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Nach hier über Gleiwitz aus Warſchau eingegangenen Meldungen ſol⸗ len die maßgebenden Kreiſe weiter die Ab⸗ ſicht haben, Oberſchleſien der Autonomie zu berauben und das ganze Gebiet unter drei oder fünf kongreßpolniſche Kreiſe aufzuteilen. In dieſem Falle könnte Deutſchland als Kon⸗ trahent des Genfer Vertrages das Eingreifen des Völkerbundes verlangen. Einzelne polni⸗ ſche Blätter richten Angriffe gegen den ober⸗ ſchleſiſchen Wojwoden Garzinski, weil er von der Regierung nicht die Vertagung des „ungeeigneten Wahltermins“ verlangt habe. Tatſächlich ſoll die Abberufung des Wojwo⸗ den bevorſtehen. Garzinski iſt vom Außen- miniſter nach Warſchau berufen worden. In Warſchauer Regierungskreiſen iſt man der Meinung, daß es Pflicht des Wojwoden ge⸗ weſen wäre, die in ſeinem Amtsgebiet herr⸗ ſchende Meinung kurz vor den Wahlen zu prüfen und nötigenfalls um Verſchiebung der Wahlen zu erſuchen. Nach anderen Meldun⸗ gen wird die Abberufung Garzinskis davon abhängig gemacht, ob er in der nächſten Zeit nicht etwas„Beſonderes“ leiſtet, und die in ihn geſetzten„Hoffnungen“ erfüllt. Bemer⸗ kenswert iſt, daß Dr. Garzinski einem polni⸗— ſchen Inſurgentenverband als Mitglied ange— hört. Die„Rezespospolita“ dementiert die amtliche Meldung, daß die Polen in Oſtober⸗ ſchleſien 7 Prozent der Stimmen erhalten hät⸗ ten. Die Wahrheit dürfe nicht verheimlicht werden und es gehe nicht an, die Mandate der Autonomiſten und Grundbeſitzer als pol⸗ niſche Mandate zu bezeichnen, desgleichen die kommuniſtiſchen Mandate. Das wahre Ergeb— nis der oſtoberſchleſiſchen Gemeindewahlen würde noch immer verheimlich. Polniſcher Terror als Wahlecho. Kattowitz, 18. Nov. Die ungeheure Erre— gung in Oſtoberſchleſien als Folge der Ge⸗ meindewahlen hält an. Nach wie vor herrſcht eine gedrückte Stimmung unter der deutſchen Mehrheit angeſichts der ſtändigen Terrorakte und Drohungen der Polen, die Wahlen für ungültig erklären zu laſſen. Fünf neue Ueber⸗ fälle auf Deutſche, die ſich am Wahldienſt be⸗ teiligt hatten, werden aus Schoppinitz und Ruda gemeldet. In Kattowitz wurde verſucht, das Büro des deutſchen Metallarbeiterver— bandes zu demolieren. In Ruda wurde ge— ſtern ein Bombenattentat auf einen Deutſchen ausgeführt, der dort das Wahlgeſchäſt für die deutſchen Parteien geleitet hatte. Die Kra kauer Zeitungen und das Kattowitzer Organ Korfantys, die„Polonia“, ſind wiederum be— ſchlagnahmt worden. Die Entwaffnungs⸗ frage. Engliſche Einwirkung auf Briand? London, 19. Nov. Ueber die am Montag er⸗ ſolgte Ausſprache zwiſchen Briand und dem eng⸗ liſchen Botſchafter in Paris, Lord Grewe, berich⸗ tet der diplomatiſche Korreſpondent des„Daily Telegraph“ daß Lord Crewe Briand nahegelegt haben ſoll, von einer bis ins Einzelne gehenden Erfüllung der alliierten Forderungen betreffend die Militärkontrolle, beiſpielsweiſe hinſichtlich der Auflöſung der deutſchen Sportorganiſationen, Ab⸗ ſtand zu nehmen, da eine zu engherzige Auffaſſung nicht am Platze ſei. Ferner ſei in der Unterre— dung feſtgeſtellt worden, daß die Militärkontroll⸗ kommiſſion erſt aufgelöſt werden könne, wenn die Völkerbund Kontrollkommiſſion eingeſetzt und ihre Funktionen genau umſchrieben worden ſeien. Das Blatt bezeichnet es als zweifelhaft, ob Frank⸗ reich und eine Mehrheit des Völlerbundsrates mit einer von Deutſchland ausgehenden Anruſung des Haager Schiedsgerichts bei Interpretation des Ar⸗ tikels 213 des Friedensvertages einverſtanden ſein würden. Den deutſchen Militärkapellen ſoll, wie es weiter in der Meldung heißt, die Erlaubnis er⸗ teilt werden, in Zukunft im beſetzten Gebiet zu ſpielen. Ein franzöſiſcher Nechts⸗ radikaler gegen die Militär⸗ kontrolle. Paris, 17. Nov. Der rechtsradikale Ab⸗ geordnete Jacques Bainville ſetzt in der„Ac⸗ ton Francaiſe“ ſeinen Feldzug gegen die Un⸗ ſinnigkeit der Militärkontrolle in Deutſchland fort. Bainville ſchreibt u. a.: nicht einbilden, daß man ein Land, das ſeine Einigkeit erhalten und ſeine Kraft wieder ge⸗ funden hat, zur endgültigen militäriſchen Ohnmacht verurteilen kann. Der deutſche Staat wird immer in der Lage ſein, eine Ar⸗ mee zu halten, die ſeiner Politik entſpricht. Man wird ſich darin erſchöpfen, hinter ſeinen Kanonen, Maſchinengewehren und Regimen⸗ tern herzugehen. Um die Dinge beim Namen zu nennen: Die interalliierten Militärkon⸗ trollkommiſſion, die die Anwendung der Klauſeln des Verſailler Vertrages überwacht, iſt ein Spionagedienſt mit einem Aushänge⸗ ſchild nach der Straße. Die ſchwierige und wahrſcheinlich unmögliche Aufgabe, die ſich Frankreich geſtellt hat, beſteht darin, Deutſch⸗ land als gleichberechtigt zu behandeln, wüh⸗ rend man es gleichzeitig unter Vormundſchaft halten will. Aus dieſem Widerſpruch iſt man noch nicht heraus, und man wünſcht, daß die Deutſchen es nicht merken. Wir bedauern, es ſagen zu müſſen, daß nicht alles Unrecht bei ihnen iſt. Wenn man den guten Glauben Deutſchlands nicht zugeben will, was will man dann in Locarno und Thoiry? Keine Koalitionsverhand⸗ lungen in Berlin. In einem Teil der Preſſe wird nach wie vor behauptet, daß zwiſchen der Regierungs⸗ koalition und den Sozialdemokraten auch jetzt noch nach der Vertagung des Reichstages Verhandlungen über die Bildung der Großen Koalitien ſtattfänden. Es wird ſogar behaup⸗ tet, daß die Verhandlungen bereits vor einem erfolgreichen Abſchluß ſtänden. Nach unſeren Informationen kann., wenn überhaupt über dieſe Frage gegenwärtig verhandelt wird, auf keinen Fall von offiziellen Verhandlungen die Rede ſein. Es mag ſein, daß ſich einige Par— lamentarier beſtimmter Regierungsvparteien u. auch einige Sozialdemokraten über dieſe Frage unterhalten haben und noch unterhal— ten. Auf keinen Fall aber liegen die Fuge ſo, daß die Negierungskoalition, alſo die Geſamt heit der Regierungsparteien. etwa eine oder mehrere Perſönlichkeiten beauftragt hätte, mit den Sozialdemokraten offiziell zu verhan⸗ deln. Auch der„Vorwärts“ ſtellte geſtern feſt. daß die ſozdem. Reichstagsfraktion„keine Aufträge zu Regierungsverhandlungen erteilt habe“. Jedenfalls, ſo fügt das Blatt hinzu, ſeien in der laufenden Woche keinerlei Ent ſcheidungen zu erwarten Proviſorium zur Regelung des Finanzausgleichs. Berlin, 16. Nov. Der Geſetzentwurf zur Uebergangsregelung des Finanzausgleichs zwiſchen Reich, Ländern und Gemeinden iſt nunmehr dem Reichsrat zugegangen. Bekannt— lich war urſprünglich ſchon zum 1. April 27 eine Neuregelung des Finanzausgleichs vor geſehen. Bei der Fülle des Materials, das zur Ausarbeitung einer Neuregelung notwen dig iſt, namentlich wegen der noch nicht ge— nügend vorhandenen ſtatiſtiſchen Unterlagen über die Haushalte der Einzelſtaaten und Ge— meinden, mußte die Neuregelung noch ver— ſchoben und zunächſt wieder ein Proviſorium geſchaffen werden. Dr. Dorpmüller über die Lage der Neichsbahn. Neuordnung der Normal⸗Gütertarife. Berlin, 17. Nov. Geſtern abend gab der neue Generaldirektor der Reichsbahn, Dr. Dorpmüller, bei einem von ihm veran⸗ ſtalteten Preſſeabend in einer Anſprache einen längeren Ueberblick über die Lage des ihm anvertrauten Unternehmens. Dr. Dorp⸗ müller begann mit der Mitteilung, daß die Neuordnung der Normalgütertarife nunmehr ihrem Abſchluß entgegengehen. Der Entwurf ſieht vor, die Spannung zwiſchen den einzel⸗ nen Wagenladungsklaſſen durch Einführung neuer Wagenlavungsklaſſen zu verringern und damit auch die Verſetzung von der einen Man darf ſich. in die andere Wagenklaſſe zu erleichtern. Auch eine Ermäßigung der Frachten für Eilgut in Wagenladungen ſoll, abgeſehen von der Wa genklaſſe A, eintreten. Den engliſchen Kohlen arbeiterſtreik bezeichnete Dr. Dorpmüller als ein Geſchenk für die Frachtenentwicklung der Reichsbahn. Wöhrend Anfang Mai 100 000 Magen unbenutzt umherſtanden, ſeit Mitte Auguſt faſt alle Wagen im Verkehr. Außer dem Koßſenverkehr kam dazu der Rü⸗ ben und Kartoffelverſand und ein ſtarker Ver⸗ kehr in Baugütern. Im Ruhrrevier ſtellten wir vor dem Streik, alſo vor dem 1. Mai 1926 täglich 21400 Wagen. Dieſe Wagengeſtellung ſteigerte ſich auf 34600 in der vorletzten Ok— toberwoche und öberſchritt damit die Höchft⸗ zahl von 32500 der jemals vor dem Kriege im Ruhrgebiet geſtellten Wagen. Dr. Dorvmüller kam dann auf die bekla⸗ genswerte Periode von Unaſicken zu ſprechen. Daraufbin wurden durch beſondere Kommiſ— ſtonen, wie er ausführte, das geſamte Gebiet bereiſt. Als vorläufiges ihrer ein— gehenden Ermittlungen ſei feſtzuſtellen. daß von einer Gefährdung der Betriebsſicherheit bei der Deutſchen Reichsbahn keine Rede ſe in könne. Ein weiterer Abbau von Reichsbahn⸗ verſonal erfolgt nicht mehr. Schließlich er— örterte Dr. Dorpmüller ſogenannten Konkurrenzverkehr mit Kraftwagen u. Flug⸗ zeugen und wandte ſich, was den Kanalbau anbetrifft, gegen ſolche Unternehmungen. die den alten Verkehr von der Reichsbahn abzie⸗ ben ſollen. Hier wenden wir uns, ſo fuhr er fort, mit Recht gegen den Bau von Kanälen, zumal, wenn wir dieſen Verkehr mit unſeren vorhandenen Eiſenbahnanſagen ebenſo billig und wirtſchaftlich bewäſtigen können Das wurde hinſichtlich des Hanſakanals und Aachen⸗Rhein⸗Kanals ausgeführt— ſind Eraeßnis den de S i ten deutſchen Eigentums Waſhington, 16. Nov. Vor dem Be willi— gungsausſchuß des Revräſentantenhauſes pielt der Unterſtaatsſefretör im Schatzamt, Winſton, eine Rede über die Frage der Rückgabe des beſchlagnahmten fremden Eigentums, in der er forderte, der Kongreß ſelſe ſich von dem amerikaniſchen Ideal der Heiligkeit des Privateigentums leiten laſſen Und einen Pian für die Rückgabe des be— ſchlagnahmten deutſchen Eigentums ausarbei ten. Das Problem kann in folgender Weiſe gelöſt werden: Die zur Regelung der deut⸗ ſchen Anſprüche auf Entſchädigung für Schiffe, Funkſtationen und Patente erforder liche Summe von 100 Millionen Dollar wird den Inhabern amerikaniſcher Forderungen ausgehändigt. 30 Millionen wird Deutſchland im Jahre 1926 für die Beſatzungskoſten zah len, 2 Millionen Dollar werden im Verlaufe ſind in den Fonds des an Zinſen amerikaniſchen 26 Millionen Dollar beſchlagnahmten Vermögens ſammelt worden. Von den Forderungen, deren Höhe den von 190 Millionen Dollar beträgt alſo nur noch 22 Millionen Dollar übrig blei ben, die im Jahre 1927 auf Reparationskonto ten. Franzöfiſch⸗belgiſche Verſtimmung. König Albert gegen Foch.— Furcht vor der Prinzeſſin Aſtrid. Paris, 16. Nov. Zwiſchen Frankreich und ſeinem belgiſchen Nachbarn herrſcht, ſo be— richtet die„Köln. Volksztg.“, eine etwas ge— reizie Stimmung. Zwei Ereigniſſe kennzeich— nen dieſe Situation. In einem kürzlichen In terview hatte der Marſchall Foch behauptet, daß er im Oktober 1914 dem König Albert von Belgien geraten habe, unter allen Um ſtänden die ven ihm eingenommenen Linien zu halten, während der belgiſche König da— gegen der Aniicht zugeneigt hätte, die Truppe an einen rückgelegenen Punkt zurückzuziehen. Dieſes Interview hit den König der Beiaier veranlaßt, in einem perſönlichen Schreiben den Marſchall Foch darauf hin zuwetſen, daß Foch irrtümlich dargeſtellt habe, er der K önig de; Belgier, babe damals jeden als Verröter bezeichnet, welcher überhaupt das Wort Rück⸗ zug ausgeſprochen hätte. Der rattonaliſtiſche„Avene“ wien. heute [Briand vor, die vorausſichtlichen Folgen nicht vorausgeſehen zu haben, welche die Hochzeit des belgiſchen Erbprinzen mit einer Prinzeſſin aus einem evangeliſchen Hauſe, die obendrein nicht ein Wort franzöſiſch ſpreche und einer vollkommenen prodeutſchen Königsfamilie entſtamme, zeigen würde. Was der arme Briand nicht alles voraus⸗ ſehn muß: Das Blatt meint, daß, falls Briand einige Bemerkungen rechtzeitig zur Versfſentlichung gebracht hätte, er beim Va⸗ tikan(1) einer ſicheren Verbündeten gefunden hätte. e Frage des beſchlagnahm⸗ des Jahres auf Reparationskonto gezahlt und ge⸗ Geſamtbetrag würden gemäß dem Dawesplan geſetzt werden könn Panik an der Pariſer Börſe. Paris, 18. Nov. Das engliſche Pfund ging an der Pariſer Börſe von 145,25 auf 141 zu⸗ rück, was eine Panik verurſachte. Man ſprach geſtern geradezu von einem ſchwarzen Tag an der Pariſer Börſe, da ſämtliche franzöſiſchen Induſtriepapiere und ausländiſche Werte er⸗ hebliche Kurseinbußen zu verzeichnen hatten. Verſchiedene große Firmen ſind wegen Geld ⸗ mangels zur Liquidation gezwungen. Poin⸗ care ſcheint alſo weiterhin entſchloſſen zu ſein, den Franken nicht zu ſtabiliſieren, ſon⸗ dern zu revaloriſieren. Immer ſtärker wird die Befürchtung laut, die auf die verhängnisvol⸗ len Folgen eines Stimmungsumſchwunges hinweiſt. Mit Wiſſen des engliſchen Schatz⸗ ſekretärs ſollen übrigens bedeutende engliſche Finanzleute, wie Mac Kenna und Lord Mon⸗ tague Poincare die baldige Stabiliſierung des Franken empfohlen haben. Loucher hält die Revaloriſierung für undurchführbar und bezeichnet den gegenwärtigen Augenblick als den für die Stabiliſierung geeignetſten. Die Revaloriſierung dagegen müſſe zum Ruin der franzöſiſchen Wirtſchaft führen. Eine Augenzeugin über das Attentat auf Muſſolini. Rom, 16. Nov. Der Unterſuchungsrichter in Bologna hat heute eine Mailänder Dame verhört, die in dem Augenblicke des Atten⸗ tats hinter Zamboni geſtanden. Sie ſagt aus, daß ſie einen jungen Mann mit ſchwar⸗ zem Hemde geſehen habe, wie er ſich ſtändig bemühte, in die erſte Reihe des Spaliers zu kommen. Er ſei allein geweſen und ſie habe nicht geſehen. daß er Geſpräche mit jemand gcwechſelt hätte. Als das Auto Muſſolinis vorfuhr, habe er, um ſich Raum zu ſchaffen, ſie derartig geſchlagen, daß die Beulen noch mehrere Tage ſichtbar geweſen ſeien. Hierauf ſei er gegen das Auto geſprungen mit dem Revolver in der Hand und habe den Schuß abgegeben. Dies habe ſich ſo ſchnell ereignet, daß niemand ſeine Abſicht vorausſehen oder verhindern konnte. Die Dame hat den Leich⸗ nam beſichtigt und als den des Täters un— zweifelhaft erkannt. Aufruhr auf Java. Der Aufſtand in Weſtjava Haag, 16. Nov. Geſtern abend iſt noch nicht unterdrückt. machten 500 Aufſtändige einen ſtarken Angriff auf Labocan. Der Angriff iſt nach e heftigen Feuergefecht geſcheitert, aber Labo⸗ can bleibt vollkommen iſoliert. Die Telefon⸗ einem verbindungen und Brücken ſind von den Re⸗ bellen zerſtört und die Wege verſperrt wor- den. Heute Nacht wurde Infanterie Kraftwagen nach dem Diſtrikt von Labocan abgeſandt. An der unterbrochenen Radiover⸗— bindung mit Batavia wird zurzeit gearbeitet. Srabaig wurden 30 Perſonen verhaf⸗ In Meeſter Ju 0 darunter Mohammed Ali. wurde ein Hauptführer verhaftet. Zwiſchen Batavia und tet, Cornelius Hardpono degebracht. In Cheribon iſt Moenthalib, führer der eingeborenen Bewegung traljava, verhaftet worden. Dieſe tung hatte die Entdeckung eines auch in Zentraliava zur Folge. Als Führer der Bewegung ſind im Pemalang⸗Diſtrikt von zehn inländiſchen Lehrern neun verhaftet worden. der Haupt⸗ in Zen⸗ Verhaf⸗ Deutſches Reich. Schubert geht nicht nach London. Berlin, 17. Nov. Reuter verbreitet aus Lon⸗ don eine Meldung, derzufolge Staatsſekretär von Schubert als Nachfolger des deutſchen Botſchaf⸗ ters Dr. Sthamer, der mit namens Reranp wurde eine Radioverbindung zuftan⸗ Komplottes ö ö 1 9 bereits um ſeinen Rück⸗ ktritt gebeten habe, auserſehen ſein ſoll. Staats⸗ ſekretär von Schubert habe bereits ſeine Einwil⸗ ligung zur Uebernahme dieſes Poſtens gegeben. An zuſtändiger Stelle wird hierzu bemerkt, daß an einen Wechſel in der Leitung der deutſchen Botſchaft in London zur Zeit nicht gedacht ſei. 5 5 Flüſſige Kohle. Dr. Bergius über die Kohlen⸗ verflüſſigung. Pittsburg, 16. Nov. Geheimrat Bergius hielt auf der internationalen Kohlenkonferenz, die zurzeit hier tagt, einen Vortrag, in dem er ausführte, daß das Problem der genügen⸗ den Kohlenverſorgung, das Europa Sorge mache, auch bald an die Vereinigten Staaten herantreten werde.„Die wichtigſte Frage“, erklärte Bergius,„mit der ſich die Weltwirt⸗ ſchaft beſchüftigen muß, iſt die der wirtſchaft⸗ lichen Ausnutzung und Konſervierung der le⸗ bensnotwendigen Rohmaterialien, zu denen in erſter Linie Oel und Kohle gehört. Die! Zeit wird kommen, und es kann früher ſein, als wir glauben, wo die Oelproduktion⸗ Amerikas nicht mehr imſtande ſein wird, den wachſenden Bedarf zu decken. Zum Schluß Feſchrieb Geheimrat Bergius ausführlich ſein! Verfahren zur Verflüſſigung der Kohle.— Tauſende von Experimenten mit allen mög- lichen Kohlenſorten hätten gezeigt, daß durch⸗ weg 40 bis 70 Gewichtsprozent in Oel überführt werden könnten. Mit anderen Wor- ten: Eine Tonne Kohle bringe 107—125 Gal⸗ Jonen Oel hervor. Das Verfahren laſſe ſich Auf alle Kohlenarten mit Ausnahme von An⸗ thrazit anwenden. 1000 Kilogramm Kohle, 150 Kilogramm marktfähigen Gaſolins(Auto⸗ Man iſt der Anſicht, da das Vorſpiel zur erſten bomizils ſind. Wie zu Tells und Geßlers Zeiten. Das neue fasciſtiſche Parteiverordnungs⸗ blatt bringt einen Ukas, daß in Zukunft alle! Vorübergehenden die faseiſtiſchen Parteiab⸗ zeichen, wie Banner, Fahnen und Wimpel! durch Abnehmen des Hutes zu grüßen haben, wenn ſolche bei öffentlichen Aufzügen voran⸗ getragen werden. von den fasziſtiſchen Kindergruppen. ziſtiſchn Hymnen, bei deren Ertönen man auf⸗ ſtehen muß, auch die fasziſtiſchen Abzeichen zu ſtudieren, vor men muß, wenn man ihn nicht unfreiwillig abgenommen bekommen will. Aus aller Welt. Prälat Dr. Schofer erkrankt. Freſburg kl. B., 17. Nov. Wie die Freiburger Tagesvoſt berichtet, iſt Prälat Dr. Schofer ſeit einigen Tagen an Gelenkrheumatismus erkrankt und gezwungen. das Bett zu hüten. Reviſion im Hamburger Faulhaber⸗Prozeß. Hamburg, 18. Nov. Gegen das Urteil der klei⸗ nen Strafkammer 3 des Landgerichts Hamburg benzin), 200 Kilogramm mittelſchweren Oels, von dem ein Reſtbeſtand von wiederum 60. Kilogramm Schmieröl und 80 Kilogramm Brennöl gewonnen werden konnte. Das wonnene Gaſolin wirke im Motor wie eine Miſchung von Benzol und Gaſolin und ſchaltez das Klopfen des Motors aus. Außerdem worde noch eine Kohlenmenge für Heizzweckef benutzt werden können. Es könne im allge- meinen berechnet werden, daß aus Kohle im! Werte von 15 Mark Oel im Werte von 45 Mk.] erzielt werden könne. Ausland. Der ſüdtirbler„Hochverrats“-Prozeß am 30. November. Innsbruck, 17. Nov. Der Prozeß gegen die dor Jahresfriſt in Südtirol verhafteten 32 Deut— ichen, die des Hochverrats beſchuldigt ſind, iſt nunmehr endgültig auf den 39. November ange— ſetzt worden. Obwohl das Schwurgericht Bozen hierfür zuſtändig iſt, wird der Prozeß vor dem Schwurgericht in Verona ſtattfinden, und zwar gegen Ingonas Verhouz und Genoſſen. Die mei— ſten der Angeklagten ſind Südtiroler und Oeſter- reicher: auch zwei Reichsdeutſche befinden ſich un— er ihnen. Die italieniſch-rumäniſche Freundſchaft. Rom, 17. Nov. Die neu geſchloſſene Freund- ſchaft zwiſchen Italien und Rumänien wird durch einen Beſuch des rumäniſchen Königspaares in Rom, vorausſichtlich bereits im Januar, beſiegelt werden. Der italieniſche Hof wird den Beſuch im Faufe des nächſten Jahres erwidern. Verhaftung römiſcher Linksparlamentarier. Rom, 17. Nov. Auf die Verhaftung des re— publikaniſchen Abgeordneten Facchinetti ſind zahl— reiche andere gejolat. Es wurden ſechs kommu— im Prozeß Faulhaber⸗Huppertz hat der Ange⸗ klagte Huppertz Reviſion beim hanſeatiſchen Ober— g landesgericht eingelegt. ge ö Der Regierungsbaurat. Rüſſelsheim, 15. Nov.(Funde.) Bei den Erdarbeiten, die zurzeit der Legung der Gas— und Waſſerleitung vorgenommen werden, ſind verſchiedene archäologiſche Funde ge⸗ macht worden, die dem Heimatmuſeum hier zugeführt wurden. Unter anderem fand man im Bereiche des früheren Feſtungsgeländes Waffenreſte, Münzen, urnen, die aus dem Mittelalter ſtammen.(Frühſtück.) Im Winter dieſes Jahres wird etwa 80 bedürfti⸗ gen Kindern der Volksſchule täglich ein war— mes Frühſtück, beſtehend aus Milch und einem Brötchen, verabreicht. Zu dieſem wohltätigen Zwecke ſtellte der Gemeinderat ausreichende Mittel zur Verfügung. Piratenüberfall auf hoher See. London, 17. Nov. Aus Hongkong wird ge— meldet, daß eine große Zahl chineſiſcher Piraten ſich als Paſſagiere an Bord des engliſchen Dam— pfers„Sunning“ begeben hatte und dann die Mannſchaft 80 Meilen von Hongkong entfernt überfiel. Es gelang jedoch der Mannſchaft, die Angreifer zu überwältigen und ſie zur Flucht zu zwingen. Sie legten zuvor Feuer auf dem Schiff an und entführten zwei Europäer als Geiſeln. Etwas ſpäter gelang es einem Kriegsſchiff, einer der Schaluppen der flüchtigen Piraten habhaft zu werden. Von den Europäern fehlt aber jede Spur. Eiſenbahnunglück in Amerita. Berlin, 18. Nov. Wie aus New-⸗Orleans ge— meldet wird, ift der Expreßzug Cincinnati- New— Orleans auf einem Bahnübergang mit einem Auto zuſammengeſtoßen, wobei der Zug entgleiſte. bei wurden zwei Perſonen getötet und ſechs ver— wundet. Da⸗ ſtiſche Apgeordnete veryaſter, und mun vermu⸗ tet, daß die ganze parlamentariſche Gruppe der tommuniſten, die aus zwölf Abgeordneten beſteht, ihr Los teilen wird. Außerdem wurde eine ganze Anzahl ſozialiſtiſcher Abgeordneter und Organiſa⸗ toren ſeſtgenommen. Eine Reihe anderer, die ſich vor den drohenden Haftbefehlen ins Ausland ge⸗ flüchtet haben, werden von der Polizei geſucht.“ alle dieſe Verhaftungen! nwendung des Zwangs⸗ Ausgenommen ſind ſolche⸗ Die Fremden tun alſo gut, außer den fas⸗ welchen man den Hut abneh⸗ Ein Fetzen Roman von Thea Malten. Schloß Cheltenham war einer der ſchönſten und maleriſchſten Landſitze Englands. Es lag im Süden der Inſel, inmitten einer Landſchaft, die einem Garten glich und gehörte ſeit Jahrhunder ten den Earls von Cheltenham, einem ebenſo alten wie vornehmen Zweige an dem ſtolzen Baume der engliſchen Hochariſtokratie. Der jetzige glückliche Beſitzer des hochgetürmten efeuumwach— ſenen Schloͤſſes hatte wie ſeine Vorfahren den ihm vom gütigen Schickſal vorgeſchriebenen Le bensweg mit Anſtand und beſter Haltung zurück, gelegt, repräſentierte mit Würde während der Londoner„ſeaſon“ ſeine Stellung als Mitglied des Oberhauſes und machte eine vorzügliche Fi— gur bei den Hoffeſtlichkeiten und bei allen Bällen und Geſellſchaften, die zu veranſtalten die große Welt für einen Teil ihrer Pflicht hält. Lord Archibald Wingrave, ſein einziger Sohn, war zur Zeit in Indien mit allerhand diplomati— ſchen Miſſionen betraut und eng befreundet mit dem Vizekönig. Er war ein gutgewachſener, kor rekter junger Engländer und berechtigte zu den beſten Hoffnungen. Umſo mehr Kopfſchmerzen machte ſich der Earl von Cheltenham um ſeine Tochter Gwendolin, die ſchönſte aller jungen La— dies, die die engliſche Geſellſchaft zierten. Nach dem frühen Tode ſeiner Frau hatte Eatl ſeine ganze Liebe auf dies entzückende blonde Kind konzentriert und ſie zu einer launenhaften, verwöhnten kleinen Prinzeſſin erzogen, deren ex— zentriſche Einfälle ihn oft verzweifelt die Hände ringen ließen, ohne daß er die Energie beſaß, ſeinem Liebling einen Wunſch abzuſchlagen oder deſſen oft tollen Launen Einhalt zu tun. Es wäre ihm ſicherlich gelungen, ſie gründlich zu ver— derben, hätte ſie ein weniger gutes Herz und kei— nen ſo unbeſtechlich geraden und ehrlichen Sinn gehabt. Indeſſen atmete der gute Earl erleich— tert auf, als Lord Harold Inverley ſich um Gwendolins Hand bewarb, und die junge Dame die Bewerbung nicht nur in Gnaden annahm, ſondern genau ſo verliebt und glücklich war, wie nur irgend eine mehr oder weniger hochgeborene Miß unter engliſchem Himmel.——— An einem Septembermorgen zu ſehr früher Stunde ſtand Lady monpbolin in ihrom Unkleſbo⸗ krank würdeſt. Hörſt du, verſprich mir es Kind.“ werde nüchſtens nicht ſo ein Augſthaſe, Ich verſpreche dir ſogar, daß es heute zum letz⸗ zimmer vor dem großen Spiegel und knöpfte ſich höchſt eigenhändig die Reithandſchuhe zu, denn die Zofe ſchlief noch den Schlaf der Gerechten. Statt deſſen ſaß eine ſtattliche Dame im Schlaf— rock und mit Lockenwickeln auf dem Sofa und machte ein bekümmertes Geſicht. Es war Mrs. Haryham, die Gardedame und langjährige müt— terliche Freundin Gwendolins. „Es iſt nicht recht“, ſagte Mrs. Haryham und ſchüttelte den Kopf,„ich bleibe dabel, es iſt nicht recht. Schickt es ſich wohl für eine junge Lady, ſtundenlang allein in der Welt herumzureiten! Was würde Lord Inverley dazu ſagen! Wenn du erſt ſeine Frau biſt—“ Gwendolin warf ihrem reizenden Spiegelbild einen flüchtigen Blick zu und drehte ſich raſch zu der Sprechenden um.„Zanke nicht mit mir, Bekkie“, rief ſie übermütig„Wenn ich erft Lady Inverley bin, werde ich nicht mehr allein ſpa— zieren reiten, das iſt klar! Gerade darum muß ich doch die Zeit dazu ausnützen, ſo lange ich noch nicht Lady Inverley bin! Siehſt du das ein, du alter Brummbär! Geh wieder zu Bett und ſchlafe weiter! Ach, wenn du wüßteſt, wie herrlich es frühmorgens im Walde iſt!“ „Aber es wäre doch ebenſo herrlich, wenn du Parkins mitnähmſt.“ „Laß mich zufrieden! Ich will allein ſein. Das gerade macht mir Vergnügen. Und da Papa es weiß und nichts dagegen hat allerdings nach einem gehörigen Geknurr— ſo brauchſt du dein Gewiſſen nicht belaſtet zu fühlen.“ Mrs. Haryham ſeufzte:„Der Verſuch, Vernunft beizubringen, iſt hoffnungslos“, ſie reſigniert.„So tue mir wenigſtens die ein— zige Liebe und reite nicht nach Purley. Du weißt, dort im Dorf herrſcht Diphtherie. Es fehlte gerade noch, daß du kurz vor der Hochzeit dir ſagte „Nun, das iſt ſchön von Ihnen, Jim. Ich Bekk' tenmal ſein ſoll. Biſt du nun zufrieden? Aber ich will jetzt fort! Sieh, die Sonne geht gerade auf! Welch ein wundervoller Morgen!— Geh Zbwiſchen den zur Hilfe entſandten Motorwa⸗ gen kam es auch noch zu einem zweiten Zuſam⸗ menſtoß, durch den fünf Perſonen getötet und, 19 verletzt wurden. Das Unglück hat alſo insgeſamt ſieben Todesopfer und 25 Verletzte gefordert. Der tügliche Autozuſammenſtoß. Speyer, 17. Nov. Geſtern nachmittag ſtreifte das Auto des franzöſiſchen Konſuls Jean Jopert⸗ Mannheim auf der Straße Speyer-Mutterſtadt das Auto des Fabrikan⸗ ten Klein aus Mundenheim von rückwärts derart, daß das Auto des Letzteren an einen: Baum geſchleudert und ſtark beſchädigt ward. Fabrikant Klein, ſein Sohn und ſein Chauf⸗ feur wurden durch Aufprall und Glasſplitter erheblich verletzt und wurden von dem franzö⸗ ſiſchen Konſul ſofort nach Speyer gebracht, wo ſie vom Arzt verbunden und nach Hauſe gebracht werden konnten. Ob ein Verſchulden elt ein Unfall vorliegt, iſt noch nicht feſtge⸗ tellt. ö Der Eiſenbahnzug in der Schafherde. Mittenwalde, 17. Nov. Unlängſt wurde von dem um 9.24 Uhr hier ankommenden Zug bei der Unterführung unterhalb des Forſtamtes eine Rotte Schafe, die vor dem Zuge das Bahngleis überqueren wollten, von der Maſchine erfaßt und 5 Tiove getötet. Ein Lamm(das Mutterſchaf wurde von den Rä⸗ dern zermalmt) ſprang zwiſchen Maſchine u. Packwagen in den Zug hinein und lief mit dieſem unter den Wagen bis zum Bahnhof Mittenwald, wo es dann mit geringfügigen Kopfverletzungen herausgeholt wurde. Schweres Brandunglück. Regensburg, 17. Nov. Eine furchtbare Kata— ſtrophe hätte ſich in Regensburg ereignen können, der 20 Perſonen zum Opfer gefallen wären, wenn die Feuerwehr nicht rechtzeitig Hilfe gebracht und faſt übermenſchlich gearbeitet hätte. In der Nacht hörte man bis weit nach Stadtamhof hinein ent— ſetzliche Hilferufe, die aus der Gegend der Tundor— ferſtraße kamen. Leider waren es nur einzelne Leute, die die Rufe nach Hilſe hörten, denn alles dag um dieſe Zeit im tiefſtem Schlummer. Die— jenigen aber, die den Rufen nachgingen, ſahen bald zu ihrem Schrecken, daß in der Tundorfer— ſtraße in dem ehemaligen Kugler-Anweſen an den Feuſtern hilferufende Frauen und Männer ſtan⸗ den, die Kinder hinaushielten uns vorhatten, ſich mit dieſen in die Tiefe zu ſtürzen. Auf der Feuerwache war inzwiſchen um ſchleunigſte Hilfe erſucht worden. Es galt vor allem, die am Fen⸗ ſter ſtehenden Leute, die infolge vollſtändiger Ver— qualmung des Treppenhauſes nicht in der Lage waren, aus ihren Wohnungen ins Freie zu ge— langen, zu retten. Zu dieſem Zwecke mußten Hakenleitern an die Fenſter gebracht werden. In- nerhalb 15 Minuten rettete die Feuerwehr auf dieſe Weiſe elf erwachſene Perſonen und zwei Linder. Man ſchlug ſodann die ſchwere eichene Türe ein, um zum Brandort zu gelangen. Dieſer befand ſich in verſchiedenen Holzlegen, die unter dem Treppenhauſe liegen. Nachdem durch die Türe nochmals 8 Perſonen gerettet waren, ging es an die Bekämpfung des Feuers, die eine halbe Stunde dauerte. Wie das Feuer ntſtanden iſt, kann man bis zur Stunde noch nicht ſagen, man vermutet aber, daß Brandſtiftung vorkieat. Mexikaniſcher Proteſt. Mexiko⸗City, 16. Nov. Die amerikaniſche Re— gierung trägt ſich mit der Abſicht, infolge der neueſten Interventionen der Vereinigten Staaten gegen die mexilaniſche Oel- und Petroleumgeſetze dit Entſcheidung des Haager Schiedsgerichtshofes anzurufen. zu Bett, Bekkie, wenn du auſwachſt, bin ich wie— der da!“ Das junge Mädchen wollte zur Tür hinaus— eilen, beſann ſich, machte auf der Schwelle kehrt und lief zu Mrz. Haryham, die ſich erhoben hatte. Sie umarmte und küßte ihre Pflegemutter mit ſtürmiſcher Herzlichkeit, rief ein heiteres„Auf Wiederſehen um acht Uhr!“ und war im nächſten Augenblick zur Tür hinaus. Mrs. Haryham ſah ihr kopſſchüttelnd halb zärtlich, halb mißbilligend. War ſolch ein Benehmen wohl ladylike? Zu viel Tempera— ment, viel zu viel Temperament für eine wohl— erzogene junge Dame. Aber wer konnte dem ſüßen Geſchöpſchen böſe ſein? Jeder, der in Gwendolins Nähe kam, hatte das Seinige getan, um ſie gründlich zu verwöhnen und Lord Inver— ley ſetzte allem die Krone auf. Nun, mochte das Leben dem blonden Jüngling gnädig bleiben und nicht eines Tages ſelbſt auf unſanfteſte Art die Erziehung in die Hand nehmen. Nach Beendigung dieſes Gedankenganges be— gab ſich Mrs. Haryham in in Schlafzimmer, um Gwendolins Rat zu befolgen und wieder zu Bett zu gehen.——— 0 Vor der großen Freitreppe ſtand wartend der Stallknecht und hielt Hyppolitus am Zügel, Gwendolins weißen Araberhengſt. Die junge Dame rief dem Mann einen heiteren Morgengruß zu, den er reſpektvoll erwiderte. Dann half er einer Herrin in den Sattel.„Danke Ihnen, Jim“, ſagte Lady Gwendolin,„es iſt heute das ſetztemal, daß Sie meinetwegen ſo früh aufſtehen müſſen. Sagen Sie alſo Ihrer Frau, ſie ſoll nicht böſe auf mich ſein.“ Jim grinſte entzückt.„Oh, Mylady, ich ſtehe mmer ſo früh auf. Und für Mylady tue ich es doppelt gern.“ „Nun, das iſt ſchön von Ihnen, Jim. Ich werde nächſtens Ihre Frau beſuchen und der leinen Jane eine Puppe mitbringen.“ Der Morgen war ſo ſchön, wie man ihn ſich nur wünſchen konnte und die Luft von köſtlicher Friſche. Lady Gwendolin ritt die breite Allee hinunter, ließ das ſtattliche Dorf Cheltenham, zus deſſen Mitte der weiße, ſchlanke Kirchturm ragte, zur rechten Hand liegen und bog den Weg ein, der durch die Wieſen zum Wald führte, an deſſen jenſeitigem Rand das Dorf Purley lag. Pyppolitus trug ſeine Herrin in ſicherem, leichtem Trab, und Gwendolin überließ ſich ihren Gedan⸗ len, die ihr heiteres Geſicht ernſt, aber nicht we⸗ niger ſchün machten. nach. Vermiſchtes. Neun Monate an der Leiche des Gatten. Bordeaux, 17. Nov. Ein unglaublicher Fall von Liebe über den Tod hinaus wird aus Bordeaux berichtet. Eine 80jährige Frau behielt die Leiche ihres 70jährigen Mannes neun Monate lang in ihrem Schlafzimmer, weil ſie es nicht ertragen konnte, ſich von dem Gefährten ihres Lebens zu trennen. Als die Polizei in die Wohnung eindrang, lag die Leiche zur Mumie getrocknet und mit Blumen bedeckt im Ehebett. Die alte Frau bat flehentlich darum, ihr den toten Gatten zu laſſen, oder ſie ſelbſt zu töten. Der neue Nuntius in Paris. Paris, 16. Nov. Der neue päpfſtliche Nun⸗ tius Msgre. Magliome iſt heute nachmittag bom Präſidenten der Republik Doumergue im Elyſee empfangen worden, dem er ſein Beglaubigungsſchreiben überreichte. Der Nuntius erklärte in ſeiner Anſprache u. a., er habe lange gezögert, die ihm vom Papſt über⸗ fragene hohe Miſſion anzunehmen, weil er überzeugt ſei, ſeine Miſſion überſteige ſein Verdienſt. 3ECErdrutſch bei Bad Gaſtein. Gaſtein, 16. Nov. Beim Eingang ins Gaſtei⸗ mer Tal erfolgte am rechten Ufer der Bad Gaſtei⸗ mer Aache ein Erdrutſch in der Breite von 100 Metern. Rund 2000 Kubikmeter Erde, Stein und Geröll ſind zu Tal gegangen. Die Maſſen bra⸗ chen in das Bett der Ache und ſtauten das Waſſer. Größerer Schaden konnte vermieden werden. Die Aufräumungsarbeiten ſind bereits beendet. Die Bahnlinie war nicht gefährdet, ebenſowenig die Straße. Gegen weitere Abbrüche ſind Sicherungs— maßnahmen getroffen. Mit 23 000 Mark geflüchtet. Köln, 16. Nov. Eine hieſige Eiſengroßhand— lung ſchickte ihren 25 Jahre alten Angeſtellten, der bereits ſeit 5 Jahren bei der Firma tätig war, und ſich ſtets als vertrauenswürdig erwie⸗ ſen hatte, mit zwei Schecks über zuſammen 23 000. Mark zu einer hieſigen Großbank, um ſich den Be— trag auszahlen zu laſſen. Er ſollte ihn wiederum bei der Reichsbank einzahlen. Der Angeſtellte hob den Betrag ab und iſt ſeitdem ſpurlos verſchwun⸗ den. Er muß die große Unterſchlagung ſchon ſeit geraumer Zeit vorbereitet haben, denn er ließ bei ſeinem Prinzipal einen Brief zurück, daß er den Betrag ſpäter zurückzahlen werde. Eingang der Straußwirtſchaften. Vom Rheingau, 17. Nov. Der außergewöhn lich ſchlechte Herbſt dieſes Jahres macht ſich auch in der Zahl der Heckenwirtſchaften immer mehr bemerkbar. Täglich verſchwinden die grünen Kränze und Sträuße von den Häuſern der Klein— winzer, lohnt es ſich doch kaum mehr, aus den durch den Straußpwirtſchaftsbetrieb erübrigten Pfennigen mangelndes Kapital für den Wirt⸗ ſchaftsbetrieb herauszuſchöpfen. Da die älteren Jahrgänge im Preiſe außerdem etwas geſtiegen ſind, ſo hofft der Kleinwinzer, ſeine wenigen Vor⸗ räte doch noch günſtiger abſtoßen zu können, als im Vertrieb einer Heckenwirtſchaft. Schwere Bluttat. Baſing, 16. Nov. Der auswärts wohnende 37 Jagre alte Schneider Jille kehrte dieſer Tage nach Paſing zurück und fand dort ſeine Frau in ſei ner Wohnung mit dem Schauſtellergehilfen Schenk zuſammen, mit dem ſie vor der Ehe mit Jille ver⸗ heiratet war. Die Frau erklärte, daß ſie wieder mit ihrem erſten Mann zuſammenleben wolle. Von Jille wolle ſie nichts mehr wiſſen. Jille ent— ferute ſich. kehrte taas darauf in die Wobnuna Ja, ſie war ſo tief in ihr Sinnen verloren, daß ſie erſchrocken in die Höhe fuhr und faſt die Zügel verlor, als Hyppolitus plötzlich vor einem bindernis ſcheute und einen Seitenſprung machte. Sie war am Waldesrand angekommen, und auf— blickend ſah ſie vor ſich auf dem Wege liegend un Fahrad, das ihr durch ſeinen grellblauen An ſtrich auffiel und das allem Anſchein nach an einem Baum gelehnt hatte, und umgefallen, nun den Weg verſperrte. Gleich darauf gewahrte ſie unter einem Strauche liegend den dazu gehöri— gen Beſitzer, einen Mann, der eben die Augen aufſchlug und verſchlaſen und nicht eben geiſt— reich um ſich ſtarrte. Gwendolin, ſo mutig ſie war, konnte ſich eines kleinen Schreckens nicht erwahren. Dei Mann ſah gar zu laͤndſtreicherhaft aus mit ſei nen vervpilderten Haaren und ſeinem zerdrückte alten Kittel. Raſch wollte ſie Hyppolitus an den Fahrrad vorbei in den Wald lenken, als der Mann, der ſie jetzt entdeckt hatte, mit einem be henden Satz auf die Füße ſprang und gerade wegs auf ſie zukam. „Oh, meine Dame“, rief er haſtig, ihrer Schrecken bemerkend und beſtrebt, ſie zu beruhi gen,„haben Sie keine Furcht vor mir, ich bitte Sie darum. Ich ſehe vielleicht ein bißchen wilt aus, aber ich bin es wirklich nicht. In der Tat, ich wäre untröſtlich, wenn eine ſo ſchöne Dame ſich vor mir ängſtigte— ach, bitte ſehen Sie mich doch genau an, dann werden Sie einſehen, daf keine Maus vor mir Angſt zu haben braucht.“ Er machte ein ſo klägliches Geſicht, daß Gwen— dolin wider Willen lachen mußte; und ſeinen Rat befolgend und ihn genaue in Augenſchein nehend, fand ſie, daß er allerdings nichts weni⸗— ger als furchterregend ausfah. Er hatte das gutmütigſte ſommerſproſſigſte Geſicht, das man ſich denken konnte, mit treuher⸗ zigen Augen, abhſtehenden Ohren und ſemmel⸗ blonden, nach allen Windrichtungen ſtrebenden Haaren. Von Figur war er klein und ſchmäch⸗ tig, und ſein Anzug war, wenn auch dürftig und durch die anſcheinend im Freien abgehaltene 1 zerdrückt, im übrigen heil und ordent— ich. Gwendolin fühlte ihre Zuyerſicht wiederkeh⸗ ren, zumal ſie in nicht allzu großer Entfernung einige Landleute auf den Wieſen ſah. Sie nahm eine ſtrafende Miene an, deutete mit dem Stiel ihrer zierlichen Reitgerte auf das blitzblaue Fahr⸗ rad und ſagte ſtreng:„Räumen Sie Ihr Rad aus dem Mea. mein Mord hon bop geſchent.“ (Fortſetzung folgt). ſchenkel. . Hie blindlings auf ihn ein und verletzte ihn babei durch einige Stiche in den Bauch ſo ſchwer, FJille wurde verhaftet. Llandwirtſchaftlicher Genoſſenſchaften veranſtaltete diſchen mug, wwe es zu einem neuerlichen Worttbechſel zwischen Schenk, Frau Jille und Jille kam. Im Verlauf der Streitigkeiten ſtach Jille mit einem grifſeſten Meſſer ſeiner Frau in Bruſt und Ober⸗ Als Schenk die Frau ſchützen wollte, ſtach daß die Gedärme herausdrangen. Die beiden Perletzten wurden ins Krankenhaus eingeliefert. An dem Aufkommen des Schenk wird gezweifelt. Winzergenoſſenſchaftstag. Ingelheim, 17. Nov. Der Verband heſſiſcher in Oberingelheim eine Tagung der Winzergenoſ⸗ ſenſchaft. In der Verſammlung kam zum Aus⸗ druck, daß der diesjährige Herbſtertrag ein Vier- tel, verſchiedentlich ſogar ein Fünftel der vorjäh⸗ rigen Ernte ausmacht. Die Preiſe für das Stück Moſt bewegen ſich zwiſchen 1000 und 1200 Mark, doch könne die vorzügliche Qualität des 1926er, den Mengenausfall nicht decken. Ein Zwiſchenfall am Totengedenktag. Kirchheimbolanden, 16. Nov. Die hieſigen; Nationalſozialiſten legten am 9. November ami Kriegerdenkmal einen Kranz mit einer ſchwarz⸗ weiß⸗roten Schleife nieder. Der 1. Bürgermeiſterf Butz ließ, wie der„Landauer Anzeiger“ meldet, dieſen Kranz polizeilich entfernen. i Bekämpfung des Schwarzwildes in der Pfalz. Speyer, 16. Nov. Wie amtlich mitgeteilt wird, gewährt der bayeriſche Staat auch für das lau⸗ ende Rechnungsjahr wie bisher für jedes(außer⸗ halb des Wildparkes) erlegte Wildſchwein ohne Unterſchied der Erlegungsart eine Abſchußvergü⸗ zung von 10.— Mark. Abſchiebung läſtiger Ausländer. Köln, 16. Nov. Die bis zum 1. November er⸗ 1 folgte Abſchiebung von läſtigen Ausländern von Belgien nach Deutſchlaud(Aachen) iſt durch ein Abkommen vom 17. September 1926 geregelt wor⸗ den, das am 1. November in Kraft tritt. In dem Abkommen heißt es laut„K. Tgbl.“ u. a., daß je⸗ der der vertragsſchließenden Teile ſich verpflichtet, den Angehörigen oder früheren Angehörigen eines dritten Staates, auf Antrag durch ſein Gebiet nach ſeinem Heimatland zu befördern, wenn der An⸗ lrag die Erklärung enthält, daß der andere Teil zum Erſatz der durch die Beförderung entſtehen⸗ den Koſten und der dritte Staat zur Uebernahme der abzuſchiebenden Perſon bereit iſt. Seit dem J. November 1926 ſind keine weiteren Transporte, zus Belgien in Aachen eingetroffen. b Prinz Eitel Friedrich Ehrenmitglied des Johanniterordens. Verlin, 16. Nov. Prinz Eitel Friedrich iſt zum Ehrenmitglied des Johanniterordens ernannt worden, nachdem er inſolge ſeiner Eheſcheidung die Herrenmeiſterwürde niedergelegt hatte. ——ů— Die Urſache des Oppauer Exploſionsunglücks. München, 16. Nov. Das Sozialminiſteruim kommuniſtiſche Anfrage, antwortete auf eine munif 0 daß der im Zentralblatt für Gewerbehygiene und Unfallverhütung veröffentlichte über das Oppauer Exploſionsunglück von einem gewiſſen M. Lupus bekannt ſei. Miniſterium habe ſofort nach. 77 55 Artikels ihn dem zur Ueberwachung der Ba Anilin- und Sodaſabrik Dieſer den in dem Artikel tungen und Hinweiſen ungskommiſſion, die unter bekannteſten Fachleute zwei geben., N 0 8 aufgeſtellten Behau von der Unterſuch⸗ Hinzuziehung der Artikel Das Erſcheinen des zuſtändigen ewerbeaufſichtsbeamten der Nordpfalz über⸗ habe berichtet, daß keine von Jahre lang die 0 A 12 0 . 5 0 . ſichtsbehörde, der alles „ 3 5 17 9 Frage der Urſache des Unglücks eingehend geprüft haben, nicht unterrichtet worden ſei. dagegen laſſen zahlreiche Unrichtigkeiten des pſeudonymen Schreibers darauf ſchließen, daß ihm weder der umfangreiche dem Land⸗ tag vorgelegte Bericht der Unterſuchungskomn⸗ miſſion noch der Beſchluß der zweiten Straf⸗ klammer des Landgerichts Frankenthal noch die für dieſes Urteil maßgebenden Verich hervorragender Sachverſtändiger bekannt ge⸗ weſen ſeien. Trotzdem habe die Gewerbeauf⸗ an der Aufklärung des furchtbaren Unglücks in Oppau liege, den Ar⸗ Hitel dem erſten Staatsanwalt am Landgericht Frankenthal zur Prüfung überſandt. Von dem Ergebnis dieſer Prüfung werden alle veiteren Schritte abhängen ö Der Mord in Großkarlbach. Großkarlbach, 16. Nov. Mord in Großkarlbach hat, wie die„Frankenthaler Reueſten Nachrichten“ melden, überraſchend ſchnell Aufklärung gefunden. Nachdem die Leiche in einer Wieſe neben der Straße nach Laumersheim in unmittelbarer Nähe des Dor ſes von ins Feld fahrenden Bauersleuten ge⸗ funden war, ſperrte die Ortspolizei den Tat⸗ ort ab, damit vorhandene Spuren nicht ver⸗ wiſcht werden könnten. Die Unterſuchungs behörde war bald zur Stelle. Oberamtsrichter Henrich und Dr. Laux von Grünſtadt nahmen die Unterſuchung der Leiche und des Tatorts bor. Der Tote, der bis zur Unkenntlichkeit am Kopfe und im Geſicht verletzt war, trug einen Perſonalausweis ohne Lichtbild bei ſich, auf den Namen Fritze chwab lautend. Da auf dem Ausweis mehrere Ortsnamen ſtanden, war es zunächſt unmöglich, die Heimat des jungen Mannes feſtzuſtellen. Durch ein in Großkarl⸗ bach angeſtelltes Dienſtmädchen aus Eiſenberg konnte man in Erfahrung bringen, daß ein gewiſſer Fritz Schwab aus ihrer Heimat Eiſenberg ſeit einigen Tagen bei einem hie⸗ en Bauern in Dienſt getreten ſei. Inzwi⸗ chen wurde auch ſeſtgeſtellt, daß Schwab in Beſellſchaft des Joſef Raudeſch aus Dirmſtein war. Jedenfalls kamen beide wegen eines Mädchens in Streit, in deſſen Verlauf der übel beleumundete Raudeſch mit mebreren Der die übrigen auf dem in 2 ſtehenven zwagen ver als an der Maſchine d. 10 Als dieſer zweimal zurückſchnellte, traf ein Stück Hahn auf den Kopf. trümmert. wo er alsbald ſtarb. geſchloſſenen 1 der Fuhrwerkslenker zu Fall Kaſimir, der neue Star der Ufa. Unter dem Titel„Kaſimir und Hygideia“ hat die Ufa einen ſehr erfolgreichen Tierfilm herausgebracht, der dieſer Tage in Berlin zur Aufführung gelangte. Der Film behandelt eine ſehr amüſante Tiergeſchichte, deren Held der Kater Kaſimir iſt. Die Berliner Kritik be grüßt den Film als Beweis dafür, daß die deutſche Filmproduktion auch auf dem ſehr ſchwierigen Spezialgebiete der Tierfilme die Konkurrenz mit Amerika erfolgreich aufneh— men kann. wuchtigen Meſſerſtichen auf Kopf und Geſtcht den Schwab niederſchlug. In der Wohnung des Raudeſch fand die Gendarmerie Dirm⸗ ſtein eine mit Blut beſudelte Hoſe. Als die Gendarmerie den Täter verhaften wollte, war er ſchon fort, um, wie ſein Vater ſaate, ſich in Grünſtadt der Gendarmerie freiwillig zu ſtel— len. In Wirklichkeit aber hat er die Zeit be— nutzt, um flüchtig zu gehen. Die Staatsau waltſchaft Frankenthal hat einen Haftbefehl gegen den Flüchtigen erlaſſen. Wie das Blatt weiter hört, iſt Raudeſch inzwiſchen verhaftet worden. Außerdem haben drei weitere Ver haftungen ſtattgefunden. Unter den Verhaf teten befindet ſich eine Frau. Aus Nah und Fern. Oppau, 16. Nov.(Ein Schlachtfeſt auf dem Felde.) Ein Stier, der einem M ggergeſellen auf dem Transport durchging und trog eines gro ßen Aufgebots von Verfolgern nicht leicht einge fangen werden konnte, konnte ſchließlich angehal—⸗ ten werden und wurde ſofort geſchlachtet. Freinsheim, 16. Nov.(Der tügliche Zuſam menſtoß.) Am Sonntag abend ſtieß ein mit 3 Perſonen beſetztes Auto aus Ludwigshafen auf der Straße Kallſtadt— Freinsheim mit einem Fuhrwerk aus Leiſtadt zuſammen. Das Auto üherſchlug ſich, der Chauffeur wurde leicht verletzt. Fahrgäſte kamen mit dem Schreckeſt Das Fuhrwerk wurde ſchwer beſchädigt. 16.(Ueberfall.) Als gegen 10 davon. Haardt, Nov. Uhr abends der Friſeurlehrling Herzog, der kn Mußbach in der Lehre iſt, von ſeiner Arbeitsſtät nach Hauſe ging, wurde er unterwegs von dre Unholden überfallen. Sie banden ihm die Hände auf den Rücken, ſtopften ihm, um ihn am Schreien zu verhindern, einen Knebel in den Mund und durchſuchten die Taſchen des Lehrlings. Als die Banditen bei dem Jungen nichts erbeuteten, ga ben ſie dem Ueberfallenen noch einen Fußtritt und verſchwanden unerkannt. Ein zufällig Vorüber zehender befreite den Jungen aus ſeiner miß lichen Lage. Lauterecken, maſchine.) Nov.(Tod an der Dreſch 16. der Schenne des Landwirts Hahn Die Vergnügungs⸗ und Hockeſteuer wurde vom Der Tagner Heinrich Hornung 1. war Dreſchmaſchine veſchaftigr, der Haupttriebriemen riß. Die Hirnſchale wurde zer⸗ Hahn kam ſoſort ins Krankenhaus, Haßloch, 16. Nov.(Vom Zug überfahren.) Bei Durchfahrt des Güterzuges 7581 am hieſigen Bahnhof wurde heute nachmittag tern beladenes Fuhrwerk überfahren, ein mit Bret⸗ das mit einer Kuh beſpannt war. Die Kuh iſt vor det Schranke ſcheu geworden. Dabei kam und wurde über⸗ fahren. Das Tier durchbrach ſchließlich noch die Schranken. Der Lenker iſt nicht erheblich verletzt; die Kuh blieb unverletzt.„ Kempten, 16. Nov.(Ein ſteuerlicher Mißgriff., Stadtrat um 50 Prozent ermäßigt. Maßgebend für dieſen Beſchluß war die Tatſache, daß zahl⸗ reiche Kempetener Vereine ihre Feierlichkeiten we gen der hohen Steuern außerhalb der Stadt ab— zuhalten begannen. ö N Alſenz, 16. Nov.(Ausſchreitungen bei 950 Tanzmuſik.) In der Nacht zum Montag trug ſich bei der Tanzmuſik im Gaſthaus Wendling 1 beklagenswerte Ausſchreitung zu. Als eine Aus: einanderſetzung glücklich beſeitigt ſchien, ſprang plötzlich der 24jährige Adam Schäfer auf und ſchlug dem 32jährigen Alfred Henſler eine Flaſche auf den Kopf, wodurch eine ſtark blutende Wunde entſtand. Henſler wurde bewußtlos nach Hauſe Aus Heſſen. 0 Selbſtmord oder Verbrechen? Mainz, 18. Nov. Wie bereits mitgeteilt, wurde ö r der ſeinerzeit als vermißt gemeldete Stadtbau⸗ meiſter Haſſinger in St. Goar als Leiche geländet. Nachträglich wird bekannt, daß die an der Leiche vorgefundenen Körperverletzungen nach ärztlicher Ausſage bereits vor dem Fall ins Waſſer entſtan⸗ den ſein mußten. ten Einäſcherung hat nur eine Leichenfeier ſtatt⸗ gefunden. da die Staatsanwaltſchaft zwecks Auf⸗ klärung des Falles die Leiche beſchlagnahmt hat. Statt der für geſtern angeſetz⸗ zebracht und liegt noch bedenklich darnieder. N Regensburg, 16. Nov.(Flüchtiger Bankier.) der Regensburger Bankgeſchäftsinhaber Firnba⸗ cher iſt ſeit mehreren Tagen abgängig. Man glaubt, daß er ins Ausland ageflütet iſt. Maunheim, 17. Nov.(Betrunkene Schwarz⸗ fahrer.) In der vergangenen Nacht um 11.45 Uhr fuhr ein Perſonenkraftwagen in übermäßig ſchnel lem Tempo von der Riedfeld- in die Laurenttus— ſtraße gegen einen dort vor dem Hauſe Nr. 26 ſtehenden Lieferkraftwagen. Zwei Inſaſſen des Perſonenautos erlitten durch Splitter der zer⸗ trümmerten Schutzſcheibe erhebliche Schnittwun— den. Der eine davon mußte mit dem Sanitäts⸗ auto in das Krankenhaus verbracht werden. Der Lenker des Kraftwagens, der eine Schwarzfahrt ausführte, war angetrunken. Er wurde vorläu⸗ ſig feſtgenommen, der Kraftwagen ſichergeſtellt. Frantfurt a z. Nov. Ein hieſiger Groß— bankdirektor wurde dieſer Tage zu 4000 Mark Geldſtraſe verurteilt, weil ger ſeine Angeſtellten bis zu 71 Stunden in der Woche arbeiten ließ, obwohl es ihm bekannt war, daß gerade unter den Bank- angeſtellten Not der Stellenloſigkeit äußerſt Jroß iſt. Frantfurt a. M., 18. Nov.(Das Ergebnis einer Razzia.) Gelegentlich einer dieſer Tage vor— genommenen Razzia auf Straßenmädchen, die ſich der öffentlichen Kontrolle entziehen, wurden Dirnen eingeliefert, von denen 18 geſchlechtskrank waren. Die Preſſe weiſt auf dieſe Tatſache, welche die Geſahren der Geſchlechtskrankhit in erſchrecken— dem Maße ſlizziert, ausführlich hin. M., 18 * — Dle 39 8 Neuſtadt, 17. Nov.(Der Mann aus Mexilo.) Wegen verſchiedener Betrügereien wurde der ſtel— lenloſe Kauſmann Karl Feickert aus Kaiſerslau— tern hier feſtgenommen. Er gab ſich als Dr. Dipl. Ing. und Leutnant aus Mexiko aus und verübte Zechprellereien bis zu 150.— Mark. Ins Frem— denbuch trug er ſich als Dipl.-Kaufm. Karl Tei— chert aus Hamburg ein. München, 17.(Eine gefährliche Unſitte.) Ein 18jähriger Maler pflegte vor dem Einſchlafen bei offenem Licht im Bette zu leſen. Dieſer Tage ſchlief er nun beim Leſen ein, ſtieß im Schlaſe das Licht um, ſodaß es in das Bett fiel und dieſes im Handumdrehen entzündete. Der Brand wurde von den Hausetuwohnern bemerkt. Der Maler erlitt ſchwere Brandwunden und mußte aus ſei— ner Wohnung in der Dachauerſtraße ins Kranken— haus eingeliefert werden Nov 16. Nov.(Ausſchluß aus der vom Bezirksſchöffengericht in Unterſchlagung zum Nach⸗ des Kreiſes Groß- veruritilte Raunheim, Partei.) Der Darmſtadt wegen teil der Ortskrankenkaſſe Gerau zu 4 Monaten Gefängnis l Beigeordnete Schnell iſt aus der ſozeem. Partei ausgeſchloſſen und von dieſer aufge fordert worden, ſein Amt als Beigeordneter freiwillig niederzulegen Diez b. Limburg, 18 Nov Mörder.) Dieſer Tage gelang lichen Mörder dem D r Landeszuchthaus zu entkomm Beim Rundgaſig Freiep er⸗ reichte er die Mauer, gewann die Höher und lief ſich mit Hilſe eines Baſtſelles hinab Schwer verletzt erreichte der Flüchtling das Freie. nn aber nach kurzer Zeit überwältigt und wieder int Zuchthaus eingeliefert werden (Ein gefährliches einem gefäb' aus im pünktlich um 7½10 Uhr. Lokale Nachrichten. Viernheim, 19. November. „ Neuer Roman. In heutiger Ausgabe beginnen wir mit dem Abdruck eines neuen Ro⸗ mans,„Ein Fetzen Papier“ von Thea Malten. Wir hoffen, mit dieſem Roman den Geſchmack unſerer Leſer getroffen zu haben. » ODeutſche Jugend kraft. Der Auftakt zum neuen Sportplatz der D. J. K. vollzog ſich, wie angekündigt, am Kirchweih⸗Dienstag Morgen Sicher haben unſere Jungbauern am vorausgegangenen Tage auf J Stündchen Tanz verzichtet, denn ſonſt hütte nicht alles wie am Schnürchen gehen können. In der Tat, ſie haben alle Erwartungen über⸗ noffen. Nicht weniger als 31 Pferde konnte man vor den Pflug geſpannt ſehen. Es war ein Ereignis, das ſo richtig in die Kirchweih ⸗Stim⸗ mung hineinpaßte. Wer nicht gerade zu den Schläfern zählte und Zeuge dieſes Treibens war, wird ſicher die D. J. K. zu ihrem guten Griff, den ſie gemacht hat, beglückwünſchen. Drei Stun den angeſtrengter Arbeit und die ganze Fläche, eiwa 200 ar, lag eingeebnet dar. Allen denen, die mitgeholfen haben, insbeſondere der Jung ⸗ bauernſchaft, ſowie den grau⸗ und weißbehaarten Vätern, für ihre bereltwillige Mitarbeit an dieſer Stelle ein Wort aufrichtigen Danles. Der erſte Schritt wäre ſomit getan. Mögen die angefan⸗ genen Arbeiten nun rüſtig fortſchreiten, damit der langerſehnte Platz recht dald zum Spiel frei ge⸗ geben werden kann, auf daß der Ruf, der heute mehr denn je durch die deutſchen Lande geht, zur Tat wird:„Schafft Uebungsplätze für unſere Jugend!“ * Unverſchämter Bettler. Am geſt⸗ rigen Tage klopfte an der Tür elner hieſigen Familte ein Bettler an und bat um ein Almoſen. Er bekam eln Geldgeſchenk. Als der Bettler ſah, daß im Hauſe gerade geſchlachtet wurde, ver⸗ langte er noch ein Stück Wellfleiſch. Der Metz⸗ ger, der ihm entgegnete, das Weufleiſch ſel be⸗ reits alle, erhielt von ihm einen Fußtritt an den (Leib. Die Polizei, die ſich des rablaten Geſel⸗ len annahm, ſtellte ſeſt, daß er ſchon allerhand auf dem Kerbholz hat. Er kam in Gewahrſam. Es iſt durchaus begreiflich, wenn viele Menſchen, wo früher keiner vergebens anklopfte, heute nichts mehr geben. * Jus Land Abd el Krims gefühet, wird derjentge, der über Nachkirchweihe dem „Central⸗Theater“ einen Beſuch abſtat⸗ tet.„Baroccs“ oder„Das Geheimnis der Rabta“ heißt das ſelten ſchöne und abenteuerliche Film⸗ werk. Als 2. Schlager„Seine Frau— meine Frau“ ein tolles und ſenſationelles Luſplel. Dazu die neueſte Ufa⸗Wochenſchau. Eln Rleſen⸗ programm in 15 Akten. Näheres ſiehe Inſerat. » Die eiſerne Braut, ein Großftlm, der vom Schicksal unſerer deutſchen Schiffe und unſe⸗ rer blauen Jungens eine packende Sprache redet, läuft ab heute Abend im„Union⸗Theater.“ In den Hauptrollen die bekannteſten deutſchen Fllmgrößen. Außerdem ein wunderbares Bei⸗ programm. Siehe Inſerat * Schweinemarkt in Weinheim. Auf dle diesdezügl. Bekanntmachung in heutlger Nummer wird aufmerkſam gemacht. m g J1., 1. Ecke Breitestrahe. nsch Nannen ö Schon jetzt bei Schuhbaum 20 Weinnechten einkaufen ringt groge Voſteile! Lack-Spangenschuhe teilwels.Seltendufchbruch, geschwelfter oder Block- 1 Absatz Lack-Zugschuhe besondets schöne Mo- delle, oder Bloc-Absatz 10.50 eschweilfter 3 000 mit geschWeiftem Absatz Lack-Spangen- oder Zug- Sonune 7 e 2.50 mit WIdleder-Elnsatz. Herren-Lack-Halbschuhe 5 0—8 12.50 WIdleder Spangenschune (auch Zugschuhe), ge- 1 0.50 schwelfter Absatz, beste Paßform Wiꝗdleder-Zug-u. Spangen Schuh satz, besond. gute Qualſt. geschweifter od. bc. 2. Absatz udleder Spangenschune Aeg Une, 1450 Herren-Lack-Halbschuhe ganges eee. 50 neues Model Warme Hausschuhe: Niesen-Au SWS ZU bekannt Dilligsten Preisen 2