Liebe Eltern! bt Ihr körperlich und geiſtig geſunde Kin⸗ der, 15 fell Gott dankbar und ſpendet gern ein Scherflein für arme, ſchwachbegabte, für das Leben hilfloſe Kinder. Dieſe ſind beſonders heutzu⸗ tage in großer Not. Die Eltern ſterben weg. Zur Arbeit nimmt ſie keiner. Einen Beruf können ſie nicht erlernen. In den Großſtädten werden ſie lein Opfer der Verführung und ſind ſtändig dem Geſpött anderer ausgeſetzt. Wo ſollen ſie bleiben? Wir nehmen ſie auf, erziehen ſie und leiten ſie zu JI bvraktiſchen Arbeiten an, damit auch ſie als brauch⸗ bare Menſchen ihr Brot ſelbſt verdienen können. Aber wir ſind in größter Sorge, wir müſſen noch (bauen und haben keine Mittel. Liebe Eltern, um der Liebe des göttlichen Kindleins willen helft uns, recht viele dieſer Aerm⸗ ſten der Armen zu retten. Gott lohne es an Euren eignen Kindern. Wir beten für Euch. Für das geringſte Scherflein iſt dankbar Schweſter Thereſe, Leiterin des Antoniusheims, Bredenſcheid bei Hattingen. Die Unterſtützung des Antoniusheims zu Bre⸗ (denſcheid, das ſchwachbegabten und für das Leben hilfloſen Kindern eine Heimſtätte bietet, empfehle ich hierdurch aufs wärmſte. Paderborn, den 16. 9. 26. Der Biſchof: Caſpar. Unſer Konto: Poſtſcheckamt Eſſen Nr. 22 300. 5 Männer Geſangverein; L a uf er ⸗ Gegründet 1846— Mal be Heſſ. Süngerbundes ſchweine zu verkaufen, ſowie eln Einſpännerwagen mit Pfuhlfaß. Wos ſagt der Verlag. Pianos 1 Harmomums aus ersten Fabriken, liefert auch zu be- dquemen Raten Gebr. Irau Nach. Todesanzeige. Heute vorm. um ½5 Uhr ver. ſchied nach kurzer ſchwerer Krank- heit unſer lieber treubeſorgter Vater, Großvater, Schwiegervater, Bruder Schwager und Onkel, Herr Phil. Helfrich l. wohlvorbereitet durch den Empfang der hl. Sterbeſakramente im Alter von 74 Jahren. Wir bitten, ſür unſeren lieben Verſtorbenen zu beten. Viernheim, Heiders heim, den 10. Januar 1927. Die tieſtrauernd Hinterbliebenen. Die Beerdigung findet am Mitt⸗ woch, den 12. ds. Mts., nachm. (Viernheimer Bürger⸗Ztg.— Viernh. Volksblatt) im Saale des Gaſthauſes zum Engel Operetten⸗Abend „Theobald, der Weſberfeind“ Operettenſchwank in 3 Akten von J. Dietrich. Kaſſeneröffnung 7 Uhr. Anfang 8 Uhr. Eintritt für Nichtmitglieder 1 Mark einſchl. Theaterzettek. Paſſive und Ehrenmitglieder, die den Operettenabend noch nicht beſuchten, haben freien Eintritt; die ihn ſchon beſuchten, zahlen (Viernheimer Zeitung— Viernheimer Nachrichten) Anzeigenpreife: Die einſpaltige Petitzetle koſtet 25 Pfg., die Neklamezeile 60 Pfg. bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor⸗ nattags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſtelle und von ſämtlichen Annoncen-Expeditionen Deutſchlands und des Auslands Amlsblatt der Heſſiſchen Bürgermeisterei und des Polizeiamts Platzvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen, kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden. Erſcheint täglich mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage.— Bezugspreis monatl. 1.50 Mk. frei ins Haus gebracht.— Gratisbeilagen: wöchentl. das achtſeitige illuſtrierte Sonntagsblatt„Sterne und Blumen“, halbjährlich einen Fahrplan ſowie einen Wand⸗ kalender.— Annahme von Abonnements täglich in der Geſchäftsſtelle u. beim Zeitungsträger Erſtes, älteſtes u. erfolgreichſtes Lokal⸗Auzeigeblatt in Viernheim Fernſprecher 117.— Telegramme: Anzeiger, Viernheim— Poſtſcheckkonto Rr. 21577 Amt Frankfurt a. M.— Schriftleitung, Druck u. Verlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle Rathausſtr. Viernheimer Tageblatt 8 . 855 el 82 L.. Vienstag, den 11. Januar 1927 1 44. Jahrgang eee eee 4 Uhr vom Trauerhauſe, Wein⸗ heimerſtr. 20¼0, aus ſtatt, Bauern⸗Verein. Morgen Dienstag, von 9 Uhr vormittags ab wird am Staatsbahnhof Kali (Gehalt 41,7¾ ausgeladen. 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L Wie aus Peking gemeldet wird, iſt dort ein Re⸗ ierungswechſel geplant, bei dem Liangſchei, genannt„Der Buddha der Neichtümer“, Miniſterpräfident werden ſoll. Die Arbeitsloſenverſicherung. Die Reichsregierung hat den vom Reichsarbeits⸗ miniſterium ausgearbeiteten Entwurf eines Geſetzes über die Arbeitsloſenpverſicherung gebilligt und dem Der Reichstag dürfte bereits in Reichstag zugeleitet. nächſter Zeit mit der Beratung der Vorlage beginnen, 8 7 Mir in n 8 ö da das Geſetz ſchon am 1. April in Kraft treten ſoll. für die Zeiten, in denen der Arbeitsmarkt eine lang anhaltende, große Arbeitsloſigkeit zeigt, eine beſondere g 1 i 1 Kriſenu erſtütz 8 währen. beitsloſigkeit dienen, die bereits vorhandene been⸗ ie un e nen en eee den und die zum Feiern Verurteilten durch fortlau⸗ Mit der Arbeitsloſenverſicherung wird ein dreifacher Zweck verfolgt. Sie ſoll der Verhütung der Ar⸗ fende Unterſtützungen vor Not und Elend be⸗ wahren. Von der jetzigen Regelung unterſcheidet ſich die Neuregelung vor allem dadurch, daß an die Stelle der Unterſtützung eine Verſicherungsleiſtung tritt. Die Vorlage der Reichsregierung geht davon aus, daß die Arbeilsloſigkeit ein dem modernen Produk⸗ ionsprozeß innewohnendes Riſiko darſtellt, deſſen ſee⸗ liſche und materielle Gefahren für die davon Betroffe⸗ ten durch ſozialpolitiſche Beſtimmungen bekämpft wer⸗ den müſſen. Die bisherige Sozialgeſetzgebung ſollte die 1 vor Er⸗ chütterungen durch Krankheit, Alter⸗ und Er⸗ wirtſchaftliche Exiſtenz der Arbeitnehmer verbsunfähigkeit ſchützen. Jetzt will man einen Schritt weitergehen und die Arbeitnehmer auch vor der Gefährdung ihrer Exiſtenz durch unverſchuldete . l Wie wichtig eine wir k⸗ iche Löſung des Problems der Arbeitsloſigkeit iſt, geht daraus hervor, daß die Arbeitsloſigkeit nicht nur n Deutſchland, ſondern in ganz Europa noch immer einen recht bedrohlichen Umfang aufweiſt. Eine Beſſe⸗ rung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe iſt nicht zu ver den Arbeitsmarkt waren aber nicht ſo bedeutend, wie allgemein erhofft Europa iſt verarmt, der Krieg und die Arbeitsloſigkeit bewahren. die Rückwirkungen auf Nachkriegszeit haben einen großen Rückgang des Um— atzes gebracht und im Zuſammenhang damit eine Ver⸗ ingerung der Einnahmen und eine Schmälerung der 1. Hinzukommt, daß die notwendige Ratio naliſierung viele Arbeitskräfte überflüſſig gemacht und ſie zum Feiern verurteilt hat. raft natürlich eine weitere Verringerung erfahren. Kaufkraft. Fine baldige Beſſerung iſt kaum zu erwarten, wenn auch weitere Verſchlechterungen— von vorübergehen⸗ den Rückſchlägen abgeſehen— nicht mehr zu befürchten ſind. Unter dieſen Umſtänden iſt es notwendig, daß die [Gefahren, die eine längere, erhebliche Arbeitsloſigkeit für den Einzelnen und für die Geſamtheit mit ſich bringt, auf ein Mindeſtmaß herabgeſchraubt werden. „Aus dieſen Gedankengangen heraus iſt die Ar⸗ beitsloſen⸗Verſicherungsvorlage der Reichsregierung Die Arbeitsloſenverſicherung erſtreckt ſich ordnung oder nach dem Reichsknappſchaftsgeſetz kran⸗ kenverſicherungspflichtig ſind; das gleiche gilt für diejenigen, die auf Grund des Angeſtellten⸗ verſicherungsgeſetzes einer Krankenkaſſe angehören müſſen. Damit iſt der größte Teil der Arbeitnehmer, ſoweit der monatl. Verdienſt 225 Mark nicht überſteigt, der Arbeitsloſenverſicherung unterworfen. Aus nah⸗ men treten in der Land⸗ und Forſtwirtſchaft, zum Teil auch in der Binnen⸗ und Küſtenfiſcherei ein. Anſpruch auf Arbeitsloſenunterſtüt⸗ zung hat, wer arbeitsfähig, arbeitswillig, aber un⸗ freiwillig arbeitslos iſt, die Anwartſchaft erfüllt hat und den Anſpruch auf Arbeitsloſenunterſtützung noch, nicht erſchöpft hat. 1 Die Leiſtungen der Verſicherung beſtehen aus auptunterſtützungen und aus Familienzuſchlägen, in 5 öhe von 5 Prozent. Die Leiſtungen ſind nicht für alle Ferſtcherten gleich, ſie richten ſich vielmehr nach Lohn⸗ laſſen, für die der Arbeitsverdienſt maßgeblich iſt. Insgeſamt werden 7 Lohnklaſſen eingerichtet. Die ge⸗ währte Hauptunterſtützu 15 beträgt in den Klaſſen Lund II 45 v. H., eines für dieſe Klaſſen an⸗ genommenen Einheitslohnes(12 und 15 Mark), in den 1 725 1 115 1 70 4 1 Dadurch hat die Kauf⸗ treten des Pfarrhauſes. Genuß. der Verſicherungsleiſtungen iſt ein Antrag auf Unterſtützung notwendig, der perſönlich bei einem öffentlichen Arbeitsnachweis geſtellt werden muß. 3 ſtet werden. teres für den Krankheitsfall als verſichert. tel der Verſicherung müſſen von Arbeitnehmern und Arbeitgebern ſelbſt aufgebracht werden. Die Einnah⸗ men aus der Verſicherung laufen über die Kranken⸗ weiſe. einheitlichen Stelle, die mit der Sorge für ein ausrei— ſtimmungsgemäße Verwendung der Mittel verbindet. ger in den Landarbeitsloſenkaſſen. Der vorläufige Reichswirtſchaftsrat, der ſich bereits gutachtlich zu der Vorlage geäußert hatte, hatte vorge— ſchlagen, daß ſich das Reich wegen der abnormalen Arbeitsloſigkeit der letzten Jahre zu einem Drittel an dem Aufwand der Verſicherung beteilige. Die Reichs⸗ regierung hat das abgelehnt, ſich jedoch bereit erklärt, Der Ent⸗ wurf des Reichsarbeitsminiſteriums unterſcheidet des⸗ halb zwiſchen Arbeitsloſenunterſtützung und Kriſen⸗— unterſtützung. Das Riſiko der Kriſenunterſtützung nimmt der Entwurf ganz auf öffentliche Mittel, zu drei Vierteln auf das Reich, zu einem Viertel auf die Gemeinden. Da die Arbeitsloſenverſicherung auch zur Verhü— tung der Arbeitsloſiakeit beitragen ſoll, iſt noch be⸗ ſtimmt worden, daß die Mittel der Arbeitsloſenver— ſicherung in den Dienſt der Organiſation der Arbeits— vermittlung geſtellt werden ſollen. Den gleichen Zweck verfolgt die Beſtimmung, die Reich und Länder er— mächtigt, Darlehen für Maßnahmen zu gewähren, die; die Arbeitsloſigkeit verringern und Menſchen Brot und Verdienſt geben. ————- ßJᷓ— Gewaltherrſchaft in Memel. Verhaftung eines Pfarrers bei einer Beerdigung. Die von der litauiſchen Regierung vorgenommene Ausſetzung der Ausweiſungsbefehle gegen die Memel⸗ länder erweckte in Deutſchland die Hoffnung, daß Li⸗ trägt die 0 8 tauen die im Memelgebiet ausgeübte Bedrückungspoli⸗ tit einſtellen würde. Dieſe Hoffnung hat ſich leider nicht erfüllt. Der unter Mißachtung der Rechte des Memelländer Landtags erfolgten Ernennung melgebiet iſt jetzt eine zweite Gewalttat gefolgt. Vor etwa vier Wochen wählte die evangeliſche Kirchengemeinde in Grottingen in Litauen Pfarrer Weihrauch zum Seelforger. Als Weihrauck ſich nach Grottingen begab, um ſein neues Amt anzu⸗ treten, hinderte ihn die litauiſche Polizei an dem Be— Darauf begab ſich eine Ab—⸗ ordnung der Gemeinde zum litauiſchen Innenminiſter, Weihrauch wurde geſtattet, ſich in Grottingen aufzu⸗ halten, um die Entſcheidung des Konſiſtoriums abzu— warten. Dann erfolgte der Umſturz in Litauen, ſeit⸗ dem war über die Weiterentwicklung des Grottinger Streitfalles nichts mehr zu erfahren. Wie jetzt be⸗ kannt wird, iſt Pfarrer Weihrauch bei einer Beerdi⸗ gung in Polangen plötzlich verhaftet und in einem Auto fortgeführt worden. Wie gemeldet wird, ſoll Weih⸗ rauch nach einem für die Kommuniſten eingerichteten Sammellager in Litauen gebracht werden. Dieſe Maßnahme der litauiſchen Militärbehörde ſteht in ſchärfſtem Gegenſatz zu der Erklärung des litauiſchen Miniſterpräſidenten Woldemaras, den noch vor einigen Tagen auf Proteſte hin erklärte, daf die Schikanen der litauiſchen Polizei gegen Weihrauch eingeſtellt werden ſollten. * „Das Elſaß von heute.“ Kundgebung der Deutſchen in Pommerellen. i In Dirſchau fand eine von Vertretern der ſtädti⸗ ſchen Wirtſchaftsgruppen der früheren Provinz Weſt⸗ »reußen beſuchte Tagung ſtatt, in der die Kommu⸗ galverwaltungen gegen den polniſchen Verwaltungs⸗ dilettantismus proteſtierten. Pommerellen wurde als das„Elſaß von heute“ bezeichnet. Es wurde be⸗ ſchloſſen, die deutſchen Wirtſchaftsgruppen zu einer :inheitlichen Organiſation zuſammenzufaſſen. Der Anfang ſoll damit gemacht werden, daß zuſammen⸗ aſſende lokale Wirtſchaftsausſchüſſe errichtet werden, die die Grundlage für den allgemeinen Verband bil⸗ den ſollen. f 6 f Klaſſen, III Vu.» 40 v. H. des angenommenen Einheits⸗ 18 5 654 8 eln 49 fn 5 420 55 19 08 VII 35 v. H. des Einheitslohnes(39 und 42 Mark). Zunr Wiſſenſchaft und Kunſt hat den Komponiſten Dr. Hans Pfitz⸗ ner zum Mitglied des Ordens in der Abteilung für Kunſt ernannt. Beiträge zur Krankenkaſſe brauchen während des Ane en eich 5 5 Bezugs der Verſicherungsunterſtützung nicht gelei- regierung und der preußiſchen Regierung wurde in Berlin Der Arbeitsloſe gilt nämlich ohne wei⸗ Die Mit⸗ Der Entwurf ſchafft deshalb eigene Verſicherungsträ—⸗ des Vertreters habe. eines neuen Präſidenten des Landesdirektoriums für das Me⸗ den ſonſt der Uebelſtand einträte, daß neben dem italieniſchen Gemeindeſekretär müßte, der ſich mit der Bevölkerung verſtändigen könnte.— Politiſche Rundſchau. — Berlin, den 10. Januar 1927. — Das Kapitel des bayeriſchen Maximilianordens für — Unter Anweſenheit zahlreicher Vertreter der Reichs⸗ ein Muſeum für Krüppelfürſorge eröffnet. 5 *. 5 g* Beleidigung des ce* :: Wegen Neichsinnenminiſters Dr. Külz hatte ſich der frühere Dresdener Stadtver⸗ ordnete 8 1 8 5 5 1 7 5 Reichsinnenminiſter beſchuldigt, ſi ls Bü i 5 die Aussaat 107 Arbeits 1 2 0 ö liſter beſchuldigt, ſich als rgermeiſter 7 i ae edi dich he J dern nach eiter 225 die ran 175 Plot einer Auslandsanleihe 5 e 5 7 5„ für die Stadt der Proviſionsjägerei ſchuldig gemacht chendes Aufkommen die Verantwortung für eine be⸗ zu haben. Bonk zu verantworten. Bonk hatte den Das Gericht verurteilte den Angeklagten unter Verſagung mildernder Umſtände zu drei Mo⸗ naten Gefängnis. Das :: Reichswehrſoldaten als Landesverräter. Reichsgericht in Leipzig eröffnete einen Prozeß gegen den Natsboten ſoldaten Zapp und die früheren Reichswehr⸗ Beiſiegel und Jakob aus Biebrich am Rhein. Die Angeklagten haben ſich wegen verſuchter Spionage und Verrats militäriſcher Geheimniſſe zu verantworten. Es wird ihnen zur Laſt gelegt, in den Jahren 1924 und 1925 in Wiesbaden und Biebrich wichtige, im Intereſſe der Landesverteidigung geheim⸗ zuhaltende Nachrichten dem franzöſiſchen Nachrichten⸗ dienſt übermittelt zu haben. Außerdem ſoll Zapp lange Zeit mit einem franzöſiſchen Spionageagenten in Verbindung geſtanden und ihm gegen Entgelt Nach⸗ richten über militäriſche Dinge unterbreitet haben. Zapp hat für ſeine Arbeiten 300 bis 400 Mark er⸗ halten. Zu dem Prozeß iſt eine große Anzahl vom Zeugen geladen. — Nundſchau im Auslande. E Die italieniſche Regierung plant eine neuerliche Er⸗ höhung der Zollſätze, die mit den wachſenden Tendenzen zur Schutzpolitik in allen Staaten begründet wird. f * Die ruſſiſche Regierung beſtreitet die von verſchiede⸗ nen Zeitungen gebrachten Nachrichten, nach denen die eng⸗ liſche Regierung eine Reihe von Kandidaturen für den Poſten der Sowjetunion in London zurückgewieſen N* Das amerikaniſche Repräſentantenhaus hat die Ab⸗ änderungsanträge zur Marinevorlage, in denen der Bau dreier neuer Kreuzer gefordert wurde, abgelehnt. * Frankreichs Schuldenlaſt. Nach einem Bericht eines franzöſiſchen Senators be⸗ t die Geſamtſchuld Frankreichs rund 470 Milliarden Papierfranken, das ſind rund 34 Milliarden Goldfranken! Die auswärtige Schuld beläuft ſich auf rund 37 Mil— liarden Goldfranken. Teutſche Sprache in Südtirol. * Italieniſche Zeitungen bringen eine beachtenswerte Zuſchrift aus dem deutſchen Südtirol, in der der Wunſch ausgeſprochen f wird, daß auch der Gemeindeſekretär der neuen Provinz die deutſche Sprache verſtehen ſollte, weil ein anderer Sekretär ernannt werden Ein draſtiſcher Beweis für den deutſchen Chara! der neuen Provinz Bozen! Tie italieniſche Auswanderung. a * Nach einer Veröffentlichung amtlicher Stellen ſindſ im letzten Jahre 279357 Perſonen aus Italien ausge⸗ wandert. Davon wanderte der größte Teil, nämlich 60 000, nach Argentinien aus. Admiral Latimer, der Oberkommandierende der nach Nicaragua entſandten amerikaniſchen Streitkräfte, dem die Waſhingtoner Re⸗ gierung jetzt Generalvollmacht gegeben hat. — e 1— „„— 0 Ein ganz Gemütlicher. Vor wenigen Tagen erhielt in Erling(Bayern) ein Gaſtwirt eine Gitarre zugeſandt, die ihm vor ſechs Jahren entwendet wor⸗ den war. In einem Schreiben erklärte der Dieb, er habe für das Inſtrument nun leider keine Verwendung mehr, da er ſich zur Auswanderung entſchloſſen habe. Er alle Fälle aber ſehe er ſich verpflichtet, ſich für die vielen frohen Stunden, die ihm die Gitarre geſchaffen Habe, freundlichſt zu bedanken. Kleine Nachrichten. * Durch ausſtrömendes Leuchtgas verunglückte in der Kuglerſtraße zu Berlin ein Seifenhändler tödlich. Die beiden 18 jährigen Arbeitsburſchen, die ſeinerzeit den Magdeburger Aktendiebſtahl verübten, ſind jetzt feſtge⸗ mommen worden. 5 * Wildſchweine haben in der Umgebung von Bräſen (Anhalt) in den Feldmarken erheblichen Schaden angerichtet. Die Winterſaat iſt gänzlich vernichtet. In Roßlau ſtürzte eine 62 jährige Witwe infolge Glatteiſes zu Boden, erlitt einen Schädelbruch und ſtarb. In Würzburg wurde der 22 jährige Arbeiter Mages aus Frankfurt(Main) verhaftet, der vor einigen Tagen ſeinen Stiefvater mit der Axt erſchlug. * München hat neuerdings den märchenhaften Zu⸗ ſtand der Vorkriegszeit zu verzeichnen, daß 408 Wohnun⸗ gen leerſtehen. * Einer Feuersbrunſt ſind in Twer(Rußland) neun Häuſer und eine Fabrik anheimgefallen. Der Schaden be— trägt zwei Millionen Rubel. Auch Menſchen ſollen um- gekommen ſein. * Furchtbare Wirbelſtürme werden aus Kamtſchatka gemeldet. Eine in See befindliche Flottille von 50 Fiſcher⸗ booten und ein Küſtenſchiff mit 70 Arbeitern an Bord werden vermißt. Gerichtsſaal. Nachſpiel zu einem Zechenunglück. Wie man aus Oberhauſen meldet, ſtanden jetzt wegen des dor⸗ tigen Grubenunglücks am 25. März vorigen Jahres, bei dem dreizehn Bergleute getötet und eine große Anzahl ſchwer verletzt wurden, die Fördermaſchiniſten Schmitz und Sicking vor Gericht. Sie waren der fahr⸗ läſſigen Tötung und Körperverletzung ſowie des Ver⸗ ſtoßes gegen bergpolizeiliche Vorſchriften angeklagt. Der Staatsanwalt beantragte ſechs Jahre und einen Monat Gefängnis. Nach ſiebenſtündiger Verhandlung erkannte das Gericht wegen des erſten Anklagepunktes auf Frei⸗ ſpruch, während bezüglich des zweiten Verhandlungs⸗ punktes eine Geldſtrafe von je dreißig Mark feſtge⸗ ſetzt wurde. 0* de Geſpräche über den Ozean. Die drahtloſe Fernſprechverbindung Lon⸗ don— New York eröffnet.— Sehr gute Ver⸗ ſtändigung.— Hundert Mark für die Mi⸗ nute. Zwiſchen London und New Nork iſt jetzt die drahtloſe Telephon verbindung— bei einer Taxe von 100 Mark für die Minute— eröffnet worden. ein Er⸗ eignis, das ſeiner Bedeutung nach der Eröffuung des erſten amerikaniſchen Kabels gleichkommt. Es ſprachen Vertreter der City mit Vertretern der Wallſtreet. Der Bürgermeiſter von New Pork ſprach dem Bürgermeiſter von London die herzlichſten Glück⸗ wünſche zu der Errungenſchaft aus. Das Ereignis wurde als ein Meilenſtein auf dem Wege des Fortſchritts gefeiert, als ein Erfolg, der eine neue Epoche zwiſchen beiden Ländern ein⸗ leite. Alsdann wurde eine große Reihe beſtellter Fern⸗ verbindungen ausgeführt. Dabei handelte es ſich na⸗ mentlich um Geſpräche zwiſchen Zeitungen und ihren Korreſpondenten. Der Betrieb funktionierte beim erſten Mal recht gut und die Verſtändigung war ſehr deu⸗ lich und klar.. Drahtloſe Betriebsverſuche Berlin—Wien. Die deutſche Telefunken-Geſellſchaft, die in Oeſter⸗ reich durch Siemens u. Halske A.⸗G. Wien vertreten iſt, hat im April vorigen Jahres erfolgreiche Verſuche von Berlin nach Wien zur ſchnellen Uebermittlung von Nachrichten jeder Art und Bildern nach dem Syſtem Telefunken Karolus-Siemens(Karolographie) Inzwiſchen wurde das Syſtem weiter vervoll-⸗ kommnet. Es haben bereits Verſuche auf ſehr großen Entfernungen, zum Beiſviel nach Pin de Janeiro. ſtatt⸗ Edith Bürkners Liebe. Roman von Fr. Lehne. a Fortſetzung.(Nachdruck verboten.) Martha ſah nach der Uhr. „Schon neun vorbei. Da muß ich bald gehen!“ „Wirſt du abgeholt?“ „Nein, ich fahre mit der Straßenbahn; ich habe dann noch höchſtens fünf Minuten zu gehen. Das Mäd⸗ chen wartet gegen halb elf an der Ecke der Thornſtraße auf mich. Und Thankmar hat dann wohl die Güte, mich nach der elektriſchen Bahn zu begleiten— das heißt, wenn ich ihn von ſeinen Schularbeiten nicht zu⸗ rückhalte.“ Der Jüngling ſprang auf und verneigte ſich. „Wird mir eine Ehre ſein! Ich habe extra fleißig gearbeitet und auf den Nachmittagsbummel verzichtet, um mich heute abend ein Stündchen bei euch ausruhen zu können.“ Während des ganzen Abends hatte Martha ge⸗ hofft, Waldow zu ſehen, weswegen ſie eigentlich nur gekommen war. Und nun ſollte dieſe Hoffnung uner⸗ füllt bleiben— zu ärgerlich! Aber ſie ſollte doch noch Glück haben. Es hatte gerade halb zehn geſchlagen, als es klin⸗ gelte. Das kann niemand anders als Herr Waldow ſein,“ ſagte Frau Bürkner lebhaft.„Vater hat doch ſei⸗ nen Schlüſſel, wer ſollte um dieſe Zeit ſonſt zu uns kommen! Nun wirſt du ihn auch noch kennen lernen, Marthachen!“ Sie war darüber erfreut; denn ſie bemühte ſich, mit ihren Verwandten gut zu ſtehen und ärgerte ſich manchmal über die abfälligen Urteile ihrer Kinder. „Wer weiß, wo ihr Hildebrandts noch mal brau⸗ chen könnt; man muß ſich mit niemandem unnötiger⸗ weiſe verfeinden,“ pflegte ſie zu ſagen, und ſie war im⸗ mer ſehr um die verwöhnte Nichte herum, zum ſtillen Aerger ihrer Kinder. gemacht. gefunden. Alle dieſe Verſuche waren bisher einſeitig. Nunmehr hat man ſich entſchloſſen, die Karolographie im Gegen⸗Verkehr zu erproben. Zu dieſem Zwecke werden in einigen Wochen im Einvernehmen mit der deutſchen und öſter⸗ reichiſchen Poſt⸗ und Telegraphen⸗Verwaltung Betriebs⸗ verſuche zwiſchen Berlin und Wien 17% wer⸗ den. Dabei wird auf deutſcher Seite Telefunken mit der deutſchen Telegraphen⸗Verwaltung zuſammen arbei⸗ ten unter Benutzung des Deutſchlandſenders Königs⸗ wuſterhauſen(Welle 1300) in den betriebsfreien Zei⸗ ten, während öſterreichiſcherſeits die Betziebsverſuche von der Radio⸗Auſtria A.⸗G. im Einvernehmen mit der be Telegraphen⸗Verwaltung ausgeführt werden. Hierbei wird als Sendeſtation in Wien der Groß⸗ ſender Roſenhügel(Welle 517) von der Ravag in den betriebsfreien Zeiten zur Verfügung geſtellt werden. Aus Heſſen. Darmſtadt.(Warnung vor einem Betrüger.) Ein Reiſender, der die Städte Süddeutſchlands unſicher macht, gibt ſich als Vertreter des Verlages H. A. Berg in Gauting vor München aus und ſucht Frauen, Mädchen und beſonders Dienſtmädchen zu der Beſtellung eines Buches „Mädchenglück und Frauenliebe“ zu bewegen, auf das er ſich eine Vorauszahlung von fünf Mark geben läßt und dann auf Nimmerwiederſehen verſchwindet. Der Schwind⸗ ler iſt etwa 30 bis 35 Jahre alt, trägt ſteifen Hut und und ſchwarzen Ueberzieher. a Darmſtadt.(Saatgutmarkt vom 11. bis 14. Januar.) Die heſſiſche Landwirtſchaftskammer veran⸗ ſtaltet gelegentlich der Landwirtſchaftlichen Woche vom 14. bis 14. Januar 1927 im Rummelbräu in Darmſtadt einen Saatgutmarkt. Auf dieſem gelangen Saatgutproben von den in den Saatbauſtellen der Landwirtſchaftskammer an⸗ erkannten Getreide⸗ und Kartoffelſorten zur Ausſtellung: Die Landwirte haben hierbei Gelegenheit, Beſtellungen auf das ausgeſtellte Saatgut aufzugeben. Mit dem Saat⸗ gutmarkt k gleichzeitig eine Ausſtellung bewährter Beiz⸗ mittel für Saatgetreide, ſowie von Beizapparaten für Trocken⸗ und Naßbeize, ſowie die Vorführung von Ge— treideſaatreinigungsanlagen verbunden. Darmſtadt.(Villa Saxe in Darmſtadt ge⸗ räumt.) Die Villa Saxe an der Darmſtädter Straße, die ſeither von franzöſiſchen Kriminalpoliziſten bewohnt war, iſt geräumt worden. Wie wir hören, ſind die Kri⸗ minalpoliziſten nach Mainz zurückgezogen worden. Nichts⸗ deſtoweniger iſt zum Betreten des beſetzten Gebietes ein Perſonalausweis erforderlich. Mainz.(Keine Grippe⸗ Epidemie in Mainz.) Die von einem Mainzer Blatt gebrachte Nach⸗ richte Nachricht von über 7000 Grippefällen in Mainz entſpricht laut einer Mitteilung des ſtädtiſchen Geſund⸗ heitsamtes nicht den Tatſachen. Es iſt lediglich eine Häu⸗ fung von ſogenannten Erkältungskrankheiten zu verzeichnen, keineswegs handelt es ſich um ſchwerere Fälle. Auch das Städtiſche Krankenhaus hat unter ſeinen Patienten keine irgendwie ſchweren Grippekranken. 8 Mainz.(Von der Lokomotive erfaßt.) Von der Lokomotive erfaßt und dabei ſchwer verletzt wurde in Oppenheim beim Paſſieren eines Extra⸗Güterzuges der 40jährige Streckenarbeiter Heinrich Schweitzer aus Dal⸗ heim, wobei er einen Schädelbruch und ſchwere Beinver⸗ letzungen davontrug. Der Mann hatte verſucht, trotz mah⸗ „ leyrt geöneven ir. N I Offenbach a. M.(Flüchtig gegangen.) Det In⸗ haber einer Lederwarenfabrik, Moſes Stolinſty, über deſſen Vermögen von einer Gläubigerfirma bei Gericht Konkursantrag geſtellt wurde, iſt ins Ausland geflüchtet. Stolinſti iſt Pole. Es ſollen 1370 Mark Aktiva 27000 Mark Paſſiva gegenüberſtehen. Kirchhain. Der Mann mit dem Straußen⸗ magen.) In einer hieſigen Wirtſchaft ſchloß ein Frem⸗ der eine Wette ab, wonach er neben einem halben Braun⸗ kohlenbrikett noch eine Anzahl Schuhnägel verzehren könnte. Der Fremde verſchluckte zuerſt eine Anzahl Nägel und würgte dann tatſächlich den halben Kohlenpreßſtein her⸗ unter. Unmittelbar nach dieſer lukulliſch⸗kulinariſchen Lei⸗ 115 verſchwand der Mann und ließ ſich nicht wieder licken. Lauterbach.(Erſtickt.) Vor der Herberge zur Hei⸗ mat wurde ein Handwerksburſche tot aufgefunden. Die Anterſuchung ſtellte feſt, daß der Mann einen Ohnmachts⸗ anfall erlitten, dabei auf das Geſicht ſtürzte und den Er⸗ ſtickungstod erlitt. Es handelt ſich um einen Mann aus dem ehemaligen deutſchen Weſtpreußen. Offenbach.(Unfall.) Ein älterer Mann namens Michel, der für eine hieſige Holzhandlung beim Holzab⸗ jaden auf dem Güterbahnhof beſchäftigt war, fiel von einem Wagen. Hierbei zog er ſich ſchwere Verletzungen am Kopfe zu. Die Rettungswache brachte den Verletzten nach dem Krankenhaus. Gießen.(Unterſchlagung oder Verbre⸗ chen?) Ein 15jähriger Lehrling des Konſumvereins Gie⸗ ßen und umgebung wurde mit rund 3000 Mark zur Bank und zu einigen anderen Kunden geſchickt. Er iſt aber von dieſem Gange nicht wieder zurückgekehrt. Die Polizei wurde von dieſem Vorfall in Kenntnis geſetzt. Ueber den Verbleib des jungen Mannes ſteht noch nichts feſt. Ver⸗ mutlich dürfte hier eine ſtrafbare Handlung vorliegen. — Verteilung von Druckſchriften in der Schule. Der heſſiſche Staatspräſident hat als eLiter des Landesamtes für das Bildungsweſen an ſämtliche Direktionen der höhe⸗ ren Lehranſtalten, die Kreis- und Stadtſchulämter, die Schulvorſtände und das geſamte Lehrerperſonal der Volks⸗ und höheren Schulen des Volksſtaates Heſſen ein Rund⸗ ſchreiben erlaſſen, wonach ohne ſchriftliche Genehmigung des Schulleiters in der Schule(auch nicht in dem von Geiſtlichen uſw. erteilten konfeſſionellen Religionsunter⸗ richte) keinerlei Druckſchriften verteilt werden dürfen. g widerhandlungen werden vo den ſt at chen Schulaufſichta⸗ behörden diſziplinariſch. 3 Neue Plünderungen in China. England räumt weitere Städte.— Auch Amerikaner flüchten. — Schanghai, 10. Jauuar. Trotz der beruhi⸗ genden Erklärungen der Kantonregierung iſt die Be⸗ ſtürzung unter den Fremden nach wie vor groß. In Hankau iſt es zwar zu weiteren Ausſchreitungen nicht gekommen, es trifft aber auch uicht zu, daß die eng⸗ liſchen Truppen nach Hankau zurückgekehrt ſind. Wahr iſt vielmehr, daß Hankau jetzt auch ſchon von den ame⸗ rikaniſchen Staatsangehörigen verlaſſen wird! In Kiukiang, einem wichtigen Eiſenbahnknoten⸗ punkt an der Bahnlinie Hankau— Schanghai, unternahm die VBevölterung einen Sturm auf die britiſche Nieder⸗ nender Zurufe vor dem herankommenden Zuge noch das Gleiſe zu überſchreiten. Das Mainzer Sanitätsauto ver⸗ brachte den Verletzten nach dem Städtiſchen Krankenhaus. An ſeinem Aufkommen wird gezweifelt. 5 Rüſſelsheim.(Betriebsunfall) In der Opel⸗ ſchen Fabrik geriet ein Arbeiter in die Fräsmaſchine, wo⸗ bei er ſich ſchwere Verletzungen an der Hand zuzog. Er würde ins Städtiſche Krankenhaus eingeliefert. Flörsheim.(Aus alter Zeit.) Bei Ausſchachlungs⸗ arbeiten für die Waſſerleitung ſtieß man auf ausgedehnte Mauerreſte römiſcher Bauart und legte dabei Lanzen⸗ ſpitzen, Nägel, Ringe und Hufeiſenreſte frei. Nackenheim.(Auf Sand gelaufen.) In dem in Schifferkreiſen gefürchteten Nackenheimer Loch liefen nach⸗ mittags vier im Anhang eines Gutjahrdampfers befind⸗ liche Kähne auf den Sand, wodurch die Bergfahrt aber⸗ mals unterbrochen war. Dieburg.(Brand.) Durch Ueberhitzung eines Ofens entſtand in dem Warenlager des Schuhmachers Heinrich Ohly ein Brand, der faſt das geſamte Lager vernichtete. Der Schaden iſt ſehr groß. da kaum ein Schuh unver⸗ 2 71 „So ſpät kommt Herr Waldow noch zu euch?“ fragte Martha, ſich gleichgültig ſtellend, obwohl ihr das Herz bei dem Gedanken klopfte, den heimlich ange⸗ ſchwärmten Mann im nächſten Augenblick zu ſehen. Sie lauſchte auf ſeine Stimme; er ſprach auf dem Vorſaal mit Thankmar, der ihm geöffnet hatte. Jetzt ſchien er aber wieder gehen zu wollen, als er horte, daß Beſuch da ſei. Da ſtand Frau Bürkner Tür und rief: „Aber bitte, Herr Waldow, treten Sie doch näher!“ „Ich ſtöre ja— wie ich höre, haben Sie Beſuch.“ „Nur meine Nichte, ſonſt niemand—“ „Ich will Sie nicht vertreiben,“ rief Martha Lu⸗ cian zu, als ſie ihn an der Türſchwelle ſtehen ſah. „Bin ich denn ſo ſchreckenerregend?“ Da trat er ins Zimmer. „Wenn Sie das denken, gnädiges Fräulein, möchte ich Sie doch vom Gegenteil überzeugen.“ Frau Bürkner wollte vorſtellen; doch Martha ſagte: „Das iſt nicht nötig, Tantchen, ich lernte Herrn Waldow ſchon geſtern durch Edith kennen— das heißt, ich weiß nicht, ob er ſich meiner noch erinnert!“ „Aber ich bitte, gnädiges Fräulein, Sie verkennen mich,“ proteſtierte er. Dann reichte er Edith die Hand. „Guten Abend, Fräulein Edith; wie ſchaut's heut' gemütlich bei Ihnen aus!“ „Vielleicht trinken Sie eine Taſſe Tee mit uns, Herr Waldow,“ meinte Frau Bürkner.„Meine ter hat erſt vorhin noch einmal friſchen aufgebrüht.“ „Wenn es nit zu unbeſcheiden iſt? kühle“ draußen wird ſie mir ſicher gut tun!“ Geſchäftig bediente Edith den Geliebten, das duftende Getränk gut ſchmecken ließ. Nun hatte Martha mit einem Male Zeitz; ſie ver⸗ wickelte Lician in ein Geſpräch, ſo daß er ſich ihr wid⸗ men und ſeine anſangs geäußerte Abſicht, gleich wieder zu gehen, aufgeben mußte. „ ſchnell auf, öffnete die der ſich [geräumt wurde. Toch⸗ Nach der„Mai⸗ laſſung(Konzeſſion), die darauf von den Engländern Die engliſchen Bürger wurden von den auf dem Nangtſee ſtationierten Kanonenbooten aufgenommen. Da eine Ausdehnung der Unruhen be⸗ fürchtet wird, trifft die engliſche Behörde alle Vor⸗ bereitungen zur Räumung weiterer Städte. Die Tatſache, daß Hunderte von britiſchen Staats⸗ angehörigen von ihren Heimſtätten vertrieben wur⸗ den, wobei ſie ſo gut wie ihre ganze Habe im Stiche laſſen mußten, bedeutet einen ernſten Schlag gegen das britiſche Anſehen in ganz Aſien. * Wie aus Waſhington gemeldet wird, hat das Ma⸗ rineminiſterium dem Befehlshaber der amerikaniſchen Aſien⸗Flotte, Admiral Williams, den Befehl erteilt, ſofort von Manila nach Schanghai in See zu gehen, um die 1 der chineſiſchen Lage beſſer überwachen zu können. 0 Sie kokettierte ziemlich ungeniert mit ihm und warf ihm die vielſagendſten Blicke zu. Er merkte wohl ihre Abſicht, und ward nicht ver⸗ ſtimmt, ſondern amüſierte ſich darüber. Außerdem ſchmeichelte es auch ſeiner Eitelkeit, die er in reichlichem Maße beſaß. Und Edith wurde immer blaſſer und ſtiller. Um ihren feinen, roten Mund zuckte es. Waldow ſah es wohl und da verglich er im ſtil⸗ len die beiden Kuſinen miteinander. Warm ſtrömte es zu ſeinem Herzen, als er die Geliebte in ihrer blon⸗ den Anmut daſitzen ſah und in ihrer Einfachheit, die doppelt neben der eleganten Martha hervortrat. Was war aber der goldene Hintergrund der an⸗ deren gegen Ediths lebensvolle Schönheit? Daneben verſchwand Martha vollkommen, wenn ſie auch ſonſt nicht häßlich war. Sie hatte eine gut gewachſene, etwas zur Fülle neigende Figur und hübſches, dunkelblondes, ſehr ſorg⸗ fältig friſiertes Haar. Das Geſicht war grob geſchnit⸗ ten, mit breiten Backenknochen und großem Munde. Die Zähne waren ziemlich groß, und gerade die Vor⸗ derzähne wieſen Goldplomben auf, die beim Sprechen und Lachen ziemlich aufdringlich wirkten. 5 „Ich freue mich ſehr auf die Mittwochskonzerte, Herr Waldow,“ ſagte Martha da.„Wann fangen ſie eigentlich wieder an!“ Am erſten Mittwoch nach dem erſten Oktober. alſe in einigen Tagen.“ »Und Sie werden da natürlich auch wieder als So— glänzen?“ „Ich denke.“ Wie ein Kind klatſchte Martha in die Hände. „„O, wie ich mich freue! Ich habe Ihre Kunſt immer ſchon bewundert; Muſik iſt doch etwas Herrli ches, Einziges.“ „Nicht ſo, wie ich es wohl gern ſein möchte.“ „Ah, das liegt wohl in der Familie? Fräulein Edith ſpielt ja auch ſehr ſchön Klavier“; Gortſebung f e ——. —— — .— —— — D —— 8 — — — — 8— —— — 5 5 8 — — schlummert. Wir bitten um ein andächtiges —— —— 3 —— —— Viernheim, Bensheim, Sasbach, —— Beileidsbesuche dankend verbeten. .——. =—— B——— S— 2 .————̃ä—ů——— B—————.— ̃—— ä——— ——2—————— S— liebwerten Verwandten, den hochachtbaren Herrn Se basti Lehrer i. Vater unser für den teuren Verstorbenen. den 10. Januar 1927. Todes- Anzeige. Gott der Herr hat in seiner Vatergüte meinen lieben Mann, Vater, Schwiegervater und Bruder, unseren guten Grossvater und an Fertig heute Monte mitt f 5 Lei 8 mi ag nachmittag von seinem langen, schweren Leiden erlöst, versehen mit den Tröstungen seiner heiligen Kirche, is 5 en Tröstungen seiner heiligen Kirche, ist er sanft ent- Die trauernden Hinterbliebenen. Die Beerdigung findet am Donnerstag 4 Uhr statt. 7. 1 1 10 V V„ 4 2 ——.——ů— Handelsteil. — Berlin, den 8. Januar 1927. kn Deviſſenmarkt war der franzöſiſche Franken Weſentliche der Verſteigerungsbedingungen war, daß die bee 1725 ſpaniſche Valuta bröckelte etwas ab. an, um Effektenmarkt überwiegen ächere Ten⸗ e Umſatztätigkeit blieb gering. e Am Produktenmarkt waren v sland i 0 om Ausland Preis e pen Drocedend doch blieb das Algebot 1155 gute di otgetreide klein, da die Provinz höhere Preiſe bewilligt und die hieſigen Ei af hin Vor. ſicht bei der Abgabe von Aged Eigner darauf hin Vor⸗ nehmen das Vorhandene 1 0 oten zeigten. Die Mühlen nehn 6 glatt auf, denn ſie verfüge g über genügende Vorräte“ Währe! i tene nach een n bene ährend die Nachfrage nach zeizenmehl g eutend war, fand R U ver⸗ hältnismäßig leichter Abnehn 6 ehe it Hutter ültn ichte ehmer. Im Verkehr mit Futter⸗ a ders in Hilfsfutterſtoffen waren keine Pei inderunger 3 zeichnen und die Umſätze unbedeutend. Braugerſte fand in kleinen! 5 Kachläffiat nen Mengen Aufnahme. Oelſaaten blieben ver⸗ Lokales. Gedenktafel für den 11. Januar. 15 1941 Roß entdeckt feſtes Land am Südpol— 1847 „Die Schriftſtellerin Karoline von Wolzogen in Jena 80 1763)— 1859* Der engliſche Staatsmann N. George Lurzon in Kedleſton( 1925)— 1904 Ausbruch des Herero Aufſtandes— 1923 Beſetzung des Ruhrgebietes durch Frankreich und Belgien. 5550 nne: Aufgang 8,2, Untergang 4,14. Mond: Aufgang 12,7 N., Untergang 12,44 V. 1. Der wachſende Tag. N Noch ſind die dunklen Wochen, die uns faſt an⸗ muteten wie eine große Abſage an das Licht, nicht vor⸗ über, aber wir merken jetzt von Tag zu Tag mehr, daß es wieder aufwärts geht. Zwar war ſchon die kerzenfreudige Weihnacht ein Gruß an das neue, junge Licht, aber es währt g doch immer noch etwa bis in die Woche nach dem Drei⸗ klönigstag, bis man die allmähliche Zunahme der Tages⸗ helle deutlicher wahrnimmt. Nunmehr aber geht es 1 Wee. a ehe einen kräftigen Schritt vorwärts und an MM˖ariä Lichtmeß(2. Februar) werden wir einer alten Wetterregel gemäß bereits ſo weit ſein, daß wir ſchon bei Tage Abendbrot eſſen können. Die Sonne nähert ſich uns wieder merklich und wenn ihre Stunde gekommen ſein wird, dann wird ſie uns mit ihrem freundlichen Leuchten wieder die Seele frei machen von aller Winternot und allem Ungemach dieſer trüben, unfreundlichen Zeit. 1 die wir mit ſchwerem Leid, gleichſam unter erdgeboge⸗ 15 nen Tannenwipfeln, durch ödes Grau und ſchreckhaftes Dunkel dahinſchritten, von neuem die Freude ſchicken Fund alle Müden und Einſamgewordenen erquicken mit neuer, fröhlicher Hoffnung. Sie wird uns, 9 Wir haben ja alle ſo unendliche Sehnſucht nach ieſem Sonnenglanz, nach dieſem ſtarken, lichten Tag, nach dieſer neuen Frühlingszeit, die uns fetzt ſchon wie ein liebes, ſeliges Gedicht in der Seele ſingt. Sie wird kommen, weil ſie kommen muß nach dem ewig⸗ gleichen, unabänderlichen Geſetze der Natur. Aber 1435 müſſen uns gedulden. Wir dürfen nicht müde und nicht Steh ct ech Sie naus on regt ſich mächtig der funge Tag! Er will auch dir Zuverſicht ſein. Zuberficht! 4 1 0 Glaube ihm und glaube dir, dann wird auch die letzte kurze Spanne durch das Dunkel überſtanden werden. * Holzverſteigerung. Zu der am geſtrigen Montag nachmittag um ½5 Uhr angeſetzten Holzverſteigerung hatten ſich ca. 60 Bleter bezw. Intereſſenten eingefunden. Das Zahlung des Holzes durch Stellung eines Bürgen bis Martini zinslos geſtundet werden kann. Die Abfuhr des Holzes hat binnen 10 Tagen und zwar in der Zeit von 8 Uhr vormittags bis 5 Uhr nachmittags ab 11. Januar zu erfolgen. von 22 50 Mk. bis 24.— Mk., für Z m 34.— bis 35 50 Mk., für 4 m 44.— bis 47— Mk. und für 5 m 56.— bis 58.— Mk geboten. Für Kiefern ⸗ Knüppel wurden für 2 m 21.— bis 22,50 Mk., für 3 m 30— bis 33 50 Mk., für 4 m 40 50 bis 44.50 Mk. und für 5 m 56— Mk. geboten. Für Wellen wurden pro 50 Stück eln Erlös von 2.50 bis 450 Ml. erzielt. Für 1,9 m Pappel⸗Scheitholz wurden 8.— Mk. geboten. Die Verſtei⸗ gerung wurde genehmigt. Sterbefälle. Am geſtrigen Tage hatte unſere Ge⸗ meinde wieder den Tod von zwel Männern zu beklagen. In der Frühe verſtarb Herr Philipp Helfrich 1. Bis in die letzten Wochen hinein war H. noch ein rüſtiger Greis von 74 Jahren. Eine heimtückiſche Darmkrankheit warf Herrn Helfrich aufs Krankenbett, die ſelnen ſchnellen Tod her⸗ belführte. Herr Helfrich war immer ein eifriges Mitglied des Rameradſchaftlichen Wohlfahrtsbundes und ein ge⸗ achteter Bürger unſerer Gemeinde. Die Beerdigung findet morgen Mittwoch nachmittag 4 Uhr von Weinheimeiſtr. 20/ aus ſtatt..— Am Nachmittag wurde der Lehrer i. R., Herr Fertig, von ſeinem langen Lelden erlöſt. Herr Lehrer Fertig, ein geborener Bensheimer, war ein Menſchenalter an der hleſtgen Volksſchule tätig. In dieſer Elgenſchaft hat er auf dem Gebiete der Volkserziehung und Volksbildung für unſere Gemeinde ſowohl als auch für den Staat Hervor⸗ ragendes gelelſtet. Seine Zutuheſetzung bedeutete für unſere Volksſchule einen Verluſt. Herr Lehrer Fertig hatte auch unſerer katholiſchen Gemeinde einen guten Dtenſt geleiſtet. Er verſah lange Jahre den Organiſtendienſt. Sein reiches Wiſſen und Können zeitigte auch in der Geſangeskunßt dle beſten Erfolge. Im Cäctlien⸗Verein führte er mit Geſchlck den Dirigentenſtab. In Bienenzüchterkrelfen war ſeln Rat immer gern gehört. Anderen Vereinen hatte er ſetne Gunſt eben⸗ falls zugewendet. So iſt mit Herrn Lehrer Fertig eln Mann von uns geſchieden, der dem allgemelnen Wohl den größten Tell ſeines Lebens gewidmet hat. Darum wollen wir ſtets in Ehren deſſen gedenken. Die Beerdigung findet am Donnerstag nachmittag um 4 Uhr ſtatt. » Liederkranz. Die für morgen Mittwoch ange⸗ ſagte Singſtunde findet berelts heute Dleustag ſtatt. (Siehe Inſerat) „» Das Konzert des Geſangvereins„Flora“ am vorgangenen Sonntag im dichtbeſetzten Eagelſaale nahm einen ſehr ſchönen Verlauf. Mit elnem ſchneldigen Marſch der Maſikkapelle Hanf Blank wurde die Veranſtaltung er⸗ öffnet. und nachdem der Vorſitzende des Vereins, Herr Böhm die zahlreich erſchlenenen Mitglieder und Gäſte begrüßt hatte, rauſchte der Chor„Weihe des Geſanges“ von Mozart unter der bewährten Leitung des Dirigenten, Herrn M. Winder, Mannheim durch den Saal. Eine beſondere Freude be⸗ teitete uns ale dann die jagendliche Sängerin, Frl. Winken⸗ Für Kiefern ⸗ Scheitholz wurde ſür 2m merkſame Publikum mit anhaltendem Applaus aufnahm. Der von der kleinen Sängerſchar ſehr wirkungsvoll zum Vortrag gebrachte Abt'ſche Chor„Am Traunſee“ lleß ſofort erkennen, daß der Verein unter vorzüglicher Leitung eine gute Schulung genoß. Eine ſchöne Leiſtung vollbrachte Herr Illert, der mit reiner Stimme die Speler'ſche Babade „Die drei Liebchen“ wunderbar ſang und auch mit dem Liedchen„Es waren melne fchönſten Tage“ großen Beifall erntete. Die darauf von dem Chor ſehr geſchmackvoll vor⸗ getragenen Volkslieder„Brahms Wiegenlied“ und„Die drei Röſelein“ von Sllcher hinterließen, wie auch die übrigen noch zum Vortrag gebrachten Chöre einen guten Eindruck. Einen ſchönen Erfolg konnte auch Herr Hoock mit ſeinem Tenorſolo„Vom Rhein der Wein“ buchen.— Die thea⸗ traliſchen Darbietungen können ebenfalls durchweg als ge⸗ lungen bezeichnet werden.„Hans und Grete“ wurde von den Mitwirkenden ſchön wieder gegeben und wahre Lachſalven rief die„Ländliche Brautwerbung“ und„Das fidele Ge⸗ fängnis“ hervor, wobei die Mitwirkenden eine gute Komik an den Tag legten. Der zum Schluß aufgeführte Schwank „Memento Mori“ ließ die Lachmuskeln nicht zur Ruhe kommen. Auch hier ernteten ſämtliche Mitwirkende, die ſich in ihre Rollen gut fanden, ſtürmiſchen Beifall. Wir wollen auch nicht verſäumen, allen Mitwirkenden unſeren herzlichſten Dank für ihre Mühe und Arbeit zu ſagen. Auch der Muſik, die uns mit ſchönen Konzertſtücken über die Pauſen hinweghalf, ſei hier lobend gedacht. Der größte Dank ge⸗ bührt jedoch dem unermüdlichen Leiter des Ganzen Herrn Winder auf deſſen Konto das gute Gelingen der ſchönen Beranſtaltung zu ſetzen iſt. In feucht fröhlicher Stimmung verbrachte man den Reſt des Abends beim Tanz und der Hahn krähte ſchon zum dritten Male, als dle letzten ihren Penaten zuwanderten.— * Viel hilft nicht immer viel, daß weiß die er⸗ fahrene Hausfrau. Maggi's Würze ſetzt ſie deshalb den Speiſen beim Abſchmecken nur tropfenweiſe zu und erzielt dann— zugleich ſpaiſam wirtſchaftend— eine geradezu überraſchende Geſchmacksverfeinerung. Ein„Zuviel“ würde naturgemäß den Geſchmack beeinträchtigen. Jedenfalls darf die Würze ſelbſt aus den Speiſen nicht vorſchmecken. Ge⸗ rade in der hohen Würzekraft llegt ein Vorzug von Maggi's Würze. Weinheimer Schweinemarkt vom 8. Januar. Zugeführt 338 Srück; verkauft 324, Milchſchweine wurden verkauft das Stück von 15 bis 27 Mk. Läuſer das Stüch von 30 bis 45 Mark. Anmtlicher Teil. Bekanntmachung. Betr.: Reinigung der Schornſteine. Das Reinigen der Schornſteine in unſerer Gemeinde beginnt am Mittwoch, den 12. ds. Mts. Viernheim, den 10. Januar 1927. Heſſiſche Bürgermeiſterei Viernheim Lamberth. bach mit dem Vortrag zweier ſchöner Lieder, die das auf⸗ Nac Würze 3 Man verlange ausdrücklich Macgis Würze in großen Originalflaschen zu NM 6.50 besonders vorteilhaft. Man füllt daraus das Hleine Maggi-Fläschchen selhst nach und hat aufer Geldersparnis noch die Garantie der Echtheit. —— feltung auf unversehrien Plombenverschluf. 7