die der heutigen Feitung angeſchloſſene 5 . illuſtrierte Beilage rmann Fuchs, Mannheim enen — Arbeits-Hergebung. Für den weiteren Ausbau zur Sportplatzanlage am Lorſcherweg für die„Deutsche Jugendkraft“ VMiern- heim, werden zur Errichtung eines Piſſoir- und Abortgebäudes ſowle zur Einfriedigung der 400 Meter Lauſbahn und Anlage des Haupteingangstores mit Schildüberbau und zwei Billett⸗Kabinen, folgende Arbeiten zum! sentlichen Wettbewerb an hier anſäſfige Handwerksleute ausgeſchrieben, u. zwar: Maurerarbeiten Betonpfoſten Rohrgeländer un die Laufbahn Zimmerarbeiten Schreiner⸗ u. Glaſerarbeiten Die Angebote ſind bei dem Unterzeichneten erhältlich, wo⸗— ſelbſt auch nähere Auskunft gegeben wird. Einxeichungstermin am Samstag, den 9. April, nachmittags 3 Uhr im Gaſthaus zur Harmonie in der Friedrichſtraße, woſelbſt die Umſchläge geöffnet und die Reſultate öffentlich bekannt gemacht werden. Den Zu— ſchlag erteilt der engere Arbeitsausſchuß M. Kühlwein, Arthitelt. Arbeits- Vergebung. Für einen Teil der im Jahre 1927 durch unſere Gemein⸗ nützige Baugenoſſenſchaft zur Ausführung gelangenden Wohnhaus— neubauten werden folgende Arbeiten und Lieferungen zum öffentlichen Wettbewerb für die am hieſigen Platze anſäſſigen Unternehmer ausgeſchrieben, und zwar: 1. Maurerarbeiten 2. Zimmerarbeiten 3. Kunſtſteinlieſerung 4. Kies⸗ und Sandlieferung d. Ausladearbeiten Die Angebotsformulare, welche bei unſerem Geſchäftsführer Herrn Architekt ühlwein jeden Tag von 1—3 Uhr nach⸗ mittags gegen Erſtattung der Selbſtkoſten erhältlich ſind, enthal— ten für Maurer- und Zimmerarbeiten die Aufſtellung der Maſſen für ein Wohnhaus: für die übrigen Arbeiten ſind jeweils nur Einheitspreiſe einzuſetzen. VVB. die Angebote welche in allen Teilen überſichtlich mit Preiſen zu verſehen ſind, bitten wir in einem Umſchlag verſchloſſen abzugeben am Mitt— woch, den 6. April 1927, vormittags 11 Uhr auf dem Gemeindebüro oder Sitzungsſaal des Rathauſes, woſelbſt die Geffnung der Umſchläge unter Beiſein der Anbieter und die Bekanntgabe der Reſultate öffentlich ſtattfindet. Jeder Anbieter eines ordnungmäßig eingereichten Angebotes bleibt 8 Tage lang an ſein Angebot gebunden. Während dieſer Feſt erfolgt Fuſchlag nach dem freien Ermeſſen des Dorſtandes und Aufſichtsrates der Baugenoſſenſchaft an einen oder mehrere Unternehmer. Selbſtverſtändlich erhalten die günſtigſten An— gebote den Vorzug. f 5 0 Gemeinnützige Baugenoſſenſchaft e. G. m. b. H. Viernheim. Fee 8 Bruteier „Eintagsküczen weisse amgrit. lebnoen,. aas deals Lsung ü.. meine Hennen ſind auf Lege. teiſtung gezüchtet und legten im, letzten Jahre 180—200 Eier prohhenne 8 50 Hennen brachten mir ſchon in die e ſem Jahre und zwar vom 15. Januar bis 15. März 2397 Eier. Eine Keiſtung, die wohl kaum mehr zu übertreffen iſt. Schlupf⸗ termin nächſten Dienstag, den 5. April, 600 Kücken. Am 25, April 200 Hücken, am 15. mai 200 Kücken und am 25. Mai 1000 Kücken. Gebe auch ältere Mücken ab. Eintagskücken 1% bro Stück, Bruteler 0, 50 pro Stüc Geflügelfarm Sonnenschein Hesitrer: lake Oünderolk, Lamneriheim 7— 9 Bahnhof. 31 .. Turn genoſſ 575 chaft. Heute Samstag, den 2. April 1927, abends 8½ Uhr findet im Gaſthaus zum grünen Baum eine Sitzung der Baukommiſſion ſtatt. Pollzähliges Erſcheinen erwartet Der Dorſitzende. NB. Wir empfehlen unſeren Mitgliedern, den N wunderſchönen Kultur-Lichtbildervortrag des Werkmeiſtervereins zu beſuchen. Turnerbund Viernheim. Sonn tag vormittag bei günſtiger Wit⸗ terung Training ſämtlicher Sportler und Fauſtballſpieler hinterm Gaswerk. Der Turnausſchuß. G. ag 661 Sillugebß edlen Sannggeh. Niöhmaschinem Aletiengesellschaſt 2 Breitestrasse. Zenutral⸗Verband der Arbeitsinvaliden und Witwen Deutſchlands — Ortsgruppe Viernheim Morgen Sonntag nachm. 2 Uhr Verſammlung im Schulhaus. Das Erſcheinen aller Rentenempfänger iſt notwendig. Tagesordnung: I. Bericht der Gaukonferenz 2. Rentenfragen vor dem Reichstag. 5. Verſchiedenes. 5 Der Vorſtand. 2 Möbel Fuchs Mannheim, K 1, 4 Glößte Auswahl in und Weitgehendste Zanlungserleichterung bel billigsten Kassapreisen ohne Zuschläge. Schlalzimmer kaufen Sie in größter Auswahl waz 19. 22. 25. 30. 38-40. 45. Auen nirgends schöner und Billiger als bei der ältesttenommierten Firma: 2 5 2 Se 9 72 * es re e M J. 5 2 eee reg en De cg.= 5 Herre Hebe ee,- rig e αι n An die Mitglieder der kath. Vereine! Anläßlich der Primizfeier des hochw. Herrn Neuprieſters Alois Rudershauſen werden die Mitglieder der kath. Vereine gebeten, ſich recht zahlreich an der Abholung des Primizianten zu beteiligen. Auſſtellung an der Hirche um ¼9 Uhr. Die Vorſtände des Rath. Kaufm. Vereins, Kath. Männervereins, Rath. Arbeitervereins, Rath. Kirchenchor, Cäcilia“, Mar. Jünglings⸗Sodalität. uns Glückwünsche und Geschenke in so Maße zuteil geworden, daß es uns unmöglich ist, jedem einzelnen zu danken. Wir bitten daher alle diejenigen, die in diesen Tagen unserer gedachten, auf diesem Wege unseren herzlichsten Dan a entgegen zu nehmen. Viernheim, den 2. April 1927. K. Stockert und Frau geb. Stühlinger. Norddeutſche Hülfe ſind am Lager vorrätig: Allerfrüheſte gelbe Frühe Roſe Odenwälder Blaue Up do date Induſtrie gelbe zu niedrigſt geſtellten Preiſen, ee Helen. Ben hee Hachrichten) eint tglich ait Ausnahme der Wonn- und Feiertage.— Wenge preis manatl. Anzeige npreife: 2 frei ius Pant gebracht.— Gratis beilagen: F e. 1 N bel 5 0 1 1 rplan ſowie einen Wand- 8 Wachen.— Munahne von Mbeunements täglich in ben Geſchäftsſtelle u. beim Beitungs träger 8 Erzes, Altees. erfolgreiches Lokal⸗Auzeigeblett in Biernheis 8 111.— Telegramme: Unzelger, Biennheim— Poftſchecktonte Nr. 21577 Arat a. N.— Gchriſtleitung, Druck. Bexlag: Joh. Martin, Geſchaäfte gelle Nathausſtr. iablatt„Slerne und Blumen“, Wa einen 4 Aus dem In⸗ und Auslande. Die Arbeitsloſigkeit in Berlin. 58 lin; 4. April. In der vergangenen Woche waren 242 827, Perſonen bei den Arbeitsnachweiſen eingetragen gegen 251 142 der Vorwoche. Darunter befanden ſich 160 348(166 881) männliche und 82 479(84 261) weiblich Perſonen. Erwerbsloſenunterſtützung bezogen 96572 (102 318) männliche und 38 957(41137) weibliche, ins geſamt 435 532(143 455) Perſonen. Außerdem wurden noch 37 330(37733) Perſonen durch die Erwerbsloſenhilfe der Stadtgemeinde Berlin und 31519(30 869) Perſonen durch die Kriſenfürſorge unterſtützt. Bei Notſtandsarbei— len wurden 8974(8892) Perſonen beſchäftigt. die Abgeordneten Stock und Kaiſer Mitglieder der deutſch⸗ nationalen Fraktion. Berlin, 4. April. Die deutſchnationale Landtagsfraktion tahm die aus der Deutſch-Völkiſchen Freiheitspartei aus letretenen Abgeordneten Stock und Kaiſer als Mitglieder tuf. Beſſerung im Befinden des rumäniſchen Königs. Berlin, 3. April. Wie die rumäniſche Geſandtſchaft nitteilt, hat ſich das Befinden König Ferdinands gebeſ— ert. Die Temperatur iſt auf 37,7 heruntergegangen. Der Landtag für Mecklenburg⸗Strelitz geſchloſſen. Reuſtrelitz, 4. April. Der im Juli 1923 gewählte dritte ördentliche Mecklenburg-Strelitzer Landtag iſt nach Ablauf einer Wahlperiode geſchloſſen worden. Die Neuwahlen inden am 3. Juli dieſes Jahres ſtatt. Seit 1923 beſteht hie Mecklenburg-Strelitzer Regierung aus einem demo— ratiſchen und einem deutſchnationalen Staatsminiſter. Truppenverſchiebungen in Polen? Worſchau, 4. April. Hier ſind Gerüchte verbreitet, daf has Kriegsminiſterium beſchloſſen habe, einen Teil der Truppen von der polniſchen Oſtgrenze nach der Weſtgrenze u verlegen. Frankreichs Antwort an Coolibge zum achten Male vertagt. Paris, 4. April. Der Miniſterrat vertagte nunmehr um achten Male die Antwort auf die Einladung des Prä⸗ identen Coolidge zu der von ihm geplanten Konferenz zur geſchränkung der Seeſtreitkräfte. Strong ſoll die polniſchen Finanzen kontrollieren. . Neuyork, 4. April. Wie die Blätter melden, iſt der Parſchauer Regierung im Verlaufe der polniſchen Anleihe— zerhandlungen in Amerika nahegelegt worden, der Ein— etzung des Generalgouverneurs der Federal Reſerve Bank, strong, als Kontrolleur der polniſchen Finanzen zuzuſtim— nen. Strong würde dann einen Vertreter nach Warſchau mtſenden, der die polniſchen Finanzen zu überwachen hätte. * 70 2 Po, enbrs, uon — Brandkataſtrophe in ungarn. Zahlreiche Menſchenopfer. In der Stadt Körösmezö im Komitat Mara⸗ naros brach in einem Hauſe ein Brand aus, der ſich bei dem ſtarken Sturm mit raſender Schnelligkeit ausdehnte In kurzer Zeit ſtanden ganze Straßenzüge in Fla m men. 120 Häuſer ſind bis auf die Grundmauern ſtiedergebrannt. e Menſchen ſollen ums Leben gekommen ſein. Nach der Oebatte. o Der Reichstag erledigte am Freitag und Sonnabend dritter Leſung den Finanzausgleich und das terſteuergeſetz, beides Vorlagen, die von den Par⸗ ſeien und Ländern heftig umſtritten waren. Vor Beginn der Debatte am Freitag ſchien es, als wollte die Erledigung dieſer Vorlagen noch zweifelhaft ſein, da es möglich ſein ſonnte, daß die Regierungsparteien bei der Abſtimmung zurch das Fehlen einzelner Abgeordneter in der Minder⸗ eit blieben. Es wurde daher von einzelnen, Parteien die e Einberufung der abweſenden Fraktionsmit⸗ file een An ich war allerdings das Schickſal zer beiden Vorlagen ſchon mit Sicherheit vorauszuſagen, za die Verhandlungen in den AMusſchüſſon bereits über die Viernheimer Tageblatt leberho Montag, den 4. April 1927 (Sternhetmen Büärger- tg.— Biernh. Bolksblatz Des etuſpalttge Petitzeile koſtet 25 Pfg., die ſſteklamezelle 80 Vfg. ug aßgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor- mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorhes.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſtelle und von ſämtlichen Annoncen⸗Grpebitionen Deutſchlands uc dez Auslauds. Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiants Platvorſchriſten bet Anzeigen werben nach Möglichkett zeräckfichtigt.— Fur die Aufnahme an beßimmt vorgeſchriebenen Tagen, kann jeboch eine Gewähr nicht übernommen werben. uührgang 44. Stellung der Regterungsparteien Klarheit gebracht hatten, rotz der heftigen Angriffe, die teilweiſe in der Oeffentlich— eit dagegen erhoben wurden. Jedermann weiß, daß der neue Reichsfinanzminiſter Dr. Köhler, der aus ſeiner früheren Stellung in Baden tark unter dem Eindruck der ſchlechten Finanzlage der zänder ſteht, den Steueranteil der Länder er⸗ heblich erhöht hat, indem er die Reichsgarantie aus der Einkommen- und Körperſchaftsſteuer auf 2,6 Milliar— den, noch um 200 Millionen mehr, als der Anſatz ſeines Amtsvorgängers lautete, feſtgeſetzt hat. Man weiß ferner, haß er außerdem den ſüddeutſchen Staaten noch eine Gabe in Geſtalt der Bierſteuererhöhung und einer Aufwertung einſtiger Entſchädigungen für die Aufgabe des Poſtregals zugeſtand. Die Oppoſition bezeichnete dies ils eine recht weitgehende Geſamtverbeſſe— cung der Finanzlage der Länder, die im letz— ten Grunde ungerechtfertigt ſei, ein nicht zu verteidigendes Heſchenk bedeute und eine unentſchuldbare Benachteiligung anderer Länder darſtelle. Und zwar beſonders deshalb, weil die finanziellen Verhältniſſe der Länder ſowieſo ſchon in großem Umfange dadurch eine Entſpannung erführen, weil vom 1. April an die Millionenausgaben für die Erwerbsloſenfürſorge, eine der ſchwerſten Belaſtungen der Finanzetats in den Ländern, auf das Reich abgebürdet werden. Das alles iſt in wochenlangen Beratungen im ausſchuß und im Haushaltsausſchuß des Reichstages f. von neuem vorgetragen und erwogen worden. Mit dieſen Urgumenten haben ſich die Regierungsparteien nicht ein— berſtanden erklärt, und beſonders erachteten ſie die Er— höhung der Garantie für vollkommen begründet. Sie haben denn auch alles daran geſetzt, um den Abmachun— gen zwiſchen ihnen und ihrer Regierung eine Mehrheit im Plenum des Reichstages zu ſichern. Trotzdem darf man weierlei nicht überſehen. Zunächſt einmal wird allerdings durch äußerſt kleinlich anmutende und heftig bekämpfte Übſtriche an den ſowieſo ſchon beſchränkten ſozialen Aus— zaben das„Loch im Etat“ ſcheinbar geſchloſſen; tat— ächlich aber weiß Dr. Köhler heute noch nicht, wie die in Uusſicht ſtehenden Ausgaben für die Beamtenaufbeſ— etrungen und die geplante Erhöhung der Kriegs— beſchädigtenbezüge gedeckt werden ſollen. Das defizit droht deshalb noch immer. Ferner hat ſich der Piderſtand gegen die Liebesgabenpolitik, wie ſie von der Oppoſition genannt wird, zu Gunſten der drei genannten üddeutſchen Länder immer mehr verſteift, und der preu— ziſche Miniſterpräſident ſowie der ſächſiſche Geſandte in Berlin haben erklärt, daß ihre beiden Länder und Regierungen den Finanzausgleich in der ihm von der Rechtskoalition gegebenen Form im ganzen wie im ein— zelnen ablehnen. Es iſt ſogar geplant, dieſer Ablehnung dadurch gegebenenfalls unmittelbar greifbare Geſtalt zu geben, daß der Staatsgerichtshof zur Entſcheidung ange— rufen werden ſoll. Nach der Annahme des Finanzproviſoriums im Reichs— lage wird ſich nunmehr der Reichsrat mit der gleichen Angelegenheit zu befaſſen haben. Die Sitzung im Reichs— tat findet wahrſcheinlich ſchon am Dienstag ſtatt. Wenn ich darin auch wieder eine gewiſſe Oppoſition geltend machen wird, ſo iſt doch an der Annahme des Ge— ſetzes auch in dieſer Station kaum zu zweifeln. Sicher— lich wird der Reichsrat ſich auch mit dem Einſpruch des preußiſchen Miniſterpräſidenten Braun gegen die Bier— ſteuervorlage beſchäftigen, allein eine Annahme des Ge ſetzes dürfte kaum mehr zu verhindern ſein. Mit der Verabſchiedung des Finanzausgleichs ſind freilich die Schwieri keiten nicht für alle Ewigkeiten aus der Welt geſchafft, denn bekanntlich handelt es ſich hier tur um einen proviſoriſchen Finanzausgleich. der zwei Jahre Gültigkeit haben ſoll. Man wird in der Zwiſchenzeit ſich bemühen müſſen, die Grundlagen für einen endgül— tigen Finanzausgleich zu finden, und wenn man ſich vor Augen hält, welche Schwierigkeiten in den Verhand— lungen mit den Länderregierungen zu überwinden waren um den proviſoriſchen Finanzausgleich zuſtande zu bringen, ſo wird man einen Begriff von der Größe der Aufgabe be kommen. die des Finanzminiſters harrt, der dieſen proviſo— riſchen Finanzausgleich durch einen endaültigen ablöſen ſoll Jos in 2.00 14 1 Der Finanz⸗Ausgleich angen oll. Auch das Bierſteuergeſetz angenommen. Berlin, 2. April. Der Neichstag ſetzte am Sonnabend die zweite Leſung des vorläufigen Finanzausgleichs, und zwar bei der Hauszinsſteuer, fort. Abgeordneter Biedermann(Soz.) bedauerte die Mietserhöhung, die am 1. April in Kraft getreten iſt. Die Hauszinsſteuer ſei die unſozialſte Steuer. Wir können die Hauszinsſteuer im Augenblick nicht beſeitigen, ſondern müſſen abwarten, bis das angekündigte Rahmengeſetz herauskommt. Abge⸗ ordneter Höllein(Komm.) beantragte Aufhebung der Hauszinsſteuer und fordert weiter, daß die Mieten in be⸗ zauten Grundſtücken bis Ende 1940 80 Prozent der Frie⸗ zensmiete nicht überſchreiten dürfen. Abgeordneter Sch neider⸗ Berlin[Dom.] Hehanerte die Erhöhung der Acteten, die ganz ungerechtfertigt ſet. Die Saiſonbetriebe werden durch die Hauszinsſteuer ſtark belaſtet, namentlich in den Nord- und Oſtſeebädern. Abgeordneter Jöriſ⸗ ſen(Wirtſch. Vergg.] befürwortet eine Entſchließung ſei⸗ ner Fraktion, wonach die ſyſtematiſche Beſeitigung der Hauszinsſteuer damit beginnen ſoll, daß der für fiskaliſche Zwecke vorgeſehene Teil aufgehoben wird. Gleichzeitig ſoll der Uebergang in die freie Wohnungswirtſchaft erfolgen. Abgeordneter Seiffert(Völk.) beantragte, die Haus— zinsſteuer höchſtens auf 20 Prozent der Friedensmiete zu bemeſſen. Sie ſolle ausſchließlich dem Wohnungsbau zu— gute kommen. Sämtliche Aender ungsanträge zur Hauszins⸗ ſteuer wurden abgelehnt. Es bleibt bei der bisherigen Regelung. Es folgt dann die Beratung des Geſetzentwurfs über die Verteilung der Bierſteueranteile. Preußiſcher Miniſterpräſident Braun wanbte ſich gegen den Zentrumsabgeordneten v. Gu é; ard, der die Haltung des preußiſchen Miniſterpräſiden⸗ ten in dieſer Frage bekämpft hatte. Sein Widerſpruch richte ſich nicht gegen den Finanzausgleich, ſondern nur gegen die Bevorzugung der ſüddeutſchen Länder. Es handele ſich um eine Benachteiligung der übrigen Reichs— teile. Von dem 75-Millionen-Fonds des Jahres 1925 habe Preußen, obwohl es die ganze Wucht des Ruhr— einfalls tragen mußte, nur 30 Millionen erhalten. Die preußiſche Regierung und der Landtag hätten alles getan, was in den engen Grenzen ihrer finanziellen Lei⸗ ſtungs möglichkeit möglich war. Wenn Preußen für die 3 Milliarden Vermögensſchäden, die es durch die Erfüllung des Friedensvertrages erlitten habe, und die das Reich bisher nur mit 65 Millionen erſetzt habe(hört! hört! links), nur 40 Millionen jährlich abgezahlt bekomme, die jetzt den ſüddeutſchen Staaten zugeſchanzt werden ſoll— ten, dann mürde es in der Lage ſein, auch für die beſetzten Gebiete mehr zu leiſten als bisher. Abgeordneter v. Guérard(Ztr.) erklärte, man könne nicht davon ſprechen, daß die Negie— rungsparteien den gefährdeten Gebieten etwas geſtrichen hätten.(Hört! hört! rechts.) Von den 75 Millionen, die vor zwei Jahren bewilligt wurden, ſeien Preußen nicht nur 30 Millionen zugefallen, ſondern von den 35 Millionen, ie das Reich für ſeine eigenen Schäden zurückbehalten habe, ſei auch noch der größte Teil dem Wohnungsbau in den preußiſchen beſetzten Gebieten zugute gekommen. (Lebh. hört! hört! b. d. Mehrheit.) Im übrigen würden die Verluſte Preußens durchaus anerkannt. Preußiſcher Miniſterpräſident Braun: Wenn das Reich 30 Millionen, der preußiſche Staat abet nur 4,3 Millionen aus dem 75-Millionen-Fonds erhalten habe, kann man nicht davon reden, daß Preußen den Fonds für fiskaliſche Zwecke ausgenutzt habe. Es handel ſich hier um Kriegsſchäden, für die das Reich allein aufzu— kommen hat. Was alſo den Ländern als Erſatz gegeben wird, kann niemals als ein Vorzug für dieſe Länder ge— wertet werden und kann in keiner Weiſe verglichen wer— den mit dem, was jetzt den ſüddeutſchen Ländern gegeben werden ſoll. Abgeordneter v. Guérard(3Ztr.) betonte, daß er mik dem preußiſchen Miniſterpäſidenten gemeinſam ſtets für dit Wohlfahrt der gefährdeten Gebiete eintrete. Abgeordneten Dr. Hertz(Soz.) erklärte, daß man in der Frage, ob die Vorlage verfaſſungsändernd ſei oder nicht, ſich genau au den Wortlaut halten müſſe, der für die verfaſſungsmäßige Mehrheit ſpreche. Staatsſekretär Popitz erklärte, nach Auffaſſung der Reichsregierung genüge die einfache Mehrheit. 1919 habe man die Höchſtt überweiſung auch mit einfacher Mehrheit heraufgeſetzt Bayern ſei immer ſteuerſchwach in Bezug auf direkti Steuern geweſen. Es habe die Bierſteuer deshalb vor jeher ſtärker ausnutzen müſſen. Ohne dieſen Betrag könn es ſeinen Etat nicht ins Gleichgewicht bringen. a * Preußiſcher Miniſterpräſident Braun betonte, daß der zitierte Profeſſor Anſchütz ſich über dieſe Frage überhaupt nicht geäußert habe. Der Reichstag habe vor einem Jahre, bei einer glänzenden Finanzlage, die Summe von 17,2 Millionen für ausreichend gehalten. Wenn in der jetzigen Lage noch 40 Millionen mehr einge⸗ ſetzt würden, ſo ſei das eben ein verfaſſungsänderndes Geſetz. b Staatsſekretär Popitz erwiderte, man dürfe nicht am Wortlaut der Geſetze kleben, ſondern müſſe Sinn und Wir⸗ kung überlegen. Miniſterpräſident Braun entgegnete, man wolle hier eine klare Geſetzesbeſtimmung nach Gründen politiſcher Zweckmäßigkeit auslegen. f Abgeordneter Koenen(Komm.) lehnte die Vorlage ab. Abgeordneter Landsberg(Soz.) betont nochmals die Notwendigkeit einer Zweidrittelmehrheit. 2 zweite Leſung der Bierſteuervorlage wurde be⸗ endet. f Es fand dann die dritte Leſung des vorläufigen Finanzausgleichs ſtatt. In der Schluß a b ſt i m mn un g wurde der vorläufige Winanzangaleich in ein facher Abſtimmung mit den Stimmen der Negierungsparteien und des Bayeriſchen Bauernbundes angenommen.. Es folgte die dritte Leſung der Vorlage über die Verteilung der Bierſteueranteile. Die Schlußabſtimmung war namentlich. Die Vorlage wurde mit 195 gegen 148 Stimmen bei zwei Enthaltungen angenommen.. Vizepräſident Eſſer ſtellte feſt, daß die Annahme bei Unweſenheit von mehr als zwei Dritteln aller Abge»dneten mit einfacher Mehrheit erfolgt iſt. Darauf wurde die zweite Leſung des Reichs haus⸗ haltsplanes fortgeſetzt. Der Haushalt der allge⸗ meinen Finanzverwaltung wurde erlevigt. Beim Haushalt des Ernährungsminiſteriums werden auf deutſchnationalen Antrag neu 250 000 Rm. eingeſtellt zur Gewährung zunächſt unverzinslicher lang⸗ friſtiger Kredite zur Förderung des Flachs- und Hanfbaues. Beim Haushalt des Innern bedauerte Abge⸗ ordneter Taubadel(Soz.), daß von den 25 Millionen für die Grenzgebiete für den Oſten verhältnismäßig wenig übrig bleibe, da daraus auch Bayern und Sachſen und Baden bedacht werden ſollen. Die Provinz Niederſchleſien ſei aber am ſchwerſten durch die uch bee getroffen worden. Beſonders ſchwer leide auch die Stadt Görlitz. Abgeordneter Bartſchat⸗Königsberg(Dem.) beklagt ſich ebenfalls über die Vernachläſſigung des Oſtens. Abgeordneter Roſen baum(Komm.) fordert eben⸗ falls Erhöhung des Fonds auf 40 Millionen. Der Fonds wird in Höhe von 25 Millionen beibehalten. Der Geſetzentwurf über die Hinausſchiebung der Bindung einzelner Länder und Gemeinden an die nach dem Reichsbewertungsgeſetz feſtgeſtellten Einheits⸗ werte wird in zweiter und dritter Leſung ange— nommen. Es folgte die erſte Leſung des Arbeitszeitnotgeſetzes, die vom Reichsarbeitsminiſter Dr. Brauns eingeleitet wurde. Nach einem Rückblick auf die Vorgeſchichte des Ent⸗ wurfes betonte der Miniſter, daß die neue Regierung ſich der Bedeutung der ſchwebenden Arbeitszeitlage bewußt war und ſofort die Initiative zu einer geſetzlichen Aenderung der Arbeitszeitnotverord⸗ nung ergriff. Die Verhandlungen der Regierungspar— teien hätten dann ſchnell zu einer Verſtändigung geführt, der auch die Reichsregierung und der Reichsrat beigetreten ſeien. Der Zweck des Geſetzes könne nicht eine end⸗ gültige oder auch nur auf längere Zeit berechnete Lö— fung der Arbeitszeitfrage ſein. Dieſem Zweck diene das Arbeitsſchutzgeſetz, das dem Reichsrat noch in dieſem Som— mer zugehen ſolle. Die kommuniſtiſchen und die ſozial— demokratiſchen Aenderungsanträge bezeichnet der Miniſtei als völlig unannehmbar. Zurzeit iſt nur eine Zwiſchen! Jöſung möglich. Die Vorlage ſucht zunächſt dem Miß brauch mit den Ueberſtunden zu ſteuern. Dann kommt die Bezahlung der Mehrarbeit nach einem feſten Zuſchlage von 25 Prozent. Gewiſſe Saiſongewerbe können vom Zuſchlag entbunden werden. Einem Mißbrauch mit der freiwilligen Mehrarbeit will der Entwurf tunlichſt vor— beugen. Ein Vertagungsantrag der Kommuniſten wurde nicht genügend unterſtützt. Abgeordneter Graßmann(Soz.) hielt die vorgeſchlagene Regelung für unzureichend. Die Ueberſtundenwirtſchaft müſſe endlich beſeitigt werden. Der Abgeordnete Stegerwald(3tr.) führte in ſeiner Rede aus, daß ſeine Fraktion in dem Geſetz keine völlige Regelung ſehen könne. Es brächte aber drei Vor— teile, nämlich eine Einſchränkung der Ueberſtundenarbeit auf 48 Stunden in der Woche, ferner Verbeſſerungen für die Angeſtellten im Handel, die im Washingtoner Abkom— men nicht genannt ſind, und weiter für alle über 48 Stun— den wöchentlich geleiſtete Mehrarbeit einen entſprechenden Zuſchlag. Tſchang⸗Kai⸗Tſchek abgeſetzt. Die Erregung in China ſteigt. Os London, 4. April. Nach einer Meldung aus Han kau ſoll der bisherige Oberbefehlshaber Tſchang⸗Kai⸗Tſchek von 921 Kantonregierung abgeſetzt ſein. Dieſe Entziehung des Oberbefehls iſt nach Verlautbarungen auf die Agitation des radikalen ko mmuniſtiſchen Flügels in der Kuomintang⸗Partei zurückzuführen, dem die Ver han d⸗ bu ugsbereitſchaft des Befehlshabers nicht zuſagte. Hinzu kam noch, daß die Erregung in Schanghai wie auch I 1 U Eine Neiſe nach Amerilg kann jeder im Geiſte machen, der am Mittwoch, den 6. April im großen Saal des„Freiſchütz“ erſcheint. Lichthilder vortrag des Herrn Jug JJoſef Rudershauſen über Leben und Treiben in Südamerila beſonders in der Wilſte von Chile und Bolivia. Anfang präcis 8J¼ Uhr— Eintrittt 30 Pfg. Der Erlöß iſt ausſchließlich für die Her⸗ ſtellung des neuen D. J. K.⸗Sportplatzesbeſtimmt. Alle Viernheimer, beſonders die Mitglieder aller kath. Vereine, lädt herzlichſt dazu ein. Der Präſes der Mar. Jünglingsſodalltät: Hainz, Kaplan.— Mäc in den übrigen Srabren Chinas uver die vevorſtehende Note wegen der Vorfälle in Nanking ſtändig im Wachſen war, ſo daß in Schanghai ſich ſogar die Kommu⸗ niſten weigerten, ſich von den Kantontruppen entwaffnen zu laſſen. Die radikale kommuniſtiſche Bewe⸗ gung in Schanghai nimmt dauernd zu, und man befürch⸗ tet, daß die regulären Truppen der Südarmee, die nur 13 000 Mann betragen, nicht mächtig genug ſein können, um die Ruhe und Ordnung aufrecht zu erhalten. mmm Ne 255* eee 7 .* * FudqdssuesIſerel& „ Ale, que Nn, oſ, an n ben cf Intun ob, Jos one ofen eine lilebtrialumpę ol. Crime von flanin Gefu, Die Note, die von den Mächten an die Kantonregierung über das Blutbad in Nanking übermittelt werden ſoll, enthält folgende drei Punkte: 1. Beſtrafung der kantoneſiſchen Offiziere und Beamten, ſfe in Nanking organiſierten, befehligten und di ie Angri geſtatteten, 5 . Zahlungen an die Hinterbliebenen der Opfer und Entſchädigung für zerſtörtes Eigentum, 5 3. ausführliche Ent Jh uldigung wegen der Beleidigung der engliſchen, amerikaniſchen und japaniſchen Fahnen. Aus allen Teilen Chinas wird gemeldet, daß die revolutionäre Bewegung überall F u ß faßt. Aus Ningpo und Kanton werden die Frauen und Kinder berausgeführt. weil man krie— eee wo bekanntlich noch die ausländerfreundliche Nordarmee herrſcht, iſt man dabei, den Fremden das Verlaſſen der Stadt anzuraten. 5 Ein jugoſlawiſch⸗ albaniſcher Vertrag. Forderung Italiens. r Paris, 4. April. Der rämiſche Berichterſtatter der„Information“ meldet, lieh die italieniſche Regierung in London wiſſen ließ, daß ſie für die Aufnahme von direkten Verhandlungen mit Jugoſlawien es nicht als genü⸗ gende Vorbedingung betrachten könne, daß Jugoſlawien den Vertrag von Nettuno ratifiziere. Dieſe Rati⸗ fiawiene ſei eine internationale Verpflichtung Jugo⸗ lawiens. Richtsdeſtoweniger wäre aber, ſobald der Ver⸗ trag von Nettuno durch Jugoſlawien anerkannt iſt, der Weg zu Verhandlungen offen. In dieſer Beziehung würde Rom verlangen, daß Jugo⸗ ſlawien mit Albanien einen ähnlichen Vertrag wie den von Tirana abſchließe, jedoch unter Ausſchal⸗ t u ng jeder Intervention einer dritten Macht. Jugo⸗ lawien würde auf dieſe Weiſe nach der Auffaſſung der offiziöſen Kreiſe Roms die Beweiſe liefern, daß es gegen die albaniſche Republikkeine Hintergedanken hege. — Aus Nah und Fern. Berlin. Doppelſelbſtmor d. Im Hare Kreuz dergſtraße 21 machte ſich nachmittags ein ſtarler Gasgeruch bemerkbar Da auf wiederholtes Klopfen an der 1 85 des Meutetmeiſters Hermann Degeler nicht geöffne dure, drang man gewaältſam in die Zimmer ein. Hier fand man den 66jährigen Maurermeiſter mit ſeiner 68, jährigen Ehefrau Wilhelmine in dem mit Gas gefüllten Schlafzimmer auf. Krankheit der Frau und Lebensüber⸗ druß bilden das Motiv zu dem Doppelſelbſtmord. Berlin. Seine Gartin zu Tode miß handelt, In der Bremer Straße wurde die Ehefrau Elſe Plöhn in chwerverletztem Zuſtande aufgefunden. Als man ſie ine Nrankenhaus brachte, ſtarb ſie an den erlittenen Verwun⸗ dungen. Wie feſtgeſtellt wurde, iſt Frau Plöhn von ihrem Manne derart mißhandelt worden, daß ſie bewußtlos zu⸗ ammenbrach und nur noch mühſam bei ihrer Auffindung iber die grauſigen Vorfälle Auskunft geben konnte. Sie 19 5 erſt vor einigen Tagen eine einjährige Gefängnis⸗ rafe verbüßt, die ihr wegen Mißhandlung ihrer Kinder 1 worden war. Anſcheinend wollte ihr Mann ſie ei ihrer Rückkehr nicht mehr ernähren, woraus Streitig⸗ eiten entſtanden, die zu dem blutigen Drama führten. Oranienburg. Ein Geflügeldieb auf der Bag niedergeſchoſſen. Auf dem Oranienburger ahnhof wurden zwei langgeſuchte Geflügeldiebe aus einem Zuge herausgeholt. Sie unternahmen jedoch bald inen Fluchtverſuch, der dem einen auch glückte. Der an⸗ here wurde niedergeſchoſſen und lebensgefährlch pexletzt. Hamburg. Schweres Exploſionsungliück in Bremen. In der Werft dex Aktiengeſellſchaft„Weſer“ m Bremen explodierte eine Ladung glühenden Schrotts. dabei wurde ein Teil des Daches der Werkſtatt beſchädigt und drei Arbeiter durch umherfliegende Eiſenteile ſchwer derletzt. Das Unglück wird dadurch erklärt, daß in einem Schrottſtück ein hohler Raum vorhanden geweſen ſein muß. die darin befindliche Luft dehnte ſich infolge der Er⸗ värmung immer mehr aus, bis die Spannung durch die Exploſion einen Ausweg fand. f Dresden. Indienſtſtellung der weiblichen olizeibeamten. Die Abſchlußprüfung der weib⸗ ichen Polizeibeamten Dresdens hat ſtattgefunden. Dis echs Beamtinnen werden am Montag auf die Reichs- und Staatsverfaſſung vereidigt und am Dienstag in ihren Ddienſt eingeſtellt werden. 3 1 Kleine Chronik. . 21 2 f olgenſchwere Erdſtöße in Rußland. In der Nach — the in Leninkan mehrere im Bau befindlich Häuſer zum Einſturz gebracht, auch Tote und Verwundet polen zu beklagen ſein. Ab Fliegertod. Wie aus Leningrad gemeldet wird, ſin! in der Nähe der Stadt zwei Schulflugzeuge in 200 Mete Vom Glück vergeſſen. Roman von Fr. Lehne. 18. Fortſetzung.(Nachdruck verboten.) Sie fanden eine Bank, eine ſtille, verſchwiegene Bank in den Anlagen. Und da nahm er ſie feſt in ſeine Arme und ſchaute in ihr weißes Geſicht, in das unter ſeinem Blick eine leichte Röte bis zu dem blonden Haar ſtieg. Und er ſchaute auf den blühenden Mädchenmund, an dem er ſich jetzt ſatt trank. „Siehſt du, das war es, was ich vom Glück forderle— und ich hab' es bekommen, weil ich feſt zugefaßt habe, ohne lange zu überlegen!— Dich wollte ich haben, und nun hab' ich dich—“ Er lachte übermütig——„Gwendoline, ſag' mit, was hatteſt du dir geſtern gewünſcht und warſt ſo traurig, weil du die Karte verloren und das als böſes Omen betrachtet hatteſt—“ da barg ſie erglühend den Kopf an ſeiner Schulter. „Willſt du mich necken? Ach, laſſe doch—“ ihm du dich, daß du ſo abergläubiſch warſt? Ich weiß, was du dachteſt—— und darum brachte ich dir Erfüllung deines Munſches, der auch der meine war—“ und zärtlich ſtreichelte er ihre Wangen. „Hab ich mich ſo wenig beherrſchen können?“ fragte ſie bang. Er lächelte ſie in ſeiner bezwingenden Weiſe an.„Du Liebe— ſorg' dich nicht darum! Iſt es ſo arg, wenn ich deine trotzigen Gedanken erraten hatte?“ Wie von einem ſchweren, ſüßen Traum war ſie befan⸗ gen. ar es nicht einem Wunder gleich, daß ſie hier neben ihm ſaß, von ſeinem Arm umſchlungen— und kannten ſich doch kaum! Und doch, von Ewigkeit her waren ſie für ein⸗ ander beſtimmt! ö „ And was wird nun mit dem Examen?“ fragte er in 55 7 1 Liebf f „»Das wird gemacht, Liebſter!“ entgegnete ſie kurz,„ſo kurz vor dem Ziel kehre ich nicht um. Oder möchte 115 8—*. „Warum ſollſt du dich weiter plagen? Nein—“ „Axel, laſſe mich! Ich darf nicht müßig ſein! Womit ſollte ich jetzt plötzlich ein Aufhören erklärei ſich ja nur noch um einige Wochen—“ „Wenn ich reich wäre, Gwendoline, ſo würdeſt du mor⸗ gen meine Braut und bald mein geliebtes Weib ſein!“ „Ach? Liebſter, wir ſind es nun einmal beide nicht!— Du mußt noch viele Rennen reiten, um die Kaution zu⸗ ſammen zu bringen!“ lächelte ſie ſchalkhaft,„denn ich— ich habe nichts!“ „„Iſt deine reizende Perſon denn nichts?“ fragte er, ſie leidenſchaftlich umfaſſend. Sie ſenkte den Blick tief in ſeine Augen.„Für dich wohl, mein Axel— aber für die Welt, für die Anforderungen des Daſeins nicht! Soll ich für dich denken? Für dich vernünftig ſein?— Dann muß ich ſchon jetzt den Anfang für dich machen; es wird Zeit, daß wir nach Hauſe kom⸗ men!—— Und das heute, jetzt, das behalten wir als eine unwahrſcheinliche, ſchöne Erinnerung, als ſüßen Traum— und nichts darf mehr daran rühren, kein Wort, mein Axel T hur höchſtens ein Blick; es muß vergeſſen ſein, bis das Geſchick uns günſtig iſt!— Ich habe Zeit, ich kann warten — auf dich! Nur dich mein wiſſen, Axel, als mein köſt⸗ lichſtes Eigentum— weil ich dich ſo über alles liebe——“ Eine unterdrückte Leidenſchaft drang aus ihren Worten; ſie warf ſich an ſeine Bruſt, drückte ihr Geſicht dagegen. Er war 1 von ihrer Art und fuchte ihren Mund in heißem Kuß „„Ach, Süßeſte, du verlangſt zu viel! Wir ſehen uns faſt täglich— und da ſoll ich darben! Nein, nein,“ er preßte ſie an ſich—„Gwendoline—“ Sie ſchloß einen Moment die Augen. Die Verſuchung war groß. Und was war weiter dabei, wenn ſie in kurzen, flüchtigen Minuten Gruß und Kuß mit ihm austauſchte— als Troſt für ihre freudloſen Tage? Aber nein, es durfte doch nicht ſein! Sie ſtand auf, und auf ihrem ſchönen Geſicht lag wieder der herbe, ſtolze Ausdruck wie ſonſt. „Axel, ich bin doch kein beliebiges kleines Mädel— ich bin deine Braut! Und ich bete nbrünſtig, daß bald die Zeit kommt, wo du mich von meiner Mutter für das Leben erbitten wirſt!— Dann, Axel—“ Hi gebend ſah ſie ihn mit ihren ſchönen Augen an, die wie Saphire ſchimmerten. 19 Es handelt 14 5 Hwendoline A ſtammelte er, und dann neigte er ſic über ihre Hand und küßte ſie ehrerhietig. Siebentes Kapitel. In einem Glücksrauſch kam Gwendoline nach Hauſe. Si hatte wie der Welt entrückt im Straßenbahnwagen geſeſſen War es denn wirklich wahr, was ihr ſoeben geſchehen? Si lächelte vor ſich hin; ſie ſah nicht die bewundernden Blicke die auf ihr hafteten, tauſend Engelein jubilierten in ihren Herzen— das Glück, es war gekommen— es hatte ſie nich vergeſſen! Leicht beſchwingten Schrittes eilte ſie die Treppe hinan zur Wohnung, und ſchloß leiſe die Vorſaaltür auf. Di Lampe brannte auf dem kleinen Tiſch. Im Wohnzimme war auch noch Licht. Wie lieb und traulich ihr heute daß kleine Heim erſchien! Das machte: ſie ſah alles mit ſo gan anderen frohen Augen an Die Mutter nähte noch. „Du kommſt ſpät heute, Gwendoline!“ ſagte die Baronit nach dem Gutenabendgruß mit milder Stimme, ohne di Augen zu erheben. Das junge Mädchen vermied ebenfalls ihren Blick. Si legte die Büchertaſche auf den Schreibtiſch.—„Wie es ſ gerade paßte mit der Straßenbahn!“ warf ſie hin,„hie — Hannerl ſchickt dir ein Stück Torte und eine gebraten Taube, die ſie für mich zum Abendeſſen beſtimmt hatte Die Torte ißt du jetzt noch und trinkſt auch ein Glas Port wein dazu— er wird dir gut tun! Hannerl wünſcht e⸗ daß du jeden Tag welchen krinkſt, ſie ſchickt dir mehr.“ Trotz des heftigen Widerſtrebens der Mutter gin Gwendoline nach dem Büffet, um ihr ein Glas Wein ein zugießen. Doch zu ihrer Vermunderung war die Flaſch die ſie geſtern erſt entkorkt hatte, leer! Sollte Malte heute nachmittag darüber erbarmt haben? Aber ſie 0 0 ſich, darüber eine Bemerkung zu machen, die vielle cht eine unliebſamen Wortwechſel hervorgerufen hätte! Nichts ſoll ihr den leben Ahend noch krüben. Darum wollte letzt auch feen er ee, 1„ 5 * geriſche Kompliranonen befurchter. Oelbſt 1 f Hohe ſulammengeſtonen und ue, 0 es 0 ede engen vun cl duscse Jerde 5 ö i 2255 1 885000 Sus ttaen 28) SUlweiz 0% nd 22500 len 85 5 acc ten ungefähr die gleichen waren. garette iſt alſo in Raucherkreiſen unbedingt geſtiegen. Es übt heute Hunderttauſende von Menſchen, die das geliebte Stäbchen nicht mehr entbehren können, und doch iſt die Zi⸗ Die beben pio ſen waren ſofort tot. . Raubüberfall einer Chunchuſenbande. Nach eiten Moskauer Meldung hat in Transbaikalien eine Chun, chuſenbande einen Raubüberfall auf ein Stationsgebäude verübt und dabei vier Frauen und ſieben Kinder erſtochen während das Stationsperſonal Unterſtützung herbeiholte Die Verfolgung der Bande wurde ſofort aufgenommen wobei ein Teil der Räuber erſchoſſen wurde, während de andere entkam. Henry Ford keinem Attentat zum Opfer gefallen Von den Urſachen des Automobilunfalls Heury Fords if bisher noch nicht der Schleier des Geheimniſſes gelüfte worden. Während Fords Detektive von einem Attenta ſprechen, glaubt die Polizei nur an einen Unglücksfall Auf jeden Fall hat die amerikaniſche Senſationspreſſ. Fords Mißgeſchick ſehr ausgeſchlachtet. a Wieder eine Erderſchütterung in Japan. Eine kurze aber ſtarke Erderſchütterung wurde, wie aus Tokio be richtet wird, in der Provinz Honſhiu wahrgenommen. Un ter de: Beuälkerung herrſchte erhebliche Aufregung. Inde— wurde nur wenig Sachſchaden angerichtet. i Schiffszuſammenſtoß bei Gibraltar. Der auf der 1 Fahrt nach Kalkutta befindliche engliſche Dampfer„Author“ ſtieß acht Meilen ſüdöſtlich von Gibraltar im Nebel mit dem ſpaniſchen Dampfer„Jacinto“ zuſammen, der mi Fracht von Malaga nach Huelva unterwegs war. Der Anprall war ſo heftig, daß die„Yacinto“ innerhalb von zehn Minuten ſank. Der Kapitän und ſechs Mitglieder der Beſatzung konnten von einem Schlepper gerettet wer; den. Achtzehn Mann ſind ertrunken. a Nieſenbrand in Karpathorußland. Die große Juden⸗ gemeinde Jaſina in Karpathorußland wurde von einem verheerenden Brande heimgeſucht. 29 Wohnhäuſer, zahl⸗ reiche Magazine, Scheunen und Wirtſchaftsgebäude ſind niedergebrannt. 47 Familien ſind obdachlos. Der Schaden geht in die Millionen. Der Brand brach in einem Wirts⸗ hauſe aus, wo es zu einer Exploſion von Granaten kam, ie ſeit dem Weltkriege noch dort verborgen lagen. Aus dem Gerichtsſaal. § Der Schadenerſatz für Lützow. Freiherr von Lützow der wegen angeblicher Kindermißhandlung fünfzehn Mo, nate in Unterſuchungshaft geſeſſen hatte und ſchließlich freigeſprochen worden war, begründet ſeine Schadens erſatzforderung an den preußiſchen Staat in Höhe von einer Million Reichsmark damit, daß er während ſeiner Haft⸗ zeit für ſeine Schulvertretung, wie ſonſtige Auslagen allein 15 000 Rm. bar ausgegeben habe. In der Unterſuchungs⸗ haft habe er ſieben Zähne verloren und durch die Haft eine Lungenerkrankung gehabt. Die Verminderung ſeiner Einnahmen aus der Erziehungsanſtalt in Zoſſen berechnet er kapitaliſiert mit 720 000 Rm., ſo daß eine Geſamtforde⸗ rung von 1076000 Rm. zuſtandekommt. § In der Berufungsverhandlung freigeſprochen. Der 60 jährige Lokomotivführer Johann Tretter war in München in erſter Inſtanz zu drei Monaten Gefängnis verurteilt worden, weil er am Silveſtertag 1925 mit dem Schnellzug Kufſtein— München auf einen Perſonenzug auſ— gefahren war. Fünf Reiſende waren leicht verletzt und einige Wagen beſchädigt worden. In der nunmehr durch— geführten Berufungsverhandlung ſprach das Gericht den Angeklagten frei, weil ein Beweis für ſein Verſchulden nicht als erbracht angeſehen war. Der Wettbeverb nder Th Jndüstrie dafen- 65001 Tuthei 1 on 22771 Hungnen 72580 t! ellen 50 f hand 50/0 Leudahantb ee ö ö ß fggtfen bee J b eee ae rr Affa Job 920 Rund um die Zigarette. Was man vom Stäbchen erzählt. Von Otto R. Breweß. (Nachdruck verboten.) Beſteigerter Zigarettenkonſum in Deutſchland.— Wie die Papierzigarette entſtand.— 45 000 Stück in der Stunde. Zur Pfychologie des Nauchers.— Drei Zigaretten und eir Zündholz.— Aberglauben oder Reklame?— Die Anti zigarettenliga.— Die Diplomatie greift ein. Eine eingehende Statiſtik hat vor einiger Zeit feſt— geſtellt, daß in Deutſchland heutzutage fünfmal mehr Zi garetten als Zigarren verbraucht werden, während von dem Kriege die Verkaufsziffern für Zigarren und Zigaret, Die Bedeutung der Zi⸗ garette als Genußmittel noch gar nicht ſo lang bekannt, enigſtens nicht in ihrer jetzigen Form, denn man kannte eit dem 16. Jahrhundert die Zigarette nur als ein in Maisto gehülltes Tabakröllchen. Von der Entſtehung der Zigarette mit Papierumhüllung 11 05 man folgende Anekdote: Als Mehemed Ali, der Paſcha von Aegypten Akkar in Syrien belagerte, ſandte er einer der dort kämp⸗ enden Batterien einen Ballen beſten Kavallatabaks. Die Leute mengten die gute Sorte mit dem guten Smyrna, kabak und rauchten die Miſchung gemeinſam aus eine Waſſerpfeife, der einzigen, die bei der Batterie vorhanden war, Eines Tages zerſchmetterte ein aus der Feſtung kom, endes Geſchoß die Pfeize Nun war guter Rat teuer, bis Kornaraf auf den Gedanken kam aus einer Kartuſche zbuleibe. Der Amerikaner, der ſchon den Alkoho Gottes hauſe zu. Herrn aus Mannheim gehalten wurde, alpfelte in der märde und in der Hohelt des Prieſters, der von Gott zu etwas von dem Papier zu neymen, das zum einwickeln des Pulvers diente. Der brave Korporal entfernte das Pulver und tat Tabak an ſeine Stelle. Er wickelte ſich ein Röllchen zum Rauchen und fertigte damit die erſte Zigarette an. Das Zigarettendrehen kam ſo bald in Schwung. Hätt man es aber nicht fabrikationsmäßig betrieben, ſo hätte die Zigarette wohl kaum ihre heutige Bedeutung erlangt. De! Anterſchied wird einem klar, wenn man bedenkt, daß eine Zigarettendreherin zur Herſtellung von 1000 Zigaretten 9 Stunden braucht, während eine moderne Zigaretten— maſchine 45 000 Stück in der Stunde liefert. Die Mode des Zigarettenrauchens hat auch die Gelehr— ken aller möglichen Fakultäten zu eifrigen Studien ange⸗ regt. So iſt es nicht zu verwundern, daß man innige Be⸗ ziehungen zwiſchen dem Rauchen von Zigaretten und dem Charakter des betreffenden Rauchers entdeckt hat. Die italieniſche Volkspſychologie hat allerlei Hypotheſen aufge⸗ ſtellt, die ſich insbeſondere auf den Zigaretten raucher be⸗ ziehen. Wer beiſpielsweiſe die Zigarette ausgehen läßt und immer wieder anzündet ſoll ehrgeizig und ohne Zart— gefühl ſein. Wer den Rauch durch die Naſe ausſtößt, iſt ſtreitſüchtig und neigt außerdem zum Glücksſpiel. Jemand, der die Zigarette zwiſchen den Fingern zerdrückt, iſt zer⸗ ſtreut. Man kann über dieſe Weisheiten hinſichtlich ihres Wertes ſelbſtverſtändlich verſchieden denken. Daß ſie aber gewiſſe Grundwahrheiten darſtellen, wird man ihnen nicht abſprechen können. Pſychologiſch nicht weniger intereſſant iſt die Tatſache, daß die meiſten Zigarettenraucher abergläubiſch ſind. Wo ſich drei von ihnen verſammeln, um gemeinſam ihre Ziga— retten anzuzünden, da ſträubt ſich der Dritte mit aller Gewalt, von dem ſelben Streichholz Feuer zu nehmen. Das bedeutet nämlich für ihn Unglück, gar den Tod. Die Sitte ſoll während des Krieges bei unſern Soldaten entſtanden ſein. Das iſt aber in Wirklichkeit nicht der Fall. Dieſer Aberglauben iſt viel älter und ein echt angelſächſiſcher Hum— bug. Vor ungefähr 20 Jahren wollte die engliſche Zünd⸗ holzfabrik„The Lancer“ ihren Abſatz vergrößern. Um dies zu erreichen, lancierte ſie den Aberglauben vom Tode des Dritten in die Preſſe. Es wurde allgemein angenommen und hob den Zündholzverbrauch um Beträchtliches. Die Zigarette hat aber nicht nur Freunde, ſie hat auch erhebliche Gegner. Das iſt auch heute noch der Fall, wenn auch jenes päpſtliche Dekret aus dem Jahre 1642 wider den Tabaksteufel längſt aufgehoben iſt. In Amerika beiſpiels⸗ weiſe will man nach dem Alkohol jetzt auch dem Nikotin Es gibt dort eine Anti-Zigarettenliga, die aber nicht nur Zigarettenrauchen, ſondern auch jede andere Form des Rauchen. bekämpft. Trotz eines rieſigen Kampf⸗ fonds, trotz zahlreicher Vorträge und Broſchüren, trotz Tau— ſender von Spitzeln und Detektivs, iſt es der Antizigaret⸗ tenliga noch nicht gelungen, weſentliche Erfolge zu erzielen. 7 f utbehren muß, läßt ſich ſein Rauchkraut nicht nehmen. Die originellſte Aktion gegen die Zigarette hat aber in moderner Zeit die tibetaniſche Regierung unternommen. In einem vom Geſamtminiſterium der tibetaniſchen Regie⸗ rung., wie es wörtlich heißt:„Im Jahre des Waldochſen am 22. Tag des erſten Monats“ datierten Proteſtſchreißen an — Tibet verboten. In der Begründung wird ausgeführt: Das Land Tibet iſt ein heiliges Reich des Glaubens, in dem viele Götter und Lamas und Schutzgötter wohnen. Im Rauche der Zigaretten würden ſie gleich Wolken von der Erde verſchwinden. Der üble Dunſt, der ſich allenthalben verbreiten würde, würde Menſchen und Tieren ſchaden, Uebelkeit, Krankheit und Tod verurſachen und den Wohl⸗ ſtand des Volkes ſchmälern. Lokales und Allgemeiner. Gedenktage am 5. April. 1588 Der engliſche Philoſoph Thomas Malmesbury geb. 1795 Friede zu Baſel zwiſchen Frankreich und Preußen. 1808 Der Kupferſtecher Johann Georg Wille in Pari, geſtorben. 1813 Sieg der Preußen über die Franzsſen bei Möckern 1837 Der engliſche Dichter Charles Swin burne in Henley geb. 1840 Der Silhouettenſchneider Greifswald geb. 1849 Preußiſcher Seeſieg über die Eckernförde. 1870 Der Phyſiker Heinrich Guſtav Magnus in Berlii geſtorhen. 1915 Beſetzung von Wladiwostok durch die Japaner. 1917 Kriegszuſtand zwiſchen Deutſchland und den Verei, nigten Staaten. Sonnenaufgang 5.28 Uhr:: Mondaufgang 7.22 Uhr Sonnenuntergang 6.38 Ahr:: Monduntergaͤng 11.18 Uh — Zu jeder Auslandsreiſe iſt ein Paß nötig. Die mi' einigen fremden Ländern getroffenen Vereinbarungen liber die Aufhebung des Sichtvermerkzwanges ſind vielfach irrtümlich dahin verſtanden worden, daß für den Reiſe— verkehr mit dieſen Ländern überhaupt keine Paßförmlich, keiten mehr beſtehen und daß insbeſondere zur Einreiſ. in dieſe Länder jeder beliebige Ausweis genüge. Infolge deſſen ſind Reiſenden an der Grenze oft Zeitverluſte und Koſten entſtanden, die bei Beſitz eines Paſſes vermieden worden wären. Es wird deshalb darauf hingewieſen, daf die Aufhebung des Sichtvermerkzwanges in keinem Falle an dem beſtehenden Paßzwang etwas geändert hat. Zu jeder Reiſe ins Ausland gehört ein Paß. Hobbes Paul Konewka i, däniſche Flotte be » Primizfeier. Der bochw. Herr Neuprleſter Alols Ruders hauſen brachte am geſtrigen Sonntag unter feierlicher Beteiligung der kath. Bevölkerung, Gott, ſein erſtes heiliges Meßopfer dar. Unter feterlichen Klängen der Glocken und der Feuerwehrkapelle, ſowle in Begleitung der kath. Vereinen, die recht zahlreich vertreten waren, zog der Btautzug des hochw. Herrn Neuprieſters durch dle reich mit Flaggenſchmuck und friſchem Grün verzierten Straßen, dem Die Feſtpredigt, welche von einem hochw. ſeinem hl Amt berufen wurde und gab den andächtig lau⸗ ſchenden Chilſten den Segen des kath. Prleſters für das Volk kund Der kath Kirchenchor„Cäcilta“ verſchönte mit frommem Geſang das Hochamt. Nach demſelben begleiteten die Verelne nebſt Muſik den hoch w. Herrn Neuprleſter wla⸗ der zu ſeinem Elternhauſe. Möge es dem Hochw. Herrn So geſchehen im Jahre 1924. Neuprleſter vergönnt ſein, eine recht ſegensreiche Tätlgkeit im Weinberge des Herrn zu entfalten zum Nutzen und Frommen des kathollſchen Volles. * Geſchäftsumbau. Das Haus haltungswaren⸗ und Fahrradgeſchäft von Nikl. Effler iſt ſehr zu ſeinem Vorteil vergrößert worden. Ez zieren jetzt 4 Schaufenſter die Straßenfront, in denen allerlel beachtens⸗ und preiswerte Angebote aus geſtellt find. Körperverletzung. Ueber Sonntag kam eine Per ⸗ ſon wegen Körperverleßung der Pollzei zur Anzelge. Ruheſtörer. Zwei Perſonen ſind wegen Ruhe⸗ ſtörung zur Anzeige gekommen. * Schweinemarkt. Auf dem Schweinemarkt in Weinheim waren am letzten Samstag Zugeführt: 460 Stück Berkauft: 386 Stück Milchſchweine: 18—19 Mark das Stück Län fer: 25-35 Mark das Stück Eine Reiſe nach Ameriga kann jeder im Geiſte machen, der am Mittwoch abend 8 Uhr in den großen Saal des„Freiſchütz“ lommt. Herr Ing. Joſef Rudershauſeu, ein Sohn unſerer Gemeinde, der ſeit 1923 in Amerika wellte und in dieſen Tagen anläßlich der Primiz ſeines Bruders in die Heimat zurückgekommen iſt, wird an Hand von ungefähr 60 ſelbſtverfertigten Lichtbildern uns das Leben und Treiben in Südamerika beſonders in der Wüſte von Chile und Bolivia ſchildern. Selbſtgeſehenes wird er uns zeigen. Selbſterlebtes wird er uns erzählen. Eigene Erfahrung ſpricht hier. Und darum dürfte es für jeden, der Verwandten in Amerika hat, von befonderem Intereſſe, auch etwas aus ſeinem Munde zu erfahren, wie es im Großen und Ganzen unſeren Deutſchen Brüdern und Schweſtern im Dollarlande geht.— Alle Viernhelmer, be⸗ ſonders die Mitglieder des kath. Männer⸗ und Arbeiterver⸗ eins, des K. K. V. und des kath. Klrchenchores, der Mar. Jungfrauen Congregation und der Mar. Jünglinesſodalität ſind herzlich dazu eingeladen,— Der Eintrittspreis beträgt 30 Pfg. Der Erlös iſt ausſchließlich für die Herſtelung des neuen D. J. K.⸗ Sportplatzes beſtimmt.- Nach dem Vortrag iſt der Herr Referent gerne bereit, noch einige Fra⸗ gen zu beantworten, die aus dem Publikum an ihn geſtellt werden. Verſteigerungs⸗Anzeige. Dienstag, den 5. April 1927, Nachm. 2 Uhr ſollen im Rathaushofe zu Biernheim die nachverzeichneten Ge⸗ genſtände zwangsweiſe gegen Barzahlung zur Berſtelgerung die Jereinigten Staaten wird die Einfuhr von Tabat in kommen: 1 Pult, 2 Sofa, 1 Bild, 1 Nähma⸗ ſchine 1 Kleiderſchrank und 2 Fahr⸗ räder. Gernsheim, den 2 April 1927. Litters, Gerichtsvollzieher. Amtlicher Teil. Bekanntmachung. Betr.: Geſetzliche Miete. Die geſetzllche Miete beträgt bis auf weiteres 110% der Friedensmlete. Betr.: Unterhaltung der Schulen. Zum Oelen der Fußböden werden ca. 1400 Kg. Fuß⸗ bodenöl, wovon 700 Kg. ſofort zu liefern ſind, benötigt. Schriftliche Angebote(frei Rathaus) ſind unter Anſchluß von Proben bis Donnerſtag, den 6. ds. Mts., vormittags 10 Uhr auf dem Baubüro einzureichen. Freie Wahl bletbt vorbehalten. Zuſchlagsfriſt 8 Tage. Betr.: Holzverſteigerung. e den 5. ds. Mts., vormittags 11 Uhr, findet im Sitzungsſaal des Rathauſes eine Berſteigerung verſchiedener Sortimente Brennholz ſtatt. Viernheim, den 2. April 1927. Heſſ. Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. Bekanntmachung. Betr.: Veiſteigerung verjährter Fundſachen im Rechnungs⸗ jahr 1926. Am Mlttwoch, den 6. April 1927, vormittags 9 Uhr, werden auf dem biefigen Polizelamt folgende verjährte Fund⸗ ſachen aus dem Rechnungsjahr 19286 öffentlich an die Meiſt⸗ bietenden verſtelgert. Intereſſenten wollen ſich zum Termin einfinden. s kommen zum F ein Geldbeutel, „zwei Gewichte aus Meſſing von 20 und 50 gr, ein Farbplnſel, eln Meter maß, ein braunes Wollſchal, eln Klelderbügel aus Holz, eln Holhauſſatz, ein Kinderſchuh, Heine Motorradgllederkette mit Ocler, 10. elne Pfeife, 11. ein Naſterapparat. Viernheim, den 2. April 1927. Heſſiſches Polizeſamt Viernheim“ Ludwig.