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Der Vorſtand. „. ee „ 1„ een, 77 7 9 29.„„. t CNS cDrNACAT S1 jug endl. FHForni. 16.0 1 Delour de laine-Baciischmaniel= nit Pelabesatæ 4. 1 1 11%—565„56„ „%%%, 1 974 2 8 1 7 7 28 1 ,7˙7 29 5 7 875 — 221 „ eas U 27 2 22 990% r. Delour de jamèe-Fruenmamniel mit breitem Pelahragen Solicter Frauen-Manfe! ö in hrima Velotn de lane, Oltomanè od. Nihs Y. o Fra uen-Mamlel weite Born: Ottomane od. Ribs, init. breiteni Belabragen 59.00 Eleganter Mane! neueste Form, reichlicſi niit Pels verbrumt 79. 00 Sedluisch- und Pelæ eln Eiauscg- Morgenrot aue kon&. 90 Flqusch-MOrSEDhTO CN* vu schbner Garnierung. 19.50, 7.50, 6. 90 Fduscg-Morgenroce reine olle Li. 50 Morgemroc ele gaut Mallasse. m unserer grogen Ahfenlung „„%%%* 14 0„„„ 90 Mnfel 26.80 f eroße Ausmaß in Möorgentöcke ... 36.00 „ners 1 9297 7 — „ * 7 7 „ t 7 0 , 7 „ 9 222 2 0 5 U Mannneim. Hepplerstr. 19 2 Min. v. Hauptbahnhof erteilt auf Grund jahr— zehntelanger Handelsun— terrichts- u. 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Für die katholiſche Kirche Viernheim: Wolf, Pfarrer. 1 7— u iſt wieder aufgebaut und wird über Winter geheizt. Kegelfreunde ſind hierzu herzlichſt einge— 2 Knobloch, zum Kaiserhof. % e„„ 76971 5 %„„* 9 „eee eee e e N 2 W bc S 288 i Erg 1 70 DEI K A Stil foim, unten artsgiebogt. Tanæleleicl aus guleni Creps de; cliine, Schwer. Crep de chinè Tanækleid Dollleleidd aus guten Rißs- Buß illon, Jugendliches Dollkleid Frauenleicl Riss Frauenkleid PulilCDer Hole anit Seide, mii Pęlabesatæ 9 5 D UllobDer Kragenfor ns, ni. Guiel, indanturen Mi 5 Eq. Pulloper fur Danes. Herren . Sor Hůacken mit Pelz, ꝛicheste Form IA. O „„eee N 8 9 9 * Kleider 3 29.350 29.00 17. 30 23.30 nit reicher Perlsticherei. 39.50, nit doßbeltem Hranseurocſe mit Pliss roc. 93 N 8 69 7560 4 Hlusen form, auit Stiche ei 41„% 4„ „14 * 42 NN 4 lotie Horn, it Bugelſalion 7 77 ,,“ * r Solide Form, beste FVerurbheitung. Strickwaren e * 850850 190 980 1 44.06..“ 7 IA 21 vielen Hurben id Grôßen 1 8 7.0 50 * „ 70 5. 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Um im Erinnerungsleben der Kindesſeele die Weſenheit der Verſtorbenen, die das Kind noch kannte, von denen es Güte empfing, wachzuhalten, bedarf es nur eines feinen Her- ausfühlens der Züge, die dem Kind an dem Toten lieb waren, eines zeitweiligen erin— nernden Erwähnens ſeiner Perſönlichkeit, die ſich dem Kinde in unſcheinbaren Dingen of— ſenbarte, vielleicht nur in einem Märchen, das der Verſtorbene dem Kinde erzählte, einem Spielzeug, das er den kindlichen Wünſchen ablauſchte, irgend einer Aeußerung liebevol— len Eingehens auf alles, was das Kind be— wegte. Viel ſchwerer iſt es, die Seele des Kin⸗ des vertraut zu machen mit den Verſtorbenen, die es niemals ſah und die vor Jahren zu innigſtem Verbundenſein mit dem Kinde be⸗ rufen waren. Wievielen Kindern ſind Vater und Mutter vor dem Erwachen ihres Be— wußtſeins geſtorben, und es iſt niemand da, der ihnen ſpäter ein inneres Bild der Heim— gegangenen geben kann oder will. Und doch iſt die Kindesſeele ſo leicht zu gewinnen in den erſten Jahren ihres Seins und wird in rei— ſeren Jahren Gehörtes mit Erlebtem verwe— bon. Ich weiß aus eigener Kindheit, daß mir die Geſtalt eines im Jünglingsalter verſtor⸗ benen Bruders meiner Mutter immer geiſtig bor Augen ſchwebte, ich hatte von ihm gehört, ein Bild geſehen und fühlte mich ſo ſtark an⸗ gezogen von ſeinem Blick. Ich verwob dieſen Blick innerlich lange Zeit mit dem Antlitz Gottes, den ich in gleichen Regionen zu fin⸗ den glaubte. Ebenſo wird ein Bildnis der verſtorbenen Mutter über dem kleinen Bett, ein Sprechen von ihr, ein Erzählen kleiner Einzelheiten ihres Weſens, die das Kind be— greifen kann, die an ſein Gemüt rühren, und ihm die Gewißheit geben, daß im gleichen Sternenhimmel, wo ſein kleines Herz Gott und das Chriſtkind ſucht, die Mutter in wa⸗ chender Liebe ſeiner gedenkt, in ſeiner Seele ein Gefühl hingebender Zärtlichkeit für die Tote erwecken. Das Kind wird ja nicht arm im Bewußtſein, daß ihm früh die Mutter ſtarb, der eigentliche Verluſt wird ihm dann klar, wenn es, von ſorgender Liebe umgeben, von der Toten hört, vielleicht in der Abend— ſtunde, weich gebettet in den Armen einer nahen Verwandten, einer zweiten Mutter, die allerdings großzügig genug ſein muß, ſich durch den Vater des Kindes erſt ſelbſt ein Bild der Verſtorbenen zu ſchaffen. Das Kind fühlt ſich in ſolchen Augenblicken dem Himmel und ſeinen Sternen inniger verbunden als andere Kinder, und ſein religöſes Gefühl wird früher erwachen, ſeine Phantaſie wird bald die Mutter Gottes und die eigene Mut— ter mit gleichem Heiligenſchein umgeben. Und ſpäter wird ein ſolches Kind vor dem Tode weniger erſchrecken, als andere Kinder, ihm iſt es vertraut, daß man von Verſtorbenen pricht und ihre Seele leuchten läßt über die irdi⸗ ſchen Tage. Sollte das Kind wirklich in er⸗ ſchütternder Weiſe den Tod im engſten Kreis mit Bewußtſein erleben müſſen, wird aller⸗ dings ein tieferer Ernſt, als in anderen Kin⸗ dern, in ihm aufwachen im Gedanken an den frühen Tod des Vaters oder der Mutter, del ſen Dunkelheit und Schrecken ihm erſt jetzt klar wird, aber auch dieſe Dunkelheit wird ſich mildern im Erinnern aller geheiligten Stun⸗ den, in denen das Kind von frühester Jugend an voller Andacht von den Toten erfuhr und ihr Gedächtnis feierte, wo ſeine kleine Seele die ſehnſuchtige Liebe der Heimgegangenen aufnahm, die ihm geſpendet wurde, als es noch nichts davon empfand. Wer ſich einmal hineinfühlt in eine Mut⸗ ter, die ihr Kind im Bewußtſein des nahen⸗ den Todes zurückgelaſſen, muß um ihretwil⸗ len ſchon im Kinde die bleibenden ſeeliſchen Werte ihres Innenlebens lebendig werden laſſen, leben und ſterben wir doch alle nur in in der zitternden Hoffnung, auf ein ewiges N ſtehen unſerer Seele, ein Fortwirken ihrer tiefſten Kräfte nach dem Tode und was un⸗ ſere Seele ſich bewahrte aus dem Innenleben der Verſtorbenen, ſoll und muß ſie weiterge⸗ ben an Kind und Kindeskind, die ja berufen ſind, es aufzunehmen, deren Seelen vielleicht den Verſtorbenen näher und verwandter ſind, als unſere eigene Seele. 1 wöchentl. Samstags das acht rplan ſowie einen Wandkalender.— Annahme von Abonnements täglich — Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermei liebteſten Brüder! Sind nicht ſie es, eitige iAuſtrierte Sonntagsblatt„Sterne Samstag, den 27 November 1926 Bibliſche Leſungen. Verachtet die Armen nicht! Meine Brüder, haltet doch den Glauben an ruſern Herrn der Herrlichkeit Jeſus Chriſtus frei gon Menſchenrückſichten! Denn wenn in eure Ver⸗ ſammlung ein Mann kommt mit goldenem Ringe und in prächtigem Gewande, und es käme auch ein armer in ſchmutziger Kleidung, und ihr ſchauet zuf den, der das prächtige Gewand trägt, und ſprecht zu ihm: Hier iſt ein guter Platz für dich! ſaget aber zu dem Armen: Stelle dich dahin! oder Setze dich hier unten an meinen Fußſchemel! ver⸗ urteilt ihr euch da nicht ſelber und ſeid Richter nit ungerechten Grundſätzen? Höret, meine ge- Hat Gott nicht die Armen in dieſer Welt ausgewählt zu Reichen im Glauben und zu Erben des Reiches, das Gott denen ver⸗ heißen hat, die ihn lieben? Ihr aber habt den Armen verunehrt. Sind es nicht die Reichen, die euch unterdrücken und euch vor Gericht ziehen? die den guten Namen läſtern, nach dem ihr genannt ſeid? Ja, wenn ihr das königliche Geſetz nach der Schrift erfüllt: Du ſollſt deinen Nächſten lieben wie dich ſelbſt!“ ſo begeht ihr Sünde und werdet vom Geſetze als Uebertreter überwieſen. Denn wer das ganze Geſetz beobachtet, es aber in einem Punkte über⸗ ſritt, der hat ſich an allem verſchuldet. Denn der gefagt hat:„Du ſollſt nicht ehebrechen!“ hat auch geſagt:„Du ſollſt nicht töten!“ Wenn du alſo zwar nicht die Ehe brichſt aber töteſt, ſo biſt du ein Uebertreter des Geſetzes geworden. Redet und handelt ſo, wie Leute, die durch das Geſetz der Freiheit gerichtet werden ſollen. Ein Gericht ohne Erbarmen wird der nicht Barmherzigkeit ergehen, die über den Barmherzigkeit geübt hat; aber darf ſich über das Geſetz erhaben fühlen Jakobus 2, 1 ff, Reinigt eure Seelen im Gehorſam der Liebe, in Bruderliebe und liehet einander aus reinem Herzen mit Innigkeit! 1. Petrus 1, 22. Glückſelig, die Gytt fürchten! Glückſelig alle, die Gott fürchten, die auf ſeinen Wegen wandeln! Ja, deiner Hände Frucht wirſt du genießen, glücklich biſt du, und es wird dir wohlergehen! Dein Weib gleicht einer früchterei⸗ chen Rebe im Innern deines Hauſes. Oliven⸗ bäumchen gleich ſind deine Kinder rings um dei— nen Tiſch. Siehe, ſo wird der Mann geſegnet, der Gott fürchtet! Pſalm 127. Zur Lehr. Nüchſtenliebe. Pachomius mußte, einem Aufgebot des Kaiſers Konſtantin zufolge, mit noch anderen Rekruten den Nil abwärts nach Alexandrien fahren. Die jungen Soldaten hatten aber auf der Fahrt ſchlechte Verpflegung. Daher litten ſie großen Mangel, bitteren Hunger. Wie ſtaunten ſie aber, als ſie unterwegs an einer anſehnlichen Stadt anlegten und die Bewoh—⸗ ner ans Schiff kamen und Speiſe und Trank mitbrachten, um die Hungernden zu laben und ſie zu tröſten. Verwundert fragte darum Po— chomius, der damals noch Heide war, was denn das für Leute wären, die Herz gegen ſie hätten, die ihnen bisher doch ganz unbekannt geweſen? Er erhielt die Ant⸗ wort, es ſeien Chriſten, die ſich bemühten, allen Menſchen Gutes zu tun, vorab den Un⸗ glücklichen und Verlaſſenen, und dafür keinen Lohn auf Erden beanſpruchten, ſondern ihren Lohn im Himmel erwarteten. Das ging aber dem Pachomius tief zu Herzen. Kein Wunder alſo, daß er nach ſeiner Rückkehr aus dem Kriege ſich taufen ließ und Chriſt von Schülern, die ihn aufſuchten, der Führer! zum Himmel wurde. ** Mutterliebe und Erziehung. Von J. Adams. Wieviele Töchter und Söhne an eurer ſo⸗ genannten„Mutterliebe“ zu Grunde gehen. Ihr wäret entſetzt, Mütter, wenn ihr es wüß⸗ tet! ** „Ich liebe in meinem Kinde mich ſelbſt!“ ſo handelt die verblendete Mutterliebe. „Ich liebe in meinem Kinde das Geſchöpf Gottes!“ ſo handelt die echte Mutterliebe! ** Eine Mutter wird als Segen ernten, was ſie als Strenge geſät! ** Beobachte nur einmal, liebe Mutter, ob durch reſtloſe Erfüllung aller Wünſche dein Kind auf die Dauer zufrieden und glücklich wird. du züchteſt nur die Begehrlichkeit! ö* ein ſo gutes wurde, dann in die Einöde ging und einer Menge; imer Anzeiger Viernheimer Tageblatt ——— ö — Anzeigenpreiſe: abgeſtuften Rabatt.— Annahmeſ vorher. Die einſpaltige Petitzeile koſtet 25 Pfg., 10 lud für Juſerete und Notizen vormittags 8 Uhr, — Inſerate müſſen bei Aufgabe bezahlt werden, mit ſterei und des Polizeiamts Viernheim (Biernheimer Bürger- Stg.—. Biernh.— die Reklamezeile 60 Pfg., bet Wiederholung „ größere Artikel einen Taß usnahme derjenigen, die in lfd. Rechnung ſiehen. Schriftleitung. Druck und Verlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle: Rathaus ſtu. 88 3. Jahrgang Haſt kein Spielzeug in den Händen, Junge Mutter, drum gibt acht! ö Und ein Menſch wird aus dem Kinde Werden, eh du es gedacht! * Ein offenes Aug für die ganze Welt, Empfänglich Gemüt für das Schöne,— Das dünkt mich ein Erbteil, beſſer als Geld, Für unſere Töchter und Söhne! * Erſt bei der Erziehung unſerer Kinder merken wir oft, wie wenig wir ſelbſt erzogen iſind. * Ein Studium gibt es, das ich jeder Frau empfehle: Möge ſie ſtudieren in des eigenen Kindes Seele! Vunte Zeitung. Ein Sonderling. Der aus Colmar gebürtige deutſche Staats⸗ angehörige Joſeß Matthes wurde von Feldhütern im Walde ſüdlich von Colmar aufgegriffen und auf das Polizeikommiſſa⸗ riat gebracht. Er trieb ſich ſchon ſeit etwa zwei Monaten in den Wäldern zwiſchen Mühlhau⸗ ſen und Colmar herum und führte ein wahres Einſiedlerleben. Als Grund ſeiner eigenarti⸗ gen Lebensweiſe gab er an, einen Abſcheu vor der menſchlichen Geſellſchaft zu empfinden() und ſich deshalb in die Einſamkeit zurückgezo⸗ gen zu haben. Er war keineswegs mittellos und ſuchte menſchliche Siedlungen nur dann auf, wenn er Einkäufe zu beſorgen hatte. Er lebte ausſchließlich von vegetariſcher Koſt u. führte Kochapparat und Zelt mit ſich. Auch eine Flöte hatte er bei ſich. Er gab an, ſeines Zeichens Student zu ſein und die Abſicht zu haben, ſpäter ſeine Eindrücke niederzuſchrei⸗ ben. Die Polizei hat den Sonderling aus El— ſaß ausgewieſen. Ein Schreibkünſtler. Ein Frieſeurlehrling aus Mannheim er- fuhr durch den hieſigen„Generalanzeiger“, daß in einem Orte in der Pfalz eine Stelle als Friſeurlehrling zu beſetzen iſt und ſchrieb nun einem dortigen Freunde folgendes: Mannheim, Kuh 4. Wie ich erfaren habe ſolten in einiche Stelen frei ſein alz Bubikof Schneider. Solſtd du im dreßen haben (ſoll„Intereſſe“ heißen. Die Red.) vür mich mahl nach zuſen ſo währe ich Dir Dangekbar den ich bin witer in der lage daß ich am Samtach aufhören mus weil ich mit mein Schöf Dießput gehabt habe. Du wirſt Schon ſen waß zu machen iſt mit Gruß„„ (folgt Name) geht es (Schlechter bezw. rhafter wohl kaum noch!) fehl Aufwertungsklage gegen die Reichsbank. Vor dem 29. Senat es ſich wieder um Zivilklagen von 1000⸗Mk. Scheinbeſitzern gegen die Reichsbank handelt. Bei den beiden erſten Sachen handelte es ſich 2 um Reſtitutionsklagen, durch die eine Wieder— einſetzung der fahren gefordert wurde. Verfahren handelt es ſich um die gleiche recht⸗ liche Materie. Ein Urteil des Gerichts wurde nicht gefällt. Möglicherweiſe wird dazu ein neuer Verkündungstermin angeſetzt. Bei der dritten Sache handelte es ſich um eine Berufungsverhandlung. Kläger hatte gegen die Reichsbank Leiſtungsklage auf Aufwertung der rotgeſtempelten 1000 Mk.⸗Scheine erhoben und führte zur Begrün⸗ Der dung an, daß das neue Reichsbankgeſetz un⸗ gültig ſei, weil es einer entſchädigungsloſen Enteignung gleichkomme. Die habe während des Krieges zur Goldabliefe⸗ rung aufgefordert und dabei verſprochen, daß es wieder zurückgegeben werde. de eine Täuſchung erblickt. tonte, daß das neue Reichs bankgeſetz zu Recht beſtehe. Die Reichsbank habe nie verlangt, das Gold zurückzugeben. ſondern nur im Na⸗ men des Reiches gehandelt und ſelbſt keiner⸗ lei Verpflichtung übernommen. laubte Handlung ſeitens der Reichsbank kom⸗ me alſo überhaupt nicht in Frage. daß die alten des Kammergerichts ſtanden heute vormittag bei ſtarkem Andrang des Publikums drei Termine an, bei denen bereits durch Reichsgerichts urteil abſchlägig beſchiedene Aufwertungsver⸗ Bei dem zweiten Reichsbank Hierin wer⸗ Der Vertreter den Re ichs itt dieſe Darſtellung und be⸗ 2 keichsbank beſtritt dieſe Darf 9 d J, Erklärung“; Eine uner⸗ Des wer⸗ betritt der Vertreter der Reichsbank, 1000 Mk. Scheine Schuldver⸗ ſchreibungen geweſen ſeien. Die einſchlägige Literatur ſtehe auf dem Standpunkt, daß ſie nur Geldzeichen darſtellten. Die 128 Milliar⸗ den Mark trotz der Aufrufe der Reichs bank gehamſtert worden, wodurch die Währung ge⸗ ſchädigt worden ſei. Ein Urteil wurde auch in dieſer Sache bisher noch nicht gefällt. 5 Die Nütkkehr des jüngſten Fluggaſtes. ö Köln, 23. Nov. Das 6 Wochen alte Töch⸗ terchen eines Kölner Redakteurs hat dieß Tage zum Beſuch ſeiner Großeltern mit ſei nen Eltern einen Flug von Köln nach Maun⸗ heim unternommen. Geſtern mittag traf junge Paſſagier wieder wohlbehalten vom Rückfluge auf dem Lufthafen in Köln ein Der Flug ift der Kleinen ganz ausgezeichnet bekommen, was erneut die Ungefährlichkei und die Erkömmlichkeit des Flugverkehrs ſchlagend beweiſt. Da bisher nur der Flug eines jungen Engländers von drei Monaten bekanat geworden iſt, hat die Kleine ſogar einen„Weltrekord“ aufgeſtellt. teren Verfrühte Frühlings boten. Bad⸗Dürtheitzt, 23. Nov. Beim Ackern ſtieß ein hieſiger Landwirt am Samstag auf 5 Naikäfer, die munter und fidel aus der Scholle krochen. eee Nuſſiſche Säuglingspflege. Von Ratten totgebiſſen. In dieſen Tagen gab es in Moskau einen Prozeß gegen das Perſonal der erſten Mos⸗ kauer Entbindungsanſtalt. Es ſtand unter der Anklage, ſeine Pflichten derart vernach⸗ läſſigt zu haben, daß dadurch ein in den Am⸗ nalen der Krankenhäuſer abſolut einzig da⸗ stehender tragiſcher Vorfall ermöglicht wurde; Ratten haben einen Säugling totgebiſſen. In der Anſtalt, ſo ſchreibt die ruſſiſche Zeitung „Trud“, die Müttern und Kindern Schutz ge⸗ währen ſollte, haben Ratten ein Kind zu To⸗ de genagt! Und niemand kümmerte ſich da⸗ rum, niemand hält ſich für ſchuldig.. Die Kinder blieben ſtundenlang ohne Aufſicht— man überließ ſie einfach ihrem Schickſal. Die Schweſtern entfernten ſich von ihrem Dienſt. die dienſttuenden Aerzte legten ſich ſchlaſen, und das mediziniſche Inſtitut war auf dieſe Weiſe der Obhut einer tauben Wärterin„an⸗ vertraut“. Es kam vor, daß man Kinder ver⸗ wechſelte und dann meinte, daß das nicht vom großer Bedeutung ſei, weil alle Neugebore⸗ nen ſich in den erſten Tagen gleich ſähen. Im den Sälen liefen Ratten umher, ſie vermehr⸗ ten ſich in den Kellerräumen, deren Türen nie. geſchloſſen wurden. Das Ehepaar Golowatſcheff war erſt ſeit kurzer Zeit verheiratet. Das von den Rattem zerfreſſene Kind war ihr erſtes.„Um 9 Uhr abends“, ſo erzählte die furchtbar erregte Mutter,„gab ich dem Kinde die Bruſt, und es war völlig geſund. Aber als nach zwei Stunden wieder die Zeit zum Stillen kam, wurde mir das Kind nicht gebracht. Ich fing ſchließlich an zu weinen und forderte, daß es gebracht werde. Da ſagte mir eine Schweſter, daß es einen Anfall habe und nicht angerührt werden dürfe. In Wirklichkeit aber hatten um dieſe Zeit die Ratten dem Kinde bereits die Oberlippe, einen Teil der Zunge, die ganze Naſe und das rechte Auge weggenagt. Die. Haut auf der Stirn war zerriſſen, und das ganze Geſicht zerkratzt.“ Mindeſtens zwei Stunden lang war nie⸗ mand vom dienſttuenden Perſonal im Kin⸗ derſaal anweſend! Um ein Kind ſo zuzu⸗ richten, brauchen die Ratten nicht Minuten, ſondern Stunden. Und das Kind muß herz⸗ zerreißend, unmenſchlich geſchrien haben. Niemand hat dieſes Schreien gehört. And als das Unglück entdeckt wurde, um⸗ ſtanden die Schuldigen das blutüberſtrömte, ſterbende Kind und berieten ſich, wie dieſer Vorfall am beſten zu verheimlichen wäre, da⸗ mit lein Skandal entſtehe. Die Angeklagten und ihre Verteidiger prä⸗ ſentierten eine unverſchämte dummgroteske es wären nicht„ihre“ Ratten geweſen! Fremde Ratten ſeien an dem Tage ins Haus gekommen. Sie wollen ſogar Zeu⸗ gen dafür beibringen. Dieſe unglaubliche Ausrede nützte natürlich nichts. Der dienſt⸗ tuende Arzt, der Wirtſchaftsvorſtand. die u erleblichen Strafen verurteilt worden,— omit nur eine ſchwache Sühne für die auenhafte Schuld ausgeſprochen wurde. Ein Säugling im Entbindungsheim von Natten totgebiſſen, in Europa, im 20. Jahr⸗ Hundert! ee Schwefter und der Overarzt ſind Nur nicht aufregen! In einer ſächſiſchen Stadt war ein großes Feſteſſen auf dem Rat⸗ ſbauſe, und da der Ratskeller bei weitem nicht genügend Kellner beſaß, die die große Gäſte⸗ 1 bedienen konnten, wurde eine ganze Reihe von Hilfsfellnern für dieſen Tag einge⸗ ſtelt, darunter auch einer, der noch nicht lang kim Fach war. Am Abend bekam gerade er den uftrag, mit der Bratenſoße umherzugehen, und ſtehe da, es dauerte nicht lange, da hatte er dem Amtsrichter einen halben Liter, über un Frack gegoſſen. Der Betroffene ſprang ſchreiend auf, doch der Kellner beruhigte ihn: „Aber bleiben Sie doch ſitzen, Herr Amtsrich⸗ ter, regen ſie uc) nur nicht auf, wir haben noch mehr Soße!“ Ein bösartiges Teſtament. ipleeuige“ Engländer und Amerikaner ſtberraſchen hin und wieder, vielleicht aus einem Hang zu Publizität nach ihrem Tode, die ſie zu Lebzeiten haben wenig finden kön⸗ men, die Welt mit ganz abſonderlichen Teſta⸗ menten. Da ift neulich ein millionenſchwerer Kanadier geſtorben, Charles Miller, der ſich mit ſeinem Teſtament einen doppelten Spaß gemacht hat. Zunächſt einmal hat er als Großaktionär einer großen Brauerei den als„knochentrocken“ verſchrieenen Methodi⸗ nen in Toranto 750000 Dollar in Anteilſchei⸗ nen an dieſe Brauerei vermacht. Nun zerbricht man ſich in den mit dieſer läſtigen, aber geld⸗ lich ſo bedeutenden Stiftung bedachten Krei⸗ ſen den Kopf darüber, wie man dieſe„naſſen“ Millionen denn unn„trockenlegen“ oder an⸗ legen kaun. Für eine ſchlauke Ablehnung iſt die Summe denn doch zu hoch, und die Nickel müßten ſchon zu Millionen in den Klingel- beutel fallen, bis ein ſolches Zümmchen gar wirb renoviert. 1 5 zent az nn Admiralsſchiff„Birrory“, auf dem Lord Nelſon die große Seeſchlacht von Trafalgar gewann, befindet ſich jetzt in einem Trockendock von Portsmouth, um dort einer gründlichen Renovierung unterzogen zu werden. 21 1 05 7 7 Aktiver Feuerwehrmann mit 91 Jahren. Triberg, 23. Nov. Einen Rekord eigener Art ſtellt es dar, wenn der Privatier Joſef Feiß in Triberg am Tage ſeines jetzt fälligen 91. Geburtstages ſich rühmen darf, noch a“ aktiver Feuerwehrmann in der Freiwilligen Feuerwehr tätig zu ſein. Er iſt damit inner⸗ halb der badiſchen Grenzen der älteſte aktive Nelſous Schlachiſchiſf von Trafal⸗ gen geſchufrig einm paar Betrunkene, die mit herausbaumelnden Gliedmaßen ſingend über⸗ einander liegen. Händler tragen ihren Schel⸗ lenbaum von gelben Wachsvögeln noch ein⸗ mal an den dichtbeſetzten Hotelterraſſen ent⸗ lang, Ballontrauben am Seil, die ſie wie ge⸗ fellelte Rieſenwolken niederholen und wieder auftreiben laſſen. Sie ſpektakeln und locken mit quälenden Bläschen und Knarren— Jahrmarrtswunder.. Vahrmarktsplunder. Mitten in dem Gewühl hat plötzlich ein alter Graubart einen Menſchenauflauf um ſich verſammelt. Er dreht ſich im Kreiſe und ſchwingt dabei einen roten Vogel, der an der Peitſchenſchnur eines biegſamen Rohrſtäb⸗ chens ſchwebt, in Wellenlinien rundum. Und während er ihn ſchwingt, drehen ſich die flat⸗ ternden Schwanzfedern des Wunderweſens wirbelnd in der lebendigen Bewegung ſegeln⸗ den Fluges und pfeifen dabei, daß ein zirpen⸗ des Gezwitſcher mitfliegt wie das lachende Rädchen in der Kehle der Turtel. Der Alte aber folgt dem flaggenden Schleierſchwanz ſeiner gezähmten Salangane, wie ein Ver⸗ liebter mit den Blicken, läßt ſie unentwegt über den Köpfen der Menge kreiſen und dreht ſich immer tänzelnd mit ihm im Kreis. ö„So werden wir alle in zehn Jahren flie⸗ gen... Kein Steinchen klebt mehr an unſe⸗ ren Sohlen... Kein Sandkorn knirſcht mehr unter unſerem Fuß... Ihr glaubt es nicht . Doch ſo kommt es... So kommts!“ f Und von neuem läßt er ſeinen Segler an 101 Zauberflöckchen zwitſchernd Kurven zie⸗ hen. Alle Köpfe auf den Hotelterraſſen veren⸗ ken ſich nach dem ſeltſamen Bild. Alles Volk auf der Straße ſammelt ſich um den Tänzer. Alle verſtehen das Wunder der Trunkenheit! Und die Sehnſucht danach wird wach in ihnen allen und ſeufzt über die Feſſel der Nüchtern⸗ heit, die ihnen wehrt, nach demſelben Spiel⸗ zeug zu greifen, an das ſich der wankende Alte wie ein Kind verlor. Klein Flugzeugpilot fühlte je ſo trunken den Flügel. Er tanzt ihre Jugend, er tanzt ihre Freiheit, er tanzt ihre Sehnſucht— den Nauſch der Schwinge. f„Kein Steinchen klebt mehr an unſeren Sohſen... Ohne Erdenſchwere ſchwebt der Barr EAEFEEZU SATZ Moch nachts, hinter monddurchfloſſenen Scharten der Läden, hören ſie auf ihren La⸗ gern, wie es durch die ſtillen Gaſſen ſchwankt und im Dunkel für ſich hinſummt:„Ss wer⸗ den wir fliegen, mein Schwälblein.. o werden wir—“ And leiſe zwitſchert der Motor im Leibe des Vögleins mit durch die Mondnacht. 3 Schutz gegen Erkältung. Das ſtarke Anwachſen der Erkältungen und Katarrhe in dieſer Jahreszeit iſt von der Medizin noch nicht befriedigend erklärt wor⸗ den. Der engliſche Laryngologe Leonard Wil liams, der ſich beſonders mit dieſem Krank heitsgebiet beſchäftigt hat, glaubt aber, daß die Urſache zu einem nicht geringen Teil da⸗ rin liege, daß man ſich in dieſen naſſen und rauhen Monaten beſonders gegen Erkältin⸗ gen zu ſchützen ſuche. Ein allgemein verbreite ter Irrtum liegt ſchon in dem Wort„Erkäl⸗ tung“. Die Krankheit kommt nämlich nicht da⸗ her, daß man friert und einem„ein Schauder über den Rücken läuft“, ſondern dieſe Emp⸗ findung iſt bereits ein Zeichen dafür, daß man ſich in den Klauen der Krankheit befindet. Wir wiſſen jetzt, daß dies die Wirkung eines Ein⸗ falls von Bazillen iſt, die ſoche unangenehmen Empfindungen hervorrufen, und daß die eigentl. Urſache des Leidens darin liegt, daß man ſich einer ſochen Infektion ausſetzt. Wer ſich alſo gegen Kälte ſchützt, um ſich vor Er⸗ kältung zu ſchützen, iſt ſchon auf dem falſchen Wege. Williams ſieht einen Hauptgrund für die Erkältungen in dem allzu warmen An ziehen.„So, wie man jetzt erkennt, daß alle Menſchen zu viel eſſen,“ ſchreibt er,„ſo wird man auch allmählich zur Einſicht kommen, wehrt, teird dieſe am Atmen gehindert: die Luft unſerer Städte und noch mehr in der der geſchloſſenen Räume werden die Lungen. be⸗ dem Bazillus die Möglichkeit gegeben, in den geſchwächten Organen 1 8 ſcheinungen hervorzurufen. Eine andere wich⸗ ige Aufgabe der Haut iſt es, im Körper eine gleichmäßige Temperatur zu erhalten, N in einem beſtöndigen Wechſel der Zuſammen⸗ zlehung und Ausdehnung, um ſo das Blut in feiner normalen Temperatur zu erhalten. Die bicke und ſchwere Kſeidung verringert aber die FClaſtizität der Haut. einem Gummi ähnelt, der ſeine Elaſtizität ver⸗ loren hat: wehrlos ausgeſetzt, und die Temperatur des ganzen Körpers Auch dadurch geſwinnen die Bazillen leichtes Spiel, da die Veteidigungskraft des Organis- mus gegen ſie verringert iſt. Und ſo hat allzu 25 ien 5. i Durch die dicke und ſchwere Kleidung, die der „ Sehnupfen und Ertaltungen jeder Ark. 17 05 dieſe falſche Maßnahmen ſchädigt man bas ausgedehnteſte Organ unſeres Körpers, die Haut, die ſo viele notwendige Funktionen für die Geſundheit zu verrichten hat. Zwei von dieſen müſſen bei der Erklärung der Erkäl⸗ tungen beſonders beachtet werden. Die eine iſt die Atmung, die zwar nur eine Unterſtüt⸗ zung der Lungen, aber von großer Bedeutung iſt. Wenn die Hautatmung nicht gut vonſtat⸗ en geht, dann müſſen die Lungen, die von der Haut unterſtützt werden, Mehrarbeit lei— und werden oft zu ſehr angeſtrengt. friſchen Luft den Zugang zu der Haut ver— müſſen ſozuſagen dungen und Luftwege in der ſchlechten lleberſtunden machen, und ſonders, wenn die Sonnenſtrahlung nicht ſo intenſiv iſt. ſehr ermüdet. Dadurch iſt aber die katarrhlichen Er⸗ was durch Zuſammenziehung bei kalten und durch Au.dehnung bei warmen Einflüſſen hervor— jerufen wird. In unſerem vaterländiſchen klima iſt unſere Haut in normalem Zuſtande ſodaß dieſe allmählich ſie iſt daher dem Költeeinfluß wird dadurch herabgeſetzt. warme Kleidung gerade die gegenteilige Wir— kung von dem, was man bealſichtigt: ſchützt nicht gegen Erkältung, ſondern führt „hei“ Sie ſie h I pukhel reichk für = Eimer Wesser 7 erf 5 N 0 5 M iſte becchten Sie diesen Funkt a erf derlich, e 5 1 ur ein tadelloses gs ist fuͤ zatellige enge Herqebnis unbeding Ae Hersil æu nehmen. ineinander, vaß ne nur vech Einschreiten verſchie⸗ dener Jäger getrennt werden konnten. Dabei entlud ſich das Gewehr eines der Jagdteilnehmer, wobei die Schrotladung dem Poſtagenten Joſef Lenhart von hier die Stirne ſtreifte und die Krempe ſeiner Mütze durchlöcherte. Ernſtere Verletzungen ſind zum Glück nicht entſtanden. Horchheim, 26. Nov.(Silberhochzeit.) Heute feiern die Eheleute Herr Jakob Jung und Frau, Barbara geb. Kraft, das Feſt der Silberhochzeit. Herzlichen Glückwunſch und Glückauf zur Golde— nen! Eich, 25. Nov.(Grober Unfug) wurde in den letzten Nächten dahier verübt. Durch halbwüchſige Burſchen wurden an einer Reihe von Häuſern Be— ſchädigungen verübt, indem man Kellerfenſter und Kellerläden zerſchlug, Küchenfenſter einſchlug und anderen Unfug verübte. Beſonders in der Bahn— hof⸗ und Schlangenſtraße fand dieſes verwerfliche Treiben ſtatt. Eich, 25. Nov.(Treibjagd) fand geſtern hier ſtatt. Das Ergebnis an Haſen und beſonders an Faſanen iſt recht gut zu nennen. Ein fröhliches Jagdeſſen vereinigte bis ſpät nachts die Jäger. Aus dem Ried. Gernsheim, 25. Nov.(Verſchiedenes.) Im Gaſthaus„Zum deutſchen Haus“, Inhaber Georg Haas, ſindet kommenden Samstagabend die Ge— neralverſammlung des hieſigen Turnvereins ſtatt. — Herr Studiendirektor Scholl von der hieſigen Realſchule ſpricht kommenden Sonntagnachmittag in der Aula der Realſchule über Argentinien. Der Vortrag wird mit Lichtbildern begleitet. Der Beſuch iſt umſo empfehlenswerter, als Herr Di— rektor Scholl lange Jahre in Südamerika weilte und ein guter Kenner der dortigen Verhältniſſe iſt.— Die Generalverſammlung des hieſigen Fuß— Wolnger in vas weannyeimer Krankenhaus, we nur noch ſeſtgeſtellt werden konnte, daß es 3ʃ einem rettenden Eingriff zu ſpät war. Edinge erlag ſeinen Verletzungen. 5 Grauenhafte Kinder⸗ mißhandlung. Griesbach, 25. Nov. Vor dem Amtsgerich Griesbach in Nieder-Bayern hatte ſich das Tag löhnerehepaar Eckbauer von Reith bei Karpfhein wegen ſchwerer Kindesmißhandlung zu verant worten, begangen an einem 6 Jahre alten unehe lichen Knaben des Eckbauer. Frühjahr bis zum Oktober hat der arme Junge bei dieſen Leu ten ein Marterleben geführt. Er wurde mit Fü— ßen getreten, mit Lederriemen, Peitſchen und der gleichen blutig geſchlagen, mußte lange auf einem ſcharftantigen Holzſcheit liegen. In einem Falle wurde ihm wie einem Stück Vieh eine um das Fußgelenk gelegt und er an einem Schrankfuß An dieſen Mißhandlun— Von drette ſtundenlang angekettet. gen beteiligte ſich mit Vorliebe der eigene Vater des der den Knaben auch bei ſchlechtem Wetter ſtets wie einen Hund auf die Straße jagte. Der Amtsarzt ſtellte feſt, daß der Körper des Kindes kaum noch eine heile Stelle aufweiſe, daß der Junge körperlich weit zurückgeblieben ſei und daß man ſpätere Folgen dieſer Mißhandlungen befürchten müſſe. Das Gericht erkannte gegen den Vater auf 2 Jahre, gegen die Frau auf 1½ Jahre Gefängnis. Gegen dieſes Urteil legte der Staats anwalt, der 5 bezw. 4 Jahre Gefängnis beantrag— hatte, Berufung ein. Der arme Junge wurde ir Pflege gegeben. Kindes, Rechtisbriefkaſten Einkünfte aus freien Berufen. Ob eine Tätigkeit als Ausübung eines freien Berufs oder als Gewerbebetrieb anzuſehen iſt, iſt danach zu entſcheiden, sb für die Ausübung eine beſondere wiſſenſchaftliche, nicht nur techniſche Ausbildung erforderlich iſt. ie Einkünfte aus Ihrem Architekturbüro gelten deshalb als Einkünfte „aus freiem Beruf.“ Hausfriedensbruch. Es iſt ichtig, daß zum Tatbeſtande Hausfriedensbruchs eine einmalige Aufforde⸗ rung zum Verlaſſen des Lokals genügt. Die Anſicht, daß der Störer dreimal aufgefordert werden muß, iſt allgemein verbreitet, aber falſch. Die Staats⸗ 0 aber ſchreitet wegen Hausfriedensbruch den ſeltenſten Fällen ein. Allgemein verweiſt auf den Weg der Privatklage. Dann müſſen Sie den Privatbeklagten zunächſt vor den Schiedsmann laden zum Zwecke des Sühneverſuchs, Koſten ca. 10 Mark. Wenn Sie dann das Zeugnis des Schieds⸗ manns über die. Erfolgloſigkeit des Sühneverſuchs haben, können Sie bei dem zuſtändigen Amtsgericht b bei dem Amtsgericht, in deſſen Bezirk der er ſeinen Wohnſitz hat) die Privatklage wegen sfriedensbruchs anſtrengen. Der zu zahlende Ge⸗ richtskoſtenvorſchuß beträgt 15 Mark. Und für jeden Zeugen 5 Mark, wofern Sie nicht eine Beſcheinigung Zeugen einreichen, daß er auf Zeugengebühren chtet. Es iſt ja leider wahr, daß der Gaſtwirt ingen gegenüber nicht den notwendigen Schutz der genießt. Was ſoll man dazu ſagen, wenn Amtsgericht Berlin-Mitte kürzlich einen Privat⸗ beklag natürlich Ausländer) der dem b durch mutwilliges Zertrümmern von Flaſchen, Gläſern uſw. einen Schaden von über 100 Mark zugefügt hat, zu einer Geldſtrafe von 20 Mark verurteilte:?- Des 90 Angeſtellter in H. Sie haben höchſt unüberlegt ge⸗ handelt. Wenn der Chef Ihnen unberechtigter Weiſe 30 Mark Gehalt zu wenig gezahlt hat, ſo hätten Sie bei dem Gewerbegericht Klage erheben müſſen, anſtatt aus Wut für 30. Mark Glaswaren zu zertrümmern. Sie haben ſich hiermit der Sachbeſchädigung ſchuldig gemacht, und Ihr Chef kann deshalb gegen Sie Privatktlage wegen Sachbeſchädigung erheben. 1 Aus Heſſen. balltlubs Konkordia nahm einen ſchönen Verlauf.* ſtandeküäme. Hätte man die Aktieumehrhei mit dieſer Stiftung, daun würde man Garküche des Teufels ſchon in cine andere duſtrie verwandeln: aber da fehlt das G zum Ankauf. In dieſem Nätſelraten einen Ausweg aus dem Dilemma zu finden, in das ſie durch das Vermächtnis eines Mannes ge⸗ bracht iſt, der ſich noch nach ſeinem Tode an ſeinen Gegnern reiben und röchen wollte, klammern ſich die Stiftungsni an den Strohhalm an, daß von amtlicher Stelle das Teſtament für„ſpleenig“ u. damit als ungül⸗ dig angeſprochen wird. Denn dieſer Kauz von Miller hat in dieſem Teſtament noch einen zweiten Streich ausgefreſſen. Er hat 1 Milli vn Dollar ausgeſetzt, die mit Zinſen nach 9 Jahren den meiften Kindern das Leben ge⸗ ichenkt bat. Feuerwehrmann. . 899 Die rote 4 —+ e rue 4985 D e 0 Von Leo Sernberg. f Kirchweih-Ende... Die Buden um den Marktbrunnen werden abgebrochen. Von dem Wohnpark der Seiltönzer und der Reitſchul⸗ leute, der in den Nebenſtraßen aufgefahren iſt, verläßt ein Wagen nach dem anderen mit ſei— nen geranienbeſetzten Fenſtern das Städtchen. Entflohene Ballonwürſte wackeln an den Te⸗ legraphendrähten. Durch den Schwarm de Fremden, der den Zügen zuſtrömt, zieht ein handfeſter Junge in ſeinem kleinen Leiterwa⸗ 0 Fuß... So kommt es, ſeht, ſo werden wir fliegen..“ Und er führt es den verlegenen Zuſchauern zum zwanzigſten Male vor, als glaubten ſie's nicht, weil ſie lächeln. Und als lächelten ſie, weil ſie ihn nicht verſtänden, wendet er immer wieder ſich an⸗ dern zu, die ſchon kichernd auf ſeine Anſprache warten. „So werden wir fliegen... Ohne Er⸗ denſchwere.. Seht es.. Seht ſo..“ Er wird nicht müde, die Schwalbe über ihren Häuptern ſchwirren zu laſſen, bis er, die Wellenſchlangen ſelbſtvergeſſen ums eigene Haupt ſich ſchlagend, mit dem zwitſchernden Zukunftsvogel ſich ins Freie verliert. 2. 0 ue. N 1 7 0 8 Inne Jallaclee cl ne Gn — — Roman von Thea Malten. ch glaube, der Kuſter von Glen⸗ Dem m ü an anem ſchuld. Er hat Sie ins Bocks⸗ Horn gejagt mit ſeiner Angſt und Sie dazu ver⸗ leitet, davonzulauſen, und das war der dümmſte Streich Ihres Lebens.“ Bei der Nennung des Küſters horchte Dick Nettleſhip boch auf,„Ich hab' ihn nicht verra⸗ ten“. rief er jetzt haſtig,„mit keinem Wort babe ich Georges Namen genannt. Werd' doch mei⸗ men alten Kameraden nicht auch noch in die Palſche bringen. Schlimm genug, daß ich drin fitze— er ſoll nicht auch hiueinkommen, die alte ehrliche Haut!“ „Und Sie werden auch wieder herauskommen. Dick! Das laſſen Sie nur meine Sorge ſein. Aber ze müſſen ſich etwas vernünftiger benehmen, und nicht gleich den Kopf verlieren und dummes Zeug ſchwatzen, wie heute vor dem Polizeirichter.“ „Ach!— Hol' ihn der und jener Ge— aber Jagen Sie, Herr, glauben Sie denn nicht auch wie alle Welt, daß ich es war?“ „Nun, hören Sie gut zu, Dick Nettleſhip, ich piu auf der Suche nach dem wahren Täter. Und! ich werde ihn finden, darauf können Sie ſich verlaſſen— ſo ſeſt wie auf das Amen in der Kirche. Seien Sie alſo ganz ruhig, mein Junge, haben Sie Geduld und laſſen Sie die Leute ſchwatzen, was ſie wollen. Haben Sie Vertrauen, gu mir und halten Sie den Mund über das, was ich Ihnen geſagt habe.“ Dick Nettleſhip war aufgeſprungen und ſtand nun mit leuchtenden Augen und erhobenen Haup⸗ tes vor ſeinem Beſucher. „Jetzt weiß ich auch, wer Sie ſind!“ rief er. „Sie ſind Fred Hall! Und nun hab' ich keine Angſt mehr. Sie werden ihn ſchon finden!“ 57 9 ———————— Nach dieſer kurzen Unterredung mit Dick Nett⸗ leſhip fuhr Fred Hall in das Stadthaus der In⸗ verleys, um den jungen Lord aufzuſuchen, der mit ihm nach London gekommen war. Lord In⸗ vetley hatte ſich geweigert, dem Verhör beizuwoh⸗ nen.„Ich wäre erſtickt, wenn ich dem Kerl hätte ruhig gegenüberſitzen müſſen, ohne ihm an die Kehle zu ſpringen“, ſagte er zu Hall,„tun Sie mir die Liebe, gehen Sie hin und erzählen Sie mir alles.“ Inverlev erwartete den Detektiv bereits mit großer Ungeonto und horte vann nut zufſammen⸗ gebiſſenen Zähnen dem genauen, faſt wörtlichen Bericht zu, den dieſer ihm mit großer Ruhe gab, ohne indes ſeinen Beſuch in der Zelle zu er⸗ wähnen. Nachdem er geendet, ſprang Lord In⸗ verley auf und ging im Zimmer auf und ab. Die Wunde ſeines Herzens, noch allzu friſch, be⸗ gann von neuem zu bluten, der Wunſch, ſich an dem Zerſtörer ſeines Glückes auf die furchtbarſte Art zu rächen, machte ihn halb wahnſinnig. Er war nicht fähig, ein Wort aus der Kehle zu brin⸗ gen, das nicht zu einem Schrei der Wut und Rache geworden wäre. Für einen Augenblick. fiel die Maske der Konvention und Dreſſur von ihm ab, und er zeigte das nackte und wahrhaftiga Geſicht eines unglücklichen, verzweifelten Men⸗ ſchen. Hall wußte, was das bei einem Manne wie Lord Invetley zu bedeuten hatte. Er wandte ſich ab und ſah ſchweigend zum Fenſter hinaus. Ei⸗ nige Minuten verſtrichen, während die ruheloſen Schritte einen gedämpften Hall auf den dicken; Teppichen hervorriefen.— 701 Wie muß er ſie geliebt haben, dachte Hall. Dann verſtummte der Schritt und Hall drehte ſich um. Lord Inverley hatte ſich in einen Seſſel fallen laſſen, ſein Geſicht war gefaßt, ja unbeweg— lich. Er hatte die Maske wieder vorgenommen. „Mein lieber Miſter Hall“, begann er,„wir haben Sie alſo eigentlich umſonſt bemüht und! Ihnen einige koſtbare Tage der Ruhe und Erho⸗ lung geraubt. Sie müſſen mir geſtatten, Ihnen ein Aequivalent dafür zu bieten, das—“ Hier unterbrach ihn Hall mit einer Handbewe⸗ gung.„Lord Inverley“, ſagte er ruhig,„bis jetzt, habe ich noch nichts getan, was mich zu irgend. welchen Anſprüchen berechtigte, und Geſchenke bflege ich nicht anzunehmen. Dagegen habe ich eine Bitte an Sie. Fahren Sie doch heute mit mir nach Schloß Cheltenham und verſchaffen Sie mir eine Unterredung mit Seiner Lordſchaft, die nicht langer als ſunf Minuten zu dauern braucher und bei der ich Sie bitte, zugegen zu ſein.“ „Nichts leichter als das“, rief Lord Inverley. „Ich nehme meinen Rennwagen, und in zwei! Stunden ſind wir dort!“—— Die Nacht dunkelte bereits herauf, als die beiden jungen Männer in Cheltenham ankamen. Lord Inverley batte das Auto. einen ſchlanken“ eichten ztennwagen, fetoſt Sturmwind brauſt. nem feierlichen, ſchwarzen Rock am Portal de Schloſſes und führte ſie zunächſt auf ihre Zim⸗ mer, um ſie ſodann bei dem Herrn des Hauſes zu melden. liothekszimmer Füßen eine große Dogge, Weſen, das er um ſich duldete— und ſtarrte in gerenrt, und wie der. waren ſie über das Land ge— Der Haushofmeiſter empfing ſie in ſei— Der Earl von Cheltenham ſaß in ſeinem Bib⸗ vor dem Kaminfeuer, zu ſeinen das einzige lebende Er blickte kaum auf, als Lord die Flammen. Inverley und Hall eintraten und bot ihnen nur mit einer matten, gleichgültigen Handbewegung Platz an. „Mylord“, begann Fred Hall, nachdem beide der Aufforderung gefolgt waren, und ſah nicht ohne Teilnahme in das ſtolze Geſicht, in das der Gram ſeine verheerenden Furchen gezogen hatte, „ich bin hierher gekommen, weil ich mich verpflich— tet halte, Euer Lordſchaft ſowie Lord Inverley von meiner Abſicht in Kenntnis zu ſetzen. mit wenigen Worten geſchehen. Der mutmaßliche Täter iſt gefaßt und ſitzt hinter Schloß und Rie⸗ gel. dig, die Unterſuchungen werden die Beweiſe für und gegen ihn erbringen, es wird ihm gelingen ſich von dem Verdacht zu reinigen, oder es wird ihm nicht gelingen, und das Gericht wird urtei⸗ len. Inzwiſchen habe ich einige Entdeckungen ge— macht, über die ich zwar jetzt noch nicht reden lann, die mich indeſſen zu der Ueberzeugung ge— bracht haben, facht und ungehindert iſt wie Euer Lordſchaft elbſt. gung erwählt habe und er bei eine Paſſion iſt wie die Jagdpaſſion, ſo iſt es mir unmöglich, ein Wild, das ich aufgeſpürt habe, und von dem ich weiß, Raubtier iſt, nicht zur Strecke zu bringen. werde darum die Spur verfolgen, die ich entdeckt habe, auf eigenes Riſiko und auf eigene Verant⸗ wortung, Ziel erreicht Inverley davon in Kenntnis zu ſetzen, hielt ich für meine Pflicht.“ Es iſt Die öffentliche Meinung hält ihn für ſchul⸗ daß der wahre Schuldige zurzeit Da ich nun meinen Beruf nur aus Nei⸗ mir ebenſo gut daß es ein gefährliches Ich und nicht eher ruhen, habe. bis ich mein Euer Lordſchaft und Lord „Miſter Hall“, antwortete der Earl von Chel⸗ tenham,„Ihr Name und Ihr Ruf bürgen mir abe daß Sie triftige Gründe für Ihr Vorgehen aben. und bitte Sie nur, dieſe Angelegenheit, die mich ſo nahe betrifft, auch weiterhin als die meinige zu betrachten und ſich aller Hilfsmittel, Ihnen zu gewähren imſtande bin, zu bedienen.“ Ich bin mit Ihrer Abſicht einverſtanden die ich Hall verneigte ſich.„Ich danke Ihnen“, ſagte er. muß aber trondem darum bitten mich mei⸗ Ale Ililaalt alt lena. 5 12 5 5 228. llbechellri.— 1 Decken gepackt, daß man ſich zuviel anzieht. Das gilt nur für die Männer, denn die Frauen haben ein ſehr nachahmenswertes Beiſpiel gegeben, indem ſie ſich in letzter Zeit von der dicken Flanell⸗ unterwäſche trennten und leichte luftige Un⸗ terkleidung anlegen, die viel geſünder iſt. Die ueboerne Frau leidet nicht mehr an„Va⸗ peurs“. Ich wünſchte, ich könnte dasſelbe von dem Manne ſagen. Er aber zieht ſich noch immer bei Eintritt der kälteren Jahreszeit ein dickes Kleidungsſtück über das andere, trägt wollene Weſten, dicke Mäntel und große Schals. Nun iſt es aber eine Tatſache, die wirklich allgemein bekannt ſein müßte, daß man, je mehr man ſich anzieht, deſto mehr Kälte verſpürt, und je mehr man an Sachen trägt, deſto empfänglicher iſt man gegen Hu ge gu gol 1 len nen eigenen Miifsnguneim zu uvertkaſſen und mit vollkommene Zreiheit des Handels zu gewäh ren. Ich habe nur noch eine Frage an Lord Ju⸗ verley zu richten.“ ö Die beiden Herren neigten zuſtimmend das Haupt und, an den jungen Lord gewendet, fuhr der Detektiv fort: „Sind Sie bereit, Mylord, wann immer ich Sie rufen werde, und auf welchem Teile der Erde es auch ſein mag, dieſem Rufe Folge zu leiſten und unverzüglich zu kommen?“ „Ich werde bereit ſein, Miſter Hall!“ „Ich danke Ihnen! Und ſomit habe ich alles geſagt, was zunächſt zu ſagen iſt. Ich habe die Abſicht, morgen eine Reiſe anzutreten, and es wird einige Zeit vergehen, ehe ich von mir hören aſſen kann. Ich muß noch heute abend nach London zurückkehren und bitte Sie, Lord Inver⸗ ley, mir nochmals Ihren Wagen zur Verfügung zu ſtellen, den ich ſelbſt führen werde. Daß dieſe Unterredung ſowie mein Vorhaben ſtreugſte⸗ Geheimnis unter uns bleibt, brauche ich wohl 92915 zu betonen. Ich empfehle mich, meine Her⸗ en! 5 6. „Marjorie, mein Kind, willſt du mir die Decke über die Knie legen? Es iſt entſetzlich kalt hier, Der kleine, alte Mann, der dieſe Worte mit matter, gebrochener Stimme ſprach. trug auf ſei⸗ tem gelben eingefallenen Geſicht die zerftöreuden Spuren eines ſchrecklichen, unheilbaren Leidens. in Tücher und In einen tieſen Seſſel gelehnt, machte er den Eindruck eines Hreiſes, obgleich er in Wahrheit noch nicht hoch findeſt du nicht auch?“ in Jahren war und laum die Scchzig erreicht hatte. Das hohe, geräumige Gemach, in dem er ſich befand, war mit jenem Luxus ausgeſtaktet, den ſich nur der größte Reichtum verſchaffen kann. Jedes Gemälde an den Wänden ein Kunſtwerk von faſt unſchötzbarem Wert, die Möbel, die Teppiche von auserleſenſter Koflhe keit. In dieſem Luxus ſaß der Kranke, ein arm⸗ ſeliges, kleines Etwas, und hätte alle ſeme Reichtümer für eine Stunde Kraft und Geſand⸗ heit hingegeben.. Die mit Marjorie Angeredete, ein junges Mädchen von reinſtem Typus einer engliſchen Schönheit, erhob ſich von ihrem Platz und eilte an die Seite des Kranken, um ſeinen Wu zu erfüllen und ihn noch dichter in ſeine D 4¹⁰¹ backen. (Fortſetzung folgt). 2 ſeſt in Mainz ſtattfinden. Ein großer 1 „ * U 0 4 U Deutſches Trachtenſeſt. Mainz, 25. Nop. Im Frühſommer des Jah— tes 1927 wird im Rahmen einer Tagung heimat licher Volkstrachtenvereine ein deutſches Trachten— Feſtzug ſoll faſt ſämtliche dentſche Volkstrachten vereinen. Der Bär und ſein Opfer. Groß-Gerau, Nov. In einem Crte bei Groß-Gerau wurde vorgeſtern abend ein Arbeiter von einem Bären angefallen. Als der Verfolgte, ſchließlich in dem Geäſt eines Baumes Schutz ſuchte, ſah er ſich geraume Zeit von dem pflicht— vergeſſenen Raubtier belagert. Der Aermſte wurde erſt am Abend von dem zurückkehrenden Värenführer aus ſeiner Lage befreit. 24. Wieder ein ungeſchickter Fahrer. Bingen, 25 Nov. Ein von einem franzöſiſchen Kapitän und ſeiner Frau beſetztes Auto, das von letzterer geſteuert wurde, kam die Grabenſtraße herauf. Die Dame verlor die Steuerung und der Wagen rannte gegen einen Prellſtein. Das Fahr zeug wurde durch Bruch der Vorderachſe beſcha⸗ igt. Ein Splitter der zertrümmerten Scheibe derletzte den Kapitän am Hals. — Aus Nah und Fern. Nauheim, 24. Nov.(Das Geſuch des& reis mts Groß-Gerau), die in ihrem Weiterbeſtehen geführte Autopoſtlinie Mainz, Koſtheim, Guſtavs burg, Ginsheim, Aſtheim, Trebur, Nauheim nach Froß⸗Gerauweiterzuleiten, iſt von der Eiſenbahn ditellon Mainz mit der Begründung abgelehnt worden, daß die Weiterführung eine Konkurrenz für die Bahn bedeute. Mannheim, 24. Nov.(Im Rhein ertrunken.) Jeſtern vormittag gegen 8 Uhr iſt bei Block 5 ein jetzt unbekannter Mann, vermutlich dem Schifſerſtande angehörig, in betrunkenem lande der Kaimauer zu nahe gekommen, in Rhein gefallen und ertrunken. Der Verlebte hat ich heim Sturze wahrſcheinlich eine nicht unerſeb iche Verletzung zugezogen. da er mit dem Kopf uf eine Treppenſtuſe aufſchlug. Die Leiche konnte rotz längeren Suchens bis jetzt nicht geſunden ve then. Nenensburg, 24. Nov.(Beide Beine abgefah en.) Ein ſchwerer Unfall ereignete ſich auf dem gahnhof Ober⸗Traubling. Eine 61 Jahre alte Frau ftleg dort aus dem noch fahrenden Perſo ſenzug kam zu Fall und geriet unter die Räder ines Wagens. Es wurden ihr beide Beine ab zefahreu. An ihrem Aufkommen wird gezweiſelt. München, 24. Nov.(Ein grauentafter Fund) vurde von der Haushälterin eines Anweſens an der Lindwurmſtraße gemacht. In einer Herings- onne war eingewickelt in Zeitungspapier ein Menſchenkopf. der nur noch an einigen Stellen mit Haut bedeckt war. Der Kopf wurde in das gerichtlich⸗mediziniſche Inſtitut gebracht. Das Unterſuchungsergebnis iſt noch nicht bekannt. doch ſcheint der Kopf von einem älteren Manne zu tammen. Der Kopf iſt lunſtgerecht vom Rumpfe zetronmt, wie die Haut an den Trennungsſtellen zeigt. Abenheim, 25. Nov. * Ju 1 den (Gut abgelaufen.) Nach⸗ dem vorige Woche im hieſigen Jagdrevier das all⸗ jährlich ſtattfindende Haupttreiben abgehalten wurde, fand geſtern ein Nachtreiben ſtatt, wobei noch 38 Haſen erlegt werden konnten. Im Ver laufe der Jaad verbiſſen ſich zwei Hunde derart 1 f vieh. Der erſte Vorſitzende Herr Dipl.-Ing. Kauth wurde wiedergewählt, ebenſo der alte Vorſtand. An Stelle des ausſcheidenden Geſchäftsführers Willi Müller übernehmendie Geſchäfte die Herren Franz Klag und Friedrich Haas. Den Kaſſenbe— richt erſtattete Herr Franz Müller. Aus Heppenheim. Heppenheim(Bergſtr.), 26. Nov.(Keine Ar— beitsloſen mehr.) Hier ſind zurzeit alle, welche arbeiten können und wollen, vollauf beſchäftigt. Ja, man hat ſogar noch hundert Arbeitsloſe aus Viernheim hier eingeſtellt, um wenigſtens die um fangreichen und vielſeitigen Grundarbeiten vor Eintritt von Schnee und Regenwetter fertigſtellen zu können. Es handelt ſich da hauptſächlich um das unterirdiſche elektriſche Kabel, um Kanaliſa tionsarbeiten, um die Kleinpflaſterung der Darm- ſtädter Straße und um die Waſſerleitung vom Abtsbrunn auf die Starkenburg. Letztere iſt be— reits von der Quelle bis zur Sattelung des Ge birges vor dem Wald vollendet, und wird man bei anhaltendem günſtigen Wetter alsbald auf der Burg Waſſer haben. Die Arbeiten bei dem dortigen Turmbau erlitten ſeither keine Verzög rung. Man ſchafft immer noch das nötige Waf ſer per Fuhrwerk hinauf, ſodaß der neue Burg— fried ſeit geſtern bereits im Weſten von der Ebene aus ſichtbar iſt. Der Berg wird alſo alsbald wieder ſeine alte Krönung erhalten. Auch die Ar beiten beim Turmbau des Kloſterneubaues ſchrei ten rüſtig vorwärts. Auch an den anderen vielen Privatbauten ſind hunderte von Arbeitern fleißig beſchäftigt. Und da nun auch noch die alljährlich viederkehrende Holzmacherei dazukommt, iſt hier auf Wochen hinaus Arbeit im Ueberfluß vorhan— den. Leider gibt es aber immer noch Einzelne, die lieber„ſtempeln“ gingen als arbeiten wollen. Für dieſe gibt es aber auch noch Mittel, um ſie zur Arbeit zu zwingen. Von der Bergſtraße, 26. Nov.(Landwirtſchaft liches.) Die Landwirte haben dieſes Jahr zur Beſtellung ihrer Winterſaat günſtiges Wetter ge habt; denn allenthalben iſt man damit zu Ende was häufig durch frühzeitiges Eintreten von Win terwetter nicht möglich iſt. Auch das Rübenfutter iſt gut heimgekommen, ſodaß für die Viehhaltung Winterfutter genug vorhanden iſt. Es iſt die erſte Vorbedingung zur Einſtellung von Jung — Bergſtraße und Odenwald. Schrecklicher Tod. Weinheim, 25. Nov. In Laudenau hat eine etwa 50 Jahre alte Frau in geiſtiger Umnachtung ſich den Kopf mit Petroleum übergoſſen und in Brand geſteckt. Die Bedauernswerte erlitt ſo ſchwere Verletzungen, daß an ihrem Aufkommen gezweifelt wird. Schlimmer Ausgang eines Streites. Weinheim, 25. Nov. Vor einigen Tagen ka men einige am Neckarkanal beſchäftigte Arbeite— aus Heddesheim in Streit, der zunächſt aus Ue bermut entſtand, aber im weiteren Verlauf tät lichen Charakter annahm. So erhielt der Arbeiten Jakob Edinger von einem ſeiner Arbeitskollegen mit einer Schaufel einen Schlag auf den Kopf Der Getroffene ging trotz der Gefährlichkeit der Verletzung, auf die er vom Arzt aufmerkſam ge— macht worden war, ſeiner Arbeit wieder nach. Als ſich jetzt heftige Schmerzen einſtellten, hegah ſich 65 2 Deutſche Jugendkraft. Bezirk Südheſſen. Hochw. Herr Studienrat Ludwig Volker Verbandspräſes. Es war am 25. Auguſt ds. Is. als wir die Nachricht erhielten: Unſer Generalpräſes Prälat Moſtert iſt geſtorben. Plötzlich und unerwartet hatte Gott unſeren Führer zu ſich gerufen. Alle Jugendkraftler waren ergriffen.„Wir haben kei⸗ nen Führer mehr!“ Unſer Schmerz über dieſen Veluſt war ſehr groß. Er, der noch jugendliche, mutige Freund und Berater der katholiſchen Ju— gend war nicht mehr, ein allzu raſcher Tod hatte feinem arbeitsreichen Leben ein Ende bereſitet.— Nun galt es, einen neuen Führer zu finden, da⸗ rum verſammelten ſich am Grabe des hl. Bonifa— tins in der altehrwürdigen Biſchofsſtadt die Prä— ides aller Diözeſen des deutſchen Landes, um einen neuen Verbandspräſes zu wählen. Endlich iterregnum beendet. Einſtimmig wurde war das I! Studienrat Ludwig Völker— der Hochw. chen gewählt. Herr Win haben wieder einen Führer! ſer neuer Generalpräſes iſt am 8. April 1887 chen geboren. Er ſteht alſo im 39. Le Bis zuletzt war er Landespräſes der Jugend- und Jungmännervereine Bayerns Vorſitzender der Deutſchen Jugendkraft des In den erſtſen Jahren war er als Seelſorger idem Lande tätig. Gar bald aber wurde man aut ihn, den echten Führer der Jugend aufmerk ſam. Er kam nach München, ſeiner Vaterſtadt, als Religtonslehrer an die Berufsſchule, wo er ganz cſonbers eine fruchtbringende Arbeit entwickelte. Schon ſeit dem Jahre 1917 als Bezirkspräſes in der Jugendbewegung ſtehend, wählte man ihn, erfolgreichen Führer, im vergangenen Früh— jahre zum Landespräſes und zum 1. Vorſitzenden der Deutſchen Jugendkraft des Kreiſes Bayern. Neues, blühendes Leben waren ſchon bald die ſichtbaren Erſolge ſeiner rührigen Arbeit und ſei ner rung der DK. Den Förde Wir begrüßen unſeren neuen Verbands-Vor ltzenden mit aufrichtigem Vertrauen und freuen uns, daß ein Präſes aus Süddeutſchland eine ſe ungeteilte Hochachtung und Wertſchätzung fand wir fühlen uns doppelt zu ihm hingezogen. Mit neuem Mut und neuer Kraft wollen wir arbei ten am äußeren und inneren Ausbau unſerer deut ſchen Jugendkraft zum Beſten unſerer Jugend und unſerer katholiſchen Sache. Auszeichnung. Der Volksverband der Bücherfreunde, Weg weiſer⸗-Verlag G.m.b. H., Berlin-Charlottenburg 2, Berliner Straße 42/43, der größte und älteſte Buchverband Deutſchlands, wurde anläßlich der „Großen Polizeiausſtellung, Berlin 1926“. von der Preußiſchen Staatsregierung in Anerkennung hervorragender Verdienſte als einziger Buchver band mit dem Staatspreis der Preußiſchen Staats regierung augezeichnet. Dere V. d. B. dankt die ſen Preis der Tatſache, daß ſeine inhaltlich wert vollen, ſchön ausgeſtatteten und unerreicht billigen, Bücher als beſonders wirkungsvolles Mittel im Kampf gegen die Schundliteratur bewertet wur— en. Verlaſſener Ehemann. Die Auskunft, die Ihnen geword iſt, iſt falſch. Ihre Frau hat, nachdem ſie zen Sie tätlich geworden, und Sie mißhandelt hat, Ihrer Sachen verlafſen. Bei Sie nicht verpflichtet, Ihre Ehefrau aufzufordern, ſondern Sie können gsklage einreichen. Es iſt auch die Scheidungsklage erſt einreichen können, na den Aufenthalt Ihrer Frau ermittelt hab Dann könnte manche Ehe ia über⸗ haunt nicht geſchieden werden, weil ein Ehegatte ſich im Auslande verborgen hält. Im Gegenteil wird Ihr Begehren auf Eheſcheidung durch dieſes Verhalten Ihrer Ehefrau nur noch mehr gerechtfertigt. Wegen der Zuſtellung der Klage müſſen Sie öffentliche Zu⸗ ſtellung beantragen. Dieſe wird vom Hericht bewirkt.) Vorausſetzung iſt, daß Sie glaubhaft machen, daß Ihnen der Agfenthalt Ihrer Ehegattin unbekannt iſt. Zu dieſem Zwecke fragen Sie bei dem Einwohner⸗ meldeamt nach, wo Ihre Gattin gemeldet iſt, und wem dieſes Ihnen mitteilt, daß der A dort un⸗ bekannt iſt, ſo geben Sie eine eidesſtatkliche Verſiche rung ab, daß Ihnen der Aufenthalt unbekannt ib. ihr Anwalt wird dann den Antrag auf Saen e Zuſtellung ſtellen. Zur Durchführung der Scheldungs⸗ klage müſſen Sie ſich ohnehin durch einen Anwalt ver⸗ treten laſſen, da Sie ſich am Landgericht nicht ſelbſt vertreten können. Zuſtändig iſt immer das Landgericht, in deſſen Bezirk der Ehemann ſeinen Gerichtsſtand har Güteverfahren. Ihr Gegner iſt im 5 1 Sie hatten Klage erhoben. Dem ſtreitigen Verfahren muß fetzt ein ſogenanntes Güteverfahren vorangehen. In dieſem Verfahren verſucht der Richter zunächſt, einen Ver⸗ gleich zwiſchen den Parteien zuſtande zu bringen. und erſt wenn ihm dieſes nicht gelungen At, wird in das ſtteitige Verfahren eingetreten. Sie ſind nun im erſten Termine zu ſpät an das Gericht gekommen. Der Beklagte hätte den Antrag ſtellen können, daß Sie durch Verſäumnisurteil mit der Klage ewieſen werden. Er konnte aber auch den Antrag ſtellen, den Antrag auf Güteverfahren für zurückgenommen zie erklären. Und dieſes hat er getan. Sie mußten alſo eine neue Klage anſtrengen. Dies baben Sie etan, und der Gegner hat recht, wenn er ſich weigert, zu verhandeln, bis ihm die Koſten des Vorprozeſſes erf ſind. Man nennt dies eine prozeühindernde Die Koſten des Vorprozeſſes ſind in dieſem die Koſten des gegnerischen Anwalts. Dieſe Sie alſo bezahlen, um den Gegner zur Ver zwingen. Sle müſſen handlung zu Humor des Tages. „Sind bei Ihrem Vortrag über Charak, ter und Ehrlichkeit freiwillige Gaben einge⸗ gangen?“ „Ja, doch— ein falſcher Zehnmarkſchein.“ Mace Würze Weil ars amver wenden sehr ausgiebigl