bas else Seh muß geräumt werden. Dafür sprechen Preise und Qualitäten meines 5 LD Paletot, Mäntel, Anzüge für Herren: 15.-22.-26.-32.-38.-4.-52.- Knaben-Anzüge und Mäntel 4* 5˙⁰⁵ 15 9⁵⁰ 11˙ 12* 14²⁵ Für den Abend Smoking-Anzüge 90. 0. 00. 60. 0 b ca. 2000 Hosen 0 5 in allen Qualitäten für die Arbeit und zum sonntägl. Gebrauch fur Hepren 2 30 4 5 6 7˙5 Tanz- und Turnerbund Viernheim. Turnſtunden der Geräte⸗ und Volksturner nehmen am Donnerstag, den 13. Januar, punkt 8 Uhr, ihren Anfang. 1 Vollzähliges und pünkt⸗ liches Erſcheinen der Aktivität wird beſtimmt erwartet.. wie Der Die Turnwarte. Die Gportwart. zum„Grünen Laub“ Märſche. recht herzl. eingeladen. Prieſtauben⸗Berein Tunz⸗ Unterhaltung ausgeführt von dem Bürſtädter Konzert Orcheſter (ebem. Militär⸗Muſiker) Einlage: Fanfaren⸗ Eintritt fret. Alle Freunde und Gönner insbeſondere alle Brieftauben⸗ und Geflügelzüchter ſind hierzu Der Vorſitzende. „Einigkeit“ Viernheim. ar 1927, im Lokal Am 15. Januar d. 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Aus meinen hiesigen Schlachtungen empfehle Hammelfleisch, beste Qual., Pfd. 80, 90, 1.. aualltätsware zum kochen und braten, Pfü. 80% Sonntag, den 16. Jan. 1927, . nachmittags punkt 1 Uhr findet 0 2 im Vereinslokal zum goldenen % Karpfen unſere diesjährige General- Versammlung ſtatt. Die Tagesordnung wird im Lokal bekannt gegeben. Anträge zur General⸗Verſammlung müſſen bis Sonntag, den 16. Januar, mittags 12 Uhr in Händen unſeres 1. Vorſitzenden ſein. Hierzu laden we die geſamte Mitgliedſchaft der Turngenoſſenſchaft ganz ergebenſt ein und bitten um reſtloſes Erſcheinen. Der Vorſtand. J Dankſagung. Anläßlich der Ausreiſe unſeres Sohnes Johann nach Amerika haben wir ſoviele Beweiſe herzlicher Freundſchaft erfahren, daß es uns ein Bedürfnis iſt, im eigenen und im Namen unſeres Sohnes allen herzlich zu danken. Beſonderen Dank den Nameraden des Feuerwehrkorps, die ihn zum Bahnhof begleiteten, der Feuerwehrkapelle für ihne Abſchiedsmuſik und Herrn Kommandanten Benz für ſeine ehrende Anſprache. Familie Jean Schalk. GSScccgcc gcc Gebetzeiten der jüd. Gemeinde 15. Januar B'ſchallach 12. Sch'wat Sabatt⸗ Anfang 43s Uhr 4 Morgen 830„ 1 Nachm. 330„ „ Ausgang 54„ Wochentag⸗Abend: 600„ „ Morgen 7„ Haben Sie schon gehört? daß dieſe Woche das Central ⸗ Theater den neueſten u. gewaltigſten Marinefilm Die letzte Gchlacht des Kapitän Frank zur Aufführung bringt, Ein ergreifender Marine⸗Großfilm in 6 gewaltigen Akten. Ein Otebesdrama auf hoher See. Die Sturm⸗ und Ge⸗ fechtsſzenen ſind packend und grandios in ihrer Wildheit. Als Beiſchlager: Zwen aktuelle Luſtſplele von „Dolly“ und„Er“: 1. Alles aus Liebe 2.„Er“ ſprengt die Bank 3. Hie neneſte Ufa⸗Wochenſchau Sie betrügen ſich um einen beſonderen Genuß, wenn ſie nicht dieſe Tage das Central- Theater beſuchen. (Viernheimer Zeitung— Viernheimer Nachrichten) Erſcheint täglich mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage.— Bezugspreis monatl. 2 1.50 Mf. frei ins Haus gebracht.— Gratisbeilagen: wöchentl. das achtſeitige illuſtriertre 8 Sonntagsblatt„Sterne und Blumen“, halbjährlich einen Fahrplan ſowie einen Wand⸗ 5 kalender.— Annahme von Abonnements täglich in der Geſchäftsſtelle u. beim Zeitungsträger Erſtes, älteſtes u. erfolgreichſtes Lokal⸗Anzeigeblatt in Viernheim Fernſprecher 117.— Telegramme: Anzeiger, Viernheim— Poſtſchecktonto Nr. 21577 Amt Frankfurt a. M.— Schriftleitung, Druck u. Verlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle Rathausſtr. Viernheimer Tageblatt Anzeigenpreiſe: bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor⸗ nattags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher. Geſchäftsſtelle und von ſämtlichen Annoncen-Expeditionen Deutſchlands und des Auslands. Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamts Platzvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen, kann jedoch eine Gewähr (Viernhetmer Bürger⸗Ztg.— Viernh. Volksblatt) Die einſpaltige Petitzeile koſtet 25 Pfg., die Reklamezelle 60 Pfg. Annahme von Anzeigen in unſerer nicht übernommen werden. .— n—.—..— Freitag, den 14. Januar 1927 U 44. Jahrgang 1 11 1 II 2= Chronik des Tages. — Reichswirtſchaftsminiſter Dr. Curtius ſetzt die Be⸗ mühungen. um die Neubildung der Reichsregièrung fort und empfing auch Vertreter der Gewerkſchaften zu einer Ausſprache. 1 Die an die großen deutſchen Ströme angrenzenden Gebiete ſind erneut von Hochwaſſergefahren bedroht. 1 1 Die Mächte treffen umfangreiche Vorkehrungen zur Verteidigung des chineſiſchen Handelshafens Schanghai. Die engliſche Regierung will Kanton durch ein Ultimatum zur Rückgabe der Hankau-Konzeſſion auffordern. Polens Vorſtoß abgewehrt. In letzter Zeit iſt wieder einmal ſehr viel von den deutſch⸗polniſchen Beziehungen die Rede. Das Verhältnis zwiſchen Deutſchland und Polen iſt ein ſehr geſpanntes und wenig befriedigend. Einer Ver⸗ ſtändigung teht das Deutſchland im Oſten angetane Unrecht im Wege, mit dem Deutſchland ſich nun ein⸗ mal nicht abfinden kann. Was es mit dem polni⸗ ſchen Charakter eines großen Teiles der von Polen in Beſitz genommenen ehemaligen deutſchen Landes- teile für eine Bewandnis hat, haben die Gemeinde— wahlen in Oſtoberſchleſien erneut recht deutlich gezeigt. Es ſind aber nicht allein alte Wunden, die Deutſchland im Oſten beigebracht wurden und die nun einer Ent— ſpannung hinderlich ſind. Polen bemüht ſich viel⸗ mehr auch, durch immer neue Zwiſchenfälle jede Beſſe⸗ rung der beiderſeitigen Beziehungen zu verhindern. An Beiſpielen für dieſe Behauptung iſt kein Mangel. Es braucht nur— um einige zu nennen— an den monatelangen deutſch-polniſchen Handelskrieg er⸗ innert werden, an die Nichterfüllung des Schieds⸗ ſpruches in der Angelegenheit der Stickſtoffſwerke Chor- zo w, an die vielfachen Bedrückungen der deutſchen Minderheit in Polen und an die Mißachtung des Calonder⸗Entſcheides in dem oſtoberſchleſiſchen Schulſtreik. Deutſchland hat keinen Anlaß, an Polens Frie⸗ densfreundſchaft zu glauben! Und nicht nur Deutſch— land allein. Auch die polniſchen Beziehungen zu Ruß— land ſind nicht die beſten, von Litauen, dem Polen mitten im Frieden das Wilnagebiet entriſſen hat, gar nicht zu reden. Trotzdem hält ſich Polen berufen, jetzt in franzöſiſchen Zeitungen die Ueberflüſſigkeit der deut— ſchen Oſtfeſtungen zu betonen! Ja, der polniſche Außen⸗ miniſter Zaleſki hielt es ſogar für angebracht, in einer großen Rede Polen als„das friedlichſte Volk“ und als„Hort des europäiſchen Friedens“ zu feiern, wührend er Deutſchland im gleichen Atemzuge als einen Störer des allgemeinen Friedens und als eine Macht bezeichnete, die noch nicht einmal ihren Verpflich⸗ kungen aus der Zugehörigkeit zum Völkerbund nach— komme. 5 Dieſe Entgleiſung des polniſchen Außenminiſters hat in Deutſchkand große Entrüſtung ausgelöſt. Von maßgebender Seite wird der Vorwurf eines Bruches der Völkerbundsſatzung zurückgewieſen und weiterhin noch folgendes bemerkt: Baleſki ſagt, Deutſchland habe den Artikel 10 der Satzung dadurch verletzt, daß es neuerdings eine „gewaltſame Propaganda⸗Offenſive“ betreibe. Da der Artikel 10 bekanntlich die Achtung der Unverſehrtheit des Gebiets der Bundesmitglieder zum Gegenſtand hat, kaun hiermit nichts anderes gemeint ſein, als daß ſich Deutſchland neuerdings zu einem aggreſſiven Vorgehen gegen Polen entſchloſſen habe und dieſes Vorgehen durch eine entſprechende Propaganda vorbe— reite. Nichts iſt unſinniger als derartige Unterſtellun— gen. Der deutſche Standpunkt in der Frage der pol⸗ niſchen Weſtgrenzen iſt ſeit Jahr und Tag bekannt und bedarf keiner Propaganda. Er iſt von den ver⸗ antwortlichen deutſchen Staatsmännern oft genug und unzweideutig feſtgelegt worden. Dieſe klare und unabänderliche Einſtellung der deutſchen Po- litik iſt alles andere als eine Verletzung des Völker⸗ bundspaktes. Es iſt nicht der Sinn des Paktes, insbeſondere nicht der Sinn des Artikels 10, die le⸗ bendige, den gemeinſamen Intereſſen der Völker entſprechende Entwicklung auf immer zum Stillſtand zu bringen. Das er⸗ gibt ſich, um nur eins zu ſagen, ſchon aus dem Ar⸗ tikel 19 der Satzung, der es als Aufgabe des Völ⸗ kerbundes hinſtellt, auf die Aenderung unanwendbar gewordener Verträge und ſolcher internationalen Ver⸗ hältniſſe hinzuwirken, deren Aufrechterhaltung den Weltfrieden gefährden könnte. Herr Zaleſki vergißt nicht nur dieſen Artikel 19; er läßt auch das ganze Vertragswerk von Locarno unerwähnt, obwohl ihm r nicht unbekannt iſt, in welchem Geiſte die Verhandlungen über dieſes Vertragswerk geführt wor⸗ den ſind, und welchen Inhalt es hat. ſerner wird noch zum Ausdruck gebracht, daß tung von dem europäiſchen Cbarakler der die Grenzgebiete bereits oft genug widerlegt worden i 2b fe Gebt die Ber 8 töffentli die Berechtiaung der W deutſchen Auffaſſung immer mehr anerkennt. Daran könne Polen nichts mehr ändern.— Es werden dann die verſchiedenen Abſichten erörtert, die Zaleſki mit ſeiner Rede verfolgt haben kann: Erſchwerung der Ver⸗ handlungen über die Oſtfeſtungen, Verhinderung der Rheinlandräumung, Erregung von Mißtrauen zwiſchen Deutſchland und Litauen u. a. Jedenfalls iſt der deut⸗ ſchen Regierung von einem beabſichtigten Tauſch des Korridors gegen Memel und Litauen nichts be⸗ kannt. Dieſe Stellungnahme maßgebender Kreiſe iſt zu begrüßen. Beſonders zu unterſtreichen ſind die Bemer⸗ kungen, die zum Ausdruck bringen, daß der Völker— bund auf keinen Fall eine lebendige, friedliche Wei— terentwicklung verhindern will. Was eine ſolche Ent— wicklung im Oſten anbelangt, ſteht hier allerdings noch viel einer lebensfähigen befriedigenden Geſtaltung im Wege. In erſter Linie bedarf es dazu einer Aende— rung der polniſchen Einſtellung. 7 9 12* 90. Oeſterreichwoche in München. Feſtigung der Gemeinſchaft zwiſchen Deutſchland und Deſterreich. Die Deutſch-Oeſterreichiſche Arbeitsgemeinſchaft veranſtaltet gegenwärtig in München eine Oeſterreich— Woche, die von dem früheren Reichsjuſtizminiſter Dr Emminger eröffnet wurde und die u. a. auch Rede des öſterreichiſchen Bundesminiſters Dr. Schürff brachte. Miniſter Dr. Schürff ſprach über die W ſchaftsbeziehungen zwiſchen Deutſchland und Oef reich. In ſeiner Rede führte er aus: Die durch Jahrhunderte gemeinſame Geſchichte des deutſchen Volkes hat auch nach dem Ausſcheiden des öſter— reichiſchen Volksſtammes aus der politiſchen Gemeinſchaft des Deutſchen Reiches neben dem ungeheuren Bande der Blutsverwandtſchaft und der gemeinſamen Sprache eine ſtarke Gemeinſchaft geiſtiger und kultureller Intereſſen fort— beſtehen laſſen, die allen Widrigkeiten zum Trotz ſich bis auf den heutigen Tag in unverminderter Feſtigkeit erhalten hat. Dieſe Gemeinſamkeit erweckt auch den Wunſch nach einem weitgehenden Ausbau der wechſelſeitigen Wirtſchafts— beziehungen. Wenn auch der wirtſchaftliche Zuſammen— ſchluß der beiden Staaten, etwa in der Form einer öſter⸗ reichiſch-deutſchen Zollunion, vorläufig eine Zukunftshoff— nung bleibt, ſo müſſen doch im Rahmen der beſtehenden Verträge ſchon jetzt alle Möglichkeiten ausgenützt werden, um alle vorbereitende Maßnahmen für die zu ermöglichende höhere Gemeinſamkeit der Zukunft zu ſchaffen. Nachdem der Miniſter noch auf die immer ſtärkere Annäherung auf dem Gebiete der Angleichung Rechtsbeſtimmungen und der ſozialen Pereinbaxun hingewieſen hatte, ſchloß er unter lebhaftem B der Verſammlung mit einem Hinweis auf das erfreu— liche Vorwärtsſchreiten des Gemeinſchaſtsgedankens zwiſchen Deutſchland und Oeſterreich. Dieſe Gemein— ſchaft müſſe ſo geſeſtigt werden, daß ſie von keinem Schickſalsſchlag mehr zerriſſen werden könne Nach Miniſter Dr. Schürff ſprach ein Vertreter der Stu— dentenſchaft, der ausführte, daß dieſe von jeher eine Vorkämpferin des großdeutſchen Gedankens geweſen dei Darauf ſprach Prof. Eibl-Wien über die Bedeutung Oeſterreichs für die geſamtdeutſche Kultur und die Zukunft des deutſchen Volkes. 37 7 1 39 2 9 A Pariſer Vorbeſprechungen. Schiedsgerichtliches Verfahren bezüglich der Oſtfeſtungen? General von Pawelsz und Geheimrat For- ſter, die zur Erledigung der beiden Reſtpunkte der Entwaffnung ſeit einigen Tagen in Paris weilen, haben vor den offiziellen Verhandlungen mit einigen Mit⸗ gliedern der Botſchafterkonferenz Vorbeſprechungen ab⸗ gehalten, um die Auffaſſung der Gegenſeite genau zu erforſchen. Die deutſchen Unterhändler haben bisher den Präſidenten der Botſchafterkonferenz Cambon, den Generalſekret'«» Maſſigli, den General Ba⸗ ratier, den Lei der Inveſtigationskommiſſion des Völkerbundes, den General Barochien, den Ge⸗ neralſtabschef Fochs geſprochen. Die Beſprechungen trugen vertraulichen Charakter. Das hindert aber einen Teil der franzöſiſchen Preſſe nicht, ſich ausführlich damit zu befaſſen. Das erregt in amtlichen deutſchen Kreiſen Befremden, da damit der Zweck verfolgt wird, eine Verſtändigung über dieſe Fragen zu erſchweren. Die franzöſiſche Rechtspreſſe ſtellt die gegenwür⸗ tigen Verhandlungen als ein Kernproblem für den deutſch⸗franzöſiſchen Ausgleich hin, erklärt eine Ver⸗ ſtändigung mit den deutſchen Unterhändlern für un⸗ wahrſcheinlich, und will wiſſen, daß der Streit um die Oſtfeſtungen ſchiedsgerichtlich entſchieden werden ſoll. Gleiche Meldungen finden ſich auch in den Pariſer An n amerikaniſcher Zeitungen.„New Pork He⸗ ald mere daß 1 e 9 00 755 10 16 5 Bo erkonferenz le e orſtellungen erhoben 9 1 darau binzuweiſen, daß die deutſchen Oſt⸗ eſtungen die Sicherheit Polens bedrohten. Im übrigen das B din den Verhand⸗ lungen des Generals von Pawelsz mit der Botſchaf⸗ terkonferenz vorauszuſehen ſei. Briand ſei einem der⸗ artigen Verfahren nicht abgeneigt. Politiſche Rundſchau. — Berlin, den 13. Januar 1927. . Das Reichsgericht hat die Reviſion des national⸗ ſozialiſtiſchen Stadtverordneten Blumentritt-Leipzig, der wegen Beleidigung des Reichsminiſters Dr. Külz zu 1000 Mark Geldſtrafe verurteilt worden war, verworfen. „„— Der Rationalſoziale Volksbund in München hat ſich einſtimmig der deutſchvölkiſchen Freiheitsbewegung ange⸗ ſchloſſen und den Landtagsabgeordneten Drechsler zum erſten Vorſitzenden gewählt. — Gefängnis für Beſatzungsſoldaten. In Mainz wurden deutſche Ziviliſten von zwei franzöſiſchen Sol⸗ daten tätlich angegriffen. Wie gemeldet wird, ſind die Soldaten, die in trunkenem Zuſtand in Streit geraten waren, ſofort auf die Gendarmeriewache geführt und mit Gefängnis beſtraft worden. ö :: Kriegsminiſter von Goßler geſtorben. Im Alter von 86 Jahren ſtarb der frühere preußiſche Kriegs⸗ miniſter, General der Infanterie a. D. Heinrich von Goßler. Im September 1841 in Weißenfels geboren, ſchlug v. Goßler die Militärlaufbahn ein, nahm an den Kriegen 1864 und 1870 teil und wurde am 14. Auguſt 1896 an die Spitze des preußiſchen Kriegsmini⸗ ſteriums berufen. 1903 hatte der Verſtorbene ſein Amt niedergelegt, um in den Ruheſtand zu treten. Dr. Solf, Botſchafter in Tokio, der ſeinen Uclaub Tagen nach Japan der deutſche beendet hat und ſich in den nächſten zurückbegeben wird. Rundſchau im Auslande. * In Genf iſt ein Sachverſtändigenausſchuß zur Prü fung der Frage der Ausſtellung von Ausweispapieren an Perſonen ohne Staatszugehörigkeit zuſammengetreten R In einem Orte in der italieniſchen Provinz Pia⸗ cenca wurde ein faſchiſtiſcher Sekretär namens Cochotto nach einem Streit mit zwei Sozialiſten durch Gewehr ſchüſſe getötet. Die Täter ſind entflohen. * Wie gemeldet wird, hat der außerordentliche parla— mentariſche Gerichtshof in Athen den Hochverratsproz gegen den früheren griechiſchen Diktator Pangalos b eröffnet. N * Das Staatsoberhaupt von Kalat, einem Eingebore⸗ nenſtaat in Belutſchiſtan in Indien, hat einen Erlaß ver⸗ öffentlicht, in dem die Sklaverei, die in ſeinem Staat ſeit den älteſten Zeiten beſtand, endgültig abgeſchafft wird. * Kommiſſionsſitzungen im Internationalen Arbeitsamt * Im Internationalen Arbeitsamt; in Genf werden in der zweiten Januarhälfte verſchiedene wichtige Kommiſſions⸗ ſitzungen und eine Tagung des Verwaltungsrats ſtattfinden. Es handelt ſich um die Beratung landwirtſchaftlicher Ange⸗ legenhͤiten wie Agrarreform, Fachausbildung, Genoſſen⸗ chaftsweſen u. a. Weitere Verhandlungspunkte bilden Acht⸗ fanden und die 1928 ſtattfindende Arbeitskonferen Ungarn ſucht Italiens Freundſchaft. : Der ungariſche Miniſterpräſident Graf Bethlen wird in nächſter Zeit nach Rom reiſen, um die Frage eines un ariſchen Freihafens an der Adria zu regeln. Um zu ver⸗ indern, daß Ungarn von Südſlawien einen ſolchen reihafen eingeräumt erhielt, hat Italien ſich entgegen⸗ mmend verhalten und, wie Bethlens Reiſe zeigt, damit Erfolg gehabt. Bethlens Romreiſe hat großes Aufſehen erregt, da ein ungariſcher Freihafen in Fiume mit einem polikiſchen Anſchluß Ungarns an Italien gleichbedeutend iſt. Es wird deshalb auch von einem bevorſtehenden Abſchluß eines ungariſch⸗italieniſchen Freundſchaftsvertrages geſpro⸗ chen. Darüber hinaus wird vermutet, daß Bethlen in Nom auch eine Löſung der ungariſchen Königsfrage anſtreben Wird. Leb teres wird allerdings von Budapeſt dementiert. Aus Stadt und Land. * Elektrifizierung des Berliner Bahuverkehrs.* den nächſten Jahren ſoll auf den geſamten Berli⸗ at er Stabt⸗, Ring⸗ und Vorortbahnen der elektriſche Bugbetrieb eingeführt werden. Die Reichsbahnverwal⸗ tung hat bereits alle nötigen Vorbereitungen einge⸗ leitet. Die Verhandlungen über den Bezug der elek⸗ triſchen Energie für den elektriſchen Betrieb ſind dieſer Dage zum Abſchluß gebracht worden. Die Elektro⸗ werke und die Berliner Elektrizitätswerke übernehme gemeinſam die Stromlieferung. Die Elektrowerke er⸗ zeugen ihren Stromanteil in ihren Braunkohlenkraft⸗ werken Zſchornewitz, Trattendorf und Lauter, die Ber⸗ liner Elektrizitätswerke in ihren Berliner Steinkohlen⸗ kraftwerken Rummelsburg, Charlottenburg und Moabit. ie Reichsbahn erhält alſo zur Hälfte Fernſtrom, zur älfte Nahſtrom. Durch die doppelte Belieferung, noch Dazu aus ſechs Großkraftwerken, iſt der Reichsbahn d. rößtmögliche Betriebsſicherheit gewährleiſtet. Die von in beiden ſtromliefernden Werken gemeinſam zur Ver⸗ 1 zu ſtellende Leiſtung wird zunächſt etwa 60 000 tilowatt betragen. Die zu liefernde Strommenge ſteigt bei vollem Ausbau bis auf etwa 250 Millionen Kilo⸗ wattſtunden im Jahre. Alntofernſtraße Berlin—Leipzig— München Nom. Im Leipziger Rathaus fand eine Tagung zur Beſprechung des Planes einer Autofernſtraße Ber⸗ lin Leipzig— München— Rom ſtatt, zu der zahlreiche Wertreter des Reiches, der beteiligten Länder und Städte ſowie von Handelskammern, Verkehrsverbänden, darunter dem Tiroler Landesverkehrsamt in Inns⸗ bruck, von Automobilklubs und des Straßenbauweſens erſchienen waren. Die Straße Berlin—Leipzig—Mün⸗ chen— Rom würde bei einer Länge von 668 Kilometern und Baukoſten von durchſchnittlich 400 000 Mark für den Kilometer insgeſamt 267 Millionen Mark bean⸗ ſpruchen, während man beim Ausbau des beſte⸗ henden Straßennetzes vielleicht mit einem Drittel dieſer Summe auskommen würde. Das Reich und die Länder haben ſich für die zweite Möglichkeit entſchie⸗ den. Es wurde beſchloſſen, für die Vorbereitungs- arbeiten eine Arbeitsgemeinſchaft unter Heranziehung der intereſſierten Kreiſe zu bilden. Ein engerer Ar⸗ beitsausſchuß, der ſich aus je einem Vertreter der Städte Berlin, Leipzig und München und je einem Vertreter des Reichsverkehrsminiſteriums und der beteiligten Län⸗ derregierungen von Preußen, Sachſen, Thüringen und Bayern zuſammenſetzt, ſoll einen Streckenplan ſowie Bau⸗ und Finanzplan ausarbeiten und zwar länder⸗ weiſe. * Hochwaſſer im Neißegebiet. Wie aus Görlitz gemeldet wird, führt die Neiße infolge des anhalten⸗ den Regens Hochwaſſer. Der Fluß iſt an zahlreichen Stellen über die Ufer getreten und hat weite Wieſen⸗ zund Ackerflächen in einen See verwandelt. Die An⸗ wohner der Neiße ſind auf die drohende Gefahr des Hochwaſſers bereits aufmerkſam gemacht worden.— Auch aus der Tſchechoſlowakei wird von allen Flüſſen Nordoſtböhmens ein ſtändiges Steigen des Waſſerſtandes gemeldet. Die Adler iſt 3 Meter über mormal geſtiegen und hat in großer Breite die Ufer überſchwemmt. Infolge des andauernden Regenwetters aim Gebirge und der eingetretenen Schneeſchmelze iſt mit weiterem Steigen der Flüſſe zu rechnen. In ganz Mähren iſt ebenfalls ein Steigen der Flüſſe zu ver⸗ zeichnen. * Ein ſchwerer Schiffsunfall hat ſich am letzten Dienstag im Hamburger Hafen ereignet. In der Nähe der St. Pauli-Landungsbrücken kollidierte im Fahrwaſſer der Elbe eine Zollbarkaſſe mit dem ver- Hholenden Dampfer„Rudolf“ und ſank. Das Deck— perſonal konnte ſich auf den Dampfer„Cap Polonio“ retten. Der Maſchiniſt iſt ertrunken. Die Arbeiten zur Hebung der Barkaſſe ſind bereits im Gange. * Familientragödie. Im Ammerswurther Feld bei Meldorf(Schleswig⸗Holſtein) war ein Arbei⸗ ter wegen Einbruchsdiebſtahls feſtgenommen worden. Aus Gram darüber hat ſich ſeine Ehefrau in ihrer Woh— mung erhängt. Der verhaftete Ehemann, der ſeine Frau zur Beihilfe auf ſeinen nächtlichen Diebesfahrten ver— leitete, hat ſich im Gefängnis ebenfalls erhängt, ohne vom Selbſtmord ſeiner Frau zu wiſſen. Beide Ehe— leute waren erſt einige Monate verheiratet. den iſt. im Frankenproze Schweiz und der Tſchechoſlowakei enthält. Die Berichte Schiveres Exploſiousunglück in Königshütte. Der Schauplatz eines verhängnisvollen Exploſionsun⸗ glücks war das Unterwerk der Bismarckhütte. Von dieſem Werk führen unterirdiſche Anſchlußröhren nach den Rütgerswerken, in denen ſäure⸗ und gashaltige Gewäſſer abgeführt werden. Nach Ausſagen von Augenzeugen ſollen dieſe Röhren undicht geworden ſein, ſodaß durch den Zutritt von Luft eine Exploſion herbeigeführt wurde. Es ſind im ganzen 22 Arbeiter verletzt worden, ſieben davon erheblich. Einer der Verletzten iſt bereits geſtorben, während zwei weitere Hoffnungslos darniederliegen. „ Trei Personen von einer Lawine überraſcht. Wie aus Bozen berichtet wird, ſind drei Einheimiſche unweit Mals im Vintſchgau durch eine Lawine über⸗ raſcht worden. Es wurden ſogleich die nötigen Ret⸗ tungsarbeiten eingeleitet, ohne daß jedoch bisher etwas über 1 75 Schickſal der Verſchütteten bekannt gewor⸗ Kleine Nachrichten. * Der Dampfer„Miſtral“ iſt im Korsfjord(Norwegen) untergegangen. Dabei ſind acht Mann der Beſatzung ums Leben gekommen. 8 Dem ungariſchen Reichsverweſer iſt ein mit über 300000 Unterſchriften verſehenes Gnadengeſuch für die Verurteilten übergeben worden. .. In der Gegend von Nicoſia auf Sizilien wurden kurz hintereinander drei ſtarke Erdſtöße verſpürt. Menſchenleben find nicht zu beklagen. Mehrere Häuſer wurden beſchädigt. N Neuen ſtatiſtiſchen Feſtſtellungen gemäß umfaßt die Bevölkerung der Vereinigten e 123 288 000 b Were ſonen. Gerichtsſaal. E Rechtskräftiges Todesurteil gegen einen Wil⸗ derer. Das Reichsgericht hat die Reviſion des Land⸗ wirts Heinrich Arno Holz aus Ellwangen(Würt⸗ temberg), der im Auguſt v. Is. beim Wildern den Förſter Braun erſchoſſen und deshalb wegen vorſätz⸗ lichen Mordes vom Schwurgericht Ellwengen zum Tode verurteilt worden war, verworfen. Das Urteil iſt damit rechtskräftig. Die Grippeepidemie in Europa. Keine e e e ee in Deutſch⸗ and. Die Hygieneabteilung des Völkerbundsſekretariats in Genf hat einen Sonderbericht über die Grippeepide⸗ mie in Europa herausgegeben, der Beiträge der Sani⸗ tätsverwaltungen von Deutſchland, Belgien, Dänemark, Italien, den Niederlanden, Norwegen, Schweden, der datieren vom 7.— 10. Januar und beziehen ſich haupt⸗ ſächlich auf die Lage im Dezember. Allgemein wird feſtgeſtellt, daß die Epidemie, ob⸗ wohl die Krankheitsfälle ſehr zahlreich ſind, bisher einen ſehr gutartigen Verlauf nimmt und die Sterb⸗ lichkeit nicht merklich höher iſt als bei normalen Ver⸗ hältniſſen zu dieſer Zeit. In verſchiedenen Ländern habe die Epidemie einen ſtark anſteckenden Charakter. Das deutſche Hygienebureau meldet unter dem 8. Januar, es gäbe keine eigentliche Grippe⸗ epidemie in Deutſchland, dagegen zahlreiche Fälle von Erkrankungen der Luftwege. Seit dem 8. Januar nehme die Zahl der in die Spitäler aufge⸗ nommenen Kranken in Berlin zu. Die Zahl der To⸗ desfälle infolge Grippe oder Erkrankung der Luftwege ſei nur wenig größer als zu anderen Zeiten. * Ernſter Verlauf der Grippe in der Schweiz. Die Grippeepidemie in Oberbaden nimmt auch weiterhin einen verhältnismäßig gutartigen Verlauf. In den benachbarten ſchweizeriſchen Grenzgebieten ſind dagegen die Schulen größtenteils noch weiterhin ge⸗ ſchloſſen. Nach einer Mitteilung aus Baſel ſind dort in den erſten ſieben Tagen des neuen Jahres 35 Perſonen an Grippe geſtorben. In der vergangenen Woche ſind dort 3000 neue Erkrankungsfälle ange⸗ meldet worden. Auch in Spanien herrſcht eine ſtarke Grippe⸗ epidemie. Die Krankheit bleibt übrigens in den meiſten Fällen ungefährlich, es werden jedoch einige Todes⸗ fälle gemeldet, unter anderen des Sanitätsinſpektors der Provinz Bilbao. Schlußdienſt. 2: Heldt ſüchſiſcher Miniſterpräſident. Nach lan⸗ gem Hin und Her iſt der 1590 0 Landtag endlich zu einer Neuwahl des Miniſterpräſidenten gekommen. Mit 49 Stimmen wurde der bisherige 1 ident Heldt(Altſozialiſt) wiedergewählt. Die Wahl Heldts erfolgte mit den Stimmen ſämtlicher bürgerlichen Par⸗ teien und denen der Altſozialiſten. Nur die beiden Nationalſozialiſten hatten weiße Stimmzettel abgege⸗ ben. Kommuniſten und Sozialdemokraten ſagten der neuen Regierung ſchärfſten Kampf an. Nachdem der Miniſterpräſident Heldt in Abweſenheit der Sozial⸗ demokraten den Eid auf die Verfaſſung abgelegt hatte, vertagte ſich das Haus auf den 18. Januar, um die Regierungserklärung entgegenzunehmen. Der„kleine“ Barmat⸗Prozeß beendet. — Berlin, 13. Januar. Die Berufungsſtrafkam⸗ mer hat den ſogenannten„kleinen“ Barmat⸗Prozeß nach viertägiger Verhandlung zu Ende geführt. Die Anklage richtete ſich bekanntlich gegen die vier Staats⸗ bankbeamten Blodow, Kerſten, Joſt und Neitzel, die beſchuldigt waren, gegen Beſtechungsgelder Bankhäuſern Kredite ohne ausreichende Effektendeckung eingeräumt zu haben. Die Vorſchriften der Staatsbank gehen aber dahin, daß eine drei- bis vierfache Deckung vorhanden ſein muß. In erſter Inſtanz waren die vier Ange⸗ klagten zu hohen Gefängnisſtrafen verurteilt worden. Die Strafkammer hat dieſe Strafen weſentlich herab⸗ geſetzt mit der Begründung, daß den Beamten in d Inflationszeit die Pflichterfüllung im höchſten Grade erſchwert, die Pflichtverletzung aber im höchſten Grade erleichtert worden ſei. Die Lombardabteilung, die die Darlehen gegen Effekten zu verausgaben habe und in der naturgemäß ein großes finanzwirtſchaftliches Wiſſen erforderlich ſei, ſei teils mit Militäranwärtern, teils mit ganz jungen Beamten beſetzt geweſen. Dieſe waren dem Anſturm der geriſſenſten Inflationsſchieber, die ſich in die Kundſchaft der Staatsbank eingeſchlichen hatten, nicht gewachſen. Es fehlte an jeder Aufſicht und jeder Arbeitsteilung. Die Lombardabteilung war äußerſt überlaſtet, während andere Abteilungen voll⸗ ſtändig ſtill lagen. Haftbefehl gegen Bankdirektor Kunert. — Berlin, 13. Januar. Der Oberſtaatsanwalt hat gegen den der Anſtiftung zur gewinnſüchtigen Aktenbeſeitigung beſchuldigten Bankdirektor Kunert, der nach der Schweiz geflüchtet iſt, einen Haftbefehl erlaſſen. Der Verteidiger hat eine Sicherheitsleiſtung in be⸗ trächtlicher Höhe angeboten, und der Oberſtaatsanwalt iſt auch bereit, Kunert, falls er ſich ſelbſt ſtellen ſollte, mit der Unterſuchungshaft unter dieſen Bedingungen zu verſchonen. Die Höhe der Kaution dürfte jedoch angeſichts der Vermögenslage Kunerts auf etwa ½ Million Reichsmark bemeſſen werden. Aufgedeckter Großhandel mit Rauſchgiften. — Berlin, 13. Januar. Die Kriminalpolizei iſt großen Rauſchgiftſchiebungen auf die Spur gekommen und hat drei Verhaftungen vorgenommen. Es han⸗ delt ſich um eine Großorganiſation, die ſchon min⸗ deſtens drei Jahre beſtand. Unter den Verhafteten l. findet ſich ein Chemiker, der früher Prokuriſt einer hieſigen pharmazeutiſchen Fabrik war. Kurz vor ihrer Verhaftung hatten die beiden Haupthändler, ruſſiſche Kaufleute, noch aus Amerika einen Auftrag über Liefe⸗ rung von 120 Kilo Kokain erhalten. Die Kokainſen⸗ dungen wurden, als ſchwarzer Lack, Stiefelwichſe und Raſierereme deklariert, in alle Welt verſchickt. In China und Japan verdienten die Händler am Kilo Kokain 1600 bis 2000 Mark. Erneute Hochwaſſergefahr. — Berlin, 13. Januar. Die Regenfälle der letz⸗ ten Tage haben ein ſtarkes Steigen der großen deutſchen Flüſſe und ihrer Nebenflüſſe zur Folge gehabt. Das gilt beſonders vom Rhein und von der Elbe. Stark geſtiegen iſt auch die Moſel und ebenſo ihre Neben⸗ flüſſe. Die Lahn führt bereits Hochwaſſer und iſt unterhalb Bad Ems über die Ufer getreten. Ebenſo iſt das Spreetal und die Umgegend von Bautzen durch Hochwaſſer heimgeſucht. Weite Gebiete ſind über⸗ ſchwemmt. Wieſen und Felder ſtehen unter Waſſer. In einer großen Anzahl von Ortſchaften ſind Straßen und Wege überflutet. Teilweiſe ſteht das Waſſer be⸗ reits in den Hausgärten und bedroht die Häuſer. »Edith Bürkners Liebe. RNoman von Fr. Lehne. Fortſetzung.(Nachdruck verboten.) ..„Und man brauchte ſich der Verwandten nicht zu ſchämen,“ ſagte Martha.„Es war mir ordentlich pein⸗ lich— als ich vorgeſtern mit Edith ſprach, gingen Herr Oberleutnant von Gleichen und Herr Leutnant v. Kel⸗ ler an uns vorüber. Sie ſchienen ſich ſehr darüber zu wundern, mit wem ich da ſtand. Edith ſah auch zu al eng aus in ihrem Muſſelinkleid von Anno dazu⸗ mal—“ „Na, weißte, Martha,“ bemerkte der alte Hilde⸗ brandt,„auf Edith laſſe ich nu mal nichts kommen. Die iſt willig und fleißig und unverdroſſen. Und ein hübſches Mädel iſt ſie obendrein! Donnerwetter, ein Paar Augen hat das Mädel im Kopf! Und wie ſie die Mama im vorigen Jahre gepflegt hatte, als du in Berlin warſt— alle Achtung, das muß man ihr laſ— ſen—“ „Gott, ihr habt's ja auch reichlich gut gemacht, lie⸗ ber Papa; dadurch hat ſich die Sache vollſtändig er⸗ ledigt. Edith iſt ſicherlich nicht zu kurz dabei gekom⸗ men,“ erwiderte Martha kühl, und eine tiefe Falte zwiſchen den Brauen verriet, wie unangenehm ihr des Vaters Lobreden über Edith waren. »Was macht denn Thanulmark“ fragte Ftau Hil⸗ debrandt, die über alles orientiert ſein mußte. „Der iſt ein hübſcher Junge; er hat ſich recht krausgemacht. Ich finde, er hat ein viel feineres Ge⸗ ſicht als ſeine Schweſter. Oſtern will er ſein Abitu⸗ rium machen. Er wäre fleißig beim Lernen!“ „Hat er denn geſagt, was er werden will?“ 14. „Ja, er trägt ſich mit dem kühnen Gedanken, Me⸗ dizin zu ſtudieren!“ 6 „Abl! machten die beiden Alten, und ihre Geſichter Don wurden vor Verwunderung ganz lan! Herrn Hildebrandt blieb ſogar der Biſſen im Halſe ſtecken, und als er ihn glücklich herüntergetürgt hatte, ſchlug er mit der Fauſt auf den Tiſch, daß die Taſſen klirrten. „Da ſchlag doch einer lang hin! Der Junge iſt wohl ganz und gar verrückt geworden?“ rief er heftig. „Papa!“ Nervös fuhr Martha mit der Hand nach dem Kopfe.„Mein Gott, Papa, ſei doch nicht gar ſo bene Man kann doch wirklich ganz nervös wer⸗ en]“ „Ach, Larifari,“ brummte der Alte mit einem ſcheuen Blick nach der Tochter, deren Nervenanfälle er fürchten gelernt hatte.„Soll man da nicht aus der Haut fahren, wenn man ſolchen Unſinn hörtk Studie⸗ ren will er? Wovon denn?“ „Thankmar ſprach von Stipendien, erſpartem Stun⸗ bc Freitiſchen und ſo weiter— was weiß ich noch—“ „Ah, da ſehe ich tiefer,“ ſprach Hildebrandt weiter. Ihr Weiber habt natürlich einen kurzen Blick! Die ſpekulieren auf mich. Hierauf!“ Er ſchlug auf ſeine Taſche,„Aber da ſollen ſie mir nur kommen; nit nen roten Pfennig gibt's!“ g Aufgeregt ging er im Zimmer auf und ab; der Schlafrock ſchlug bei der heftigen Bewegung um ſeine Glieder. Das ſoeben Gehörte ging ihm doch über den Spaß, und halblaut murmelte er vor ſich hin: f „Sie ſollen mir nur kommen! Meinetwegen mag er Schuſter werden, der Thankmar! Thankmar— über⸗ haupt ſo'n verrückter Name! Sieht ganz ſo aus wie der 1 e Buchhändler— nich'nen Pſennig krie⸗ gen ſe—“„„ „Beruhige dich doch, Papachen, ſie ſind ja noch gar nicht gekommen,“ begütigte ihn ſeine Frau.„Wenn du dich ätgerſt, ſchmeckt dir's Mittageſſen wieder nicht, und ich habe gerade heute ſo'ne f e Aher ſie werden mir noch kommen, ace chen, 7 2 Neuen; 0 ien verlaß dich drauf! Wenn die Leue nur nſch i g ſo hoch hinaus wollten! Studierenl“ ie eee „Er, lachte heiſer auf een eine Studieren“ Natürlich, anders ren ſie vernünftig, würde man 1 10% Modog 1 1 a n aber Torheiten leiſte ich nu mal keinen ec leine dült enn we ee man ſeinen Gäſten bietet“ ſeiner Erregung. Jetzt zündete er ſich ſeine Pfeife an, und ſchon die erſten Züge, die er tat, wirkten augen⸗ ſcheinlich beruhigend auf ihn. Denn er ſetzte ſich wie⸗ der, putzte ſeine Brille mit dem Zipfel ſeines rotſeide⸗ nen Taſchentuches und griff von neuem nach der Zei⸗ tung. f „Na, ich bin wirklich neugierig, was aus Rußland wird—“ „Mama, es iſt dir doch recht— ich habe Bürkners zum Abendbrot für Dienstag eingeladen. Man muß ſich doch revanchieren,“ begann Martha, die noch immer nicht mit frühſtücken fertig war und jetzt mit Behagen ein weiches Ei auslöffelte. „Freilich iſt mir's recht; ich habe auch ſchon daran gedacht; da braucht man nicht ſo zu ſein.“ 158 „Aber ich habe noch jemanden mit eingeladen—“ „So? Wen denn?“ 10 „Alſo höre, Mama! Bürkners haben ein Zimmet abvermietet und zwar an Lueian Waldow— du weißt doch, den Konzertmeiſter, der dich immer ſo ſehr durch ſein Spiel entzückt hat. Der ſcheint dort bei Bürkners 1 ganz familiär zu verkehren; denn er kam geſtern abend zu ihnen, ſo daß ich ihn kennen lernte. Er ift ſehr f nett und gemütlich, und im Laufe des Geſpräches habe f ich ihn aufgefordert, mit zu uns zu kommen“. 5 Während ſie das ſagte, beſah ſie gelegentlich ihre roſigen, gut gepflegten Fingernägel. e „Und hat er angenommen?“* „Gern! Ich habe übrigens bei der Einladung wei⸗ ter gedacht! Du weißt, wie beliebt und gefeiert 15 355 dow hier iſt; jeder drängt ſich nach ihm, und da ist san ſehr von Vorteil, wenn er hier bei uns verk Wir müſſen doch im Winter ein großes E ö dazu laden wir ihn mit ein, und zum S er Hann ehvas vorf Das iſt mal egg g 191 71 17 15CCVCCCVVJVVVVVVVVVVCC 1 „Einen Künſtlet zum Nachtisch 0% este Hert e e Nat f 1 5 i 11 47 1 4 Hilde fe „dit, biſt 00 1 155 7 einer Hus, drahtloſem Wege Miiglied des Inſtituts 16 anderson; wand arſtellt 1 22 Rheiniſcher Abend Zur Auffübrung gelan die Zaktige Operette — ae Jenner, abends 8 Ubr im„Feeiſchng⸗ Saale Rheiniſcher Abend mit Ball. * Glockentürmers Töchterlein Orcheſter: Kapelle Hanf Blank. Geſamtleitung Herr G. Eintritt für Nichtmitglleder pro Perſon: Mk. 1.—. Dame freien Zutritt. Es ladet zu dieſer Veranſtaltung herzl. ein Aktive, paſſive und Ehrenmitglieder haben mit einer M.⸗G. V. „Harmonie, ober das Elslein v. Caub von Heinz Horſt Hook. Der Vorſtand. Karten im Vorverkauf:„Zur Harmonie“, Reſtauratlon Müller, Vahnhofſtraße,„Gambrinushalle“,„Grüner Baum“, Buchhandlung Hofmann, Feinkoſtgeſchäft Hook, Friſeurgeſchäft Reichert, u. bei den Mitg iedern. ä—— ů— ů— p p p— Maſſenfälſchungen von Invalidenmarken. — Spandau, 13. Januar. Die Spandauer Kri⸗ minalpolizei hat eine fünfköpfige Fälſcherbande feſt⸗ genommen, die ſeit Oktober 1925 Marken für die In⸗ validen- und Angeſtellten⸗Verſicherung herſtellte. Her— ſteller der Fälſchungen iſt ein 38 Jahre alter Gra⸗ phiker Gottlieb. Der Geſamtbetrag der umgeſetzten Marken wird auf 40 000 Mark geſchätzt. Beiſetzung Houſten Stewart Chamberlains. — Koburg, 13. Januar. Der in Bayreuth ver— ſtorbene Schriftſteller Houſten Stewart Chamberlain wurde geſtern hier beigeſetzt. Der Feier wohnten u. a. bei: Siegfried Wagner, der frühere König Ferdi⸗ nand von Bulgarien, Prinz Auguſt Wilhelm, Fürſt Ernſt zu Hohenlohe-Lauenburg, Vertreter der Stadt Bayreuth und der Stadt Koburg und eine Reihe von Abordnungen der Rechtsparteien. Schlachtviehmärkte. Breslau, 12. Januar. Preiſe für 50 Kilo Lebendge— wicht in Reichsmark: Rinder(1093) 18—59, Kälber(1122) 4878, Schafe(507) 20-56, Schweine(2963) 63-75.— Marktverlauf: Rinder und Schafe mittelmäßig, Kälber gut, Schweine ſchlecht. Hannover, 12. Januar. Preiſe für: Pfund Lebendge— wicht in Reichspfennigen: Rinder(634) 206-60, Kälber (534) 45-90. Schafe(203) 25—55, Schweine(1562) 60 bis 73.— N. etverlauf: Schafe mittel, ſonſt langſam. Merkwürdige Zwillinge. a Ungeklärte wiſſenſchaftliche Probleme.“ Augenblicklich befaſſen ſich die Londoner wiſſen⸗ ſchaftlichen Kreiſe und beſonders Profeſſor Crowden von der Londoner Univerſität mit der ſorgfältigen Unterſuchung des Doppelgängertums eines Londoner Zwillingspaares, das eine Anzahl außerordentlich inter⸗ eſſanter 8 1 8 bietet, deren Löſung noch vielfach in Dunkel gehüllt iſt. Das Zwillingspaar Luis und George Ellis iſt allerdings nicht zuſammengewachſen wie die einſt be— rühmten ſiameſiſchen Zwillinge, die Jahrzehnte hin— durch in Amerika und in Europa als Wunder beſtaunt wurden. wie die wiederholten ſorgfältigen mediziniſchen Unter— ſuchungen bedeutender engliſcher Aerzte bewieſen, rüh— men, geiſtig und körperlich von vollkommener Be— ſchaffenheit zu ſein. Und dennoch bilden dieſe Zwil— linge den ſeltſamſten Fall ein Zwillingspaares. Das Seltſame beginnt zunächſt mit der erſtaunlichen Aehn⸗ lichkeit. Beide Zwillinge ſind genau 1,65 Meter und ſachs Millimeter groß: Haltung, Geſichtszüge, ſowie Haar⸗ und Augenfarben weiſen eine ſo vollkommene Uebereinſtimmung auf, daß es nicht einmal der Mutter möglich iſt, die beiden Brüder zu unterſcheiden. Die Aehnlichkeit der Beiden erſtreckt ſich auch auf die kleinſten körperlichen Einzelheiten, z. B. auf die Art des Ganges und die Klangfarbe der Stimme. Eine Aehnlichkeit, wie ſie bisher noch nie bei zwei Men— ſchen feſtgeſtellt wurde und die den doch die Tatſache, daß ſogar die Fingerabdrücke das— ſelde Bild aufweiſen. Dieſes gewiß ſeltene und ſelt— ſame Doppelgängertum wird durch weitere Ueberein⸗ ſtimmungen anderer Art noch überboten. Die Zwil⸗ linge haben auf die Minute genau zur gleichen Zeit dieſelben Krankheiten durchgemacht. Die Tatſache, daß die Gedanken und das Wiſſen der beiden Brüder vollkommen gleich ſind, wurde durch beſondere Verſuche nachgewieſen, die in der Londoner Univerſität angeſtellt wurden. Ja ſogar die Schrift der Beiden gleicht ſich ſo ſehr, daß ein hervorragender Graphologe, der die Schriftproben ſorgfältig mit der Lupe unterſuchte, ſich außerſtande erklärte, auch nur die geringſten Verſchiedenheiten in den Schriftzügen zu entdecken. Profeſſor Crowden, der ſich ausgiebig mit dem ſeltſamen Falle eines Zwillingspaares be⸗ ſchäftigt, beabſichtigt, demnächſt der Londoner Aka⸗ demie der Wiſſenſchaften das Ergebnis ſeiner bisherigen Unterſuchungen vorzulegen. Volkswirtſchaft. Allgemeine Kündigung in der Lauſitzer Tuch⸗ Induſtrie. Nach einer Meldung aus Kottbus ſoll einem Be⸗ ſchluß des Arbeitgeberverbandes der Lauſitzer Tuchinduſtrie b 1 am Donnerstag allen Arbeitern gekündigt werden. er Beſchluß ſoll jedoch erſt in Kraft treten, falls ſeitens der Gewerkſchaften bis dahin die erneut angeregte Zurück⸗ nahme ihrer Maßnahmen nicht erfolgt iſt. „ Ter Lohnkonflikt in Baden. Nachdem die Forde⸗ rung der Arbeitnehmerverbände auf Neuregelung des Lohn⸗ verhältniſſes in der badiſchen Textilinduſtrie von den Arbeit⸗ geberverbänden abgelehnt wurde, iſt von den Arbeitnehmer- bderbänden der Schlichtungsausſchuß Karlsruhe angerufen 4 worden. „ Zunahme der Erwerbsloſigkeit in England. Nach Meldung aus London betrug die Zahl der Arbeits⸗ loſen am 3. d. M. 1 495 800. Das bedeutet eine Zunahme von 144 755 gegenüber der Vorwoche. 5 Kunſt und Wiſſen. die nebertragung von kinematographiſchen Filmen 192 nach einer„Times“⸗Meldung aus ete Tatſache ſein. Dies ſei von einem für Radiotechnik in New Pork, Dr. de dargetan worden. Mit einem einfachen Appa⸗ at er auf drahtloſem Wege einen Film auf die Lein⸗ New Pork, eine vollen en Eine Beethopengevenkwoche ſoll anläßlich des 100. odestages Ludwig v. Weelheten 10 10 lt vom 20. 8 26, f ble ee veranſtaltet werden. In diefer oche 1 ei bea möglichſt weiten Weber e 0 e e engeſtellt ber a Die Londoner Zwillinge können ſich ſogar,.. Acre se d der ihn ſelbſt im Geſpräch mit Freunden 22 ternalf ſeltue fe n eee g 15 7 Aub 115 Nuß der Tagesordnun Handelsteil. 1— Berlin, den 12. Januar 1927. m 2 eviſenmarkt war ein Anziehen des Dol⸗ 197 das Kennzeichen des Tages. In Börſenkreiſen führte 155 inalge ders 5 1655 Vermutung, daß das Aus⸗ r Diskontermäßigung de richs ine tab ah ziehen u ßigung der Reichsbank ſeine Annahme liegt allerdings nicht vor. An der Effe ktenbörſe erfuhr der Kreis der bevor⸗ vorzugten Papiere eine weſentliche Erweiterun über dem Vortage. Beſonders begehrt waren M. 10 96 18 Kali⸗Aktien⸗ A. s begeh aren Montanwerte und h alle Goldpfandbriefe im Mittelpunkt des Intereſſes. B Am Produktenmarkt konnte ſich die feſte Ten— Neu, tro ber 0 ſich die feſte Ten— Auslandsmärkten behaupten. Dem geringen An t . 8 1— gering gebot an Roggen ſtanden ſtarke Nachfragen gegenüber. Die geforder— ten erhöhten Preiſe wurden glatt bewilligt. N Warenmarkt. Mittagsbörſe.(Amtlich.) Getreide und O ten per 1000 Kilo, ſonſt pes lo a0. Station: Weizen Märk. 264—267(am 11. 1.: 3 264 267). R Wärk. 243.248(241.240. 3 7). Roggen Sommergerſte 217—245(817 bis 245). Wintergerſte 192205(192— 205). Hafer Märk. 186-188(186 178188(178-188). Mais loko Berlin bis 188). Weizenmehl 34,75—37,75(34,50 37,50). Rog⸗ genmehl 34— 35,75(33,75— 35,50). Weizenkleie 13,25 bis 13,50(13,25). Roggenkleie 13,25—13,50(12,75—13). Raps W Leinſaat—.—(—.—). Viktorigerbſen 51—64 (5169). Kleine Speiſeerbſen 31—33(3133). Futter⸗ erbſen 21— 24(21 24). Peluſchken 22— 23(20—22). Acker⸗ bohnen 21— 22(21— 22). Wicken 23—25(22—24). Lupinen blaue 14,50—15(13,5014, 50), gelbe 15— 16(44,501). Seradella neue 24— 27,50(23— 26). Rapskuchen 146,40 bis 46,50(16,40 16,50). Leinkuchen 20,80— 21,20(26,89 bis 21,20). Trockenſchnitzel 10,10— 10,30(10-10, 20). Soja⸗ ſchrot 19,10— 19,80(19,10 19,80). Kartoffelflocken 28,40 bis 28,70(2820-28, 60). Schlachtviehmarkt. (Amtlich.) Auftrieb: 1626 Rinder(darunter 338 Och⸗ ſen, 448 Bullen, 840 Kühe und Färſen), 2600 Kälber, 2350 Schafe,— Ziegen, 10 437 Schweine, 2984 Auslands- ſchweine. Preiſe für 1 Zentner Lebendgewicht in Reichsmark: Ochſen: 1. vollfl., ausgem., höchſten Schlachtwerts jüngere ältere 2. ſonſtige vollfleiſchige, jün ältere 3. fleiſchige 4. gering genährte Bullen: jüngere, vollfl., höchſten ſonſtige vollfleiſchige oder 3. fleiſchige gering genährte Kühe: 1. jüngere, vollfl., höchſten Schlachtwerts . ſonſtige vollfleiſchige oder ausgemäſtete 3. fleiſchige gering genährte Färſen(Kalbinnen): - vollfl., ausgem., höchſten Schlachtwerts . vollfleiſchige gere Schlachtwerts ausgemäſtete unbeſtrittenen fleiſchige Gipfelpunkt des Doppelgängertums darſtellt, bildet je Freſſer: mäßig genährtes Jungvieh Kälber: Doppellender beſter Maſt 2. beſte Maſt⸗ und Saugkälber 3. mittlere Maſt- und Saugkälber geringe Kälber Schafe: . Maſtlämmer und jüngere Maſthammel Weidemaſt Stallmaſt mittlere Maſtlämmer, ältere Maſt⸗ hammel und gut genährte Schafe fleiſchiges Schafvieh gering genährtes Schafvieh Schweine: Fettſchweine über 300 Pfund „ vollfleiſchige von 240—300 Pfund . vollfleiſchige von 200— 240 Pfund „ vollfleiſchige von 160— 200 Pfund 64—67 g ſteiſch ae von 120-160 Pfund 60—63 fleiſchige unter 120 Pfund—— Sauen 62—64 67-70 Die Preiſe ſind Marktpreiſe für nüchtern gewogene Tiere und ſchließen ſämtliche Speſen des Handels ab Stall für Fracht, Markt⸗ und Verkaufskoſten, Umſatzſteuer, ſowie den natürlichen Gewichtsverluſt ein, müſſen ſich alſo weſent— lich über die Stallpreiſe erheben. Marktverlauf: Rinder, Kälber und ruhig. Ausgeſuchte Rinder über Notiz. Schafe Magerviehhof Berlin⸗ Friedrichsfelde. (Amtlicher Bericht vom 12. Januar.) Auftrieb: 665 Schweine, 722 Ferkel. Es wurden ge— zahlt im Engroshandel für das Stück: Läuferſchweine: 6—8 Monate alt 65-80, nate alt 45—65 Mark. Pölke: 3—4 Monate alt 32—45 Mark. Ferkel: 9—13 Wochen alt 27—32, 6—8 Wochen alt 21— 27 Mark. Marktverlauf: ten Preiſen. 50—56 42—47 2 2 33—38 70—71 68-70 Schweine glatt. 5—6 Mo⸗ Langſames Geſchäft bei gedrück— Sport. „22 Teddy Sandwina, der junge deutſche Schwerge⸗ wichtsboxer, beſiegte in London den auch in Deutſchland bekannten engliſchen Schwergewichtler Fred Young in der 10. Runde durch k. o. 22 Flug rund um die Erde. Der italieniſche Flieger Depinedo will Ende Februar zu einem Flug über die fünf Erdteile aufbrechen, deſſen Länge auf 55 000 Kilometer geſchätzt wird. Depinedo beabſichtigt, eine Zwiſchenlandung in Rabat vorzunehmen, von wo er den Atlantiſchen Ozean auf der Fahrt nach Südamerika überfliegen wird. Er wird dann ſeinen Flug in nördlicher Richtung über Amerika ot 0 ſien und Auſtralien überfliegen und über das ote ſind italieniſcher Herkunft. s Internationaler Tenniskongreſſ in Paris. Der In⸗ nale Fahre uerſamt hält am 18. März in Paris e Jahresverſammlung ab, an der zum erſtenmale dem Kriege auch Deutſchland wieder teilnehmen wird. Ein triftiger Beweis für dieſe Am Markte der feſt verzinslichen Werte Meldungen über Preisherabſetzungen auf den 100 Kilo in Reichsmark ab Station: ö 192——̃̃—ê 5— Meer nach Europa zurückkehren. Flugzeug und Motor Verlore Lokale Nachrichten. Viernheim, 14. Januar Gedenktafel für den 14 Januar. 1742 7 Der Aſtronom Edmund Halley i r i 17 zer Aſtrono. 5) in Greenwich 6 1656). 1874 7 Philipp Reis, der Erfinder des Tele⸗ phons, in Friedrichsdorf bei Homburg( 1834)— 1890 Ver Dichter Karl Gerok in Stuttgart 1813)— 1915 K Sieg der Deutſchen bei Soiſſons— 1916 Zu⸗ ö lenbruch der ruſſiſchen Offenſive in Oſtgalizier. jahrsſchlacht 1916). 5 een Lee Sonne: Aufgang 8, Untergang 4,18. Mond: Aufgang Unt 4,27 N., Untergang 4,37 V. * Die Ballſaiſon hat begonnen, und für viele funge Leute ſpielt ſich in die e! Wochen das Schauſpiel des erſten Balles ab. Iſt ſchon für die jungen Männer der erſte Ball ein Ereignis, das in ihren Gedanken noch lange fortlebt, ſo iſt der erſte Ball der jungen Mädchen eine feſtliche Veranſtaltung, an der die ganze Familie, das Haus, und in kleinen Städten die Nachbarſchaft, wenn nicht die ganze Straße, teilnimmt. Der Ball⸗ ſtaat, inſonderheit das Ballkleid, iſt für die jungen Damen ein Märchen wie aus Tauſend und einer Nacht, und die vor Freude leuchtenden Wangen, die blitzen⸗ den Augen geben ein Bild von Jugendglück und Ju⸗ gendſchbuheit, das nicht ſo bald in Vergeſſenheit gerät. * Im Silberkranze. Am 15. Januar felern die Eheleute Lorenz Grab und Frau Anna Marla geb. Sommer das Feſt der ſilbernen Hochzeit. Unſere herzlichſte Gratulation und Glückarf zur Goldenen. * Beerdigung. Unter großer Betefligung der hieſtgen Einwohnerſchaft ſowie der titl. Vereine und Corporatlonen wurde geſtern nachmittag die ſterbliche Hülle des Herrn Lehrer Jertig zur ewigen Ruhe gebracht. Der hochw. Herr Geiſtl. Rat nahm die Einſegnungsfeierlichkeiten vor. Im Hanuſe ſang der Kath. Klrchenchor„Cäcilia“ den Chor„Selig ſind die Toten“, worauf ſich unter Trauerklängen der Feuerwehr- kapelle der Trauerzug in Bewegung ſetzte. Hier ergriff nach der Einſegnung der hochw. Herr Geiſtl. Rat das Wort, um dem Verſtorbenen als Pfarrer der Gemeinde ein letztes Ruhe ſanft nachzurufen. Er ſchilderte den Verſtorbenen als einen Mann voll Liebe und Treue zu ſeinem Berufe. Wie er immer mit Liebe und Milde ſein Amt als Lehrer verwaltet habe, und die Religlon, welche die Richtſchnur für ſein ganzes Leben war, ſeinen Schülern in der hehrſten Weiſe vor Augen führte und ſo den Grundſtein für ein katholiſches, religtöſes Leben in die Herzen ſeiner Schüler pflanzte. Auch als Or⸗ ganiſt in der neuen Kirche hat er ſich Gottes lohn erworben. Die Schülerinnen des Herrn Rektor Mayr ſangen ein Grab⸗ lied, worauf der Männer⸗Geſang⸗Verein den Chor„Stlll, ſtill ruht dein Herz“ ſeinem langjährigen Mitgliede und eif⸗ rigen Förderer der Sangeskunſt, als Scheidegruß darbrachte. Noch einige Anſprachen und Kranzniederlegungen, u a. dle des Herrn Rektor Mayr als Vertreter der Schule, die des Kath. Lehrervereins u. a. m., beſchloſſen die Trauerfelerlich⸗ keiten. Ein Mann, deſſen Leben treue Pflichterfüllung und Liebe zu ſeinem Berufe war, wurde zu Grabe gebracht. Möge ihm der allzeit gütige Gott ein gnädlger Richter ſein. R. J. P. J *Sterbebeihilfe. Beim Zentralverband der Inva⸗ lden, Oitsgruppe Viernheim, beſteht die ſchöne ſoziale Eln⸗ richtung, den Hinterbliebenen verſtorbener Mitglieder elnen Betrag von 100 Mark als Sterbebelhilfe zu gewähren. So wurde erſt dieſer Tage den Hinterbliebenen des Phil. Helferich 1., welcher Mitglied im obigen Verbande war, dieſe ſozlale Wohltat zuteil. Wer ſich daher vor Nöten bei Sterbefällen eic ſchützen will, trete dem Zentral⸗Verband der Invaliden bei. * Rheiniſcher Abend. Alle Beſucher des„Rhel⸗ ulſchen Abends“ des M.⸗G.-V. Harmonie am morgigen Samstag im„Frelſchütz“ ſeien an dieſer Stelle darauf auf⸗ mrilſam gemacht, daß die Operette„Glockentürmers Töch⸗ terlein“ punkt halb 9 Uhr ihren Anfang uimmt. Es em- pfiehlt ſich daher, ein frühzeitiges Eintreffen. Während des 1. Aktes, der eine Stunde dauert, bleiben die Saaltüren ge⸗ ſchloſſen, um jegliche Störung zu vermelden. Alle Mitwir⸗ kenden werden ihr beſtes Können zeigen, wie auch die ſchöne Muſik der Kapelle Hanf Blank dazu beitragen wird, den Abend zu einem ſtimmungs vollen zu geſtalten. Karten im Vorverkauf in den in heutiger Nummer im Inſeratentell er⸗ ſichtlichen Verkaufſtellen. * Generalverſammlungen. Die„Jungbauern⸗ Bewegung“ morgen Samstag Abend 8 Uhr im Gaſthaus zum„Lwöven“. Die„Turn⸗Genoſſenſchaft“ Sonntag, den 16. Januar, nachm. 1 Uhr im„Goldenen Karpfen“. Der Radſport„Germania“ am nächſten Sonntag Mittag 1 Uhr im„Schützenhof“. Die Mltglieder werden um pünkt⸗ liches Giſcheinen gebeten. Näheres im Inſeratenteil. Ser kleine Steuermann, eln Filmwerk aller⸗ erſten Ranges in 6 Akten und der Untergang der„Shurk“ in 6 atemraubenden Aken, ſowie die Deulig Woche bilden dleſe Woche das ſehenswerte Programm des Union⸗Theaters. Eln jeder muß ſich dieſes anſehen. Heute Freitag vom Rathaus bis Friedrich⸗Ebertſtr., zwiſchen 11 und 12 Uhr von einem Erwerbsloſen 9 5 u. a. die Frage der Teilnahme. pielen 1928 in Amſterdam an den Olympiſchen N Expedition ds. Bl. abzugeben. N Der redliche Finder wird gebeten, dieſelben W