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März 1927 Anzetgenpreife: (Steruhetmer Bürger- ig:— Bierng Bellsblatz Den einſpaltige Petitzetle koſtet 25 g., die Reklamezetle 60 5s. det Wieberholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inferate und Notizen ven, mittags 8 Uhr, größere Artikel emen Taß vorher— Annahme von Anzeigen in unſerer ce ſchäfte ſtelle und von ſämtlichen Annoncen⸗Grpebitionen Deutſchlands uren des Ans lands. Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſteret aud des Polizeiants Platzvorſchriften bei Anzeigen werben nach Möglichkeit berückſichtigt. 2 Fur die Aufnahme an Lettamt vorgeſchriebenen Tagen, kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werben 44. Jahrgang men er Neues in Kürze. : Der Auswärtige Ausſchuß des Neichstages hat ſeine nächſte Sitzung auf Freitag dieſer Woche anbe⸗ raumt, mit der Tagesordnung: deutſche Schiedsgerichts⸗ politik. : Im Reichstag wurde vom Reichsfinanz⸗ miniſterium ein Ergänzungsetat vorgelegt, der 1760 neue Beamtenſtellen für die Steuerverwaltung fordert. 15: Nachrichten, die kürzlich durch die Preſſe gingen, über eine deutſche an Italien zu gewährende Anleihe wer⸗ den von zuſtändiger Seite als unrichtig dementiert. : Wie von amtlicher Seite mitgeteilt wird, be⸗ ſiehen ſich die augenblicklichen Verhandlungen, welche zwi⸗ ſchen dem deutſchen Geſandten in Warſchau und der bolniſchen Regierung geführt werden, nur auf das Mie⸗ derlaſſungsrecht. 18: Die japaniſche Abordnung für die Dreimüchte⸗ konferenz wird unter der Führung des Marineminiſters Takarabe ſtehen. 1: Nach Meldungen aus Peking erwägt das diplo⸗ matiſche Korps zur Zeit die Frage, ob es ratſam ſei, don dem Befehlshaber der Kantontruppen in Nanking in ultimativer Form eine Entſchuldigung für die dortigen Zwiſchenfälle zu verlangen. : Nach einer Havasmeldung entſpannen ſich in der Gegend von Fagſut zwiſchen ſpaniſchen Truppen ind einem ſtarken Aufſtändiſchen⸗Kontingent heftige Rämpfe. Gefährdung des Wohnungsbaues * Neben der Wiedereingliederung de; Erwerbsloſenheeres in den Erzeugungsprozeß del deutſchen Geſamtwirtſchaft ſteht als große und drängende Aufgabe die möglichſt raſche Beſeitigung dei Wohnungsnot. Auch der einfachſte Sinn begreift m übrigen, daß zwiſchen beiden Problemen ein innigen Zuſammenhang beſteht, denn eine möglichſt lebhafte Tä— igkeit auf dem Baumarkt iſt ja gleichbedeutend mit dei Uufſaugung von Arbeitskräften durch das Baugewerbe Das Reichsarbeitsminiſterium ebenſo wie die Regierunger m Reiche und in Preußen haben daher der Wohnungs— haufrage in den letzten Jahren mit Recht größte Aufmerk— amkeit zugewandt, und man hat umfangreiche Bau— Drogramme aufgeſtellt. Man muß auch zugeben, daß ingeſichts der infolge der heutigen Finanznot leider be— chränkten Mittel immerhin in der Herſtellung von Woh— zungsraum ſchon Einiges geleiſtet worden iſt. Die Ba u— urve iſt ſeit 1919 Jahr für Jahr erheblich geſtiegen, ind im beſonderen ließ ſich für das Jahr 1925 die erfreu— iche Feſtſtelllung machen, daß insgeſamt— durch Neu— dau wie durch Umbau— über 190 000 neue Woh⸗ zungen gebaut worden ſind. Das Jahr 1926 zeig⸗ e eine weitere, wenn auch kleinere Zunahme. Nach einer Berechnung, die ſich auf 86 Großſtäadte und Mittelſtäd! Preußens erſtreckte, ſind 1926 130000 neue Wohnungen fertiggeſtellt worden. Eine genaue Berechnung der geſam— en Bautätigkeit liegt nicht vor, ſchätzungsweiſe betrug der Reinzugang im Reiche etwa 210000 Wohnungen. Doch ſt nach den letzten Erhebungen die Zah! der neu herge— tellten Wohnungen im Januar dieſes Jahres in den Hroßſtädten um nicht weniger als 38 Prozen und in den Mittelſtädten um 12 Prozent zu⸗ t ü ck gegangen. Eines der Hemmniſſe, die ſich eineer vollen Entfal, ung der Bautätigkeit bei uns enigegenſtellten, war nur tets die Preisgeſtaltung für die Baurohſtof e. Immer dann, wenn der Baumarkt eine Belebung u verzeichnen hatte, war ein ſtarkes Anziehen nich ur der Löhne, ſondern in viel höherem Maße auch noch der Preiſe für Ziegel und Holz feſtzuſtellen. Einer un deehinderten Steigerung der Arbeitslöhne ſtand im ge » benen Augenblick ſchließlich die große Zahl der Arbeits „en im Wege, dagegen hat ſich vielfach gezeigt, daß mar den Bauſtofflieferanten nur wenig wirkſam entgegentreten onnte. Auch jetzt haben die Preiſe für die wichtigſten Bau, toffe wieder sr angezogen, weil ebenſo wie nie wohnungsraumbedürftige Bevölkerung auch die Zie linduſtrie und die anderen hier in Frage kommender Riengaktreiſe auf eine ausgedehnte Bautätigkeit wäh end des laufenden Jahres rechnen. An den zuſtändiger Stelen iſt man ſogar der Ueberzeugung, daß die Preis ſeſtaltung geradezu verhängnisvol iſt un! das Bauprogramm des laufenden Jahres grund legend gefährden muß, wenn keine Aenderung ein, tritt. Es muß nämlich hinzugefügt werden, daß auch au dem Realkreditmarkt eine ähnliche, bedenkliche Ent vicklung eingetreten iſt. g Nun wird von Aſtandiger Seite von dieſer Sachlag, erklärt, man denke innerhalb der Reichsregierung nich daran, den Dingen tatenlos zuzuſehen, und man er, vüäge Maßnahmen. um die drohende Gefahr abzuwen den. Vor allem aber werbe man dafur Sorge tragen, daß die Bautätigkeit über das ganze Jahr ver- teilt wird. Was iſt damit gemeint? Das Baugewerbe, wie es bisher bei uns geübt wird, iſt ein ausgesprochenes Saiſongewerbe mit all den Nachteilen, die die Be⸗ chränkung auf eine beſtimmte Zeit des Jahres mit ſich bringt. Zwar hat man während des Winters ſehen kön⸗ ien, daß Bauten fertiggeſtellt wurden. An verſchiedenen Stellen konnte man große Heizröhrenanlagen im Betrieb ehen, die von außen gefeuert und durch die Fenſter in die beſchleunigt auszutrocknenden Wohnungen geleitet wur den. Aber das war noch längſt nicht gleichbedeutend mil iner ſyſtematiſchen Beſeitigung des Saiſoncharakters des Wohnungsbaues, die in anderen Ländern ſeit langem burchgeführt iſt. In Amerika z. B. baut man während des ganzen Jahres, d. h. man beſchränkt die eigentliche Bauausführung auf die froſtfreie Zeit und führt die Aus— tattungsarbeiten ohne Rückſicht auf die Witterungslage tus. Natürlich läßt ſich die Verteilung über das ganze Jahr noch viel mehr detaillieren, und innerhalb der Regie— ung und in den zuſtändigen Miniſterien hat man die otwendigkeit dieſer Detaillierung ſchon ſeit Jahr und Tag rkannt. Warum bisher in dieſer Richtung noch recht benig Praktiſches getan wurde, iſt deshalb nicht ganz ein ehen. Immerhin ſcheint es aber jetzt doch ſchon ſo weit u ſein, daß die geplante Regulierung der Bautätig— eit ernſtlich in Ausſicht genommen iſt. Das heißt, nan muß das hoffen, und man muß dringend wünſchen, jſaß die Durchführung nunmehr wirklich und nöglichſt raſch erfolgt. Wenn man am Baumarkt veiß, daß die Ausführung des Bauprogramms nicht auf bie Sommermonate zuſammengedrängt wird, dürfte ſchon das einen gewiſſen Einfluß ausüben, damit die Preis⸗ „ſtaltung nicht hemmungslos ſo wie bisher weitergeht. Herade hier iſt raſch getan, doppelt getan, denn da⸗ über darf man ſich an zuſtändiger Stelle wahrhaftig einem Zweifel hingeben, daß die Bautätigkeit im Jahre 927 wirklich und weitfragend in Gefahr gerät, venn nichts geſchieht. Das Ende des Balkankonfliktes? Vor direkten italieniſch⸗ugoſlawiſchen Verhand⸗ lungen. Paris, 29. März. Die Havasagentur berichtet aus Belgrad, die Bel— grader Regierung ſoll ohne Einſchränkung die An legung der Großmächte betreffend das Enquete ver fahren an der ſerbiſch⸗albaniſchen Grenze angenom nen haben. Indeſſen iſt es wegen der Weigerung Ita jens, ſich mit der Entſendung einer Enquetekommiſſio: inverſtanden zu erklären, möglich, daß die geſamten Fra jen durch die direkten Verhandlungen zwi chen Rom und Belgrad geregelt werden. De Brundſatz dieſer Beſprechungen iſt bereits von Belgra! ingenommen worden. Die Belgrader Regierung ſoll de Außenminiſtern der Großmächte zur Kenntnis gebrach jaben, daß nach Nachrichten, die aus Albanien einge rofſen ſeien, die dortige Lage ernſt ſei. Die albani⸗ che Mobilmachung werde aktiv fortgeſetzt ind zwar unter Leitung italieniſcher Offiziere. Her Kampf um den Reichswehretan Die zweite Leſung im Reichstag. de Berlin, 29. März Der Reichstag ſetzte heute nachmittag 1 Uhr, nachden ir den Notetat in 1. und 2. Leſung ohne Ausſprache ingenommen hatte, die 2. Leſung des Wehretat- ort. Als 1. Redner des Tages betonte Abg. Dr. Brede Mirtſchaftl. Vereinigung) die Bedeutung des alten Hee⸗ es als Erziehungsfaktor. Ueberraſchend ſei es, daß nun veuige von denen, die die Geſchicke Deutſchlands nach den Kriege geleitet haben, Kriegsteilnehmer geweſen ſind. Die— enigen, welche den Krieg hinter der Front organiſier⸗ ten, ſeien nach dem Kriege beſſer vorwärts gekommen, Zur Verteidigung eines großen Landes ſei nur ein Heer der allgemeinen Wehrpflicht geeignet. Wenn man diſ Reichswehr populär machen wolle, dann ſtoße man nich, die eine Hälfte des ganzen Volkes derartig vor dey Ropf, wie es Reinhardt getan habe.(Miniſter Dr, Heßler; Es war ungeſchickt.) Der Miniſter müßte üben den Offizierserſatz perſönlich wachen.(Miniſter Dr. Geß er: Das tue ich.) Abg. Loibl(Bayer, Volksp.) erklärte: Seine Par⸗ ei ſchließe ſich in jeder Hinſicht den nach Wort und In⸗ halt vollendeten Ausführungen des. von der Schu— enburg an. Sie unterſchreibe auch alles Anerkennend⸗ vas über General von Seekt geſagt worden ſei. Was der Wehretgt enthalte, ſei gerade nur ausreichend. Kein Menſch wolle doch die Heeresſtärke vermindern. Uebrigens ſei ja dieſer Etat, bei dem die Demo⸗ aten ſtreichen wollten. von einem Kabinett aufaaſtole halſo unter viel ungünſtigeren Verhältniſſ Einfluß auf die Leutnants. Man muß ferner bedenken, daß wir Jroße Offiziersreſerven worgen, dem die Vemortraten angeyorren, in dem e ſo gar den Finanzminiſter ſtellten.(Sehr gut bei der Mehr heit.) Im Volk merke man nichts von einem Miß trauen gegen die Reichswehr. Dieſes Mißtrauen werd künſtlich geführt. ö Der Redner verlangte die Berücksichtigung Bayern bei der Vergebung von Anträgen der Reichswehr. 2 Abg. Hen n ing(Völk.) war damit einverſtanden daß Deutſchland ſich wenigſtens in dem in Verſaille gezogenen Rahmen eine kleine Wehrmacht ſchafft, ſtat lich wehrlos jedem kleinen Nachbarn, wie Polen, 3 fügen. Solange der Munitionsbeſtand nur zu 50 Pro vorhanden ſei, könne nicht ein Pfennig an dieſem Eta geſtrichen werden. Abg. Graf zu Reventlow(Nat.⸗Soz.) kündigt die Zuſtimmung ſeiner Freunde(Zurute links: Wievie ſind denn das?) zum Wehretat an forderte na tionale Geſinnung als Vorbedingung für die in die Reichswehr. Die Schwächung der Le sverteidi gung habe bisher außenpolitiſche Erfolge nicht erzielt Abg. Dr. Leber(Soz.) war der Meinung, da! ſchon ein guter Wille Erſparniſſ ermöglichen Reichswehrminiſter Or. Geßle ergriff hierauf das Wort und bemerkte: E große Munitionsbeſtände Amerika übernommen. Wir dageg ſtände zerſtören müſſen, ſogar H im Werte von einer halben Mit Doll, rl! kechts.) Wlrl aden Reſerven. Bis 1926 haben wir anfertigen dürfen. Dagegen wiſſen u t, welch, gewaltigen Beſtände England noch hat, und eviet mi Hilfe von Krediten hinzugearbeitet wird. Für die chi, neſiſche Expedition ſind z. B. heſondere Kredit) erhebliche Fünkchen würde. e Munitior bewilligt; während die Kriegsinduſtrie der ande tren Länder auch für das Ausland und ihr Fabrikations möglichkeit voll snutzt, dar unſere Induſtrie nicht exportier arbeite träge mit den Fabriken ſichern Buchkontrolle un infl Kalkulation. Die Gewehrpreiſe haben wir ja bereits gedrückt. Die Verträge ſtehen dem Reichs kage zur Einſicht zur Verfügung. Ferner verbiete man uns die Verwendung guter Uebungsmu nition. Wir haben uns allerdings bemüht, der Land wirtſchaft anſtändige Preiſe für Pferde zu zahlen, um di ö ſehr herabgekommene Zucht nach dem Kriege die Höhe zu bringen.(Unruhe bei den Sozialdemokraten. wieder i! Die Zahl der Stabsofftziere iſt nicht größer als die de frühe hatten, aus denen Verluſte in Ernſtfall erſetzt werden konnten. Heute können wir woh Leutnants und Oberleutnants aus dem Unteroffizierſtant erſetzen. Für die Stabsoffiziere müſſen wir di Reſerve aber ſchon im Frieden haben. Meine erſt⸗ Unterredung mit dem neuen Chef der Heeresleitung galt der Vereinfachung der Verwaltung. Aber 10 Prozent ſtreichen kann man in einem Etat wie dem neinigen nicht. Wenn es nicht mehr möglich iſt, die Mit— el aufzubringen, mag der Reichstag beſchließen: Wii vollen nicht 100000, ſondern nur 80000 Mann. Aber ich kann nicht 10 Prozent kürzen an der Verpflegung, der Unterbringung oder der Kleidung Ger erkeit) unſerer Mannſchaften. Der Ausſchuß iſt auck richt mit allgemeinen Redensarten abgeſpeiſt worden. Da— jätte ſich Herr Stücklen garnicht gefalle gelaſſen.(Bey all bei der Mehrheit.) N ö Abg. Dr. Schreiber(Z.): Zufriedenheit und In ereſſe am Dienſt iſt abhängig davon, daß die Verforgung iach der Dienſtentlaſſung geſichert erſcheint. Wir begrüßen deshalb die Fachſchulen der Reichswehr zur Ausbildunt bon Beamten, Kaufleuten und Handwerkern. Außer den andwirtſchaftlichen Unterricht muß den aus der Reichs vehr Scheidenden auch Siedlungsmöglichkeit geboten wer zen. Wir würden es aufs ſchärfſte verurteilen, wenn etw ine Legitimationskarte von irgendwelchen vaterländiſche— Berbänden für die Anſtellung als Schulleiter verlang vürde.(Sehr richtig im Zentrum.) Die Bezahlung de Lehrer muß beſſer werden. Eine zentrale Regelung wir! iber wohl nicht möglich ſein. Abg. Rönneburg(Dem.) erklärte unter der be itragten 10prozentigen Einſparung jolle ſelbſtverſtändlig die Schlagfertigkeit des Heeres nicht leiden. Die Verwal zung ſei aber erheblich zu koſtſpielig und vertrage Er parniſſe. Die Wünſche der Beamten der Reichsweh nüßten erfüllt werden. In der Marine ſet das weſent ichſte Abwehrmittel das Minenſperrweſen merkwürdig chlecht bedacht. 1386 Abg. Schmidt⸗ Hannover(Dn,) betonte, die In zeralliierte Militärkontrollkommiſſion habe ſelbſt die fren villige Mitarbeit deutſcher Pazifiſtenkreiſe dankbar aner lannt.(Hört, hört.) Auf einer Tagung der deulſchen riedensgeſellſchaft ſei der Beſchluß gefaßt worden, di Apſcaffun der Reichswehr zu fordern. Auch das Reichs, zanner beteilige ſich an diesen Bestrebungen der Friedens⸗ geſellſchaft.(Andauernde lärmende Zwiſchenrufe links.) Abg. Neddelmeyer(K.) erging ſich in heftigen Angriffen gegen die Reichswehr, die rund 150 Muſikla⸗ pellen und 4000 Muſiker habe. Abg. Künſtler(S.) führte Beſchwerde über die Arbeitsverhältniſſe in den Zollämtern. — Amerikaniſche Konkurrenzfurcht gegen die dellſch⸗ Handelsflotte. Mewnork, 29. März. Die Bauprogramme der Ha dag und des Norddeutſchen Lloyds werden jetzt vom 105 kikaniſchen Schiffsamt und den großen amerikaniſchen Zei— zungen zur Propaganda für den Ausbau der ameri⸗ niſchen Handelsflotte benutzt. Die Zeitungen ſchreiben, ſich das Schiffsamt ſchon in der nächſten Zeit m den deutſchen Bemühungen den Amerikanern den Ozeo. derkehr zu entreißen beſchäftigen werden. Die amerikaniſch⸗ Zandelsſchiffahrt verſpüre nicht nur im Verkehr Europa⸗ ordamerila, ſondern auch dem ſüdamerikaniſchen Schiffs“ berkehr die ausländiſche Konkurrenz. Die Tatſache ſe⸗ 1 85 Nen pale na 105 deutſche Handelsflotte infolge eenbauten nach dem Kriege der amerikaniſcher Veit überlegen ei 55 10 2 1 i amerikaniſchen 2 7 Aus Nah und Fern. Wies baden.(Unterſchlagung im Amte.) Das Hroße Schöffengericht verurteilte den Magiſtratsinſpek⸗ 15 Heiſe, der in ſeiner Eigenſchaft als Leiter des Alters— heims die Summe von 21000 Mark unterſchlagen hat, 1 einer Gefängnisſtrafe von eineinhalb Jahren Gefäng⸗ 11s. Boppard.) 2 i 9 1s meintlicher Urheber des gemeldeten Anſchlags auf einen Berſonenzug bei Boppard feſtgenommen worden war, iſt N aus der Haft entlaſſen worden, weil die Gründe für ſeine Verhaftung ſich als nicht ſtichhaltig bewieſen haben. Oberſtein.(Ein Mord in Oberſtein.) hat ein mann in ihrer Villa mit ſeinem Gartenmeſſer er— ſtochen. Der Täter iſt bereits verhaftet worden. Ueber die Gründe, die die Veranlaſſung zu der Tat gegeben haben, iſt noch nichts bekannt geworden. München⸗ Gladbach.(Bluttat in einer Fabrit.) In der Nacht erſchien in der Maſchinenfabrik Gebrüder Meer der Techniker Paul Vieregge, der früher dort be⸗ ſchäftigt war und verlangte von dem Oberingenieur Senthe, ihm Entlaſſungspapiere dahingehend auszuſtellen, daß er abgebaut worden ſei, obwohl er auf eigenen Wunſch entlaſſen worden war. Als ihm dies verweigert wurde, zog er einen Revolver und ſtreckte den Ober— ingenieur durch mehrere Schüſſe nieder. Auch den Schwie⸗ zerſohn Genthes, den Ingenieur Walter Schmidt, ver— etzte Vieregge durch mehrere Schüſſe ſchwer. Der Täter wurde von den Angeſtellten überwältigt und der Polizeſ übergeben. Weimar.(Ein Chineſe als Mörder.) In der Macht ereignete ſich auf dem Rittergut Ulrichshalben bei Weimar eine Schreckenstat. Aus noch unbekannter Ur⸗ ſache erſchoß ein dort ſeit 14 Tagen beſchäftigter Chineſe den 23jährigen Verwalter und dann ſich ſelbſt. Halle a. S.(18 Güterwagen zertrümmert. Auf dem Bahnhof Güſten fuhr der Güterzug 6762 Buckau—Güſten auf einen Güterzug auf. 18 Güter— wagen wurden zertrümmert. Perſonen ſind nicht ver— letzt. Der Betrieb wurde durch Umleitung aufrecht erhal— len. Der Sachſchaden wird auf rund 60000 Mark ge— schätzt. Berlin.(60 000 Mark erbeutet.) Geldſchrank⸗ einbrecher drangen in der Nacht durch ein offenſtehendes Fenſter im erſten Stock in das Büro einer Butterfabril im Zentrum der Stadt, blendeten das Fenſter ab, ſodaß der Wächter, der den Hof kontrollierte, keinen Lichtſchein Hier wahrnehmen konnte und ſchweißten den Geldſchrank auf., ö aus dem ſie 60000 Mark erbeuteten. Berlin.(Bei der Verfolgung von Einbre⸗ chern ſchwer verletzt.) In der Nacht haben Ein brecher in einer Villa in Köpenik einen Einbruch ver⸗ übt, wobei und unter anderem einen araßen Teppich ſowie Pelz Koblenz. Der Eiſenbahnanſchlag ben Der Student Harniſchfeger, der als ver⸗ 6 ö Hier ſtarb im Alter von 86 Jahren der Ortsgerichts⸗ Gärtner die Frau des Kommerzienrats Bau⸗ ſie ſogar in das Schlafzimmer eindrangen waren und Waſche fraplen, die ſe in einen Reiſekor! packten. Bei der Verfolgung der Diebe, die den Koffe wegtransportierten, wurde in der Nähe des Bahnhofe Hirſchgarten der Oberwachtmeiſter Ruſch von den in Walde verſteckt liegenden Komplizen der Verfolgten über fallen und obwohl er ſich mit ſeinem Dienſtrevoſpe zur Wehr ſetzte, durch verſchiedene Meſſerſtiche erheblie verletzt. Die Verbrecher, von deiner einer am Kopf verletzt wurde, ſind entkommen. Meß.(Ein Raubmörder zum Tode ver urteilt.) Das lothringiſche Schwurgericht hat den 27 Jahre alten Raubmörder Sinn aus Kenuttingen, de am 26. Juli v. Is. den Kraftwagenführer Studer voi Diedenhoſen auf der Landſtraße ermordet und beraul' hatte. zum Tode verurteilt. Offenbach.(Meſſerſtecherei.) In der Nacht wurde der Arbeiter Joſeph Schnürle durch einen Meſſer⸗ ſtich verletzt aufgefunden. Er wurde in das Krankenhaus gebracht. Man iſt dem Täter auf der Spur. Gimbsheim.(Die Leiche im Dorfteich.) Beim Angeln im hieſigen Dorfteich ländete ein Frankfurter Sportangler die Leiche eines etwa 20jährigen junger Mannes, die ſeit ungefähr drei Wochen im Waſſer ge⸗ legen haben muß. Bei der Leiche wurden zahlreiche Pa⸗ piere gefunden. Man nimmt an, daß es ſich um Freitod handelt. Unterſuchung iſt eingeleitet. Herbſtein(Kreis Lauterbach).(Eine Gewerbe⸗ ausſtellung im Vogelsberg.) Hier wurde in Ver⸗ bindung mit dem 42. Jubiläum des Ortsgewerbevereins Herbſtein eine Gewerbeausſtellung des nordoſtvogelsber⸗ ger Handwerks veranſtaltet. Die Ausſtellung, in der be⸗ onders der hohe Stand und die beſondere Eigenart des Vogelsberger Schreinerhandwerks in die Erſcheinung tritt, Zzab ein erfreuliches Bild der Handwerksverhältniſſe im Bezirk Herbſtein, Der Beſuch war ein überaus guter. Blasbach.(Ein Düppelſtürmer geſtorben.) borſteher Adolf Ferber. Er war einer der wenigen noch lebenden Düppelſtürmer und Veteran dreier Feldzüge. Ein großes Maß von Achtung und Wertſchätzung in wei⸗ Sa der Bevölkerung ſichert ihm ein ehrendes An⸗ denken. Krofdorf,(Der Falke im Schlafzimmer.) Ein intereſſanter Kampf in der Vogelwelt wurde hier beob⸗ achtet. Ein Falke verfolgte ein Vögelchen, das ſich in ſeiner Todesangſt in das Schlafzimmers flüchtete. Das hielt den Raubvogel jedoch nicht ab, nachzuſtoßen und ſeine Beute im Zimmer zu er⸗ haſchen, mit der er flugs wieder durch das Fenſter das Weite ſuchte. Gladenbach.(Eine Hochzeitsfeier mit chlimmen Ausgang.) Ein großes Schadenfeuer be⸗ teitete in der Nacht in dem benachbarten Dorfe Holzhauſen einer Hochzeitsfeier ein jähes Ende. Während die Hochzeitsgeſellſchaft gegen 2 Uhr morgens noch beim Feſtſchmauß ſaß, ging plötzlich in dem Holzſchuppen des Grundſtücks Feuer auf, das ſich mit raſender Schnelligkeit auf das Wohnhaus ausbreitete. Den Einwohnern und der Feſtgeſellſchaft gelang es gerade noch, das nackte Le⸗ ben zu retten und das Großvieh zu bergen. Das Wohn⸗ haus und die Stallungen ſind vollſtändig ein Raub der Flammen geworden. Ein benachbartes Wohnhaus, das ebenfalls von den Flammen ergriffen worden war, konnte dank den Anſtrengungen der Feuerwehr gerettet werden. Ueber die Höhe des Schadens und über die Ent⸗ ſtemungsurſache iſt noch nichts bekannt. Heſſiſcher Candtag. Verlängerung des Finanzgeſetzes— Die Erfaſſung der Mietpreisſteigerung Darmſtadt, 29. März. Nach längerer Paas trat heute vorn ittag 9 Uhr der heſſiſche Landtag zu einer mahr⸗ zägigen Sitzung zuſammen, um ſich mit verſchiedenen Re⸗ zierungsvorlagen zu befaſſen. Nach Artikel 32 der Ge⸗ chäftsordnung des Landtages wurden mehrere Regie- cungsvorlagen ohne Ausſprache zur Kenntnis genommen. Gegen die Rechtsparteien und die Kommuniſten wurde das Finanzgeſetz, deſſen Geltungsdauer bis 31. März befriſtet war, für weitere drei Monate(April bis Juni) er⸗ ſtreckt. Bei dem Entwurf eines Steuervorauszah⸗ lungsgeſetzes für das Rechnungsjahr 1927 gab es eine längere Aussprache. in welcher die Parteien ihre offenſtehende Fenſter eines Skanppunn zum uusprug vrachten. Bauernpunp, Velliſqy nationale und Deutſche Volkspartei wollten weiterhin di ab J. April eintretende Erhöhung der Miete um 10 Proz. reſtloas dem butra überlaſſen, während di Sozialdemokratie einen ntrag begründete, die Mietpreis⸗ erhöhung voll und ganz dem Wohnungsneubau z4zu⸗ führen. Gegen beide Anträge ſtand eine Regierungs⸗ borla ge, welche die Erhöhung der Miete in der Weiße derteilt, daß 8 Prozent vom Staate weggeſteu⸗ ert werden, während 2 Prozent dem Hausbe⸗ litz zugute kommen. Dieſe Vorlage wurde ber der An kimmung gegen die Stimmen der Rechten und der Kos, muniſten angenommen, wobei die Sozialdemokraten erklärten, daß ſie nur aus dem Grunde der Regierungsvor⸗ gage zugeſtimmt hätten, damit der Antrag der Rechtspar eien keine Annahme finden könne und die Mietpreiserhö zung nicht reſtlos dem Hausbeſitze zufalle. Annahm⸗ and weiterhin die Regierungsvorlage, 9 Millionen Mark für die Staatsbauten zu bewilligen, fer ier die Vorlage über das Arbeitsbeſchaffun'gs⸗ „rogramm der Regierung uam. Nachdem dann noch imige kommuniſtiſche Anträge abgelehnt waren, wurde die 5 abgebrochen und an morgen vormittag 9 Uhr extaat. Sprießendes Grün. „ Wieder iſt der Frühling da und beginnt ſeine Herr lichkeiten zu entfalten. Wer in dieſen Tagen durch Par und Garten einen Spaziergang unternimmt, wird au Schritt und Tritt die freundliche Wahrnehmung machen lönnen, daß an Bäumen und Sträuchern das erſte zart Grün, wenn auch noch etwas ſchüchtern, den goldenen Schein der jungen Frühlingsſonne grüßt. Zwar iſt de Raſenteppich noch ziemlich matt und fahl, zeigt nirgend; eine frühlingsfriſche Färbung, denn der Erdboden, wen! auch ein wenig von der Sonne erwärmt, hat noch nich die rechte Kraft, die Gräſer ſprießen zu laſſen. Aber i! Buſch und Baum und Strauch rinnt und rieſelt es vol neuem Leben, und die Farbe der Hoffnung leuchtet täglich friſcher und freundlicher. Seht am Fliederbuſch und ⸗baum die dünnen ver äſtelten Gerten! Jedes Zweiglein zeigt an ſeiner Spitz zwei zarte hellgrün ſchimmernde Lichter. Sprießende, bre chende Blattknoſpen ſinds. Wenn wir ſie näher betrach ten, ſo gleichen ſie kleinen ſeltſamen Fiſchchen mit einen gelbgrün und braun geſchmückten Schuppenpanzer, de ein ſüßes Geheimnis in ſeinem Schoß verborgen hält. I! ihm ruhen die düfteſchweren, großen, weißen, blauen unk vidletten Blütentrauben des Flieders. Wir könnens kaun faſſen, daß in einem ſo winzig kleinen Lichtlein eine der artige Fülle von Pracht und Schönheit verborgen iſt Aber nicht nur der Flieder iſts, der uns von den auberhaften Walten der Natur Kunde gibt, ſondern jede, Pflänzchen, jeder Keim, jedes Samenkörnchen lehrt un in dieſen Tagen die Schöpferkraft des Allmächtigen auf; geue erkennen. Seht die geſtutzten Gartenpappeln! Si ſchlagen kräftig aus. Die ſchwermüdigen Hängeroeider ſind bereits mit einem zarten, grünen, wie in Duft zer fließenden Brautſchleier umwoben. Und an den Hecken. büſchen und Zierſträuchern wiegen bereits die erſten grü— nen Vögelein im Gezweige. Das friſche Grün iſt die Flagge des Frühlings! Wie lange noch, dann ſind die roten verſchloſſenen Blatt- knoſpen, die alle übrigen Bäume zur Stunde noch ſchmük— ken, verſchwunden und wir können vor dem heißen Son. lienſtrahl unter ſchattigen Laubengängen, Erholung vor des Tages Mühſal und Laſt ſuchen und finden. Neues Grün auf allen Wegen. Neue Hoffnungen n allen Menſchenherzen! Wir gehen dem kommenden denz in der Erwartung und Zuverſicht entgegen, daß das illmächtige Werden in der Natur auch unſere Kräfte ür den Kampf ums Daſein ſtählen und ſteszeken wird. — 2—— 2* Lokales und Allgemeines. Das Reichskursbuch mit der 24⸗Stundenzeit. Zum 5. Mai wird das Reichskursbuch in völlig neuer Ge⸗ zalt erſcheinen. Bisher konnte ſtets der letzte Satz benutzt berden, dem die Aenderungen ein- und zugefügt wurden. setzt hat die Reichspoſt(ſie und nicht die Eiſenbahn gibt ie Reichskursbücher heraus!) der 24. Stundenzeit Rech⸗ ung getragen und eine grundlegende Umſtellung vor⸗ ehmen müſſen. Die neud Schreibung erfordert etwa Vom Glück vergeſſen. Roman von Fr. Lehne. 14. FJyrtſetzung.(Nachdruck verboten.) „Wo wollt ihr denn hin?“ fragte ſie unfreundlich. „O, ich möchte mich hier einmal umſehen und dann eine Taſſe Kaffee trinken—“ „Jannette, du biſt wieder unvernünftig!— Line, du weißt doch, daß ſte keine Sonnenhitze vertragen kann— da hätteſt du ihr nicht nachgeben dürfen!“ tadelte Blanka. „Das gnädige Fräulein hat dan recht, wenn ſie nicht die ganze Zeit in der Loge ſitzen bleibt!— Die Bäume hier zeben genug Schatten! Es wird ihr nichts ſchaden! Und venn es ihr Freude macht, ſo ſoll ſie ſich meinen„Mond⸗ ſchein“ ganz in der Rähe anſehen und ihm ihre Glück⸗ wünſche darbringen!“ ſagte Kronau liebenswürdig und pielt ſich an Johannas Seite; er führte ſie zu den Pferden des letzten Rennens, die, in Decken gehüllt, von den Stall⸗ zurſchen langſam herumgeführt wurden. Blanka war ſehr böſe, es paßte ihr gar nicht, daß Ha nie Loge verlaſſen hatte. Das hatte ſie nur Gwendoline 94 berdanken, der es gewiß zu langweilig geworden war, und vie Hanna eee hatte zum Mitgehen. „So ernſt, Baroneſſe? Freut Sie mein Sieg nicht?“ ragte er halblaut, während Blankg von einem Ulanen⸗ fister angeſprochen wurde, mit dem ſie die Pferde muſterte, die für das nächſte Rennen geſattelt waren. „Nichts hat mich bisher mehr gefreut als dieſer Sieg“— und groß ſchlug ſie die Augen zu ihm auf,„ich hab für Sie jewünſcht mit allen Kräften!— Doch ich habe mein Billet auf Sie verloren!“ ſagte ſie leiſe,„unbegreilicherweiſel Als ich meinen Gewinn holen wollte, war die Karte fort!“ Ihre chöne dunkle Stimme zitterte—„ich bin ein wenig aber⸗ fäubiſch, Herr von Kronau!“ verſuchte ſie zu ſcherzen; doch s gelang ihr ſchlecht. Er verſtand den verborgenen Sinn hrer Worte. Nicht um den entgangenen Gewinn trauerte ie 19 00 7 0 995 noch 1 anderes. 5 „Hatten Sie noch einen beſonderen Wun abei?“ ragte er. Dunkle Glut übergoß ihr Geſicht. Sit duite und Aickte zu Boden. i 0 „And als ſie die Augen hob, ſah ſie Blanka wieder in ihrer nächſten Nähe ſtehen, die geſpannt ſie und Kronau e fh Es fröſtelte ſie plötzlich. Vom nahen Muſikpavillon klang„Wolframs Lied an den Abendſtebn. 0 Die ernſten Klänge machten ſie traurig. 40 „Komm, Hannchen,“ ſagte ſie,„wir wollen wieder zu unſeren Plätzen, damit die Mama uns nicht vermißt!“ Mitleidig ſah Kronau Hanna nach, die doppelt küm⸗ merlich neben der ſchlanken, ſtolzen Geſtalt der Freundin wirkte. Blanka wat ſeinem Blick gefolgt. Sie ſeufzte. „Meine arme Schweſter! Sie iſt ſo leidend! Und dabei ſo gut! Was tut ſie alles an der Baroneſſe Reinhardt! Mein Gott, die Leute ſind ja zu bedauern. Mama opfert bat 54 für die Familie. Sie ſind ſo arm, die Rein⸗ 1 8— „Die Baroneſſe machte vorhin eine Andeutung.“ „Ach ſo, ja—] Der bekante Sportsmann Baron Rein⸗ hardt war ihr Vater—“ „Ach der—!] Dem Namen nach kenne ich ihn ſehr gut!“ entgegnete er lebhaft,„et war ſeinerzeit einer der beſten ran ſe 0 ioſten Reiter. Der alſo iſt der Vater der Ba⸗ e e 1 „Ein wenig Glücksritter n bis zum äußerſten—“ „So? Dann ſcheint ihm der Sohn ja nachzuarten! Die Tochter ie 19710 181 „— iſt ebenfalle abenteuerlich veranlagt! Ihr größter Wunſch iſt, 12 Bühne zu gehen, da ſie eine ganz paſſable Stimme hat Ich bitte Sie, Herr von Kronau, eine Name der Ariſtokratie und ein ſolcher Wunſch—!“ ſagte ſie hoch⸗ mütig. Die Baronin iſt ſo ſchwach ihren Kindern gegen⸗ über] Mama hat 1 9 1 daß Gwendoline ihr Tehre⸗ rinnenexamen macht, da ſie darauf angewieſen iſt, Geld zu verdienen!“ Axel von Kronau war ein wenig betroffen. Das lebte in der ſchönen, kühlen Gwendoline?— Ihn verſtimmte es. war er auch nebenbei, leicht⸗ Lockend wie ein ſchillernder N and Blanka vor 1. ihm in ihrer gepflegten, jungen S önhelt, die auch andere anzog. Er wollte ſie weiter nach Gwendoline fragen, doch 72 er kam nicht mehr dazu, da ihn Kameraden anredeten, dil er Blanka vorſtellen mußte. Sie fühlte ſich in ihrem Ele ment. Schlagfertig klang Rede und Gegenrede. Dabei lief ſie ihre Blicke umherſchweifen; ihr entging nichts. Jetz ſtutzte ſie ein wenig. Da an der Reſtauration ſtand Malte von Reinhardt und ſprach haſtig und verſtohlen mit einen jungen, rotharrigen Ding, das ihr vorhin ſchon aufgefallen war durch die feine, graziöſe Figur, durch die pikante Farb- des Haares und dem trotz der billigen Kleidung großen Schick der Haltung. Die Unterhaltung der beiden hatt nicht zwei Minuten gedauert; dann eilte Malte ſchon wiede zum Totaliſator. Blanka lächelte in ſich hinein; ſie hart Die Frau Kommerzienrätin ſaß ſchon in der Loge un! empfing die beiden jungen Mädchen ſehr ungnädig; in de Hauptſache aber galten ihre mehr oder weniger verſteckten Vorwürfe Gwendoline, der Hanna dafür beruhigend di Hand drückte. Was lag Gwendoline an der Ungnade der Tant Likowski! Ihre Gedanken waren ganz wo anders! Wie Blanka ſo ſelbſtverſtändlich neben Axel geſtanden als ſeh das der ihr gebührende Platz. Sie hätte weinen mögen! Malte hatte wenig Glück am Totaliſator gehabt. Be trübt kam er an und reichte Hanna die ſilberne Börſe, i! der nur noch ein Fünfmarkſtück ein einſames Daſein friſtete „Pleite, Jeannettchen! Heute geht alles quer!“ N „Noch nicht ganz!“ lächelte Hanna, alſo noch nicht di Hoffnung aufgeben! Mohikaner Ihr Glück! Nicht den Mut ſinken laſſen!“ „WMäre ich erſt wieder daheim!“ dachte Jwendolin Eine immer ober werdende dumpfe Traurigkeit hatte ſie ihrer bemächtigt, deren ſie nicht Herr werden konnte. D⸗ ah ſie wieder den W und die aparte, apfelgrün oilette Blankas auf dem die dunkle, ernſte Artillerieuniform und die Frau Kom ee lächelte ſüß nach der n die ih U er in die röhlich zuwinkte, jedoch nicht eher wied tam is die Renten zu Ende 6 1 1 kauft. wieder Stoff, Malte bei paſſender Gelegenheit zu ärgern pweil ich weiß, da Verſuchen Sie mit dieſem letzte 5 aſen auftauchen und dauebe (Sortſezung big 7 10 Prozent meyr an ed daß bas tursvuch um ein 1 Zehntel dicker werden wird. Die neuen Linien werden den Fahrplänen organiſch eingegliedert, Haupt⸗ und Ne⸗ benlinien greifen ineinander. Auch der Auslandsteil iſt neu durchgearbeitet und überſichtlicher geſtaltet worden. — Gültigkeit der Sonntagsrücfahrkarten über Oſtern. Ueber Oſtern gelten die Sonntagskarten bereits vom Gründonnerstag an. Die Rückfahrt muß ſpäteſtens am Dienstag nach Oſtern bis 9 Uhr vormittags angetreten ſein und darf unterwegs nicht mehr unterbrochen werden. — Stoffnepper an der Arbeit. Hauſierer mit engliſchen Stoffen treiben zur Zeit in zahlreichen Ortſchaften Süd⸗ und Südweſtdeutſchlands ihr Anweſen. Es ſei deshalb an dieſer Stelle vor dieſen Elementen gewarnt, die auf⸗ treten, um Geſchäfts⸗ und Privatleuten„garantiert echt leich darm bleiben; reive uno wuüche ſie nichr. Weme leden Tag ein wenig, wenn du es kannſt, denn Frauen die leicht weinen, haben ſchöne Augen, aber trotzdem erhalte ihnen immer den leuchtenden Glanz. 1 5 Ein anderes Schönheitsgeheimnis der Franzöſin liegt in dem Lächeln. Die Pariſerin lächelt ſehr viel, es iſt ein ſeltſam huſchendes Lächeln, das wie ein Sonnen⸗ ſtrahl über das Geſicht gleitet, und es erſcheint viel⸗ etwas gekünſtelt. Aber es iſt die ſtärkſte ihrer Waffen und iſt der bezaubernſte ihrer Reize. Anter allen Völkern der Welt verſteht außer ihr die Kunſt des Lächelns nur noch die Japanerin. Auch ſie lacht viel und dabei ohne jede Veranlaſſung. Wenn ſie auf der Straße dahertrippelt, oder über ihre Stickerei gebeugt iſt, ſtets liegt ein Lächeln auf den Lippen, wie der Widerſchein einer lieblichen und wolkenloſen Seele, doch die Fran⸗ engliſche Stoffe“ zum Kauf anzubieten. Die Verkäufer geben dabei an, es handle ſich um geſchmuggelte engliſche Ware, die ſie mit Flugzeug nach Deutſchland geſchafft hätten. Es haben ſich ſchon viele Leichtaläubige gefunden, die auf den Schwindel hereingefallen ſind. Bei dem An⸗ gebot handelt es ſich weder um engliſche noch um ge⸗ ſchmuggelte Ware. Wie die Nachprüfung ergeben hak, ent⸗ f ſtammen die Stoffe deutſchen Fabriken und werden von den„Engländern“ in Leipziger Geſchäften gekauft, deren Inhaber von der betrügeriſchen Abſicht dieſer Verkäufer keine Ahnung haben. Die an ſich nicht ſchlechte Ware hat England nie geſehen. und der Preis, der dafür ge⸗ fordert wird, iſt viel zu hoch. Stoffe, die mit 24 bis 30 Mark vollauf bezahlt ſind, werden von den An- preiſern mit 100 bis 150 Prozent Nutzen weiter ver⸗ . Was ein Vogelneſt wert ſſt. In einem Neſt ſind fünf Junge. Jedes dieſer Jungen braucht durchſchnittlich! 50 Stück Raupen zur Nahrung. Alle Jungen zuſammen 5 brauchen alſo täglich 250 Raupen. Die Atzung dauert durchſchnittlich 30 Tage. Während dieſer Zeit werden 7500 Raupen vernichtet. Jede Rauve frißt täglich ihr bigenes Gewicht von Blättern und Blüten. Angenommen, ſie brauche, bis ſie ausgefreſſen hat, auch 30 Tage und Ffreſſe täglich nur eine Blüte, die eine Frucht gegeben hätte. ſo frißt ſie in 30 Tagen 30 Obſtfrüchte und die 7500 Raupen freſſen zuſammen 225 000 ſolcher Blüten. — Die Kultur der Erdbeeren. Die Erdbeerkultur iſt nicht ſo ſchwer, wie mancher denkt. Man teilt ſich das zur Verfügung ſtehende Land in vier Teile ein. Teil 1 bis 3 wird tief umgegraben und erhält eine genügende Menge fetten und verrotteten Kuhmiſt. Nun pflanzt man in Reihen, die 50 Zentimeter von einander entfernt ſind, Pflanzweite iſt 40 Zentimeter. Zwiſchen die Rei— hen legt man noch verrotteten Pferdemiſt. Teil 4 ent⸗ hält die Wechſelfrucht. Der Boden wird tief umgegraben und erhält eine reichliche Menge gelöſchten Kalk, der erſt ſpäter bei der Beſtellung eingerecht wird. Auf dieſes Feld kommen als Stickſtoffſammler Schoten oder Boh— nen. Nach deren Aberntung im Sommer wird reich lich mit Kuhmiſt gedüngt, und als Nachfrucht kommt Spinat oder Sellerie. Reichliche Dunggüſſe erhöhen die Bodenfruchtbarkeit. Im Herbſt kommt Thomasmehl und Kainit in den umgegrabenen Boden, und neue Erdbeer⸗ pflanzen werden auf Teil 4 gepflanzt: dafür wird Teil 1 nach der Ernte umgegraben und erhält Kuhmiſtdün— gung und Sellerieanbau, mit Jauchegüſſen im folgender Jahr, Hülſenfrucht mit vorhergehender Kalkdüngung uſw. wie bei Teil 4, im nächſten Jahr Teil 2, dann drei usw. immer wechſelnd. * Wetterbericht Im Weſten naht eine neue Wärmeoelle, beren Auf gleitregen als breites Regengebiet von Schottland biz zu den Pyrenäen reicht. Die Annäherung der Welle wird auch uns auffriſchende Winde und Regenfälle bei leichte— Erwärmung bringen. Wetterausſichten für Donnerstag. 31. März: Auf riſchende Winde und Regenfälle. etwas wärmer. — Rohe Tierquälerei. Seit einigen Tagen ſind di Froſchjäger wieder bei ihrem rohen Handwert des Froſch ſchenkel⸗Schneidens zu beobachten. Vielfach werden der Tieren lebend die Hinterbeine abgeſchnitten und die ver ſtümmelten Körper beiſeite geworfen. Die armen Tier leben dann noch längere Zeit. Dieſes Vorgehen ver dient ſchärfſte Verurteilung. Bei Anzeigeerſtattung werder die gefühlloſen Verüber ſolcher Taten wegen Tierquälere beſtraft. Möge jedermann dazu beitragen, daß dieſe Un— ſitte, an der ſich leider auch Jugendliche beteiligen, aus gerottet wird. ——— Frau und Haus. Die Kunſt ſchön zu ſein. i „Die höchſte Autorität in allen Fragen wen. Schönheit und Eleganz mißt ſich ſeit den Tagen des Nokoko die franzöſſſche Frau bei, ob mit Recht oder Anrecht, mag dahlsgeſtellt bleiben. Sicher iſt, daß mar ſelbſt in Amerika nach Paris als Stätte blickt, von den alle Erleuchtung über die Geheimniſſe der Körperkultun und Grazie der Frau ausgeht. Die Newyorker„San veröffentlichte nun kürzlich die Mitteilungen einer Pa⸗ riſerin, die vorgab, ein unfehlbares Rezept für die vor von allen Frauen ſo innig begehrte Anmut des Aeußern zu beſitzen. Ihre A 15 J 0005 1 geni i„Ich bin ſchön“, ſagt die Pa f eff ch dhe de Ic chen 1115 und das iſt mein Ge⸗ heimnis und meine Kunſt. Wer feſt von ſeiner eigenen fe überzeugt iſt, der kann garnicht mehr häßlich ein.“ f Die erſte der Schönheitsregeln der franzöſiſchen Frau iſt die: Habe einen klaren, reinen Teint, ſcheue kein Mittel, wie es auch ſei, um ihn zart und durchſichtig wie Wein zu machen, durchſcheinend wie ein Kriſtall und geklärt wie ein Tropfen reinen Honigs. Dulde nie Sommerſproſſen, keinen Leberfleck, keine kleinſte Puſtel ein Teint 1 von einer milchigen, ſamtenen Weiche Jein. Die zweite Schönheitsregel gilt den Händen: Habe ſchöne Händel Das ſſt der ſtrengſte Befehl in dem franzöliſchen Schönheitskanon. Und befolge auch dieſe wichtigen Schön⸗ heitsgeſetze: Halte die Zähne weiß. Habe nie eine Run⸗ zel auf der Stirn. Dein Gang ſei leicht und ſchwebend: dein Hals geſchmeidig deine. ei klar und helltönend; dein Kinn oval; 0 deer de, wichtige Vorſchrift it: Erhalte Eine te höchſt wichtige 1 10% ſchlechtem A die Augen hell! Gebrauche ſie nie 77 w än dr n Men teller ud eta lber Ma zöſin verſteht es, mit Geiſt zu lächeln. Sie wird auf jedes Bonmot mit einer beſonderen Nüance des Ver⸗ ſtehens antworten, aber ſie wird immer ihre ſchönen weißen Zähne zeigen. Die Pariſerin, die von roten Backen 8. ſucher ete. vormittags 905 Uhr ab Viernheim uad nachmit⸗ nicht viel hält, glaubt umſo feſter an die Schönheit der roten Lippen. Um ihren Lippen das Rubinrot der Friſche zu geben, beißt ſie mit aller Kraft hinein und legt des Nachts eine Lippenpomade auf. bei dem ſie ein glänzendes Schwarz bevorzugt, während Vorliebe der Amerikanerinnen für rote Haare nicht be— greift. * Kamm und Bürſte. Saubere Kaueme und Bürſten ſind die Zierde eines jeden Toilettentiſches. Sonderbarer Weiſe erlebt man gerade an dieſen Sachen mancherlei Ueberraſchungen, wenn man ſie zufällig in fremden Häu⸗ ſern zu Geſicht bekommt, auch in solchen, die im Rufe großer Akkurateſſe ſtehen. Kurz und gut, Kamm und ürſte wer äfli läſſigt, 5 Scha- dente werden oft ſteätich wernechläſſtar ſehr zum a Jakob Dewald 5 und Johann Gg. Dewald 1 an der Ber⸗ tholdus⸗Pfenningſtraße. 1 endgültig abgegeben und ſomit die Sache erledigt. des Kammes, liegt zumeiſt darin, daß es den Menſchen ö den des Haares, das ſie ja pflegen und ſäubern, nicht aber durch den anhaftenden Schmutz verunreinigen ſollen. Der Grund für die Vernachläſſigung, namentlich zu mühſam iſt, Zahn für Zahn mittels Nadel, Piel oder Roßhagarſchweif zu bearbeiten. Dieſe umſtändliche Prozedur iſt aber gar nicht nötig: viel emfacher und nebenhei gründlicher erreicht man ſeinen Zweck, wenn man den Kamm eine halbe Stunde in eine Schüſſel mit warmen Waſſer legt, dem man etwa 2 Eßlöffel Salmiak⸗ geiſt hinzufügt. In dieſem Bade löſt ſich aller Staub und alles Fett reſtlos aus den Zinken, und wenn man ſchließlich den Kamm mit einer kleinen Bürſte kräftig der Luft trocknen läßt, hält man nachſeift, pült und an ihn tadellos rein und wie neu in den Händen. Aehnlich iſt's mit der Bürſte. Auch ſie legt man, die Borſten nach unten, ein Weilchen in Salmiakwaſſer und ſeift ſie dann, mit der Hand über die Bürſten fahrend, oder mit Hilfe einer zweiten Bürſte nach. Nur muß man darauf achten, daß das Waſſer nicht bis an den hölzernen Bür⸗ ſtenboden reicht, da dieſer leicht fault; ebenſo iſt die Rückſeite der Bürſte gleichviel, ob ſie aus Holz, Bein oder Metall beſteht, möglichſt vor der Berührung mit Waſſer zu bewahren. a 5 Beethoven⸗Anekdote. „Beethovens Humor nahm bisweilen eine wunderliche Form an, oft ſtützte er ſich auf alte muſikaliſche Anekdoten die er aus der(Leipziger)„Agemeinen muſikaliſchen Zei tung“ aufgeleſen hatte, und auf die er dann mit einem nu— im Zuſammenhang der Anekdoten verſtändlichen Wort an ſpielte, vielleicht gerade damit ſchärfer verletzend, weil e: weit hervorgeholt oder gar hinterhältig erſcheinen konnte So pflegte er, wenn ein Sänger ſeine Sache ſchlecht ge— macht hatte, den Umſtehenden mit freundlichem Zunicker laut genug Da capo! zuzurufen. Das bezog ſich auf eine Pariſer Geſchichte. Dort hatte ſich ein ſchlechter Sänger, mit ſchwacher Bruſt, in einer langen Bravour-Arie hören laſſen und war ausgepfiffen worden; eine einzige Stimme hatte aber„da capo!“ gerufen und den Sänger bewogen, vorzutreten und ſeine er bei dem Lärm der Zuhörer ſich ſelbſt kaum noch hören konnte. zda capo!“, und der Sänger trat wieder vor. Nun wandte ſich der Zorn des Publikums gegen den„Da capo⸗Schreier“. „Was wollen Sie?“ entgegnete dieſer,„ich wollte den Lump ſingen laſſen, bis er platzte!“ . * Im Silberkrauze. Das Eh paar Herr Lehrer Kal Stocketrt neoſt Gemohlin Käthe geb. Stühlinger vepehen mo ngen Donnerstag, den 31. März 1927 das Feſt d Dibernen Hochzeit. Wir gratulieten herzlichſt. Gluck Auf zu goldenen Feier. 70. Geburtstag. Morgen Do nerstag, den 31 M. z, fit ein langjähriger Abonnent unſer 8„Viernhelmer u ze es“, Herr Friedr Knapp 1, Landwtet, Ludwigſtraße 40 ſe nen 70. Geburtstag. Wir gratulteren »Verſchobener Flugtag Im letzten Augenblick nder am letzten Sonntag angeſetzt geweſene Flugtag in La p iteeim wegen ungünſtiger Witterung auf Sonntag, den 5 April verſchoben worden. * Viernheim baut! In der geſtrigen Gemeinde⸗ ratsſitzung wurden für 52 Wohnhäuſer mit ca. 100 Wohnungen die Baukoſtenzuſchüße genehmigt. Hoffentlich kommen dieſe Häuſer dieſes Jahr noch alle unter Dach und daz damit hierdurch die herrſchende Wohnungsnot um ein Bedeutendes vermindert wird. Auch werden hier⸗ durch viele Arbeitsloſe und auch viele Handwerker wieder Arbeit haben. Odenwalb⸗Klub. Heute Mittwoch Klubabend bei Mitglied Faltermann in der Gambrinus halle. Zahl⸗ reiches Erſcheinen wird erwartet. “ Sprungzeiten im Faſelſtall. Wir machen die Intereſſenten auf die diesbezügliche Bekanntmachung in vorliegender Nummer beſonders aufmerkſam und emp⸗ fehlen, dieſelbe auszuſchneiden und aufzubewahren. EeSchweinemarkt. uuf dem Schweinemarkt in Weinheim waren am letten Samstag 5 Zu geführt: 975 Stück g S1 ö 3 9% 1 Nile feseine: 1429 Mark das Stuck 14e: 22—32 Nat bas Stad unſerer Gemeinde. Wir geuehmen Lebensabend. 1555 3 10. 7 die die ſtraße. ihr blonde Haare leicht langweilig erſcheinen und ſie die gelände von Herrn Gg. Klee an bis über die evang. Kirche ein Drahtzaun angebracht wird Weißdorn angepflanzt werden. meinde, um dem Ganzen ein gefälliges Ausſehen zu geben, noch Bäume anzupflanzen. ben folgendes bekannt. für Neubauten pro 1927(An- und Umbauten kommen nicht uin Frage) für 50 Häuſer je 3500 Mark, Mark Zuſchüſſe überwieſen und kann an Bauen de abgegeben urrden. SGeſuchſteller ſind fretwillig zurlicgetreten und 5 Geſuche Mark zu erhalten. bauung eines Wohnhauſes beſtehen darin, daß der Geſuch⸗ ſteller das Bauland und ¼ der Baukoſten beſitzt. des Baubetrags übernimmt ote Heſſiſche Landeshypotheken⸗ Bank als 1 Hypothek. Dieſe 40% können auch von einem anderen Bankiufunt bezogen werden. Und 35%(d. i. der Zuſchuß) gibt die Heſſ. Landes hypothekenbank zum verbillig ⸗ ten Zinsfuß als 2 Hypothel. füc Baugelder von Seiten der Gemeinde iſt hierduich auf⸗ gehoben. Kaum ließ d feif T i i aun ph a ndleifen und Toben ein wenig nach, heſtelgert Als 3. Fuhrmann kommt der Peter Kewyf 8. mit S88ſter Geburtstag. Die Frau Magdalena Winkenbach geb, Adler in der Spitolſtraße wohnhaft, be⸗ geht morgen Donnerstag, den 31 März 1927 ihren 88ſten Geburtstag. Frau Winkenbach iſt die zweitälteſte Bürgerin gratulleren und wünſchen elnen an⸗ Gemeinderatsſitzung. In der geſtrigen Sitzung war der Gemeinderat faſt vollzählig. Herr Bürgermeiſter Lamberth begrüßte dle Er⸗ ſchienenen, insbeſonders Herrn Beigeordneten Roos, der nach ale wieder in der langer, ſchwerer Krankheit zum erſten Mitte des Gemeinderats weilte. Es wurde folgendes be⸗ raten und beſchloſſen: N 1. Verkehrs verhältuiſſe bei der Staatsbahn. Die Reichs bahndirektion Mainz teilt, auf eine diesbezügl. Rella ⸗ mation der Bürgermeiſterei mit, daß Züge für Gerichtsbe⸗ tags 125: Uhr ab Lampertheim eingelegt werden, ſodaß alſo Hin und Rückfahrt in verhältnismäßig kurzer Zeit vollzo⸗ 8 i. Al gen werden kann. Höchſte Aufmerkſamkeit wendet ſie ihrem Haare zu, ö 5 2. Einfriedigung des Bahnhofgeländes an der Ring⸗ Die O. E. G. gibt bekannt, daß an dem Bahnhofs⸗ Im Herbſt ſollen dann Ferner beabſichtigt die Ge⸗ 3. Geſuch des Vorarbelters Karl Ender, hier; Auf⸗ nahme in den heſſ. Staatsvecband. Dem Geſuch wirb zu⸗ geſtimmt. 4. Vergebung von Bauplätzen an Jakob Sax J, ſowie Die Baukommiſſton hat die Plaͤtze 5. Aenderung der Lokalſtatuten über den Ortsbürger⸗ nutzen der Gemeinde Viernheim. Dem Gemeinderat wird von der Verhandlung der Ortsbürgernutzungskommiſſion mit den Vertretern der Allmendberechtigten Kenntnis gegeben. Hiernach iſt eine vollſtändlge Ueberelnſtimmung erzielt und die beſſere Verwertung geſichert. Der Gemeinderat iſt auch damit einverſtanden, daß die Verwaltungskoſten in Höhe von 4% von den Pachteinnahmen nach Abzug der darin ent⸗ haltenen Auflagen berechnet werden. 6. Gewährung von Baukoſten⸗Zuſchüſſe pro 1927; hier Vertetlung derſelben. Das Kreisamt gibt in einem Schrei Der Gemeinde Viernheim werden d. l. 175 000 Der Baukommtiſſion lagen 61 Baugeſuche vor. 4 konnten mangels geſetzlicher Vorausſetzungen nicht genehmigt werden. Es ſind ſomit 52 Neubauten mit ea. 100 Woh⸗ nungen genehmigt worden. Hierfür ſind allerdings nicht 175 000 Mark ſondern 195 000 Mark Baukoſtenzuſchuß er⸗ forderlich. Es ſoll verſucht werden, dle fehlenden 20 000 Die geſetzlichen Vorausſetzungen zur Er⸗ 40% Die Bürzſchaftsübernahme 7. Leichenfuhrdienſt. Die Verſteigerung, wobei der aſpar Buſalt 1. das Fahren der Leichen zu 5 Mark ge⸗ Arie ſogleich nochmals bis zu Ende durchzuſingen, obwoh! ſieigert hat, wird genehmior. 8. Gemeindefuhren. Der Peter Werle 1. und Georg Martin 3 haben die Gemeindefuhren mit 9 Mark pro Tag 9.40 Mark pro Tag in Frage. Dleſe wird genehmigt. 9. Waſſermeſſer. Betr. der Lieferung der reftlichen 300 Waſſermeſſer durch die Fa. Bopp und Reuter, Mannheim hat ſich in der Preisfrage ein Miß verſtändnts eingeſchlichen. Die Fa. glaubt, die Waſſermeſſer zu einem Konkurrenzpreiſe von 23.50 Mark liefern zu können, während von Seiten des Gemeinderats der 2. Konkurtenzpreis von 21 Mark ge⸗ dacht war. Es ſoll mit der Firma nun auf der Baſis ver⸗ handelt werden, daß ſie die Waſſermeſſer zu dem Preiſe von 21 Mark pro Srück liefert, oder muß der Auftrag zurück⸗ gezogen werden. 10. Antrag des Volks blocks betr. Pollzeiſchuz der ge⸗ meinheitlichen Anlagen an der Friedrich Ebert⸗Straße, ſowte am Kriegerdenkmal gegen Verunreinigungen aller Art. Hier zu wird das Nötige veranlaßt werden. Ein weiterer An⸗ trag des Volksblocks beir einer Ehrengabe an zwei Bürger die über 90 Jahre alt ſind und zwar monatlich 10 Mark wurde zurückgeſtellt. Amtlicher Teil. Bekanntmachung Betr.: Feſtſetzung der Sprungzeiten im gemeinheitlichen Faſelſtall. Nachſtehend geben wir die Sprungzeiten im gemein⸗ heitlichen Faſelſtall für die Zeit vom 1. April bis 30. September 1927 bekannt: Werktags vorm. von 6½ bis 10 Uhr nachm.„ 12„ 1 Uhr(für Großvieh). „„ 4„ 8 Uhr. Sonntags vorm. von 7 bis 8 Uhr. Flernheim, den 29. Mär 1027. Oeffiſche Viernhelen. Lanbertz 4 1