreiben über die Auflöſung der Nationalverſamm— lung iſt von dem ungariſchen Reichsverweſer Horthy geſtern unterzeichnet worden und wird in der heutigen Sitzung der National- verſammlung zur Verleſung kommen. Ueber den Zeitpunkt der Wahlen wird von den amt— lichen Stellen noch immer Stillſchweigen be— wahrt. Das Rücktritt des belgiſchen Finanzminiſters. Brüſſel, 16. Nov. Der belgiſche Finanz⸗ miniſter Francqui hat dem König ſein Rücktrittsgeſuch aus Geſundheitsrückſichten überreicht. Die deutſche Flugzeuginduſtrie macht Nieſenfortſchritte! Das neue Großflugboot Dornier⸗Superwal, das mit 12 Tonnen Abfluggewicht etwa 20-mal ſoviel wiegt wie das erſte Kleinflugzeug⸗ Boot der Dornier-Werke. Die Dornier-Libelle konnte nur 3 Mann aufnehmen, während der Superwal ſchon mit 60 Perſonen geflogen iſt. Neues Attentat auf Muſſolini? Paris, 16. Nov. Das„Echo de Paris“ meldet. aus Toulon, daß dort neuerdings die Rede von. einem beabſichtigten Attentat auf Muſſolini ſei. Die Polizei längs der franzöſiſchen Riviera habe, Befehl erhalten, beſonders die Spanier und Ita— liener zu überwachen. Außerdem hätten italieni— ſche, ſchweizeriſche und amerikaniſche Anarchiſten! die Abſicht kundgegebeu, die italieniſche Grenze zu überſchreiten. l Aus aller Welt. Großer Fabrikbrand. Stuttgart, 15. Nov. Seit heute morgen ſteht das Hauptfabrikgebäude der großen Eß— linger Seidenpapierfabrik Fleiſcher in Flam— men. Innerhalb ganz kurzer Zeit wurde der Dachſtock ſowie der erſte Stock von den ver— heerenden Flammen ergriffen. 4 Perſonen verbrannt. Straßburg, 15. Nov. Bei einem Brande in dem Vorort Rupprechtsau ſind vier Perſo— nen erſtickt. Das Feuer brach in den Vorräten. einer Spezereiwarenhandlung aus und ſetzte einen Benzinbehälter in Brand, der im Nu das Treppenhaus entzündete. Die Bewohner mußten durch die Fenſter flüchten und ver— gaßen in der Verwirrung, die Feuerwehr an die Bewohner des Dachgeſchoſſes zu erinnern. Als man an die Vergeſſenen dachte, war es zu ſpät. Eine ältere Frau, ein Mädchen von etwa 18 Jahren und zwei jüngere Kinder ſind im Rauch erſtickt vorgefunden worden. Der Prozeß Bröker⸗Oberreuther. Köln, 15. Nov. Zu dem Unterſuchungsver— fahren gegen den Kölner praktiſchen Arzt Dr. Bröker und die mit ihm verhaftete Witwe des Arztes Oberreuther wird nunmehr be— kannt, daß die Vorunterſuchung ſchon ſeit längerer Zeit abgeſchloſſen iſt. Es iſt anzu— nehmen, daß in einem beſonderen Schwurge— richtsverfahren im Januar 1927 oder auch etwas ſpäter dieſer aufſehenerregende Prozeß verhandelt wird. Großfeuer in Tokio.— 350 Häuſer vernichtet. London. 16. Nov. Aus Tokio wird berich— Die Spinne. Roman von Sven Elveſtad. Urheberrechtlich geſchützt dem Sit. Bureau M. Lincke, Dresden 21. Jetzt aber ente Faltenverg an vorbei, warf ſich neben dem Lager ſeiner Ver lobten auf die Knie und umklammerte jubelnd ihre Hände. Das junge Mädchen lächelte froh. Asbjörn Krag winkte den Detektiven. Alle verließen das Zimmer, und die beiden blieben allein. 0 Asbjörn Krag 7 Im Nebenzimmer erfuhr Asbjörn Krag dann alles, was ſich zugetragen hatte. Die Wohnung trug Spuren von dem Kampf, der Adas Befreiung vorangegangen war, danach brauchte er alſo nicht mehr zu fragen. „Wenn Sie aber wiſſen wollen, wie es zuge— gangen iſt, daß man Ada ſo lange verborgen ge— halten hat,“ ſagte Jens,„dann brauchen Sie nur die weinende Frau draußen zu fragen.“ Die Frau wurde hereingeholt; ſie war drauf und dran, vor Asbjörn Krag auf die Knie zu fallen vor Reue und Verzweiflung. „Ich habe wirklich keine Schuld,“ jammerte ſie;„ich glaubte, daß ſie verrückt ſei. Jetzt ſehe ich aber ein, daß es ein ſcheußliches Verbrechen war, und daß die anderen die böſen Menſchen ſind.“ „Verrückt?“ fragte Krag. damit?“ Die Frau ging zu einem Tiſch und ſuchte zwi— ſchen einem Zeitungshaufen eine vierzehn Tage alte Zeitung heraus. „Sehen Sie hier,“ ſagte ſie,„leſen Sie dieſe Anzeige! Die iſt an allem ſchuld.“ Asbjörn Prag las die Anzeige und begriff, daß Valentine dieſen vernichtenden Streich gegen Einar Falkenberg ſchon lange vorbereitet hatte. Die Anzeige lautete folgendermaßen: „Für ein unglückliches, geiſtesgeſtörtes, junges Mädchen, das auf der Reiſe in eine Auſtalt iſt, wird Unterkunft für einen Monat in Chriſtiania geſucht. Am liebſten in einer Privatfamilie ge⸗ gen Bezahlung. Die Betreffende wird von ihrem Bruder begleitet. Angebote unter„Diskretion“ an die Expedition dieſes Blattes.“ „Was meinen Sie „Auf dieſe Anzeige reichte ich ein,“ fuhr die Frau jammernd fort;„ich wollte ja gern etwas verdienen, weil ich ſo wenig zum Leben habe. Und ich dachte mir, wenn der Bruder ſie beglei tet, kann die Verantwortung ja nicht ſo groß ſein.“ „Alſo die alte Geſchichte,“ murmelte Krag. „Eine Entführte, die man für geiſtesgeſtört aus— gibt. Wann hat man ſie hergebracht?“ „Vor einigen Tagen. Erſt kam eine Dame, eine ſehr ſchöne Dame, ihre Schweſter, und er— kundigte ſich nach allem.“ „Valentine,“ murmelte Krag. „Nein, Olga,“ antwortete die Frau,„ſie hieß Olga, wie ſie ſagte, und ſie erzählte mir, daß ihre arme Schweſter an Verfolgungswahn litte. Bisweilen wäre ſie ſo wild, daß ihr Bruder be— ſtändig in ihrer Nähe ſein müſſe. Leider ſei ſie unheilbar geiſtesgeſtört, nicht einmal ihren eige— nen Bruder erkenne ſie. Und als ich fragte, wie die Krankheit bei ihr zum Ausbruch gekommen ſei, antwortete Olga, während ſie ſich die Augen trocknete? Es iſt die alte Geſchichte, meine gute Frau, unglückliche Liebe. Das konnte ich wohl begreifen, denn von ſo etwas lieſt man ja in faſt allen Romanen, und da mußten wir beide wei— nen. Es war ſolch eine nette Dame und ſo rüh— rend fürſorglich für ihre Schweſter. Es lag ihr beſonders viel daran, daß niemand etwas von dem traurigen Zuſtand ihrer Schweſter erführe, und darum bat ſie mich, nur ja keine fremden Leute zu der Gemütskrauken hereinzulaſſen.“ „Erzählte ſie noch mehr von der unglücklichen Liebe des jungen Mädchens?“ „Ja, ſie nannte auch den Namen des Herrn. Es ſollte ein gewiſſer Konſul Falkenberg ſein, der das junge Mädchen verlaſſen hatte.“ ö „Verlaſſen?“ ö „Ja, das ſagte ſie, und darüber war das junge Mädchen gemütskrank geworden. Eines Nachts kamen ſie mit dem Automobil angefahren. Sie war ganz weiß im Geſicht und bewußtlos. Der Arzt war dabei und der Bruder, der Mann, der dort liegt.“ Die Frau zeigte auf den gefeſſelten Mann. ket, daß geſtern durch eine Feuersprunſt 350 Häuſer und mehrere Fabriken im Induſtrie⸗ viertel der Stadt zerſtört wurden. Der 91 den wird auf über 205 000 Pfund geſchätzt. Ein ruſſiſcher Dampfer explodiert. Bukareſt, 16. Nov. Geſtern explodierte der Motor des unter Sowjetflagge fahrenden Schiffes„Skandinavia“, der von Nikolajew nach Konſtantinopel fuhr, in der Nähe der rumäiſchen Küſte. Infolge der Exploſion wurde das ganze Schiff in Brand geſetzt. Viele Paſſagiere warfen ſich ins Meer, um ſich vor den Flammen zu retten, jedoch ertran— ken die meiſten in den Wellen. Dem vorübe“ fahrenden italieniſchen Dampfer„Maria“ ge⸗⸗ lang es, 11 Paſſagiere zu retten. Die übrige Warentonnage von 6000 Tonnen gingen in den Wellen unter. Spruchs Komplize verhaftet. Berlin, 17. Nov. Geſtern abend traf der Kom⸗ plize des en Unterſuchungshaft befindlichen Ju⸗ welenräubers Spruch, Paul Görlach, in Vorl ein. Er wurde ſofort einem eingehenden Verhör unterzogen. Görlach leugnet jede Beteiligung an dem Juwelendiebſtahl. Er gibt an, daß er in den letzten Monaten fortwährend auf der Land— ſtraße getippelt ſei. Im übrigen will er auch ſonſlt in allen Herbergen uſw. ſtets unter ſeinem richti⸗ gen Namen Görlach aufgetreten ſein. Er mac einen vollkommen verwahrloſten Eindruck. Un— zweifelhaft iſt er der Komplize Spruchs und leug— net nur in der Hoffnung, wieder freizukommen— Am heutigen Mittwoch wird ſeine Gegenüberſtel— lung mit Spruch erfolgen. 3 Beſatzung, etwa 44 Mann und die bal un 1 * Vermiſchtes. Geriebener Heiratsſchwindler. Dunzweiler, 15. Nov. Der 34 Jahre alte Witwer und angebliche Steiger Otto Niko— laus von hier, welcher in der Pfalz und an— grenzenden Ländern ſchon mancher Frauens— perſon den Kopf zu verdrehen wußte, iſt jetzt auch in Weimar im Thüringiſchen wieder ar“ getaucht. Dort hat er eine Witwe um 80 Mk. geſchädigt. In Neuſtadt leiſtete er ſich einmal einen ähnlichen Streich. Damals ging er im Hemd in den Wald flüchtig und verſchaffte ſich von einem ihm begegnenden Handwerksbur ſchen Kleider. um dann zu verſchwinden. Wie nerlautet. ſoll er ſich gegenwärtia wieder in und der Bandit wendete ſein Geſicht ab. „Der Arzt erklärte, daß die Kranke eben einen Anfall gehabt habe, und daß ſie gleich zu Bett gebracht werden müſſe. Die Schweſter war auch dabei und weinte ſehr.“ „Die Falſche—“ ziſchte Jeus. Asbjörn Krag ermahnte ihn, ſich ſtill halten. „Weiter!“ ſagte er zur Frau. „Schließlich gingen der Arzt und die ſter, und das junge Mädchen und der blieben zurück. Der Bruder wohnte Zimmer, während das junge Mädchen lag. Am nöchſten Morgen bekam einen Anfall.“ „Wie äußerten ſich dieſe Anfälle?“ „Sie wurde ganz wild und wollte aus dem Fenſter ſpringen. Sie behauptete, daß ſie von Mördern umgeben ſei. Draußen in der Villa liegt ein ermordeter Mann, ſagte ſie, und als ſie meiner anſichtig wurde, rief ſie: Gehören Sie auch mit zur Mordbande! Da jagte der Bruder mich hinaus. Meine Schweſtern darf keine Fremden ſehen, ſagte er, ſonſt wird ſie noch er⸗ regter. Ich hörte ſie oftmals nach chrem Ver— lobten rufen, dem ſie vorwarf, daß er ſie verlaſ⸗ ſen habe. Wenn ihre Anfälle am ſchlimmſten waren, hielt ihr Bruder ihr einen Schwamm un- ter die Naſe, und dann wurde ſie gleich ruhiger.“ „Das heißt, ſie wurde bewußtlos.“ „Ich weiß nicht. Jedenfalls konnte ich ihre Schreie nicht mehr hören. Der Arzt kam hin und wieder, um nach ihr zu ſehen. Die Schwe— ſter aber zeigte ſich nicht wieder. In den letzten Tagen war mehrfach davon die Rede, daß ſie in eine Anſtalt übergeführt werden ſollte.“ Die Frau erzählte noch mehrere Einzelheiten von dem Auſenthalt der„Geiſtesgeſtörten“, und Asbjörn Krag bekam eine lebhafte Vorſtellung davon, wie ſchlau und kaltblütig die Bande zu Werke gegangen war. Hätten ſie Zeit gehabt, Ada aus der Stadt nach einem einſamen Ort auf dem Lande zu bringen, würden ſie das Spiel ge⸗ wonnen haben. Glücklicherweiſe war die Sachs hintertrieben worden, wenn auch im letzten Au⸗ genblick. 5 Die Frau war ſehr unglücklich, und Krag hatte den beſtimmten Eindruck, daß ſie ohne Schuld war und im guten Glauben gehandelt habe.———— Um halb ſechs Uhr fuhren drei Wagen durch die Straßen. zu ver— Schwe Bruder in dieſem nebenan ſie wieder der Pfalz herumtretben. Es fer deshalb ei dringlich vor ſeinen Heiratsanzeigen gewarnt. 1 ö Eine neue Mainbrücke. Rüſſelsheim a. M., 16. Nov. Laut Preſſe⸗ mitteilungen dürfte mit dem Beginn der Ar⸗ beiten an der neuen Mainbrücke zwiſchen Rüſſelsheim und Flörsheim Mitte Februar zu rechnen ſein. Der in letzter Zeit gebildete Arbeitsausſchuß, dem neben Gemeinde- und Regierungsvertretern auch Abgeder Opelwerke und des Kreiſes Groß-Gerau angehören, hat die Aufgabe, über die Vergebung der in Be⸗ tracht kommenden Arbeiten zu beraten. 0 Profeſſor Zille freigeſprochen. Stuttgart, 16. Nov. In der Berufsverhand⸗ lung gegen Prof. Heinrich Zille ſowie gegen Schriftleitung, Verlag und Druckerei des„Sim⸗ pliziſſtmus“ vor der großen Strafkammer des Stuttgarter Landgerichts wurde das Schöffenge— richtsurteil vom 16. Juli aufgehoben und die da⸗ mals Verurteilten freigeſprochen. Gegen Prof. Zille wird das Verfahren eingeſtellt. Dagegen bleibt es bei der ausgeſprochenen Unbrauchbar⸗ machung der beanſtandeten Bilder. Das Urteil ſieht zwar in den beiden Bildern, die den Anlaß zu dem Strafverfahren gegeben hatten, eine ob⸗ jektive Unzüchtigkeit, indeſſen könne dem Angeklag⸗ ten das Bewußtſein dieſer Unzüchtigkeit nicht nachgewieſen werden. Zeitungs⸗Jubiläum. Gleiwitz, 17. Nov. Die„Oberſchleſiſche Volksſtimme“ in Gleiwitz, das größte Zen⸗ trumsblatt Oberſchleſiens, feiert ihr 50jähri⸗ ges Beſtehen und hat aus dieſem Anlaß eine Jubiläumsnummer herausgegeben, zu der Reichspräſident von Hindenburg, Reichskanz⸗ ler Marx und andere Politiker Glückwünſche und Anerkennungen für ihren Kampf für das Deutſchtum beigeſteuert haben. Aus Nah und Jern. Oppenheim, 13. Nov.(Weinbaubewer⸗ tung.) Durch Erlaß des Herrn Reichsſinanz⸗ miniſters ſind die deutſchen Weinbaugebiete in 45 Ertragswertklaſſen eingeteilt worden. Als höchſter Rahmenſatz für die Ertragswertklaſſe 1 gilt danach ein Wert von 29 500 Mark für das Hektar. Nach dieſem Wert, der als Wert der Spitzenlage des Reiches gilt, berechnen ſich die übrigen Weinbergswerte. Die heſſi— ſchen Weinberge werden in drei Weinberg⸗— anlagen eingeteilt. Die größte Ertragsfähig⸗ keit hat von ihnen der Goldberg bei Oppen— heim mit 42,43 Prozent der Spitzenlage des Reiches und einem Einheitswert für das Hek⸗ tar von 12 500 Mark. Eine mittlere Ertrags- fähigkeit hat der Rochusberg bei Bingen; ſie beträgt 16,95 Prozent der Reichsſpitzenanlage mit einem Einheitswert von 5000 Mark für das Hektar. Die geringſte Ertragsfähigkeit be— ſitzen die Landweinrebeanlagen bei Wörrſtadt. denn zum Städtle hinaus“. Sie beträgt nur 7,12 Prozent der Reichsſpit— zenanlage bei einer Bewertung pro Hektar von 2100 Mark. Oggersheim, 17. Nov. Am Freitag. den 1. November Feſt der hl. Eliſabeth in der Wall— fahrtskirche. Um 6 Uhr ab hl. Meſſen und Ge— legenheit zum Empfange der hl. Sakramente. 10 Uhr Feſtpredigt mit nachfolgendem Hochamte. Alle Gläubigen, beſonders die Tertiaren, werden zu dieſem Feſt eingeladen. Eliſabeth war eine deut— ſche Landgräfin und iſt Patronin des 3. Ordens. Dirmſtein, 15. Nov.(Leichenfund.) Am öſtlichen Ortsausgang in der Nöhe der Hef ſeumühle in Großkarlbach wurde beute früb In dem erſten ſaßen Ada, Falkenberg und Asbjörn Krag. Im zweiten die Polizeibeamten — in dem letzten lag der„Bruder“, der ſchwarz— bärtige Gauner, mit gebundenen Händen und Füßen. Auf dem Bock dieſes Wagens ſaß Jens, der ehemalige Zuchthauskandidat, Krags Gehilfe. Der Junge war mit der Nacht zufrieden. Al— lerdings befand ſich die Spinne noch immer auf freiem Fuß, aber ſie war doch gründlich geſchla— gen, und die Beute war ihr entriſſen. Sie hatte aus Chriſtiania fliehen müſſen. Und jetzt tickte der Telegraph durchs ganze Land:„Haltet das grüne Automobil an, haltet das grüne Automobil an!“ Jetzt lichtete ſich auch der Morgennebel, die Sonne ſchien über Chriſtiania und blitzte feſtlich auf den Dächern. Es ſchien ein ſchöner Tag zu werden. Und aͤuf dem Bock ſaß Jens und baumelte mit den Beinen und pfiff:„Muß i denn, muß i Er hatte drei Nächte nicht geſchlafen, aber er ſehnte ſich doch bereits nach neuen Abenteuern mit Asbjörn Krag. ** 4 Bereits am nächſten Tage begannen die gro— ßen Gerichtsverhandlungen gegen die beiden Verhafteten aus der Bande der Spinne. Die Polizei ſammelte ein großes Material gegen ſie, und es war zweifellos, daß ſie viele Fahre Zucht⸗ haus bekommen und darauf an Deutſchland aus— geliefert werden würden, das auch ein oder einige Hühnchen mit ihnen zu rupfen hatte. Es zeigte ſich, daß die Spinne gar nicht ge— wagt hatte, in ihre Wohnung zurückzukehren, als ſie mit dem Auto flüchtete. In wahnſinniger Fahrt war es über die Landſtraßen gegangen, und als die Telegraphenämter des Morgens ge⸗ öffnet wurden, war Valentine über alle Berge geweſen. Sie erreichte den Nachtzug, der nach Schwe— den ging, wagte aber nicht weiter als bis Goten— burg zu fahren, wo ſie und ihr treuer Begleiter ſich Hals über Kopf an Bord eines Hamburger Dampfers begaben, der zufällig zur Abfahrt be⸗ reit lag. Bei der Nachforſchung, die Asbjörn Krag ſpä⸗ ter vornahm, konnte er ihre Spuren bis nach Berlin verfolgen. Hier tauchte Valentine Kempel unter — 00— e dle f„Frankenthaler N. Nachrichten“ be⸗ N richten, eine männliche Leiche aufgefunden. Das Geſicht iſt bis zur Unkenntlichkeit ver⸗ ſtümmelt. Da ein Ausweis bei der Leiche nicht vorgefunden wurde, iſt man über die Perſon des anſcheinend von einem Auto über⸗ jahrenen Mannes noch im Unklaren. Kapellen, 16. Nov.(Tot aufgefunden.) Am Jonntag mittag wurde der 63 Jahre alte Joh. Becht von hier auf dem Klingweg zwiſchen Ka⸗ pellen und Bergzabern tot aufgefunden. Man nimmt an, daß er einem Herzſchlag erlag. Landau, 15. Nov.(Guter Fang.) Geſtern wurde hier ein Sechsſitzerauto, das von Frankfurt am Main geſtohlen worden war, beſchlagnahmt. Zwei der Diebe, die ſich im Auto beſauden, wur⸗ den verhaftet; der dritte Dieb wurde in Albers⸗ weiler feſtgenommen. Krefeld, 15. Nov.(Vom Zug erfaßt.) Ein ſchweres Autounglück ereignete ſich hier am Samstag abend. Ein Laſtkraftwagen der Krefelder Schutzpolizei wurde, als er auf der Straße von Moers nach Rheinberg über das durch keine Schranken geſperrte Geleis fahren wollte, von einem heranfahrenden Zug erfaßt Zwei Schuppobeamte wurden getötet und mehrere andere ſchwer verletzt. 2 2 Gerichtszeitung. Verworfene Reviſion. Leipzig, 16. Nov. Vom Schwurgericht Bochum war am 1. Februar 1926 der aus dem Tſcheka⸗-Prozeß bekannte Fabrikarbeiter Rudolf Margies wegen Totſchlag und ver— ſuchten Totſchlags in zwei Fällen zu insge— ſamt elf Jahren Zuchthaus, ſechs Jahren Ehr— verluſt und Stellung unter Polizeiaufſicht ver⸗ urteilt worden. Der Reichsanwalt beantragte die gegen das Urteil beim Reichsgericht einge— legte Reviſion zu verwerfen. Gleichzeitig be⸗ antragte er, die Stellung unter Polizeiauſſicht aufzuheben. Nach längerer Beratung fällte das Reichsgericht ſein Urteil gemäß dem An— nag des Reichsanwaltes.„ Ein Giftmordprozeß. Darmſtadt, 15. Nov. Die nächſte am 30. Nov. beginnende Schwurgerichtstagung wird ſich mit einem ſehr intereſſanten Fall zu beſchäftigen ha— ben. Der ledige Schuhmacher Jakob Eberle von Lorſch hat ſich wegen Giſtmordes, begangen anf ſeinem zehn Monate alten unehelichen Kinde zu berantworten. Die Sektion der Leiche ergab, daß ich in dem Körper Strychnin befand. Sport und Spiel. Viertötter wird Berufsſchwimmer. Köln. 13. Nov. Durch die Hildesheimer Beſchlüſſe des Deutſchen Schwimmverbandes, welche vorſehen, daß in Zukunft kein deutſcher zurſchwimer mehr größere Strecken zu— darf, ſieht ſich Vierkötter genötig chwimmer zu werden. Er wird ſich in üchſten Tagen auf die Reiſe nach Los os begeben. um zu dem großen Wett⸗ chwimmen Los-Angelos-Catalina einige in Ort und Stelle zu trainieren. Selbſtmord wegen eines Bubikopfes. die 45jähr. Oberpolizeiratsgattin Auguſte Nautic ſprang aus ihrer im dritten Stock⸗ werk gelegenen Wohnung(Rechte Wienzeile 4) in den Hof und blieb mit ſchweren Ver⸗ letzungen bewußtlos liegen. Sie wurde von der Rettungsgeſellſchaft in das Wiedener Krankenhaus gebracht, wo ſie bald nach der Uebergabe ſtarb. Das Motiv des Selbſtmor⸗ des iſt ganz eigenartig. Die Frau, die feit ſechs Jahren von ihrem Manne, dem Budapeſter Oberpolizeirat Mantic, getrennt lebt, erhielt von ihm vor einiger Zeit die Nachricht. daß er Die„Venus von Amerika“. EA 2 Miß Fay Lamphier, eine junge Filmſchauſpielerin, die bei der letzten amerikaniſchen Schönheitskonkurrenz den Titel „Venus von Amerika“ erhielt. Die Körpermaße der modernen Venus weichen erheblich von den Waßen der berühmten Venus von Milo ab. Sie werden von dem amerikaniſchen Preisgericht wie folgt angegeben: Größe 1.68 Meter, Gewicht 14 Pfund, Halsweite 32, Dicke des Armes 25, Bruſt⸗ umfang 85 Zentimeter, Schuhnummer 35, 450 le, jungen Damen in Europa werden jetzt nachmeſſen kelumfang 55, Knöchelweite 24 Zentimeter. können, ob ſie dem amerikaniſchen Schönheitsideal entſprechen. 7 Deutſche Jugendkraft Gautag des Gaues Heſſen⸗ Darmſtadt am 7. Nov. zu Darmſtadt. Nach dem gemeinſamen Gottesdienſt in St. Eliſabeth begann um 11 Uhr die Tagung im Kol⸗ pingshaus. Der Gaupräſes H. Kaplan eröffnete die Tagung, begrüßte die aus allen Bezirken her— beigeeilten Vertreter und gab dem Wunſche Aus— druck, daß der heutige Tag wieder ein bedeutendes Markſtein ſein möge für die D. J. K. in unſerem Heſſenland. Darauf übernahm der Gauleiter H. Weidlich den Vorſitz. Der z. Zt. nur aus einigen Mitgliedern beſtehende Gauvorſtand erſtattete Be- richt über ſeine Tätigkeit. Darauf folgte die Be— richterſtattung der Leiter der fünf Bezirke: Mainz Offenbach, Rodgau, Südheſſen und Oberheſſen. Die Tormittagsſitzung zeigte hauptſächlich in den! Berichten, daß im Gau und in den einzelnen Be— zirken dieſes Jahr gut gearbeitet wurde. Aber damit dürfen wir uns nicht begnügen, ſondern unſere Parole muß lauten, immer weiter zu ar— beiten und zu ſtreben im Intereſſe des völligen Ausbaues der D. J. K. innerhalb des Gaues. Um drei Uhr nahm die Vollſitzung ihren An- ſang. Inzwiſchen waren noch viele Vertreter aus Nord und id herbeigceilt, beſonders auch viele Präſides, die morgens nicht kommen konnten. Stürmiſch begrüßt wurde der Ehrenvorſitzende der D. J. K. Darmſtadt Herr Rea'erungsrat Knoll. zauten Jubel löſte es aus, als ganz unerwartet er Diözeſanpräſes H. H. Pfarrer Schumacher den gal betrat und durch ſeine Anweſenheit ſein großes Intereſſe für die D. J. K. bewies. Beide Herren richteten ſpäter warme, zu Herzen gehende Worte an die zahlreich verſammelten Führer und Vertrauensmänner der einzelnen Gruppen. Die Tagung nahm zunüchſt einen Bericht der Gaulei— tung entgegen, und erteilte darauf Entlaſtung. Darauf folgte die Wahl der Unterausſchüſſe. Die Verſammſung einigte ſich dahin, die Wette der einzelnen Bezirke in den jeweiligen Unterausſchuß des Gaues zu wählen, was einſtimmung angenom— men wurde. Der Wahl des Gauvorſtandes ſtanden gewiſſe Hinderniſſe entgegen, da die Bezirke ihre guten Leute nicht freigeben wollen für den Gau. Da— rum wurden Präſes und Leiter des Gaues ermäch— tigt, den Gauvorſtand nach ihrem Ermeſſen und Gutdünken zu ergänzen. Von einer beſonderen Gauveranſtaltung für dieſes Jahr wird Abſtand genommen, da alle Jugendtraftler arbeiten ſollen für die Verbands pfe in Köln.— Einſtimmig wurde beſchloſſen, die Tagungen der D. J. K. wie folgt feſtzulegen: Hauptverſammlungen: I. Oktober, 2. Gau: November, 3. Kre Januar. Dieſer Beſchluß ſoll auf der Kreistagung vor gelegt werden. Ueber die Paßfrage eutſpann ſich eine längere Debatte, da viele Jugendkraftler den ſeitherigen und ſogar den vom Gau vorgeſchla genen neuen zu ſchwer finden Darüber entſchei det endgültig der Kreis. Im Allgemeinen dürſte aber mit einer Preisſenkung des Paſſes beſtimmt gerechnet werden, was auch ſehr zu begrüßen iſt Leider kamen die vorliegenden und einge⸗ brachten Anträge in ihrer Erledigung inſolge der vorgeſchrittenen Zeit etwas zu kurz. 355 Mit einer nochmaligen kurzen Aneiſerung ſut das kommende Jahr und mit der Bitte, zahlreich den Kreistag zu beſuchen, ſchloß H. H. Gauleiter die arbeitsreiche Tag D. J. K. Trotz aller Errungenſchaften der Wiſſenſchaf len und Technik iſt der Menſch arm, bettelarm. Denn dieſe ganze moderne Kultur iſt weiter nichts anderes als der Ausfluß der vieltauſend Jahre alten heidniſchen Ich-Anbetung, ſie iſt nichts an deres als kraſſeſter Materialismus. Und kraſſeſter Materialismus, zjektivismus beberrſcht auch die 8 82 Bezirk: ſchlimmſter moderne Ferten in wien verbringen und mit ihr zuſammenkommen wolle. Frau Mantic, die ihren Mann noch immer liebte, antwortete ihm, ſie freue ſich, daß er komme, und erwarte ihn am Bahnhof. Als die Frau nun ihrem Gatten die Er— öffnung machte, daß ſie ſich vor kurzem einen Bubikopf habe ſchneiden laſſen, war er von dieſer Mitteilung unangenehm überraſcht. Ob wohl in den nächſten Tage über die Mög lichkeit der Wiederaufnahme der chelichen Ge— meinſchaft von den Verwandten geſprochent wurde, lebte Frau Mantie in der fixen Idee, daß ihre neue Haartracht eine Wiederverſöh nung mit ihrem Gatten unmöglich mache. Da ſich nun in der letzten Zeit ein ſchwacher Haarausfall einſtellte, wurde die Frau vo lends von dem Wahn befallen, daß ſie eine Glatze bekomme und ſeine ſuchte wiederholt Fri ſeure auf, um eine Perrücke für ihre vermeint liche Glatze zu kaufen. Vor einigen Tagen, um 9 Uhr vormittags, ſprang nun die Unglückliche aus dem Fenſter. Ihre greiſe Mutter ver— ſuchte in ihrer Verzweiflung, ſich ebenfalls aus dem Fenſter in die Tiefe zu ſtürzen und konnte nur mit Mühe an der Ausführung ihrer Selbſtmordabſicht gehindert werden. Vunte Zeitung. Ein amerikaniſcher Mordprozeß. In Neu-⸗Braunſchweig(New Perſey) fin⸗ det augenblicklich die Gerichtsverhandlung gegen die 60jährige Mrs. Franes Stevens⸗ Hall und und ihre beiden Brüder Henry und Willy Stevens ſtatt, die beſchuldigt werden, bor vier Jahren den Gatten der Mrs. Hall, den Geiſtlichen Edward B. Hall, und eine der Sängerinnen ſeines Kirchenchores, Elean Mills, ermordet zu haben. Die Leichen der bei⸗ den Ermordeten wurden ſeinerzeit in einem Felde unter einem Apfelbaum liegend aufge⸗ funden. Die weibliche Leiche war vollſtändig berſtümmelt; neben den Ermordeten fand man ein Paket Liebesbriefe. die die beiden Sportvewegung. Par man auch richtig ertannt, daß 18 5 0 Sport und Spiel die beſten Mittel ſind zur leiblichen Erſtarkung und Ertüchtigung, der Jugend, Mittel, ſie fernzuhalten von moder⸗ ner Entartung, ſo denkt man dabei doch nur an den Leib. 1 5 Dieſe materialiſtiſche und ſubjektiviſtiſche Ein⸗ ſtellung iſt auch die Urſache der Aus wüchſe, und Entartungen im modernen Sportbetrieb. Wir er— blicken da die widerwärtigſte Schauſtellung nackter Leiber, wie ſie dem Chriſtentum bisher fremd war. Wir vernehmen den Ruf nach dem ſogenannten ſchönen Menſchen und wiſſen, daß darunter ledi lich das Ebenmaß der Glieder verſtanden iſt, als wären ſie das Koſtbarſte an uns. Wir erleben eine Promistuität der Geſchlechter, wie ſie bei den wilden Völkern nicht ſchlimmer ſein könnte. Bei einer ſolchen Auffaſſung der Leibesübun gen körnen wir als Katholiken. wollen wir noch Anſpruch erheben auf dieſen Ehrentitel, nicht mit— machen. Unſer Leih als Geſchenk Gottes iſt etwas Hei— liges. Die Ehrfurcht vor ihm wird uns auch da— vor bewahren, den Sport zum Schaden des Lei— bes zu betreiben und dadurch unſere Geſundheit zu untergraben. Muskelſtärke iſt keineswegs das gleiche wie Geſundheit; denn nur allzu oft wird ein ſtarker Biceps, große Schenkelkraft mit einen Herzfehler erkauft. Solche Uebertreibungen leh— nen wir ab. Wohl dürfen wir nach Preiſen ſtre— ben, und von Herzen freuen wir uns des ertunge— nen Sieges. Aber der Einſatz dafür darf niemals unſere Geſundheit, unſer Leben ſein. Wenige Tage ſind es, da klangen durch die Gaue Württembergs die Trauerglocken. Ihr Klang galt unſerem innigſtgeliebten, hochverehrten Biſchof, der mitten aus Wirken und Schaffen zur ewigen Ruhe gerufen ward. Er wuß daß die Jugend anderer Freude bedarf, die wie die Sonne mit ihrem Schein alles vergoldet, die mit ihren Strahlen alles auferweckt und erblühen läßt: die wahre, echte, reine Freude. Du aber, mein lieber, junger Freund von der D. J. K.! Vergiß es nie: Du biſt die Jugend, du der Träger unſerer Hoffnungen. Und biſt du die— ſer wahrhaft katholiſche Mann, dann biſt du auch berufen zum Führer, der nicht nur den Weg zur Höhe weiſt, ſondern dieſen ſteilen, beſchwerlichen eg ſelber vorangeht in Opfermut und Opfer— geiſt vorwärts— aufwärts! 62 Fußball. Tabellenſtand in der Gauklaſſe. Spiele gew. verl. Tore Punkte Lorſch 2 5 0 4 Viernheim 5 1 Bensheim f 7 2 Bürſtadt 3 0 3. 0 A-Klaſſe. gew. verl ore Punkte Lorſch 3 3 0 2 6 Viernheim f 2 0 Heppenheim 3 2 Bensheim 0 2 Bürſtadt 0 2 3⸗Klaſſe. gew. ver! Heppenheim 3 0 Viernheim 2 0 Lorſch 3 2 1 Vensheim 3 1 Lorſch 4. 2 Eventuelle Streitigkeiten, die während der Vorrunde entſtanden ſind, werden auf der näch ſten Bezirkstagung in Weinheim geſchlichtet. 0 0 2 Terminkalender. 21. Nov.: Kreistag in Frankfurt, 4 ompoſtellhof (11 Uhr). 28. Nov. Vorturnſtunde Turnhalle(3 Uhr), 12. Dez. Bezirkstag in Weinheim. in Bensheim, Mordtat blieb zunächſt Im Frühjahr fiel durch des Hauſes Hall, gewechſelt hatten. Vie völlig unaufgeklärt. eine ehemalig Bedienſtete die ſich inzwiſchen verheiratet hatte, aber nun im Begrifſe wan, geſchieden zu werden, ein neues Licht in die geheimnisvolle Angelegen— heit. Der Mann der ehemaligen Dienerin ließ die Aeußerung fallen, daß ſeine Frau erzählt habe, von Mrs. Hall 5000 Dollar Schweige— geld erhalten zu haben. Dieſe Aeußerung, die dem Gericht hinterbracht führte daz daß im Juli dieſes Jahres Mrs. Hall und ihre beiden Brüder verhaftet wurden. Daß ſie ſolange auf freiem Fuß wurde, bleiben konnten, chreibt man dem großen Vermögen der Fa— nilie Stevens zu. Mrs. Hall iſt auch augen zlicklich gegen eine Kaution von 40000 Dollar reigelaſſen worden. Die 20jährige Tochter der ermordeten„Seelenfreundin“ des Geiſtlichen Hall, Charlotte Mills, die als Zeugin aus— ſagte, daß ihre Mutter ihre Briefe an den Geiſtlichen in ihrer Bibel in der Kirche zurück, ließ, iſt als Journaliſtin bei dem Prozeß um den Mord ihrer Mutter tätig. Der Prozeß er— tegt in den Vereinigten Staaten großes Auf— ſehen. Eine Radio-Geſellſchaft, die den Ver⸗ ſauf der Verhandlung durch Rundfunk ver— breiten wollte, wurde jedoch durch ein Verbot des Gerichts daran gehindert. Ein Diamanten-„Ruſh“. Auf die Nachricht von Diamantenfunden in der Nähe von Lichtenbura hat laut United— Preß ein neuer Diamanten„Ruſh“ eingeſetzt, an dem ſich über 5000 Perſonen beteiligten, die um die Wette liefen, um die beſten Schürf⸗ gerechtſame abzuſtecken. Unter den Wettläu⸗ fern befand ſich auch ein junges Mädchen, die als eine der erſten anlangte und in Vertretung ihres alten Vaters mitlief, um für ihn eine Claim abzuſtecken. Als ſich die Nachricht von den Diamantenfunden weiter verbreitete, und die Intereſſenten der weiteren Umgebung in Automobilen Lichtenburg ſo raſch als möglich zu erreichen ſuchten, entwickelte ſich ein regel⸗ rechtes Automobilrennen. Vereinfachung des Nebenbahnbetriebes. Berlin, 16. Nov. Die Deutſche Reichs bahn⸗ geſellſchaft äußert ſich jetzt zu den kürzlich vom der„Germania“ gemachten Mitteilungen über eine Vereinfachung des Betriebes ihrer Ne⸗ benbahnen. Es handele ſich dabei um einen auf die Dauer eines Jahres berechneten Ver⸗ ſuch, inwieweit auf Nebenbahnen mit gering— em Verkehr die Ausſtattung und Inſtandhal⸗ tung der Anlagen und des Betriebes verein⸗ facht werden können. Man will verſuchen, gewiſſe Dienſtaufgaben, die bisher von Sta— tionsbeamten wahrgenommen wurden, durch das Zugperſonal mitverſehen zu laſſen. Auch ſollen Stationen, die nur drei oder vier Zug— paare täglich erhalten haben, keine ſelbſtän⸗ dige Beſetzung mit Beamten mehr erhalten, ſondern ſie ſollen mit Agenten beſetzt werden, d. h. mit Perſonen, die regelmäßig noch einen anderen Erwerb haben. Die Annahme, daß durch dieſe Maßnahme Zehntauſende von Arbeitern abgebaut wer⸗ den, ſei irrig. Die Reichsbahn rechne im Höchſtfalle mit einer Erſparnis von 2—3000 Köpfen, die durch Nichterſetzung des natürli— chen Abgangs im Laufe von etwa zehn Jah⸗ ren allmählich eingeſpart würden, wenn die Verſuche ſich bewähren ſollten. Dieſe Ver⸗ ſuche ſollen auf drei Strecken gemacht werden. Internationale Rote Kreuz⸗Konferenz. Bern, 16. Nov. Heute tritt eine inter⸗ nationale Konferenz der Rote Kreuz Vereine, an der Vertreter von 20 Regierungen und 27 nationalen Rote Kreuz⸗Vereinen teilnehmen, zu einer Tagung zuſammen. Aufgabe der Konferenz ſoll es ſein, insbeſondere das Ver⸗ hältnis zwiſchen dem Internationalen Komi⸗ tee in Genf, welches ſeit jeher als Bindeglied zwiſchen den einzelnen Rote Kreuz⸗Vereinen wirkte, und der von dem Amerikaner Daviſon im Jahre 1919 ins Leben gerufenen Ligue des ſocietes nationales de Crois⸗Rouges zu klären., Ach, daß man einmal nur Nur einmal darf der Weg gegangen ſein, Der durch des Lebens bunte Tage führt. Sb unſer Fuß im Kot der Gaße wandelt, Ob ſchreitet er auf Wegen hoch und rein, Nur einmal kann es ſein. Die Stunde wandert flüchtig wie der Wind. Die Hände reichen Wiege ſich und Sarg. Sb reuevoll wir einen Tag beweinen, Ob uns entfliehen will ein leuchtend Glück, Der Weg geht nie zurück. Und jede Stunde meißelt ihre Spur, Die nimmer eine Ewigkeit verweht. Erbarmungslos wie eherne Geſetze To ſchlagen Stund um Stund an ihre Uhr— och jede einmal nur. Ach, daß man einmal nur ſein Leben lebt—. Theodor Pröpper. Nara. e&. niau vergessen: Haarwaschen mit „Sc hνοννεπτφερεε SeE¹“¹unmpοαnu und am Sonntag sieſit Ihr Haar noch einn. ol so reizend aus] Also besorgen Sie sich morgen frühi ein Päclchen Schaumpom it dem schwarzen Kopf Lokale Nachrichten. „Viernheim, 18. November. »Juſtitut St. Mariä. Es wird an [die Anmeldung zum Koch- und Bügelkurſus erinnert. Die daran teilnehmen wollen, werden gebeten, am Sonntag nachmittag um 1 Uhr zur Beſprechung zu kommen. * Gemeinderatsſitzung. Am Dtens⸗ tag, den 23. November 1926, abends 7½ Uhr findet auf dem Rathauſe elne Sitzung des Ge/ meinderats mit folgender Tagesordnung ſtatt: 1. Baugeſuch des Nikl. Neff 4. hler an der Zie⸗ gelhütte. 2. Anſchaffung von Elſenbahnwagen zwecks Bekämpfung der Wohnungsnot. 3. Er⸗ ſtellung eines Spritzenhauſes für dle freiwillige Feuerwehr zur Unterbringung der Geräte. 4. Verbeſſerung der Gemeindewieſen in der Schloth⸗ lache. 5. Erbauung eines Schwimwbades. Prüfung von Geſchäftsſtenogra⸗ phen. Der Prüfungsausſchuß für Geſchäfts⸗ ſtenographen bei der Heſſiſchen Induſtrie⸗ und Handelskammer Worms beabfichtigt in der 2. Hälfte des März 1927 eine Prüfung für Ge⸗ ſchäftsſtenographen abzuhalten, zu der, wenn möglich ſämtliche Syſteme zugelaſſen werden ſol⸗ len. Nähere Mitteilungen und Bekanntmachungen werden baldmöglichſt erfolgen. 900 Jahre Dom zu Speyer. Das 900 jährige Jubiläum des Speyerer Domes ſoll im Jahre 1930 gefeiert werden. Der Baube⸗ glun— 1027 oder 1030— konnte bis jetzt noch nicht ſicher feſtgeſtellt werden. „ Oſterferien 1927. Die Oſterferien 1927 begmnen am Sonntag, den 3. April 1927. Das neue Schuljahr beginnt Montag, den 25. April! 1927, mit der Aufnahmeprüfung, und Dienstag.; den 26. April 1927 mit dem vollen, lehrplak mäßigen Unterricht. Wo an Voltsſchulen der, Schulbegmn keine außergewöhnlichen Arbeiten bringt, iſt der Unterricht bereits am Montag, i der regelmäßigen Weiſe aufzunehmen. f 0