„ 92 eee * nur echt Lindener Ware * 6 5 g 15 5 ö . arze Honfirmanden-Samte., n n a nautzerordentlich b 11119? fn lglgtadt. Süigin Häftetaule 2 23 4.90. g llt Ie dlle. 2, 226, 22. l. 90 Heſlfts-Eupſchlurg Der geehrten Einwohnerſchaft bringe ich hiermit zur Kenntnis, daß ich jetzt auch 5——— Man beim An den Flanken Neben der iauptpas gecec ee ανννεεεεν Kuthol. Kunheuthor„Cicila“? Qernheimer Beitung— Biernheimer Nachrichten(Biernheimen Bürger⸗Ztg.— Viernh. Volksblatt) FFF Sänger- Einheit Viernheim. Viernheimer Tageblatt * e: täglich mit A der Sonn⸗* 2 t 25„ die Rek tile 60 Pf e e e e ebe T ab eee e Sonntagsblatt„Sterne und Blumen“, halbjährlich einen ahrplan ſowie einen Wand⸗ Anzeigenpreiſe: Die einſpaltige Petitzeile ko bei Wieberhofung abgeſtnfter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und * U. CCC TT Die zweite und letzte Aufführung des * 5 * + 1 * * N * 5 4 1 1 N — Oratoriums morgen Sonntag, abends 8 Uhr ſtatt. Karten ſind zu haben in den Buchhandlungen Hofmann und Schweikart. 4 588 87 K 1 5 2 40 988808088888 Männer Gesang- Verein Gegr. 1846 Motto: Man lernt es, Am Samstag, den 6 1927, abends 81 Uhr im festlich 15 geschmückten Saale des Gasthauses zum Engel groger E staltung ergebenst ein. Mk. sind noch in den Buchhandlungen und Hofmann, im Vereinslokal zum Engel u. bei Herrn Phil. Herschel, Weinheimerstr. 64, zu haben, man gewöhnt sich dran! W maden it Prämierung. Unsere geschätzten Mitglieder nebst Ange- hörigen laden wir zu dieser närrischen Veran— Dar Vergnügungsausschuß. NB. Maskenkarten zum Preise von 1.50 26. Fehr. Schweikart Sto ſeinste RHammgarn in grosser Auswahl bei Bernh. Oppenheimer. Wahrend des Umbaues findet der Verkauf lurch den Hof statt. Mikol. Effler am Rathaus. Fleiſch noch zu haben bei Frau Anna Herbert Ww. verl. Alexanderſtr. 44. Verhaue Kleiderſchränke dreitürig, mit breiten Splegeln von 100 Mk. an Johannes guter. annehme. Berechnung, Narren asche zum Waſchen und Bügeln Spezialität: Kragen u. Hemden bei prompter Ausführung und billigſter Frau Marg. Herſchel Weinheimerſtr. 43. —— Mitglied des Heſſ. Sängerbundes. 82 Motto: Alles bloß weil's Mode iſt. 2 2 f Grabsteine, Einfassungen, Wassersteine . und sonstige Arbeiten empfiehlt zu billigen Preisen Valun Adler 2. Holzstrasse 32. 8 6 laden wir unſere werten Mitglieder und deren Angehörige er; gebenſt ein. Zu unſerem am Samstag, den 26. Februar 1927. N abends Zen Uhr in den dekorierten„Freiſchütz⸗ fälen“ ſtattfindenden Maskenb Der Vorſtand. 38833333555 NB. Maskenkarten ſind für 1.50 zu haben hei Schrift⸗ führer Zöller und im Lokal„Freiſchütz“ Sec e eee eaccececel tung! Beſte Qualitäten Eigene Reparaturwerkſtätte August Specht Uhrmachermeiſter, Rathausſtraße 68. Uhren, Gold-Waren Optik Billigſte Preiſe Stung! 588800000 GG GOOG 8 weiche. 4.— Billige Bettfedern Nur gut füllende Sorten 1 Pfd graue geſchliffene& 1.50, halbweiße/ 2.—, weiße& 250,8 beſſere /3— und 3.50, daunen⸗ u 5.—, beſſe Sorte/ 6— u. 7.—, haloweiße ungeſchliffene Rupffedern 4 3.—, weiße , 3.75, 4.75, beſte Sorte 28 frei gegen Nachnahme; Umhüllung gratis; Muſter 5 fret; Rücknahme und Umtauſch auf meine Koſten 5 geſtattet. Benedikt Sachſel, Marburg/ Lahn Nr 18 5 50. Werſand porto— 8888888888888 8 8888588858 Turngenoſſenſchaft 1893 Motto: Wann kimmſcht, is gut. Uimſcht nett is a' gut. Freunde und Gönner freundlichſt lein. Nichtmitglieder 1.30„ ſind zu haben bei folgenden Mitgliedern Adam Veckenbach, Lindenſtraße 17; Philipp Helfrich, Wilhelm— ſtraße; Philipp Effler, Kirſchenſtraße 10; Fritz Brechtel, Tampert⸗ heimerſtraße 8. 5 Samstag, den 26. Februar 1927, abenbs 8 Uhr Viernheims ſchönſter Maskenbe f in dem wunderbar geſchmückten Marpfenſaale. n Prämiierung d. originellſten Gruppen u. Einzelmasken. Namhafte Geldpreiſe Hierzu laden wir alle Mitglieder nebſt Angehörigen, ſowie Offene Getränke!— Der Vorſtand. Maskenkenkarten für Mitglieder 0.80 /. Maskenkarten für 3 SOO OOO re 88 N lanos, Harmoniums, erste Marken- instrumente, günstige, zeit- entsprechende Zahlungsweise. Musikhaus J. Metz Weinheim. Grundelbachstrabe 97. NB. Stimmen, Reparaturen an Pianos, Flügel, Aarmoniums durch erste Fachleute. Nähe lag. Schön möbl. Ammer des O. E. G. Bahnhofs, vermieten. Wos sagt der Ver- Einer für Alle Alle für Einen Zu bem am Sonntag, den 20. Februar, abends 7½ Uhr im feſtlich dekorterten„Karpfenſaale“ ſtattfindenden Konzert Bal laden wir unſere Mitglieder nebſt Angehörigen freundlichſt ein Der Vorſtand. Getränke nach Belleben. Empfehle: frische Sünbüchnnge. 35. Share Buchüngs Sac 10 sofort zu Schreinerei Weinhelmerſtraße 20. ** Nußkohlen Zeutner 1.80 Mark Briketts Zentner 1.40 mars Peter Noſchauer. Zum Rebſtock. Einfach möhl. Ammer möglichſt mit voller Penſion, bon Beamten zu mieten geſucht. Gefl. Angebote unter 100 W an die Exped. ds. Bl. erbeten. frische Landbuner. f. 60 . I. Fier Sten 12 Id 18 16 J7 Delsarainen ron Dose 50. all- U. Fs h- Gucken, enk offen und in Gläser empfiehlt Buchhandlung llols Ulle, Abonniert den Anzeiger. kalender.— Unnahme von Abonnements täglich in der Geſchüftsſtelle u. heim Zeitungs träger Erſes, ültetes 1. erfolgreiches Lokal⸗Auzeigeblatt in Biernhein recher 117.— Telegramme: Anzeiger, Viernheim Poſtſchecktonto Nr. 21577 Amt Verlag: Jeb. Martin, Geschäftstelle Ratharsſtr. auffurt a. M.— Schriftleitung, Druck u. 1 9 7 1 5 Nr Aufrüſtung ſtatt Abrüſtung? Gut gemeinte Vorſchläge haben zuweilen en Schickſal, das ſie nicht verdienen, indem ſie das Gegem⸗ tei“ von dem erreichen, was urſprünglich beabſichtigt war. Wenn nicht alles täuſcht, ſcheint dies Schickſal auch dem neuen Abrüſtungsplan des amerikaniſchen Präſidenten Cobolidge beſchieden zu ſein. Frankreich hat bereits erklären laſſen, daß es den Plan nicht billigt und die itafieniſche Preſſe läßt keinen Zweifel daran, daß auch Muſſolini Herrn Coolidge eine Abſag⸗ er⸗ teilen wird. Trotzdem hält man in Amerika an dem Gedanken einer neuen Abrüſftungskonferenz für Seerüſtun⸗ gen feſt, wobei als Teilnehmer nur noch neben den Ver⸗ eigten Staaten England, von dem eine endgültige Antwort noch nicht vorliegt und Japan in Frage kämen, Es würde ſich bei dieſer Konferenz darum handeln, das Werk, das auf der Washingtoner Flottenkonfe⸗ renz vom 11. November 1921 bis zum 6. Februar 1922 begonnen wurde, fortzuſetzen. Damals kam be⸗ kanntlich lediglich eine Einigung über Großkampyfſchiffe zuſtande, Kreuzer blieben der Zahl nach unbegrenzt, für ſie wurde nur eine Höchſtgrenze beſtimmt, Torpedoboote, Anterſeeboote und Flugzeugſchiffe blieben überhaupt völ⸗ lig frei. Die Kontingentierung für Großkampfſchiefe. dit damals in dem Verhältnis von 5:5:37 1,75 erfolgte, wobei die erſten drei Ziffern der Reihenfolge nach für Amerika, England und Japan, die vierte Ziffer ſowohl für Frankreich wie für Italien gilt, ſoll nach dem neuen amerikaniſchen Plan ausgedehnt werden auf die wei⸗ teren Schiffstypen, vor allem auch auf die Kreuzer, denn praktiſch liegen die Dinge ſo, daß das Wettrüſte in allen nicht kontingentierten Schiffstypen auch nach ber Waſhingtoner Konferenz ungehindert ſeinen Fort⸗ gang nimmt. a Nun liegen aber die Verhältniſſe derart, daß ſich den Plänen des Präſidenten Coolidge ſehr erhebliche Schwierigkeiten entgegenſtellen. Wenn nicht alles täuſcht, wird England ſich auf den Standpunkt ſtellen, daß es zur Aufrechterhaltung und zur Sicherung der Verbindun⸗ len zwiſchen dem Mutterlande und den Dominions vor Allem eine genügende Zahl von Kreuzern haben muß. England will denn auch unter allen Umſtänden die tärkſte Flottenmacht des Mittesmeeres bleiben, um die Linie Gibraltar— Malta—Suez⸗Kanal halten zu können. In Frankreich wieder fürchtet man, daß England und Italien die franzöſiſchen Kolonien von dem Mutterlande abſchneiden könnten und man iſt aus dieſem Grunde immer wieder für eine Verſtärkung ver franzöſiſchen Flotte eingetreten. Dieſer Ausbau der ranzöſiſchen Flotte hat das Italien Muſſolinis nicht ſchla⸗ ſen laſſen und die italieniſche Preſſe läßt denn auch ſehr deutlich in ihren Artikeln zu dem Coolidge'ſchen Vorſchlag durchblicken, daß Italien durch Frank⸗ ſeich zum Wettrüſten gezwungen werde und aus bieſem Grunde die Abrüſtungsvorſchläge des amerika⸗ liſchen Präſidenten ablehnen müſſe. Dabei unter⸗ treicht auch die italieniſche Preſſe die Argumente, daß Italien ſich die Seewege offen halten müſſe, die es für 1 s ſeiner Bevölkerung mit Rohſtoffen ge⸗ brauche. Das beweiſt, in wie ſtarkem Maße das ganze 4 Problem eine Frage der Mittelmeerpolitil ift, wie denn ja auch eben wegen dieſer Mittelmeerfrage im Vorjahre eine der heutigen offiziellen entſprechende N vertrauliche Anreguͤng Amerikas im Londoner Auswär⸗ tigen Amt liegen blieb. Iſt nun aber England nicht dazu N zu bewegen, ſeine Kreuzerflotte zu kürzen und ſich Bau- beſchränkungen aufzuerlegen, wenn nicht gleichzeitig Si⸗ herheiten dafür geſchaffen werden, daß Italien und Frankreich das Tempo ihrer Seerüſtungen vermindern, o wird Amerika gar nichts weiter übrig blei⸗ ben, als ſich an dem Wettrüſten zu betei⸗ ligen, zumal Amerika in Bezug auf den Kreuzertyp us Hintertreffen geraten iſt. Deshalb iſt ja auch im tnerikanichſen Parlament immer wieder die Forderung hoben worden, daß die Zahl der amerikaniſchen Kreu⸗ zer möglichſt bald hinreichend erhöht werden müſſe, um wenigſtens einen Ausgleich gegenüber England zu ſchaffen. Bei alledem iſt zunächſt unberückſichtigt ge⸗ blieben, daß auch Japan nicht geneigt ſein dürfte, ſeine Kreuzerflotte herabzuſetzen, was erforderlich wäre, wenn auch in Bezug auf die Kreuzer das Kontingentverhältnis don 5:5: eingeführt werden ſollte, ohne daß. Amerika Neubauten auf Stapel legt. Zweifellos wird ſich dabe⸗ u, Amerika die Propaganda für einen Ausbau der lotte noch weiter verſtärken, wenn es, wie es jetzt den 11 hat, nicht gelingt, England und Japan za Außerdienſtſtellung eines Teiles ihrer Kreuzerflotte zi betanlaſſen. Einer ſolchen Rüſtungspropagando bürde auch Präſident Coolidge nicht Widerſtand leiſten bönnen und der ganze Erfolg ſeines neuen Schrittes wäre nur der, daß ſtatt der beabſichtigten Ab⸗ rüſtung eine Aufrüſtung betrieben werden müßte. Aus dieſem Grunde iſt es auch verſtändlich, daß amerikaniſche Präſident ſeinen Vorſchlag nicht ohne weiteres fallen 5 1 Amerifa hat einige Druck⸗ „„„„„—:.—ʃ—̃—̃—ę—ñ— ß—— Geſch e mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſeren Aten 175 von ſämtlichen Annoncen⸗ Expeditionen Deutſchlands u des Auslaubs. Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeisterei und des Polizeiants Platzvorſchriften bei Anzeigen werken nach Möglichkeit berückfichtigt.— Far die Aufnahme an Lepinent vorgeſchriebenen Tagen, kann jedoch eine Bewähr nicht übernommen werden. 1 8 4. Jahrgang mittei in der Hand, wenn man auch die Schulden⸗ frage nicht überſchätzen ſoll, da hier die Dinge ſo liegen, daß Deutſchland im weſentlichen das zu zahlen hat, was die anderen Länder an Amerika zurückerſtatten müſſen. Ob und inwieweit Amerika von ſeinen Druckmitteln Ge⸗ brauch machen wird und kann, läßt ſich heute noch nicht ohne weiteres überſehen, die Ausſichten für den Plan des Präſidenten Coolidge ſind jedenfalls alles andere als günſtig, denn noch immer wird zwar ſehr viel von Abrüſtung geredet, aber nichts für die Abrü⸗ ſtung getan, noch immer gilt für die Abrüſtungspro⸗ pagandiſten das Wort: ſie predigen öffentlich Waſſer und trinken heimlich Wein. eee 72 Det Abſolutismus im Saargebiel. Warum ſchweigt der Völkerbund? O Saarbrücken, 18. Februar. Das gegenwärtige Völkerbundsregime im Saarge⸗ biet ſtellt in der Praxis allen demokratiſchen Prinzipien zum Hohn die abſolute Diktatur einer auto⸗ kratiſchen Regierung dar, die ſich von dem Ab⸗ ſolutismus des 17. und 18. Jahrhunderts nur da⸗ durch unterſcheidet, daß ſie im Saargebiet von einer Fremdregierung ausgeübt wird. Beſonders kraß tritt dieſer unhaltbare Zuſtand, bei dem die Regie⸗ rung alles, die Bevölkerung aber nichts zu ſagen hat, in der Steuerpolitik hervor. Bis zum heutigen Tage hat es die Regierungskommiſſion Anterlaſſen, bei der Aufſtellung des Etats das Gut achten des Landesrates einzuholen, obwohl der Verſailler Vertrag die Regierungskommiſſion dazu aus⸗ nahmsweiſe ausdrücklich verpfichtet. Denn es laun kein Zweifel darüber beſtehen, daß gerade die Auf⸗ teliung und Einführung des jährlich wechſelnden Etats eine geſetzgeberiſche Aenderung von vi⸗ Lalſter Bedeutung darſtellt, für die Paragraph 23 bes Saarſtatuts des Verſailler Vertrages die vor⸗ herige Anhörung der Bevölkerung vorſchreibt. Die⸗ ler Verpflichtung iſt die noch ganz unter franzöſi⸗ chem Einfluß ſtehende Saarregierung bis zum heutigen Jage nicht nachgekommen. Im vergangenen Jahre be⸗ gnügte ſie ſich damit, zwei Monate nach der Beſchluß⸗ ſaſſung über den Etat dem Landesrat von ihm Kennt- ns zu geben. Im Saargebiet iſt man vor allem nach Deutſchland⸗ Eintritt in den Völkerbund nicht gewillt, dieſe be⸗ egi Außerachtlaſſung einer der wenigen Ver⸗ oflichtungen, die der Regierungskommiſſion durch den Verſailler Vertrag gegenüber der Bevölkerung an!⸗ er ſegt ſind, ſich länger gefallen zu fallen, wesholh in der Oeffentlichkeit aufs neue die dringende For⸗ derung erhoben wird, den Landesrat bei der Aufſtell ng bes neuen Etats endich heranzuziehen. Die außerorden!⸗ liche Bedeutung dieſer ſeit Jahr und Tag ethoben⸗⸗ Forderung wird verſtändlich, wenn man ſich vergegen⸗ würtigt, daß die Negierungskommiſſion bisher die Slteuerlaſten ſo„verteilte“, daß der größte Un⸗ ternehmer im Saargebiet, die franzöſiſche Saar- arüben verwaltung, nur einen Bruchteil ihres geſetzlichen Steuerſolls zu zahlen und die verarmte Saaxbevölkerung den entſtandenen Ausfall zu decken bat. Der Völkerbund würde ſeinem Anſehen zweifello⸗ ſelhſt einen Dienſt erweiſen, wenn er hier endlich Wandel schaffte. Der Präſident der Saarregierung tritt zurück. Genf, 18. Februar. Wie offiziell mitgeteilt wied. tzat der Generalſekretär des Völkerbundes, das Rück “rittsſchreiben des Präſidenten der Sagr⸗ gierung, des Canadiers Steffens, erhalten. Nach vielem Schreiben wünſcht der Präſident, der ſeit 1924 mitglied der Saarregierung iſt und ſeit 1926 ihre Prä⸗ ſweotſchaft führt, von der bevorſtehenden Natstagung ' März nicht wieder ernannt zu werden. Ole Märztagung des Völlerbundtats. Sagarfragen und deutſche Minderheitsſchulen in Polen. O Berlin, 18. Februar. Der am 6. März beginnenden Tagung des Völker⸗ bundrates wird eine umfangreiche Tagesordnung vor⸗ liegen. Die Beratungsgegenſtände, die für Deutſchland namentlich pon Intereſſe ſind, ſind folgende: Die Ernen⸗ nung des Präſidenten und der Mitglieder der Regierungskommiſſion des Saargebietec. der Bericht der Regierunaskommiſſton des! —— EUfj—— Saargebietes uber die maßnahmen, die erforderlich ſind, um die Freiheit der Transporte und des Tranſitverkehrs auf den Eiſenbahnen des Saarge⸗ bietes für alle Fälle ſicherzuſtellen(es handelt ſich um die Frage der Einführung eines Bahnſchutzes und der Abberufung der franzöſiſchen Trup⸗ pen), Bericht der Finanzkommiſſion über die fi⸗ nanztielle Lage der Freien Stadt Danzig und eir weiterer Bericht über Lagerung und Transport von Kriegsmaterial innerhalb der Freien Stadt Danzig. 5 Den Bericht des Wirtſchaftsausſchuſſes er⸗ ſtattet Reichsaußenminiſter Dr. Streſemann, der über die Weltwirtſchaftskonferenz referieren wird. Von den weiter Deutſchland unmittelbar betreffenden Fragen ſei ſchließlich noch der Punkt erwähnt, der die deutſchen Minderheitsſchulen von Wilcza⸗Gor⸗ na, Laziſka⸗Gorna und Rytkow behandelt, die unter Artikel 147 des oberſchleſiſchen Abkommens fallen. *** Der Niederlaſſungsſtreit mit polen. Weitere deutſche Schritte in Warſchauu. Berlin, 18. Februar. Wie wir bereits gemeldet haben, hat es die pol ni⸗ ſche Regierung abgelehnt, ſofortige Verhandlun⸗ gen über die Niederlaſſungs⸗ und Ausweiſungsfrage auf⸗ zunehmen, ſich aber bereit erklärt, die Handelsvertragsver⸗ handlungen wieder aufzunehmen. Von maßgebender deut⸗ ſcher Seite verlautet dazu: Deutſchland hat eine ganze Reihe von Handelsverträgen geſchloſ⸗ ſen, in denen auch die Ausweiſungsfrage ge⸗ cegelt iſt. Die innere Geſetzgebung Polens über das Fremdenrecht gibt den nachgeordneten Behör⸗ den eine ungewöhnlich weitgehende Macht⸗ befugnis, die in außerordentlich zahlreichen Fäl⸗ len zu Angun ſten der Reichsdeutſchen ausgeübt worden iſt, wie auch die bekannten oberſchleſiſchen Aus⸗ weiſungsfälle aus jüngſter Zeit beweiſen. Angeſichts dieſer Praxis iſt es auf deutſcher Seite von Anfang an für unbedingt erforderlich gehal⸗ len worden, die Ausweiſungsfrage im Rahmen der Nie⸗ derlaſſungsbeſtimmungen des Handelsvertrrages mit zu regeln. Wie zur Vermeidung von Mißverſtändniſſen nochmals betont ſei, ſollte es ſich bei dieſer Regelung nach deutſcher Auffaſſung nicht etwa um eine ungewöhn⸗ liche Einſchränkung des Rechtes zu Ausweiſungen, ſon⸗ dern nur darum handeln, ebenſo wie in anderen Ver⸗ trägen die in der völkerrechtlichen Praxis allgemein üblichen Kategorien von Ausweiſungsgründen zu um ſchreiben. Auch ſollte dies ſelbſtverſtändlich nicht in der Form einer einſeitigen Bindung Po“ lens, ſondern auf der Grundlage voller Gegen- ſeitigkeit geſchehen. Erſt infolge des Widerſtandes der volniſchen Delegation gegen eine Behandlung der Auswefkungsfrage iſt von deutſcher Seite verſucht worden, dieſen Punkt durch beſondere Verhandlungen auf diplomatiſchen Wege in Warſchau zu regeln. Die Erklärung der polni⸗ ſchen Regierung gibt keine völlige Klarheit darüber, ol die polniſche Regierung nunmehr der Einbeziehune der Ausweiſungsfrage in die Handels vertragsverhand⸗ lungen zuſtimmt und nur eine geſonderte vertraglich Regelung dieſer Materie ablehnt oder ob ſie nach wie bos die Answeiſungsfrage ausſchließlich der inuer— polniſchen Geſetzgebung vorbehalten will. Es wird dahe— durch wettere deutſche Schritte in Warſchar Klarheit darüber zu ſchaffen ſein, ob auf irgendeinen Wege eine befriedigende Regelung der Ausweiſungspraxi⸗ zu erzielen iſt und damit die gegenwärtigen Schwierig; leiten für die Fortſetzung der deutſch⸗polniſchen Handels vertragsverhandlungen beſeitigt werden können. Sollte Polen jede Regelung auf diefem Gebiete ablehnen, ſe wäre dies der deutlichſte Vaweis dafür, daß es ſeine willkürliche Ausweiſ un axis fortſetzer will. Ernſte Wendung in China. Der Kampf um Schanghai beginnt. 1 London, 18. Februar. Wie aus Schanghai gemeldet wird, zieht ſich die von den Kantontruppen bei Hang⸗ ſchau geſchlagene Armee des Generals Tichungſuan fang in heilloſer Verwirrung auf Schangha zurück. Der Rückzug geht die Eiſenbahnlinie Kiaſching Sungliang entlang. Die ganze Provinz Tſchekiang iſt da mit den Kantontruppen in die Hände gefallen un der Entſcheidungskampf um den Beſitz von Schang⸗ hai iſt in ſein letztes Stadium getreten. ö „ „ e Haushaltsdebatte im Reichstag. Für Senlung der Nealſteuern. f Berlin, 18. Februar. Inm Reichstage wurde heute die große Aussprache über den Etat für 1927 und die Erklärungen des Reichs⸗ finanzminiſters vom Mittwoch fortgeſetzt. Abg. Brü⸗ Kings(3.) bezeichnete die Argumente des früheren Finanzminiſters Dr. Reinhold als hinfällig und zwar ſejen ſie das ſchon dadurch geworden, daß Reinhold ſich entſchließen mußte, die 500 Millionen-Anleihe i ſem Etatsjahre aufzunehmen. Der Redner wandte ſich un gegen das„Theſaurierungs⸗Gerede“, das durch die Tatſachen widerlegt ſei, aber leider den guten Willen der Steuerzahler beeinträchtigt habe. Wenn man ſchon von Auslandsanleihen sprach, dann hätte man entſprechend dem Zentrumsvorſchlag eine Auslandsanleihe für den Wohnungsbau und zur Entlaſtung der Hauszinsſteuer auf. nehmen ſollen. Der Redner trat weiter für möglichſt ſchnelle Durchführung des Arbeitsbeſchaffungsprogramms und für eine Senkung der Realſteuern ein. Die Entwick⸗ lung des Finanzkapitals zeige immer deutlicher, wie rech das Zentrum mit ſeinem Widerſpruch gegen die vor Miniſter Reinhold vorgenommene Senkung der Börſen⸗ umſatzſteuer gehabt habe. Die Beſteuerung der Großgrund⸗ beſitzer müſſe anders geregelt werden. Es gehe nicht län⸗ ger an, daß Großgrundbeſitzer jahrelang keine Einkommen ſteuer bezahlen. Der Redner wandte ſich dann geger die Sozialdemokratie, die dem Zentrum unberechtigter weiſe Vorwürfe wegen der Koalition mit den Deutſchnatio— malen mache. Demgegenüber ſei feſtzuſtellen, daß in Steuer, fragen nirgends größere Differenzen beſtänden, als zwi ſchen den Sozialdemokraten und Demokraten. Der Wirtſchaftsparteiler Dr. Dr. Bretz lehnte der Etat als Scheingebilde ab. Die Wirtſchaftsparter könn dafür die Verantwortung nicht übernehmen. Sehr ge— fährlich ſei die Höhe der Einnahmeſchätzungen im Etat; denn dadurch werde im Ausland der flaſche Eindruck er⸗ weckt, als könne Deutſchland noch weit höhere Laſtei tragen. Auch der Entwurf des Finanzausgleichs ſei un⸗ günſtig. man den Gemeinden die Steuerhohei . 184 Wenn übertrage, ſo führe das dazu, daß die Mehrheit der Ge⸗ meindevertretungen Steuern beſchlößen, die die Minder⸗ heit zu zahlen habe. Abg. Merck(B. Vp.) ſchließt ſich der Kritik an der Finanzpolitik Dr. Reinholds an. Neue Ausgaben, die ir der Erwerbsloſenfürſorge entſtehen werden, dürften auf keinen Fall auf die Länder abgewälzt werden. Der Red⸗ mer tritt hier für Rechte des Reichsrates ein, der mit dem Reichstag gleichberechtigt ſei. Er begrüßt die Abſicht, mi. den ſüddeutſchen Ländern eine Einigung über die Bier ſteuer herbeizuführen. Bayern würde in dieſer Hinſich' gewiſſe Rechte für ſich in Anſpruch nehmen. Beim Fi nanzausgleich verlange Bayern keine Bevorzugung. Abg. Schröder-Mecllenburg(V.) tritt für Er—⸗ höhung der Bezüge der Kriegsbeſchädigten, der Aus— landsdeutſchen und anderer Geſchädigten ein. Erfreulich ei, daß ſelbſt der Finanzminiſter die Möglichkeit der Er. län der Dawes⸗Geſetze nicht mehr ſehe. Abgeſeher von der Ungeſetzlichkeit der Dawes-Geſetze ſeien dieſe La ſten volllommen untragbar. Abg. Dr. Beſt(V.) verlangt Reviſion der Auf wertungsgeſetzgebung und ſofortigen Abbau der Haus zinsſteuer unter direkter Aufwertung der Hypotheken. Darauf werden die Beratungen abgebrochen. Die Weiterverhandlung wird auf morgen mittag 1 Uhr vertagt. noch in die⸗ Aus Nah und Fern. Aachen.(Das Verbrechen der Gegen et.) Das erweiterte Schöffengericht verurteilte eine ſeit 1913 im Dienſt der Stadt ſtehende Angeſtellte wegen Unter⸗ ſchlagung von ſtädtiſchen Geldern zu 1 Jahr Gefängnis. Die Angeklagte hatte als Führerin der Portokaſſe in den Jahren 1925⸗26 einen Betrag von 19 300 Mark unter⸗ ſchlagen, den ſie zum größten Teil zum Ankauf von Wohnungseinrichtungen verwendete. Duisburg.(Zwei Bergleute von fallendem Geſtein erſchlagen.) Auf Zeche Weſtende in Meide⸗ rich ſtürzte beim Stempelſetzen ein Gebirge zuſammen und begrub zwei Häuer unter ſich. Die Rettungsarbei⸗ ten geſtalteten ſich wegen der großen Steinmaſſen, die nie⸗ dergegangen waren, ſehr ſchwierig. Die beiden Verſchüt⸗ teten wurden als Leichen geborgen. Halle.(Schwerer Unfall im Bergwerk.) Auf einem Schacht der Mansfeld A.⸗G. ereignete ſich ein ſchwe⸗ rer Unfall. Durch heruntergehende Geſteinſtücke wurden drei Bergleute verſchüttet. Ein Hauer wurde als Leiche geborgen. Die beiden anderen wurden ſchwer verletzt. Hannover.(Ein Eiſenbahnoberinſpektor als Defraudant.) Der bei der Reichsbahn⸗Direktion Hannover bedienſtete Eiſenbahnoberinſpektor Herre hat mit zirka 35000 Mark Dienſtgeldern die Flucht ergrif⸗ fen und wurde an der polniſchen Grenze mit einem Teil des unterſchlagenen Geldes feſtgenommen. Berlin.(Ein falſcher Gerichtsaſſeſſor ver⸗ haftet.) Auf Veranlaſſung eines Berliner Rechtsan⸗ waltes wurde der angebliche Gerichtsaſſeſſor Dr. Achim Guth, der bei einer ganzen Reihe von Berliner Anwäl⸗ ten als Aſſeſſor tätig geweſen iſt, und dieſe vielfach vor Gericht als Subatitut vertreten hat, verhaftet. Guth wurde als ein ſtellungsloſer Kellner aus München feſt⸗ geſtellt. Berlin.(Der Pankower Mädchenmord.) In den Ermittlungen zur Aufklärung des Mädchenmordes in Pankow iſt inſofern ein Fortſchritt zu verzeichnen, als nicht weit von der Stelle, an der die Handtaſche der Er⸗ mordeten in einem Vorgarten gelegen hatte, unter einem Strauch ein mit Blut beſchmutztes Taſchenmeſſer gefun⸗ den wurde. Weitere Anhaltspunkte haben ſich noch nicht ergeben. Berlin.(Zwei internationale Juwelen⸗ diebe verhaftet.) Kurz nach der Beraubung eines Kaſſeuboten wurden zwei langgeſuchte internationale Ju⸗ welendiebe Smelianſki und Miesbach in einem Straßen⸗ bahnwagen auf dem Potsdamerplatz verhaftet. Straßburg.(Verhaftung eines Millionen⸗ räubers.) In St. Marie wurden der aus Wiesbaden gebürtige Gärtner Auguſt Ullius verhaftet, der von den Mannheimer Behörden ſteckbrieflich verfolgt wurde. Ul lius hatte vor vier Jahren mit zwei anderen Banditen den Kaſſierer eines Handelshauſes in Mannheim über⸗ fallen und ihm 3 Millionen geraubt. Nach dem Attentat ließ ſich Ullius in die franzöſiſche Fremdenlegion anwer⸗ ben und nahm auch am Rifkrieg teil. In dieſem Feldzug wurde er verwundet und erhielt eine Penſion. Wahrſchein— lich wird er ausgewieſen werden. „* Kleine Chronik. i Neue Erdſtöße in der Herzegowina. In der Her⸗ zegowina wurden drei neue Erdſtöße verſpürt, die jedoch keinen bedeutenden Schaden anrichteten. Die Bevölkerung iſt noch immer ſehr beunruhigt.— Die Regierung lehnte in der Skupſchtina einen Dringlichkeitsantrag der Oppo— ſition auf ſofortige Gewährung einer Staatsbeihilfe in Höhe von zehn Millionen Dinar für die vom Erdbeben heimgeſuchten Gebiete ab. a Zuſammenſtoß zweier Dampfer auf der Maas. Im dichten Nebel ſtieß der italieniſche Dampfer„Fianona“ mit dem deutſchen Getreideſchiff„Rio de Janeiro“ auf der Maas zuſammen. Der italieniſche Dampfer orhielt ein eute 2 Blätter. großes Led. Das Schiff lief rurz darauf auf Grund. Die Mannſchaft und die Kohlenladung konnten geborgen wer⸗ den. und konnte ſeine Fahrt nach Rotterdam fortſetzen. Der deutſche Dampfer wurde nur leicht beſchädigt i Rieſenunterſchlagungen in Leningrad. Wie aus Leningrad gemeldet wird, ſind dort 15 Angeſtellte der Induſtrie⸗Handels⸗Geſellſchaft wegen Unterſchlagungen in Höhe von etwa drei Millionen Rubel verhaftet worden. i a Eine Gattenmörderin freigeſprochen. Ein tragi⸗ ſches Schicksal entrollte ſich in einem Prozeß vor dem Schwurgericht Limoges. Die Muſikprofeſſorin, Frau Re⸗ gina Thabouis hatte ſich wegen Ermordung ihres Gatten zu verantworten. Sie gab an, zu der Tat durch die große Enttäuſchung getrieben worden zu ſein, die ihr die Kriegs⸗ verſtümmelung ihres Mannes verurſacht hatte. Die An⸗ geklagte wurde nach mehrſtündiger Beratung freige- ſprochen. i Sinrichtung eines Kindesmörders. In Rouen wurde der 30jährige Landarbeiter Deſire Bernard hinge⸗ richtet, der das vierjährige Töchterchen ſen Brotgebers in eine Scheune gelockt, vergewaltigt und chm dann den Hals durchſchnitten hatte. Das Urteil wurde in Anweſen⸗ heit des Vaters des Opfers vollſtreckt. f Ermordung eines Faſchiſten. Wie aus Rom ge⸗ meldet wird, iſt in Saluducio der Sekretär der dortigen Faſchiſtengruppe von ſeinem politiſchen Gegner durch einen Dolchſtich ermordet worden. I Exploſionsunglück in einer Sprengſtoffabrik. Wie aus Dottikon gemeldet wird, ereignete ſich im Nitrinten⸗ raum der ſchweizeriſchen Sprengſtoffabrik eine ſchwere Exploſion, bei der ein Vorarbeiter, der Vater von acht Kindern, getötet wurde. Zwei andere Arbeiter kamen noch mit ſchweren Verletzungen davon. Der Orkan auf dem Schwarzen Meer. Auf dem Schwarzen Meer wütet neuerlich ein ſchwerer Orkan. Die Schiffe können aus den Häfen nicht ausfahren. Wie aus Konſtantinopel gemeldet wird, iſt der türkiſche Ueberſee⸗ dampſer„Angora“ mit 400 Paſſagieren an der anatoli⸗ ſchen Küſte geſtrandet. Sämtliche Paſſagiere und die Be⸗ ſatzung wurden gerettet. 230 Perſonen erteunken. Wie aus Raguſa gemeldet wird, erlitt der ſüdſlawiſche Dampfer„Iſatian“ infolge eines heftigen Sturmes in den Gewäſſern von Cattaro Schiffbruch. Hierbei büßten etwa 30 Perſonen das Leben ein. „ Brücken⸗ und Eiſenbahnkataſtroyhe. Durch Hoch⸗ waſſer wurde die Eiſenbahnbrücke von Puent Oreek gerade in dem Augenblick fortgeriſſen, als ſie der Schnellzug Los Angeles— Chicago paſſierte. Die Maſchine und zwei Wa⸗ gen ſtürzten ins Waſſer. Zwei Perſonen wurden getötet. Nadioſchau. Sendeſtelle Frankfurt a. M.(Welle 428,6). Sonntag, den 20. Februar: 8,30 Uhr: Morgen— feier: Ueber die Berufsreife und berufliche Unterbringung der geiſtig zurückgebliebenen Kinder; 12 Uhr: Uebertra⸗ gung von Kaſſel: Konzert des Kahſeſchen Mädchenchors; 3 Uhr: Konzert des Hausorcheſters: Italieniſche Opern; 4,30 Uhr: Die Stunde der Jugend: Aus dem deutſcher Märchenborn, vorgetragen von der Märchentante.(Für Kinder vom 4. Jahre ab); 5,11 Uhr: Uebertragung aus der Stadthalle zu Mainz: Fremdenſitzung des Mainzer Karnevalsvereins. Anſchließend: Sportnachrichten. Darau: „is 12,30 Uhr: Uebertragung von Berlin: Tanzmuſik Ki 2 Hel, Gru Ane Ccblaclee obne Gru Edith Bürkners Liebe. 5 Roman von Fr. Lehne. 45. Fortſetzung. gänzlich Und Onkels Beſuch war für dich, daß tigt! ſchmeichelhaft Eigentlich iſt es ſehr dich ſo fürchten!“ . Dabei lachte er hell auf, daß die weißen ſo blitzten. Edith ſtand ſchweigend da; zug hob ihre Bruſt. So bald ſchon hatte ſie tuung bekommen! Thankmars mehr noch, als ö nur Lachen reizte den deſſen Worte. In ſeiner maßloſen Wut erging er ſich in heftigen Schmäbungen über die Verwandten. hege ſeiner Zähne. Schwagers; den Händen in der Luft herum, energiſch:„Halt, nicht weiter!“ gebot. Er maß den kleinen, dürren Mann mit verächtli⸗ ich nicht vergeſſen ſoll, daß du ſozuſagen— wenn auch un⸗ Ueb⸗ rigens iſt es wohl beſſer, du gehſt, damit du uns un⸗ Denke nur daran, wer und was unſer arme, liebe Mutter chen Blicken, ehe er zornbebend ſagte: „Ich erſuche dich, ſofort zu ſchweigen, wenn gerufen— als unſer Gaſt hier bei uns weilſt! ſeren guten Vater nicht auch noch krank machſt! in den Tod getrieben hat!“ Da duckte ſich der alte Hildebrandt ganz ſcheu zu⸗ ſammen, als ob er einen Schlag bekommen hätte; un⸗ von verſtändliche Worte murmelnd, ſchlich er hinaus, allen unbeachtet. „Ah, das hat wohlgetan! Herzen noch mehr Luft machen können, mit hätte ich dem (Nachdruck verboten.) „Siehſt du, Dita, nun biſt du glänzend gerechtfer⸗ ſie Zähne nur ein tiefer Atem⸗ Genug⸗ alten Hildebrandt „Bettelgeſellſchaft“—„Streber“—„Bankerotteur“ — alle möglichen Beleidigungen entſchlüpften dem Ge⸗ Er achtete nicht der Einwürfe des er ſchrie ihn förmlich tot und fuchtelte mit bis ihn Thankmar kurz entſchloſſen ſeſt am Arm packte und ihm laut und Hätte ich nur meinem Ale lll, al, heulen uber Allg, allbecelbri.— a ö 67 ͤ ⁵ð²?7kd. 7˙*˙¹.“1 110 m alten Schleicher ſeine ganze Erbärmlich⸗ keit ins Geſicht geſchleudert!“ rief der Jüngling aus. „Und ſo eine Niedertracht, dich als Grund für Mar⸗ thas Entlobung zu betrachten!— Na, Dita, haft du das Eſſen fertig? Darum wollen wir uns den Appe⸗ tit nicht verderben laſſen. Nach Tiſche will Ratz kom⸗ men; wir wollen noch mal'nen Bummel machen. Morgen früh fährt der nach Heidelberg!“ * 1 l. „Nach Tiſch räumte Edith die Küche ſauber während der Vater ſchlief. Thankmar ſtand bei die Hände in den Taſchen, und ſah ihr zu. Sie plauderten von dieſem und jenem, ſagte: „Onkel und Tante Hildebrandt werden es wohl zu Hauſe jetzt nicht gut haben bei Kuſine Marthachen, die ſich ſicher die Aeuglein rot weint, daß ihr der hübſche Konzertmeiſter durch die Lappen gegangen iſt! Mit ſo vieler Mühe hat ſie ihn ſich eingefangen und nun iſt die Herrlichkeit doch ſo ſchnell vorbei! Hm, was meinſt du dazu?“ „Ich? Ich freue mich!“ „Ja, ja, Schadenfreude iſt die lachte er. „Soll ich Martha vielleicht bedauern, Thankmar, da ſie ſo ſchlecht zu uns war, und uns, die wir ihr doch gar nichts getan haben, immer zu demütigen ſuchte? Nein, wenn es auch nicht ſchön von mir iſt, ſo iſt es doch menſchlich, wenn ich ſage, ich gönne es ihr,“ ſagte Edith leidenſchaftlich. Sie durfte nicht an jenen Abend denken, an dem Martha ſie um alle ihre ſchönen Hoffnungen gebracht hatte, da kochte es in ihr, und der Groll wuchs tieſen⸗ groß über ihre guten Eigenſchaften. Sie war zu tief gekränkt worden; deshalb empfand ſie auch eine grim⸗ mige Genugtuung über die Auflöſung der Verlobung auf, ihr, bis er reinſte Freude!“ Wonne ihrer Kuſine. rr R och, de fh Nr ECC W eee „Eil, ſo nachtragend und rachſüchtig iſtmei 5 ſterchen? Es iſt aber nicht ſchön, Zita, 0 5895 biſt. Es iſt nicht groß gedacht,“ bemerkte Thankmar mit leiſem Vorwurf in der Stimme. Heftig wandte ſich Edith dem Bruder zu. „Soll ich lügen und ſagen, es tue mir leid, wenn dem doch nicht ſo iſt? Ich mache aus meinem Her⸗ 2 ge chi d. Wenn mich jemand auf die Wange ſchlä i ü l i kalle bine g hlägt, dann halte ich nicht auch noch die „Sondern ſchlägſt wieder und we Haut— daran erkenne ich eee e Thankmar. ith antwortete nichts daran i ü fertig zu 0 auf, ſondern beeilte ſich für 92 105 105 eee e das en Vater zurechtſetzte, nahm der Bruder das Wort; er hatte noch 1995 auf dem ee „Du, Dita, der ſchöne Lucian—“ Fett geht er mich noch an?“ unterbrach ſie ihn „Er erkundigte ſich ſehr nach dir, wie und ſo weiter. Ich wollte mich gar nicht ſo lange mit ihm unterhalten, doch er wich nicht von meiner Seite. Daß ſein Schauſpiel durchgeraſſelt iſt, nahm er als wohlverdient, ſehr leicht, denn er war am anderen Tage reichlich entſchädigt worden— na, haſt's ja ſelbſt in der Zeitung geleſenſ Ich hatte immer das Gefühl als ob er noch etwas ſagen wollte. Ich glaube, Dita, wenn du die letzten Monate vergeſſen würdeſt— 5 Erregt unterbrach Edith da den Bruder. »Und das ſprichſt du aus, Thankmar, du? will annehmen, daß du nur im Scherz redeſt! Mir kann das nur einmal paſſieren! Für mich iſt Lucian Wal⸗ e e 1 e mir 775 hat antun können— ergeſſen un a 5. ant 9 mag er es zehntauſend⸗ 0 N hrſt dich deiner mein heißblütiges Schweſter⸗ Kaffeegeſchirr es dir geht (Fortſetzung folgt.) Ich fonte lte KC. 1 1 1 acha ſalbſt ön — — r ſchunnd wirra ön dei alt Geier anönn komm doch endlich amol zou „ ſo K. Dou kommſt jo (hinein utlich mit hott ſich dann eig 9 * Botta, wos N — t ko'btza dem Maadcha zoug'traat? ſaa me ön (rate) 1 dai ganza Zeit ön ſtella m'r allerlei Dinga däi woor. Am 1 U cho — — 1 har K. A. taich weh 7* 11 bré ne 3. Jahrgang. Februar 1927. 8 * 10 Aich roora aus, für, die G'ſchichta aach 2 „ ön dann 6 2 ſaa's fo'tz arau näit wohr 7 tſt aach wirklich räächt hu', wos aich ſälwer Könn önſeha(einſehe). A. 20 — 2 Wu woor ich dann ſtih g'blwöa? ſönna. rſt) b' ß die junga Weiwer ön Marrichen gachenäit 7 * muß aich mich öſcht L „au K. Do b' bei zoug' ſeha harra. dann do? N 2 Wos domet! No raus im g'ganga, (Schwän di fönna dera(finden täten), Waald 'n ön woarn Ae ben(Erdbeeren) zblecka ower Gru Dai A. Räächt ſo! deſ Aamer (ſie wega harra ſä daals(teils) g'nomma. z ſucha, wos ſa 3 Krigg ön daals zreckg'komma. fang wirſt) r — Um t jo wirra z f Dou bö näit haut d N don ſo fo'tt mächſt, wäſcht wänn met deira G'ſchichta. 5 A. Oeudem dai Weiwer ön Marrichen mötta 1 1 W n g Maadcha kingt uf amol 7 ganga, ſp 'rhaſcht 1 * zehajöhri a fof Aerdburran zoum (riß) röß Baa ön wehrind die üwris 4 aut vo' Maadcha, kaa L ecklich 4 chräc — . ga aus gewwa Viermol verſucht dos ugl oos Maadcha konnt für D Karl Eſſelborn. 9 zou Aerdburram 5 J — vom ollaf uf dien Aera ön 12 J * 1 as Geld rar we il und d Heimat dorthin zurück. der iswanderer ge 1 1 idern in — hn des ft ina Katharina S0 t, der getau 8 am 7 ezember D 2 am ktober O Kin⸗ — Frau und der Wolga auf nach ihm, der ihr an übrigens * eine oder ehrer nahmen Kromm. L nach dem Gefangenſchaft der die erung ſeiner Ge⸗ d olga⸗ 8 V * die B chin traf er einen „auch in ürzburg, und in Pfälzers namens etterau ſtammte ürf 1 der W̃ nt in tigkeit geleb ga gekommen Lo ü D * in an die V dort N 5 wurde, in 2 S beſſeres in re Lage ſehr bef E ſſiſchen Aus⸗ auch der folgende Ein⸗ ipp Koch in dem älteſten nkt der he L — etterau Nn 2 berg in der d Fried maſimodogeniti he ologie irgkirche zu April) wurde (6. * ſar g Baltha eſſen-⸗Darmſtädti⸗ 8 Ludwig H benen Pfarrers Herr 2 von S dem Mörlau au rtig, des daſelbſt geſtor 8 Wern⸗ 2 ter Sohn, welcher als Pfar⸗ rer der neu angelegten Ruſſiſch— laſſener ſeelig hinter borner Rayſerlichen Colonie. Ca⸗ K g'bre Körper bei, grood z'rflaaſcht, ſo d ganza blouirige Steck? aß ihr'a euge) zoum Schm ſäi 1 ai Weiwe etzougucker; D 8 * (Werk Wääſa( blöck g'fonna ch N 3 ſoſt Drach ſäi immer aus Leiweskräft kröſcha(kri Mi uff'n S en), geng' d gefund burt hatt vo' dem b'dauerliche Mißg' dos Au die n laf ö Maadche vo' ſſa, ön wann näit dorch des G'g J lo 85 So V — )en 8 * lf bei'komma wör, der g'jaat hätt, ſo wär da zoura He 0 * S u'gle J 2 WO ſſa wönn. ön Marrichen ka' latz v'rö P ufm e Weiwer 1 Dont U ändemcha ſie ſich all met drei 2 zwou bis machten. Dodr ner dena aach K wonn Oe zbum Juli Stand gen eli ganz ouſtand reknna woor. 3 lich beim t wirragzou, ön näi tellt) 5 f muna aus 0 Wi (geholt), der die gt „ v'rneht ön v'rbonna, ön dann woor d'r Herr woor d'r Feldſcher g'lan g'wäſcha 5 dis ni) 1 5 Paſtor g'langt, im am(i Fraacha ön baal d'nvoch broocht m''r Dokter noch Aſorka, ſiwwa V t vo hai, vo' Zöſch — rer noch drei bis vier — 20 Doog g'bracht woor wo Bei allem Erin (Saratow) det wänn. Maadcha hatt mir vo groußa ſihr (ſtille). ön ka Wih bei all ſeine ſtell E woor immer d'bei ermann! G'vott * K. Danka d'r, mei läw däi oft, o 7* 1 * r ſihr g'falla, weil d' m⸗ B'gewaheit ön am Zug v'rzehlt h m d: hn a Dou hoſt räächt g'hott, dai önz'haala. ſo wos nun s ſchichta z'nenna; dä ſchrecklich G m'r häi * Maich fröſtelt „als ob aich' ön d'r Doat(Tat) noch (hier) allen ewer hätt! weil Jagoda ſtieht! meina Glirrer A. Goitt, d'r für Fi S 'n jeden N Her rr, b'hoͤira ön b'wojhr Etzt ha Scheckſol! ſama u'glecklie ſo a'ma grau 2 2 gaih, dänn für maich 6 aich owwer aach 's ſchund (nötig * nierig Aale(Alten) noch öfter Herausgeber: weil allaweil di boten. ve Roos, Lehrer in Viernheim(Heſſens. +