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Turnerbund Viernheim. 6 Morgen Freitag abend dollzählige Turnſtunde, anſchließend Turnaus⸗ Mitgl.-Verſammlung ſchußſitzung und im Lokal„Zum Freiſchütz“. Unſere aktiven und paſſiven Mitglieder werden hierzu freundl. eingeladen Alle Mitglieder, die noch Turnbücher, welche Verelnseigen um find, im Beſitz haben, werden gebeten, dieſelben in der Verſammlung abzullefern. Der 1. Votſitzende Die Turnleitung. Ian rd geschläcntel? 7 7 Morgen Freitag ven 4 Uhr ah hausgemachte Wurſt u. Fleiſch zu haben bei Mart. Baureis, Rathausſtr. 71. Morgen Freitag von 12 Uhr ah hausgemachte Wurſt u. Fleiſch zu haben bei Peter Haas 2., Waldſtr. 28. Morgen Freitag von 4 Uhr ah und Samstag 1 Uhr ah hausgemachte Wurſt u. Fleiſch zu haben Lindenſtraße 19. Morgen Freitag von 4 Uhr ah hausgemachte Wurſt u. Fleiſch zu haben Moltkeſtraße 11. Morgen Freitag von vorm. s Uhr ab hausgemachte Wurſt u. Fleiſch zu haben bei Jak. Sax 2., Römergartenſtr. Morgen Freitag von 2 Uhr ah hausgemachte Wurſt u. Fleiſch zu haben Franz Sax, Repsgaſſe 7. Morgen Freitag von 4 Uhr ah hausgemachte Wurſt u. Fleiſch zu haben Steinſtraße 10. Arbeiter hesangperein„Harmonig' Mitglied des Deutſchen Arbeiterſängerbundes. Aannnnuunguuumunnmmmnnuntunmnnnanummmnmnnunnananimnantaamnnumnahngnandntenantu Am 19. Juni 1927, unternimmt der Arbeiter-Geſangverein „Harmonie“ in Gemeinſchaft mit dem Arbeiterſängerbund Wein⸗ heim, den Arbeiter-Geſangvereinen Lützelſachſen u. Laudenbach eine heinfahrt nach St. Goar. Tages⸗ Programm: ½ Uhr Abfahrt in Weinheim mit Sonderzug bis Mainz. ½8 Uhr Abfahrt in Mainz mit dem Dampfer bis St. Goar. Ankunft dortſelbſt // ut Uhr. ¼4 Uhr Rückfahrt von St. Goar mit dem Dampfer bis Mainz. Von Mainz ab per Bahn bis Weinheim. Auf dem Schiff iſt Tanz-Gelegen— heit. Die Muſik wird ausgeführt von der 20 Mann ſtar⸗ ken Feuerwehrkapelle Weinheim. Geſamtfahrpreis einſchl. Muſik 5.00 Mark.(2 Kinder unter 10 Jahren gelten als eine Perſon.) Die erſte Rate des Fahrpreiſes von 3 Mk. muß bis 15. April, die zweite Rate bis 15. Juni ds. Is. bezahlt ſein. Um Allen die Teilnahme zu ermöglichen, bitten wir, von der Spar⸗-Einrichtung des Vereins regen Gebrauch zu machen. Sparmarken zu 25, 50 Pfg. und 1 Mark ſind erhältlich: Für den Frauenchor: Jeden Donnerstag in der Singſtunde. Für den Männerchor: Jeden Samstag Abend in der Singſtunde. Fur die Haſſivität bei den Herren Georg Umhauer, Lorſcherſtraße und Adam Bauer, Steinſtraße. a Anmeldungen zur Teilnahme mit genauer Angabe der Perſonenzähl können bis Samstag Abend im Vereinslokal zum goldenen Uarpfen gemacht werden. Die Anmeldung verpflichtet zur Teilnahme. Spätere Anmeldungen können nicht mehr berückſichtigt werden. WN Wir laden unſere Mitglieder mit ihren Angehörigen höfl. ein Der Vorſtand. N. Heute Abend 6 ¼ Uhr Singſtunde des Frauenchors. a D 2 ee eee eee eee eee eee K. K. V. Donnerstag abend Der Vorſtand. 60 5 Hausrat Gemeinnütz. Möbelversorgung lelzt mannheim F 7, 8 früher Bad. Baubund im Schloß. 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Die Sportleitung. Kabliau u. Bratſchellfiſche, Pfd. 40 Fischfilet Pfd. 50 küchenfertig, ſauber geputzt. Lebensmittelhaus Peter Roſchauer zum Rebſtock. Friſch 8 10 Süß- bücklinge Pfund 28 Pfg. Alois Walter. Achtung! Achtung! Tabakarbeiter Am Donnerstag, den 17. März, Abends 8 Uhr findet im Lokal zum grünen Laub(Saftladen) eine allgemeine Tabakarbeiter-Versammung ſtatt. Tagesordnung: Die Tarifkündigung durch die Cigarrenfabrlkanten; und das Ergebnis der Tarif- Verhandlungen in Eiſenach vom 2. März 1922. Referent: Ferdinand Dahms, Bremen. Arbeiterinnen und Arbeiter, laßt Euch durch nichts beirren, es geht diesmal ums Ganze und erſcheint daher ohne jede Ausnahme. Der Einberufer. Radſport„Germania“. — Lokal Schützenhof.— Freitag, den 18. März 1927, abends 8 ½¼ Uhr, Borſtandsſttzung. i 1 Anſchließend 2 Mmitglieder⸗ 885 Verſammlung. Der Vorſtand. . 2 Dellacher Sgeberel Ortsgruppe Viernheim. Einladung zu dem am Gonntag, den 20. März 1927, abends 8 Uhr im Gaſthaus zum Freiſchütz ſtattfindenden ierta dumb bent t Lichblder-Porirag i f des Herrn Feuerwerks-Leutnants Görke 7 über „Fahrten der Möve“ 2 Für Mitglieder, eingeladene Vereine und Gäſte Eintritt frei, ſonſt Ginteitt 50 Pfg. Damen frei. Der Vorſtand. Geſang-Verein„Fängerbund“ Mitglied des Heſſ. und Deutſchen Gängerbundes. Samstag, den 19. März 1927, abends ½9 Uhr Vollzähliges zund pünkt⸗ liches Erſchelnen erwariet Der Vorſtand. Pianos, Harmoniums, erste Marken- instrumente, günstige, zeit- entsprechende Zahlungsweise, Musikhaus J. Metz Grundelbachstraße 97, NB. Stimmen, Reparaturen an Pianos, Flügel, Harmoniums durch erste Fachleute. Sings tunde. 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Juni wiederum in Genf abgehalten werden wird. 16: Wie verlautet, wird ſich die Botſchaſterkonferenz in ihrer Sitzung am kommenden Montag mit der even⸗ tuellen Abberufung der internationalen Militärkontrolle in Ungarn beſchäftigen. 1: Das Datum für die nächſte Sitzung der franzö⸗ ſiſchen und ſpaniſchen Delegierten in den Tangerverhand⸗ lungen iſt noch nicht feſtgelegt. In dieſer Sitzung ſoll die Antwort Frankreichs auf die letzte ſpanſſche Tangernote erfolgen. 1: Wie aus Schanghei gemeldet wird, ſoll ſich Marſchall Tſchangſchungfang gegenüber chineſiſchen Kauf⸗ leuten zur Räumung von Schanghai bereit erklärt haben, wenn ihm dafür die Summe von Millionen Dollar ausgezahlt werden würde. 0 „Spannungen“. — Es vergeht kaum ein Tag, an dem nicht die Preſſe der Oppoſikion mit einer gewiſſen Genugtuung über Unſtimmigkeiten in der Regierungskoali⸗ tion zu berichten weiß. Man zählt die Punkte auf, in denen eine Einigung noch nicht erzielt iſt und man ſpielt babei auch gern die verſchiedenen den Parteien der Re⸗ gierung naheſtehenden Organe gegeneinander aus. Nun lätzt ſich natürlich nicht leugnen, daß innerhalb der Re— gierungskoalition Meinungsverſchiedenheiten beſtehen, was niemand in Erſtaunen verſetzen wird, der ſich vor Augen führt, daß dieſer Regierung ſowohl ein Mann wie der yinanzmriiſter Dr. Köhler und der Reichsjuſtizmini⸗ ſter Dr. Hergt angehören, und der ſich weiter vor Augen hält, daß auch innerhalb der Regierungsparteien Ar- beitnehmer und Arbeitgeber vertreten ſind. Bis⸗ her hat es noch in jeder Regierungskoalition Meinungs⸗ verſchiedenheiten gegeben, wir wiſſen, daß beiſpielsweiſe imeengliſchen Kabinett die Anſichten über die Ruß⸗ land gegenüber zu befolgende Politik weit auseinander- weiterhin auch darüber unterrich⸗ gehen und wir ſind tet, daß im franzöſiſchen Kabinett Herr Briand und Herr Marin keineswegs immer übereinſtimmen. Was ſich alſo bei uns vollzieht, iſt keineswegs ein Ausnahmefall, ſondern es iſt die Regel für alle Koalitionsregierungen. Wie ſtark im übrigen die angeblichen Spannungen übertrieben werden, zeigt das Ergebnis des leßz⸗ ten Kabinettsrates. Während die Preſſe der Lin⸗ ken ſich ſchon darauf freute, daß Dr. Streſem ann von den Deutſchnationalen wegen ſeines Ver— haltens in Genf ſcharf angegrifſen werden würde, hat der Kabinettsrat gezeigt, daß die deutſch⸗ nationalen Miniſter die Verantwortung für Genf voll übernehmen, und es iſt ſelbſtverſtänd⸗ lich, daß eine ſolche Haltung ihrer Miniſter nicht ohne Einfluß auf die deutſchnationale Reichstagsfraltion bleiben kann. Man ſtellt denn auch allgemein feſt, daß der Sturm gegen Streſemann, der eigentlich überhaupt nur dem; von Kreiſen ausging, deren ablehnende Haltung Außenminiſter gegenüber bekannt iſt, ſehr ſchnell ab— e t. 4 ö Damit verſchwindet das Thema„Spannungen“ aber keineswegs aus den Spalten der oppoſitionellen Preſſe, man verweiſt vielmehr auf die mannigfachen ſoztar⸗ politiſchen Fragen, in denen die Anſchauungen der Regierungsparteien auseinandergehen. Daran iſt ſo viel richtig, daß eine ganze Reihe an ſich berechtigter Jo⸗ ialpolitiſcher Forderungen erhoben, worden ſind, für deren Durchführung Mittel im Etat nicht vor⸗ geſehen ſind. Richtig iſt auch, daß über das Maß, bis zu welchem Grade angeſichts der allgemeinen fi— nanzpolitiſchen Lage dieſe Forderungen erfüllt werden können, noch Meinungsverſchiedenheiten beſte⸗ hen. Gerade hierüber iſt am Mittwoch im interfraktio⸗ nellen Ausſchuß der Regierungsparteien eingehend ver⸗ handelt worden, da nirgends Zweifel darüber beſtehen, daß die an ſich gewiß nicht unberechtigten Forderungen, die auf dem Gebiet der Sozialpolitik erhoben werden, mit der rauhen Wirklichkeit in Uebereinſtimmung ge⸗ bracht werden müſſen. Um welche Summen es ſich da⸗ bei handelt, das geht aus einer Aufſtellung des„Ber⸗ liner Börſen⸗Courier“ hervor, der ausrechnet, daß die den Etat überſchreitenden Ausgaben nach den von den einzelnen Reſſorts und von den Ausſchüſſen ge⸗ tellten Forderungen ſich auf über 900 Millonen ark belaufen. Hierher gehören einmal die 250 Mark für die Erwerbsloſenfürſorge ab 1. April, da die durch die Kriſenfürſorge Unterſtütz⸗ ten wieder der Erwerbsloſenfürſorge überlaſſen bleiben. Es kommen hinzu die Forderungen für die Invaliden⸗ rente, für den Penſionsetat, für Wohnungs⸗ geldzuſchüſſe, für die Liauidationsgeſchä⸗ eſchäftsgelle Rathaus ſtr. D Freitag den 18 märz 1927 Viernheimer Tageblatt mittags 8 (Sbernhetmes Bürger- Big. ien Bella *„ Aazeigenpreiſe: Die einſpaltige Petitzetle koſtet 75 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg. 8 2 5 bei Woieber 1 0 abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und 2 a a hr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſtelle und den ſämtlichen Annencen⸗Erpebitlonen Deutſchlands s des Auslands Autsblatt zer Heſſiſchen Bürgerseiſterel und des Polizeiants Platzvorſchriften bei An an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen, kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werben. otizen vor- igen werben nach Möglichkeit zerückfichtigt.— Für die Aufnahme 4. Jahrgang dig ren und außerbem auch die Mehraufwenoungen fu: den Finanzausgleich. All dieſen Forderungen ſteh aber nur ein Betriebsfonds von 250 Millio nen Mark gegenüber, der eigentlich nur bei ganz be ſonderen Notſtänden in Angriff genommen werden ſoll Man muß alſo Mittel und Wege finden, um Deckung r die man wird ſich auch ſehr ernſthaft überlegen müſſen, ob nicht Abſtriche bei dieſen Forderungen möglich ſind. Die Notwendigkeit, all den Kreiſen zu helfen, denen die geplanten ſozialpolitiſchen Maßnahmen eine Erleich⸗ für dieſe erhöhten Ausgaben zu beſchaffen und terung ihrer Lage bringen ſollen, kann keineswegs be⸗ ſtritten werden. Man darf ſich aber nicht im An⸗ 0 daß dann auch die erforderlichen Mehreinnahmen beſchafft werden müſſen, und man klaren darüber ſein, ſoll angeblich in maßgebenden parlamentariſchen Krei⸗ ſen auch bereits die Frage in Erwägung ziehen, ob es nicht notwendig ſein dürfte, die Umſatzſteuer um zin Viertel Prozent zu erhöhen. Alle derartigen Probleme laſſen ſich nicht von heute auf morgen löſen und es iſt auch nicht damit getan, daß die Parteien in Anträgen für die Liquidationsgeſchädigten, die Kleinrentner oder die Erwerbslosen eintreten, ſondern man darf bei all dieſen Erörterungen und Forderungen das eine nicht aus dem Auge verlieren, daß näm⸗ lich der Etat unter allen Umſtänden aus- balanciert werden muß, ſodaß die mannigfachen Forderungen in Uebereinſtimmung gebracht wer⸗ den müſſen mit der finanziellen Lage des Nei⸗ ches. Die Parteien und Ausſchüſſe des Reichstages ſtehen hier vor einer ſehr ſchwierigen Situation, die einer ſehr ſelbſt auf die Ge eingehenden Durchberatung bedarf, fahr hin, daß gewiſſe Blätter dadurch wieder Gelegen— heit erhalten, Meinungsverſchiedenheiten und Spannun— gen in der Koalition feſtzuſtellen. — —.—— Die Sitzung des Auswärtigen Ausſchuſſes. Der Auftakt zur großen außenpolitiſchen Debatte. Berlin, 17. Mätz. Unter dem Vorſitz des Abgeordneten Wallraf (Du.) trat der Auswärtige Ausſchuß des Reichs⸗ tags heute vormittag halb 10 Uhr zu einer Sitzung zuſammen, um den Bericht des Reichsaußenminiſters über ſeine Verhandlungen in Genf entgegenzunehmen. Das In⸗ tereſſe an dieſer Sitzung, welche den Auftakt zu der am Montag beginnenden allgemeinen politiſchen Ausſprache bildete, war außerordentlich rege, was ſchon rein äußerlich durch die Teilnahme nicht nur faſt aller Ausſchußmitglieder, ſondern auch zahl⸗ reicher Vertreter der Reichs behörden zum Ausdruc fam. Da zu gleicher Zeit auch eine Beratung des Reichs⸗ labinetts ſtattfand, war von der Regierung nur Dr. Stre⸗ ſemann, und zwar begleitet von Staatsſekretär von Schubert und Miniſterialdirektor Dr. Gaus, anweſend, um die Verhandlungen mit ſeinen Ausführungen über Genf und die politiſche Lage einzuleiten. Ueber die Sitzung ſelbſt, die durchaus vertraulicher Natur war und die morgen vormittag halb 10 Uhr fortgeſetzt werden wird, wurde folgender amtlicher Bericht herals⸗ gegeben: Im Auswärtigen Ausſchuß des Reichstags bildeten bie Genfer Verhandlungen den Gegenſtand der Beratungen. Den Vorſitz führte Abg. Wallraf(Du.) Neichsminiſter des Auswärtigen Dr. Streſemann er⸗ ſtattete einen ausführlichen Bericht, an den ſich eine längere Ausſprache anſchloß. Beſchlüſſe wur⸗ ben nicht gefaßt. Die Sitzung wird morgen vor⸗ mittag fortgeſetzt. Cooudges neue Emadung an Frankreich Paris auf der Suche nach neuen Ausreden. O' Patis, 17. März. Die neue amerikaniſche Note in der Frage der Ses abrüſtungs konferenz iſt in franzöfiſchen Re⸗ gierungskreiſen ungünſtig aufgenommen worden. Wie verlautet, iſt ein Teil des Kabinetts der der Anſchauung, daß die franzöſiſche Regierung, da ſie bereits den erſten Vorſchlag Coolidges abgelehnt habe, auch den zweiten Vorſchlag nur ablehnend behandeln könne. Vor allen Dingen beſtehe in M a⸗ rinelreiſen Abneigung gegen die Teilnahme an der Konferenz. Ein anderer Teil der Miniſter würde es da⸗ gegen aus Höflichkeitsgründen gern ſehen, wenn Frankreich einen Vertreter nach Genf entſenden würde. Wie weiter verlautet, beabſichtigt die franzöſiſche Regie⸗ kung, an der Konferenz nur unter der Voraus⸗ ſetzung teilzunehmen, daß gleichzeitig eine Zu⸗ age Italiens vorliegt und eine allgemeine Gen⸗ ler Abrüſtunas konferenz der Seecabrüſtungskon⸗ ö ekenz vorangehe. Wenner muſſe vermieben werden, aß die von Coolidge einberufene Konferenz auf die all⸗ lemeine Abrüſtungskonferenz auch nur den gering⸗ ten Einfluß ausübe. 1 22 1 1 * 5 7 Aierika gegen die NRüſtungskontrolle Kritik an den Arbeiten des Völkerbundes. ö S Genf, 17. März. Die amerikaniſche Regierung hat für die weite Tagung des vorbereitenden Abrüſtungsausſchuſſes in Memorandum zu dem Bericht des ſogenannten zemiſchten Ausſchuſſes(Amerika iſt in dieſem Ausſchuß licht vertreten) ausgearbeitet, in dem erklärt wird, daß die amerikaniſche Regierung keinen Vorſchlag gün⸗ tig aufnehmen könne, der auf eine internatio⸗ male Kontrolle in Bezug auf eine Vereinbarung über die Beſchränkung der Rüſtungen hinauslaufen würde. Die ſicherſte Baſis für eine ſolche Vereinbarung müßte die Achtung vor den Verträgen ſein. Außerdem macht die amerikaniſche Regierung darauf aufmertſam, daß der Abſchluß beſonderer internationaler Vereinbarungen zwi⸗ ſchen den Schlüſſelinduſtrien in den Vereinigten Staaten auf ernſte Hinderniſſe ſtoßen würde. Zur Frage des Verbots des chemiſchen Krieges bemerkte die amerikaniſche Regierung, daß die vom gemiſchten Aus⸗ ſchuß gemachten Vorſchläge in kleinem Zufſammen⸗ hang mit der Frage der Rüſtungsbeſchränkung ſtehen. Es ſei notoriſch, daß die Mehr zahl der chemiſchen Pro⸗ dukte, die in Kriegszeiten für Kriegszwede verwendet werben können, für die Friedensinduſtrie zu den täglichen Bedarfsartikeln gehören. Kein Land könne mit Sicherheit die Verpflichtung eingehen, auf Vorbereitung zur Verteidigung gegen einen mit chemi⸗ ſchen Mitteln geſührten Angriff zu verzichten. * v. Keudell vor dem Reichstag. Sgluß der Agrardebatte.— Der Etat des Reichs⸗ jnnenminiſteriums. Berlin, 17. März. Vizepräſident Eſſer eröffnete die Sitzung um 1 Uhr. Ein Geſetzentwurf über die Verzinſung aufgewerteter Hy- potheken und ihre Umwandlung in Grundſchulden wurde dem Reichstagsausſchuß überwieſen. Sodann wurde die zweite Leſung des Haushaltes des Reichs⸗ miniſteriums für Ernährung und Landwörrt⸗ ſchaft fortgeſetzt. Abg. Hemeter(Dn.) forderte ein Pflanzenſchutz— geſetz, um die Einſchleppung gefährlicher Pflanzenſchäd— linge aus dem Auslande zu verhindern. Ferner trat der Redner für die Kenntlichmachung ausländiſcher Eier ein, Im Jahre wurden Eier im Geſamtwerte von 234 Mil— lionen aus dem Auslande eingeführt. Abg. Schmidt-Hannover(Dn.) befürwortete An⸗ träge zur Förderung der Fiſcherei. Die bisherigen Er⸗ fahrungen des Auslandes mit dem Gefrierverfahren ſeiey nicht ermutigend. Abg. Bornefeld⸗Ettmann(3.) ſchilderte die Schuldenlaſt der Landwirtſchaft und den ſchlechten Zu⸗ ſtand der Gebäude, die er auf die ſteuerliche Ueberlaſtung zurückführte. Zwiſchen kleinen und großen Landwirten dürfe man keinen Strich ziehen. Die Pachtſchutzordnung müſſe revidiert und die Siedlung gefördert werden. Frank roich dürfe man für Mein keine Zugeſtändniſſe machen. Abg. Janſon(D. Bp.) glaubte, daß mit Kredites allein dem Winzerſtand nicht zu helfen ſei. Man müſſe ihm auskömmliche Preiſe für ſeine Produkte verſchaf— fen. Die größte Sorge der Winzer ſei die angebliche Abſicht der Regierung, Frankreich im proviſoriſchen Han⸗ delsabkommen die Weineinfuhr nach Deutſchland zu er⸗ leichtern.(Sehr richtig! rechts und im Zentrum.) Man dürfe den Weinbau umſo weniger ruintexen, als er viel mehr Arbeitskräften Beſchäftigung gebe, als jeder andere Zweig der Landwirtſchaft. 0 u Abg. Frau Mende(D. Bp.) begrüßte die Beſtre⸗ bungen zur Förderung der Milchwirtſchaft. 1 5 Abg. Putz(Komm.) bemerkte, man ſehe, daß ſich die Bauernſchaft immer mehr vom Landbund loslöſe. Der Redner ſuchte nachzuweiſen, daß die Bauern ſteuer⸗ ich ſtärker belaſtet werden, als der Großgrundheſiz. Abg. Dr. Stücklen(Soz.) wies darauf hin, daß der Ausſchuß die Anſchaffung des Kühldampfers ein⸗ ſtimmig beſchloſſen habe, und daß erſt nachher gewiſſe Intereſſenten ihn abgelehnt hätten, falls er nicht ihnen ſelbſt übergeben werden.(Lebhaftes hört, hört! links.) Abg. Meyer⸗ Hannover(D.⸗Hannov.) fürchtete, daß die deutſche Zoll- und Handelspolitik die Schweine⸗ zucht ruiniere, die gerade die mittlere und kleine Land⸗ wirtſchaft angehe. Die Zuckerzollerhöhung dürfe nicht zu ſpät kommen. Reichs ernährungsminiſter Schiele kahm hierauf das Wort azur Beantwortung der ſozial⸗ Demottraliſchen und lommuniſtiſchen Interpeltalto⸗ nen über die Frage der Roggenverſorguang. Nach der Vorratsſtatiſtik des deutſchen Landwirtſchafts⸗ rates ſtanden am 15. Dezember 1926 noch 22 Prozent der Geſamternte an Roggen zum Verkauf zur Ver⸗ fügung. Geht man davon aus, daß in dieſem Jahre von der geſamten Roggenernte etwa 40 Prozent, höch— ſtens 45 Prozent zum Verkauf kommen werden, ſo wür⸗ den dieſe 22 Prozent der Geſamtmenge etwa 50 Pro⸗ zent der Geſamtverkaufsmenge ausmachen. Das entſpricht faſt genau den Vorkriegsprozentſätzen. Der Schluß iſt nicht gerechtfertigt, daß die Roggenverſorgung Deutſchlands für den Reſt des Wirtſchaftsjahres nicht mehr ſichergeſtellt iſt, oder daß man gar in kurzer Zeit eine Roggennot er⸗ warten müſſe. Nach einer ſorgfältigen Unterſuchung über den Mehlverbrauch ſind im Jahre 1926 trotz der reich⸗ lichen Ernte des vorhergehenden Jahres 11 Kilogramm Roggen weniger je Kopf verzehrt worden als jetzt zur Verfügung ſtehen. Man kann alſo mindeſtens annehmen, daß wir noch mit einem beſcheidenen Vorrat m die neue Verſorgungsperiode eintreten werden. Die Roggenpreiſe im laufenden Jahre waren zwar ungleich höher als die ſtark gedrückten des Vorjahres, ſind aber im Durchſchnitt nicht höher als diejenigen des Wirtſchaftsjahres 192425. Die Steigerung des Brotpreiſes für Roggen- und Wei⸗ zengebäck beträgt durchſchnittlich 7 Pfennig je Kilogramm und ergibt eine Mehrbelaſtung auf den Kopf der Be— völkerung von 8,40 Mark im ganzen Jahre. Die Ge⸗ treidehandelsgeſellſchaft bat innerhalb der natürlichen Gren- zen ihre Aufgabe erfüllt, wenn bei den letzten Terminen bereits ein Rückgang der Preisnotierungen verzeichnet könnte. Abgeſehen davon, daß eine vorübergehende Sus— penſierung des Roggenbaues die Verſorgungslage des Volkes kaum beeinfluſſen würde, ſo würde in den Rog— genmarkt für den Reſt der diesjährigen Verſorgungsperiode eine nicht zu verantwortende Unſicherheit hineingetragen werden. Den Vorteil der Suspenſierung würde nur das Ausland haben.(Beifall bei den Regierungsparteien.) Abg. Obendiek(K.) erklärte, der„Schandminiſter“ habe die AUrbeitsloſen aufs Land eingeladen, aber habe nicht die Bedingungen genannt.(Der Redner erhält einen Ordnungsruf.) Abg. Schmidt⸗Köpenick(S.) hat weuig Hoffnung, daß die Getreidepreiſe einmal wieder herabgingen, denn der Landwirt iſt in erſter Linie Kaufmann und Spe— kulant. . Damit ſchloß die Beſprechung. Eine Reihe von Ti⸗ teln wurden zurückgeſtellt. Der Fond der Förderung der landwirtſchaftlichen Erzeugung wurde von 1,95 auf 2,5 Millionen, die Beihilfen zur Wirtſchaftsberatung von 1,9 auf 2 Millionen, der Fond zur Schädlingsbekäm— pfung von 600 000 auf 800 000 erhöht. Es folgte die zweite Beratung des Haus— halts des Innen miniſteriums. Reichsinnenminiſter von Keudell leitete die Beratung ein mit einem Hinweis auf die Fe⸗ tigung unſeres Staatsweſens. Seine Auf⸗ gabe ſähe er darin, unter Vermeidung jeder Schwächung des Vaterlandes für deſſen weiteren Aufſtieg zu, wir⸗ ken. Der Reichskanzler habe ja bereits in ſeiner Erklä— rung von Ehrung unſerer Geſchichte geſprochen. Die Verunglimpfung vergangener Zeiten diene auch zur Ver⸗ ichtlichung des Reiches im Auslande.(Sehr wahr rechts.) und ſtoße viele ab, die bisher ſchon dem Vaterland in ſeiner neuen Form ehrlich gedient haben und auch erneut dienen wollen. Andererſeits iſt es eine Tatſache, daß die Symbole des neuen Staates Herzensideale eines großen Teiles unſeres Volkes geworden ſind. Die Stellung der Miniſter iſt durch eine Reihe von Erklärungen feſtgelegt. Ueber die Stellung der Beamten habe ic mich ſchon geäußert. Für die Reichsregjerung jolgt daraus, daß ihre Aufgabe nicht die Verab⸗ ſchiedung vieler Geſetze, ſondern eine Behand⸗ lung der Verfaſſungsfragen mit dem Endziel, daß der Menſch in den Mittelpunkt geſtellt wird und nicht der Geldbeutel.(Unruhe bei den Kommu— niſten.) Die Möglichkeit ſtaatlicher Einwirkungen auf unſer Geiſtesleben kann man verſchieden beurteilen orhin beſteht hinſichtlich der Schulgeſetzgebung eine Wirkung weiter Kreiſe nach zwei Richliſngen. Em— mal der ſeit Jahren immer vernehmlichere Schrei der Elternſchaft nach Kindererziehung im Glauben * Vom Glück vergeſſen. Roman von Fr. Lehne. (Nachdruck verboten.) 4. Fortſetzung. „Lege ab, Line, ich werde dir gleich Kaffee und Kuchen bringen laſſen!“ ſagte Frau Likowski zuvorkommend.„Ich muß nun gehen, da meine Anweſenheit unten nötig iſt. Ach, es gibt noch ſchrecklich viel zu tun— auf die Leute iſt ſo gar kein Verlaß“, ſie ſeufſte tief auf,„in einem Stündchen ſchaue ich wieder nach Euch, und wenn Ihr Wünſche habt, ſo klin⸗ gelt! Auf Wiederſehen, Ihr lieben Kinder! Spreche ja nicht zu viel, Jeannettchen! Gelt, du achteſt darauf, Line?“ Von der Tür aus winkte Frau Likowski nochmals mit den weißen, fleiſchigen, brillantenüberſäten Händen. Behaglich dehnte ſich der gebrechliche Mädchenkörper in dem reich geſtickten und mit Schleifen und Bändern gezierten Nachthemd auf dem breiten, weißen Reformbett, und ein Lächeln lag auf dem hübſch, anmutigen Geſicht, das noch die Spuren einer großen Erſchöpfung trug. Es war ſehr blaß, mit dunklen Ringen um den Augen. f„Nun du da biſt, Gwendoline, iſt mir gleich viel wohler.“ WwWar es ſehr ſchlimm?“ fragte Gwendoline leiſe.„War der Arzt da?“ Die andere nickte; eine Träne löſte ſich langſam aus ihren Augen. In tiefem Mitgefühl neigte ſich Gwendoline über die Kranke und küßte ſie auf die Stirn; beide hielten ſich feſt an den Händen. „Sprechen wir nicht mehr davon, Liebſte! Es geht alles I Ich bin es ja gewöhnt. Erzähle mir lieber von ir!“ „Da gibts nichts zu erzählen. Immer dasſelbe, mein Hannerll Mama iſt ſo verbittert— ſie kann ſich nicht an die veränderten Verhältniſſe gewöhnen, obwohl nun drei Jahre ſeit Papas Tode verſtrichen ſind; ſie hat wenigſtens etwas von ihrem Leben gehabt— aher ich—“ „Ach, Gwendoline, du haſt's noch vor dir.“ 105 ich hab's noch vor mir!— Sehr ſchön und ſehr lockend!“ entgegnete das Mädchen mit ſchneidender Stimme. der Vater und dann neuerdings Beſorgiſſe vor Preisgabe ſtaatlicher Belange gegenüber der Kirche. Dieſe Beunruhigung iſt ein Anzeichen dafür, wie ſehr in den politiſchen Tageskämpfen der letzten Jahre die Frage der Weltauſchuung zu kurz ge⸗ kommen ſind. Auf dem Gebiet der Aufrechterhaltung der chriſtlichen Grundlagen unſeres Volkslebens iſt vieles wie⸗ der gutzumachen. Ich möchte dann noch 2 Fragen berühren: Als Beamtenminiſter liegt mir die Weiterführung der Beamtengeſetze ob. Die Reichsdienſtſtraf⸗ ordnung ſteht vor ihrem hoffentlich baldigen Abſchluß. Das Beamten vertretungsgeſetdz liegt der Schluß⸗ abſtimmung im Reichsrat vox. Das allgemeine Be⸗ amtengeſetz ſoll folgen. In der geſamten Beamten⸗ geſetzgebung wird der Rechtsſchutz der Beamten in den ihnen verprüften Rechten eine hervorragende Nolle ſpielen. Den Rechten der Beamten ſtehen ihre Pfluch⸗ ten gegenüber, die ſich in der großen Geſamtpflicht zu— ſammenfaſſen, daß ſie ihr Leben zur Hingabe an den Staat widmen. Die Stellung der Beamten zur Reichs⸗ verfaſſung und zur deutſchen Republik als der in ber Reichsverſaſſung feſtgelegten Staatsform ergibt ſich aus ſhrem auf die Verfaſſung geleiſteten Eid und daraus, baß die Verfaſſung die Grundlage ihrer Tä⸗ tig keit bildet. Auch ich ſtehe auf dem Standpunkt, daß die Be⸗ amten ſich dem Staate verbunden fühlen ſollen, das be⸗ deutet für mich nichts anderes, als daß ſie entſprechend der von keinem anderen Staat übertroffenen Beamten— tradition ihre ganze Kraft dem Staate zu widmen ha⸗ ben. Ich füge ausdrücklich hinzu, daß ſelbſtverſtändlich zuch für die Beamten nach wie vor die Verfaſſungs⸗ artikel 118 und 130 im geſamten Umfange gelten, welche dolle Freiheit der politiſchen Ueberzeugung gewährleiſten und wonach jeder Gewiſſenszwang, jede Geſinnungsſchnüf— ſelei ausgeſchloſſen iſt. Noch ein Wort zum Schluß zum Verhältnis von Reich und Ländern. In der Mannigfaltigkeit unſerer ſtaatlichen Verhältniſſe erblicke ich eine unerſchöpfliche Kraftquelle. Wenn wir uns nur verſtehen, nicht nur theoretiſch die Syntheſe u finden, ſondern dieſe Ströme nationaler Eigenart ind kulturellen Lebens zu gemeinſamer, in beſtem Sinne produktiver freudiger Mitarbeit für vie Geſamtheit ohne Erbitterung einzelner Teile zu reudiger Mitarbeit zu veremen. Ich ſelbſt ſtehe auf zem Standpunkt der Souveränität der Länder, ediglich zur freundlichen Berückſichtigung für die Anhän⸗ zer des Einheitsſtaates. Die Reichsregierung wird jederzeit für Ausglei⸗ hung und Einſchränkung von Meinungsverſchieden— zeiten zwiſchen Reich und Ländern, wie zwiſchen letzteren eintreten. Ich heiße als es Reichsminiſter des Innern ür meine ganz' besondere Pflicht nicht nur in leiden⸗ chaftsloſer Beharrlichkeit, dies Ziel zu verfolgen, ſon⸗ jern mit aller Wärme durch Pflege perſönlicher Be— iehungen und vertrauensvoller, ſachlicher Zuſammenar— heit darauf hinzuarbeiten und hierbei ſtets eingedenk zu ein, des altöſterreichiſchen Wahlſpruchs:„wiribus unitis“ Mit vereinten Kräften).(Beifall bei den Regierungs- harteien.) In der anſchließenden Debatte erklärte Abg. Soll- nann(Soz.), daß der Haushalt des deutſchen Kultur niniſteriums viel zu kümmerlich ausgeſtattet et. Herr 5. Keudell zeichne ſich durch eine allzu große Beſcheiden— heit aus. Sein Programm ſei nichtssagend. Wir Jor⸗ zern von ihm und der Reichsregierung ſchleunige Stel⸗ ung zum Abbau des Republikſchutzgeſetzes am 1. Jul, Die Republik muß dem ehemaligen Kaiſer auch nach dem 1. Juli die Rückkehr unmöglich machen. Wir ver— langen das Ausführungsgeſetz zum Artikel 48. Einen militäriſchen Ausnahmezuſtand darf es nicht mehr geben. Die Sonderrechte der Länder müſſen möglichſt eingeengt werden.(Beifall bei den Sozialdemokraten.) Abg. Dr. Mumm(Du.) betonte, der Miniſter des Innern, müſſe den Willen der Macht haben. Nur ſo ſei ruhige Forten wicklung des Reichsgedankens und der Verfaſſung möglich. Die Beamtenſchaft ſei die wichkigſte Stütze des Staates. Der Redner beſprach dann das Geſetz zum Schutze der Jugend gegen Schmutz und Schund, deſſen Wirkſamkeit bald beginne. Der Sünde kenne, wiſſe, daß ihr mit der Waffe des Geſetzes gewehrt werden müſſe. Den chriſtlichen Millionen, die ſeit 6 Jahren un— ausgeſetzt das Reichsſchulaeſez fordern wäre es uner— N „Man hat mich zu einem Berufe gedrä u dem ich nich die geringſte Luſt verſpüre. Verſtehe mich recht: nicht unter unſerer Armut, unter den ganzen veränderten Verhältniſſen leide ich ſo ſchwer, nein, darunter, daß man meine Wünſche ſo gar nicht berückſichtigt hat.“ „Meine Mama wollte dich gut und ſicher verſorgt wiſſen“, meinte Hanna leiſe,„darum hat ſie der deinen ſo zugeredet, dich—“ „Verzeihe, Kleine, ich wollte deine Mutter nicht an— klagen! Sie meint es nur gut mit uns! Aber wenn ich einmal lernen ſoll, warum läßt man mich nicht das lernen, wozu ich Luſt habe? Singen!— Und das hätte auch nicht viel mehr gekoſtet— nur Malte hätte ſich allerdings mehr einſchränken müſſen!“ „Ich hatte es dir angeboten, Gwendoline—.“ ſagte Han⸗ na vorwurfsvoll. „Ach, Hannerl, man hatte es mir doch unmöglich gemacht, es anzunehmen——! Du Liebe, Gute, ohne Beſinnen hätte ich von deiner Güte Gebrauch gemacht— doch es ging nicht, wirklich—“ Gwendoline hatte ſich den Beſtimmungen der Kommer— zienrätin fügen müſſen, die von einer Bühnenlaufbahn der Baroneſſe Reinhardt durchaus nichts wiſſen wollte, empört über einen ſolchen Gedanken! Frau Likowski fühlte ſich in der Rolle einer beratenden, anordnenden Protektorin der Familie Reinhardt! Der verſtorbene Baron hatte vor Jah⸗ ren dem gleichfalls verſtorbenen Herrn Likowski einen ſehr großen Dienſt erwieſen, und das vergaß man nicht— o nein, man war dankbar— ſo dankbar, daß man die Fa⸗ milie Reinhardt als zu ſich gehörig betrachtete, ihr mit Rat und Tat in ihrer ſpäteren ſchwierigen Lage beiſtand und Vorſchriften über alles machte, denen ſich die Rein⸗ hardts zu unterwerfen hatten! Das Stubenmädchen brachte den Kaffee für Gwendoline und einen Teller, gehäuft voll Kuchen. Die junge Dame lächelte ein wenig; ſo ſpendabel war Tante Likowski ſonſt nicht gegen ſie; dennoch freute ſie ſich der guten Sachen; nach dem verunglückten Mittageſſen hatte ſie Hunger. „Nun, Melli, ſind Sie bald fertig unten?“ fragte Hanna freundlich. kräglich, wurde der Reichsrag bis zu Novemper in die Ferien gehen, ohne das Schulgeſetz in Angriff genom⸗ men zu haben.(Beifall bei den Deutſchnationalen.) Vizepräſident Dr. Rießer teilte hierauf dem Hauſe mit, daß Präſident Loebe wieder in ſein Henn zurückgekehrt iſt und fügte hinzu: Wir teilen mit der Familie die Freude über ſeine fortſchreitende Geneſung. (Beifall.) Abg. Dr. Schreiber(3.) betonte, die dauernde Kritik an der Staatsform dürfe nicht fortgeſetzt wer⸗ den. Die Republik müſſe vielmehr mit aller Kraft be⸗ jaht werden. Mit Befriedigung ſtellte er feſt, daß die Verfaſſung im Volk an Boden gewinnt. Im Min ein des Innern dürfe der republikaniſche Geda ut ein bloßes Firmenſchild ſein. ö Aus dem In⸗ und Auslande. Die Zentrumspartei des Saargebiets zum Genfer Ergebnis. Saarbrücken. 17. März. Geſtern abend befaßte ſich eine aus dam ganzen Saargebiet beſuchte Zentrums⸗ verſammlung mit dem Reſultat von Genf und nahm einſtimmig eine Entſchließung an, in der feſtgeſtellt wird, daß durch die dauernde Errichtung der ſogenannten„Bahn⸗ ſchutztruppe“ der Rechtsboden verlaſſen worden ſei. Ge⸗ gen dieſe Rechtsverletzung proteſtiere die Zentrumsyartei des Saargebietes mit aller Entſchiedenheit. Außer⸗ ordentlich bedauerlich ſei es, daß wiederum eine neutrale Zuſammenſotung dor NRogiorunaskommiſſign nicht gamähr⸗ leiſter worden ſerl. Ven Genfer Delegationsmitgliedern der Partei wird volles Vertrauen und uneingeſchränkter Dank für ihr entſchloſſenes Eintreten für die Jutereſſen der Saarbevölkerung ausgeſprochen. Die der Saarbe— völkerung als auch dem Anſehen des Völkerbundes ſchwer abträglichen Ergebniſſe der letzten Ratstagung hätten erneut den Beweis erbracht, daß nur die Erfüllung der von der Zentrumspartei oft erhobenen Forderung nach baldiger Rückkehr zum Reiche die Geſundung der unhalt— baren Verhältniſſe herbeiführen könne. Der Sohn des Reichswehrminiſters geſtorben. Augsburg, 17. März. Heute Nacht iſt der hier ſtu⸗ dierende 18jährige Sohn des Reichswehrminiſters Dr. Geßler an einer heimtückiſchen Krankheit geſtorben. Die beſorgten Eltern hatten ſeit einigen Tagen im ſtädtiſchen Krankenhauſe Wohnung genommen. Die Beiſetzung des Verſtorbenen findet am Samstag im Familienbegräb⸗ nis in Lindenberg im Allgäu ſtatt, wohin die Leiche norgen überführt wird. Bekanntlich war bereits vor zinigen Jahren ein Sohn Dr. Geßlers auf ähnlich tra— giſche Weiſe eines frühen Todes geſtorben. Der Finanzausgleich vor dem Steuerausſchuß des Reichstages. Berlin, 17. März. Der Steuerausſchuß des Reichs— lages ſetzte am Donnerstag die allgemeine Ausſprache über den Finanzausgleich fort. Ein Steuerantrag der Regie⸗ cungsparteien verlangt, daß das Reich den Ländern und FHemeinden den Geſamtaufwand für die Exwerbsloſen⸗ zürſorge bis zum Inkrafttreten der Arbeitsloſenverſiche— tung erſetze. Der Vertreter Württembergs gab die Er⸗ klärung ab, daß ſeine Regierung die Grundſtückſteuer zb 1. März aufheben und die Summen, die ſie zus der Erhöhung der Garantie erhält., den Ge— meinden zur Senkung der Realſteuern zur Verfügung tellen werde. Die britiſche Konzeſſion in Hankan unter chineſiſcher Kontrolle. London, 17. März. Auf Grund des britiſch-kanto⸗ jeſiſchen Abkommens iſt die britiſche Konzeſſion in Han⸗ au einem clineſiſch-britiſchen Stadtrat zur Verwaltung übergeben worden. In dieſem Rat bilden die Chine⸗ en die Mehrheit und ſtellen außerdem den Vorſitzunden. Nach Meldungen aus Schanghai ſind in der Stadt 150 antoneſiſche Gewerkſchaftsagitatoren eingetroffen die in Schanghai den Boden zu einem Generalſtreik vorberei⸗ en ſollen. Unter Einfluß dieſer Agitatoren ſollen alle treikſeindlichen Arbeiterführer unſchädlich gemacht wer— den. Einige von ihnen ſollen bereits umgebracht worden ein. Der Bürgerkrieg in Nicaragua. Newyork, 17. März. Wie der amtliche a nerika⸗ ziſche Funkſpruch meldet, iſt im Gebiet von Magatalpa ine der größten Schlachten im Bürgerkrieg von Ni⸗ aragud entbrannt. r 9* Nee Nenn „Ach Gott, gnädiges Fräulein, wir wiſſen nicht, wo uns der Kopf ſteht, wir haben noch alle Hände voll zu tun.“ Das Mädchen bediente Gwendoline und entfernte ſich. „Da haben wir es hier oben beſſer, gelt, Gwendoline? Wie auf einer verzauberten Inſel ſind wir beide!— Sieh, wie ſchön die Sonne ſcheint— wie blau der Himmel iſt—! Nun wird es doch bald Sommer! Ob ich ihn noch erleben werde?“ fügte Hanna nach einer kleinen Pauſe leiſe hinzu. „Liebſte, Liebſte—“, ergriffen kniete Gwendoline vor dem Bett nieder,„zweifelſt du daran? Ich nicht! Du biſt doch ſonſt geſund— und wenn du Rückſicht auf das dumme Herz nimmſt, kannſt du hundert Jahre alt werden!“ „So alt will ich gar nicht werden— ich bin zufrieden, wenn es ein Drittel wird!— Das Leben iſt doch ſchön— ich freue mich ſeiner doch, wenn ich auch nur ein Stiefkind des Glückes bin— verchachſen—“ Gwendoline ſtreichelte ihr die Wangen.„Nicht doch, o, nicht doch, Hannerl, mach dir das Herz doch nicht ſchwer. „Ach, Gwendoline, wenn du klagſt— ich möchte manch⸗ mal lachen, dich ſchelten: verſündige dich nicht! Meinen ganzen Reichtum gäbe ich hin, wenn ich ſchön wäre wie du—! Nein, ich will beſcheiden ſein— nur: wenn ich gerade Glieder hätte!— Blanka ſagt zwar, keiner hätte es ſo gut wie ich— ſie rechnet mir vor, daß Papa mir allein die Hälfte ſeines Vermögens vermacht hat, und daß ſie und Mama ſich mit der anderen Hälſte begnügen müſ⸗ ſen! Papa in ſeiner großen Güte und Liebe für mich hat wohl gewußt, warum er das Teſtament ſo abgefaßt hat— damit mich Mama und Blanka nicht gar zu ſehr vernach— läſſigen! Darum auch ſind ſie ſo liebenswürdig gegen mich — ich fühle es 115 Ja, wären ſie wie du!— Du ver⸗ ſtehſt mich— du biſt ohne Eigennutz! O, man hat ein doppelt feines Gefühl, wenn man vom Glück betgeſſen iſt, wie ich— da iſt man dankbar für jedes bißchen wahre Liebe. Meine Schweſter Blanka läßt mich es oft merken, daß ich ihr läſtig bin—— und heute morgen erſt wie⸗ der——! 900 9 ſel mich gefreut auf das Feſt und wollte auch mal 1109 ſein unter Fröhlichen— aber ſie hat es mir ſo verleidet——“ (Fortſeung folat.) ſien.) Hier ereignete ſich ein ſchweres Unglück. Auf dem Vermiſchtes. Die neue Zeitrechnung und unſere Uhren. Es iſt bereits mehrfach berichte de 0 Es, htet worden, daß ar I Deutſchland, nach dem Beiſpiel anderer Länder, 19 0 Jahres ab die 24 ſtündige Zeitrechnung b berden ſoll. Man wird von der Mitternacht 0 85 1 beginnen und bis zur folgenden Mitternacht eee bis 24 durchzählen. Dadurch fällt die Un⸗ erſcheidung der Minutenziffern nach 6 Uhr morgens und Ki Uhr al im Uhr⸗ 1 0 Jort, und dieſe werden einfacher und überſicht⸗ licher. Da wäre es auch praktiſch, daß die Ziffern auf dem Urneblatt einfach weggelaſſen werden, da man ſa dar nicht mehr auf die Ziffern ſelbſt, ſondern nur auf die Zeiger Stellungen achtet, weil man vom vielen Hin- ſehen auf die Uhr dieſe ſo im Gedächtnis hat, daß man 17. Mai dieſes eingeführt werden 6 Uhr abends im Kursbuch und auf anderen aus der Zeiger-Stellung die richti Zeit ſowi l Jeiger-Stellung htige Zeit ſowieſo er— kennt. Schon im Jahre 1845 hat der Wiener Aſtronom 1 Lit 0 10* 5 von Littrow die Anregung gegeben, all den vielen Zierat und damit auch die Ziffern als ſtörend und überflüſſig wegzulaſſen. Er hat ein Ziffernblatt entworfen auf dem auf dunklen Grunde an Stelle der Zahlen nur weiße kreisrunde Punkte gezeichnet ſind, während die Viertel⸗ ſtundeabſtände dabei noch durch ertra Punkte angemerkt Auto. Auch die Jeiger waren ſrarr oer bisher verſchnör— telten, Gebilde einfache kräftige weiße Balken, die das Tr be eſondere bei Turmuhren, ſehr erleichterten. ſcnürkelten iffennblät Anregung blieben aber die ver— e auf ſie inſofern jetzt wieder zurückkommen, als die amtlichen Uhren auf einfachem weißen Grunde kräf— tige ſchwarze Striche an Stelle der Ziffern tragen sollen wobei die Viertelſtunden durch ſtärkere Striche gekenn⸗ zeichnet werden. Die Zeiger werden einfache ſchwarze Striche bilden. die von weitem ſchon leicht dit ehe ſind. 0 Se, U Hugefure g(Css. N 5 Oben: d uehun bine fg i, Jifpf lfd. Upler- fongol, che fis enge ige, gun, ie 22 Jean Fefe igen Hen pf. „ Aus Nah und Fern. N Mannheim.(Tödlicher Verkehrsunfaur) In der Heidelberger Straße würde eine Frau von einem Radfahrer angefahren und zu Boden geworfen. Bereits nach wenigen Minuten verſtarb die Frau. Die 74 urſache iſt noch unbekannt. Die Unterſuchung iſt einge So des— leitet Wiesbaden.(Tödlicher Bauunfall.) Dein 53 Jahre alten Zimmermann Chriſtian Pflanzler iſt wäh rend der Arbeit bei einem Neubau in der Nückertſtraße ein ſchwerer Balken auf den Kopf gefallen. Er erlitt ſo ſchwere Verletzungen, daß er kutz nach ſoiner Einlig erung in Kraufenhaus nerſtarh. Koblenz.(Der Naſtätter Jwiſcheunfall.) 4 alliche wegen der, Vorkommniſſe in Naſtätten verhaf teten Makionalſozialiſten ſind, nachdem die Unterſuchung abgeſchlof en iſt, auf freien Fuß geſetzt worden. Fütſtenberg a. d. O.(15000 Mark Lohngel— 15 1 8 55 15 bt.) 1115 0 Büro der Firma Haber— ani, Guckes und Liebold raubten Ei echer 15 000 Marf Loßngelder. aubten Einbrecher 15 000 Milultſchütz.(Bergwerksunglück in Schle⸗ Schuckmannflöz⸗Niederwerk Sole 490 wurden durch plötz— lich niedergehendes Geſtein vier Bergleute verſchüͤttet von denen zwei ſehr ſchwer verletzt ins Lazarett überge⸗ führt werden mußten, während die beiden anderen Borg⸗ leute mit leichteren Verletzungen davonkamen. 1 8 Schweinſurt.(Wegen Brandſtiftung und Verſicherungsbetrueg verurteilt.) Das Schweinfurter Schwurgericht verurteilte das Ehepaar Link aus Sandberg,(Rhön) und den aus demſelben Ort ſtam⸗ menden Heinrich Söder zu Zuchthausſtrafen von ein⸗ einhalb bis fünf Jahren. Die Angeklagten hatten im September 1926 ihr Anweſen in Brand geſteckt, um da⸗ mit in den Beſitz einer Verſicherungsſumme zu gelan— gen. Dem ſich ausdehnenden Brande waren über drei— ßig Häufer des Dorfes zum Opfer gefallen. 8 Aus Heſſen. Entwurf eines Stenervorauszahlungsgeſetzes. Darmſtadt, 17. März. D iſt ei 10„ 1/. März. Dem Landtag iſt eine um, ane ele Regierungsvorlage zugegangen über den Ent wurf eines Steuervorauszahlungsgeſetzes für das Rech⸗ hebung ber piretten vullbes Hep! 1 euern fur bas Rech 5⸗ aß Heſetenwnee 191 606 dem Landtag Uiel gen eſetze! über die Grundſteuer, Gewerbeſteuer Sondergebäudeſteuer ni pheliig erfolgen kan, dg 5 0 euer nicht rechtzeitig erfolge dieſe Entwürfe f ſcedet ind und wel L noch nicht verabſchiedet fin i che, ne ind und we 1 hem rchfuchrung der neuen Vorſchriften mehr eit Ste ane würde, als bis zum Anfang des näsznten Sleuerjahres noch zur Verfügung ſteht. ö* Hersfeld.(Schwere feld.(Schwerer Unfall.) Der auf der 48 Matern hen beswiſchen Arbeiter Walter Otto us i geriet zwiſchen zwet volle Salzwage 1 Grubenbahn. Hierbei erlitt er einen 15 Bel. enbruch und wurde in bedenklichem a 7 Krankenhaus überführt. 77 7 Börſe und Handel. N Marktberichte vom 17. März. „ Wlaunheimer Kleinviehmarkt. Angeboten waren: 72 Kalbe, 19 Schafe, 139 Schweine, 864 Ferkel und Läu— 7 Bezahlt wurden pro 50 Kilo Lebendgewicht in Reichsmark: Kälber 60 bis 76, Schafe 36 bis 46, Schweine 60 bis 63, Ferkel und Läufer 16 bis 40 Mark pro Stück. Zuſtande in das Jiffernblätter noch bis heute erhalten, doch 32 bis 32,25, Roggenmehl 36,25 bis bis 14,25, Biertreber mit Sack 16 bis 17 per 100 Kilo waggonfrei Mannheim. nungsjahr 1927. Sie iſt nötia geworden. weil die Er Mannheimer Produktenbörſe. Vom Getreidemarkt iſt eine weſentliche Veränderung nicht zu melden. Es notier— ten: Weizen inl. 29,50 bis 29,75, ausl. 31,25 bis 33 25, Roggen inl. 27,50, ausl. 27,50 bis 27,75, Hafer inl. 21,75 bis 22,75, ausl. 21,50, Braugerſte 25,75 bis 80, + 44 FA 77 22 E 5:— 8 Weſerderlte 20,75, bis. 21,75, Mais mit Saa 18.75, eizenmehl, Spezial 0, 40 bis 40,25, Weizenbrotmehl „ 3298 9 38,25, 4 4 0 Mannheimer Wochenmarkt. Nach den Feſtſtellungen 1 Städtiſchen Nachrichtenamts wurden auf dem heutigen Wochenmarkt folgende Preiſe pro Pfund in Pfennig perzangt und bezahlt: Kartoffeln. 7 bis 9, Salatkar⸗ toffeln 14 bis 17, Wirſing 20 bis 25, Weißkraut 15 Rottraut, 14 bis 17, Roſenkohl 30 bis 35. Schwarz⸗ wurzeln 35 bis 50, Blumenkohl 20 bis 80, gelbe Rü⸗ ben 10 bis 12, rote Rüben 10 bis 12, Spinat 20 bis ö 30, Zwiebeln 10 bis 14, Grünkohl 15 bis 20, Lauch 5 Dis, 10, Koypfſalat, Stück, 25 bis 35, Feldſalat 80 bis 120, Kreſſe 60 bis 120, Lattich 100 bis 120 ö 100 5. Sbück, bs bis 60, Sellerie, Stück, 10, J 100 bis 120, Aepfel 30 bis 80, Birnen 25 bis 60 N 0 1 75 lepfel 30 bis 80, Birnen 25 bis 60, Nüſſe weißer Käſe 45 bis Eier, 750, Huhn, geſchl., „ Meer⸗ Tomaten Süßrahmbutter 200 bis 240, Landbutter 180 Haſe 45 bis 55, Honig mit Glas 150 bis 250, Stück, 9 bis 36h Hahn, geſchl. Stück 200 bis Stück 200 bis 1050, Enten. geſch 50, 80 90 Stüc) bis 1000, n, geſchl., 5 500. bis 1000, Tauben, geſchl., Stück 120 15 200, Gänſe, lebend, Stück 750, Rindfleiſch 110, Kuh⸗ leiſch 70, Kalbfleiſch 120, Schweinefleiſch 110. Ge⸗ rierfleſſch 70, Zicklein 100 bis 110. 5 —.—Uäʒ 0 Lokales und Allgemeines. — Der Joſefstag. Am 19. März iſt der liche Joſefstag. Ueber das Leben des hl. Jose nig bekannt. Zu Nazareth geboren und dem G. des Königs David angehörend, erſcheint er erſtmals k Zeit vor der Nacht von Bethlehem; ſpäter auf Flucht nach Aegypten, dann als fleißiger Zimmerman in ſeiner Heimatſtadt Nazareth und zuletzt mit dem zwölf jährigen Jeſus und Maria auf dem Gang zum Tempe in Jeruſalem. Darnach ſcheint Joſef noch vor dem Be— ginn des öffentlichen Lebens Jeſu geſtorben zu ſein 1621, vor 300 Jahren, erhob Papſt Gregor XV. das Feſt des hl. Joſef zu einem gebotenen Feiertag. Vor über 50 Jahren wurde der hl. Joſef von Papſt Pius IX. zum Schutzpatron der katholiſchen Kirche erklärk. We— nig bekannt iſt, daß der hl. Joſef einſt als Landespatror Bayerns galt. Ulis 1663 an der Karmelitenkirche in! chen die noch heute beſtehende St. Joſefs-Braderſchaff eingeführt wurde, übernahm Kurfürſt Ferdinand Maria das Amt des Präfekten, ſchrieb ſich in das Mitglieder- buch und empfah! ſich dabei mit ſeiner Familie und dem ganzen Land der Bayern dem Schlitz des hl. Joſef, In Bayern gilt St. Joſef noch heute als Patron der meiſten katholiſchen Arbeiter- und Geſellenvereine der Zimmerleute. ö Die Störche kommen! Mit gemächlichem ſchlag ziehen ſie jetzt ins Land. Weiß Gott— doch Störche ſchon genug geſehen, man ſah und hat ihnen frohe Rückkehr gewünſcht. Und der Winter. Aber jetzt naht auch wieder der und gerne begrüßen wir die Künder des Lenzes. fällig faſt legen ſie den Weg zurück. Wohin Zug? Jedenfalls nordwärts! Die Menſchen Straßen ſchauen, bleiben ſtehen. Freund Lang hart gegen den Wind ankämpfen. Träge zi „Storch, Slorch, beſter, bring' mir eine Schwe ſingt ein winziges Stimmchen und ſchaut begeit Höhe und ſchlägt die kleinen Hände zuſammen. alſo iſt der Frühling ſicherlich nicht mehr weit Bald wird Vater und Mutter Storch wieder in de en panſchen, wird mit den langen roten Beinen ſtohz ſich gach guter Nahrung für die Jungen umſehen und auf dem Dach des alten brüchigen Bauernhauſes beginnl pieder ein frohes Treiben. Und dann werden die Schwal— den kommen und alle die trauten anderen munteren Sän— zer, die die Frühlingszeit mit Sing-Sang einmuſizieren. Pon morgens früh bis abends ſpät. Unermüdlich ſchicke; ie uns ihre WMeiſen. Wir bleiben ſtehen, ſchauen nach hrem Sangesplatz, freuen uns über den Jubelchor, und aſſen das Spatzengezwitſcher— eben nur Gezwitſcher ein. Die frechen Kerle haben dann wirklich keine Da— ſeinsberechtigung mehr. Ob ſie ſich freuen, daß ihre fatale Muſik nun wirklich keinen Anklang mehr findet? — Erleichterung für Kleingartenbeſitzer auf der Eiſen⸗ bahn. Neben den vielfachen Veraünſtiaungen im Per— man haf tag in Heſſen, Veranſtaltungen dürfen nach einer Verſttgung des Minkſterk des Jarern am Palmſonntag(Landes Buß- und Bettag) % werden reln ſportliche Veranſtaltungen ulcht lonenverteyr, oie die Deulſche preichsbayn in der porn bon Monatskarten, Arbeilerwochenkarten, Schülerferien⸗ karten. Sonntagsrückfahrkarten uſw. gewährt, erhalten auch die Eigentümer und Pächter von Kleingärten ſowie deren Familienangehörige für die Fahrt zwiſchen der Sta⸗ lion des Wohnortes oder des Arbeitsortes und der dem Kleingarten nächſtgelegenen Station eine Fahrpreisermä— zigung von 50 Prozent in der dritten und vierten Wagen⸗ klaſſe. Mit Rückſicht auf die zunehmende Ausdehnung der Kleingartenbewegung iſt jetzt die Entfernung zwiſchen den Stationen, alſo der Reiſeweg auf der Eiſenbahn zum Kleingarten, von bisher 40 auf 50 Kilometer ausgedehnt worden. Die Fahrkarten für Kleingärtner werden nur in der Zeit vom J. März bis 31. Oktober ausgegeben. Unter Kleingärten werden nur Grundſtücke von 200 bis 2500 Quadratmeter Größe verſtanden, die überwiegend zur Gewinnung von Feld- und Gartenfrüchten benutzt wer⸗ den und keine feſten Wohnhäuſer und gewerbliche An⸗ dagen tragen. Außerdem darf der Kleingarten nicht ge⸗ werbsmäßig, ſondern nur zur Deckung des eigenen Be⸗ darfs des Kleingärtners und nur durch ihn ſelbſt und ſeine Familienangehörigen ohn? fremde Hilfe bewirtſchaftet werden. a — Auch die Droſſel ſchlägt. Die Lieb. . die Droſſe 0 zur Heimat hak die unermüdliche Sängerin E i' Singdroſſel zur Freude der naturliebenden Menſchen aus fernem Süden zurülkge⸗ führt. Bereits wurde der marlige, jubelnde und ſchmet⸗ ternde Gruß dieſes gottbegnadeten Frühlingsboten ge⸗ hört. Die edle Sängerin hat nicht den volltönenden Ge⸗ ſang ihrer B der Amſel, aber im Erfinden immer er Tongruppen iſt die Droſſel Meiſterin. In würdiger Haltung ſitzt uf einem hohen Baume und ſprude!' ihre Weiſen enden oder ſcheidenden Sonne zu. äße Wochenarbeiten für den Wrtenfreund iſt fortzuſezen. T. Veredelung obſtes, am beſten durch Pfropfen mittels Geiß ußſchnitte⸗ t vorzunehmen, Baumpfähle ſind auf ihre Haltbarkei prüfen, abgebrochene zu heben und nöti genfalls zu erneuern. Noſenwildlinge ſind durch Anplatter zu veredeln. Das Anplatten ermöglicht es, Roſenſtämme deren Kronen über Winter eingegangen ſind, deren Stamſt aber noch friſch und geſund iſt, noch jetzt vorteilhaft z veredeln. Beim Anplatten wird das Auge mit etwas Holz geſchnitten. Der, Wildling erhält keinen T. Schnitt, ſondern es wird ihm von der Rinde dort, wo df ung gewünſcht wird, ein ebenſo großes Stück ab! , als das Edelauge mit der Rinde ausmacht 2 7 lauge muß möglichſt genau auf die Schnittfläche des Wildlings paſſen, damit das Kambium des Eder guges auf dem des Wildlings ruht. Iſt der Schnitt Audüns ſtärker als der des Edelauges, ſo muß das Auge ſo gelegt werden, daß wenigſtens eine Seite ſeines Jambiums genau auf einer Seite vom Kambium des Pildlings liegt. Das aufgelegte Edelauge wird mit Baff oder Wolle umbunden und dann mit Baumwachs ver⸗ ſtrichen, um die Veredelung luftdicht zu machen. Treibt der Widdling ſpäter unterhalb der Veredelung, ſo ſind ö»Wildtrlebe wegzuſchneiden. Die Triebe oberhalb dei Weredelung werden auf zwei bis drei Blätter entſpitzt dauit der Saft ruck zum Edelauge geleitet wird. Beim Anplatten kann man gleich zwei bis drei Augen anſetzen uni bald möglichſt eine große Roſenkrone zu haben— Gewürzpflanzen ſind zu teilen, Winterbohnenkraut iſt zurückzuſchnieden. Zimmerpflanzen ſind auf Ballentrocken, heit zu unterſuchen, gegebenenfalls ganz in Waſſer zi ſtellen, bis aus den Töpfen keine Bläschen mehr auf ſteigen. Der Raſen iſt vom Winterſchmutz und Moo zu befrein, eingegangene Stauden find zu ertetzen. Wetterbericht vom 18. März. . Tie Hochdruckwetterlage, die die heitere und trocken getterung im Gefolge hatte, hält bei uns noch an. Das Aufkommen ſüdlicher Winde ſtellt weitere Erwärmung n Nachtfroſtgefahr in der Ebene ſteht jedoch nock bevor.* 2 rausſichtliche Witterung bis Sams— Wärmer, zunächſt heiter und trocken mit Nacht— —— Kein Sport am Palmſonuntag und Karfrei⸗ Fußballwettſpiele und ähultche ſportliche ſowie am Karfreitag nicht ſtatifi den. Am 1. Oſterfelertag or! 0 beanſtandet, wenn ſte ohne öffentliche Umzüge und ohne Muſtk abge⸗ halten werden Sportvereinigung. Am Sonntag weilte die Erſatzllga in Onugersheim und gewann nach hartem Kampfe 3:0 Die Privatmannſchaft verlor in Mannheim gegen „Phönſx“ 5:2, während die 2. Jugend gegen die 2. Mann- ſchaft der D. J K 6:1 zu acwinnen vermochte. Kommen⸗ den Sonntag ſpielt die 1. Mannſchaft in Weinhelm. Die 2 und die neuaufgeſtellte 3. Mannſchaft in Sandhofen. Das Spiel der Privatmannſchaft gegen Mundenhelm iſt noch nickt ſicher. * Union Theater.„Dle Sirene von Sevylla“, ein Großfilm in 7 Akten und„Madame, benehmen Ske ſich“. der große Lacherfolg in 5 Akten, ſowie die Deullg⸗Wochen⸗ ſchau bilden das erſtklaſſige Piogramm für dieſe Woche. Muſikbegleitung Kapelle Schneider. Im Central⸗Theater laufen dieſe Woche bie beiden Großfilme„Der Grenzreiter“ mit Fred Tomſon und ſeinem Silberkönig ſowle„Menſchen untereinander“ oder „Die im Gefängnls geboren werden... Das Programm iſt ein ſehr gutes und kann jedem Filmfreund empfohlen werden. Ueber die ganzen Spieltage konzentiert dle hellebte Kapelle Hanf⸗Blank Ungſtein.(Weinverſteigerung.) Eine ſehr zahlreich beſuchte Weinverſteigerung hatte der Ungſteiner Winzerverein veranstaltet. Der Handel hatte ſich dazu beſonders ſtark eingefunden. Der Verlauf der Verſtei⸗ gerung war flott, Gebot und Zuſchlag entgegenkommend. Die Preiſe dürfen als gut bezeichnet werden. Zum Ausgebot waren gebracht 30 Stück und drei Halßhſtück 1926er Weißweine und neun Halbſtück 1925er Weiß⸗ weine. Die 1925er kamen auf 1500, 1570, 1600 bis 1890 Reichsmark und die 1928er koſteten 1700 bis 1800. 1810 bis 2000, 2100 bis 2610 Reichsmark. Zuſammen würde ein Erlös von 73 100 Reichsmark erzielt. Zu⸗ rückgezogen wurden zwei Fuder 1926er zum Angebot nan 17A His hh Miche 180