Todes⸗ Anzeige. Vorgeſtern Abend verſchied plötzlich und unerwartet mein lleber Sohn, unſer guter Bruder, Schwager, Onkel und Neffe Jol. Vall. Gcalt im 22, Lebensjahre. Wir bitten, ſeiner Seele im Gebete zu gedenken. Die lieftrauernd Hinterbliebenen. Viernheim, Hambach, Karlsruhe, Pforzheim, den 19. Januar 1927. Die Beerdigung findet am Donnerstag nachmittag 3 Uhr vom Trauerhauſe, Waſſer⸗ ſtraße 10 aus, ſtatt. Hizunungs- bs den Verein für Sport⸗ Hohparſegenng 6 25 runde und halbrunde, ſowie Sunlrian hat abzugeben Auguſt Hauf Herrn 22 r (Eckhaus) mit Seitenbau und Stallung, beſtehend aus 13 Zimmern Mieteingang 85 Mark, 3 Zimmer ſofort bezieh⸗ bar, zu verkaufen. Kenntnis zu geben. dahingegangen. 1 gedenken. 22 und Körperpflege. Todes⸗ Anzeige. 1 0 Wir erfüllen hlermit die traurige 5 N W. Pflicht, von dem Ableben unſeres 7 5 2507 e treuen Mitgliedes 11 F 85 N Joh. Valt. Gchall! Mit ihm ist ein wackerer, aktiver Freund unſeres Sporles In Ehren werden wir deſſen ſtets 4 Die Beerdigung findet morgen Don⸗ nerstag Nachmittag 3 Uhr ſtatt, wozu um reſtloſes Erſcheinen gebeten wird. 355 Der Vorſtand. e Zahlungsunfähige Schuldner aus frü⸗ au. 1927, von Uhr vorm. ab g 1 des Gaſthauſes „Rheingold“ zu ae d Lampertheim, meiſt⸗ bietend öffentlich zur Verſteigerung: Aus den Abteilungen: Obere Wildbahn 22 und 25, Heide 7, 17, 25 u. 26: Derb⸗ ſtangen 2. Kl. fm.: Kiefer 706, Reis⸗ ſtangen 2. Kl. fm.:(Rebſtangen) Kiefer 0.04; Nutzreiſig: Kiefer 244 Rm.; Scheiter: Rm. Buche, 114, Eiche 53, Kiefer 116; Knüppel: Rm. Buche 59, Eiche 51, Kiefer 8 Reisknüppel: Rm. Kiefer 73; Aſtreiſig: Wellen, Buche 2150, Eiche 220, Kiefer 380; Stöcke: Rm. Buche 88, Eiche 64, Kiefer 181. 2 Püler Jahoh Weiner.— Ecke Sand- u. Wilhelmſtr. ver nichtung ſowie gegen meiſteret— Zimmer 27— ſtellen. Reichsbund der Kriegsbeſchädigten, Kriegsteilnehmer und Kriegshinterbliebenen Ortsgruppe Viernheim. Diejenigen Mitglieder, welche nach der er⸗ laſſenen Bekanntmachung der Bürgermeiſterei für die Kommunionbeihilfe pro 1927 in Frage kommen, wollen his ſpäteſtens 19. Januar ds. Is. einen diesbezügl. Antrag bei der Bürger⸗ Gleichzeitig erſuchen wir um ſofortige Meldung bei dem Vorſitzenden der Baureflektanten, welche für 1927 mit Staatsdarlehen bezuſchußt werden wollen, zwecks Weiterleitung an die Gauleitung. Der Vorſtand. heren Jahren ſind vom Mitbieten ausge⸗ ſchloſſen. Die Knüppel in den Abteilungen Heide 7, 25 und 26, ſowie blau unterſtrichene Nummern kommen nicht zum Ausgebot. Auskunft erteilen neben dem Forſtamt für Förſterei Wildbahn Herr Förſter Zim⸗ mermann, Forſthaus Wildbahn, für Förſterei Heide Herr Förſter Bambach, Forſthaus Heide und Herr Hilfsförſter Förſter zu Lampertheim, Wilhelmſtraße. Lampertheim, den 18. Januar 1927. Heſſ. Forſtamt Lampertheim. Uabezleler durch amtl anerkannten Kammerjäger erfolgt in N coeeurterhaltener großer Tiſch zu kaufen geſucht. Näheres im Verlag. 1919 aus der Goetheſchule — Entlaſſenen. Wir bringen hierdurch unſere Schul- kameraden zur Kenntnis, daß unſer lieber Schulkamerad Viernheim in den nächſten Tagen. Beſtellungen werden in der Geſchäftsſtelle dieſer Zeitung entgegen— genommen. Blitzhlanke Frauen kommen. Turnerpund Vernnelm Donnerstag, den 20. Jan. abends von 5—7 Uhr findet die erſte 80 Len dle Jurnslunde Wir bitten die verehrlichen Eltern, ihre Jungens im Alter von 8—14 Jahren uns anver⸗ trauen zu wollen, und garan⸗ tieren für zeitiges nach Hauſe Der Schülerturnwart. Türngenossenschaff 83 Mittwoch, den 19. Januar Beginn der Hebungsſtunden Anfang punkt 8 Uhr— Schluß V 10 Uhr. Reſtloſes Erſcheinen erwartet Der Wurnrat. haben auch blitzblanke Haus Schalk ſchnell verſchieden iſt. Zwecks Beteiligung an der Be⸗* erbigung findet heute Mittwoch Abend um 8 Uhr eine Beſprechung im„Löwen“ ſtatt. Elegante neue Masken. koſtüme für Damen u. Herren billig zu verleihen Lilli Baum Mannheim C 4, 8 Möbel, denn sie ge- brauchen n. Möbelputz Wunderschön Drogerie Richter. Nahmen Kauthöl⸗ zer u. Gerüſtdiele zu haben bei Auguſt Hanf jährige ſtatt. Fababbauverein Viernheim. Am Mittwoch, den 19. Januar, abends 8 Uhr findet im„Schützenhof“ unſere dies⸗ General⸗Verſammlung Wir bitten um vollzähliges und pünktliches Erſchelnen. Intereſſenten, die evtl. dem Verein bei— treten wollen, ſind höflichft eingeladen. Tagesord⸗ nung wird im Lokal bekannt gegeben. Der Vorſtand. Mannheim Jattersallstr. 12(Nähe Hauptbahnhof) Bismarekheringe 1 ULitr.- Dose 80 Pfg. Rollmöpse dose 80 Ochsenmaulsalat 45 Einige ôchulkameraden. Odenwald- Klub Ortsgruppe Viernheim. Mittwoch, den 19. Januar, abends 8 Uhr im Gaſthof„Zum Löwen“ 5 Klubabend unſeres am 22. Januar ſtattfindenden Wandererehrungs⸗ feſtes. Liederbücher mitbringen. Zahlreiches Erſcheinen erwünſcht Der Vorſtand. Heute Mittwoch Abend ½9 Uhr Versammlung im Gaſthaus zum Reb⸗ ſtock zwecks wichtiger Beſprechung. Es wird um voll— zähliges und pünkt⸗ liches Erſcheinen er— Celegenheits. MHauf 1 Gehrockanzug 1 Nochjalettanzug 1 Galkoanzug für mittlere Figur, wenig getragen, preiswert ab— zugeben Von alteingeführter Hamburger Haffee-Grogrüsterel Damen oder Herren gesucht zum Vertrieb Halles, f60, nao im Bekanntenkreise lohnender Verdienst 1 Pfund-Dose 50 Jelsardinen 2 5 ,, Holländersardeſlen, 60 zarte welfſe Fische Pfund 0% Camembert 2 Schacht“ Schweizerkäse 75 Schachtel ohne Rinde Eamer Mäse Carl Schmitt Schneider Seegartenſtraße 6. e ſucht. Der Vorſtand. Gefl. Anfragen unter H. G. 6 206 an Rudel Illosse, Hamburg. in Küugelnn Pfund 70 kommen im Saale Anttlicher Teil. Bekanntmachung. Betr.: Vertrieb der Wohlfahrtsbrlefmark 1926/27. Auch in dieſem Jahre werden wieder Wohlfahrtsbrief⸗ marken von der Deutſchen Nothilfe ausgegeben. In unſerer Gemeinde kommen nur 5 Pfennig⸗Marken zum Verkaufs⸗ preiſe von 10 Pfennig zur Ausgabe. Die Marken ſind ohne Einſchränkung im In⸗ und Aus⸗ lands verkehr anſtelle gewöhnlicher Briefmarken verwendbar und haben bis 30. Juni 1927 Gultigkeit. Die Erträge ſollen auch in dieſem Jahre in erſter Linie zur ergänzenden Fürſorge und für hilfsbedürftige Kinder verwendet werden. Der Vertrieb der Marken erfolgt durch ültere Schulkinder. Unſere Einwohner werden auf dieſes Liebeswerk auf⸗ merkſam gemacht und herzl. gebeten, nach ihren Kräften durch den Kauf der Wohlfahrtsmarken an der Unterſtützung unſerer Notleldenden mitzuhelfen. Betr.: Vergnügungsſteuer. Im Hinblick auf die noch mehrfach beſtehenden Unkllar⸗ heiten bezüglich der Beſtimmungen des Luſtbarkeltsſteuerge⸗ ſetzes geben wir folgendes wiederholt bekannt: 1. Es iſt nicht richtig, daß eine Veranſtaltung für jeden Verein im Jahre ſteuerfrei ift. Dieſe Beſtimmung, die ſich auf einen früheren Gemelnderatsbeſchluß ſtützte, hat keine Rechtskraft erlangt, da ſie von dem Mintſterium als geſetzwidrig längſt für nichtig erklärt wurde. 2. Auch Bergnügungsveranſtaltungen für geſchloſſene Geſell⸗ ſchaften, oder ſolche, bel denen kein Eintrittsgeld erhoben wird, z. B. Verauſtaltungen nur für Vereins mitglieder, ſind ſteuerpflichtig. In dieſen Füllen kommt die Pauſch⸗ ſteuer in Frage. Zur beſſeren Orientierung laſſen wir hler in den 8 3 des Luſtharkeltsſteuergeſetzes folgen. § 3. Die Steuer wird in 3 Formen erhoben: 1. Als Kartenſtener, ſofern und ſoweit die Teilnahme an der Veranſtaltung von der Löſung von Eintritts⸗ karten, oder ſonſtigen Auswelſen abhängig gemacht iſt; 2. Als Pauſchſteuer(nach feſten Sätzen) a) ſofern und ſoweit die Veranſtaltung ohne Eintrittskarten oder ſouſtige Ausweiſe zugänglich iſt; b) an Stelle der Kartenſteuer, wenn die Teilnehmer zwar eine Eintrittskarte oder ſonſtigen Ausweis zu ſöſen haben, die Ducchführung der Kartenſteuer aber nicht hinreichend überwacht werden kann, oder wenn durch die Pauſchſteuer ein höherer Steuerbetrag er⸗ zielt wird. 3. als Sonderſteuer von der Bruttoeinnahme. Für karnevaliſtiſche Veranſtaltungen wird außer den üblichen Steuerſätzen ein Zuſchlag von 50% erhoben. Wir empfehlen den Betelligten, namentlich den Vereinsvor⸗ ſtänden, jeweis für ꝛechtzeiige Abſtempelung der Eintrltts⸗ karten, Tanzkontroller, Maskenkarten uſw. Sorge zu tragen. Viernheim, den 17. Januar 1927. Heſſiſche Bürgermeiſterei Viernheim Lamberth. Bekanntmachung. Betreffend: Aus führungsverordnung zum Notgeſetz vom 1670 1 1923(Reichsgeſetzblatt Teil 1 Seite 1). Auf Grund des Artikels 2 des Notgeſetzes vom 24. Febr. 1928 Relchsgeſetzblatt Teil 1 1 65 147 ff) wird beſtlmmt: Jede maskerade und jedes karnevaliſtiſche Treiben, wie * belſpielswelſe auch das Werfen von Konfetti und Luftſchlangen auf öffentlichen Wegen, W und Plätzen iſt verboten. 8 2. Von Aſchermittwoch 1927 ab ſind alle karnevaliſtiſchen Veranſtaltungen, wie Maskenbälle, Koſtüm⸗ und Trachten ⸗ feſte Kappenabende uſw. verboten, und zwar auch für ge⸗ ſchloſſene Geſellſchaſten. 8 3. Wer den VPorſchriften des§8 1 zuwlderhandelt oder ſich an einer nach 8 2 verbotenen Veranſtaltung beteiligt oder eine ſolche Veranſtaltung in ſeinen Räumen duldet wird nach § 2 des Artikels 2 des Notgeſetzes vom 24. Februar 1923 in Verbindung mit der Verordnung über Vermögengſtraſen und Bußen vom 6. Februar 1924 mit Gefängnis bls zu 3 Monaten und mit Geldſtrafen bis zu zehntauſend Reichs⸗ mark oder mit einer dieſer 4 beſtraft, Dieſe Verordnung gilt bis zum 30. April 1927. Der Miniſter des Innern: gez, von Brentano. Indem wir auf obige Bekanntmachung hinwetſen, machen wir die Vereins vorſtände, Wirte pp. darauf aufmerk⸗ ſam, daß auf Grund des Urkundenſtempelgeſetzes Tarif Nr. 45 V6 die Stempelgebühren für Maskenbälle in der Ge⸗ meinde Viernheim auf 50 Mark vom Kreisamt Heppenheim feſtgeſetzt worden ſind. In dieſen Sätzen iſt die Stempel⸗ abgabe für die Verlängerung der Feierabendſtunde, dle 10 Mark beträgt, nicht mit einbegriffen. Sonſtige karnevaliſtiſche Veranſtaltungen wie Kappenabende, Konzerte, Koſtümfeſte, Kinderfeſte uſw. werden hiͤſichtlich der Stempelabgabe nach Tarif Nr. 35/ 7 behandelt und zwar nach den vom Mi⸗ niſterium des Innern herausgegebenen Normaltarlf von 1910. Viernheim, den 15. Januar 1927. Heſſiſches Pee Viernheim? udw 9.. g tagsauflöſung zu Staatsform zurückkehrt.“ an das leder (Viernheimer Zeitung— Viernheimer Nachrichten) Erſcheint täglich mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage.— Bezugspreis monatl. 1.50 Mk. frei ins Haus gebracht.— Gratisbeilagen: wöchentl. das achtſeitige illuſtrierte Sonntagsblatt„Sterne und Blumen“, halbjährlich einen Fahrplan ſowie einen Wand⸗ kalender.— Annahme von Abonnements täglich in der Geſchäftsſtelle u. beim Zeitungsträger Erſtes, älteſtes u. erfolgreichstes Lokal⸗Anzeigeblatt in Viernheim ernſprecher 117.— Telegramme: Anzeiger, Viernheim— Poſtſchecktonto Nr. 21577 Amt Saane a. M.— Schriftleitung, Druck u. Verlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle Rathausſtr. Chronik des Tages. — Reichskanzler Dr. Marx hat an den Präſidenten des Bremer Senats, Bürgermeiſter Dr. Donandt, zu ſeinem 75. Geburtstag ein Glückwunſchtelegramm gerichtet. — Der Reichstag und der Preußiſche Landtag haben ihre Weihnachtsferien beendet und ihre Plenarſitzungen wieder aufgenommen. a e Das Internationale Militärkomitee in Paris hat die deutſchen Entwaffnungsvorſchläge geprüft und um Auf⸗ klärung erſucht. N 5 — Der Leiter der Völkerbundsabteilung für nationale i e Colban, beſuchte verſchiedene deutſche Schulen in Polen. i — Die belgiſche Regierung verhandelte mit Peking über den Abſchluß eines neuen Handelsvertrags. Parlamentsbeginn. Die Weihnachtsferien, die die deutſchen Parla⸗ mente etwas weit ausgedehnt haben, ſind zu Ende. Reichstag und Landtag ſind wieder in Berlin verſam⸗ melt und haben ihre Arbeiten im vollen Umfange auf⸗ genommen. Einige Ausſchüſſe und die Fraktionsvor⸗ ſtände ſind etwas früher zur Reichshauptſtadt zurück⸗ gekehrt und haben auch ſchon in der vorigen Woche Sitzungen abgehalten. Der Reichstag beginnt ſeine Vollſitzungen am heutigen Mittwoch. Der Aelteſten⸗ rat hatte urſprünglich die Abſicht, die erſte Sitzung im neuen Jahr mit der Entgegennahme der neuen Re⸗ gierungserklärung zu eröffnen. Der ſchleppende Ver⸗ lauf, den auch die letzte Kriſe wieder genommen hat, durchkreuzte dieſe Abſicht. Der Reichstag wird ſich deshalb in ſeiner erſten Sitzung mit kleinen Vorlagen beſchäftigen und Gelegenheit haben, aus dem Ver⸗ lauf der Kriſe einige grundſätzliche Lehren zu ziehen. Die gegenwärtige Kriſe mahnt das Parlament recht deutlich, die alte Gewohnheit, Regierungen kurz vor den Ferien zu ſtürzen und dann unbekümmert nach Hauſe zu gehen, aufzugeben! Weiterhin iſt notwen— dig, daß man auch in Deutſchland einmal dahinkommt, daß keine Regierung geſtürzt wird, ehe man ſich nicht über ihren Nachfolger geeinigt hat. Allem Anſchein nach wird die von dieſer Kriſe erwartete Klärung für lange Zeit nicht mehr erzielt werden. Dr. Marx, der im Auftrage des Reichs⸗ präſidenten mit allen in Frage kommenden Fraktionen Fühlung genommen hat, beſchränkt ſich ausſchließlich darauf, feſtzuſtellen, ob eine neue mittelpartei⸗ liche Regierung möglich iſt. Einen anderen Aus⸗ weg gibt es nicht mehr. Eine Mehrheitsregie⸗ rung wäre nur möglich geweſen, wenn das Zentrum der Einbeziehung der Deutſchnationalen oder die Volks⸗ pertei der Beteiligung der Sozialdemokraten an der Regierung zugeſtimmt hätten. Beides iſt nicht der Fall. Das Zentrum ſteht auch heute noch einer Regierungsbildung mit den Deutſchnationalen ab— lehnend gegenüber und die Deutſche Volkspartei ſon bei den letzten Beſprechungen mit dem Reichs⸗ kanzler Dr. Marx klar zum Ausdruck gebracht haben, daß die Bildung der Großen Koalition für ſie jetzt nicht in Frage kommt. Bliebe nur noch der Verſuch, eine Mehrheitsregierung über den Umweg einer Reichs— da diesen Ziel Fa e Eine Gewähr dafür, ieſes Ziel damit a errei ürde, ber n 1 uch erreicht werden würde f Es iſt deshalb verſtändlich, daß alle Parteien dem Gedanken einer Reichstagsauflöſung ablehnend gegen⸗ überſtehen. Und ſchließlich kann man den parlamenta⸗ riſchen Streit auch nicht einfach auf das Volk ab⸗ wälzen wollen! Eine Mehrheitsregierung iſt notwen⸗ dig, und es liegt an den Parteien, dieſer Notwen⸗ digkeit Rechnung zu traten. Die gegenwärtige Regierungskriſe, zu deren Aus⸗ bruch die Ausführungen verſchiedener Parteiführer viel beigetragen haben, ſcheint auch in ihrem weiteren Ver⸗ lauf durch Reden noch weſentlich beeinflußt zu werden. Graf Weſtarp ſoll in ſeiner Rede auf dem Deutſch⸗ nationalen Angeſtelltentag in Berlin auch auf die Frage der Staatsform eingegangen ſein und dabei er⸗ klärt haben:„Wir haben die Ueberzeugung, daß unſerem Volke die Freiheit nur zuteil werden wird, wenn es ſich von der deutſcher Weſensart fremden Staatsein⸗ richtung freimacht und zu einer, ſeiner Ueberlieferung und ſeinen politiſchen Bedürfniſſen entſprechenden Dieſer Paſſus hat bei den Mittelparteien große Aufmerkſamkeit erregt und wird von ihnen vielfach als neuer Beweis für die Unmög⸗ lichkeit, jetzt mit den Deutſchnationalen eine Regierung Eine ſchleunige Beendigung der Kriſe iſt jetzt nicht mehr zu umgehen. e deutſche Politik hat außen⸗ und innenpolitiſch eine Fülle wichtiger Aufgaben 15 erledigen, die alle weit über den Tag hinaus zu bilden, angeführt. Arbeitslo 290 haben. Es genügt innenpolitiſch, an die 0 955 voller 0 5 E Viernheimer Tageblatt (Viernheimer Bürger⸗Ztg.— Viernh. Volksblatt) 8 Anzeigenpreiſe: Die einſpaltige Petitzelle koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg. 12 bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor⸗ mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſtelle und von ſämtlichen Annoncen⸗Expeditionen Deutſchlands und des Auslands, Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſteret und des Polizeiamts Platzvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt,— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen, kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden. C 1 Donnerstag, den 20. Januar 1927 AI LA. Jahrgang heißt es: nverſicherung, an die Strafrechtsreform und e und außenpolitiſch an die ſchlüſſe in dieſen Fragen können nur von einer Re- gierung gefaßt werden, die die Mehrheit des deutſchen Volkes hinter ſich weiß und die mit einer langen Le⸗ benszeit rechnen kann. Deutſchlands Wiederaufbau kann nicht von heute auf morgen vollendet werden, ſondern nur durch eine Politik auf lange Sicht. Eine ſolche Politik erfordert aber gewiſſe Vorausſetzungen, nämlich einen einheitlichen, feſten Volkswillen und eine arbeitsfähige Regierung, die von unabſehbaren Zufällen frei iſt und auf ſicheren Füßen ſteht. Das iſt die wichtigſte Aufgabe des Reichstags, allerdings auch eine Aufgabe, auf deren Erledigung wir ſchon. recht lange warten. Noch keine Entſcheidung. Das Militärkomitee erſucht um Auf⸗ klärung. Die am Montag in Paris abgehaltene Sitzung. des Interalliierten Militärkomitees, in der die deut⸗ ſchen Entwaffnungsvorſchläge geprüft werden ſollten, iſt ohne entſcheidende Beſchlüſſe beendet worden. Eine amtliche Mitteilung darüber beſagt: „Nachdem das Militärkomitee die deutſchen Vor⸗ ſchläge geprüft hatte, fand zwiſchen den deutſchen Ver⸗ tretern und General Baradier eine neue Beſprechung ſtatt, in der General von Pawelsz die erbetenen Auf⸗ klärungen über die deutſchen Vorſchläge gab. Die Ver⸗ handlungen werden fortgeſetzt und nehmen einen nor⸗ malen Verlauf.“ Eine Entſcheidung iſt alſo noch nicht ge⸗ fallen! Wie in der außenpolitiſchen Debatte, ſcheint Frankreich auch in der Entwaffnungsfrage zunächſt' auf eine Vertagung endgültiger Entſcheidungen los⸗ zuſteuern. zuſt 1 8 Oſtpreußen verlangt Sicherheit. Ein Mahnruf oſtpreußiſcher Verbände. Die oſtpreußiſchen Rechtsparteien und die Vater⸗ ländiſchen Verbände haben in Königsberg eine Zu⸗ JWſammenkunft abgehalten und der Reichsregierung eine Entſchließung übermittelt, in der betont wird, daß Polen immer heftiger gegen die im Verſailler Frie- densvertrag Deutſchland zugeſtandenen Befeſtigungen von Königsberg und Lötzen Sturm laufe. Weiterhin „Jeder Oſtpreuße weiß, daß die Aufgabe dieſer letzten Reſte unſeres Verteidigungsſyſtems unſere vom Reich abge⸗ trennte Heimatprovinz auf Gnade oder Ungnade dem bis an die Zähne mit modernſten Angriffswaffen ausgeſtatteten Nachbarn ausliefern würde. Daß gerade Polen, auf Frank⸗ reich geſtützt, uns dieſe letzte Verteidigungsmöglichkeit neh⸗ men will, beweiſen und beſtätigen ſeine Angriffsabſichten auf Oſtpreußen. Franzoſen wie Polen wiſſen genau, daß die Unterhaltung unſerer veralteten Befeſtigungen nicht einem Angriffskriege dienen kann.“ Die Reichsregierung wird aufgefordert, in dieſer Frage feſtzubleiben und Oſtpreußen von der Sorge um ſeine Sicherheit zu befreien. * 0 Deutſchlands Archive erſchloſſen. Abſchlußfeier in Berlin. Anläßlich des Abſchluſſes der Herausgabe der großen Aktenſammlung des Auswärtigen Amtes ver⸗ anſtaltete der Inhaber der Verlagsgeſellſchaft für Po⸗ litik und Geſchichte, Moeller, einen feſtlichen Empfang und ein Feſteſſen in den Räumen der Deutſchen Ge⸗ ſellſchaft von 1914, an dem unter anderen der Reichs⸗ kanzler Dr. Marx, Reichsminiſter Dr. Bell, Bot⸗ ſchafter Dr. Solf, Reichsminiſter a. D. Dr. Roſen, Staatsſekretär Meißner und zahlreiche andere Per- ſönlichkeiten teilnahmen. 3 N g Dr. Roesler, der Herausgeber des Archivs für Po- litit und Geſchichte, wies in kurzen Ausführungen auf die Bedeutung der Aktenveröffentlichung hin, die be⸗ reits auf ungefähr 130 Bände angewachſen iſt, und ſprach die Hoffnung aus, daß auch die anderen am Kriege beteiligten Mächte durch Oeffnung ihrer Archive zu einer vollkommenen Erforſchung der geſchichtlichen Urſachen des Krieges und der ganzen modernen poli⸗ tiſchen Geſchichte beitragen möchten. Bei dem nachfolgenden Eſſen hielt Reichskanzler Dr. Marx eine Anſprache, in der er die außerordent⸗ lichen Verdienſte des Verlegers um die mit Unter⸗ ſtützung des Reichs abgeſchloſſene Arbeit in warmen Worten würdigte. Wenn das deutſche Volk, ſo unter⸗ ſtrich der Reichskanzler, den Mut gehabt hat, den Schleier zu lüften, der die jüngſte Geſchichte umgab, ſo dürfen wir hoffen, daß dieſem Beiſpiel in der übrigen Welt nicht nur Anerkennung gezollt, ſondern nachge⸗ eifert werden wird. Politiſche Nund chan. — Berlin, den 19. Januar 1927. — Der engliſche Botſchafter Sir Ronald Lindſay hat Berlin vorübergehend verlaſſen. 2 war, ſo daß ein beſonders ſchwerer — Tie Geldſammlung des Deutſchen Schutzbundes fün renz⸗ und auslandsdeutſche Schutzarbeit iſt bis zum 31 kärz 1927 verlängert worden. — In Augsburg kam es zu einer Schlägerei zwiſchen Nationalſozialiſten und Reichsbannecangeh rigen, bei den drei Perſonen verletzt wurden. * :: Ter Fall Siebens vor dem Wahlprüfungs⸗ gericht. Das Wahlprüfungsgericht beim Reichstag hat die Reichstagswahlen im Wahlkreisverband VIII(Nie⸗ derſachſen) mit den Wahlkreiſen Weſer⸗Ems, Oſthan⸗ nover und Südhannover⸗Braunſchweig geprüft und für gültig erklärt. Dabei hatte das Wahlprüfungsgericht Gelegenheit, zu der dem Lehrer Siebens, früher in Tannenberg, zur Laſt gelegten Wahlfälſchung Stellung zu nehmen. Die ſelbſtändige Beweisaufnahme vor dem Wahlprüfungsgericht hat keinen Beweis dafür ergeben, daß das Wahlergebnis durch eine unzuläſſige Maß⸗ nahme des Wahlvorſtehers auch nur in einer Stimme beeinträchtigt worden iſt. :: Regierungsbeſprechung mit dem Weinbeirat. Landwirtſchafts⸗ und Innenminiſterium des Reiches hatten in Wiesbaden eine Beſprechung mit dem Wein⸗ beirat, die zu einer merkbaren Annäherung zwiſchen, Weinbau und Weinhandel geführt hat. In der Frage der Aufhebung des Verſteigerungsverbotes für Wein beſchloß der Beirat, die Reichsregierung zu erſuchen, das Verbot bis auf weiteres im Hinblick auf die Ver⸗ hältniſſe des beſetzten Gebietes aufrecht zu erhalten. Ueber die Aenderung des Weingeſetzes wurde teilweiſe eine Einigung erzielt. Ein Antrag, die Gemeindege⸗ tränkeſteuer auf Wein keinesfalls über den 1. April des Jahres hinaus beſtehen zu laſſen, wurde ein— ſtimmig angenommen. :: Als Nachſpiel zum Tſchekaprozeß verhandelte das Reichsgericht in mehrtägiger Verhandlung gegen den Metallarbeiter Klemm aus Berlin. Klemm war ſeinerzeit nach Rußland geflüchtet, am 17. Oktober 1926 nach Deutſchland zurückgekehrt und zwei Tage darauf verhaftet worden. Das Gericht verurteilte Klemm wegen Vergehens gegen das Republikſchutzgeſetz und Vorbereitung zum Hochverrat zu 2 Jahren 9 Monaten Feſtungshaft und 300 Mark Geldſtrafe. Drei Monate der Freiheitsſtrafe und die Geldſtrafe wurden angerechnet. Das Gericht hielt für erwieſen, daß Klemm Kurierleiter und Verbindungsmann zwiſchen der kom⸗ muniſtiſchen Parteileitung und dem Ruſſen Skoblewſki 5 Fall angenommen werden müſſe. :: Bau eines Land⸗ und Seeflughafens in Lübeck. In der Lübecker Bürgerſchaft wurde mit großer Mehr⸗ heit die Senatsvorlage auf Bewilligung des Lübecker Anteiles zum Ausbau eines großen Land- und Waſſer⸗ flugzeughafens für den Luftverkehr nach den nordi⸗ ſchen Staaten und England bewilligt. :: Tie Friſten für Anträge auf Ermäßigung der Hauszinsſteuer für Einfamilienhäuſer und für andere kleine Gebäude ſind von der Preußiſchen Regierung bis zum 31. März 1927 verlängert worden. Eine Er- mäßigung tritt ein, wenn die Friedensmiete geringer iſt als 6 Prozent des Grundvermögensſteuerwertes. Nundſchau im Auslande. * Im nordſchleswigſchen Hochverratsprozeß gegen frühere Offiziere aus Tondern ſind ſämtliche Angeklagten freigeſprochen worden. * In Brüſſel fand eine Tagung des Vorſtandes des Internationalen Frontkämpferverbandes ſtatt, der im Juni ein großer internationaler Kongreß folgen wird. k Der König von Italien hat den engliſchen Schatz⸗ kanzler Churchill zu einer perſönlichen Ausſprache empfangen. Die vom amerikaniſchen Repräſentantenhaus abge⸗ lehnten Kredite für den Bau dreier leichter Kreuzer ſind— vom Marineausſchuß des Senats in den Entwurf des Flot— tengeſetzes aufgenommen worden. E Ein ſonderbarer Proteſt gegen Muſſolini. 1 Vor dem italieniſchen Generalkonſulat in New Pork, wurde eine Bombe geworfen, die eine große Spreng⸗ wirkung ausübte. Die Täter, zwei Handwerker(Maler), ſind verhaftet worden. Der eine von ihnen ſoll geſtanden haben, daß der Bombenanſchlag als Proteſt gegen Muſſolini und gegen die Haltung des italieniſchen Miniſterpräſiden⸗ ten gegenüber der Arbeiterſchaft im allgemeinen und den Malern insbeſondere unternommen worden ſei. Ter amerikaniſche Senat gegen die Freigabevorlage. b Wie aus Waſhington gemeldet wird, mehren ſich die Anzeichen dafür, daß das Freigabegeſetz im Senat auf ent⸗ ſchloſſenen Widerſtand ſtoßen wird. Die Vernehmungen von Hattebeſſenten im Finanzausſchuß des Senates, die noch an⸗ dauern, ermöglichen es den Gegnern, an deren Spitze der demokratiſche Senator James ſteht, Material zu ſammeln, das im Plenum des Senates verwertet werden ſoll, Eine der beanſtandeten Beſtimmungen des Geſetzes iſt die Bereit⸗ ſtellung von Millionen Dollar für beſchlagnahmte chiffe, die angeblich mehr als das Doppelte des von der Marinebehörde angenommenen Wertes der Schiffe be⸗ tragen ſoll⸗ Aus Stadt und Land. „ Berlin lehnt die Gasfernverſorgung ab. In einer vierſtündigen Sitzung hat ſich der Aufſichtsrat der Berliner Städtiſchen Gaswerke A.⸗G. mit den Problemen und Möglichkeiten der Gasfernverſorgung Man faßte nach ein⸗ gehender Erörterung den Beſchluß, daß vorläufig ein der Reichshauptſtadt beſchäftigt. Anſchluß Berlins an die Gasfernverſorgung nach den derzeitigen Angeboten der Ruhr nicht in Frage kommt. Ein Früchtchen. Mit 7000 Mark Bargeld, die er bei der Poſt einzahlen ſollte, hat in Berlin ein 15jähriger Bureaulehrling, der bei einem Rechtsan⸗ walt tätig war, das Weite geſucht. Wohin ſich das hoffnungsvolle Bürſchchen gewandt hat, konnte bisher noch nicht ermittelt werden. Die Berliner Grippe⸗Epidemie weiſt deutliche Merkmale fortſchreitenden Rückganges auf. Am Mitt⸗ ) befand ich i 0 tankenhäuſern noch 1167 woch befanden ſich in den Krankenhäuſe ch legen eine A ö twurde ſogleich getötet. Grippekranke. Tags zuvor waren drei Perſonen der Epidemie erlegen. Auch bei der Allgemeinen Orts⸗ krankenkaſſe hat die Grippeziffer einen Rückgang er⸗ fahren. Bis heute weiſen die Grippefälle in den aller⸗ meiſten Fällen einen durchaus gutartigen Charakter auf. Die ſchweren Komplikationen, die bei den Grippe⸗ erkrankungen in früheren Jahren feſtzuſtellen waren, fehlen diesmal faſt gänzlich. Raubmörder, der im vorigen Jahre eine Gaſtwirtin in Heegermühle bei Eberswalde umbrachte und zum Tode verurteilt worden war, iſt nunmehr zu lebenslänglichem Zuchthaus begnadigt worden. 366 Anklagefälle, 370 Zeugen. weiterten Schöffengericht ſeinen Anfang genommen. Es ſind 370 Zeugen geladen. In der Zeit von 1924 bis 1926 ſollen ſich die Beſchuldigten in 366 Anklage⸗ fällen gemeinſchaftlich ſchwerer Betrügereien ſchuldig.. Hentdent; zu ſchützen. ſchwindeleien, wobei ihnen über 100 000 Mark in die gemacht haben, und zwar umfangreicher Darlehens⸗ Hände fielen. „ Ineber 100 000 Mark beiſeite geſchafft. Beim Straßenbauamt Roſtock hat man erhebliche Unter⸗ ſchlagungen feſtgeſtellt. Als Täter kommt ein 50jähri⸗ ger Oberſekretär in Frage, der dem Vernehmen nach mehr als 100 000 Mark in kurzer Zeit veruntreut hat. Kurz nach der Aufdeckung der Unterſchleife hat der Ungetreue die Flucht ergriffen. »Vom Tanz in den Tod. Bei einer Tanzfeſt⸗ lichkeit in einem Hotel in Kolberg erlitt die Tochter eines dortigen Tiſchlermeiſters plötzlich einen Schwäche⸗ anfall. Die Erkrankte ſchaffte man ſofort nach Hauſe. Dort iſt das Mädchen geſtorben, ohne das Bewußtſein wiedererlangt zu haben. f Feſtnahme eines Rauſchgifthäudlers. Auf dem Hamburger Eilgutbahnhof trafen vor wenigen Ta⸗ Paris ein, die von einem ausreichend legitimierten ita r 2 1 7 S 5„* N 2 2 2 22 2 7*—*— Ae taat ollten. Eine Kiste enthtelt gien ſchlag eines Schleppzuges und wurde durch das eindrin⸗ Blechkaniſter mit 10 Kilogramm Morphium, eine andere ſechs Kupferſäulen 1,20 Meter lang, 25 Zentimeter im Man beſchlagnahmte Das Morphium nommen werden ſollten. Durchmeſſer und innen hohl. die Sendung und verhaftete Alvazzi. war von Alvazzi ſeines billigen Preiſes wegen für 7000 Schweizer Franken in Paris und ſollte hier in die Kupferſäulen umgepackt über Antwerpen nach Habana weitergeſandt werden. Al— vazzi, der übrigens keine Ein- und Ausfuhrgenehmi⸗ gung beſaß, wollte in Antwerpen auf weitere vier e und eine neue Giftſendung aus Paris warten. Apothekers in Habana gehandelt zu haben. Man ver⸗ mutet, daß man es mit einem Mitgliede einer inter⸗ ö nationalen Schmugglerbande zu tun hat. Seit Wochen bereits mehreren Stellen Die Zeugen wußten lediglich anzugeben, daß der Ban— denführer einen Vollbart trage. nach dieſem Vollbart, bis zufällig ein Landjäger in Holſterhauſen bei einem Friſeur einen Bergarbeiter überraſchte, wie er ſich ſeinen Vollbart abnehmen ließ. Er verhaftete den Verdächtigen und verhot dem Friſeur 13 22 Edith Bürkners Liebe. Roman von Fr. Lehne. Fortſetzung.(Nachdruck verboten.) „Ich finde, daß du aber nun genug haſt, Papa.“ „Meinſte? Na,'s ſoll doch nichts umkommen. Mor⸗ gen iſt der Stoff ſchal! Proſt, Töchterchen! So'n Mann wie Waldow wünſche ich dir zum Mann— der bringt wenigſtens Leben in die Bude— alle Achtung!“ An Marthas Augen funkelte es ſeltſam auf. Nicht„ſolchen“ Mann wie Waldow wünſchte ſie ſich— nein, ihn ſelbſt! Und ſie wollte auch ſchon da— für ſorgen, daß ihr Wunſch in Erfüllung ging— trotz Edith! Freundlicher, als es ſonſt bei ſolchen Gelegenheiten geſchah, wenn der Vater genug oder ſchon zuviel hatte, ſagte ſie zu ihm:„Geh nur zu Bett, Papachen; Mama iſt auch ſehr müde!“ „Jawoll, gleich, nur den Schluck hier noch aus— trinken! Na, dem Hungerleider, dem verrückten Buch— händler, habe ich aber ordentlich heimgeleuchtet; eben— ſo dem grünen Jungen, dem Thankmar. Was haben die alle für große Roſinen im Kopp und niſcht dahin⸗ ter!“ Gläſern ſtierten ſeine Augen vor ſich hin, und das Glas ſchwankte bedenklich in ſeiner Hand. „Aber, Hildebrandt!“ mahnte ſeine Frau, kannſte denn gar kein Aufhören finden? Ich dächte, es würde nu Zeit!“ Sie ſtand, nur mit Unterrock, Nachtjacke und Nacht⸗ mütze bekleidet, im Rahmen der Tür.„Nu mache doch, daß du kommſt, Otto!“ Aber da er gar nicht auf Ermahnungen achtete, packte ſie ihn kurz entſchloſſen beim Arm, führte ihn in das Schlafzimmer, und gleich darauf lag die Woh⸗ nung in tiefem Dunkel. ßält zum Beginn der dieslährigen zeitliches doute im Opernhauſe, d Zu lebenslänglichem Zuchthaus begnadigt. Der teil „Amkta Ein Rieſen⸗ betrugsprozeß hat in Breslau gegen den Trebnitzer Kaufmann Böhm und Genoſſen vor dem Großen er⸗ aufgekauft worden Alvazzi erklärt, im Auftrage eines bekannten 5 N 8 dem Amtsgericht Oppenheim zugeführt. Die Polizei ſuchte die weitere Entfernung des verrateriſchen Vartes, ſo daß der Gefangene mit einem halben Vollbart ins Unterſuchungsgefängnis eingeliefert wurde. In der e des Ver Beuteſtücke auf. „ Paris—Brüſſel—Köln in 134 Minuten. Vor einigen Tagen iſt von einem Handelsflugzeug, das vier Reiſende und auß dem Gepäck ſowie 5 oft mit ſich führte, die Strecke 9 is— Köln über Brüſſel in 134 Minuten bewältigt worden.. Kleine Nachrichten. * CN. 1 7 5 Im Alter von 65 Jahren ſtarb nach kurzer Krank⸗ heit der Profeſſor der Phyſik und Direktor des Phyffkali⸗ Pin F Gee Dr. h. e. der Me⸗ r Univerſitä ießen, Geheimer Hofr 10 il. et med. Rudolf Wiener. 0 N „Ein Bergmann aus Annen(Weſtfalen) geriet auf der Zeche unter herabſtürzende Geſteinsmaſſen 1010 wurde getötet. ** In Steele(Rheinland) kam ein Maurer beim An⸗ Starkſtromleitung zu nahe und Das Seebad Zoppot, das zu Danzig gehört, er⸗ Badeſaiſon ein neu⸗ Kurhotel. Eines der glänzendſten Ballfeſte Wiens, die Re⸗ 0 e, mußte in dieſem Jahre abgeſagt werden, da nicht genügend Kartenbeſtellungen erfolgten. i* Bei einem Straßenbahnunglück, das ſich an einer abſchüſſigen Straße in Stambul zutrug, wurden 22 Perſonen zum Teil ſchwer verletzt. Aus Heſſen. Die heſſiſche Regierung zu den letzten Zwiſchen fällen. Darmſtadt, 19. Januar. Wegen der Zwiſchenfälle in letzter Zeit mit Beſatzungsangehörigen hat die heſſiſche Regierung den Landeskommiſſar in Mainz mit Vorſtel⸗ tel anzuwenden, Darmſtadt.(Unſinnige Zerſtörungswut.) Bisher unbekannte Täter haben im Kinderheim„Wald⸗ eck“ bei Traiſa Zerſtörungen verübt. Die Einzäunung und der Kinderſaal wurden ſtark beſchädigt und die Tore ausgehängt. Die Gendarmerie Ober⸗Ramſtadt iſt mit der Anterſuchung der Angelegenheit beſchäftigt. Mainz.(Wem gehört die Perlenkette 7) Wie bereits gemeldet, wurde jüngſt in Wiesbaden ein Wanderburſche feſtgenommen, der eine Halskette verkau⸗ fen wollte, aus Platin beſtehend, mit echten Perlen be⸗ ſetzt. Bezüglich der Herkunft der Kette behauptet der Burſche nach wie vor, er habe ſie in Mainz auf der Straße gefunden. Trotz der Bekanntmachung hat ſich bis jetzt kein Eigentümer gemeldet. Die Kette ſoll in Mainz am 4. Januar gefunden worden ſein. Perſonen, die ſachdienliche Mitteilungen machen können, werden hier⸗ mit nochmals erſucht, ſich bei der Kriminalpolizei zu mel⸗ den. gen für eine dortige Speditivnsfirma zwei Kiſten aus Bingen.(Aus Lebensgefahr gerettet.) Auf dem Rhein geriet ein Proviantmotorboot in den Wellen⸗ gende Waſſer zum Sinken gebracht. Das Beſitzerehepaar konnte durch ein anderes Proviantboot unter äußerſten Anſtrengungen vom Tode des Ertrinkens gerettet werden. Ginsheim.(Für faule Mieter.) Zwei Eiſen⸗ bahnwagen werden nach Beſchluß des Gemeinderats für Ginsheim und Guſtavsburg für Beherbergung ſolcher Wohnungsmieter angeſchafft, die ihrer Hauszinszahlung nicht nachkommen. a Guntersblum.(Verhaftung.) Die hieſige Gen darmerie machte einen guten Fang, indem ſie zwei von einer auswärtigen Behörde ſteckbrieflich geſuchte Perſonen dingfeſt machen konnte. Die beiden Verhafteten wurden Alsfeld.(Schwerer Unfall beim Holzfän N len.) Schwer verletzt wurde der Holzhauer K. Lippert Ter Bandenführer mit dem halben Vollbart. dit. its wurde die Gegend von Dorſten (Weſtfalen) von einer Räuberbande beunruhigt, die an Ueberfälle und Einbrüche verübte. in dem benachbarten Lingelbach. Einer fallenden Tanne konnte er nicht ausweichen, ſie traf ihn und er erlitt Rippenbrüche, eine Schulterverletzung und innere Ver⸗ letzungen. Bensheim.(Leichen fund auf dem Bahn 7. per.) Auf dem Gleis der Reichsbahn Richtung Heidel⸗ berg— Frankfurt a. M. wurde zwiſchen Heppenheim und Bensheim in der Nähe des Stellwerks 3 die Leiche einer etwa 26 bis 27 Jahre alten männlichen Perſon aufge⸗ funden, bei der der Kont nom Rump getrennt war eee ee TC TTTTTTTTTTTTTTTTTTTTTTC!!!!: ieee fteten fand man noch zahlreiche lungen bei den franzöſiſchen General beauftragt. Der Ge⸗ neral erklärte, er ſei entſchloſſen, alle verfügbaren Mit⸗ um die Bevölkerung vor Uebergriffen 5 5 1 griffen Belebung. Für feinen Hafer, der knapp blieb, mußten höhere fadengepreßtes Roggen⸗ und Weizenſtroh 1,20— 1,55, Häckſel 2,05— 2,30, handelsübliches Heu, geſund und trocken nicht Berlin): Bis letzt ronnte pre perſonuqhreit noch n 1 ſeſtgeſteln N Tat eines Le⸗ bensmüden. N 0 werden. Es handelt ſich jedenfalls um die Goddelau.(Rauhüberfall.) Zwiſchen der Heil⸗ und Pflegeanſtalt Philipp⸗Hoſpital und Goddelau wurde der Landwirt Adam Koch aus König im Odenwald, der einen Verwandten in der Anſtalt beſuchen wollte, von einem Radfahrer angefahren und von dieſem ſetner Barſchaft, Mappe und Regenſchirm beraubt. Der Täter ging flüchtig. Kautenbach.(Selbſtmord im Fieberwahn.) Hier hat ſich ein an Grippe erkrankter 24 Jahre alter jung verheirateter Mann in ſeinem Bett erſchoſſen. An⸗ ſcheinend hat er die Tat im Fieberwahn begangen. Echzell.(Günſtiger Abſchluß der Molkeret⸗ genoſſenſchaft.) Die hieſige Molkereigenoſſenſchaft, zu der die meiſten Orte der mittleren Wetterau gehören, blickt auf ein außerordentlich günſtiges Geſchäftsjahr zu⸗ rück. Der Geſamtjahresumſatz für 1926 beläuft ſich auf etwa 600 000 Mark, die Milchverarbeitung ſchwankte pro Tag zwiſchen 18000 Liter, die Zahl der Mitglieder beträgt 430. Die Molkerei wird ſchon über 30 Jahre durch Direktor Schmidt geleitet. Handelsteil. — Berlin, den 18. Januar 1927. Am Deviſenmarkt lag der franzöſiſche Franken weiterhin feſt, während die ſpaniſche Valuta etwas nachgab. Am Effektenmarkt fortgeſetzte Spezialitätenhauſſe mit teils ſehr merklichen Kursbeſſerungen. 0 Am Produktenmarkt war im Verlauf des heuti⸗ gen Marktes die Haltung von Brotgetreide nicht einheitlich. die Grundſtimmung feſt. Vom Ausland lagen keine An⸗ regungen vor, die Forderungen lauteten für Weizen nicht niedriger, für greifbaren oder bald fälligen Roggen waren ſie erhöht, während die Mühlen den letzteren zu kaufen ſuchten und auch Händler vereinzelt dafür Beachtung zeigten. Der Abſatz von Mehl war nicht beſonders lebhaft, aber be⸗ friedigend. Im Verkehr mit Futtermitteln zeigte ſich keine Preiſe angelegt werden. Sonſt ſind keine Veränderungen zu verzeichnen geweſen, da nur die dringend notwendigen Anſchaffungen gemacht wurden. Feine Sßeiſeerbſen blieben. knapp und feſt. Braugerſte erfreute ſich, ungeachtet der hohen Forderungen, lebhafterer Beachtung. Hen und Stroh. i(Amtlich.) Erzeugerpreiſe für 50 Kilo ab märkiſcher, Station, frei Waggon, für den Berliner Markt in Reichsmark: Drahtgepreßtes Roggenſtroh(Quadratballen) 1,20— 1,60. drahtgepreßtes Haferſtroh(Quadratballen) 1,05— 1,35, draht⸗ gepreßtes Gerſtenſtroh Quadratballen) 1,95—1,35, draht⸗ gepreßtes Weizenſtroh(Quadratballen) 1,05— 1,45, Roggen⸗ langſtroh(zweimal mit Stroh gebündelt) 1,70— 2,00, bind⸗ über 30 Prozent Beſatz mit minderwertigen Gräſern 1,70 bis 2,10, gutes Heu, desgleichen nicht über 10 Prozent Beſatz 2,75— 3,35, Timotheeheu 3,75—4,25, Kleeheu loſe 3,604, 10. a 440 Kartoffelpreiſe. a Amtliche Kartoffelerzeugervreiſe je Zentner waggon⸗ frei ab märkiſchen Stationen(amtlich ermittelt durch die Landwirtſchaftskammer für die Provinz Brandenburg und: Weiße 3,00— 3,30, Rote 3,50—3,80, Induſtrie 4,00—4,50, andere Gelbfleiſchige außer Nieren 3,90—4,30. groß fallende über Notiz. Fabrikkartoffeln 15½—17 Pf. pro Stärkeprozent. 50 Butterpreiſe. Amtliche Berliner Notierungen für Butter im Verkehr zwiſchen Erzeuger und Großhandel. Fracht und Gebinde zu Laſten des Käufers: 1. Qualität 169, 2. Qualität 164, abfallende Ware 148 Mark je Zentner.— Tendenz: Ruhiger. Sicherster Schutz gegen Grippe: Dreimal täglich mit Chinosollösung gurgeln und Nasenspülungen. Chinosel ist in allen Apotheken und Drogerien vorrätig. Versuchspackung nur 60 Pf., große Packung(vorteilhafter) 2.— RM. Gebrauchsanweisung liegt bei. Chinosol Alle Packungen ſind beſtimmt vorrätig in der Rathaus⸗ Drogerie. 2 ͤ ²˙X. 2 2 Auch auf dem Heimwege richtete es Waldow ſo ein, daß er Edith führte. Er flüſterte ihr allerlei ſüße, törichte Dinge Ohr, denen ſie glückſelig lauſchte. Er war ſehr übermütig; die reichlich genoſſene Bowle machte in der friſchen Luft bei ihm und Thank⸗ mar ſeine Wirkung geltend. Letzterer fing ſogar an zu ſingen:„O wonnevolle Jugendzeit mit Freuden ohne Ende—“ Thankmar ſang dann weiter in die Nacht mit kräf⸗ tiger Stimme:„'s iſt mir alles eins, ob ich Geld hab' oder keins.“ Schließlich ließ ihn aber ein mahnendes Wort des Vaters verſtummen, da es wirklich den Anſchein hatte, als wolle er das ganze Kommersbuch ſingen. Mit einem innigen Händedruck verabſchiedete ſich Lucian von der Geliebten und ging, vergnügt vor ſich hinſummend, in ſein Zimmer. Schnell hatte Edith in der Wohnſtube Lichi ge⸗ macht und war ihrer Mutter beim Entkleiden behilf⸗ lich. Beſorgt ſah ſie ihr Geſicht, das ihr ſeltſam müde und verfallen ſchien. „Iſt dir nicht wohl, Mutterchen? Du ſiehſt ſo bleich aus!“ Statt aller Antwort fing Frau Bürkner heftig an zu weinen. „Was iſt dir nur Mutterchen?“ 4 „Ach, ihr armen Kinder,“ ſchluchzte Frau Bürkner, „ihr armen Kinder tut mir ſo leid! Wie gut haben es doch Hildebrandts! Wie fein iſt es bei denen— ach, und wir dagegen!— wir könnten es doch auch beſſer haben.“ Traurig blickte ſie ſich in dem ſchwach von der Pe⸗ troleumlampe erhellten, einfachen Stübchen um, das ihr jetzt doppelt armſelig erſchien, nach all der Pracht, die ſie bei dem Bruder geſchaut. f 1 „Mutter, ich bitte dich, wenn Vater das hörte! Willſt du ihn kränken?“ ſagte Thankmar herkriſch.„Wenn ins die ganze Kiſte bei Hildebrandts nur bezweckt hat, daß dir ſolche Gedanken aufgeſtiegen ſind, bedaure ich, daß, wir dort waren! Das iſt der ganze Zimt nicht wert!“ Aergerlich ging er im Zimmer auf und ab, die Hände in den Hoſentaſchen, wie es ſeine Gewohnbeit war. Dann blieb er wieder vor der Mutter ſtehen. „Sag' mal, haſt du uns ſchon mal klagen hören? Ich bin zufrieden! Gehungert und gebettelt haben wir noch nicht, ſo viel verdient Vater doch immer noch. Gott, daß wir keine ganze Etage bewohnen können, wie Onkel— das iſt doch wahrlich nicht ſo ſchlimm. Und daß wir keinen Salon und kein altdeutſch einge⸗ richtetes Eßzimmer haben, noch weniger! Wer weiß, wie lange die Herrlichkeit da dauert! Onkel ſpekuljert gern— die Katze läßt einmal das Mauſen nicht— da kann eines ſchönen Tages alles futſch ſein.“ 5 Er faßte die Mutter an beiden Schultern. „Alſo ſei gut, Mutterle, gehe zu Bett und ſchlaſe ſchön und träume von deinem großen Jungen!“ ö „Nicht wahr, Edith, es war doch alles ſo fein?“ Frau Bürkner konnte ſich noch nicht beruhigen. „Der Tiſch war ſo ſchön gedeckt— das Tafelſer⸗ vice war auch neu, das habe ich noch nicht bei Hilde⸗ brandts geſehen— Marthachen hat uns auch verſchie⸗ denes mitgegeben— das Paket liegt in der Küche— du packſt es wohl noch aus, Edith! Sie iſt eigentlich recht gut! Und die Hummermayonnaiſe ſchmeckte aus⸗ gezeichnet—“ „Das iſt wahr, Mutterchen, das Eſſen war groß⸗ artig. Na, ich habe tüchtig zugelangt! Der Stoff, die laſſen“ war tadellos, da hat ſich Onkel nicht lumpen aſſen.“ 7 ö „Hat mein Herr Bruder nicht einen kleinen Schwips?“ lächelte Edith.„Es ſcheint mir ſo, weil er ſo viel redet.“ 8 1 7 (Fortſetzung ſolgt) 0 Ulle Nahulclen. e Rezeßholz⸗Abgabe. Morgen Freitag wird das erſte Rezeßholz an die Bürger abgegeben.(Siehe Bekannt⸗ machung). b M.⸗G⸗B.„Harmonie“, Die Wieberholung der Operette„Glockentürmers Töchterlein“ findet beſtimmt am Sonntag, den 30. Januar, abends 8 Uhr im„Freiſchütz“ ſtatt. Das Kunſt- und geſangliebende Publikum ſei ſchon heute auf dieſen ſeltenen Gennß aufmerkſam gemacht. Der Kurier des Zaren. Wie bekannt läuft ab Freitag das gewaltigſte Filmwerk aller Zelten. Noch nie iſt ſo was Gewaltiges in Viernheims Mauern gezeigt worden, und wird dem Central⸗Theater zur Ehre gereichen. Der Fllm gehört in die allererſte Reihe der geſamten Welt Film⸗ Produktion. Zehntauſend Reiter im Kampf auf offenem Feld, die grandioſe Gewalt eines Tatarenheeres beim Sturm ⸗ angriff, der Brand der Stadt Irkutſk, das glänzende Feſt am Zarenhofe, eine Hetzlagd von Moskau über dem Ural durch ganz Stbirien ſind nebſt einer wuchtigen Handlung Einzelheiten des einzig darſtehenden Films. Dieſes Fllm⸗ werk verdient tatſächlich von jederman geſehen zu werden. In Mannheim mußte die Polizet wegen dem großen An⸗ drang einſchreiten, deshalb beſuche man ſchon ab Freitag die Vorſtellungen. Zur Aufführung des Oratoriums St. Bonifatius. Schluß. Im Jahrr 722 wurde Bonifatius nach Rom berufen, wo ihn Papft Gregor zum Bichof der Deutſchen weihte ohne beſtimmten Sitz. Ausgerüſtet mit höherer geiſtlicher Gewalt, nahm der Heilige ſeine Tätigkeit in Heſſen wieder auf. Bei Geismar ſtand eine uralte, dem Donnergotte ge⸗ weihte Eiche, die das Volk als Nationaleigentum hoch in Ghren hielt. Bonlfatius fällte zum Entſetzen der herbelge⸗ eilten Scharen die Eiche und baute aus dem Holze derſelben eln Kirchlein zu Esren des hl. Petrus Viele Helden verließen ihre falſchen Götter, als ſte, ſahen, daß dieſe keine Blitze ſandten, um den mutigen Chriſten⸗ apoſtel zu töten. Bonifatius brauchte Hilfe; er ſchrieb nach England, und es kamen alsbald Prieſter, Mönche und de erforderlichen Nachweiſe haben entweder bei der Hauptkaſſe fromme Jungfrauen, die an der Bekehrung der heidniſchen Völker eifrig mitzuarbeiten begannen. Papſt Gregor 3. Überſandte Bonifatius das Ballium, das Zeichen der erz⸗ biſchöfliſchen Würde und machte ihn zum Erzbiſchof und Primas von ganz Deutſchland. In Bayern ordnete jetzt Bonifatius nach einer dritten Romreiſe die kirchlichen Ver⸗ hältniffe. Neue Bistümer wurden gegründet. Nach Vollendung dieſes ſchwierigen Werkes wollte ſich nun Bonlfatius ſelbſt einen feſten Biſchofsſitz wählen. So 0 wurde Mainz damals Sitz elnes Erzbiſchofes und dieſer alt⸗ ehrwürdige Stuhl von Mainz blieb für lange Zelt der vor⸗ nehmſte von ganz Deutſchland. Berühmt wurde auch Fulda. Als der Heilige ſeine Geſundhelt abnehmen fühlte, über ⸗ ließ er dem Hl. Lullus die Bekehrung der noch übriggeblle⸗ benen Heiden im mittleren Deutſchland und fuhr wieder den Nheln hinab nach Friesland. Dort wollte er den Neube⸗ kehrten die Hl. Firmung ſpenden; es war am Vorabend des Pfipgſtfeſtes 754. Die Kirche war zu klein; bei Dockum wurden auf freiem Felde Zelte aufgeſchlagen. Allein während er im Gebete die neuen Chriſten erwartete, ſtürmten bewaffnete heidniſche Horden über ihn her und ermordeten Bontfatius und 52 ſeiner Gefährten Stehend, betend und das Evan⸗ geltenbuch über ſeinem Haupte haltend, empfing Bonifatius den Todesſtreich am 5. Juni 754. Ganz Deutſchland trauerte um ſeinen Wohltäter. In der herrllchen Domkirche zu Fulda ruht ſein heiliger Leib. Gewiß ein ſchöner und dankbarer Stoff, den hier be⸗ währte Kräfte bearbeitet haben, und wovon uns das ſchöne Oratorium Kunde geben wird. Eine ſchöne Aufgabe aber auch, die ſich der Kathol Kirchenchor geſtellt hat, mit dieſem herrlichen Oratorium an die Oeffentlichkeit zu treten. Die vorzeitige Auszahlung aufgewerteter Gparguthaben. Der Vorſtand der Bezirksſparkaſſe Lorſch hat in ſeiner letzten Sitzung eine vorzeitige Auszahlung aufgewerteter Sparguthaben unter nachſtehenden Bedingungen beſchloſſen. a) Die Zahlung erfolgt vorſchußweiſe ohne Berechnung von Zwiſchenzinſen. b) Die Zahlung wird bei einem Lebensalter von mia⸗ deſtens 65 Jahren und an ſolche, die infolge ihres körperlichen Zuſtandes aller Vorausſicht nach bei Einhaltung des Termins— 1. Januar 1932— nicht mehr in den Genuß der Auszahlung kommen, unter der Vorausſetzung erfolgen, daß dieſe Sparer bedörftig und nicht zur Vermögenſteuer herangezogen ſind. Der Nachweis der Bedürftigkeit und des Lebensalters iſt durch eine Beſcheinigung der zu⸗ ſtändigen Bürgermeiſterel, der Nachweis der Steuer⸗ freiheit durch eine Beſchelnigung des zuſtändigen Finanzamtes zu erbringen. c) Ueber der Zeitpunkt und die Höhe der Einzel⸗ zahlungen entſcheldet jeweils der Vorſtand. Anmeldungen unter Vorlage der Einlagebücher und der oder den Agenturen alsbald zu geſchehen.— * Der Arbeiter⸗Geſang⸗Verein„Harmonie“ führt am kommenden Sonntag, abends 8 Uhr, im Konzert⸗ ſaal des„Goldenen Karpfen“, zum dritten Male die Operette „Verliebte Leut“ auf. Dieſe Aufführung findet ohne Wirt⸗ ſchaftsbetrieb ſtatt. Num. Eintrittskarten zu 1.10 Mk. ſind holz für 1927 abgegeben: in den bekannten Verkaufſtellen zu haben. Näheres folgt in der morgigen Nummer. Anmtlicher Teil. Bekanntmachung. Betr.: Steuerabzug vom Arbeitslohn; Erſtattungen 1926. Antragsformulare zur Erſtattung von Lohnſteuer aus dem Jahre 1926 können bei uns— Zimmer 26— ir Empfang genommen werden. Erwerbsloſe erhalten dleſelben im Erwerbsloſenbüro. Viernheim, den 17. Januar 1927. Heſſiſche Bürgermeiſterei Viernheim Lamberth. Gemeindekaſſe. Freitag, den 21. ds. Mts. wird an Receß⸗ Auflage Großes Losholz vom älteſten Bürger bis Georg. Bugert 7., geb. am 20. 9. 1847 30.— Kiefern Scheit von Mich. Kühlwein 5., geb. am 3. 1. 1886 bis zum letzten Bezugsberechtig⸗ ten und vom älteſten Bürger bis Nik. Neudörfer 2., geb. am 14. 6. 1872 Kiefern Knüppel von Jakob Rohrbacher 1., geb. am 21. 6. 1872 bis Leonh. Knapp 4., geb. am 17. 10. 1875 Windfallholz von Joh. Jakob Rheinhardt 2., geb. am 1. 6. 1890 bis Adam Mandel 14., geb am 18. 3. 1891 3. von Nik. Helbig 6., geb. am 20. 1. 1860 bis David Weißmann 1., geb. am 26. 11. 1863 von Peter Hönig 1., geb. am 29. 5. 1896 bis Valentin Lammer 8., geb. am 19. 12. 1902 von Mich. Renz 2., geb. am 24. 6. 1877 bis Georg Stumpf 1, geb. am 19. 2. 1880 von Heinrich Jöſt 3., geb. am 1. 8. 1900 bis Johann Adam Kirchner 2., geb. am 12. 5. 1901 3.— Eichen u. Buchen Stöck von Leonh. Sander 1., geb. am 7. 12. 1877 bis Karl Phil. Helfrich 1., geb. am 13. 2. 1878 6.— NB. Mit Rückſicht auf die vielen Holzpfändungen Kleines Losholz Kiefern Stöck Kiefern Wellen Eichen Kuüppel 8. Eichen Wellen ö wollen die, dieſe begründenden Rückſtände vor Einlöſung der Abfuhrſcheine bezahlt werden, damit unliebſame Aus⸗ einanderſetzungen bei großem Andrang erſpart bleiben. Winkenbach. Das grosse Ereignis Der m Cent 10 Akte von Jules Verne. Der gewaltigſte und triumphalſte Spitzenfilm der koſten keine Preiserhöhung. Achtung! Weltproduktion. Noch nie hat die Welt ähnlicheres geſehen und erlebt. Das grosse Ereignis! al-Theater W ab freitag 7 Uhr — Trotz der höheren Un⸗ Es wird gebeten, nach Möglichkeit die Freitag- oder Samstag-Vorſtellung zu beſuchen. Dankſagung. Für die vielen Beweiſe herzlichſter Teilnahme an dem Hinſcheiden unſerer unvergeßlichen lieben Mutter Frau Georg Adler 10. wn. ſagen wir auf dieſem Wege für die überaus zahlreichen Kranz⸗ und Blumenſpenden ſowie für das Geleite zum Grabe tiefgefühlten Dank. Beſonders ſet gedankt dem hochw. Herrn Kaplan Rainfurt für ſeine gütigen Be⸗ ſuche und den ehrw. barmh. Schweſtern für die liebe⸗ bedachte Pflege. Aufrichtigen Dank allen Teilnehmen⸗ den, welche durch Stiftung von hl. Seelenmeſſen und uns während der Krankheit ſo hilfreich zur Seite ſtanden. 2 ———ů— ——— —— — — — —— — . Biernheim, den 20. Januar 1927. Die trauernden Hinterbliebenen. Morgen Freitag Friſche Gee Kabliau und Bratſchellfiſche, Fiſchfilet aus feinſten Kabliau hergeſtellt. Scharfe u. ſüße eier 6 * Preisu halben und Pfunden, Käſe in div. Sorten, la. friſche Land— Kaſſe zu kaufen geſucht. ngebote erbeten. Gg. Müller UAnna-Maſſen t. Weſtfalen Prima Molkereibutter Defen Kohlen- und Gasherde, email. Kesselöfen, Jauchepumpen empfieh val. winkenbach Weinheimerſtraße. Geschenkartikel in großer Auswahl. 1 ganzen laufend gegen Bücklinge 4 Oelſardinen, Bratheringe, Fettheringe, Rollmöpſe Lebensmittelhaus Peter Roſchauer zum Rebſtock. Empfehle: Süßrahmtafelbutter Pfd. 220 f Landbutter„ 1.80 Margarine Pfd. 65, 80, 1.— Kokosfett Pfd. 65 u. 58 Friſche Eier Stck. 9, 10, 12, 14, 16,“ Miſchobſt Pfd. 60 u. 70 Zmetſchen„ 52 u. 60 Erbſen grün Pfd. 20 Erbſen gelb 59 25 Bohnen bunt 1 25 Linſen 75 30 Alle Sorten Teigwaren billigſt. Alois Walter. NB. Freitag und Samstag finden bei! mir Koſtproben ſtatt. i Dankſagung. Für die vielen Beweiſe herzlicher Teilnahme anläßlich des Hinſcheideus unſerer lieben unvergeßlichen Mutter, Schweſter, Schwägerin und Tante, Großmutter und Urgroßmutter Fron Jahob Froſchauer 1. Wiw. Gertrud geh. Schuſter ſprechen wir auf dieſem Wege allen. unſeren innigſten Dank aus. Insbeſonders danken wir Herrn Pfarrer Roos für ſeine Troſtesworte am Grabe, den vielen Kranz und Blumen— ſpendern ſowie allen jenen, die der teuren Verſtorbenen das letzte Geleite gaben. Wir bitten, der Entſchlafenen auch ferner im Gebete gedenken zu wollen. den 20. Januar for. Viernheim Die trauernd Hinterbliebenen.