. 125 — * Perkaufe von heute ab: Prima Rindfleiſch Pfund 1.20 Junges Kuhfleiſch Pfund—.80 Schweinefleiſch z Kochen u. Braten Pfd. 1.00 Kotelett Pfd. 1.10 . —— Mild geſalzenes Dörrfleiſch ohne Knochen Pfd. 160 Schweineſchmalz aus eigener Schlachtung Pfund 1.00 Hausmacher: Leber- und Griebenwurſt Pfd. 0.80 Weißen und Roten 8 Schwarteumagen Pfd. 0 80 Fleiſchwurſt Pfd. 1.00 Zungen⸗ u. Schinkenwurſt Pfd. 1.20 Empfehle ferner: friſchen Schinken, Ia Zervelatwurſt und ſämtlichen Aufſchnitt. valent. Adler Metzgerei. Saatgerſte 1. Abſaat preiswert abzugeben. Joh. Niebler, Rathausſtraße 65. Rur las Gute bricht sich Bahn. Von meiner bewährten Schönheits- und Lei- stungszuchtschwarzscheckkiger Italiener empfehle Preise von Mk. 1. Aamend-berpachun * Nächſten Dienſtag, den 8. ds. Mts., vor⸗ mittags 9 Uhr, läßt Adam Weidner 7. von hier verſchtedene Grundſtücke ſeiner großen Allmend auf dem Ortsgerichte büro auf die Dauer der Genuß⸗ zeit öffentlich verpachten. Die Aecker find gedüngt und koͤnnen größten⸗ ru E er teils ſofort nach Genehmigung angetreren werden. „ i iernhei„März 1927. mit höchster Befruchtung a 35 Pfg. oder Viernheim, am 4 Dtz. 4.— Ma. feder Käufer erhält eine An- Heſſ. Ortsgericht Viernheim sichtskarte dieser Rasse gratis. Schuchmann. Josef Reis er inspriepl,. Pollert! ilanz Gemeinnützigen Baugenoſſenſchaft e. G. M. b. H. Viernheim am 30. Juni 1926. —— 222 08—ͤ—————ꝛ B. Verbindlichkeiten. . Bankſchulden 2. Darlehen Guthaben der Genoſſen a) Stammanteile 1294505 b) Spareinlagen 2312/68 . Reſervefonds a) Geſetzl. Reſerveſonds A. Vermögen. Unbebaute Grundſtücke Guthaben an der Bauperiode 1923 3. Desgleichen der 5 19024 1925 2750801 562/20 11220,22 197 50.57 „„„ 192 952,71 3314.2 5„„ 6. Guthaben an Hofraiten v. Genoſſen 7.⸗Darlehen an Genoſſen für Neubauten agr. 57 8. Aufwertung für erſtellte Wohnhäuſer 2422,15 b) Hilfsreſervefonds 9. Forderungen von Mitgliedern 400, Inventar auk dem Lagerplatz 240,70 . Steuervorlagen Sonderzahlungen Beteiligungen Bankguthaben .Kaſſenbeſtand 817703 Mitgliederſtand 1. 7. 1925 244 Eingetreten im Geſchäftsjahr 1925/26 8 252 Ausgetreten am Ende des Geſchäftsjahres 6 Stand am 30. 6. 1926 246 Die Geſchäftsanteile haben ſich um 157,70 auf 1294,05 Mark erhöht. Die Haftſumme erhöht ſich um 400 Mark auf 49200 Mark. Viernheim, den 21. Februar 1927. Der Vorſtand: Verberich. Kühlwein. 5 ö 0 1¹ E zu verkaufen. Näheres Auguſt Hanf Ringſtr. —— Bestellen Sie lliren Bedarf an Samen u. Pflanzen auf beiliegender 6 Preisliste der Firma Fritz Liethold, anennanuund, Mannheim Tunnnmanumngmannnmunnummgmumunnnngunmanſſabngnodnbm nnen nnndnannngſhggnspgnmandgggggg und geben Sie die Bestellung bei der Firma Malhaus Drogerie Peter düos hong, Vieranelm ab. Die Waren Können dort fertig verpackt abgeholt werden, Braunſchweiger Spargel ianzen zu verkaufen. Lamperineimer str. 23. Saatgerlte und Saathafer sortiert, abzugeben, sowie reife fllehschweine zu verkaufen bei Math. Hoock Waldstr. 14. J —— 6 1 5 8 werden schnell, gut u. billig unter Garantie N Los- verkaufs- stellen überall durch Plakate kenntlich! 6 Gebrauchte 5 Röhren . Renaraturen piepsen geeignet, billig abzugeb ausgeführt bei A. Specht, Uhrmachermeister Bat ante ach Rathausstrasse 68 Weinhelmerſtr. 53. Danksagung. Herzlichen Dank Allen, die uns beim Heim- gang unseres lieben Entschlafenen Rudolf Klietsch Apotheker ihre herzliche Teilnahme bezeugt haben. Für die trauernden Hinterbliebenen: Frau Meline Klietsch geb. Schmidt. muh die Lederpasta lhren Schuhen verleihen. Es genügt nicht, da der Stiefel gtau- schwarz und matt ist. Ihre farbigen Schuhe dürfen auch nicht das matte Aussehen toten Leders zeigen. lhre Schuhe müssen vielmehr einen Hochglanz haben, der auch bei Regenwetter nicht verschwindet. 21 5 erreichen Sie, wenn Sie verwenden Gegenteil ſehr lebhaft erörterte. ernheimer Beuung—. Bternheimer Nachrichten) maupt- San Viernheimerfinzeiger Viernheimer Tageblatt (Biernhetmer Bürger- Zig.. Siem. 2b rſcheint tägl.. 9 glich mit Ausnahme ber Sonn⸗ und Feiertage.— Bezugspreis monatl. N An WA en Die einſpaltige Petitzeile koftet 25 Pfg., die Reklamezeile 80 ft. 1.56 Mf. frei ins Haus gebracht.— Gratisbeilagen: wöchentl. bas achtſeitige! 1 e Senntagsblatt„Sterne und Blumen“, halbjährlich einen Feine 13 0 agen 0 1 kalender.— Annahme von Abonnements täglich in der Geſchäftsſtelle n. deim Zeitungs träger Erſles, ilteſtes u. erfolgreichſtes Lokal⸗Anzeigeblatt in Vieruheſn ſprecher 111.— ee N Biernheim— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Amt ankfurt a. N.— Schriftleitung, Druck u. Verlag: Joh. Martin, eſchäftsfelle Rathaus ſtr. 8———ů——..—.—.— Montag, den 7. März 192 Platzvorſchriften bei An an beſtimmt vorgeſchrie ieberholung abgeſtufter Rabatt.— Annahme ſchluß für Inſerate und Notizen vod mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen 5 unſeren Geſchäftsſtelle und von ſämtlichen Annencen⸗Expeditionen Deutſchlands ws dez Auslands. Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgerneiſterei und des Polizeiants eigen werben nach Möglichkeit berückfichtigt.— Für die Aufnahme enen Tagen, kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen wer en. 7 44. Jahrgang Neues in Kürze. ze: Der deutſche Geſandte in Warſchau, dan her, at ſich nach Geuf begeben, um als Sachverſtändiger wäh⸗ end der Verhandlungen zwiſchen den Außenminiſtern ßtreſemann und Zaleſki zur Verfügung zu ſtehen. 26: Die demokratiſche Reichstagsfraktion hat den leichsaußenminiſter Dr. Streſemann dringend gebeten, 1 energiſcher Weiſe wegen der Anterdrückung der Deut⸗ 11 in Südtirol in Rom Vorſtellungen erheben zu aſſen. 18: Das eſtländiſche Parlament hat die Schiedsge⸗ 1977 7 und Schlichtungskonvention mit Deutſchland rati⸗ ziert. 2: Der frühere Verwalter des fremden Eigentums 1 Amerika, Miller, wurde nach 710ſtündiger Beratung om Gericht für ſchuldig befunden, während im Fall daugherty keine Einigung erzielt wurde. :: Nach einer Londoner Meldung ſoll die ſpaniſche ſegierung beſchloſſen haben, nicht länger auf der Ein⸗ ſerleibung Tangers in die ſpaniſche Merokkozone zu be⸗ ehen. Eine Beſtätigung dieſer Meldung liegt jedoch goch licht vor. f 12: Der amerikaniſche Senat hat ſich vertagt, ohne ſorher ſich über die Freigabe des beſchlagnahmten Eigen⸗ ums zu äußern. 12: Wie aus Kanton gemeldet wird, iſt Sunkiang, 0 Meilen ſüdlich von Schanghai, von der Wonton⸗Armee ingenommen worden. Aus dem In⸗ und Auslanbe. Dawes Präſidentſchaftskondidat für 19282 London, 5. März.„Times“ meldet aus Waſhington: bizepräſident Dawes ſei aus der letzten Kongreßſitzung nit erhöhtem Ruhm und dauernd wachſender Volks⸗ ümlichkeit hervorgegangen. Wenn Coolidges Aufſtellung m Jahre 1928 nicht möglich ſei, was man immer mehr innehmen ſollte, ſo beſtände heute mehr Begründung als e zuvor, weshalb General Dawes für die republikaniſche Raplei annehmbar gefunden werden wird. Der amerikaniſch⸗mexikaniſche Notenwechſel. Newyork, 5. März. Ueber den Inhalt der zwiſchen Waſhington und Meriko ausgewechſelten Noten herrſcht loch immer tiefſtes Schweigen, obwohl offtzielle Er⸗ lärungen von beiden Seiten beſtreiten, daß der Noten⸗ vechſel fo! nſchwere Entſcheidungen nach ſich ziehen würde. Maſhingtoner Meldungen beſagen, das merilan'ſche Ge, ſeralkonſulat habe antiamerikaniſche Flugblätter verbrei. tet, wodurch der Notenwechſel entſtanden ſei. Von mer! zaniſcher Seite wird erklärt, daß die Abreiſe des mar kaniſchen Geſandten aus Waſhington nichts mit dem No ſenwochſel zu tun habe. Zweites Abkommen Englands mit Kanton. Berlin, 5. März. Die Verhandlungen der, eng iſchen Regierung mit Kanton über das Protektionsge diet Kiukiang ſind nach einer Meldung aus London zun Abſchluß gekommen. Das Abkommen, das dem von Ban zau entſpricht, wird am Mittwoch unterzeichnet und trit zm 16. März in Kraft. Die Kantonreglerung zahl 40000 Dollar Schadenerſatz für die Plünderungen. Vas Ende der Haager Konven. Frankreichs Nückfall in die Barbarei. Den Haag, 5. März. Nachdem die franzöſiſche Kammer bei den Einzel 5 beratungen über den Geſetzentwurf über die Organi⸗ ation der Nation in Kriegszeiten mit de überwältigenden Mehrheit von 500 gegen 30 Stim men die Artikel 1 bis 10 des Entwurfes angenommer hat, wird Fra nkreich im Falle eines Krieges in ei! einziges Heereslager verwandelt. Denn die Be stimmung, daß jeder Franzoſe ohne Anſehen de; Alters und des Geſchlechtes zum aktiven ode paſſiren Dienſt herangezogen werden kann, ver wiſcht praktiſch die im Haager und im Londoner Ab. kommen vorgeſehene Unterſcheidung zwiſchen Nicht kombattanten und Kombattanten und hat dem, gemäß zur Folge, daß Frankreich in Zukunft nich! mehr das Recht hat, für ſeine Zivilbevölke⸗ rung den Schutz der vorgenannten Abkommen in An. ſpruch zu nehmen. Damit iſt nun praktiſch das Haagen Abkommen von der größten Militärmacht der Melt mi! Abſicht durchbrochen worden, wozu als Beweis an⸗ geführt ſein mag, daß die Dehatte in der fransſiſchen Kam. mer durchaus nicht an dieſer Frage vorbeiging, ſondern ſie im Allein die krank⸗ hafte Furcht des franzöſiſchen Volkes, irgendeine Maß⸗ nahme für ſeine„Sicherheit“ verſäumt zu haben, in der Bereitwilliakeit ſeiner Maffenertreter, melche mit einem bisher ungetrannten Mehrheitsbeſchluß der Außer kraftſetzung der Haager Konvention zuſtimmten, voll un ganz zum Ausdruck, ſo daß nunmehr die nächſte Folge di fein wird, daß ſich jetzt auch die andern Natio⸗ nen, gezwungen durch das Vorgehen Frank reichs, von dem Abkommen bezüglich des Schutzes den Zivilbevölkerung eines Landes in Kriegszeiten abwenden müſſen. Die Gefahren für die geſamte Ziviliſation. a Daß dies ſo kommen mu ßö•, hat auch die franzöſiſche Kammer erkannt und daß dieſe geſonnen iſt, die andern Nationen zu zwingen, ſich gleichfalls von dem Haager und dem Londoner Abkommen abzuwenden, das geht aus den der Annahme des Artikels 1 des neuen franzöſiſchen Geſetzentwurfs vorangegangenen Erklärung des„Sozialiſten“ Paul Boncour hervor, welcher betonte, daß ſich eben das Londoner und das Haager Abkommen dem modernen Kriege anzupaſſen hätten, nach⸗ dem dieſer moderne Krieg keinen Unterſchied zwi⸗ ſchen Kombattanten und Nichtkombattan-⸗ ten mehr machen könne. Damit ſetzt man ſich alſo in Frankreich mit einer leichten Geſte über die Fetzen Papier des Haager und des Londoner Abkommens zum Schutze der Zivilbevölkerung im Kriegsfalle hinweg, doch ge⸗ winnt dieſer Rückfall Frankreichs in die fin⸗ ſterſte Barbarei inſofern ein anderes Ausſehen, als ja Frankreich durch die Annahme des Geſetzentwurfes über die Organiſation der Nation in Kriegszeiten, mit dem auch die Herſtellung eines eiuzigen betonierten Schützengrabens längs der ganzen Oſtgrenze Fraulreichs verbunden iſt, wodurch dann deſſen Zi⸗ vilbepöllerung vor jeder Kriegsgefahr unbedingt und ſicher geſchützt iſt. Damit beſteht alſo das praktiſche Ergebnis der Durchbrechung der Haager Kon⸗ vention darin, daß Frankreich, nachdem es an ſeinen Grenzen unüberwindliche Hinderniſſe aufgebaut hat und dementſprechend auch ruhig auf den Schutz ſeiner Zivilbevölkerung verzichten kann, dieſe Mißachtung des Schutzes für die Nichtkombattanten auch auf andere Nationen an zudehnen im Begriffe ſteht. Denn da ja das Haager und das Londoner Abkommen ſich— nach dem Ausſpruch Paul Boncours— dem mo⸗ dernen Kriege„anzupaſſen haben“, will Franfreich dazu übergehen, die übrigen Nationen zu dem glei⸗ chen Schritt zu zwingen und wird auch, woran jetzt nicht mehr gezweifelt werden kann, der Zivilbevöl⸗ kerung der übrigen Nationen dieſen internationalen Schutz nicht mehr gewähren. Gegen dieſe Ver⸗ gewaltigung der internationalen humanen Geſetzgebung, welche die Schrecken des Krieges nur auf die Kriegführenden ſelbſt ausgedehnt haben will, ſchärſſten Proteſt beim Völkerbu nd einzulegen, iſt daher Pflicht aller Nationen, da nur auf dieſe Weiſe der Rückfall der ganzen Menſchheit in die Sit⸗ ten und Gebräuche der Barbarei im Kriege ver⸗ hindert werden kann. Aus Nah und Fern. Wiesbaden.(Siebeneinhalb Jahre Zucht ⸗ haus wegen Landesverrats.) Der 5. Strafſenat des Reichsgerichtes in Leipzig verhandelte unter Aus⸗ ſchluß der Oeffentlichkeit gegen den Polizeiwachtmeiſter Heinrich Keul aus Wiesbaden. Keul war beſchuldigt, im Herbſt 1922 auf Veranlaſſung von franzöſiſchen Nach⸗ richtenofftzieren an den Manövern der Reichswehr in Thüringen teilgenommen und verſucht zu haben, Nach⸗ richten, die im Intereſſe der Landesverteidigung geheim⸗ zuhalten waren, dem franzöſiſchen Spionagedienſt zu über⸗ mitteln. Er wurde wegen verſuchten Verrats militäri⸗ ſcher Geheimniſſe, verſuchter Spionage, zu ſiebeneinhalb Jahren Zuchthaus und 10 Jahren Ehrverluſt, ſowie Stellung unter Polizeiaufſicht verurteilt. Kreuznach.(Millionenerbſchaft aus A me⸗ rika.) Bei Frl. Mina Herrmann iſt eine amtliche Mit⸗ teilung eingegangen, wonach ihr in Amerika verſtorb ier Onkel ſie zur Erbin ſeines Vermögens gemacht hat. Das Erbe beträgt mehrere hunderttauſend Dollar. Eſſen.(Mord und Selbſtmord aus ver ⸗ ſchmähter Liebe.) Der 22 Jahre alte Konrad Göpp⸗ ſens erſchoß ſeine 19 jährige Braut und verletzte ſich elbſt durch zwei Schüſſe ſchwer. Das Motw zur Ta oll angeblich verſchmähte Liebe ſein. Wlerſeburg.(Schwerer Unſaul im Leuna werk.) Im Verſuchstechnikum des Ammoniak⸗Werkes „Merſeburg(Leunawerk) platzte eine Ammoniak⸗Flaſche, 75 wodurch ein Arbeiter getötet und ein Laborant ſchwer am Fuße verletzt wurde. Die Anterſuchung über die Urſache des r cſelles iſt noch nicht abgeſchloſſen.. Balle a. S.(Keſſel⸗Exploſton.) In einer ſieſigen Spiritusraffinerie ereianete ſich aus bisher unbe⸗ bite arſuche Cine Ircfc-Cäplofton, vurch bie zwe; Arbeiter ſchwer verletzt wurden. Der eine iſt inzwiſchen einen Verletzungen erlegen. Berlin.(Umnennung von 1500 Straßen.) Der Berliner Stadtverordnetenausſchuß hat einen Beſchluß gefaßt, nach dem die geplante Ambenennung von 1500 Berliner Straßen und Plätzen in nächſter Zeit durch⸗ geführt werden ſoll. Sollte dieſer Beſchluß wirklich in die Tat umgeſetzt werden, dann wird ſich in allerkürzeſter Zeit niemand mehr in Berlin auskennen. Hof.(Aufdeckung eines Mordes nach 22 Jahren.) Der wegen eines Sittlichkeitsperbrechens in das Hofer Gerichtsgefängnis eingelieferte Bauer Dorſch iſt, wie die Unterſuchung ergeben hat, dringend verdäch⸗ lig, vor 22 Jahren den 18;jährigen Kunſtſchüler Arnd Seidel aus Plauen beim Schmuggeln ermordet zu ha⸗ ben. Man hält ihn durch Ausſagen ſeier verſtorbenen Frau für überführt. Samburg.(Von einem Pferd erdrolſelt.) Einen ſchrecklichen Tod erlitt der elfjährige Sohn eines Schweßers in Peetſch; beim Führen eines Pferdes zum Antrieb eines Göpels hatte er ſich die Leine in einer Schlinge um den Hals gelegt. Die Leine verwickelte ſich, Wobei ſich die Schlinge zuzog und den Knaben erdroſſelte. Neuſtrelitz.(Zwei Kinder ertrunken.) 51 dem Dorfe Kuhz ſtürzten zwei 5 Jahre alte Kna in einen Waſſerpfuhl und ertranken, bevor ihnen Hilfe zuteil werden konnte. Pfaffendorf(Opf.)(Der wandernd Auf der Nordſeite des Nordigaſt macht ſich ſei Jahren eine Waldverſchiebung bemerkbar. Di die etwa 34 Tagwerk groß iſt, hat einen 15. jährigen Fichtenbeſtand. Nach Angabe von Augenzeugen ſoll der Bergrutſch mindeſtens 50 Meter betragen. ** Kleine Chronik. * Zabhlreiche Todesopfer bei einem Brandunglück in Lodz. Wie aus Lodz gemeldet wird, iſt die Spinnerei Wolf Fraenkel und die Weberei Weißmann ein Raub der Flammen geworden. Die im zweiten and dritten Stock beſchäftigten Arbeiter konnten den Weg ins Freie ücht mehr finden. Mehrere Arbeiter ſ. 5 prangen aus dem dritten Stock auf die Straße, wobei mehrere tödlich and mehrere ſchwer verletzt wurden. Die Zahl der Opfer iſt noch nicht feſtgeſtellt, ebenſowenig die Urſache des Brandes. Meuterei von Militärſtrafgefe In Le Mans meuterten gegen 100 Militärſtrafgefangene, die nach Aufhebung der Militärgefängniſſe in, Jivilge⸗ zängniſſe übergeführt worden waren. Militärſtreitkräfte mußten zu Hilfe gerufen werden, um der Meuterei Herr zu werden. „ Abſturz eines italieniſchen Milltärfliegers. Aus Rom wird gemeldet, daß der Fliegermafor Biſſi bei einem kluge über den Brazziono-See aus 200 Meter Höhe ab⸗ r 4 geſtürzt iſt. Sein Leichnam wurde im Waſſer aufgefunden Die Erdrutſchkataſtrophe auf Korſikg. Nach e Havasmeldung aus Baſtia(Korſika) ſind bei dem Unglück des Dorfes Biſina, weder Tote noch Verletzte zu ver zeichnen geweſen. genommen und das Dorf ſei nicht bedroht. N Ein heftiger Sandſturm in Tunis. In dem ſüdöſt⸗ lichen Teile von Tunis wütet zur Zeit ein ſchwerer Sand⸗ ſturm: der weitaus größte Teil der Telegraphenſtangen iſt niedergeriſſen worden, ſo daß ſämtliche Verbindungen unterbrochen ſind. i Tödlicher Unfall eiens Automobiliſten. Der be⸗ kannte engliſche Autorennfahrer Parry Thomas iſt in Pendine Sands bei dem Vexſuch, den Schnelligkeits⸗ rekord für Automobile zu brechen, tödlich verunglückt. Hoteldiebſtahl. In einem großen Hotel in der Londoner City wurde nachts ein ſchwerer Diebſtahl ver⸗ übt. Als ein Großinduſtrieller mit ſeiner Gattin morgens von einer Prwatfeſtlichkeit in das Hotel zurückkehrte und ihr Zimmer betraten, fanden ſie das Bett aufgeſchnitten und den Inhalt im Zimmer verſtreut. Auf einem Kof⸗ fer waren Schmuckſtücke im Werte von etwa 20 000 Mark geſtohlen. . Der Diebſtahl im Packwagen. Wie aus einer amtlichen Unterſuchung hervorgeht, ſind bei dem ſeiner⸗ zeit gemeldeten Diebſtahl im Packwagen eines zwiſchen Turin und Mailand verkehrenden Zuges nur 29 ein⸗ geſchriebene Briefe abhanden gekommen, die aus Paris nach Beyruth in Syrien beſtimmt waren. Turnen Sport- Epiel. Punktſieg Haymanns über Vanderveer. Im exſten Kampf des großen Boxkampfabends im Sportpalast, Haymann— Vanderveer, konnte überxaſchen⸗ derweſſe Hgymann in einem alänzenden Schlußfiaht Ste ⸗ nuch wuntten bleiben, nachdem es vem Hollanoe: der 5. und 6. Runde gelungen war, den anfänglichen ae e ſeines Gegners wieder auszugleichen. Der Kampf Domgörgen⸗Köln gegen den Franzoſen Kid Nit⸗ tam, der ſich über zehn Runden erſtreckte, endete mit einer unerwarteten Punktniederlage des deutſchen Mittelge⸗ wichtsmeiſters. Der Schlußkampf des Abends, Richard a ee— Fritz Enſel⸗Köln um die Meiſterſchaft im Leichtgewicht wurde in der elften Runde von Enſel durch Aufgabe ſeines Gegners gewonnen. Scott ſchlägt Diener. „Der mit Spannung erwartete Kampf des Schwer⸗ gewichts Franz Diener und des engliſchen Schwerge⸗ wichtsmeiſters Philipp Scott endete mit einem hohen Punktſiege des Engländers, trotz einer Verwarnung we⸗ den eines Genickſchlages in der erſten Runde. Diener mußte in der ſiebenten Runde bis 8 zu Boden. Auch die Schlußrunde beſtätigte die große Ueberlegenheit des eng⸗ liſchen Meiſters. Ueber Diener war man ſtark enttäuſcht. Aus dem badiſchen Land Mannheimer Theaterſchan. 1. National⸗Theate beneag, 8. März, 8 Uhr: Tosca. Muftiorama on G. Puccini.(Für die Theatergemeinde Freie Volksbühne. Nr. 1— 601, 1550— 1600, 1611—1800, 2300-2350, 6000-6100, 6200-6299, 7000 bis 7100, 10 00010 400.) ö Rittwoch, 9. März, 7 Uhr: Bonaparte. Ein Schauſpiel von Fritz von Unruh.(Miete F Nr. 25. Mittlere Preiſe.) 5 donnerstag, 10. März, 8 Uhr: Geſellſchaft. . Schauſpiel von John Galsworthy.(Miete B Nr. 24, Mittlere Preiſe.). freitag, 11. März, 8 Uhr: Emilia Galotti. e von Leſſing.(Miete A Nr. 25. Kleine Preiſe. Sams tas 12. März, 8 Uhr: Der Troubadour. Oper von Giuſeppe Verdi.(Miete C Nr. 24. Mitt⸗ lere Preiſe.). i Sonntag, 13. 13. März, 8 Uhr: Der fliegende Holländer. Romantiſche Oper von Richard Wag⸗ ner.(Miete D Nr. 25. Hohe Preiſe.) f Nontag, 14. März, 7 Uhr: Bonaparte. Ein Schauſpiel von Fritz von Unruh.(Miete E Nr. 25. Mittlere Preiſe.) 2. Neues Theater: Samstag, 12. März, 7,30 Uhr: Emilia Galotti. Trauerſpiel von Leſſing.(Für die Theatergemeinde des Bühnenvolksbundes. Abt. 7—12,(aus Abt. 7 Nr. 326—350, aus Abt. 12 Nr. 551— 585), Abt. 39—92, 221—224, 234—236, 241, 251-252, 261263, 291—292, 401—409, 416.) N Sonntag, 13. März, 7,30 Uhr: Emilia Galotti. Trauerſpie!l von Leſſing.(Zu ermäßigten Eintritts— preiſen.) * gpechſelreiterei bei der Sparkaſſe in Brühl.— Fünf Perſonen feſtgenommen. Schwetzingen, 5. März. In Brühl wurde der Rech⸗ ner der dortigen Spar⸗ und Darlehnskaſſe Peter Bürg!, der Vorſitzende der Spar- und Darlehnskaſſe Landwirt Weitzel, der Kaufmann Rudolf Breunig und deſſen Ehe⸗ frau ſowie ſein Sozius der Kaufmann Hermann von der Gendarmerie feſtgenommen. Zu dieſem Fall, der über die Grenzen Brühls hinaus Aufſehen erregt, erfahren wir noch folgende Einzelhei⸗ ten: Vor einigen Tagen hat die in Brühl anſäſſige Ge⸗ miſchtwarenfirma Breunig und Hermann Konkurs ge⸗ macht. Bet einer Sitzung des vorläufigen Gläubigeraus⸗ ſchuſſes mit dem Konkursverwalter ſtellte ſich heraus, at die Spar⸗ und Darlehnskaſſe an die Firma Forde⸗ rungen in Höhe von rund 85000 Mark ſtellt. Es han⸗ [gehoben.) Das am 26. v. M. im delt ſich durchweg um Wechſelforderungen, und es iſt ſehr wahrſcheinlich, daß dieſe Summe weit größer iſt, weil noch weitere Wechſel, die bisher nicht vorgezeigt wurden, im Umlauf ſind. Wie ſich nachträglich heraus⸗ Kaſſenrechner Bürgi Freundſchaftswechſel griert, welche die Badenia Werke in Mannheim(Automobilfabrik) auf Edith Bürkners Liebe. ö Roman von Fr. Lehne. 58. Fortſetzung.(Nachdruck verboten.) Bei dieſen ſchlichten, innigen, ſo lange nicht gehör⸗ ien Klängen feuchteten ſich Ediths Augen. Auf ihrem Geſicht lag heiße Röte, während ihre Hände zitterten und eiſig kalt waren. Herbert bemerkte ihre Aufregung, als ſie den Saal verließen. „Hat dich das Konzert ſo erregt, Schatz! Da werde ich dir nächſtens verbieten müſſen, wieder zu gehen“, ſcherzte er.„Uebrigens kann der Muſikathlet zufrieden ſein mit dem geſpendeten Beifall. Es fehlt nur noch, daß man ihm die Pferde ausſpannt!“ % Wie nicht begreifend ſchüttelte er den Kopf. ueber Edith aber kam bei dieſen Worten eine ſelt⸗ ſame Ernüchterung. Muſikathlet! Wie konnte Herbert einen ſolchen Aus⸗ ruck gebrauchen in bezug auf einen Künſtler, der die dar der Menge ſo tief zu rühren wußte, wie Wal⸗ ow! Doch Herbert ſtand ja dieſer göttlichen Kunſt ſo gleichgültig gegenüber, ſo daß ſie es wirklich nicht be⸗ greifen konnte. Seine Züge waren wie immer unbewegt, mit dem überlegenen, ironiſchen Zug darin, während ſich auf den Geſichtern aller anderen Zuhörer der Eindruck des gehabten Genuſſes widerſpiegelte. In der Garderobe ſah ſie Lucian ſtehen. Wie es blen, erwartete er jemanden; denn ſuchend ſchweif⸗ en ſeine Augen umher. b Da entdeckte er ſie; freudig leuchtete es in ſei⸗ nem Auge auf, und er trat auf ſie zu, hielt aber auf halbem Wege inne— denn Herbert hatte ſoeben ſeinen Arm unter den ſeiner Braut geſchoben— Lucian ſah, daß Edith nicht allein war! Staunen prägte ſich auf ſeinen 3 915 aus und mit einem langen ſchmer lichen blick wandte er ſich ab. Die Firma Breunig uno Hermann gezogen haven. Vieſe Wechſel gingen zu Proteſt und müſſen nunmehr von der Spar- und Darlehenskaſſe Brühl eingelöſt werden. Die Brühler Sparkaſſe iſt eine Geſellſchaft mit unbeſchränkter Haftung, ſodaß nunmehr fämtliche Genoſſen mit ihrem anzen Vermögen für die Emlöſung der über 100 000 Mark betragenden Forderungen haften 5 Vom Sparkaſſenrechner ſelbſt dürfte nicht mehr viel zu holen ſch. da er ſein Haus rechtzeitig auf ſeine Ehefrau über⸗ chreiben ließ. Mannheim(Das geſunkene Schleppboot 5 Verbindungskanal eſunkene 5„Helena“ konnte jetzt endlich ge⸗ oben werden. Nach den gemachten Feſtſtellungen ſcheint eine ſtrafbare Handlung nicht vorzuliegen. Es iſt viel⸗ mehr anzunehmen, daß das Boo t zu kurz feſtgemacht und das über Nacht raſch ſteigende Waſſer in die Kohlen⸗ räume eingedrungen war, wodurch das Sinken herbei⸗ geführt wurde. Karlsruhe.(Wer sind die Rohlinge?) In der Nacht ſtiegen Unbekannte in den Tiergarten ein und entriſſen dem Vogel Strauß gewaltſam mehrere Federn, wodurch das Tier verletzt wurde. Durlach.(Exploſion.) Wie der Polizeibericht mel. det, explodierte in einer hieſigen Fabrik ein Trockenofen. Der Sach⸗ und Gebäudeſchaden iſt erheblich. Perſonen ꝛamen nicht zu Schaden. „ viedgargemund.(coc gut abgegangen.) Al. un junger Mann an der Ufermauer des Neckars spazieren. ing, erlitt er einen epileptiſchen Anfall und ſeürzte ins Waſſer. Zum Glück wurde der Vorgang von einer Fähre zus wahrgenommen und ſo konnte noch Hilfe gebracht verden. Offenburg.(Ins Zuchthaus.) Das Schöffenge⸗ kicht verurteilte den Fuhrknecht Lor. Göhler von Baden⸗ Baden wegen Diebſtahls im Rückfall zu einer Geſamt⸗ Geri ch t.) juchthausſtrafe von vier Jahren. Göhler befindet ſich zur⸗ icht. jeit in Strafhaft im Männerzuchthaus Bruchſal. Freiburg.(Ein Spekulationsprozeß.) Ein Arzt, der auf einer hieſigen Bank ein Konto und ein De⸗ Das ſollte jedoch, wie vereinbart wurde, nur eiſung in beſtimmten Richtlinien 1 machen. auf beſondere t. g Der junge Angeſtellte kümmerte ſich wenig um die machung, verquickte ſein eigenes Bankkonto mit dem des Arztes und führte allerlei Spekulationsgeſchäfte aus, die ſtreitſuchtige weenſch iel wronate Gefängnis. Dagegen legte er Einſpruch ein mit dem Erfolge, daß er fetz ſtatt drei Monate ſechs Monate hinter ſchwediſchen Gar, binen marſchieren muß und über ſeine Heldentaten nach. denken kann. Er hatte in der Hauptverhandlung Not⸗ vehr vorſchützen wollen, es wurde ihm aber durch Zeugen jachgewieſen, daß er der ſchuldige Teil war. Lubwigshafen.(Ein dreijähriges Kind von ziner Lokomotive erfaßt.) Auf dem Bahnhof Medard wurde nach einer Mitteilung der Reichsbahndirek⸗ ion Ludwigshafen das drei Jahre alte Kind des Heinrich Scherer von Medard von der Lokomotive des Perſonen⸗ uges 874 erfaßt und am Kopfe ſchwer verletzt. Das ſtind hatte verſucht, kurz vor dem Zu über den bereits leſchloſſenen, fernbedienten Uebergang bei Poſten 3042 u ſpringen. ö f Frankenthal.(Falſche Ausſagen in einem Ruppeleiprozeß.) egen fahrläſſigen Falſcheides erhielt die Ehefrau Karoline Wiehl von Speyer, die in 00 Kaſche Muren vor a0 hatte 5s icht peyer falſche Ausſagen gemacht hatte, vom Schwurgeri Fruntenfhal 3 Monate Gefängnis, 5 Wochen Unter⸗ ſuchungshaft wurden angerechnet. Der Haftbefehl wurde aufgehoben. Speyer.(Der Tochter in den Tod gefolgt.) Erhängt hat ſich die 45 Jahre alte Frau Schmitt in ihrer Wohnung in der Mehlgaſſe. Der Beweggrund dürfte vohl Schwermut geweſen ſein, denn der Verluſt einer Tochter, den ſie voriges Jahr erlitten hat, iſt ihr ſchwer ju Herzen gegangen. Rülzheim.(Ein Kind im Kling bach ertrun⸗ zen.) In den zur Zeit ſtark angeſchwollenen Klingbach kürzte der vier Jahre alte Otto Dreyer. Etwa 100 Meter ibwärts konnte der 14jährige Richard Wagner den Kna⸗ ben an Land ziehen. Die angeſtellten Wiederbelebungs⸗ gerſuche waren jedoch erfolalos. Tün dne.(Die Annweiler Einbrecher vor Vor dem hieſigen Schöffengericht hatten ſich der Tüncher Georg Künzl, der Fabrikarbeiter Richard mit Verluſten verbunden waren. Durch die eigenmächtigen Spekulationen des Jungnickel war das Konto des Arztes, wie dieſer eines Tages zu ſeiner Beſtürzung erfuhr, mit 5000 Mark belaſtet. Jungnickel hat nebenher noch dem Barkonto ſeines Auftraggebers 1711 Mark entnommen und für eigene Zwecke verwendet. Anſtelle des erhofften Gewinnes hat der Arzt gegen 7000 Mark eingebüßt. Der Einzelrichter des Amtsgerichts verurteilte den des Betrugs angeſchuldigten Jungnickel zu zwei Monaten Gefängnis, doch wurde ihm dreijährige Bewährungsfriſt mit Straf⸗ aufſchub zugebilligt. Gauangelloch bei Heidelberg.(Vom Pferd töd⸗ lich getroffen.) Ein junger Knecht ſtürzte beim Ab⸗ fete von einem mit Holz beladenen Fuhrwerk. Dabei cheute das Pferd; es ſchlug aus und traf den jungen Menſchen ſo unglücklich an die Schläfe, daß er ſofort tot war. Eclartsweier. ſiſchen Kampfflugzeuges.) Auf einer in der (Notlandung eines franzö⸗ Nähe gelegenen Wieſe mußte ein franzöſiſches Militärflug⸗ zeug niedergehen. erklärte, daß ihn Benzinmangel zur Notlandung geyvun— gen hätte. Die Maſchine kam aus Straßburg. Aus der Pfalz. Ludwigshafen.(Ein ſchlechtes Geſchäft.) Ohne jeden beſonderen Anlaß hatte der Gipſer Ludwig Ritter aus Haßloch in einer dortigen Wirtſchaft einem Arbeiter einen Literkrug auf den Kopf geſchlagen, und zwar mit derart großer Wucht, daß der Krug in, Stücke ging, wäh⸗ 8 in itglie der rend er mit dem Henkel, den er noch, in der Hand hielt, deſtellt, haben ein Vorſtandemitelled der Kale un einem anderen Arbeiter die linke Geſichtshälfte von oben bis unten aufrig. Wegen dieſer gemeinen Tat erhielt der legte ſich lähmend auf ſie, ſo daß ſie kaum noch auf die Fragen ihres Verlobten antworten konnte. „Verzeihe, Herbert, ich habe einen unerträglichen Kopfſchmerz bekommen,“ entſchuldigte ſie ihr ihn be— fremdendes Weſen. 5 f Er glaubte ihr; zum Erſchrecken bleich ſah ſie ſie zitterte förmlich. g 5 Sofort rief er einen Wagen an. Beim Einſteigen war er ihr behilflich und ſah zärtlich beſorgt in ihr Geſicht. „Gute Beſſerung, Geliebte! Ich werde mich gen erkundigen, wie es dir geht! Gute Nacht!“ Er drückte einen Kuß auf ihre bebende Hand, ehe er den Wagenſchlag ſchloß. Bitterlich ſchluchzend lehnte Edith in den Kiſſen; ſie konnte ihren Tränen nicht mehr gebieten. Und dann folgte eine lange, ſchlafloſe Nacht—— O, dieſes Wiederſehen! Wo war ihr verletzter Stolz, ihr Trotz, ihre Gleichgültigkeit geblieben? Vor den zauberiſchen Klän⸗ gen, die er ſeinem köſtlichen Inſtrument entlockte, vor dem feurigen Blick ſeiner Augen und dem Lächeln ſei⸗ nes Mundes hatte nichts ſtand halten können! Und in dieſer einen Stunde war ihr klar geworden, daß ſie trotz ihres Grolles nie aufgehört hatte, Lucian Wal⸗ dow zu lieben— wenn auch ihr ſelbſt unbewußt! Die Zeit ſchleifte eben alles ab, verſöhnt die Ge⸗ genſätze und läßt das Vergangene in einem milderen Lichte erſtehen. Wie aber ſollte das nun werden? Edith lag und grübelte— ſie hatte doch andern Treue gelobt! Der Verlobte war ihr aber innerlich ſo fremd— ſie hatte ſo wenig Gemeinſames mit ihm; was ſie für aus; mor⸗ einem berts Perſönlichkeit und zugleich ein ſehnſüchtiges Ge⸗ fühl nach Zärtlichkeit un Dankbarkeit für ſeine Güte. e. Alles das ſah Edith und ein dumpfer Druck Liebe Herbal war nur ein ſtarkes Intereſſe an Her⸗ Das Kampfflugzeug hat durch dieſe Notlandung keinen Schaden erlitten. Der Flugzeugführer Irrenanſtalt Klingenmünſter verbracht zu werden. Panther 1 ſie ihre Haus arbeit. Völker, der Zwicker Karl Würk und der Fabrikarbeiter Franz Trapp ſämtlich aus Annweiler wegen ſchweren Ein⸗ pot an Aktien beſaß, beauftragte nach der Inflationszeit bruchsdiebſtahles zu verantworten. Den Angeklagten wird den beim gleichen Bankhaus angeſtellten Erich Jungnickel! 1925 10 8 aus Hrledet ent den Wertpapieren Börſengeſchäfte zu f brochen und einen Betrag von etwa 2000 Reichsmark und zur Laſt gelegt, in der Emaillefabrik den Kaſſenſchrank er⸗ 50 Reichsmark in Invalidenmarken geſtohlen zu haben. Am 22. Januar dieſes Jahres ſtatteten die Angeklagten dem Wirt Laux in Annweiler einen Beſuch ab und ent⸗ wendeten 2700 Reichsmark in bar ſowie Schmuckſachen und verſchiedene andere Gegenſtände. Die Angeklagten gaben die ihnen zur Laſt gelegten Taten zu. Dem Antrage des Staatsanwaltes gemäß wurde Künzl zu viereinhalb Jah⸗ ren Zuchthaus verurteilt, Völker und Würtz erhielten ſtatt der beantragten zwei Jahre Zuchthaus drei Jahre bzw. zwei Jahre acht Monate Gefängnis. Trupp wurde wegen Begünſtigung zu einem Monat Gefängnis verurteilt. Dahn.(Zu der Verhaftung des Mörders Hörth.) Entgegen den immer wieder von elſäſſiſchen Blättern gebrachten Meldungen, daß der vermutliche Mör— der der Frau Krumm in Petersbächel, Hörth aus Ober⸗ ſteinbach, auf franzöſiſchem Boden von deutſchen Geheim, poliziſten verhaftet worden ſei, muß erneut feſtgeſtellt werden, daß Hörth ſich tatſächlich freiwillig über die Grenze begeben hat, um ſeine in Fiſchbach weilende Frau ebenfalls über die Grenze zu holen. Bei dieſer Gelegen⸗ heit wurde er von einer deutſchen Gendarmerieſtreife in Gegenwart von zwei unbeteiligten Zeugen zwiſchen 500 und 600 Meter von der Grenze(Zollſtock) entfernt auf freiem Felde und auf deutſchem Boden verhaftet. Zweibrücken.(Feſtnahme.) Durch die hieſige Po- lizei wurde der Reiſende Panther feſtgenommen, um zur neuerlichen Beobachtung ſeines Geiſteszuſtandes in die hatte ſich im Laufe der letzten Jahre verſchiedene Ver⸗ ehlungen zu Schulden kommen laſſen, ging aber jeweils ſtraffrei aus, da er als geiſteskrank erklärt worden war. Kandel.(Um die Amerikanerrebe.) Der Pfälziſche Bauernbund der Bezirke Germersheim und Kandel hat in einer Verſammlung die Errichtung einer Rebſchule im Bezirk Bergzabern ſowie die Freigabe der roten und weißen Amerikanerrebe zum Anbau und zur Be⸗ reitung von Haustrunk befürwortet, der überſchüſſige Mein ſoll als Hybridenwein verwendet werden. Jyre Liebe aber— die gehörte Lucian Waldow, — die war untrennbar von ihrem Leben! N *. 5 1 8 5 Unter Sorgen und Tränen hatte Edith die Nacht verbracht, und in trübes Sinnen verloren, verrichtete l Bei jedem Geräuſch zuckte ſie zuſammen; ſie war, völlig aus ihrem ſeeliſchen Gleichgewicht gekommen u. das Herz war ihr ſchwer. N 40 Da klingelte es an der Vorſaaltür. Erſt elf Ühr — ſollte Herbert ſchon kommen, nach ihr zu ſehenf Si⸗ cher hatte er keine Rube mehr, trotzdem er ſönſt die Geſchäftsſtunden pünktlic inne hielt.— 5 50 Sie zwang ein fre bliches Lächeln auf ihre Lip⸗ pen, als ſie öffnete, prarle aber erſchrocken zurück, als ſie in dein Einlaßbegehrenden nicht ihten Verlobten, ſondern— Lucian Waldow erkannte.* Er ſah ihr Staunen. In leichter Verlegenheit ſtand er da. 20ch wollte Ihnen und Ihrem Herrn Vater„Guten Tag“ ſagen—“„ Sie ließ 0 eintreten; ſie konnte ihn doch nicht lf 1 5 Bettler oder Hauſierer vor der Tür ſtehen laſſen. „Ich war ſchon in Ihrer früheren Wohnung, man wies mich Wohn—“ i 1 ö „Dieſe Wohnung iſt günſtiger für uns—“ ihre Stimme klang ihr rauh und fremd im Ohr—„mein Vater iſt nicht zu Hauſe— er wird es ſehr bedauern.“ „Ah, ich hätte ihn gern einmal wiedergeſehen. Ich muß ihm doch von Thankmar erzählen, den ich vor meiner Reiſe nach Amerika in Leipzig getroffen hatte.“ „Ach, Thankmar, ja—“ 0 Edith wurde labhafter, ſie ſprach jetzt von dem Bruder, und da endlich verlor ſie auch die Befangen⸗ heit, die ſie bis le gequält. ö g 4 Lucian hatte„für einen Augenblick“ Platz genom⸗ men und ſah ſich im Zimmer um. 0 er ee eee Anlehnung und? lieſe Fortſetzung folgt.) C Aus Heſſen. Darmſtadt.(Opfer des Berufs.) Der 26 Jahre alte Arbeiter König aus Wolfskehlen wax auf dem hüie⸗ ſigen Bahnhof mit dem Schmieren von Weichen beſchäf⸗ tigt. Als er einem Zuge ausweichen wollte und nach dem anderen Geleiſe ging, wurde er von der Lokomotive des gerade dort anfahrenden Zuges erfaßt und zur Seite geſchleudert. König erlitt Rückenmarksverletzungen, die den ſofortigen Tod zur Folge hatten. König iſt ſeit etwa 2 Jahren verheiratet und kinderlos. Darmſtadt.(Verurteilter Wüſtling.) Wegen eines ſchweren Sittlichkeitsverbrechens, begangen an einer 14 Jahre alten Nichte, die demnächſt ihrer Niederkunft entgegenſieht, hatte ſich der nahezu 60 Jahre alte Schnei⸗ der Johann Ihrig aus Steinbach i. O. zu verantworten. Es iſt ein Adoptiokind ſeines Bruders, bei dem er im Hauſe lebt. Er iſt ſeit Jahren gelähmt, weshalb ihm mildernde Umſtände zugebilligt wurden, ſo daß er mit drei Jahren Gefängnis davon kam. Von der Bergſtraße.(Tödlicher Unfall.) Eu 32 Jahre alter Rentner in Reinheim ſtürzte, als er ir einer Wirtſchaft in den Abort gehen wollte, im Hoft zu Boden und zog ſich ſo ſchwere Verletzungen am Hin klerkopfe zu, daß er anderen Tages ſtarb. Bensheim.( Verbranntes Weinauto.) In de f Unterführung der Wormſerſtraße geriet ein mit einem Anhänger verſehenes Laſtauto in Brand. Der Wagen: führer hatte die Geiſtesgegenwart, den Benzinbehälten abzuſchlagen, um ſo eine Exploſion zu vermeiden. Di Feuerwehr konnte den Brand unterdrücken. Die Holz; teile des mit Maikammer Wein beladenen Laſtauto⸗ haben ſtark gelitten und ſind größtenteils zerſtört. De— abgekuppelte Anhänger blieb unverſehrt. Der edle In. 1 5 der Fäſſer hat glücklicherweiſe keinen Schaden ge itlen. a Rüſſelsheim.(Beinahe von der Maſchine er broſſelt.) In der Großdreherei der Opelwerke wurd— ein 26jähriger verheirateter Arbeiter aus Trebur vor der Spindel einer automatiſchen Drehbank an den Klet dern und einem umgebundenen Schal erfaßt und erlit dabei eine Strangulation. Nur durch den Umſtand, daf dies ſofort bemerkt und die Bank abgeſtellt werden konnte, wurde ein größeres Unglück verhütet. Mittel! Krankenauto wurde der Verletzte ſeiner Heimat zugeführ Oppenheim.(Uutobus unfall.) Auf der Fahr von Wald⸗Uelversheim nach unſerer Stadt kam infolg. des naſſen Bodens der Poſtautobus, als er am Farren berg einem Laſtauto ausweichen wollte, ins Rutſchen und fiel in den Straßengraben. Zum Glück kamen di Inſaſſen mit heiler Haut davon. Auch der Kraftwage— blieb faſt unbeſchädigt. Worms.(Aus Liebeskummer in den Tod. Hier haben ſich ein 17jähriger Buchdruückerlehrling un ſeine Geliebte, ein 18jähriges Mädchen von der Straßen brücke aus in den Rhein geſtürzt. Das Motiv zur Ta ſoll Liebeskummer ſein. Ober⸗Olm.(Winterberhilfſe für die Er werbsloſen.) Unter die Erwerbsloſen des Dorfe, wurden von ſeiten der Gemeinde ungefähr zweihunder Zentner Briketts als Winterbeihilfe verteilt. Ober⸗Ohmen.(Der reiſende„Naturheil⸗ kundige“.) Em reiſender„Naturheilkundiger“ hat ſick hier ein ſtarkes Stück geleiſtet, in dem er einem Manne, ein Rezept ausſtellte, wofür er 35 Mark verlangte. Als der Mann in der Apotheke ſich das Medikament anfertigen laſſen. wollte, mußte er zu ſeinem Entſetzen hören, daß ihn ein Gauner hineingelegt hatte. Die auf dem Rezept angeführten lateiniſchen Namen hatten mit der Medizin nicht im geringſten etwas zu tun. Es ſollen noch andere Leute auf dieſe Weiſe„geheilt“ worden ſein. Nen ⸗Iſenburg.(Ein Mord?) Seit Januar 1920 wird die 23jährige Katharina Rink von hier vermißt Das Mädchen begab ſich im Januar frühmorgens nach Frankfurt auf ſeine Arbeitsſtelle und iſt von hier nicht wieder zurückgekehrt. Es iſt anzunehmen, da alle Nach⸗ forſchungen nach dem Mädchen bisher erfolglos geblieber ſind, daß an ihm ein Verbrechen verübt worden iſt. Gadernheim.(Ern Auto verbrannt.) Vor un⸗ ſerem Ort geriet ein 3 Tonnen-Laſtauto der Firma J Gehriſch, das mit Briketts beladen war, auf noch unge⸗ klärte Weiſe in Brand. Trotzdem die Feuerwehr alar— miert und Löſchverſuche vorgenommen wurden, brannte das Auto bis 1 Uhr nachts vollſtändig nieder. Hahnſtätten.(Ssprengunfall im Kalkwerk. Im Betriebe des Kalkwerkes Schäfer ereignete ſich durch einen zu ſpät losgehenden Sprengſchuß ein Unfall. Der in der Nähe ſtehende Arbeiter Thielmann aus Oberneiſen wurde am Fuße getroffen und ſchwer verletzt. Wolfskehlen.(Tödlich verunglückt.) Einen herben Verluſt erlitt die geſamte Wolfskehler Sport⸗ zemeinde. Der äußerſt beliebte und allſeits bekannte angjährige Halblinke der 1. Mannſchaft und erſt vor acht Tagen zum 1. Vorſitzenden gewählte Heinrich Kö. lig verunglückte bei ſeiner Berufsausübung im Bahnhol Kranichſtein tödlich. Gießen.(Betrügereien moderner Art.) Den Kaufmann Alexander Schächter errichtete Anfang 1925 ier eine Großhandlung, die allerdings nur auf ſeinem Briefbogen beſtand und einmal als Schuhwarengroß, handlung, das andere Mal als Textilgroßhandlung fir⸗ nierte. Auch ein Bankkonto in Höhe von drei Mark hatt, der tüchtige Geſchäftsmann. Der ganze Betrieb ging au Betrügereien aus, die auch glückten. Dabet hatte Schäch er in den Kaufleuten Erich Schmall und Georg Gernan! eifrige Hilfe, die glänzende Auskünfte über Schächte laben. Die unlautere Geſellſchaft hatte ſich jetzt vo dem Schöffengericht 85 verantworten, welches Schächte u eineinhalb Jahr, Schmall zu drei Monaten und Ger gand zu zwet Monaten verurteilte. „Lumpen, Ziegelſteine und Gand“ Warenſchwindler und ihre Tricks. Von Herbert Steinmann. (Nachdruck verbo len.) In der Inflationsperiode, alſo in einer Zeit, in der Ware jeglicher Art überall gut zahlende Abnehmer fand, war das Treiben der Warenſchwindler auf ſeinem Höhe 1 punkt. Heute, im Zeichen der Reichsmark, ſind die dunklen Ehrenmänner, die mit Waren allerlei Schwindel treiben, doch noch nicht in dem Maße verſchwunden, daß man nicht vor ſhrem Treiben zu warnen braucht. Immer wieder Kreignen ſich auch heute noch Källe dieſer Art. An der N 1905(89%, 10⸗-, 25. und Tür ener Wohnung, in ber nur die Hausfrau daheim ſt, erſcheint ein junger Mann, der ganz den Eindruck eines ommis macht. Der öffnenden Dame des Hauſes er— veiſt er freundliche Referenz und spricht:„Ich komme zon der Zigarrenfirma Soundſo und ſoll dieſe Kiſte Zigarren abgeben, die Ihr Herr Gemahl im Vorüber⸗ jehen gekauft hat. Sie möchten das Geld doch mal aus⸗ egen. Es macht 15 Mark.“ Seufzend ob des Leichtſinns des Gatten gibt die Hausfrau von ihrem Wirtſchafts⸗ zeld die verlangte Summe und nimmt eine wohleinge⸗ zackte Zigarrenkiſte dafür in Empfang. Mit höflichem dank verſchwindet der Jüngling. Wenn der Herr des dauſes des Abends heimkommt, gibt es um diefe Zigar— enkiſte einen ſeltſamen Disput. Er weiß rein von gar lichts. Schließlich wird die Kiſte geöffnet. Sie enthält lichts als einen Stapel ſorgfältig zuſammengelegter Zei— ungen. Die Ehefrau u iſt einem Marenſchwindler zum Opfer gefallen. i * Eine ſehr begehrte Ware iſt in gewiſſen Kreisen das Kokain. Zahlreiche Perſonen beſchäftigen ſich damit, dieſes„weiße Pulver“ zu vertreiben. Das iſt verboten. Außerdem iſt das begehrte Gift ſelbſt für den Händler zur mit hohen Koſten und unter allerlei Schwierig— eiten zu erlangen. Gewitzte Schwindler wiſſen ſich aber mmer zu helfen. Sie ſetzen ſich über den Grundſatz der Ehrlichkeit unter den Außenſeitern der Geſeliſchaft hinweg und ver— aufen an die nach Kokain lechzenden Kunden ganz harmloſe, dem weißen Pulver ähnlich ſehende Mate— kialien, deren Anſchaffungskoſten minimal ſind. * In einem Ladengeſchäft erſcheint ein bieder ausſeheu— der Mann vom Lande. Unter dem Arm ſchleppt er ein jchweres Paket.„Puh“, ſagt er,„das Einkaufen macht zwar Spaß, aber das Paleteſchleppen iſt nicht ſchön. Das iſt nun für 120 Mark Ware, was ich hier unter dem Arm trage.“ Er legt das ſchwere Paket auf den Laden⸗ kiſch und beginnt einige Kleinigkeiten auszuwählen, die beſonderen Wert haben. Während er das Gekaufte in einer Manteltaſche unterbringt, greift er nach dem Gelde. Plötzlich gleitet ein Erſchrecken über ſein Geſicht.„Mein Gott, jetzt habe ich meine Brieftaſche im Geſchäft drüben iegen laſſen. Einen Moment, ich komme gleich wieder Ich laſſe Ihnen ſolange das Paket da.“ Und ehe der er— taunte Verkäufer ſich noch beſinnen kann. iſt der Kund— hon zur Tür hinaus. ses vergeht eine viertel Stunde, eine ſalbe Stunde, eine Stunde. Der Mann vom Lande ommt nicht wieder. Da geht dem Verkäufer, wie man o zu ſagen pflegt, ein Seifenſieder auf. Er öffnet das Jaket, das der Mann ihm zum Pfand gelaſſen hatte, ind findet unter dem dünnen Packbogen eine ſorgfältig Lumpen eingewickelte Ziegelſteine. * Es gibt auch Warenſchwindler, die ſich mit ſolchen kleinigkeiten gar nicht abgeben. Ihre Machimationen gehen nehr ins Großartige. Da bietet jemand per Zeitungs- inzeige 20 Fäſſer beſtes Maſchinenöl zu einem fabelhaft ſilligen Preiſe an. Bald findet ſich ein Intereſſent. Er rhält auf ſeine Anfrage die ſchriftliche Bitte, ſich in inem beſtimmten Kaffee einzufinden, von wo aus man ann gleich zu dem Schuppen fahren könne, in dem as Oel aufbewahrt ſei. Man trifft ſich, wie verabredet, lellt gegenſeitig feſt, daß man erfreut iſt, ſich kennen— ſelernt zu haben und fährt, zur Sache übergehend, in rgend eine Vorſtadtgegend hinaus zu dem Schuppen. da ſtehen tatſächlich 20 rieſige Fäſſer. Der vorſichtige In— ereſſent wünſcht eine Oelprobe. Bereitwillig reicht der BZerkäufer aus dem erſten Faſſe eine Probe. Es iſt tat⸗— ächlich beſtes Maſchinenöl. Unter dieſen Umſtänden iſt zer Kaufabſchluß ſchnell getätigt. Der Verkäufer empfängt ſas Geld und übergibt dafür den Schlüſſel zum Schup⸗ den. Dann entſchuldigt er ſich mit einer wichtigen Ver- ibredung und verſchwindet aus dem Geſichtskreis des leuerworbenen Geſchäftsfreundes. Der läßt die billige Ware ſofort abrollen, muß aber bald zu ſeinem Be⸗ ſauern feſtſtellen, daß die Fäſſer durchweg ein ganz ninderwertiges unbrauchbares Produkt enthalten, das eine Aehnlichkeit mit Maſchmenöl hat. Nur das Faß, zem die Probe entnommen wurde, enthält in einem klet— en, mit dem Spundloch in direktem Zuſammenhang dehenden Reſervoir etwas gutes Maſchinenöl. Dieſer Beiſpiele gibt es noch viele. Immer ſpielen zumpen und Ziegelſteine, Sand, Zement und Waſſer eine hedeutende Rolle. Dieſe billigen Produkte ſind die Wa— en, die unſere Spezialiſten für teures Geld immer wieder in den Mann zu bringen verſuchen. Leider finden ſie mmer wieder reißenden Abſatz. Wenn ahnungsloſe Pri— zate auf ſo etwas hereinfallen, dann kann man es immer toch verſtehen. Von einem ernſten Geſchäftsmann iſt dae iber nicht gut begreiflich. Ihn müßte die häufig ſabel— hafte Billigkeit zumindeſtens ſchon vorſichtig machen. Allen iber muß man ſagen: Seid vorſichtig, wenn euch von remden Perſonen Ware angeboten wird. Man ſoll nicht aufen, was man nicht kennt. Wenn nach dieſen Grund— ätzen häufiger gehandelt würde, dann würde dem Trei— den der Worenſchwindler bald das Waſſer abgegraben ein. Lokale Nachrichten » Viernheim, 7. Muͤrz. — Franklert mit Wohlfahrisbrieſmarten. Das Fran— lieren mit Wohlſahrtsbrie nen bürgert ſich auch 9 licherweiſe in Deutſchland allmählich ein. Bekanntlich handelt es ſich bei diefen Marken um amtliche Poſtwert— : 50⸗Pfennigmarken), die zum oppeltlen Frankierungswert verkauft werden. Der Wohl⸗ ö ſwerſter! wird zur ergänzenden Fürſorge in Fällen chwerſter Not verwendet. Ueberall haben die anerkannten Wohlfahrtsſtellen den Vertrieb übernommen, ſo daß auf die verſchiedenſte Weiſe die Marken an die Bevölkerung herangehracht werden. Für den Monat Maͤrz ſind an vielen Stellen beſondere Wohlfahrtsbriefmarken⸗Opfer⸗ wochen in Vorbereitung. Der Poſtverkauf für die Mar- ken wurde nur bis Mitte Februar durchgeführt: dagegen wird der Vertrieb durch die Wohlfahrtsſtellen bis April arken behalten ihre poſtaliſche Gül⸗ fortgeſetzt. Die M dan Be, Weigel, Der ahn f — Der rhahn. Der Hahn ſitzt als Wind⸗ Wetterhahn auf den Kinde. f 5 1 e elnen natürlichen Grund baßen. Mie nämlich dir leben. digen Hähne durch ihr Krayen Wind und Wetter an⸗ zeigen, ſo iſt dieſer nachgemachte Hahn dazu beſtimmt, durch ſein Drehen und Wenden auf dem Turm die Aen⸗ derung der Luftſtrömungen anzudeuten. Der Hahn spielte ſchon bei den heidniſchen Deutſchen eine bedeutende Rolle. Er war dem Donar, dem Gott des Regens und Donners, heilig. Ein hochroter, goldkämmiger Hahn, der den Göttern die Stunde des letzten großen Weltkampfes an⸗ kräht, kommt ſchon in der Edda vor. Er iſt Wächter und Prophet zugleich. Ein anderer Hahn, ein ſchwarzroter, kräht unter der Erde in den Sälen Hels, d. h. in, der Hölle. Blitz und Feuer wurden als Hahn perſonifiziert. Daher auch die Redensart, einem den roten Hahn aufs Dach ſetzen, d. h. das Haus anzünden. Als Wetterpro⸗ phet wird der Hahn in der Bauernwelt nicht gerade hoch gewertet, dagegen ſieht der Landmann, wenn er ſich über die Luftſtrömungen orientieren will, auf den 0 0 nach dem Wetterhahn. Da erfährt er genau, ob Süd⸗, Weſt⸗, Oſt⸗ oder Nordwind geht. Das Hahnenkrähen zeigt auch Gewitter an. In den chriſtlichen Zeiten kam der Hahn in Goldfarbe auf den Kirchturm. Die Goldfarbe wurde genommen, um den Hahn in der Höhe weithin glän⸗ zen zu laſſen und dadurch Auge und Gedanken der Chriſten vom Irdiſchen auf das Himmliſche zu lenken. Weidenkätzchen. Am Wieſenbach ſchimmern die ſilbernen Weidenkätz⸗ chen. Mit fliegendem Haar eilen die Kinder über den ſamt⸗ grünen Anger und brechen die geſchmückten Gerten. Lieb⸗ koſend gleiten ihre Finger über die glänzenden Blüten. Sie ſind ſo mollig weich, ſo zart wie blonde Mädchenlocken. Koſenamen plappert der glückliche Mund.„Schäfchen“ und„Lämmchen“ das ſind die holden Bezeichnungen, die die pausbackige Schar den Weidenkätzchen gibt.„Schäf⸗ chen“ und„Lämmchen“, köſtliche Perlen, geſchöpft aus dem Urquell des Geiſtes kindlicher Phantaſie! Kann man ſich einen ſchöneren Vergleich denken?(Ueber die Heide wan⸗ dern die Lämmer ſtill und friedlich und ſchauen mit ihren dunklen unſchuldigen Tieraugen in weite Fernen.) Es iſt, als wären die kleinen Himmelsſchäfchen von der weiten blauen Wieſe zur Erde niedergeſtiegen und hätten ſich in die Weidenhüſche geſetzt. N Sicherlich ſingt darum auch die Droſſel heute ſo freudig ihr Liedchen. Der honigſüße Duft der Kätzchen hat ſie berauſcht, der ſelbſt die Bienen aus ihrem Schlum⸗ mer weckt. Es flattert und ſummt im goldenen Son⸗ nenſchein um den Weidenbuſch. Selbſt Flora, die Göttin der Blumenkinder, ſteigt vom Berg herab ins Tal und ſtreut gelbe und weiße Blütenſterne in das grüne Gras. Die Weidenkätzchen wecken den Frühling. Die fahrenden Sänger ſchlagen die Laute und wan⸗ dern mit bunten fliegenden Bändern in den jungen Früh⸗ lingstag hinein. Die Mädchen brechen die wiegenden Kätzchen und winden ſie zum Strauß. Als Zeichen der reinen knoſpenden Liebe pflegen ſie die Blüten in ihrem Kämmerlein in weißen oder bunten Vaſen. Zarte Hoff⸗ nungen werden in ihrer Seele wach. Heimlich läuten die Schneeglöckchen am Gartenzaun. Die Mädchen verſtehen die Blumenſprache, und raſcher rollt ihnen das Blut durch die Adern. Es geht ihnen nicht ſo, wie dem gelehrten Profeſſor der Botanik, der den geſchmückten Weiden die herrlichsten Zweige raubt, um in der Schule vor Sertanern und Pri⸗ nanern die ſilbernen Blüten unter der Lupe zu zerpflücken. wobei er einen trockenen, wiſſenſchaftlichen Vortrag hält. .. Der gemütvolle Menſch bricht die Weidenkätzchen aus Liebe, um ſie zu hegen und zu pflegen, woran er ſeine Freude hat. Iſt es nicht böſtlich, die noch im dunklen Schoß verborgenen Weidenkätzchen zu brechen und ſie da⸗ heim im Glas zum Blühen zu bringen, damit ſie zum Oſterfeſt das Zimmer ſchmücken, mit ihrem ſüßen Duft eine feſtliche Stimmung bervorzaubern? * Krüppelheim⸗Baulotterie. Auf die ſehr zahl⸗ relch auſtauchenden Fragen bezug! des 1. Preiſes der Wohl⸗ fahrtslotterie zum Bau eines Krüppelheilms teilt uns die Beamtenbank Darmſtadt folgendes mit: Das für das be⸗ kannte Plakat verwandte Haus iſt eigentlich nur eln Sym⸗ bol für ein ideales Eigenheim. Es iſt doch gang ſelbſtper⸗ ſtändiich, daß der Gewinner ſich ein Haus bauen laſſen karn. wie es ihu zuſagt. Platz, Gartengröße und ob eine kleine Billa, ein Landhaus, Bauernhaus mit Hof oder Haus mit Laden, das all. s kann der Gewinner ſelbſt beſtimmen; ihm uind der Betrag von 30000 Mark, aber nur zu dieſen Zwecken, zur Verfügung geſtellt Ebenſo kann der Gewinner jeden Ort in Deutſchtand als Wohnort ausſuchen. Det Weiteren bleibt es dem Gewinner überlaſſen, z. B. ein Sechszimmerhaus als Einfamilienhaus zu bauen und dleſes Haus auch noch auszumöblieren, was mit 30000 Mark ſehr geſchmackvoll und prakilſch ausgeführt werden kann. Wer eignes Geld hat, oder Bauzuſchüſſe in Form von Darlehen oder Hypethelen erreichen kann, kann ſelbſtverſtänblich auch größere Objekte bauen, wobel 30000 Mark einen ſchonen Teil darſtellen. Alſo für elne Mark bieten ſich nur beim 1. Preis ſchon eine Menge Ausführungsmöglickkeiten, die jeder für ſich gebrauchen kann. Der halb gebt freudig 1.— Ml. für ein Los, denn ſolche G winnchancen bleten ſich bei ſo geringen Ginſätzen nicht oft. Ziehung iſt am 7. April, des⸗ halb iſt Eile zum Los ein kauf geboten. * Dienſtuachrichten. Steneramitmann Rechnungsrat Phllipp Ba ſt beim Finanzamt Heppenhelm wurde auf ſein Nachſuchen unter Anerkennung für ſelne dem Reich gelelſteten Dienſte in den Ruheſtand verſezzt. „ Schweinemarkt. Auf dem letzten Ferkelmackt in Weinheim waren Zugefühit 413 Stück Berkauft 356 Stück Milchſchwelne 17—25 Ml. das Stud Läufer 26—38„„ 5 Sslutungen tilt Chinosol. Verouchspackung 60 Pt. ia alten Apotheken uad Drogerlen. 1 2 4. Alle Packungen sind bestimmt vorrätig in der Ratnaes- Drogerie.