Die Schule und die Fremdenlegion. Karlsruhe, 1. Dez. Vom Unterrichts⸗ miniſterium iſt an die Höheren Lehranſtalten für Knaben, die Lehrbildungsanſtalten, das Staatstechnikum, die Direktoren und Vorſtän⸗ de der Gewerbe⸗ und Handelsſchulen und Stadtiſchulämter folgender Erlaß gerichtet worde „Es iſt in Zukunft dafür Sorge zu tragen, daß ſämtliche Schüler der höheren Alters- llaſſen zweimal jährlich im Rahmen hierzu geeigneter Unterrichtsſtunden über die folgen⸗ den Punkte des Dienſtes in der Fremdenle— gion belehrt werden: 1. daß der Dienſt in der Fremdenlegion, der franzöſiſchen wie der ſpa⸗ niſchen. dem deutſchen Intereſſe und der deut⸗ schen Würde widerſpricht, 2. daß dieſer Dienſt durchtveg ſchwere Leiden und in den weitaus ane iſten Fällen den ſeeliſchen oder körperlichen Tod herbeiführt, 3. daß die franzöſiſchen derber im beſetzten wie im unbeſetzten Ge⸗ biet unter Anwendung falſcher Vorſpiegel— jungen(daß es ſich nur um Arbeiten im fran⸗ zöſiſchen Wiederaufbaugebiet handle uſw.) und hinterliſtiger Kniffe, wie unter Aus⸗ ützung von Notlage und Unerfahrenheit benteuerluſtige, junge Leute ins Unglück feyren. ö Der Turm als Wahrzeichen. . Die Deutſche Theater⸗Ausſtellung Magde⸗ burg 1927 wird als Wahrzeigen einen 51 Weter hohen, von dem Darmſtädter Architek- den Prof.(binmüller entworfenen Turm erhalten, der auf einer Grundfläche von 8 male8 Metern, 37 Meter hoch Stampfbeton aufgeführt wird. Darüber hi— Maus wird ſich 14 Meter hoch ein ſein geſtaf ßelter, aus Eiſen und Glas konſtruterter Auf— au erheben, der Reſtaurati-nsräume euthätt und der während der Dunkelheit von innen der künſtleriſch erleuchtet wird, von Blau-Vio⸗ kett über grelles Gelb bis zu leuchtendem Ru- binrot auſchwellend. Unſer Bild deutet, nach eier Zeichnung von Prof. Albinmüller, die prächtige Wirkung dieſes erleuchteten Turmes recht glücklich an. N Unterſchlagungen eines Stadtverordneten. Halle, 1. Dez. In Weiſenfels wurde der Konkursverwalter Stadtverordneter Viets, der Führer der Wirtſchaftlichen Vereinigung, im Stadtparlament, verhaftet unter den Dringenden Verdacht, bei mehreren der von ihm verwalieten Konturſen große Unter ſchlagungen begangen zu haben. Ein gemeiner Streich. Blanklenborn, 1. Nov. Bauersmann wurden in ſeinem Eigentums— wald in Blankenborn die ſchönſten Kiefernbe fände entrindet. Der Schaden iſt beträchtlich Mlem Anſchein nach handelt es ſich um cinen Aiacheakt. Der Täter iſt bis jetzt noch nicht er— aitzelt. Einem Gleiszeller Eiſenbahnunglück. Eiſenbahnentgleiſung auf der Strecke München— Berlin. München, 1. Dez. Juſolge eines Zeder! briches entgleiſte heute früh 9 Uhr die Joko. motive und 28 Wagen des Durchgangseilg terzuges 6145 München— Berlin auf dem Bahnhof Reichertshoſen in Oberbayern. Der Zwuafübhrer und ein Schaffner murden leicht Ce... ÄP verient, ver Begqiener eines Pferdetrauspor⸗ 8 15 5 iſt ſehr erheblich r wird vorerſt i 4 gefünrt. rſt eingleiſig durch Die 200 Meter von der Station Reicherts⸗ hofen gelegene Entgleiſungsſtelle des Eil⸗ güterzuges iſt ein wüſtes Trümmerfeld. Die eutgleiſten Wagen ſind durcheinandergewor⸗ fen und vielfach ineinandergeſchoben. Viele Wagen ſind faſt völlig zerſtört. Die Gleiſe ſind zum Teil aufgeriſſen und um die Wagen ſind Berge von Kaffe, Kohlen, Singer⸗Nähmaſchi⸗ nen und anderen Transportgütern geſchichtet. Der tödlich verunglückte Viehtransportbeglei⸗ ter Leonhard Wagner wurde wahrſcheinlich durch den Huftritt eines Pferdes getötet. Ueber die Urſache des Unglücks wird be⸗ richtet, daß am Tender der Lokomotive der Waſſerkeſſel geriſſen ſein ſoll. Dadurch ſoll an der Weiche die Zunge herausgeſchlagen ſein. Die Lokomotive kam noch über die beſchädigte Stelle hinweg, aber die nachfolgenden 28 Wa⸗ geu wurden aus der Babn aeſchleudert.. NRechtsbriefkaſlen Unmögliche echſel⸗Klage. Da der Wechſel der in der Wechſelordnung vorgeſchriebenen Form ermangelt' können Sie im Bechſelprozeß nicht gegen den Schuldner klagen. Sie können aber im ordentlichen Prozeß klagen und ſich auf den Wechſel als ſchriftliches Schuldanerkenntnis ſtützen. Warenumtkauſch. Wenn Sie beim, Kauf einer Ware ſich vorbehalten haben, dieſelbe innerhalb einer beſtimmten Friſt umzutauſchen, und Sie wählen dann für die gekaufte Ware eine billi⸗ gere, ſo iſt der Verkäufer nicht verpflichtet, Ihnen die Differenz herauszubezahlen, falls dieſes nicht ausdrücklich vereinbart iſt. Zurückgeſorderte Verlohungsgeſchenke. Die Eltern Ihres verſtorbenen Bräutigams haben nicht das Recht, die Verlobungsgeſchenke zurückzufordern, die Ihnen Ihr verſtorbener Bräutigam gemgcht hat. Verwefſen Sie die Eltern auf den 5 1301 des Bürgerlichen Geſetzbuchs. Wenn in einer te außer der Strafe zu einer an Buße verurteilt worden iſt ſo 1 e keine Zivilklage mehr dur Schade uſtrengen. s iſt deshalb immer gefährlich, trafverfahren die Zu— erkennung einer zu beantragen, da man nie wiſſen kann, wie hoch, das Gericht die Buße feſtſetzt, und es für die Höhe der Buße keine ge— ſetzlich feſtgelegte Norm gibt. Anſpruch auk Privatklage d zetrngerlſcher Veſleller. Sie hatten auf Erſuchen ine Auswaählſendung geſchickt. Natürlich hat ſich er Beſteller der Unterſchlagung ſchuldig gemacht, indem er einen Teil der Sachen verkaufte, ohne bezahlt zu haben. Gegen den Erwerber können Sie aber nicht vorgehen, denn die Sachen fin Ihnen ja nicht wie es im Geſetze, heißt, „geſtohlen worden oder verloren gegangen“, ſon— dern Sie baben Sie ſelbſt aus der Hand ge⸗ geben. In dieſem Falle hat der Erwerber Eigen- tum erworben. Tiertransvort-Niſiko. Die Beförderung von lebenden Tieren mit der Eiſenbahn iſt mit einer beſonderen Transportgefahr verbunden. Sie kön⸗ nen die Eiſenbahn daher nicht ſchön deshalb haftbar machen, weil Ihre Kühe während der Führt durch Rangierſtöße verletzt worden ſino. Ob ein Verſchulden der Eiſenbahn vorgelegen hat, muß beſonders geprüft werden. Denn Sie haben das Verſchulden zu beweiſen. Die Eiſen⸗ ahn haftet bei Verluſt öder Beſchädigung leben⸗ der Tiere nicht für den Schaden, welcher für ie aus der mit der Beförderung verbundenen e Gefahr entſteht. beſonderen Die Ein⸗ gegen einen der ange— „Nita nam inzuſtellendes 5 8 5 ſtellun Dif 7 TTTrTTTTTTTTTTTTTT EEC Ein Fetzen Roman von Thea Malten. Nach kurzer Fahrt waren ſie an ihrem Beſtim— mungsort angelangt und ſaßen bald in einer ge⸗ mütlichen kleinen Bar mit einigen verheißung⸗⸗ vollen Flaſchen vor ch, George Tomtins ſtrahlte zund trank das erſte Glas mit wahrer Andacht, fund in. tie ſem Schweigen. Auch ſein Gefährte ſſchien ſich vollkommen dem Genuß des edlen Trau— benſaſtes zu widmen. 75 Bei der zweiten Flaſche legte George Tomkins ſeinen Kragen ab und zog ſeinen Rock aus, ein Zeichen, daß er auf dem Höhepunkt des Behagens zaangekommen war. Die Unterhaltung der beide hatte bis jetzt nur aus einigen„Wohl bekomm's!“ fund„Proft, alter Junge!“ beſtanden. Endlich ſchwang ſich Tomkins zu der Bemerkung auf:„Der Teufel ſoll mich holen, wenn nicht Gerffers beſter Tropfen der reine Eſſig iſt gegen ein Püllchen!“ 1 Er fühlte ſich in dieſem Augenblick erhaben über Putley und hätte ſich gern den einſtigen Ge— toſſen in ſeinem jetzigen Glanze gezeigt, in dieſem vornehmen Lokal und als Freund eines feinen Herrn, einen wirtlichen Gentleman. Ein wahrer Jammer, daß Gerfflers und die hochnäſigen dicken Pächter, vor denen er ſonſt hatte den Demütigen ſpielen müſſen, ihn jetzt nicht ſehen konnten, wie ſer hier ſaß und einen Wein trank, den die in Purley noch nicht einmal dem Namen nach kann⸗ ten. Und im Vollgefühl ſeines Selbſtbewußtſeins legte er ſeine Beine auf einen der feinen Seſſel, 25„Trinken Sie nur, trinken Sie“, ermunterte Joe Moore ſeinen Freund und füllte ihm das Flaum geleerte Glas. 1 Dann hob er das ſeinige:„Auf das Wohl der Neuverutählten! Wie geht's der ſchönen jungen (Frau?! Macht ſie nun ein vergnügteres Geſicht als an ihrem Hochzeitstag?“ 5 N ö„Was kümmert's mich“, brummte George Tom eins, ſichtlich in ſeinem Vehagen geſtört.„Kah nicht aufgepaßt, was für ein Geſicht ſie macht iſt mir auch egal.“ 5 „So!“ ſagte Miſter Moore ungerührt und ſein Gegenüber ſcharf ins Auge ſaſſend.„Jedenfalls wird ſie ihr Lebtag ein anderes Geſicht machen ſals Sie, mein Junge. Sieht Ihnen verdammt wenig ähnlich, Ihre Tochter.“ George Tomlins leerte ſein Glas mit“ einem Zuge.„Laſſen Sie meine Tochter in Frieden. gebt ie nichts an“, antwortete er unwirſch. Miſier Moore ſchenkte ihm von neuem das Glas voll. „Nun, nun, alter Brummbär, man darf doch wohl noch eine ſchöne Frau bewundern“, meinte ſer beg nd.„Paniani kann ſich allerdings Ihnen bedanken, daß Sie ihm ein ſolches Muſter templar an Schönheit zur Lebensgefährtin ver— N ſt haben, die zudem ein Goldfiſch erſten Gra des iſt. Er wird ſich auch in genügender Weiſe ſeinenm Schwiegervater erkenntlich zeigen, vermute ich.“ Diele letzten Worte entfeſſelten bei George Tomktins allen aufgeſpeicherten Ingrimm, den er gegen den Italiener auf dem Herzen trug. Aber ſo groß war ſeine Furcht vor deſſen Macht, daß er alle wüſten Schimpfereien, in die er ausbrach, nur mit unterdrückter Stimme hervorſtieß, halb erſtickend vor Zorn und Wut, und ſich dabei ängſt— lich nach allen Seiten umſah. „Der Schweinehund, der Miſtkerl, der undank— bare Lümmel!“ waren noch die mildeſten Be— zeichnungen. Ihm, George Tomkins, verdankte er alles, der verdammte Italiener. Er hatte ihn bei ſich aufgenommen, als er— ein verlumpter Land— ſtreicher— an ſeine Tür geklopft hatet. Er hatte ihm Arbeit verſchafft, er hatte beide Augen zuge— drückt, als das arme Mädel ſich in ihn vergaffte, er holte ihn nach Cheltenham gebracht— und jungs hatte er nun zum Lohn?! Noch nicht einmal ein pgar elende Dollars in den Taſchen, ein Le— ben wie ein Geſaugener, und wer weiß, ob man ihn nicht eines Tages mit abgeſch, ittener Gurgel finden würde! „Na, na, na“, ſuchte Joe Moore den Aufge— regten zu beruhigen,„ſo ſchlimm wird's ſchon nicht ſein! werden Ihrem Schmiegerſohn doch nicht ein Verbrechen zutrauen. Sie ſehen zu ſchwarz, mein Lieber.“ Tomeins ſchten zu ſühlen, daß er zu weit ge⸗ gangen war. Er begnügte ſich alſo damit, Miſter Moore aus ſeinen verſchwommenen Augen einen vielſagenden Blick zuzuwerfen und ſich wieder ausgiebig dem Wein zu widmen. „Ich will Ihnen einen Vorſchlag machen, alter Burſche“, fuhr Joe Moore im Ton vertraulicher Freundſchaft fort.„Sie gefallen mit— ich ſag' es offen. Ihre derbe, fteimütige Art iſt ganz nach meinem Herzen. Bie ſind ein Mann. wie Sie man in ſelten under zierte Laſſen herumla in Schwärmereien über England. yteichsbienne mit Verzichr auf Titel, Gehalt und Penſionsanſpruch nachſucht vorgusgeſetzt; daß er ſeine amtſichen Geſchäfte bereits erledigt und über eine ihm etwa anvertraute Verwaltung von Reichsvermögen vollſtändige Rechnung gelegt hat. Waiſenkind. Ihre Aae iſt geſtorben, und wenig ſpäter der Schwiegerſohn, Nun ſtreiten ſich beide Großeltern, wer das Kind zu ſich neh⸗ men foll. Da anſcheinend beide Eheleute ohne Teſtament verſtorben ſind, ſo hat das Vormuftd⸗ ſchaftsgerſcht die Vormundſchaft über das Kind von Amtswegen anzuordnen. Da wegen der der Perſon des Vormundes eine Nene Ver⸗ fügung nicht vorliegt kommt als ormund des Kindes in erſter Reihe der Großvater väter⸗ licherſeits in Frage, und erſt in Zweiter Reihe der Großvater mütterlicherſeits. Der Vormund hat dann das Recht und die Pflicht, für die Perſon und das Vermögen des Mündels zu ſorgen. Muſizieren nach 10 endes Muſizleren. nach einer grundſätzlichen ihr abends bedeuter nach Entſcheidung des Oberverwaltungsgerichts eine Sltörunn der Nachtruhe und damft eine Be⸗ käſtigung die geeignet iſt, geſundheitsſchädlich zu wirken Die Polizei ſei deshalb berechtigt einem Schenkwirt das Dulden des Muſizierens und ſonſtigen Lärmens während der Nachtzeit zu unterſagen. Wenn alſo in dem Reſtaurant in Ihrem Hauſe das Lärmen durch das Klapier⸗ jpielen nachts trotz Verwarnung nicht gufhört o wenden Sie ſich um Abhilſe an das zuſtändigs Polizeiamt. imnisurteil. Die Ein »ruchsfriſt gegen ein Verſänmnisurteil betrügt Amtsgerichtsſachen eine Woche von Zuſtellung des Urteils ab in Landgerichtsſagen 2 Wochen von Zuſtellung des Urteils ab, jedoch muß der Einſpruch in Landgerichlsſachen durch einen bei dem Landgericht zugelaſſenen Rechtsanwalt er⸗ folgen. Iſt die Einſpru ſt uicht gewahrt, ſo wird der Einſpruch iſſig verworfen. Einſpruch gegen Ver 2 Iſt Vogelzugforſchung in Heſſen. Die„Biologiſche Vereinigung für Heſſen“ (beide Heſſen, Naſſaun und Nachbargebiete), Sitz in Marburg, Frankfurter Straße 55) widmet ſich neben dem Naturſchutz der Erfor ſchung der heimiſchen Tier- und Pflanzen⸗ welt:insbeſondere hat ſie ihre Aufmerkſamkeit der Vogelzugforſchung zugewandt, nachdem auf dem Gebiet der Vogelkunde durch die Ver⸗ öffentlichung der Dr. W. Sunkels„Vogel- fauna von Heſſen“ eine Grundlage zur Wei— terarbeit in der heſſiſchen Ornithologie gelegt wurde. Es handelt ſich jetzt um den weiteren Ausbau des Erreichten, indem die intimeren Weſenszüge und Gewohnheiten der einzelnen Wogelarten herausgeſchält werden aus dem bunten und beweglichen Treiben unſerer ge— fiederten Landsleute; unter den zu löſenden Fragen ſtehen die Rätſel des Vogelzuges obenan. Um die Wanderwege und Winterher— bergen unſerer Zugvögel, ihre etwaige Rück— kehr, das Feſthalten am Ehegenoſſen und Niſtplatz, das Alter, kurz alle die vielen Le⸗ bensſchickſale der Vögel feſtzuſtellen, legt die „Biologiſche Vereinigung für Heſſen“(ebenſo wie die„Vogelwarten“ und andere Inſtitute und Geſellſchaften) ſeit Jahren jungen und alten Vögeln aller Arten nummerierte Fuß— ſringe der Vogelwarten an und hat dadurch ſchon manche wertvolle Feſtſtelllmg über Vo— gelleben u. Vogelzug gemacht. Auch das Be— ringen von kleinen Sinavögeln, das an Er— gebniſſen anfangs weit hinter dem Kennzei— chen großer Arten(Storch, Raubvögel zurück⸗ blieb, war in der letzten Zeit von ſchönſtem Erfolg gekrönt: dies verdient beſonders auch deshalb hervorgehoben zu werden, weil die B, V. f. H. ſtets auf die Beringung von Klein- vögeln großen Wert ſeate. ſie damit Daß Großſtadt, wo nur ge n. Nun bin ich aber ein Mann der Tat. nicht d Worte, und wen ich ei— den mag, dem will ich auch helfen. Schande, wenn ein Kerl wie Sie ſolch ein Duck⸗ „abhängig von der Gnade Es iſt ja eine eines t mit an⸗ ſehen! zu Ihrem Rechte an zweifele aber r, Pruderherz!“ Und mit d n Wor Hauſen e Moore Goldſtücke auf den ſprachlos. Das Augen, in ſeinem Aber auch kämpfte mit eine! vor Tomkins war Gold flimmerte Hirn tauchten ſeine Bauernſchlauheit regt ſeinem Wunſch nach dem Be 3 Goldes. Und während er mit zitternder Hand in dem ſchim⸗ mernden Häuflein wühlte, ſragte er argwöhniſch: „Was wollen Sie dafür haben? Wie viel Pro⸗ zent?“ a— Moore ſetzte eine gekränkte Miene auf.„Sie denken wohl, ich bin ein Wucherer“, ſagte er be— leidigt,„ich leihe nicht auf Zinſen, ich gebe dem, den ich gern habe, und überlaſſe es ſeinem An⸗ ſtandsgefühl, zurückzuzahlen, wie viel und wenn es ihm beliebt. Wenn Sie bas nicht verſtehen, kann ich das Geld ja wieder einſtecken.“ Und er tat, als grifſe er nach dem Golde. Tomkins hielt ihm die Hand ſeſt, voll Angſt, dies leuchtende Märchen in Moores Taſchen ver⸗ löſchen zu ſehen.„Halt ein, Bruderherz,“ ſagte er, von ſo viel Großmut überwältigt,„ich verſteh' dich! Gewiß ſollſt du's eines Tages doppelt und dreifach zurückbelommen. Du biſt ein wahrer „Freund!“ Und mit dieſen Worten ließ er das Geld in ſeine Taſche gleiten. Nun wurde wieder eine Weile getrunken und auf die Freundſchaft angeſtoßen. Dann brachte Joe Moore das Wohl Englands aus, in das Tomkins begeiſtert einſtimmte und Moore begann zu ſingen:„Herrſche Britannia!“ Tomkins, bei dem der Wein machte, wurde bis zu Tränen gerührt! Ach, es ging doch nichts über England! Wör er nur wieder dort! Dort war es tauſendmal ſchöner als hier in dieſem Lauſe-Amerika! Und er erging ſich ſich bemerkbar Joe Moore ſtimmte ein. Freilich war dort alles ſchöner. Gab es wohl hier in Amerika ſolche Mädchen?! Herrgott, was für Mädchen hatte er in England geſehen! Da konnten ſich die Ameri⸗ Fett hatte, vewerſen mieder die neuenen Rückmeldungen von heſſiſchen„Ring⸗Vögeln“ aus Frankreich, In Schmittlotheim wurde am 16. Mai 19259 eine weiße Bachſtelze beringt ldurch Lehrer Volfenand), die man zu Anfang f Auguſt 1926 bei Bordeaux fand; ſerner zog eine bei Neuhöfe unfern Marburg im Wald eringt Amſel ebenfalls nach Frankreich(Dey Charente Inferienre am 23, Okt. 1926; bel Marburg beringt am 20. Mai 1926). Die Bachſtelze ſetzt den Vogelkenner in Staunen weil wir als Abzugszeit für unſere Bachſtel⸗ zen meiſt den Oktober annehmen; die genann⸗ kann; ſoſort nach Anlegen der Ringe. die we⸗ „Waldamſeln““ weniaſtens 3. T. noch richtige Zuovögel ſind im Gegenſatz zu den Stadi⸗ arnbeln, bei denen durch in Marburg ausge⸗ ſührle Beringungen und Wiederfunde feſtge⸗ ſtellt wurde, daß die Jungen teilweie daſelbſt überwintern und nicht verziehen. Alle dieſe Ergebniſſe, die ſich gewiß bald mehren, num⸗ tern zu einem planmäßigen Ausbau der Be⸗ ringung von Alt⸗ und Jungvögeln; zur Be⸗ fringung von alten Vögeln iſt dee Zeit von Herbſt bis Frühjahr am geeignetſten, weil man viele dann leicht am Futterplatz fangen ſann: ſofort nach Anlegen der Ringe, die we⸗ gen ihrer Leichtigkeit den Vögeln völlig un⸗ dieſem Gebite ſſowie Anleitung und Ringe ſtellt die„Biol. der B. Pf. H. eine ſolche beſitzt, ſchädlich ſind, werden die Tiere wieder freige⸗ laſſen. Jeder Naturfreund und Vogelkenner wird gebeten, ſich an ſeinem Teil auch auf zu betätigen: jede Auskunft Vgg. f. H.“ ſtets gern zur Verfügung; bemerkt ſei noch, daß zum Fang der Vögel eine be⸗ hördliche Erlaubnis beim Landratsamt nach⸗ geſucht werden muß und daß der Vorſitzende deshalb auch da, wo andere durch Anlage von Futter⸗ plätzen und deral. die Vorbedingungen für fein erfolgreiches Vogelfangen und Beringen gegeben haben, die Beringung gern ausführt. B. V. f. H. Mba. der Karikatur. Kamenew, der ruſſiſche Volkskommiſſar für Außen- und Innenpolitik iſt zum Vertreter der Sowjet⸗ Union in nom ernannt worden. Kamenew war bekanntlich ein Führer der Oppoſition und ſollte urſprünglich gänzlich aus der Lel⸗ iung des Sowjet⸗States ausgeſchloſſen wer⸗ den . y d A Wen kaneinnen verſtecken. Nun, ſein Freund und Bru— der hierbei klopfte er Tomkins auf den Rücken habe ja eines der ſchönſten Exemplar mitge bracht. Ja ſo ſehen die einſachen Dorfmädchen in England aus. Genau wie die Ariſtokratinnen Er habe in England eine junge Lady gekannt jetzt mochte ſie wohl ſchon verheiratet ſein— die glich auf ein Haar der ſchönen Marjorie Ton kins der Vochter ſeines lleben Freundes. Wie hieß ſie doch gleich?!— Richtig!— Lady Gwen dolin Cheltenham! Bei der Nennung dieſes Namens wurde Ge orge Tomkins trotz ſeiner alkoholumnebelten Sinne totenbleich. Er fühlte dumpf die Notwen digkeit, eine Erklärung abzugeben, es ſchien ihm als würde Rechenſchaft von ihm gefordert, als ſei es beſſer, ein Geheimnis preiszugeben, ftatt den Verdacht einer Schuld auf ſich zu lenker Und mit einer Miene, die Harmloſigkeit, trauen und Schlauheit ausdrücken ſollte, beugte er ſich dicht an Joe Moores Ohr. „Pſt!“ flüſterte er mit ſchwe rer Zunge,„es darf's niemand wiſſen aber dir will ich's ſe gen— du biſt ja mein Freund— Bruderherz! Freilich ſehen ſie ſich ähnlich, die beiden— s ſind ja Schweſtern— hihi!“ „Hab' mich wohl gehütet“, brummte George Tomkins.„Der Earl von Cheltenham iſt ein mächtiger Mann und hötte mich von Haus und Hof gejagt, wenn ich's Maul nicht gehalten hätte. Na, nun kann mir's gleich ſein— bin nun weit ab vom Schuß und brauche ihn nicht mehr. Iſt zmr lieb, denn ich hab' ihn nicht leiden können, den hochnäſigen Patron. Nicht gut genug war man, um die Erde zu küſſen, über die er geritten iſt, aber unſere Mädchen waren ihm gut genug, um ſie zu verführen und unglücklich zu mache Schuft— Her! Hat eine junge Frau zu Hauſe ge— habt und einen kleinen Sohn, und im Jahr da— rauf, als die Majorie geboren war, da iſt auch auf Schlof Cheltenham eine Tochter angekom⸗ men. Ich hab' mich oft gewundert, ob die Leute es nicht an der Aehnlichkeit merken werden— ſie gleichen beide ihrem Vater— aber natürlich— er ſtand ſo hoch über allem Verdacht, daß man ganz Purley und Cheltenham mit der Naſe hätte darauf ſtoßen können— und keiner hätt's ge⸗ glaubt!“ „Weiß ſie es denn?“ fragte Joe Moore und deutete mit dem Daumen die Richtung an, in der er das Mac-⸗Kennaſche Haus vermutete. 0 Ver FJoiitzung sone Saas gebracht.— Gratis beilagen: nd Wlumen“, halbjährlich einen Fahrplan ſowte einen Erſte und älteſte Zeitung am Platze. rechen 117.— PVoſtſchecklonte Nr. 21577 Amt Frankfurt a. N. iernheime Viernheimer Tageblatt heimer Zeitung— Biernheimer Nachrichten) wöchentl. Sams ta 8 das achtſeitige illuſtrierte Sonntagsblatt„Sterne Ss ſcheinttäglich mit Aus nahme der Sonn- und Feiertage.— Bezugspreis monatl. 1.50 Mark frei ins andkalender.— Annahme von Abonnements täglich abgeſtufter vorher.— — Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſter Anzeiger Biernhetmer Bürger- Ztg.— Biernh. Delkable nzeigenpreiſe: Rabatt.— Inſerate müſſen bei Aufgabe bezahlt Die einſpaltige Vetnzelle koſtet 25 Pfg., Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vormittags 8 Uhr, werben, mit Ausnahme derjenigen, bie in fd. Nechuung ſtehen. ei und des Polizeiamts Viernheim Schriftleitung. Druck und Verlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle: Nathausſtn. 2 die Neklamezeile 60 Pfg., bet Wiederholung größere Artikel einen Tag ö 1 Jahrgang Am Vorabend von Genf. We. A 8 Chamberlains Beſprechungen in Paris. Völlige nebereinſtimmung erreicht. ö London, 4. Dez. Ueber den Pariſer Aufent⸗ halt Chamberlains liegen hier folgende Meldun⸗ gen vor: Bei einem Preſſeempfang in der briti⸗— ſchen Geſandtſchaft erklärte Chamberlain u a., er habe geſtern ſowohl mit Poincare als auch mit Briand konferiert. In der Unterredung mit Priand ſeien hauptſächlich Fragen beſprochen worden, die auf dem Genſer Programm ſtehen, ober auch einige Fragen allgemeinen Intereſſes. Es ſi völlige Uebereinſtimmung über alle ſtritti⸗ gen Punkte erreicht worden, beſonders über jene, die mit der kommenden Sitzung des Völkerbunds⸗ rates im Zuſammenhang ſtehen. Bei ſeinem vovigen Aufenthalt habe er gebeten, nicht zu ſchwelle Reſultate von den Locarno-Abmachungen zu erwarten. Er könne jetzt nur nochmals darauf. 4 Die Arbeit ſchreite langſam, jedoch cher ſort. Sogar andere Länder ſchätzten die er⸗ jelten Reſultate. Vorausgeſetzt, daß Mittel ge— laden würden, die entſtandenen Schwierigkeiten nach und nach zu beſeitigen, werde letzten Endes 8 zufriedenſtellende Lage in Europa erzielt wer— n. Sitzungen der Botſchafterkonferenz und des Oberſten Kriegsrats. Paris, 4. Dez. Botſchafterkonferenz und der Oberſte Kriegsrat hielten geſtern Sit⸗ zungen ab. In einem amtlichen Kommunique deißt es, daß die Votſchafterkonſerenz die Prüfung der letzten Berichte über den Stand der deutſchen Abrüſtung, ſowie die Prüfung der von der deutſchen Regierung getroffenen Maßnahmen zur Frage der vaterländiſchen Verbände, des Kriegsmaterials und der Be— ſeſtigungen in Oſtdeutſchländ fortſetze. Ueber die Beſprechung des Oberſten Kriegsrates, der unter dem Vorſitz des Prä⸗ ſidenten der Republik im Elyſee ſtattfand, wird ſtrengſtes Stillſchweiger bewahrt. Man nimmt aber an, daß die Ausſprache vor allem die ſeit der Ankunft Chamberlains in den Vordergrund getretene Frage einer früheren Ntzumung des beſetzten Gebietes betraf. besorſtehende Tagung des Völkerbundsrates hat das JIntereſſe an allen innenpolitiſchen u. finanztechniſchen Fragen in den Hintergrund gedrängt. An ein Zuſtandekommen der Viermächte konferenz glaubt man nicht mehr. Verſchic⸗ deutlich iſt die Vermutung aufgetaucht, daß die Zuſammenkunft der Außenminiſter Eng⸗ lands, Frankreichs, Italiens u. Deutſchlands die inoffizielle Bildung eines ſogenannten „Alleroberſten Völkerbundsrates“ vorbereiten ſolle. Dieſer Plan wird Die Sil von der franzöſiſchen Beeſſe auf das heftigſte bekämpft. Abreiſe der deutſchen Delegation. Berlin, 4. Dez. Geſtern abend iſt Reichs⸗ außenminiſter Dr. Streſemann in Begleitung des Staatsſekretärs v. Schubert und dee Miniſterialdirektors Dr. Gaus nach Genf ab⸗ gereiſt. Zum Abſchied hatte ſich Reichsminiſter Dr. Külz auf dem Bahnſteig befunden. Mini⸗ ſteriladirektor Dr. Oppermann überbrachte im Namen des Reichskanzlers und Staats⸗ ſekretär Dr. Weißmann im Namen des preu⸗ ßiſchen Staatsminiſteriums Anſchiedsgrüße Unter den übrigen Anweſendan bemerkte man Miniſterialdirektor Dr, Göpke vom Aus⸗ wärtigen Amt und Miniſterialdirektor Dr. Zechlin von der Preſſeſtelle der Reichsregie⸗ rut. Das amtliche Kommunique über die Pariſer Beſprechungen. Paris, 4. Dez. Nachſtehendes Kommu- nique wurde über die geſtrigen Nachmittags- ſitzungen des Quai d'Orſay ausgegeben: „Nach dem Frühſtück, das im Auſtenmini⸗ ſterium ſtattfand, hatte Chamberlain zunächſt eine längere, ſehr herzliche Unterredung mit Poincare. Die beiden Außeuminiſter haben ſich ſodann zurlckgezogen, um die verschiede nen Probleme der Auswärtigen Politit und insbefondere die auf der Tagesordnung der Völterbundsratsſitung ſtehenven Fragen ge⸗ meiuſam zu prüfen. Sie haben die völlige, Mebereinſtimmung ihrer Auffaſſung feſtgeſte lle und beſchloſſen, die Ausſprache über die Ein. zelheiten, zu deren Erledigung ſie heute leine elt gefunden haben. in Genf fortzuſetzen. Baldige Abberufung der Militärkontrolle?—— f In gewiſſen Kreiſen glaubt man aus des lakoniſchen Inhaltsloſigkeit dieſer Auslaf⸗ ſung, insbeſondere aus der Wendung, daß zu der Ausſprache die Zeit gefehlt habe, ſchlie⸗ ßen zu dürfen, daß keine Verſtändigung über die Einzelheiten der zu regelnden Fragen er⸗ zielt werden konnte. Man betont nämlich, daß, keine Verſtändigung über die Einzelhel⸗ ten der zu regelnden Fragen erzielt werden, konnte. Man betont nämlich, daß, da Cham⸗ berlain noch den ganzen Samstag über in! Paris weilt, ſehr wohl Zeit geweſen wäre, die Diskuſſion fortzuſetzen. Chamberlains Erklärungen. Paris, 4. den Erklärungen Chamberlains vor der Preſſe iſt noch nachzu⸗ tragen, daß Chamberlain erklärte, er habe vor allem die Hoffnung, daß in einem oder höchſtens zwei Monaten ohne Gefahr für irgendjemand die Militärkontrolle aus Deutſchland abberufen werden könne. Dez. Aus Es wäre eine Enttäuſchung für viele, wenn dies nicht geſchehen könnte. Er hoffe auch, daß as gelingen werde, ein Inveſtigationsſyſtem für die Völkerbundskontrolle zuſammenzuſtel⸗ len. Die Politik der Zuſammenarbeit, die auf einer intimen und vertrauensvollen Freundſchaft beruhe, bleibe das für die künf— tige Politik notwendige Fundament. Das wichtigſte ſei, daß die Regi reichs, Deutſchlands, England die ſich einander genähert h blieben und daß ihre Politik auf die dung des begonnenen gerichtet ü Ueber Zweck der Neiſe Chur⸗ chills verlautet, daß er gekommen ſei, um ſeine in Paris in einem Penſionat befindliche Tochter zu beſuchen. Einen anderen Zweck 8 er mit ſeiner Reiſe nicht. und Italtens, en, zuſammen— 4 Werkes den Rane march ebanke märsd Genf, Dez. Am Voral nd der kunft der Außenminiſter her Die Meinung ziell in zur zur Spannung. sfrage off hinter den Kuliſſ 0 werde, ſind noch immer gete dung darüber doch erſt in den Genfer 5 0 zur Beſpr aber ſt‚gotio Verhar en fallen wird. Daß ſie kommt, darüber beſteht hier mehr. N N— Das Ratskomitee hat ein dreigliedrige Brockére(Belgien) und kein j komitee, beſtehend aus de Lord Robert Cecil( lescu(Rumänien) eingeſetzt, nau unterſuchen ſoll. In der geſtrigen Dehatte tonte Lord Robert Cecil, wie neu dieſe G gänge für die Praxis des Völkerbundes und wie notwendig es bei aller Sympathie. perſönlich dieſem Gedanken entgegenbringe, ei, genau zu unterſuchen, was der Rat im le einer Kriegsdrohung tun könnte. Der franzöſiſche De legierte Boncour gab der unbedingten Zuſtim nung ſeiner Regierung zu den Ideen de Brockcéres Ausdruck. Die formulierten Vorſchläge des Unterkomitees ſollen in der heutigen Sitzung des Ratskomitees vorliegen Das Ratskomitee wird einen ausarbeiten, der vom Rat wahrſcheinlich 0 gen überſandt werden wird, die d elegenheit haben, ihre Meinungen über die v jlagenen Neuerungen zum Aus zu bringen. In Pßlkerbundskreiſen, 0 auch bei den neutrcklen Mitgliedern des Rates herrſcht eine außerordentlich optimiſtiſche Auf— faſſung über die von de Brockére eingeleitete Ent wicklung vor land) das die Frag des Ratskomitees be— danken⸗ ſeien, die er hereits Die Bombe für den Völkerbund. London, 3. Dez.„Daily Expreß“ bezeichnet! die halbamtliche Erklärung über die Haltuna, die Dr. Streſemann in der Frage der neuen Form ſichtigt, als„eine Bombe für den Völlerbund“. Die„Times“ nehmen ebenfalls hierzu Stellung und ſprechen von Bemühungen, das geſtrige Früh⸗ ſtück bei Dr. Streſemann zu Ehren Tſchitſcherins in Berlin als eine Art Gegenkundgebung zu der Zuſammenkunft Chamberlain-Briand-Zaleſki in Paris hinzuſtellen.„Daily Expreß“ meint, die Taktik Streſemanns gehe dahin, den Weſtmächten vor Augen zu führen, daß Locarno nicht der ein— zige Pfeil im deutſchen Köcher ſei. Berufung zum Völkerbund. Berlin, 4. Dez. Wie wir erfahren, iſt Staatsſekretär Dr. Trendelenburg vom Völkerbundsrat zum Mitglied des Wirt⸗ ſchaftskomitees ernannt worden. Staatsſekre⸗ tär Trendelenburg hat die Wahl Ingenom⸗ men... 45 Montag, den 6. Dezember 1926 Das Gchmutz⸗ und Ghundgeſez mit großer Mehrheit angenommen. 1 1 1 Berlin, 3. Dez. Der Reichstag, der diesmal bereits um 12 Uhr mittags zuſammentrat, nahm heute unter dem regen Intereſſe von Haus und zhüne die dritte entſcheidende Leſung des Ge— gegen Schund⸗ und 5 zſch 8 Wort nahm zunächſt der ſe jeordnete Dr. Breitſcheid, der einen unerträglichen und mit der Würde des H ſes nicht zu vereinbarenden Vorgang bezeichnete, daß hier ſelle, der noch nicht einmal im W̃ über einen Antrag debattiert werden 1 geordneten vorliege. Die verdächtige Eile, mit der die Vorlage betrieben würde, rechtfertige das demokratiſche Mini lehnung des Kernſtückes ezogen. Er habe ſich auf rden Kuliſſen verlaſſen Roſenbaum begründete Hauſe zugegangenes Miß nenmi⸗ eit in Külz be⸗ allerſchärfſte Mißtrauen. ſter Külz habe nach A den Entwurf nicht z die Verhandlungen Der Kommuniſt ſodann ein aus dem trauensvotum ſeiner Partei gegen den J niſter K in die Lächerlic Deutſchland töten würde, ſo wäre Dr. its ein toter Mann Dr ſich berge, r Unterdrückung der J Da ſich kein Redner mel die allgemeine Ausſprache geſchloſſen. trat dann in die Einzelberatung atte wurde Paragraph 1 un⸗ 1 anträge iung zu Aen mit Deutſchen 5 n Völk Kommuniſten demokratie Demokraten angenommen ſolgte in die Abſtimmung über die 88 2 und 3, die b r zweiten Leſung abgelehnt wor den waren. a ſämtliche Abän Zan⸗ träge der Lin aren wurde 8 2 liche vereinbarten E. Es * Faſſung mit 29 Stimmenthaltun Stimmen zen kamen auf nokre der die Abſt in namentlicher nen abgelehnt. Antrag ſtimmten die Sozialdemokrat raten und die Kommuniſten infacher Abſtimmung in der ſſung angenommen. it dem gleichen Stimmen auch die weiteren Paragraphen 4 angenommen. Sän he ſo und komm ſtiſchen Abänderun abgelehnt. Damit war die e Para Kompro aldemolra anträge wu ratung zu End Linke Aba. Dr. David(Soz tlärung ſeiner Fraktion ab, in! daß das Geſetz in ſeiner jetzigen dige ratur Eine Mehr etz kön! kommen, wenn die V heralismus, der ſeine ngerin dieſes Ge bringen, ihre 701 n N Werde Geſeß an deute der heutige? einen ſchwarzen T die deutſche Kultur. Bedrohung von Lit preisge— nen, ſo ag für genom das Gefſetz mußte vorläufig Die Schlußabſtimmung über auf Antrag der demokraten geſetzt werden, ſchüftsordnung von denen der müſſen, wenn nommen werden ſoll. Das Haus ging daher zum nächſten Punkt der Tagesordneung, einem aus ch Paragraph 26 der Ge lüſſe der dritten Leſung, die iten abweichen, gedruckt vorlie- Schlußabſtimmung vorge gen die Geſetzentwurf gur Kenderung der Verordnung über die Erwerbsloſenfürſorge, über Reichsarbeitsminiſter Dr. dete die Vorlage. Nachdem verſchiedene Redner zu Wort gekom— men waren. wurde die Vorlage in zweiter und auch gleich in dritter Leſung angenommen. 5 Dann nahm bas Haus die zurückgeſtellte Schlußabſtimmung über das Geſetz zur Pewah⸗ jrung der Jugend var Schund und Schmutz vor. In namentlicher Abſtimmung wurden 411 Larten abreerben, davon lauteten drei auf Stir Brauns begrün⸗ Stimmencut⸗ hahung; 250 auf Ja und 158 auf Nein. Das Ge⸗ ſetz it alſo mit großer Mehrheit angenommen. Die Bekanntgabe des Abſtimmungsergebniſſes löſte ar der Linken größere Unruhe aus. Tribü⸗ nenheſucher die in die Pfuirufe der Kommuniſten einſtimmten. mußten hinausgewieſen werden. Nach ganz kurzer Geſchäftsordnungsdebatte vertagte ſich der Reichstag auf Donnerstag nach⸗ mittag 2 Uhr. a 4 2 74 ung d. Vorſtände d. kath. inner⸗ und Arbeitervereine Die am Dienstag in Mainz im Vereins⸗ haus ſtattgeſu ne Vorſtände-Kouferenz der katholiſchen Mäuner- und Arbeitervereine war aus allen Teilen der Diözeſe gut beſucht. Herr Dibzeſanpräſes Dekan Eich gedachte zu Beginn der Verhandlungen der Auszeichnung, die dem Verband dadurch zuteil geworden daß auf Vorſchlag des Hochwürdigſten derru Biſchofs dem Verbandsſekretär Herrn iehl das goldene Kreuz Pro eccliſig et tifice verliehen worden iſt. Konferenz verhandelte im erſten Punkt Tagesordnung über die Förderung ſozia⸗ Verſicherungen in den Vereinen. Herr Di⸗ ktor Lahr, Köln, berichtete über die„Leo⸗ Volksverſicherung“, die im Verbande einge⸗ führt, verſicherungstechniſch leiſtungsfähig und als katholiſch⸗ſoziales Unternehmen ge⸗ fördert werden ſoll. Die Vereine werden auf⸗ gefordert, ſoweit wie möglich durch eine Kol⸗ lektivverſicherung ſämtlicher Mitglieder bei der„Leo“ zu verſichern, mindeſtens aber für Gewinnung neuer Mitglieder und Ausbau d hlſteilen tätig au ſein. iſt Es folgte ſodann der Verbands bericht, aus m hervorgeht, daß i tzten Jahr von band und Vereinen wertvolle Arveit ge⸗ worden iſt. Der zählt 108 mit 13500 Mitgliedern. Es ſind 5 jeue Vereine worden. Die abgehaltenen 16 Bezirksverſammlungen und ſechs ikentage we t beſucht uno Nerhai Verband gegründet math haben viel is getragen. Ver⸗ 400 ſtattgefunden. , abgehalten katholiſche Männer 0 Eich gab ſo⸗ Nereinsarbeiten im Es gilt, in den einzelnets rperſönlichkeiteu heranzu⸗ geeignete Perſonen ſollen veranſtaltet werden. f hingewieſen wer⸗ die jüngeren ka⸗ Vereine zu gewin⸗ muß geförderk ie ſoziale, ca⸗ tien auszu⸗ NWafra „Leo-Volks⸗ Fürforge wobei ch eine engere . n Arbeiterſekre⸗ iſchen Abteilung des Ca⸗ werden ſoll Diöze⸗ bei der eigeführt 8 großen ſoz 0 en werden kann, allen Verei Keiteler⸗ eiern zu veranſtalten. den De⸗ Bezirksverſammlungen tt iin Hinblick beſonders behandell die Vorſtände, an den 10 Nen Auf elers Appell an Optimismus vegung nyräſes hatte Arbeiterſ der ü üſſe ge⸗ ward. mit Men 3 Nie SN Marcont beim Papſte. Pius 11. empfing den bekannten Erfin⸗ Senator Marconi, der ihm einen ein⸗ digen Vortrag über ſeine letzte Erfindung auf dem Gebiete der RNadiotelegraphie hielt, für welche Pius 11. großes Intereſſe zeigt. Wie die„Tribuna“ wiſſen will, hat Mar⸗ coni bei dieſer Gelegenheit dem Papſte auch die Angelegenheit ſeiner tigkeitserklärung vorgebracht, Notagerichtshofe anhängig hat ſich Marconi von ſeiner gerlich ſcheiden laſſen und ei eingegangen, ohne eine kirchliche abzuwarten. Senator Marconi die bei dem ſei. Bekanntlich erſten Frau bür⸗ eine zweite Ehe Entſcheidung im Co. läßt aber kirchlichen Ehenich⸗ 1 4 re d' tatig“ die Nachricht dementleren, daß belegentlich ſeines Vortrages beim Papſte er ne Eheangelegenheit zur Sprache gebrac. habe, was er ſich wohl gehütet habe, umſo⸗ mehr, da der Vortrag und die Fragen des Nupftes die ganze einſtündige Dauer der Audienz ausgefüllt haben. Vermiſchtes. 1 4 Sumpfflora. Flörsheim, 3. Dez. Die vor nunmehr drei Jahren überſchwemmten Waldgebiete zwi⸗ ſchen Flörsheim und Walldorf haben ſich in⸗ zwiſchen, da das Schwemmwaſſer keinen Ab⸗ fluß finden konnte, in Sumpfland verwan⸗ delt, das bereits eine ganze Flora für ſich heraugebracht hat, zugleich aber auch tauſen⸗ den und abertauſenden don Schnaken als Brutplatz dient. Es beſteht nunmehr die Ab— ficht, durch Entwäſſerungsanlagen das ganze Gebiet wieder in paſſierbaren Kulturboden zu verwandeln und beſonders der läſtigen Stechmückenplge mit allen Mitteln Herr zu werden. um eine Lappalie. Mannheim, 1. Dez. Eine Radierung nahm der Bauführer Martin Burckhardt von Arnholdexeut an einem ſchon gebrauchten Straßenbahnbillette von der Neckarſtadt nach Sandhofen vor. Aber ein ſolcher blauer Strich iſt nicht leicht wegzu⸗ bringen und der Schaffner merkte es. Wegen die— ſer Lappalie verſchaffte ſich der Mann vor dem Großen Schöffengericht heute drei Wochen Ge— Ungnis. Eine erfundene Entführungsgeſchichte. Paſſau, 2. Dez. Nach amtlicher Feſtſtellung des hieſigen Poltzeiamtes ſollte ein 11⸗jähri⸗ ges Mädchen das nach Sagzſteg gehen wollte, auß der Obernzeller Straße von einem in die Richtung Obernzeil fahrenden Auto überholt und durch die Inſaſſen des Autos, zwei ele⸗ gant gekleideten Männer, worden ſein. Das Mädchen ſchrie um Hilfe, worauf ein Paſſant dem Mädchen, ehe das Auto weiterfahren konnte, zu Hilfe kam und es befreite. Die Inſaſſen des Wagens ent⸗ kamen mit dem Kraftwagen.— Das Polizei- amt teilt uns folgendes mit: Das fragliche Kind wurde erneut 1½ Stunde ſpäter in Ge⸗ genwart ſeines Vaters vernommen, wobei es ſchkeßlich, nachdem ihm verſchiedene Wider— ſprüche in ſeinen Augen vorgehalten worden waren, zugab, daß die ganze Entführungsge— ſchichte Schwindel ſei. Das Mädchen war mit 50 Pfg. von zu Hanſe fortgeſchickt worden, um ſeiner Firmpatin in Salzſteg zu gratulieren. Es ſollte die 50 Pfg. zum Ankauf eines Blu⸗ menſtraußes verwenden, den es bei der Gra— tulation überreichen ſollte. Anſtatt das zu tun, kaufte es ſich für 20 Pfg. Süßigkeiten und lediglich für 30 Pfg. Blumen. Schließlich men dem Mädchen aber Bedenken, ob man dieſe Erſparnis beim Blumeneinkauf an der Dürftigkeit des Buketts nicht merken würde und ſo erſann es ſich die romanhafte Ent⸗ führungsgeſchichte. —— Lederwarenhaus Offenbach: DaenlasHeH- e, Hberlwären ins Auto geholt Thomas gab 1 1 U tionseinſchränkung hin. Rentengelder unterſchlagen. Detmold, 1. Dez. Beträchtliche Unter⸗ ſchlagungen, auf Grund deren ſich kürzlich ein Magiſtratsoberaſſiſtent erſchoſſen hat, wurde hier aufgedeckt. Es handelt ſich um Unzer⸗ ſchlagungen von Darlehen für bedürftige Ein⸗ wohner. Die Verfehlungen ſtammen ſchon aus dem Jahre 1924. Insgeſamt wurden Unter⸗ ſchlagungen in etwa 1000 Föllen feſtgeſtellt, ſodaß die Geſamtſumme etwa 5000 Mark ausmacht. In faſt allen Fällen ſind arme Rentner und Veteranen die Geſchädigten. Die Bayreuther Feſtſpiele 1927. Bayreuth, 2. Dez. Auf verſchiedene Gerüchte hin, daß im Jahre 1927 keine Feſtſpiele ſtattfin⸗ den, wird von der Verwaltung der Bühnenſeſt⸗ ſpiele mitgeteilt, daß die Nachricht vollſtändig aus der Luft gegriffen iſt. Es ſeien bereits die Soli⸗ ſten verpflichtet, und es beſtünde auch ein reger Vorverkauf der Eintrittskarten. Auch eine Be⸗ bauptung einer Abgeordneten im bayeriſchen Landtag, daß die Wagner⸗Feſtſpiele ohne Staats⸗ zuſchuß nicht mehr aufrecht erhalten werden kön⸗ nen, träfe nicht zu. Die Feſtſpiele hätten keinen Stdatszuſchuß verlanat und auch Loi Von der Lokomntive abgeſtürzt. Würzburg, 1. Dez. Von der Lokomotive ab⸗ geſtürzt iſt im badiſchen Bahnhof Heidingsfeld der hier wohnhafte Lokomotivführer Joh. Kunz. Er erlitt eine ſchwere Kopfverletzung und einen Armbruch. Kunz wurde ins Juliushoſpital über⸗ führt. Folgen eines Fliegerangriffes. Schutterwald, 2. Dez. Im ſtädtiſchen Kran⸗ kenhaus in Offenburg mußte ſich eine junge Frau einer ſchwierigen Operation unterziehen. Die junge Frau iſt eines der Opfer des Fliegerangrif⸗ fes an Allerheiligen im Jahre 1917, bei dem vor allem die Familie Schley hier hart betroffen wor— den iſt. Drei Mitglieder der Familie wurden da⸗ mals tödlich verletzt: die jetzt operierte Frau wurde von einem Splitter des explodierenden Abwehrgeſchützes getroffen. Die Operation iſt gut verlaufen. Eine fünfköpfige Familie am Typhus geſtorben. Prüm, 2. Dez. In dem Dorfe Schönecken bei Prüm wurden innerhalb einer Woche fünf Mit⸗ glieder der Familie des dortigen Poſtmeiſters durch Typhus dahingerafft. Nur ein Sohn blieb am Leben. Arbeitseinſtellungen bei Ford. Newyork, 2. Dez. Die Ford Motor Company Detroir hat beſchloſſen, ihre Rieſenfabriken in Niverrouge und Highland Park mit ſofßortiger Wirkung für unbeſtimmte Zeit zu ſchließen und nur einzelne Abteilungen weiter arbeiten zu laſ— ſen. Nachdem Ford erſt kürzlich die Fünftage- woche in ſeinen Betrieben eingeführt hat, deutet die neue Maßnahme auf eine weitere Produk— —— k— Aus Nah und Fern. Dez.(Feſtnahme eines Wech⸗ Die hieſige Polizei nahm den Bingen, 2. ſelfülſchers.) Kaufmann Richard Thomas aus Neunkirchen wegen umfangreicher Wechſelbetrügereien feſt. an, im Auftrage der Firma Nüchlin⸗Volklingen Einkäufe zu tätigen. Ne⸗ Oggersheim, 4. Dez.(Wallfahrt.) Mitt. woch(Feſt Maria Empfängnis): Wallfahrts⸗ tag in Oggersheim. Ab 6 Uhr: hl. Meſſen u, Empfang der hl. Sakramente; 10 Uhr: Feft⸗ predigt mit nachfolgendem Hochamt.— Nach; mittags 2 Uhr: Marianiſche Andacht mit Te Deum. Alle Gläubigen werden eingeladen Maria an ihrem Tage in Oggersheim zu hul⸗ digen. Ludwigshafen, 2. Dez.(Zwiſchen die Puffer.) In der Nacht von geſtern auf heute gegen halb 3 Uhr geriet ein verheirateter, 29 Jahre alter Ran- gierer von Haßloch im Rangierbahnhof hier bei Zuſammenſtellung eines Güterzuges zwiſchen die Puffer zweier Eiſenbahnwagen und wurde erheb⸗ lich gequetſcht. Er mußte in das Krankenhaus aufgenommen werden. Die inneren Verletzungen ſind ſo bedenklich, daß Lebensgefahr beſteht. Naiederurſel, 3. Dez.(Geheimnisvolle Ueberfälle.) Auf der Straße von Weißkirchen nach Nieder⸗Urſel haben ſich in letzter Zeit, ähnlich wie an der Bergſtraße— geheimnis⸗ volle Ueberfälle ereignet. Ein unbeleuchtetes Auto hielt des Nachts plötzlich vor einſamen Fußgängern an und ſuchte ſie zu überrum⸗ peln, während zwei Inſaſſen des Wagens es ben den Warenſchwindeleien verſuchte er auch, durch betrügeriſche Wechſelmanipulationen zu barem Gelde zu kommen. Bei ſeiner Feſt⸗ nahme wurden gefälſchte Wechſelformulare rerd Firmenſtempel der Firma Röchling g funden. Der Wechſelfälſcher hat bereits eine ſechsmonatige Gefängnisſtrafe hinter ſich. Ueber den Umfang ſeiner Verfehlungen wird erſt die Unterſuchung Aufklärung geben kön⸗ ſten. e Der Sieger im Berliner Schachturnier. Bogoljubow. (Originalzeichnung von Friedmann.) Aus dem Berliner internationalen Schachtbr⸗ nier, das am Montag zu Ende geſpielt wurde, iſt der ruſſiſche Schachmeiſter Bogoljubow als Sie iger hervorgegangen. auf die Perſon abgeſehen hatten. In einem Falle konnte ſich der Ueberraſchte durch die Flucht retten, im anderen ſetzte ſich das Nato, als der Ueberfallene ſich zur Wehr ſetzte, eiligſt in Bewegung. g Allendorf a. Lumda, 2. Dez.(Ein Maſ⸗ ſengrab aus dem 30jähr. Krieg.) Bei Arbeiten für die Kirche fand man dicht an der Kirchen⸗ mauer ein Maſſengrab Es ſtammt vermutlich aus der Zeit des 30 jährigen Krieges, als durch die Seuchen wie Peſt und Cholera etwa 370 Perſonen dahingerafft wurden. Qunaichenhambach, 2. Dez.(Ein böſer Sturz.) Geſtern vormittag ereignete ſich hier ein bedauerlicher Unglücksfall. Die Frau des 2. Bürgermeiſters Rees von hier ſtürzte von der Haustreppe in den mit Steinen eingebette⸗ ten Hof und zog ſich dadurch am Kopf lebens⸗ gefährliche Verletzungen zu. Die Frau wur⸗ de ſofort in das Bezirkskrankenhaus Annwei⸗ ler eingeliefert. Aus dem Nied. Aus dem Ried, 2. Dez.(Die Zuckerrüben kampagne) geht ihrem Ende entgegen. Der Arbeitsmarkt wird deshalb in nächſter Jeit wieder ſtärker belaſtet werden. Hoffentlich fin⸗ den ſich deshalb bald wieder andere Arbeies⸗ möglichkeiten, denn gerade jetzt in der Weih⸗ nachtszeit, geht es in einer Arbeitsloſenſami⸗ lie beſonders troſtlos zu. Vorausſichtlich wird ja in nächſter Woche faſt überall mit dem Fäl⸗ len von Holz begonnen, nur wird dieſe Ar⸗ beit auch bald wieder getan ſein, da dieſes Jahr durchweg nur ſehr wenig Holz geſchla⸗ gen wird und eine viel größere Anzahl Ar⸗ beiter ſich zu Rotten geſammengetan hat als in den Vorjahren. Lorſch, 2. Dez.(Jubilöum.) Im benach⸗ barten Hüttenfeld feiert heute Herr Fööoſter Konrad Rhein ſein 25jähriges Dienſtzubi⸗ * läum. N — Zick⸗Zack. Der Blaue.— Vetternwirtſchaft.— Die deutſche Einheit über alles.— Föderalismus. St. Nikolaus.— Rorate cveli. Das war in der guten alten preußiſchen Stadt K. Aus dem Bahnhofsgebäude heraustretend, ſuche ich als dort wildfremder Menſch irgend. einen Halt und eine Auskunft. Richtig, da grüßt ja eine Pickelhaube, darunter ein Korporalgeficht aus der Zeit des alten Deſſauer, und eine Figur, eingehüllt in das etwas ſchäbige Blau des mili⸗ täriſch⸗polizeilichen Alltags. Ich wage mich nach einigem Zögern bis unter das Auge ves Geſtren⸗ gen heran und frage knieſchlotternd:„Wiſſen Sie am Ende hier Beſcheid?“„Was?“ gab er zurück, „ich ſoll nicht Beſcheid wiſſen? Das ſehlte nun gerade noch. Wir ſind doch die Polizei!... Er wußte tatſächlich gut Veſcheid und ging in mei⸗ ner Phantaſie, als ich ihn längſt verlaſſen hatte, noch wie ein gepanzerter Schutzengel neben mir her. Was mir ſo gefiel an ihm, das war die ſelbſtverſtändliche Volksweisheit, daß jemand, der ein Amt innehat, auch in der betreffenden Sache Beſcheid wiſſen müſſe. Wenn dach, ſo dachte ich mir, alle Stellen in Deutſchland mit ſo ſachverſtändigen Leuten beſetzt wären. wie jener MANNHEIM, P 3, 8(beim Volkshaus) sowie zu aller billigsten Preisen Ein TLetzen Papier. Roman von Thea Malten. „Nun ja— ſie weiß es— hat's von der Mut- r erzählt bekommen— was ſehr überflüſſig war — aber jetzt laß mich zufrieden. Ich will von der Aten Geſchichte nichts mehr hören!“ Und es war auch nichts weiter aus ihm her— bekommen. Joe Moore, zu vorſichtig, um, e„lieben Freund“ mißtrauiſch zu machen, eß das Thema fallen, als er ſah, daß Tomkins. u keinen weiteren Mitteilungen zu bewegen war; und anfing, ſtörriſch zu werden. Außerdem ſchüt⸗ tete er den Alkohol ſo unmäßig in ſich hinein, ß er in kurzer Zeit ſinnlos betrunken und un— fähig für jede zuſammenhängende Aeußerung, war. Das kleine weiße Pulver, daß Joe Moore! ſſchon einmal angewandt hatte, verſagte indeſſen! auch diesmal ſeine Wirkung nicht und verſetzte eorge Tomkins in tiefen Schlaf. Joe Moore rief den Kellner, gab ihm die (Weiſung, den Gentlemen ſeinen Rauſch ausſchla— n zu laſſen und ihn ſodann in ein Auto zu etzen, und entfernte ſich, nachdem er die Rech⸗ ug bezahlt und ein beträchtliches Trinkgeld in! un Händen des dienſtbefliſſenen Ganymeds zu— ückgelaſſen hatte. In ſein Hotel zurückgekehrt, wurde Joe Moore, in England Fred Hall genannt— von einem gewiſſen kleinen Hunde aufs freudigſte begrüßt. „Was meinſt du, Bing?“ fragte der Detektiv einen Freund.„Was meinſt du zu der Ge— chichte? Schmeckt verteufelt nach Wahrheit. Er Fim vtere e en. lügen. ant u, futte ö Frau.„Sie glich unfere: abu wenn es nicht Sünde wäre, ſo was zn be hauv⸗ ten.“— Und:„Sie hatte dieſelbe Figur and auch lolche ſchönen blonden Haare!“— Und war dane Marjorie Tomkins zu den beiden Mädchen m Purlev geſagt?— Sie wolle einma! als Ba ſterben und begraben werden.— Im—: Mir ſcheint, ſoweit ſtimmt die Sache— aber welches war das Motiv?!— Ein Racheakt!— Eiferſucht? — Und welche von beiden iſt die Lebende“ Er holte aus ſeiner Brieftaſche einen kleinen Fetzen Papier und las die mit kindlicher Hand⸗ ſchrift hingemalten Worte: „—— habe zu große Angſt vor dir gehabt, um es dir zu fangen. weil du mich immer aleich be⸗ Paniani los zu werden. drohſt, aber nun ſage ich es docz, mag daraus werden was will, denn dies Leben ertrage ich nicht länger, und lieber magſt du—“ Fred Hall ſtarrte ſinnend auf dieſes kleine Stückchen Papier, deſſen ungelöſtes Geheimnis ihm ſo viel Kopfzerbrechen verurſachte. Verge⸗ bens hatte er mit allen Liſten, die kthm zu Gebote ſtanden, verſucht, die Handſchrift Marjorie Tom⸗ lins oder vielmehr Signora Panlanis zu Geſicht zu bekommen. Er bewachte das Haus, in dem ſie wohnte, Tag und Nacht, ſetzte ſich mit Lieferanten und Briefträgern in Verbindung, hatte Freund⸗ ſchaft mit einem der Diener angeknüpft, obgleich er genau wußte, daß er ein Helfershelfer Pani⸗ nis war. Die junge Frau ſchrieb keine Briefe, wie ſie keine empfing. Sie ſchien nie einen Fe⸗ derhalter in die Hand zu nehmen. Seit dem Tode Mac⸗Kennas war ſie mehr denn je Gefange und lebte— unter dem Vorwand der tiefen Trauer— ganz von der Außenwelt zurückgezo⸗ gen. Das Haus verließ ſie nur in Begleitung ihres Gatten oder Mrs. Flityers. Sie ſtieg dann, in ſchwarze Schleier gehüllt, an deren Seite in das Auto und fuhr davon, unerreichbar für jedzs andere menſchliche Weſen.——— Es war bereits Abend, als George erwachte und ſich erſtaunt in der fremden Umgebung um— ſah. Er war nüchtern, aber der Kopf war ihm leer wie eine hohle Nuß, und nur nach und nach und mit einiger Mühe entſann er ſich der jüngſten Vorgänge. Bei der Erinnerung an ſein offenbar⸗ tes Geheimnis überkam ihn grenzenloſes Mißbe— hagen. Wenn das Paniani erfuhr, dann war er geliefert! Er mußte ſich auf jeden Fall dieſen Joe Moore zum Freunde erhalten, damit er nicht klatſche. Als er aber in die Taſche griff und das Gold in ſeinen Fingern fühlte, beruhigte er ſich wieder. Unſinn! Joe Moore würde ihn nicht verraten, er war ja ſein Freund! Vielleicht würde er ſogar eines Tages ihm behilflich ſein, dieſen Man konnte nicht wiſ⸗ ſen, wie noch alles kam. Der dienſtbefliſſene Kellner erſchien und brachte George Tomkins ſicher in einem Auto unter. Es war zu ſpät, als er zu Hauſe anlangte. Man hatte ſeine Abweſenheit bemerkt, und Paniani erwat⸗ tete ihn mit finſterer Miene. 5 „Wo warſt dur“ fuhr er ihn an, als ſie ſſch allein im Zimmer gegenüber ſtanden.„Wo und nit wem haſt du dich ſo lange herumgetrieben Wer gab dir das Geld, dir ein Auto zu nehmen?“ George Tomkins fühlte ſeinen Mut ſchwinden. „Man wird doch mal ein bißchen in der Staot rumlaufen dürſen, ohne daß es ein Verbrechen iſt“, brummte er kleinlaut. Paniani ſtampfte mit dem Fuß. Die Ader auf ſeiner Stirn ſchwoll an.„Quatſch nicht ſolch dum— mes Zeug“, ſchrie er,„du biſt nicht in der Stadt herumgelaufen! Du ſtinkſt nach Alkohol wie ein altes Weinfaß! Wer gab dir das Geld zum Sau— fen und zum Auto und wo warſt du?! Sprich— oder ich ſchlag' dir deine Knochen kaputt!“ Es war nichts mehr von Schönheit in dieſem Geſicht, das Wut und Brutalität entſtellte. Er hob die Fauſt, als wollte er ſeine letzten Worte ſogleich in die Tat umſetzen, und George Tom— lins duckte ſich und verkroch ſich in eine Ecke. „Laß mich ungeſchoren“, jaulte er.„Will dir ja alles erzählen. Ich wollte ein bißchen ſpazie— ren geh'n— weiter nichts— man wird ja ver⸗ rückt, wenn man immer eingeſperrt ſitzt. Und da traf ich einen von den Hochzeitsgäſten, und er lud mich zu einer Flaſche Wein ein— das iſt alles— bei Gott!“ „Elender alter Lügner“, ziſchte ihn Paniani an.„Jedes Wort, das du ſagſt, iſt eine Lüge. Du haſt während der Hochzeit außer den beiden dicken Weibern, neben denen du ſaßeſt, und mit denen du kaum drei Worte geredet haſt, keine Seele kennen gelernt. Das Diner war noch nicht beendet, als du dich gedrückt hatteſt und dich in ein Nebenzimmer verfügteſt, wo ein Diener dich ſpäter fand, als du deinen Rauſch ausſchliefſt. Du mußt mich für ſehr dumm halten oder ſelber dumm ſein, wenn du denkſt, ich falle auf deinen Schwindel herein. „Es iſt aber doch ſo“, beharrte George Tom⸗ kins,„und wir haben bei der Hochzeit in dem Zimmer zuſammen gezecht— Joe Moore und ich — und heute ſiſchte er mich auf der Straße auf und nahm mich mit— wenn du's nicht glauben willſt, ſo laß es bleiben, aber drangſalier“' mich deswegen nicht.“ N „Joe Moore?“ ſagte Paniani nachdenklich und den Ertappten ſcharf fixierend.„Es war kein Joe Moore zur Hochzeit geladen. Wie kam der Mann hier ins Haus und was wollte er?“ Tomkins biß ſich auf die Lippen. Donnerwet⸗ ter, da hatte er eine Dummheit gemacht. Den Namen hätte er nicht nennen dürfen, denn nun würde ihm Maniani gcher auf traend eine Meiſe Günstige Zahlungs- Bedingungen ben neuen Freund apſpenſtig machen. Es ſchien da überhaupt etwas nicht zu ſtimmen, und unter Panianis durchbohrenden Blicken wurde es ihm höchſt ungemütlich. In ſeinem ohnmächtigen Zorn brummte Ge—⸗ orge Tomkins etwas Unverſtändliches und ver⸗ taste, qu gegen Sicherheit zu bringen. „Ich ſehe, daß du dich mit verdächtigen Indi⸗ viduen herumtreibſt“, fuhr Pantiani mit großen Schärfe fort,„ein Grund mehr, dich noch ſtreugen unter Aufſicht zu halten als bisher. Zu deinem eigenen Heil rate ich bir, dich widerſtandslos mei nen Anordnungen zu fügen— du weißt, was dir ſonſt blüht. Was es mit dieſem Joe Moore für eine Bewandtnis hat, werden wir bald heraus haben. Scher' dich jetzt auf deine Zimmer und rühr' dich nicht ohne meine Erlaubnis vom Fleck, wenn dir dein Leben lieb iſt.“ George Tomkins verließ den Naum mit be⸗ Henklich zitternden Knien und dem unangeneh⸗ men Gefühl, ein blankes Meſſer an der K zu haben. Aber in der Taſche ballte er die te und ſein Haß gegen ſeinen Unterdrücker leg bis zum Siedepunkt. die Tat hin in 10. Am nächſten Morgen belephonierte Pami an! ins Savoy⸗Hotel und verlangte Miſter Joe Moore zu ſprechen. Er erhielt den Beſcheid, daß Mifte! Moore abends zuvor mit dem Expreß nach Bal, timore abgereiſt ſei. Nähere Adreſſe unbekannt Mit dieſer unbefriedigenden Auskunft mußte Pa⸗ niani ſich zufrieden geben, aber ſein Verdacht wal wach geworden. Er fühlte den Feind, ohne zu⸗ mnächſt Waffen zu haben, gegen ihn zu kämpfen. Indes traf er ſeine Vorſichtsmaßregeln, und das prunkvolle Haus, ſcheinhar nur geſchaſſen, um ein Wohlleben darin zu führen, glich in Wahrheit einer Feſtung, die ſich gegen Belagerung zu ſchützen hat. Die Dienſthoten bis hinauf zu Mrs. Flityer bildeten eine wohl organifierte Truppe, ſin der die ſtrengſte Diſziplin herrſchte und deren Haupt Sandro Paniani war. Sein Organiſa⸗ tionstalent, die ſuggeſtive Macht, die er über ſeine Mitmenſchen hatte, ſeine finſtere, vor nichts zurückſchreckenden Entſchloſſenheit räumten ihm eine abſolute Herrſchergewalt ein. Er regierte unumſchränt und mit eiſerner Strenge. Es wa⸗ 1 ren duni rial. die er um ſich nexjammel! norto Foretzung folgt. 60 ber menſchlichen Geſellſchaft, ehe man rechte dee Reichseinheit guten preußiſchen Stadt einer Wie entwickelt ſich 0 ſichs herteht, immer wieder die Vetternwirt⸗ aft. Man kommt in ein Amt, weil man einer battei angehört, weil man für jedes andere zu im iſt, weil man den Reſſortchef zum Onkel hat weil man von einer Couſine, die geſtern mit ber Tante des Direktors beim Kaffeekränzchen br, empfohlen wurde. Das Ganze wäre harm⸗ 96, und ein gut Stück Vetternwirtſchaft iſt bei⸗ he unlöslich und geradezu tragiſch mit unſeren polttiſchen Verhältniſſen verbunden. Aber zuviel doch zuviel. So hörte z. B. im Kriege vor dan leitenden Offizier in der Operationsabtei⸗ ung eines Armeeſtabes die Vetternwirtſchaft ab— gut auf. Die Schlacht mußte eben gewonnen werven. Mean vergeſſe nicht, daß wir in Deutſch, land trotz aller Fortſchritte noch nicht am Ziel nd. Gerade in dieſem Augenblick muß überal der rechte Mann an die rechte Stelle, und dei Mann iſt immer der Sachverſtändige un! er nächſte beſte Vetter. wird noch immer geſchrieben über di— zrgebniſſe der letzten britiſchen Reichs: oferenz, die uns jedenfalls eines gezeig. at, was wir auf uns anwenden dürfen. Vor korne herein wurde an die Spitze aller Erwä⸗ gen der eine gemeinſame Programmpunkt ge— Die Einheit des britiſchen Weltreiches üben Das könnte für jeden Deutſchen heute dis ' Loſung ſein, wo der Ausgleich zwiſch h und Ländern vor uns ſteht. Nachdem wir glücklich durch den Krieg ge— hacht, wäre es doch ſchade darum, wenn ſie ir⸗ gendwie wieder lockerer werden ſollte. Daun würde deutſche Zwietracht zerſtören, was zu zer— löten der ganzen Welt nicht möglich geweſen iſt. zs iſt für dieſe und viele andere Fragen höchſt nend, was wir vor kurzem in den Ausein⸗ werſetzungen über das Schmutz- und chundgeſetz erleben mußten. Im Grunde r ſich das ganze Volk darüber einig, daß ir⸗ end etwas geſchehen müſſe. Aber bei der Aus- hrung ergab ſich dann ein verhängnisvoller zwieſpalt. Man konnte zwei Lager unterſcheiden. n dem einen ſehen wir die Parteien und in dem! anderen, ſagen wir einmal Menſchen des reinen hiloungsſtandpunktes. Man hat nicht den Ein⸗ hr, als ob die Vertreter des Geiſtes und die rer der Politif ſich gegenſeitig befragten, ver⸗ anbdigten und förderten. Im Gegenteil, zahlloſe gebildete ſehen nur verächtlich auf das politiſche getriebe herunter, halten die dort Beſchäftigten ür Tagediebe, Geſchäftemacher und ziemlich un— ütes Volk, während umgekehrt die Politiker nur, len daran denken, ſich bei den Männern des, ſeites Rat zu erholen. Wie notwendig wäre es, aß die beiden Seiten beim Wiederaufbau— eutſchlands zur Geltung kämen. Fragen, wie jetzt gelöſt werden müſſen, etwa gerade die on Reich und Ländern, können nur aus einer. eſchichtlichen Schau begriffen werden, die eine naue in ver alten, Aber ſchau einmal um. 15 gewöhnliche Bildung vorausſetzt. Es geht hier ö vittlich nicht bloß um Finanzen, Eiſenbahnen, Militär, ſondern um das Weſen des deutſchen Woltes und die dieſem Weſen entſprechende Elaatsform. Dabei ſoll man auch wieder die folle der Geſchichte nicht übertreiben, denn ſie hindert auch leicht das Verſtändnis für neu Ge— wordenes. Eine Induſtrie, wie wir ſie jetzt ha— ben, Arbeiter- und Bauernverbände, die über das ganze Reich gehen und ſo vieles, vieles andere, gas in dem alten Ständehaus nicht Platz hatte, wis lebendig einbezogen werden, und nichts an⸗ etes iſt Föderalismus, als eine ſinnge— mäße Einbeziehung der in der Gegenwart leben— hen Kräfte in das Ganze des Staates. daß der politiſche Himmel im November kla⸗ geworden wäre, kann man nicht ſagen. Man uß vielmehr von einer reinen Selbſtmordſtim— zung ſprechen, wie ſie denn an nebligen Herbſtta⸗ en ſo manchen Menſchen beſchleicht. Verweilen it nicht dabei und horchen wir lieber auf die keundlichen Glöcklein, die ſchon aus märchenhaft binterlicher Gegend klingen, da, wo Sankt Ni⸗ olaus wohnt und das Chriſtkindlein. Ich, laube, er zieht eben den Eſel aus dem Stall und edet dem Knechte Ruprecht wacker zu. Der möchte m uliebſten Ruten ſchneiden und einmal richtig le Welt verprügeln, meint er doch, eher würde s nicht beſſer werden. Aber St. Nikolaus hält doch mit den vergoldeten Nüſſen und mit den! Vorten der Liebe und ſtreichelt immer wieder einen Bart, damit er recht väterlich ſchön herab⸗ jänge. Vor den Fenſtern der Kaufleute ſieht' an ſchon die Kinder ſich ſammeln, denn es ſteht erhand darin, was für einen Wunſchzettel wohl eignet wäre. Namentlich, wenn die Abendbe⸗ achtung alles magiſch verklärt, dann ſieht es bei⸗ aho aus, als hätte das Feſt ſchon begonnen. freflich liegt zwiſchen all den ſchönen Dingen und n kindlichen Augen der Neugierigen immer ein ertkwürdiges Hindernis. cheibe, die nicht warm wird von den Lichtern mnen und auch nicht warm wird von der ehnſucht draußen. Dieſe harte, egoiſtiſche ſchelbe, die nur ihren Kram bewacht und wohl ſſammen hält. Dieſe heuchleriſche Scheibe, die les anpreiſt und aufglitzern läßt, aber doch nie⸗ nals auch nur ein Stücklein herausgibt. Stän⸗ n ſolche Scheiben nur vor den Schaufenſtern, ann ginge es noch. Aber ſie ſtehen auch um die petzen mancher Menſchen herum, und darum nd dieſe Menſchen ſo kalt und verſchloſſen. Der November iſt ein ſtiller, ernſter Monat, en man lieb hat, wie man zu Zeiten wohl die gene Schwermut lieben lann Aber man hält es ſcht lange dabei aus. Dieſes ewige Grau des kuchten Nebels, das allen Häuſern, wenn man umal die Poeſie davon läßt, etwas Langwei⸗ gez und Schmutziges gibt, das iſt doch nicht die chte menſchliche Augenweide, und Raben und nuhen, das gibt doch nicht die richtige Muſik. Penn aber am erſten Adventsſonntag das Ro⸗ ate Coeli wieer aus der Tiefe des Gewölbe etbordringt und ſchmerzlich und ſehnſuchtsvoll ach der Sonne ruft, wie einſt die Jahrtauſende ach dieſer Sonne geruſen haben, dann iſt es, s tegten Farbe und Schönheit irgendwo ihre umliſchen Flügel. Dieo Tore des neuen Ja⸗ s der Kirche fliegen weit auf, und neu erſcheint is alte Reich des immer Kommenden. Adventsgedanken. N Dichter Nebel hat ſich am Februarmorgen über 5 Erde gelagert, hin und her wogen die feuchten, den Maſſen, kaum ein Ausblick, die Sonne ver- ag nicht durchzudringen, man ahnt wohl ihre ahe, man möchte ſich ſo gern nach den lang unden, kalten Winterlagen an ihrem Glanze, der Wärme erfreuen, die ganze Natur lechzt c der belebenden Kraft. a J Es iſt die kalte, harte ſichere Geleite die Sicherheit geben, dn 0 alten Bund beherrſcht: die Erwartung deſſen, der da kommen ſoll. Er kommt ganz gewiß, um Is⸗ g rael aus den Banden der Sünde und des Elends zu erlöſen, doch er ſteht noch in weiter Ferne, und wie wünſchte man ſein baldiges Kommen! In dieſem Sinne ſchildert das Dominitanerbre— vier die Gedanken der Alten, wenn es am erſten Adventsſonntag betet:„Da ich ausſchaue, ſehe ich von Ferne die Kraft Gottes kommen, Nebel be— deckt die ganze Erde; ſo gehet ihm entgegen und ſprechet: Melde uns, biſt du es, der herrſchen ſolh im Volke Israel?!“ Israel wußte wenigſtens, wen es erwartete: ben König aus Davids Geſchlecht, den Sohn Ab— rahams, von dem der größte Sänger des Alten Bundes begeiſtert verkündete:„Der Herr ſpricht zu mir: Mein Sohn biſt du, heute habe ich dich gezeugt.“ Die ganze Menſchheit wartete, und ihre Er— wartung wurde zur brennenden Ungeduld, bei manchen zur ſtummen Verzweiflung. Zu oft wa ihre Hoffnung enttäuſcht worden. Geniale Men— ſchen waren plötzlich aufgetreten, wie glänzende Meteore waren ſie dahingefahren, begeiſtert hatte man ihnen zugejubelt, mit einem Male erloſch das neue funtelnde Geſtirn, und wieder war tiefe Nacht, eine ungeſtillt gebliebene Sehnſucht mehr, So verging ein Jahrhundert nach dem andern, die Römer traten ihren Siegeslauf über die Erde an. Es mußten Ströme von Blut fließen. Das letzte Jahrhundert vor unſerer Zeitrechnung war eine wilde Zeit, eine Zeit unerhörter Bürgertriege Recht und Geechtigkeit, Frieden und Glück ſchie nen vom Erdboden verſchwunden zu ſein. Und wie lechzte doch die Menſchheit danach. Da mach der junge Oktavianus, ſpäter Kaiſer Auguſtr nannt, dem furchtbaren Morden ein Ende. Friede kehrt wieder ein, die ganze bekannte Welt iſt ein einziges Reich geworden, das goldene Zeitalter muß jetzt anbrechen. Die Menſchheit atmet wieder. auf, ein ſchreck— licher Alpdruck iſt von ihr genommen, und ihre tiefſten Wünſche lernen wir kennen, wenn wir in Inſchriften dieſer Zeit Auguſtus den„Heiland der ganzen Welt“ genannt finden. Nur ein Bei⸗ ſpiel aus einer Zeit Kleinaſiens: Die ewige, un— ſterbliche Allkraft hat uns ſchwenglichen Wohltaten das größte Gut geſchenkt da ſie uns für unſer ſeliges Leben den Cäſar, den Auguſtus brachte, den Vater des göttlichen Rom, den Heiland des geſamten Menſchengeſchlechtes, deſſen Vorſehung unſer aller Wünſche nicht bloß erfüllt, ſondern weit übertroffen hat. Land und Meer ſind in Frieden, die Städte blühen in Ord— nung, Harmonie und Wohlſtand, Ueberfluß und Reichtum herrſcht an allen Gütern, gute Hoff— nungen beſtehen für die Zukunft, die Menſchen ſind mit Zuverſicht erfüllt.“ Auguſtus der Heiland des geſamten Menſchen— zeſchlechtes? Ein Bedauern, ein tiefes Mitleid überkommt uns beim Leſen ſolcher Volksbe— ſchlüſſe. Gewiß, Auguſtus hat manches erreicht, s die Menſchheit vorher vergeblich erſtrebte. ein ſoll das der Heiland des geſamten Men— ſchengeſchlechtes ſein, der auf dem Sterbebette als letzte Sorge nur noch die Frage hat, ob er auch ſein kleines Stück, d. h. ſeine Regierung gut ge— ſpielt habe, und, als man das bejaht, zur Ant— wort gibt: Dann freut euch, wenn ich nun ab— trete, und klatſcht Beifall“? Nein, nein, dies irdiſche Leben iſt es etwas mehr als ein Theaterſpiel, und wer es im letzten entſcheidenden Augenblicke ſo auffaßt, hat ſeinen bitteren Ernſt nie verſtanden. Wer denkt heute noch an dieſen„Heiland des geſamten Menſchengeſchlechtes?? Die Geſchichts— ſchreiber erzählen von ſeinen Taten, unſere gebil— dete Jugend hört von ſeinen Kämpfen gegen die alten Deutſchen, der geſamten Menſchheit aber iſt sein cane mut beranee gseteben, went uns Unter ſeiner Regierung der geſchenkt wurde, der in Wahrheit der Heiland des ganzen Menſchenge— ſchlechtes iſt, Jeſus Chriſtus. Man ſollte glauben, die Menſchheit ſei durch traurige Erfahrungen zur Einſicht gekommen. Wenn ſelbſt Heldengeſtalten, wie Alexander der Große, Julius Cäſar, Auguſtus, der Menſchheit in ihrem tiefſten Weh nicht helfen konnten, dann müßte es auch dem blödeſten Auge ſonnenklar ſein, daß nur ein höherer, nur der vom Himmel gekommene Gottesſohn der Heiland ſein kann Unſere Tage belehren uns eines anderen: Der Abfall breiter Maſſen, die vom Heiland über— haupt nichts mehr wiſſen wollen, vielleicht eben- ſo deutlich das offene Geſtändnis vieler anderer, die an Chriſtus ſeſthalten, in ihm aber nicht mehr Gottes Sohn, ſondern einen gewöhnlichen, wenn— gleich hochbegabten Menſchen erblicken. Das alſo wäre das Endergebnis der modernen Weisheit, daß wir wieder dorthin gelangt ſind, wo das Heidentum endete, bei dem Bekenntni:s 0 ein heit. bloßer Menſch iſt der Heiland der Menſch⸗ So hätten ſich alſo jene Geſchlechter gebert, die in lebendigem, chriſtlichen Glauben Jeſum als den Sohn Gottes bekannten und gerade u die⸗ ſem Bekenntnis Mut und Kraft zu den größten Heldentaten und zu der Nachahmung des Herrn fanden. ö Ein bloßer Menſch, und wäre er noch ſo tu— gendhaft und vorbildlich in ſeinem Reden und Tun, und könnte er noch ſo ſehr ein edles Herz begeiſtern, kann er uns auch in der Todesnot das geben, kann er uns auch nur daß der Vater im Himmel uns wieder als Kinder angenommen hat? Wir Chriſten erwarten mehr, viel mehr: der Sohn Gottes, hochgelobt in Ewigkeit, iſt es, deſſen Ankunft wir im Advent herbeiſehnen, Nehmt uns dieſen Glauben, und der Diamant iſt uns genommen, alles übrige Edelgeſtein hat ſei— nen Glanz verloren. Dann können viele mit unſerm Heiland konkurrieren, und doch kann keiner von dieſen Heilanden uns helfen. Die Weltweisheit hat nichts gelernt aus der Geſchichte der menſchlichen Enttäuſchungen, und darum trifft auch heute noch auf ſie das Wort des Völkerapoſtels zu:„Weil die Welt durch ihre Weisheit Gott nicht in ſeiner Weisheit erkannt, ſo hat es Gott gefallen, durch die Torheit der Verkündigung diejenigen ſelig zu machen, welche glauben.“ Es erſchreckt uns nicht, daß auf Seiten derer, die Chriſtus ſeines göttlichen C harasters berauben wollen, ſo viele Gelehrte ſtehen, auf die die Welt ſtol; iſt, auch nicht, daß verhältnismäßig ſo wenig kenntnisreiche Männer es mit dem un⸗ igeſchmälerten Chriſtentum halten.„Dann, 9170 St. Paulus bekennt:„Wo iſt ein Weiſer? 1 ein Schriftgelehrter? Wo ein Forſcher dieſer lelt? Hat Got nich! die Weisheit dieſer Wel erwu aynmich it die Summung, die den nach vielen über⸗ Bom Chriſtbaum und Krippe. K. K. F.„ Alfons Ratgeber erzählt uns in ſeinem Büchlein:„Im Schatten des Dorfkirchleins,“ wie es in der Geſchichte unſeres Volles eine ange Zeit gegeben hat, in der die Weihnachts reude von jung und alt einzig und allein im, holdſeligen Kindlein von Bethlehem ihre Er⸗ füllung fand, das am Weihnachtsabend ſeinen Einzug in die liebevoll bereitete Krippe hielt. Erft im 17. Jahrhundert baum, urſprünglich emporgewachſen aus dem grünen Reis, das nunſere Altvorderen zur Zeit der Winterſonnenwende zur Abwehr der böſen Geiſter an die Haustüre ſteckten. der allgemein beliebte Weihnachtsgaſt im deutk⸗ ſchen Hauſe. Chriſtliche Lebenskraft hat den wilden Sproß aus dem Heidentum veredelt zum Symbolträger in der Gedankenwelt des Chriſtfeſtes und ſo durfte er fortan Zweige als grünes Dach über die kleine Kri. penwelt zu ſeinen Füßen breiten. Wenn wir aber heute in den meiſten Häuſern nur mehr den Chriſtbaum finden, losgelöſt vom Ge⸗ heimnis des Feſtes, ſo möchte einem der Ge⸗ danke naheliegen, darin ein trauriges Gleich⸗ nis zu ſehen für einen Vorgang, der ſich tief am Lebensmarke unſeres Volkes abſpielt: den Weg aus der chriſtlichen Kultur heraus in das Neuheidentum. Vielleicht wäre die Krippe bald in den entlegenen Winkeln des Landes, wo ſie in einer kernhaft gebliebenen bäuer⸗ lichen Bevölkerung noch Heimatrecht beſitzt, abgeſtorben, wenn die Entwicklung ſo weiter gegangen wäre, wie es bis vor kurzem den Anſchein hatte. Aber es ſollte und durfte nicht ſo kommen! Mitten aus der Zeit heraus, die das Stoffliche nur mehr als Selbſtwert em⸗ pfand, die ſich in ihrem kärglichen Ueberreſt von Geiſtigkeit in verbohrte Irr⸗ und Abwege verſtieg, erwachte wieder die Sehnſucht nach indlich reiner, klarer Geiſtigkeit. Wie könnte nan ſonſt den Triumphzug des großen Ar⸗ nen im Geiſte, des hl. Franz von Aſſiſi, be⸗ reifen, des Heiligen, an dem jenes ſeltſame ivangeliumswort lebensvolle Wirklichkeit ge⸗ ſborden iſt, das allen in moderner Ueberkul⸗ fur Verſtiegenen als das merkwürdigſte Para⸗ zoxon der Weltgeſchichte erſcheint: Wer das leich Gottes nicht annimmt wie ein Kind, mird in dasſelbe nicht eingehen“(Lukas 18, 17.) Es iſt kein Zufall, daß gerade dieſer geilige uns aus ſeiner Kindesſeele heraus die Idee der Weihnachtskrippe geſchenkt hat und noch weniger dies, daß ſeine Idee allezeit an beſten erfaßt worden iſt von kleinen und großen Kindern, von all jenen, die aus unbe⸗ fangenem Geiſte heraus in das kaum ge⸗ prägte Erzeugnis der formenden Hand eine reiche Lebensfülle hineinzuſinnen vermögen. Da wird aus einem Stück Holz oder Wachs und ein paar Stoffreſten eine ganze Welt voll heiligen Geſtalten um den Mittelpunkt des Chriſtkindes und Moos u. Rinde, Sand und Pappe geben die Landſchaft Paläſtina. Möchten wir heuer alle mit unſeren Kindern inen ganzen langen Advent hindurch an dieſe Schöpferarbeit gehen; dann werden wir ſpü⸗ den, wie von dieſer wunderſamen Kleinwelt ein Einfluß ausgeht, der uns langſam aber icher in ſeinen Bann zieht, wenn wir ihm Tür und Tor öffnen; wie wir lernen, ein Kind zu werden unter Kindern, wie all die vielerlei Wünſche und Hoffnungen unſeres Herzens laͤngſam und allmählich aufgehen in dem einen großen Wunſche: daß das Kind bon Bethlehem auch in die Krippe unſeres Herzens kommen und daß ihm dieſe Wohn⸗ ſtatt gefallen möge. Aus dieſem kindlich ein⸗ fachen Sinn heraus werden wir aber auch das große Geheimnis empfinden, das uns die ſtrahlende Lichterfülle des Chriſtbaums über unſerem Kripplein andeutet: daß das Kind⸗ lein in der Krippe für uns den„Aufgang aus der Höhe“ bedeutet, daß es der König eines Reiches des Lichtes und des Friedens iſt, zu deſſen Erben auch wir berufen ſind. Gabriele Exter. — Humor des Auslandes. 1826 7 1 0 Der ewige Gegenſatz zwiſchen den beiden Geſchlechtern. e wurde der Chriſt⸗ ſeine een bei Kindern sind nur auf Nachlässigkeit der Eltern zurückzuführen. Sobald Ihr Kind zu Rachitis neigt oder be- reits an englischer Krank- heit leidet, empfiehlt es sich,„Scoff's Emulsion“ als Stärkungsmittel dem Kinde zu geben. Sie ist ausserordentlich reich an Vitaminen, Phos- phor und Feffen, dabei äußerst wohlschmeckend und leidit bekömmlich. Aber nur„die echte Scoff's Emulsion“ muss es sein, die für 3 M. in allen Apofheken und Drogerien zu haben isf. Niederlegen: 0 Apotheke Weitzel Lrumme Beine abſtimmung ungültig. nur 1240 den Weg zur Urne gefunden oder 21 Prozent. Lichtbild Ausſchneiden! Ernſt Krenet. (Wiener Karikatur.) Die Uraufführung des„Orpheus“ der neuen Oper Ernſt Krenets in Caſſel, brachte dem jun- gen Komponiſten einen ungewöhnlichen Erfolg. Krenek, der zu den ſtärkſten Begabungen der mo⸗ dernen Muſi encration gehört, batte früher mit der it zen Oper„Der Sprung über den Schatten“ die Aufmer e i ſich gezogen. Lokale Nachrichten. „Viernheim, 6. Dezember. Abgelehnte Laudtagsauflöſung. Das Ergebnis des Volksbegehrens in Heſſen. Darmſtadt, 5 Dezember. Die Volksabſtimmung im Volksſtaat Heſſen über die Auflöſung des heſſiſchen Landtags hatte folgendes Ergebnis: für Nein wurden abge⸗ geben 219 452, für Ja 202 654 Stimmen. Die Auflöſung iſt mit etwa 17000 Stimmen * Volksbegehren. Die geſtrige Volks- erbrachte in Viernheim 996 für Nein und 229 für Ja. 15 Stimmen waten Von 6408 Stimmberechtigten haben * Lichtbildervortrag. Heute Montag Abend 8 Uhr findet auf Veranlaſſung des„Ver⸗ das Deutſchtum im Ausland“ ein r Vortrag im„Fteiſchitz“ ſtatt. Der Obmann des Landesverbandes Baden ſchildert ſeine Riiſe zu den Schwaben in Ungarn. Der Eintritt zu dieſem Adend iſt frei! Der ein für gute Ruf des Vortragenden verbürgt unterhal⸗ tende Stunden. Siehe Inſerat. Steuer termaig.Haenger für den Monat Dezember 1926. Aufbewahren! 5.: Lohnſteuer für die Zeit vom 20. bis 30 November 1926. Abgabe der Beſcheinigung durch dle Arbeitgeber, daß die abgeftührten Summen mit den einbehaltenen Beträgen überelnſtimmen. : Umſatzſteuer⸗Voranmeldung und ⸗Vor⸗ aus zahlung der Monatszahler für den Monat November 1926. Ez wird beſonders darauf hingewieſen daß die ſeither gewährte Schonfriſt von einer Woche in Wegfall gekommen iſt und bei nicht rechtzeitiger Steuerentrichtung d. h. am 10. Dez., Verzugs zinſen nach dem Jahresſatz von 10% in Anwen⸗ dung kommmen. Lohnfteuer für die Zett vom 1.— 10. Dezember Abgabe der Beſcheinigung. Staatliche Grund und Gewerbeſtener ſowie Sondergebäudeſteuer lt. Beſcheld. Lohnſteuer vom 11.20. Dezember. Abgabe der Beſcheinigung. Dez.