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Volksblatt) (Biernheimer Zeitung— Viernheimer Nachrichten) 1¹⁰ * 5 O 00 Plauleg uudg eb 1 U di ubs 40 510¹⁰ 1 Javpnz aus 89 valle) aeg uz; Anz Sou uze qui C uuf 0 ied 3 Sin Wasniz id ige vu ug ebe 08 E 1 5 b duns Zenn ar ebw 1 e 98 nd vun noi Gag snvjo ui nba! U ut ul o oppde Viernheimer Tageblatt Anzeigenpreife: Die einſpaltige Petitzetle koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg. bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor⸗ mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſtelle und von ſämtlichen Annoncen⸗ Expeditionen Deutſchlands und des Auslands. Amalsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiant⸗ Platzvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen, kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden. dave Ueli ldd u Ag 1 2 gos— dige dad Oe uuns uad dau V nile aaa II dagve 4 81 1 u e ö 1001 en 2 1 4 8 1 0 „ V vun 005 Irſcheint täglich mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage.— Bezugspreis monatl. 1.50 Mk. frei ins Haus gebracht.— Gratisbeilagen: wöchentl. das achtſeitige illuſtrierte Sonntagsblatt„Sterne und Blumen“, halbjährlich einen Fahrplan ſowie einen Wand⸗ kalender.— Annahme von Abonnements täglich in der Geſchaftsſtelle u. beim Zeitungsträger Erstes, ältetes u. erfolgreichstes Lobal⸗Anzeigeblatt in Viernheim ernſprecher 117.— Telegramme: Anzeiger, Bernheim— Poſtſchecktonto Nr. 21577 Amt ankfurt a. M.— Schriftleitung, Druck u. Verlag: Joh. Martin, Geſchäfts elle Rathausſtr. eas gg aun 51299 81 JBokgzehgang) 10 edu di eee „epo ue uvmoz ue ub 1 S860 oJ ae ce en; z 4og bu 5 * * * 5 * Sböqurz avs 99 4 udn sno quv Piobav udo boo a0 8 usbun sda! 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Die ungeheuerliche— in einem Geheimverſahren— gegen Dr.* in, einem Führer des ſüdtiroler Deutſchtums, verl, Strafe der fünf⸗ jährigen Zwangsverſchickung hat in Tirol ſtarke Er⸗ bitterung ausgelöſt. Tirol nimmt den Kampf um ſeine deutſche Kultur auf und verwahrt ſich dagegen, daß deutſche Geſinnung in deutſchen Siedlungen mit Zwangsverſchickungen nach Werbrecherinſeln beſtraft wird. Der deutſche Außenminiſter, der bayeriſche Mi⸗ niſterpräſident und der öſterreichiſche Bundeskanzler ſind ſofort zum Einſchreiten aufgefordert worden. ö Als letztes Ereignis verdient das neue Ein— lenken Englands in China Erwähnung. ſtolze Geſte der Drohung, die Abſendung kriegsmäßig ausgerüſteter Truppen aus den beſten Regimentern Englands, iſt fehlgeſchlagen. Old England ſchwingt wieder die Friedenspalme und ſtellt plötzlich feſt, daß in Schanghai für die Truppen gar kein Platz iſt. Gleich⸗ zeitig macht es weitgehende Vergleichsvorſchläge 7 iſt bereit, wichtige Vorrechte zu opfern.— Die Welt⸗ geſchichte iſt dabei, Ungleichheiten des Verſailler Frie— densvertrages in Oſtaſien wieder auszumerzen! Europa 44. Jahrgang i Montag, den 7. Fehr 2 9 chop vunz d Duplo aiigs 14g vun noeh ago 2 Ind— dave 286 Jas n DC 2 ine ggch souu 68 leine abzug— uv hunge len ane ach ueusq ic) uuvgag u bugs 6 hau 0— dave fr Duve 22200 Me dpi ub 16 9 uv pungene neee 50 mai 2 nnd ue! 4 dh gen ꝓ 01S uo by vuuzz gg ad ud be dla 9 por 0 0 F lo öden sed ul 8— 1n2 lan f 4 zwa aun uoellec sun Duuzz noise dd , vuujz ze uu Adab a4 ꝙæn uuvgag „objosſß 43 zige l il Inv D den ulsd sn us vlvu suv bie usa „0 · 0 20 10 öbiualsv. ud ga aun ne a1 8 31 0 an b 4 Us O Dull 9 ze! zug agb 2 bh 9 udn 2 9 D D 0 a0 0e 58 L dien an ggch abauozz Jin ien 5— dad 08 8 8 0 O 61 — 9 hhebbav mög uses 190 4e Av 5e 81 nba dave og 59 goseag dag eee uu S 213 ü 54S db dense vuuiz + 6 9* 2 2 England in China iſoliert. Jorſtellungen in London.— Waffenhilfe Italiens? Wie aus London gemeldet wird, ſind die Ver— treter verſchiedener Mächte, die an der internationalen Niederlaſſung in Schanghai intereſſiert ſind, beim Auswärtigen Amt vorſtellig geworden und haben, ohne einen offiziellen Proteſt einzulegen, erklärt, daß ihre Länder mit der Abſendung der engliſchen Truppen tach Schanghai nichts zu tun haben wollen. Italien befindet ſich nicht unter dieſen Mächten. Wie aus Paris verlautet, ſollen zwiſchen London und Nom Verhandlungen eingeleitet ſein, die auf eine ge⸗ meinſame Verteidigung der Ausländerintereſſen ab⸗ zielen. Muſſolini ſteht einer ſolchen Waffenhilfe wohl⸗ wollend gegenüber und erhofft große Gegenleiſtungen. Die italieniſche Preſſe zeigt bereits ſeit langem große Bewunderung für Englands aktive Politik und nimmt Kanton gegenüber eine äußerſt feindliche Haltung ein. Es dürfte ſich hierbei zunächſt nur um Vorbeu⸗ gungsmaßnahmen handeln, da England zu weiteren Verhandlungen entſchloſſen iſt. Deutſcherſeits ſieht man der weiteren Entwicklung mit Ruhe entgegen. Auch 8 4926 ae 4 ge age g 5.1 In 1908 8 14n Chronik des Tages. „ Reichspräſident von Hindenburg empfing den bis— herigen Reichsverkehrsminiſter Dr. Krohne zur Verabſchie⸗ dung. N Der Reichstag ſetzte die große Ausſprache über die Regierungserklärung fort. — Die Wirtſchaftliche Vereinigung beſchloß, die Miß⸗ trauensanträge gegen die Reichsregierung abzulehnen und bei der Abſtimmung über ein Vertrauensvotum ſich der N Stimme zu enthalten. ö — Im Senatsausſchuß für auswärtige Angelegenheiten erſtattete Briand über die Pariſer Außenpolitik Bericht. — Der amerikaniſche Botſchaſter in Belgien, William Phillipps, iſt zum erſten amerikaniſchen Geſandten in Ka⸗ nada ernannt worden. Von Woche zu Woche. Randbemerkungen zur Zeitgeſchichte. Die letzte Woche zeichnete ſich durch die in ihr erfolgte Beilegung vielwöchiger Streitfragen aus. In ihr hat die neue Reichsregierung endlich ihre & abu D inbz g. a— D eavs I Au e qusBsuv aS aaudyß noa4 0 5pap zg 0 5 de eg 88 vun use by—. aiv 1 4 16 „A 1ihu 08 40 vO hl abap; — dag bs 8 D D 224 O L Topnut S 88 410 G :nogzog eudusguv bung e 9 b zqunbiu ) Sguupgos uuvgos— och) ande abe vun D Ddagpz 10 445 eng W 250 jw vag abuv bungen aoch uuvgad 110% uubgog O 5715%% vun Mmoululousbuv uoa a L 8 un D 61 18 50 eng 30 Mein 70 la usang F uud O 9 308 ee ing 1 1 1 uv uuvgo udo bag 6 An — S avauoß uuvgod v 5 D Tefl I Snuleis vuujd md uo— Y uuvgo 3 8 paz, e 6 uu uupgoS un dave 8 ag 0 8 D * 6 Sauuvgog— uuvgag a 88 bG uud uuv dos 8 91˙¹ e da! zeec uu nb 8 9 15 5 500 100 e(ngß uu vil 1 O 9 pg 1b 94 1 ige 24511 5 ae 22 40 dave 98 bu L udn 9 4 ages O 8 uuvghos dag -u! Plan) N — Ulle 12 5 — — dag qua 2 map ssuut o uh ang vnde 7 9 9 0 5 18 14 II 2b sound SO— nic 62 2 In 20 W e vun d dag vun Aue eie uo ua buli O 4³ 8 * — D — Uoulutausbuv sun dulung uuvgos ab Hie aua ꝛdngg 4o S ua L ggg O. 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Ueberraſchungen hat die Regie— rungserklärung nicht gebracht. Innenpolitiſch betont die neue Regierung ihren Willen für Achtung, Ehre und Schutz der geltenden Verfaſſung, ihrer Organe und der Reichsfarben einzutreten. Ebenſo wird aber auch betont, daß auch der Vergangenheit und ihren Sym— bolen Achtung und Ehre gezollt werden müſſe. Außen⸗ politiſch hat die Regierung ſich zur Fortführung der bisherigen Politik, zur Anerkennung Locarnos und des Eintritts in den Völkerbund und zu einer Politik der Verſtändigung bekannt. Dieſe Politik verpflichtet aber auch die Gegenſeite Denn das Schickſal einer ſolchen wird nachfolgen müſſen. Frankreichs Marſchrichtung. Briands Bericht vor dem Senatsausſchuß. An dem gleichen Tage, an dem in Berlin das neue Kabinett im Reichstage ſeine Regterungserklä— rung abgab, tagte in Paris der Senatsausſchuß für auswärtige Angelegenheiten, um Frankreichs Außen— politik zu erörtern. Die außenpolitiſche Debatte, die bereits ſeit Wochen erwartet wird, hat auch jetzt noch nicht ſtattgefunden. Der Ausſchuß nahm einen Be— richt Briands entgegen und ermächtigte ſeinen Vor— ſind die deutſchen Miſſionare im Gegenſatz zu denen der anderen Mächte im Innern Chinas auf ihren Poſten verblieben. * Rückgabe der Wei⸗Hai⸗Wei⸗Konzeſſion gefordert. Die Pekinger Regierung glaubt, daß ein Teil der engliſchen Schanghai-Truppen nach Wei⸗Hai⸗Wei um⸗ geleitet wird, und befürchtet nun, den Erfolg Kantons bezahlen zu müſſen. Peking ſoll deshalb als Beweis des engliſchen Wohlwollens die ſofortige Rückgabe des Konzeſſionsgebietes von Wei-Hai-Wei gefordert haben. Politik liegt letzten Endes nicht bei Deutſchland, ſon⸗ dern bei Frankreich, und der Prüfſtein dieſer Politik iſt und bleibt die Räumung des Rheinlandes. Wie unter die Regierungsbildung, hat die letzte Woche auch unter den Entwaffnungsverh an d⸗ lungen den Schlußſtrich gezogen. Damit iſt eine trübe Quelle zugeſchüttet worden, die die internatio⸗ nalen Beziehungen immer wieder ungünſtig beeinflußte. Deutſchland iſt allen Verpflichtungen aus den mili⸗ täriſchen Beſtimmungen des Verſaikler Vertrages nach— gekommen. Wieder ein Grund weniger, um die Rhein⸗ landbeſatzung rechtfertigen zu können! Deutſchlands Abrüſtung iſt eine Etappe, eine Art Wechſel auf die Zukunft: auf die allgemeine und gleiche Ab⸗ rüſtung. Und dieſer Wechſel wird einmal eingelöſt werden müſſen. Der Endkampf um die deutſchen Oſtfeſtun⸗ gen iſt von Polen mit großer Aufmerkſamkeit ver⸗ folgt worden. Die Sorge um die deutſchen Oſtfeſtun⸗ gen ſchlug in Warſchau bald in Befürchtungen um die polniſche Weſtgrenze um. Man hielt es erforderlich, dieſe Sorge durch tröſtende franzöſiſche Garantieerklä— rungen zu bannen. Zu dieſem Zweck hatte man ſich auch an den Profeſſor an der politiſchen Hochſchule in Paris, Georges Blondel, gewandt, der denn auch für die polniſche Wunde eine lindernde Salbe hatte. Blondel erklärte, es dürfe nicht zugelaſſen werden, daß Deutſchland über Artikel 19 der VPölkerbunds⸗ ſatzung— Nachprüfung unhaltbar gewordener Ver⸗ noch die allgemeinen Verhältniſſe der Außenpolitik, träge und Verhältniſſe— zu einer Reviſionſeiner ſtellte eine Beſſerung der Beziehungen zu Italien Oſtgrenze gelange. Gleichzeitig ſchrieb Blondel aber feſt und erklärte, Frankreich ſei bereit, Ching bei auch, Deutſchland halte den jetzigen Stand der Dinge ſeinen Beſtrebungen nach Freiheit und unabhängig⸗ für unerträglich und ſei überzeugt, daß der Völker⸗ keit zu helfen. ound ſchliehlich do ch eine Reviſion der deutſchen Oſt⸗ Zum Schluß beantwortete der Miniſter verſchie⸗ grenze in Angriff nehmen müſſe. dene Fragen. Er beſtätigte, daß er in bezug auf die Als weiterer Garant war der Senator de Jou⸗ äußeren Angelegenheiten Frankreichs keine Politik be⸗ venel, der franzöſiſche Völkerbundsdele⸗ abſichtige, die ihm perſönlich eigen ſei, ſondern daß gierte, in Ausſicht genommen.„Dieſer bereitete je⸗ alle auswärtigen Fragen im Miniſterrat beſprochen doch den Polen eine herbe Enttäuſchung. Jouvenel und die Beſchlüſſe mit Einſtimmigkeit gefaßt würden, erklärte eine Abänderung der polniſchen Weſtgrenze und daß keine Verpflichtungen übernommen worden auf Grund des Artikels 19 der Völkerbundsſatzung ſeien, die über den Friedensvertrag hinausgehen und durchaus für möglich! Darob Enttäuſchung in War⸗ die Regierung oder das Parlament binden. 1 05 195 155 lee 2 ſpie Gift 50 7 4 er Endrefrain aller Aeußerungen war, daß Polen 0 Den Pawelsz über die Oſtfeſtungen. Auf 400 Kilometer Länge Unterſtände für merkwürdige Freunde im Völkerbund habe. Deutſch⸗ land nimmt die Erklärung mit Genugtuung entgegen. — ein Bataillon. General von Pawelsz, einer der deutſchen Unter⸗ Wir wollen den Frieden! Und der Friede erfordert händler bei den Entwaffnungsverhandlungen in Paris, eine lebendige und fortſchreitende Entwicklung. Feſthalten an ſtarren und toten Verhältniſſen ſchwört erklärte einem engliſchen Journaliſten gegenüber, er könne nur die 1 unterſtreichen, daß die Be⸗ Gewaltlöſungen herauf. a Weitere Ereigniſſe der Woche, die Aufmerkſamkeit i f. 4 25 0 no echni 1 f in Sachſen. Beide haben eine große Erſchwerung der fh Preſſe es darzuſtellen h habe. Es handele Politiſche Nundſchau. ſitzenden, im Einvernehmen mit der Regierung den f — Berlin, den 3. Zeitpunkt für die öffentliche Ausſprache im Parla— ö ment feſtzuſetzen. 8 Briand führte aus, die Regierung habe eine ein- uberſten heitliche auswärtige Politik getrieben und wolle ihr flaggen treu bleiben. Die Abkommen von Locarno hätten die 1 Lücken des Verſailler Vertrages ausgefüllt und Frank— reichs Sicherheit erhöht. Was das„myſtiſche Frühſtück von Thoirhy“ anlange, ſo ſei von keiner Seite eine Verpflichtung eingegangen worden. Er, Briand, habe Streſemann deutlich zu verſtehen gegeben, daß die Verſtändigung zwiſchen Deutſchland und Frankreich ſolange nicht voll— ſtändig ſein könnte, als die Frage der Sicherhei⸗ teu nicht endgültig geregelt ſei. Frankreich jedoch würde ſich, ohne vom Verſailler Vertrag abzugehen, deſſen Durchführung leichter geworden ſei, geneigt zei⸗ gen, jede Gelegenheit zu benutzen, die eine wirkſame friedliche Zuſammenarbeit zwiſchen den beiden Län⸗ dern gewährleiſten könnte. Die Lage bleibe alſo voll— kommen beſtehen. Briand betonte dann erneut, Frankreich wolle den Frieden, auch in Zukunft dafür tätig ſein, ſich aber zunächſt auf ſich ſelbſt verlaſſen und die Orga— niſation ſeiner materiellen Macht, die es not⸗ wendig habe, um ſeine moraliſche Macht zu feſtigen, nicht vernachläſſigen. Weiterhin berührte der Miniſter N Februar 1927. Anläßlich der Beerdigungsfeierlichkeiten für den und 8. Februar die von Japan werden am 7. Reichsbehörden und die Reichsmarine halbmaſt 1 0 ö 1 ue ure 25 92 O 9? 8 enn * 5 91 D 6081 nv! nog! quvm oqob) 2 Soll * D 2110505 vun niz doe 9s æn vz wav uuvgos 7 n qvaua Bad uus 61„gn, uuvgaz O 15 dpa 5 vuvyhnd ue IW vun O uuvgos, Jundaur udo g„ne 09 —. Der Bayeriſche Landtag hat die Regierungsvorlage über die Umwandlung des ſtaatlichen Berg-, Hütten- und Salinenbeſitzes in eine Aktiengeſellſchaft in erſter und zweiter Leſung angenommen. * Wechſel im Kaſſeler Regierungspräſidium. Das dreußiſche Staatsminiſterium beſchloß, den Negierungs⸗ präſidenten in Kaſſel, Geheimen Oberregierungsrat Dr. Stölzel, in den einſtweiligen Ruheſtand zu verſetzen, ſowie den Miniſter des Innern zu ermächtigen, ſich mit dem Provinzialausſchuß der Provinz Heſſen-Naſſau wegen der Ernennung ſeines Nachfolgers in Verbin⸗ dung zu ſetzen.— Als Nachfolger Dr. Stölzels wird der Berliner Polizeivizepräſident Dr. Friedensburg genannt. :: Beſprechungen über das Arbeitsbeſchaffungs⸗ programm. Vor einiger Zeit haben zwiſchen den in⸗ duſtriellen und landwirtſchaftlichen Körperſchaften Rheinlands und Weſtfalens über das Arbeitsbe— ſchaffungsprogramm Beſprechungen ſtattgefunden, die zur Aufſtellung gewiſſer Richtlinien führten. Die Richtlinien wurden gemeinſam dem Reichsarbeitsmi⸗ niſter unterbreitet. Eine Ausſprache im Reichsarbeits⸗ miniſterium wird folgen. en ee 8 ge 21 O 9e vogf dhv ae ie 28 uud 408 8 nö 6 ud nein 6 IT aua 6e ud ue g auc uudga 11 9 1b 1 1 sn zvane qun vuvljag, vlvuga bos uga ureaunagch udd zefun 203 D eee Aten e er (SLT Lip 88 ub uon uva uud ueblagges ualfeq zg uebunsg med ne Ich sn C 11 du 855 N O — Lives 42 bpfαü— gv, 15 0 uuvgogs qusaozg re ud 5 9 4 15' ud usq zan dae 8 8 5 ell abnigog szdehue qun sisbing nose dave g 44S geq vnd vun nv Cbzuag— dagvs 03 120 dave 9h nie 8p 81 Pause uus Id 7 2 9 5 jus uni man; O Tema qun 205 D Tha ae 20 vegf Je dds bosch ung IS uu vu W cine o ade 9 21110 are og du och vuuiz— ago Ze vaoqiog ono dagbde 8 uhusj og:o ane un og) „de eee e 5 eigne gf punbglo id SLI A 85 O 6 ceapbazozgz vnd 24S W 10 æhbαfο˖˙ r dige C gb vulwgoß vun F ap g ada uuvgos 8 W rare e ee billadqoß 16 0 4 n W vun hr daes gr ava zo) usſnvquzehvogz sno uudut V band Lao! none de LZ 1 bp uin val I uu Brosch uu uso E seg amfigs sio gg wg ore bos : Biaqnoag J Aangß snu g dag O Ib u! :uelnvquzelivgß 120 du20 wund 1 q 40 11 80 — ange 22 J⁰ 9 g8lr uöeigges ao lav — * D „ BAqus gun zg * * D 6 — O c uuvgo 2 * 1 9 „uv divqu 80 ph 1 ieh ene ee ene e eee 08 8 5 mage ugs dll noa g dag 2 ice vil noed ago 1 1 obzwzqß vun ap„ne, 12 98 12 9 Ladd 98 Uv us S uuvgos usb souuvgo ul ua el b wücdds 1 % vu dane eee ed) 912 b el eld 6 U gh U g(inen) 12 642 8 waſoßß uudgodg aun een eue ug da 1 8 Nuie na 2 b nA be 6 1119 F I al enn undo g dee g 99 cheqvin vuunz ed mau agb 2 Sa dung dagegen uuvg S uuvsung rule uuvdo— 15 — dige qivquieuls' snojc nge uuvgos:zugo S bau O ienuges dd 28 4 n Pub— digg 92 agb S p E sad! 2 * rene eee * * nv 0 dag nid bun Si uedupegq uschi us D abe 4 000 8 ud: udo dab O Med vun; noise 109. ider ue u un! g on vun— eng sn unnd zes sr sn udn uuvgod ne L(ciner) 121 8 C snp lone— n / nne ene e u; pl bipzqß vad dio 9 bapqapgß vuulz 8 uma achnach—(8681! :o ie dae d Jaeu gv ura unge ee ee O dn ͤ bun ee ang ute mu eee za e, abzug uu vun a1% f dae vuuzz none rage Dunz: h%οτ v ud gos 00 8 ug und t ub usqzo ies ubm Duo; ⸗Uueijnog souudg ie de eu a uu uv ung Zagve 08 SL ung q uegzozle5 ub us obo g oh :nvaegd 00— 92 — 2, ill 41 120 daqv Jane 9 18 L Alle 1 jun nogqunlog 11 iq 28 901 7 nach 1 9 Dave L 1 901 dig nv gun ue 104 ug jau ne Ul! 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Der Badiſche Landtag nahm von der ie D u Ronge Heiſvog 1 abe a eee e Szdllun uga 1539 ge usedom Mun usbgluze 1 i eee eee r zqfeig vd 200 negei uuaogun del dap! „eam usa Buy eee de e no o ig 0 9 Regierungsneubildung gebracht. Die Ent cheidung liegt en ohne bei der Wirtſchaftspartei und bei den Demokraten. Vor e füt eu d genchde Nestern kene big iſt über das Ausſehen der neuen wiſchen Glogau und Königsberg handele es ſich um gierung keine Klarheit zu erlangen. eine Strecke von ungefähr 400 Kilometern und auf Auslande n dieſem Raum hätten die 88 Bauten höchſtens ein von eden ge Di Bataillon Infanterie aufnehmen können! Das ſei ge⸗ N ne ernſtliche Bedrohung. ui puquid uelen uus% nate eee uus! pf wu un ut nv agg ue! 20% v 5 ug; un ꝛ0a des badiſchen Stgatspräſidenten und Finanzminiſters Dr. Köhler zum Reichsfinanzminiſter offiziell oi 8 und wählte darauf den bisherigen Miniſterialdirektat im Unterrichtsminiſterium Geheimrat Dr. Schmitt zum Finanzminiſter. Das Amt des Staatspräſidenten würde dem Juſtizminiſter Dr. Trunk(Zentrum) übertragen. 2 a usbung ulahaoc 2 davuch anleſa o uobiuer ö . n dab 02 1 Him 8 Duuzz:p p uli u üllz sn 2b i gd dme Inv inn ꝙpno dunn zuegivqzus uad 210 een(begleg bubu wma nenen ed ue gun ne ue nine iquvjuec uenehteaqen ueisig nene ue uin; bpolleia zchaebjvocg nu dun! nediom uso bineescpen Iqpu bun Jeaeinbiam nvueß urge Jun qed gos scpio]h in jcupzae een eee eee e ee: eee eee de en e egnün ueqvg fie dd zug se ac zi ue ud eee nn n 0 in een un ͤ nend eu zoquv sun goa q uin dane zqupjasc uegen wsd so obup; pon zdane Anu uebunpdzeqlog u uuvgog zende ag 1805 Bunes un zi ee d ie 2 58L T Taqulete C Jun jquvg ud u un us enden eee e een naqvg va Jaubg ne a ud jau ga si f cpau mucpS aun uz vnd de ahv go! Udenhvasc And sun wm udn ud daa An i nv uagle eh vüur — U SDHDU6 -u ug 2 uad ul ln Ju 12 zaun :Teicpg 1 55 2 * guvingog uind da nt gun: Aus Stadt und Land. eis Das Haus der Auslands⸗Akademiker. Die Stadt Berlin beherbergt annähernd 2000 Auslands⸗ Akademiler. Für dieſe iſt nunmehr im Berliner Weſten ein eigenes Heim geſchaffen worden, das den Namen „Alexander-von⸗Humboldt⸗Haus“ trägt. Das Heim ſoll der Zuſammenkunft mit deutſchen Kommilitonen und der Abhaltung landsmannſchaftlicher Zuſammenkünfte dienen. Desgleichen wird den Akademikern Gelegen⸗ heit gegeben, dort ihre Mahlzeiten einzunehmen und ihre freie Zeit im Kreiſe von Bekannten und Freun⸗ den zu verbringen. *. Lin hellen Tage von einer Räuberbande über⸗ fallen wurde in der Wilhelmshavener Straße im Nord⸗ weſten Berlins ein Kaſſenbote des Arbeitsamtes Tiergarten, der 6000 Mark zur Bank bringen ſollte. Der Kaſſenbote, der ſchwere Verletzungen am Kopf und an den Beinen davontrug, ſtürzte bewußlos zu ſammen. Der Bande gelang jedoch der Raub der Geldtaſche nicht, da Paſſanten den Vorfall bemerkt hatten und herbeigeeilt kamen. Wiewohl Polizeibeamte alsbald die Verfolgung der Täter aufnahmen, konnten ſie noch nicht ausfindig gemacht werden. Allem An⸗ ſcheine nach handelt es ſich um einen von langer Hand vorbereiteten Ueberfall. ** 150 000 Mark unterſchlagen. Der im 60. Le⸗ bensjahre ſtehende erſte Kaſſierer einer großen Ber- liner Brauerei machte ſich ſeit einiger Zeit durch große Ausgaben verdächtig. Namentlich fiel es auf, daß er auf der Rennbahn faſt dauernder Gaſt war und erhebliche Beträge verwettete. Eine plötzliche Kaſſen— reviſion hat jetzt ergeben, daß ſich der Kaſſierer nach und nach etwa 150000 Mark angeeignet hatte. Er wurde ſofort verhaftet. Der Ungetreue hat bereits ein umfaſſendes Geſtändnis abgelegt.— Aus Frie⸗ denau iſt ein angeblicher„Dr. Wilhelm Haſſe“, der bei einem dortigen Betrieb tätig war, geflohen. Er hat ſeit längerer Zeit Unterſchlagungen begangen. Die veruntreute Summe ſoll etwa 55000 Mark betragen. Auf die Ergreifung des falſchen Doktors iſt eine Be— lohnung von 10 v. H. der unterſchlagenen Summe ausgeſetzt worden. * Bci einer Zugentgleiſung getötet. Von einem Perſonenzug, der auf dem Bahnhof Lübbenau um⸗ rangiert wurde, entgleiſte ein Packwagen. Als der Zugführer Schäpel aus Lübbenau aus dem Packwagen herausſprang, um ſich in Sicherheit zu bringen, ſtürzte er ſo unglücklich, daß er von dem Packwagen, der bei der Entgleiſung umſtürzte, erſchlagen wurde. Zwei andere Beamte haben leichte Verletzungen erlitten. ** Trinkgelage mit— Breunſpiritus. Eine Reihe heruntergekommener Burſchen veranſtaltete in Hin- denburg(Oberſchleſien) ein großes Brennſpiritus⸗ Trinkgelage, in deſſen Verlauf es zu ſchweren Mei— nungsverſchiedenheiten kam. Das Wortgefecht artete ſchließlich in ſchlimme Handgreiflichkeiten aus. Ein Erwerbsloſer wurde dabei mit einem Knüppel er⸗ ſchlagen, während mehrere andere der Zechgenoſſen ernſte Verletzungen davontrugen. Der Totſchläger wurde dem Unterſuchungsgefängnis zugeführt. * Der Fall Roſen. In Breslau hat jetzt die erſte protokollariſche Vernehmung des Zuchthäuslers Jahn vor dem Unterſuchungsrichter ſtattgefunden. Jahn wiederholte ſeine Ausſagen, die er bereits der Polizei gegenüber gemacht hat, mit der ausdrücklichen Be⸗ tonung, daß der Profeſſor Roſen von ſeinem Bekann⸗ ten Strauß und der Hauswart Stock von ihm(Jahn) umgebracht worden ſei. Strauß bleibt nach wie vor bei ſeinem Leugnen. Gegenüber deſſen urſprünglicher Angabe, daß er Jahn nur ganz flüchtig kenne, wurde jetzt feſtgeſtellt, daß doch recht enge perſönliche Be⸗ ziehungen zwiſchen beiden beſtanden, deren Einzel⸗ heiten Strauß auf Vorhalt des Jahn, wenn auch wider⸗ willig, zugeben mußte. In Biſchofswalde fand jetzt auch eine Ortsbeſichtigung unter Zuziehung des Jahn ſtatt. Jahn wiederholte dabei die Schilderung der Vorgänge in der kritiſchen Nacht. Die Akten ſollen nunmehr dem Oberſtaatsanwalt übergeben werden. * Ein deutſcher Schlepper geſunken. Wie man aus Bremen meldet, wurde im dortigen Kaiſerhafen heim Eintreffen eines amerikaniſchen Dampfers Nur Vloydſchlepper„Sirius“ von der Schlepprroſſe uber Kopf geriſſen und ſank. Dabei kamen zwei Mann der Beſatzung ums Leben. ö Blutiger Auftritt in einem Wirtslokal. Wie vom Gelſenkirchener Polizeipräſidium mitgeteilt wird, wurden in Rotthauſen zwei Polizeibeamte nach einem Wirtslokal gerufen, wo eine große Anzahl von Verſonen den Wirt bedrohte. ö die hart bedrängt wurden, entriß man die Seite gewehre und Gummiknüppel. In großer Bedrängnis machten die Beamten von der Schußwaffe Gebrauch. Zwei Perſonen wurden getötet und eine ſchwer ver⸗ ketzt. Dieſe dritte Perſon erlag bereits einige Stun⸗ den ſuäter ihren Verletzungen 7 18 verſchüttete Knappen gerettet. Laut einer Meldung aus Recklinghauſen wurden in einem RNutſchenbetrieb der Zeche Nordſtern 1 bis 3 insgeſamt achtzehn Bergleute durch Zubruchgehen der Stracke ein⸗ geſchloſſen. Die Eingeſchloſſenen konnten jedoch nach mehrſtündiger Arbeit wieder befreit werden. a Selbſtmord eines Elfjährigen. In der Wod⸗ nung ſeiner Eltern hat ſich in Offenbach ein elf Jahre alter Schüler erſchoſſen. Der Grund zu dem unglückſeligen Schritt des Knaben iſt, wie es heißt, in einem Tadel zu ſuchen, den ihm ſeine Mutter wegen mangelhafter Schularbeiten erteilt hatte.. n Ein geheimnisvoller Brief zum Hannoverſchen Chauffeurmord iſt jetzt einer dortigen Zeitung zu⸗ Der Brief hat folgenden Wortlaut:„Der gegangen. Bevor Mord wird in dieſen Tagen aufgeklärt ſein. ich den Automord der Polizei bekanntgebe, möchte ich ö hierdurch meine Freunde öffentlich auffordern, ſich, ebenfalls bei der Polizei zu äußern, und zwar bis zum 4. d. Mts. Ich bin nicht ſtrafbar und laſſe mich auf Redensarten und Geheimhalten nicht mehr ein. Alſo braucht mich in dieſer Angelegenheit keiner mehr zu beläſtigen. Ich ſage nochmals meinen Freunden, ſeid aufrichtig und ſcheut euch nicht, die Wahrheit zu melden. Ich bitte, dieſen Brief ſofort in der Zei⸗ tung bekanntzugeben und mehrmals. Für den Ein⸗ ſender 1 7.“— Wenn der Brief tatſächlich von einem der Beteiligten ſtammt, dürfte man für die nächſten Tage wohl intereſſante Aufklärung über den Chauffeur⸗ mord zu erwarten haben. Meuterei auf einem belgiſchen Dampfer. Einer Meldung aus Bordeaux zufolge iſt auf dem bel⸗ giſchen Dampfer„Gand“, der die Anker lichten ſollte, eine Meuterei ausgebrochen. Polizei mußte an Bord kommen. Nach kurzem Widerſtand haben ſich die Auf⸗ rührer ergeben. Elf von ihnen wurden ins Gefängnis gebracht. ** Beethoven⸗Denkmal in Karlsbad. Einem An⸗ trage der Regierung entſprechend, beſchloß die letzte Sitzung der Karlsbader Stadtverordneten, den Sockel des ehemaligen Kaiſer-Joſeph-Denkmals abtra⸗ gen zu laſſen und dort ein Beethoven-Denkmal zu erbauen. Die Grundſteinlegung ſoll am 26. März, dem hundertſten Todestage Beethovens, erfolgen. Kleine Nachrichten. * Die Berliner Stadtverordnetenverſammlung hat dem 20⸗Pf.⸗Verkehrstarif zugeſtimmt. * Beim Verladen von Schienen verunglückten auf dem Hüterbahnhof Berga bei Sangershauſen drei Arbeiter ſchwer. * In Lippſtadt warf ſich eine 30 jährige Frau aus un⸗ bekannten Gründen vor einen Zug. Der Körper der Unglück— lichen wurde gräßlich zugerichtet. Der Tod war auf der Stelle eingetreten. * Unweit Hombruch(Weſtfalen) erſchoß ſich ein junger Mann aus Liebeskummer, nachdem er kurz zuvor auf ſeine Geliebte einen Revolverſchuß abgegeben hatte, ohne jedoch zu treffen. Unter dem Verdacht, vor acht Jahren bei Graudenz eine Schlächtersfrau erſchoſſen und beraubt zu haben, wurde f in Gelſenkirchen ein Arbeiter feſtgenommen. Der Verhaf⸗ tete hat bald darauf ein Geſtändnis abgelegt. * Ein Chauffeur in Eſſen, der auf ſeinem Auto einge⸗ ſchlafen war, wurde durch ausſtrömende Benzolgaſe getötet. In Oberhauſen fiel ein zweijähriger Knabe in einen Kübel heißen Waſſers und zog ſich tödliche Verletzungen zu. * Von einem im Hafen von Spezia liegenden italieni⸗ ſchen dice Aa de herunter wurde der Geldſchrank mit 400 Lire Inhalt geſtohlen. In Sofia hielt der deutſche Balladendichter Bör⸗ ries, Freiherr von Münchhauſen, bei ſehr ſtarkem Beſuch eine Vorleſung, die ibm weichen Beifall einbrachte. Den beiden Beamten, e ein nage, Brand in einem Filmlaboratorium zu Fort Lee(Ame von drei Millionen Dollar. Gerichtsſaal. Wegen vorſätzlicher Eiſenbahntransportgefähr⸗ dung hatte ſich in Bamberg vor dem erweiterten Schöffengericht ein 20 Jahre alter, bereits vorbe⸗ ſtrafter Bauernknecht zu verantworten. Am 11. De⸗ zember vorigen Jahres hatte der Angeklagte auf der Nebenbahnſtrecke Strullendorf—Ebrach einige Schienen⸗ ſchrauben gelockert, eine Schraubenmutter zwiſchen die Schienen geklemmt und ein Winkeleiſen in der Rich⸗ tung gegen den von Strullendorf herannahenden Zug geſtemmt. Das Hindernis wurde durch eine zufällig in entgegengeſetzter Richtung fahrende Draiſine recht⸗ zeitig bemerkt und ein Zugunfall verhindert. Das Urteil lautete auf ein Jahr ſechs Monate Zuchthaus, bei Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte auf die Dauer von drei Jahren. Urteil im Segeberger Braudſtiftungsprozeß. Im zweiten Teile des Prozeſſes gegen die vier Sege⸗ berger Brandſtifter wurde jetzt auf Zuchthausſtrafen von einem halben Jahre bis zu ſechs Jahren erkannt. Ein Angeklagter erzielte aus Mangel an Beweiſen Frei⸗ ſprechung. Zum Tode verurteilt wurde vom Magdeburger Schwurgericht der 26 Jahre alte Kuhmelker Fritz Fuhr, der im Juli des letzten Jahres zwiſchen Burg und Haie eine 21jährige Frau überfallen und ermordet hatte. —„ W. Die Peſtalozzi⸗ Stiftung. — An ſämtlichen preußiſchen Schulen wird am 17. Februar das Andenken Johann Heinrich Peſtaloszis feierlich begangen werden. Im Zuſammenhang hier⸗ mit veröffentlicht der Preußiſche Kultusminiſter Dr. Becker ſoeben einen„Aufruf für die Peſtalozziſtiftung“, in dem er die Bevölkerung auffordert, in Peſtalozzis Sinne„eine Arbeit zu beginnen, die unſerer Zeit ſo nottut wie Peſtalozzis Werk den Kindern ſeiner Zeit. Wie den Ausführungen des Miniſters zu ent⸗ nehmen iſt, wird zugunſten einzelner hervorragend begabter minderbemittelter junger Menſchen die Peſta⸗ lozziſtiftung als Stiftung des öffentlichen Rechts er⸗ richtet. Sie will ihnen während ihrer Schulzeit in den öffentlichen und privaten Volks⸗, mittleren und höheren Schulen über wirtſchaftliche Schwierigkeiten, die der Entfaltung ihrer Anlagen im Wege ſtehen, planmäßig hinweghelfen. Dieſe Hilfe wird auch dem werdenden Lehrer aller Schularten während ſeiner Pe⸗ ruflichen Ausbildung durch die Stiftung zuteil. Die Stiftung unterſtützt ohne jede Rückſicht auf Herkunft, Bekenntnis und politiſche Geſinnung. Sie ſoll, von einem aus Schulſachverſtändigen beſtehenden Vorſtand ſachverſtändig geleitet, im Kura⸗ torium und in der Generalverſammlung der Spender Vertreter aller beteiligten Lehrer⸗, Eltern⸗ und Ver⸗ waltungskreiſe zu gemeinſamer Arbeit vereinigen. Die Generalverſammlung der Spender beſteht aus den Perſönlichkeiten und Vertretern derjenigen Ver⸗ bände und Körperſchaften, die ſich zur Entrichtung laufender Jahresbeiträge von mindeſtens 500 RM. verpflichtet haben. Sie wählt ihre Vertreter in das Kuratorium und in den Vorſtand. Der Preußiſche Finanzminiſter hat der Stiftung 75000 RM. zur Verfügung geſtellt. Die dem Kultusminiſter vom Reichsminiſter des Innern für Erziehungsbeihilfen an Schüler allgemein bildender Schulen jährlich überwieſe⸗ nen Mittel gedenkt dieſer in Zukunft der Peſtaloszi⸗ ſtiftung zu übermitteln. Bund uüm die Woche Lenzwärts!— Was das kommende Frühjahr bringt. — Nene Modelinien für die Damenbekleidung, neue Hüte und... neue Erhöhung des Haus frauenzu⸗ ſchuſſes.— 1,52 Mark Geldſtrafe oder 100 Tage Gefängnis. Lichtmeß lieat hinter uns. Es geht zuſehends Edith Bürkners Liebe. Roman von Fr. Lehne. 34. Fortſetzung.(Nachdruck verboten.) Na, er wollte ihr ſchon zu Hilfe kommen; aber dann ſollte ſie auch ſeine Anſicht über den„verrückten Bengel“ hören! „Ich muß jetzt gehen,“ ſagte Martha,„alſo adieu denn! Vielleicht bringe ich Lueian mit zu Tiſche! Grüße Thanlmar von mir, Tante, und ich ließe ihm gratulieren.“ Damit rauſchte ſie hinaus. „Was wollt ihr denn nun euren Jungen werden laſſen?'s iſt doch höchſte Zeit, daß ihr euch ent⸗ ſchließt,“ ſagte Hildebrandt zu ſeiner Schweſter, indem er ſich räuſperte und die Halsbinde lockerte. Jetzt wollte er ſeinem Herzen mal Luft machen. „Du weißt doch, Bruder, er möchte gern Arzt werden.“ Stockend und mühſam kam das aus dem Munde der verſchüchterten Frau, die dabei verlegen die Augen nieder ſchlug. „So, das iſt alſo wirklich noch immer ſein Ernſt? Und ihr habt ihn natürlich darin beſtärkt, wie ich mir denken kann.“ Faſt drohend funkelten Hildebrandts Augen hinter den Brillengläſern.„Und wie wollt ihr das ermöglichen!“ „Thankmar möchte es doch ſo ſehr gern. Er hat von ſeinem Stundengeben etwas Geld auf der Spar⸗ kaſſe. Edith will ihn auch unterſtützen, ſobald ſie eine Stelle hat! Was wir entbehren konnen, geben wir ihm ſelbſtverſtändlich, und wenn er Stipendien be⸗ kommt——“ „Wenn— wenn— wenn!“ ſchnitt der Bruder ihr kurz das Wort ab.„Seid ihr naiv! Das ſieht euch ja ähnlich. Rechnet da mit einem paar hundert Mark, wo es in die Tauſende geht! Und wenn euch was ge he? Was wird dann? Wenn ihr krank wer⸗ ei und euren letzten Notgroſchen geopfert habt, was dann? Der Herr Sohn ſorgt da nicht für euch, der kann noch nichts verdienen. Ihr, die armen, alten El⸗ tern, müßt ihn noch erhalten! So'ne Kurzſichtigkeit!“ Aufgeregt ging er im Zimmer auf und ab, die Hände auf dem Rücken und den Kopf ſchüttelnd. „Richtig ärgern kann man ſich, wenn man ſolche Unüberlegtheiten hört! Aber ihr habt in eurem gan⸗ zen Leben nichts Geſcheites gemacht, du und dein ſu⸗ perkluger Herr Gemahl—“ „Bei dieſen ſchonungsloſen Worten traten in Frau Bürkners Augen Tränen, die ſie jedoch heldenhaft un⸗ terdrückte. Sie hoffte ja, den Bruder zu erweichen. Leiſe ſagte ſie: -Wir haben ernſt und eingehend mit Thankmar dar⸗ über geſprochen und haben ihm alles vorgeſtellt. Aber er glaubt doch mit einer, wenn auch nur kleinen Un⸗ terſtützung auskommen zu können. Und da— da dachte ich— daß du, lieber Bruder,— ihm unter die Arme greifen würdeſt— dir iſt es doch ein Leichtes—“ Nun war es heraus, und ängſtlich ſah ſie zu dem Bruder auf, der bei ihren letzten Worten vor ihr ſte⸗ hen geblieben war, beide Hände auf den Tiſch ge⸗ ſtützt und ſich zu ihr neigend. „So, weißt du denn das ſo genauf Mir ein Leichtes? Natürlich, als ob ich das Geld auf der Straße gefunden hätte! Aus einer kleinen Unterſtützun wird eine große und dann hat man den ſauberen Nef⸗ fen ganz auf dem Halſe! Er wird wohl wiſſen, wa⸗ rum er dich hergeſchickt hat!“ 5 „Thankmar weiß nichts davon, daß ich hier bin! Ach, Bruder, willſt du denn nicht! Du verdienſt dir einen Gottes lohn!“ i „Püh— Gotteslohn! Auch ſo'ne ſchöne Redens⸗ art! Nicht'nen Pfennig kriegt er, und damit baſta!“ „Ich bitte dich, Otto, ſe ee Erleichtere meinem gehe 1 Lage,“ flehte ſie,„wir wollen es ja nicht el enkt haben. Wenn er erſt verdient, wird er dir alles zurückzahlen.“ 5 „Wohl am Nimmermehrstage? Das kennen wir! Nee, das gibt's nich! Eines will ich dir noch ſagen, Ten, und Thankmar lernte ſo gut— in praktiſchen Berufen nicht auch kluge Leute chen könnte! picht hätte, da wäre man auch kein Unnenſch! Als er ſein Einjähriges hatte, konntet ihr ihn von der Schille nehmen und in eine ordentliche Lehre bringen; da hätte ich euch gern mit Rat und Tat zur Seite ge⸗ 4 da dein Mann doch nun mal wenig davon vr e* Frau. monatlichen Zuſchuß ankommen.“ Prinzip nich! wollen roten Pfennig!“ mal auf Lina, ſchicke mir den Burſchen, den Thankmar, mal her, damit ich ihm die großen Roſinen aus dem Kopf treibe! Studieren will er— hat keinen Pfennig Geld dazu— man muß wirklich lachen—“ er ſtieß ein kur⸗ zes, trockenes, höhniſches Gelächter aus.„Und wer hat ihm das dumme Zeug in den Kopf geſetzt? Ihr! Ihr allein ſeid ſchuld! Warum ſchickt ihr euren Jun⸗ gen auf das Gymnaſium? Das war gar nicht nötig! Wie ich neunzehn Jahre alt war, verdiente ich ſchon „Wir haben doch kein Schulgeld zu zahlen brau- Geld!“ Als ob man gebrau⸗ Wenn er ſich nicht aufs Studieren er⸗ „Ach, papperlappap— alles Unſinn! Schon um deinetwillen hätte ich das getan, Lina. Aber hier ſolchen Unſinn noch unterſtützen ſol⸗ len, das wäre ja notoriſche Verrücktheit!“ Er hatte ſich ſo ereifert, daß er ganz blaurot im Geſicht geworden war. „Otto, rege dich doch nicht ſo auf,“ bat da ſeine „Gott, dann laſſe es dir doch nicht auf einen Ac e ten en ſage ich nochmals! A 1'nen roten ennig, ſa no Aus Die Leute ſollen nicht zu hoch hittaus nicht über ihre Verhältniſſe! Alſo nich'nen „Bruder, iſt das dein letztes Wort?“ Mein letztes Wort und keins weiter!“ Und 100 Lich eu ſchlug er mit der Hand zwei⸗ Frau Vuürtner brach in Tränen aus. „„(Gortſetzung folgt.) ka) vernichtete Filmnegative im Werte auſwarts, es gebe keinen Die Tage werben vegtucend elaſriſch, und der Menſch als Zuſchauer läßt wieder die Freude und Hoffnung herein, die unverbrüchliche Hoffnung, daß vielleicht gar bald ſchon ein gütiger Lenz die letzten Winterſorgen mit fortnimmt. Faſt volle funfzeg M' nuten Zuwachs an Tageshelle haben wir im Februar u erwarten. Das Schlimmſte iſt bezwungen. Auch 10 den Bäumen und Sträuchern regt ſich's ſchon mäch⸗ tig. Es kreiſen die Säfte, um überall dort Nährſtoffe zu ſammeln, wo ſich neues Leben bilden ſoll. Gewaltige Lebenskraft entfaltet ſich auch im Erdreich. Der Land⸗ leute, die in dieſen Tagen wieder von der„Grünen Woche“ heimkehren, hart große Arbeit auf den Fel⸗ dern. Zukunftsfroh und erwartungsvoll verrichtet der Bauersmann immer wieder mit der alten Selbſtver⸗ ſtändlichkeit dieſe mühſame Arbeit„und hofft, daß ſie entkeimen werde zum Segen nach des Himmels At; a Während im Gewühl der Ballſäle noch die Dame das Farbenſpiel ihres winterlichen Geſellſchaftskleides auf mehr oder weniger neidiſche Nachbarn hinreichend wirken läßt, bereiten ſich ſchon jetzt im Reiche der Mode in aller Stille große Dinge für den nahenden Frühling vor. Es iſt eben die Eigenart des Mode⸗ künſtlerberufes, daß er, genau ſo wie eine aufmerk⸗ ſame Hausfrau, Wochen oder gar Monate voraus⸗ ſchauen muß, damit alles klappt. Es darf ſchon heute verraten werden, daß der Frühling diesmal wieder ein ganzes Füllhorn modiſcher Ueberraſchungen ausſchütten wird. Mantel, Jackenkleid und auch das Nachmittags⸗ kleid ſind von einer vorteilhaften neuen Linie beein⸗ flußt, ebenſo weiſen auch die Hüte— aber natürlich!— durchaus neue Formen auf. Auch Kleider in zwei gänzlich verſchiedenen Farben werden im neuen Lenz um Gunſt und Entzücken der weichen Frauenſceele buhlen. Das alles ſoll aber nicht etwa nur der Da⸗ menwelt zur freundlichen Kenntnisnahme mitgeteilt werden, ſondern auch— wie der ſchöne Amtsſtil von dazumal ſagte— zur beſonderen„Nachachtung“ für die Herren der Schöpfung, auf daß ſie ſich durch ent⸗ sprechende Sparſamkeit rechtzeitig auf eine ausreichende Aufwertung des Muttern gebührenden Zuſchuſſes vor— bereiten können. Das Wort Aufwertung hat in deutſchen Landen zwar einen ziemlich bitteren Beigeſchmack. Was jedoch in dieſen Tagen aus der kleinen Gemeinde Klötze in der Provinz Sachſen bekannt geworden iſt, bezeugt, daß ſelbſt auf dieſem unerquicklichen Gebiete ganz nette Ausnahmen möglich ſind. Ein dortiger Bürger hatte während der Inflationszeit Bekanntſchaft mit dem Ge⸗ richt gemacht und war zu einer Geldſtrafe von 2000 Mark oder 100 Tagen Gefängnis verdonnert worden. Der Verurteilte dachte aber gar nicht daran, ſich bei dieſer gerichtlichen Entſcheidung zu beruhigen und pro⸗ zefſierte die ganzen Jahre hindurch unter Inanſpruch⸗ nahme weiterer Inſtanzen, um eine Milderung des Urteils oder gar eine Freiſprechung durchzuſetzen. Nun⸗ mehr endlich iſt auch dieſer kleine Bandwurmprozeß zu Ende gekommen, mit dem Reſultat freilich, daß der Klötzener Bürgersmann die erſtinſtanzliche Strafe— behalten hat. Und dennoch ſprang der gute Mann himmelhoch vor Freude. Da die Inflationszeit nämlich längſt vorüber iſt, hatte das Gericht eine„Aufwertung“ der damaligen 2000 Inflationsmark vorzunehmen und bei dieſer„Aufwertung“ ergab ſich die koloſſale Summe von einer ganzen deutſchen Reichsmark und ganzen 52 deutſchen Reichspfennigen(). Hingegen mußte auf Grund der geſetzlichen Beſtimmungen die ſeinerzeit feſtgeſetzte Erſatzſtrafe von 100 Tagen Gefängnis un⸗ verändert beſtehen bleiben, ſodaß der Klötzener Ein⸗ wohner nun die Wahl zwiſchen einer Geldſtrafe von 1.52 Mark oder 100 Tagen Gefängnis hat. Wer die Wahl hat, hat die Qual. Wenigſtens nach alter ſprich⸗ wörtlicher Doktrin. Der Klötzener Glücksvogel aber, der heute vergnüglicher als jemals zuvor ſein Pfeifchen ſchmaucht, weiß es beſſer... Scherz und Ernſt. tk. Azalien ſind beliebte Zierpflanzen aus Indien und vom Schwarzen Meer, die zu den Alpenroſen⸗ gewächſen gehören. Sie blühen im Zimmer von Ja⸗ nuar bis März und müſſen von jetzt ab warm und, wenn es die Witterungsverhältniſſe erlauben, möglichſt ſonnig ſtehen und mäßig mit warmem Waſſer begoſſen wer⸗ den. Gut iſt es auch, die Blätter zu ſprengen. Die neben den dicken Blütenknoſpen entſtehenden dünnen Triebe entfernt man. Die abgeblühten Stämmchen werden umgepflanzt(in Heideerde mit Sand), zurück⸗ geſchnitten und hell und luftig geſtellt. Im Sommer gibt man ihnen etwas flüſſigen Dünger. Froſt ver⸗ tragen die Azalien nicht. Nur die gelbe pontiſche Azalie läßt ſich bei uns im Freien halten. tl. Von der Blumenverkäuferin zur Millionärin. Seit Jahren ſchon war ein recht ärmlich gekleideter Sonderling in Cineinnati täglicher Kunde einer 18 Jahre alten Blumenverkäuferin, die vor einem Hotel vom frühen Morgen bis in die ſpäte Nacht hinein ſtand, um ſich auf ehrliche Weiſe ihren beſcheidenen Lebens⸗ unterhalt zu verdienen. Der alte Herr kaufte Tag für Tag nur eine einzelne Blume, war aber trotz alledem einer der begehrteſten Kunden des Blumenmädchens, da er ſich ſtets in teilnehmender Weiſe nach allem er⸗ kundigte, was ihr im Leben der Hatz und des harten Exiſtenzkampfes Verdruß und Sorge bereitete. Imm“ ce er ein tröſtendes Wort für ſie. Eines Tages ſogar chrieb er in Gegenwart der Verkäuferin ein förmliches Teſtament auf ſeine Papiermanſchette, worin er das Blumenmädchen zur Erbin ſeiner Habſeligkeiten ein⸗ letzte. Vor einiger Zett nun ſtars der Sonderling und die„Habſeligkeiten“ des Verſtorbenen entpuppten ſich als— ein Barvermögen von Über einer Million Dollar. Die Verwandten des Dahingeſchiedenen beeilten ſich zwar ſofort, die Rechtsgültigkeit des Teſtaments an⸗ zufechten, das Gericht entſchied jedoch zugunſten der Blumenverkäuferin und erklärte, das Teſtament auf der ee beſtehe vollſtändig zu Recht, denn eſetzesparagraphen, der vorſchreibe, daß ein Teſtament af einem beſtimmten Schreibmaterial abgefaßt ſein müſſe. ti.„Beide“ als Komponiſten. Zu einem Ber⸗ liner Muſikverleger kam kürzlich ein junger Komponiſt mit„Mädikopf“ und gepflegtem Aeußeren und bo: ſeine Kompoſitionen zuͤm Druck. Der Verleger, ein ausgezeichneter Muſikkenner, 2 1 60 den jungen hoff⸗ nungsvollen Komponiſten auf die auffallende Aehn⸗ lichkeit ſeiner Kelter mit Wagner aufmerkſam. 5 niſt ſtrahlte vor Freude:„Na, wenn ein ein Merk inſpiriert kat. werden 2 Sie es doch gewiß verlegen. Schade! Das neue Reichskabinett. 1. Reichstanzler Dr. Marx(Ztr.), 2. Außenminiſter Dr. Streſemann(D. V. P.), 3. Innenminiſter v. Keu⸗ dell(Dnat.), 4. Juſtizminiſter und Vizekanzler Hergt (Dnat.), 5. Wirtſchaftsminiſter Dr. Curtius(D. V. P.), 6. Verkehrsminiſter Dr. Koch(Dnat.), 7. Landwirt⸗ ſchaftsminiſter Schiele(Dnat.), 8. Poſtminiſter Schätzel (Bayr. Pp.), 9. Finanzminiſter Dr. Köhler(Ztr.), 10. Wehrminiſter Dr. Geßler, 11. Arbeitsminiſter Dr. Brauns(Ztr.). VBarauf antwortete der Verleger, ſcheinbar intereſſiert, aber ernſt:„Schade! Ich würde es ſofort tun, wenn Sie beide als Komponiſten zeichnen würden.“ tk. Das Land der Blinden ſcheint nach engliſchen Feſtſtellungen das chineſiſche Reich zu ſein. Die Zahl der völlig erblindeten Chineſen ſoll ſich auf 3 Mil⸗ lionen belaufen, halberblindet ſollen ſechs Milionen vorhanden ſein, während rund 20 Millionen Menſchen an Augenkrankheiten leiden, die mit mehr oder minder großer Wahrſcheinlichkeit zur Erblindung führen. Dieſen erſchreckenden Zahlen gegenüber ſind die Hilfs⸗ maßnahmen ſehr gering. In 13 Provinzen befinden ſich im ganzen 25 Schulen oder Arbeitsheime mit etwa 1200 Inſaſſen. Wann wird das größte Volk der Erde, das dürch innere Kämpfe ſeiner Machthaber zer- riſſen iſt, zur Ruhe kommen und ſich der Leidenden in ſeiner Mitte mehr als bisher annehmen können?.. Handelsteil. — Berlin, den 4. Februar 1927. Am Deviſenmarkt war die ſpaniſche Valuta weiter- hin rückläufig. Auch Oslo gab nach. Am Effektenmarkt hielt die Hauſſebewegung an. In Front ſtanden Kali und Kohle. Am Rentenmarkt erreichte Kriegsanleihe vorüber— gehend einen Kursſtand von 0,870. Am Produktenmarkt lauteten die von den Aus⸗ landsmärkten eingelaufenen Meldungen etwas ſchwächer, wirkten aber nur auf die Haltung des handelsrechtlichen Lieferungsverkehrs beruhigend. Für effektives Brotgetreide blieb die Stimmung feſt, denn das Angebot war klein und fand ungeachtet der hohen Forderungen leicht Unterkommen. Die Nachfrage nach Mehl war nicht beſonders lebhaft. Im Verkehr mit Futtergetreide und Hilfsfutterſtoffen waren bet ſehr kleinen Umſätzen keine Preisveränderungen zu verzeichnen. Braugerſte nahmen die Brauereien vorſichtig auf. Feine Speiſeerbſen blieben knapp und teuer. Warenmarkt. Mittagsbörſe.(Amtlich.) Getreide und Oelſaaten per 1000 Kilo, ſonſt per 100 Kilo in Reichsmark ab Station: Weizen Märk. 268— 272(am 3. 2.: 269— 273). Roggen Märk. 252—255(254— 257). Sommergerſte 217245(217 bis 245). Wintergerſte 194— 207(194— 207). Hafer Märk. 190-200(190-200). Mais loko Berlin 190— 192(190 bis 192). Weizenmehl 35,2538(35,25— 38). Roggenmehl 34, 9037,15(34,90 37,10). Weizenkleie 15,25(15,25). Roggenkleie 15,25— 15,50(15,50). Raps—,.—(,). Lein⸗ ſaat—,—(ee). Viktorigerbſen 50—66(5066), Kleine Speiſeerbſen 33— 36(33—36). Futtererbſen 22—25(22 bis 25). Peluſchken 22— 23(22— 23). Ackerbohnen—.— (—,—). Wicken 23— 24,50(23— 24,50). Lupinen blaue 15,25 16,50(15,25 16,50), gelbe 17,50—18(17,75 bis 18,25). Seradella neue 27—30(27,50— 30). Raps⸗ kuchen 16,50(16,50). Leinkuchen 21— 21,50(21— 21.50). Trockenſchnitzel 11,60—11,90(11,80— 12,10). Soiaſchrot 20,10 20,50(20,10— 20,50). Kartoffelflocken 29,50—30 (29,80 30,20). Kartoffelpreiſe. A ee e ie Zentner waggon⸗ frei ab märkiſchen Stationen(amtlich ermittelt durch die Landwirtſchaftskammer für die Provinz Brandenburg und Peuſin): Weiße 3,30—3,50, Rote 4,00 4,20, Induſtrie 4,60 5,00, andere Gelbfleiſchige außer Nieren 4,20.—4,60, groß fallende über Notiz. Fabrikkartoffeln 17½—19 Pf. pro Stärkeprozent. Magerviehhof Berlin⸗Friedrichsfelde. (Amtlicher Bericht vom 4. Februar.) Auftrieb: 685 Rinder(darunter 642 Milchkühe, 14 Zugochſen, 8 Bullen, 1 Stück Jungvieh), 146 Kälber,— Schafe und 563 Pferde. Es wurden gezahlt für das Stück: 16 Milchkühe und e Kühe: 1. Qualität 489 bis 600, 2. Qualität 300480, 3. Gualität, 200— 300 Mark. 20 ee 1. Qualität 350490, 2. Qualit 220280 Mark. 5 a mat: 3 dis Maga fer 1 Mkr bender e e Günther auf. Lokale Nachrichten. » Viernheim, 7. Februar. * Der Sonntag. Am geſtrigen Sonntag hatten wir winterliches Wetter. In der Frühe ſandte Frau Holle ihre weißen Flocken zur Erde. Zwiſchendurch ging auch ein leichter Fadenregen nieder, der die Fahr⸗ und Gehwege wieder in den bekannten Zuſtand brachte. Die teilweiſe Gehwegpflaſte⸗ rung wird in dieſem Fall immer als eine Wohltat empfun⸗ den. Das mißliche Wetter hat die Leute zu Haus und in den Gaſthäuſern feſtgehalten. Der Kirchenbeſuch am Vor⸗ mittag war wieder ſtark. Während der Nacht war der Boden wledber leicht angef toren und die Straßengoſſen und Waſſertümpel zeigten leſchte Elsdecken. Die Sonne meinte es heute Vormittag ſchon wieder recht gut, denn das blaue Himmelsgewölbe ließ dleſe voll zum Durchbruch kommen. * Das gläſerne Krönlein. Die Wanderriege „Neuendorf“ des Turnvereins Weinheim führte geſtern abend im„Freiſchütz“ das erſte Werk unſeres Heimatdichters Hans Elngangs wurden einige wohlgelungene Rei⸗ gen der Turnerinnenabteilung vorgeführt, ſowie einige Ge⸗ dichte von Hans Günther vorgetragen.„Das gläſerne Krön⸗ lein“, ein Märchenſpiel in 3 Aufzügen, wurde lieblich und mit viel Gefchick wiedergegeben. Herr Hans Günther, unſer jugendlicher Dichter, hat ſich mit dieſer Dichtung einen ſchönen Anfangs erfolg geſchafft, der ihn ſicherllc, weiter an⸗ elſern wird, auf der Bahn der Dichtkunſt wacker vorwärts zu ſchreiten. Unſete beſten Wünſche begleiten ihn. » Diebſtahl? Im Saale zum Deutſchen Kaiſer hat geſtern gegen Abend während der Tanzunterhaltung ein Langfinger ſein Unweſen getrieben. Aus einem Damen⸗ Mantel, welcher an der Garderobe hing, wurden 25 Mark geſtohlen. Der Vorfall iſt der Polizei gemeldet, die nach dem Täter oder der Täterin fahndet. Wieder ein Beweis, wie vorſichtig man ſein muß. Abgeſchoben. Die Zigeuner, die bisher auf dem Platze am Tivoli ihre Lagerſtätte aufgeſchlagen hatten, wur⸗ den heute früh von der Polizet über die Gemarkungsgrenze nach Hüttenfeld abgeſchoben. Als die Zigeuner nach hier kamen, hatten dieſe noch ihre eigenen Pferde. Während ihrem Hierſein ging ihnen ein Pferd ein, während das zweite der Zigeunerſchlacht als Opfer diente. Herr Gaſtwirt Rei⸗ ſchert ließ es zugunſten der bei ihm vorgenommenen Ver⸗ wüſtungen ſeines Lokals polizeilich beſchlagnahmen. Um die Habſeligkeiten der Zigeuner fortzuſchaffen. dienten hleſige Pferde als Geſpann. Die Einwohnerſchaft kann froh ſein, daß ſie dieſe Plagegeiſter wieder los hat. Hoffentlich kom⸗ men dieſe ſobald nicht wieder, denn für den Steuerfiskus bedeuten dieſe braunen Geſellen ſicherlich keinen Verluſt. * Wegen Ruheſtörung wurden geſtern zwel Per⸗ ſonen zur Anzeige gebracht. Landarbeitsforſchung. Von der„Grünen Woche“. 8 Berlin, 3. Februar 1927. Was heute nicht alles erforſcht wird. Im Zeit⸗ alter Fords konnte freilich auch das nicht ausbleiben. Die Herabdrückung der Lohnquoten durch gute Arbeits⸗ verteilung, durch paſſende Werkzeuge, durch richtige Anſtellung, Reihenfolge, richtiges Werkzeug uſw., das alles erſchien in der Zeit der Not nötig. ie Ar⸗ beit an der Klärung aller dieſer Einzelheiten faßt man zuſammen unter dem ſchönen Be fl„Land⸗ arbeitsforſchung“. Und dann wurde geforſcht. Wie immer bei uns in allen Dingen:„wiſſenſchaftlich“. An die Stelle der praktiſchen Erfahrung ſollte das Ergebnis„exakter“ Unterſuchungen durch Spezialiſten treten. Deren Ergebniſſe ſtehen bei der Grünen Woche in erſter Linie zur Beratung in der Behand⸗ lung dieſer Frage vor der Oeffentlichkeit. ** * Landarbeitsforſchung? Was will man denn damit. Wie lange dauert es, 1 Hektar Stoppeln zu ſtürzen, wie lange das Tiefackern, wie lange das Miſt⸗ fahren dafür, das Miſtaufladen und Spreizen, wie lange im Frühjahr das Abſchleifen, die Bearbeitung mit der Rauhegge, mit dem Grubber, wie lange die Bearbeitung mit der Saategge, wie lange das Kunſt⸗ düngerſtreuen und deſſen Eineggen, wie lange das Drillen und das Eineggen der Saat, wie lange das Hacken, wie lange das Mähen mit der Senſe oder Ableger oder Binder, wie lange das Einfahren, das Dreſchen? Wenn wir unſere Landwirtſchaft dahin er⸗ zogen haben werden, daß ſie darüber täglich genaue Aufzeichnungen macht, und ſich dann unter Hinzu⸗ rechnung der Koſten für Saat und Kunſtdünger, dem gegenüber auch des Geldwerts des Ertrages, den Rein⸗ ertrag dieſes Feldſtücks ausrechnen kann, wie viel weiter wären wir dann.. Und dann: Wie wäre es außerordentlich wichti 1 wenn jede Arbeit in der richtigſten Form und mit den bequemſten Geräten gemacht würde. Der Arbeit⸗ geber hat natürlich gar kein Intereſſe daran, d ſeine Arbeiter ſich quälen. Er wäre glücklich, wenn ihnen die Arbeit leichter von der Hand ginge. Fehler in der Arbeitsweiſe, in 1 Geräten uſw. hemmen die Arbeit, quälen den Arbeiter und n niemanden. Das auszuſchalten iſt die Nulgabe en Band Fiese wege g Dieſe wiſſenſchaftlichen Beſtrebungen ſind gegen⸗ wärtig in ihren Anfangsſtadien. Sie zeigen in einem Heer von Kleinigkeiten viel Nützliches und manche der Pe 5 755 anbwierſch 5 Tagung merkt man bei e. t eſellſchaft, daß man er⸗ freulich weiterkommt. ee 5 Wenn es nur en wollte, die Landwirte und auch die Landarbeiter ſelber mehr dafür zu inter⸗ eſſieren. Man hat zwar ſchon Filme 9 8 9 Arens.