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Am kommenden Sonntag, den 9. ds. Mis. abends 8 Uhr findet im Freiſchütz unſere diesjährige Weihnachts⸗Heier erbunden mit Verlofung ſtatt, wozu wir die Mitglieder, deren Eltern, Ehrenmit⸗ glieder nebſt Angehörigen, ſowie Freunde und Gönner des Der Eintrittspreis beträgt 30 Pfg. Verloſungsgegenſtände können bei den Vorſtandsmitgliedern Karten- Vorverkauf Der Vorſtand. = = Fſt. Jchſenmanlſalat Drei Glocken⸗Fabrikate in verſch. Sorten und Preislagen. ſowie eingemachte Bohnen und Koterüben billigſt. 1 Pfd.⸗Doſe 80. Geſang⸗Verein Flora Viernheim. 5. Bilge 5. „ Zbetſchen „ kuſſ. Linſen Tel. 83 Reue calif. Miſchobitfüufftucht „ Nleſen⸗Wachtelbohnen Nen Uimzugelegt. Vogelfutter. Jakob Winkenbach Pfd. 90. 55 Pfd. 30 h. 505 Pfd. 30 Lorſcherſtr. 10 8 * A Grüß Gott mit hellem Klang Zu unserem am Sonntag, den 9. Januar 1927 jm Karpfen- gaale stattfindenden Weihnachts- Konzert mit darauffolgendem Ball laden wir hiermit unsere werten Ehrenmitglieder, aktiven und passlven Mitglieder nebst Angehörigen, sowie alle Freunde und Gönner des Vereins herzlichst ein. Eintritt für Nichtmitglieder 50 Pfg. Kasseneröffnung 7 Uhr Gesangverein, Sängerbund“? Viernheim. Dun N 10 7 8 Heil deutschem Wort u. Sang Anfang 8 Uhr Der Vorstand. Feiſche Geeſiſche Kabliau und Bratſchellfiſche, Fiſchfilet aus feinſten Kabliau hergeſtellt. Scharfe u. ſüße Bücklinge Oelſardinen, Bratheringe, Fettheringe, Rollmöpſe Lebens mittelhaus Peter Roſchauer zum Rebſtock ickrüben und Mohlrabhen zu verkaufen. Mannheimerſtr. 8. Wer vermietet beſchlagnahmfreie 2 Zimmer und Küche evtl. 1 groß. Zimmer und che einer an⸗ ſtändigen, ruhigen Fa- mille gegen gut bezahlte Miete Freitag ab 7 Uhr. 91. a in der Massen öde Schon?) Alatnitumun fm lnamuldauunenmatmnewon nun dass ab Freitag im Central-Theater der gewaltige Metro-Grossfilm in 8 Riesenakten Das Finden zur Aufführung gelangt. Werk wie es wirksamer bisher noch nicht gewesen ist, das schon Millionen Menschen aller Länder aus der Gleich- gültigkeit des Alltags aufgerüttelt hat. Noch nie sah man was Schöneres von Mutterliebe und Kindesleid. Ein Film, der an die heiligsten Pflichten der Menschheit appelliert, werk muss man gesehen haben, denn es übertrifft den Film„Mutter“, welcher in Viernheim seiner Zeit die Recordbesucherzahl aufzuweisen hatte. Als 2. Schlager ein Soenska Großfilm Fiammends fe pn Die Geschichte einer reinen Ein Sensations-Abenteuerfilm in sieben atemraubende Akten, der alle Herzen höher schlagen lässt. Sehen Sie sich schon am Freitag oder Samstag das 16 Akter Tlla-Frooramm an; am Sonntag wird mit einem Über- füllten Haus gerechnet. kann nur empfohlen werden. das ganze Programm. Zu unſerem am Sonntag, den 9. Januar 1927, abends 8 Uhr im Saale des Gaſthaus„Zum gold. Engel“ ſtattfindenden Konzert mit Ball laden wir hiermit unſere werten Mitglieder und deren Angehörigen, ſowie Freunde und Gönner des Vereins herzlichſt ein. Eintritt mit Programm 70 Pfg. Kaſſeeröffnung 7 Uhr Muſik: Kapelle Hanf Blank. Der Vorſtand. Ein Film- Morgen Freitag von nachm. 3 Uhr ab 1a. hausgemachte Wurſt und Fleiſch ieee zu haben bei Jakhob Kiß 1. Friedrichſtr. 42. Viernheim. Die Mitglieder werden gebeten, ſämtliche Rechnungen eee Abrechnung, an den Geſchäftsführer bis zum 15. Jau. JI. Is. abzugeben. Der Vorſtand. — tein Dieses Film- Liebe. 2 ſchöne Einleg⸗ Schweine guch zur Zucht geeignet, zu verkaufen. Friebrichſtr. 22. Inventur⸗ Ausverkauf dauert nur noch bis Samstag und gebe auf alle Artikel trotz 10˙0 Rabatt 3 Almend⸗ Aecher zu verpachten. Sieyhan Gutperle3 WIw Molitorſtr. 4. Robert Steiert Weinheimerſtr. 62. ſcagaangaaamandanaanganamamamgannnone Gebetzeiten der jüd. Gemeinde 8. Januar Bo ente winhinnimfbgtnnetgnksgtgglekg n thegbnsz rheine 8 — — 8 8 — — 5 5 5 meiner billigen Preiſe — 8 — S . 5 — — — — Ein Besuch 9 Uhr letztmals Dichrüben hat zu verkaufen. Sabatt Anfang 43s Uhr Morgen 830 Nachm. 330 „ Ausgang 505 Wochentag ⸗ Abend: 60⁰ Morgen: 7 „Drucks“, der„Drohung“ un N Zwecke auch ein taktiſches Zuſammengehen mit der So⸗ 5 een nicht, ohne zu bedenken, daß dieſes Zu⸗ 5. Sch' wat Erſcheint täglich mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage.— Bezugspreis monatl. 50 Mf. frei ins Haus gebracht.— Gratisbeilagen: wöchentl. das achtſeitige illustrierte Sonntagsblatt„Sterne und Blumen“, halbjährlich einen Fahrplan ſowie einen Wand⸗ alender.— Annahme von Abonnements täglich in der Geſchäftsſtelle u. beim Zeitungsträger Erſtes, älteſtes u. elfolgreichſtes Lokal⸗Anzeigeblatt in Viernheim ernſprecher 117.— Telegramme: Anzeiger, Viernheim— Poſtſchecktkonto Nr. 21577 Amt rankfurt a. M.— Schriftleitung, Druck u. Verlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle Rathausſtr. Anzeigenpreife: bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor⸗ mittags 8 Uhr, großere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſtelle und von ſämtlichen Annoncen⸗Expeditionen Deutſchlands und des Auslands Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeisterei und des Polizeiants Platzvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen, kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden. (Viernhetimer Bürger⸗Ztg.— Viernh. Volksblatt) Die einſpaltige Petitzeile koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg. 4 5 4 Freitag, den 7. Januar 1927 44. Jahrgang Chronik des Tages. n Thüringen iſt zwiſchen den bürgerlichen Par⸗ teien für die bevorſtehenden Wahlen eine Einheitsliſte ver— einbart worden, — Der Oberkommandierende der Rheinlandbeſatzung hat den Beſatzungstruppen das Tragen von Zivilkleidern verboten. — Der deutſche Frauenausſchuß [Kriegsſchuldlüge veranſtaltet Anfang berg eine große Schulungswoche. — Wie mitgeteilt wird, hat die japaniſche Regierung die engliſche Chinadenkſchrift ablehnend geantwortet. — Der engliſche Schatzkanzler iſt in Paris eingetroffen und wird von dort nach Malta weiterfahren. Wer gibt den Ausſchlag? 11 Trotz der politiſch ſtillen Tage an der Jahres- bende hatte die Preſſe und beſonders die Berliner Freſſe reichlich Stoff, nämlich die Behandlung der Lö— ſung der Regierungskriſe. Poſitives iſt allerdings nicht dabei herausgekommen, kann ja auch nicht, da eine Ent⸗ cheidung nicht vor der zweiten Januarwoche zu er⸗ varten iſt. Was bis jetzt dazu geſagt oder geſchrie— ben worden iſt, ſind lediglich Verſuchsballons, in der in oder anderen Weiſe die künftige Regie⸗ dungs bildung oder gar den Reichspräſi⸗ zur Bekämpfung der Februar in Königs⸗ aut [PDeuten, dem ja die Ernennung des neuen Kanzlers nd, was md obliegt, zu beeinfluſſen. 0 Oder s ſind, was in den meiſten Fällen zutreffen wird, auch mur Kombinationen, um bei dem großen Rätſelraten hinter der übrigen Preſſe nicht zurückzubleiben, ja ſie f ſogar noch zu übertreffen. 0 Bei allen derartigen Erwägungen über die künf— tige Geſtaltung der Regierung kehrt aber merkwür⸗ digerweiſe immer ein und dieſelbe Frage wieder, näm— ich die: was wird das Zentrum tun, bezw. vas wird das Zentrum nicht tun? Die Blätter aller Parteirichtungen, ob deutſchnational, demokratiſch oder ſozialdemokratiſch, oder gar ganz rechts oder links radikal eingeſtellt, ſie alle verſuchen, das Zentrum aus einer Reſerve herauszulocken, ihm von vornherein eine Richtung aufzuzwingen oder, ſoweit das irgend— vie möglich iſt, ſeine Anhänger zu verwirren. Dar— uf müſſen wir vom Zentrum nur eine einzige Aut⸗ vort haben: Zurückhaltung und Geduld. Mögen zunächſt einmal diejenigen, die dieſe Kriſe eichtſinnig heraufbeſchworen haben, Sozialdemokraten ind Deutſchnationale, zuſehen, was ſie angerichtet aben, und wie ſie den Schaden gut machen können. zögen ſie herumerxperimentieren. Für das Zentrum heißt es nach wie vor, jedem nutzloſen Experiment fern— bleiben. Und als ſolche nutzloſen Experimente ind alle diejenigen Regierungskoalitionen an— puſehen, in denen nicht die Mitte innenpolitiſch wie außenpolitiſch den Ausſchlag gibt. Die Bildung der künftigen Regierung muß wie— er von der Mitte ausgehen, das iſt nicht nur die An— ht der Zentrumsführer, ſondern auch die innerhalb er Deutſchen Volkspartei und der Bayeriſchen Volks- partei. So beantwortete kürzlich das Organ der Baye— iſchen Volkspartei der„Bayeriſche Kurier“ den Ver— ſuch der Deutſchnationalen, ſie vor ihren deutſchnatio— nalen Parteiwagen zu ſpaunnen u. a.:„Für die Bave— ſchen Volkspartei, der„Bayeriſche Kurier“, den Ver— ierungserweiterung nach rechts von der Mitte aus, ind der Inhalt der Regierungspolitik wird demgemäß mach der Auffaſſung der Bayeriſchen Volkspartei in dem Sinn durch eine ſachliche„Politik der Mitte“ be— ſtimmt, als eine diktatoriſche Politik von den Flügeln unter allen Umſtänden zurückgewieſen wird. Für die Bayeriſche Volkspartei iſt ſchließlich eine koglitions— politiſche Verbindung mit der Deutſchnationalen Par- lei durchaus nicht notwendig eine Dauerverbindung, ohne die eine ſachliche Politik überhaupt nicht denkbar wäre. Das alles iſt grundſätzlich und weſentlich au— ders in der Auffaſſung der Deutſchnationalen Volks⸗ partei, wie ſie mittelbar in ihren letzten parteiamt⸗ lichen Erklärungen zum Ausdruck kommt. Dieſe Par⸗ ei beanſprucht offenbar inhaltlich und koalitionspoli⸗ tiſch eine„Rechtskoalition“ vom Flügel aus; ſie will von ihrer Seite her die Parteienverbindung und den Ju- halt der Koalitionspolitik entſcheidend beſtimmen; ſie arbeitet darum auch formell mit den Mitteln des b und verſchmäht für ihre mmengehen im rein Negativen ſtaatspolitiſch noch bedenklicher iſt als ein Heranziehen der Sozialdemo⸗ kratie zur poſitiven Mitarbeit. Die Deutſchnationale Volkspartei beanſprucht mit anderen Worten eine Herrſchaft innerhalb der Koalition, und zwar eine Dauerherrſchaft, wobei den an der Koalition beteilig⸗ ten Parteien lediglich die Aufgabe zufällt, die Begrün⸗ dung dieſer Herrſchaft zu unterſtützen.“ Das iſt eine deutliche Sprache und gewiſſermaßen auch eine Abfuhr der Deutſchnationalen von einer Seite her, von der ſie ſie wohl am wenigſten erwartet hat⸗ ten. Und das dürfte auch im weſentlichen die Mei⸗ 7 Konzern nicht beigeſprungen wäre. nung deutſch⸗volksvarteilicher Kreiſe ſein, ſoweit ſie micht ganz in die deutſchnattonaten Netze verſtrickt find. Das Zentrum, das aber in jeder Hinſicht ſeine volle Bewegungsfreiheit nach rechts wie nach links bewahrt hat, kann und wird mit noch garöße— rem Nachdruck bei einer künftigen Regierungsbildung dieſen Standpunkt der politiſchen Vorherr— ſchaft der Mitte vertreten. Und es kann ihn des— halb noch um ſoſtärker betonen, weil es angeſichts 1 Parteiſtärke ein Recht auf die Führung hat. — Vor dem Barmat⸗Prozeß. Elf Angeklagte— hundert Zeugen— neun⸗ monatige Verhandlungen. Am 11. Januar nimmt in Berlin der Prozeß gegen Barmat und Genoſſen ſeinen Anfang. Es han⸗ delt ſich um einen Rieſenprozeß, von deſſen Aus⸗ dehnung ſchon der Umſtand einen Begriff gibt, daß die Staatsanwaltſchaft zur Drucklegung der Anklageſchrift gezwungen war. Die Anklageſchrift hat ſich zu einem dicken Buch von 648 Seiten ausgewachſen und liegt letzt gedruckt vor. Um das geſamte Aktenmaterial unterbringen zu können, hat die Gerichtsbehörde ein großes Zimmer räumen laſſen und dieſes vom Fuß— boden bis zur Decke mit Akten und Prozeßmaterial angefüllt. Der in den Prozeßverhandlungen den Vor— ſitz führende Landgerichtsdirektor Neumann iſt ſeit Mo— naten von allen anderen Amtsgeſchäften entbunden worden, um genügende Zeit zum Studium der Akten zu haben. Für die Verhandlungen, zu denen zahlreiche Sachverſtändige und 100 Zeugen geladen ſind, ſind neun Monate in Ausſicht genommen. Die Anklageſchrift beſteht aus zehn Abſchnitten. Die Einleitung iſt der 1922 erfolgten erſten Gründung der Gebrüder Bar— mat in Deutſchland gewidmet, nämlich dem Ameri— ma⸗ Konzern. Darin wird noch erwähnt, daß die Gebrüder Barmat zunächſt in der Ukraine geſchäftlich tätig waren, dann vor den Bolſchewiſten nach Holland flüchteten und von da nach Deutſchland kamen. Die weiteren Abſchnitte behandeln eingehend die einzel— nen, den Angeklagten vorgeworfenen Straftaten. Der letzte Abſchnitt bringt eine Zuſammenfaſſung des ge— ſamten Belaſtungsmaterials und eine Erwiderung der Staatsanwaltſchaft auf die Verteidigung der Ange— klagten. Hauptangeklagter iſt Julius Barmat. Ihm wird folgendes zur Laſt gelegt: Betrug aun der Preußiſchen Staatsbank, an der Deutſchen Girozentrale, an der Brandenburgiſchen Giro: zentrale, ferner Betrug hei der Ausgabe der JI. Roth-Obliga⸗ tionen und zum Nachteil der Eiſen⸗Matthes A.⸗G., Betrugs nerſuch an der Preußiſchen Staatsbank, Anſtiftung des Ober⸗ finauzrats a. D. Dr. Hellwig zur Untreue an der Staats⸗ bank in Tateinheit mit aktiver Beſtechung, aktive Beſtechung des verſtorbenen Reichspoſtminiſters Dr. heit mit Anſtiftung zur Untreue, aktive Beſtechung des Ober— zollinſpektors Stachel, Handelsgerichtliche Untreue gegenüber der Eiſen⸗-Matthes A.⸗G. und Anſtiftung ſeines Angeſtellten, des Geſchäftsführers Klenske, zum Vergehen gegen das De— pot- und Kapitalfluchtgeſetz. Den übrigen Angeklagten wird in der Hauptſache Betrug, Beihilfe zum Betrug, Betrugsverſuch und Be— ſtechung vorgeworfen. Die reſtlichen zehn Angeklag— ten ſind: Henri Barmat, Geſchäftsführer Brund Klenske, Oberfinanzrat a. Dr. Hans Hellwig von der Preußiſchen Staatsbank, der frühere Zentrums— abgeordnete Kaufmann Hermann Lange-Heger⸗ mann, Bankdirektor Alfred Staub, vom Vorſtand der J. Roth A.-G., Kaufmann und Rechtsanwalt Ju— lius Rabbinowitz, vom Vorſtand der J. Roth A.-G., Rechtsanwalt und Notar Hugo Staub, Generaldi— rektor Karl Walther, Verſicherungsdirektor William Hahlo, Oberzollinſpektor Bruno Stachel. Nach der Auffaſſung der Staatsanwaltſchaft ſtehen alle Straftaten mit den Krediten für die Bar- mats und für den Roth-Konzern in Verbindung. Die Staatsanwaltſchaft beſtreitet das von den Ange— klagten behauptete Auskandsvermögen der Barmats und iſt der Anſicht, daß die Barmats ihre Kredite nur durch Betrug und Beſtechungen erlangt ha⸗ ben. Zum Beweis wird auf die Erklärung des Vor— ſitzenden der Treuhandgeſellſchaft Kommerzienrat Ma⸗ naſſe hingewieſen. Manaſſe hatte ſeinerzeit aus⸗ geſagt, die Barmats ſeien wohl mit einigem Geld nach Deutſchland gekommen, ihr Konzern ſei Höfle in Tatein-⸗ Geſandtſchaft zu Dem plötzlichen Tode des Lehr, der am Arlberg dem glück zum Opfer gefallen iſt, ſein aufrichtiges Beileid ausgeſprochen. N — Der Verband deutſcher Reeder hat für die Zeit vom 1. Januar 1927 bis 1. Januar 1930 u. a. den früheren Reichskanzler Dr. Cuno und den früheren Staats- miniſter Graf von Rödern in ſein Präſidium gewählt. * :: Vergünſtigungen in der Wochenfürſorge. Der preußiſche Wohlfahrtsminiſter weiſt in einem Rund⸗ erlaß an die nachgeordneten Behörden darauf hin, daß die Leiſtungen der Familienwochenhilfe weſentlich er— weitert worden ſind. Den Familienangehörigen eines Verſicherten ſind neben den bisherigen Leiſtungen nun⸗ mehr insbeſondere auch Hebammenhilfe, Arznei und kleine Heilmittel zu gewähren. Dieſe Vergünſtigungen gelten ohne weiteres auch für Perſonen, denen von einem Fürſorgeverband Wochenfürſorge gewährt wird. Nundſchau im Auslande. zuſammengefa BZten — Die in Kleinen Entente Staden haben beſchloſſen, die nächſte Tagung der Kleiner Entente in Preßburg abzuhalten. „ Aus Anlaß des Neufahrsfeſtes König neun wegen Vergeh des Staates zum 2 „ In Reval fand eine K en, der drei Randſtaaten Eſtland, Lettland u in der u. a. auch die n Ereignif die politiſchen Verhandlunge Oberregierungsräts Lawine der — 1 Spionageprozeß Das V desſtrafgericht geß gegen mel lands beſchul legt dem Krieg noſſen zur Laſt, T n verraten zu haben, e zum Schutz halten werden ſollten. Der Woche dauern. Enthüllungen über 1 Albanien vertrag. * Der Pariſer„Matin“ beginnt mit der V lichung von Enthüllungen über den Urpprung lieniſch-albaniſchen Vertrages. ſoll albaniſchen Miniſterpräſidenten trächtliche Geldſummen fü kt gewonnen und d die Ausſprache zwiſchen Muſſolini und Chamberlain Livorno günſtig eſtimm ben ſei damit einverſtanden gewe veil ngland gegenüber den Rückwirkungen der wac den Freu aft Frankreich und Deutſchland ein Gegengen t wolle, um den Weg nach Indien zu ſchützen es ſich Italien genähert.— Dieſe Aner Abſichten, den„Enthüllungen“ kennzeichnend. Chamberla England zwiſchen Lias ſchaffen mit die ein neuer mohamedaniſch Albanien leben Wie gemeldet wird, ſtand ausgebrochen, dem ſich bereits Stämme angeſchloſſen haben Das„friedliche“ Polen. die Beziel land. Zaleſki über)ungen zu 30 Der polniſche Außenminiſter Zaleſkti wärtigen Ausſchuß in Warſchau eine Rede, in der er e gehend über die außenpolitiſche Lage Polens berichtete. Zaleſki forderte ſtrenge Innehaltung der Entwaffnunasbe— ſtimmungen betreffs Deutſchlands, lobte das polniſch-fran⸗ zöſiſche Freundſchaftsverhältnis und erklärte ſich zu Ver—⸗ handlungen mit Rußland bereit. Was Deutſchland be⸗ treffe, bemühe ſich Polen andauernd, zu„guten Beziehun⸗ gen zu Deutſchland“ zu gelangen. Leider ſeien in Deut land Beſtrebungen zu beobachten, die auf eine„Verſche fung der Beziehungen zu Polen hinzielten“.— hauptung wird der polniſche Außenminiſter nicht! können. Wohl aber erfahren die beiderſeitigen fortwährend dadurch eine Verſchärfung, daß en ei Politik verfolgt, die vertraglich unternimmt zum der deutſchen Minderheit feſtgelegte Rechte wegnehmen will. Auch ſonſt Polen alles, um ſich vertraglichen Verpflichtungen Schaden Deutſchlands zu entziehen. *. Der polniſche Miniſterrat hat die urſprünglich ange⸗ ſtrebte Erhöhung der Militärausgaben um 30 Meil⸗ lionen Zloty fallen gelaſſen und die Ausgaben nur um eine Million Zloty c„öht, die zum Ankauf von Munition beſtimmt iſt. Aus Stadt und Land. Der ſchwerſte Pelzdiebſtahl, den die Berliner Kriminalgeſchichte keunt, iſt während einer der letzten aber haupt⸗ ſächlich auf Krediten aufgebaut geweſen. Manaſſe hatte weiterhin noch erklärt, ohne das Eingreifen der Staats⸗ anwaltſchaft und der von ihr betriebenen Treuhand⸗ geſellſchaft wäre ein Konkurs unvermeidlich gewe⸗ ſen. Der Amexima⸗Konzern wäre ſogar ſchon im Sommer oder Herbſt 1924 zuſammengebrochen, wenn der verſtorbene Reichspoſtminiſter Dr. Höfle Politiſche Nundſchau. f— Berlin, den 6. Januar 1927. 10 L Reichsfanaler Dr. Marr hat der hamburaiſchen 1 — 14 dem Nächte verübt worden. Die Täter, nach denen fieber⸗ haft gefahndet wird, drangen in der Grünſtraße in den unter einer Rauchwarengroßhandlung gelege⸗ nen Keller ein und ſtemmten dann ein Loch in die 40 Zentimeter ſtarke, gewölbte Decke. Dazu müſſen ſie wohl mehrere Stunden gebraucht haben. Die Ver⸗ brecher nahmen nur allerbeſte Sachen mit, nämlich Perſianer, Nutria, Skunks, virginiſche Ottern und Blau⸗ und Weißfüchſe, im ganzen Werte für über 70 000 Mark. % Der Verleumder Himmelsbachs geflohen. Dem Vernehmen nach iſt der Berliner Kaufmann Martin Breslauer, der durch falſche e Verſiche⸗ rungen den Verleger Otto Wernbach an einer Mord⸗ zuunrrage gegen den Freiburger Großinduſtriellen Dr. h. e. Hermann Himmelsbach bewog, nach Erſcheinen der Meldungen über das Erpreſſungsmannöver aus Berlin geflüchtet. Die Staatsanwaltſchaft hat ge⸗ gen Breslauer Haftbefehl erlaſſen. s Nachſpiel zu einem Bierabend. In Breslau kam es anſchließend an einen Bierabend zwiſchen Mit⸗ gliedern eines Bundes und Straßenpaſſanten zu Schlä⸗ gereien, wobei u. a. ein Breslauer Rechtsanwalt ſo⸗ wie ein ihn begleitender auswärtiger Fabrikbeſitzer angegriffen und der letztere ſo erheblich durch einen Schlag in den Rücken verletzt wurde, daß er éin Kran⸗ kenhaus aufſuchen mußte. Von der Polizei wurden zwei der Angreifer, ein Schloſſer und ein Bäckergeſelle, verhaftet. a 12000 Mark geraubt. Die Breslauer Ge⸗ noſſenſchaft Eichborn-Siedlung wurde während der Nachtzeit von Einbrechern heimgeſucht. Die noch un⸗ ermittelten Täter erbrachen einen Geldſchrank und eig⸗ meten ſich das Bargeld im Betrage von 12 000 Mark an. r Sturmhavarie auf der Oder. Vor wenigen Tagen befand ſich der Dampfer„Eliſabeth“ der Schle⸗ ſiſchen Dampfer Co., Berlin, mit zwei Kähnen im Schlepptau auf der Fahrt talwärts Breslau Berlin. Infolge des herrſchenden Sturmes geriet bei Begeg⸗ mung zweier aufwärts fahrender Schleppzüge der erſte Schleppkahn des Dampfers„Eliſabeth“ auf Buhne. Der zweite Anhänger fuhr trotz Setzens beider Anker an dem auf Buhne geratenen erſten Kahn vorbei und geriet auf das Ruder des Dampfers. Das Ruder durch⸗ ſchnitt die Bordwand des Kahnes an Steuerbordſeite und das Waſſer drückte mit Gewalt in die Wohn⸗ und Laderäume hinein. Das Sinken des Kahnes wurde durch ein vor die beſchädigte Stelle geſpanntes Segel verhindert. Der größte Teil der Fracht, beſtehend aus Mehl, Zucker und Papier, wurde durch die eingedrun— genen Waſſermaſſen zerſtört. s Erſtickungstod dreier Kinder. Nach einer Mel— dung aus Königsberg i. Pr. hatte auf dem Gute Rettauen im Kreiſe Friedland eine Arbeiterfrau ihre vier Kinder im Alter von ½ bis 5 Jahren allein ge⸗ laſſen. Hinter dem Ofen zum Trocknen liegendes Holz führte einen Brand herbei, bei dem drei Kinder den Erſtickungstob fanden. % Seine vier Kinder umgebracht? Einer Ham⸗ burger Meldung zufolge iſt der penſionierte Eiſen⸗ 1 f 1 bahnſchaffner Martz aus Ludwigsluſt, früher wohn⸗ haft in Groß⸗Laaſch, in Unterſuchungshaft genommen worden, da er im Verdacht ſteht, vor zehn Jahren ſeine vier Kinder in Groß-Laaſch ermordet zu haben. e Wildſchweine überfallen ein Gehöft. Während einer der letzten Nächte wurde bei Schneppenbach im Hunsrück ein einſam gelegenes Gehöft gleichzeitig von etwa 30 Wiloſchweinen überfallen. Ein Teil der Wildſchweine ſtürzte ſich auf den Hofhund, den ſie ſchlimm zurichteten. Als der Beſitzer des Gehöftes auf das Geheul des Hundes hin herbeikam, wurde er von den Wildſchweinen ebenfalls ſufort angenommen. e Eine Seilſchwevevahn im bayeriſchen Allgäu. Laut einer Meldung aus Füſſen will ſich eine Aktien- geſellſchaft mit dem Sitz in Ehrwald bilden, um auf den 1700 Meter hohen Seeben von Ehrwald aus eine Seilſchwebebahn zu bauen. Die Bahn wird ohne jede Stütze eine 1450 Meter lange Traſſe überqueren. Die Koſten einſchließlich des zu bauenden Hotels wer— den auf 600 000 Mark veranſchlagt. Die Bauarbei⸗ ten dürften in einem Zeitraume von dreiviertel Jah— ren zu bewältigen ſein. Briefmarken, die zum Verhängnis wurden. Im Kontor einer Leipziger Kartoffelgroßhandlung überraſchte man vor wenigen Tagen zwei Einbrecher. Wiewohl die Polizei mehrere Schüſſe auf ſie abgab, gelang es beiden zu entkommen. Sie ließen eine Aktentaſche zurück, die das Einbrecherwerkzeug ent⸗ hielt. Die beiden hatten unter anderem mehrere Bo⸗ gen Briefmarken entwendet, die ihnen zum Verhäng⸗ nis wurden. Als einer der beiden verſuchte, bei einem Geſchäftsinhaber Briefmarken in Zahlung zu geben, ſchöpfte dieſer Verdacht und beuachrichtigte die Polizei. Dieſe ermittelte den Briefmarkenberkäufer als einen 19 jährigen Schloſſerlehrling, der in der Schloſſerwerk— ſtatt ſeines 24 jährigen Complieen arbeitete. Bei letz⸗ terem fand die Polizei noch mehrere Bogen Brief— marken und drei große geladene Revolver. Der Schloſſerlehrling gab zu, ſeit September in Leipzig 23 Einbrüche ausgeführt zu haben. Beide wurden ver— haftet. Als die Polizei noch einen dritten Mittäter. CCC zriſch⸗Schönberg zugetragen. Der 5 fälle eintraten. einen id FJayre alten Arveitstoſen, im Kreiſe ſeiner Aenne feſtnehmen wollte zog der Geſuchte einen rmeerevolver und erſchoß ſich. Eine entſetzliche Familientragödie hat ſich, wie Deutſch⸗Liebau bei Mäh⸗ ährige Weber Hu⸗ bert Kunſchmer erwürgte nachts ſeine Gattin, ers oß darauf ſeinen 17 jährigen Sohn Rudolf und erwürgte dann ſeinen 15 jährigen Sohn Hubert. Hierauf er⸗ hängte er ſich. Während er ſchon faſt im Todeskampfe in der Schlinge hing, hatte er noch die Kraft, einen Revolver zu ergreifen und ſich eine Kugel in den Kopf zu jagen. Der Verbrecher hat einen Brief hinterlaſſen, worin er erklärt, daß ihn fortdauernde Krankheit zu der Tat veranlaßt habe. n Wieder ein Unglück in den Bergen. Eine Ge⸗ ſellſchaft bewährter Skifahrer, beſtehend aus drei Frauen und drei Männern, unternahm, wie man aus Mürzzuſchlag meldet, eine gemeinſchaftliche Par⸗ tie auf die Schneealpe. Einer der Teilnehmer wurde unterwegs von einem Schwächeanfall ereilt, der, da rechtzeitige Hilfe nicht zur Stelle war, zum Tode führte. Unweit Dalaas(Bludenz) wurde ein 25 jähriger Ge⸗ meindevorſteherſohn von einer Lawine über einen 15 Meter hohen Felſen geſchleudert und erlitt einen Ge⸗ nickbruch, der unmittelbar den Tod zur Folge hatte. n Im Wahn. Die 24 Jahre alte Frau eines Chauffeurs in Wien hat in einem Anfall von Wahn⸗ ſinn ihre beiden Kinder und ſich ſelbſt durch Leuchtgas vergiftet. Alle drei ſind von Nachbarn tot aufge⸗ funden worden. Kleine Nachrichten. * Der Fremdenverkehr Berlins umfaßte im Jahre 1926 insgeſamt 1610 000 Perſonen. 5 5 aus Prag gemeldet wird, in * In Berlin-Neukölln ſtürzte das anderthalbjährige Kind eines Kaufmanns aus dem Fenſter und erlitt töd— liche Verletzungen. * In München ſtarb die Gräfin Barbara Stolberg, Sie war die drittälteſte Tochter aus der Ehe des Herzogs von Calabrien mit der eine Enkelin König Ludwigs III. Prinzeſſin Maria. * Wie aus Wien berichtet wird, iſt der Biſchof von St. Pölten, Dr. Johann Rößler, im 56. Lebensjahr ver- ſchieden. * Nach einer Meldung aus Tromſö(Norwegen) iſt geworden. * In Paris und in der Provinz hat die Grippe⸗ iepidemie, die bereits einige Zeit dauert, einen ziemlich Sehr beunruhigend tritt ernſten Charakter angenommen. 1 wo bereits die Grippe in Montpellier auf, * Außerordentlich beunruhigend wirken die Nachrichten über die Grippe-Epidemie in Spanien. Baree⸗ long verzeichnet bereits 100 000 Kranke. Die Todes— fälle ſteigen täglich. Gerichtsſaal. 2 Falſchmünzer vor Gericht. Dieſer Tage ver⸗ handelte das Schöffengericht Konſtanz gegen die Sin⸗ gener Falſchmünzerbande, die im Herbſt vorigen Jah⸗ res falſche Ein⸗ und Zweimarkſtücke hergeſtellt und in den Verkehr gebracht hatte. Das Gericht verurteilte wegen Münzverbrechens den 24 Jahre alten Heizer Otto Horn aus Horſt(Weſtfalen) und einen anderen Angeklagten zu je zwei Jahren Gefängnis. Drei An⸗ geſchuldigte kamen mit geringeren Strafen davon, dar⸗ unter der 19 Jahre alte Franz Horn aus Köln mit einem Jahre Gefängnis. Der 21 Jahre alte Fabrik⸗ arbeiter Walter Mohr aus dem Kanton Zürich erhielt eine Gefängnisſtrafe von zwei Monaten. Grauenvolle Kataſtrophe. Zahlreiche indiſche Dörfer vom Hochwaſſer fortgeſpült.— Tauſende von Menſchen um⸗ gekommen. Wie der Amſterdamer„Telegraaf“ aus Singa⸗ vore meldet, wurden durch eine Hochwaſſerkataſtrophe im Sultanat Perak Tauſende von Menſchen getötet. Im Fluſſgebiete in der Umgebung von Kualakangſa iſt das Waſſer dreizehn Meter hoch geſtiegen. Zahlreiche ſtark bevölkerte Törſer wurden fortgeſpült. An einigen Brücken ſtaute ſich das Waſſer durch die angeſchwemmten Leichen. Hunderte von Kin⸗ dern, die von et 7 05 0 eie been nen in der Hoffnung, ſie auf dieſe Weiſe zu retten, kamen um. Dee ſfelusnahe der fürchterlichen Schäden ſind bis jetzt noch nicht abzuſehen. 32 Todes⸗ neuen 1 1 . 22 Der 1. F. C. Nürnberg verlor bekan bei letz len eee ee beiden iber ain dee ler und Strobl dur er eider ſind die Verletzungen der beiden Spieler recht ſchwer ſodaß ſie voxerſt pauſeren müſſen. Kugler zog ſich einen Wadenbeinbruch. Strobl eine e ee 1 zu. Der Nürnberger Club, der allgemein der Favorit für die diesjährige beutſche Meiſterſchaft iſt, muß alſo in den nächſten Monaten auf gwei ſeiner beſten Kräfte aa Uebrigens trug in dieſem Spiele am Neufahrs⸗ tag der 0 105 lubs aus und wird künftig durch den jungen Uhl erſetzt. 22 Für das 18. Berliner Sechstagerennen ſind nunmehr 14 deutſche Fahrer verpflichtet und zwar Petri, Tietz, Koch, Behrendt, Frankenſtein, Junge, Krollmann, Skupiuſki, Buſchenhagen, Rauſch, Hürtgen, Mühlbach, Seiferth und Manthey. Drei weitere Fahrer vervollſtändigen die deutſche Streitmacht. Das Ausland wird durch 11 Fahrer vertreten. Feſt ſtehen bisher Mac Namara, van Kempen und Tonaui. Hinzu kommen jedenfalls Walthour fr., Degraeve, Tholem⸗ 85 bek, Mareillac usw. Das deutſche Turn⸗ und Sportabzeichen konnte unlängſt ein Jubiläum eigener Art begehen. Es gelangte in bronzener Ausführung zum 50 000. Male zur Ausgabe. ö i i ie 2 5 der am Neujahrstag infolge ſtarken Schneeſturms bei Loppa des Abzeichens DRA ſind die Anfangsbuchſtaben von: geſtrandete deutſche Fiſchdampfer„Ruth Ilſe“ gänzlich wrack Die verſchlungenen Buchſtaben Deutſcher Reichs⸗Ausſchuß für Leibesübungen. Aus Nah und Fern. Darmſtadt.(Eine gemeine Tat.) An einem 19. jährigen unbeſcholtenen Mädchen wurde abends ein Not Die beiden Täter, ein Studen! zuchtsverbrechen verübt. und ein Photograph, wurden ermittelt und feſtgenommen. Nach Aufklärung des Tatbeſtandes wurden beide dem Amtsgericht zugeführt und unter Haftbefehl geſtellt. Darmſtadt.(Die bſtahl.) In einer hieſigen Gaſt⸗ wirtſchaft entwendete ein Gaſt, der auf kurze Zeit allein in dem Lokal war, eine etwa 20 mal 25 Zentimeter große neue eiſerne Kaſſette, die hinter dem Büffett auf: bewahrt wurde. Es befanden ſich etwa 750 Mark Bar⸗ geld, Sparkaſſenbücher und Scheckbuch in der Kaſſette. Der Dieb konnte bis jetzt noch nicht verhaftet werden. Mainz.(Ein gefährlicher Dieb und Betrü⸗ ger.) In den verſchiedenſten Geſchäften tritt augenblicklich ein Mann auf, der den Inhaber bittet, man möge ihm 5 Wird dem Manne die Erlaubnis gegeben, dann ſtiehlt er alle ihm So fielen ihm jetzt drei eme Gelegenheit zum Telephonieren geben. dabei erreichbaren Gegenſtände. Brieftaſchen mit erheblichen Geldbeträgen in die Hände. Auch ein Scheckbuch eignete er ſich an und ſtellte daraus auf die Deutſche Bank Schecks aus. Oder er bezahlt in Geſchäften eingekaufte Waren mit Schecks, für die keiner⸗ lei Deckung vorhanden iſt, läßt ſich auf die Schecks auch überſchießende Zahlungen verabfolgen. Der Betrüger nennt ſich Henry Satour aus Maris. Worms.(Brand.) In der Nacht brach in der Werk⸗ ſtätte des Zimmermeiſters Joſeph Herte auf bis jetzt noch unaufgeklärte Weiſe Feuer aus, wodurch dieſe Werk⸗ ſtätte faſt vollſtändig niederbrannte. Die alsbald aus⸗ gerückte ſtädtiſche freiwillige Feuerwehr und die Motor⸗ 1 ſpritze der Firma C. Heyl konnten den Brand auf ſeinen Herd beſchränken. Der entſtandene Schaden iſt bedeuten“ Leider ſind bei den Löſcharbeiten zwei Feuerwehrleute verunglüdt und zwar geriet der Feuerwehrmann Rudolf Krier mit dem Fuß unter das Rad des Leiterwagens und wurde überfahren, wodurch er nicht unerheblich verletzt. wurde und der Feuermehrmann Phil. Kleinkauf kam im nr Roman von Fr. Lehne. 8. Fortſetzung.(Nachdruck verboten.) Das war nun Bürkners geringſter Kummer; denn ſo konnten ſie noch jedem frei ins Auge ſehen, ſie hat⸗ ten nicht das für rechtlich denkende Menſchen ſo be⸗ drückende Gefühl, jemanden geſchädigt zu haben. Ein Geſchäft fing Karl Bürkner nicht wieder an. Er wurde Kontoriſt in einem Engrosgeſchäft und ſchlug ſich ſchlecht und recht durch. Seine Kinder machten ihm nur Freude; ſie waren ſehr begabt und beſuchten höhere Schulen. Thankmar hatle eine Freiſtelle auf dem Gymnaſium und war ſtets der Erſte in ſeiner Klaſſe.. Nachdem Edith die Schule verlaſſen hatte, wollte ſſe in Stellung gehen; aber ein beginnendes Herz⸗ leiden bei der Mutter ließ es ratſam erſcheinen, daß ſie zu Hauſe blieb. Sie unterſtützte die Mutter, da der Arzt diefer jede größere Anſtrengung unterſagt hatte. Durch Anfertigung von feinen Handarbeiten ſowie durch Klavier- und Nachhilfeſtunden verdiente ſich Edith ein hübſches Taſchengeld. An zwei Abenden in der Woche beſuchte ſie außerdem einen Kurſus für Buchführung und Stenographie. Thankmars ſehnlichſter Wunſch war, Medizin zu Ae er fühlte einen wirklichen Beruf zum Arzt in ſich. Aber wie wäre das bei den beſchränkten pekuniären Verhältniſſen wohl zu ermöglichen geweſen? Seiner Mutter ſchwebte da immer der Gedanke an den Bruder vor, dem es eine Kleinigkeit ſein würde, ihm über die Studienjahre hinwegzuhelfen; im ſtillen trug ſie ſich auch mit der Hoffnung, Otto Hlldebrandt dazu bewegen zu können. 1 Thankmar aber hegte begründete Zweifel; er kannte Onkel und Tante in ihrem„beſchränkten Untertanen Sie 1 Egoiſten vom reinſten verſtande“ beſſer! Waſſer; und ihr außerordent iches Glück in geſchäftl Edith Bürkners Lebe. cher Hinſicht hatte ſie doppelt hochmütig und ſelbſtgefäl⸗ lig gemacht, ſo daß ſie ſich der weniger begüterten Ver⸗ wandten beinahe ſchämten. f 5 Sie hatten ganz vergeſſen, daß ihnen Ling Hilde⸗ brandt, die Schweſter, vor ihrer Heirat mit fünfzehn⸗ tauſend Mark aus einer argen Verlegenheit geholfen hatte; und von der Zeit an war es vorwärts gegan⸗ gen— das geliehene Geld brachte zehnfache Zinſen. Hildebrandt war Bauunternehmer geweſen und hatte bisher Glück in ſeinen Spekulationen gehabt. Ver⸗ ſchiedene größere Grundſtücke hatte er erworben, von denen er ſich für die Zukunft einen großartigen Gewinn verſprach. 1 Daß ſeine Schweſter Lina den unpraktiſchen Träu⸗ mer, den Karl Bürkner, geheiratet hatte, konnte er ihr lange nicht verzeihen. Er mochte den Schwager nicht leiden.„Buchhändler haben nun mal'nen Strich, u. Bürkner den größten“— pflegte er zu ſagen. Vielleicht war ihm das geiſtige Uebergewicht des Schwagers unbequem, das er doch, trotz allen Dünkels, fühlte! Wenn der ſo klug war, mochte er auch allein zu⸗ ſehen, wie er fertig wurde, hatte er geſagt, als er von den geſchäftlichen Schwierigkeiten Bürkners hörte. Des⸗ halb hatte er ſich auch nicht gerührt, den Konkurs auf⸗ zuhalten, die flehentlichen Bitten der Schweſter nicht be⸗ achtend. Er hatte ganz vergeſſen, daß er ihrer frühe⸗ ren Hilfe eigentlich ſeinen jetzigen Reichtum verdankte. Daran wollte er um keinen Preis erinnert ſein. Und dann waren da die Kinder! Sein Aelteſter war ein Tunichtgut, der ſich nicht mal die Primareife 3 0 1 6 0 können und ſich nun irgendwo in Spanien aufhielt. Der Jüngſte, Kurt, nur zwei Monate jünger als Thankmar Bürkner, war auf einer Preſſe, und man hoffte, daß er wenigſtens Oſtern nicht durchfallen würde. rtha, die einzige Tochter, war auch noch nicht 0 1 lot ih b fü dz ö 1 75 Sie war um warben, paßten ihr nicht; 4 ihre Wünſche gingen höher hinaus. Sie wollte einen ſtudierten Mann oder einen Künſtler— ſolche Bewerber aber waren ihr bisher fern⸗ geblieben. Indeſſen konnte ſich Hildebrandt nicht verhehlen, daß die Kinder ſeiner Schweſter ſehr wohlgeraten wa⸗ ren. f Für Edith empfand er viel Sympathie; das friſche anſpruchsloſe Mädchen gefiel dem Mann, deſſen ein⸗ fachen Sinn die Putzſucht und Eitelkeit der eigenen Toch⸗ ter nicht ſo recht zuſagte, aber dagegen anzukämpfen war er ohnmächtig, umſomehr, da ſeine Frau Martha blind vergötterte und ſich von ihr vollſtänvig beherr⸗ ſchen ließ. Auch den Neffen hatte er gern gehabt; aber nun kam die Mißgunst, daß dieſer kaum Achtzehnjährige Oſtern ſchon ſein Abiturium haben ſollte, während Kurt erſt das Einjährige bekam. f Was brauchten eigentlich dieſe„Hungerleider“ ihren Jungen auf das Gymnaſium zu ſchicken? Eine gute Bürgerſchule zu beſuchen, wäre für Thankmar viel rich⸗ tiger geweſen, dann ein Handwerk oder einen ſonſt praktiſchen Beruf ergriffen, um möglichſt ſchnell Geld zu verdienen, was die Hauptſache war. So trug ſich der Junge gar mit dem Gedanken, zu ſtudieren. Und er, der Onkel, war dazu auserſehen, die Koſten zu be⸗ ſtreiten? Na, damit ſollten ſie ihm nur kommen! Er hatte ſchon darauf gewartet— da kämen ſie gerade an die richtige Adreſſe! f Das ungefähr waren Hildebrandts Gedanken, die Thankmar ſo ziemlich erraten hatte! N N Nur mühſam wurde der verwandtſchaftliche Ver⸗ kehr aufrecht erhalten. An den Feſttagen bekamen Bürk⸗ ners große Einladungen; zu den Geburtstagen gra⸗ tulierte man ſich, und zuweilen beſuchten ſich die Ku⸗ ſinen, bis auch das aufgehört hatte. 5 f Gortſetzung folgt.) 1 4 6 Karten im Vorverkauf:„Zur Harmonſe“, Reſtauration Müller, Bahnhofſtraße,„Gambrinushalle“,„Grüner Baum“, Buchha nternationale Träg ſei letztes Spiel in der erſten— * verſchiedenen Schiffsunfällen gekommen. bis 22, 2859 Schweine 64 bis 78. 0 vieh ruhig, langſam geräumt, Kälber lebhaft, ausver— kauft, Schweine ruhig, Ueberſtand. chen Syſtems, 5 Abend Zur Auffübrung gelan die Zaktige Operette Samstag, den 15. Jannar, abends 8 Uhr im„Freiſchütz“ Saale 1 Rheiniſcher Abend mit Ball. t 27 57* 7 * Glockentürmers Töchterlein nn de et Orcheſter: Kapelle Hanf. Blank. Geſamtleitung Herr G. Eintritt far Nichtmitglieder pro Perſon: Mk. 1.—. Aktive Dame freien Zutritt. Es ladet zu dieſer Veranſtaltung herzl. ein — e. * 7 * u. 2. „paſſive und ane haben mit einer„Harmonie Der Vorſtand. ndlung Hofmann, Feinkoſtgeſchäft Hook, Friſeurgeſchäft Reichert, u. bei den Mitgliedern. 1 0 8 e—— Keller zu Faul und erimt einen Bruch des Unten Unter⸗ armes. i Bingen.(Schiffsunfall.) Infolge des niedrigen, Waſſerſtandes des Rheines iſt es in den letzten Tagen So geriet an en„Lochbänken“ am Bingerloch der gewaltige Laſt⸗ kahn„Braunkohle Nr. 33“ auf Grund und ſaß feſt. Mit vieler Mühe gelang es, das Rieſenſchiff, welches 110 Meter lang iſt und eine Tragfähigkeit von 60 000 Zent⸗ Da der Unfall ſich ge⸗ rn beſitzt, wieder loszuturnen. b rade zur Zeit ſehr lebhaften Verkehrs abſpielte, verur⸗ ſachte er eine unliebſame Störung, die glücklicherweiſe aber bald behoben werden konnte. 0 Nieder⸗Ohmen.(Brand.) In dem Anweſen des; Kaufmanns Hoehn brach Feuer aus, wodurch ein Teil! des Wohnhauſes, die Scheuer und ein Holzſchuppen zer⸗ hat warten müſſen und daß zu allem Pech auch noch In! 1 5 J nuten ausgeblieben iſt. ſtört wurden. Weilerbach.(Einbrecher an der Arbeit.) der Nacht wurde dem Motzger und Wirt Keßler aus. einem Schrank, der aufgebrochen wurde, ein größerer Geldbetrag geſtohlen. Den Dieben ielen über 600 Mark! ere Jchol. N B., daß f unterwegs plötzlich wieder vom Rheumatismus über⸗ fallen worden iſt und daß man beim Schwager Eduard in die Hände. Alsfeld.(Beim Kuchenbacken verbrannt.) In Grebenau iſt die Frau des Schreinermeiſters Schmidt beim! Kreppelbacken ſchwer verunglückt. Der Frau war infolge! VUeberhitzung das Oel in Brand geraten. Bei dem Ver⸗ ſuch, die Flammen zu löſchen, erlitt ſie ſehr ſchwere Brand⸗ wunden am Kopf und im Geſicht. Der Mann, der zur! Hilfe herbeieilte, erlitt ebenfalls erhebliche Brandwun⸗ den. Beide wurden dem Krankenhaus Alsfeld zugeführt.“ An dem Aufkommen der Frau wird gezweifelt. Offenbach.(Der falſche Prinz.) Der Gauner, der ſich in den verſchiedenſten Städten— ſo kürzlich noch! in Köln— aufhielt und ſich als ein Sohn des Kron— prinzen ausgab, war hier gleichfalls unter dem Namen! eines Barons aus Litauen aufgetreten. Er ſpielte ſeine Rolle auch hier in der bekannt vornehmen Weiſe. Bei ſei⸗ nen zahlreichen Einladungen zu Tiſch ſchilderte er aus— führlich, wie ſein Vater und ſein Bruder von den Bol⸗ chewiſten ermordet worden ſeien. Auch hier verſtand er es,; ein Verhalten entſprechend einzurichten, ſo daß man ihm! uch Geld zur Weiterreiſe gab. Olfen i. O.(Schwerer Unglücksfall.) Ein Schuſjunge verſuchte mit einem ſogenannten Widerſchlä⸗ zu knallen. Zu dem genannten Inſtrument wurde eine atronenhülſe verwendet mit unverbrauchter Zündvor— ichtung. Beim Schuß flog dem Jungen die Hülſe in die; tirn und blieb darin ſtecken. Der Verletzte wurde gleich. um Arzt verbracht, mußte aber die Weiterreiſe in die klinik nach Heidelberg antreten und muß nun operiert erden. Wie man hört, lieat das Gehirn bloß. Börſe und Handel. Marktberichte vom 3. Januar. Mannheimer Produltenbörſe. Die Produktenbörſe erlehrte in unverändert ruhiger Haltung. Man ver— angte für die 100 Kilogramm ohne Sack waggonfrei Mannheim in Reichsmark: Weizen, inl., 30, ausländiſcher 1 bis 32,75, Roggen, inl., 25 bis 25,25, ausländiſcher 6,25, Hafer, inl., 19 bis 20, Braugerſte 26,75 bis 9,75, Futtergerſte 21,50 bis 22, Mais mit Sack 19, Mehl mit Sack: Weizenmehl, Spezial 0, 41,25 bis 41.50, Weizenbrotmehl 28,50 bis 31,50, Roggenmehl 34,75 bis 6,75, Weizenkleie 11,50. Mannheimer Viehmarkt. Dem heutigen Viehmarkt varen zugeführt und wurden gehandelt die 50 Kilogramm e nach Klaſſe: 187 Ochſen 30 bis 60, 104 Bullen 32 bis 2, 301 Kühe 14 bis 50, 258 Rinder 40 bis 61, 415 Kälber 58 bis 82, 37 Schafe 32 bis 46, 5 Ziegen 10 Marktverlauf: Groß⸗ Frankfurter Getreidebörſe. An der heutigen Getreide— borſe notierten bei ruhiger Tendenz: Weizen 29,25 bis 9,50, Roggen 24,50. Sommergerſte 25 bis 26,50, Ha⸗ er 19,50 bis 20, Mais 19 bis 19,50, Weizenmehl 41. bis 41,50, Roggenmehl 35 bis 36, Weizenkleie 11,75 his 12, Roggenkleie 12, Erbſen 40 bis 70. Linſen 50 bis 96, Heu 9 bis 10, Stroh 4,25 bis 4,75, Biertreber 16,25 bis 16,50, alles in Goldmark je 100 Kilogramm. Frankfurter Schlachtviehmarlt. Der Auftrieb zum Hauptmarkt beſtand aus 304 Ochſen, 44 Bullen, 625 ühe, 256 Färſen, 293 Kälbern, 159 Schafen und 2988. Schweinen. Notiert wurden für den Zentner Lebendge⸗ wicht: Ochſen 46 bis 62. Bullen 47 bis 57, Kühe 22 bis 54, Färſen 40 bis 62, Kälber 68 bis 85, Schafe 36 bis 46 und Schweine 70 bis 80. a Lokales. Gedenktafel für den 8. Januar. 1867 7 Wilhelm Stolze, Begründer eines ſtenographi⸗ ſche 90 in Berlin(11798)— 1915 Landung der Emden“⸗Mannſchaft bei Hodeida in Arabien—(8.— 14.) 1 N ſeg der Deutſchen bei Soiſſons. Sonne: Aufgang 8,4, Untergang 4,10. g N Mond: Aufgang 11,5 V., Untergang 10,4 N. . 4. Das Vockbier iſt da! ö Es muß ſchon eine beſondere Bewandtnis haben, benn die Geſpanne der Brauereien tannen⸗ und fahnen⸗ al a durch die Straßen rollen und bei den eben⸗ alls fähnchengeſchmückten Reſtaurants vorfahren. Hat es auch! Der wichtigſte Termin für alle Freunde 3 1 0 6550 Tropfens iſt da. Der Bockbier⸗Ausſtoß egonnen!. Ueberall macht der ſchäumende Maßkrug die Runde, ſelbſt dort, wo man 55 das Bier aus raum⸗ armen Bechern zu trinken pflegt. Ueberall heben die krach und gaumenerfriſchenden Bockbierfeſte mit ihrer achledernen Luſtigkeit an. Es paßt dann alles zu⸗ ſammen; die urfidelen Muſikanten und der wundervolle ropfen, der— was jeder ſchon im Naſtdaſs deen ſeiner altbekannten Fähi 31 als Stim⸗ tichts ſe Hleiht 1 0 „Se ſchwerer das Bier, deſto leichter wird mir“, ſagt eln altes Biertrinkerſprichwort, das ſelbſtverſtändlich in allererſter Beziehung auf den Bockbiertrank anzuwen⸗ den iſt. Ehe man ſich recht verſieht, iſt die Zunge gelöſt wie noch nie und im fröhlichen, hochvergnügten Kreiſe verfliegen die Stunden mit einer Schnelligkeit, daß einem faſt vor ihr ſchaudern möchte. 6 Unter ſolchen Umſtänden läßt ſich auch ohne Schwierigkeit einſehen, daß die Bockbier⸗Saiſon die Zeit der ſchönſten und auch unglaublichſten Ausreden iſt. Bei denen namentlich, denen Mutter den Haus⸗ ſchlüſſe! nur für anderthalb Stunden anvertraut hat. Kommt man, weit über den zugeſtandenen Urlaub hin— aus, wieder daheim an, dann erklärt man— mit großer Entrüſtung ſelbſtverſtändlich—, daß man ge— ſchlagene dreiviertel Stunden auf die Straßenbahn an der Umſteigehalteſtelle der Anſchluß volle 25 Mi⸗ Wo Mutter auf dieſe Aus⸗ rede nicht mehr hereinfällt, kann man natürlich auch viele andere ſchöne Sachen erſinnen, ſo z. B., daß man für mehr als eine Stunde hat Station machen müſſen, bis das Reißen vorbei war. * Wieſengelder der Allmendierten. Bekannt⸗ lich hatte die Ortsbürgervereinigung bein Kreisamt gegen den Beſchluß des Gemeinderats vom 19. Februar 1926 betr. 2. Anhang zum Ortsſtatut über die Ortsblrgernutzung Beſchwerde erhoben. Die Angelegenheit wurde, wie bereits gemeldet, zu Gunſten der Nutzungsberechtigten entſchleden. Wie der Vorſitzende der Ortsbürgervereinkgung. Herr Wilh. Dölcher, unter Vorlage der Urſchrift mitteilt, hat das Kreis⸗ amt unterm 21. Dezember 1926 dle Bürgermelſteret Viern⸗ heim angewieſen, unverzüglich die Auszahlung der Wieſengelder zu veranlaſſen; da die Einbehaltung dem§ 6 des Nachtrags vom 8. Januar 1925 widerſpricht. * Medizinal⸗ Verband. Die Mitglieder werden gebeten, ſämtliche Rechnungen zwecks Abrech⸗ nung bis zum 15. Januar 1927 an den Geſchäfsftührer abzugeben. » Geflügel⸗Ausſtellung, Der Club der Geflügel⸗ züchter 1926 veranſtaltet morgen Samstag und am Sonn⸗ tag eine lokale Geflügel⸗Ausſtellung im Vereinslokal Saft⸗ laden zum grünen Laub. Zu dieſer intereſſanten Geflügel⸗ ſchau werden alle Züchter und Freunde derſelben herzllchſt eingeladen.(Näheres ſiehe Inſerat). * Wiſſen Sie ſchon?? daß ab heute Freſtag im Central Theater der gewaltige Metro⸗Großftim in 8 Rleſenakten„Das Findelkind“ zur Erſtaufführung gelangt? Verſäume ihn niemand. *Die Fünfzigjährigen⸗Feier im Saale des Saſthauſes zum goldenen Karpfen nahm in allen Teilen einen harmoniſchen Verlauf. Welche Verehrung die 50⸗ jährigen in weiten Kreiſen der Einwohnerfchaft genießen, ging aus dem vollbeſetzten Saal zur Genüge hervor. Es iſt zur Tradition geworden, daß bet derartigen Geburtsfeſten auch unſere Hochw Geiſtlichkeit vertreten iſt. Die ehrenvolle Aufgabe hatte diesmal hochw. Herr Kaplan Oeſt reicher. Als Vertreter der Gemeinde erſchlen Herr Bürgermeiſter wünſche des hochw Herrn Geiſtl. Rats überbrachte. in bunter Abwechslung. gab ſich die junge und alte Generation mit dem größten noch erhöht. Lamberth. Ebenſo weilte noch der Senlor der hieſigen Lehrer, Herr Sattig unter den Feſtgäſten. Daß das Ganze ſo großartig gelungen, iſt hauptſächlich Herrn Val. Hoock 7. zu danken, der im Verein mit den Jubi⸗ larinnen und den Jubilaren die Geburtstagsfeier vorzüglich arrangierte. Die Muſtk ſtellte unſere Feuerwehr⸗ kapelle, die ebenfalls nur Vorzügliches leiſtetet Die Begrüßung durch den 1. Vorfitzenden, Herrn Gaſtwirt Mich. Herbert, geſtaltete ſich aufs herzlichſte. Nun reihte ſich ein Feſtakt an den anderen. Die Feſtrede oblag dem 2. Porſitzenden, Herrn Val. Hoock 7., der die ihmgeſtellte Aufgabe aufs glänzende löſte. Weitere Anſprachen hielten ſodann noch Herr Bürgermeiſſer Lamberth und hochw. Herr Kaplan Oeſtreicher, welch letzterer auch die Glück⸗ Der welteren Feſtfolge ſchloſſen ſich Anſprachen und Theaterſpiele Darauf kam der Tanz. Dieſem Vergnügen hin. Ein lebendes Bild, das von einigen Damen dargeſtellt wurde, hatte die vorzügliche Stimmung So verllef die Geburtstagsfeier der 50er in erhebenſter Welſe, ſodaß ſie ſich ihren Vorgängerinnen würdig an die Seite ſtellen kann. Allen, die daran mit⸗ arbeiteten und ſo zu dem herrlichen Verlauf beitrugen, nicht minder dem Feſtwirt, Herrn Herbeit, ſei an dleſer Stelle für die gute Bewirtung aus Küche und Keller herzlichſt ge⸗ dankt. e Anion⸗Theater. Heute, Samstag und Sonntag intereſſante Filmdarbietungen, worauf wir unſere Beſucher auch an dieſer Stelle aufmerlſam machen möchten. * Radſport Germania. Heute Freitag abend Vorſtandsſitzung im Lokal zum Schützenhof.(Siehe Inſerat). Anttlicher Teil. Bekanntmachung. Betr.: Errichtung einer Zwangsinnung für das Schnelder⸗ handwerk im Kreis Heppenheim. Die Verſammlung zur Errichtung der Zwangsinnung für das Schneiderbandwerk im Kreiſe Heppenheim und zur Wahl der Innungsämter findet am Montag, den 10. Jannar 1927, nachmittags 1¼ Uhr im Gaſthaus zum„goldenen Bock“ in Weinheim ſtatt. Alle dlejenigen, die das Schneiderhandwerk im Kreiſe Heppenheim als ſtehendes Gewerbe ſelbſtändig betreiben, werden hiermit zu dieſer Verſammlung geladen. Das Er⸗ ſcheinen iſt geſetzliche Pflicht. Heppenheim, den 3. Januar 1927. Pfeiffer. Vorſtehende Bekanntmachung bringen wir hiermit zus allgemeinen Kenntnis der Intereſſenten. Blernheim, den 5. Januar 1927. Heſſ. Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. Frauen haben auch blitzblanke Möbel, denn sie ge- brauchen n. Möbelputz Uunderschön Drogerie flichter. Dickrüben und Hohlrahen zu verkaufen. Mannheimerſtr. 8. —— Morgen Samstag von nachm. 3 Uhr ab . 1 „ H. Faltermaun moltteſtraße 15.