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Morgen Mittwoch und Frei⸗ tag vollzählige Turnſtunde. Anfang 8 Uhr, Schluß 10 Uhr.— Wegen des beborſte⸗ henden Maskenballs bittet um reſtloſes Erſcheinen Die Turnleitung. Radfahrer ⸗ Bund. Am Donnerstag abb. um s uhr: Bauern- Verein Viernheim Bekanntmachung. Am nächſten Donnerstag, nachm. 2 Uhr findet im Gaſthaus„Zum Freiſchütz“ eine außer⸗ gewöhnliche hBluern⸗Verſammlung ſtatt. Tagesordnung: 1. Vortrag„Dienſt am Bauerntum“ gehalten von Abgeordneten H Weckler, Rockenberg. 2. Filmvortrag über landw. Verſuche, gehalten von Prof Dr. Rößler, Leiter der heſſ. Landw⸗ Verſuchsſtatton Darmſtadt Daran anſchließend allgemeine Aus ſprache übe beſondere Anträge und Zeufragen. Alle Bauernvereinsmitglieder und Jungbauer, männliche und weibliche Intereſſenten, werden ge beten, ſich an dieſem außergewöhnlichen Tage nach mittags frei zu machen und recht zahlreich z erſcheinen. Außergewöhliche Zeit Außergewöhnliche Dal 2 Uhr! bietungen! — Jetzt iſt es Zeit, daß Sie mit einer S Blutreinigungskur beginnen.— Empfehle ich Ihnen hler⸗ ö ö N b Dan. für in nur 1a. Qualitäten: Wachholderſaft, Lebertran rein D AE 6, Lebertran⸗Emulſion, Blutreinigungstee(wie Faulbaum⸗ rinde, Sennesblätter, Sennesſchöhn, Stiefmütterchen ete.), Bitterwaſſer, Kruſchenſalz, Hübners Lebesſalz Flora ⸗ Drogerie Emil Richter, Verbandsdrogiſt. Rathausſtraße 18. Fernruf 108. 1 — Ab morgen Mittwoch fr haben wir wieder bee, chwere in unſeren Stollung⸗ Weinheim zu erm * ind Feil ECC. ͤ 1 gulf, Eulelſchen; (Giernheimer Zeitung— Biernheimer Nachrichten) Arſcheint täglich mit Ausnahme der Bonn⸗ und ſprecher 117.— Telegramme: Anzeiger antfurt a. M.— Schriftleitung, Druck u. U Feiertage.— Bezugspreis monatl. 1.50 Mr. frei ins Haus gebracht.— Gratisbeilagen: wöchentl. das achtſeitige illustrierte Sonntagsblatt„Sterne und Blumen“, halbjährlich einen Fahrplan ſowie einen Wand⸗ kalender.— Annahme von Abonnements täglich in der Geſchöftsſtelle u. beim Zeitungs träger Frſtes, ältestes u. erfolgreichſtes Lokal⸗Anzeigeblatt in Viernhein Viernheim— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Amt erlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle Rathausſtr. Viernheimer Tageblatt 2 — Mittwoch, den 9. Februar 1927 Anzeigenpreife: a bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor⸗ mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſtelle und von ſäümtlichen Annoncen⸗Expeditionen Deutſchlands Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiants Platzvorſchriften bei Anzeigen werden a 8 an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen, kann jedoch eine Gewähr nicht (Viernheimer Bürger⸗Ztg.— Viernh. Volksblatt) Die einſpaltige Petitzeile koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg. und des Auslands. nach Möglichkeit berückfichtigt.— Für die Aufnahme übernommen werden. N 44. Jahrgang Neues in Kürze. „te: Streſemanns Nivierareiſe gibt Anlaß zu Kombi⸗ nationen über Zuſammenkünfte mit Briand und Muſſolinj. 13: Der Aufſtand in Portugal hat auf die Haupt⸗ ſtadt Liſſabon übergegriffen. Der Sieg der Aufſtändiſchen, auf deren Seite auch die Flotte ſteht, ſcheint nicht zweifel⸗ haft zu ſein. 12: Nach einer Londoner Meldung hat Tſchanatſolin den Vorſchlag Kelloggs auf Einrichtung einer neutralen Zone in Schanghai angenommen. 18: Nach Berichten aus Managua haben die Streit⸗ lräfte Sacaſas die Offenſive auf Chinandega(ungefähr 790 Meilen weſtlich von Managua) aufgenommen. Der Vorſtoß hat den Zweck, Mauagua von Coeinto abzu⸗ ſchneiden. Eine italſeniſche Note an England wegen China. »mehr auch offiziell durch eine Note die engliſche Regie⸗ gierung davon verſtändigt, daß ſie ſich dem engliſchen Vorgehen in China anſchließe, um die italieniſchen In⸗ tereſſen zu ſchützen und einige größere Schiffseinheiten nach Schanghai entſenden werde. In der Note wird die Bereitwilligkeit der italieniſchen Regierung zu Verhand— lungen mit der chineſiſchen Regierung erklärt, ſobald die Baſis für ausſichtsreiche Verhandlungen gegeben ſei. * 4* 9 Die mittlere Linie. „ Das letzte Reichskabinett vertrat nur eine Minder— it des Reichstages und war deshalb auf die Gnade er außerhalb ſtehenden Parteien der Rechten oder der Linken angewieſen und mußte fallen, ſobald ihm dieſe Stütze entzogen wurde. Die jetzige Reichsregierung wird dagegen von einer wirklichen Mehrheit getragen. Darin liegt der Unterſchied. Die Vorausſetzungen 8 Ausnahmen Sturm zu aa. nung des Washingtoner eentſprechenden länder bereit iſt. Eine gewiſſe Rom, 8. Febr. Die italieniſche Regierung hat nun⸗ mit der eigenen hältniſſe können nur geſunden, alter 1 bringt. Daß das Kabinett dieſe Zuſammenhänge für eine ſtetige Politik ſind alſo gegeben, wenn ſich nich! * etwa ein Teil der Rechten nachträglich loslöſt. Die parlamentariſche Entwicklung wird nun umſo ruhiger ſein, je maßvoller man vorgeht und je mehr man die Befürchtungen zerſtreut, als ſollte nun das Pende, allzu weit nach rechts ausſchlagen. Das ſehr vorſichtig gehaltene Regierungsprs⸗ gramm nötigt an ſich zu keinem Kurswechſel.(= zieht vielmehr in der Hauptſache die gleichen Richtli⸗ nien, die ſchon bisher eingehalten wurden. Um den Zutritt zur Regierung zu erlangen, mußten die Deutſch— nationalen zweit grundſätzliche Zugeſtändniſſe machen: das Bekenntnis zur gegebenen Staatsform und zur Fortführung der auswärtigen Politik. Schutz der Verfaſſung, Abwehr aller auf deren Um⸗ ſturz gerichteten Beſtrebungen erſcheint in der Tat für jede Regierung der Gegenwart ſelbſtverſtändlich. Daher ergibt ſich ebenſo folgerichtig, daß auch die Beamten verfaſſungsfeindlichen Vereinigungen nicht angehören dür⸗ fen. Dieſe Zuſage iſt der Rechten, wie man verſtehen wird, nicht leicht gefallen, und die Beſchwichtigungsver⸗ ſuche gegenüber ihren Anhängern im Lande ſind erklär⸗ lich. Aber die Konzeſſion mußte gemacht werden, und daß ſie gemacht wurde, bedeutet einen weſentlichen Schritt vorwärts. Der Reichspräſident von Hindenburg ſteht nun nicht mehr allein mit ſeiner Anerkennung der Republik. Neben ihn treten jetzt diejenigen Bevölkerungskreiſe, welche ihm nach ſeiner politiſchen Grundſtimmung am meiſten verwandt ſind. Die Bekämpfung des neuen Syſtems bleibt, von den Kommuniſten abgeſehen, nun allein den Völkiſchen vorbehalten, die ſchon in ihrer zahlenmäßigen Schwäche keine Gefahr für das Beſtehende bedeuten. Mit der Verſicherung, daß die Politit der ge⸗ genſeitigen Verſtändigung auf der Grundlage der Locarno-Verträge und der Völkerbundsſatzung fort⸗ geführt werden ſolle, beruhigte das Kabinett Marx das Ausland und brachte die Stimmen zum Schweigen, die den Hinzutritt der Rechten für einen Verzicht auf die Abſicht erklärten, übernommene Verpflichtungen zu er⸗ füllen. England und Frankreich wiſſen jetzt, daß wir die Zahlungen nach dem Dawes-Abkommen auch künf⸗ tig leiſten werden, ſolange unſere Wirtſchafts⸗ und Fi⸗ nanzkraft dies zuläßt. Sie wiſſen auch, daß, wenn wir unſere Pflicht erfüllen, wir ebenſo unſere Rechte geltend machen werden, die uns daraus erwachſen, in erſter Linie das Recht auf die Räumung des Rheinlandes, das der Artikel 341 des Vertrages von Verſailles uns zuſpricht. Der Beitritt zum Völ⸗ kerbund gibt Deutſchland die Möglichkeit zu einer ak⸗ wen auswärtigen Politik, und von dieſer Mög⸗ lichkeit werden wir Gebrauch machen. J e die Innenpolitik eine veränderte Ab⸗ tönung erfährt, bleibt abzuwarten. An der Stellung zur Schule und zuſn Arbeitsgeſetz wird man die Tendenz er⸗ ennen. Ein Reichs ſchulaeſetz iſt angefündiat und zweifeln. ſchaltet. Die bleme neues dürfte im wejentlichen dem Entwurf greichen, der von dem damaligen Miniſter des Innern, Herrn Schiele, vor⸗ gelegt wurde. Eine Uebertreibung der klerikalen An⸗ ſprüche läßt die Deutſche Volkspartei nicht zu. Sie hat versprochen, daran feſtzuhalten, daß die ſtaatlichen Ho⸗ heitsrechte gewahrt bleiben. Verläßt man dieſen Stand⸗ punkt, ſo droht ein Kampf auszubrechen, der dem Be⸗ ſtand des Kabinetts gefährlich werden könnte. Das ganze geiſtige Deutſchland würde ſich auflehnen, die Unwerſitä— fen, die Lehrerſchaft würde im Bunde mit dem wie⸗ dererwachenden Liberalismus in eine Oppoſition treten, wie beim Zedlitz'ſchen Volksſchulgeſetzentwurf. Das mag das Kabinett bedenken und danach ſeine Entſchlüſſe faſſen. Auf die ſozialpolitiſchen Maßregeln legt das Zentrum beſonderen Wert. Man darf ſomit auf eine Re⸗ gelung hoffen, einen Ausgleich zwiſchen den Intereſſen der Arbeiterſchaft und des UAn⸗ ternehmertums darſtellt. Darauf deutete ſchon das Verſprechen hin, daß das Kabinett z Abko weſt die euch us bei einem Vorgehen der iſchen Induſtrie zumal wenn es orgeſehen Reichsgeſetzgebung verbindet. Die Achtſtundentag Abkommen zu. als Regel beiterſchaft wird den erhalten, die nur bei Notfällen und bei Verſtändigung Arbeitsparteien Ausnahmen zuläßt. ſchickt ſich an, gegen ſie hat ſich aber dad. daß ſie mit ihrem Pe rauensantrag das frühere Kabi nett ſtürzte, um einen Großteil ihres Einfluſſes gebracht. Die Mehrheit iſt auch ohne ſie geſichert. Nicht enthalten iſt in dem Regierungsprogramm die Wahlreform und das Konkordat. Sollte die Re⸗ gierung wirklich auf eine Verbeſſerung des Wahlrechts verzichten, ſo würde dies eine Unterlaſſungsſünde ſein, die ſich bitter rächen müßte. Die parlamentariſchen Ver wenn man das Wahl Abgeordneten wieder in mit der Wählerſchaft nicht mit der beteiligten Die Sozialdemokratie erhöht und die „igere Verbindung bis zum Beweiſe des dagegen auf ein Gegenteils Würde Reichskonkordat ver wäre ein bedenklicher Vonfliktsſtoff ausge übrigen im Programm enthaltenen Pro— mehr techniſcher Art und für das Schichat weniger belangreich. ſieht, möchten wir zichtet, ſo find des Kabinetts Das Kabinett hat es hiernach in der Hand, ſein Leben zu verlängern oder zu verkürzen, je nachdem es Wider ſtände hervorruft oder mildert. Gelingt es der Klugheit der führenden Perſönlichkeiten, eine mittlere Linie ein zuhalten, dann braucht eine neue Kriſis in nächſter Zeit nicht einzutreten. Belgien und Eupen⸗Malmeoy Keine neue Abſtimmung. O Brüſſel, 8. Die Bewegung in den Kreiſen Eupen und Malmedy für eine neue Abſtimmung wurden in der letzten beſonders eifrig u. a. von den Chriſtlich⸗Demokraten im benachbarten Verviers unterſtützt. Es hieß, die Regie rung werde im Senat zu der Frage einer Erklärung, und zwar wie ſchon vorausgeſagt ve abgeben. Dieſe Kundgebung iſt nun erfolgt, aber nicht im Parlament, ſondern durch einen Brief des Miniſter⸗ präſidenten, unterzeichnet von den Miniſtern des Aeußeren und Innern, an den Gouverneur der Provinz Lüttich. Die Miniſter ſind der Anſicht, daß die Bevöl⸗ kerung der beiden Kreiſe„regelrecht befragt wor⸗ den“ ſei, und zwar nach Vorſcheift des Artikels 34 des Verſailler Vertrages. Die Gültigkeitserklärung des Vorganges und des„Ergebniſſes“ ſeien ein⸗ ſtiminig durch die Völkerbundsverſamm⸗ lung gutgeheißen worden. Somit könne keine Rede dayon ſein, eine neue Ahſtimmung herbeizuführen. Der Gouverneur wird erſucht, dieſes Schreiben der Ve⸗ völkerung von Eupen und Malnteby zur Kenntnis zu bringen. Februar. 1071 Jeir * Zu dieſer Auffaſſung der belgiſchen Regierung, daß die Grotesle jener„Volksabſtimmung“ ordnungsgemäß nach den Beſtimmungen des Verſailler Vertrags erfolgt ſei und daß das„Ergebins“ jenes Vorganges einſtim⸗ mig durch den Völkerbund anerkannt und gutgeheißen worden ſei, iſt von deutſcher Seite aus lediglich zu bemerken, daß ſie eine neue Verhöhnung t auch jenes nicht nur Deutſchlands, ſondern auch des Grundſatzes des Selbſtbeſtimmungsrechtes der Völker dar⸗ stellt, wenn auch gerade über dieſen lekteren Nunft we⸗ niger mir Beigien, als vielmehr mit dem Volker⸗ bund zu rechten wäre, welcher ſich damals lediglich als Machtinſtrument der Siegerſtaaten gegenüber Deutſchland fühlte und ſo die Tragikomödie von 1920 noch mit dem Mäntelchen des Rechts zu um⸗ kleiden verſuchte. Allein trotz dieſer Sanktionierung durch den Völkerbund bleibt die„Volksabſtimmung“ in Eupen⸗ Malmedy doch eine ureigene belgiſche Angele⸗ genheit und man erkennt dort trotz der heutigen Stel⸗ lungnahme ſehr gut, daß über die ganze Frage noch lange nicht das letzte Wort geſprochen iſt. Vielleicht iſt auch die Zeit viel näher, als man in Brüſſel anzunehmen bereit iſt elcher man auch dort gerne die Han i i flußten Löſung herftrecken möchte und in g r ungerr den größten Reck und an die gleichzeitig größte 0 im Rechtslebe aller Völ⸗ er und innert, in welcher man die Macht dazu eine geknechtete Bevölkerung an der fenſ ö heiligſten R f lich dann haupten, an Sr Oe An au noch die egelrechtes Beſtagen VIA a 4 Die RNheinlandr eee de 1*—.5 e er geek eanen f! 525 N. f nde Sufttultonen für Wart Bolſchaſter — 1 Februar. os deutſchen wird heute Det, daß Inſtruk⸗ * ie An⸗ Jieſem ugs pro ehlgehen, Maße an Rheinlaud⸗ von der Zwiſchenzeit tſchlands ge⸗ Deutſch⸗ nunmehr der Ein⸗ Völter bund volle die deutſche Erfüllungs⸗ ch die letzten Abzug der Interalliierten 57 durch ein alis der Weit geſchafft deutſche Entwaffnung werden muß, iſt für noch der prechunge: enn ngen 2 1 17 Den Gunſten N 4 A Aar? 711 hat, da weiterhin a erkannt 4 5 3 N Ben OHemmungsgründe, weiche Militärkontrollkommiſſion hin gegenſeiti 5 Abko: werden konnten, ſo als reſtlos durchge angeſeh Deutſchland in Zukunft allein V Ve zert hatten, men daß auch die Artike! 430 des Verſaillet Vertrags maßgebend, wel⸗ cher eine vorzeitige Zurückziehung der Beſatzungs⸗ truppen vorſieht, falls Deutſchlands ſeinen Verpflichtun⸗ gen gegenüber den Alliierten vor Ablauf der vorgeſehenen 15 Jahre nachgekommen iſt. Ein Appell an den Völkerbund? Wenn nun heute von deutſcher Seite auch nicht rund⸗ weg die Möglichkeit beſtritten wird, daß von Seiten der Reichsregierung für dieſe vorzeitige Näumung noch klei⸗ nere Kompenſationen für Frankreich zugeſtanden werden können, ſo wird doch auch mit Entſchiedenbeit be⸗ wm, daß man nunmehr auf deutſcher Seite allen Ernstes daran dent, in einem formellen Erſuchen an die Alliierten dieſe aufzufordern, die Beſtimmungen des Ar⸗ tilels 430 des Verſanller Vertrags in Kraft treten zu laſſen, wobei man ſich der Erwartung hingibt, daß die Widerſtände, welche insbeſondere in Frankreich zu überwinden ſein werden, in demſetben Maße ſchwin⸗ den müſſen, in welchem es Deutſchland gelingt, die Völ⸗ ler bundsſtaaten in ihrer Geſamtheit von den fried⸗ lichen Abſichten Deutſchlands noch mehr zu überzeugen, ſo daß, wenn eine perfönliche Fühlungnahme der deutſch⸗ franzöfiſchen Außenminiſter während der Märztagung des Völterbundes ohne den erhofften Erfolg bleiben ſollte, der Völkerbund ſelbſt it dieſer Frage be⸗ faßt werden müßte. 2 77 7 Der Aufſtand in Portugal. Weitere Ausdehnung der Bewegung. C WParis, 8. Februar. Nach den aus Liſſabon vorliegenden Nachrichten Aimmt die Revolution in Portugal größeren Umfang an. In den letzten Tagen ſoll die Lage ſehr ernſt ſein. Alle Straßen ſeien mit demonſtrierenden aufſtändiſchen Solda⸗ ten gefüllt, die auch das Hauptpoſtamt beſetzten. Unter der Zivilbevölkerung ſind mehrere Tote und 20 Ver⸗ wundete zu beklagen. Das unter Vorſitz des Generals Sufa ftehende revolutionäre Komitee ſoll an General Carmona ein Ultimatum gerichtet haben, in dem dieſer zur fofortigen Bildung eines national-republikaniſchen Ka⸗ bmetts und zur Wiedereinführung des verfaſſungsmäßigen Regimes aufgefordert wird. „Die Büros der Regierung und die Kaufhäuſer in Liſſabon ſind geſchloſſen. 150 Perſonep, namentlich Po⸗ litiker und Journaliſten, wurden verhaftet. Sie ſind in einer Feſtung interniert. Die Bewegung in Liſſabon Drach geſtern vormittag aus. An ihr beteiligten ſich die republikanſſche Garde, die Marine und die Polizei. Die Zahl der Toten in der Stadt zoll bisher ſieben betragen 1. —— N Zur fiat 70%% go ge.. Has Arbeitsloſenverſicherungsgeſetz. Für Reviſion des Lohnklaſſenſyſtems. e Berlin, 8. Februar. Im Reichstag wurde heute die Debatte über das Arbeitsloſenverſicherungsgeſetz fortgeſetzt. Frau Teuſch(Z.) ſtimmte namens ihrer Fraktion dem Gesetzentwurf zu und begrüßte ihn als eine wichtige Etappe guf dem Wege zum Ausbau der deutſchen Sozialpolſtik. Im weiteren Verlauf ihrer Ausführungen tritt die Ab⸗ geordnete für eine ſtärkere Betonung der Selbſtverwal⸗ lung iu dem Geſeh. ferner für den Meqfall der im Pa— Edith Bürkners Liebe. Roman von Fr. Lehne. 36. Fortſetzung.(Nachdruck verboten.) „Edith!“ rief ihre Mutter ſchmerzlich überraſcht. „Ja, Mutter, ſo war es. Und Martha hat es ge⸗ wußt; ich hatte es ihr geſagt! Aber trotzdem be⸗ mühte ſie ſich weiter um Waldow, weil ſie in ihn ver⸗ liebt war. Das war auch der Grund ihrer häufigen Beſuche bei uns, ihrer Liebenswürdigkeit gegen dich! Ift ſie denn nachher noch gekommen, als ſie ſeine Braut geworden war? Nein! Es iſt ihr wirklich gelungen, ihn mit ihrem Gelde einzufangen, weil er ſoviel Schul⸗ den hatte und nicht mehr ein noch aus wußtel“ Edith holte tief Atem. „Glaubſt du mir nun, daß ich unſere Kuſine beſſer beurteilte als ihr? Du hätteſt nur ihren Triumph, ihren Hohn ſehen ſollen, als ſie mir von ihrer Ver⸗ lobung mit Lucian ſagte!“ Wieder hielt Edith ein Weilchen inne, dann fuhr ſie fort: ö„Und ihren Brautbeſuch mit ihm machte ſie nur, um mich zu quälen, zu demütigen. Und du freuteſt dich über den Beſuch! Doch laſſen wir das jetzt— bitte, nicht mehr davon ſprechen; für mich iſt das längſt begraben.“ 5 5 Eine Minute herrſchte Schweigen. Edith barg ihren Kopf in den Schoß der Mutter, und dieſe ſtreichelte leiſe das blonde Haar ihres Kindes. „Armes Kind!“ flüſterte ſie bewegt.„Und davon hab' ich nichts geahnt! Wenn wir doch nur ein biß⸗ chen Glück hätten!“ Dann erzählte ſie mit leiſer Stimme von den Er⸗ eigniſſen des Nachmittags. „Ich wollte für Thankmar ein gutes Wort einle⸗ gen, damit der arme Junge es nicht ſo ſchwer hat; aber der Onkel hat es mir rundweg abgeſchlagen und uns obendrein noch beleidigt— deinen guten Vater u. mich! Der gönnt uns nur nicht, daß Thankmar ſo 55 10 en 55 enthaltenen beſchränkten Bedurfugtenspru⸗ 15 10 ſchlieblic für eine Revifſon des Nahe en⸗ yſtems ein. Abg. Thiel(D. Bp.) ſtimmte der Zentrumsredne⸗ rin in vielen Punkten zu. Er ſelbſt 1900 vor, den Auf⸗ bau der Verſicherung durch eine höhere Einheitlichkeit zu ſchaffen, da die Verſicherung ſich nicht nach Landesgren⸗ zen, ſondern nach Wirtſchafksgebieten gliedern ſoll. Auch ſetzte ſich der Redner für eine beſſere Berückſichtigung der Eigentümlichkeit des Berufes der Privatangeſtellten ein. Am beſten wäre es, die Vorlage auf die Bedürfniſſe der Arbeiter zuzuſchneiden und den Angeſtellten das Recht ein⸗ zuräumen, ihre Verſicherung in den als Erſatzkaſſen zu belaſſenden Einrichtungen ihrer Berufsverbände zu nehmen. Auch der Abg. Schneider ⸗Berlin(D.) erklärte ſich mit der Vorlage im weſentlichen einverſtanden, be⸗ zeichnete jedoch die vorgeſehene Organiſation als zu kompliziert. Die Demokraten hätten beantragt, daß die Träger der Verſicherung die Reichsarbeitsloſenkaſſen ſein ſollten. die der Reichsarbeitsverwaltung eingegliedert wer⸗ den könnten. Auch dieſer Redner trat für Anpaſſung der Lohnklaſſen an die Bedürfniſſe der Angeſtellten ein. Als letzter Redner ſprach Abg. Schirmer(B. Pp.), der die Bereitſchaft ſeiner Fraktion erklärte, im ſozial⸗ politiſchen Ausſchuß an der Verbeſſerung der Vorlage mitzuarbeiten. Der Redner gab zur Erwägung, ob man nicht die in der Vorlage vorgeſehene Monopol⸗ ſtellung der öffentlichen Arbeitsnachweiſe aufgeben und auch die Arbeitsnachweiſe von Berufsorganiſationen zu⸗ laſſen ſolle. Er ſprach ſich weiter gegen eine Aenderung der Beſtimmungen über den Kreis der Verſicherungs⸗ pflichtigen aus und verlangte, wie ſchon verſchiedene ſeiner Vorredner, die Ergänzung der Lohnklaſſen mit Rückſicht auf die Höhe der entlohnten Arbeitskräfte. Hierauf wurde die Vorlage dem ſozialpolitiſchen Aus⸗ ſchuß überwieſen und das Haus vertagte ſich auf morgen nachmittag drei Uhr. Aus Nah und Fern. Frankfurt a. M.(Grauenhafter Kindes⸗ mord.) Zu dem kürzlich berichteten Kindesleichenfund in der Nähe des Mühlbergkanals iſt nunmehr feſtgeſtellt worden, daß der Tod des Kindes durch Abhacken des Kopfes herbeigeführt worden iſt. Die Leiche war in eine Nummer des„Generalanzeigers“ und ein Handtuch mit roten Streifen, das in der Mitte zufammengenäht war, eingewickelt. Von der beſtialiſchen Mutter konnte noch keine Spur entdeckt werden. Hanau.(Das Kind in der Aktentaſche.) Aus dem gegen 9,30 Uhr von Schlüchtern kommenden Per- ſonenzuge heraus wurde ein junges, in Schlüchtern täti⸗ ges Mädchen aus Hanau verhaftet, das kurz nachts vor— her in Schlüchtern ein Kind zur Welt gebracht und in eine Aktentaſche geſteckt hatte, wo es nach der Abreiſe der Mutter von den Wirtsleuten tot vorgefunden wurde. Dieſe verſtändigten inzwiſchen die Polizei, die telegraphiſch die Feſtnahme des Mädchens veranlaßte. Koblenz.(Eine tolle Geſchichte.) Im Vorort Lützel ſah am Abend em ſtark angeheiterter junger Mann an einer Straßenecke ein Perſonenauto ſtehen. und ſtieg ein. Da ſich der Wagen von ſelbſt fortbewegte, wie er in ſeinem Zuſtand wohl ursprünglich angenommen hatte, machte er ſich an der Maſchinerie zu ſchaffen und plötzlich fährt das Auto. Es brach eine wild-verwegene Jagd an. So daß die Paſſanten, um ſich vor dem Ueber— fahren zu retten, Schutz in den Haustüren ſuchen muß⸗ ten. Obſchon der„Rennfahrer“ unterwegs gegen eine Wand ſtieß, verlor er den Mut nicht. In raſendem Tempo ging es über die Moſelbrücke bis zum Schillerplatz in Lützel, wo er den Wagen zum Halten ite. Dort ſtieg er aus und verſchwand. — Kaſſel. Schweres Flugzeugunglück.) Der Flugzeugſchüler Küppes aus Oberkaſſel ſtieg zu einem Probeflug auf. Er flog zunächſt völlig ſicher, als ſich plötzlich in noch garnicht beſonderer Höhe von 250 b. 300 Meter das Flugzeug überſchlug, abſtürzte und völlig zertrümmert wurde. Küppes wurde ſchwer verletzt in das Landkrankenhaus gebracht. Er hatte mehrere Brüche und Quetſchungen erlitten. Abends iſt er ſeinen Verletzungen erlegen. Augsburg.(Selbſtmord eines Volksſchülers.) Ein 14jähriger Volksſchüler hat durch Erſchießen Selbſt⸗ Cinxd Peaangen. Das Anm dar Tat dürfte Furcht vor nn Skrafe ſein. Der Junge hatte in einer W Betrag von 8 Mark cee 1 Erſurt.(Liebesdrama.) Die 25jährige Mina Biel, die Braut des Schloſſers Ledermann, vergiftete in deſſen Wohnung ſich, ihren vierjährigen unehelichen Sohn und die ſiebenjährige Tochter Ledermanns durch Leuchtgas. Als Ledermann in der Nacht nach Haufe dam, fand er ſeine Braut und die beiden Kinder tot vor. Der den 11080 in Zerwürfniſſen zwiſchen Ledermann und er Biel. Leipzig.(Zehn Jahre Feſtung wegen Hoch⸗ b ee Der vierte Strafſenat des Reichsgerichts verurteilte die Geſchäftsführer einer kom⸗ muniſtiſchen Buchhandlung in Berlin, Reimann und Dem⸗ ning wegen Vorbereitung zum Hochverrat in Tateinheit mit Verbrechen gegen das Republikſchutzgeſetz zu zehn Jahren Feſtungshaft und 100 Mark Geldſtrafe. Gegen⸗ ſtand der Anklage war der Inhalt kommuniſtiſcher Schriften. Berlin.(Der Anſtifter des Dahlemer Ban⸗ derolendiebſtahls gefaßt.) Der Anſtifter des Dieb⸗ tahls im Reichsfinanzzeugamt in Berlin⸗Dahlem, bei dem bekanntlich den Einbrechern Banderolen im Werte von 430 000 Mark in die Hände fielen, iſt jetzt verhaftet wor⸗ den. Es handelt ſich um den 45jährigen Kaufmann Alfred Enders aus Oels. Berlin.(Gattenmord in einer Gemeinde⸗ ſchule.) Auf dem Grundſtück einer Gemeindeſchule im Norden Berlins wurde die 51 Jahre alte Ehefrau Wilhel⸗ mine Buchholz ermordet aufgefunden. Ihr Ehemann, der das Verbrechen ausgeführt hat, ſtellte ſich der Po⸗ lizei. Nach den Angaben des Mörders ſoll es, da er ſeit langem ein Verhältnis mit einer auf demſelben Grundſtüc beſchäftigten Bademeiſterin unterhielt, zwiſchen den Ehe⸗ leuten zu einer erregten Auseinanderſetzung gekommen ſein, in deren Verlauf der Mann ſeiner Frau mit einem Stein den Schädel eingeſchlagen hat. Buchholz wurde auf dem Polizeipräfidium eingehend vernommen. Er iſt ge⸗ ſtändig. Vor allem ſoll die Frage geklärt werden, ob Buchholz ſeine Frau nicht etwa abſichtlich nach dem Keſ⸗ ler gelockt und ermordet hat, um das Verhältnis mit der Geliebten unbehindert fortſetzen zu können. Verlin.(Rauſchgiftrezepte zu Hunderten gefälſcht.) Die Hamburger Kriminalpolizei verhaf⸗ tete einen Schloſſergeſellen und einen Kaufmann, die ſich auf gefälſchte ärztliche Rezepte Rauſchgifte in großen Mengen zu verſchaffen wußten. 500 gefälſchte Rezeyte murden beſchlagnahmt. Beim Einlöſen der Rezepte in den Apotheken bedienten ſich die Verhafteten eines Kontroll⸗ mädchens. Berlin.(Einbruch durch den Schornſtein.) Einen eigenartigen Weg nahmen Einbrecher, die in der Nacht ein Konfektionsgeſchäft in der Nähe des Alexan⸗ derplatzes in. Berlin heimſuchten. Sie drangen durch eine Eiſentür in einen Schornſtein, der das ganze Haus vom Dach bis zum Hausflur durchzieht, und gelangten von ihm aus in das Geſchäft. Dort ſtahlen die Einbrecher für etwa 7000 Mark Wäſche. Sie entkamen mit ihrer Beute durch ein Hoffenſter. 5 Knittelsheim. ſerbeſſerlich.) Wegen Sitt⸗ lichkeitsvergehen w. ein verheirateter 30 Jahre alter Schloſſer von Knittelsheim, der in Ludwigshafen in Arbeit ſteht, zur Anzeige gebracht. Derſelbe wird beſchul⸗ digt, in letzter Zeit wiederholt, jeweils vor Tagesanbruch, ſich Frauensperſonen unſittlich genähert zu haben. Jetzt konnte er unmittelbar nach einem ſolchen Fall von der Polizei gefaßt werden. 5 Altenglan.(Aus Fenſter geſtürzt.) In Welchweiler ſtürzte das zweijährige Mädchen der Ehe⸗ leute Alfons Hebel, das mit ſeinen Geſchwiſtern kurze Zeit unbeaufſichtigt in der Wohnung war, aus dem Fenſter des zweiten Stockes und brach beide Beine. Landſtuhl.(Seinen Verletzungen erlegen.) Der Telegraphenarbeiter Adolf Grath aus Neuſtadt a. H., der, wie erinnerlich, am 2. Februar zwiſchen Haupiſtuhl und Bruchmühlbach von dem Schnellzug Saar⸗ brücken— Kaiſerslautern angefahren und ſchwer verletzt worden war, iſt jetzt im Krankenhaus zu Landſtuhl ſeinen ſchweren Verletzungen erlegen. Fieisbach.(Ein Bubenſtreich vor Gericht.) Auf den Lokalzug zwiſchen Weingarten und Freisbach hatte am 23. November vorigen Jahres ein kaum 16⸗ übriger Junge von bier einen Schuß abgegeben. durch gut gelernt hat und ſtudieren möchte, weil ſeine Söhne nichts taugen und es zu nichts gebracht haben! Des⸗ halb frage ich ſchon gar nicht nach ihnen!“ Sie ſchwieg erſchöpft, von der Erinnerung überwäl⸗ tigt. „Mutterchen, hätteſt du uns nur ein Wort von dei⸗ nem Vorhaben geſagt, ſo wäre dir das erſpart geblie⸗ ben. Auf keinen Fall hätteſt du zu Hildebrandts ge⸗ hen dürfen. Siehſt du, du haſt uns immer nicht glau⸗ ben wollen!“ Edith ſtreichelte dabei die Hände der Mutter, die wie gebrochen in ihrem Stuhle ſaß. „Wir erzählen Vater und Thankmar vorläufig nichts davon. Und zu Hildebrandts gehen wir nicht mehr; wir brauchen ſie nicht.“ „Edith, im Mai oder Juni ſoll Hochzeit ſein,“ ſagte Frau Bürkner mit leiſer Stimme. Ein Schatten flog über das ſchöne Geſicht Ediths, dann aber lächelte ſie gleich wieder. „Sei ohne Sorge, Mutterchen! Mögen die beiden miteinander glücklich werden, neidlos will ich es ihnen gönnen! Nun ich aber weiß, welche Aufregungen der heutige Tag für dich gehabt hat, beſtehe ich darauf, daß du ſofort zu Bette gehſt. Nein, nein, keine Wi⸗ derrede!“ Liebevoll war das junge Mädchen um die Mutter bemüht, bis dieſe im Bette lag. Sie glättete die Decke noch einmal und wollte ſich eben entfernen, als Frau Bürkner mit ſchwacher Stimme ſagte: „Edith, gib mir nur meine Tropfen, ich weiß nicht, mir iſt ſo ſeltſam,— ich bin doch ein bißchen aufgeregt—“ Mutter!“ rief das junge Mädchen, von banger Ahnung erfaßt,„Mutter, ſoll ich nicht lieber zum Arzt gehen?“ Abwehrend hob dieſe die Hand. „Nein, laß nur, es wird ſchon vorübergehen! Wä⸗ ren nur Vater und Thankmar erſt zu Haufe] Ich will jetzt verſuchen, ein wenig zu ſchlafen.“ N Ermattet ſchloß ſie die Augen. Als Edith glaubte, ſie ſei eingeſchlafen, weil ſie ſe ruhig dalag, eilte ſie in die zweite Etage, in der eine Witwe Ladewig wohnte. Mit dieſer unterhielt Frau Bürkner eine Art Hausfreundſchaft, und Edith war ihr oftmals gefällig durch kleine Beſorgungen. 13„Frau Ladewig, würde Ihr Georg vielleicht mal rüber zu Franzes gehen und meinen Vater holen?“ bat ſie.„Mutter iſt gar nicht wohl; ich habe ſo dee lic, „Aber natürlich, Fräulein Edith, gern! offentli iſt es nicht ſchlimm! Sie wiſſen ja, der Zuse 80 rer Mutter iſt immer ſo wechſelnd! Ich komme gleich mal mit runter, wenn es Ihnen recht iſt!“ Edith erwartete den Vater ſchon an der Vorſaal⸗ tür und teilte ihm ihre Beſorgniſſe mit.„ „Wenn nur Thankmar erſt zu Haufe wäre— Ich will ihn holen, ohne daß Mutter es merkt; die aner 1 im„Schwarzen Adler“. a aum eine Stunde ſpäter lam Herr ee zurück. 5 8 1 1 55 „Mutter ſchläft,“ teilte Edith ihnen ernd mit, aß l ich 11 unnütz cg tte aber ich geworden und Mutter hatt nach 9 70 5 555 e 3 gut, daß wir da find,“ te 5 1c 15 bei 105 ſi ſagte Thankmar, atte es ſich lange überlegt, ob Vater und Thankmar von dem Beſuche der Rautes bei Hildebrandts etwas ſagen ſollte, war aber zu dem Ent⸗ ſchluß gekommen, daß dies für alle Fälle beſſer. Deshalb erzählte ſie es und meinte, daß wahrſcheinlich 5 117 gehabte große Aufregung der Mutter geſcha⸗ „Konnteſt du denn das nicht verhindern dith?“ fragte Thankmar, der wie ein 8 Löwe 85 Ain. dente anging,„Du weißt doch, wie ich darüber (Fortſetzung ſit b auf der Landſtraße von einem Er ſtürzte vom Rade und erlitt ſtarke Verletzungen. 5 A(Zufammenſto ß.) Bet hereinbrechen⸗ ein Motorfali de ie J öffen itsgericht eee bee 4 „geſonchen Alle, et Fa gleit unter illigung einer Bewährungsfriſt zu zehn Tagen Gefang⸗ Winden.(Ein neuer Obſtmarkt in der Süd⸗ pfalz.) Die Einrichtung eines neuen Obſtmarktes für die Südpfalz in Winden kann nun als geſichert angenom⸗ men werden. Die Genehmigung zur Errichtung eines Marktes, möglicherweiſe auch einer Auktion in Verbindung mit der Zentrale in Schifferſtadt, iſt erteilt. Man hofft, daß zu Beginn 0 läum.) rechten an Zweihrücken berichtet, ſo gewinnt ſie in dem Jahr der 575. Wiederkehr jenes Tages erhöhte Bedeutung. Aus Heſſen. Geſetzesvorlagen beim heſſiſchen Landtag. Darmſtadt, 8. Februar. Dem Landtag ſind die Ge⸗ ſetzentwürfe über die Grund- und Gewerbeſteuer zuge⸗ gangen, über deren Zweck und Inhalt die Regierung in den nächſten Tagen die Oeffentlichkeit aufklären wird. Eine Amneſtierung im beſetzten Gebiet. i Darmſtadt, 8. Februar. Rektor Loos in Gießen, der frühere demokratiſche Landtagsabgeordnete, der 1920 infolge ſeiner Tätigkeit als Leiter der heſſiſchen Landes⸗ abteilung der Reichszentrale für Heimatdienſt vom fran⸗ zöſiſchen Kriegsgericht in Mainz in Abweſenheit zu 20 Jahren Gefängnis und zwanzig Jahren Aufenthaltsver⸗ bots für die beſetzten Gebiete verurteilt worden war, iſt jetzt amneſtiert worden. Dem Reichskommiſſar für die beſetzten Gebiete wurde mitgeteilt,„daß Herrn Loos die Vergünſtigung der Amneſtie auf Grund der Verord⸗ nung 311 zuteil wird wegen der politiſchen Natur des Verfkoßes, der zu ſeiner Verurteilung geführt hatte.“ Der Kampf um das Reichsehrenmal. Bingen, 8. Februar. Die Binger Stadtverordneten⸗ verſammlung hat als Zuſchuß zum Propagandafond für die Errichtung des Reichsehrenmals auf der Lorſcher Inſel 1500 Mark bewilligt mit der Begründung, daß das Projekt, das Reichsehrenmal bei Lorſch zu erſtellen, ob ſeiner Schönheit und geiſtigen Tiefe allein in Frage kommen könne. Darmſtadt.(Unterſchlagung.) Wie berichtet wird hat ein Angeſtellter der Heſſiſchen Eiſenbahn AG.(Heag) hier Unterſchlagungen in beträchtlicher Höhe verübt. Dieb ng.(Wieder ein Kind verbrüht.) Das zweieinhalbjährige Kind der Eheleute Neuberger fiel in dem Augenblick in einen Topf heißes Waſſer, als die Mutter das Herdloch zudecken wollte, von wo ſie den Topf genommen und auf die Erde geſtellt hatte. Das Kind erlitt derartige Brandwunden, daß es noch am Abend unter gräßlichen Schmerzen ſtarb. „ Darmſtadt.(A erſchzagung vor Ge⸗ richt.) Bei dem hieſigen Poſtamt 3 hatte der Oberpoſt⸗ ſekretär Graf von Reith in September und Oktober vorigen Jahres etwa 1000) Mark amtlich vereinnahmte Gelder unterſchlagen, die ſeine Ehefrau mittlerweile ge⸗ deckt hat. Der Angeklagte hat ein reumütiges Geſtändnis abgelegt. Das Bezirksſchöffengericht erkannte auf zehn Monate Gefängnis und ein Jahr Ehrverluſt und moti— bierte das Hinausgehen über die geſetzliche Mindeſtſtrafe von ſechs Monaten damit, daß gerade im Beamtenſtand nur durch ſtrenge Strafen von Verfehlungen abgeſchreckt 5 121 werden könne. ö Mainz.(Ein mittelrheiniſches Städtethea— ter.) Unter Leitung des früheren Intendanten des Ko⸗ blenzer Stadttheaters, Dr. Meineckes, iſt ein neues mit⸗ kelrheiniſches Städtetheater gegründet worden, das ſich zur Aufgabe macht, abwechſelnd in den kleineren Städten des Mittelrheins(St. Goar, Boppard, Lahnſtein, Bad Ems und Braubach) Theaterkunſt zu pflegen. So werden zurzeit in St. Goar Verdi'ſche Opern aufgeführt, wo⸗ zu prominente Mitglieder des Kölner Stadttheaters und des Kaſſeler Landestheaters verpflichtet worden ſind. So⸗ bald in Bad Ems der Kurbetrieb ſeinen Anfang ge⸗ nommen haben wird, will man dort mit Wagner-Auf⸗ führungen an die Oeffentlichkeit treten. DOypenheim.(Ein 400 Jahre altes Rechen⸗ buch.) Ein Rechenbuch aus dem Jahre 1518 wurde dem hieſigen Heimatmuſeum zum Geſchenk gemacht. Das Werkchen ſoll einen Wert von etwa 1000 Mark be⸗ ſitzn, da ſeine Drucklegung in die Anfangsſtadien der modernen Druckkunſt fällt. J Bingen.(Hundert Mark ins Feuer gewor⸗ fen.) Einen ſchmerzlichen Verluſt hat eine hieſige Ge⸗ ſchäftsfrau zu beklagen. Sie verbrannte alte Papiere und warf dabei einen Hundertmarkſchein mit in die Flam⸗ men. Sie bemerkte ihren Verlust erſt, als es bereits zel ſpät war. Ib. Altenkirchen.(Vom Zug erfaßt und getötet.) An einem Wegübergang der Eiſenbahn wurde in der Nähe der Station Hattert ein Arbeiter aus Oberingelbach von einem Perſonenzug angefahren und getötet. Der Verun⸗ glückte wollte auf ſeinem Fahrrad noch vor dem heran⸗ brauſenden Perſonenzug den Wegübergang überqueren. Hadamar.(Großfeuer.) In der Nacht wurden die Anweſen der Landwirte Schott und Kaiſer in Nie⸗ derhadamar von einem Feuer heimgeſucht, das raſch an Ausdehnung gewann. Die in den Scheunen befindlichen Seu⸗ und Strohvorräte boten dem Feuer reiche Nahrung Neben der Ortsfeuerwehr waren noch zwet auswärtige 1 e zur Stelle. Dem raſenden Element fielen die iden Scheunen zum Opfer, ferner wurden auch einige landwirtſchaftliche Maſchinen eingeäſchert. Samm.(Angefahren.) Ein hieſiger Händler wurde Perſonenauto angefahren. det Dunkelheit fuhr auf der Thauſſee nach Oppenheim zu rer aus der hieſigen Geaend in einen von 15 der diesjährigen Obſternten dieſe neue Einrichtung zum beſten des Anbaues in Betrieb genommen werden kann. Zweibrücken.(Vans Zweibrücker Stadtjubi⸗ um.) Im hieſigen Heimatmuſeum iſt zur Zeit die königliche Urkunde vom 16. April 1352 zu ſehen, auf die ſich das Stadtjubiläum von 1927 gründet. Da es die einzige Urkunde iſt, die über Verleihung von Stadt⸗ entg e kommenden Wferdewagen. Führer des Wigeſt paſſierte nichts, 14 6 741 der Motor⸗ radfahrer, der bei dem ſehr glatten Boden wahrſcheinlich die Gewalt über ſeine Lenkſtange verloren hatte, von dem Rade ſtürzte und ſich beträchtliche Verletzungen zu⸗ gezogen hatte. a en, Geiſenheim.(Roß und Wagen im Rhein.) Am Rhein hatte ein Fuhrwerk der hieſigen Kaolinwerke Sand geladen. Bein Anfahren zog das Pferd den Wagen die etwas ſteile Böſchung etwa bis in halbe Höhe, als es plötzlich den Krebsgang antrat und rückwärts ging, ohne daß dies der Fuhrmann verhindern konnte. Die Wagenräder kamen über die Afermauern und die ſchwere Laſt zog das Pferd mit in die Fluten des Rheines, wo Roß und Wagen verschwanden. Es gelang, das verendete Pferd und das Gefährt nach einiger Zeit schwieriger Arbeit zu bergen. Nauheim b. Groß⸗Gerau.(Erweiterung des Nauhe imer Großmarktes.) Wie wir erfahren, iſt geplant, in dieſem Jahre den Großmarkt hier entſpre⸗ chend auszubauen. Es ſoll neben dem Spargelmarkt, der in ſeinem Umfange bedeutend erweitert wird, auch der Obſtmarkt in großzügiger Weise ausgebaut werden. Dieburg.(Kirchenſchändung.) Die Unter⸗ f ſuchung des Einbruchs in Pfarrhaus und Kirche zu Mün⸗ ſter hat nun ergeben, daß die Täter ſämtliche Hoſtien im Sakriſteitellerchen liegen ließen. Die Hoſtien, zirka 00, waren in einem Berliner Zeitungsblatt eingeſchla⸗ gen, während die große Hoſtie unverfehrt auf dem Pa⸗ ket lag. Die Täter ſelbſt konnten bisher noch nicht er⸗ mittelt werden.— 5 i Lokale Nachrichten. N 5 12 Viernheim, 9. Februar. Eine große Bauernverſammlung findet mor⸗ gen Donneretag Nachmiſtag 2 Uhr im Saale des Gaſthauſes zum Freiſchütz daher ſtatt. Neben zwei aktuellen Vorträgen kommen auch noch ſonſt wichtige Bauernfragen zur Beſprechung. Für morgen lautet für alle Bauern die Parole: In den g Freiſchütz. * Geſang⸗Verein„Liederkranz“.„Einen Abend in den Gefuden des ewigen Flühlings“. So lautet die Deviſe unter welcher der Verein am Samstag, den 19. Febr. im Kaiſerhofſaale ſeinen Maskenball abhält Dieſer Deviſe entſprechend, wird der Saal in einen Frühliagshain ver⸗ wandelt werden. Der Vereſn hat ſich auch entſchloſſen, die⸗ lentgen Masken die obiger Idee am ſchönſten und orliginell⸗ ſten gerecht werden, mit wertvollen Preiſen zu prämiteren. Wir werden wohl nicht beſonders darauf hinzuweiſen brauchen, daß der Verein auch ſonſt alles aufbieten wird, um ſeinen Gäſten einige genußreſche Stunden zu bereiten. Masken⸗ karten zum Preiſe von 1 Mk. ſind noch in geringer Anzahl in der bekannten Verkaufsſielle(Prinz Friedrich) zu haben. Gaſtſpiel der Weinheimer Wander⸗ gruppe„Neuendorf“. Es war kein allzuzahlreiches Publikum, das der Eln⸗ ladung der Weinheimer Jugendgruppe Folge leiſtete. Und doch brachte uns dieſer Jugendabend manch ſchöne Darbletung Jugendlich war alles abgeſtimmt an dieſem Abend; jugend⸗ lich die Darſteller, jugendlich die Muſiker, jugendlich der Dichter und Autor. Nach einer Begrüßungsanſprache des Vorſitzenden des„Weinheimer Turnvereins 18627, in der auf die Bedeutung des Turnens und Wanderns, beſonders für die Jugend, hiagewieſen wurde, gab es zunächſt einige lieblichen Mädchen reigen, vorgeführt von Turnerinnen des genannten Vereins. Der Eindruck dieſer Vorführungen wäre weſentlich erhöht worden, wenn die Reigenlieder(alte Volks⸗ lteder) mit der Quttarre begleitet worden wären. Dazwiſchen brachten junge Künſtler einige flott vorgetragenen Muſtkſtücke zu Gehör. Die übrige Zeit des Abends war unſerem ein⸗ heimiſchen jungen Dichter Hans Günther gewidmet. Wir horten zunächſt einige kleineren Gedichte von ihm, vorge⸗ tragen durch Schülerinnen des Realgymnaſtums Weinheim. „Erſte Hoffnung“ und„Luſt und Leid“ ſind kleine, nicht übel geformte Stückchen lyriſcher Art, während die Ballade „Brudermord“ mit ihrer holprigen Sprache noch zu ſehr den Anfänger vertät. Den Haupttell der Darbletungen bildete das Märchen- ſpiel„Das gläſerne Krönlein“. Hans Günther hat da ein Märchen nicht ohne Geſchick dramatiſch umgearbe tet. Die Handlung iſt gut aufgebaut und die Szenen folgen in leb⸗ hafter Darſtellung aufeinander. Freilich laſſen ſich auch da und dort noch Spuren des Anfängers erkennen. Manche Szenen müßten durch wechſelreichen Dlalog belebt werden. Die Sprache iſt an manchen Stellen noch nicht abgeſchliffen und noch zu wenig„märchenhaft“. Die Aufführung aber gewährte ung nur Freude. Fräulein Welte hat es fertig gebracht, dle jungen Darſteller ſo einzuüben und zu leiten, daß man über etwaige Mängel des Stückes leicht hinweglam. Elsbeth Keil war ein allerliebſtes Prinzeß⸗ chen, Fräulein Welte eine würdevolle Märchenkönigin, und Herr Schneider fühlte ſich als ein richtiger Märchenkönig. Auch an den übrigen Darſtellern, beſonders an den kecken Küchen jungen, lonnte man ſelne helle Freude haben. Lobend muß noch erwähnt werden, dle geſchickte Leitung des Herrn Hauptlehrers Schneider und die ſchönen Kullſſen des Herrn Runſtmalers Nagel von Weinheim. Das Publikum zeigte ſich den Spielern überaus dankbar und be⸗ kundete dies durch herzlichen Beifall. c Falſche 50⸗Mark⸗Nentenſcheine. Die erſte Fäl⸗ ſchung der Rentenbankſcheine zu 50 Reichsmark mit Kopf⸗ bildnis, Ausgabe vom 20. März 1925, iſt im Verkehr aufgetaucht. Die Täuſchung iſt ſehr geſchickt nachge⸗ macht. Beim Waſſerzeichen der echten Note gehen dunklen und hellen Stallen leicht verſchwommen inein⸗ ander über, bei dem Waſſerzeichenmuſter der falſchen Note heben ſich die dunklen Linien begrenzt gegen die Stellen des Waſſerzeichens ab. Ferner ſind auf den fa ſchen Scheinen die Aehrenbündel verſchwommen. Auf die Ergreifung der Täter und die Aushebung der Falſch⸗ münzerwerkſtatt hat man eine Belohnung bis zu 10 000 Reichsmark ausgeſe nn. e Vem „ Wohfahrtsbriefmarten. Der Vertrieb der zugunſten der Deutſchen Nothilſe herausgegebenen Wohlfa 19 marken zu 5, 10, 20 und 50 Pfennig, ſowie der Marken⸗ beftchen mit acht Wahlfahrtsmarken zu 5 Pfennig und ſechs Stück zu 10 Pfennig wird bei den Poſkämtern am 15. d. M. eingeſtellt. Dieſe Marken können aber noch bis zum 20. April durch die über das ganze Reich ver⸗ zweigten Organe der Deutſchen Nothilfe bezogen wer⸗ den. Die Gültigkeit der Wohlfahrtsmarken zum Frei⸗ machen der Poſtſendungen erliſcht erſt mit dem 30. Juni d. J. —, Was ißt der Menſch im Jahr? Ein erwachſener Menſch verzehrt bei mittlerer Arbeit und einem täg⸗ lichen Energiebedarf von 3100 Kalorien an Flüſſigkeit und Nahrung pro Jahr: Fiſch 30 Pfund, Fleiſch 96 Pfund, Käſe 9 Pfund, Butter und Fett 37 Pfund, Getreide 400 Pfund, Hülſenfrüchte 11 Pfund, Kartoffeln 228 Pfund, Obſt und Südfrüchte 98, Gemüſe friſch und Konſerven 200, Zucker 51, Salz 5, Kaffee 6, Tee ein halbes Pfund, ſerner Eier 150 Stück, ſowie Milch 102 Liter, Bier 78, Spiritouſen 3 und Waſſer(um Teil in obigen Mengen enthalten) insgeſamt 700 Liter. Man erſieht aus dieſer Zuſammenſtellung, daß der Konſum an Milch, Butter und Käſe ſowie an übrigen Molkereiprodukten im Intereſſe der menſchlichen Geſundheit und aus Billigkeitsgründen noch weſentlich geſteigert werden könnte. Der Nährwert von einem Liter Milch(etwa 660. Kalorien) iſt ſo hoch, wie etwa der pon einem Pfund Rindfleiſch oder acht bis neun Eiern, koſtet aber nur ein Drittel ſoviel. Trotzdem iſt der Milchverbrauch in Deutſchland verhältnismäßig gering, während z. B. in amerikaniſchen Großſtädten pro Tag und Nopf drei Viertel Liter verbraucht werden, ſind es in Deutſchland nur durchſchnittlich ein Viertel bis ein Fünftel Liter und in einzelnen Induſtriegegenden ſogar nur ein Zehntel Liter. Die Geſamtmenge der in Deutſchland er⸗ zeugten Milch für das Jahr 1925 wird auf etwa 18 Mil⸗ liarden geſchätzt, ſomit täglich drei Viertel Liter pro Kopf verfügbar wären. 5 N ö — Zuſammengeſetzte Banknoten. Erneut tauchen eigen⸗ tümlich gefälſchte Banknoten auf und zwar durchwegs Noten zu 10 und 20 Reichsmark, die aus verſchiedenen echten Noten zuſammengeſetzt ſind. Die Banknoten wer⸗ den zerſchnitten und dann mit Teilen anderer Noten derart zuſammengeklebt, daß z. B. aus 12 Noten 13 gefertigt werden. Faſt ſtets beſtehen die abſichtlich be⸗ ſchädigten Noten aus Teilen verſchiedener echter Noten and weiſen deshalb auch verſchiedene Nummern und Rei⸗ henbezeichnungen auf. Die Herſteller und Vertreiber der⸗ artiger Noten begehen nicht allein Münzverbrechen, ſon⸗ dern machen ſich auch des Betruges ſchuldig. Für die Ermittlung und Feſtnahme der Herſteller dieſer unvoll⸗ ſtändigen beſchädigten Noten iſt eine Belohnung von tauſend Reichsmark ausgeſetzt. Die gefälſchten Stücke ſind ſehr leicht dadurch erkenntlich, daß ſie durchweg mit Sil⸗ ber⸗ oder Goldpapier zuſammengeklebt ſind. Die Grö⸗ ßen der einzelnen Noten ſind voneinander abweichend ind bilden daher ebenfalls ein gutes Kennzeichen. Wetterbericht vom 9. Februar. Anter dem Einfluſſe des ſich über Europa ausbreiten— den Hochdruckgebietes hatten wir heiteres Wetter mit nordöſtlichen Winden und Froſttemperaturen. Im Ge⸗ birge fiel vereinzelt leichter Neuſchnee. Das nordſüdliche Druckgefälle bleibt über dem Feſtland noch liegen. Daher ſt mit Fortdauer der kalten Witterung zu rechnen. Der über dem Mittelmeer liegende kräftige Wirbel ſtellt für das Alpenvorland Schneefall in Ausſicht. Vorausſichtliche Witterung bis Don⸗ terstag: Fortdauernd kalt, zeitweiſe heiter bei nord⸗ öſtlicher Luftzufuhr, vereinzelte Schneefälle. ö Börſe und Handel. Marktberichte vom 7. Februar. Mannheimer Wochenmarkt. Nach den Feſtſtellungen des Städtiſchen Nachrichtenamts wurden auf dem heutigen Wochenmarkt folgende Preiſe pro Pfund in Pfennig berlangt und bezahlt: Kartoffeln 7 bis 7,5, Salatkar⸗ toffeln 12 bis 17, Wirſing 10 bis 18, Weißkraut 10 bis 15, Rotkraut 12 bis 16, Roſenkohl 15 bis 35, Schwarzwurzeln 30 bis 50, Blumenkohl, Stück, 25 bis 70, gelbe Rüben 10 bis 12, rote Rüben 10 bis 12, Grün⸗ kohl 15, Spinat 25 bis 35, Zwiebeln 10 bis 12, Knob— lauch, Stück, 5 bis 10, Lauch, Stück, 5 bis 12, Kopf⸗ ſalat, Stück, 30 bis 40, Endivienſalat, Stück, 15 bis 50, Feldſalat 120 bis 180, Kreſſe 100 bis 120, Meer— rettich, Stück, 20 bis 60. Sellerie, Stück, 10 bis 45, Aepfel 20 bis 70, Birnen 20 bis 45, Kaſtanien 30, Nüſſe 65 bis 70, Süßrahmbutter 200 bis 240, Landbutter 160 bis 190, weißer Käſe 50, Honig mit Glas 160 bis 180, Eier, Stück, 11 bis 18, Hahn, geſchl., Stück 300 bis 700, Huhn, geſchl., Stück 300 bis 700, Enten, geſchl., Stück 500 bis 1100, Tauben, geſchl., Stück 150 bis 200, Gänſe, lebend, S ück 800, Schweinefleiſch 120, Rindfleiſch 110, Kalbfleiſch 130, Gefrierfleiſch 70, Feld— hafen: Ragout 110, Braten 160. Mannheimer Produktenbörſe. Die heutige Produk— lenbörſe verlehrte in ruhiger Heltung bei umfangrei⸗ chem Angebot in argentiniſchem Getreide. Der Mehl⸗ marlt gewann etwas feſteres Anſehen als in der Vor— woche. Man verlangte für die 100 Kilogramm bahn⸗ frei Mannheim: Weizen, inl., 30 bis 30,25, ausländi⸗ ſcher 30,75 bis 32,50, Roggen, inl., 27 bis 27,25, aus⸗ ländiſcher 27.75 bis 28, Hafer 21 bis 22, Braugerſte 26 bis 30,50, Futtergerſte 21,50 bis 22,50, Mais mit Sack 19 bis 19,25, Weizenmehl, Spezial O0, 40,25 bis 40,50, Weizenbrotmehl 30 bis 30,25, Roggenmehl 37,25 bis 39.50, Kleie 13,50. Mannheimer Viehmarkt. Zum heutigen Viehmarkt waren zugeführt und wurden die 50 Kilogramm je nach Klaſſe gehandelt: 205 Ochſen 30 bis 59, 93 Bullen 30 bis 52, 323 Kühe 15 bis 51, 287 Färſen 40 bis 61, 479 Kälber 52 bis 82, 39 Schafe 32 bis 46, 2597 Schweine 63 bis 68. Marktverlauf: Großvieh und Schweine mittel, ausverkauft, Kälber lebhaft. geräumt. Frantfurter Getreidevorſe. An der heutigen Getreide⸗ börſe notierten bei ſtetiger Tendenz: Weizen 29,50, Rog⸗ gen 27 bis 27,25, Sommergerſte 26 bis 27,50, Hafer 21,25 bis 22,25, Mais 18,25 bis 19, Weizenmehl 40,50 bts 40,75, Roggenmehl 38,25 bis 38,75, Weizenkleie 13,50 Roggenkleie 13,50, Erbſen 35 bis 60, Linſen 50 bis 90, Heu 9 bis 10,25, Stroh 4,25 bis 5, Biertreber 17 bis 17,50. Alles in Goldmark je 100 Klg. Frankfurter Schlachtviehmarkt. Der Auftrieb zum auptmarkt beſtand aus: 326 Ochſen, 40 Bullen, 581 ühe, 244 Färſen, 287 Kälbern, 118 5 37 Schweine. Notiert wurden für den Zentner 4 wicht: Ochſen 44 bis 61, Bulten 48 bis 56, Ruhe 28 e e t eee is 53, e 70 und 6 65 bis 79. Tn 4 e d ba.—— 8 —— „„ 2 2 8