und eräte ſurle olatz. —— 7a fahrbe⸗ 5 Mark gh. l. fadcdaldunene 8 . 8 41 8 8 2 8 — 5 5 5 - en 8 n- en r- S er 8 835 u- 8 E n — 5 2 5 At 8 mümumuf 5 (Sternheim zeitung— Blernheimer Nachrichten) rſcheint täglich mit Ausnahme der Bonn⸗ und Feiertage.— Bezugspreis monatl. 1.5% Mf. frei ins Haus gebracht.— Gratisbeilagen: wöchentl. das achtſeitige illustrierte. 7 72 bei Sonntagsblatt„Sterne und Blumen“, halbjährlich einen aukfurt a. N.— Schriftleitung, Druck u. Viernheit Fahrplan ſowie einen Wand⸗ kalender.— Annahme von Abonnements täglich in der Geſchäftsſtelle u. beim Zeitungs träger Erſtes, illeſtes u. erfolgreichtes Lokal⸗Anzeigeblatt in Viernheim ſprecher 111.— Telegramme: Anzeiger, Blernheim— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Amt Gerlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle Rathausſtr. Viernheimer Tageblatt Dienstag, den 1. März 192 ſerflinzeiger 2 Anzeilgenpreife: leberholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſtelle und von sämtlichen Annoncen⸗Expeditionen Deutſchlands une dez Auslaubs. Amfsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiants Platzvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückfichtigt.— Für die e un beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen, kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werben. 51 (Bieznhetmer Bürger⸗Ztg,— Blernh. Volksblatt) Die einſpaltige Petltzetle koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg. stizen vor⸗ 44. Jahrgang 2 Neues in Kurze. 6: Nach der Auflöſung der J. M. K. K. hatten deren litglieder die Erlaubnis, noch einige Zeit in Berlin z. bleiben. Dieſe Friſt iſt jetzt abgelaufen. „4: Der günſtige Verlauf der Krankheit des Reichs präſidenten Loebe hält au. Der Patient iſt ohne Fieber ſein Puls iſt gut. Die Stimm ung des Kranken iſt eben, falls gut. „ ze: Meldungen aus dem Haag berichten von einet ſchweren Influenzaerkrankung der Gattin des ehemaligen Kaiſers, der Prinzeſſin Hermine. 2: Die Reparationskommiſſion hielt eine Sitzung ab in der ſie den deutſchen Zahlungsplan für die nächſten drei Monate prüfte und genehmigte. . as:, Die Konferenz der Kleinen Entente trilt erſt im April in Preßburg zuſammen, da ſich Außenminiſter Beneſch an den Märzberatungen des Völlerbundsrates beteiligen muß und der jugoſlawiſche Außenminiſter im März wegen parlamentariſcher Arbeiten nicht von Belgrad iblommen kann. z: Der M.“ tärausſchuß des polniſchen Seim hat den Vorſchlag des ſozialdemokratiſchen Abgeordneten Lieb⸗ nann, die Militärdienſtpflicht zu verkürzen, mit großer Mehrheit abgelehnt. : Nach el. er Agentur⸗Meldung aus Madrid wurde die Einberufung der Nationalverſammlung infolge ver⸗ chiedener noch ungelöſter Fragen norläufig vertaat. 22 7 2 2 2 Ausweiſung aus Oberſchleſien. Kein Einlenken der polniſchen Politik. E Kattowitz, 28. Februar. Wie aus Laurahütte gemeldet wird, iſt dort dem deutſchen Induſtriebeamten Skwara von der Laura— hitte, der Reichsdeutſcher iſt, die Aufenthaltsver— längerung verweigert worden, ſodaß er das pol— niſche Gebiet verlaſſen muß. Skwara iſt im Abſtimmungs— behielt geboren. Sein Fall muß daher von dem gemiſch— sen Schiedsgericht nachgeprüft werden. In Kattowitz iſt der polniſche Außenminiſter Za— leſki in Begleitung des Handelsminiſters eingetroffen. Zaleſti will ſich vor ſeiner Abreiſe nach Genf in Ober— Ich rn noch einmal über die Frage des deutſchen Menderheitenſchulweſens unterrichten. Eine Ver— tretung des Deutſchen Volksbundes wurde von ihm empfangen, die dem Miniſter gegenüber den bekannten deutſchen Standpunkt verteidigt. Der als Deutſchenfreſſer bekannte Wojwode von Schleſien. Grazynſki, deſſen Abberufung dementiert wurde, iſt als Sachverſtändiger für die Genfer Ver— handlungen übe sdie oberſchleſiſche Sh aus orſehen worden. Die Legionswerbung im Rheinland Die Auswirkungen des Pfälzer Zuwiſchenfalls. Landau(Pfalz), 28. Februae. Nachdem die Vorunterſuchung durch den franzöſiſchen Unterſuchungsrichter im Falle der Verhaftung der pfäl, ziſchen Gendarmen und die Vernehmung der Zeugen ge— fliſſentlich jedes Eingehen auf die Angelegenheit des Le, gionstransport vermeidet und die Abſicht in der Vordergrund tritt, den Nachweis zu führen, daß der Be ſatzungsangehörige Lucien Tonds trotz ſeines Aus weiſes von deutſchen Gendarmeriebeamten feſtgehalten bzw verhaftet worden ſei, gibt ſich die Regie der franzö⸗ ſiſchen Anklagebehörde auch in dieſem Falle wie⸗ der deutlich zu erkennen. Es iſt in dieſem Fall des⸗ halb auch bezeichnend genug, daß das franzöſiſche Nach, richtenbüro mit geſchäftiger Schnelligkei: bereit war, nach bekannter Manie, die übrigens auch im Rouzierprozeß klar an den Tag getreten war, der Kernpunkt der Frage zu verdrehen und die dept ſchen Beamten, welche nur ihrer Pflicht folgten, nia, wegen des Anhaltens des Fremdenlegionärtransportes, londern wegen der angeblichen Verhaftung des Be⸗ ſatzungsangehörigen anzuklagen. Von deutſcher Seite wurde nun, wie bekannt, feſtgeſtellt, daß Tonds anfäng⸗ lich ſich weigerte, ſeine Legitimation vorzuzeigen und ſpäterhin ſeine Zugehörigkeit zu dem Legionstransport abzuleugnen ſuchte, obwohl er nicht nur als Trans⸗ portführer, ſondern auch als Werber für die Fremdenlegion in der ganzen Pfalz bekannt iſt. Damit ſteht nun grundſätzlich feſt, daß ein be⸗ glaubigtes Mitglied der Beſatzung für die Fremdenlegion Zutreiberdienſte geleiſtet hat und noch leiſtet und daß dieſes Beſatzungsmitglied nur auf Grund ſeines Ausweiſes als Angehöriger der Be⸗ ſatzungstruppen den Folgen entgehen konnte, welche das deutſche Geſetz für derartige Verbrechen vor ieh lt. Um dieſen Kern der Frage ſüucht ſich nun die ranzöſiſche Anklage gegenüber den deutſchen Gendarmen erumendruckon Na 9 9 — e e ec, bag es ben deutſchen Bemühungen gelingen wird, nicht nur die Freilafſfſung der unſchuldigen deutſchen Beamten zu erreichen, ſondern auch die Aufmerkſamkeit der Welt auf den un⸗ haltbaren Zuſtand zu lenken, daß von der Beſatzung a u deutſchem Boden Legionäre mit Liſte an— geworben werden und daß auf deutſchem Boden Sam— melſtellen für Fremdenlegionäre beſtehen. Es geht daher das Streben der deutſchen diplomatiſchen Stel— len dahin, daß der Schutz der deutſchen Staats— bürger auf deutſchem Boden auch in den beſetzten ebieten gegenüber den Beſatzungstruppen ſo ausgeſtalteſ wird, daß auch Legionswerber den Strafbeſtimmungen des Paragraphen 141 des Reichsſtrafgeſetzbuches unterlie— gen und zwar auch in den Fällen, in welchen ſie ſich als Beſatzungsangehörige ausweiſen. Auf dieſen Schutz ar— beitet man auf deutſcher Seite mit um ſo größerem Eifer hin, als bekanntlich die Beſatzungstruppen es immer wieder abgeleugnet haben, daß von ihrer Seite irgendwie der Legionswerbung Vorſchub geleiſtet wird ſo daß es ſchon möglich erſcheint, daß hier eine entſpre— chende Erweiterung der deutſchen Befugniſſe rreicht werden kann. ö Aus dem en⸗ und KAuslané 12 aun fährt direkt euch Genf. Berlin, 28. Febr. Reichsaußenminiſter Dr. Streſe— mann, der ſich während ſeines Urlaubes in San Remo völlig erholt hat, wird am Donnerstag von San Remo nach Genf reiſen, um bei der Märztagung des Völker— bundsrates zu präſidieren. Der deutſche Botſchafter in Rom, v. Neuroth, iſt heute wieder nach San Remo abgereiſt, wo er einige Tage zu bleiben gedenkt, um mit Dr. Streſemann zu konferieren. Die Dominions und Coolidges Abrüſtungsvorſchlag. London, 28. Februar. In London ſind nunmehr die Berichte verſchiedener Dominions über deren Auffaſſung zu dem neuen Abrüſtungsvorſchlag des Präſidenten Coo— lidge eingetroffen. Während einige von ihnen eine klare Stellungnahme zu dem Vorſchlag darſtellen, ſind andere ziemlich allgemein gehalten und fordern vor allem weitere Informationen über die Anſichten der Regierung Groß— britanniens und vor allem der britiſchen Admiralität zu verſchiedenen Spezialfragen. Unter dieſen Umſtänden wird bis zur Abſendung der Antwort der engliſchen Regie— rung an Präſident Coolidge noch einige Zeit verge Aus Nah und Fern. etlin.(Zwei Kinder erſtickt.) Bei einem Woh nangsbrande im Nordeſt Berlins fanden die beiden Kin— der eines Händlers, die allein in der Wohnung woeeilten, den Erſtickungstod. Beim Spielen der Kinder mit Streich— hölzern dürften Lumpen Feuer gefangen haben. Berlin.(Schröder begnadigt.) Di Schwurgericht Magdeburg dem früheren Handels Schröder wegen Ermordung des Kaufmanns Helling erlegte Todesſtrafe iſt, wie der Amtl. Preuß. dienſt mitteilt, durch Erlaß des preußiſchen Staat ſteriums in lebenslängliches Zuchthaus umgewandelt den. Hamborn.(Ein großes Im Heizkeller der Petrusſchule Heizer in dem Augenblick aus Rache den Dampfleſſel der H ploſion bringen wollte. Hamm.(Zwei Raubmorde nach Jahren auf⸗ Unglück wurde ein ehemaliger ißt, als er vermutlich »izungsanlage zur Ex- geklärt.) Vor mehreren Jahren wurden in kurzer Folge in dem benachbarten Lippborg und in Heintrop drei ſchwere Raubmorde verübt. Ermordet wurden die Ehe— frau des Landwirts Geſomeier aus Heintrop ſowie ein Landwirt Bellenberg und deſſen Tochter. Der Kriminal— polizei iſt es nunmehr gelungen, die Raubmörder feſtzu— nehmen, nämlich einen Händler und deſſen Schwiegerſohn aus Hamm. Bei dem Händler fand man noch einen Revolver, der dem ermordeten Landwirt gehörte. Nürnberg.(Feſtgenommener Einbrecher.) Durch die Kriminalpolizei, wurde der ledige 26jährige Kaufmann Max Gütler in Fürth feſtgenommen. Er konnte der Täterſchaſt bei zehn Einſteigdiebſtählen, die teilweiſe in ganz verwegener Weiſe ausgeführt wurden, überführt werden. Ueber den Verbleib der Diebesbeute, die einen Wert von über 13000 Mark darſtellt, ſind noch Erhebungen im Gange. ö Chemnitz.(Doppelraubmord?) In Grißbach bei Wolkenſtein wurden zwei junge Männer erſchoſſen aufgefunden. Ausweispapiere fehlten. Wahrſcheinlich liegt Doppelraubmord vor. Die Chemnitzer Mordkommiſſion iſt zum Tatort geeilt. ö Metz.(Nicht in die Fremdenlegion, ſon⸗ dern in den Tod.) Hier hatte ſich ein deutſcher Staats⸗ angehöriger namens Heinrich Weynand aus Adelgund in der Rheinprovinz alf dem Werbebüro der Fremden⸗ egion gemeldet, ſich dann aber wieder Bedenkzeit für hie förmliche Verpflichtung erbeten. Da er keinerlei Aus⸗— [sſchüler — Werspapiere veſaß, ſollte er an ote Grenze zurückgebracht werden, ſprang aber auf dem Wege zum Bahnhof über das Brückengeländer in die Moſel und ertrank. Metz(Eine grauſige Geſchichte.) Em grau⸗ ſiges Abenteuer iſt dem Totengräber von Bertingen wi⸗ derfahren. Dieſer hob im Kirchhof, an der Kirche, ein Grab aus. Er hatte Gebeine freigemacht, darunter auch einen Schädel, und legte letzteren auf die Kirchhofmauer. Als er etwas ppäter zufällig aufblickte, fuhr ihm jähe Angſt in den Körper. Der Schädel oben auf der Mauer bewegte ſich langſam vorwärts. Der Totengräber liel ſchleunigſt davon und erzählte im Dorfe das Geſchehene. Ein beherzter Mann bewaffnete ſich mit einer Eiſen⸗ ſtange, und beide gingen zum Kirchhof zurück. Da der Schäder ſich immer noch bewegte, verſetzte dieſer demselben einen heftigen Schlag mit der Stange. Der Schädel flog in. Stücke. Und darunter fand man— eine Kröte. Das Tier war es geweſen, das langſam den Schädel vorwärts getragen hatte. Höchſt a. d. N.(Tod durch elektriſcher Strom.) Ein Monteur, der mit Reparaturarbeiten ar einer Dreſchmaſchine beſchäftigt war, wurde, als er der Motor anſtellen wollte und dabei den Anlaſſer berührte, vom elektriſchen Schlage getroffen und war ſofort tot. Als der Dreſchmaſchinenbeſitzer den Unfall unterſuchen wollte, lam er ebenfalls in Berührung mit der Schaltung und wurde getötet.. Worms.(Milchwirtſchaftliches.) Die Stadt— berordnetenverſammlung beſchloß die Umwandlung der ſtädtiſchen Molkerei in eine G. m. b. H. Die Ueberführung in eine privatwirtſchaftliche Form ſoll bezwecken, dem Kreis der Produzenten und Verteilungsorgane einen ge— wiſſen Einfluß einzuräumen und damit den Molkereibetrieb nehr als bisher in ihren Intereſſenkreis einzubeziehen. Worms.(Geſetzwidriges Vorgehen einer tadtverwaltung.) Mit Entrüſtung hat ein Teil ter Wormſer Bürgerſchaft vor zwet Jahren zuſehen mü!⸗ en, wie die Stadtverwaltung den Friedhof am Bahn— hof, der noch nicht ſehr alt iſt und in dem in den letzten Jahren auf dort beſtehenden Familiengräbern noch Be— tattungen ſtattfanden, mit größeren Unkoſten in eine Park⸗ anlage umwandelte. Die Gräberbeſitzer proteſtierten, wei der Friedhof nach dem Geſetz erſt dann aufgehoben wer— den darf, wenn 30 Jahre nach der letzten Beerdigung berſtrichen ſind. Die geſchädigten Gräberbeſitzer wandten ich beſchwerdeführend an das Miniſterium des Innern in Darmſtadt. Dort wurde nun entſchieden, daß die Beſchlußfaſſung der Stadtverordnetenverſammlung über die Beſeiligung der Reihengräber geſetzwidrig iſt, da ſie gegen die beſtehenden Verfügungen über Friedhöfe ver⸗ tößt, wonach der Friedhof als ſolcher noch 30 Jahra ang, von der letzten auf ihm ſtattgehabten Beerdigung an, zu erhalten iſt. Dieſe Friſt hatte auf dem Bahn⸗ hofsfriedhof überhaupt noch nicht zu laufen begonnen, da z. Z. noch Beiſetzungen in Erbbegräbniſſen ſtattfinden, Die Stadtverordnetenverſammlung muß alſo erneuk einen Beſchluß über dieſe Sache faſſen, wenn ſie ſich nicht in einen weiteren Rechtsſtreit verwickeln will. 7 „ Worms.(Römiſche Funde bei Worms.) Als intereſſanter neuer Fund wurde dem Raulusmuſeum ein ieuerdings in der Gemarkung Mölsheim ausgegrabener ömiſcher Steinſarg überwieſen. Auf dem Fundort wur⸗ den römiſche Gläſer, ein Tonkrug und eine Bronzemünza u Tage gefördert. Die Prüfung der Münze ergab, daß ie aus der Zeit der Regierung des römiſchen Kaiſers Diokletian(286—305 n. Chr.) ſtammten, ſo daß alſo ie Mölsheimer Beſtattung etwa im dritten nachchriſt⸗ ichen Jahrhundert erfolat ſein dürfte. Mannheim.(Für 12000 Mark Schnee.) Die Schneebeſeitigung in der vergangenen Woche, zu der eine große Anzahl Arbeitsloſer, ſowie fremde Gespanne hin⸗ zugezogen werden mußten, hat der Stadtverwaltung über 12000 Mark Koſten verurſacht. 5 Mannheim.(Ein Taxameter in den Rhein »„„eſtürzt.) Die Frau des Taxameterunternehmers Rit— er aus der Neckarſtadt, der einzige weibliche Chauffeur n Mannheim, wollte einige Schiffer von der Neckarſpitze abholen, um ſie nach der Stadt zu fahren. Beim Wen— den an der Neckarſpitze fuhr das Auto die Uferböſchung zinab und ſtürzte vor den Augen der Fahrgäſte in den Rhein. Die Frau war in dem Führerſitz feſtgeklemmt, odaß ſie ſich nicht mehr retten konnte. Nach etwa ein⸗ tündigeem Bemühen gelang es der Berufsfeuerwehr, das Auto mit der ertrunkenen Frau aus dem Rhein hekaus⸗ uziehen. Da der Bremshebel angezogen war, iſt es zätſelhaft, wie das Auto in den Rhein hinabſtürzen onnte. Mannheim.(Bekämpfung der Proſtitutton; Der Stadtverband Mannheimer Frauenorganiſationen hat in den Stadtrat eine Eingabe um Aufhebung der öffent⸗ ichen Häuſer in der Gutemannſtraße gerichtet. Heidelberg.(Tödlicher Unglücksfall) Auf der Bahnſtrecke zwiſchen Heidelhera und Eppelheim wurde pet 14ſahrige Vousſchuler Albert dec vom Zuge uber ⸗ ſahren d getötet. Man vermutete anfangs, daß Selbſt⸗ mord vorläge, doch kann auch ein Unglücksfall die Urſache des Todes geweſen ſein. Schriesheim.(Das Bügeleiſen als Brand⸗ ſtifter) In dem Mietladen eines hieſigen Schneider⸗ meiſters brach dadurch Feuer aus, daß der Schneider es unterließ, den Strom an ſeinem elektriſchen Bügel⸗ eiſen auszuſchalten. Dem Schneidermeiſter iſt ein Scha⸗ den von 1000 Mark entſtanden. 1 Le Die Bedingungen für den Eintritt in den mittleren Neichsdienſt. Ueber die Vorausſetzungen für den Einteltt in den nittleren Dienſt des Reiches beſtehen in der Oeffentlich⸗ leit vielfach noch falſche Anſchauungen. Deshalb wird auf rund einer U nfrage bei den einſchlägigen Reichsſtellen olgendes beko untgegeben: Nach den neuen Laufbahnvorſchriften für den gehobe— zen mittleren, nicht techniſchen Reichsbahndienſt— Eingangsſtufſe Reſoldungsgruppe 7(Reichsbahnoberſekre⸗ fr), Beföre ngsſtellen: Beſoldungsgruppe 8(Reichs⸗ ga 4 9(Reichsbahnoberinſpektor), 10(Reichs⸗ amtmarn)— müſſen vorläufig die Bewerber um Auf. ate als Zivilſupernumerare die Reife für die oberſte laſſe(Oberprima) einer öffentlichen neunſtufigen Lehr⸗ inſtalt beſitzen. Gegenwärtig finden Aufnahmen für der zehobenen nichttechniſchen Dienſt nicht ſtatt. Ob in ab⸗ ehbarer Zeit ſolche erfolgen und wieviele Anwärter hier, ür in Frage kommen werden, läßt ſich zur Zeit noch, nicht berſeben. Jedenfalls aber wird, wenn wieder einma! ufnahmen erfolgen, nur eine kleinere Anzahl von An värtern in Frage kommen. e 5 Bei der Deutſchen Reichspoſt wird nach den! jeltenden Laufbahnvorſchriften von den Bewerbern für den jehobenen mittleren Poſtdienſt das Reifezeugnis für die Interprima(8. Klaſſe) einer neunſtufigen öffentlicher ehranſtalt gefordert. Bis jetzt beſtand noch kein Bedürf⸗ tis, Anwärter für den gehobenen mittleren Poſtdienſt 90 ſſeſen Laufbahnvorſchriften aufzunehmen. Es läßt ſig ach der Perſonallage auch nicht abſehen, wann diele. öglichkeit eintreten wird.„ Für den gehobenen mittleren Dienſt bei der Reich s, (wan— ſowohl bau- als maſchinentechniſcher Fachrich⸗ ſung— wird dagegen neben dem erfolgreichen Beſuch einen her zum Eintritt in den Reichsbahndienſt berechtigender ſechniſchen Lehranſtalten nur die Reife für Oberſekunde 7, Klaſſe) einer höheren Lehranſtalt verlangt. Das gleich, ilt für den gehobenen mittleren techniſchen Dienſt bei der eutſchen Reichspoſt. 3. Für den gehobenen mittleren Dienſt bei der Reichs, (inanzverwaltung iſt die Reife für die oberſte Klaſſe Oberprima) einer neunklaſſigen ſtaatlichen höheren Lehr⸗ inſtalt erforderlich. Der Bedarf für den gehobenen mitt— Eren Dienſt iſt verhältnismäßig gering.. Für den einfachen mittleren Dienſt des Reiches wird ediglich Volksſchulbildung verlangt, es können daher in dieſen Dienſt insbeſondere diejenigen Schüler aufgenom⸗ nen werden, die das Schlußzeugnis einer ſechsklaſſigen hö— heren Lehranſtalt beſitzen. Kleine Chronik. Tragiſches Ende der Pan-Amerika⸗Flieger. Newyork, 28. Febr. Die Pan⸗Amerika⸗Flieger, die bon Texas aus zu einem Rundflug durch ganz Amerika ge— ſtartel waren und in Buenos Aires von der Bevölkerung lebhafe begrüßt wurden, haben unter tragiſchen Umſtän⸗ den ihren Flug beenden müſſen. Nach ihrer glücklichen Lan— dung im Hafen von Buenos Aires waren ſie wieder auf— geſtiegen, um zum Flugplatz von Buenos Aires zuge— langen. Dabei ſtieß das Flugzeug„Newyork“, das dicht neben dem Flugzeug„Detroit“ flog, mit dieſem zu— ſammen. Die Tragflächen der Flugzeuge hatten ſich inein⸗ ander geſchoben. Beide Flugzeuge ſtürzten ab, wobei das eine in Brand geriet. Die Flugzeugbeſatzung verſuchte ſich mit Fallſchirmen zu retten. Die Piloten des einen Flugzeuges gelangten glatt auf die Erde, während der eine Pilot des Flugzeuges„Detroit“ ſich nicht mehr frei— nachen konnte und daher mit dem herunterſtürzenden Flugzeug verbrannte. Der andere konnte zwar noch ab— pringen, jedoch verſagte der Fallſchirm, ſo daß en(d ſich abſtürzte. * — Edith Bürkne Roman von Fr. Lehne. Fortſetzung.(Nachdruck verboten.) „Den Gefallen will ich euch ſchon tun! Ich bleibe ſelber nicht gern hier. Wir verkaufen den ganzen Krempel, in dem ein ſchönes Stück Geld ſteckt, und ziehen in eine andere Stadt.“ Trotz allen Widerſtrebens und aller Einwände der beiden Frauen blieb es bei dieſer Beſtimmung. Die Ausſicht, daß ſie in eine Familie als Stütze der Hausfrau gehen ſollte, machte Martha ganz faſ— ſungslos. „Ach, Mama, Mama,“ jammerte ſie,„wie kann ich das, da ich doch ſo ſchrecklich nervös bin.“ Sie konnte ſich gar nicht beruhigen.„Und was wird Edith ſa— gen! Wie wird ſie uns das gönnen, die doch ſo ſchlecht iſt.“ Das war auch ein großer Kummer für ſie: der Gedanke, wie die verhaßte Edith das aufnehmen würde. Denn erfahren würde ſie es beſtimmt, es ließ ſich nicht geheim halten; man wußte bereits darum. Auf ihrem letzten Ausgange hatte man Marta ſo mitleidig angeſehen. Und was das ſchlimmſte war— Aſſeſſor Martini, der ſonſt ſtets ſoviel Zeit für ſie ge— habt, war kaum eine Minute bei ihr ſtehen geblieben, um dann mit der Entſchuldigung weiterzugehen, er habe eine„dringende Verabredung mit einem Kollegen. So deutlich hätte er es doch nicht zu machen brau— chen; ſie begriff auch ſo! Daß er Schulden— viele Schulden hatte, hatte ſie gewußt; das tat aber nichts, Papa würde ſie bezah⸗ len! Dafür kam ſie in Nene und würde eine Stellung haben, eine glänzende Rolle ſpielen——— Wie beglückt war ſie durch dieſe Ausſicht geweſen — und wie grauſam war ihre Hoffnung zerſtört worden! Bei den E üllungen des Vaters liber ſeine miß⸗ lungenen Spekulatllonen hatte Martha förmlich getobt; aber es half ihr nichts, ſte mußte ſich ſchließlich in das Unabänderliche ſügen. f rs Liebe. „ Eiſenbahnunglück in Polen. Auf der Strecke Pe⸗ triskau— Krakau fie ein Güterzug mit einem Merſonen zug zuſammen. Dabei wurden 14 Waggons des Güter⸗ zuges vollſtändig zertrümmert. Zwei Eiſenbahnbeamt, wurden getötet und von den Reſſenden vier Perſoner leicht verletzt. . Schwerer Erdrutſch bei Nizza. In der Nacht er⸗ eignete ſich unweit Nizzas ein neuer Erdrutſch, bei dem das Bürgermeiſteramt und das Krankenhaus verſchüttel wurden. Weitere Erdrutſche ſind zu befürchten. Men⸗ ſchenleben ſind nicht zu beklagen, da das betroffene Dorf bereits im November geräumt worden war. a Wirbelſturm in Frankreich. Im Verlaufe eines furchtbaren Gewitters über die Tauraine ging beſonders über die Stadt Tours ein Wirbelſturm hinweg. Die Gewalt des Sturmes war ſo ſtark, daß viele Gebäude um⸗ eriſſen wurden. In manchen Ortſchaften wurden viele cher abgehoben und Hunderte von Metern weit weg⸗ leſchleudert. 5 Ii Hinrichtung in Mexiko. Wie aus Mexiko gemelde vird, iſt der frühere mexikaniſche General Salvador Ca beron, der der Unterſtützung der Rebellen beſchuldig vurde, in Morelia ſtandrechtlich erſchoſſen worden Der Kampf zwiſchen den Bundestruppen und den Auf tändiſchen dauert fort. i Enoͤſpiele um gie ſüddeutſche Fußball⸗Meiſterſchaſt. Runde der Meiſter: In Frankfurt: F. S. V. Frankfurt— 1. F. C. uf te Nürnberg 3:3(3:35. 5 12000 Zuſchauer— Spannender ungemein harte Kampf. Frankfurt überraſchte durch ſeine Angriffsfreu. digkeit und ging in der vierten Minute bereits durck Brettville, der einen Strafſtoß Pache einköpfte, in Füh rung. Zwei Minuten ſpäter zog Nürnberg durch Hoch— geſang wieder gleich. In der 20. Minute verwandelt⸗ Strehlke wiederum einen Strafſtoß Poche und zehn Mi nuten darauf ſchießt der linke Läufer der Frankfurter Völler aus 25 Meter ſcharf aufs Tor. Stuhlfaut, den die Ausſicht verſperrt war, mußte paſſieren laſſen— 3:1. Kurz vor Halbzeit unternahm Träg einen Allein; gang— 3:2 für Frankfurt. Der Schiedsrichter Wer— ner⸗Stuttgart pfiff zur Halbzeit als Hochgeſang 6 Meter frei vor dem Tore ſtehend, zum Schuß anſetzen wollte. Nach der Pauſe drang Frankfurt vorerſt weiter vor. Stuhl— faut hält einige ganz ſchwierige Sachen mit verblüffender Sicherheit. Der Nürnberger Mittelläufer Kalt kam dann richtig in Schwung. Schmidt erzwang in der 20ten Mi⸗ nute den Ausgleich(3:3). Nürnberg rückt weiter mäch⸗ tig vor und erhöht das Eckenverhältnis auf 8:5. Zwei— mal vergibt Schmidt II. frei vor dem Tore ſtehend den Sieg und Punkte. In Fürth: Spielvereinigung Fürth— Mainz 0 a 310(4:0). e 7000 Zuſchauer— Mainz enttäuſchte, jedoch darf man nicht vergeſſen, daß der Sturm des deutſchen Mei- ſters in großer Form war. Seiderer dirigierte wie in alten Tagen. Aſcherl war der produktivpſte Stürmer. Er allein ſchoß vier Tore. Dagegen hatte Franz, der Schuß— gewaltige ganz ungewöhnliches Pech. Das erſte Tor fie! bereits in der vierten Minute durch Franz. Das zweite Tor erzielte Auer in der 22. Minute, dann ſandte Seiderer Nummer drei und vier ein. Nach der Pauſe er⸗ höhte Aſcherl auf 5:0 und in der 57. Minute erzielte der gleiche Spieler zwei weitere Treffer. Den erſten durch einen famoſen Alleingang und den zweiten als einen Ab⸗ ſchluß aus einer Kombination des Innentrios Seiderer— Franz— Aſcherl. Das achte Tor fiel in der 25. Minute ebenfalls durch Aſcherl. Der beſte Mann am Platz war der junge Torwächter Lautner des Rhein-Heſſen⸗Saar⸗ meiſters der ſeine Mannſchaft vor einer zweiſtelligen Ab— fuhr bewahrte. In Stuttgart: V. f. B. Stuttgart— V. f. L. Neckarau 6:0(2:0). rkg. Der Mannheimer Meiſter mußte in Stuttgart eine unerwartete Niederlage hinnehmen. Dabet iſt das Ex⸗ gebnis noch keineswegs zu hoch ausgefallen. Die Menn⸗ heimer Elf war aber auch von allen guten Geiſtern derlaſſen und lieferte ein Spiel, wie wir es ſchon lange licht mehr in ähnlich ſchwacher Weiſe gelehen haben. 16. Seit dem Geſellſchaftsabend bei ihrem Chef konnte Edith nicht mehr ſo die Harmloſigkeit und Unbefangen— heit wahren, die ſie ſonſt gegen Herbert Thomas gehabt. Sein Ton war in der Erörterung geſchäftlicher Sa— chen noch genau ſo kühl und beſtimmt, wie vorher; aber ſeine Augen führten eine deſto heißere Sprache; Edith wagte kaum noch, ihn anzuſehen, förmlich verwirrt wurde ſie durch ſeine Blicke. An dem erſten Sonntag nach der Geburtstagsfeier machte ſie ihren Dankbeſuch bei Frau Thomas. Die alte Dame empfing ſie ſehr liebenswürdig, u. der alte Herr Thomas freute ſich ſichtlich, das jugend⸗ ſchöne Menſchenkind bei ſich zu ſehen. Mit Wohlgefallen ruhten ſeine Blicke auf ihr, und ihre ſo friſche, ungekünſtelte Art gefiel ihm immer mehr. Edith war mit großer Sorgfalt gekleidet; ſie be⸗ ſaß ein feines Verſtändnis und einen ſehr guten Ge⸗ ſchwack, der es ihr ermöglichte, auch mit weniger teurer Garderobe ſtets ſchick und vorteilhaft auszuſehen. Während man ſo plauderte, wurde auch das Miß⸗ geſchick der Familie Hildebrapdt erwähnt, und Edith erfuhr näheres darüber. Widerſtreitende Empfindungen bewegten ſie— da kam die Vergeltung! Wie hoch hatten ſie den Kopf ge⸗— tragen, wie ſtolz waren ſie auf ihren Beſitz geweſen— und nun war das alles dahin! Da trat Herbert Thomas ins Zimmer, zum Aus⸗ gehen bereit. Als er Edith erblickte, huſchte ein leiſes Rot über 15 gebräuntes Geſicht; er war überraſcht, ſie zu ſe⸗ hen. ani„Ah, Fräulein Bürkner ſchenkt uns das Ver⸗ nügen— Er nahm neben ſeiner Mutter noch für einen Augenblick Platz. Der alte Herr Thomas war durch den Eintritt ſei⸗ nes Sohnes in einer Bemerkung unten orden, die er fetzt wiederbele Mag auch eine glatte und fur eine eine ceie Aus⸗ kragung des Kampfes durchaus nicht geeignetem Boden die Gäſte etwas benachteiligt haben, ſo lag doch die größte Schuld an einem vollſtändigen Verſagen ſämtlicher Mann⸗ ae Beim Sturm wirkte ſich das Fehlen des er⸗ trankten Kaiſer in geradezu kataſtrophaler Weiſe aus, der Innenſturm harmonierte in keiner Weiſe. V. f. B. Stuttgart lieſerte eine ganz hervorragende Partie. Schnel⸗ ligkeit, ausgezeichnete Technik und Körperbeherrſchung, bet 1 0 Spieler gleich gut ausgeprägt, ließen die Schwaben m Einzelkampf Sieger werden, ſodaß ſie das Spiel faſt während der eineinhalb Stunden e beherrſchten. Es war eine imponierende Geſamtleiſtung der ſympati⸗ ſchen Stuttgarter, die ohne Zweifel nach dem heute be⸗ wieſenen Könneg mit einem Male Favorit gu den drit⸗ ſen Platz gew oben ſind. Die Runde der Zweiten. In Saarbrücken: F. V. Saarbrücken— Mün⸗ chen 1860 0:4(0: 2). 1 In Karlsruhe: Karlsruher F. V.— Eintracht Frankfurt 2:2(1:2). 6000 Zuſchauer. Beide Mann⸗ ſchaften enttäuſchten. Karlsruhe erzielte das erſte Tor in der 30. Minute, indem Quaſten einen Hand-Elfmeter berwandelte. Die Frankfurter kamen dann mächtig auf und bombardierten andauernd das Karlsruhe: Tor. Der Rechtsaußen Meber erzielte in der 40. Minute den Aus⸗ 57 9 und der rechte Verteidiger der Frankfurter, Schütz, on le einen Eckball zum Führungeor für Frankfurt ein pfen. Halbzeit 1:2 für Frankfurt. Nach der Pauſe W. Frankfurt weiterhin in Führung. Erſt die 10. Mi⸗ lte vor Schluß brachte dem F. V. Karlsruhe in Aus⸗ u Hung eines Strafſtoßes aus 30 Meter den Ausgleich U. 5. n Punkt. Schiedsrichter Helmſchroth-Nürnberg ge. ügte. a e e eee 522 8221 9 N Verbands pokal⸗Wiederholungsſpiele: a Phönir Ludwigshafen— F. C. Pirmaſens 3: 4. n Außfſtiegſpiele: Bezirk Bayern: Schwaben Ulm— F. S. V. 2 berg 0:4. Bezirk Württemberg-Baden: F. C. Birken⸗ ſeld— V. f. R. Gaisburg 3:0; Op. Vg. Fricurg— *. V. Zuffenhauſen 2:1. 92170 f Privatſpiele: Wacker München— S. C. Stuttgart 5:2; Siwa⸗ ben Augsburg— S. C. Stuttgart 1:4; Bayern Mün⸗ hen— Stuttgarter Kickers 1:3; S. C. Not⸗Weiß Frank⸗ furt— S. V. Waldhof 3:2; S. V. Wiesbaden— Union Niederrad 7: 2; V. f. L. Neu-Iſenburg— S. C. Bürgel 07 1:0: V. f. R. Offenbach— Viktoria 94 Hanau 2:0; S. V. Darmſtadt 98— Sp. Vg. Marburg 4:0; Mann⸗ heim 08— Ludwigshafen 03 3:1; Sp. Vg. Sand⸗ hofen— Union Böckingen 4:4; A. S. V. Nürnberg — Pfeil Nürnberg 4:0. Börſe und Handel. Marktberichte vom 28. Februar. Mannheimer Wochenmarkt. Nach den Feſtſtellungen des Städtiſchen Nachrichtenamts wurden auf dem heutigen Wochenmarkt folgende Preiſe pro Pfund in Pfennig verlangt und bezahlt: Kartoffeln 8 bis 9, Salatkartoffeln 13 bis 17, Wirſing 20 bis 25. Weißkraut 15. Rotkraut ——— 2———— FI Sei schnupfen 2 und Mais- Chinos ois Katarrhen: Nasenspülungen und Gurgeln mit Chinosol. Es ist ein starkes, aber gänzlich ungiftiges Antiseptikum, wirkt blutstillend, entzündungswidrig, trocknend und heilend, ist deshalb ein ausgezeichnetes Mittel zur Wundbehandlung bei Menschen und Tieren. Bei offenen Frost len, Brandwunden und langwierigen Hautse bestens bewährt. Seit 30 jahren in der Arztlichen und tierärztlichen Praxis mit bestem Erfolg verwendet. Sehr sparsam im Gebrauche, darum billig, In allen Apotheken und Drogerien vorrätig. Chinosolfabrik A.-G., Hamburg Alle Packungen sind bestimmt vorrätig in der 85 Rathaus-Drogerie. * —— 8— „Na, ich bin neugierig, Fräulein Bürkner, wie lange Sie noch bei unſerer Firma bleiben werden! Ich habe immer das Gefühl, daß Sie mir eines Tages den Stuhl vor die Tür ſetzen werden und ſagen:„Adieu, jetzt will ich heiraten!“ Und er lachte behaglich zu ſeinen Worten. Geſpannt blickte Herbert zu Edith hinüber. Wie würde wohl deren Antwort lauten? Sie proteſtierte dagegen. 1 „Na, na, Fräulein Bürkner, ſo recht kann ich dal. doch nicht glauben, obwohl es mir in meinem Inter. eſſe ſehr lieb ſein könnte. Seien Sie mal aufrichtig—“ „Nein, wirklich nicht, Herr Thomas,“ beteuerte Edith,„ich habe weder Ausſichten noch Luſt zum Hei⸗ raten.“ „Keine Luſt? Ei, ei!“ N „Nein, Herr Thomas, keine Luſt! Jetzt weiß ich, was ich habe, aber was ich bekommen werde, weiß ich nicht. So bin ich mein eigener Herr; vorläufig habe ich auch noch genügend Zeit,“ meinte ſie ſchelmiſch. Herbert hatte alles mit angehört, trotzdem er ge⸗ rade mit ſeiner Mutter ſprach. Er erhob ſich jetzt und ſtreifte die Handſchuhe über. „Alſo um halb zwei Uhr bin ich zurück. Keine Sorge, ich komme pünktlich zu Tiſche. Adieu! Adieu, Fräulein Bürkner.“ Er verneigte ſich leicht und ging hinaus. n Kurze Zeit nach ſeinem Fortgehen verabſchiedete ſich auch Edith. Sie mochte ungefähr zehn Minuten gegangen ſein, als ſie Herbert Thomas erblickte, der mit einigen Her⸗ ren zuſammen ſtand. Sie ſchritt an ihnen vorüber; er zog den Hut und grüßte ſie, und Edith hatte ſofort das Empfinden: er hat auf dich gewartet! Nur noch wenige Augenblicke— dann war er wirk⸗ lich an ihrer Seite. „Erlauben Sie, daß ich mich Ihnen anſchließef Wir haben ja denſelben Weg!“. (Fortſetzu. 155 10, e% bis 4, Schwarzwurzein 35 bis 50, Blumenkohl, St ück, 30 bis 120, gelbe Rüben 10 bis 12, rote Rüben 10 bis 12, Grünkohl 15 bis 20, Spinat 30 bis 12, Knoblauch, Stück, 5 bis 10, Lauch, Stück, 5 bis 12, Kopfſalat, Stück, 20 bis 35, Endivienſalat, Stück, 40 bis 60, Feldſalat 120 bis 160, Kreſſe 120 bis 140, 9 Meerrettich, Stück, 10 bis 50, Sellerie, Stück, 10 bis 50, Tomaten 130 bis 140, Aepfel 25 bis 70, Birnen 22 bis 50, Kaſtanjen 30 bis 35, Orangen 25 bis 40, Zitro⸗ nen, Stück, 5 bis 10, Bananen, Stück, 10 bis 25, Nüſſe 60 bis 70, Süßrahmbutter 200 bis 240, Landbutter 180 bis 190, weißer Käſe 45 bis 55, Honig mit Glas 130 bis 250, Eier, Stück, 10 bis 18, Hahn, geſchl., Stück 250 bis 800, Huhn, geſchl., Stück 250 bis 800, Tau⸗ ben, geſchl., Stück 150, Gänſe, geſchl., Stück 1009 bis 1200, Rindfleiſch 110, Kuhfleiſch 70, Schweinefleiſch 110, Kalbfleiſch 120 bis 130, Gefrierfleiſch 70, Zicklein 120. Mannheimer Produktenbörſe. Die heutige Produk⸗ enbörſe verlief ruhig bei unweſentlichen Preisſchwankun⸗ gen. Man verlangte für die 100 Klg. ohne Sack waggon⸗ frei Mannheim: Weizen inl. 29,75 bis 30, ausl. 30.50 bis 32,50, Roggen inl. 27,50, ausl. 27,50 bis 27,75. Hafer inl. 21 bis 22, Braugerſte 25 bis 26, Futter⸗ zerſte 20,50 bis 21.75, Mais mit Sack 18,75, Weizen. nehl, Spezial 0, 40 bis 40,25, Wetzenbrotmehl 29,75 his 101 Roggenmehl 36,25 bis 38, Kleie 13,75, Bier— reber 17. dere. 1 e Mannheimer Schlachtuiehmarkt. Zum henkiges Viehmarkt waren zugeführt und wurden die 80 Sig Lebendgewicht je nach Klaſſe gehandelt: 179 Ochſen 36 bis 59, 115 Bullen 30 bis 50, 312 Kühe 14 be 53, 286 Färſen 38 bis 62, 586 Kälber 50 bis 74, 39 Ene:= 34 bis 45, 2880 Schweine 52 bis 67, 190 Arbeits jſerv: 600 bis 1400 Mark pro Stück, 62 Schlachtpferde 66 uss 130 Mark pro Stück. Marktverlauf: Großvieh und Käte her mittelmäßig, langſam geräumt, Schweine ruhig, Ueber- ſtand, Pferde mittelmäßig 1 Frau und Haus. Küchenkultur. Trotz Ler Bedingtheiten der ſozialen Lage herrſchl im großen Maße die Sehnſucht nach Schönheit im Hauſe: die blanke Küche, oftmals der einige Aufenthaltsort der ganzen Familie, in der allerlei Schmuck Verwendung findet, iſt ein Beiſpiel dafür. Hier walten nicht immer die Lebensgeſetze, die man ſich zu eigen machen muß. In der Küche ſoll die Zweckmäßigkeit, die Sachlichkeit und die gute Form der Möbel, des Geſchirrs und der Geräte maßgebend ſein. Die Frau von heute belaſtet ſich oftmals mit un⸗ nötiger Arbeit. Man denke an die Zierbretter mit den Töpfen und Töpfchen, die eigentlich niemals gebraucht werden. Wie oft findet man blaue oder rote Bändchen, die an die Henkel gebunden werden. Ebenſo laufen an Bord, oft am Handtuchbrett gehäkelte Spitzen entlang. die„ſchönheitswütige“ Hausfrau liebt beſonders die„Kü⸗! henkante“, durch die ebenfalls(wie etwa bei einem ele⸗ ganten Nachthemd) ein Banddurchzug geht. An all den Dingen haben die Fliegen eine herzinnige Freude. Der Staub, Britkettaſche und Ruß, alles ſetzt ſich in die ſeſt⸗ gehäkelte Arbeit. Die Hausfrau hat in der Wäſche eine ganz beſondere Not, dieſe Handarbeiten„klar“ zu be⸗ kommen. Warum der Unſinn? Geſchirr und Möbel, beides gut abwaſchbar, von ſchöner, einfacher Form, freund— liche Gardinen am Fenſter, nach der Arbeit eine weiß bla, gewürfelte Decke auf den Küchentiſch, das macht die ſchlichteſte Küche ſchön. Die Möbel- und Geſchirr⸗ induſtrie bringt in letzter Zeit überaus praktiſche Dinge hervor. Und praktiſch ſoll alles ſein, leicht greifbar und gut ſauber zu halten. Es erleichtert unbedingt die Haus- haltsſorgen., wenn alles überſichtlich geordnet und schnell erreichbar iſt. Von einer ſehr häßlichen Gewohnheit muß die Haus⸗ frau loskommen: Vom Speuchunſinn. Du betrittſt eine Küche, und ein Sprüchlein überm Herd verkündet:„Eig⸗ ner Herd iſt Goldes wert“ oder auf dem Körbchen eme edle:„Kauf gut ein. keb' bald heim.“ Ein Deckchen an rer Ausgußumrahmung verrat, daß aus dem Waſſer dahn„Kühle Flut tut gut“, läuft. Das it ſcheußlich. In dasfelhe Kapitel gehören die Sofakiſſen„Rur ein Vier⸗ lelſtüͤndchen“ und die Schlafzimmerſprüche„Morgenſtunde ſtunde hat Gold im Munde!“ All dieſe Sentimalitäten haben mit Schönheit und Gemütlichkeit nichts zu tun. Was tut die Hausfrau vor Verlegenheit, wenn man in der Arbeitszeit ihre Küche betritt und der Wandſpruch ſtimmt nicht? Sie entſchuldigt ſich, daß es„noch ſo aus⸗ ſieht!“ Die Küche kann eben nicht immer„blank und rein“ ſein; denn in ihr wird gearbeitet. Der Arzt im Hauſe. Gefährliche Nachkrankheiten der Grippe. Die eigentliche Gefahr der Grippe liegt zumeiſt nicht in den Erſcheinungen, die die Krankheit ſelbſt verurſacht, ſondern häufiger noch in jenen höchſt gefährlichen Neben⸗ und Nacherkrankungen, wie ſie ſich bei vielen Patienten an die Grippe anzuſchließen pflegen. Eine der gefürch⸗ teſten ſolcher Begleiterſcheinungen iſt zwe felsohne die ſogenannte Grippe-Bronchopneumonie, die beſonders in Zeiten gehäuften Grippenauftretens immer wieder uner⸗ biftlich ihre Opfer fordert. Wie kommt dieſes gefähr⸗ ſiche Krankheitsbild zuſtande? Durch das Gift, das die Grippeerreger im Blut erzeugen, wird nicht nur der ganze Menſch geſhwächt, wie es ſich in dem für die Grippe ſo Harakteriſtiſchen allgemeinen Mattigkeits⸗ und Abgeſchla⸗ genheſtsgefühl äußert, ſondern es wird in erſter Linie auch die Kraft des Herzens und der Lunge herabgeſetzt. Hierdurch wird bewirkt, daß ſich die Lunge nicht mit der⸗ elben Energie der abgeſonderten Stoffe, des Schleims der eingeatmeten Partickelchen uſw. entledigen kann, wie in gefunden Zeiten. Die Folge iſt, daß ſich Schleim und chädliche Stoffe in den Lungenbläschen und feinſten Luft⸗ zöhren anammeln, diefe ſolcher A“ verſtopfend und ſo⸗ nit die lebensnotwendige Durchlüſ. g und Atmung in den befallenen Lungenpartien unmöglich machend. Die all- gemeine Schwächung der Widerſtandskraft durch die Frippe tritt erſchwerend hinzu, und ſchon iſt das be⸗ drohliche Bild der Grippe⸗Bronchopneumonie entſtanden Wie iſt nun die Krankheit zu bekämpfen, oder noch beſſer: Wie iſt ihrem Entſtehen vorzubeugen? Die Beantworſung diefer Frage kann nach dem Obengeſagten nicht, ſchwer allen! Wir müſſen— neben der notwendigen Kräftigung des, ganzen Körpers— heſonders die Lunge in ihren Funktionen unterſtünen. Das aeſchiehßt am beſten ba⸗ zurch, daß wir iyr einen Teu ber ritpen abnehmen. Air verden ihr mit einem bewährten ſchleimlöſenden Mitte! zum Beiſpiel mit dem Kreſival„Bayer“— helfen, ih“ lebenswichtigen Funktionen zu verrichten, werden ihr er⸗ möglichen, zugleich mit dem gelöſten Schleim die ſchädlichen Stoffe hlrauszubefördern. Handeln wir ſo, ſo werden wir bei einer unkomplizierten Grippeerkrankung die Möglichkeit ar die Entſtehung der Grippe-Bronchopneumonie pe ſentlich herabſetzen. Und wenn die gefährlichen Begle e krankung bereits zum Ausbruch gekommen ſein ſoll. erden wir ſolcher Art— wie überhaupt bei jeder Erkran⸗ fung des Atmungsapparates— den Organismus am virkſamſten erleichtern, raſch über den krankhaften Zu⸗ tand hint egzukommen und die normalen Funktionen de Luftröhren und der Lunge wiederherzuſtellen. Lokale Nachrichten. Viernheim, 1. März. Faſtnacht. Was ſingen und klingen im Dorfkrug die Geigen? Warum lachen und jauchzen die jungen Burſchen und Mäd— hen ſo heiter? Faſtnacht iſt heut'! Prinz Karneval eiert zum letztenmal Triumpfe. Noch einmal, bevor er die Stätten fröhlichen Mummenſchanzes verläßt, ladet r das luſtige Völkchen ſeiner Freunde und Verhrer zum Tanze ein, erheitert ſie mit frohem Spiel, kredenzt den Abſchiedsbecher mit Punſch und reicht den Jüngern des Lukull Pfannkuchen und Brezeln. Jaaſtnacht, ein Feſttag, der noch heute bei der ge⸗ amten Landbevölkerung in hohen Ehren ſteht. Schon ange vorher hat der Landmann ſeine Vorbereitungen zetroffen, hat ein Schwein, ein paar Gänſe oder Enten zeſchlachtet, Pfannkuchen in großer Zahl gebacken, und hat dabei mit dem Fett und der Marmeladen- oder der Pflaumenmusfüllung nicht im geringſten geſpart. Nun önnen die geladenen Gäſte kommen und ſich an Speiſe und Trank gütlich tun. Faſtnacht bedeutet für den Landmann icht nur Abſchiednehmen vom Prinzen Karneval, ſondern nuch Abſchiednehmen vom warmen Ofen, von der ſtillen heſchaulichen Winterszeit; denn die Frühjahrsbeſtellung. hie Arbeit in Feld und Au' ſpannt ihn hinter Pflug ind Sämaſchine und gibt ihm keine Zeit mehr zum Nach— enken. Kann es da Wunder nehmen, wenn der Landbewoh— ier ſich noch einmal ſo recht den Genüſſen der Winter— treuden hingibt und alte Sitten und Gebräuche voll über⸗ chäumender Lebensluſt und Freude pflegt? In vielen deutſchen Gauen exiſtieren noch heute eine Reihe von Jaſtnachtsſpielen, die lebhaft an die heidniſchen. Ge⸗ hräuche unſerer Vorfahren erinnern. Zum Beiſpiel er⸗ nnern in Schleswig-Holſtein die zur Faſtnacht üblichen Reiter- und Kinderſpiele an die alten Kampfſpiele zwi⸗ chen den in Felle gekleideten Winter und den in Laub zehüllten Sommer zurzeit der nächtlichen Lenzumzüge, hei denen der Winter ſtets unterliegen mußte. Bei den Umzügen war der Schimmelreiter, das Maslkenbild Wo⸗ dans, eine beliebte Figur. Eier, Würſte, Schinken und Heißwecken werden mit Bettelreimen zur Faſtnaſtt einge— ammelt. Die Zeit zwiſchen Faſchingsbeginn und Faſtnacht iſt in dieſem Jahre beſonders lang geweſen. Lange Wochen dauerte daher diesmal die Zeit des fröhlichen Pfaun⸗ luchenſchmauſes. Am Faſtnachtstage werden uns dieſe braunen, ſüßen Dinger zum letztenmal gereicht werden. Wir wollen ſie daher zu Ehren des abſchiednehmenden Prinzen Karneval verſchmauſen und warken, bis der nächſte Faſching kommt. Die Inpaliden⸗ und Hinterbliebenenrenten aus der Invaliden verſicherung. Ueber die Leiſtungen der reichsgeſetzlichen Ouballben verſicherung nach dem neueſten Stand der Geſetzgebung beſtehen vielfach große Unklarheiten, die ſich in der Praxis bei Rentenanträgen, Einleitung von Heilverfahren uſw für bie Verſicherten manchmal unangenehm auswirſen. Es ſoll deshalb nachſtehend kucz auf die wichtigſten Beſtim⸗ mungen hingewieſen werden. ö Ein Anſpruch auf Invalidenrente kann erſt daun er, hoben werden, wenn ein Pflichtverſicherter mindeſtens 200 ein freiwillig Verſicherter mindeſtens 500 Wochenbeiträge geleiſtet hat. Wurden mindeſtens 100 Wochenbeiträg⸗ auf Grund der Verſicherungspflicht bezahlt, dann dec, nügen auch bei der freiwilligen Weilerverſicherung 20⁰ Wochenbeiträge. Die Höhe der Beiträge richtet ſich nach dem Verdienſt des Verſicherten. Sie betragen bei einen Arbeitsverdienſt: bis zu wöchentlich 6 Mark 25 Pfg. von mehr als 6 Mark bis 12 Mark 50 Pfg., von mehr als 12 Mark bis 18 Mark 70 Pfg., von mehr ale 18 Mark bis 24 Mark 100 Pfg., von mehr als 24. Mar! bis 30 Mark 120 Pfg., über 30 Mark 140 Pfennig Freiwillig Verſicherte haben Beiträge entſprechend ihren Einkommen, mindeſtens aber in Klaſſe 2 zu, bezahlen Für die freiwillige Weiterverſicherung genügen in 2 Jah. ren 20, für die freiwillige Selbſtverſicherung in 2, Jahren 40 Wochenbeiträge. Falls ein freiwillig Vewecherter aber Anſpruch auf ein Heilverfahren machen wilt, ſind 10 ihm mindeſtens 24 Wochenbeiträge jährlich zu bezahlen. Invalidenrente erhält ein Verſicherter nach Zurück. legung der Wartezeit, wenn er entweder invalide oder 65 Jahre alt iſt. Als Invalide gilt eine Perſon, Hie weniger als ein Drittel eines gefunden, gleichwertigen Ar⸗ beiters verdient. Die Rente ſetzt ſich zuſammen. aus einem Reichszuſchuß, dem Grundbetrag und den Steigerungs⸗ den. Der Raeichszuſchuß und der Grundbetrag iſt für alle Beitragsklaſſen gleich hoch, nämlich 72 Mark und 168 Mark. Als Steigerungsbetrag werden 20 Prozen * ſeit 1. Januar 1924 entrichteten Beiträge ee Für diejenigen Beiträge, die bis zum 30. 9. 21 ent ite wurden, it der Steigerungsbetrag in Lohnklaſſe 2 2 ug, Lohnklaſſe 3 4 Pfg., Lohnklaſſe 4.7 90, Lohnucſe z 10 Pfg. Die in der Zeit vom 1. 10. 21 bis 31. 12. bezahlten Beiträge bleiben bei der Rentenberechnung außer Betracht. Neben dieſen Beträgen wird für Rentenempfän⸗ ger, die Kinder unter 16 Jahre zu unterhalten ie ein Kinderzuschlag von jährlich 90 Mark für jedes. 10 gewährt. Ein Beiſpiel wird die Rentenhöhe verſtändlich 0 605 Verſicherten ſind der Zeit vom 1. 1 Von einem Verſicherten ſind in der Zeit vom mer; 1900 bir 20. 9. 21 909 Beiträge Klaſſe 5. 200 in Klaſſe 4, und 39 in Klaſſe 2 geieiſter. Vom 1. 1. 24 bis 31. 1. 26 hat er in Klaſſe 5 bezw. 6 104 Beiträge bezahlt. Seine Rente beträgt: 1. Reichszuſchuß 72 Mark: 2. Grundbetrag 168 Mark; 3. Steigerungsbeträge: 800 Mal 10 Pfg., gleich 60 Mark, 200 Mal 7 Pfg. gleich 14 Mark, 39 Mal 2 Pfg. gleich 0.78 Mark; 4. 20 Prozent aus 112 Mark gleich 22,40 Mark. Hat der Verſicherte noch 3 Kinder unter 16 Jahren, ſo erhält er weiter 3 Mal 90 Mark gleich 270 Mark. Geſamtrente 627,18 Mark. Die Hinterbliebenenrente ſetzt ſich zuſammen aus einem Reichszuſchuß von 72 Mark für die Witwe und 36 Mark für jede Waiſe. Außerdem erhält die Witwe ſechs Zehntel und jede Waiſe fünf Zehntel des Grund⸗ betrags und Steigerungsbetrags der Invalidenrente des Verſtorbenen. In vorſtehendem Fall würden die Hinter⸗ briebenen erhalten: a) Die Witwe Reichszuſchuß 72 Mark, ſechs Zehntel aus 285,18 Mark gleich 171,10 Mark, zuſammen 243,10 Mark: b) 3 Kinder Reichszuſchuß 3 Mal 36 Mark gleich 108 Mark, 15 Zehntel aus 285,18 Mark gleich 427,65 Mark, zuſammen 535,65 Mark. Neben Renten kann die Landesverſicherungsanſtalt zur Verhütung oder Beſeitigung der Invalidität ein Heil⸗ berfahren durchführen. Ein Rechtsanſpruch hier beſteht nicht. — Schluß des Schuljahres in Heſſen. Das helſiſche Lan. desamt für das Bildungsweſen hat für ſämtliche Schulen des Volksſtaates Heſſen angeordnet, daß das laufende Schuljahr am 2. April ſchließt. An dieſem Tage ſind alle Schüler und Schülerinnen zu entlaſſen bzw. von* Schulpflicht zu entbinden, die acht Jahre lang die Schun. beſucht haben. Die Oſterferien dauern drei Wochen. Sie beginnen am 4. April und enden am 23. April. Das neue Schuljahr nimmt am 25. April ſeinen Anfauh. *. * Guthaben ehem. Kriegsgefangener. Bekannt- lich hat die engl. Regterung zur Abgeltung der reſtlichen Lohnguthaben deutſcher Kriegsgefangener in England der deutſchen Reglerung 200 000 engl. Pfund rund 4 Millionen Mark zur Auszahlung überwieſen, die z. Zt. an die engl. Gefangenen in Raten ausbezahlt werden. Deutſchland hat ſeine in Deutſchland inhaftierten Gefangenen mit ihren Ar- beltslöhnen bei der Auslieferung ganz ausbezahlt, während Frankreich und England in dieſer Frage ſich ablehnend ver⸗ hielten. Nachdem nun England nach längeren Verhandlun⸗ gen dazu übergegangen iß, dieſe Anſprüche abzugelten, iſt bei den in franzöſtſcher und ruſſiſcher Gefangenſchaft gewe⸗ ſenen Gefangenen die Frage akut geworden, was mit ihren ſeiner Zeit nicht ausbezahlten reſtlichen Lohngeldern wird. Auf die von der Arbeitsgemeinſchaft der Vereinigung ehem. Kriegsgefangener an die Reſtverwaltung für Reichsaufgaben in Berlin geſtellten 14 Fragen, hat dleſelbe unter anderem geantwortet, daß die Verhandlungen mit der franzöſiſchen Regierung über die Guthabenregelung inzwiſchen wieder auf genommen worden ſind. Hinſichtlich der Rußlandheimkehrer wird denſelben aufgegeben, noch beſtehende Anſprüche bei der Reſtverwaltung geltend zu machen. Nack dem Geiſt der Locarnopolitik wäre es zu begrüßen, daß auch Frank leich ſich nicht mehr länger der moraliſchen Verpflichtung entzieht und dle berechtigten Forderungen hinſichtlich der Arbeitslöhne ſeiner Kriegsgefangenen alsbald erfüllt. » Der letzte Rummel. Am heutigen Dienstag, dem letzten Faſchingstag iſt, wie aus der heutigen Nummer erſichtlich, noch allerhand Vergnügen geboten. Im Karpfen iſt Lumbeowedt mit Kapelle Hanf Blank.— In der„Vor⸗ ſtadt“ iſt großer närriſcher Abend.— Im„Fürſt Alexander“ iſt Lumpeabend, wozu ganz Viernheim eingeladen iſt.— — Der Geſangverein„Liederkranz“ veranſtaltet in ſeinem Vereinslokal„Prinz Friediich“ eln räciſches Beiſammen⸗ ſein— Die Parole lautet alſo nochmals: Nix wie tinn ins Vergnügen! Aus den Vereinen. Der Krieger⸗ und Solda⸗ tenvereln hat heute Abend 8 Uhr im„Schützenhof“ Ver⸗ ſammlung für die Schützenabteilung. — Faſchingsende. Nun geht der bunte, wilbelnde, tolle Mummenſchanz wieder zu Ende. Nur ein kurzer närriſcher Tag noch und all der Firlefanz iſt für dieſes Jahr vorbei. In leichterer Zeit waren juſt die ten Tage die über⸗ mütigen Höhepunkte karnevaliſtiſcher Zuſt, ging doch an ihnen die Welt des Scheins und der Moske auch auf die Straße und erfüllte das ganze Leben mit ſeinem fröh⸗ lichen Lärm und ſeinem närriſchen Treiben. Heute verbie— tet es menſchliche Rückſicht, die Straße, in denen Hun— derte vergebens nach Brot und Arbeit ſuchen, zum Tum— melplatz unbekümmerter Ausgelaſſenheit zu machen. So ſpielt ſich das Faſchingstreiben auch an den letzten Tagen in den Lokalen ab, wo es freilich hoch genug hergeht, ehe Harlekin ſich zum letztenmal die Schminke aus dem über— nächtigen Geſicht wiſcht, ehe Kolombine ihr Flitterkleid endgültig wieder mit Alltagszeug vertauſcht. Für ſo man⸗ chen iſt's höchſte Zeit. Es iſt nicht allen Menſchen ge⸗ geben, Maß im Vergnügen zu halten. Manch einer tut da mehr, als für Geſundheit und Geldbeutel gut iſt. Der Aſchermittwoch macht ein Ende Wetterbericht vom 1. März. Ueber Weſtfrankreich liegt wieder eine wohlausge⸗ prägte Wärmewelle, mit deren Annäherung bei uns in Kürze auffriſchende Südweſtwinde und weitere Nieder⸗ ſchläge bevorſtehen. Das milde, zu Niederſchlägen neigende Wetter wird noch anhalten. Vorausſichtliche Witterung bis Mitt⸗ voch: Fortdauernd mild, auffriſchende Südweſtwinde. eitweiſe Niederſchläge. 3—————— Deutſche Jugendkraft. Wochenplan, Mittwoch ak end 8 Uhr: Spielausſchußſitzung im Lokal. 1„ 8„ Trainingsſtunde für ſämtliche Leichtalhleten im Lokal. Freitag 1 Spfelerzuſammenlunft Sonntag, den 6. Mäcz 1927, Verbandsſptel der II. Mannſchaft gegen Lorſch ll. Beginn 3 ½ Uhr. — . ——— ů——— 2—— ̃ ͤ——ñ—