a Die herzlichſten Glückwünſche, die mir anläßlich meines 40 jährigen Berufsjubiläum von allen Seiten zu— gegangen ſind, haben mich ſehr gefreut. leider unmöglich iſt, für alle guten Wünſche perſönlich zu danken, bitte ich auf dieſem Wege meinem Dank Ausdruck geben zu dürfen. Sanitätsrat Dr. Rudershauſen Da es mir Odenwald- Klub Ortsgruppe Viernheim. Heute abend/ Uhr im aſthaus„Zur Traube“ Kegelabend mitglied des H. S. B. Heute abend 8 Uhr Tenöre. Sänger ⸗Einheit. Einkaufs- quelle eee ee für alle Der Vorſtand. Inſerieren hat Erfolg! Geſaug 9 gif Singſtunden finden ſtatt: / Millwoch: Bäſſe Donnerstag: Tenöre. Pünktlich erſchelnen! Der Vorſtand. . Wia für Butter f. e Butter b. 2.10 8 ö 0 Eingetroffen: 1 Waggon friſche Eier ſchwere Steyer Sur 12, J., ſchwerſte Italiener Se 10 f Nadſport„Germania“ Schützenhof. Freitag Abend halb 9 Uhr Mitglieder⸗ verſammlung Liefere landw. 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Nicht in H ſſen wohnende Stutenbeſitzer, die in Heſſen Stuten decken taſſen wollen, haben das volle Deckgeld(erſten und zweiten Teilbetrag zuſammen) alsbald an den Land- geſtütsaufſeher zu entrichten. Es kann ihnen aber der zweite Teilbetrag des Deckgeldes (Fohlengeld) erlaſſen bezw. zurückerſiattet wer⸗ den, wenn ſie bis ſpäteſtens Ende Juli des auf das Decken folgenden Jahres durch eine amtliche Beſcheinigung des zuſtändigen Bür⸗ germelſteramts oder der Octspolizeibehörde den Nachweis erbringen, daß ihce während der vorigen Deckzeit gedeckte Stute ein Fohlen nicht geworfen oder das Fohlen eine Lebens⸗ dauer von 28 Tagen nicht erreicht hat. Viernheim, den 7. März 1927. Heſſiſche Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. Bekanntmachung. Betr.: Ausbruch der Maul u. Klauenſeuche; hier Ausbruch der Seuche in Hornbach. In der Gemeinde Hornbach /., Kreis Heppenheim iſt die Maul- und Klauenſeuche ansgebrochen. Intereſſenten wollen ſich hier⸗ nach bemeſſen. Gefunden: 1 Autoſchlauch und 1 kleines Damen⸗ handtäſchchen. Vlernhelm, den 7˙ Mänz 1927. Heſſ. Polizeiamt Viernheim. Ludwig. Betr.: Regelmabige Personen- und Fraclit- dienste nach Nordamerika, Mittel- amerike,Südamerikæ/ Ostasien, Australien und Afrika Vergnügungs- und Erholungsreisen, wie Fjord und Polarfahrten/ Reisen um die Welt, Westindien Reisen Interessenten erhalten Auskünfte und Prospekte kostenlos durch die 925 Hamburg- Amerika Linie e eee M Kl STERD ANI as und die Vertretungen an allen größeren Platzen des In- und Auslandes. Vertretung in Hernneim J. Hessen, Jon. Schwalkart, Rathausstraße 16. Lampertheim a/ Rhein, J. Emrich, Kaiserstraße 19 und Römerstraße 58. Verein d. Hundefreunde. Kommenden A 10. r Gemüſe Sämereien Blumenſamen— Kuͤhrüben⸗ und Dick⸗ rübenſamen— alle Arten Kleeſaaten— Grasſamen für Garten, Feld und Wieſen. Ein guter lecker Nähe des Ortes(Mann⸗ heimerweg) zu verkaufen. Joh. 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Arlelzeblall in Bieren rf 8 Aalsblatt der Heſiiſchen Pärgerneiſterel und des Polizeiunts 5 111.— Telegramme: Unzeiger, Viernheim— Poſtſchecktonto Nr. 21577 Amt 8 erlag: Joh. Rartin, Geſchäftsſtelle Rathausſtr. ankfart a. N.— Schriftleitung, Druck u. etre 6 ittwo — — n 9. März 192 an beſtimmt vorgeſchrie latzvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Far die Aufnahme 1 e 1 Tagen, kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden. 2 Neues in Kürze. be Die franzöſichſe Kammer nahm den Geſetzen u über die Organiſierung der Nation in Kriegszeiten mi 500 gegen 31 Stimmen der Kommuniſten an. 28: Nach einer Madrider Meldung wird die ſpani⸗ ſche Antwort auf die franzöſiſche Tangernote voraus ſichtlich am heutigen Mittwoch in Paris überreicht werden 8: Waſhington vorliegende Informationen laſſen es als möglich eiſcheinen, daß ſich Japan in den nächſten Tagen bereit erklären wird, an einer Dreimüchte⸗Ab⸗ küftungskonferenz teilzunehmen. ff 6 N. 452 5 NN 4 5 Doch frühere Räumung! Die Genfer Beſchlüſſe und Anterhaltungen. h Berlin, 8. März. „Die Nalslagung in Genf, die nach allen bisherigen Mitteilungen rein ſachlich und ohne große Ueberraſchungen verlaufen ſollte, iſt zweifellos nicht ohne Geſchick trotzdem 0 arrangiert worden, ols wenn allerlei im Werden ſei. Denn es muß den Fernerſtehenden ein wenig überraſchen, wenn allen Vorausſagungen entgegen nun doch das Thema Rheinlandräumung erörtert wird. Gewiß nicht in dem Sinne, daß die Räumung nun etwa gleich morgen erfolgt, aber die Kommentare zu den Unter— redungen, die. Streſemann unmittelbar nach der An⸗ kunft Briands und Chamberlains mit dieſen hatte, galten bemerkenswerlerweiſe in erſter Linie der Räumungsfrage. Streſemann hat mit Briand eine Stunde, mit Chamberlain aber zwei Stunden geſpro— za far 211 ar! 7 FA HV 8 chen und dieſer Zeitunterſchied hat dazu geführt, daß man der Konferenz mit dem engliſchen Außenminiſter eine beſondere Bedeutung zumaß. Auſſchlußreich ſind beſonders zwei Notizen, mit denen einerſeits die franzöſiſche Agentur Havas und anderer— ſeits das deutſche offiziöſe Wolff-Büro über die Begeg nung Streſemanns mit Briand berichteten. In der frau— zöſiſchen Betrachtung findet ſich die immerhin wertvolle Feſtſtellung, daß die Räumung von der öffent lichen Meinung in Deutſchland beharrlich gefordert werde, und in dem deutſchen Kommentar wird angekün— digt, daß Deutſchland die Forderung auf Freigabe des beſetzten Gebietes vor den feſtgeſetzten Ter⸗ minenſtellen werde, ſich aber aus taktiſchen Grün⸗ den den Zeitpunkt vorbehalte, an welchem das geſchehen wird. Das bedeutet alſo, daß man jetzt, in enf zu Beſchlüſſen noch nicht kommen wird, franzöſiſcherſeits wird aber in dem Havas-Bericht klar and deutlich zugeſagt, daß demnächſt außerhalb Genfs Verhandlungen über die Beſatzungs⸗ frage ſtattfinden werden. Es iſt kaum anzunehmen, daß das nur eine Redensart iſt. Es entſpricht oielmehr den Forinen des diplomatiſchen Verkehrs zwiſchen den beiden Staaten, nur das anzukündigen, was nach bereiis ge— flogenen Erörterungen beſtimmt in Ausſicht ſteht. Es dürfte deshalb alſo kein irtiger Schluß ſ un, wenn. 4 * man als eines der Ergehniſſe der erwähnten Beſprechun⸗ gen zwiſchen den drei Außenminiſtern die Tatſache ber Zuſage von Näumungsver handlungen bucht, Zeit und mit dem Ziele einer Freigabe vor dem in Verſailles feſtgeſetzten Termin zu fühten ſein werden. Das iſt immerhin etwas, wenn man alch gern bereits den Tag und den Ort wüßte, wo man ſich zuſammen an denſelben Tiſch ſetzen wird. Jedenfalls ſcheint ſich doch zu ergeben, daß die Periode abſoluten Stillſtandes überwunden iſt. Es teifft ja auch volllommen zu, wenn in den Krei⸗ ſen der deutſchen Delegalion in Genf betont wird, daß Deutſchland auf Grund des Artikels 431 des Verſailler Frledensvertrages die Räumung der Rheinlande verlangen kann, und es trifft ſer⸗ ner zu, daß dieſes Necht grunbſätzlich auch in Frankreich nicht mehr beſtritten wird. Daß man aber bereits auf der jetzigen Natstagung zu einer Einſgung gelangen könnte, war leider von vornherein nicht zu hoffen, doch be⸗ deutet es ſchon einen nicht kleinen Vorteil, wenn das fran⸗ zöſiſche offlziöſe Telegraphen⸗Büro das Näumungsproblem zu den Fragen zählt, denen man in Deutſchland die größte Aufmerkſamleit zuwende und die man deshalb nicht im⸗ mer wie deer auf die lange Bank ſchieben hürfe. Nicht wenig wird für die Regelung der Beſatzungs⸗ rage auch von der Entwicklung abhängen, die die in abſehbare der deutſch⸗polniſche Konflikt nil. Infolge der neuerdings ſichtbar gewordenen An— näherung Polens an En gland dürfte allerding; die Bereitwilligkeit Polens zu einem vernünf— tigen Vergleich nicht gerade zugenommen haben. Deutſchlands Stellung iſt aber in dieſem Streit ſo gut und ſo gerechtfertigt, daß wir uns nichts vergeben, wenn wir, wie bisher, ſo auch in Zukunft, für die Notwen⸗ digkeit einer Annäherung eintreten. Es wird alſo allein bei Polen liegen, welchen Gang die Dinge nehmen Ein Kompromiß, das der Ehre beider Teile gerecht wird, und ſerner eine annehmbare Regelung der zweiten Angelegenheit, die uns neben der Räumungsfrage in Genf jetzt in erſter Linie intereſſiert, nämlich der Ver— hältuiſſe im Saargebiet, wäre ohne Frage ſehr förderſam für die Löſung der Hauptfrage. Denn das Räumungsproblem iſt in der Tat die Haupt⸗ frage, hinter die alles andere weit zurücktritt, und man ſollte ſich in Frankreich wirklich möglichſt weitgehend klar⸗ machen, was das bedeutet. Es wird niemand in Erſtaunen ſetzen, ſo meldet Havas, daß Briand und Streſemann un⸗ verändert an der Wiederannäherung zwiſchen Deutſch— land und Frankreich feſthalten. Es würde jedenfalls alle Welt ganz ungemein wundern, wenn die erſte Voraus- ſetzung ſür dieſe Wiederannäherung immer wieder unerfüllt bleibt. N ö 3 ——— Aux Heſſen. Notruf für den Mainzer Dom. ö Mainz, 8. März. Biſchof Ludwig Maria erläßt folgenden Notruf für den Mainzer Dom: Der Mainzer Dom, der denkwürdige Zeuge deutſcher Kunſt und deut⸗ ſcher Geſchichte, war dem Untergange geweiht. Tückiſche Schäden im Innern und Aeußeren bedrohten ihn mit Vernichtung. Alles mußte daran geſetzt werden, dieſes ehrwürdige Denkmal zu retten. Im Vertrauen auf Got— tes Hilfe gingen wir ans Werk. Gott hat uns nicht ver— laſſen, und darum ſei ihm innig 0 Wir fanden Verſtändnis und Hilfe i zuſtändigen ſtagallichen Stellen. In zwei M Einbau der neuen Zwickelkonſtruktionen iin ausgeführt ſein. 2 iſt ein Kulturdenkmal, Ehre Gottes ſichert. In dem Zuftan der Dom ſich jetzt befindet, kann er nicht als Golteshaus benützt werden. Möge der Eifer, der das Werke: Rettung vollbringen ließ, nun bei den notwendigen Abſchlufß ˖ ö lahmen. Möge das deu da de, i! ſchlußarbeiter ganze deutſche Volk den hören und mithelfen an der Vollendung des Werkes. Mainz.(5 Monate Gefängnis wegen 3 Mk.) Der 16mal vorbeſtrafte 38jährige Arbeiter Hch. Bohr— mann aus Dintesheim erhielt vom Amtsgericht Pfedders— heim am 16. Dezember v. J. wegen Diebſtahls eines Dreimarkſtückes eine Gefängnisſtrafe von neun Monaten zubdiktiert. Gegen dieſes Urteil legte er Berufung ein, die jetzt zur Verhandlung ſtand. Der Angeklagte leugnet die Tat. Aus der Beweisaufnahme ergab ſich aber, daß nur Bohrmann gelegentlich eines Beſuches bei einer bekann⸗ ten Familie in Enzheim die dre Mark vom Tiſch ge— nommen haben konnte. Das Gericht ſetzte die Strafe unter Aufhebung des erſtinſtanzlichen Urteils wegen der Geringfügigkeit des geſtohlenen Wertes auf fünf Mo— nate Gefängnis herab. Mainz.(Der Verhaftung durch Flucht entzogen.) Als ein unter dem Verdacht des Landes— verrats ſtehender Arbeiter durch zwei Kriminalbeamte feſtgenommen werden ſollte, markierte ſeine Frau einen Tobſuchtsanfall. In der allgemeinen Verwirrung gelang es dem Feſtzunehmenden, ſich an einem vor dem Küchen- fenſter befeſtigten Seil aus dem zweiten Stockwerk her— abzulaſſen und zu entfliehen. Eine Verfolgung war er⸗ gebnislos. Der Geflüchtete ſoll ſich unter franzöſiſchen Schutz begeben haben. Bingen.(Brand in der Binger Feſthalle.) Im Lagerraum der Bingener Feſthalle iſt aus noch un⸗ bekannter Urſache ein Schadenfeuer ausgebrochen. Die ſofort alarmierte Feuerwehr konnte den Brand jedoch alsbald auf ſeinen Herd beſchränken, ohne daß größerer Schaden entſtanden wäre. Alzey.(Geheimnisvoller Tod.) Ein Inſaſſe des hieſigen Krankenhauſes, ein älterer Mann, wollte wegen einer Augenkrankheit einen Augenarzt konſultieren. Er traf dort nicht ein, ſondern wurde vielmehr in der Nähe des Krankenhauſes in einem Vorgarten kot aufge⸗ funden. Die Leiche wies am Kopf eine kleine Munde auf. Unterſuchung über die Todesurſache iſt eingeleitet. Biſchofsheim.(Ein Kind überfahren.) Ein gjähriges Kind lief in einer verkehrsreichen Darchfahrts⸗ ſtraße unter ein Perſonenauto und wurde ſchwer ver⸗ letzt. Den Wagenführer, der Signal gab, trifft leine Schuld. Biebrich.(Am künſtlichen Gebiß erſtickt.) Von zinem traurigen Unalücksfall wurde eine hieſige Namilie Ut V betroffen. Die Hausfrau war mit Teezubereiten beſchaf⸗ tigt, als ſie plötzlich einen Krämpfeanfall erlitt, wodurch ie ſo in Erregung geriet, daß ſie ihr künſtliches Gebiß berſchluckte. Der ſofort herbeigerufene Arzt konnte leider zur den Tod durch Erſticken feſtſtellen. Offenbach.(Aus Lebensüberdruß in + 77 lte Frau in dem zu *„ n 5 D he ke den Tod.) Hier hat ſich eine te i ihrer Wohnung gehörenden Stall an einer Leiter erhängt. Lebensüberdruß ſoll die Urſache ſein Offenbach.(Schwere Vorwürfe gegenüber der Strompolizei.) Dem„Offenbacher Abendblatt“ zufolge trieb zwiſchen Mühlhein und Rumpenheim ein dem Ertrinken nahes und um Hilfe rufendes Mäd⸗ chen in den Fluten des Strompolizeiboot fuhr vorbei, ſah dieſen Vore und rettete nicht das Leben der Ertrinkenden, 5 n Kinderspiel gewesen wäre, ſondern rief den am Ufer beſchäftigten Arbei⸗ tern zu, das Rettungs E zu vollbringen. Für dieſe Leute war das ei f Unmöglichkeit, da ſie keinen Kahn hattefr zm höchſten und en Moment kamen Fiſcher aus Dietersheim und retteten das Mädchen. brachten es in ein von Frankfurt gerade Hanauer⸗ landſtraße herkommendes Auto, das d rführung jach Dörnigheim beſorgte. Wären ide zufälliger⸗ weiſe die Fiſcher erſck en, hätte d Main, trotz naher Hilfe des Polizeibootes w rum ein Opfer gefordert. — 9(Unfall.) Beim Holzſchneiden geriet Wag⸗ i Hand in die Säge— der linken Hand abge— Mains. Ein komotive er⸗ ein Poſtſchaff⸗ ö deter weit mit⸗ F. 0 2 4 Arn n Zuſtand in das Kran⸗ Lebensgefahr beſteht Schaff 1 1 Mar 2 1. Vermutlich iſt N IAStroten mit dem Fuße Heraustreten mit dem Guße „ getötet. opf zergquetſcht.) Auf tenhütte war der 43jährige dem Reinigen der äußeren beſchäftigt. Plötzlich ſenkte 1 Arbeiter den Kopf. De dem Hocho Arbeiter Heinrich R Waſſertaſſe dich letztere 1 zod trat auf der= he ein Aus Nah und Fern. Erdbeben in Japan.— 400 Men umgekommen. 12. 0 2 8 2 In Nagoha, Kyoto, iſucho ſtehen in;! tändig zerſtört wurd jerung wurde 115 n wurde Spinnerei begtub jungen ihren Trün 8 ihnen wurden getötet, 25 verwun Au die berühmte Amaru! ahnüberführung a entralſapan wurden unzählige Häuſe ind Brücken beſchädigt. Die Zahl der Toten in Oſaka wird auf mindeſtens 100 geſchätzt. Eine große Anzak Perſonen, darunter auch Ausländer, wurden verle anderen Teilen d ſtehen ganz“ men. »ingeſtürzt. 's Erdhebengeb'kokes Fraulſurt a. t.(Martyrium eines Kube Megen ſchwerer Mißhandlung ihres 12jährigen Jan⸗ jens wurde hier eine 35jährige Frau feſtgenommen. Die Mißhandlungen waren der Polizei zugetragen worden, worauf ſich zwei Beamtinnen in die im Weſtend liegende Wohnung begaben, die die Mutter mit ihrem Kinde inne⸗ hatte. Die Ermittelungen haben eine furchtbare Qufle⸗ tei ergeben, die ſeit längerer Zeit von der Frau anſchei⸗ ſend in nicht ganz normalem Zuſtande verübt wurden. Die Züchtigungen, die größtenteils des Nachts erfolgten. heſtanden in zwei Arten. Der Junge mußte ſich, nachde n hm die Hände gefeſſelt waren, auf den Boden legen, vorauf ihn dann die Mutter mit einer achtriemigen unde tunvemang ut Anterorechungen 0 ſſe ermattet war, trank ſie Waſſer und rauchte Zigaretten, 501 dann ſpäter die Prozedur fortzuſetzen. Die Mutter tte dem Jungen bei den Züchtigungen zuweilen ein Taſchentuch in den Mund geſteckt. Eine andere Art von Quälerei vollzog ſie, indem ſie den Jungen mit gefeſ⸗ lten Händen die ganze Nacht vor ihrem Bette ſtehen lieh, wobei ſie den Stuhl aus dem Zimmer entfernte, um ihm ein etwaiges Setzen unmöglich zu machen. Das Kind war ſeit ſechs Tagen faſt ohne Nahrung und wäre ſicher geſtorben. Es war vollſtändig abgemagert und der Körper mit Blutſtriemen bedeckt. Das Kind wurde einem Krankenhaus zugeführt. Köln.(Ein teures Küßchen.) Ein hieſiger Re⸗ taurateur hatte ein junges, hübſches Mädchen als Kaf⸗ ſiererin angeſtellt. Eines Morgens verabreichte er, der zübſchen Donna einen herzhaften Kuß, wurde aber dabei don seiner Gattin überraſcht, die das Mädchen friſtlos mtließ. Der Arbeitgeber wurde darauf am Kaufmanns⸗ ericht auf Zahlung einer Aün; mungsentſchädigung ver⸗ agt. Dieſe betrug nach der. rung 394 Mark. Der Borſitzende des Gerichts entſ dahin, daß ein Grund ur friſtloſen Entlaſſung nicht roeſegen habe, weil der Beklagte ſelbſt die Schuld an der Entlaſſung auf ſich zeladen habe. Hierauf erkannte der Reflagte den Betrag in, ohne erſt ein Urteil zuſtande kom. zu laſſen. 7 Koblenz.(Von der Schwarzbrenneren frei⸗ lel[prochen.) Der Branntweinbrenner Julius Weber 2 Nahren an der Moſel war wegen Schwarzbrennerei und Pieter hinterziehung in erſter Inſtanz zu 100 000 Reichs⸗ nart Geldſtrafe, 30 000 Reichsmark Werterſatz und an⸗ telle einer Gefängnisſtrafe zu weiteren 300 Reichsmark Peldſtrafe verurteilt worden. In der Berufungsinſtanz vurde Weber mangels ausreichender Beweiſe freige- prochen. Nuhrort⸗Homherg.(Ein franzößeſcher Frachk⸗ ampfer auf dem Rhein geſunken.) Auf dem Rhein wurde ein Schleppzug durch vorzeitiges Abwerfen, der Schlepptroſſe auseinandergeriſſen. Ein Schleppkahn trieb den Rhein hinunter. Der Kahn ſtieß mit mehreren Schiffen zuſammen und warf ſchließlich einen franzöfiſchen Frachtdampfer mit ſolcher Wucht gegen die Pfeiler der Rheinbrücke, daß der Dampfer durchbrach und ſofort janl. Menſchenleben ſind bei dem Unglücke, das einen erheblichen Sachſchaden angerichtet hat, nicht zu beklagen. Die Störung der Schiffahrt durch das Unglück iſt nicht erheblich. Durch den treibenden Kohlenkahn wurden weiterhin vier andere Schifſe mitgeriſſen, die in der ſtar⸗ len Strömung ſich gegenſeitig anbohrten. Dabei trugen drei Kähne ſo ſchwer? Beſchädigungen davon, daß ſie abgeſchleppt werden mußten. Einer konnte nur mit Mühe am Sinken verhindert werden.— Berlin.(maubüberfall auf einen Chauf⸗ feur.) Ein Berliner Chauffeur wurde in den ſpäten Nachmittagsſtunden von einem Manne zu einer Fahrt mach Bernau angenommen. Auf der Fahrt dorthin feuerte der Fahrgaſt plötzlich fünf Schüſſe auf den Chauffeur ab, die ſämtlich fehl gingen, worauf der Fahrgaſt flüchtete. Der Chauffeur fuhr nach Bernau weiter und erſtattete dort Anzeige. Duisburg.(Am Nadioapparat an Gas⸗ vergiftung geſtorben.] Infolge von Gasvergif⸗ kung wurde im Stadtteil Meiderich Lin 40 jähriger Ar⸗ beiter, am Radio ſitzend, tot aufgefunden. Vermutlich iſt durch den Draht der Radioanlage die Gaslampe ge— öffnet worden, während der Mann eingeſchlafen war. Altenburg.( Familientragödie.) In dem Dörſchen Pähnitz bei Windiſch⸗Leuba erſchoß ein 70jäh⸗ tiger Auszügler ſeinen Sohn, ſeine Schwiegertochter und ich ſelbſt. Häusliche Zwiſtigkeiten ſind die Urſache der Tat. Magdeburg.(Ein folgenſchwerer Automo— bilunfall.— Ein Toter, fünf Verletzte.) Auf ner Chauſſee von Magdeburg nach Blankenburg gerie ein mit ſechs Perſonen beſetztes Auto infolge Verſagens der Steuerung ins Schleudern und ſtürzte die Straßen— böſchung hinunter. Der Magenheſitzer, der Magdebur— ger Kaufmann Baſch, war ſofort tot, ſeine Frau erlitt einen ſchweren Schädelbruch und die anderen vier Per— jonen erlitten ebenfalls erhebliche Verletzungen. Hagen.(Schweres Exploſſonsungtück.) In einer Fabrik in Winz bei Hattingen explodierte ein Schmelzofen aus bisher noch ungeklärter Urſache. Durch herumfliegende Eiſenteils erlitten awer Arheiter ſchwere —. 7C.ũũũũũũũũã yk ß ũ¶ã¶õpp f ͤ 12 5 Edith Bürkners Liebe. Roman von Fr. Lehne. 50. Fortſetzung.(Nachdruck verboten.) „Nun, daß du ſicher eine kleine Schwäche für ihn gehabt haſt! Ich kenne euch Mädchen doch; ihr ſeht n einem Küunſtler ſtets etwas Beſonderes, Höherſtehen— bes. Sollteſt du da eine Ausnahme gemacht haben — du mit deinem lebhaften Sinn und deinem hohen Intereſſe für die Kunſt?“ „Das beſtreite ich gar e ruhig. 1 „Ah!“ Er holte tief Atem— ſollte er hier des Rätſels Löſung finden? Er hatte ſo oft über Edith zachgedacht; er wußte ſo wenig von ihr, nur, daß ſie berguſchend ſchön war! Sein Mißtrauen war erwacht; er wurde unruhig, kiferſüchtig; er mußte wiſſen, ob ſchon jemand in ih⸗ tem Leben eine Rolle geſpielt hatte. „Und er, Edith? Wußte er darum?“ Sie ſchwieg einen Augenblick; dann mit feſter Stimme: „Ja, Herbert, er wußte es!“ „Und das kannuſt du mir ſo ruhig ſagen?“ „Du haſt mich ja gefragt, Herbert; deshalb habe ich dir die Wahrheit geſagt. Es war nichts Unrechtes bei.“ Er lächelte bitter. „Und das ſoll ich glauben, Edith?“ Es war etwas in ihm, das ihn förmlich zu die⸗ ſer Frage trieb. Der Gedanke, daß ein anderer vor hm dieſes Mädchen geküßt, peinigte ihn. „Wenn du ſo wenig Vertrauen zu deiner Braut ſaſt, Herbert, kann ich dich und mich nur bedauern,“ agte Edith mit bebender Stimme, und ihre Augen fillten ſich mit Tränen. Er ſah, daß er zu weit gegangen war. Wereuend faßte er nach ihrer Hand. f „Edith, nur meine übergroße Liebe— ich gönne nicht, Herbert,“ entgegnete aber eltſchte; wenn ſagte i Verletzungen. menue pes Ofens wunde durch das Fa⸗ dach ins Freie geſchleudert. Kleine Chronik. Ein Gnadengeſuch für den Fremdenlegionär Klemms. Der zum Tode verurteilte deutſche Fremden⸗ legionär Klemms hat durch Vermittlung des deutſchen Auswärtigen Amtes ein Gnadengeſuch eingereicht. „ Ein grauſiger Fund. In der Umgebung von Ver⸗ ſailles wurden, auf freiem Felde mehrere Körperteile einer Frauenleiche, darunter ein ſchon teilweiſe verweſter Kopf gefunden. Man glaubt, daß es ſich um einen Mord handelt und daß der Täter bei der Abſicht, die Leichen⸗ teile zu verſcharren, geſtört worden iſt. „ Schwediſches Millionenvermächtnis. Der verſtor⸗ bene Stockholmer Großkaufmann P. F. Dahlheimer hat den Städten Stockholm und Gothenburg je etwa eine galbe Million Kronen teſtamentariſch hinterlaſſen. Die Summe darf jedoch erſt in 40 Jahren angerührt werden. Der Wirbelſturm auf Madagaskar. Infolge des Zyklons an der Oſtküſte von Madagaskar ſind große Ver⸗ wüſtungen angerichtet und die telegraphiſchen Verbindun⸗ gen in einer Länge von 20 Kilometer geſtört worden. Die Verbindung zwiſchen Teneriffa und Majunga iſt unter⸗ brochen. Der Telegraphenverkehr zwiſchen Frankreich und der Reunion ⸗Inſel iſt geſtört, die Kabel⸗ und Radiover⸗ bindung zwiſchen der Reunion-Inſel und Madagaskar iſt henfalls unterbrochen. Ludwigshaſen. Bom Rangierzug angefah⸗ ren.) Ein aus der Walzmühle kommendes Pferdefuhr⸗ werk wurde von einem vorbeikommenden Rangierzug an⸗ gefahren. Dabei wurde das Fuhrwerk zum Teil zer⸗ trümmert und etwa 5 Meter weit mit fortgeſchleift. Fuhrmann und Pferd blieben unverletzt. Frankenthal.(Gegen den Stromtarif der Pfalzwerke.) Der Landgemeindeverband im hieſi— gen Bezirk hat gegen den von der Staatsregierung den Pfalzwerken genehmigten neuen Stromtarif Stellung ge— nommen, da die einzelnen Gemeinden bei den Verhand⸗ lungen nicht zugezogen worden ſeien. Der Tarif wurde einſtimmig abgelehnt, da den kleinen Gemeinden bei die— ſem neuen Stromtarif Nachteile entſtehen. Germersheim.(Diebſtahl.) In der Nacht wurde im Bahnhof Germersheim ein Wagen mit Wein aufge⸗ brochen und zwei Fäſſer Wein entwendet. Die beiden Fäſſer ſind ſpäterhin unverſehrt mit vollem Inhalt in einer Wieſe etwa 800 Meter vom Bahnhof entfernt entdeckt worden. Den Tätern, die anſcheinend verſcheucht worden ſind, iſt man auf der Spur. St. Ingbert.(Wilderer⸗Unweſen in der Saarpfalz.) Seit einiger Zeit macht ſich im hieſigen Bezirk die Zunahme des Wilderer-Unweſens zum Scha— den der Waldbeſitzer ſehr bemerkbar. Die Wilderer üben mit beſonderer Vorliebe das Schlingenlegen, aber auch durch Abſchießen wird der Wildbeſtand zum Nachteil der Jagdpächter beeinträchtigt. Landjäger und Forſtper— ſonal ſind angewieſen worden, den Wildern enecgiſch entgegenzutreten. Winnweiler.(Zu der Bluttat in Potzbach.) Zu der Bluttat in Potzbach erfahren wir noch: Nachdem der Schuhmachermeiſter Karl Schäfer ſeiner Frau die Kehle durchſchnitten hatte, tötete er ſich ſelher auf die gleiche Weiſe. Auch die Frau ſtarb bald darauf infolge Verblutung. Wie man hört, wollte der Mann auch ſeine Kinder umbringen, habe aber daran gehindert werden können. Da wirtſchaftliche Sorgen kaum beſtanden, wird vermutet, daß der Mann die Tat in einem Anfall von Geiſtesſtöbrung ausgeführt hat. Rehweiler.(Folgenſchwere Auseinander⸗ ſetzung.) Aus Furcht vor Mißhandlungen hatte ſich die Ehefran eines gewiſſen Rudolf Creuz aus Eiſenhach hierher zu ihrem Bruder Clos geflüchtet. Bald darauf traf jedoch auch ihr Ehemann hier ein, wo es zu einer Auseinanderſetzung zwiſchen Creuz und Clos kam, in deren Verlaufe Cſos ſeinem Schwager einen Schlag auf den Kopf verſetzte, ſo daß dieſer ſtürzte und beim Fallen ſich an einem Stein ſo ſchwer verletzte, daß er ins Krankenhaus verbracht werden mußte. Da Lebensgefahr beſteht, wurde Clos verhaftet, ſpäter wurde er aber wieder freigelaſſen, da Notwehr angenommen wird. Landſtuhl.(Feſtgenommen.) Der flüchtig ge— gangene Steinbrecher Michael Müller wurde in Darm— tadt in Haft genommen. dem anderen nicht, daß du— doch ſage mir, wie war es, du und er—“ Er ſuchte und taſtete nach Worten. Sie kam ihm zu Hilfe, da ſie ihn wohl verſtand. „Ich hatte mich heimlich mit Waldow verlobt. Doch da ich kein Geld hatte und er auch nicht, ſo konnte eben aus uns beiden nichts werden. Es war die alte Geſchichte, Herbert—“ Eigentümlich trocken klangen dieſe Worte, und doch zitterte ein Ton darin, der ſeinem Gefühl nicht entging. „Du haſt ihn ſehr geliebt?“ „Er war mir viel in meiner freudearmen Jugend, doch das liegt nun ſo weit hinter mir—“ Da trat er zu ihr, hob ihr Kinn in die Höhe u. blickte tief und lange in ihre Augen. Er ſah, wie ſie eine innere Erregung niederzwang, wie es um ihren Mund zuckte, wie ihre Augen ſich mit Tränen füllten. Da wußte er genug. ſcht Ein Ausdruck tiefen Schmerzes trat in ſein Ge— icht. „Edith, das iſt nicht wahr— du haſt ihn noch nicht vergeſſen! Kannſt du mir das mit gutem Ge— wiſſen verſichert? Sieh mich doch an, Edith! Warum ſiehſt du weg?“ „Herbert——“ Sie ſchlang die Arme um ſeinen Hals und drückte ihren Kopf an ſeine Bruſt, damit er ihre Tränen nicht ſehen ſollte. Leidenſchaftlich preßte er ihre ſchöne Geſtalt an ſich und ſuchte ihren Mund mit ſeinen heißen Küſſen. „Edith, Mädchen— ach, du—“ Er fühlte, wie ſie unter ſeinen Liebkoſungen er⸗ bebte; er hörte ihr leiſes Weinen.„So ſprich doch ein Wort—“ 5 Da glitt ſie zu ſeinen Füßen nieder und drückte ihr tränenüberſtrömtes Geſicht auf ſeine Hand. „Ach Herbert, ich wußte, es ſelbſt nicht— bis ich ihn geſtern wiederſah— vergib mir—“ So leiſe ſie geſprochen, er hatte es doch gehört. 1 ö 5a Kriegsſew.(germipt.) Vermißt wird ſeit Mitt ö E. e ac 150 16 e alte Tagner Jarob 4390. . 4 slauterr d itt b 9 ern fahren und wurde ſeitdem illigheim.(Verhaftu ei weinfälſchers.) Der chice e ber wurde Brannt- 0 0 Schnapsbrenner Joh. Knau⸗ in das Amtsgerichtsgefängnis Bergzabern ei. geliefert, wohin ſein Dienſtknecht vor einigen Tagen ge⸗ bracht worden war. Beiden wird i Beide zur Laſt gelegt, Wein 10 Brennen auf ungeſetzliche Weiſe hergeſtellt zu haben. 15 Ehen ge ae e feder Si en iſt überhaupt in k letzte it eifrig auf der Suche na echtmäßi vorgehenden Schnapsbrennern.. edle 4 Ein Fuhrwerk von der Lokomotive erſaßt.— Der Lenker getötet. a Kaiſerslautern, 8. März. Im Hauptbahnhof Kai⸗ erslautern wurde auf dem ſchienengleichen Uebergang beim Ladeplatz an der Zollamatſtraße infolge Scheuens ſer Pferde ein Zweiſpännerfuhrwerk durch eine Rangier⸗ okomotive überfahren. Der Lenker des Fuhrwerkes, Ju⸗ ius Lutz, 54 Jahre alt und ledig, der ſich auf dem Wagen ſefand, wurde ſo ſchwer verletzt, daß er nach ſeiner Ver⸗ jringung ins Krankenhaus verſtarb. Das Fuhrwerk wurde heſchädigt. Auch eines der 1 8 erlitt Perletzungen. Diedesheim.(Ueberfall.) Der Anilinarbeiter dermann Hans von Diedesfeld wurde in der Nacht auf dem Nachhauſewege zwiſchen Neuſtadt und Diedesfeld von inem Unbekannten überfallen. Der Arbeiter ſetzte ſich ofort zur Wehr, doch konnte der Täter unerkannt ent⸗ jommen. Vermutlich hatte es diser auf den Zahltag des Arbeiters Hans abgeſehen. * Der Totenſchein des Arbeiters Müller als Anklagegrund. Landau, 8. März. Buchhändler Rocholl in Neu⸗ ſtadt a. d. H. hatte in ſeinem Schaufenſter vor einiger Zeit den Totenſchein des von Leutnant Rou⸗ zier getöteten Arbeiters Müller aus Ger⸗ mersheim ausgehängt. Der mit der Beſchlagnahme der Rouzierbroſchüre in ſeinem Laden beauftragte fran⸗ zöſiſche Gendarm nahm daran Anſtand und fragte Rocholl nach dem Grunde. Dieſer erwiderte, er hätte das aus Mitgefühl gegenüber dem Getöteten und deſſen Ange- hörigen getan. Rocholl iſt nunmehr angeklagt„wegen Aushängens eines Schriftſtücks, das geeignet t. die öf— fentliche Ruhe reizbar Z) zu machen.“ * Lachen.(Beim. Holzfällen verunglückt.) Der frühere Bürgermeiſter Wilhelm Sauter wurde beim Holzfällen von einem niederſtürzenden Stamm getroffen. Er erlitt eine ſchwere Verletzung, ſo daß er in das Neu⸗ ſtadter Hetzelſtift überführt werder mußte. 4 — 9*. Die deutſchen Boxmeiſterſchaſten. „in beſonderes Kapitel im deutſchen Sport bilden die Berufsboxer. Nach einem enormen Aufſtieg binnen weniger Jahre iſt in der letzten Zeit ein deutlicher Rück— gang ſeſtzuſtellen, und erſt der Initiative der Dortmun— der Weſtfalenhalle, die Berlin glatt den Vorrang im Berufsboxen entriſſen hat, iſt es zu verdanken, daß das Intereſſe wieder belebt wurde. . Das trifft beſonders für die Schwergewichtsmeiſter⸗ ſchaft zu. Eine geſchickte Inſzenierung Dortmunds ſorgte erfreulicherweiſe für neues Tempo, und ſpeztell die letz⸗ ten Ausſcheidungskämpfe wurden Höhepunkte des Box⸗ „ports. Wieder einmal ſteht die Sportgemeinde in Span⸗ ang. Wer wird Deutſchlands Schwergewichtsmeiſter? Ser Dieners Gegner? Die Niederlage des alten Recke Samſon⸗Körner gegen Rudt Wagener bildet einen dia matiſchen Abſchluß der Laufbahn unſeres bedeutendſten Borers. Aber man darf nicht vergeſſen, daß Samſon⸗ Körners Niederlagen gegen Diener und Wagener nicht durch beſſer gewordene Gegner erfolgten, ſondern weil das Alter Samſon⸗Körners Klaſſe zermürbte. Denn ſonſt wären Diener und Wagener heute Boxer erſter in⸗ ternationaler Klaſſe. Um beide, die ein Sieg über Sam⸗ ſon nach vorn gebracht hat, dreht ſich die Frage des neuen Meiſters. Die anderen Bewerber, Röſemann und auch Breitenſträter, finden nur noch wenig Anhänger. Ob un⸗ ler dem Nachwuchs eine kommende Größe ſteckt? Sand- Winas Englandſſege nähren Hoffnungen. Warten wir ab. Ein unge⸗ Er trat ans Fenſter und ſtarrte hinaus.. Bang hingen ihre Augen an ſeiner hohen Geſtalt, und in ſtummer Qual rang ſie die Hände. Sie wußte. was ſie ihm angetan mit dieſem Bekenntnis— aber hätte ſie lügen ſollen? Damit hätte ſie doch Herberts einmal erwachtes Mißtrauen nicht aus der Welt ge⸗ ſchafft, das jeden Blick, jedes Wort, jeden Gedanken eiferſüchtig belauern würde— ihr und ihm ſelbſt zur Qual. Darum war es beſſer, ſetzt Offenheit. Was dann kam, war ihr gleich. Als er ſich wieder zu ihr wandte, trug ſein Ge— ſicht den gewohnten kühlen Ausdruck; meiſterhaft ver— ſtand ſich Herbert Thomas zu beherrſchen und zu un⸗ terdrücken, was in ihm vorging. folle was meinſt du, Edith, was nun werden oll? 5 Ergeben ſenkte ſie den blonden Kopf. „Was du willſt, Herbert,“ ſagte ſie leiſe. Ein bitteres Lächeln verzog ſeinen Mund— was er wollte! 21 Mit ſchmerzlichem Blick umfaßte er ihre ganze, le— bensvolle Schönheit——— ein Glück, um das ihn Fürſten beneidet-hätten, hatte er ſich an ihrer Seite erträumt; er hatte die Tage gezählt, ſie waren ihm ſo lang erſchienen bis zu dem, an welchem die Geliebte ihm ganz gehören ſollte— und ein paar kurze Mi⸗ flott hatten ihm ſeine ſeligſte Lebenshoffnung zer⸗ ör a ue. Er war gewohnt, den Tatſachen— und ſeilen ſie noch ſo ſchwer— ins Auge zu ſehen und ſich mit ihnen abzufinden.„„„„ Hier aber— ſo ſchwer war ihm noch nie etwas geworden. Doch er war nicht der Mann, der um die Liebe eines Weibes bettelte, und wenn er es noch ſo heiß, ſo mit allen ſeinen Sinnen liebte! (Forer bung folgt.) — nu Wuünr ber Binge ſleyr uiſso bie Schwergew wieder einmal ſtark im Vordergrund des Intereſſess 17 Am die anderen Titel wird weniger erbittert ge— Aten, und polemiſiert. Wir haben hier allerdings einige Meiſter, denen in abſehbarer Zeit überhaupt keine Geg⸗ ter drohen. So thront im Halbſchwergewicht Schmeling auf ſelten einſamer Höhe. Die gleiche Rolle ſpielt Dom⸗ görgen im Mittelgewicht. Und dabei war gerade die Krone der letztgenannten Klaſſe die vielumſtrittenſte. Je doch die Kämpen von einſt, Prenzel und Wiegert, ha— ben abgebaut. Ueber den Reſt herrſcht Schweigen. Dom görgen iſt ſo überragend, daß er notgedrungen nach Schmehlings Krone greifen muß, um im Lande weiter zukommen. 557„Bedeutend mehr Leben herrſcht im Weltergewicht Meiſter Grimm muß ſich hölliſch vor Herſe in acht neh⸗ men. Dahinter ſteht eine Gruppe gutklaſſiger Boxer wie Sahm, Kündig, Seyfried, um nur die hoffnungs— vollſten zu neunen. Herſe will ſogar einen Angriff au, Domgörgens Meiſtertitel wagen! Tot iſt die Leichtgewichtsklaſſe. wartet auf die Gelegenheit, gegen Enel wieder einma den Titel zu verteidigen. Kein Veranſtalter hat abe Intereſſe für den Meiſterkampf. f Beſſer beſtellt iſt die Federgewichtsklaſſe. Meiſten Noack ſteht keineswegs uuerſchütterlich über ſeinen Ri. valen. Da iſt vor allen Dingen der kampflos entthronte Edu Schmidt, ferner Gohres-Dutsburg, Stamms⸗Mühl, hauſen, Ziemdorf uſw. Dieſe Klaſſe' iſt gegenwärtig die am ſtaͤrkſten beſetzte. Ruhig dagegen kann man die Bankamgewichtsklaſſe bezeichnen. Meiſter Friedemann bildet die überlegen Größe, und nur der Fliegengewichtsmeiſter Harry Steir will ſeine Stellung gefährden. Dieſem geht es wie Herſe und Domgörgen. Er muß eine höhere Gewichtsklaſſe aufſuchen, um weiter zu kommen, denn im Fliegengewicht ſteht auch er auf einſamer Höhe. Immerhin, international gemeſſen, ſind unſere beſten Boxer in eine reſpektable Klaſſe hineingewachſen. Mau muß von der amerikaniſchen Sonderklaſſe einmal ab— ſehen und nur Europa werten. Da beſitzen wir Könner, wie Diener, Wagener, Schmeling, Domgörgen, Grimm, Herſe. Noa und Stein, die in ihren Gewichtsklaſſen reif für Europameiſterſchaften ſind. Trotz Rückgang des deutſchen Berufsborſports! Das iſt eine Tatſache, die hoffentlich weiterhin zur Belebung ſorgen wird, und nicht allein in Dortmund. Altmeiſter Naujok; Gef. Lokale Nachrichten. Viernheim, 9. März. — Der Tag der 40 Ritter. Vom 9. März, der im Ka— lender als Gedächtnistag der 40 Ritter bezeichnet iſt, ſagt bas Null: Wie die 40 Ritter einreiten, ſo reiten ſie auch wieder aus. Mag die Wetterregel auch noch ſo wenig ſtimmen, ſo wird doch ſeit alter Zeit mit einer merk— würdigen Zähigkeit daran feſtgehalten, daß das Wettet 40 Tage lang bleibe, wie es ſich an dieſem Tag geſtaltete. Iſt es trüb und regneriſch, ſo ſoll auch die nächſte Zeit und naß ſein, iſt aber das Wetter hell und ſonnig. ſollen auch die folgenden 40 Tage freundliches Wetter bringen. Man lann an Hand der Statiſtik nachweiſen, daß dieſe Regel ebenſowenig haltbar iſt, wie viele andere, wenn man ſie wörtlich auffaßt. Indeſſen liegt dem aſten Spruch doch eine richtige Bꝛobachtung zugrunde, daß nämlich nicht ſelten die Witterung im März einen be ſtändigeren Charakter trägt als in dem ihm nachfolgen— den April, und daß ſich eine Wetterlage, die ſich in dieſer Zeit einmal feſtgeſetzt hat, ſich auch für längere Zeit zu erhalten ſucht. — Der Star iſt da! Als einer der Frühlingsboten iſt der Star eingezogen. Vom Baumgipfel krägelt fer in luſtiger Laune. Anfang Oktober zog der geſchwätzige Weltbürger fort, zum Niſten ſucht er jetzt die alte Hei— mat wieder auf. ſchwarzgefiederle, rotbraun ge füſſelte Starmatz mit dem grünen und purpurfarbigen Schillerſchleier auf der Federdecke iſt mit ſeiner Mätzin der beſte Bauernfreund in der Vogelwelt. Vogel freunde haben durch genaue Beobachtungen feſtgeſtellt, daß eine Starenfamilie im Tag ſo piel Schnecken auffrißt, als das Jahr Tage zählt. Der Bauer weiß dle Freund⸗ ſchaft des Staren wohl zu ſchätzen und ſchafft Staren wohnungen durch Anbringen von Niſtkäſtchen auf hohen Bäumen, auf Stangen in Obſt⸗ und Gemüſegärten, an Hausgiebeln. Die Dorfkinder aber haben ihre helle Freude an dem munteren Geſchwätz der Schwarzſchnäbel. — Volkstrauertag 1927. Um eine möglichſt ein— drucksvolle Durchführung des Volkstrauertages zu er⸗ zielen, hat der mit den Vorbereitungen für den, Volks⸗ lrauertag beſchäftigte Volksbund„Deutſche Kriegsgrä⸗ berfürſorge“ mit den Verkehrsorganiſationen Verhand⸗ lungen angebahnt, um am Volkstrauerteg,(43. März) mittags präziſe 1,10 Uhr auf eine Minute eine Verkehrs, ſtille zu Ehren unſerer Gefallenen zu erreichen. An die Bevölkerung des Reiches ergeht der Ruf, die Flaggen auf Halhmaſt zu hiſſen. Es muß Ehrenpflicht eines jeden Deutſchen ſein, dem Volkstrauertag einen würdigen Ver⸗ lauf zu ſichern. a Der Wetterbericht vom 9. März. Ueber Sübfrankreich liegt eine neue Druüchſtörung, die ſich jedoch infolge anormalem Stärkerwerden raſch auffüllt und unſer Wetter wenig beeinfluſſen wird. Un⸗ ſere Witterung wird nach wie vor von der großen über Nord⸗Europa liegenden Zyklone beherrſcht und bleibt im weſentlichen unbeſtändig bei milder Temperatur. Vorausſichttiche Witterung bis Don⸗ ners tag: Wechſelnd wolkig mit Aufhellung und ver⸗ einzelte Strichregen. Temperatur wenig vezändert. ö Die Jagd im März. Von Dr. phil. Hans Walter Schmidt. ee ee,(Nachdruck verboten.) „Lenzing“ nannten unſere Altvordern den März, alſo Frühlingsmond. Und der März bildet auch die Scheide zwiſchen Winter und Frühling, zwiſchen Kalt un Warm, zwiſchen Schnee und hervorbrechenden Knoſpen an Baum und Strauch. Der Jäger hat als Erleger von Nutzwild faſt gänzlich Ferien im März. Als Heger muß er ſich um das Nötige, was das Wild braucht, im März gewöhnlich noch immer bekümmern und dann die Hege durch Abſchuß von Raubzug tätigen. Je nach der Witterung im März muß immer noch gefüttert werden. Denn eine gefährliche Zeit für das Wild iſt die Abgewöhnung des gereichten winterlichen Trockenſutters zur Grünäſung. Ende März hat die Na⸗ kur allenthalben Fortpflanzungsgedanken und will weder in der Ausübung holder Minne, noch im Herrichten des Baues oder Neſtes geſtört werden. Es iſt deswegen nach Möglichkeit alles vom Reviere fernzuhalten, was Lärm verurſacht und das geheimnisvolle Leben in der Natur beeinträchtigt. Gerade durch ſolche Stö— kungen leiden ja ſo ungeheuer die Reviere in der nächſten Umgebung größerer Städte. Da gewöhnlich Ende März ſchon laue Lüft wehen, ſtreicht bereits die Schnepfe. Schnepfenſtrich! Welch liebes Wort für den Weidmann. Duftendes Tälchen, Er— lenbruch, leiſe murmelndes Bächlein, Erdgeruch— quorr — quorr— bpwſt! Ein Schuß dröhnt. Weidheil! Das iſt der Traum des Schnepfenjägers im März. Und dennoch wird er ſich ſagen: Schone die Schnepfe möglichſt viel, damit ſie nicht ausſtſtirbt! Dagegen iſt die Be⸗ kaſſinenjagd in feuchter Wieſe oder im Sumpflande ſehr lohnend und übt die Treffſicherheit des Schützen. Man ſeuert am beſten mit Vogeldunſt nicht weiter als vierzig Gänge. Ende März ſtellen ſich in den meiſten Revieren gewöhnlich die wilden Tauben ein, und zwar in un— regelmäßigem Zuge, ſo daß bei ſtärkerer Beſetzung die Brut kaum gefährdet werden kann, wenn der Jäger ſich hie- und da von einem überhaltenden Baume des Mor— gens und am Abend einen Braten herabholt. Genießen aber möge er im lauen Lenz in vollen Zügen die Grugel— balz der wilden Taube. Aber noch anderes Federwild erfreut durch lautes Balzkonzert des lauſchenden Jägers Bruſt. Wenngleich der Auerhahn in dem jetzt noch win— terlichen Gebirgsreviere ſchweigt, ſo denkt das Birkwild beſonders im wärmeren Flachlande bereits an pflanzungsgeſchaft. Birtgaynvalih. Em vroulern und Schlei⸗ ſen, ein Werben und Lieben, lebendige Kraft, die für die Zulunft ſorgt. Doch lauſche der vernünftige Weidmann im März nur genießend den ſchallenden Tönen der Birk— hahnbalz. Des Schuſſes enthalte er ſich gefliſſentlich. Sonſt ſtört er die Vermehrung dieſes prächtigen Feder⸗ wildes, das von der erbarmungsloſen Kultur auch immer mehr und mehr zurückgedrängt wird. Beſonders anfangs März, wenn der Winter noch nicht von dem Lenz bezwungen wurde, richtet der Raubwild— jäger ſein Augenmerk auf wertvolles Pelzwerk, indem er dem Marder nachſtellt und den Paß des Fuchſes viel— leicht noch im Schnee verfolgt, um auf ihm oder vor dem Bau geſchickt das Eiſen inmitten eines Kranzes von Köderbrocken zu legen. Den Iltis ſchone er, ſo gut es geht, denn er bedeutet für unſere Kultur einen der nützlichſten Mäuſervertilger. Das lebhafter werdende räu— beriſche Federwild, Hühnerhabicht, Sperber, Krähen, El— ſtern, Eichelhäher, kann mit Hilfe der Hüttenjagd im März vorteilhaft dezimiert werden. Es gibt alſo doch noch piel zu tun für den emſigen Weidmann im März. N 9 Berufsſorgen. „as jſoll mein Junge werden?“ Dieſe Frage be— ſchäftigt jezt von neuem den beſorgten Vater, die be— zümmerte Mutter, viele Eltern, die den hoffnungsvollen Knaben aus der Schule treten ſehen, hinein in den Kampf des Lebens, in den Kampf ums Daſein, ums zägliche Brot. Was ſoll mein Junge werden? Wir uchen und taſten end greifen ins Leere. Faſt in allen Berufen gibt es mehr oder weniger Arbeitsloſe. Infolge der nie enden wollenden Wirtſchaftskriſe mußten die Unternehmer ſämtlicher Induſtrie- und Geſchäftszweige inen Abbau ihres Perſonals vornehmen. Neue Ar- ſeitskräfte annehmen, und ſeien es auch nur Jünglinge. bedeutet eine Ueberlaſtung des jeweiligen Betriebes. So zehen wir von Tür und Tür und klopfen an, ob für inſeren Sohn eine Lehrſtelle frei ſei. Doch ſelten wird das rlöſende„Ja“ geſprochen. Die in dem Kinde vor« handenen Anlagen zu dieſem oder jenem Berufe müſſen, ber Not der Zeit gehorchend, unberückſichtigt bleiben, Man muß zugreifen, wo der Grundſtein für irgend eine kriſtenzmöglich! iert Ir dent kotaſtrophal? Ve— heutet dieſe Tatſache nicht ein Hemmnis im Aufwärts— treben unſeres Volkes? Hier fühlt ſich ein Knabe zum Flektrotechniker geboren, iſt geſchickt und hat einen klaren Kopf; er findet keine Lehrſtelle, in der er ſeine Anlagen nutzbringend verwerten und vervollkommnen kann. Nun wird er Friſeur. Ob er mit Luſt und Liebe die Schere zur Hand nimmt und den Raſierpinſel ſchwingt? Ich glaube es kaum. Die beſtehende Wirtſchaftskriſe verhindert zum größ⸗ ten Teil die Ausfindiskeit einer Lehrſtelle. Einer paſ⸗ ſenden Lehrſtelle. Ein zweites ſchwerwiegendes Mo— ment ſtellt ſich dem ſchalentlaſſenen Knaben als Hinder— nis in den Weg, das nichts mit der Wirtſchaftsnot unſerer Zeit zu tun hat. Es iſt der Bildungsgrad, das ſchulwiſſenſchaftliche Zeugnis, das viele Lehrmeiſter von ihren neueintretenden Schutzbefohlenen verlangen. Der Meiſter eines einfachen Handwerks, das keine großen Anſprüche an das Denkvermögen ſtellt, verlangt, zum mindeſten abgeſchloſſene Volksſchulbildung, das heißt, der Knabe muß ſämtliche Klaſſen mit„gut“ abſolviert haben. Vom kaufmänniſchen Lehrling verlangt man zum mindeſten Unterſekunda-, wenn nicht gar Primareife. Der Bank⸗ lehrling kann nur hoffnungsfreudig in die Zukunft ſchauen, wenn er das Abiturientenexamen in der Taſche hat. Je höher wir in der Berufsſtaffel hinauſſteigen, um ſo mehr ſchulwiſſenſchaftliches Können wird von dem eintretenden Lehrling verlangt. Wo einſt das Abiturientenexamen genügte, verlangt man heute ſchon mehrjähriges Univer⸗ ſitätsſtudium, wenn nicht gar den Doktortitel. Soweit ſind wir gekommen in unſerem deutſchen Vaterlande, daß man das praktiſche Leben von der Schulweisheit abhängig macht. Wenn ein Kind in der Schule ſeine Aufgaben nicht ſo löſen kann, wie es Eltern und Lehrer wünſchen, ſo iſt das noch längſt kein Beweis dafür, daß der Knabe im ſpäteren Leben nicht auf eigenen Füßen ſtehen könnte. das Fort⸗— Cr— Schauen wil uns nur einmal utter unſeren Berannten um, die in der Schule nicht als beſonders begabt galten und jetzt im praktiſchen Leben nicht ſelten Beſſeres leiſten als der einſtmalige Primus in der Klaſſe. Unter dieſen Ver⸗ hältniſſen bedeutet das Motto unſerer Zeit:„Freie Bahn dem Tüchtigen“ doch nur eine Phraſe und wird ge⸗ radezu zur Lächerlichkeit in den Staub gezogen. Ihr Meiſter und Lehrherren zeigt, daß die ſchulwiſſenſchaft⸗ liche Bildung eurer Lehrlinge nicht maßgebend iſt, laßt praktiſchem Können und Veranlagung das Machtwort ſprechen. Ihr nehmt dadurch vielen Eltern die ſchwere Sorge der Berufswahl für ihre Kinder von den Schul⸗ tern und ſeid Förderer unſeres techniſchen und wirtſchaft— lichen Aufſchwunges. »Gemeinderats bericht. Ja der geſtrigen Sſtzung wurde beſchloſſen: 1. Da die Gemeinde die Rathauslokali⸗ dienſt ſoll eingeführt werden. täten für ſich ſelbſt dringend benbligt, ſoll darauf gedrun⸗ gen werden, daß mit dem Neubau eines eigenen ſtaatlichen Pollzeiamts⸗Gebäudes zu Anfang nächſten Jahres begonnen wird. Als Bauplatz ſtellt die Gemelnde den alten Schul⸗ haus platz in der Mannheimerſtraße zur Verfügung.— Ge⸗ mäß eines Beſchluſſes des heſſ Landtages vom Jahre 1925, ollen dle Gemeinden mit ſtaatl. Poltzel jährl. ſür ſed. Wachtmſtr. 1200 Mark zuſchteßen. Es wurde ein Beſchluß gefaßt, wo⸗ nach die Gemeinde um Erlaß dis Zuſchuſſes pro 1925 ein⸗ kommt, während für die beiden Jahre 1926 und 1927 ohne Rückſicht auf dle Stärke des Polizeiperſonals ein Zuſchuß von 12000 Mark pro Jahr bereltgeſtellt werden ſoll. — Die Eiſenbahndirektion Mainz lehnt die Unbringung den Barriere zwiſchen Friedhof und Lorſcherſtraße wegen einfachen Betriebsverhältniſſen ab. Dle Geſchwindigkeit der Züge ſoll von 10 Ktlom. auf 5 Kilom. pro Stunde ermüßigt werden. — Die vom Schulvorſtand empfohlene definitive Anſtellung des Herrn Lehrer Spengler wird genehmigt.— Die Straßen am Tivoli werden hergeſtellt, da es durch die Bebauung des Gelände notwendig iſt. Koſten 6300 Mark.— Auf Mehrheltsbeſchluß wurde nach langer Diskuſſion feſtgelegt. dle Bäume in der Bahnhofſtraße zu entfernen, den Platten⸗ belag herzuſtellen und neue Bäumchen(Roldorn) in weiteren Abſtänden anzupflanzen.— Die Sperrung der Ringſtraße für den Autoverkehr wird wegen nicht genügender Beſchaffen⸗ helt der Straße veranlaßt werden.— Der Fernſprechnacht⸗ Die Koſten betragen monatl. ſür jeden Teilnehmer, falls bis 11 Uhr geöffnet iſt, 1.45 Mk. und die ganze Nacht, alſo ununterbrochen, ſowle Soyn⸗ und Feiertags 215 Mk. Das Letztere wird vom Gemeinde⸗ rat befürwortet. Eine Abſtimmung unter den Teilnehmern wird entſcheident ſein. Hterauf erfolgte noch Bekanntgabe einiger Beſchlüſſe der Wohnungskommiſſion ele. Ferner wurde die Abgabe einiger Bauplätze genehmigt ſowie ein Baumanlage und Eiafrledigung des Kreuzes in der Kreuz⸗ ſtraße.— Gegen die letzte Holzabgabe(Lampertheimer Heide) die beſonders ſchlecht ausgefallen iſt, ſoll energiſch Verwah⸗ rung eingelegt und evtl. verſucht werden, da keine Abnabme des Holzes durch die Gemeinde vorgenommen wurde, die An⸗ nahme zu verweigern. * Unglücksfall. Nachdem am Montag infolge eines Herzſchlages ein älllrer Bürger unſerer Gemeinde von dem Schnitter Tod in ſein ewiges Reich aufgenommen wurde, mußte ihm geſtein nachm. um ½2 Uhr ein Junge von 5 Jahren infolge eines ſchrecklichen Unfalles folgen. Das kleine Söhnchen des Phil Martin 6, Goetheſtr. 50, war auf ein Pfuhlſaß geklettert und fiel ſo unglücklich herunter, daß ein Gehirnbluten dem jungen Leben ein ſchnelles End⸗ bereitete. Den ſchwer geprüften Eltern, deſſen einziges Kind der Kleine war, wendet ſich allgemeine Teilnahme zu. »Nachttelephondienſt. Es beſteht dle Abſicht, ö für den hieſigen Platz einen Nachtfernſprechdlenſt einzuführen. befürwortet, Der Gemeinderat hat dies in ſeiner geſtrigen Sitzung auch Die Mehrausgaben ſind für die Teilnehmer ganz gering und ift zu hoffen, daß alle die, welche Telephon machen, der manche Anxehmllichkeit bietet. bereits haben, ſich auch dem Nachtfernſprechdienſt nutzbar Es koſiet manat⸗ lch blos 1.45 bezw. 2.15 Mark mehr, als bisher bezahlt wurden. »Der 3. muſik. Abend der Kapelle Hanf— Blank unter Mitwirkung des Herrn Kammerſängers Hans Bahling vom Natlonal-Theater Maunhelm findet, wie bereits bekannt am Samsſag, den 12. März 1927, abends 8 Uhr im Kon⸗ zertſaol zum Karpfen ſtatt. Die Kapelle tritt mit vollſtändig neuem Programm auf u. a. eig Maiſch, welcher von dem Mliglied des Kapelle, Herrn Karl Blank, ſelbſt komponiert wur de. verkauf im Muſikhaus Hanf, Bahnhofsreſtaurant Müller und Die Karten ſind nummerkert und findet der Vor⸗ im Lokal zum Karpfen ſtatt „ Treibjagden auf Wölfe. Die Wolfsplage mimt ir Rußland immer bedenklichere Formen an. In den letzten Jahren hat dieſes Uebel ſolche Dimenſionen erlangt, daß nun im Intereſſe dee Viehwirtſchaſt umfaſſende Maß⸗ nahmen zur Ausrottung der Wölfe ergriffen werden müßz⸗ ſen. Beſonders dieſes Jahr zeigt ſich eine ſtarke Ver— mehrung der Raubtiere. In der großruſſiſchen Republik der Sowietunion allein wird die Jahl der Wölfe nun⸗ mehr auf ungefähr hunderttauſend Stück geſchätzt. Die reißenden Beſtien reduzieren jährlich den Viehſtand um ungefähr eine Milſion Stück, was für die Bauern einen Schaden von mehr als zwanzig Millionen Goldrubel im Jahre bedeutet. Aus der Art der Sache iſt aber dabei nicht der Schaden berückſichtigt, den der Jagdbe⸗ trieb durch die großen Rudel von Wölfen erleidet. Die Bauern verlangen nun immer energiſcher von der Re— gierung in Moskau ausreichende Schutzmaßnahmen gegen die vierbeinigen Biehräuber. Bisher gin]j der Kampf gegen die Beſtjen in der Weiſe vor ſich, daß man Prä⸗ mien für erlegte Wölfe ausſetzte und ab und zu Treib— jagden in zemerte, die ſich aber zumeiſt auf einen kleinem Kreis erſtreckten und daher auch nur geringen Erfolg hatten. Dieſe Art der Bekämpfung der Wolfsplage wird als vollkommen unzureichend erklärt. Deshalb iſt fetzt beſchloſſen worden, während der nächſten Jahre regel⸗ mäßig zu beſtimmten Zeiten Treibjagden in großem Um⸗ fange zu organiſieren und daber ſſtematiſch zu Werke zu gehen. Auf dieſe Weiſe, ſo hofft man, werde es ge⸗ ingen, die jetzt ſo ernſte Wolfsplage in abſehbarer Zeit u beſeitigen. b 5 0