Freiwillige Feuerwehr Viernheim. Wir erfüllen hlermit die traurige Pflicht, die Kame⸗ raden von dem Ableben unſeres lang⸗ jährigen Mitgliedes Herrn Sebaſtian Fertig (Lehrer) in Kenntnis zu ſetzen. Die Beerdigung findet Donnerstag nachmittag um 4 Uhr ſtatt. Vollzäh⸗ lige Beteiligung bei dem letzten Ehren⸗ gelette wird erwartet. Mufik und Mannſchaft verſammeln ſich um ½4 Uhr im Gaſthaus zur Burg Windeck. Das Kommando. C Männergeſangverein Viernheim Der Verein beteiligt ſich am Donnerstag nachmittag 4 Uhr vollzählig an der Beerdigung unſeres hoch⸗ geſchätzten Mitgliedes Herrn Lehrer Fertig. Heute Mittwoch abend ½9 Uhr Singſtunde. Der Dirigent erwartet pünktliches und vollzähliges Erſcheinen. Der Vorſtand. Reichsbanner Schwarz⸗Not⸗Gold. Heute Mittwoch Abend im Gaſthaus zum roten Kreuz Mitglieder⸗Verſammlung. Wegen Wichtigkeit der Tagesordnung Zwei wichtige Organiſationsfragen und Winterfeſt der Weinheimer Ortsgruppe— wird vollzähliges Er⸗ ſcheinen erwartet. Der Vorſtand. Turnerbund Viernheim. Turuſtunden , der Geräte- und Volksturner nehmen am Donnerstag, den 13. Januar, punkt 8 Uhr, ihren Anfang. Vollzähliges und pünkt⸗ A lches Erſcheinen der Aktivität wird beſtimmt erwartet. Die Der Turuwarte. Sportwart. S e e 3—6 Röhrenempfänger( mit Widerſtandsverſtärker Lautſprecher Kopfhörer Annodenbatterien Akkumulatoren Verſtärkerröhren Antennenmaterlal unb ſonſtige Zubehörteile Für den hieſigen Empfang empfehle ich meine 8 3 Röhren⸗Geräte mit erſtklaſſiger Schaltung(e D und Ausrüſtung nach Telefunken⸗Patenten, 8 Wellenbereich 180—3500 Meter. Keine aus- wechſelbaren Spulen, keine Verzerrung der 8 Uebertragung, erſtaunliche Reinheit und Fälle(e ) der Töne, kein Gramophonton ſelbſt bei nicht 8 ganz hochwertigen Lautſprechern. Kanuarienſingfutter, Aufzucht⸗ ieb Wei tter, zwie 10 N F er Ihe demerage gut erhalten, hervor⸗ ragend im Ton, preis⸗ wert abzugeben Wilko Meyer Klavlerbauer, D 2, 10 Mannheim, Stimmungen und Repa⸗ raturen. Tel, 31495. 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Borverkauf: Lokal„Prinz Friedrich“, Frlſeur Taun, Stein SGaſthöfe Kalſerhof, Deut ſcher Kalſer. alter er „Th peretten⸗Abend kobald, det Weiberſeind“ Operettenſchwank in 3 Akten von J. Dietrlch. Kaſſeneröffnung 7 Uhr. Eintritt für Nichtmitglieder 1 Mark einſchl. Theaterzettel. Paſſive und Ehrenmitglieder, beſuchten, haben freien Eintritt; 4 50 Pfennig pro Perſon. Kein Wirtſchaftsbetrieb. Anfang 8 Uhr. — die den Operettenabend noch nicht Nummerierte Plätze! — Zu techt zahlreichem Beſuche ladet freunblichſt ein —— j.—— NB. Karten im 8 Schweikart und Franz den Säugern. Der Vorſtand. auf: be en Herren Buchbindern g. 150 ban l Bernet und bet * 5 8 8 5 N die ihn ſchon beſuchten, zahlen 5 NN NN er 4 (Viernheimer Zeitung— Viernheimer Nachrichten) Erſcheint täglich mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage.— Bezugspreis monatl. 150 Mk. frei ins Haus gebracht.— Gratisbetlagen: wöchentl. das achtſeitige illuſtrierte Sonntagsblatt„Sterne und Blumen“, halbjährlich einen Fahrplan ſowie einen Wand⸗ kalender.— Annahme von Abonnements täglich in der Geſchäftsſtelle u. beim Zeitungs träger Erſtes, ältestes U. erfolgreiches Lonal⸗Anzeigeblatt in Vieruheim a Fernſprecher 117.— Telegramme: Anzeiger, Vlernheim— Poſtſchecktkonto Nr. 21577 Amt Frankfurt a. M.— Schriftleitung, Druck u. Verlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle Rathausſtr. Biernheimer Viernheimer Tageblatt Anzeigenpreiſe: bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor⸗ mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſtelle und von ſämtlichen Annoncen⸗Expeditionen Deutſchlands und des Auslands. Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamts Platzvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen, kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden. (Viernheimer Bürger⸗Ztg.— Viernh. Volksblatt) Die einſpaltige Petitzeile koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg. — 2.— Donnerstag, den 13. Januar 1927 44. Jahrgang eee Chronik des Tages. — Reichspräſident von Hindenburg empfing den nach * 8 en 0 und nahm Vor⸗ träge des Poſtminiſters Dr. Stingl und des Reichsbank⸗ Tokio zurückkehrenden Botſchafter Dr. Solf präſidenten Dr. Schacht entgegen. f 5 Pro ae der 8 den auf 5 Prozent her er Lombardzinsfu ä erändert 7 Prozent. 5 e ee „ Der große Barmatprozeß hat nunmehr in Berlin ſeinen Anfang genommen. — Am 18. Januar beginnen in Prag Verhandlungen ein deutſch⸗-tſchechoſlowakiſches Luftverkehrsabkommen. ö— In Mexiko ſollen ſieben Erzbiſchöfe ſowie 23 Bi ſchöfe verhaftet worden ſein. eee ee e über „Brücken nach rechts.“ „Die ſeit Mitte Dezember beſtehende Regierungs⸗ kriſe iſt jetzt in ein neues Stadium getreten. Reichs⸗ präſident von Hindenburg hat erneut mit den Parteien Fühlung genommen und nunmehr den bisherigen Reichswirtſchaftsminiſter Dr. Curtius mit der Re⸗ gierungsbildung beauftragt. Dr. Curtius nahm den luftrag entgegen, behielt ſich aber ſeine endgültige utſchließung über die Uebernahme der Kabinettsbil⸗ ung noch vor, bis ſich das Ergebnis der ſofort einzu⸗ tenden Verhandlungen mit den Fraktionen des Reichstages überſehen läßt. 8 Der neue Kanzlerkandidat iſt Mitglied der Deut⸗ ſchen Volkspartei und ſteht mit dem Außenminiſter Dr. Streſemann in einem engen Freundſchaftsverhältnis. Dr. Curtius iſt 1877 in Duisburg geboren worden und etzt alſo 50 Jahre alt. Nach längerem juriſtiſchen Stu⸗ dium ſchlug er die Anwaltslaufbahn ein und war ſeit 1921 als Rechtsanwalt am Kammergericht in Berlin ig. Dem Reichstage gehört er ſeit 1920 an. Im letzten Kabinett Marx bekleidete er das Amt des Reichs⸗ wirtſchaftsminiſters. 5 Ueber die Ausführung des entgegengenom⸗ menen Auftrags machte Dr. Curtius folgende Mit⸗ eilung:„Der Plan der Großen Koalition, der or dem Sturz des Kabinetts Marx die parlamen⸗ ariſche Lage beherrſchte, iſt durch die bekannten Ereig⸗ iſſe zerſchlagen worden. Stetigkeit der deutſchen Po⸗ tik ſetzt aber nach wie vor die Bildung einer Mehr⸗ eitsregierung voraus. Infolgedeſſen müſſen ücken nach rechts geſchlagen werden. Graf Zeſtarp hat vor der Abſtimmung über das ſozial⸗ demokratiſche Mißtrauensvotum erklärt, daß es ſich ei der Stellungnahme der Deutſchnationalen Volks⸗ partei nicht um die Regierungspolitik handele, ſondern ediglich um die Klärung der parlamentariſchen Mehr⸗ peitsverhältniſſe. Es gilt, auf den Grundlagen der bis⸗ rigen Politik der Mitte Gemeinſchaftsarbeit it der Deutſchnationalen Volkspartei u ermöglichen. Die Preſſeveröffentlichungen der letzten Zeit dürfen von dieſem Plan nicht abſchrecken. Die Löſung der Kriſe erfordert Verhandlungen der ver⸗ antwortlichen Inſtanzen der Parteien. Solche Ver⸗ handlungen von der Mitte nach rechts zu führen, bin ch von dem Herrn Reichspräſidenten beauftragt. Wenn ie gelingen, werden ſie nicht zu einem„Beſitzbürger⸗ block führen. Auch eine Regierung mit den Deutſch⸗ aun wird das Gemeinwohl und die ſozialen 0 4 ſchützen wie die bisherige Regierung Die Deutſchnationale Volkspartei iſt zu einer Teilnahme an der Regierung bereit. Das kommt auch in einer von der Parteileitung zur Beauftragung des Miniſters Dr. Curtius herausgegebenen Erklärung zum Ausdeuck. Darin heißt es:„Der vom Reichsprä⸗ ſidenten erteilte und vom Miniſter Curtius angenom⸗ mene Auftrag, durch Verhandlungen mit der Deutſch⸗ nationalen Volkspartei eine feſte Regierungsgemein⸗ ſchaft zu bilden, weiſt den einzigen Weg, auf dem die Löſung der Regierungskriſe möglich iſt. Beim Zentrum beſch alſo nunmehr die Entſcheidung, ob es dieſen Weg beſchreiten oder eine Regierungskriſe von unabſehbarer Dauer und eine Verwirrung aller Verhältniſſe her⸗ beiführen will.“ Wie die rechte, ſo betont auch die linke Flügel⸗ partei, die Sozialdemokratie, ihre Bereitwillig⸗ keit ſche Eintritt in die Regierung. Der ſozialdemo⸗ kratiſche ine Entſchlſeſ nahm nach eingehender Be⸗ ratung eine Entſchlie 118 an, in der geſagt wird: „Der Parteiausſchuß billigt demokratiſchen Reichstagsfraktion, die bereit war, mit den auf dem Boden der republikaniſchen Verfaſſung tehenden Parteien in die Reichsregierung einzutreten. Der Parteiausſchuß hält auch heute an dieſer Bereitſchaft feſt. Er wird dabei zu⸗ t geleitet von der Erwägung, daß die Politik von 5 und Thoiry fortgeführt werden muß mit dem zächſten Ziel der Befreiung der Rheinlande.“— Im n 8 die 9 entag Wechſeldiskont von 6 die Haltung der ſozial⸗ Entpolitiſierung der Rei 6 che dh enen abe, deer, Die eigentliche Entſcheidung liegt zunächſt beim Zentrum. Bisher ſtand man in Zentrumskreiſen einem Kabinett Curtius nicht beſonders freundlich ge⸗ genüber. Dieſe Haltung wurde mit politiſchen Be⸗ denken gegen eine Rechtsregierung und ſchließlich auch damit begründet, daß in einem ſolchen Kabinett die Deutſche Volkspartei einen ungebührlich großen Ein⸗ fluß beſitzen würde, weil ſie zwei der drei wichtigſten Aemter: Kanzleramt und Außenminiſterium, in Hän⸗ den habe. Wie die Dinge liegen, iſt damit zu rechnen, daß das Hin und Her der Verhandlungen noch einige Tage in Anſpruch nehmen wird. In parlamentariſchen Krei⸗ ſen iſt man in bezug auf das Ergebnis dieſer Verhand⸗ lungen nicht gerade hoffnungsfreudig. Für den Fall, daß auch ein nach rechts orientiertes bürgerliches Kabi⸗ nett der Mitte nicht zuſtande kommt, hat Reichspräſi⸗ dent von Hindenburg ſich alle Entſchließungen vorbe⸗ halten. Unter dieſen Umſtänden iſt der Ausgang der jetzigen Regierungskriſe noch nicht abzuſehen. Es ißt ſogar möglich, daß die Kriſe, die nun ſchon lange ge⸗ nug beſteht, ſich noch weiter verſchärft und dem Reichs⸗ präſidenten ſchließlich nur noch eine Möglichkeit übrig⸗ bleibt: Die Auflöſung des Reichstags! Reichswirtſchaftsminiſter Dr. Curtius, der vom Reichspräſidenten mit der Neubildung der Reichsregierung becuftragt wurde und die Verhand⸗ lungen mit den Parteien bereits aufgenommen hat. Am den Heereserſatz. Eine Auseinanderſetzung zwiſchen Gene— ral Reinhardt und Koch. Der Oberbefehlshaber des Reichswehr-Gruppen—⸗ kommandos Il in Kaſſel, General Reinhardt, hatte in einem Artikel zu dem Streit um den Heereserſatz der Reichswehr Stellung genommen und behauptet, die Wortführer der Demokratiſchen Partei trügen, den Müden im Volke, denen ein weichliches„nie wieder Krieg“ gefällt, Rechnung. General Reinhardt hatte dann geſchrieben: f„Hand aufs Herz, wo lieſt man:„Ich bin deutſcher Republikaner und bereit, mein Vaterland mit der Waffe in der Hand gegen jeden zu verteidigen, der deutſchen Boden rauben will. Ich trete dafür ein, daß die Wehr⸗ macht der deutſchen Republik das heilige Recht des deut—⸗ ſchen Volkes, ſein Land zu verteidigen, in gleicher Weiſe und mit gleichen Mitteln wahrnehmen kann, wie jedes Nachbarn Wehrmacht. Der oberſte Geſichtspunkt in der Abrüſtungsfrage iſt für mich die„Sicherheit“ des deut— ſchen Volkes“.“ Dieſe Angriffe beantwortet der Führer der Demo⸗ kratiſchen Partei, Reichsminiſter a. D. Koch, mit einem offenen Brief an General Reinhardt, in dem die Vorwürfe entſchieden zurückgewieſen wer⸗ den. Koch verweiſt auf das demokratiſche Parteipro⸗ gramm, in dem die Partei folgendes Bekenntnis ab⸗ gelegt habe:„Das uns aufgezwungene Söldnerheer iſt baldigſt durch ein Milizſyſtem mit allgemeiner Wehrpflicht zu erſetzen, 8 iſt zu teidigung unſerer nativnalen Unabhängigteit. das geeignet iſt zur Ver⸗ Da⸗ die Haltung der Partei überzin, die deshalb von den radikalen Pazifiſten heftig bekämpft werde. Weiterhin verweiſt Koch noch auf ſeine Rede auf dem letzten Parteitag, in der er erklärt habe: „Wenn ſchuld Deutſchlands am Weltkriege hinnehmen, wenn Pazi⸗ fismus weiter heißt, unſere kleine Reichswehr noch ver⸗ mindern, während ringsum die Völker in Rüſtung ſtarren, wenn Pazifismus enduch heißt, den Verſailler Frieden als unabänderliches Recht hinnehmen, dann werden ſowohl 41 als jeder von Ihnen es weit abweiſen, Pazifiſten zu ein.“ Zum Schluß bekennt ſich Koch noch zur Bekämpfung der Kriegsſchuldlüge, zur berechtigung des deutſchen Volkes, und brin pa durch den mie ieder ſei.— Kin mit ſtimme auch t zum Aus⸗ druck, daß Europa traa 1 Urteils nach den Grundſätzen des Pazifismus heißt, das Märchen von der Allein⸗ ö kederaufrichtung und Gleich⸗ riedensver⸗ ites Sdbrel⸗ Vbriaer Knabe ben iſt an den meichsweyrmmſter Dr. Geßler ge⸗ richtet, der um Schutz gegen die Vorwürfe des Generals Reinhardt erſucht wird. Politiſche Rundſchau. — Berlin, den 12. Januar 1927. 4 1 0 g— In nächſter Zett ſoll in Berlin ein außerordent— licher deutſcher Studententag ſtattfinden, der ſich grundſätz⸗ lich mit den Fragen der Neuorganiſation der Studentenſchaft zu beſchäftigen hat. E 5 Jubelfeier im Auslandsinſtitut. Aus Anlaß des zehnjährigen Beſtehens des Deutſchen Auslands⸗ inſtituts fand im Hauſe des Deutſchtums, dem Sitz des Deutſchen Auslandsinſtituts, eine Feſtſitzung ſtatt, an der die württembergiſchen Miniſter Bolz, Beyerle und Dr. Dehlinger und Vertreter ſtaatlicher und ſtädti⸗ ſcher Behörden ſowie verſchiedener Organiſationen teil⸗ nahmen. Der Vorſitzende des Verwaltungsrates, Ge⸗ neralkonſul Kommerzienrat Dr. Wanner, begrüßte die Gäſte und warf einen Rückblick auf die ſtolze Ent⸗ wicklung des Inſtituts, dankte der Reichsregierung, dem Reichstag und den Regierungen der Länder ſowie der Stadt Stuttgart für die Förderung des Inſtituts. Reichskanzler Dr. Marx und Reichsaußenminiſter Dr. Streſemann hatten Glückwunſchtelegramme geſchickt. :: Das deutſch⸗franzöſiſche Handelsproviſorium, das bekanntlich am 21. Februar abläuft, iſt wegen der verſpäteten Verabſchiedung des neuen franzöſiſchen Zolltarifs um einige Wochen verlängert worden. : Wegen Verrats militäriſcher Geheimniſſe zu⸗ gunſten Poleus verurteilte das erweiterte Schöffen⸗ gericht in Breslau den polniſchen Staatsangehörigen Alexander Gerski, der ſ. Zt. in Breslau feſtge⸗ nommen worden war, zu drei Jahren Gefängnis. Die, 5 fand unter Ausſchluß der Oeffentlichkeit! att. :: Ter Leiter der Sektion für nationale Minder⸗ heiten im Völkerbundsſekretariat, Sir Erik Colban, iſt in Begleitung einiger Herren in Kattowitz einge⸗ troffen. Zu ſeiner Begrüßung hatte ſich auch der Prä⸗ ſident der Gemiſchten Kommiſſion, Calonder, am Bahn⸗ hof eingefunden. Der Beſuch Colbans ſteht aller Wahr⸗ ſcheinlichkeit nach mit dem dſtoberſchleſiſchen Schul⸗ konflikt in Verbindung. 1 a Nundſchau im Auslande. : Der engliſche Premierminiſter Baldwin iſt von ſeinem Landſitz nach London zurückgekehrt. Das ſpaniſche Kriegsgericht in Pamplona begann: einen Prozeß gegen 14 ſpaniſche Staatsangehörige, die 1924 aus Frankreich gekommen waren und an einem revo lutionären Umſturzverſuch bei Vera an der Bidaſſpa teilge— nommen hatten. N Die Rekrutierung der Faſchiſten. Der Große Rat der italieniſchen Faſchiſten hat be⸗ ſchloſſen, von 1927 ab keine neuen Mitglieder mehr aufzu— nehmen. In Zukunft werden nur noch die vorſchrifts⸗ mäßig eingetragenen Mitglieder der faſchiſtiſchen Jugend— verbände in die Partei aufgenommen. f Vergrabene Waffen in— Italien. b In der Nähe von Turin iſt zufällig ein im Boden vergrabenes Waffenlager entdeckt worden. Beim Nachgraben kamen eine kleine Kanone, 34 Gewehre, 40 Maſchinen⸗ gewehre, fünf Kiſten Munition und 13 Kiſten Handgrana— ten zum Vorſchein. Vorläufige Eutſcheidung im belgiſch⸗chineſiſchen Streit. a* Der Internationale Gerichtshof im Haag hat ſich mit der Kündigung des belgiſch⸗chineſiſchen Handelsvertrags be— ſchäftigt und China aufgegeben, die belgiſchen Untertanen in China mit Bezug auf ihre perſönliche Freiheit nach den Beſtimmungen des gekündigten Handelsvertrages und die belgiſchen Schiffe in China bis zum Erlaß eines endzültigen internationalen Rechts zu behandeln. a Neue Kämpfe in Marokko. „ Mit der Niederlage Abd el Krims war in Marokko wieder Ruhe eingekehrt, die jetzt erneut bedroht wird. Wie aus Tetuan berichtet wird, ſind immer heftigere Handſtreiche und Angriffe der Diſſidenten auf Verpflegungszüge feſtzu⸗ ſtellen. In der unterworfenen Zone herrſche eine große Ueberreizung und zahlreiche Familien würden abtrünnig. er ſpaniſche Generalſtab ſoll eine Intervention planen. In Aidir ſei ein Auſſehen erregender Waffenſchmuggel entdeckt worden. Einzelheiten hierüber ſeien jedoch nach icht bekannt. Aus Stadt und Land. [Aus Eiferſucht gab in einem Hauſe der Tres⸗ kow⸗Allee zu ee ein 25 jähriger Schloſſer nach voraufgegangenem Streit mehrere Ku⸗ geln auf ſeine 30 5 5 Braut ab und verletzte ſie tödlich. Gleich darauf nahm ſich der Eiferſüchtige durch einen Schuß in den Kopf das Leben. „ Nicht aus dem Fenſter hinauslehnen! Auf den Gleiſen der Berliner Vorortbahn zwiſchen den Stationen Lichterfelde und Zehlendorf wurde ein 15 8 eren Kopfverletzungen bem los aufgefunden. Man brachte den Jungen nach dem Krankenhaus, wo die Aerzte aber nur noch den in⸗ zwiſchen eingetretenen Tod feſtſtellen konnten. Wie verlautet, hatte ſich der Knabe zu weit aus dem Ab⸗ teilfenſter hinausgelehnt, ſodaß er ſchließlich das Gleich⸗ gewicht verlor und auf den Bahnkörper ſtürzte. ö „ Gerüſteinſturz in Berlin. In der Wagenhalle der Allgemeinen Omnibusgeſellſchaft in der Belforter Straße zu Berlin ſtürzte ein Gerüſt, das zum Zwecke der Ausführung von Malerarbeiten errichtet war, zu⸗ 1 vier Perſonen haben ſchwere Verletzungen davonge⸗ tragen. Die Braudſtiftung in Ruhleben ein Racheakt. Won der Spandauer Kriminalpolizei wurde nun⸗ mehr der Stallmann verhaftet, der am Sonntag auf dem Rennbahngelände in Ruhleben Feuer angelegt hat. Der Verhaftete erklärt, aus Nache gehandelt zu haben. Er habe an den Trainer Treuherz eine Forderung ben 220 Mark gehabt, die nur zu einem kleinen Teil eglichen worden ſei. In feiner Wut ſei er auf den Gedanken gekommen, den Stallboden in Brand zu. ſtecken und ſich dann das Leben zu nehmen. Nachdem er hinaufgeſtiegen, legte er Feuer an und ſchlug ſich mit einem Hammer auf den Kopf, um ſich zu betäuben und fammen und riß vier Maler in die Tiefe. Sämtliche ſin die Flammen zu fallen. Trotz wiederholter Hiebe aber blieb er bei Bewußtſein und flüchtete angeſichts des ſich entwickelnden Feuers. Der Brandſtifter wurde als Gefangener dem Lazarett des Spandauer Gerichts gefängniſſes zugeführt. N e Sieben Scheunen eingeäſchert. In der mecklen⸗ burgiſchen Stadt Plau ſind ſieben Scheunen ein Raub der Flammen geworden. Erheblich geſchädigt iſt außer den Beſitzern, die meiſt zu niedrig verſichert waren, auch eine große Zahl von Einwohnern, deren miet⸗ weiſe in den Scheunen untergebrachten Erntevorräte mitverbrannten. Es kommt vermutlich Brandſtiftung in Frage. 1 „ Tydesſturz aus dem dritten Stock. Ein 35⸗ jähriger Tiſchler in Neuſtettin(Pommern), der in der Höhe des dritten Stockwerkes an der Hausfaſſade von einem Fenſter zu dem anderen klettern, wollte, rutſchte infolge großer Glätte ab, ſtürzte in die Tiefe und brach das Genick. % Monte Carlo in der Eisdiele. Von der Mag⸗ deburger Kriminalpolizei konnte abermals ein Spie⸗ lerneſt ausgehoben werden, wo namentlich dem Glücks- ſpiel:„Meine Tante, deine Tante“ gehuldigt wurde. Die Spieler, darunter einige Perſonen, die wegen. Glücksſpiels bereits vorbeſtraft ſind, verſammelten ſich in einer Eisdiele, wo bis zum frühen Morgen geſpiolt wurde. Als die Beamten eindrangen, verſuchten enn ge Spieler über das Dach des Hauſes zu entkommen. Ihre Flucht konnte aber verhindert werden. und es gelang, ſämtliche Mitglieder des Spielklubs feſtzu⸗ ſtellen. „ Wie der Zufall ſpielt... In einem Dorfe Thüringens erſuchte vor einigen Tagen die Bür⸗ germeiſtersfrau einen Lumpenhändler, am Abend noch⸗ mals vorzuſprechen, da ſie die Lumpen und die Kno— chen bis dorthin zum Abholen zurechtlegen werde. Am Abend kam der Lumpenhändler wieder., Da aber weder auf dem Hofe, noch auf dem Flur jemand zu bemerken war, riß er die erſtbeſte Tür auf und rief hinein:„Sind die Lumpen ſchon alle beiſammen⸗ Die Wirkung dieſer Worte war eine unerwartete. Mit dem Rufe:„So eine Niederträchtigkeit“ ſprangen meh⸗ rere Männer von den Stühlen und ſtürzten kampfes⸗ mutig zur Tür. Wenn nicht in dem kritiſchen Augen⸗ blicke die Hausfrau gekommen wäre, und lachend, den fatalen Irrtum aufgeklärt hätte, wäre es dem Lum⸗ penſammler ſchlecht ergangen. In dem bewußten Zim— mer war nämlich eine Anza wichtigen Sitzung verſammelt. N * Verhaftung einer Eiubrecherbaude. Die ent⸗ fahren. hl von Herren zu einer jegene Villenſtadt Eiſenachs war ſeit einiger Zeit dauernd der Mittelpunkt für ſchwerſte Einbrüche. In einem Falle fielen der aus fünf Köpfen beſtehenden Bande ein Barbetrag von 12000 Mark und eine Menge Wertſachen in die Hände. Von der Kriminal⸗ polizei konnte jetzt in der Wohnung eines Gemüſe— händlers die geſäß iche geſellſchaft dingfeſt gemacht werden. Desglerchen würde das Dienragut vorge— funden. 1 Edith Bürkners Liebe. Roman von Fr. Lehne. 13. Fortſetzung.(Nachdruck verboten.) Still räumte Edith das Teegeſchirr zuſammen, wäh⸗ rend ihre Mutter in beredten Worten über Martha er— ging, die ſo nett geweſen ſei, und Edith dagegen ſo wenig freundlich— und warum ſie die Broſche nicht genommen, ſondern Martha durch die Ablehnung ge— kränkt habe.. 1 „Nein, erfreut, Mutter!“ verſetzte das junge Mäd⸗ chen bitter,„es war ja gar nicht ihr Ernſt. So etwas merkt man doch. Sie wollte ſich nur vor Herrn Wal— dow hervortun! Ich konnte die Broſche nicht nehmen, weil ich Martha durchſchaut habe! Weißt du, Mutter⸗ chen, nun gehſt du gleich ſchlafen; das Sprechen hat dich doch etwas angeſtrengt. Ich bleibe auf, bis Thankmar wieder da iſt. Vater muß auch bald zurück⸗ kommen! Geh nur, ich ſpüle ſchnell die paar Taſſen, da das Waſſer noch heiß iſt.“ g f Sanft drängte ſie die Mutter in die Schlaſſtube. Sie wollte allein ſein; ſie konnte nichts mehr über Martha hören, die ihr heute mehr als je verhaßt war. Wie aufdringlich war ſie gegen Lucian geweſen! Edith hatte die Küchentür, die dicht an der Vor⸗ ſaaltür lag, offen gelaſſen, damit der Lichtſchein auf die Treppe fiel, wenn Thankmar zurückkam. Da hörte ſie, wie Lucian leiſe ſein Zimmer öff⸗ nete und vorſichtig an die Glasſcheibe der Vorſaaltür klopfte. a. I Schnell ging ſie hin und machte die Tür ein wenig auf. a .„Was willſt du noch, Lucian? Geh, ſei vorſichtig! Denke, wenn uns jemand ſähe,“ flüsterte ſie ängſtlich. „Ich bitte dich, geh—“ ö Er drängte ſich durch den Spalt und legte ſeinen Arm um ſie, ſie feſt an ſich preſſend. a „Es ſieht uns ja niemand; es iſt alles ſtill,“ ſagte er leiſe,„ich gehe ja gleich— ich will nur meinen In obiger Abbildung bringen wir die neuen Ver⸗ kehrszeichen, die im einzelnen folgende Bedeutung haben: 0 1. Halt für Fahrzeuge jeder Art. Keine Einfahrt, da Eiſenbahnſtraße. 2. Halt für Motorräder und Kraftfahrzeuge. 3. Halt für Kraftfahrzeuge zu beſtimmten Zeiten, 3. B. Sonntags. 4. Halt für Kraftwagen, Motorräder geſtattet. 5. Halt für Laſtkraftwagen. 6. Achtung! Querrinne. 7. Achtung! Kurve. Z. Achtung! Bahnübergang. 9. Achtung! Straßenkreuzung. Achtung! Straßenbahn. 11. Achtung! Schule oder Krankenhaus. 2. Einbahnſtraße. Darf nur in der Pfeilrichtung befahren werden. i 13. und 14. Nur in der Pfeilrichtung weiter— —— 2 Hochſpannung in Amerika. Eine Sonderbotſchaft Cobolidges.— Re⸗ volution in Mexiko? Der Konflikt zwiſchen Mexiko und den Vereinigten Staaten hat ſich zu einer großen Auseinanderſetzung mit unabſehbaren Folgen zugeſpitzt. Der amerikaniſche Präſident Coolidge hat dem Kongreß ſeine Botſchaft zugehen laſſen, in der er ſeine Nicaragua⸗Politik ver⸗ teidigt und ſcharfe Angriffe gegen Mexiko richtet. 5 Die Botſchaft gibt einen Rückblick auf die Ereig⸗ niſſe und fährt fort: Die Eigentumsrechte der Ver⸗ einigten Staaten an der nicaraguaniſchen Kanalroute zuſammen mit den Verpflichtungen aus den Kapital⸗ anlagen unſerer Bürger in Nicaragua verſetzen uns in die Lage einer beſonderen Verantwortlichkeit. Tie Vereinigten Staaten können nicht umhin, jede Bedrohung der Stabilität der verfaſſungsmäßi⸗ gen Regierung in Niecaragna mit tiefer Sorge zu be⸗ trachten, beſonders, wenn zu einer derartigen Sach⸗ lache außerhalb ſilehende Einflüſſe oder eine fremde Regierung beigetragen haben. Ich habe, ſagt Präſi⸗ dent Coolidge in der VBotſchaft weiter, den ſchlüſſigſten Beweis, daß bei verſchiedenen Gelegenheiten ſeit Auguſt 1926 Waffen und Munition in großen Mengen an die Revolutionäre in Nicaragua verſchifft worden ſind. Die mit dieſer Munition beladenen Schiſſe ſind in mexikaniſchen Häfen ausgerüſtet worden und ein Teil der Munition hat der mexikaniſchen Regierung gehört. Coolidge dvoht alſo— wie auch die amerikaniſche Preſſe betont— weitere Waffenſendungen nach Nica⸗ ragua als möglichen Anlaß zu einer Kriegserklärung an Mexiko zu benutzen. Die amerikaniſche Preſſe be⸗ fürchtet, daß dieſe Erklärung in Mexiko ernſte Unruhen nach ſich ziehen werde. Allem Anſchein nach iſt in Mexiko bereits eine ernſthafte revolutionäre Bewe⸗ gung im Gange. Ihr Führer ſoll ein 28 jähriger Ka⸗ tholik René Garca ſein. Dafür ſpricht auch eine Mel⸗ dung aus Mexiko, nach der die Regierung 7 Erzbiſchöfe und 23 Biſchöfe verhaftet hat. Die Revolution ſoll auf amerikaniſchem Boden vorbereitet ſein. * Kuß bei der Türe, Herzliebſte, und will dir halt ſagen, daß du das ſüßeſte, liebſte Mädel auf der Welt biſt! Ich mußte dich heut' noch mal ſehen— nun gute Nacht, und ſchlafe wohl!“ Er küßte ſie innig auf den Mund, und leiſe fragte ſie, einen Augenblick ihren Kopf an ſeine Bruſt legend: „Lucian, du haſt mich doch noch lieb?“ „Ueber alles, mein goldenes Mädele!“ Und zärtlich ſtrich er über ihr Geſicht.—— Glücklich ging Edith eine halbe Stunde ſpäter ſchlafen, als ſie mit ihrer Arbeit fertig war. Jetzt war ſie ganz ruhig. Sie war des Geliebten ſicher— niemand würde imſtande ſein, ihr ihn zu neh— men! 4. „Du biſt geſtern recht ſpät nach Hauſe gekommen, mein Marthachen! Papa und ich, wir waren ſo müde, daß wir nicht länger warten konnten!“ Mit dieſen Worten empfing Frau Hildebrandt am nächſten Morgen die Tochter, am Kaffeetiſch ſchon auf dieſe wartend. a „Du wollteſt doch ſpäteſtens um zehn zurück ſein? Es war wohl hübſch bei Bürkners?“ 700 Martha zuckte die Achſeln und ein geringſchätziger Ausdruck zog ihre Mundwinkel herab. Dann ſagte ſie gedehnt: „Na ja, man ſah den guten Willen! Es iſt aber alles ſo armſelig dort, daß man ſich kaum getraut, eine Taſſe Tee und Kuchen zu ſich zu nehmen. Edith hatte ſich in Unkoſten geſtürzt und Kuchen gekauft, ſogar Ge⸗ bäck von Schreyer war es. Mir tat es faſt leid, daß ſte ſich die Ausgabe gemacht hat. Da knappſen ſie es ſich heute am Eſſen wieder ab— ſicher.“ Das ange Mädchen ſaß in elegantem Negligee an dem reich 10 Bon e und machte ſich ein Brötchen mit Hon urecht. Jr Vater, 85 Auen bunten, türkiſchen Schlafrock ehüllt, war ſchon eifrig dabei, ſein mit Schinken be⸗ egtes Brot zu eſſen; ab und zu warf er einen Blick Las Perlas, der Schauplatz der jüngſten Kämpfe, iſt als neutrales Gebiet erklärt worden. Ame⸗ rikaniſche Seeleute landeten dort, ohne daß es zu einem Zwiſchenfall kam. Ebenſo iſt auch der Hafen Prinza⸗ polca als neutrale Zone erklärt und von amerika⸗ niſchen Marinetruppen beſetzt worden. Auftakt zum Barmat⸗ Prozeß. Starker Andrang.— Barmats Lebenslauf. Unter ſtarker Beteiligung der Oeffentlichkeit nahm der Barmat⸗Prozeß vor dem erweiterten Schöffenge⸗ richt des Amtsgerichts Berlin⸗Mitte unter dem Vorſitz des Landgerichtsdirektors Dr. Neumann ſeinen An⸗ fang. Die Anklage wird ducch den Oberſtaatsanwalt Trautmann vertreten. Die elf Angeklagten ſitzen mit ihren 15 Verteidigern an zwei Tiſchreihen vor der eigentlichen Anklagebank. Der Zuſchauerraum iſt ſtark beſetzt. Die Preſſe iſt durch 30 Berichterſtatter vertre⸗ ten. Der frühere Zentrumsabgeordnete Lange⸗He⸗ germann iſt ebenſo, wie alle übrigen Angeklagten, anweſend. 1 4 i Der Prozeß beginnt mit einem Z w iſchenfall. Barmats Verteidiger lehnt den Sachverſtändigen, Re⸗ gierungsrat Selckmann, ab, da dieſer in der Vor⸗ unterſuchung als Hilfsorgan der Staatsanwaltſchaft tätig geweſen und einſeitig gegen die Angeklagten eingeſtellt ſein ſoll. Es entſpinnt ſich ein längerer Streit um eine Aeußerung, die Selckmann zu einem Direktor Müller gemacht haben ſoll. Das Gericht vertagt die Entſcheidung über die Ablehnung Selck⸗ manns auf Mittwoch und beginnt dann die Vernehmung des Hauptangeklagten Julius Barmat. Barmat iſt ſtaatenlos, in Ruſſiſch⸗ Polen als Sohn einer armen Rabbinerfamilie ge⸗ boren und hat in Lodz die Handelshochſchule beſucht. Später wollte er ſich dem techniſchen Studium zu⸗ wenden, das er aber wegen Geldmangels nicht weiter durchführen konnte. Er ging dann nach Holland, wo er ſich zunächſt als Ueberſetzer durchſchlug und bald zum vereidigten Sachverſtändigen für Ruſſiſch und Pol⸗ niſch beſtellt wurde. Damit begann auch ſeine kauf⸗ männiſche Tätigkeit in einer Handelsgeſellſchaft, in dev er es zum Direktor mit einem Einkommen von 400 Gulden monatlich brachte. Nun gründete er eine eigene Handelsgeſellſchaft, die den Handel mit Rußland pflegte. und 1911 zu einer„Niederländiſch-ruſſiſchen Handels⸗ geſellſchaft“ erweitert wurde. Bei Kriegsausbruch will Barmat ein Vermögen von 1 Million Gulden gehabt haben. Barmat ſchildert dann die 1916 erfolgte Gründung der„Amexima“ und behauptet, auf Er⸗ ſuchen des Geſandten von Roſenberg deutſchfreundliche Artikel in die holländiſche Preſſe gebracht zu haben. Von 1919 ab will er in großem Umfange Lebensmittel nach Deutſchland geliefert und über ein Vermögen von drei Millionen holländiſchen Gulden verfügt haben. Der Vorſitzende richtet dann einige Fragen an den Angeklagten. Barmat antwortet, auf Veranlaſſung der deutſchen Geſandtſchaft in Holland nach Deutſchland gekommen zu ſein und mehr als 800 000 Gulden mitge- bracht zu haben. Mit der Preußiſchen Staatsbank ſei er auf Empfehlung des früheren Reichskanzlers Bauer in Verbindung gekommen. Darauf wurden die Ver— handlungen auf Donnerstag vertagt. Schlußdienſt. Reichsbankdiskont 5 v. H., Lombardzins 7 v. 5. ü— Berlin, 12. Januar. In der Zentralausſchuß⸗ ſitzung der Reichsbank gab Präſident Dr. Schacht den Beſchluß des Reichsbankdirektoriums bekannt, den Zins⸗ ſatz für Wechſeldiskontierungen von 6 v. H. auf 5 v. H. zu ermäßigen, während der Lombardſatz auf 7 v. H. belaſſen bleibt. Mildes Abführmiffe“ W 0. xerpillen I AlLENn Abort te rn]. Uιαετ in die neben ihm liegende Zeitung, haſtig und la dabei kauend. Das ganze Zimmer, der Tiſch und die Perſonen machten den Eindruck eines behaglichen Wohllebens, frei von den gewöhnlichen Sorgen des Lebens. „Was ſagt denn Edith zu dem Jackett? Hat ſie ſich gefreut?“ fragte Frau Hildebrandt, eine große ſtark⸗ knochige Frau mit glatt geſcheiteltem, noch ganz dunk⸗ lem Haar und einem gewöhnlichen Geſicht, das einen etwas verbiſſenen Ausdruck hatte. „Was Edith dazu geſagt hat? Sie meinte, es wäre zu elegant für ſie. Vielleicht hat ſie recht. Ich konnte doch aber das gräßliche Ding nicht mehr tragen; es war ja in der Farbe von der See ganz ausgeſogen. Wem ſollte ich es wohl ſonſt geben? Mein grünes Tuchkleid habe ich ihr auch verſprochen! Uebrigens zeigt Fräulein Edith viel unangebrachten Stolz, richtigen Bettelſtolz,“ ſagte Martha, dabei mit Appetit ihre Ho— nigſemmel verzehrend.. „Du brauchteſt ihr doch dann nicht, wenn ſie ſo iſt, das Kleid zu verſprechen,“ meinte die Mutter. „Gott, ſie tat mir ſo leid in ihrem dürftigen Fähn⸗ chen. Und was ſoll ich mit dem unmodernen Zeug anfangen? Schließlich kommen einem die Motten hin⸗ ein. Fleißig iſt Edith ja! Der Onkel war gar nicht, da; er half irgend jemandem bei den Büchern—“ „Tante ſah recht elend aus; ſie klagte wieder über ihr Herz,“ fuhr Martha in ihrem Bericht fort, ohne auf des Vaters Einwurf zu achten. „Na, ja, das hat ſie davon, warum hat ſie ſolchen Hungerleider geheiratet,“ knurrte der Alte.„Abgeredet hatte ich ihr genug, aber ſie war rein wie verrückt! Alter ſchützte da eben vor Torheit nicht. Nu hat ſie die Beſcherung! Sie hätte es viel beſſer haben können, ihre Geſundheit war ohnehin immer ſchon nicht die ſtärkſte.“ (Fottſetzung folgt.) Falſche Prinzen. Gauner, die es noch beſſer als Domela a verſtanden. Der litauiſche Hochſtapler Domela, der ſeit einiger Zeit als„Hohenzollernprinz“ zahlreiche Gutgläubige in Deutſchland nasführte, hat eine ganze Reihe von Vorgängern, die an ſich noch weit ſchlimmer als dieſer 22 jährige Nichtsnutz die Menſchheit ſchädigten. Weit größer als der Gauner Domela zog ein „Königlicher Prinz“ die Sache auf, der vor nicht ſehr langer Zeit in New Pork eine Anzahl Millionäre und Milliardäre ganz gründlich über die Löffel barbierte und aus ſeiner Rolle als„Prinz von Bourbon“ ganz beträchtliche Summen herauszuſchlagen verſtand. Nach⸗ dem der Halunke mehrere Wochen lang in der raffi⸗ nierteſten Weiſe am Werk war, kam ſein Betrug durch einen bloßen Zufall ans Tageslicht. Der Gauner wurde als ein Kellner italienfſcher Natipnalität er— mittelt. Da den hereingeſallenen Kröſuſſen die Sache reichlich peinlich war, nahm man von einer gericht— lichen Verfolgung des Spitzbuben Abſtand. Geradezu wie Pilze wuchſen die falſchen Prinzen aus der Erde, als ſeiner Zeit der öſterreichiſche Erz— herzog Johann Salvator ſtarb. Im Jahre 1889 hatte dieſer Erzherzog von Oeſterreich-Toscana, der unter dem Namen Johann Orth allgemein bekannt iſt, die bevorzugte Stellung, die ihm von Geburt eingeräumt war, fallen gelaſſen und hatte ſich dann als Schiffs⸗ kapitän auf Reiſen begeben, die ihn bis nach Valparaiſo brachten. Im Jahre 1890 fiel ſein Schiff„Santa Mar⸗ gareta“ einem ſchweren Orkan zum Opfer und ſeitdem blieb Johann Orth ein für allemal verſchwunden. Um⸗ ſomehr hörte man aber in den folgenden Jahren von den falſchen Johann Orths, die ſich beinahe Woche für Woche ablöſten. Wie arg es die Schwindler um die Nach⸗ folgeſchaft des Verſchollenen trieben, erhellt aus der Tatſache, daß im Laufe weniger Jahre nicht weniger als 1000 falſche Orths auftauchten, die ihrer wahren Perſönlichkeit nach feſtzuſtellen, jedoch nicht ſchwer fiel. Da dieſe Halunken natürlich auch die Vorrechte der Ge— burt beanſpruchten, war ihr Treiben doppelt gefähr⸗ lich Schließlich bleibt als allerſchlimmſter aber der z falſche Waldemar“ zu erwähnen, der im Jahre 1347 in Magdeburg auftauchte und dem Erzbiſchof erklärte, der angeblich verſtorbene Markgraf Waldemar von Brandenburg zu ſein. Sein angeblicher Tod am 14. Auguſt 1319 ſei nur eine Täuſchung geweſen, um die Söſung ſeiner Ehe herbeizuführen. Er habe im Kloſter Chorin lediglich einen leeren Sarg damals beiſetzen laſſen und habe die Zwiſchenzeit zu einer großen Wallfahrt nach dem heiligen Grabe benutzt. Der Gauner ſpielte ſeine Rolle mit einer derartigen Sicher— heit, daß jeder ſeinen Worten glaubte und alle Fürſten von Sachſen und Anhalt ihn anerkannten. Kaiſer Karl IV. belehnte ihn im Jahre darauf ſogar mit Bran— denburg. Als zwei Jahre darauf der fſalſche Waldemar vor dem Nürnberger Reichstage die Echtheit ſeiner Ab— kunft beweiſen ſollte, zog er es vor, der Vorladung keine Folge zu leiſten und büßte infolgedeſſen ſeinen Thron ein. Immerhin führte er noch volle ſieben Jahre lang in Deſſau ein Leben in fürſtlichen Ehren fort. Der wirkliche Name des Betrügers, dem es ſchließlich auch gelungen war, zwiſchen mehreren Kaiſern ernſte Feindſeligkeiten zu entfachen, iſt niemals er— mittelt worden. Damals glaubte man vielfach, daß es ſich um einen Müllerburſchen Jakob Rehbock aus dem An— haltiſchen handelte. Auch war die Vermutung auf— getaucht, daß man es mit einem gewiſſen Meinecke, Bäckergeſellen aus Beelitz(Brandenburg), zu tun hatte. Wie geſagt, ſeine Abkunft iſt niemals vollkommen ge— klärt worden. Jedenfalls war auch in dieſem Falle' die ungeheure Aehnlichkeit dem Gauner zuſtattenge— kommen. Von Willibald Alexis iſt übrigens das ſicher nicht unintereſſante Thema als Unterlage für einen Roman verwandt worden. Aus Heſſen. Darmſtadt.(Vom ſtädtiſchen Orcheſter.) Als Leiter des ſtädtiſchen Orcheſters in Darmſtadt iſt der Kapellmeiſter und Leiter des Tonhallenorcheſters in Zü⸗ rich, Max Schulz, berufen worden. Schulz wird von Kapa⸗ zitäten wie Pfitzner, Richard Strauß, Max Reinhard warm empfohlen. Mainz.(Die heſſiſche Verkehrsverbands⸗ tagung.) Der heſſiſche Verkehrsverband hält ſeine Hauptverſammlung am 20. d. M. in Mainz ab. Durch perſchiedene Vorträge verſpricht ſie einen intereſſanten Ver⸗ lauf. Am 19. Januar geht der Hauptverſammlung eins Sitzung des Vorſtandes goraus Mainz.(Vom Mainzer Karneval.) In der erſten Herren⸗Sitzung des Mainzer Karnevalsvereins iſt das Mainzer Faſchingsleben in die Erſcheinung getreten. Das Oberhaupt der Stadt, Oberbürgermeiſter Külb, ſo— wie andere hochgeſtellte Herren waren aktiv an dem Er⸗ folg der Sitzung beteilgt und wußten als Karnevalsredner ehrlichen Beifall zu gewinnen. „Mainz.(Wieder Sittlichkeitsderrkte an Kindern.) Unſittliche Handlungen hat em Unbekannter an einem ſechsjährigen Mädchen in einem Hauſe auf der Kaiſerſtraße vorgenommen. Nach der Beſchreibung han⸗ delt es ſich um denſelben Unbekannten, der ſchon vor mehreren Tagen auch andere Kinder in gleicher Weiſe beläſtigt hat. 5 Bingen.(Zur großen Armee.) Einer der noch wenigen am Leben befindlichen an der Erſtürmung der Düppeler Schanzen am 18. April 1864 iſt hier geſtorben. Es iſt der Lokomotivführer 1. R. Jean Devez, der das ſchöne Alter von 83 Jahren erreicht hat. Der Verſtorbene hat auch an den Feldzügen von 1866 und 1870/71 teilgenommen. „Bingen.(Todesſturz.) Bei Ausführung einer Ar⸗ beit auf dem Scheunengerüſt ſtürzte der 63jährige Land⸗ wirt W. Muſſel in Eichloch bei Wörrſtadt ſo unglücklich ab, daß er einen ſchweren Schädelbruch erlitt, der ſeinen Tod in wenigen Stunden herbeiführte. „Monsheim bei Worms.(Eine Schwefelguelle in Monsheim.) Bei Bohrarbeiten nach Waſſer, die die Brauerei Silbernagel zur Erweiterung ihrer Erzeu⸗ gungsanlage vornahm, ſtieß man zunächſt auf eine Quelle, fa ſchwefelhaltiges Waſſer auswirft. Gegenwärtig iſt man mit der Prüfung der Frage beſchäftigt, ob die Quelle eine nutzbare Ausbeutung zuläßt. Vor einigen Jahren wurde bekanntlich hier eine beine Quelle angebohrt. Lokale Nachrichten. Viernheim, 13. Januar Wie im Frühling! Das heurlge Wetter mahnt faſt kaum, daß wir Winter haben. Dieſer Tage brachten uns zwei Jungen ein munteres Malkäferlein auf den Redak⸗ tionstiſch. Ob es wahr iſt, daß eln ſtrengerer Winter nach dem 15. Januar einziehen ſoll, dieſe Frage zu beantworten, das müſſen wir getroſt unſeren Wetterkundigen überlaſſen. Kommt der ſtrengere Winter aber nicht, dann ſind die Kohlenhändler dle Leidtragenden, was„vielleicht“ ganz gut ſeln mag. Oder nicht? Oder hat auch ein gelinder Winter keine Nachteile? Wegzug. Herr Lehrer Walter, der lange Jahre an der hleſigen Volksſchule tätig geweſen iſt, verläßt morgen Freitag die hieſige Gemeinde, um nach ſeiner neuen Wir⸗ kungsſtätte— Mainz— überzufiedeln. Unſere Volksſchule verliert durch das Ausſcheiden des Herrn Walter eine außer- ordentlich tüchtige Lehrkraft, deſſen Weggang man allgemein bedauert. Seine Kollegen, Schüler und zahlreichen Freunde wünſchen ihm ein„Herzliches Lebewohl!“ * Am Platze. Im Hauſe des Herrn Bernhard Brückmann hier, hat Herr Dr. Herrmann eine Steuer⸗ und Rechtsauskunftsſlelle eingerichtet. Die Einwohnerſchaft wird gebeten, ſich dieſen Inſtituts zu bedienen und die An⸗ zeige in heutiger Nummer zu beachten. „ Spargelpflanzen. Wie aus dem Anzeigenteil er⸗ ſichtlich, empfiehlt eine Firma Ueltzhöffer, Schwetzingen, Baſ⸗ ſermannſtr. 9, echte Braunſchweiger Spargelpflanzen. Die Intereſſenten ſeien hierauf aufmerkſam gemacht. * Reges Vereinsleben. In auswärtigen Blättern kann man über das hleſige Vereinsleben folgendes leſen: „In der Weihnachts- und Neufahrszeit iſt wie alljährlich in den hieſigen Vereinen ein reges Leben zu beobachten. Wenn man berückſichtigt, daß hler an Geſang⸗, Radfahrer, Sport⸗ und ſonſtigen Vereinen ihrer nahezu 2 Dutzend beſtehen, dann müſſen von Weihnachten bis zur Faſtenzeit jeden Sonntag zwei bis drei Vereine ihre Winterfeſtlichkeit abhalten. Es kann ſich niemand beklagen, im punkto Vergnügen hier zu kurz zu kommen. Mancher wird dle Faſtenzeft herbeiſehnen, um ſeinem ſchwindfüchtigen Geldbeutel etwas Schonung zu⸗ kommen zu laſſen. Trotz alledem dürfte das Wiederauf⸗ blühen des geſelligen Vereinglebens nach den in dieſer Be⸗ ziehung düſteren Kriegs⸗ und Nachkriegsjahren ein allmäh⸗ liches Anſteigen zur alten Gemütlichkeit der Friedensjahre bedeuten.“ * Aeber den großen Teich! Der Bauarbeiter Johann Schalk, Sohn von Herrn Steinhauer Johann Schalk, iſt am vergangenen Sonntag nach Amerlka ausge⸗ gewandert. Zum Abſchied haben ſich neben ſeinen Eltern noch viele Freunde und Ortseinwohner am O. F. G.⸗Bahn⸗ hof eingefunden. Da der alte Herr Schalk der Freiwilligen Feuerwehr angehört, haben auch Mitglieder derſelben und die Feuerwehrmuſik am Abſchied ihres Kameraden Sohnes teilgenommen. Herr Kommandant Benz hielt dabei eine rührende Anſprache. Das Zlel der Auswanderung t Chicago. Als der Zug am Bahnhof abfuhr, ſplelte die Muſtk„Muß i denn“. Einige ſeiner Freunde begleiteten Schalk bis nach Weinheim⸗Darmſtabt, ſodann ging die Fahrt über Frankfurt⸗Hannover nach Bremen, woſelbſt ſich Herr Schalk nach kurzem Aufenthalt beim„Norddeutſchen Loyd“ einſchiffte. Die Meeresreiſe dürfte 14 Tage in An⸗ ſpruch nehmen. Reiſezlel iſt, wie oben ſchon erwähnt, Chleago In New⸗ork beſucht er vordem noch Viernhelmer Landsleute, einen Herrn Beyer. Da Herr Schalk in ſeiner neuen Helmat Anverwandte hat, iſt demſelben die Aus- wanderung und Seßhaftmachung ſchon erleichtert. Für Ar⸗ beitsgelegenheit in einer Metzgerel iſt bereits für ihn geſorgt. Berdienſt 25 Dollar— wöchentlich über 100 Mk. Daß es ſeinen Anverwandten, die erſt 2 Jahre„drüben“ ſind, gut geht, zeugt davon, daß ſte Herrn Schalk die ganzen Reiſe⸗ loſten(etwa 150 Dollar) zuſchickten. Auch der Vater hat den Wohlſtand ſeiner Kinder ſchon gut verſpürt. Ein ſchönes Chriſtkindchen, in Form von Dollars, war ſein Geſchenk. Unſerem 22jährigen Landsmann wünſchen auch wir in der neuen Welt zum erſten glückliche Ueberfahrt, beſte Geſundheit und Wohlergehen. »Ein Liebesdrama auf hoher See. Ab Freitag läuft im Central⸗Theater der gewaltige Marine⸗Großfilm „Die letzte Schlacht des Kapitän Frank“. Die Frau des Kapitäns, die ohne Wiſſen ihres Mannes auf dem Schlacht⸗ kreuzer iſt und allen Gefahren trotzt bis das ſtolze Schiff vom Feind in den Grund gebohrt wird. Gewaltige Sturm und Schlachtſzenen halten das Publikum in Atem. Hervor⸗ ragede Luſtſpiele von„Dolly“ und„Er“(Harold Loyd), ſowle die neueſte Ufa Wochenſchau vervollſtändigen das Pracht⸗ programm. Die ſchönſten und billigſten Abendunterhaltungen bietet mein Unternehmen, Fieger. 5 Die Regierungskriſe in Berlin war zur Stunde in der dieſe Zeilen geſchrieben, noch nicht behoben. Soweit Blättermeldungen vorliegen, ſcheint die Zentrums⸗ fraktion die vorgeſchlagenen Wege Dr. Curtius nicht gehen zu wollen, da ſie uns außen- und innenpolitiſche Nachteile bringen könnten. Gemeindekaſſe. Morgen Freitag Nachmittag werden von 2 bis 4 Uhr die Militär⸗Zuſatzreuten pro Januar 1927 ausbezahlt. Winkenbach. Hen und Stroh. Amtlich.) Erzeugerpreiſe für 50 Kilo ab märkiſcher Station, frei Waggon, für den Berliner Markt in Reichsmark: Drahtgepreßtes Roggenſtroh(Quadratballen) 1,20—1,60, drahtgepreßtes Haferſtroh(Quadratbatlen) 1,05— 1,35, draht⸗ gepreßtes Gerſtenſtroh(Quadratballen) 1,05—1,35, draht⸗ gepreßtes Weizenſtroh(Quadratballen) 1,05— 1,40, Roggen⸗ langſtroh(zweimal mit Stroh gebündelt) 1,70—2,00, bind⸗ fadengepreßtes Roggen- und Weizenſtroh 1,20—1,50, Häckſel 2,05—2,30, handelsübliches Heu, geſund und trocken. nicht; über 30 Prozent Beſatz mit minderwertigen Gräſern 1,70 bis 2,00, gutes Heu, desgleichen nicht über 10 Prozent Beſatz 2,75— 3,25, Timotheeheu 3,75— 4,25, Kleeheu loſei G ee Invenfur-Aus eee eee Beachten Sie bitte die Preise! Unsere Parole heisst: Raus mit der Warell Herren- Anzüge von 26.— bis 88.— Herren- Winter-, Schwedenmäntel und Ulster. von 38.— bis 98.— Herren-Paletot einreihig u. zweireihig sowie Gehrock-Paletotm.Samtkragen garantiert guter Sitz und beste Ver— arbeitung. von 47.— bis 88.— Knaben- Anzüge sehr billig, von 5. 50 an Kommuniomu Konfirmation- Anzüge zum kommend. Fest v. 13.— bis 31.— Lodenjoppen nur ganz gute Qualitäten. warm gefüttert.. 17.50 und 18.50 Herrenhosen gestreift v. 4.30 21.75 Gummimäntel. von 13— bis 25.— Windjacken, blaue Arbeitsanzüge in allen Qualitäten, sehr billig, weit herabgesetzt im Preise Brust, Schlafdecken u. Bettücher sehr billig Manufakturwaren, wie Damast, Cret- ton, Handtuch und Hemdenstoffe, Fla— nelle, Inletts, Satins usw. ganz enorm Herren- Unterhosen u. Jacken, Warm gefüttert, normal u. Macco von 2.40 an Sammlliche welere hier nicht aul gelunpie Herpen-Zusstallungs-Argzelweflunterprelsl Damenkonfektion Damen- Strickjacken und Westen herabgesetzt. 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