„ 8 7... 1 den neben der Hauptpost * 7 9 iernheimer Anzeiger Viernheimer Tageblatt(Slernbelmer Bürger. Big.—. Blernb.-Belks ble Anzeigenprelſe: Die einſpaltige Petitzeile koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 50 Pfg., bel Wiederholung ernheimer Zeitung— Biernheimer Nachrichten) Geschenke bis NMI. E. einttäglich mit Ausnahme ber Gonn- und Feiertage.— Bezugspels menatl. 1.50 Mark frei tus ˖ 8 6— i 3 8 Uhr, größere Artikel einen Tag — u: wöchentl. Samstags das achtſeitige illuſtrierte Sonntagsblatt„Sterne abgeſtufter Nabatt. Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vormittag f f W dalsſäbrite Aae Feen ee einen Wanbkalender.— Annahme von Abonnements täglich vorher.— Inſerate müſſen bei Aufgabe bezahlt werden, mit Ausvahme derjenigen, die in lfd. Nechnung beben. g Erſte und älteſte Zeitung am Platze.— Amtsblatt ber Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Poliz amts Viernheim a echer 117.— Poſtſcheckonto Nr. 21577 Amt Frankfurt a. M. Schriftleitung. Dru und Verlag: Joh. Martin, Geſchäftsftelle: Rathaus pn. 2 . 5 K 7 5* 1* 8. e——— 4 289 montag, den 13. Dezember 1926 CCCTCTTTCTTFTTFPFPFPCPCCCEPCCCCCPCCTCCCTCTCCCCCCCCECCCCCCCCCECGCGE 43. Jahrgang 4 A L 2M— Tischdecke, waschecht, 125/125 em, gute Dessins 3.90 A Seidentrikot-Scnlupfhose mit warmem Futter. 3.90 3,60 Mtr. Blumen-Damast f. 1 Deckbett-Ueberzug 3.93 1 Seidentrikot-Schlupfhose aus zutem, gestreif- tem Atlas-Trikot. 4.35 1 Wafielbettdecke, weiß 4.33 I inder-Schlaĩdecke. 1.35 län⸗ ag einſtimmige tung erſucht, auf die imenden Behörden; Aufträgen aus der Ar⸗ lufträgen aus dem Ar zuſammen. Nach Antrag 1 Baby-Mützehen... 0. 18 1 Knaben- Schürze 0.60 0.60 2 Mtr. Halbleinen. 0 für ein Bettuch.... 3 6 Stück Gläsertücher. reinleinen, ausge- zeiclmete Qualität. 3 St. Damen-Stickerei- Taschentücher, mit Hohlsaum I Damenhemd od. Bein- kleid. uus gutem Hemdentuch 1 Paar Herren- Socken. reine Wolle, einfarbig oder gemustert 1 Tischdecke, 108/108 em, waschecht, schöne Dessins 1 Normaliacke f. Herren 1.35 1 Normal-Unterhose für Herten 1 Normal-Einsatzhemd für Herren 1 Seidentrikot-Schlupf- hose, prima Oual. 1 Baby-Jäckchen, weiß luMadchen- Schürze gestrickt e 027 * Gute Aus icht Tagesmeldungen auf 28 15 baldige Einigung in. . 5 22 1.2 8 Mutmaßungen über die Regelung der Kontrollfrage. Die Sitzung der Botſchafterkynſerenz. Berlin, 10. Dez. Ueber die heute nachmittag in Paris ſtattgeſundene Sitzung der Botſchafter— kenſerenz erfahren wir von zuſtändiger Stelle, daß sie ſich unter Hinzuziehung des Generals Pawelſz nochmals mit der Frage der Entwaffnung 55 beſchöäftigt hat und einen neuen Paſchitſch geſtorben. Belgrad, 10. goflawiſche Stag litt heute Nacht 2 Stück Gerstenkorn- Handtücher. 1 Damen-Nachthemd aus gutem Renforcé Biber-Bettuch. weiß, 140/900 eme. 1 Kinder-Badetuch. Größe 100/100 m 6 St. Servietten, 50/50 em 1 Herren-Macco-Hose 1 Herren-Garnitur (Hosenträger und hervorrog 1 Paar Herren- 5 Sockenhalter 0.60 1 P. Damenhandschuhe. 0.65 20 2 0.30 1 P. Baby-Strümpichen 0.36 1Baby-Höschen 3 St. Damen-Hohlsaum- Taschentücher, weiß. 0.39 2 Waschhandschuhe.. 0.40 ſtellen ſeien. entwickelte ſich um jen Antrag, der Vergebung 1 Tischdecke, waschecht, 125/150 cm, la. Muster 3.25 3 St, Damen-Stickerei- die . 0.38, Taschentücher in Kart. 0.75 N von 0 a heiten aus 1 Ar⸗ den den Bedi Bericht der Botſchafterkonferenz Vorausſetzung der befriedigenden Selbſtmord der vorgenannten Fragen in heutige München, 11. Dez. In einem N Sitzung der hier vertretenen Möchte der Bot-[tel in d kähe des Hauptbahnhof ſchafterkonferenz und Deutſchland zu einem geſtern mittag ein 47 Jahre alter— beſtimmten Termin, wahrſcheinlich Mitte Ja- bor aus Kaiſerslautern. Das Motiv der nuar, aufgehoben. unbekannt. unter leleg. Herreu-Garnitur. ö zweiteilig MHosenträg., Sockenhalter), in Ge— schenkkarton.... 3.25 eines Kaiſersla der 0 2 St. Herren-Sportkragen weiß Ripspiqué..... 0.75 der„A trag angenden irmen Den Brauereidirek— Tat iſt[au rlegen, ben keine Ueberſtunden ge die gung betreffenden Bet 0 werden dür— Nat Vahre 3 St. Herren-Taschen- tücher, weiß und mit bunter Kante 4 Mtr. Pulloverstofi für gautſchl ds ein Kleid 3.40 3 Leutſchland 1 Damenkorsettschoner 0.45 1.50 1 Baby-Jäckchen. ge- Strickt aus Glanzgarn 0.45 N 1. Büstenhalter, aus prima Stoff, 3 St. Kinder-Taschen- tücher mit eingestick- ten Bildern. 0.50 1 Paar Aermelhalter und 1 Paar Sockenhalter. 0.50 5 I Kissen, glatt, a. weiß. haltbarem Wäschetuch 0.89 1 Wiekeldecke,. aus prima Molton 1 P. Herren-Handschuhe 0.85 2 Stück Gerstenkorn— Handtücher, 46/100 em 0.90 Damenhbemd. gestrickt, Damen- Futter- 1 Stickerei-Untertaille.. 1.50 6 St. Damentaschentücher 1 Puppenwagen- Sockenhalter) 1.50 2 Kissen 4.5 Mtr. Zeſir, Servierkleid Schlupfhose Weib, m. eingestickten Buchstaben u. Hohls. 1.75 Steppdecke 1.7 3,20 Mtr. Halbleinen, prima Qualität, für für ein 3 Mtr. farh. Wäschebatist 1 Herren-Trikothemd. mit elegantem Einsatz 1 Kaffeedecke. 125/125, Halbleinen 1 Prinzeßrock, a. prima Macco und Opal. für eleg. Nachthemd 2.55 3 Mtr. Schürzenzeug., für eine Kleiderschürze.. 2 1 Damen-Jumperschürze aus prima Satin, in reicher Ausführung.. 3.50 3.50 3% Utr. Zefir, für ein Herren-Oberkemd... 4.38 3 Mtr. Frotté für ein Kleid 4.35 4 Mtr. Schotten, füt ein Kleid, neue Dessins.. 4.40 1 Kaffee-Decke, 125/128, Halblenen n 4.50 1 Herren-Garnitur Bericht an die fünf Außenminiſter nach Genf ab— ſandte. 1 Deutſchlan's Mitglied des Weltgerichtshofes. Genf, 10. Dez. Der deutſche Außenminiſter Dr. Streſemann hat heute im Völkerbundsſekre— tariat das Protokoll über das Statut des inter— nationalen Gerichtshofes namens der deutſchen Regierung unterzeichnet. Damit iſt Deutſchland gleichberechtigtes Mäßglied des ſechſten Weltge— richtshofes geworden. Die In veſtigationsfrage gilt als bereinigt. Juriſten haben geſtern nach mittag die letzten Unſtimmigkeiten ihres Er wurſes beſeitigt. Der Begriff der„ſtändigen Elemente“ iſt verſchwunden. Auch der Ent— wurf der Einführung des neuen Inveſtiga tionsſeſtems iſt bereits fertiggeſtellt. Während bisher die Abſicht beſtand, die neuen Beſtim— mungen in den Inveſtigationsplan in Form eines Zuſatzprotokolls aufzunehmen, weil der Die Die Verleihung des Preiſes. Wodrow-Wilſ esjährigen! S von Amerikas 9 54 Robert Prinz Carol abgereiſt? „ ber 0 brogramm grundſätzlich keine ö 0 fen und allgemein Arbeitnehmerſchaft gül Tarifverträge mit Das der Ar hen müſſen. Zentrum ſtellte einen Abänderungsantrag, Antrag materiell nur auf produktiven Erwerbsloſenfür— 1 1 begrenzen möchte es ſchuſſes entſchied ſich okraten und Demokraten für Zentrums. Notſtands Mehrheit Sozialde Faſſung des 1 Herren-Normalhemd mit Ripseinsatz 1 Tischdecke, wasch- echt, 120/50 em, schöne Muster 2 Paar Damenstrümpie. aus prima Seidenflor oder Macco 1 Paar Damenstrümpfe. reine Wolle, gewebt. 1.9! 1Damen-Jumperschürze. aus prima Baumwoll— zeug oder Satin.... 1Damenhemd od. Bein- Kleid. aus prima Macco und Opal... 3 Stück Herren-Taschen— tücher, wWeih, mit bun- ter Kante und ein— gesticktem Buchstaben 1.95 Plan angeblie nicht abgeändert werden könn— Die geſtrige Sitzung der Botſchafterkonferenz. te, ſcheint Frankreich jetzt geſinnt zu ſein, Paris, 11. Dez. Ueber die geſtrige Sitzung gegen! eine Abänderung des Inveſtigations der Botſchafterkonferenz erſchien geſtern nachmit-[planes keine Einwendungen mehr zu erheben. tag 6 Uhr folgendes Kommunique: „Die Botſchafterkonferenz hat ſich mit den Un terredungen zwiſchen den Vertretern der Mächte und dem General v. Pawels beſchäftigt. Ein neuer Bericht iſt an die Mitglieder und Delegier- N ten der Regierungen Belgiens, Frankreichs, Eng-J[Falls nicht andere Dispoſitionen notwendig lands, Italiens, Japans, die ſich augenblicklich inden, wird Dr. Streſemann am Dienstag 0 0 N— Genf aufhalten, gerichtet worden.“ des Senats in Hamburg weilen. Der l hat geſtern il chloſſen, die npenhe„ 11. Dez. Der Angeblich ſollen die Erklärungen des Gene- wird ihm zu Ehren ein Eſſen im G ef he e Generalber rals v. Pawels in der Frage der Oſtbefeſtigungenſaale des Rathauſes geben. Es iſt anz ö rufen, um in dieſer die Ge und der Frage der Ausfuhr von Kriegsmaterial] daß Dr. Streſemaun bei dieſer Gel eit in ſämtlichen deutſchen I noch nicht völlig befriedigt haben. Die Botſchaf-ſeiner Autwort auf die Begrüßungsrede des Bür Leipzig, 14. Dez. terkonferenz beabſichtigt, noch einmal zuſammen- germeiſters Dr. Peterſen die ſchwebenden politi- gerichts hat g zutreten, d. h., ſie läßt augenblicklich die Möglich- ſchen Probleme der Außenpolitik behandeln wird. daß die Schlä keit weiterer Verhandlungen über die beiden mit tödlichen Waffen“ angeſehen werden Fragen noch offen. Der Einfluß Poincares und— ſeiner Militärs beherrſcht die Lage in Paris. Mtr. Velour für 1 Mor-(Jacke und Hose)... 4.50 Lenrock od. Hauskleid in schönen Dessins.. 2 8,0 Mtr. Bettkattun für 5 ein Deckbettbezug.. Herren-Garnitur. 5 Zteilig. Gosenträger. Socken- und Aermel— halt.) in Geschenkkart. 3.75 Paris, 10. Dez. Gerüchtweiſe verlautet, daß Prinz Carol plötzlich nach Bukareſt ab gereiſt iſt. . amerikanische Forme. 2 Paar. Damenstrümpfe aus prima Baumwolle, 0.50 Tischtuch, weil, Halb- 1730 2 Biber-Bettücher. weiß 4.70 1 Untertaille, aus gutem leinen, Ia. Oualität.. 2 Biber-Bettücher. weiß 4.7 weibhem Wäschestoff Meldungen 3.60 eine* f Todesurteil. enprozeß wurde .Der Komplize des rbanſki, genannt Duda. de verurteilt. I Kanee-Decke, 125/160, Halbleinen 3 Stück Gläsertücher. Kurze Nachrichten. rot und blau P. Herren-Hosenträger* ichts der Ufa be Stendal, Nückkehr Dr. Streſemanns am Montag. Berlin, 11. Dez. In hieſigen maßgebenden politiſchen Kreiſen rechnet man mit der Rückkehr Dr. Streſemanns für Montag nächſter Woche. wer 2,5 Mtr. Blusenstoff. schöne Streifen 3 Mtr. Waschseide für ein Kleid..... 1Madras-Garnitur 2 Schals, 1 Ouerbehang 2½ Mtr. Blusenflanell für eine Erauenbluse. Seidentrikot-Prinzeb- rock, prima Qualität. 2 1Teegedeck mit 6 Ser— wietten ez. Der Teegedeck mit 6 Ser— vietten, 180/160 em. 4.75 ſtern das Zuſammenlegung Drittel und Wiedererhöhr Mark vorzuſchlagen. Tischdecke. 75/80 em I Paar Herren-Socken. groß, waschecht Baumwolle oder Wolle 6 1 plattiert auf ein lionen Berlin, 11. beitgeberverk Herren-Sporthemd. aus prima Flanell, mit 2 Kragen Damen-Nachthlemd Aus la. Macco u. Opal 4.90 6 Stück reinleinene Damen-Hohls.-Taschen- tücher mit eingestick- ten Buchstaben, in Geschenkkarton.... 5.— 4Mtr. Kleiderflanell für ein Kleid 53. A Paar; Herren: Socken. Baumwolle 1P. Herren- Handschuhe 0.95 als däniſche Kabinettsteiſe. König von Däne⸗ ehemaligen Land⸗ gdal aufgefordert, ehmen. Madſen— nmen und beab— ken-Kabinett zu— Damen-Jumperschürze 0.95 1.95 1 Madras-Garnitur. mende Wie 2 Schals, 1 Querbehang 3.72 . 0.58 1Damen-Schlupihose. 1 Frotiier- Handtuch 3 80 1Damast-Handtuch. 0.58 weib, Halbleinen.... 0.95 .. 0.95 4 Mtr. türkisch Velour für 1 Morgenrock... 3.80 Damen- Taschen- 1 Etamine-Halbstore m. Hohls., weib 0.60 1Herren-Nachthemd. aus gutem. weißem Wäschestoff 2 Stück Herren-Stärk- kragen Herreu-Macco-Hemd mit elegantem, E 4Mtr. Gminderhnnen Genf. Belgrad. „ für ein Kleid.... 5. vochandenen Bel— 11. z. Die Tr über rteilung n. tung in der noch Allgemeine Entſpa Genf, 11. Dez. Trotz Schwierigkeiten muß in l ö; f 2 der Lage am Freitag aber eine Entſpannung Die Pear 1 de 51 Htfrana der Lag. J* 10.65 ö Die Regelung der Kontrollfrage. ſeſigeſtellt werden. Wenn keine Ueberraſchungen Berlin, 11. Dez. Nach einem Genfer Te- mehr eintreten, iſt eine Regelung ſür heute mit 5 ö N s 1** 1 N feng echnot ma 3 9 rin 10 Jes Der 0 und ind roch legramm der„Voſſ. Ztg.“ werde die Regelung tag zu erwarten.. ffenbe rechnet man jetzt auch Berlin, 10. Dez„ 8ſt 0 der Kontrollfrage, die wahrſcheinlich heute in deutſchen Kreiſen mit der Wahrſcheillichkeit, der volkswirtf iche Ausſchuß zuſtande kommen dürfte, vorausſichtlich etwa daß die Verhandlungen am heutigen Samstag zuf tages traten am i folgendermaßen ausſehen: ö Ende gehen. Die deutſche Delegation imt ihre; men Beratung der Probleme g i 5 1 0 Notes! Rückreiſe nach Berlin bereits für Sonntag nach 1. Die auf die öſtlichen Befeſtigungen be⸗ minag in Ausſicht züglichen, noch nicht erledigten Fragen der Die Anberaumung der nächſten Militärlontrolle werden im Einverſtändnis iſt geſtern in geheimer Sitzung vorgenommen von Deutſchland und Frankreich von den in worden, während ſie urſprünglich überhaupt ſpe +99˙ 6 der Botſchafterkonferenz vertretenen Mächten terer Beſchlußfaſſung vorbehalten bleiben ſollte Fan 18414 einem Schiedsgericht zur Regelung übergeben N 1 5 emen werden. Zur Regelung der Inveſtigations e lann 5 i intſächli 1 deulſcherſeits ein gutes Ergebnis ſeſt 2. Die hauptſächlich von England erhobe geſtellt werden. Die Forderungen der bekannten nen Einwendungen gegen den deutſchen Ge⸗ deulſchen Januar⸗NRote ſind vollſtändig erfüllt ſetzentwurf über die Ausfuhr von Kriegsmate⸗ worden. rim werden auf dem Wege diplomatiſcher Zuletzt kommt noch die ſehr ſchw e Auf Verhandlungen zwiſchen London und Berlin gabe in der heutigen öfſentlichen Ratsſitzung, die i ner erledigt. übrigen Ratsmitglieder, die nicht zu den Lo 7 2 17 3311 5. f; 11161 carno-Mächten gehören, für die Zuſtimmung zu 3. E öglich, daß für die endgültige] ara achten gehören, ee. zu . Es iſt 0 glich, e fü 77 0 dem Beſchluß zu gewinnen. Bekanntlich muß erf 3 13 Chamberlain Regelung beider Fragen der engliſchen und einſtimmig erfolgen. Die Tſchechoſlowakei könnte ſemann, Briand, an 0 ain franzöſiſchen Geſandſchaft in Berlin beſondere im Hinblick auf ihre Differenzen mit Ungarn Dawes, die zu je einem Viertel den Preis * 1 ui goge erde Di i—*. 22 5 7 1 8 ö 7 7 1 055 7127 926 911 Ie Sachverſtändige beigegeben werden, die eine] Schwierigkeiten machen, und das polniſche Ver- von 1925 und 1926 erhalten. Art von Liquidationskomitee darſtellen wür⸗ halten iſt überhaupt nicht von vornherein zu be B den, ohne aber dieſen der 8 Regierung ſtimmen. Es iſt freilich eine nicht in erſter nicht ſehr genehmen Namen zu führen. Die Militärkontrolle wird gemäß dem das Ab⸗ 1; Belgrad iſt öffentlichen Ge⸗ aus ohne Aus⸗ 5 42 produktiven ſchwar 5 ge. baude, ſo nahme hat Jwollene Damen-Weste 6.50 10berbeituch, aus prima Cretonne, und gebogt 1 Herren-Oberhemd. Weib, mit Ripsbrust. 6.75 1Herren-Arbeitsweste. 6.90 2.50 Mtr. Anzugstoff für Burschenanzüge 3. Mtr. Flausch. für 2,50 Mtr. Anzugstofif für Burschenanzüge 3 Mtr. Woll-Rips, für ein Damenkleid 3 Mtr. Flausch, für 1 Herren-Trikolinhemd 1Damenmantel, prima mit 2 Kragen und Um— 8 Oualität, schönes schlagmanschetten 8.75* 1 Cobelin- Tischdecke.. 9.50, 2,50 Mtr. Knaben-Cheviot Wolldecke, gute Oual. 9.80 marine, f. Konfirman— 57.20 Mtr. Damast. gestr., den-Anzüge., reine W. f. 2 Deckb.-Ueberzüge 3.20 Mtr. Anzugstoff JMtr. Waschsamt. für Herren-Anzüge Köperware, für 3 Mtr. Crépe de chine Morgenrock für Kleid 3 Mtr. schwarz Köper 0 3 Mtr. Velour de laine. Samt, für ein Kleid. 10.50 reine Wolle geöffnet. Irottier: Badetuch. 100/150 cm. la. Oual. 5.23 I Damen- rinzebrock aus, Opal.. 5.3. 4 tr. Wellinée für 1 Morgenrock, in allen dernen Farben... 5.40 1. Seblaidecke. Jacquard 5.50 1 tamine- Garnitur. 3tl. 5.75 rren-Zefirhemd. mit ragenzund Um- Hagmanschetten. 6.25 Adecke, N Dadarfarbig. 6.25 128 Sale ntritot-Pringegrock ae e tlastrikot 6.80 U. Damen-Pullover 2 Biber-Bettüclier. weiß 150/20 m grog.... 8.50 3 Mtr. Rohseide für ein Kleid 8.25 Llatt Ges Staats ftigſten politiſchen Tod ein unerſetz⸗ 208 Freitag zu irbsortim 7.25 eee 2. 4. 48 Ratsſitzung 13.50 1 Oberbettuch. gebogt. IMtr. Papillon-Schotten keine Wolle, für 1 Kl. 7.80 11 Wolldecke, meliert. mit: Blumenborde... 8.— Horgen Sonnag von N r N ren 19 13.60 : frage eil rade Chamberlan Friedenspreiſes.[ſeinen Mitarbeitern, in erſter Linie mit Paul Boncour, zu teilen babe. Auch die anderen ſich verſchiedentlich. Der Senator Scia loja. erklärte, die Ehrung der drei Männer ſet wohlverdient, denn ſie hätten, während die anderen theoretiſch für den Frieden arbeiteten, praktiſche Arbeit geleiſtet. Von Intereſſe iſt noch die Aeußerung des chineſiſchen Delegier⸗ ten Tſchu, der die Auszeichnung für wohl verdient erklärte, da die Außenminiſter für den Frieden Europas gute Arbeit geeeiſtet hätten. Ihre Verdienſte könnten aber noch be— trächtlich vergrößert werden, wenn ſie ein neues Locarno für China herbeiführen wür den, der einzige Weg zum dauernden Frieden im fernen Oſten ſein würde. es Nobel Das geſtrigen jeidung über den Nobel⸗ lt. Preisträger ſind Dr. Stre norwegiſe 8 Nachmittaas⸗ Delegierten italieniſche äußerten Delegierte, denspreis ereits im vorigen Jahre nach dem Ab ſchluß des Locarnovertrages waren „ri fguiſ ho mann und Briand von amerikaniſcher Bekanntmachung. Die Freiherrlich Heyl zu Herrns- 42 heim' sche Gesamt- Güter- Ver- 2 waltung in Worms hält am Dien 2 stag, den 14. Dezember 1926, N Vormittags von 10—12 Uhr in der Wirtſchaft„Zum Löwen“ von Kumpf einen * EI aarſchmuck, Kia, Ger, ahn bſt Id. Eiderfettkas 9 Pfund Mark 6.— fran mg ig.. eible, als Kandidaten für den Friedenspreis einge— Buchhandlung Viernh. Anzeiger. aui ane Rowin erung lam im Rendsburg. ——————— ö 5 Jahre jedoch zu ſpät. Die Tätigkeit der Preis —.. träger wurde ſonach vom Komitee abs die be 4 2 Beamtenbeihilfe. deutungsvollſte Leiſtung für den Weltfrieden Die Berlin, 10. Dez. Der Haushaltungsaus⸗ ſchuß des Reichstages beſchäftigte ſich heute Linie deutſche Aufgabe, die Zuſtimmung des ge ſamten Rates herbeizuführen. 8 8 8 S * Praktische Vorführungen von Schließ li in so: 5 das Schließlich wurde ein ſozdem. Antrag an genommen, wonach den Altveteranen eine einmalige Beihilfe als Zulage zu ihren Mo natsbezügen in demſelben Ausmaß wie den Kriegsbeſchädigten und Hinterbliebenen ge— im Sinne des Preisſtifters anerkannt. Treis fiir jede der pier Preisträger Preisſumme für jeden der pier Preisträger. ä N„ dürſte etwa 93 000 Mark betragen. Chamberlain über die Ehrung. Genf, 10. Dez. Der engliſche Außen miniſter! Kochen, Backen, Sterilisieren, Heizen Braten, Grillen, Gas l Jamstag. den f. Dezember 1928, abends d Var in Sade dos zasmanses Tum Holdenen Enge 2 Eintritt frei. 2 . 25 n Termin zur Erhebung der Heugras⸗ und Grummet⸗ Gelder ab. alzgerel Hamburger Mannheim N 4, 29 Jungbuschstraße H 4, 29 empfiehlt zu den bevorstehenden Mausschl achtungen frisches Fleisch onde Anochen per Pfd. von Pfg. an sowie sämtliche dazu gehörigen Zutaten. Kuniuchen⸗ 1. Geſlägelzucht⸗Verein Viernheim(gegr. 1916). Am Sonntag, den 12. Dezember hält der obige Verein ſeine X. Große lokale Kaninchen. und Geflügel- Ochau Der Verein im Lokal„Zum Katſerhof“ ab. verfügt über mehrere Spezialzuchter, und wird 5 dieſe Schau mit 1a Material zu einer muſtergültigen führen. — 57* 1 Erſtklaſſige Stämme in Kaninchen und Geflügel.— Freunde und Gönner des Vereins ſind zum Beſuche freundlichſt eingela⸗ den. Eintrittspreis: Erwachſene 304 f Kinder die Hälfte Eröffnung vorm. 9 Uhr Ende 7 Uhr U Die Ausfellungsleltung. NB. Auf dle Pelzaus ſtellung wird[ noch beſonders hingewieſen. zunächſt mit den Fragen der Beſſerſtellung der Beamten und Angeſtellten und den Weih⸗ nachtsbeihilfen, zu denen eine große Reihe von Anträgen vorlagen. Reichsfinanzminiſter Dr. Rein hold er⸗ klärte, es ſei auch die Ueberzeugung der Re⸗ gierung, daß es bei der proviſoriſchen Rege— lung dieſer Frage nicht bleiben könne, ſon⸗ dern daß man zu einer endgültigen Neurege⸗ lung der Beamtenbezüge kommen müſſe. 255 Regierung werde alles daran ſetzen, die Be⸗ ſoldungsregelung ſo ſchnell zu fördern, daß ſie gleichzeitig mit dem endgültigen Finanzaus, gleich im Frühjahr nächſten Jahres vorgelegt werden kann. Es wurde der Antrag der Regierungs⸗ parteien angenommen, deſſen Einzelheiten aus der geſtrigen Beſprechung bekannt ſind. Die Weihnachtszulage wird auch den Ruhege⸗ haltsempfängern, Hinterbliebenen, Kriegsbe⸗ ſchädigten und Angeſtellten zuteil. währt werden ſoll. Endlich wurde noch ein ſozialdemokrati— ſcher Antrag angenommen, daß die einmalige Notſtandsbeihilfe für die Reichsbeamten auch für die Arbeiter des Reiches Anwendung fin— den ſoll. Es folgte die Weiterberatung des Nach⸗ tragsetats des Reichsfinanzminiſteriums, der nach unweſentlicher Debatte vom Ausſchuß genehmigt wurde. Schließlich bat Abg. Stein⸗ kopf(Soz.) die Reichsregierung, bezüglich der Auszahlung der Weihnachtsgratiſikation nicht mehr die Verhandlung im Plenum des Reichstags abzuwarten, ſondern ſofort alle Anweiſungen in die Wege zu leiten, damit die Auszahlung auch ganz beſtimmt vor Weihnachten den Verechtigten zugeführt werden kann. Hierauf vertagte ſich der Aus- ſchuß. eſemann. Telegramm des Dr. Marx an Dr. St Berlin, 11. Dez. Ein 1 dee Reichskanzlers Dr. Marr an Streſe⸗ mann hat folgenden Wortlaut:„Zur Ver leihung des Nobelfriedenspreiſe? ſpreche ich Ihnen meinen und der ganzen Regierung aufrichtigſte Glückwünſche aus. Wenn auch das Ziel der von Ihnen ſeit Jahren erfolg- reich geführten deutſchen Außenpolitik vor⸗ nehmlich die baldige und endgültige Befrie⸗ dung unſeres Vaterlandes iſt, erblicke ich in dieſer Auszeichnung die Anerkennung der Weltöffentlichkeit, daß die deutſche Mitarbeit in der Weltpolitik zugleich dem Frieden der ganzen Welt dient. Reichskanzler Dr. Marx. Dr. Urteile der Delegierten. Genf, 11. Dez. Zur Verteilung des No⸗ belpreiſes äußerte ſich Briand Preſſevettre— tern gegenüber, daß er für die Ehrung außer⸗ ordentlich erkenntlich ſei, aber dieſe Ehre mit Chamberlain hat anläßlich der Verlei hung des Nobelpreiſes an die drei hier wei- lenden Außenminiſter Englands, Frankreichs! und Deutſchlands heute abend der Preſſe eine Erklärung gegeben, in der es heißt: Ich fühle mich durch die Verleihung des Nobelpreiſes außerordentlich geehrt, denn ich erblicke da- rin den Ausdruck der internationalen Zuſtim— mung zu dem Friedenswerk, das in Locarno vollendet wurde. Die Vertreter von 7 Staaten haben dazu beigetragen, das Ergebnis, das dort erzielt wurde, zu erreichen, aber der größte Anteil an dem Verdienſt kommt den Herren Briand und Streſemann zu. Es war eine doppelte Freude für mich, daß beide Friedenspreiſe meinen Namen mit den ihren verknüpfen. Der Eindruck der Nachricht von der No- belpreisverleihung an die Außenminiſter und General Dawes war in den ölterbundskrei⸗ ſen der einer ordentlichen Befriedigung. Aus der Zu den unerfreulichen Ereigniſſen im großen Gebiet der katholiſchen Welt gehört die koafeſſio⸗ melle Polemik, die beſonders ausgiebig vom Evan⸗ peliſchen Bund und ſeinem Wortführer Dr. Döh⸗ —4 an dem Katholizismus geübt wird. Es hieße n Entgleiſungen berufsmäßiger Störenfriede viel Ehre antun, wenn man ſie jedesmal re— giſtrieren wollte. Der Angſtſchrei jedoch, den die See Evangeliſch-Lutheriſche Kirchenzeitung 11 n Nr. 45 ds. Is. über eine angebliche„neue tappe der Katholikenherrſchaft“ ausſtößt, ſoll micht verſchwiegen werden, zumal der in unſerer gend rühmlichſt bekannte Biologe Hermann [MNuckermann den Anlaß dazu gegeben hat. Die„Allgemeine Evangeliſch-Lutheriſche Kirchen Zeitung“ iſt, wie das„Proteſtuntenblatt“, tief be⸗ trübt darüber, daß ein katholiſcher Gelehrter Mit⸗ lied der Kaiſer⸗Wilhelmsgeſellſchaft geworden iſt, nau deren Spitze der proteſtantiſche Theologe Har— mack ſtehtl. Die Ueberzeugung, daß ehrenvolle oder einträgliche Stellen nur von Proteſtauten beſetzt werden dürfen, ſcheint bei der„Allgemei— men Evangeliſch⸗Lutheriſchen Kirchenzeitung“ ſehr tief eingewurzelt zu ſein, ſonſt könnte man die, Aufregung nicht verſtehen, wenn nun endlich auch einmal Katholiken nach jahrzehntelanger Zurück- ſetzung langſam in die akademiſchen Berufe ein- zutreten beginnen. 22. 27. E„ Der Chroniſt kann die freudige Tatſache der Konverſion zweier literariſch bedeutender Perſönlichkeiten mitteilen. In einer kleinen Klo— ſterkapelle zu Chur in der Schweiz legte die bis⸗ her proteſtantiſche deutſche Bühnen⸗ und Roman⸗ ſchriftſtellerin von Gottſchall das katholiſche Glau⸗ bensbekenntnis ab. Unmittelbar nach ihrer Auf⸗ nahme in den Schoß der katholiſchen Kirche un⸗ ternahm ſie eine Pilgerreiſe nach Aſſiſi und Rom; in Rom empfing ſie aus den Händen des Kardi— nals Frühwirth das Sakrament der hl. Firmung. In Krakau in Polen legte der polniſche Dra— matiker und Schriftfteller Stanislaus Przyby⸗ ſbewſki in die Hände des Schriftſtellers und Or⸗ densgeiſtlichen Pawlſti das katholiſche Glaubens⸗ bekenntnis ab. Przybyſzewſkti hat einen großen Teil ſeiner Jugend in Deutſchland und den nor— e cen det bracht und auch ein Buch „Von Polens Seele“ i deutſt S e ge⸗ ſchrieben. in deutſcher Sprache ge Nach den Berichten Londoner Zeitungen ſoll der Uebertritt eines der angeſehenſten Mitglieder 35 1 d des Herzogs von Marl⸗ ough, zur katholif Kirche itte e⸗ vorſtehen. holiſchen Kirche unmittelbar be— Die engliſche Catholic Guild of Israel, die ſich die Belehrung der Juden zum katholiſchen Glauben zum Ziel ſetzt, hielt zu Beginn des vo— rigen Monats in Bayswater ihre Jahresver— ſammkung ab. Die Gilde, die auch in Frankreich Italien. Deutſchland, Polen. Holland und Ame⸗ kika Mitgkieder zählt, ſprach ſich ſehr befriedigt über die Erfolge ihrer Wirkſamkeit aus. 8 215* Ex orienie lux! Im Oſten, von dem einſt der Welt Heil kam, das die Kirche in der Advents- zeit für die Seelen der Menſchen erfleht. ſcheinen nach dem tragiſchen Sturz des Zarentums und zer Beſeitigung dynaſtiſcher Jutereſſen die erſten Lichtſtrahlen durch die Nacht der Vorurteile und des Haſſes zu fallen, den der Oſten, weſentlich be— einflußt von der ſeitherigen Staatsgewalt, der' römiſchlatholiſchen Kirche entgegenbrachte. Wenn, iuch die Hoffnung auf eine endgültige Wieder— zereinigeng der griechiſch-orthodoxen mit der rö— niſchen Kirche noch auf lange hinaus eine Utopie ein wird, die erſten beſcheidenen Keime einer Annäherung des Orients zeigen ſich. In Konſtautinopel hat die Feier des Franziskusjubiläums ſich zu einer Kundgebung fur die Kircheneinigung geſtaltet. Die unterten riechen und Armenier feierten das Jubiläum urch Nantifflalämter in ihrem Ritus. Auch nie Aenderung der bisherigen Geſinnung katholiſchen Welt. Von Dr. Kozelka. mit Röm nicht vereinigten Griechen und Arme⸗ nier beteiligten ſich an den Feſtlichkeiten; das führende Blatt der nichtunierten Armenier feierte die Verdienſte des heiligen Franz ſowie die der katholiſchen Kirche. Das bedeutendſte Tagesblatt von Athen veröffentlichte vor kurzem die Unterredung des Redakteurs mit einem hervorragenden griechiſchen Gelehrten. in welcher dieſer den Verfall des re⸗ ligiöſen Lebens der Trennung von der Kirche des Weſtens und der künſtlich genährten Gehäſſigkeit der Bevölkerung gegen ſie zuſchrieb. Wenn das griechiſche Volk wieder religiös geſunden wolle, müſſe es ſich nach ſeiner Anſicht doch einmal mit der römiſchen Kirche einigen. In Belgrad hatten die Katholiken bisher nur die öſterreichiſche Geſandtſchaftskapelle für ihren Gottesdienſt zur Verfügung. Nunmehr ha⸗ ben die Franziskaner bereits das Grundſtück zum Bau einer würdigen Kathedrale erworben. Seit der franzöſiſche Jeſuit d'Herbigny von ſei⸗ ner dritten Reiſe durch Rußland zurückge⸗ lehrt iſt, wollen die Stimmen nicht verſtummen, die von einer bevorſtehenden Annäherung des Vatikans und der Sowjetregierung ſprechen. Der Vatikan hat verſchiedentlich deutlich genug er⸗ klärt, daß er nicht daran denke, die atheiſtiſche ruſſtſche Regierung, die eine geſchworene Fein⸗ din jeglicher Religion iſt, anzuerkennen. Die Reiſe des vorher zum Biſchof geweihten Pater d'Herbigny hat nicht diplomatiſchen, ſondern ſeelſorglichen Zwecken gedient, mit einem hohen Sowjetbeamten iſt Mſgr. d'Herbigny überhaupt nicht zuſammengekommen. Einige Wochen nach ſeiner Rücktehr machen ſich nun drei Jeſuiten, zwei Franzoſen und ein Oeſterreicher, von Nea— bel aus nach Odeſſa auf den Weg, um dort die Leitung eines neuen Prieſterſeminars zu über⸗ nehmen. Ferner erhielten einige Aſſumptioniſten die Einreiſeerlaubnis nach Rußland, um unter den franzöſiſchen Katholiken, die in Rußland le⸗ ben, die Seelſorge auszuüben. Daß die uneigennützige Liebestätigkeit, die der Papſt während der Hungerzeit in Rußland hat ausüben laſſen, in den gerecht und vorurteilsfrei denkenden Kreiſen der ruſſiſchen Orthodoxie eine anbahnt, zeigt der Umſtand, daß der ruſſiſch-orthodoxe Erz⸗ biſchof Kaſchinsly den Papſt um Aufnahme in die katholiſche Kirche gebeten hat. * 1*. Der extrem nationaliſtiſche amerikaniſche Ge⸗ jeimbund Ku-klux-klan hat etwa 15000 Menſchen ach Waſhington zuſammengetrieben, um ine allerdings recht kläglich wirkende Gegenkund— zebung gegen den Euchariſtiſchen Kongreß von Chikago zu veranſtalten. Der Papſt wurde be— ſchimpft, weil er es gewagt habe, einen Kongreß zuf amerikaniſchen Boden zu berufen; Gnade und Anerkennung fand dagegen der mexikaniſche Prä— ident Calles, deſſen brutale Manieren allerdings cecht gut zu denen des Ku⸗klux⸗-klan paſſen, deſ— ſen vornehmſte Beſchäftigung darin beſteht, von Zeit zu Zeit eine katholiſche Kirche in Brand zu ſtecken. Auch im benachbarten Kanada vergeht faſt keine Woche, in der nicht ein katholiſches Jotteshaus der Braudfackel dieſer Fanatiker zum Opfer fällt. *.. Der St. Raphaels verein zur Fürſorge für die deutſchen Auswanderer legt ſeinen Jah⸗ resbericht für 1925 vor, der ein Beweis für die raſtloſe Tätigkeit des Vereins und zugleich für die wirtſchaftliche Notlage des deutſchen Volkes iſt. Die Zahl der Auswanderungen betrug in dieſem Jahre nach der amtlichen Statiſtit 62 634 gegen 58 328 im Jahre vorher. Der Verein, der insgeſamt 71 Beratungsſtellen beſitzt, hat im Be⸗ richtsjahr 21160 Beratungen durchgeführt. Den Bemühungen des Vereins iſt es vor allem zuzu⸗ ſchreiben, daß die beiden neuen Motorſchifſe der Hambura-Südamerikaniſchen Dampfſchiffahrtsge⸗ enſchaft, der„weonte Sarmlento“ Olivia“, würdige ſtabile Altäre für die Darbrin⸗ gung des hl. Meßopfers an Bord führen. — T. ä agesmeldungen. Engliſche Flottenmanöver. Gibraltar, 10 Dez. Die geſamte engliſche Flotte wird anfangs nächſten Jahres im Mit⸗ telmeer zu Uebungen zuſammengezogen. Die atlantiſche Flotte wird von Ende Januar bis Mitte März in Gibraltar ſtationieren. An⸗ fangs März wird die Mittelmeerflotte aus Malta in Gibraltar zu gemeinſamen Manö⸗ vern eintreffen. Hörſing erkrankt. Magdeburg, 10. Dez. Der Oberpräſident von Sachſen, Hörſing, iſt an einem Gallen leiden ſchwer erkrankt, ſodaß er in eine Pri⸗ vatklinik überführt werden mußte. Die Weihnachtsbeihilſe der Beamten. Berlin, 9. Dez. Die Mitglieder des Beamten⸗ ausſchuſſes des Reichstages, ſoweit ſie den Re⸗ gierungsparteien angehören, berieten heute mit— tag mit dem Reichsfinanzminiſter Dr. Reinhold über den Vorſchlag, den ſie morgen im Haus— haltausſchuß für die Weihnachtsbeihilfe der Be— amten machen wollen. Das Zentrum ſprach wiederum den Wunſch aus, daß dieſe Beihilfe mit einer Aktion auch für die Kriegsbeſchädigten und anderen Sozialrentnern verbunden werden möge. Der Finanzminiſter hatte gegen eine ſolche Aktion grundſätzlich nichts einzuwenden. Er widerſprach jedoch der Verbindung mit der Beihilfe für die Beamten. Die Beſprechung endete ohne Ergebnis, da die Vertreter des Zentrums die Entſcheidung darüber, ob ſie mit dem Vorſchlag des Finanzminiſters einverſtan— den ſein könnten, ihrer Fraktion überlaſſen wollten. Fr Aus der franzöſiſchen Kammer. Uhry geißelt erneut die franz. Miß wirtſchaft im Rheinland. Paris, 10. Dez. Der durch ſeine Kritik über das Rheinlandbeſatzungsregime bekannte ſo— zialiſtiſche Kammerabgeordnete Uhry ſprach geſtern in der Kammer in der Ausſprache über Art. 33 des Finanzgeſ., welcher die Unterhal⸗ tungskoſten für die Beſatzungstruppen be⸗ trifft. Uhry bemängelte, daß dem franzöſiſchen Oberkommiſſar Tirard noch immer 8,5 Milli⸗ onen Franken jährlich zur Verfügung geſtellt würden. Er beantragte als Proteſt gegen die Mißwirtſchaft in der militäriſchen Rhein⸗ landverwaltung die Kürzung des Kredites für militäriſche Ausgaben um eine Million Franken. Die Offiziere benutzten die ihnen zur Verfügung geſtellten Militärautos zu Vergnügungsfahrten. Die luxuriöſen Woh— nungen der Offiziere ſteigerten in erheblichem Maße die Beſatzungskoſten. Uhry beantragte, auch den Kredit für die allgemeinen Ausgaben der Rheinlandarmee um eine Million zu kür⸗ zen.— Poincare wandte ſich dagegen und erklärte, gegen Mißſtände müßte auf dem Ver— waltungswege eingeſchritten werden. Falls die Anträge nicht zurückgezogen würden, müß⸗ te die Regierung die Vertrauensfrage ſtellen. Beide Anträge wurden dann mit überwiegen⸗ der Mehrheit abgelehnt. Die Truppenzuſammenziehung in Südfrankreich. Paris, 9. Dez. Das„Echo de Paris“ ſucht in einer längeren Auslaſſung die jüngſt vom und„Nöte weiteren Stillegungen wird gerechnet, franzofiſchen Generalſtab an der ttarteniſchen Grenze vorgenommene Truppenkonzentration zu rechtfertigen, durch die jenſeits der Grenze herrſchende gereizte Stimmung der ſusziſti⸗ ſchen Miliz, die Muſſolini vergebens im Zau⸗ me zu halten verſuche. Deshalb ſeien auch bei der franzöſiſchen Mittelmeerflotte gewiſſe Um⸗ gruppierungen vorgenommen worden. Tor⸗ pedoboote und U-Boote ſeien mit Küſtenpa⸗ trouillen beauftragt worden. Zuletzt ſei die Stärke d. Infanteriemannſchaft. in Anlehnung an neue Pläne der Heeresreform in dem Sinne verſtärkt worden, daß heute die Di⸗ viſionen der 15. Region, 2 Brigaden zu 2 In⸗ fanterieregimentern ſowie 6 Jägerbataillone zählen. Die Verſtärkung betrage 3 Bataillone jede Diviſion. Endlich habe man ein Batail⸗ lon Kolonialinfanterie zur Verſtärkung der are von Korſika nach Bonifacia ge⸗ ſandt. Vermiſchtes. Meſſerſtecherei. ö Ungſtein, 9. Dez. Ein böſer Auftritt, bei welchem das Meſſer ſeine Rolle ſpielte, trug ich geſtern nacht in der Ungſteiner Allee zu. Zwei Burſchen von Friedelsheim, im Dienſte in Ungſtein, namens Reinhart und Ohler, be— anden ſich in trunkenem Zuſtande unterwegs lach Ungſtein. Dabei ſtürzte Ohler in den Iſenachbach und wurde von ſeinem Genoſſen gerettet. Zum Dank dafür zog er ſein Meſſer und ſtieß es dem Reinhart in den Rücken. Die⸗ ſer mußte ſchwerverletzt in das Krankenhaus überführt werden. Starkes Anſchwellen der Erwerbsloſenziffer. Pirmaſens, 9. Dez. In der laufenden Wo— he iſt wieder ein ſtarkes Anſchwellen der Er⸗ werbsloſenzifſer feſtzuſtellen. Mehrere Be— triebe, namentlich kleinere, haben die Stilleg⸗ ung beantragt, die zum Teil ſchon ab dieſer Woche erfolgt iſt und wochenlang anhält. Mit doch hofft man auf Beſſerung des Geſchäftsganges nach den Feiertagen. Die Zahl der Erwerbs— loſen aus der Schuhinduſtrie beträgt 2161. Der Geſamtſtand der Erwerbsloſigkeit in allen Berufen beträgt 4140. Die Zunahme ſeit der vorigen Woche beträgt rund 200. Ein Mord nach 22 Jahren aufgedeckt. Weimar, 10. Dez. In Eisfeld i. Thür. iſt ein Mord aufgeklärt worden, der vor 22 Jahren begangen worden iſt. Der Bildhauer Albert Sohn aus Hildburghauſen iſt am Pfingſtſonntag 1904 unter einer Dole an der Hildburghauſer Landſtraße bei Kloſter Veils— dorf tot aufgefunden worden. Man nahm da— mals einen Unglücksfall an. Gleichwohl wur⸗ de von der Staatsanwaltſchaft das Lichtbild des Verſtorbenen veröffentlicht und nach Wahrnehmungen über deſſen Tod gefahndet, da auch Gerüchte aufgetaucht waren, die auf eine Gewalttat hindeuteten. Im Jahre 1909 nahm man das früher eingeſtellte Vermitt⸗ lungsverfahren wieder auf. Der Kutſcher Ju⸗ lius Koch aus Eisfeld wurde in Unterſuch— ungshaft genommen, aber in kurzer Zeit we— gen nicht ausreichenden Tatverdachts wieder freigelaſſen. Das Verfahren hat bis in die jüngſte Zeit geruht. Die Gerichtsakten ſind inzwiſchen vernichtet worden. Ende Novem⸗ ber 1926 veranlaßten neue Gerüchte die aber⸗ malige Feſinahme des Koch. Er iſt jetzt ge⸗ ſtändig und hat zugegeben, daß er Sohn im Verlauf eines Streites auf der Straße nieder— geſchlagen und dann aus Furcht vor Strafe den noch Lebenden in einem am Tatort vorbei⸗ fließenden Müblhach geworfen hat. Koch iſt 2 Ein Fetzen Papier. Roman von Thea Malten. Temeing legte ſeine Hand auf Halls Arm. „Du haſt dich— weiß der Teufel— bis jetzt wie ein wahrer Freund gegen mich benommen,“ ſagte er,„wenn du auch deine beſtimmten Abſichten da⸗ bei gehabt haben magſt. Darum will ich dir nun auch eins verraten: Der nächſte Augenblick nach Sandro Panianis Verhaftung iſt auch der letzte Augenblick in„ihrem“ Leben. Und wenn du die ganze Bande mit verhaften läßt— einem wird es gelingen, Panianis Befehl auszuführen.“ 1 N das?“ „Es bedeutet, daß er ebenſo rachſüchtig wie gefährlich iſt. Er iſt ein Italiener, vie 12 ia alle heißeres Blut als wir. Und er hat hat ſich im ihre hübſche Larve vergafft. Hat ihm bisher michts genutzt, denn ſie will nichts von ihm wiſ⸗ ſen. Aber er denkt, daß ſeine Stunde doch noch kommt und ſie eines Tages mürbe wird. Auf zeden Fall hat er geſchworen, daß er ſie kleinem anderen läßt. Und wenn das Spiel für ihn ver⸗ Loren iſt, dann muß ſie mit ins Verderben. Alle Leute ſind darauf eingeſchworen, ſie ſofort zu tö⸗ ten, ſollte er geklappt werden. Und jeder einzelne würde es tun, denn ſie folgen ihm wie die Hund und alle ſind Kerls, die vor nichts zurückſchrecken, und die Weiber ſind noch ſchlimmer. Zo— nun weißt du. wie die Sache ſteht!“ „Ich danke dir für dieſe Mitteilung,“ Fred Hall,„und nun laß mich nachdenken.“ Fred Hall ſchwieg eine Weile ſtill und über⸗ legte. Dann fing er an:„Biſt du bereit, mir zu helſen, George Tomlins? Es ſoll dein Schaden nicht ſein. Ich habe die Macht, dir alle deine Wünſche zu erfüllen und dir ein ſorgenloſes Le⸗ ben zu verchaffen bis zu deinem letzten Atemzuge und ſo viel Whisky und Wein wie du willft.“ „Was ſoll ich tun, Joe Moore?“ „Du ſollſt ihr zur Flucht verhelfen, ehe ich ihn verhaſte. Sie muß vorher in Sicherheit ſein.“ „Ober wie ſoll ich das machen?“ „Du kehrſt 1110 wieder dorthin zurück. Nie⸗ mand wird deine Abweſenheit bemerkt haben. Dann ſteckſt au ihr bei ben uüchſten Gelegenheit ſagte einen Jetiei zu, den ich ſchretben werde, und ver ſie über alles aufklärt. Dann wirſt du ſie auf dem gleichen Wege, den du heute gemacht haſt, mitnehmen. Ich warte an der Mauer jede Nacht. Wird es gehen? Trauſt du dir das zu?“ „Dorthin zurück?“ Tomkins ſchauderte bei dem Gedanken. Aber Halls Verſprechungen lock— ten mit unbezwinglicher Macht. Der Wein, den ihm ſein Freund von neuem bot, flößte ihm Mut ein. War heute das Wagnis geglückt, warum ſollte es nicht morgen auch glücken? Im ſchlimm⸗ ſten Foll, wenn er ſah, es war unmöglich, kam er wieder allein. „Gus— ich will's verſuchen,“ ſagte er,„da iſt einer unter den Kerls,— Bully heißt er— den ich viellenche beſtechen kann. Für' Geld tut er alles. d s it möglich, daß ich ihn brauche. Muß ihm aber gloich bar was in die Hand drük⸗ ken, dat N uühis zu wollen.“ „Er fall haben, was er verlangt. Aber glaubſt du, daß man ſich auf ihn verlaſſen kann?“ 8 Tomkins zuckte die Achſeln.„Er iſt ein Schurke, wie die andern auch. Aber er würde ſich dem Teuſel ſelbſt verkaufen, wenn ſich's lohnte. Für Geld kriegen wir ihn auf unſere Seite— ich eſſe meinen Kon, wenn's nicht ſo iſt.“ Hall und Tomkins beſprachen noch eingehend alle Einzelheiten ihres Planes, und Tomkins wurde eine Senme Geldes ausgehändigt zu Bul⸗ los Beſtechung. Sodann verſtändigte ſich Hall mit dem Wagenführer, und das Elektromobil ſchlug den Rückweg zur Gartenmauer ein. Um ſeine Strickleiter zu verlüngern, bekam Tomkins ein Stück mit einem Haken verſehenen Seils ſo⸗ wie eine kleine eleltriſche Blendlaterne, damit er in der Dunkelheit und dem noch immer hernieder⸗ ſtrömnden Regen ſeinen Weg finden konnte. Dann hielt der Wagen, Hall und Tomkins ſtiegen auf die Patentleiter über die Mauer, denn Hall mußte die Leiter wieder auf die Außenſeite befördern, um ſie mitnehmen zu können. Den Zettel für Marjorie Paniani mit den nötigen Anweiſungen hatte Hall während der Fahrt ge⸗ ſchrieben und Tomkins auf die Seele debunden. ihn wie feinen Augapfel zu hüten. Zum Schluß ſchärfte er ihm noch ſeine augen⸗ blickliche Adreſſe, ſeinen Decknamen Bob Garder und eine Telephonnummer ein, im Falle ſich Komplikationen ergeben ſollten und Tomkins eine Gelegenheit finden würde, ihn zu benachrichtigen. „Üd ich werde nicht beſtraft, wenn alles her⸗ auskommt?“ flüſterte Tomkins, bevor er ſeinen Weg in die Dunkelheit antrat. „Das Wort eines engliſchen Gentlemans da⸗ rauf,“ war die ebenſo leiſe Antwort.„Bring' ſie ſicher hierher, und ich bürge dir für Straffreiheit, und eine hohe Belohnung obendrein.“ „Gut!— Du kannſt dich) auf Ich hoffe, daß wir ſchon morgen nacht uns ie⸗ derſehen.“ Mit dieſen Worten verſchwand Tomkins in der Dunkelheit, und Hall kletterte über die Mauer zurück, klappte eine Leiter zuſammen und trat an den Wagen. „Allright, Mylord Chauffeur, wir wollen nach Hauſe fahren. Ich habe meine Taktik ändern müſſen. Wir ſprechen nachher darüber. „Ich habe es gemerkt,“ antwortete Lord In⸗ verley, denn er war der Wagenführer.„Aber ich bertraue darauf, daß Fred Hall den richtigen Weg 1 55 wird.“ Der Detektiv nagte an ſeiner Unterlippe.„J hoffe, Sie haben recht,“ ſagte er eiae ente „Die Hauptſache iſt, daß man ſich auf George Tomkins verlaſſen kann, und ich denke, ich habe mich nicht in ihm getäuſcht. Morgen abend um dieſelbe Zeit ſind wir wieder zur Stelle.“ Und er ſprang in den Wagen, von Bing freu dig begrüßt. ö 12. Mit großer Vorſicht und ſehr ſparſamem Ge⸗ brauch der kleinen Blendlaterne gelang es Tom⸗ ns, ſich an das Haus heranzuſchleichen und ſeine Strickleiter wieberzuſind n. Ohne beſondere Mühe zonnte er das mitgebrachte Seil einhaken und ſic daran bis zu den ſchwankenden Sproſſen der Lei⸗ er hinaufziehen. Glücklich auf ſeinem Balkon angelangt, hatte er noch einige Mühe, die regen⸗ ſchwere Leiter aufzuwinden, aber auch das war bald getan, und nachdem Tomkins ſich die Stie“ ausgezogen hatte, ſchlich er ſich in ſein Zimmer, beſeitiate alle Spuren ber nächtlichen Wanderung mich verlaſſen.“ und kroch ins wert. „'s iſt alles zu glatt gegangen heut,“ murmelte er vor ſich hin.„Fürchte, das zweite Mal wird's nicht ſo gut klappen. Na, nur Mut, mein Junge — haſt nicht viel zu verlieren, aber alles zu ge— winnen.“ Dann ſchlief er ein, während der Morgen her⸗ aufdämmerte. Einige Stunden ſpäter hatte er eine lange Un⸗ terredung mit Bully. Das Reſultat war ein Bündel Scheine in Bul— lys Hand, ſowie das Verſprechen auf Verdop pelung der Summe, wenn der Plan gelang. Bully ſollte Halls Zettel Marjorie Paniani heimlich zu ſtecken, da Tomkins keine Gelegenheit hatte, ſie zu ſehen. Des Nachts würden Tomkins und Pully von Bullys Zimmer aus, das über den Fenſtern der jungen Frau lag, die Strickleiter herunter⸗ laſſen, Marjorie, die am Fenſter wartete, mimeh⸗ men und alle drei auf demſelben Wege entfliehen, den Tomkins die Nacht zuvor genommen hatte, denn auch Bully war der Boden heiß unter den Füßen, und er machte zur Bedingung, daß er mit⸗ genommen würde. 5 Am Nachmittag um fünf Uhr wurde Hall in ſeinem Hotel ans Telephon gerufen. 0„Du weißt ſchon, wer hier iſt,“ ſagte eine Stimme, die er unzweifelhaft als diejenige George Tomkins erkannte.„Der Mann, von dem ich ſprach, hat mir Gelegenheit verſchafft, zu telepho nieren, ohne daß es jemand merkt. Mag nr leine Namen nennen. Alſo die Sache hat einen Haken.„Sie“ mißtraut mir. Will nicht mit mir kommen, wenn du ſie nicht holſt. Kann mich nich⸗ leiden, was ja kein Wunder iſt. Nun trifft ſich's gut, daß heut' abend alle weg ſind, bis auf unſe⸗ ren Mann und die paar Leute, die wir mit einem zewiſfen Flöſchchen unſchädlich machen können. Komm alſo in den Garten, ſo um ein Uhr, ſchleich dich ans Haus. Auf der rechten Seite das dritte Fenſter wirſt du oſſen finden. Steig hinein und erwarte uns dort.— Haſt du alles verſtanden?“ „Ich habe verſtanden.“ „Und kommſt du?“ „Ich werde kommen.“ „Dann iſt's gut.— Alſo heute nacht!“ Es war ſtill im Apparat und Hall hängte den Hörer ab. Sein Geſicht war ſehr nachdenklich, als er zu Lord Inyerley in deſſen Zimmer trat. „Und was halten Sie von der Sache?“ fragte Lord Inyerley, nachdem Hall ihm das Telephon⸗ geſpräch mitgeteilt hatte. die Aufmerkſamteit der Polizei auf ſich gezo⸗ ne umfangreiche Korreſpondenz jenbeſuch nordamerikaniſcher Gäſte Hhaubüberfälle ausgeführt. Prinzen Joachim Albrecht von zteininger Lanpgerichtsgefängnis einge⸗ liefert worden. Prozeß gegen einen Aſtrologen. Der in Bayern bekannt Aſtrolog A. M. an der ſich in Tölz niedergelaſſen hat— und von vielen Perſonen wegen Stellung et⸗ nes Heroſkopes in Anſpruch genommen wur⸗ z hatte, wie die„Münch. Poſt“ berichtet, gen, die bei ihm eine Hausſuchung hielt. Sei⸗ wurde be⸗ ſchlagnahmt und Anzeige wegen Gaukelei er⸗ tattet. Das Gericht aber ſtellte das Verfahren zegen Grimm wegen Verjährung ein unter Aufbürdung der Koſten auf die Staatskaſſe. Starker Ueberſeeverkehr nach Deutſchland? Der in dieſen Tagen von einer längeren Werbereiſe aus Nordamerika zurückgekehrte beiter der Kölniſchen Autobus⸗Geſellſchaft be⸗ lichtet von einem in Ausſicht ſtehenden Maſ⸗ für die ſommende Reiſezeit. Es ſind bereits ſeſte Ab⸗ machungen mit deutſchen Schiffahrtslinien ge— offen worden, die für die kommende Reiſe⸗ jeit von Juli bis September ſogen. Kabinen dampfer zur Verfügung halten. Das Räuberunweſen in Moskau. Moskau, 9. Dez. In Moskau hatten in den etzten Monaten zahlreiche bewaffnete Banden Der UG Pu.(der ſrühern Tſcheka) gelang es, neun dieſer Ban⸗ den habhaft zu werden, über die das Kolle⸗ zium der OGPU. geſtern das Urteil fällte. 4 Hauptſchuldige wurden zum Tode und ie übrigen zu lebenslänglicheer Verbannung bherurteilt. Am erikaniſche Konzertreiſe des Preußen. ein Vetter des ehemaligen Kaiſers, der ſich für eine dreimonatige Konzertreiſe durch die Vereinigten Staaten verpflichtet hat. Der Prinz iſt ein vorzüglicher Celliſt und produk⸗ tiver Komponiſt, der ſich als Muſiker einen Namen zu machen wußte. Prinz Joachim, der 1 eine bürgerliche Frau geheiratet hat, war bei Hofe nicht beliebt und hat ſich viel im Aus⸗ land aufgehalten. Zick⸗Zack. Was ſchenke ich meiner Frau?— Vom Leben getötet.— Unfertige Dichtungen und fertige Kontratte.— Mondraketen.— Oberſchleſien. Der Adventskranz. 1 N Nei on Was ſchenle ich meiner Frau zu Weihnachlen! zo überlegte ſeit Wochen der treue Gatte. Er gan durchweg aus Stahl Fyür die neuen Wagen eingeführt. dritten Klaſſe 1 ſo manches Haus. Solch ein merkwürd Numte Zeitung. Neue Wagen bei der Deutſihen Reichs bahn. Die Deutſche Reichs bahngeſellſchaft iſt ir wachſendem Maße im Begriff, einen Neu⸗ ausbau des Perſonenwagenparks vorzuneh⸗ men, um den Forderungen allergrößte Sicherheit und dem Maximum an Bequem: lichkeit Rechnung zu tragen. Heute vormittag ſand für die Preſſevertreter eine Beſichtigung neuer Entwürfe für D⸗Zugwagen auf dem Güterbahnhof in Potsdam ſtatt. Es ſind für die Ausgeſtaltung der D⸗Zugwagen von einander der Reichsbahn zuſammen mit namhaften Künſtlern und Waggonfirmen Entwürfe und Probeausführungen hergeſtellt worden, be! denen nicht nur das Ausſehen, ſondern auch die Zweckmäßigkeit Berückſichtigung fanden. ſchaweizer Von Wichtigeit iſt, daß alle neuen Perſonen— wagen der Deutſchen Reichsbahn von nun hergeſtellt werden hat man den Ober— lichtbau aufgegeben und das Tonnendach Ju verſchiedenen Wagen der ſind Wirtſchaftsabteile einge— richtet worden, in denen einfach herzuſtellen— de Speiſen hergerichtet werden können und die auf Strecken laufen werden, die ihrer Frequenz nach einen Speiſewagen nicht recht— fertigen würden. In allen D⸗Zugwagen ſoll die Gasbeleuchtung durch ſtarkkerzige elek triſche Beleuchtung erſetzt werden. Erwähnt ſei noch, daß die neuen Wagen der vierten Klaſſe ebenfalls mit Tonnendach verſehen find und durch ihre Sitzanordnung und gro- ßen Fenſtern einen bedeutenden Fortſchritt gegenüber den alten Wagen darſtellen, zumal ſie neuerdings ebenfalls mit elektriſcher Be— leuchtung verſehen ſind. Wie wir hören, ſind vorläufig 125 neue D-Zugwagen beſtellt worden, die baldmöglichſt auch im interna— tionalen Verkehr Verwendung finden wer— den. Iſt„Muſſolini“ ein Schimpfwort? Ein Mieter hatte im Hauseingang ein Plakat aufgehängt, auf dem zu leſen ſtand, daß ſich die Mieter zuſammentun ſollten, um den Forderungen des Hausbeſitzers die Stirn zu bieten. Den Hausbeſitzer ſelbſt be— zeichnete er dabei als einen entſetzlichen Ty⸗ cannen und den Portier als einen Muſſolini. Das ließ den Hausbeſitzer nicht ruhen und er lief zum Kadi. Der verurteilte den Läſterer wegen beider Delikte. Der leidenſchaftliche Mieter legte Berufung ein und ſetzte ſein Verteidiger in großer Rede vor dem Brüſſe⸗ ler Gericht auseinander, daß die Titulierung „Muſſolini“ keineswegs eine Beleidigung, oondern vielmehr eine Schmeichelei ſei, denn der Vergleich mit einem Wohltäter der Menſchheit ſri offenbar eine Ehrung. Wenn aber, ſo meinte der geriebene Herr Verteidi⸗ zer, das Gericht die Bezeichnung„Muſſolini“ ils eine Beleidigung anſehe, ſo könnten da⸗ raus bedauernswerte diplomatiſche Zwiſchen— fälle erwachſen. Das Gericht würdigte die Wucht dieſes Argumentes und fand die ſalo— moniſche Löſung, den Angeklagten wegen des „Muſſolini“ freizuſprechen, im übrigen aber die Verurteilung der erſten Inſtanz auf Grund der Bezeichnung Lentſetzlicher Ty— rann“ beſtehen zu laſſen. Von nun an darf man alſo in Belgien jeden ungeſtraft Muſſo— lini ſchimpfen. Ein merkwürdiger Selbſtmorbverſuch. Aus Orange(New Jerſey) melde Europapreß: Harold Goodwin, ein junger Seemann, hatte vor vier Monaten geheiratet. Ende Oktober fragte er ſeine junge Frau, ob ſie ihn auf einer Fahrt an der Küſte entlang auf einem kleinen Fahrzeug begleiten werde. Luiſe, die junge Frau, war für dieſen Vor ſchlag aber gar nicht eingenommen. Darauf verſchwand Harold unter Mitnahme von etli⸗ chen Dollars. Als er das wiederholte, ließ ſeine Frau ihn verhaften. Im Unterſuchunas— gefängnis ging er augenſcheinlich in ſich. die Reue übermannte ihn ſo ſehr. daß er nach— ſeine Mancchetten⸗, ragen⸗ und ſonſtigen Knöpfe, deren er habhaft werden fonnte, ſowie eine Schachtel Streichhölzer zu ich nahm, um ſich in ein beſſeres Jenſeits zu ßſefördern. Bei einem ſpöteren Verhör gab er zu, daß die Streichhölzer„nicht hervorragend geſchmeckt“ hätten. Die Mahlzeit verſetzte ihn ſedenfalls in einen Zuſtand der Bewußtloſig— eit. Man brachte ihn in ein Hoſpital, wo ihm der Magen ausgepumpt und die ver— ſchluckten Sachen wieder zu Tage gefördert wurden, worauf er wieder ins Gefängnis am. Start des Afrikafliegers. Dienstag vormittag 11 Uhr iſt der Flieger Mittelholzer zu ſeinem großen Afrikaforſchungsflug in Zürich aufge ſtiegen. Bei 1700 Meter Höhe durchbrach er die am Nordhang der Alpen lagernde Nebel- ſchicht, erreicht den Gotthardt und den Süd⸗ fuß des alten Walles bei klarem Wetter. Seine erſte Station iſt Piſa. An Bord des Flugzeuges befindet ſich Dr. Heim, der als Geologe die Forſchungsreiſe mitmacht, fer— ner ein Monteurflieger namen? Hartmann, ſowie die Gattin des Fliegers, die ihn bis Piſa begleitet. In Neapel wird der Journa— liſt Gouzy das Flugzeug beſteigen. Bekannt— lich haben für dieſen Forſchupgsflug die Am Dornierwerke ein nach den Angaben Mittel- holzers gebautes Großwaſſerflugzeug zur Verfügung geſtellt. Heimgekehrt. Heddesheim, 6. Dez. Nach ſechs Jahren Fremdenlegion kehrte am Sonntag der Sohn eines bieſigen Einwohners Jakob Kling, in die Heimat zurück. Er hatte die Kämpfe in Marokko und Syrien mitgemacht. Verkehrsleuchſtürme auf den Landſtraßen. Zur Vermeidung von Verkehrsunfällen ſind auf engliſchen Landſtraßen verſuchtsweiſe Leuchttürme geſtellt worden, die ſofort den ungeteilten Beifall der Automobiliſten und Motorradfahrer fanden. Auf Grund der gu— ten Erfahrungen hat nun die engliſche Regie- rung angeordnet, daß ſämtliche Landſtraßen mit Verkehrsleuchttürmen ausgeſtattet werden ſollen.— Unſer Bild zeigt den Leuchtturm au; einer engliſchen Landſtraße. Lokale Nachrichten. Viernheim, 13. Dez. Vortrag über die praktiſche Verwen; dung des Gaſes. Der am Samstag von dem Gas, Waſſer⸗ und Elektrizitätswerk Mannheim im Gaſthaus zum Engel veranſtaltete Gasvortrag erfreute ſich eines guten Beſuches. Um ½9 Uhr er⸗ öffnete der Leiter der Propaganda⸗Stelle durch einige Begrüßungsworte den Abend. Er wies beſonders darauf hin, daß es ein Irrtum iſt, wenn von den Hausfrauen angenommen wird, daß die ausſchließliche Verwendung des Gaſes im Haushalt und alles mit Gas zu kochen, braten und zu backen, zu teuer ſei. An Hand der 1-ſtündigen Ausführungen von Frl. Dr. Fillbrunn wurde dann auch an Hand von aufgeſtellten Gasmeſſern, die den Verbrauch der einzelnen Gasapparate regiſtrierten, der Nachweis geführt, daß das Gas nicht nur praktiſch, bequem und reinlich, ſondern auch bei richtiger Verwendung außerordentlich billig iſt. So wurde beiſpielsweiſe für ein kompl. Mittageſſen für 4 Perſonen, beſtehend aus Weißkraut, Fleiſch, Kartoffeln und Zwetſchgen, nur 270 Ltr. Gas verbraucht, was bei dem Viernheimer Gaspreis von 20 Pfg. pro cbm (das iſt 1000 Ltr.) einen Brennſtoffaufwand von rund 6 Pfg. gleichkommt. Ein auf einem Gasherd mittels einer ſogenannten Wunder⸗ form hergeſtellter Kuchen brauchte nur für 3 Pfge. Gas. Alles, auch das Fleiſch und der im Gasbackofen zubereitete Fiſch iſt vorzüglich gelungen und fand allgemeine Anerkennung. Neben den Gasherden, die ſämtlich im Betrieb waren, waren auch Gasheizofen aufgeſtellt, die ſo recht die Annehmlichkeit und Bequemlichkeit der Verwendung des Gaſes zeigten. Auch ein Heißwaſſer⸗Apparat, der nicht nur für die Be⸗ reitung des warmen Waſſers in der Küche, ſondern auch in ganz hervorragender Weiſe als Brauſe-Bad Verwendung finden kann, wurde im Betrieb gezeigt und erfreute durch die ausgezeichnete Funktion und kleine Form, die die Aufhängung in einer jeden Küche ge⸗ ſtattet. Ein Brauſebad, mit dieſem kleinen Apparat, von 5 Minuten Dauer, koſtet nur 6 Pfg., iſt alſo mit Rückſicht auf die geſund⸗ heitlichen Vorteile als billig und für jede Familie als erſchwinglich zu bezeichnen. Die wohlgelungene Veranſtaltung, die viele Haus- frauen erſt auf die vielſeitige Verwendung des Gasherdes aufmerkſam machte und ſo recht zeigte, mit welch geringem Gasverbrauch bei Verwendung geeigneter Apparate, in Ordnung gehaltenen Brennern, Verwendung geeigneter Töpfe, gekocht, gebraten und gebacken werden kann, dürfte allen Teilnehmern wertvolle An⸗ regungen und Fingerzeige mit auf den Weg gegeben haben. Die Verteilung der Koſtproben überzeugte die Anweſenden von der Güte des hergeſtellten Bratens, des gebackenen Kuchens und der Windbeutel mit Schlagſahne ete. Mit Worten des Dankes für den zahlreichen Be— ſuch ſchloß der Leiter der Veranſtaltung die⸗ ſelbe um 11 Uhr. * Kathol. Arbeiter⸗Verein. Morgen Dienstag Abend 8¼ Uhr findet im„Garten⸗ feld“ eine Vorſtands- und Vertrauens leuteſitzung ſtatt.(Siehe Anzeige) * Geſchäſts⸗Eröffnung. Herr Phil. Bergmann hat in der Holzftraße 25 eln ein Kurz-, Weiß- und Wollwarengeſchäft eröffnet. Ferner werden auch Spielwaren und Tabal⸗ waren verkauft.(Siehe Inſerat.) »Der zweite muſikaliſche Abend der Kapelle Hanf Blank erfreute ſich eines guten Beſuches. Es wurde Vorzügliches geboten. Wir kommen noch näher darauf zurück. U iges Buch abe ich überhaupt noch nicht geleſen. Ein Groß⸗ abet 9 in einem Alter zwiſchen 14 und 16 Jahren geſchrieben. Wenn die Herausgeberin M. J. Breme es uns im Vorwort nicht ausführ⸗ lich darlegte, man würde es nicht glauben, daß ein Kind das alles geſchrieben. Wer noch nicht weiß, was es um die Großſtadt und um ihre ſittlichen Gefahren für jede eine Menſchenblüte iſt, der kann es hier in erſchütternden Bildern ſchauen. Wer auch noch die kleinſte Regung von wußte um ihre geheime Sehnſucht. In dem einen Haufe will man das Kind, aber es kommt nicht. zu dem andern kommt es immer von neuem, aber man will es nicht. Hier rief eine mütter⸗ liche Frau ſeit vielen, vielen Jahren darnach Und was tut er? Er geht eines Tages an die Stätte, wo die kleinen Würmchen beiſammen ſind, die niemals erfahren werden, wer ihr Vater und wer ihre Mutter geweſen iſt. Er ſah ſie ſich an und kaufte eines. Und als die Weihnacht kam, da war in der Krippe unter dem Chriſtbaum ein lebendiges Kind. Die Sie hatte nun ein Die Kleine iſt Hauſes. Aber wie die Menſchen ſind! Schwiegervater will es nicht anerkennen. doch nicht ebenbürtig. fragen. Und nun Findling. derlieb geworden, wie „beſten“ Kreiſen nes Weihnachtsgeſchenk? l 6 mir hier vorlie- ſorge ſollten b e e 0 in die Stadtväter und die ſo kauft doch etwas Vernünftiges. und Schönes. Aber ſtatt ſo Nunſtbild kaufen oder Buch. Wie genden:„Vom Leben getötet“(Herder) Frau ſtrahlte Kind. ſo ein goldenes, ſo ein Engelchen... Das iſt nun ſchon Jahre her. aufgewachſen wie ein Kind des Der Es iſt Dazu kommen Erbſchafts⸗ kämpfen die beiden für ihren Der weiß davon nichts, und iſt wun⸗ nur irgend eins aus den Was das nicht ein ſchö⸗ Phariſäertum den Opfern der Straße gegenüber ſpßrt der wird durch die Lektüre endgültig davon geheilt. Dies Gretchen war nicht nur ein hoch. begabtes Kind und ein wirkliches ſchriftſtelleriſches Talent, ſondern ſie war auch gut, ein Edelſtein, der eben auch einmal in ein ſchmutziges Waſſer fallen kann. Es endet tragiſch. Oh, man wird furchtbar traurig. Eine der letzten Aufzeichnun⸗ gen beginnt:„Es werden Lieder geſungen von Frühling, Mai und Liebe. Alles gehört der Ju⸗ gend. Ich bin jung, mir iſt's, als ſei mein, Le bensmai vorüber, Lachen und Singen und Liebe ſeien in mir geſtorben, nein, nicht geſtorben, nein, nicht geſtorben, man hat alles in mir gemordet. Man hat mich behandelt wie einen herrenloſen Hund, man heißt den Ort Wohlfahrt, und doch weiß keiner der Herren und Damen, die mich ſchändeten, daß ich ein Herz im Leibe hatte, und daß ſie mit Hohn und Schande meine Seele mor- deten.... Genug. Ueber dieſes Buch muß noch mehr geſagt werden. Es zeigt die Gren“ zen und die grauenhafte Unfähigkeit ſtaatlicher und polizeilicher„Fürſorge“. Mit beſonderer Freude lieſt man in der Ankündigung des lags, es ſei die das erwarten wir von der Kirche, daß ſie ein Anwalt des Rechtes cer Hauptmann, den unſere großen ging das alles auf t Es handelt ſich doch eben um eine welch ein Geſchäft zugleich! Die Brot ö 1 Boden. Das Stück war noch nicht fertig, aber die Kontrakte waren bereits unterſchriedben. Ver⸗ Herausgabe dieſes Buches„auf Anregung von hoher kirchlicher Seite“ erfolgt. Ja, und der Armut und der Es lohnt ſich mehr als der neue Gerhart f Bühnen als taufen müſſen. Natürlich ſehr anſtändige Weiſe zu. 5 Dichtung! Aber Kunſt geht nach hat einen goldenen Katze im Sack haben aber das Handwerk türlich, ſind denn nicht die Kontrakte die Haupt ſache? Was hat überhaupt der dramatiſche Dich⸗ ter noch mit der Bühne zu tun? Das macht doch alles der Regiſſeur! Möchte ſich die neue Sek- tion für Dichtkunſt doch recht bald einmal mit dieſem Erwerbszweig beſchäftigen. Sie bildet ſich am Ende dabei um in eine richtiggehende G. m. b. H. Das nächſtübergeordnete Reſſort wäre dann das Finanzminiſterium. Wie ſchloß doch jener Humoriſt?„O, meine Muſe O ſegne du ſe.... N Da wäre ich ja wieder in meiner Jammer⸗ ſtimmung und ſtarre in den Nebel. Werde mich ſoſort an Max Valier wenden und ihn bitten, mich auf ſeiner Mondrakete auf einen glücklicheren Stern im Univerſum zu verſetzen. Vielleicht be⸗ fördert mich auch eine von Muſſolinis Ozean⸗ windbunden der Zukunft auf ein fernes Eiland, wo diefer Jammer ſchweigt. Meine elektriſche Tiſchlampe kann ich ausdrehen, und man ſieht eben nichts weiter. Aber das Wiſſen im Geiſt um das Leid der Welt iſt ewig wach.. Nun haben wir endlich eine größere Spende für Oberſchleſien bewilligt. Bei der Gelegenheit iſt unſere Aufmerkſamkeit wieder auf ein Stück deutſchen Kulturbodens worden, wo der Verſailler Vertrag bis heutigen Tag wie 1. Welch eine Tubertu oſen⸗ und Säuglingsſterblich⸗ keit dort! Welch eine Wohnungsnot in den Städten, die den Flüchtlingsſtrom aus dem pol⸗ Unſchuld ſei. Polizei. Alle Männer und Frauen der Für⸗ dieſes Buch leſen, und nicht zuletzt niſchen Teil haben aufnehmen müſſen! Wie un⸗ natürlich dieſe Aufteilung des Landes. wenn man zum Beiſpiel bedenkt, Knappſchaftslazaretten elf an Polen gefallen ſind!l Welch ein Zuſtand, daß in dem bliebenen Teil 26 000 Arbeiterinvaliden wohnen, die bis zu dreißig Jahren in den an Polen ge⸗ fallenen Betrieben geht das fort. trag! 1722 f 7 742 Na- niemals heilen kann und noch Gift hineintun ſur alle Frieden. mit der neuen Rakete ſicht können wir ja die erſten Poincare und den ßen Friedensſtiftern den Anfang machen— würde Garibaldi ſagen.... gelenkt voll windet, da ſummten auf den Tauet Himmel vernichtendes Feuer wütet. Menſchen Seelen lockerten ſich auf . ſchmolz, und es war das gan; anderes mehr als ein einzige und doch von ſanfter Hoff Klagen der weinenden Kinde: daß von dreizehn Deutſchland ver⸗ gearbeitet haben! N Und ſo Und das nennt ſich Friedensver⸗ In ein Land eine Wunde ſchneiden, die das nennen die Herren der Welt Palier, nicht wahr, wir fahren ins Univerſum! Zur Vor- Verſuche mit Herrn übrigen, die von jenen gro noch übrig geblieben ſind, aus„platoniſcher Liebe“, Dauer— Herr Und nun bin ich eben hinübergegangen und habe etwas geſehen, was mich wieder froh macht. Im behaglichen vier Lichter auf dem zündet. gedreht, Stimmung. an: O komm, o komm, Emanuel. dem andern fiel mit ein, mal eine wunderliebliche Miſchung von andacht und häuslicher Behaglichkeit. ö dann die reine Kinderſtimme ſang: Tauet Him⸗ mel den Gerechten.. als öffnete ſich die Tiefe 5 Straßen blieben die Menſchen ſtehen, in den elen⸗ deſten Wohnungen hocchten ſie auf; die Not weint und die Verzweiflung ſich ſchmerz⸗ Familienzimmer haben ſie alle N Adventskranz ange— Dann wurden alle anderen Lampen aus und es war auf einmal vorweihnachtliche Die kleine Annelieſe ſchlug das Lied Einer nach und es war auf ein⸗ Kirchen⸗ Als aber da war mir auf einmal, der Welt. Auf allen überall, wo und ſangen ſie mit: den Gerechten—— und aller und alles Eis zental nichts r traurigen hleuchteten