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Wir mußten die Wahrnehmung machen, daß die Rückſtände an Gas- und Stromgeldern in letzter Zeit derart überhand genommen haben daß wir uns genötigt ſehen, mit den uns zu Es dürfte jedem klar ſein, daß unter dieſen Umſtänden nicht weiter gewirtſchaftet werden kann, zumal wir den Strom und nunmehr auch das Gas am Monatsende unſeren Lieferwerken ſofort bezahlen Gebote ſtehenden Mitteln einzugreifen. müſſen. Um Weiterungen zu erſparen, geben wir den Rückſtändigen eine letzte Zahlungsfriſt bis Wer bis zu dieſem Zeltpunkte keine Zahlung geleiſtet hat oder für 25. November l. Irs. mehr als einen Monat mit Gas oder Stromgeld im Rückſtande iſt, hat unnachſichtlich die Einſtel⸗ lung der Belieferung zu gewärtigen. Viernheim, den 18. November 1926. Heſſiſche Bürgermeiſterei Viernheim Lamberth. 7 sich von unserer Küchen un T rucnhelung⸗ von Aerztekommiſſionen beſtätigt ohne Operation, ohne Berufsſtörung ſodaß ſelbſt Aerzte ſich und ihre Familien von uns be⸗ handeln laſſen. Offentliche Dankſagungen dortiger Gegend: Auch mein 13jähriger Sohn iſt in nicht ganz 3 Mona ten voll ausgeheilt. Dr. med. L., Elzbach/ Bd. 4 4. 26. Leiſtenbruch behaftet. Der Heilvorgang ſchritt ken i/ Bd. 31. 3. 26. digte Zeugniſſe Geheilter liegen vor. Sprechſtunden unſeres approbierten, ſpeziell aus⸗ gebildeten Vertrauensarztes in: Weinheim: Bahnhofs⸗Hotel, Dienstag, den 23. November, nachm. 2 bis 7½ Uhr. Mannheim: Unlon⸗Hotel(am Hauptbahnhof), Donnerstag, 25 Nov. vorm. 8½½ bis 12, a nachm 2—.7¼ Uhr. „Hermes! Aerztliches Inſtitut für orthopä⸗- diſche Bruchbehandlung, Hamburg, Esplanade 6. (Dr. H. L. Meyer) Wir warnen vor Pfuſchern, die uns nachzumachen ver- ſuchen, ohne den Kernpunkt der Sache überhaupt zu kennen. -Musikapparate und Musikplatten Pianos elektr. Pianos Ratenzahlung! IPärlophonmusikhaus E.& F. 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Schweſter Joſepha fragt da noch keine Depeſchen ie hat denn die Gemeinde bekannt ſind: geſtimmt?“ Gemeinde für die Schweſter Joſepha „Die Hälfte Der entrü Vor⸗ gang dem Gemeindevorſteher, worauf der Ge⸗ 0 uns hat die Hälfte der Enteignung geſtimmt.“ der Gemein de ſind Eſel.“ Der Gemeindevorſteher begeg— nete ihr anderen Tages, teilte ihr mit, daß ſie 5 verurteilt werden würde. Vermittler betonte er, rauf der Gemeinderat wohl von würde. Schweſter Joſepha 0 entſchloſſen: erkläre hiermit feierlich mein de ſind keine bvorſteher erklärte erfreut, er verklagt werde und zu einer großen Geldſtrafe 0 Als wohlwollender wie unangenehm ihm die Sache ſei, und er ſchlug der Schweſter vor, die Beleidigung ſofort zurückzunehmen, wo⸗ der durchaus Abſtand nehmen überlegte ſich den Augenblicke und ſagte dann kurz „Gut! Ich nehme es zurück und : Die Hälfte der Ge⸗ Eſel!“ Der Gemeinde— ſei zufrieden, daß berechtigten Strafverfolgung Fall einige die Schweſter ſo vernünftig ſei, nachzugeben. Hierauf beſchloß nächſten Sitzung, der gegen der Gemeinderat in auf die Privatklage die Schweſter Joſepha zu verzichten, weil ſie ihre Beleidigung der Gemeinde zurückgezogen babe! Sehenswert iſt das ſchalkhafte Lächeln von Schweſter Joſepha, wenn ſie dieſe wahre Geſchichte erzählt. Ihre Freundſchaft mit der Gemeinde iſt wiederhergeſteüt, der Friede ge— ſichert! Bis jetzt iſt noch nirgendwo etwas geworden, waren, Goldſieber in Piemont. In Italien iſt man gegen Nachrichten über Goldfunde ſehr mißtrauiſch. Mit Recht. aus der Sache das heißt, die Ergebniſſe ſofern ſie nicht überhaupt aus der Luft gegriffen waren, derart gering, daß im Ernſt nicht an eine gewinnreiche Ausbeutung gedacht werden konnte. Vor einigen Monaten 5 wurden Goldfunde im italieniſchen Karſt ge⸗ 10 000 Einwohner zählende Ortſchaft hatte damals mit Bewilligung der meldet. Man hat nichts weiter davon gehört. Diesmal aber ſcheint es ernſt. Vor einigen Tagen erſchien in italieniſchen Zeitungen ein erſter kurzer Bericht über Goldvorkommniſſe in Piemont, und nun liegen bereits ge⸗ nauere Angaben vor, nach denen man ſich über den Sachverhalt ein Bild machen kann. Die Goldfunde liegen in der Provinz Tu⸗ rin, Bezirk Suſa, im oberen Sangonetal. Sammelpunkt der Goldſucher iſt die ungefähr Gia-⸗ veno, am Talausgang gelegen. Schon vor 50 Jahren war in der Gegend nach Gold ge⸗ graben worden. Eine franzöſiſche Geſellſchaft italieni⸗ ſchen Regierung einige Monate lang geſchürft, aber die Arbeiten wieder einſtellen müſſen. Diesmal iſt der Antrieb von einem Pfarrer ausgegangen, dem ein richtiger Bergmann mit Namen Giovanni Ruffinati zur Seite ſtand. Vor drei Jahren gelang es ihm, 450 Beſitzer eines 200 Hektar umfaſſenden Gebie— verlängert worden. les zu überreden, und von der Regierung eine Schürfbewilligung zu erhalten. Dieſe iſt nach Ablauf der zwei Jahre um ein weiteres Jahr Im dritten Jahr far Ruffinati Mineralien, beſonders Eiſenkies u. Quarze, die Gold⸗ und Silberſpuren aufwie⸗ ſen. Er ſetzte ſich mit dem bekannten italieni⸗ ſchen Geologen Prof. Mario Felici ins Ein⸗ vernehmen, der nach Giaveno reiſte, dort die Funde unterſuchte und nun öffentlich bekannt gibt, daß es ſich um ein bedeutendes Goldvor⸗ kommnis handele, deſſen Natur denjenigen von Mexiko, Bolivia und Peru gleichlomme. Es ſcheint ſich ſomit um Waſchgold zu ha⸗ deln; als vorläufiger Ertrag werden zwei Gramm Gold auf eine Tonne Material ange⸗ geben. Profeſſor Felici ſpricht von einem Edelmetallgehalt von 3741 Gramm auf die Tonne. Bei der Regierung in Rom ſind auf Erſte und älteſte Zeitung am Platze. 117.— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Amt Frankfurt a. M. Schlachtfeld durch Mut und ſtetigem guten Humor ausgezeichnet „Bei Schweſter Joſepha ſofort ——— Sams ta — Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und de⸗ Polizeiamts Viernheim Schriftleitung, Druck und Verlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle: Rathaus ſtr. 26 ———— g, den 20. November 19 26 f 43. ahrgang ä———— Grund diefer Wefunde 7 1 16995 Schürfgeſuche eingegangen. Es verlautet, da 400 1 nächſter Zeit die Goldwäſcherei in der Gegend großzügig betrieben werden ſoll. Den Goldwäſchern wird ein Tagesertrag von 18 Gramm Gold in Ausſicht geſtellt, abgeſehen von der Verwertung des nicht unerheblichen Silber⸗ und Nickelgehalts, den Prof. Felici im Material nachgewieſen hat. Eltern als Nichter ihrer Kinder. Die bedrohliche Zunahme der Verbrechen oon Jugendlichen in den Vereinigten Staaten hat einen Richter in Colorado dazu veran⸗ laßt, eine neue Form der Prozeßordnung ein⸗ zuführen, in der die Eltern für die Untat ihrer Sprößlinge verantwortlich gemacht werden. Der Schöpfer dieſer eigenartigen Methode iſt der Richter Frank G. Mirick, der ſich bei einem Prozeß gegen 5 Gymnaſiaſten aus den beſten zmilien die Väter und Mütter als Beiſitzer zusſuchte. Die Jungen, die 13—15 Jahre alt ind, hatten ſich zu einer Einbrecherbande Zu⸗ ammengetan und verſchiedene Räubereien,; owie Einbrüche ausgeführt. Sie waren ge⸗ tändig und erzählten, wie ſie an den Stra⸗ zenecken ihre Verbrechen verabredet tte wie ſie nach dem Gelingen der erſten Ein⸗ brüche einen Präſidenten, einen är u einen Schatzmeiſter wählten, und wie ſie einige der Mitglieder der Bande hinauswar— fen, weil ſie den Raub für ſich behielten und nicht gleichmäßig unter alle verteilten. Nach dieſem eingehenden Geſtändnis wandte ſich der Nichter an die Beiſitzer und ſagte: „Sie haben nun den beklagenswerten Tiefſtand geſehen, der in unſerer Geſellſchaft herrſcht. Unſere Behörden, unſere Kirchen und begreifen nicht den Ernſt der Lage, ſie ſcheinen zu denken, es handele ſich Im nichts ungewöhnliches. Sie, die Eltern dieſer Verbrecher, tragen den Geiſt des Jazz und des unbedenklichen Genuſſes in ihre Heime und überall hin, aber die ganze Bür⸗ gerſchaft iſt in ihrer ſittlichen Haltung nicht beſſer. Was wollen Sie, daß mit Ihren Söh⸗ nen geſchieht? Sie ſind dafür verantwortlicher als irgend wer anderes.“ Die Eltern ſprachen in ihrer Eigenſchaft als Richter das Schuldig aus; ſie forderten, daß der Anführer in eine Fürſorgeanſtalt ge— bracht und daß den anderen eine Bewäh— rungsfriſt eingeräumt werde, während deren ſie, von einem der Eltern begleitet, wöchent lich einmal vor Gericht erſcheinen und Bericht über ihr Verhalten erſtattet werden ſoll. Der Richter erklärte dieſes Urteil für rechtskräftig und ſagte: „Wir werden unſere Familien dieſe Knaben beobachten wie ein Arzt einen Fieberfall. Zeigen ſich An⸗ zeichen der Beſſerung, dann werden wir mit dieſer Methode fortfahren, aber wenn ſie Zei chen ſittlicher Erkrankung aufweiſen, werden wir andere Methoden anwenden. Das Schick⸗ ſal Ihrer Knaben liegt in Ihrem Heim. Seien Sie ihnen Gefährten, ſprechen Sie ſich mit ihnen aus, erringen Sie ihr Vertrauen und machen Sie ihnen das Leben zu Hauſe lieb!“ Ein heldenhaftes Kindermädchen. Dieſer Tage ging ein 16jähriges Kinder mädchen in Wien mit den beiden ihrer Obhut anvertrauten Kindern ſpazieren. Ein ſechs honate altes Mädchen lag im Kinderwagen, einen dreijährigen Knaben führte ſie an der Hand. An einem Straßenübergang bog ein ſchwerer Bierwagen in ſcharfem Tempo um hätten, J Sekretär und — ronnten in umferem geſchäftlichen Leber man⸗ ches vereinfacht— amerikaniſiert— werden. Auch in anderer Beziehung ließe ſich vielleicht das eine odet das andere finden, was der Nachahmung wert iſt. Vor vielem möge uns ö ein gütiges Geſchick bewahren. Gerade einige der wenigen nachahmungswürdigen Dinge finden in Europa Schüler. Vor etwa fünf Jahren fingen die Verbrecher in Ame mika an, ſich zur Ausführung ihrer Taten in großem Umfang des Kraftwagens zu bedie⸗ ſo⸗ ſten Tageslicht herübergemeldet wurden. Es wurde drüben erſt etwas beſſer, als ſich die Polizei derſelben Methode diente. Wie vieles Amerikaniſche hat nun auch dieſe Art des„leichten Gelderwerbs“ Europa gerade in der letzten Zeit Schule ge⸗ macht. Vor allem in England mehren ſich ſol⸗ nen. Es verging kaum ein Tag, an dem nicht, Meldungen von frechen Raubüberfällen, gar Morden in belebten Straßen, beim hell⸗ zur Abwehr be in che Fälle in erſchreckender Weiſe. Der Ueber fall, den zwei Frauen auf ein Poſtauto noch: vor wenigen Tagen verübten, iſt nur ein Bei⸗ ſpiel von vielen. Nachdem in England zuerſt, genau wie in Amerika, die Verbrecher ihre Raubzüge im Innern von Städten ausführ⸗ ten, häufen ſich neuerdings die Meldungen von Ueberfällen auf dem Lande. Der eben er⸗ wähnte Fall, bei dem den Banditen reiche Beute in die Hände fiel, hat der engliſchen Preſſe Gelegenheit gegeben, ernſtlich zu die⸗ ſer Frage Stellung zu nehmen, und die vielen Briefe und Artikel geben Zeugnis davon, daß die öffentliche Meinung in England ſich d Gefahr voll bewußt iſt und energiſche Maß— nahmen zur Abwehr von der Polizei ver— langt. Man fordert, alle Polizeiſtationen mit Kraftwagen oder Krafträdern auszuſtatten, die gegebenenfalls ſofort die Verfolgung auf nehmen können, denn, ſo wird geſchloſſen, ſ bald ſich die Verbrecher einer gutorganiſierten Abwehrwaffe gegenüberſehen, wird die Zahl der Verſuche und damit der Verbrechen auto— matiſch eingeſchränkt werden. So„verameri kanert“ auch der Kampf zwiſchen Verbrecher— tum und Polizei in Europa täglich mehr. Der Pelz und das Theater. Der Pelz wächſt ſich anſcheinend zu einem Sorgenkind unſerer Damen aus, wenn ſie ins Theater gehen. Zu einer eleganten Frauen— erſcheinung gehört im Winter, das wird jeder zugeben, ein Pelz. Gibt es etwas, was den bunten Glanz eines Abendkleides, was ent— blößte weiße Schultern beſſer hebt, als ein ſchwarzer oder brauner Pelz, wenn er nac läſſig über dieſe Schultern gelegt wird? Schon feit einigen Jahren iſt Pelz große Mode ge— worden, Abendmäntel ohne Pelzgarnierungen ſieht man kaum, und die Pelztiere aller Län— der haben ein bedrücktes, aber dafür vielfar biges Daſein, denn man färbt ſie mit allen möglichen Schattierungen. Sogar unſere Ka ninchen und unſere arme Hauskatze müſſen dafür herhalten. Wenn nun die Dame im vo len Glanz ihres Pelzmantels in die Garde— roberäume unſerer Theater kommt, wird ihr meiſtens bemerkt, daß man die Pelzmäntel nur aufbewahre, wenn auf Schadenerſatz bef etwaigem Verluſt verzichtet wird. Der ange— botene Erſatz in Geld iſt ja überhaupt ſo ge⸗ die Ecke. Das Kindermädchen erkannte, daß es jum Ausweichen zu ſpät war; es hatte nur den einen Gedanken, die Kinder zu retten. Es gab dem Kinderwagen mit aller Kraft einen Stoß, ſodaß er aus dem Bereich der Gefahr kam, umd ſchleuderte den kleinen Knaben hin⸗ ter ſich auf den Bürgerſteig. Im nächſten Augenblick ſtampften die ſchweren Pferde über das Mädchen hinweg. Es ſtarb auf dem Weg zum Krankenhaus. Der Wiener Stadtrat ließ dem Mädchen ein Ehrengrab errichten und Tauſende und Abertauſende er— wieſen ihm am Tage der Beſtattung die letzte Ehre. Stundenweit waren Teilnehmende ge— kommen, um einen Kranz auf das Grab zu legen. Der Hügel iſt weithin kenntlich durch einen Berg von Blumen. Verbrechen mit Hilfe von Kraftwagen. In Europa greift eine Stimmung immer mehr um ſich, die ſich dahin zuſammenfaſſen läßt:„Wir Europäer veramerikanern täglich mehr.“ Von vielen wird das begrüßt und es läßt ſich tatſächlich manches dafür ſagen: ſo ring, daß er für den Verluſt eines wertvollen Pelzes ernſthaft gar nicht in Betracht kommt. Was machen? Die Aufbewahrung in ſo man— chen Theatergarderoben, die immer eng und überlaſtet ſind, flößt ohnehin nicht viel Ver— trauen ein. Man kann den Standpunkt unſe— rer Theater und der Garderobeaufſicht ver⸗ ſtehen, die da die Verantwortung ablehnen. So entſchließen ſich viele Damen, ihren Pelz mit ins Parkett zu nehmen, was man in die⸗ ſem Winter recht oft in den Berliner Thea— lern ſieht. Die Wahl hat ihre Nachteile, die Eleganz des Abendkleides, der Wert anderer Reize werden nun nicht mehr in das Licht geſetzt, das ſie eigentlich haben müßten. Aber wenigſtens iſt der Pelz in Sicherheit, bis er von neuem Sorgenkind wird, ſobald man die Heimfahrt in den überfüllten Autobuſſen, Straßenbahnen und Untergrundbahnen an— tritt. Kürzlich widerfuhr einer hieſigen be— kannten Schauſßielerin mit einem ruſſiſchen Namen ein ärgerliches Pelzabenteuer. Sie hatte gegen Mitternacht ein Kabarett der In⸗ tenſtadt aufgeſucht, wo auch getanzt wurde, jatte auch ihren Pelz mit in den Saal genom— nen und ihn, als ſie ſelbſt zum Tanzen ging, iber ihren Stuhl gelegt nebſt der Handtaſche. Ein ſehr elegant angezogener junger Mann im Smoking kommt nach einiger Zeit, nimmt Pelz und Handtaſche und trägt ſie hinaus. Alle Welt läßt ihn gewähren, da man glaubte er geböre zur Realeitung der Künſtlerin und 0 vermähblen. wolle die Sachen in die Garderobe tragen. Draußen aber wartete ſchon ein Kleinauto mit einem Mithelſer; die beiden Diebe, das wa⸗ ren ſie, ſtiegen raſch ein und verſchwanden. Die Polizei ſucht ſie heute hoch. Vom Schwarzen Meer bis Aachen als blinder Paſſagier. Der blinde Paſſagier, den man neulich auf dem Aachener Hauptbahnhof gelegentlich einer Zugreviſion des D⸗Zuges 55 Budapeſt⸗ Oſtende entdeckte, iſt ein 20jähriger aus Jugo⸗ ſlawien ſtammender Mann. Er weiß nicht, wann er geboren iſt, und gibt an, in Arad (Rumänien) den Zug beſtiegen zu haben, in umbequemſter Lage unter einem Wagen, in ſtändiger Lebensgefahr befindlich, dem Hun⸗ zer, Durſt und der Kälte ausgeſetzt, hat er die lange Strecke von Rumänien(Oſtbalkan)⸗Ser⸗ mm Ungarn und weiter Wien—Nürnberg⸗ Frankfurt a. M.— Köln— Aachen zurückgelegt. Er befindet ſich zurzeit im hieſigen Unterſu⸗ chungsgefängnis und wird wegen unerlaubter Ueberſchreitung der deutſchen Reichsgrenze in Paſſau(Bayern) im Strafbefehl mit einer durch die Unterſuchung verbüßten Haftſtrafe bedacht, dann ſoll er in ſeine Heimat abge⸗ ſchoben werden. Hochzeit des Sultans von Marokko. Seii einigen Tagen liegt über den Straßen und Paläſten der marokaniſchen Hauptſtadt der feſtliche Glanz der Hochzeit des Sultans und ſeiser drei Söhne. Eine ungeheuere Menſchen⸗ menge iſt aus allen Himmelsrichtungen, weil über die Grenzen des Landes hinaus, herbei⸗ geſtrömt, um den feierlichen Zeremonien der, fürſtlichen Familie, den Prozeſſionen, FJat⸗ kelzügen und dem bannergeſchmückten Bild der feſtlichen Stadt beizuwohnen. Man hatt die Hochzeit der drei älteſten Prinzen auf den Oktober anberaumt, mit den Vorberer⸗ tungen zu den voroeſehenen phantaſtiſchen Feierlichkeiten, die ſie in allen Farben ſchildert Und gleichſam, um dem Beginn der Feierlich⸗ keiten ſeinen königlichen Siegel aufzuprägen, hat der Sultan Moulay ⸗Jouſſeff ſelbſt am 25. Oktober, drei Tage vor der Hochzeit ſeiner Söhne, ſeine zweite offizielle Ehe mit Aicha, die ehemalige Gemabſin Moulay-Hafids, eines Bruders des Sultans und ſeines Vor- gängers, der als Folge einer fremdenfeindliche Revolte ſeines Amtes entſetzt wurde, und ge⸗ genwärtig im Exil, auf ſeinem Landaut nahe von Paris lebt. Seit langem ſoll der Sultan den Wunſch geäußert haben, eine zweite Ge— mahlin zu erwählen. Der Koran ermächtigt ihn dazu. Die Dienerinnen des Harems ſind nicht mehr jung, die dem edlen Geſchlecht der Ouled-Nails entſtammen, niemand aber dachte an die ehemalige Gattin des verbannten Ex— ſultans. Am 20. Oktober erſt verbreitete ſich wie ein Lauffeuer die Nachricht durch die Stadt: Mouley-Jouſeff wird ſich mit Aicha Jeder Lärm am Tage der Hoch— zeit wird mit Vorſatz unterdrückt. Der Sul⸗ tan befahl, daß die Zeremonie in kußerſter Stille ſtattfinden ſollte. Etwa dreißig Per— 28. fonen, die Nöchſten des fürſtlichen Hofes und ſeiner Familie. waren Zeugen des feierlichen Aktes in der Moſchee, die mit den erleſenſten Teppichen geſchmückt war. Weder am Vor— abend noch am Hochzeitstag konnte man in Marakeſch feſtſiche Prozeſſionen wahrnehmen. Kein Salvenſchuß ertönte, und die Eingebore— nen hüteten beſorat die ſchwüle Stille des er— drückend heißen Tages. Der Suftan beging den Tag in gleicher bibliſcher Einfachheit. Am Vorabend der Vermäblungszeremonie beſuch— te er die großen Moſcheen der Stadt und wohnte der Opferung von neun heiligen Stie— ren bei, die ihm zu Ehren erfolgte. Sodann gab er den Befehl, daß das Fleiſch der Stiere unter die Bettler verteilt werde, die in Scha— reu von allen Gauen Marokkos herbeigekom— men waren, um an der prinzlichen Hochzeit teilzunehmen. Die Schar dieſer Bettler, dieſer elend Zerlumpten, die auf Krücken, blind, gig, völlig verwahrloſt herbeigeſtrömt en, um die Segnungen der fürſtlichen, Vermählung zu empfangen, zählte nach Tau⸗ ſenden. Endlich war ihre Stunde gekommen. Seit einem Monat lebten ſie in dem Gedau⸗ ken an die Beute des Feſttages, ſie wurden ge⸗ ſpeiſt bis zum Sattſein, ſie bekamen Kleider, ſie ware Gäfte an der Tafel, ſie empfingen Al⸗ moſen, ohne ihre Hände auszuſtrecken. Mau gab ihnen ein Feſt, damit über die Ehegat⸗ ten die Segnungen des Himmels und Allahs kommen mögen. ö Der Liebesroman des e eee Gegenſa uu den romantiſchen Liebes. 55 77 Heinen und Großfürſten. die uns