1 HReichsbanner Schwarz-Rot-Gold. Wir laden unſere Mitglieder zu der am Diens⸗ tag, den 22. Februar, abend 8½ Uhr bei Kamerad Neff ſtattfindenden Feier des 3. Reichsbauner⸗Hründungstags ergebenſt ein. Es iſt Pflicht eines jeden Kameraden, in Uniſorm zu erſcheinen. Die techn. Leitung. Sänger- Einheit (Mitglied des H S. B.) Heute Dienstag 8 Uhr Tenöre Donnerstags UhrGefamtchor NB. Masken-Karten können zu 150 Mk. bei Schriftführer g 4 Verein f. Gport u. Körperpflege 1 ienheine fee (Viernhetmer Bürger- Ztg.— Biernh. Volksblatt) Tauſch: Zwei Zimmer u. Küche gegen ein Zimmer und Küche zu tauſchengeſucht. e pon Waſſerleitungs-Arheiten. Zur Einführung der Waſſerleitung in die ſtaatlichen Gebände in Viern⸗ heim werden dle erforderlichen Inſtallations⸗ arbeiten unter Hinweis auf den Miniſtertial⸗ erlaß vom 16. Juni 1893 und ſeine Er⸗ gänzungen zum öffentlichen Wettbewerb ausgeſchrieben. Zeichnungen, Bedingungen u. Angebots. formulare ſind auf unſerem Amt einzuſehen, die letzteren zum Selbſtkoſtenpreis, ſolange Vorrat reicht, erhältlich. Die Angebote ſind verſchloſſen und mit entſprechender Auf. ſchrift verſehen, bis zum Eröffnungstermin am Montag, den 28. Februar 1927, Wohnungs⸗ ö 577 NI 7 148 1 8 Motto: Werd's wies werd, gſchennt werd doch! Cie fee e Am Samstag, den 26. Februar 1927 wird im Lokal„Kalſerhoſ“ unſer diesjähriger Maskenball abgehalten, wozu wir unſere Mitglieder, ſowie Freunde und Gönner des Vereins höfl. einladen. Anfang 7“ Uhr (Plernheimer Zeitung— Biernheimer Nachrichten) Viernheimer Tageblatt N i 60 Pfg. Anzeligenpreife: Die einſpaltige Petitzeile koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile b bei Wiieberho ung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen 1500 mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorhen.— Armahme von Anzeigen 5 113 2 Geſchäftsſtelle und von ſämtlichen Annoncen⸗Expeditionen Deutſchlands w des„ Amtsblatt der Heſſiſchen Vürgermeiſterei und des Polizeiants erscheint täglich mit Ausnahme der Sann⸗ und Feiertage.— Bezugepreis monatl. 1.80 Mr. frei ins Haus gebracht.— Gratis beilagen: wöchentl. bas achtſeitige illuſtrierte Sonntagsblatt„Sterne und Blumen“, halbjährlich einen Fahrplan ſowie einen Wand⸗ kalender.— Unnahme von Abonnements täglich in der Geſchäftsſtelle u. beim Zeitungs träger Erzes, älteßes u. erfolgreiches Lokal⸗Anzeigeblatt in Viernheim mit Kalb zu verkaufen. Holzstr. 1 Kaſſeneröffnung 701 Uhr helmſtr. Z und im Lokal„Kaiſerhoſ“. Maskenkarten ſind erhältlich bei Mitglied Samstag, Wil⸗ 15 Zöller und im Freiſchütz ab. Der Vorſtand. Mehrere Verein der Hundefreunde Viernheim Es ſoll demnächſt mit der Dreſſur begonnen werden und erſuche ich unſere Mitglieder, welche ſich da— 3 ran betelligen wollen, ſich an Donnerstag, den 24. 2. 27, abends 9 Uhr im Ver⸗ einslokal„Germanig“ einzufinden, Daſelbſt findet punkt 8 Uhr eine 4 Vorſtands ⸗Sitzung ſtatt und werden die Herren Vorſtands⸗Mitglieder gebeten, vollzählig und reſtlos ſich einzufinden. Blernheim, den 21. Febr. 1927. Der Vorſitzende. Backöl HBeſtes und billigſtes Oel zur Be— reitung von Faſtnacht-Kücheln a Kokosfett offen, Pfund 543 1 2 fſt. Kokosfett in Taſeln erſtklaſſige Qualität 1 Pfd. 56 Pfg. Eſtol und Palmin Margarine pd. 68,80, 1. Deutſches u. amerik. Schweineſchmalz zu billigſten Tagespreiſen. Vollfette Butter 5.2.25 1 das fſt. was der Buttermarkt bringt aus den erſten ſüdd. Mühlen geprüft auf gute Backfähigkeit Spezial 0 pn 24. Auszugsmehl oo, 26. Zum füllen: gem. 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Februar 1927 werden im Saale des Gaſthauſes„Rhein⸗ gold“ zu Lampertheim von vormittags 9 Uhr a bietend verſteigert: Nutzholz aus den Abteilungen Untere Wildbahn 13 und 0 ae Heide 9 2.37 fm. , Kiefer ⸗Oerbſtau⸗ n gen 2. Kl. u. 6.50 7.— fm. Kiefer-Reis⸗ ſtaugen 1. Sl. Brennholz aus den Abteilungen Untere Wildbahn 8, 12, 13, 14, Obere Wildbahn 11, Heide 9, 17, 19, 20, 26, 31: Scheiter, rm.: Eiche 77, Kiefer 126 Knüppel. rm.: Buche 18, Eiche 98, Kiefer 158; Reis kuüppel, rm.: Kiefer 11, Stammreiſig, Wellen: Buche 120, Eiche 660, Kiefer 1840, Aſtreiſig, Wellen: Buche 50, Eiche 130, Kiefer 10; Stöcke, rm. 7 755 2 7 2 igverein Liederkranz 5**. Singſtunden jeweils um ½9 Uhr. Mittwoch: Tenor 2. und Baß 1. Donnerstag: Tenor In. Baß 2. Es iſt unerläßlich, daß Sänger erſcheint. Der Vorſtand. jeder „Staubwolke“ Heute Dienstag abend 8 Uhr, wichtige Mitglieder- * Fermente en * nne . im Lokal Nl 5 2 1 Wir erſuchen dringend unſere Mäglieder, vollzählig zu erſcheinen Oer Vorſtand. Klub ber Geflügelzüchter 1926. Mittwoch, den 23. Fehr. 8 abends 8 Uhr 57 Vorſtands⸗ 01 Sitzung im Gafthaus zur Sonne bei Peter Buſalt. 5 5 Bollzähliges Erſcheinen erwartet Oer Vorſitzende, Odenwald ⸗ Klub Ortsgruppe Viernheim. Heute Abend ½9 Uhr NN e 5 e 15 Aigen im Gaſthaus zur„Trauſe“ Rattenu- Mäuse Vertilgen Sie restlos nur mit unseren seit 20 Jahren erprobten Präparaten. vouor Erioig! büünzend vogunacntet! Desinfenllons-anstall Fr. Munsen Mannhelm Zu haben bei: N. Rieg, Mannheimerstr. 43. Eiche 89, Kiefer 392. Steigerer, die noch Domanialgefälle aus früheren Jahren ſchulden, ſind vom Bieten ausgeſchloſſen. Blau unterſtrichene Nummern kommen nicht zum Ausgebot. Auskunft erteilen außer dem Forſtamt für Förſterei Wildbahn Herr Förſter Zim— mermann, Forſthaus Wildbahn, für Förſtere Heide Herr Hilfsförſter Förſter, Forſthaus Heide, f Lampertheim, den 21. Februar 1927. 7 0 Al Empfehle: Haferflocken 10 Pfd. 2.10 Pfund 197 Pfund 35 7 Pfund 35% Pfd. 227 Bruchreis Leinſamen Kohlenſ. Futterkalk Fiſchmehl Pfund 257 Knochenſchrot Pfund 357 Weizenfuttermehl Weizenkleie zum billigſten Tagespreis. Alois Walter. Am heutigen Dienstag, den 29. Februar 1927, abends punkt 8 Uhr, findet im Lokat zur„Harmonie“ unſere dtes⸗ äüährige 8 ordentliche Generll. Verſaumhg ſtatt.— Alle Mitglieder, insbeſondere die älteren der Paſſioität, werden gebeten, zu erſchetnen. Der Spor tleiter piſteann mit einer Mehrheit von 1400 Stimmen zum Prä⸗ ſprecher 117.— Telegramme: Anzeiger Franfurt a. M.— Schriftleitung, Druck u. Neues in Kürze. :s: Der ſpaniſche Außenminſſter Nanauas iſt infolge Meinungsverſchiedenheiten mit Primo de Rivera über ihre bejderſeiftgen Komnetenzen ſowie über die internationale Auswirkung der Marolkkofrage von feinem Amt zurück⸗ getreten. 12: Die gemeinſame Kommiſſiev ir die Feſtſatzung der Grenze zwiſchen der Türkei und dem Irak wird am 15. Mäarz in Moſſul zuſammentreten. 18: Aus Montevidio wird gemeldet. daß Juan Cam⸗ ſidenten der Republik Uruauan gewählt wurde. 1: Das amerikaniſche Nepräſentantenhaus hat eine Entſchließung angenommen, in der Präſident Coolldge eingeladen wird. einen neuen Vertrag mit Ching auf der Baſis der Gleichberechtigung und Gegenſeitigkeit gbeu⸗ ſchließen. Ein engliſcher Vorschlag zur Saarfrage. Für ſofortige Rückgabe ohne Volksabſtimmung. ö O London, 22. Februar. Unter Hinweis auf das völlige Fehlſchlagen der ftanzöſtichen Hoffnungen bezüglich des Snar⸗ gebiets warf der„Mancheſter Guardian“ die Frage auf, ob es nicht beſſer ſein würde, wenn Frankreich einer Blamage durch die Volksabſtimmung dadurch aus dem Wege gehe, daß es das Saargebiet jetzt ſchon freiwillig an Deutſchland zurückgebe, anſtatt in eini⸗ gen Jahren durch den Volksentſcheid dazu gezwungen zu werden. Dieſe Auffaſſung wird im Saargebiet ffark beachtet und ſelbſtverſtändlich bejaht. Nie Natstagung im Mär; Sorgen der franzöſiſchen Preſſe. 0 Berlin, 22. Februar. Viernheim— Poſtſchecktkonto Nr. 21577 Amt erlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle Rathaus ſtr. eee Die franzöſiſche Preſſe ſieht der kommenden Rats⸗ tagung in Genf mit etwas Sorge entgegen, weil ſie annimmt, daß Deutſchland alsdann einige energiſche Vor— ſtöße in den Fragen des beſetzten Gebietes und des Saarlandes machen werde. Man glaubt, daß die Deutſchnationalen im neuen Reichskabinett gleich zeigen wollen, was ſie können, und man daher auf eine gewiſſe Preſtigepolitik gefaßt ſein müſſe. Inzwiſchen ha! ſich die franzöſiſche und auch die belgiſche Meinung zu der deutſch-franzöſiſchen Verſtändigungspoli⸗ tik etwas verhärtet, ſodaß ſich Dr. Streſem an u die Taktik ſeines Vorgehens ſehr überlegen muß. Der deutſche Außenminiſter wird auf der März⸗Tagung den Vorſitz führen. Es iſt aber noch ungewiß, ob dabei das hohe Gremium von verantwortlichen Perſönlichkeiten ver⸗ ſammelt ſein wird, das bei den letzten Ratstagungen an⸗ weſend war, Vorläufig allerdings hofft die deutſche Re⸗ gierung immer noch, daß Chamberlain und Briand perſönlich kommen und ſetzt allen anders lautenden Nach⸗ richten ein gereiztes Dementi entgegen. Das in England verbreitete Gerücht, es würde von Deutſchland irgendwie die engliſch-chineſiſche Frage zur Beſprechung ge⸗ bracht werden, iſt von Streſemann inzwiſchen ſelbſt ab⸗ geleugnet worden. Aufrollung des Gaarproblems. Ganz beſtimmt aber wird die Verwaltung des Saar. 0 ebietes zur Erörterung kommen, auf die durch den Rücktritt des Präſidenten der Regierungskommiſſton, des Präſidenten Stephens, neuerdings wieder der Blick der politiſchen Oeffentlichkeit gelenkt worden iſt. Stephens ſelbſt gibt als Grund ſeines Rücktritts ſchlechte Geſund⸗ heit an. Man darf aber ruhig annehmen, daß ihm ſein Amt, das er ſeit einem Jahre verwaltet, keine Fr eude gemacht hat. Von den 5 Mitgliedern der Saarkom⸗ miſſion ſind 3 unbedingt frankophil, d. 1. ſelbſt derſtändlich der franzöſiſche Vertreter, dann aber auch das belgiſche und tſchechiſche Mitglied. Bei den Abſtim⸗ mungen, die nach einfacher Mehrheit ſtattfinden, ſtanden bieſe drei Kommiſſionsmitglieder immer wieder dem Präſidenten Stephens und dem ſaarländiſchen Mitglied Coßmann gegenüber. Man ſieht im Saargebiet Stephens ſehr ungern ſcheiden, da er in dem ihm gegebenen Rahmen den Intereſſen der Saarbevölkerung Röglichſt entgegenzukommen ſuchte. Aber weder im der Frage der franzöſiſchen Gendarmerie noch auf ſteuer⸗ und wirtſchaftspolrtiſchem Gebiet ha er gegen die geſchloſſene Mehrheit ſeiner frankophiler Kollegen viel ausrichten können. Er iſt nicht der erſte⸗ der auf die Würde und Bürde dieſes Amtes verzichtet hat Ohne Zweifel wird aber ſein Rücktritt demonſtratir wirken, auch wenn er als Grund Geſundheitsrückſichten an, egeben hat. Der Völkerbundsrat iſt hinſichtlich er Saarverwaltung ſchwerer Verfehlungen dul dig, die er unter dem Vorſitz Dr. Streſemanns im Mär hoffentlich wieder gut macht. Veröffentlichung der franzöſiſchen Geheimal Grund einer Entſchließung der Liga für Menſchenreck lichung der franzöſiſchen Archive durchzuſet Eee eee ge e, —— latzvorſchriften bei Anzeigen werben nach Möglichkeit berückfichtigt.— Für die Aufnazae eee Tagen, kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden. 0 44. Jahrgang Zn Foolidges Abrüſtungsvorſchlag. Japan für eine Dreimächtekonferenz. i O Tokio, 22. Februar. Die Führer der politiſchen Parteien im Ober⸗ und Unterhaus ſind der Auffaſſung, daß die Möglichkeit der Verwirklichung der Abrüſtungsvorſchläge des Präſidenten Coolldge hauptſächlich von dem Einvernehmen der drei Mächte Japan, Amerika und Groß⸗ britannien abhänge. Obwohl augenblicklich auf Sei⸗ ten Frankreichs und Italiens Widerſtände vor⸗ handen ſeien, könne man doch ſchließlich mit dem Beitritt aller Mächte rechnen, da ihre Steuerzahler eine Ver⸗ minderung der Steuerlaſten verlangen würden. Die deutſch⸗franzöſiſchen Beziehung? Ein Interview des Reichskanzlers Marx. Paris, 22. Februar. Einem Berliner Sonderberichterſtatter des„Svir erteilte Reichskanzler Marx ein Interview, in dem er die Tatſache unterſtrich, daß entgegen den in Frankreich aufgetauchten Befürchtungen die Erweiterung des deut⸗ ſchen Kabinetts nach rechts der deutſchen Außenpolitik ihre Stabilität nicht nehme, ſondern im Gegenteil zu einer Stärkung beitrage, weil die einzige Partei, die bisher dieſe Politik nicht vorbehaltlos gebilligt habe, ſich nunmehr zu ihr bekenne. Der Entſchluß Deutſchnationalen, in die Regierungskoalition einzutreten, die ſich ſtark auf die Locarnopolttik ſtütze, könne der Verſtändigung zwiſchen Frankreich und Deutſch⸗ land nur förderlich ſein. Beide Völker wollten den Frieden. Für Frankreich und für Deutſchland gebe es keine andere Zukunft als die der Verſtändi⸗ gung. Auf eine Frage des Korreſpondenten wies Marx den Vorwurf zurück, als ob die ungünſtige Entwicklung der deutſch-polniſchen Beziehungen eine erſte Folge der neuen Regierungsbildung ſei. Vielmehr habe Deutſchland ein Intereſſe daran, zu einem modus videndt zu kommen, aber der ſchlechte Wille ſeines öſtlichen Nachbarn hindere es daran. Der Berichterſtatter ſchließt, er habe aus der Beſprechung den Eindruck erhalten, daß Marx aufrichtig an einer europäiſchen Verſtändigung arbeite. 7 Vor Einlöſung des Briand'ſchen Verſprechens Paris, 22. Februar Der franzöſiſche Abgeordnete Fontanier. der au! bei Briand vorſtellig wurde, um eine V ieee etzen, will, Erklärungen gegenüber Preſſevertretern zufolge, bei leinen verſchiedentlichen Beſuchen bei dem Außenminiſter den Eindruck gewonnen haben, de 541 7„ Mete ſo lange erwartete Zuſtimmung des A i f miniſteriums zu der Veröffentlichung det geheimen Dokumente tatſächlich in kürzeſter Zeit er werde.. Einer klaren Anfrage Fontaniers Kammer iſſi für Auswärtiges dammerkommiſſion für 90 ind kürz⸗ lich ausgewichen. Dagegen haben private. tungen zwiſchen Fontanjer und Briand ſtattgefunden, in 0 ändigen⸗Ausſchuß hat mil der Sammlung der wichtigſten Dokumente e a einer Reihe von Monaten begonnen und nach nene des Außenminiſters bereits ſoviel Material geſichtet. bie Veröffentlichung mehrerer Bände ſofort i de geleitet werden könnte. 2 —— ung dem In⸗ und Auslande. Genator Borah gegen Coolidge. Newhork, 22. Febr. Senator Borah unternahm einen geuen ſcharfen Vorſtoß gegen Coolidges 1 0 50 5 erklärte, China, Syrien, Nicaragua und. N 9205 alle dasſelbe Problem dar, enthüllten dieſelbe ö volle Politik,„Sollen kleinere Nationen, kleinere Nolte. ihrer Naturſchätze beraubt werden, ſollen ihre wesen geſtürzt, ſoll ihnen das Selbſtbeſtimmungsrech da zone werden, alles im Namen des Schutzes von 9 10 Eigentum? Leute, die in fremden Ländern Eigen em erwerben, ſollten ſtets bereit ſein, in Frage, aeg h Rechtstitel den Geſetzen und Gerichten ſener Länder, 8„ mindeſt aber einem Schiedsaerich⸗ unterbreiten. Di franzöſiſchen daß die an Briand in der Briand kürz⸗ war 1 beſchränkter Sach ver ſt die NM zu ſchützen, die Rechtstitel nicht nachprüfen laſſen wollen zrusbeuner 14 Zeit ir vorbei, wo Voller ſich beletegen, un 1200 Hinrichtungen in Schanghai an einem Tage. London, 22. Febr. Der chineſiſche Verteidigungs⸗ lommiſſar in Schanghai hat an einem Tage 1200 and chineſiſche Agitatoren, die mit Flugblättern in 85 1 gefaßt wurden, ohne jeder Verfahren hinrichten aſſen. Die Leichen liegen auf den Straßen umher. Die. Köpfe 2* dia Stra wurden auf Karren geladen und durch dig=! 2 M. Stadt gefahren. Haushaltsdebatte im Reichstag. Ein kommuniſtiſcher Zwiſchenfall. 3 Berlin, 22. Februar. eichstag überwies heute zunächſt die Anträge zarteien auf Aenderung der Aufwer⸗ mmungen ohne Debatte dem Rechtsaus⸗ 1g. s und Ruhegehälter fort. g. Loibl(B. Bp.) bedauerte, daß man die Ge⸗ teralspenſionen zu Agitationszwecken ausnutze. Dieſe Be⸗ züge ſeien im Jahre 1920 feſtgeſetzt worden, als die So⸗ zialdemokraten in der Regierung waren. Wenn man die. Generalspenſionen hervorhebe, ſo müſſe man damit auch die Bezüge der anderen Beamten im gleichen Nange ver⸗ gleichen. Man dürfe beſonders nicht vergeſſen, daß in den Städten mit ſozialdemokratiſchen Mehrheiten die Ge⸗ hälter der Bürgermeiſter und höheren ſtädtiſchen Beam⸗ ten die der Generale vielfach noch übertreffen.(Hört, hört!) Der Redner fordert beſondere Förderung der Sol⸗ datenſiedlung und der Heeresfachſchulen. Miniſterialrat Kerſchenſteiner kündigte den Nach⸗ weis über die Beförderung von Offizieren während des Krieges für die nächſte Woche an. Die kommuniſt iſchen Anträge auf Streichung der Penſionen für 104 Neichs⸗ miniſter und Staatsſekretäre ſowie 1753 Generale wurden gegen Antragſteller abgelehnt. Der ſozialdemo⸗ a ig eines Penſionskürzungs⸗ r Mittel für Verſorgung wurden dem dan 0 kratiſche geſetzes und f lionen Aus⸗ der Haushalt des Reichspräſidenten. Abg. Hörnle(Kam.) hält die Bezüge des Neichs⸗ präſidenten, der mit der Aufwandentſchädigung jährlich insgeſamt 180000 Mark erhalte, für zu hoch. Der Reichspräſident alſo täglich 500 Mark und beim Achtſtundentag ſtündlich 62 Mark und 50 Pfennig. Der Name Hindenburg ſei verbunden mit der Erinnerung an die Zeit der größten Schmach und Erniedrigung des deut⸗ ſchen Proletariats.(Zurufe rechts. Große Unruhe. Der Redner wird zur Mäßig nt.) Der Redner ſchließt. unter ſtürmiſchem 2 ganzen Hauses mlt den Worten: Fort mi Hindenburg. Fort mit die⸗ ſem Reichstag. erhalte ftizminiſter Hergt und erklärte, es iſt ſeit langen Jahren ſte Mal, daß der Name unſeres verehr ten Herrn Reichspräſidenten in derartig unerhörter und unglaublicher Weiſe angegriffen wird. Es iſt in Staatsweſen, in einer chen Verfaſſung gera! unerhört, wenn das berhaupt in ſolcher in den Staub zu ziehen rſucht wird. An die Perſon des Reichspräſidenten reichen dieſe Angriffe nicht heran Ich würde es für unter meiner Würde halten, überhaupt: darauf einzugehen, aber als Vertreter des Reichskanzlers fühle ich mich verpflicht dieſe unerhörten An⸗ griffe aufs ſchärfſte veiſen. Es iſt mir ein Herzensbedürfnis, namens des geſamten deutſchen Volkes den tiefſten Dank dafür Ausdruck zu geben, die gerade dieſer Reichspräſident durch ſein Verhalten am Kriegsende und durch ſeine jetzige Amt hrung für die Konſoli⸗ dier ung unſeres Staatsweſens beigetragen hat. (Stürmiſcher Proteſtgeſchrei der Kom— muniſten.) FI 1 Wort nahm ſofort das das er 241 11 11 Zoifg! * anhaltender fall. Der kommuniſtiſche Antrag auf Streichung der Be⸗ Reichspräſidenten wurde abgelehnt. Es folgte den zeichsjuſtizminiſteriums. Reichsjuſtizminiſter Dr. Hergt leitete die Be ratung ein und beſprach zunächſt die ſogenannte Ver⸗ trauenskriſe in der deutſchen Rechtsſpre chung. züge des R ena dae Haushalt des Es ſei nicht ſo, daß man hier vor etwas außer⸗ ordentlichem ſtehe, vor einer Ungeheuerlichkeit der deut— ſchen Verhältniſſe. Es ſei eine Entwicklung, die an und für ſich normal iſt, die ihre Zeit braucht und am Schluſſt wieder zu durchaus geſunden Verhältniſſen unſerer Rechts⸗ pflege und unſeres Nichterſtandes führen werde. Alle Be⸗ trachtungen über die Vertrauenskriſe müßten auf das richtige Maß zurückgeſchraubt werden. Mit tiefſtem Be⸗ dauern ſei ein Spiel mit dem Gedanken der Aufhebung, der Beſchränkung der Unabhängigkeit der Richter anzuſehen. Die Reichsregierung werde niemals daran denken, die Un. Abhänaialeit der Richter zu heſchränken Sie wolle nichl me wontiterung des priqhtrts. Segal pei per cehryeit.) Es ſei durchaus nicht richtig, daß 1 die Regierung einen Begnadigung ſchroff entgegenſtelle. Er ſelbſt habe ir diefer Hinſicht eine neue Anweiſung erlaſſen. Der Ober⸗ ceichsanwalt ſtehe mit dem Juſtizminiſterium in engen Verbindung. Nach einem Bericht des Oberreichsanwalt⸗ ſeien in der Zeit vom 15. Februar 1926 bis 15. Februgi 1927 gegen Angehörige der kommuniſtiſchen Parte: 723 Klagen anhängig gemacht worden. Im gleichen Zeit. raum wurden aber nur 44 Anklageſchriften eingereicht nd alle anderen Fälle durch Einſtellung des Verfahrens erledigt.(Lebhaftes hört hört.) Erfreulicherweiſe hatten ie Richter ſelbſt die Initiative ergriffen, um das ge⸗ törte Vertrauensverhältnis zwiſchen der Bevölkerung und ihnen wieder herzuſtellen. ö Abg. Dr. Levi(S.) dankte dem Miniſter dafür, daß er zugegeben habe, daß die Vertrauenskriſe beſeitigt wer⸗ müſſe. Beſonders wichtig ſei das Vertrauen zu den beitsgerichten. An den entſcheidenden Punkten ſei der Miniſter leider vorbeigegangen. Beim Reichsgericht ſeien die Dinge ſeit der Berufung des derzeitigen Präſidenten Dr. Simons nicht beſſer, ſondern ſchlechter geworden. In München habe Dr. Simons Sozialdemokraten die Fähig⸗ eit zum Richteramt abgeſprochen.(Widerſpruch des Abg. Dr. Kahl, D. Vp.) Der Redner übte ferner Kritik an der Tätigkeit des Senatspräſidenten beim Reichsgericht Niednor. Damit wurde die Debatte abgebrochen. Bei der Feſt⸗ ſetzung der morgigen Tagesordnung beantragten die So⸗ zialdemokraten, daß der ſozialdemokratiſche Initiattwan⸗ trag zur Arbeitszeitverlängerung beraten werden ſolle. Reichsarbeitsminiſter Dr. Brauns erklärte dagegen, daß die Regierungsvorlage über die Arbeitszeitnotverordnung morgen dem Reichsrat zugehen werde. Das Haus lehnte darauf mit 160 gegen 107 Stimmen den ſozialdemokrati⸗ ſchen Antrag ab und vertagte ſich hierauf auf morgen nachmittag 3 Uhr. Aus Nah und Fern. Das Frankfurter Bauunglück. Frankfurt a. M. 22. Febr. Zu dem Bauungluc in der Mainzer Landſtraße wird ergänzend mitgeteilt: Die Aufräumungsarbeiten wurden durch heftiges Schneetrei⸗ ben ſtark behindert. Einige Arbeiter waren ſo in Eiſen⸗ ieile eingeklemmt worden, daß ſie erſt herausgeſchweißt werden mußten. Die Trümmerſtätte ſelbſt macht einen furchtbaren Eindruck, da in dem Steingewirr überall Blut⸗ lachen ſichtbar ſind und bei den Aufräumungsarbeiten abgeſchlagene Glieder und Fleiſchſtücke zutage gefördert wurden. Da noch weitere Einſturzgefahr beſteht, muß bei der Bergung der noch unter den Trümmern liegenden Vermißten mit größter Vorſicht vorgegangen werden. Ein Mitglied der Bauleitung iſt vorläufig feſtgenommen wor- den, bis die katſächlichen Urſachen des Unglücks feſtgeſtellt worden ſind. E Werlin.(Schwerer Sturz bei einem Bob— rennen.) Bei einem Bobrennen der Werkakademie in Leoben fuhr einer der Schlitten auf einen Zaun, wobei der Lenker von einem Zaunpfahl buchſtäblich aufgeſpießt Muns. Der Mitfahrer erlitt eine ſchwere Bruſtquet⸗ ſchung. Leipzig.(Die Millionenerbſchaft Drax⸗ dorf Schwindel?) Die Nachricht über die Millionen⸗ erbſchaft des Dienſtmädchens Marie Draxdorf in Merane ſcheint ſich als ein Luftſchloß herauszuſtellen. Die Mutter r Drardorf behauptet, daß an der ganzen Erzählung ihrer Tochter kein wahres Wort ſei. Das Märchen von der Millionenerbſchaft ſpiele in ihrer Familie ſchon ſeit 90 Jahren eine Rolle. Irgend ein Schriftſtück über dieſe Erbſchaft hat die Frau, wie ſie verſichert, noch niemals geſehen. Mükhauſen(Elſoß).(Blutiges Drama.) Eine ſchwere Bluttat wurde nach Mitternacht im Tivoliviertel begangen. Der Architekt Heinemann wurde von ſeiner Freundin, einer Frau Werſinger, erſchoſſen. Die Mörde⸗ rin flüchtete und ſchoß ſich ſpäter auf der Straße eben⸗ falls eine Kugel in die Bruſt. Ihr Zuſtand iſt ernſt. g Engen.(Ein tödlicher Unfall.) Bei dem Ueber⸗ gang der Station Mühlhauſen bei Engen ereignete ſich ein tödlicher Unfall. Der 43 Jahre alte Fabrikarbeiter Bernhard Leiber aus Mühlhauſen, der mit dem 5,50 Jug nach Singen fahren wollte, öffnete die geſchloſs Schranke, wurde dabei von der Maſchine erfaßt und 1 Boden geſchleudert. An den dabei erlittenen Verletzun⸗ 4 dith Bürkners Liebe. a Roman von Fr. Lehne. 48. Fortſetzung.(Nachdruck verboten.) 1. Seit mehr als zwei Jahren hatte Edith Bürkner ihre Stellung bei Thomas u. Wagner inne, die ihr ein angenehmes Leben bot.. 4 Sie bekam ein gutes Gehalt, mit deſſen größtem Teil ſie den Bruder unterſtützte. Für ſich ſelbſt brauchte ſie ja wenig, und ſie war glücklich, Thankmar jetzt in dem Maße, wie ſie es tat, helfen zu können. Ihre Tätigkeit machte ihr Freude; ſie nahm ihre ganze Kraft in Anſpruch und ließ ſich keine Zeit zu gefährlichen Grübeleien. i Es war ihr nicht ſchwer gefallen, ſich einzuarbei⸗ ten. Ihre große Umſicht und Tüchtigkeit, ſowie ihr Fleiß hatten ſie ihrem Chef ſehr wert gemacht, der ſo⸗ gar eine beſondere Vorliebe für das ſchöne, ernſte Mäd⸗ 7 0 gefaßt hatte. Es war ihm nicht unbekannt geblieben, in welcher ſelbſtloſen Weiſe ſie für den Bruder ſorgte, und das erfüllte ihn mit Hochachtung vor dem jungen, tatkräfti⸗ gen Geſchöpf, deſſen ungewöhnliche Bildung und gute Erziehung er bald gemerkt hatte. Edith nahm die Stellung einer Privatſekretärin bei ihm ein; ihr Platz war in ſeinem Kontor, und ſo kam es, daß er auch ab und zu ein Wort mit ihr ſprach, das ſich nicht nur auf geſchäftliche Sachen be⸗ ſchränkte. ö Dadurch hatte er erfahren, daß Otto Hildebranbt ihr Oheim war, der das junge Mädchen bei einem Be⸗ ſuche bei Herrn Thomas erſtaunt angeſehen und dann verlegen begrüßt hatte. N Zichtlich hatte ihm die Nichte imponiert, die da mit ſo ruhiger Selbſtverſtändlichkeit ihren Platz einnahm 225 die Fragen des Herrn Thomas ſchnell und er beantwortete. 4, Ein Wettermädel— das wußte, was es wollte! 110 ſtard er nac emer Srunoe. zt Frau und zwei Kinder. Adelsheim.(Der Raucher im Bett.) In einem Mann mit der benachbarten Dorfe legte ſi Ver ungtuauche hinter⸗ 5 5 ein 9 brennenden Zigarette ins Bett. Das Bett fing Feuer und verbrannte zum Teil. Rauchvergiftung ins Krankenhaus verbracht werden. Waſfſerſtandsnachrichten. Mannheim, 22. Febr. 1), Schuſterinſel 60(plus 2), 359(minus 6), (plus 45). Neckar: feld 110(plus 5), Mannheim 272(plus 8). Aus der Pfalz. Neue Zwiſchenfälle in Germersheim. Germersheim, 22. Februar. Bei einer Faſtnachts veranſtaltung kam es in der einer bedauerlichen Störung, zeitig ein Ende machte. Ein ſeit längerer Zeit, natürlich die der Veranſtaltung vor ohne Gewerbeſteuer zu zah Der Raucher aber mußte wegen Rhein: Waldshut 182(plus Kehl 186(minus 3), Marau Mannheim 243(minus 12), Köln 194 Plochingen 45(minus 7), Jagſt⸗ * Wirtſchaft„Zum Lamm“ zu 4 algeriſcher Händler, der ſich 5 len, hier aufhält und Straßenhandel mit Teppichen usw, treibt, hatte ſich zu der Veranſtaltung eingefunden und wurde, da er läſtig wurde, kurzerhand vor die Tür geſetzt. Ein Soldat in Zivil, kam ihm zu Hilfe und holte eine dreiköpfige Patrouille die im Gange des Hauſes mit aufgepflanztem Bajonet die Leute am Nachhauſegehen hinderte und der gleichfalls dabet war U 1 0 1 das Haus umſtellt hielt. Bald darauf kam eine achtköpfige Gen. darmeriepatrouille, die an Ort und Stelle Vernehmungen vornahm, aus denen hervorging, der aufgewandten Nach einer anderen dem ein weiterer Zivilfranzoſe beteiligt ſein. Betont wird daß die Franzoſen nicht geſchlagen worden ſind. militäriſchen Macht nicht wert war Die gefährlichen Sperlingsflinten. Aus der Pfalz, 22. Febr. daß die ganze Sache 0 Meldung ſoll an dem Vorfall außer 1 Bekanntlich richten beſon⸗ ders in Hausgärten die Spatzen an den jungen Saat- anlagen und Früchten erheblichen Schaden an. dämmung dieſer Spatzenplage war bisher die Verwen⸗ dung von Zimmerflinten für den Abſchuß der Schäd, linge ſeitens der franzöſiſchen Beſatzung erlaubt. Nun, mehr wird jedoch in den weitaus meisten Fällen die Ge⸗ nehmigung verſagt und nur einzelne Winzer und Land— wirte dürſen einen Flobert führen. ſatzung verlangt nämlich unverſtändlicher Weiſe, daß zum Beſitz bzw. Führen eines Flobertſtutzens ein Waffenſchein mit franzöſiſchem Viſum erforderlich iſt. Es iſt höchſt be⸗ dauerlich, daß durch dieſe neue Erſchwerung der Waffen- beſtimmungen durch die Beſatzung die Bekämpfung den überhandnehmenden ſchädlichen Vögel radezu lahmge— legt wird. *. e, Ludwigshaſen.(Verhafteter Brand ſt öfter., Feſtgenommen wurde durch die hieſige Polizei ein lediger. 28 Jahre alter Arbeiter von Neunkirchen, der beim Betteln betrofſen wurde. Er wird auch von einer pfälziſchen Be⸗ hörde wegen Verdachts der Brandſtiftung geſucht. . Ludwigshafen.(Im Betrieb verun glückt.) In einem Betriebe der J. G. Farbeninduſtrie A.⸗G. wurde ein mit dem Ausſchleifen einer Tonröhre beſchäftigter 38 Jahre alter verheirateter Arbeiter von hier von dieſer Tonröhre, die durch den ſtark rotierenden Schmirgel⸗ ſtein mitgeriſſen wurde, mit großer Heftigkeit zu Boden geſchleudert. Er erlitt eine ſchwere Gehirnerſchütterung 9 len Bruch ach 5 Bede Er wurde in das Krankenhaus verbracht. Ob Lebensgefahr be iſt noch nicht feſtgeſtellt.. e min n Germersheim.(Fähre außer Betrieb.) Wegen Rheinregulierungsarbeiten wurde die ſtädtiſche Fähre auf die Dauer von etwa 4 Wochen außer Betrieb geſetzt. 997 Perſonenverkehr wird mittels Nachen aufrecht er⸗ halten. Rheingönheim.(Kurzes Ludwigshafener Weinwirtſchaft mann verhaftet, der kurze Zeit vorher bei einer penſio⸗ gierten Bahnwärterfamilie von hier in deren Abweſen⸗ heit 175 Mark geſtohlen hatte. Das Geld konnte zum größten Teil wieder herbeigeſchafft werden. Vergnügen.) In einer wurde ein hieſiger Fuhr⸗ Herr Thomas ſtand mit Otto Hildebrandt in Un⸗ terhandlung wegen eines Terrains. Letzterer beſaß noch verſchiedene Grundſtücke, die er gern veräußern wollte, weil verſchiedene Spekulationen ungünſtig für ihn ausgefallen waren und er dringend Geld benötigte. Edith hatte das alles erfahren, und ſie konnte ſich lebhaft die Erregung vorſtellen, die jetzt bei Hilde⸗ brandts herrſchen mußte— der Onkel in ſeinem chole⸗ riſchen Temperament, Martha in ihrem anſpruchsvollen Sinn, wie würden ſie toben! Nun, es ſchadete ihnen gar nichts, wenn ſie nun gezwungen waren, ſich ein wenig einzurichten! a* 4. Große Aufregung herrſchte heute im Geſchäft, da man den einzigen Sohn des Chefs erwartete. Herbert Thomas kam vom Auslande zurück. Er war drei Jahre in Hongkong geweſen und ſollte jetzt Mitinhaber der Firma werden, da der alte Thomas etwas leidend war und nicht mehr wie früher ſeine ganze Kraft dem Geſchäft widmen konnte. Als Herbert Thomas Edith Bürkner ſah, flog es wie ein Zug des Erſtaunens über ſein etwas hochmü⸗ tiges Geſicht. Seine Verbeugung fiel wohl etwas tie⸗ fer aus, als urſprünglich der Kontoriſtin gegenüber be⸗ abſichtigt, nachdem ſein Vater ihm das junge Mädchen mit einigen herzlichen Worten vorgeſtellt. Während er mit dem alten Herrn ſprach, flog ab und zu ein ſcharfer Blick 10 Edith hinüber, die den blonden Kopf auf ihre Arbeit geſenkt hielt und durch ſeine Gegenwart ganz unbeirrt war. Auf dem Nachhauſewege fragte er ſeinen Vater in etwas nachläſſigem Tone: „Dein Schreibmaſchinenfräulein da— oder was unterbrach ihn ſein Vater.„In ſie ſonſt iſt—“ „Nicht ſo, Herbert!“ dieſem Tone darfſt du von 1151 Bürkner nicht ſpre⸗ chen; ich 1 10 e ſehr hoch,“ und mit einigen Worten klärte er ihn über Edith auf. „So— ſo,“ meinte Herbert gleichgültig.“ Zur Ein⸗ Die franzöſiſche Be, 1.(Die geſundeſte Gemeinde der Pfalz.) Die geſündeſte Gemeinde der 8e die Gemeinde Imsweiler in der Nordpfalz. In der kaum 800 Einwohner zählenden Gemeinde gibt es 2/ Einwoh⸗ ner zwiſchen 70 und 94 Jahren, zweite Leute von 92 und 98 Jahren, fünf Leute von 8085, zehn Leute von 7679 und zehn Leute von 7276 Jahren. Die ſieben älteſten Einwohner ſtellen ein Geſamtalter von 597 Jahren dar. g (Ein Haßloch. Jugendverderber.) Ein 20 Jahre alter Handwerksburſche lockte hier zwei Schulknaben in den Bahnhofswarteſaal und verging ſich an ihnen. Die Gendarmerie verhaftete ihn. Pirmaſens.((Das Meſſer in der Trunken⸗ heit.) In der Nacht kamen zwei verheiratete Fabrik⸗ arbeiter miteinander in Streit, in deſſen Verlauf auch das Meſſer eine Rolle ſpielte. Einer der Arbeiter erhielt zwei Stiche in den Kopf. Die Verletzungen ſind jedoch nicht lebensgefährlich. Pirmaſens.(Ein Faſſadenkletterer.) Die in den letzten Wochen vorgekommenen Ein bruchsdiebſtähle haben zum Teil Aufklärung gefunden. Der Polizei ge⸗ lang es, als einen der Faſſadenkletterer den Gelegen⸗ heitsarbeiter Hch. Käfer feſtzunehmen. Bekanntlich wur⸗ den dieſe Diebſtähle meiſtens durch Einſteigen durch die Oberfenſter verübt. Das Diebesgut wurden meiſtens aus⸗ wärts umgeſetzt. Seelen.(Pferdediebſtahl.) Während der Nacht wurde dem Landwirt Peter Dämmerle ein wert⸗ volles Pferd aus dem Stalle geſtohlen. Der erdacht richtete ſich gegen den Knecht, der ſeit derſelbe. Nacht verſchwunden war. Das Pferd konnte inzwiſchen in Rok⸗ kenhauſen wieder ermittelt werden, doch fehlt von dem Dieb noch jede Spur. Kirchheimbolanden.(Seinen Verletzungen er⸗ egen.) Der beim Baumputzen verunglückte ſtädtiſche ie Fritz Uhner iſt ſeinen ſchweren Verletzungen erlegen. Oftersheim.(Ueberfall aus lugendlichem Uebermut.) Nach Schluß eines Faſtnachtsvergnügens überfielen drei junge Oftersheimer Burſchen aus purem Uebermut ein Ehepaar, das gerade des Weges kam und chlugen auf den Mann und die Frau ſo lange ein, bis ie hlutüberſtrömt zuſammenbrachen. Beim Erſcheinen der Polizei nahmen die Burſchen reißaus, wurden jedoch im Laufe des Tages ermittelt. Kuſel.(egen Barackenwohnungen.) Der Kaſſerslautern. ter, es ſteht ihm gut! Stadtrat hat einen Antrag angenommen, Familien, die wegen wirtſchaſtlicher Not ihre Miete nicht bezahlen kön⸗ ten, nicht in Barackenwohnungen zu legen. Aus Heſſen. Schweres Exploſionsunglück in einem Schweſternhaus. Gießen, 22. Februar. Im evangeliſchen Schweſtern⸗ haus in Gießen ereignete ſich ein ſchweres Exploſions⸗ unglück. Mehrere Schweſtern waren in der Küche mit dem Umfüllen von Aetherflaſchen beſchäftigt. Aus bisher noch nicht bekannter Urſache explodierte plötzlich eine Flaſche. Die Schweſter, die die Flaſche in Händen hielt, ſtand im Nu in Flammen und verbrannte. Man fand ſpäter von ihr nur noch verkohlte Leichenteile; zwer weitere Schweſtern waren ebenfalls ſofort in Flammen gehüllt. Eine lief brennend auf die Straße. Paſſanten erſtickten die Flammen. Die andere, die ebenfalls lichter⸗ loh brannte, wurde von dem Perſonal des Schweſtern⸗ hauſes gerettet. Fünf Schweſtern erlitten gleichfalls Brandwunden. Infolge der Exploſion ſind ſämtliche Schei⸗ ben und Fenſter aus dem Gebäude geflogen und die Möber zum Teil ſchwer beſchädigt. * Mainz.(Zur Biebricher Maſſen ve, tung.) Zur Biebricher Maſſenvergiftung auf einem Mo⸗ torboot erfahren wir noch folgende Einzelheiten: Der Motorbootbeſitzer Enders aus Mainz unternahm mit ſei⸗ nem Motorboot eine Vergnügungsfahrt von Biebrich nach Erbach im Rheingau. Das Boot wurde von dem Schiffer Makowſky aus Mainz geführt. Auf der Rückfahrt von Erbach nach Biebrich, an der 17 Perſonen teilnahmen, merkte einer der Inſaſſen, daß ein ſüßlicher Gasgeruch aus der Kajüte drang, durch den alle übrigen Perſonen raſch betäubt wurden, und ſchlug raſch ein Fenſter ein. Jedoch war es bereits zu ſpät. Bet der Ankunft in Biebrich mußte feſtgeſtellt merden. daß bereits fünf Per⸗ . Er war der Typus eines modernen Kaufmanns Kurz, klar, beſtimmt in ſeinen Anordnungen, brachte er bald einen ſtrafferen Zug ins Geſchäft. Er war ſehr gerecht und meinte es gut mit ſeinen Angeſteſt⸗ ten; das fühlte man bald und war mit ſeinem ſtren⸗ geren Regiment ausgeſöhnt, wenn auch ſeine etwas herriſche Art anfangs Beſorgnis eingeflößt hatte. Sein Kontor befand ſich neben dem des Vaters: die Verbindungstür ſtand meiſtens offen, und von ſei⸗ 920 Platz aus konnte er gerade in Ediths Geſich! je. en. Oefter als einmal ertappte er ſich dabei, wie er ſie beobachtete. Er ärgerte ſich dann jedesmal über ſich ſelbſt und war doppelt kurz zu ihr, wenn er ihr Anweiſungen zu geben hatte. So vergingen die Tage, einer wie der andere. a Heute, kurz bevor Edith ins Geſchäft ging, hatte ſie von Thankmar einen langen, dankbaren, hoffnungs⸗ vollen Brief bekommen. 5 Er ſchrieb, daß ſein Studium ihm viel Freude mache und er mit ganzer Seele dabei ſei, erzählte aus⸗ führlich davon und fügte zum Schluß hinzu, daß er Lucian Waldow geſehen und geſprochen habe. ö .„Weißt Du, Dita, es iſt rührend, wie er noch an Dir hängt und in Liebe Deiner gedenkt! Trotz der vielen Verlockungen, die ihm, dem Künſtler und Mann, geboten ſind! Du hätteſt ihn hören ſollen, wie er von Dir ſprach! Er ſagte, die Erinnerung an Dich bewahre ihn davor, leichtſinnig und gewiſſenlos zu werden; Vu ſeieſt der Stern, zu dem er aufblicke; er wolle nichts tun, deſſen er, wenn es auch nur in Gedanken ſei, ſich vor Dir ſchämen müſſe! Etwas überſchwänglich zwar ausgedrückt, aber doch gut gemeint. Uebrigens finde ich ihn ernſter gerporden, gereif⸗ (Jortſetzung folgt.) aus 1 onen durch Einatmen der Gaſe erſticr waren. Bei dent übrigen Beteiligten waren die Wiederbelebung sverſuche von Crfolg begleitet. Bei den Toten handelt es ſich um einen 23lährigen jungen Mann namens Bock aus Mainz, einem 69 Jahre alten Schneidermeiſter aus Biebrich und drei Kindern aus Mainz, darunter zwei Kinder des Boots⸗ beſitzers. Der Unfall iſt allem Anſchein nach darauf zu⸗ rüczuführen, daß das Boot unterwegs auf eine ſeichte Stelle auffuhr, wodurch das Auspuffrohr beſchädigt wor⸗ den war. Da das Boot bald wieder flott wurde, blieb 1 der Schaden am Auspuffrohr unbemerkt, wodurch die Gaſe in die Kajüte ſtrömten. Bingen.(Die Ober Saulheimer Mordtat.) Der Mörder des 24fährigen Phil. Diehl in Ober⸗Saul⸗ heim iſt nicht der bisher als ſolcher bezeichnete Emil Koch, ſondern Karl Loos. Dieſer hat nach anfänglichem Leug⸗ nen eingeſtanden, den tödlichen Stich geführt zu haben. Zu ſſeiner Ueberführung trug mit bei, daß Karl Loos nicht wußte, wo ſein Meſſer war. Als man ihm das mit Blut bedeckte Meſſer, das im Hof der Familie Diehl gefunden wurde, zeigte, brach der Mörder zuſammen und geſtand die Täterſchaft zu. 5 Bingen.(Schüler als Eiſenbahnattentä⸗⸗ ter.) Auf den von Bingerbrück nach Alzey fahrenden Zug hat ein Schüler hier vom Fruchtmarkt aus mit Drahtkram⸗ pen geſchleudert. Eine ſolche flog in den offenen Pack⸗ wagen, doch wurde glücklicherweiſe niemand verletzt. Der telephoniſch benachrichtigten Polizei gelang es, den Schüler feſtzuſtellen. Für die Freveltat muß nun der Vater oder der geſetzliche Vertreter zur Verantwortung gezogen wer— den. Neu⸗Iſenburg.(Das geheimnisvolle Auto.) Eine hieſige Frau gibt an, ſie ſei in ein Auto gezogen wor⸗ den, dort habe man ihr die Handtaſche unterſucht und als man nichts gefunden habe, ſei ſie vor der Turnhalle wieder abgeſetzt worden. Das Auto, von dem ſie die Erkennungszeichen nicht gemerkt habe, ſei in der Richtung nach dem Main⸗Neckar⸗Bahnhof weitergefahren. Die Po⸗ lizei fahndet nach dem myſteriöſen Auto. Kirchhain.( Raubüberfall.) Ein jugendlicher Strolch verſuchte auf der Straße von Schweinsberg nach Kirchhain eine Bauersfrau zu berauben. Als ſich die die Ueberfallene zur Wehr ſetzte und um Hilfe rief, ergriff der Räuber die Flucht und verſchwand in Richtung Amö— neburg. Er konnte bisher noch nicht ermittelt werden. Wehrheim.(Autounfall.) Bei einer Spazier⸗ Jahrt. an der ſich Lehrer Hartmann und Frau aus Hed⸗ dernheim und ein Schüler beteiligten, rannte der Land— wirt Zwerrmann von der Lochmühle mit ſeinem Auto hegen eine Telegraphenſtange. Der Wagen ſchlug um und begrub diee Inſaſſen unter ſich. Während Zwermann und Hartmann mit leichten Hautabſchürfungen davonkamen, vurde Frau Hartmann lebensgefährlich und der Schüler ſchwer verlehe. Winden.(Nach 9 Jahren aus ruſſiſcher Ge⸗ fangenſchaft zurück.) Plötzlich und unverhofft, nach⸗ dem man über neun Jahre nichts mehr von ihm gehört hatte, kam der von hier ſtammende Albert Walbruch aus Gefangenſchaft zu ſeinen hier wohnenden Eltern zurück. Er war im Jahre 1915 ins Feld gezogen und bald darauf geriet er in ruſſiſche Gefangenſchaft. Da ſeit 1918 keinerlei Lebenszeichen von ihm eingetroffen waren, hielt man ihn allgemein für tot. Er war verheiratet und hatte zwei Kin— der. Seine Frau hat ſich inzwiſchen verheiratet. Hachenburg.(Tödlich verunglückt.) Durch her⸗ abfallende Geſteinsmaſſen wurden auf der Grube Eiſen⸗ kaute die beiden Bergleute Theobald Jung aus Stein— Reukirch und Fr. Wilh. Neeb aus Marienberg ver⸗ ſchättet. Während Neeb am Kopfe und an den Hüften ſchwer verletzt wurde, konnte Jung nur noch als Leiche ge— borgen werden. Gelſenkirchen.(Verhaftete Falſchmü ner.) Nach langwierigen Ermittelungen iſt von der Kriminal⸗ polizei eine Falſchmünzerwerkſtätte in Wanne ausgehoben worden, deren geiſtiger Urheber und Leiter ein bereits wegen Münzverbrechens vorbeſtrafter Bauingenieur aus HGeſlſenkirchen iſt. In der Wohnung ſeines Mitarbeiters, eines Bergmannes, wurde ein großer Teil von Gegenſtän⸗ den zur Herſtellung von falſchem Papiergeld gefunden. Beide wurden verhaftet. Hamborn.(Vom eigenen Knecht e rmordet.) Hier wurde die 39 Jahre alte Ehefrau Käthe Wintges un Schweinneſtall ermordet aufgefunden. Als Täter wurde der Knecht Auguſt Kalweram verhaftet. Er hat ein Ge⸗ ttändnis abgelegt und zugegeben, daß er die Wintges er⸗ aioordet hatte, um ſich in den Beſitz eines Geldbetrages zu ben, den er bei ihr wußte. 505 Dortmund.(Furchtbare Bluttat.) Der Arbei⸗ ter Lohſtätter erſtach auf der Flurſtraße ſeine Frau und ſeine Schwiegermutter, verletzte ſeinen Schwager lebens— ich und beging dann Selbſtmord. Kleine Chronik. Nu ſiſche Prinzen als Falſchmünzer? In Paris burden mehrere Perſonen unter dem Verdacht, ruſſiſches Jalſchgeld hergeſtellt zu haben, verhaftet. Unter den Feſtgenommenen befinden ſich auch zwei angebliche frü— here ruſſiſche Prinzen. Ein Haus in die Luft geflogen. In London flog noch unaufgeklärten Gründen das Haus Nr. 1 Beaconsfieldroad in die Luft und begrub die Bewohne! unter den Trümmern. Nur ein Ehepaar wurde lebens gefährlich verletzt. Todesſturz vom Eiffelturm. In Paris bemerkter morgens um 3 Uhr Polizeibeamte einen Mann, der am äußeren Gitterwerk des Eiffelturmes hinaufkletterte. Ohne auf die Zurufe der Beamten zu achten, ſtieg er bis zun weiten Plattform hinauf. Dort zünndete er ſich ein! Zigarette an und verſank in langes Nachdenken. Um Hall Uhr ſprang er in die Tiefe und war ſofort tot. Wie berlautet, hat eine Streitigkeit mit ſeiner Frau dey Unglücklichen zu dieſem ſeltſamen Selbſtmord getrieben . 25 Perſonen im Sturm umgekommen. Durch der Sturm an der atlantiſchen Küſte ſind nach den bisherigen Ermittlungen 25 Perſonen getötet und 150 verletzt wor, den. Der Schaden wird auf 10 Millionen Dollar ge. chätzt. Durch den Sturm wurden vor allem die Staaken alne und Delaware heimgeſucht. Zahlreiche Schiffe wurden von den Ankerplätzen losgeriſſen und aufs Mee abgetrieben. Mannheim. Eine verpachtige Geſellſchaft.) Die drei jugendlichen Autodiebe, zwei Herren und eine Dame, die vor einigen Tagen hier verhaftet wurden, kamen, wie jetzt bekannt wird, aus der Pfalz. Sie ha⸗ ben in Gommersheim eine dortige Wirtin um 50 Marf angepumpt, wofür ſie ihr das angeblich ſchadhafte Auto überließen. Vor ihrem Weggehen verlangten ſie noch Zi⸗ garetten, die ſie unter ſich verteilten. Die Wirtin be⸗ nachrichtigte die Gendarmerie, worauf am nächſten Mor⸗ gen die Geſellſchaft in Mannheim verhaftet werden konnte, Das Auto ſtammte aus Frankfurt a. M. Mannheim.(Selbſttötungsverſuch in Arreſtzelle.) Ei Hausfried. bruch und Sachbeſchädigung in den Notarreſt in Feuden⸗ heim eingelieferter 34 Jahre alter Mann verſuchte ſich der Ein wegen Ruheſtörung, Hausfriedens⸗ durch Erhängen das Leben zu nehmen. Noch rechtzeitig konnte er daran gehindert und auf Weiſung des herbei— gerufenen Arztes in das Krankenhaus verbracht werden. Mannheim.(Was alles geſtohlen wird.) Der Taglöhner Konrad Schmitt von Kaiſerslautern ſuchte ſich als Objekt ſeiner Diebereien das St. Franziskus⸗Kinder⸗ heim in Waldhof aus und beging ſogar den Diebſtahl von Puppen und Kinderſpielzeug im Werte von einigen Mark der Hel nur einen geringen Bruchteil und verkauft die Ware ſchnell wieder mit großem Gewinn. In dieſem Punkte hört die unter erſchwerten Umſtänden. Bei der gegen ihn erkann⸗ ten Strafe von ſechs Monaten Gefängnis wurden ſeine Vorſtrafen in Rechnung gezogen.! Pforzheim.(Eine Schlacht auf der Polizei wache.) Die 36 Jahre alten Zwillingsbrüder Franz und Theodor Schleich, beide in Pforzheim wohnhaſt, hatten, wie ſeinerzeit berichtet wurde, Ende Januar in ſtark an⸗ geheiterter Stimmung noch einen Maskenball beſuchen wollen. Der Eintritt wurde ihnen aber verſagt. Nan kam es zu Tätlichkeiten auf der Polizeiwache, wohm die beiden verbracht wurden. Es entwickelte ſich eine regelrechte Schlacht mit Stühlen, Stuhlbeinen, Beſenſtielen und ſon ſtigen erreichbaren Gegenſtänden. Die Angreifer flüch⸗ teten durch das Fenſter auf die Straße, wo ſich der Kampf fortſetzte. Auf beiden Seiten gab es erhebliche Ver⸗ letzungen. Die beiden Helden, vielfach vorbeſtraft, erhiel⸗ ten 6 bezw. 2 Monate Gefängnis. Die Unterſuchungs haft wurde angerechnet. Kehl.(Blinder Paſſagier.) Bei der 135 kontrolle des D⸗Zuges Paris— Prag, der nachts 1.30 Uhr hier einläuft, wurde auf dem Achſengeſtänge unter dem Schlafwagen ein blinder Paſſagier entdeckt. Zunächſt vermutete man, daß ein Unglücksfall vorliege, da die Per— ſon völlig leblos ſchien und auf nichts reagierte. Erſt als man Anſtalten machte, den anſcheinend Toten zu bergen, rührte ſich dieſer. Er mußte mit Hilfeleiſtung des Zug⸗ perſonals aus ſeinem ebenſo ſeltſamen, wie lebensgefähr— lichen Schlupfwinkel befreit werden. Infolge ſeines unbe⸗ quemen Platzes verſagten ihm die Glieder den Dienſt, doch erholte er ſich raſch und konnte dann Auskunft ge— ben. Es iſt ein Tſcheche, der auf dieſe ungewöhnliche Art die Heimreiſe nach Prag ohne Geld und Papiere bewerk ſtelligen wollte. Er wurde einweilen feſtgenommen und ins Amtsgefängnis Kehl eingeliefert. Lörrach.(Kinderſtreich.) Der Lokomotivführer eines Zuges der Strecke Leopoldshöhe— Lörrach bemerkte auf der Strecke zwiſchen Weil und Stetten plötzlich, daß zuf dem Geleiſe große Steine lagen, die unter Umſtän⸗ den ein Unglück hätten herbeiführen können. Glücklicher⸗ weiſe wurde die Stelle von dem Zuge ohne beſondere Nachteile überfahren. Die Unterſuchung ergab, daß größere Schulknaben unter Zuhilfenahme einiger kleinerer Kinder die Steine auf die Schienen gelegt hatten, um einmal die Wirkung zu beobachten. Kinder und Eltern erhielten von der Kriminalpolizei eine ſtrenge Verwarnung. Sexau.(Folgenſchwerer Scherz.) Ein. von einer Hochzeitsfeier nach Hauſe gehender junger Burſche blitzte mit ſeiner Taſchenlampe einen daherkommenden Radfahrer an. Dieſer verbat ſich den Scherz und ging auf den jungen Burſchen los. Letzterer griff darauf zum Meſſer und brachte dem Nadfahrer mehrere Meſſerſtiche in den Unterleib bei, die deſſen Tod herbeiführten. Der Täter wurde feſtgenommen. Grenzach.(Opfer des Berufs.) Aus bisher noch unbekannter Urſache explodierte in einer hieſigen Fabrik der Inhalt eines Keſſels. Ein an dieſem beſchäftigter Arbeiter wurde dabei ſo ſchwer verbrannt, daß er in der folgenden Nacht ſtarb. Jechtingen a. K.(Eiſenbahnunfa ll.) Auf der hieſigen Station ereignete ſich ein Eiſenbahnunfall. Ein auf dem Nebengeleiſe ſtehender Güterwagen ſtand zu ſtſahe an der Weiche, ſodaß der um 7.27 Uhr von Rie gel kommende Perſonenzug mit ihm zuſammenſtieß. wo durch zwei Räder des Güterwagens entgleiſten. Perſonen kamen nicht zu Schaden. 5 5 a 72 Der Mann, der die Beute kauft. Von Hehlern und ihren Praktiken. Von Herbert Steinmann. (Nachdruck verboten.) „Der Hehler iſt ſchlimmer als der Stehler.“ Dieſes Alte Volksſprichwort hat in der kriminaliſtiſchen Praxis der Gegenwart immer noch hohe Bedeutung. Hehlerei iſt ein Verbrechen, das häufig ſchwerer beſtraft wird als Dieb⸗ ſtahl. In der Tat iſt auch nicht zu verkennen, daß viele Geſchäfte des gewerbsmäßigen Verbrechertums nur durch die Anregung und die Finanzkraft des Hehlertums ent⸗ ſtehen. Der gewerbsmäßige Hehler iſt ein beſonderer Typ des gewerbsmäßigen Verbrechertums. Schon die Worte, die im Verbrecherjargon den Hehler bezeichnen, ſind charakteriſtiſch für die Stellung, die er im Verbrechertum einnimmt. Man nennt ihn„Schärfer“ oder ö„Macher“. Beſonders die letzte Bezeichnung kennzeichnet ihn. Er iſt derjenige, der die Geſchäfte„macht“ und viel⸗ fach finanziert. Da kommen beiſpielsweiſe irgendwelche in dieſen Kreiſen nicht unbekannte Einbruchsſpezialiſten als regelrecht Entlaſſene oder auch als Flüchtlinge aus dem Gefängnis. Manche von ihnen— beſonders diejenigen, die eine längere Strafe eben abgeſeſſen haben— beſitzen wohl den Wunſch, nun endlich ein Leben ſern von ihrem frühe⸗ ren verbrecheriſchen Treiben in Ruhe und Arbeitſamkeit zu führen. Aber meiſt ſind die finanziellen Verhältniſſe dieſer Entlaſſenen nicht die beſten, an Gefängnisfürſorgen und dergleichen Einrichtungen möchten ſie ſich aus Mißtrauen und Vorurteil törichterweiſe häufig nicht wenden. So kehren ſie erſt einmal in die Kaſchemmen und i die Kreiſe Verbrechertums zurück, um wenigſtens irgend einen Zuſammenhalt zu haben. Hier treffen ſie dann bald wieder auf ihnen bekannte Hehler. Dieſe Herren zeigen ſich immer a. Rh.: Dou vrfteut, soi eilen tuchligen Neri Wieberzuſehen. Die Freiheit muß begoſſen werden. Freigebig gibt der Macher“ Eſſen und Trinken aus. Und dann kommt die Frage nach der Zukunft. Mit ſchlauer Gewißheit weiß der Schärfer, dem Entlaſſenen den mühſamen Weg zu einem ehrlichen Leben zu verekeln. Er dagegen, der Hehler, wiſſe eine große Sache, eine gute Sache, ein Ding, das gleich vier Geld bringt und wenig Riſiko hat. Noch ein paar Schnäpfe und noch ein paar Schnäpſe... Der Entlaſſene iſt ſchon wieder ganz willig, den Weg des Verbrechens zu beſchrei⸗ ten. Sein Berufsehrgeiz iſt ſozuſagen geweckt worden. Aber er hat keine Werkzeuge. Das macht nichts, meint dann der Hehler. Das Geld dafür würde er vorſtrecken. Nur müſſe ſelbſtverſtändlich ein großer Teil der Beute an ihn kommen, und ſchon iſt das Geſchäft gemacht. Ein neues Verbrechen iſt im Werden. 5 Der Hehler iſt der Paraſit des Verbrechertums. Alle Arbeit, alle Mühe, alle Gefahr trägt zum allergrößten Teil der aktio arbeitende Verbrecher. Der Hehler ſtreicht faſt mühelos den Gewinn ein. Man lieſt immer, welch große Veute Einbrecher häuſg gerade in Sachwerten machen. Da werden ein Haufen wertvolle Teppiche, Silberſachen, neue Anzüge geſtohlen. Die Zeitungsberichte melden eine Summe, die in die Tauſende geht. Der Hehler aber zahlt Freundſchaft zwiſchen dem aktiven Verbrecher und dem HSehler meiſtenteils auf. Dieſe Schundpreiſe, die Gaune⸗ ret unter Gaunern führen allerdings auch dazu, daß der gefaßte Verbrecher dann auch meiſtenteils keine Rückſicht auf ſeine Hehler nimmt und ſie einfach mit angibt, ſchon aus dem Gedanken heraus, daß er durch die Herbeiſchaf⸗ fung des geſtohlenen Gutes mildernde Umſtände für ſich herausſchlagen kann. Leute wie der Gentleman⸗Einbre⸗ cher Wald, der ſeine Hehler um keinen Preis nennen wollte, ſind ſelten. 5 Bas Hehlertum iſt ſtraff organiſiert. Beſonders das Verſchieben der Beute geht blitzſchnell vor ſich. Wenn die Kriminalpolizei nicht ganz ſchnell zugreift, iſt ſie meiſten⸗ teils ſchon in der vierten oder fünften Hand. Der beſon⸗ deren Findigkeit unſerer Kriminaliſten iſt es zu verdan⸗ ken, wenn trotzdem in verhältnismäßig vielen Fällen das Grenz⸗ Geſtohlene wieder herbeigeſchafft wird. Hier ſplicht aller⸗ dings noch der Umſtand mit, daß die Anzeige über Dieb⸗ ſtahlsfälle häufig viel zu ſpät erſtattet werden. Am großartigſten iſt wohl die Organiſation der Juwelenhehler, die geradezu international iſt. 5 3 Die Bekämpfung des Hehlertums iſt eine der wichtig. ſten Aufgaben der modernen Juſtiz und Polizei. Hier heißt es die Axt an die Wurzeln des Verbrechertums legen. Hier bekämpft man einen der ſchlimmſten Verbre⸗ cheranreize. Denn es bedarf keiner Frage, daß, wen die nach Waren und dergleichen greifenden Verhrechen nicht den willigen Abnehmer wüßten, ſie viele ihrer Beute, züge unterlaſſen würden, da reelle Geſchäftsleute ſich frer lich weigern. Waren dunkler Herkunft aufzukaufen und daneben die Verbrecher aus leicht erſichtlichen Gründer nicht ſelbſt als Verkäufer auftreten können. Lokales und Allgemeines. — Preußiſch⸗Süddeutſche Klaſſenlotterie.(Ziehung vom 21. Februar.) 3000 Mark Nr. 8196, 36 325, 235 458, 244052.— 10 000 Mark Nr. 102 501, 246 314, 5000 Mark Nr. 195 063, 3000 Mark Nr. 108 499, 169 298, 188 762, 236 785, 310 580.(Ohne Gewähr.) Wetterbericht vom 23. Februar. Unſer Land bleibt noch in der Grenzzone zwiſchen el Kaltluftmaſſen des öſtlichen Hoches und der aus— gleitenden Warmluft der atlantiſchen Zyklonen. Vorausſichtliche Witterung bis Don⸗ ners tag: Stellenweiſe leichte Nachtfröſte, ſonſt keine weſentliche Aenderung. Radioſchau. Sendeſtelle Frankfurt a. M.(Welle 423,6). Donnerstag, den 24. Februar: 1,30 Uhr: Ueber⸗ gung von Kaſſel: Mittagskonzert der Kaſſeler Haus⸗ tapelle; 3,30 Uhr: Die Stunde der Jugend: Von frem— den Ländern und Völkern.(Für Kinder vom 12. Jahre 4,30 Uhr: Konzert des Hausotcheſters: Neue Operettenmuſik; 5,45 Uhr: Die Leſeſtunde; 6,15 Uhr: Uebertragung von Kaſſel: Arbeitsloſigkeit und Volks⸗ geſundheit: 6,45 Uhr: Vortragszyklus des Biſchöflichen Kommiſſariats Frankfurt a. M.: Feſſeln der Pflicht und Religion der Liebe; 7,15 Uhr: Italieniſcher Sprachunter⸗ richt; 7,45 Uhr: Stunde der Frankfurter Zeitung; 8,15 Uhr: Ruſſiſche Lieder; 9,15 Uhr: Uebertragung von Kaſſel: Heiterer Abend. Anſchließend bis 12,30 Ihr: 1 5 ab); Tanzmuſik. Sendeſtelle Stutigart(Welle 379,7). Donnerstag, den 24. Februar: Hauswirtſchaftliche deen uenſtunde: Ueber neuzeitliche Haushaltführung: 4,15 Uhr: Nachmittagskonzert des Hausorcheſters: 6,15 Uhr: Univerſitäts⸗Profeſſor Dr. Johannes Verweyen, Bonn Güte; 6,45 Uhr: Aerztevortrag: Der Kampf gegen die Infektionskrankheiten; 7,15 Uhr: Schachfunk; 7,45 Uhr: Rolf Formis, Suttgart: Empfangsſchaltun— gen; 8 Uhr: Uebertragung aus Leipzig: Leonore von L. ban Beetboven. Weinheimer Schweinemarkt vom 19. Februar. Dem Jungſchweinemarkt waren zugeführt: 407 Stück, ver⸗ lauft wurden 33 Stück Jungotch Bezahlt wurden für Milchſchweine 15—27 Mark, für Läufer 30—42 Mark das Stück. Achtung! Haelspresde! Solange Vorrat reicht 28, 60, 75, 96, 1.9 Jakob Beyer.