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Jahrgang Neues in Kürze. 25: An zuſtändiger Stelle wird mitgeteilt, daß eine Reiſe des Reichsaußenminiſters Dr. Streſemann nach Rom zur Zeit nicht in Frage komme. 25: Vizepräſident Dawes, der von ſeiner Pauama⸗ reiſe nach Newyork zurückkehrte, erklärte, er beabſich⸗ tige nicht, bei der Präſidentenwahl zu kandidieren. 28: Wie der„Petit Pariſien“ zu melden weiß, iſt der Antrag des Ex⸗ Kronprinzen Karol auf Einreiſe nach Rumänien zum Beſuche ſeines ſterbenden Vaters abge⸗ lehnt worden. 6: Aus Beirut in Syrien werden Erfolge der fran⸗ zöſiſchen Truppen in der Gegend von Leja gemeldet. 18: Wie aus Jeddah gemeldet wird, hat ſich der König der Wahabiten Ibn Saud zum König von Hed⸗ ſchas und von Medſchd erklärt. : Es geht das Gerücht, daß der Oberbefehlshaber der nationaliſtiſchen chineſiſchen Truppen. Tſchangkai⸗ ſchek, von der nationaliſtiſchen Regierung des Oberbefehls enthoben worden iſt. Das Bierſleuergeſetz. e Der Kampf um das Bierſteuergeſetz iſt ein Teil der großen Auseinanderſetzung über den pro vi⸗ ſoriſchen Finanzausgleich. Die heftige Geg— nerſchaft, die dieſer Teil erfahren hat, richtet ſich haupt⸗ ſächlich dagegen, daß die ſüddeutſchen Länder eins Bevorzugung erfahren ſollen. Insbeſondere iſt es Bayern, das diesmal ein Geſchenk des Reiches er⸗ halten wird. Im laufenden Jahre ſollen 45 Millionen mehr an Bierſteuer und auf die andere Dauer des Finanz⸗ ausgleichs 35 Millionen mehr an Bayern abgeführt werden. Aehnlich iſt es mit Württemberg und Baden. Dieſe Summen, die von Seiten der Reichsregie⸗ rung als ein Aufwertung für Bayern und die andern ſüddeutſchen Länder betrachtet werden, können aber nur auf Koſten der übrigen Länder aufgebracht. werden. N 0 In Anbetracht dieſer Umſtände iſt es ſehr begreif— lich, daß ſich die übrigen Länder gegen dieſe Sonder⸗ ſtellung der ſüddeutſchen Staaten wehren und alle Mit⸗ tel anzuwenden verſuchen, um dieſe Regelung umzu⸗ ſtoßen. So haben Preußen und Sachſen bereits im Reichstage eine energiſche Proteſterklärung ab⸗ geben laſſen. Dieſe beiden Staaten werden auch. wenn das Geſetz, das mit einfacher Mehrheit im Reichstage zustande gekommen iſt, wirklich zur Durchführung gebracht werden ſollte, vor dem Staatsgerichtshof noch eine Entſcheidung darüber herbeiführen, ob das Geſetz gültig iſt oder nicht. Nach der Anſicht Preußens und Sachſens hat das Geſetz einen verfaſſungsändern⸗ den Charakter und hätte daher, um Geſetz zu wer⸗ den, einer qualifizierten Mehrheit bedurft. Der Standpunkt, den die Reichsregierung und mit ihr die Mehrheit des Reichstages einnimmt, geht dagegen dahin, daß von einer Verfaſſungsänderung keine Rede ſein könnte, da die neue Bierſteuerverordnung lediglich eine Anpaſſung der Bierſteueranteile an die Geld- entwertung darſtelle und deklarativer Art ſei. Bayern insbeſondere beruft ſich darauf, daß es bereits im Jahre 4911 aus der Bierſteuer 35 Millionen Mark gezogen habe. gewalt angelegt hat, lockern möchten, iſt verſtändlich. Der proviſoriſche Finanzausgleich, mit dem die Bierſteuer⸗ vorlage in engſtem Zuſammenhange ſteht, ſollte dieſe Lockerung bringen. In der Tat werden auch aus dem Geſamteinkommen an Reichsſteuern über Milliarden Mark an die Länder und Gemeinden abgeführt. Was ſo viel heißt, daß Länder und Ge⸗ meinden für ihre Etats in dieſem Jahre um ungefähr 900 Millionen Mark mehr zur Verfügung haben als im Vorjahre. So ſehr den Ländern und Gemeinden dieſe Erhöhung ihrer Einkünfte zu gönnen iſt, ſo ſehr aber darf auch auf der anderen Seite nicht vergeſſen werden, daß dadurch ſehr leicht der Reichsetat ins Wan⸗ ken geraten kann. i Länder und Gemeinden, wenn ſie nicht mehr ſo ſehr wie bisher zu ſparen haben, es ſich nicht mehr allzu ſehr angelegen ſein laſſen, den unbeauemen Verwaltungs⸗ abbau fortzuſetzen, trotzdem, nach der Geſamtlage be⸗ trachtet, die größte Sparſamkeit notwendig wäre. Wenn f das augenblicklich nicht ſo ſehr in die Erſcheinung tritt, ſo wird aber doch die Zukunft es zeigen. Daß ſich alle Länder in Geldſchwierigkeiten befin⸗ den und vor allem die Feſſeln, die ihnen die Reichs⸗ drei Außerdem werden natürlich die Wir ſind noch lange nicht über den Bera und wer⸗ ven es uns auch auf abfehvare Zeit nicht geſtatten können, die Ausgabenwirtſchaft in dem fetzigen Um⸗ fange weiterzuführen. Es kann geſpart werden und es muß geſpart werden. Viel wichtiger für den Wieder⸗ aufbau iſt es, daß die Steuern geſenkt werden, als daß man für unproduktive Ausgaben, wie ſie heute bielfach durch die Ueberorganiſation des ſtaatlichen Appa⸗ cates notwendig ſind, Unſummen aufwendet. Es geht nich“ allein ums Bierſteuergeſetz, nicht um den proviſoriſche.- Finanzausgleich, ſondern darum, daß der enorme Steuerdruck noch weiter verſchwindet und Geld für den Wiederaufbau der deutſchen Wirtſchaft dadurch frei wird. Denn gerade die Erfahrungen aus hen Jahren 1924 und 1925 mit ihrem ungeheuren Steuer⸗ yrud haben gezeigt, wie wenig leiſtungsfähig die deutſche Wirtſchaft iſt, wenn die unheimliche Laſt noch wei⸗ zerhin jede Entwicklung hemmt. Die neuen Zollſätze. Zollerhöhungen bei Müllereierzeugniſſen. 0 Berlin, 4. April. Wiewohl die ermäßigten Lebensmittel. zölle als ſolche bis zum 31. Juli verlängert wor— den ſind, tritt eine Reihe von Veränderungen für einige Poſitionen ein, insbeſondere für Müllereier⸗ Handels⸗ hlzollfatz für die meiſt⸗ zeugniſſe. Infolge des utſch-franzöſiſchen proviſoriums beträgt der Y. begünſtigten Länder mit Ausnahme Hafermehl mit Wirkung vom 11. 4. ds. pro Doppelzentner, bisher betrug der Satz 10 pro Doppelzentner. Für Gerſte- und Hafermehl, Grau— pen, Gries und Grütze aus Getreide und Reis und ſon— je Müllereierzeugniſſe tritt mit Wirkung ab 11. 4. Hohl für die meiſtbegünſtigten wie für die nicht meiſt— begünſtigten Länder der autonome Zollfſatz von 18,75 Mark pro Doppelzentner in Kraft. Dieſe ein— heitliche Erhöhung iſt dadurch verurſacht, daß man die einzelnen Sätze aus dem deutſch-franzöſiſchen Han— delsvertrage volllommen herausgelöſt hat. Das zollfreie Kontingent für Gefrierfleiſch in Höhe von 10000 Tonnen pro Monat wird weiterhin beibehalten, wobet allerdings die Möglichkeit offen bleibt, daß im Laufe der nächſten Monate dem allſeitigen Wunſch auf Be— ſeitigung der Kontingentierung dieſes Artikels durch eine anderweitige Regelung Rechnung getragen wird. Die Dis— kuſſion über den Zuckerzoll wird vorausſichtlich gleich nach Oſtern oufgenommen werden. von Gerſte- und Maginot gegen die Räumung des Rheinlandes. Im Verlaufe einer öffentlichen Verſammlung der Patriotenliga in Bar le Duc hat der ehemalige Kriegs- minjſter Maginot das Wort ergriffen und ſich gegen die Näumung des linken Rheinufers vor Ab⸗ lauf der durch den Verſailler Vertrag feſtgeſetzten Friſt ausgeſprochen, da eine derartige Räumung ein„wah⸗ res Verbrechen gegen das Vaterland und ein Verbrechen gegen Polen“ ſei. Er ſei nicht Gegner der deutſch⸗fran⸗ zöſiſchen Annäherung, trotzdem auch das Wort„Annähe⸗ rung“ in ſeinem Ohre ſchlecht klinge, aber wenn dieſe Annäherung mit der Aufhebung der franzöſſſchen Be⸗ ſatzung des linken Rheinufers bezahlt werden müſſe, dann bleibe er Anhänger der Aufrechterhaltung der Ve⸗ ſatzung am Rhein. Das Arbeitszeitnotgeſetz. Die erſte Leſung im Neichstag. Berlin, 4. April. Vizepräſident Dr. Rieſer eröffnete die Sitzung um 11 Uhr. Die erſte Leſung des Arbeitszeitnotge⸗ ſetzes wurde fortgeſetzt. Abg. Dr. Pfeiffer(D. Vp.) ſtellte mit Bedauern feſt, daß alle ſozialen Verträge, die jetzt zum Abſchluß gelangen ſtets zu Kampfobjekten zwiſchen den ver⸗ ſchiedenen Volksſchichten gemacht werden. Das kreffe ge⸗ rade für die Frage der Arbeitszeit zu. Die Arbeitgeber ſeien an den allgemeinen Zuſtänden nicht ſchuldlos, aber wenn der Streit um die Arbeitszeit ſo höſe Formen ange⸗ nommen hat, ſo treffe die Hauptſchuld daran die Ge⸗ werkſchaften. Die Deutſche Volkspartei ſtrebe eine Ver⸗ kürzung der Arbeitszeit an aus kulturellen, geſundheitlichen und anderen Gründen. Man müſſe ſie aber der organiſchen Entwickelung der Wirtſchaft überlaſſen, Man könne nicht feſtſtellen, daß mit der Ueberſtundenarbeit Mißbrauch ge⸗ trieben worden iſt. Nur zwei Fälle in Frankfurt a. M. und in Leipzig liegen aus ganz Deutſchland vor, in denen hohe Geldſtrafen verhängt worden ſeien. 110 Is. 11,50 Mark Mark une 8 1 0 5 Ausſchuß möge ſeine Arbeiten ſo beſchleunigen, daß das Abg. Rädel(Kom.) erklärte, der Kampf der Ar⸗ beiterſchaft an dem Achtſtundentag ſei ein Kulturkampf. Er ſei notwendig, weil die Kapitaliſten in der Ausnutzung 88 Grenzen kennten. Das Proletariat kämpfe um ſeine riſtenz. Reichsarbeitsminiſter Dr. Brauns warf dem Vorredner Uebertreibung vor. Die Aeberſtun⸗ denzuſchläge ſtehen nicht nur auf dem Papier, ſie gelten nur nicht für einzelne Arbeiter, die Vorbereitungs⸗ oder Aufräumungsarbeiten vor oder nach der allgemeinen Ar⸗ beitszeit zu verrichten haben. Die Arbeiter ſelbſt hätten ſich lieber für zweimal vier als viermal zwei oder für ſechsmal eine Ueberſtunde entſchieden. 90—95 Prozent aller Ueberſtunden würden zuſchlagspflichtig ſein. Das Ueberſchichtenabkommen im Ruhrbergbau ſei zum 31. Ja⸗ nuar 1928 kündbar. Solche Abkommen gelten nur dann weiter, wenn ſie freiwillig zuſtande gekommen ſeien, das ſei aber beim Ruhrabkommen der Fall, eine Verbind⸗ lichkeitserklärung ſei da nicht nötig geweſen. Man ſolle in Schiedsſprüchen und Verbindlichkeitserklärungen nicht ungerecht kritiſieren, ſie ſeien doch in der Zeit nach der Inflation, als die Gewerkſchaftskaſſen leer geweſen ſeien, vor allem den Arbeitern zugute gekommen. Die Schwie⸗ rigkeiten gingen übrigens nicht von Deutſchland aus, ſon⸗ dern von England. Dort wolle man den Achtſtundentag nicht einmal im Bergbau unter Tage durchführen. Mißbräu⸗ che ſeien tatſächlich vorgekommen. Namentlich in der Schwer⸗ eiſeninduſtrie und im Bergbau. Das neue Geſetz ſei ſo nötig, zumal die Unternehmer der Wirtſchaftskriſe immer noch durch lange Arbeitszeit und niedrige Löhne beizukom⸗ men verſuchten. Auf Einzelheiten könne man im Ausſchuß eingehen. Der Miniſter ſchloß mit der Hoffnung, der Geſetz noch vor Oſtern verabſchiedet werden könnte. Abg. Schneider⸗ Berlin(Dem.) verwies darauf, daß die bisherige Arbeitszeitverordnung in einer Zeit er⸗ laſſen worden ſei, wo es überhaupt keine Arbeitsloſigkeit gegeben habe. Heute ſeien die Verhältniſſe ganz anders, und Mißbräuche nicht etwa vereinzelt; ohne Geſetz kom⸗ me man nicht aus, da es durch freiwillige Vereinbarungen nicht gelungen ſei, die Arbeitszeit zu verkürzen. Abg. Schwarzer⸗ Oberbayern(B. V.) erblickte in dem Geſetzentwurf einen Fortſchritt für die Arbeiter. Die 48⸗Stundenwoche ſei das Ziel und ſei auch nur noch eine Frage der Zeit. Abg. Holzamer(W. Vag.) fürchtete, daß das Ge⸗ ſetz nicht diejenigen treffen werde, die getroffen werden ſollen, nämlich die Induſtrie. Handwerk, Gewerbe und Kleinbauern würden wieder einmal die Koſten dieſes Geſetzes zu tragen haben. Abg. Thiel(D. V.) verlas eine große Zahl! von Berichten über Beſtrafungen von Arbeitgebern wegen Veherſchreitung der Arbeitszeit. Der Arbeiter braucht die Freizeit, um ſich zum wertvollen Menſchen für die All— gemeinheit zu bilden. Darauf wurde das Arbeitszeitnotgeſetz den politiſchen Ausſchuß überwieſen. Es folgte die zweite Beratung des Wahlgeſetzes. Abg. Richter(Soz. begrüßte die Vereinheitlichung des Verſicherungswahlrechtes, bekämpfte aber das indirekte Pluralwahlrecht, das die Mehrheit des Ausſchuſſes für die Angeſtelltenverſicherung eingefügt habe. Er beantragte dieſe Faſſung wieder zu beſeitigen. Der Antrag Richter wurde abgelehnt. Mit unweſentlichen Aenderungen wurde der Ent- murf im übrigen angenommen, die Wahlperiode ſoll danach fünf Jahre betragen. In der dritten Leſung der Vorlage verlangte Abg. Fre. Arendſee(Kom.) Verkürzung der Wahlveriode. Es folgte die zweite Beratung eines von den Sozial⸗ demokraten eingebrachten Geſetzentwurfes, wonach es zu einer anderweitigen geſetzlichen Regelung Innungs⸗ krankenkaſſen nicht mehr errichtet werden ſollen. Der Soziale Ausſchuß hat dieſen Geſetzentwurf abgelehnt, und erſucht in einer Entſchließung die Reichsregierung, darauf⸗ hinzuwirken, daß die Vorausſetzungen für Errichtung neuer! Land⸗Betriebs⸗ oder Innungskrankenkaſſen von den Ober⸗ berſicherungsämtern ſchärfer geprüft und die Genehmigung bei der Bildun leiſtungsunfähiger Kaſſen verſagt wird. Der ſozialdemokratiſche Antrag wurde abgelehnt. Es folgte die Beratung von Anträgen und ö Leiſtungen in der Invalidenverſicherung. Abg. Frau Arendſee(Kom.) beantragte Herab⸗ ſetzung des Invaliditätsalters von 65 auf 60 Jahre. Abg. Eiſenberger(Bayer. B. B.) erklärte, die dom Ausſchuß beantragten Beitragserhöhungen ſeien un⸗ tragbar. Abg. Andre(3.) erwiderte, die Landwirtſchaft er⸗ halte vielmehr Rente als ſie Beiträge aufbringe. Sie lebe auf Koſten der Induſtrie. Abg. Ziegler(Dem.) gab ſich mit den Ausſchußbe⸗ ſchlüſſen zufrieden. ſozial⸗ Aus dem In⸗ und Auslande. Vor der Antwort Frankreichs an Coolidge. „Poris, 4. April. Ueber die Antwort Frankreichs au die Einladung des Präſidenten Coolidges zu der von ihn genlanten Seeabrüſtungskonferenz einen Beobachter zu ent ſenden, hat die Regierung noch keine Entſcheidung getrof⸗ fen. Vorausſichtlich wird im Miniſterrat jetzt ein Be⸗ ſchluß gefaßt werden. ers Die ſchwierigen Tangerverhandlungen. 5 London, 4. April. Wie der„Daily Telegraph“ be⸗ tichtet, haben die franzöſiſch⸗paniſchen Verhandlungen in der Tangerfrage bisher zu keinem Ergebnis geführt. In zer vergangenen Woche hätten ſowohl Frankreich als auch Spanien Großbritannien um Rat und Beiſtand gebeten. elde Staaten hätten aber zur Antwort erhalten, h die britiſche Regierung zur Zeit mit anderen Pro⸗ Aemen voll beſchäftigt ſei. Paris und Madrid ſollten „ebe, verſuchen, allein zu einer Einigung zu kommen., 851 ihnen dies jedoch nicht gellingen sollte, würde die eit gekommen ſein, Großbritannien und Italien um Rat anzugehen. Die neue Aufſtandsbewegung in Spaniſch⸗Marokko. Madrio, 4. April. Wie Havas aus Madrid meldet, rüden, wie das amtliche Kommunique über das ſpani⸗ ſche Marokkogebiet beſagt, die mit der Unterdrückung der Aufſtandsbewegung beauftragten Abteilungen ohne Zwiſchenfall vor und haben verſchiedene Stämme end⸗ gültig entwaffnet. Nach Nachrichten aus Melillla haben f ie Eingeborenen den Leichnam des bei den letzten Käm⸗ ofen getöteten Hauptmanns Oſtaritſch zurückgegeben. 15 Sühne für Ausſchreitungen in Nanking. ö Paris, 4. April. Nach einer im„Newyork He⸗ cald“ veröffentlichten Agenturmeldung aus Schanghai ſoll der Befehlshaber der nationaliſtiſchen Streitkräfte in Nanking die Erſchießung einer Anzahl von Nationa⸗ liſten angeordnet haben, die an dem Angriff gegen die Ausländer in Nanking vor etwa zehn Tagen beteiligt geweſen waren.. Kriminalpolizei und Publikum. Wie man ſich bei der Entdeckung eines Einbruches verhält. ö Von Herbert Steinmann. Die Arbeit der Kriminalpolizei bei der Aufdeckung von Verbrechen wird häufig dadurch weſentlich erſchwert, daß die von der Tat betroffenen Privatperſonen in gutge⸗ meinter Abſicht mitzuhelfen ſuchen, dabei aber ganz un⸗ jachgemäß vorgehen. Man braucht hierbei gar nicht einmal an einen Mord zu denken. Schon bei jedem ge⸗ wöhnlichen Einbruch kommt derartiges vor. Nehmen wir an, jemand entdeckt in ſeiner Wohnung einen Einbruch, ſo iſt es natürlich, daß der Betroffene zu⸗ nächſt einmal feſtzuſtellen ſucht, was ihm fehlt. Dieſe menſchlich verſtändliche Maßregel zerſtört aber gewöhnlich zahlreiche Spuren, die dem erfahrenen Krimingliſten man⸗ cherlei Anhaltspunkte zur Entdeckung des Täters geben könnten. Verſtändlich iſt es auch, wenn man in dem von dem Verbrecher heimgeſuchten Zimmer aufzuräumen ver⸗ Acht. tat w. peinliche Erinnerung ſchnell ver wiſchen, ſchnell wieder den gewohnten Zuſtand Venſtellen Auch dieſes Vorgehen iſt vom kriminaſpolizeilichen Stand- punkte aus nicht richtig. Das erſte, allererſte, was ge⸗ ſchehen müß, iſt die ſchleunige Benachrichtigung der Kri⸗ minalpolizei. Bis die Beamten am Tatort eintreffen, darf nichts, aber auch nichts verändert werden. Alles muß ſo liegen und ſtehen bleiben, wie man es bei Entdeckung der Tat vorgefunden hat. Außerdem verhindere man, daß Familienangehörige oder ſonſtige in der Wohnung befind⸗ liche Perſonen durch das betreffende Zimmer laufen. Am beſten ſchließt man es ab, ſofern das noch geht. Die nä⸗ 1705 1 a0 man der Kriminalpolizei. Nie⸗ Das verſuche man, auf eigene Fauſt Detektiv zu ſpielen, Dabei kommt doch meiſt nichts Gescheites Hera „Man kann der Kriminalpolizei die Arbeit weſentlich erleichtern, wenn man die wohl nie ausbleibenden Fragen der Beamten über die näheren Umſtände der Tat, die ver⸗ ſchwudnenen Gegenſtände uſw. klar und ſachgemäß beant⸗ wortet. Viele Leute haben eine gewiſſe Abneigung gegen ein ſolches Verhör. Sie ſollten ſich klar machen, daß die Beamten in dieſem Falle ihre Helfer ſind, deren Pflicht 2s iſt. alle nur weſentlichen Umſtände zu erforſchen. „Nicht ſorafältig genug kann man bei der Angabe der zu bewahren. vrrinihtein Wegenſtanve ozw. ver verschwundenen Geld⸗ ſummen ſein. Man ſollte nur ſolche Werte angeben, von denen man genau weiß, daß ſie vor kurzem noch an dem und dem beſtimmten Orte gelegen oder geſtanden haben. Man braucht vor den Beamten weder mit gar nicht vor⸗ handen geweſenen großartigen und teuren Schmuckſachen zu prahlen, noch braucht man zu perſchweigen, daß einem ein vielleicht nicht ganz ſauberes Oberhemd mitverſchwun⸗ den iſt. Alles iſt wichtig. Selbſt ein geſtohlener Kragen⸗ knopf kann irgendwie auf eine Spur führen. a Gewöhnlich wird dann im Verlaufe dieſer Verneh⸗ mung auch gefragt werden, ob man auf eine beſtimmte Perſon Verdacht habe. Bei der Beantwortung dieſer Frage muß man ſehr vorſichtig ſein. Perſönliche Ab⸗ neigung gegen irgend eine Perſon darf niemals dazu füh⸗ ren, daß man ſie ohne weiteres einer Tat beſchuldigt, die ſie den ganzen Umſtänden nach nicht begangen haben kann. Bekanntlich kann man ſich durch ſolch ein Ver⸗ gehen eine Anklage wegen wiſſentlich falſcher Anſchul⸗ digung zuziehen. Sehr häufig wird auch nach dem bloßen Ausſehen geurteilt.„Der und der hat ein wahres Ver⸗ brechergeſicht. Er kam mir ſchon immer verdächtig vor“, ſo lautet häufig die Ausſage bei einer Vernehmung. Beſonders Frauen ſprechen gerne ſolche Verdächtigungen aus. Das ſind aber meiſtenteils Einbildungen, die da⸗ rauf fußen, daß man an das Märchen vom„Verbrecher⸗ typ“ glaubt. Beim kriminalpolizeilichen Verhör bringe man nur ganz konkrete Tatſachen vor. Die Beurteilung überlaſſe man den Beamten. Zum Schluß darf noch darauf hingewieſen werden, daß man ſehr gut daran tut, über die Tatbeſtandsauf⸗ nahme und über die Vernehmung tiefſtes Stillſchweigen Mag der Fall auch noch ſo intereſſant ſein, mag man die Angelegenheit auch in noch ſo roman⸗ tiſchem Lichte ſehen, Mundhalten iſt doch das beſte. Es könnte ſein, daß man bei der Erzählung des Falles die Täter nur aufmerkſam macht und ihnen Gelegenheit gibt, ihre Spuren noch mehr zu verwiſchen. Dadurch wird die Arbeit der Kriminalpolizei erſchwert, der Scha⸗ den aber fällt einem ſelber zu, während es bei größter Verſchwiegenheit häufig ſchnell möglich iſt, das geſtoh⸗ lene Eigentum wieder herbeizuſchaffen und die Täter ding⸗ feſt zu machen. 0 00 Gtädten amen. Von Pitr Olden. (Nachdruck verboten.) Eine ſchwierige Aufgabe der Poſt.— Das ewige Neuſtadt. — Europäiſche Ortsnamen in Amerika.— Die Erinnerung an die Heimat.— Vom römiſchen Kaſtell zur modernen Stadt.— Bethlehem als Munitionsſtadt.— Wie aus Petersburg Leningrad wurde.— Die Sage von der Ent⸗ ſtehung Braunſchweigs.— Poeſie und Wirklichkeit. Alljährlich werden auf den verſchiedenen Poſtämtern Tauſende von unbeſtellten Briefen vernichtet, weil es trotz alles Scharfſinnes der Poſtbeamten nicht möglich war, die Adreſſaten ausfindig zu machen. Daran iſt vielfach die Nachläſſigkeit der Abſender in der Behandlung der An⸗ ſchrift ſchuld. Dafür gibt es eigentlich keine Entſchuldigung, ausgenommen die eine, daß manche Ortsnamen in den ver⸗ ſchiedenſten Gegenden des Landes und der Welt vertreten ſind, und daß die nähere Bezeichnung dem Abſender nicht bekannt iſt. Man denke nur daran, wieviel Neuſtadt es in Deutſchland gibt, ferner, daß Königsberg und Frankfurt zweimal vertreten ſind, und daß dieſe Namenswieder⸗ holungen überhaupt ſehr häufig vorkommen. Am ſchlimm⸗ ſten iſt es in Amerika. So gibt es dort nicht weniger als 15 Städte mit dem Namen Berlin, 13 Orte heißen Paris, 12 London, 14 Wien, 12 Liſſabon, 10 Madrid, 4 Prag, nicht weniger als 20 Petersburg und 12 Moskau, einmal iſt Brüſſel in Amerika vertreten, ſechsmal Stockholm und viermal Chriſtiania. Früher gab es ſechs Chriſtiania in den Vereinigten Staaten, aber ſeitdem ſich die norwegiſche Hauptſtadt wieder in Oslo verwandelt hat, ſind zwei ame⸗ rikaniſche Chriſtiania dieſem Beiſpiel gefolgt. Auch holländiſche Städtenamen trifft man häufig in Amerika. Amſterdam präſentiert 1 auf amerikaniſchem Boden achtmal, Rotterdam einmal. Der Name der ſer⸗ biſchen Hauptſtadt Belgrad findet ſich jenſeits des Großen Ozeans ſechsmal, Rom iſt zwölfmal, Neapel zehnmal ver⸗ treten. Sogar das Paradies der Spieler, Monte Carlo, hat zweimal ſeinen Namen für Städtegründungen im Lande des Dollars hergeben müſſen. Auch außer Berlin finden ſich nach niele deutſcho Städtenamen in den Ver- 1 5 a 5 elnigten Staaten: Hampurg funſzehnmgt, Kom drermar, Breslau zweimal, Frantfurl ſtebehnmal bez gibt es noch zahlreiche Baden, e Dresden, Leipzig uw. Die Erklärung des ſo zahlreichen Vorhandenſeins europäiſcher Städtenamen auf dem amerikaniſchen Konti⸗ nent iſt nicht ſchwer. Dieſe Städtenamen ſtammen faſt alle aus der Zeit, da ſich der große Strom europäiſcher Ein⸗ wanderung zum erſtenmale in das weite, unbebaute Land ergoß. Die Pioniere, die aus den verſchiedenſten Gegenden Curopas hier zuſammenſtrömten und Anſiedlungen grün⸗ deten, nannten die ſo entſtehenden kleinen Städte nach den Hauptorten ihrer Heimat. In treuem Gedenken glaubten ſie mit dem vertrauten Namen auch ein Stück Heimat auf dem fremden Boden errichtet zu haben. i Nicht immer iſt die Herkunft von Städtenamen ſo ein⸗ fach zu erklären. Ihre Bedeutung, ihr Herkommen bleibt auf den erſten Blick dunkel. Um nur beiläufig von unſe⸗ rer Heimat zu ſprechen: Wer weiß K ſo ohne weiteres, woher der Name der alten Kulturſtädte Köln, Mainz und. Nes kommt? Die e erzählt es uns, Hier am Rhein und an der Donau lagen einſt mili⸗ täriſche Hauptſtützpunkte der römiſchen Legion, die in Ger⸗ manien kolonifieren ſollten. Römiſchen Urſprungs ſind daher auch dieſe Namen. So hieß Köln zu Ehren der Kaiſerin Agrippina früher Colonia Agrippina, die Kolonie der Agrippina. Mainz Ka erſt, als 13 v. Chr. von Druſus gegründetes römiſches Kaſtell, Moguntiacum, und Augs⸗ burg führte 15 v. Thr. als römiſche Kolonie den Namen Auguſta Vindelicorum. Aus ähnlichen Bezeichnungen ent⸗ ſtanden die Namen Turin(Auguſta Taurinorum), Trier (Auguſta Triverorum). Oft ſpielen religiböſe Momente bei Benennung von Städten eine Rolle. Vielfach wurden Städte nach Orten der bibliſchen Geſchichte benannt. So kommt es, daß in der nüchternen Mark Brandenburg der Ort Jeruſalem liegt und daß Amerika ein Bethlehem hat. Der friedliche Name dieſes Ortes ſteht aber in kraſſem Gegenſatz zu den dort vorhandenen Bethlehem's Steal Works, die die größ⸗ ten Munitionsfabriken Amerikas, ja vielleicht der Welt, ſind. Zahlreiche Städte ſind nach Heiligen benannt worden. So St. Petersburg, St. Moritz, St. Johann, bei Saar⸗ brücken St. Andreasberg, San Remo, Santa Lucia, San Salvatore und viele andere mehr. Manche Städte wechſel⸗ ten im Laufe der Geſchichte häufig ihren Namen. Erinnert ſei hier an St. Petersburg, das ſich vor ben in B des Weltkrieges aus Abſcheu vor deutſchen Endſilben in Petro⸗ grad verwandelte. Nach dem Umſturz im Jahre 1917 wurde dann auch der erſte Teil des Namens geändert. Zu Ehren Lenins, des Vorkämpfers der ruſſiſchen Revolution, wurde Petrograd nunmehr Leningrad genannt. Die alte norwegiſche Hauptſtadt Chriſtianta nahm vor kurzem erſt eh, Nav, Sele a mei der Name Chriſtionia au ſehr a- jenen Lanentonig Chriſttan erinnerte, der Norwegen unter warf und der Hauptſtadt ſeinen Namen aufzwang. Neben der philologiſch getreuen Erklärung gibt es noch eine volks⸗ tümliche Erklärungsweiſe, die, ſich in rührender Naivität an den Namensklang haltend, von ſeltſamen Geſchehniſſen berichtet. Der Städtename Braunſchweig ſoll beiſpielsweiſe daher kommen, daß ein alter Sachſenherzog ſich einſt im Wald bei einem Ritt verirrte, ſein Roß an einen Baum band und ſich zum Schlafen daneben legte. Das Pferd, Braun geheißen, ſcharrte die ganze Nacht mit den Füßen, und ſein Herr mußte ihm dauernd zurufen:„Braun, chweig!. Aber am 1 ten Morgen ſtellte er feſt, daß das ferd einen großen Silberbarren freigeſcharrt hatte. An dieſer Stelle gründete der Herzog dann die Stadt, die er dann, eingedenk dieſes Erlebni es, Braunſchweig nannte. 15 e e der or Braunſchweig pas hehe em lateiniſchen Wor ig i Bine Sia ch ort Braunsviga, das heißt Solche poeſievollen Erklärungen können aber einer ernſt⸗ wiſſenſchaftlichen Kritik nicht ſtandhalten. Trotzdem büldan auch ſie einen nicht unweſentlichen Beſtandteil der Geſchichte „Dichter ee 10 0 5 aus dem Volksgedenken und * n erwachſen ſind und daher ma e Fingerzeig geben her manchen wertvollen — Schmackhafte Koſt erzielt man mit Maggi's Würze. „Wenige Tropfen verleihen augenblicklich ſchwachen Suppen, Soßen, Gemüſen uſw. hervorragenden Wohlgeſchmack. Masgi's Würze ist ſehr ausgiebig, daher ſparſam zu ver⸗ wenden. — „Vom Glück vergeſſen. Roman von Fr. Lehne. 19. Fortſetzung.(Nachdruck verboten.) Beim Gutenachtſagen fielen ihr der Mutter zitternde 4.77 und rotgeränderte Augen doch auf. Das immer noch eine und trotz aller Sorgen anmutige Geſicht ſah ſo merk⸗ würdig alt und verfallen aus. Eine Angſt erfaßte ſie plötz⸗ lich. Sie nahm die welken, verarbeiteten Hände der Mutter in ſelten erwieſener Zärtlichkeit in die ihren. ö „Mutter, was iſt dir?“ fragte ſie beſorgt. „Nichts, Gwendoline, gehe nur ruhig ſchlafen!“ wehrte die Baronin mit trockener Stimme. „Nein, du ſagſt mir—! Es iſt während meiner Ab⸗ 77 etwas paſſiert— Ah, jetzt weiß ich es— mit 5 a K 4 1510 Baronin neigte ihr Geſicht tiefer über ihrer Näh⸗ arbeit. „Mutter— Malte wollte Geld! Er hat Schulden, die wir Fü müſſen!“ So klar ſtand das vor Gwendoline; es hätte nicht der Mutter ſchweigender Beſtätigung bedurft. Starr, mit glanzloſen Augen ſtand das junge Mädchen da und nickte vor ſich hin.—„Und du haſt ihm gegeben wie immer! Wieviel war es diesmal?“ s Antlitz der Baronin lag auf der Tiſchplatte; ihr hag ee Körper erbebte in Schluchzen. „Gwendoline— es waren— Ehrenſchulden! Wenn er nicht morgen zahlen kann, dann—“ ſie ſchrie auf, wie von einer entſetzlichen Vorſtellung gemartert,„wir bekommen es ja wieder— bald. Ich mußte es tun, denn ſonſt, Gwendoline—“ Verächtlich bogen ſich des Mädchens Mundwinkel herab. „Ah, die bekannte Drohung— damit ſchreckt man wohl Mütter— aber nicht Schweſtern—— Wieviel— 2“ Die Baronin gab wieder keine Antwort. Das genügte der Tochter. Dann ging ſie ſchweigend aus dem Zimmer, ohne der Mutter ein gutes, tröſtendes Wort zu ſagen— ſie hatte es nicht über ſich bringen können. Ihre bitte⸗ rung war zu groß. Mußte die Mutter ſich immer wieder von Malte bereden laſſen? Wurde ſie nicht einmal klug Z.! Nacht Aber mit ſolchem Mißklang hätte gerade der heutige Abend nicht enden dürfen! Doch wie konnte es anders ſein? Ihr blühte kein wolkenloſes Glück! Schwer ſchlief 1 ein. Ihr letzter bewußter Gedanke galt dem Geliebten. irre Traumbilder ängſtigten ſie bald. Hand in Hand ging ſie mit Axel über eine blühende Wieſe, lachend und tändelnd vom Sonnenlicht umſtrahlt. Plötzlich wurde es dunkel um ſie her; ſie befand ſich auf dem Meere, von Wellen umſpült— Axel ſaß in einem Boot, neben ihm Malte und Blanka, und alle drei ſahen lächelnd zu, wie ſie mit den Wogen kämpfte, ohne ihr die Hand zu reichen und ſie in das Boot zu ziehen. Und weiter lachend, fuhren die 0 1 als eine große Woge kam, die ſie mit in die iefe riß. Sie ſchreckte auf; ſie mußte laut geſchrien haben. Auf⸗ recht ſaß ſie im Bett und blickte verſtört um ſich. Da hörte ſie Geräuſch in der Wohnung; es mußte doch ſchon ſpät ſein. Ganz munter geworden, ſprang ſie aus dem Bett und öffnete leiſe die Tür. Aus dem 0 immer fiel ein heller Lichtſtreifen. Sie ſchlich auf den enten hin, ite durch das Schlüſſeloch und ſah die Mutter noch am Tiſche ſitzen, ſchreibend und rechnend. Neben ihr ſtand die offene Kaſſete— Gwendoline ſah einige Schmuckſachen ſchimmern. Ohrgehänge, Armbänder, eine wertvolle altertümliche Broſche mit Brillanten und Saphiren— ſie gehörten ihr, von einer Großtante ihr vererbt. Was bedeutet das, daß die Mutter ſie jetzt hervorholt? Sie überlegte: ſollte ſie hineingehen, die Mutter mah⸗ nen, das Bett aufzuſuchen? Aber nein, doch lieber nicht; ſie wollte ſie Hehe obwohl der Groll ſie faſt verzehrte. Denn es mußte ſehr viel geweſen ſein, was Malte gefordert! Ah, er hätte dieſes Bild ſehen müſſen; die früh gealterte Mutter mit dem verhärmten Geſicht, in der Stille der Nacht re mend, und ſorgend—— ob das Eindruck gemacht hätte auf ihn? Leiſe ſtahl ſie ſich wieder zurück— doch kein Schlaf kam Mae 0 lhre 490750 Sie fert wie 5 viel fte die utter M hr Zimmer aufſuchte, hörte, wie ſie ſich unruhig im Bett he imwälzte— ſchlaftos verging i el Lee 118 Als Gwendoline am anderen Morgen aus ihrem Zim⸗ merchen kam, war ihr Kakao ſchon gekocht, die Semmel ge⸗ ſtrichen und das Frühſtück eingewickelt. Das hatte die Mut⸗ ter ſonſt doch nicht getan! Wie eine ſtille Abbitte lag es heute in deren Augen, wie eine ſcheue Antwort auf die Frage, die Gwendoline noch gar nicht geſtellt. Sie riß noch das Kalenderblatt ab und las, wie täglich, die Sprüche da⸗ hinter. Der eine von den zweien lautete:„In ſtillen Win⸗ keln liegt der Druck des Elends, der Schmerzen auf ſo wee verworfen ſcheinen ſie, weil ſie das Glück verwarf.“ Sie ſchauerte zuſammen. Wie das auf ſie paßte!„Ver⸗ worfen ſcheinen ſte, weil ſie das Glück verwarf!“ wiederholte ſie leiſe vor ſich hin. Zu Mittag kam die Mutter nicht auf den vergangenen Abend zurück, infolgedeſſen unterließ Gwendoline es leich Wenn u die Mutter nicht durch eine Ausſprache erleich⸗ te— ſie hatte wirklich keinen Anlaß, zuerſt zu ſprechen. 80 dumpfem Schweigen verging der Tag. Sie arbeitete ununterbrochen bis zum Abendeſſen— dann aber drängte es ſie 1— Axel zu ſehen, und wenn es auch nur war, einen ſtummen Gruß mit ihm auszutauſchen!— Wie über⸗ kam 65 die Sehnſucht, ſich an ſeiner Bruſt n tern wo Der Spruch auf dem Kalenderblatt kam ihr heute nich aus dem Sinn. Sie mußte immer wieder daran denken, ihn ſich wiederholen— er drückte ſie noch mehr nieder! Es war bald ſieben Uhr. Ein halbes Stündchen Unter⸗ brechung mußte ſie ſich gönnen. Seine Zeiteinteilung kannte 5 7 ſo ziemlich. Um dieſe Zeit war er meiſtens zu 1 015 nd wenn ſie an ſeinem Fenſter vorbeiging, würde er ſie beſtimmt ſehen. f Sie hatte richtig gedacht.. Sie hatte den Eingang am liſchen Garten noch nicht 1 als er auch 5 00 5 gelte war. Die Hreube ſtrahlte nur ſo aus ihren Augen; ihr Herz 10 46 als ei fler e ihre Hand an ſeine Lippen zog.—„Süßeſte-“ flüſterte er dabei. 0000 hat dul e Aus Nah und Fern. Schwerer Unfall im Bergbau. Wattenſcheid, 4. April. Bei Benützung eines Blind⸗ ſchachtes der Zeche„Engelsburg“ verunglückten fünf Berg⸗ leute tödlich. Der Förderkorb in dem ſich die Verun⸗ glückten befanden fuhr in den Schacht. Die bergbauliche Unterſuchung iſt eingeleitet. 4 Frankfurt a. M.(Der Mord an Juwelier Grebenau.) Der Hergang des ſcheußlichen Verbrechens das ſich am Sonntag, den 23. Januar im Grebenau⸗ ſchen Juweliergeſchäft, Kaiſerſtraße 1, abspielte, wird jetzt in ſeinen einzelnen Phaſen vor dem Schwurgericht aufge⸗ rollt werden. Welch lebhaftem Intereſſe der Fall in der Oeffentlichkeit begegnet, beweiſt die Tatſache, daß ſich ein ſehr zahlreiches Publikum um Zutrittskarten beworben Frankfurt a. M.(Für 20000 Mark Schuhe geſtohlen.) In einem hieſigen Schuhgeſchäft wurde ein großer Diebſtahl ausgeführt, wobei 900 Paar Schuhe im Werte von 20000 Mark geſtohlen wurden. Es kom⸗ men 500 Paar braune und ſchwarze Herrenſtiefel und Halbſchuhe, ſowie 400 Paar braune Damenhalbſchuhe (Lack⸗ und Luxusſchuhe) verſchiedener Größen in Betracht. Die Sohlen ſämtlicher Schuhe tragen das Fabrikzeichen der Firma Mercedes. Auch im Schuhinnern iſt die Be⸗ zeichnung Mercedes eingeſtempelt. Für Ergreifung der Diebe oder Herbeiſchaffung der Ware iſt eine Belohnung von 300 Mark ausgeſetzt. Bingerbrück.(Im Walde verhungert.) Das fünfjährige Söhnchen der Familie Faber in Neuheilenbach war ſeit acht Tagen ſpurlos verſchwunden. Alle Nach⸗ fforgungen blieben erfolglos. Jetzt hat man das Kind im Walde bei Densborn tot aufgefunden. Das Kind hatte ſich offenbar verirrt, iſt immer weiter vom Elternhaus abgekommen und dann im Walde verhungert. Heilbronn a. N.(Tödlicher Unfall.) In der Frankfurter Straße kam ein Radfahrer durch die Kette ſeines Fahrrades zu Fall, wobei er unter den Anhänge⸗ wagen eines Laſtkraftwagens der Ziegeleiwerke Böckingen geriet und ſofort tot war. ö Stuttgart.(Ein ſchwerer Autounfall.— 2 Tote, drei Schwerverletzte.) In der Nähe des Kloſters Lorch im Remstal geriet ein Kraftwagen in einer Kurve ins Schleudern und ſtürzte die zweiein— halb Meter hohe Böſchung hinunter. Von den ſechs Inſaſſen wurden zwei getötet, drei weitere mußten ſchwer verletzt in das Krankenhaus gebracht werden. Der Führer des Wagens wurde verhaftet. Stuttgart.(Ein Polizeiwachtmeiſter von einem Verbrecher erſchoſſen.) In Oberndorf am Reckar wurde ein Polizeiwachtmeiſter von einem Gelegen⸗ heitsarbeiter, den er verhaften wollte, erſchoſſen. Der Täter, der als arbeitsſcheuer Raufbold bekannt iſt, konnte bis jetzt noch nicht ergriffen werden. Ettlingen.(Vom Auto überfahren.) Der Zugmeiſter Martin Weiler wurde in der Pforzheimer Straße von einem Auto überfahren und eine kurze Strecke mitgeſchleift, ſodaß er ſehr ſchwer verletzt nach Hauſe ge⸗ tragen werden mußte. Der Lenker des Autos iſt ein 20⸗ jähriger Chauffeur Vogel, der nicht die nötigen Papiere beſaß, mit einem Karlsruher Auto wahrſcheinlich eine Schwarzfahrt unternommen hatte. Das Auto fuhr auf einen Randſtein auf und wurde ſehr ſchwer beſchädigt. Die Inſaſſen kamen mit dem Schrecken davon. Turnen Sport Spiel. Süddeutſche Meiſterſchaft. 1. F. C. Nürnberg Süddeutſcher Meiſter. Der erſte Aprilſonntag zeichnete ſich durch überaus glatte Favoritenſiege aus. Der„Club“ ließ ſich auch von den Frankfurtern den Titel eines ſüddeulſchen Meiſtere nicht ſtreitig machen und ſiegte glatt mit 6:2, während ſich die Spielvereiniaung Fürth durch einen 5:1 Erfolg in Mainz endgültig den zweiten Platz geſichert hat. Neckarau nahm an den Stuttgartern mit 61 recht kräf⸗ tige Revanche und holte ſich durch dieſen Sieg zugleich den dritten Platz, den es nunmehr in Frankfurt zu ver⸗ teidigen haben wird. 8 Runde der Zweiten. 5 Die Favoriten geſchlagen. Diesmal blieben die Ueberraſchungen der der Runde der Zweiten vorbehalten. So vermochte V. f. R. Mann⸗ heim durch ſeine Erſatzleute in Karlsruhe mit 2:1 Sie⸗ K zu bleiben und durch die beſonders überraſchende 2:1 iederlage von 1860 München in Frankfurt ſogar Fa⸗ vorit zu werden. Aufſtiegſpiele zur Bezirksliga. Nhein bezirk: Pfalz Ludwigshafen— 1908 Mannheim 2:1.— V. f. R. Pirmaſens— Sp. Vgg. Arheiligen 2:1.— Bayern: Bayern Hof— Schwa⸗ ben Ulm 3:1.— F. V. Würzburg— Jahn Regensburg 3:1.— Württemberg⸗Baden: Sp. Vgg. Frei⸗ bura— F. C. Birkenfeld 6: 4.— N. V. Offenbura B. I. N. Waisburg 1:1.—. C. Villingen— F. V. f. R. Offenbach 2:3.— Sport 60 Stuttgart(Samstag) 3:4.— F. C. Freiburg— Kickers 12:3.— Boruſſia Neunkirchen— Petite Roſelle(Lothrin⸗ gen) 4:2.— Wormatia Worms— Phönix Ludwigs⸗ hafen 3:2. des Städtiſchen Nachrichtenamtes wurden auf dem heu⸗ tigen Wochenmarkt folgende Preiſe pro Pfund in Pfennig verlangt und bezahlt: Kartoffeln 8 bis 8,5; Salat- kartoffeln 14 bis 17; Wirſing 25 bis 32; Weißkraut bis 55; Blumenkohl 20 bis 100; Gelbe Rüben 10 Zwiebeln 15 bis 20; Lauch 5 bis 10; ö Stück 20 bis 40; Feldſalat 60 bis 120; Kreſſe 40 bis 80: Lattich 60 bis 100, Meerrettich, Stück 20 bis 60; Sellerie, Stück 10 bis 50; Tomaten 100 bis 120: bis 250; Eier, Stück 9 bis 15; Hahn, geſchlachtet, Stück 250 bis 700; Huhn, geſchlachtet, Stück 250 bis 700; bis 100. hähnen erſt vom 11. ab geſtattet. Schnee⸗, Stein⸗ und Hamburg und Lippe noch Schußzeit. Das Haarraub— forelle leichen. des Bauern Will' Aprilregen iſt ihm gelegen. Zuffenhauſen 2:7.— Main: Vgg. Fechenheim— V. Hanau— Viktoria Kahl(Kreismeiſterſchaft) 2:0.— Rheinheſſen⸗ Saar: S. V. Trier— S. Fr. Saarbrücken 0: 2.— Kreuznach 02— Germania Wiesbaden 2:1. Privatſpiele. Phönir Mannheim— S. V. Waldhof(Samstag) 0:0.— S. V. Darmſtadt— V. f. L. Neuiſenburg 3:2. — Wacker München— Hanſa München(Samstag) 10:2. — Bayern München— F. C. Baſel 10:01!— Germania Frankfurt— Union Niederrad(Samstag) 1:5.— Vik⸗ toria Aſchaffenburg— Sp. Vagg. Sandhofen 8:2.— Hanau 93— V. f. R. Fürth 2:2.— Sp. Gde. Höchſt— Kickers Offenbach 1:5.— F. C. Pforzheim— Kickers Stuttgart 3: 6.— S. E. Stuttgart— S. Fr. Stuttgart 9:1.— Alemannia Worms— Rot⸗Weiß Frankfurt Börſe und Handel. Marktberichte vom 4. April. Mannheimer Wochenmarkt. Nach den Feſtſtellungen 15 bis 16; Rotkraut 16 bis 18; Schwarzwurzeln 30 bis 12; Rote Rüben 10 bis 12; Spinat 10 bis 15: Kopfſalat, Aepfel 50 bis 70; Birnen 30 bis 55; Nüſſe 60 bis 70 Süßrahmbutter 200 bis 240; Landbutter 190 bis 200; Weißer Käſe 45 bis 55; Honig mit Glas 150 Tauben, geſchlachtet, Stück 100 bis 200; Gänſe, lebend, Stück 650: Rindfleiſch 110, Kuhfleiſch 70; Kalbfleiſch 130, Schweinefleiſch 110; Gefrierfleiſch 70; Zicklein 90 2 Lokales und Allgemeines. Wetterbericht vom 5. April. Von den weſtlich Englands liegenden ozeaniſchen Zyklonen werden größere Mengen ſuptropiſcher Warm⸗ luft nach Europa hineingeführt, die vorausſichtlich mit Erwärmung, zunächſt Auflöſung der Wolkendecken, pä⸗ ter dann wieder Verſchlechterung bringen werden. Vorausſichtliche Witterung bis Mitt⸗ woch: Bei ſüdlicher Luftſtrömung vorübergehende Auf⸗ heiterung, ſpäter dann wieder Bewölkungszunahme und Regen. e — Jagd und Fiſcherei im April. Alles Schalenwild mit Ausnahme des Schmarzwildes genießt Schonzeit, doch ſollte auch bei dieſem aus Gründen der Menſchlichkeit die führende Bache geſchont werden. Die Hirſche haben abgeworfen, Rehböcke fegen bereits allmählich ihr friſch aufgeſetztes und reifes Gehörn. Die Verfärbung ſchreitet vorwärts, kann und ſollte wenigſtens auf weidgerecht ver⸗ walteten Revieren durch Salzlecken und Auslegen von Leckſteinen gefördert werden. Der Haſe ſorgt für weitere Vermehrung ſeiner Sippe. Der Schnepfenzug neigt, wie der„Deutſche Jäger“, München, mitteilt, ſich ſeinem Ende zu und geht in die Beſiedelung über. Der Schnepfen⸗ ſtrich endet in den meiſten deutſchen Staaten Mitte des Monats und darf nur im bayeriſchen Gebirge bis 1. Mai ausgeübt werden. Die Brutzeit der Schnepfen, die Moßgeflügels, der Wildtauben und Wildenten beginnt. Letztere haben zuweilen ſchon Ende des Monats junge Schoofe. Die Balz der Wildhühner kommt in vollen Gang. In Bayern iſt der Abſchuß von Auer- und Birk⸗ Rebhühner und Faſanen ſtehen gleichfalls in der Balz. Die Hähne der letzteren haben in Preußen, Oldenburg, wild wölft, das gefiederte brütet. Krähen⸗ und Elſtern⸗ neſter ſind zu zerſtören, die Horſtvögel tunlichſt abzuſchie— zen. Ruhe im Revier iſt anzuſtreben, daher auch ſtreu⸗ nenden Hunden und Katzen nachzugehen und fragwür— dige, oft dem Eierraub huldigende Elemente zu über⸗ wachen. Huchen und Aeſche haben Schonzeit. Zander und Barſch, zuweilen auch noch Hecht und Regenbogen— Bachforelle und Bachſaibling können mit Spinnfiſch und Fliege gefangen werden. — Bauernregeln im April. Dürrer April, iſt 9 5 — War⸗ mer Aprilregen, iſt ein großer Segen.— April kühl und naß, füllt Scheuer und Faß.— Wenn der April bläſt in ſein Horn, ſo ſteht es gut um Heu und Korn.— Naſ⸗ ſer April, verſpricht den Früchten viel.— Wenn der April Svektakel macht. gibt's Heu und Korn in voller 31 Oſtern empfehle: Fertige Herren- Anzüge Kommunlon-Hazüge wollen. 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Rathaus ⸗ Drogerie bracht.= daher april, guter Wrasgeſell.— April⸗ zagilla(Graupele), tut de Baura d“ Käſta fulla.— Aprilſchnee bringt Gras und Klee.— Sei der April auch noch ſo gut, er ſchneit dem Bauer auf den Hut.— Aprilenglöcklein bringen Maiglöcklein.— Viel Schnee, den April entfernte, läßt zurück eine reiche Ernte.— Bringt der April noch Schnee und Frost, gibt's wenig Hen und ſauren Moſt.— Der April iſt ein Freiherr, er gibt Re⸗ zen und Schnee her.— Hört man den Donner im April. viel Gutes das verkünden will.— Donnerts im April, ſo hat der Reif ſein Ziel.— Wenn's Wetter im April lagen will, ſo ſchlägt's in die Schublade.— Wenn 2 April die Maikäfer fliegen, ſo bleiben die meiſten im Schmutze liegen.— Was im April blüht, im Mai leicht erfriert.— Naſſer April und kühler Mai. füllt die Speicher und macht viel Heu.— Iſt der April recht ſchön und rein, wird der Mai um ſo wilder ſein.— Wenn der Mond ſcheint hell im April, ſchadet er der Baum⸗ blüte viel.— Je früher im April der Schneedorn blüht, deſto früher der Schnitter zur Ernte zieht.— Der März im 1 der 5) d Mai neu, hal⸗ et ſelten. Treu.— Bald trüb und rauh, bald licht und rind, iſt der April des Lebens Bild. 1 „ Sottesdienſtorduung am Donnerstag. 7 Ahr D. S. A. für Gg. Adler 10. Ehefrau Maria Franziska geb. Bläß und Sohn Valentin.— ½8 Uhr B. E. A. für Jak. Ninghof 2. Sohn Jakob und Anverwandte. Zur Kündigung der Tabakarbeiter iſt zu berichten, daß es ſich hierbei nur um die Zigarrenarbeiter handelt, während die Nauchtabakbetriebe von der Kündigung ausgenommen bleiben. Der deutſche Nauchtabakverband hat (inen Tarif bis Ende September laufen. Es iſt auzuneh⸗ men, daß die Ausſperrung doch noch vermieden werden lann, denn in der nächſten Woche finden im Arbeltsmintſterium in Berlin nochmals Verhandlungen vor dem Schlichter ſtatt, die hoffentlich noch eine Einigung bringen werden. »»Maßhalten iſt eine alte Lebensregel, die auch für die Verwendung der von Hausfrauen und Feinſchmeckern ge⸗ ſchätzten Maggi's Würze gilt. Maggi's Würze iſt ſtark konzentriert und deshalb ſehr ausgiebig. Schon wenige Tropfen, die erft vor dem Anrichten belgefügt werden, ver⸗ leihen faden Suppen, Soßen, Gemüſen uſw. vollendeten Wohls eſchmack. Wochenplan der Deutſchen Jugend kraft. Mittwoch abend: Lichtbildervortrag über Amerika im Freiſchüz. Das Training für die Leichtathleten fällt aus. Donnerstag abend 8 Uhr: Spielausſchuß⸗ Sitzung im Lokal. Freitag abend 8 Uhr: Zuſammenkunft aller Aktiven im Lokal. Sämtliche Spleler und Leichtathleten werden gebeten, die Trikots und die übrige Sportkleidung mitzubringen. Nächſten Sonntag, den 10. April Spielverbot. Sport und Spiel. Sportvereinigung— Feudenhelm 1:0(1:0). Eln harter und inapper Steg der Viernheimer. Das gange Spiel hindurch waren die„Grünen“ tonangebend und ſchnürten des öfteren den Gegner förmlich in ſeinem Strafraum ein. Nur eine zahlreiche Verteidigung und nicht zuletzt ein über alle Menſchenbegriffe gehendes, gemeines Faulſpiel der Feudenheimer verhinderte weitere Erfolge. Man muß ſich tatſächlich die Frage vorlegen, hat man eg hier noch mit Menſchen zu tun? Dieſe Frage werden am beſten die Zuſchauer, die drüben waren und vor allen Dingen die Spleler beantworten können. Ja ſelbſt Jendenheims Zuſchauer waren empört über die Art, wie man den Spieler Gölz behandelte, nicht 2—3 Mann bearbeiteten denſelben, ſondern rubelweiſe verfolgte man ihn, einmal zählte man nicht weniger als 8 Mann, die ihn dann endlich zur Strecke brachten. Und das alles ſah der Herr Schiedsrichter, aber einzugreifen gegen die Feudenheimer wagte er nicht. Erſt als es bereits zu ſpät war und Gölz eine ſchallende Ohr⸗ feige erhlelt, glaubte er ſeine Stunde für gekommen und ſtellte nicht allein den Feudenhelmer, ſondern auch den ge⸗ ſchlagenen Gölz mit heraus. Ueber das Spiel zu ſchrelben erübrigt ſich heute. Das einzige Tor köpfte Pfennig auf eine K ßflanke in der 12. Minute in die rechte Torecke ein. Unſere 3. Mannſchaft gewann gegen die 2. von Feudenhelm 3:2 Die 2. Mannſchaft gewann 3: 2 in Waldhof. Die Privatliga ſiegte 3:0 gegen Laudenbach. Die 1. Jugend gewann in Neckarau 4:1 und die 2. Jugend ſeßzte ihren Siegeszug mit 5: 1 gegen Lindenhof fort. K. Wochenplan der Sportvereinigung. Sonntag, den 10. April kein Verbandspokalſpiel. Reife flchschuwelne ———— 6 Wochen alte Ferkel ee (5 Wochen alt) . U f 0 N 0 7 9 UI zu verkaufen zu verkaufen Adler, zur Traube Welnheinersr. 51 empfehle für den Fußboden; eee Rattenu. Mäuse Sie restlos nur mit unseren seit 20 Jahren erprobten Präparaten. Voler rio! dlänrend begutnentel! besimekkons-angtat Fr. Nuases lnnanbelm Zu haben bei: Mannheimerstr. 48. rotbraun,* — 5 n — r „„ 3 5 2 ———