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März 1927 zer finzeiger (Siernhetmer Pürger- gig,— Slernh. Vollsblattz Dis einſpaltige Petitzetle koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 98 Pfg. ieberholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor⸗ hr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſeren Geſchäftsſtelle und von ſämtlichen Annoncen⸗ Expeditionen Deutſchlanbs uch dez Auslanbs. Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgerneiſteret und des Polizeiantz latzvorſchriften bei Anzeigen werben nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme 105 4 vorgeſchriebenen Tagen, kaun jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden. Die Veranlagung zur Einkommenſtener. Die Steuererklärung. Die Steuererklärung iſt abzugeben, ſobald die 5⸗ fentliche Aufforderung hierzu ergeht. Zur A b⸗ gabe einer Einkommensſteuererklärung ſind verpflichtet: a) Steuerpflichtige, deren Einkommen im Steuerab⸗ ſchnitt den Betrag von 8000 Mark überſtiegen hat, b) ohne Rückſicht auf die Höhe des Einkommens Steuer- pflichtige, bei denen der Gewinn auf Grund des Abſchluſſes ihrer Bücher zu ermitteln iſt, c) ohne Rückſicht auf die Höhe des Einkommens Steuer- pflichtige, die hierzu vom Finanzamt beſonders auf— gefordert werden. Als Steuerabſchnitt gilt grundſätzlich das Ka— lenderjahr 1926. Bei Steuerpflichtigen, die Einkünfte aus Land⸗ und Forſtwirtſchaft beziehen, gilt als Wirtſchaftsjahr die Zeit vom 1. Juli 1925 bis 30. Jun: 1926. Bei Gewerbetreibenden, die Handelsbücher nach den Vorſchriften des Handelsgeſetzbuches führen, das Wirt⸗ ſchaftsjahr, für das ſie regelmäßig Abſchlüſſe machen und deſſen Ende in das Kalenderjahr 1926 fällt. Hat ein Steuerpflichtiger neben Einkünften aus Land⸗ und Forſtwirtſchaft noch Einkünfte anderer Art, ſo gilt auch für die anderen Einkünfte das Wirtſchaftsjahr vom 1. Juli 1925 bis 30. Juli 1926 als Steuerabſchnitt. Hat ein Steuerpflichtiger neben Einkünften aus Gewerbe⸗ betrieb noch Einkünfte anderer Art, ſo gilt auch für die anderen Einkünfte das Wirtſchaftsfahr als Steuerabſchnitt, das als Steuerabſchnitt für ſeine ge⸗ werblichen Einkünfte maßgebend iſt. Hat ein Steuer⸗ pflichtiger mehrere Betriebe, ſei es landwirtſchaftlicher, ſei es gewerblicher Art, mit verſchiedenen Wirt⸗ ſchaftsjahren, ſo iſt Steuerabſchnitt das Wirtſchafts⸗ jahr, das als letztes im Kalenderjahr 1926 endet. In dieſem Falle ſind bei der Einkommenermittlung die Einkünfte aus einem Betrieb, deſſen Wirtſchaftsjahr mit dieſem Steuerabſchnitt nicht übereinſtimmt, nicht mit dem im Steuerabſchnitt erzielten, ſondern mit dem im Wirt⸗ ſchaftsjahr erzielten Betrag anzuſetzen. Die Steuerpflichtigen, deren Einkommen im Steuer— abſchnitt die Höhe von 8000 Mark überſtiegen hat, und die Steuerpflichtigen, bei denen der Gewinn auf Grund- lage des Abſchluſſes ihrer Bücher zu ermitteln iſt, d. h. alſo Gewerbetreibende und buchführende Landwirte, ſind zur Abgabe einer Steuererklärung verpflichtet, auch wenn ſie hierzu vom Finanzamt nicht beſonders aufgefordert werden. Sie ſind alſo ver⸗ pflichtet, ſich, falls ſie keine Aufforderung erhalten, vom Finanzamt die nötigen Formulare zur Einkommensſteuer— erklärung aushändigen zu laſſen und ſie dem Finanz⸗ amt innerhalb der in der öffentlichen Aufforderung be— kanntgegebenen Friſt ausgefüllt zuzuſtellen. Wer dies un⸗ terläßt, hat Beſtrafung wegen Steuerhinter-⸗ ziehung zu gewärtigen. Die Höhe ber Steuer. a) Vollkommen ſteuerfrei bleiben alle Personen, 15 n Einnahmen weniger als 1300 Mark im Jahre r et, Dieſe Freigrenze von 1300 Mari erhöht ſich für die zum Haushalt des Steuerpflichtigen zäh⸗ lend Ehefrau und die zu ſeiner Haushaltung zählenden miy jährigen Kinder um folgende Beträge: a) für die Ehefrau um 100 Mark, b) für das erſte Kind um 100 Mark, c) für das zweile Kind um 180 Mark, d) für das dritte Kind um 360 Mark, e) für das vierte Kind um 540 Mark, Ff) für das fünfte Kind und jedes zolgende um je 720 Mark. Kinder im Alter von mehr als 18 Jahren, die Ein⸗ künfte aus ſelbſtändiger Berufstätigkeit oder Einkünfte aus Arbeitslohn beziehen, werden nicht gerechnet Zum Einkommen gehören nicht nur Einnahmen in Geld, ſon⸗ rn auch Naluralien, Waren, Koſt, freie Wohnung und ähnl. Dem Einkommen des Shemannes wird das Ein⸗ kommen ſeiner Ehefrau hinzugerechnet. b) Vom Einkommen ſind für die Feſtſetzung der Einkommenſteuer folgende Beträge im Jahre abzuziehen: 1. 720 Mark als ſteuerfreier Einkommensteil, wenn das Ein ſommen den Ertrag von 10000 Mark im Jahre nicht überſteigt. „Ohne Rückſicht auf die Höhe des Einkommens fim die zur Haushaltung des Steuerpflichtigen zählende Ehefrau und jedes zu ſeiner Haushaltung gehören. de minderjährige Kind je 8 v. H, des über 72 Mark e Einkommens, höchſtens je 6 Mark für die Ehefrau und jedes Kind. Insgeſamf dürfen die Abzüge für Ehefrau und Kinder jedoch 8000 Mark nicht überſteiaen, N a „Die Pemeffung der Abzüge fur Ehefrau un! Kin ger in Prozenten des Einkommens würde die kleiner Einkommen gegenüber dem höheren benachteiligen. Un dies zu vermeiden, läßt das Einkommenſteuergeſetz fün die kleinen Einkommen an die Stelle der prozentualer Abzüge feſte Abzüge treten inſofern, als mindeſtens ſteuer— frei bleiben: für die Ehefrau 100, für das für das zweite Kind 180, für das für das vierte Kind 540, für das folgende Kind je 720 Mark. . 0) Bei Einkommen, die dem Lohnabzug unter⸗ egen, findet eine Veranlagung nur ſtatt, wenn entweder das Geſamteinkommen des Steuerpflichtigen 8000 Mark überſtiegen hat, oder wenn der Steuerpflichtige teben Einkommen, das dem Steuerabzug unterlegen zat, noch mehr als 500 Mark ſonſtiges Ein⸗ kommen bezogen hat. Im erſteren Falle wird der Steuerpflichtige mit ſeinem geſamten Einkommen, im weiten Falle nur mit ſeinem ſonſtigen Einkommen deranlagt. Zur Berechnung der Einkommenſteuer wird das um die als Freigrenze und als ſoziale Abzüge für Shefrau und Kinder vorgeſehenen Beträge verminderte Linkommen auf volle 10 Mark nach unten abgerundet. d) Die Steuer beträgt: für den Teil des Einkommens bis zu 8000 Mart 10 v., H., für den Teil des Einkommens zwiſchen 8000 bis 12 000 Mark 12,5 Prozent, für den Teil des Einkommens 12 000 16000 erſte Kind 100, dritte Kind 360, fünfte und jedes zwiſchen bis 16000 Mark 15 Prozent, zür den Teil des Einkommens 20000 Mark 20 Prosent. für den Teil des Tinkommens bis 28 000 Mark 25 Prozent, für den Teil des Einkommens bis 46000 Mark 30 Prozent, für den Teil des Einkommens bis 80000 Mark 35 Prozent, für den Teil des überſteigt, 40 v. H. „Der Steuertarif iſt ein ſogenannter karif, d. h., es wird nicht ein einheitlicher zeſamten Einkommen des zwiſchen zwiſchen 20 008 zwiſchen zwiſchen Staffel⸗ 0 Satz vom ko Steuerpflichtigen erhoben, ſon⸗ dern das Einkommen wird bei Berechnung der Steuer ii die dem Tarif entſprechenden Teile zerlegt und von jedem Teil wird dann der im Tarif vorgeſehene Steuer- ſatz erhoben. Bei einem Einkommen von 22000 Marl errechnet ſich ſomit die Steuer wie folgt: 8000 Mark zu 10 v. H. gleich 800 Mark. 4000 Mark zu 12,5 v. H. gleich 500 Mark. 4000 Mark zu 15 v. H. gleich 600 Mark. 4000 Mark zu 20 v. H. gleich 800 Mark. 2000 Mark zu 25 v. H. gleich 500 Mart, (insgeſamt alſo 3200 Mark.) % e Bei der„Veranlagung können beſondere wirt— ſchaftliche Verhältniſſe, die die Leiſtungsfähig⸗ keit des Steuerpflichtigen weſentlich beeinträchtigen, durch Ermäßigung oder Erlaß der Einkommenſteuer be⸗ rüdlichtigt werden, wenn das Einkommen 30000 Mark nicht überſteigt. Als Verhältniſſe dieſer Art gelten ins⸗ beſondere außergewöhnliche Belaſtungen durch Unterhalt oder Erziehung einſchl. Berufsausbildung der Kinder, durch geſetzliche oder ſittliche Verpflichtung zum Unter— halt mittelloſer Angehöriger auch wenn ſie nicht zur Haushaltung des, Steuerpflichtigen zählen, durch Krank— heit, Körperverletzung, Verſchuldung, Unglücksfälle(dar⸗ unter auch außerordentliche Ernte⸗ und Hochwaſſerſchäden) oder durch beſondere Aufwendungen im Haushalt, die durch Erwerbstätigkeit einer Witwe mit minderjährigen Kindern veranlaßt worden iſt. a Beſonderen wirtſchaftlichen Verhältniſſen kann auch in der Weiſe Rechnung getragen werden, daß die Er— mäßigungen, die für die zur Haushaltung des Steuer⸗ pflichtigen zählende Ehefrau und die minderjährgien Kin⸗ der vorgeſehen ſind, auch dann gewährt werden, wenn die Ehefrau und die minderjährigen Kinder nicht zum Haushalt des Steuerpflichtigen gehören oder auf unehe⸗ liche minderjährige Kinder, die nicht zur Haushaltung des Steuerpflichtigen zählen, ausgedehnt werden, wenn ſie vom Steuerpflichtigen ganz oder im weſentlichen unterhalten werden. Von großer Bedeutung, insbeſondere für beſtimmte Berufsarten iſt ſchließlich eine Vorſchrift, die es ge⸗ ſtattet, die Steuer von außerordentlichen nicht regelmäßig wiederkehrenden Einkünften ſowie von Einkünften, welche die Entlohnung für eine ſich über mehrere Jahre er⸗ ſtieckende Tätigkeit darſtellen, auf Antrag den Steuer⸗ pflichtigen zu ermäßigen. Als außerordentliche, nicht re⸗ gelmäßig wiederkehrende Einkünfte gelten z. B. die Em⸗ fünfte aus der Veräußerung eines Gewerbebetriebes. Die Ermäßigung der Steuer erfolgt mit 110. darauf, 1 hier die volle Anwendung des progreſſiven Steuer⸗ tarffs zu einer unbilligen Belaſtung des Steuerpflich⸗ tigen führen würde. 28 000 Einkommens, der 80000 Marl Von den Geheimniſſen der menſchlichen Haut. Als vor geraumer Zeit in einem Varieteakt Artiſten auf den Gedanken kamen, nach antiken Kunſtwerken le⸗ bende Bilder zu ſtellen, und ſie ſich zu dieſem Zwecke den Körper mit Broncefarbe anſtreichen ließen, hatte dies zur Folge, daß die betreffenden Künſtler ſtarben. Auch ein Clown ließ ſich, um ſein Publikum zu überraſchen, mik grünem Lack beſtreichen, ſtarb aber an dieſem Experiment tags darauf. Man ſagte allgemein, daß der Menſch er⸗ ſticken müſſe, wenn die Hautatmung auf dieſe Weiſe! unterbunden würde. Denn man wußte, daß Fröſche und Lurche durch die Haut atmen. Folglich, ſo meinte man, müſſe es bei dem Menſchen ebenſo ſein. Das iſt aber keineswegs der Fall. Wie die Wiſſenſchaft jetzt erkannt hat, brachte das Lackieren der Haut keinen Erſtickungs⸗ tod, ſondern einen— Erfrierungstod.— Denn die Säuge⸗ tiere und die Menſchen haben ſo gut wie gar keine Haut⸗ atmung. Daß der Lack die Haut abſchließt, macht nämlich garnichts, die Schädigung durch das Hautlackieren be⸗ ruht vielmehr auf einer Reizung der die Körperwärme regulierenden Hautgefäße, die da viel mehr Wärme nach außen abgeben, als der Organismus erzeugen kann. Die Probe aufs Exempel bewies dies ganz eindeutig: lackierte Tiere leben weiter, wenn ſie in einer Wärmekammer gehalten werden. Iſt durch dieſe Forſchung der Glaube an die Atmung der Haut als ein Irrtum gefallen, ſo haben die neueſten Forſchungen der Wiener Mediziner, Profeſſor R. Latzel und Profeſſor K. Stejakul aber eine andere wichtige Eigenſchaft der Haut zutage gebracht: die Haut kann eſſen. Man hat feſtgeſtellt, daß durch Einreiben von Fett in die Haut, dieſes vom Körper aufgenommen, und in die inneren Organe getragen wurde. Dieſe Fetteinreibun⸗ gen wurden an Nierenleidenden und Stoffwechſelkranken, bei denen die innere Ernährung durch den Magen nicht genügte, mit glänzendem Erfolge erprobt. Aber die Einreibungen zeigten noch andere Vorteile: die Haul wird doppelt durchläſſiger, von innen nach außen und von außen nach innen. Die giftigen Stoffwechſelſchlacken, die der kranke Organismus auf normalem Wege nicht ausſcheiden kann, werden nun von der leicht paſſierbaren Haut nach außen abgelagert. Von außen nach innen wurden Medikamente, die der Fetteinreibung beigemiſcht wurden, einfach und direkt in das Körperinnere und an die Zielorgane gebracht. Die Ernährung durch die Haut iſt bereits praktiſch erprobt. So wurde der gänzlich er⸗ ſchöpfte Wiener Hungerkünſtler, deſſen Magen nichts mehr aufnehmen wollte, durch die Hauteinreibung ernährt, und vom gewiſſen Tode gerettet. In weiterem Ausbau der Verſuche zeigte ſich, daß die Haut nicht allein aufgeriebenes Fett, ſondern auch andere Nährſtoffe, Kohlehydrate und Eiweiß aufnimmt. und dem allgemeinen Stoffwechſel zuführt. Die Haut kann alſo wirklich eſſen. Die Wiener Profeſſoren haben nun eine eigene Speiſekarte zuſammengeſtellt. Die täg⸗ liche Ration, die von der Haut gegeſſen wird, hat eine Maſſe von 300 cbetm. und enthält: 250 Gramm Kohle⸗ hydrate, eine Fettaufſchwemmung von 100 Gramm Schweinefett und 25 Gramm Eiweiß. All das kann mi vier bis fünf Einreibungen dem Körper einverleibt wer— den, eine Einreibung beansprucht bloß zehn Minuten. Die Aerzte haben durch genaue Meſſungen erwieſen, daß die durch die Haut zugeführten Nahrungsmittel auch wirklich aufgebraucht, und auf dem normalen Weg aus geſchieden werden. Es gelang, Leute vier bis ſechs Tage ausſchließlich mit Hauteinreibung zu ernähren. Ste nahmen freilich dabei etwas an Gewicht ab, doch waren weder Hunger, noch ſonſtige Unterernährungsſymtome zu beobachten. Von beſonderer Bedeutung iſt es wohl, daß bei Zuckerkranken, die durch Einreibung in die Haut em— geführten Kohlehydrate noch am ſelben Tage im Harr erſcheinen, aber im geringeren Ausmaße.(Ein Sechszehn, tel, ſtatt ein Viertel.) Bei Erkrankungen des Magen darmtraktes, die eine Nahrungsaufnahme durch den Mund oder mit Nährklismen nicht zulaſſen, kann der geſchwächt⸗ Körper durch Hauteinreibung von Nahrungsmitteln be Kräften erhalten bleiben. Die langſame Aufſaugung ins Blut verhindert da eine ſchädliche plötzliche Ueberladung des Blutes mit den Nährſtoffen und ihren Reſtprodukten. Aber die Erkenntnis, daß unſere Haut eſſen kann, gewinnt noch weit über die Nutzanwendung in Kranken⸗ häuſern binaus die größte Bedeutung. Die hygieniſch⸗ Forderung nach Reinlichkeit erhält dadurch ein gewaltige⸗ Fundament, von dem aus die Pflege der Haut in völlig neuem„ erſcheint. 2 —.—.— Inſerieren bringt Gewinn f Neues in Kürze. 4* 26: Im Reichstagsausſchuß für die beſetzten Gebiete fand das Geſetz über die Vergütung der Beſatzungs⸗ leiſtungen und Vermögensſchäden mit einigen kleineren Aenderungen faſt durchweg einſtimmige Annahme. 5: Amtlichen Nachrichten zufolge hat die Botſchaf⸗ terkonferenz der Aufhebung der Militärkontrolle über Ungarn zugeſtimmt. 5 8 18: Der holländiſch⸗belgiſche Scheldevertrag wurde won der holländiſchen erſten Kammer mit 33 gegen 17 Stimmen abgelehnt. 1: Nach italieniſchen Meldungen iſt die in London und Newyork gleichzeitig aufgelegte italieniſche 20 Mil⸗ gionen⸗Pfund⸗Anleihe in wenigen Stunden mehrfach über⸗ zeichnet worden. 1: Wie aus Schanghal gemeldet wird, haben die Kantontruppen Nanking und Chinkiang erobert. Der Beneralſtreik in Schanghai iſt abgeblaſen worden. Genkung der Lohnſteuer? Die Beratungen im Steuerausſchuß des Reichstags. N b Berlin, 24. März. ö Im Steuerausſchuß des Reichstages entſpann ſich, nachdem einige Anträge der Sozialdemokraten und Kom— muniſten zur Hauszinsſteuer abgelehnt worden waren, eine Debatte darüber, wie die Anträge zur Einkommen— und Körperſchaftsſteuer behandelt werden ſollen. Auf eine ſozialdemokratiſche Anfrage erwiderte Reichs fi⸗ nanzminiſter Dr. Köhler, daß die Reichsregierung nach den Beſchlüſſen des Reichstages zur Senkung der Lohnſteuer einen Geſetzentwurf einbringen müßte, wenn dieſe in zwei Vierteljahren hintereinander mehr als 600 Millionen einbrächte. Die Reichsregierung halte ſich an dieſen Reichstagsbeſchluß gebunden. Des⸗ gleichen werde die Reichsregierung eine Erhöhung der Vermögensſteuer herbeiführen müſſen, wenn dieſe unter 400 Millionen Mark bleibe. Dies könne aber erſt in der erſten Maihälfte überſehen werden. Zu den Antragen auf Senkung oder Aufhebung der Zuckerſteuer erklärte der Miniſter, daß die Etats⸗ lage eine Senkung dieſer Steuer noch nicht zulaſſe. Die ſofortige Behandlung der verſchiedenen Anträge wurde darauf vom Ausſchuß abgelehnt. Zur Bierſteuer ge— nehmigte aber der Ausſchuß den Antrag der Regierungs— parteien, der den Mindeſtanteil Württembergs von 3,3 auf 8,633, den Bayerns von 17,2 auf 45 und den Badens von 2,2 auf 5,755 Millionen erhöhen will. Aus dem Aufkommen von 1926 ſolt den Ländern ein Viertel des Unterſchiedes nachgezahlt werden. Die innenpolitiſchen Probleme Das Arbeitszeit⸗Kompromiß. 0% Berlin, 24. März. zerade in den Tagen, in denen die Außenpolitik im Vordergrund des Intereſſes ſtand, ſind die ſchwebenden innenvolitiſchen Fragen, über die ſchon ſeit geraumer Zeit verhandelt wurde, endgültig erledigt worden, ſodaß der parlamentariſchen Verabſchiedung der entſprechenden Vor⸗ lagen Hinderniſſe nicht mehr entgegenſtehen dürften. Das gilt vor allem für die notgeſetzliche Regelung der Arbeitszeit. Man weiß, wie weit die Forde⸗ rungen der Arbeitgeber und der Arbeitnehmer in dieſer Frage auseinandergingen und ſo hat es denn auch gierungsparteien bedurft, ehe eine Einigung über den Entwurf des Arbeitzeitnolgeſetzes zuſtande kam. Daß auch dieſe Einigung nicht voll befriedigen wird, liegt in der Natur der Sache, da hier wie bei jedem Kompromiß Zugeſtändniſſe von beiden Seiten gemacht wurden. Das wichtigſte Problem war bekanntlich die Mög⸗ lichkeit. in dringenden Fällen über die tarifvertraglich oder behördlich zugelaſſene Mehrarbeit hinaus noch be⸗ ſtimmte vorübergehende Ueberſtunden zu leiſten. Man bat ſich darauf geeinigt, daß ſolche Leiſtung von Mehrarbeit zuläſſiga ſein ſolſ. menn die Unterbrechung der Arven ſchwerwiegende Nachtelle zur Folge haben würde. Weiter iſt in dem Entwurf die Frage der Saiſon⸗Arbeit ſo geregelt worden, daß in wich⸗ tigen Arbeitszweigen, in denen die achtſtündige Arbeits⸗ zeit während eines Teiles des Jahres nicht erreicht wird, in anderen Jahreszeiten, in denen beſondere Anforderun⸗ gen geſtellt werden, die Arbeitszeit überſchritten werden lann. Sehr umſtritten war bekanntlich auch die Frage der Entlohnung für die Ueberſtunden, Hier war zunächſt ganz allgemein ein Zuſchlag von 25 Prozent für die Ueberſtunde vorgeſehen, eine Forderung, die die Wirt; ſchaft als untragbar bezeichnete. Nach dem neuen Entwurf ſoll den vertragſchließenden Parteien überlaſſen werden, in welcher Höhe ein Zuſchlag zu zahlen iſt. N Die Ausbalanzierung des Etats. Neben dem Arbeitszeitnotgeſetz drehten ſich die Er⸗ örterungen in letzter Zeik bekanntlich darum, welche von den ſozialpolitiſchen Forderungen durchgeführt werden ſollen und wie die dadurch entſtehenden Mehrfor⸗ derungen mit der Finanzlage des Reiches in Uebereinſtimmung gebracht werden könnten. Man hat es erfreulicherweiſe vermieden, neue Steuern zu bewilligen oder auch bereits beſtehende Steuern zu erhöhen, ſondern man hat ſich damit begnügt, am Etat Abſtriche vorzu⸗ nehmen. Zum anderen hat man die im Haushaltsvoran⸗ ſchlag eingeſetzten Ziffern für die Einkommen⸗ und Körperſchaftsſteuern erhöht, da man glaubt, bei ſchärferer Erfaſſung dieſe erhöhten Ziffern errei⸗ chen zu können. Es handelt ſich hier alſo um einen rein rechneriſchen Ausgleich, bei dem abgewartet wer⸗ den muß, inwieweit die Wirklichkeit dieſem Voranſchlag recht geben wird. Trotzdem iſt es nicht möglich geweſen, für die mannigfachen ſozialpolitiſchen Forderungen jetzt ſchon die erforderlichen Koſten im Etat einzustellen und es bleibt bedauerlich, daß die Liquidationsgeſchädigten wie auch die Kriegshinterbliebenen hierunter zu leiden ha⸗ ben und daß es ferner nicht möglich war, einen Betrag für die Aufbeſſerung der Beamtengehälter ſicherzuſtellen. Die Regierung hat aber zugeſagt, daß alle dieſe Forde⸗ rungen in einem Nachtragsetat berückſichtigt werden ſollen, doch kann man nicht verkennen, daß bei dieſem Nachtrags⸗ etat dieſelben Deckungsſchwierigkeiten entſtehen werden. So bleibt bei der Regelung der innenpolitiſchen Pro, bleme gewiß noch mancher Wunſch unerfüllt, aber es iſt auf der anderen Seite doch feſtzuſtellen, daß die Regie⸗ rungskoalition die Belaſtungsprobe ausgehal⸗ ten hat, und das iſt, beſonders wenn man hinzunimmt, daß ſich bei der außenpolitiſchen Debatte im Reichstag keine Oppoſition gezeigt hat, gewiß ein erfreuliches Zeichen für die Feſtigung und Konſolidierung der Regierung und der Regierungskoalition.— Gewerkſchaftsproteſt gegen die Arbeitszeit, veroroͤnung. Berlin, 24. März. Reichsarbeitsminiſter Dr. Brauns empfing heute Nachmittag die Vertreter der Freien Gewerkſchaften und des freiheit⸗ der Reichsregierung zur lich-nationalen Gewerkſchaftsringes, um ihnen Kenntnis zu geben von den Abänderungsvorſchlägen Arbeitszeitverordnung boom Dezember 1923.— Hierbei übten die Vertreter der Gewerkſchaften an dem vorliegenden Entwurf lebhafte 0 ö ö 17 Sitzungen des interfraktionellen Ausſchuſſes der Re-— höhung der Kritik und erklärten, daß der Entwurf der Reichsregie⸗ rung für die Arbeitnehmerſchaft keine befriedigende Löſung des Arbeitszeitproblems darſtegle. Ae* 45 Aus dem In⸗ und Auslande. Erhöhung des Wohnungsgeldes für die Beamten. Berlin, 24. März. Entſprechend der allgemeinen Er⸗ Mieten iſt der Wohnungszuſchuß für die Beamten jetzt ebenfalls um 10 Prozent erhöht worden. In Preußen erhalten die Staatsbeamten den Mehrbetrag bereits zum 1. April. Im Reiche wird der Mehrbetrag den Beamten am 1. Mai gezahlt werden, da der Reichs⸗ haushalt noch nicht verabſchiedet iſt. Auch Belgien bereitet ſich zum Kriege vot. Brüſſel, 24. März. Nach einer königlichen Verord⸗ nung wird auch für Belgien eme ſtändige Kommiſſion geſchaffen werden, die dem Kriegsminiſterium unterſtellt, die nationale Verteidiaung für den Krieasfall bis in die neinſren Einzelheiren vorberetten ol. Ein wegeronnaos· offizier wird die Arbeiten der Kommiſſion leiten. Der italieniſch⸗jugoflawiſche Konflikt beigelegt? London, 24. März. Reuter erfährt, es beſtänden keine Anzeichen, daß die italieniſche Regierung 1 4 in dem Konflikt mit Jugoſlavien eine Aktion ſelbſt zu unternehmen und in britiſchen Kreisen unterſtütze man den Gedanken einer Unterſuchung an Ort und Stelle durch militäriſche Sachverſtändige. Man ſei der Anſicht, daß das Angebot der jugoſlaviſchen Regierung, eine ſolche Anterſuchung zu erleichtern, die dazu beigetragen habe, die Lage zu entſpannen. Weiter berichtet Reuter, es werde angenommen, daß, ſoweit Italien in Betracht kommt, der Zwiſchenfall jetzt für mehr oder weniger abgeſchloſſen angeſehen werden könne. Die mexikaniſch⸗amerikaniſche Spannung. Newyork, 24. März. Nach Meldungen aus Mexiko betrachten maßgebende mexikaniſche Kreiſe die Lage zwr⸗ ſchen Mexiko und den Vereinigten Staaten als äußerſt kritiſch. In Mexiko rechnet man damit, daß Waſhing⸗ ton jetzt eine Entſcheidung in allen Streitfragen zwiſchen beiden Ländern erzwingen wolle. Die Kündigung des Waffenſchmuggelvertrages ſei für Calles ein äußerſt ſchwe⸗ rer Schlag, da die mexikaniſchen Rebellen dies als wohl⸗ wollende Aktion Amerika auslegen würden. Aus Heſſen. Darmſtadt.(Ein raffinierter Betrüge; feſtgenommen.) In verſchiedenen hieſigen Geſchäften erſchien ein gutgekleideter Mann und beſtellte im Auf trage einer Pfaxrrersfamilie Auswahlſendungen in Her renhemden und Kinderanzügen, die zu beſtimmten Zeiter in die Wohnung des Pfarrers geſchickt werden ſollten Der Betrüger erwartete die Ueberbringer der Ware ir der Nähe des Pfarrhauſes und nahm dieſen unter irgend einem Vorwand die Pakete ab, die er dann bet der Gepäckaufbewahrungsſtelle des Hauptbahnhofes in Si cherheit brachte. Em Hausburſche, der auch ein von dem Betrüger beſtelltes Paket an den Pfarrer abzuliefern hatte, ſchöpfte jedoch Verdacht, als der Schwindler auf der Straße das Paket ausgehändigt haben wollte. Auf die ſofortige Anzeige hin konnte der Schwindler in der Nähe der Pfarrerswohnung feſtgenommen werden. Es handelt ſich um den ſtellenloſen Elektrotechniker Georg Löchner aus Worms. Eine ſofort in ſeiner Wohnung in Worms vorgenommene Durchſuchung förderte noch eine große Anzahl Bekleidungsſtücke zu Tage, die Löchner auf die gleiche Art und Weiſe in den Städten Mannheim, Lundwigshafen und Frankenthal erſchwiöndelt hatte. Alzey.(Flugzeugnotlandung.) In der Nähe ines Bahnübergangs mußte ein franzöſiſches Militär⸗ flugzeug eine Notlandung infolge Maſchinendefekts vor⸗ nehmen. Erſt nach umfangreichen Inſtandſetzungs⸗ und Nachprüfungsarbeiten konnte das Flugzeug, das ohne Schaden zu nehmen, niedergegangen war, ſeinen Weiter⸗ flug fortſetzen. Hersfeld.(Freitod eines Fabrik ö hieſige Tuchfabrikant Alexander Rehn hat Moch e gemeinſam mit ſeiner Gattin unternommenen Spazier⸗ fan Selbſtmord verübt. Während ſeine Frau noch Ein⸗ 1 beſorgte, jagte er ſich mit ſeinem Jagdgewehr eine 55 ei- due Schrotladung in den Leib. Er war ſofort tot. 0 der eine ſehr geachtete Perſönlichkeit war und 5 Jahre lang dem Stadtparlament angehörte, hat an⸗ ſcheinend die Tat in einem Auf ˖ 177 begangen inem Anfall ſeeliſcher Depreſſion 8900 000 Mark für Staatsbauten in Heſſen. Darmſtadt, 24. März. Der Finanzausſchuß des heſſi⸗ ſchen Landtags beſchloß heute in einer kurzen Sitzung, für die Staatsneu⸗ und Umbauten, ſowie für Reparaturar⸗ beiten an ſtgatlichen Gebäuden einen Betrag von 8 900 000 Mark zur Verfügung zu ſtellen. Dem Ausſchuß lag dann weiterhin eine ſozialdemokratiſche Entſchließung vor, in welcher gefordert wurde, daß die Zentralbaubehörde eine ſchärfere Prüfung der Koſtenvoranſchläge der Lokalbau⸗ verwaltungen vornehmen möge und daß weiterhin auch eine genauere Beaufſichtigung der unteren Inſtanzen ange⸗ bracht ſei. Gegen dieſe Entſchließung erhob ſich von kei⸗ ner Seite Widerſpruch, ſo daß ſie einſtimmig Annahme fand. Der Ausſchuß vertagte ſich hierauf auf morgen vormittag 9 Uhr. 8 l 2—— Vom Glück vergeſſen. * Roman von Fr. Lehne. 10. Fortſetzung.(Nachdruck verboten.) Gwendolines klare, dunkle Stimme hatte einen warmen, gütigen Klang; ſie fand ſo gute Worte, und ihr Weſen at⸗ mete wahre Herzlichkeit, ſo daß Frau Obermeier ihre große ene e und Scheu überwand und tränenden Auges ankte. And als Gwendoline ging, hatte ſie das beglückende Be⸗ wußtſein, mit dem kleinen Opfer, daß Hanna durch dieſen Beſuch von ihr verlangt, ein gutes Werk getan zu haben. In ihre Gedanken vertieft, ſchlenderte ſie durch die präch⸗ tigen Iſaranlagen heimwärts. Sie erſchrak beinahe, als ſie von einem Artillerieoffizier gegrüßt wurde, der, von der Prinzregentenſtraße kommend, ihren Weg kreuzte. Er blieb beinahe ſtehen, ihren Dank Guß ſeinen Gruß entgegenzu⸗ nehmen, und das Lächeln, womit ſie ihr Kopfneigen be⸗ gleitete, gab ihm wohl Mut, ſie anzuſprechen. „Darf ich mich erkundigen, wie Baroneſſe neulich heim⸗ gekommen ſind?“ „O danke, gut! Der Chauffeur hat mich ſicher abge⸗ liefert. Wir haben weder eine Panne erlitten, noch haben wir jemand umgefahren.“ Er lachte ein wenig, was ſeinem ernſten Geſicht gut stand, weil er die Ironie in ihrer Antwort auf ſeine Ver⸗ legenheitsfrage erfaßte. „Erlauben, Baroneſſe, daß ich Sie ein Stück des Wegs begleite?“ fragte er darum gerade heraus, vielleicht iſt es ein etwas anmaßendes Verlangen auf unſere leider nur ſo flüchtige Bekanntſchaft hin! Doch ich hoffe, daß wir uns von nun an häufiger begegnen werden.“ „Ich glaube es kaum, Herr von Kronau! Mama und ich beſuchen keine Geſellſchaften im Gegenſatz zu meinem Bru⸗ der— mir beſonders fehlt die Zeit dazu—“ „Ah, ich ſehe Baroneſſe immer mit der Büchermappe— Baroneſſe ſtudieren wohl— der Ehrgeiz der heutigen jun⸗ gen Damen iſt wirklich bewundernswert—““ „Der Not gehorchend, nicht dem eigenen Trieb, Herr von Kronau! Ich will mein Lehrerinnenexamen machen!“ ent⸗ gegnete ſie ruhig und ſah ihn mit den wunderſchönen blauen Augen groß an. Er fühlte, daß der von ihm angeſchlagene leichte, ver⸗ bindliche Konverſationston nicht der richtige war, mit Gwendoline Reinhardt zu verkehren, und auch ihm lag er nicht. Er ſprach nochmals ſein Bedauern aus, daß ſie an dem Feſte bei Likowski nicht teilgenommen habe; das ſei ſehr hübſch geweſen. „O, das glaube ich wohl. Darum bedaure ich Hanna Likowskis Unpäßlichkeit an dem Abend um ſo mehr!“ Sie erzählte ihm von Hanna und ihrem guten Charakter— „für Hanna hab' ich auch eben ein Werk der Barmherzig⸗ keit ausgeübt! In der Zweibrückenſtraße wohnt eine be⸗ drängte Familie, von der ich gerade komme! Sie denkt nur daran, anderen Gutes zu erweiſen!“ a Gwendoline hatte den Wunſch: er ſolle wiſſen, woher ſie jetzt am Sonntag nachmittag kam. Er ſollte ſich keine Ge⸗ danken machen über ihre Wege. Und ſie hatte recht gehabt— denn im ſtillen beſchäftigte er ſich mit der Frage: wie kam es, daß Baroneſſe Reinhardt ihm hier allein begegnete, ohne in Begleitung von Mutter oder Bruder zu ſein? Dennoch war er froh geweſen, daß der Zufall ihm Gwendoline in den Weg geführt. Lieber kam er eine Viertelſtunde ſpäter zu der Teeeinladung der Frau Geheimrat Geiger in der Möhlſtraße! Jetzt war es aber an der drag ſich zu verabſchieden. Und er knüpfte eine bittende Frage daran—„Iſt es unbeſcheiden, Baro⸗ neſſe, wenn ich mir die Freiheit nehme und mich bei 1 0 ſpäteren Begegnungen fach Ihrem Befinden und den Fort⸗ ſchritten in Ihren Studien erkundige?“ Sie reichte ihm die Hand, einem dunklen Zwange ge⸗ horchend. In ſeinen braunen Augen leuchtete es auf. Sie ſahen ſich an; ihre Blicke ruhten ineinander, konnten ſich nicht trennen. Er beugte ſich nieder und küßte ihre Rechte. Die 1 0 Iſar rauſchte neben ihnen. Einem arten grünen Schleier gleich hing das unge ſproſſende tün über den Sträuchern; die Mandelb 45 in ihrer roſafarbenen Lieblichkeit, und blau und hoch f dan nd der Himmel über ihnen, Aniſeln ſaßen in den Bäu⸗ umchen blühten denn ihr getan men und ließen ſüß und ſchmelzend ihren Lockruf ertönen. —„Auf Wiederſehen!“. Schwer nur löſten ſich die Hände. Mit einem beglücken⸗ den Gefühl ging Gwendoline heim; leicht und froh, wie wohl noch nie, war ihr zu Mute. Und nach dem kargen Abendeſſen, als ſie noch über ihren Büchern ſaß, hielt dieſe Stimmung auch noch an, obwohl es nichts mehr mit dem Arbeiten wurde. Zwei dunkle Männeraugen trugen die Schuld daran, die ihr aus jeder Seite des Buches ent⸗ gegenlächelten. „Siehſt, Mutterl, mußt net immer gleich verzagen!'s gibt doch noch gute Menſchen!“ 1 Theres Obermeier ſtreichelte der Mutter Hände.„Du hatteſt Angſt, daß es für dich nichts mehr zu tun gibt— gest 195 iſt auf einmal Arbeit und noch mehr in Ausſicht geſtellt—“ „Und wem hab' ich's zu verdanken? Dem Hannerl! Sie iſt ein Engel— ich hab's dir immer geſagt, Theres! Könnt' ich es ihr je vergelten! Betet nur täglich den Roſen⸗ kranz für ſie, du und die Cenzi! Vergeßt's 15 net— und die Kleinen ſollen auch für ſie beten, und für den Onkel Joſef auch! Wenn man doch nur wüßt', wo der ſteckt, damit ich es ihm von eurem Vater ſchreiben könnt'! Wer weiß aber, ob der net ſchon längſt verdorben und geſtorben iſt! 's war auch a Jammer, wie der e e i 9 Bub! vor zehn Jahren auf und davon in die Welt iſt! Net a biſſerl Glück ſoll man haben—“ 5 Spät am Abend, es ging ſchon auf neun Uhr, kam Cenzi nach Hauſe. Unwi 119 wies ſie die Vorwürfe der Schweſter über ihr langes Ausbleiben zurück.„Ich hab mich halt verſpätet! Jeſſes, was iſt da weiter dabei! Ja, ja, gegeſſen hab' ich ſchon! Mit der Bindeberger Babett im Automaten!“ Sie warf das kleine, ſchwarze Filzhütchen mit der kecken, hellblauen Schleife auf die Kommode und ſtrich ſich das tote verwirrte Haar zurecht. Sie gähnte.„Die friſche Luft 1 doch müd'! Gelaufen ſind wir bis Baierbrunn und urück bis Wa ie ch gehe ſchlafen! Was habt ö 5 14 pfälziſchen Rheinbrücken men, da die Aus dem badiſchen Lande. Mannheim.(Fahrläſſige Tötung durch tnen Naturheilkundigen.) In Sſtündiger Ver⸗ handlung hatte ſich vor dem Großen Schöffengericht der Naturheilkundige Peter Helfrich von Weinheim we⸗ zen fahrläſſiger Tötung eines zweieinhalb Jahre alten Kindes zu verantworten. Der Naturheilkundige hatte für das ſchwer erkrankte Kind aufgrund einer Augendiagnoſe ein„Dampfbad“ verordnet. Hierbei war aher das Kind nur wenige em. über dem dampfenden Waſſer zu lie⸗ gen gekommen, ſodaß der Bauch des Kindes vollſtändre verbrühte. Das Kind verſtarb nach einigen Tagen un Krankenhaus. Der Angeklagte führte zu ſeiner Entlaſtung verſchiedene Fälle an, in denen er mit ſeiner Augendiagnoſe das Richtige getroffen habe. Für das übel zugerichtete Kind verordnete der Naturheilkundige Einreibungen mit Olivenöl, die jedoch keine Linderung mehr brachten. Der Angeklagte ſuchte die erzürnten Eltern durch Geldunter⸗ ſtützungen zu beruhigen, blieb aber nach einigen Tagen dann vollkommen aus. Das Gericht kam zu einem Ur— teil von 4 Monaten Gefängnis unter Anrechnung der Un— ſerſuchungshaft. Aus Nah und Fern. Wiesbaden.(Winzerunruhen im Rhein⸗ zau.) Wie aus Hallgarten gemeldet wird, kam es dorf n der Gemarkung Sußberg, wo ſeit einigen Tagen das Radikalverfahren in der Reblausbekämpfung durchgeführt wird, zu erregten Proteſtanſammlungen einer erregten Menge gegen eine 25 köpfige unter dem Schutz von Land— ägern arbeitende Kolonne. Auf das von unbefugter Seite deranlaßte Kirchengeläute eilten etwa 500 Männer und Frauen in die Weinberge und nahmen eine drohende Hal— ung ein. Infolge der beſonnenen Haltzing der Landjäger ſt es jedoch nicht zu Ausſchreitungen gekommen. Nach— dem, Landjäger und Kolonne abgezogen waren, legte ich die Aufregung wieder. Dortmund.(Folgenſchwerer Brückenein⸗ turz.) Bei einem Brückeneinſturz auf der Zeche„Got⸗ tesſegen“ in Recklinghauſen wurden zwei Arbeiter ſchwer und zwei andere leicht verletzt. Aus der Pfalz. 8 Die pfälziſche Rheinbrückenfrage. Ludwigshafen, 24. März. Wie in Ergänzung der geſtrigen Berliner Meldung über eine Gefährdung der berichtet wird, trifft es zu. daß die Streichung der für die drei Brückenprojekte Lud⸗ wigshafen, Speyer und Maxau in der betreffenden Füh⸗ rerſitzung zwar erörtert worden iſt, doch iſt die Anregung hierzu nicht von parlamentariſcher Seite ausgegangen. Auf Seiten der Regierung ſteht man auf dem Standpunkt, daß der Bau der betreffenden Brücken in dieſem Jahre doch nicht mehr in Angriff hätte genommen werden kön— l Verhandlungen über die Beteiligung der Länder bezw. Gemeinden und der Reichsbahn an den Ko— ſten der Bruckenneuvautlen noch ſchweben und vorauslicht⸗ lich nicht ſo raſch zum Abſchluß gebracht werden können. Der Plan des Baues der drei Brücken ſoll jedoch von der Regierung keineswegs aufgehoben worden ſein, vielmehr ſoll es ſich höchſtens um eine Verſchiebung des Bau⸗ beginns um ein Jahr handeln. * Bad Dürkheim.(Weinverſteigerung.) In der Turnhalle brachte die Karl Esweinſche Gutsverwal— tung im Verbande deutſcher Naturweinverſteigerer 1950 Flaſchen 1924er, ein Viertel Stück 1924er Faßwein, ein Stück, 18 Halbſtücke und 7 Viertelſtücke 1925er Faß⸗ weine zar Verſteigerung. Eine große Zahl von Wein— Händlern, Hoteliers und Gaſtwirten verfolgten eifrig die Verſteigerung dieſer raſſigen und ſpritzigen Weine. Be⸗ ſonders um die letzte Nummer„Dürkheimer Spielberg Ausleſe“ entſpann ſich ein harter Kampf, die zum Preiſe von 12 600 Mark verkauft wurde. Für die Mittelhaardt war die Verſteigerung ein ehrenvoller Tag. Es koſteten die 1924er Flaſchenweine 1,90 bis 2,80 Mark, die 24er Faßweine 6600 Mark. Die 1925er Faßweine kamen auf 1620 bis 1880, 2080 bis 2840, 3010 bis 4000 und 4110 bis 1260 Mark. Es wurde ein Geſamterlös von 77 100 Marl erzielt. Börſe und Handel. Mannheimer Wochenmarkt. Nach den Feſtſtellunger des Städtiſchen Nachrichtenamts wurden auf dem heutiger Wochenmarkt folgende Preiſe pro Pfund in Pfennige gezahlt: Kartoffeln 8 bis 9, Salatkartoffeln 14 bis 17, Wirſing 25 bis 30, Weißkraut 15 bis 16, Rotkraut 18 bis 18, Roſenkohl 25 bis 35, Schwarzwurzeln 50, Blu— menkohl 15 bis 100, Gelbe Rüben 10 bis 12, Rote Rüben 10 bis 12, Spinat 15 bis 25, Zwiebeln 10 bis 15, Lauch 5 bis 10, Kopfſalat Stück 30 bis 40, Feldſalal 80 bis 120, Kreſſe 40 bis 80, Lattich 100 bis 140, Ret tich Bſchl. 35 bis 50. Meerrettich Stück 10 bis 50, Sellerie Stück 10 bis 50, Tomaten 100 bis 130, Aepfel 35 bis 70, Birnen 30 bis 60, Orangen Pfund 25 bis 40, Zitronen Stück 5 bis 10, Bananen Stück 10 bis 20, Nüſſe 60 bis 80, Süßrahmbutter 200 bis 240, Land butter 180 bis 190, Weißer Käſe 45 bis 55, Honig mit Glas 510 bis 250, Eier Stück 9 bis 16, Hahn geſchl, Stück 250 bis 800, Huhn geſchl. Stück 250 bis 800, Enten geſchl. Stück 500 bis 800, Tauben geſchl. Stüc 100 bis 200, Gänſe lebend Stück 600, Rindfleiſch 110, Kuhfleiſch 70, Kalbfleiſch 120, Schweinefleiſch 110, Ge⸗ frierfleiſch 70. Zicklein 100. Mannheimer Produktenbörſe. Die von den aus⸗ wärtigen Börſen berichteten höheren Notierungen blieben auf dem hieſigen Markt ohne Einfluß. Die Preiſe ſtell⸗ ten ſich im nichtoffiziellen Verkehr für: Wetzen inl. 29,50, ausl. 31 bis 32,75, Roggen inl. 27 bis 27.25, Hafer inl. 21,75 bis 22,75, ausl. 21,25 bis 21,75, Braugerſte 26,25 bis 30, Futtergerſte 20,75 bis 21,75, Mais mit Sack 18,50, Weizenmehl, Spezial 0, 39,75, Brotmehl 31,75, Roggenmehl 35,75 bis 38, Weizen⸗ kleie auf 14, Biertreber mit Sack 16 bis 17. Alles per 100 Kilo in Goldmark, waggonfrei Mannheim. Mannheimer Kleinviehmarkt. Angeboten waren zum Kleinoiehmarkt: 20 Kälber, 10, Schafe, 90 Schweine, 1100 Ferkel und Läufer. Bezahlt wurden pro 50 Kilo Lebendgewicht. in Reichsmark: Kälber 62 bis 78, Schafe 5 bis 46, Schweine 58 bis 61, Ferkel und Läufer 14 bis 36 Nm. pro Stück. Marktperlauf: mit Kälbern mittelmäßig, geräumt; mit Schweinen ruhig, langſam, geräumt; mit fferkeln und Läufern ruhia. tag: Lokale Nachrichten. E Barablöſung von Altbeſitzanleihen. Am 31. Mär, läuft die Fritz zur Stellung eines Antrages auf Bar⸗ ablöſung von Markanleihen des Reichs(Anleihealtbeſitz) Streik, Kurzarbeit der ſteuerfreie Lohnbetrag nicht voll berückſichtigt worden iſt. Für Kriegsbeſchädigte kann nun nach dem Erlaß des Reichsminiſters der Finanzen v. 30. 11. 26— 3 e 9750— auch eine Erſtattung in Frage kommen, wenn in 1926 kein Verdienſtausfall zu ver⸗ zeichnen, alſo der Steuerpflichtige voll beſchäftige war. In ab. Barablöſung erhalten nur Anleihegläubiger, die An⸗ leihealtbeſitzer ſind, Reichsangehörige und zwar nur ſolche, die ihren Wohnſitz im Inland haben, Perſonen, deren Einkommen im Kalenderjahr 1926 nicht mehr als 1500 tig im Sinne des Paragraphen 19 des Anleiheablöſungs⸗ Mark gehören. Die Ablöſungsſumme beträgt 3 Reichs⸗ mark für je 100 Mark Nennbetrag für Minderbemittelte, und 15. Reichsmark für je 100 Mark Nennbetrag für Bedürftige bis zu 800 Reichsmark Einkommen. Die Bar⸗ ablöſung wird nur auf Antrag gewährt, ſie ſteht nur natürlichen(nicht juriſtiſchen) Perſonen zu. Der Antrag iſt bei der Altanleihebeſitzſtelle desjenigen Finanzamtes zu ſtellen, welches für die Einkommenbeſteuerung des An⸗ Dagſtollers bezw. Anleihegläubigers zuſtändig ſein würde. Die Antragsformulare ſind bei dieſen Anleihealtbeſitz⸗ ſtellen erhältlich. Bei Einreichung eines Antrags auf Bar⸗ ablöſung ſind mitzubringen die bar abzulöſenden Wert⸗ papiere ſelbſt oder an ihrer Stelle eine Barablöſungsbe⸗ ſcheinigung der Anleihealtbeſitzſtelle. der Nachweis des Altbeſitzes, der Nachweis, daß das Einkommen des leißealäubigers im Jahre 19826 800 bezw. 1500 Neichs mark(ach Abzug der Werbunaskoſten) nicht überſtieg hat.(Lohnſteuerüberweiſunashlatth. e Wetterbericht vom 24. März. Anſere Witterung wird weiterhin von dem atlantl⸗ ſchen Tiefdruckgehiet beherrſcht. Wir behalten daher, un⸗ beſtändiges, zu Regen neigendes, kühles Wetter. Vorausſichtliche Witterung bis S Unbeſtändig und kühl bei zeitweiligen Ne ————— 0 Amn s- Illen. * — * Achtung! Heute Freitag abend ſpricht im Gaſt⸗ hans zum Pflug und im Gaſthaus zur Eintracht der Reichs, kanzler a D. Dr. Luther über die Eludrücke ſeiner Amerika Reiſe, wozu die Intereſſenten eingeladen ſtud. Hanſ'ſche Rundfunk⸗Geräte kommen dabet in Anwendung. Der gleiche Vortrag fiadet auch im EClektro⸗Haus Hanf, Bahnhofſtraße 3, ſtatt. »„Die Brücke der Verzweiflung“ betitelt fich der Großfilm, der heute Freitag, Samstag und Sonntag im Unkon Theater zur Vorführung gelangt. Ferner„Heimweh nach der Gaſſe“, ein ſpannendes Filmwerk. Das Programm muß beſtens empfohlen werden. * Von Mund zu Mund geht das Geſpräch' Im Central⸗Theater ſptelt ſeit längerer Zeit ein neues Or⸗ cheſter, Kapelle Hanf⸗Blank, deſſen hochwertige Leiſtungen in der muſikaliſchen Film ⸗Illuſtration vom Publikum und Preſſe in Viernheim anerkannt iſt, dle mit feinem Kunſt⸗ verſtändnis die muſikaliſche Illuſtration der Filme durchfühit. Einen beſonderen Genuß bereitet dieſelbe uns durch die bril— ante Maſik zu dem Film„Der Jäger von Fall“, eine jener Geſchichten, wle ſie, in der das Leben des bayriſchen Hochlandes und ſeiner Grenzländer behandelnden Literatur im Film ſehr ſelten gezeigt wird. Drum verſäume niemand das Central⸗Tbeater zu beſuchen, denn dle ſchönften und bil⸗ ligſten Abendunterhaltungen am Platze bletet das Unternehmen. e Ablauf wichtiger Friſten bei der Lohnſtener. Das Retchs finanzminiſtertum wetſt auf folgendes hin: Ar⸗ beitnehmer, die wegen Verdienſtausfalls oder wegen beſon⸗ derer wirtſchaftlicher Verhaltniſſe einen Antrag auf Erſtat⸗ tung von Lohnſteuer ſtellen können. müſſen dies bis zum 31. März 1927 det dem Finanzamt. in deſſen Bezirk ſte am 31. Dezember 1926 ihren Wohnſttz gehabt haben, tun. Friſtverſäumnis hat Ablehnung des Erſtattungsantrags zur Folge. Die Einzelheiten ergeben ſich aus einem Merkblatt, das ebenſo wie Vordrucke zu Erſtattungsanträgen, die auf Verdienſtausfall geſtützt werden, bei den Finanzämtern un⸗ entgeltlich erhältlich ſind. Kriegsbeſchädigte und Lohnſteuererſtattungen für 19268. N Von der Organiſation des Reichsbundes der Kriegs— beſchädigten, Ortsgruppe Viernheim, werden die Inte— reſſenten auf folgendes hingewieſen: ö Die Friſt zur Stellung eines Antrags auf Lohn ſteuererſtattung für das Jahr 1926 läuft mit dem 31. März 1927 ab. Nach den Beſtimmungen kann ein Erſtattunge— anſpruch geſtellt werden, wenn infolge Verdienſtausfall, z. B. teilweiſer Arbeitsloſigkeit, Krankheit, Ausſperrung, —— Sandhofen 2:1. dieſem Falle ſoll aus Billigkeitsgründen auf Antrag für 1926 der Unterſchied zwiſchen der einbehaltenen Steuer und derjenigen Steuer erſtattet werden, die ſich ergibt, Mark betragen hat(Minderbemittelte) oder die bedürf⸗ e ene ee e e Freibeträge errechnet wird. Dieſe letzte Vergünſtigung geſetzes ſind, Altbeſitzer von Markanleihen, deren Altbe⸗ richtet ſich nach den Beſtimmungen wonach Kriegsbeſchä⸗ ſitzanleihen im Geſamtnennbetrage von eie als 1000 digte entſprechend dem Grad der Erwerbs ⸗Beſchränkung 9 g die Werbungskoſten erhöht werden. Falls für 1926 ein Antrag auf Erhöhung nicht geſtellt wurde, dürfte es ſich empfehlen, daß ein ſolcher Antrag nachträglich geſtellt wird. In Zweifelsfällen wollen ſich Kriegsbeſchädigte an den Reichsbund wenden, der diesbezügl. Auskunft erteilt. Sport und Spiel. Sportvereinigung revauchiert ſich in Weinheim mit dem Bombenreſultat von 4: 0 Wohl über 300 Sportanhänger begleiteten am letzten Sonntag die Sportvereintgungself zu dem ſchweren Gange nach Weinheim und keiner wird nicht hochbefriedigt nach Hauſe gegangen ſeln. Wer geſehen hat, wie unſere„Grünen“ kämpften und ſiegten, wer geſehen hat, wie die Tore fielen, der wied dieſes Spiel nicht ſo ſchnell vergeſſen. Mit der alten Tradition, wonach Viernheim trotz Ueberlegenheit immer gegen Weinheim verlor, wurde am So antag einmal gründ⸗ lich aufgeräumt, ja wäre nicht noch Pech dabet geweſen, 7—8:0 hätte es am Schluſſe geheißen. Schon der Anfang bringt die Viernheimer vor das Weinheimer Tor und eine Gölzbombe fliegt haarſcharf neben den Kaſten. In den erſten 15 Minuten erzleken die„Grünen“ hintereinander 4 Ecken, die ergebntslos ſind. Weinheim kommt nicht weiter wie bis zu den beiden Verteidigern, von denen beſonders Haas A. heute glänzend ſpielte. Immer wieder wirft die Viernheimer glänzend ſplelende Säuferreihe, bei der noch Haas Ph. und Träger fehlte, ihren Sturm nach vorn, doch der Pl aßbeſttzer iſt auf der Hut und verteidigt des öfteren zahlreich. In der 18. Minute landet eine der vielen ſchönen Kombinationen der Viernheimer bet Gölz, deſſen Bombenſchuß an der Latte hängen bleibt. Endlich in der 26. Miaute ſoll das ſchönſte Tor des Tages bringen. Kiß 2. geht am linken Flügel durch, ſeine halbhohe Flanke jagt Golz mit unheimlicher Wucht aus 30 Meter ins Gehäuſe. Weiter drängen die „Grünen“, kommen jedoch bis Halbzeit zu keinem Erfolge mehr, während umgekehrt Weinheim 2 Ecken erzielt. Nach der Pauſe fällt ſchon in der 1. Minute das 2. Tor. Köntg gibt ſchön zu Kiß 2, der in die äußerſte Ecke des Tores plaziert elnſchleßt Nun ißt Viernheim nicht mehr zu halten. Ein Strafſtoß in der 9. Minute durch Göl! wuchtigem Schuß bringt unter ohrenbetäubenden Belfall das 3. Tor des Tages. Das iſt Weinheim zu viel und nun hat auch die Viernheimer Hintermannſchaft harte Arbelt zu verrichten, aber was den Vordecleuten durchgeht, erledigt Schüßler im Tore heute mit großer Geſchicklichkeit. Durch 3 weitere Strafſtöße von Gölz getreten, entktehen vor dem Weinheimer Tor brenzliche Sttuationen, die nur mit großem Glücke ab- gewehrt werden. Im Verlaufe des Spleles läßt ſich ein Weinheimer Spieler zu Tätlichkeit hinreißen und muß den Platz verlaſſen. Der Platzbeſitzer legt jetzt überhaupt eine ſcharfe Note ins Spiel und bei einem Zuſammenſtoß muß Ringhof vom Platze getragen werden. Die 30. Minute bringt der 4. Treffer, der wieder ſo ein Schuß von Gölz war, für die noch kein Kraut gewachſen iſt. 2 Minuten vor Schluß winkt den Weinheimern das Ehrentor durch Elf⸗ meter, aber Schüßler hält famos. Schluß. Schiedsrichter Lukaſſowitz⸗ Mainz ſehr gut. Die 2. Mannſchaft gewann in Dle neue 3. verlor gegen Gartenſtadt 1:4. Die 1. Jugend verlor in Waldhof 9:1 und die 2. Jugend gewann gegen Neckarftadt 5:1. K. Mainz.(Gegen das Rabattſparfarkenſy⸗ ſte m.) Auf dem Heſſiſchen Induſtrie- und Handelskammer⸗ tag wurde zur Frage des Vertriebes von Rabattſparmar⸗ ken folgende Entſchließung angenommen: Von den ver⸗ ſchiedenſten Seiten wird in letzter Zeit wiederum zum Anlauf und Vertrieb ſogenannter Spar- und Rabatt⸗ marken Stimmung zu machen verſucht. Der heſſiſche In⸗ duſtrie und Handelskammertag lehnt es ab, den Ankauf von Sparmarken zu empfehlen, die von privater Seite ausgegeben werden. Er kann hierin keinen geeigneten Weg zu einer Preisſenkung erblicken, vielmehr erſcheint es rich⸗ tiger, immer wieder darauf hinzuwirken, daß nur ſchärfſte Kalkulation unter Ausſchaltung aller irgendwie vermeid— baren Speſen eine Warenverbilligung und damit eine He— bung des Verbrauchs herbeiführen kann.. Zierde der Hausfrau und empfehle dazu Kauſtige Soda Pfd. 0,40 la doppelt gek. Leinöl Ltr. 1 u. 1.20 Fußbodenöl 0,40 u. 0,60 Fußbodenlack Spiritus u. 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