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Aulsblatt der Heffiſchen Pürgermeiſerel und des Polizeiants werb ch Möglichkeit berückfichtigt.— Fur die Au 1 benen en na 8 N en Tagen, kann jedoch eine Gewähr nicht übernemmen 44. Jahrgang Im Kampf gegen die Eisberge. In kurzem werden es 15 Jahre her ſein, daß der Rieſendampfer„Titanic“, damals das größte Schiff, das auf dem Weltmeer ſchwamm, und das man für ein Mu⸗ ſter nicht nur an Komfort, ſondern vor allen Dingen auch an Sicherheit gehalten hatte, auf ſeiner erſten Fahrt über den Ozean infolge eines Zuſammenſtoßes mit einem Eis⸗ berg ſank. Von 2224 Paſſagieren und Mannſchaften ka⸗ men 1513 um. Die ziviliſierte Welt, damals noch nicht gewohnt, mit den ſchrecklichen Maßſtäben des großen Krie— ges zu rechnen, brach in einen Schrei des Entſetzens aus. — Aber dieſe Kataſtrophe war nicht ein Einzelfall, ſondern nur der größte in einer ganzen Serie von Unglücksfällen, deren Urſache ſtets ein treibender Eisberg war, deren es zu gewiſſen Jahreszeiten im Bereich der nördlichen Schiffs- lurſe durch den Atlantic häufig eine ganze Anzahl gibt. Ein wenig haben in den folgenden Jahren die„Eis— patrouillen“ der Vereinigten Staaten und der kanadiſchen Regierung, äußerſt ſinnreiche, von den Schiffen mitgeführte Eis⸗Detektoren und Mikrothermometer— Thermometer, die auf große Entfernungen die Temperaturveränderungen anzeigen, die ein ſich nähernder Eisberg hervorbringt— die Gefahren vermindert. Auch hat der drahtloſe Dienſt, mit Hilfe Wem gegenwärtig faſt ſämtliche Ozeandampfer ihre Wahrnehmungen austauſchen können, gegen die Eis— berge wertvolle Hilfe geleiſtet. Jedoch können die Schiffe, durch das Auftauchen von Eisbergen immer noch gezwun— gen werden, weſentliche Umwege zu machen, müſſen zeit⸗ weiſe, vor allem bei ſtarkem Nebel, in den Gefahrzonen, ihre Geſchwindigkeit ganz erheblich vermindern und im— mer noch hängt die Erinnerung an die Titanic wie ein düſterer Schatten über denen, die die Verantwortung für Schiff und Paſſagiere tragen und immer noch bedeuten. Eisbergmeldungen eines der alarmierendſten Ereigniſſe einer Atlanticfahrt. Infolgedeſſen hat ſich der Profeſſor H. T. Barnes von der M. Gill Univerſität(Montreal) lange Jahre hindurch zielbewußt mit der Möglichkeit beſchäftigt, Eis⸗ berge zu zerſtören. Er hat das Ergebnis ſeiner Studien, kürzlich veröffentlicht und es läßt ſich daraus die Hoff⸗ nung ſchöpfen, daß in nicht allzu ferner Zeit der„weite Schrecken des Atlantic“ in der Tat ausgerottet werden kann. Die Eisberge des Nordatlantic kommen von Grön⸗ land, von deſſen Gebirgsmaſſwen zahlreiche Gletſchen bis an die Küſte vorſtoßen. Sobald ſie die See errei— chen, brechen mehr oder minder große Eisſtücke von dem Gletſcher ab und beginnen die„Drift“ nach Süden. Der ſich! e Teil der Eisberge bedeckt oft genug taufende von Qugt u atmetern der Weceresoberfläche und ragt in den bizarrſten Bildungen bis zu fünfzig und mehr Metern em. Dabei ſtellt dieſer ſichtbare Teil der Eisberge aber nur etwa ein Zehntel ihrer geſamten Maſſe dar, die ſich unter der Meeresoberfläche noch weithin«ſtreckt und die gefährlichſte Bedrohung für die Ozeondampfer darſtellt. Auf ihrer Reiſe nach Süden ſchmilzt die Sonne ver— hältnismäßig raſch den oberen Teil der Eisberge, wäh— rend ihr Unterteil im kalten Waſſer des Ozeans ſehr viel länger erhalten bleibt, ſodaß die Möglichken veſteht, daß Schiffen, die in gehöriger Entfernung vom Eisberg vor— beifahren, doch noch von einem Ausläufer des unter der Waſſeroberfläche befindlichen Teils der Rumpf in gefährlichſter Weise aufgeriſſen wird, wie es ja ſeinerzeit bei der Titanic geſchehen iſt. Profeſſor Barnes erkannte. daß die einzige Möglichkeit, den Eisbergen wirkſam zu begegnen, ihre mechaniſche Zerſtörung ſei und wählte zu dieſem Zweck den Exploſivoſtoff„Thermit“. Dies iſt ein chemiſches Produkt aus Aluminiumpulver gemiſcht mit Eiſenoryden, das bei Entzündungen außerordentlich hohe Temperaturen entwickelt und zugleich infolge der ſehr ra— ſchen Reduzierung der Oxyde höchſte Sprengwirkung be— ſitzt. Der Effekt der Sprengzündung iſt die Entſtehung flüſſigen Eiſens von einer Temperatur von mehr als 3000 Grad Celſius. Dies iſt der eigentliche Zweck der Ver— wendung des Thermit, da die Sprengfähigkeit des Ex- ploſivomittels den Eisbergen gegenüber nicht in vollem Maße ausgenutzt werden kann. Es genügt infolgedeſſen, die Thermitmengen, die gegen einen Eisberg in Anwen⸗ dung gebracht werden ſollen, ohne vorherige Schaffung tiefer Bohrlöcher oder dergleichen in drei oder vier Fuß Tiefe zu vergraben und dort zur Entzündung zu bringen. Die Raſanz der Exploſion ſelbſt geht auf die Weiſe na⸗ türlich in der Hauptſache in die Luft, aber das bei der Exploſion entſtehende flüſſige Eiſen mit ſeiner ungeheuren Hitze frißt ſich in den Eisberg ein und tatſächlich hat Profeſſor Barnes mit Ladungen von 100 Pfund Ther⸗ mit außerordentliche Wirkungen verhältnismäßig großen Eisbergen gegenüber erzielt. Die Nachwirkungen der An⸗ wendung des Thermit dauern unter Umſtänden 24 Stun⸗ den hindurch und ſelbſt ſehr große Eisberge werden durch die von dem Thermit entwickelte Hitze mindeſtens in zwer Teile geſpalten, wodurch ſich ihre Gefährlichkeit für die Schiffahrt entsprechend verringert, und die ihrerſeits wie⸗ derum in entsprechende Thermit⸗Behandlung genommen werden können. Die von Profeſſor Rarnes erfundene Art der Be⸗ kampfung der cisberge wiro vermutlich ſehr bald prak. tiſch ausgebaut werden und zwar wird man vorausſichtlich dahin kommen, das Thermit beſſer auszunutzen, ſodaß ſich auch die Ladungsmengen noch verringern laſſen. Wahrſcheinlich werden alſo regelmäßige Patrouillenboot die mit Eisbohrern und den notwendigen Mengen von Thermit auserüſtet ſind, den ſyſtematiſchen Kampf gegen die Eisberge aufnehmen, ſodaß die Schiffahrt in abſeh— barer Zeit damit rechnen kann, auf den normalen Europa— Amerika⸗Kurſen durch allzu weit vorgeſtoßene Csberge nicht mehr oder nur noch ganz ſelten beläſtigt und ge— fährdet zu werden. ö Vermiſchtes. Die Höhe und Schnelligkeit des Vogelfluges auf der Wanderſchaft. Es iſt noch nicht viele Jahre her, da machte man ſich vollſtändig falche Vorſtellunen über die Höhe des Vogelfluges auf der Herbſt- und Frühjahrswanderung; unſere Vögel ſollten hoch über den Wolken ihren Flug in Höhe von über 10000 Metern zurücklegen. Erſt geit wir Flugzeuge beſitzen, ſind wir über die Flughöhen un— ſerer Wandervögel orientiert. Durch unsere braven Flie— ger wurde in ernſter und ſchwerer Zeit einwandfrei ſeſt— geſtellt, daß untere Vögel niemals höher als 2000 Mle⸗ ter fliegen; in Regel betragen die Flughöhen ſelten mehr als 400 Meter. Auch iſt durch Funde feſtgeſtellt, daß hohe Gebirge, wie die Alpen, nur von großen Zug— vögeln, wie Kranichen, Wildgänſen, Weihern, Enten, aber auch von Schnepfen und Wildtauben überflogen werden Dagegen vermeiden namentlich die Singvögel das Ueber— fliegen der Alpen und umgehen dieſelben je nach Lage ihrer Heimat, von welcher ſie die Wanderung beginnen, weſtlich oder öſtlich.— Auch über die Schnelligkeit hatte man ſehr übertriebene Anſichten. Es hat ſich durch neuere Forſchungen herausgeſtellt, daß man auch dieſe bedeutend überſchätzle, doch ſind unſere Kenntniſſe hierin noch ſehr lüdenhaft. Einwandfrei feſtgeſtellt iſt, daß ſchnelle Segler, zu welchen in erſter Linie die Tauben gehören, auf der Wanderſchaft Strecken von 900 Kilometer zurücklegen können, mithin im Stande ſind, ganz Deutſchland zu über— filegen, ohne zu raſten. Durch das Beringungsverfahren iſt man darüber orientiert, daß die Zugvögel auf der Herbſt⸗ und Frühjahrswanderung Ruhepauſen einlegen, nachdem ſie einige hundert Kilometer zurückgelegt haben. 1 5 4 1 Wer darf Lehrlinge halten? Was Lehrherrn und Eltern von Lehrlingen wiſſen müſſen. Von Hans Langkow. (Nachdruck verboten.) Zu Oſtern verlaſſen wieder tauſende von jungen Menſchen die Schule, um in die Lehre einzutreten. Die Eltern und Vormünder haben die ſchwere Pflicht, die ihnen anvertrauten jungen Menſchen bei einem geeigneten Lehrherrn unterzubringen. Dabei ſollten ſie nicht die juriſtiſchen Vorbedingungen außer Acht laſſen, die hinſicht— lich der Perſon des Lehrherrn in der Hauptſache durch die Gewerbeordnung beſtimmt ſind. Von dem Recht Lehrlinge zu halten und an zuleiten ſind alle diejenigen Perſonen von vornherein aus— geſchloſſen, denen die bürgerlichen Ehrenrechte abgeſprocher find. Ferner dürfen alle diejenigen Perſonen keine Lehr⸗ linge halten, die ſich wiederholt grober Pflichtverletzungen gegen ihre Lehrlinge ſchuldig gemacht haben. Ihnen, ſo— wie allen denen, die in ſittlicher Beziehung oder wegen geiſtiger oder körperlicher Gebrechen ungeeignet erſcheinen, kann die Befugnis zum Halten von Lehrlingen ganz oder auf beſtimmte Zeit entzogen werden. Eine Sonderbeſtimmung beſteht noch bezüglich der Handwerker. In Handwerksbetrieben dürfen nu: diejenigen Perſonen Lehrlinge anleiten, die 24 Jahre all ſind und die Meiſterprüfung beſtanden haben. Die Be⸗ rechtigung zum Tragen dees Meiſtertitels berechtigt aber nicht etwa gleichzeilig zum Anleiten von Lehrlingen, ſon— dern— das muß noch einmal betont werden— nur die Meiſterprüfung. Doch beſtehen hier noch einige andere Vorſchriften, die ſich auf Ausnahmefälle beziehen. Es muß dann aber eine beſondere Befugnis der Verwal— tungsbehörde zum Halten von Lehrlingen vorliegen. Das Eingehen eines Lehrverhältniſles geſchieht durch Abſchließen eines beſonderen Lehrver⸗ trages. Er muß innerhalb 4 Wochen nach Beginn der Lehre ſchriftlich abgeſchloſſen ſein. Zu ſeiner Rechtsgül⸗ tigkeit ſind die Unterſchriften des Lehrherrn, des Lehr⸗ lings und ſeines geſetzlichen Vertreters erforderlich. Zwi⸗ ſchen Eltern und Kindern braucht kein Lehrvertrag geſchloß⸗ ſen werden, doch muß ein ſolches Lehrverhältnis der Handwerkskammer angezeigt werden. Der Lehrherr iſt geſetzlich verpflichtet, der Lehrling in dem gewählten Beruf gut auszubilden und ihn zur Arveitſamkeit und zu guten Sitten anzuhalten Er muß gewiſſermaßen an dem Lehrling Vaterſtelle ver⸗ treten. Kann er ſich nicht ſelbſt mit noller Kraft dieser Pinchlen lone, o har er fur gteſe Jeit einen geeigneten Vertreter damit zu beauftragen. Insbeſondere it 5 auch verpflichtet, den Schutz des Lehrlings gegen Mißhand— lungen von Seiten ſeiner Arbeits- und Hausgenoſſen zu vernehmen. Des Ferneren iſt er verpflichtet, dafür zu Irgen, daß der Lehrling die Fortbildungsſchule beſucht. Damit, daß er einſach ſagl: Nun mach, daß du zur Schule lommſt! iſt es nicht getan. Er hat dieſen Sch ulbeſuch Jenau zu überwachen. Der Lehrling ſeinerſeits iſt zu Folgſamkeit und Treue, zu Fleiß und anſtändigem Betragen gegenüber ſeinem Lehrherrn und deſſen Ver— tretern verpflichtet. Der Lehrherr hat auch ein gewiſſes Züchti— gungsrecht gegenüber den Lehrlingen. Vor dem Miß— brauch dieſes Rechts ſchützt der Paragraph 127a der Ge— werbeordnung. Er enthält die Beſtimmungen, daß über⸗ mäßige und unanſtändige Züchtigung, ſowie jede, die Ge— n des Lehrlings gefährdete Behandlung verboten It. Mitunter kommt es vor, daß ein Lehrling ohne geſetzlichen Grund die Lehre verläßt, weil ihm ir⸗ gend etwas nicht gefällt. Er ſetzt ſich aber dadurch der Ge— fahr aus, daß er von der Polizei zwangsweiſe ſeinem Lehrherrn wieder zugeführt wird. Dies gesteht jedoch nur auf entsprechenden Antrag. Gewöhnlich wird mar etwas milder verfahren. Der Ausreißer erhält in dieſem Falle eine polizeiliche Verfügung, zu ſeinem Lehrherrn zurückzukehren. Leiſtet er dieſer Aufforderung keine Folge; ſo kann eine Geldſtrafe bis zu 5) Mark oder Haft bis zu 5 Tagen über ihn verhängt werden. Der Lehrherr, der einen Antrag auf die Rückkehr eines entwichenen Lehr⸗ lings ber der Polizei ſtellen will, muß dies binnen 8 Ta⸗ gen nach dem Austritt des Lehrlings tun. Er hat aber nur dann einen Anſpruch darauf, daß dieſem Antrag polizeilicherſeits ſtattgegeben wird, wenn der Lehrvertrag ſchriftlich abgeſchloſſen war. 2*„* Wie man Sämereien vorkeimt. Man kann die Keimzeit aller Samenarten erheblich verkürzen, indem man das Saatgut in Waſſer einquillt Gewöhnlich geſchieht das derart, daß das Saatgut in flache Schalen gegeben wird. Man braucht aber dann, damit die Sämereien nicht durcheinanderkommen, für jede Samenart ein beſonderes Gefäß. Auch liegen die mit Waſſer vollgeſogenen Sämereien auf dem Boden des Gefäßes und das ſagt nicht allen Sämereien zu. Vie! zweckmäßiger iſt es, jede Samenart für ſich in kleine Leim— wandbeutel zu füllen und dieſe in Waſſer zu hängen. Es genügt dazu ein einziges Gefäß. Dieſes wird zu drei Vier— tel oder vier Fünftel mit Waſſer gefüllt und die Säck— chen an einen Stab gehängt, der quer über das Gefäß gelegt wird. Die Säckchen ſollen nur ſchwach mit Waſſer bedeckt ſein. Die oberflächlichen Schichten des Waſſers ſind immer ſauerſtoffreicher, und das trägt weſentlich zun ſchnellen und geſunden Keimung bei. Ein anderes Verfahren des Vorkeimens, das aber weniger ſchnell zum Erfolg führt, beſteht in dem Ein— ſchichten in Flußſand. Hierzu bedient man ſich am beſten eines großeen Blumentopſes, deſſen Waſſerabzugsloch in üblicher Weiſe mit einer Scherbe zugedeckt wird. Dann wird zwei Zentimeter hoch Sand gegeben, der mäßig feucht zu halten iſt. Auf dieſe Sandſchicht wird dünn Samen geſtreut und es wechſeln von da ab zentimeterſtarke Sandſchichten mit ganz dünnen Samenſchichten. Eine Decke von 2 Zentimeter Sand bildet nach oben hin den Ab— ſchluß. So kommen die Töpfe in den Keller oder ſonſt in einen kühlen Ort, werden mäßig feucht gehalten und der Samen gelangt zur Ausſaat, wenn ſich die Keime zeigen. Wo Mäuſe gefürchtet werden müſſen, welche Saatgut gern freſſen, wird eine beſchwerte Glas- oder Schieferplatte darübergelegt. Man ſät es zuſammen mit dem Sand aus, nachdem beide miteinander gut ver— mengt ſind und erzielt ſo die gewünſchte dünne Sagt 5388 Eine Geißel unſerer Kleinſten. Etwas vom Keuchhuſten. Immer wieder kann man beobachten, daß der Kinder⸗ krankheit des Keuchhuſtens von den Eltern kaum die Bedeutung beigemeſſen wird, die dieſer Erkrankung tat⸗ ſächlich zukommt. Der Grund hierfür iſt vielleicht darin zu ſuchen. daß bei größeren Kindern der Keuchhuſten in den meiſten Fällen ohne erhebliche Zwiſchenfälle ver⸗ läuft. Wüßten ſo manche Eltern aber, daß alliähr⸗ lich viele Tauſendé von blühenden Kinderleben, beſonders Säuglinge und Kleinkinder, dem Keuchhuſten zum Opfer fallen, ſo würden ſie der Erkrankung vermutlich mehr Aufmerkſamkeit ſchenken, als dies für gewöhnlich ge⸗ ſchieht. 1 Unter dem Bilde einer harmloſen Erkältung pflegt, der Keuchhuſten zu beginnen. Aber wie ernſt ſchon dieſes erſte Stadium zu beurteilen iſt, mag man daran erkennen. daß ſich im Auswurf des kranken Kindes reichlich jene winzigen Bakterien vorfinden, die als Erreger des Keuch⸗ huftens anzuſyrechen ſind. Das Kind bildet alſoa ſchon ſetzt, bevor überhaupt die Krantheit erkannt wurde, ein! hochgradige Anſteckungsgefahr für alle Kinder, die ir leine Nähe kommen; ja, auch Erwachſene können, wen: dies auch verhältnismäßig ſelten geſchieht, angeſteckt wer. den. Schon hald beginnt der Huſten eine neue Form an⸗ zunehmen. Er tritt ſtoßweiſe in Anfällen auf, deren Häufigkeit ſich allmählich ſteigert. Das Geſicht färbt ſich bläulich, die Adern ſchwellen an, zwiſchen den ein⸗ zelnen Huſtenſtößen ringt das Kind mühſam nach Luft; kin eigenartig röchelnder Ton macht ſich bemerkbar— charakteriſtiſch für den Stickhuſten. Die Augen röten ſich bid quellen vor. Die Zunge wird herausgeſteckt. Oft bildet ſich nach mehreren Attacken am Zungenbändchen ein Geſchwür, hervorgerufen durch den Druck der unteren Schneidezähne auf die herausgeſteckte Zunge. Hin und her ſchüttelt ſich krampfhaft der kleine Körver. Jetzt wird glaſiger Schleim ausgeworfen, es erbricht ſich. Doch ſchwächer ſchon wird der Huſten, mehr und mehr laſſen die bedrohlichen Erſcheinungen nach. Jetzt hören ſie ganz auf, und müde und matt ſetzt ſich das Kind nieder. Aber nicht lange währt die Erſchövfung; die glückliche Kindernatur läßt bald den ganzen Anfall in Vergeſſen⸗ heit geraten, bis eine neue Attacke naht. Mehr als 20 Anfälle innerhalb 24 Stunden ſind keine Seltenheit: gerade des Nachts ſetzen die heftigſten Anfälle ein und rauben dem gepeinigten Kinde den Schlaf. Nach einigen Wochen läßt die Häufigkeit und Schwere der Huſtenanfälle nach. Im Verlauf von 10 bis 42 Wochen iſt der Keuch— huſten abgeklungen; oft ohne nennenswerte Beeinträch⸗ ligung des Allgemeinbefindens. In gewiſſen Fällen jedoch wird der Körper des Kindes durch die vielen Attacken, durch dae häufige Erbrechen geſchwächt. Doch anders ſieht das Bild aus, wenn ſich Fieber⸗ erſcheinungen einſtellen— oft ein Zeichen, daß eine Kom⸗ plilation droht. Schwere Entzündungen der Bronchien und der Lunge. Herzſchwäche und Kollaps gefährden das Leben des Kleinen. Gerade Kinder., die an Nachitis der an Krämpfen leiden, fallen gar häufig derartigen, Komplikationen zum Opfer. Und auch der Lungentuber⸗ zuloſe iſt der Keuchhuſten nur ein allzu williger Weg⸗ Hereiter. s Ein unbedingt ſicher wirkendes Heilmittel gegen Keuchhuſten beſitzen wir nicht. Nichtsdeſtoweniger wird man das eine oder andere Medikament ausprobieren. Gute Wirkung darf man beſonders von ſolchen Arzneimitteln erwarten, denen krampflöſende Eigenſchaften innewohnen. Schafft doch gerade der Stimmritzenkrampf die quälend⸗ ten Erſcheinungen der Atemnot beim Stickhuſten. Lumi⸗ naletten haben hier durch ihre krampflöſende Wirkung guten Erfolg gezeitigt: auch vom Pyramidon hat man eine günſtige Beeinfluſſung der Keuchhuſten⸗Erſcheinungen geſeben. Chinin wird ſeit langer Zeit zur Behandlufig Des Keuchbuſtens benutzt, doch ſind auch hier die Erfolge leichmäßig. Aebrigens wird das Chinin wegen ſeines ntlich bitteren Geſchmacks von Kindern nur mit 0 Wderſtreben genommen und deshalb zweckmäßi⸗ ger dur das geſchmackloſe Euchlnin erſetzt. Ob dem neuen ſuntbetiſchen, chininähnlichen Mittel Plasmochin eine Wirkung auf den Keuchhusten zukommt, bleibt ab⸗ zuwarten. i 1 dikamentöſen Behandlung dürfen die Yaieniſchen Maßnahmen nicht vernachläſſigt wer⸗ priſche Luft iſt Haupterfordernis für das keuch⸗ tenfkrande Kind: Henn es irgend möglich iſt, ſoll der kleine Patzent den ganzen Tag über im Freien ſein. Auch ein Wechſel der umgebung bewirkt oft Wunderdinge, Nebrigens ölen alle keuchhuſtenkranken Kinder konſe— quent zur Seltitbeherrſchung erzogen werden. Daß kein uchhirtentrames Kind die Schule beſuchen darf, it be oben Anſteckungsgefahr Selbſtverſtändlichk 17 1411 Achtett. Bauernregeln und ihr Wert. Wetlterregeln entſpringen dem begreiflichen Wunſch namentlich der Landbewohner, Wettervorausſagen auf weite Sicht zu beſitzen, damit ſie danach ihre Vorkeh— treffen können. Solche Wettervorausſagen auf Zeit, bei denen es im Grunde genommen gleich— a iſt, ob die Angabe richtig iſt oder nicht(denn der Menſch will nun einmal bloß die Antwort auf ſeie Fragen haben), ſind ſeit altersher bei allen Völkern ſſeſtzuſtellen. Zuerſt ging man dabei von ganz vernün— ligen Anſchauungen aus: die Sternerſcheinungen, die an 5 hreszeit gebunden waren, galten als die Bolen von lu. Bald aber kam man dazu, die Sterne twortlich zu machen, ein Glaube, r ſich in der mannig⸗ * rungen nultig cd Den n. Vom Glück vergeſſe 1 Roman von Fr. Lehne. 3. Fortſetzung.(Nachdruck verboten.) „Ach was, ich bin auch gern mal vergnügt und lache auch gern mal! Es iſt nichts Anrechtes dabei. Der Baron iſt ein feiner Mann, der weiß, was ſich gehört und ich laſſe mir auch nichts zu ſchulden kommen!—— Das Programm war fein— eine feſche Tänzerin ſah ich da— ich hätt's ihr gleich nachmachen mögen—— ſchau?—“ Sie hob graziös den linken Arm; mit der rechten Hand faßte ſie den Kleider— rock und wirbelte durchs Zimmer—„für's Leben gern tanz' ich doch—“ und dann waren Akrobaten da! Ich ſag' dir, ſo etwas hab' ich noch nicht geſehen, beſonders der eine, Mr. Blommfield— der hat mir am meiſten imponiert—“ Sie plauderte, erzählte, ließ die Schweſter gar nicht zum Worte kommen, die ſich dann ſtill und ergeben an ihre Schreihmaſchine ſetzte. Sie hatte noch eine Viertelſtunde Zeit, die mußte nutzbringend ausgefüllt werden. % Da klingelte es. Cenzi lief hin, zu öffnen, und war er— taunt, einen ſehr eleganten Herren im Zyilnder, Cutaway— anzug, perlgrauen Glacehandſchuhen und ebenſolchen Ga— maſchen über den Cheyreauſtiefeln vor ſich zu ſehen, der nach Herrn und Frau Obermeyer fragte. Sie war einiger— maßen in Verlegenheit, was antworten— aber er konnte ſich auch wiederum nicht in der Wohnung geirrt haben, 9 185 lächelte er und ſagte:„Du biſt gewiß die kleine engt— an deinem Haar kenne ich dich— biſt hübſ e worden, Mädel—“ enne ich dich biſt hübſch ge Verwundert blickte ſie ihn an. Wer war das nun? Er ah aus wie einer der Akrobaten, die ſie im Deutſchen Thea— ſer geſehen! Gewiß, er war es— ſie hatte ein gutes Per⸗ onengedächtnis— doch was wollte der hier? N 6 Die Mutter war inzwiſchen auch hereingekommen, ſich die noch feuchten Hände an der Schürze abtrocknend. Er⸗ taunt blickte ſie auf den feinen, fremden Herrn, der jetzt ihne weiteres in den engen Vorplatz trat und in echtem Münchneriſch ſagte: g „Na, Grüß Gott! Kennt ihr mich net? Ich bin do der Sepp—“ und er lachte dabei. a 125 1 ö Obermeier ängſtlich, über die Höhe der Summe erſchrocken. früher oft ſatt gemacht und dein Biſſerl mit mir geteilt! — Ich hab' draußen in der Welt oft daran gedacht— mit Sehnſucht und Reue, daß ich bei euch ein Zuhauſe hatte, und der Gedanke an euch hat mich manchmal davor be⸗ wahrt, daß ich— na, gleichviel! erlauben, daß ich das in etwas gut mache, was du früher an mir getan—— und wenn nicht für dich, ſo denke doch wenigſtens an die Kinder—“ Ich habe mein leidliches Auskommen—“ Er Deutſchen Theater?“ ſchrie da Cenzi auf. ich dich ſchon geſehen— und das iſt mein Onkel—“ am ſchnellſten in die Situation gefunden; ſie nannte den feinen Herrn ohne weiteres du! Ihr Blick hing wie gebannt an dem wiederaufgetauchten Onkel; jede Einzelheit ſeiner ſorgfältigen, unauffällig eleganten Kleidung nahm ſie in ſich auf, und ſie ſuchte in dem ſchmalen, blaſſen, bartloſen Geſicht mit den peinlich gezogenen Scheitel in dem glatten, ſchwarzen Haar den halbwüchſigen Buben von früher zu erkennen, mit dem ſie ſich oft herumgebalgt hatte. darum, von des Gatten Verfehlung zu berichten— ſtockend, unter Tränen geſchah es in voller Scheu vor dem eleganten Herrn, in dem ſie nie und nimmer den ſchmächtigen, ärm⸗ lichen Bruder ihres Mannes zu vermuten gewagt hätte! hob er den Kopf. ihr bekommt ihn ja bald wieder! Ihr ſollt bis dahin ohne Sorgen ſein! Brieftaſche hervor— ſehr elegant, Juchtenleder, wie die Cenzi mit ihrem geübter Auge feſtſtellte, und er legte fünf Hundertmarkſcheine auf den Tiſch. ſachſten Form vis auf unfere Tage eryarten har. An⸗ ittelbar nach der Erfindung der Bu druckerkunſt er⸗ chienen zwei Bücher:„Das Wetterhüchlein“ und„Die auernpraktik“, von denen man füglich behaupten darf, daß ſie zuſammen mit der Bibel wohl jahrhundertelan die meiſtgeleſenen Bücher waren. In ſpäteren 1 wurde dieſen Wetterregeln noch manches andere Wiſſens⸗ werte zugefügt; ſie wuchſen zu Kalendern aus, die im wahrſten Sinne des Wortes das Volksbuch wurden. Be⸗ ſonders gilt dies vom„Hundertjährigen“, der von ei⸗ nem gewiſſen Dr. Mauritius Knauer, dem Abt des Kloſters Langheim bei Kulmbach ſtammt. Sein Grund⸗ gedanke iſt, daß die ſieben Wandelſterne: Saturn, Ju⸗ piter, Mars, Sonne, Venus, Merkur und Mond das Wetter ein ganzes Jahr reihum beſtimmen, und zwar nach Eigenſchaften, die ihnen ſeit altersher zugeſprochen werden, indem Saturn von kalter, ein wenig trockener Natur iſt, Jupiter warm, feucht und luftig, Mars fehr hitzig und trocken, die Sonne durchſchnittlich warm und trocen, Venus feucht und warm, Merkur veränderlich, kalt und trocken und der Mond teils feucht und kalt, teils lauwarm iſt. Die beiſpielsloſe Beliebtheit und Ver⸗ breitung dieſes 1701 erſtmals gedruckten„Hundertjähri⸗ zen“ entſpringt dem Umſtand, daß Knauer erſtmals die berwickelten Wortgefüge der Sterndeuterei in allgemein derſtändlicher Form beſchrieb und knapp und bündig an⸗ eigte, wie an jedem Tag das Wetter ſein wird, und dann dem Vorteil daß ſich dieſe Vorausſage über hun⸗ ert Jahre erſtreckt. Es iſt heute ſchwer feſtzuſtellen, was von all dieſen We————— Wettkerregein aus dem galten Besitz 1 den Beſtand der Kalendermacher übergegan Fe 5 doch eins, daß nicht nur der Bauer, ſon ern darüber naus weiteſte Kreiſe der Bevölkerung an dieſe Weis⸗ 25 glaubten und auch heute noch darauf ſchwören. Di⸗ egeln laſſen ſich im al neinen in zwei große Grup⸗ zen einteilen. Die einen enthalten nur Beobachtungen. die anderen wollen das künftige Wetter aus dem be⸗ tehenden erklären. D letztere ihrerſeits läßt ſich zer⸗ egen in Vorausſagen, das Wetter des nächſten Mor⸗ gens(Tag) erfaſſen wollen, und ſolche, die auf lang. Sicht Prophezeiungen geben. Während die erſte Kate⸗ gorie, auf guter Beobachtung beruhend, durchaus in der Lage iſt, das unmittelbar bevorſtehende Wetter anzugeben, ſo iſt die große Mehrzahl der für ferne Zukunft be⸗ rechneten Wetterſprüche lediglich auf dem Glauben auf, gebaut, daß ſich Wärme und Kälte eines Jahres aus, eee müſſen. So:„Wenn die Gänſe um Martini auf em Eiſe ſtehen, ſo müſſen ſie um Weihnachten im Kote gehen“(das heißt, einem kalten Herbſt folgt ein warmer Vorwinter) oder„Fröſche ſchon zu April, bringen den Teufel ins Spiel“(einem warmen April folgt ein kalter Mai), oder„weiße Weihnacht, grüne Oſtern“(ei⸗ nem kalten Vorwinter ſoll ein warmer Nachwinter fol⸗ gane). Dieſer Gedanke eines Ausgleichs iſt im Grunde genommen ſicher richtig, nur erfolgt er in ſehr großen Zeiträumen über Jahre hinaus und nicht ſo, daß folgende Jahreszeiten zuſammen den Durchſchnitt ergeben müſſen. Mit dieſen Regeln iſt deshalb gleich wenig anzufangen wie mit denen, die aus dem Zuſtand eines beſtimmten Tages ——. 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Wohl gar der Mr. Blommfield vom Jeſſes, da hab' „5 Sie zerrte ihn ins Zimmer zur Theres; ſie hatte ſich luſtigen braunen Augen und dem Frau Obermeier mußte nun erzählen, und ſie kam nicht Er ſchwieg eine Minute und blickte vor ſich hin. Dann „Es iſt das Schlimmſte noch nicht! Und Ich hab' an euch gedacht!“ Er zog eine „Nein, nein, ich komme auch ſo durch!“ wehrte Frau „Liebe Schwägerin, widerſprich doch net! Du haſt mich Nun wirſt du mir doch „Aber ſo viel Geld—“ „Ich kann es entbehren! Mir geht's 110 ganz gut! lächelte dabei ein wenig, dachte und er ſie nennen würde— der guten Schwägerin, würde ſchwindlig werden, ihn gar für einen Aufſchneider halten! — und damit verdien' ich nun mein Brot! ein andermal alles erzählen! eine ſchlimme Lehrzeit hinter mir hab'—— Die Lehrzeit des Lebens iſt noch ſtrenger als beim Spenglermeiſter Dreyer, dem ich doch damals davongelaufen war, weil ich gemeint hab', ich könnt's nimmer aushalten—— ja, ja, aber die Welt hab' ich kennen gelernt—“ dir ſein! abteilung ſtehen——“ Mädels! Ihr ſollt N FC n die Höhe ſeiner monatlichen Gage „Fein biſt du geworden, Joſeph! Was biſt du eigent⸗ lich?“ Mit einem faſt ſcheuen Blick ſtreifte ſie ſeine ele⸗ gante Kleidung—„Die Kinder haben immer zur heiligen Gottesmutter für dich beten müſſen—“ Eine leichte Rührung glitt über ſein Geſicht. „Ich weiß, was er iſt, Mutter—“ rief Cenzi,„ich hab' ihn neulich ſchon geſehen— er iſt einer von den Three Brothers Blommfield, in den ich mich ſchon ganz verliebt hatte—“ dank Maltes Belehrung ſprach ſie die engliſchen Worte richtig aus. N Wieder lächelte er ein wohlwollendes Lächeln naaz Cenzi hin; der raſche, feſche, pikante Rotkopf gefiel ihm. „Ihr wißt ja, daß ich immer gern und gut geturnt habe 1 Ich werd' euch Für jetzt ſo viel, daß ich Und ſchön haſt's jetzt, Onkel! Ich wollt', ich könnt' mit Beſſer wärs, als im Warenhaus in der Colfen „Und was möchteſt du denn?“ fragte er. „Tanzen, Onkel Sepp, tanzen—!“ Ihre Augen glänz' ten. Sinnend ruhte ſein Blick auf dem feingliedrigen, gra⸗ ziöſen Geſchöpf, das wirklich zu ſchade war, hinter dem Ladentiſch ſein Leben zu vertrauern! „Darüber können wir noch ſprechen—“ 1 „Cenzi iſt immer a biſſel narriſch, Onkel, mußt's net ſt wörtlich nehmen!“ ſagte Theres,„aber jetzt wird's Zeit, wir müſſen ins Geschäft!“ 80 „Dann begleite ich euch und ihr erzählt mir von Euch eu nicht mehr ſo arg plagen!“ 105 Gortſehung lol s Werter ver nachmen Jett over gar auf va⸗ * ſpaleren Monale ſchließen wollen. Zum Beiſviel be der Lichtmeß oder„ſo wie der Tag, iſt im Kathrein, ſo wird dann auch der Jänner ſein“ uſw. Der Glaube an dieſe Wetterregeln und der Aber⸗ glaube, daß es menſchlichen Unternehmungen gelingen könne, ſeinen Einfluß auf die Witterung auszuüben, äu⸗ ßert ſich auch heute noch in zahlreichen Verſuchen, ſo uu a. im Hagelſchießen. An die Kraft des Hagelſchießens lauben noch zahlreiche Landleute, obgleich wiſſenſchaft⸗ iche Prüfungen genau gezeigt haben, daß dieſe Hagel bekämpfung von gänzlicher Wirkungsloſigkeit iſt, denn die dadurch erreichte Lufterſchütterung iſt unmöglich in der Lage, in die großen Höhen der Hagelwolken zu dringen, oder überhaupt eine Störung der viel mächtigeren Natur zu bewirken. Gleich nutzlos iſt es, künſtlich Regen zu erzeugen durch Abſchießen von Staub⸗ reſp. Rauchteilchen, um ſo eine Verdichtung des Waſſerdampfes und ein Er⸗ ſchüttern der Luße zu veranlaſſen; denn eine ſolche Ver⸗ dichtung hat keinen Zweck. wenn nicht gleichzeitig auch eine Abkühlung erfolgt. Da wir gerade beim Thema des Aberglaubens ſind, wollen wir in dieſem Zuſammen⸗ hang auch den ſehr oft angeführten wettermachenden Einfluß des Mondes unter die Lupe nehmen. Wenn heute größtenteils an die Macht der Wandelſterne über das Wetter nicht mehr geglaubt wird, ſo ſchwört immerhin noch alles auf den Mond und iſt der feſten Ueberzeu⸗ gung, daß bei Mondwechſel auch eine Witterungsände⸗ rung eintreten werde. Unterſuchungen haben aber auch hier ergeben, daß der Mond mit dem Wetterwechſel nichts tun hat, indem während einer Beobachtungs- ſpanne von vier Jahren hat feſtgeſtellt werden können, daß ſich das Wetter in der Uebergangszeit von Voll⸗ auf Neumond gleich ändert, wie dies ſonſt in einer gleich langen Zeitperiode auch zu geſchehen pflegt. Wir ſehen alſo, daß all dieſe Wetterregeln und und abergläubiſchen Anſchauungen keineswegs ſichere Ge⸗ währ bieten, daß das Wetter wirklich nach den darin an⸗ gegebenen Richtlinien und unter den angeführten Symp⸗ komen ſich geſtalten wird, und trotzde wird man immer dieſe angenehmen Prophezeiungen zur Hand nehmen, na— mentlich deshalb, weil einmaf der Glaube ſelig macht und andererſeits der Menſch auf geſtellte Fragen eine Antwort haben will. Ob ſie ſich dann nachher bewahr⸗ heitet, ſpielt wie bei den übrigen Prophezeiungen die rleinere Rolle. 5 pd dei Die Blaumeiſen. Sämtliche Meiſenarten ſind allerliebſte Vögelein, poſ— ſierlich, munter, unterhaltſam und keck. Ganz beſonders gilt dies von den Blaumeiſen, die ausnahmsweiſe zierlich und gewandt in allen ihren Bewegungen ſind. Unbedingt gehören die Blaumeiſen zu den ſchönſten Erſcheinungen unſerer Kleinvogelwelt. Die, gerundeten vollen Bäckchen ſind ſchneeweiß, auf dem allerliebſten, ſtets ſchelmiſchen Geſichtchen mit einem blauen Strich durch die Augen ſitzt ein Blaukäppchen ſchön und rein in der Farbe, himmel— blau leuchten die Flügeldecken, goldgelb das Brüſtle. So ein mehrjähriger Blaumeiſenburſche iſt auch von ſeiner Schönheit überzeugt, denn er ſieht den Menſchen ſtets vergnügt an, als ob er ſagen wollte:„Bin ich nicht ein ſauberes Kerlchen“. Das Weibchen iſt minder ſchön ge— färbt als das Männchen, zum großen Verdruß des ſchö— nen Geſchlechts. Trotzdem ſind Mannderl und Weiberl vorbildlich in treuer Gegenliebe, ſie halten immer zu— ſammen und wenn ſich das Weibchen nur wenig vom Männchen entfernt, wird es namentlich im Frühjahr ſtets mit einem hellen Zizizirrr zurückgelockt und folgt ſofort und freudig dem Ruf ſeines Herrn und Gebieters. Aber die Blaumeiſen ſind nicht nur allerliebſt in Farbe und Weſen, ſie ſind auch die nütztlichſten unter den nützlichen Meiſenarten. Vom frühen Morgen bis zum Abend ſind ſie mit ihren ſpitzen Schnäbelchen auf der Jagd nach Räupchen, Motten, Spinnen, Puppen, / in und Fliegen, hurtig fliegen die Blauköpfchen Saum zu Baum, von Buſch zu Buſch, mit einem Nieſenſchwung ſchnellen ſich die gewandten Turner von einem Aſt zum anderen hinüber, um überall die Baum— und Buſchpolizei auszuüben und alles zu verhaften, was Baum und Buſch Schaden bringt. Im Frühiahr führt der Blauköpfchenvater zu Ehren ſeiner Herzallerliebſten Balzflüge aus, indan er mit geſträubtem Gefieder und ſteif gehaltenen Flügeln ſeine Erwählte umſchwärmt und um ihre Gunſt wirbt. Mitte April liegen dann in einer mit Würzelchen und Federn ausgekleideten Baum- oder Aſthöhle, in einem Niſtkaſten ſtets mit kleinem Flugloch, manchmal in einer Flaſche mit nicht zu engen Hals. ja ſelbſt in einem Mausloch 8 bis 10 weiße. blaßrot punk⸗ tierte Eierchen, die von dem Elternpaar ſtets wechſelnd ausgebrütet werden. In 13 Tagen hört man dann viep⸗ ſende Stimmchen in dem Aſtloch und erwartungsvoll ſchauen abwechſelnd weiße Köpfchen aus der Kinder⸗ ſtube, die die ungemein fleißig fütternden Eltern ſehn⸗ üchtig erwarten. Für die Eltern iſt es keine Kleinigkeit, ſoniel ſperrende Mäuſchen zu ſättigen. Schon nach kur— zer Zeit verlaſſen die ſchnell wachſenden Jungen ihre Höhle und ſitzen auf einem wagrechten Aſt in Neih' und Glied beieinander. Ein lieblicheres Bild kann man ſich kaum vorſtellen. „ 22—— Aus Feld und Garten. Das Grünfutter im kleinen Geflügelhof. Hühner, denen nur ein beſchränkter Auslauf zur Berſügung ſteht, müſſen immer ausreichend Grünfutter erhalten. Ohne grüne Pfanzennahrung leidet bald die Heſundheit. Außerdem wird die Befruchtung mangel⸗ sr das Desſe fun die Hlocis ote. enn&i son gencu nach der Gebrguahisanweisung figliten, weren die mt dem&rgep- is feofſos æuſnſeden òein. 1 1 Wählen Sie Frilz- Schuhe Aumammaummaumunaaaan Warum Fritz- selten das Fabrikat wechseln: Schuhträger so Fritz-Schuhtese- sind dem —— Fritz treu, Sie gehen sogar so weit, daß Sie niemals einen anderen Schuh in Betracht ziehen werden, weil lhnen Fritz treue Dienste leistet —— —— N Te 2 Fritz-Schu H lassen Sie auch bei noch so langem Gehen keine Müdigkeit verspüren zufolge ihrer guten, sorgfältigen Verarbeitung und vorzüglichen Passform. 7 F 7 0¹ aer ſair qule cual Fritz-Schuhe sind aus dem besten Rohmaterial hergestellt u. können daher die größten Anforder— ungen auf Haltbarkeit an sie ge- stellt werden. Nur H Y. S Fritz-Sch uhe werden für Breilestrahe jeden Gebrauch hergestellt und Zu billigsten Preisen verkauft, ein Ver- such macht auch Sie zu be— ständigem Träger. NMxzz H F, S 0 Wenn bessere Schuhe gemacht werden— iherd die Fitz- Schuhfabrik Se Herstellen. wuret r —— x—. 4— 2 2 2——. haft poer bie ausgeſchrupften ucden sino ſchwächlich. Jeder Züchter iſt zu beneiden, der ſeine Lieblinge frei im Gras— garten umher laufen laſſen kann. Aber auch in kleine⸗ ren Geflügelhöfen läßt ſich Grünfutter ausſäen. Aller- dings müſſen die Saatflächen genügend geſchützt werden, damit die Tiere durch ihr Scharren keinen Schaden an— richten können. Zu dieſem Zwecke fertigt man aus ſieben bis acht Zentimeter breiten Latten leicht handliche Rah— men von beliebiger Größe an und überſpannt ſie dann mit nicht zu engem Drahtgeflecht. Nun wird ein Teil des Auslaufes umgegraben und mit Gras oder Körnern be— ſät. Hierauf kommen die Rahmen, andernfalls würde das Hühnervolk die Körner herausſcharren. In kurzer Zeit bildet ſich ein grüner Teppich. Die über das Drahtgeflecht wachſenden Spitzen werden von den Hühnern abgefreſſen. ohne daß ſie dabei die Pflanzen beſchädigen. In Zwi⸗ ſchenräumen von 14 Tagen beſtellt man andere Stellen in gleicher Weiſe und die Hühner haben immer friſches Grün. Ein weiterer Vorteil beſteht darin, daß dadurch der Verſeuchung des Bodens vorgebeugt wird. Die Aus— ſcheidungen der Tiere kommen unter die Erde und führen den Pfanzen wertvolle Nährſtoffe zu. Wenn die zweite Saat eine Höhe von ſieben bis acht Zentimeter erreicht hat, werden die erſten Rahmen wieder zu einer dritten Ausſaat verwendet. So wird dann fortgefahren, bis der ganze Auslauf ausgenützt iſt, um dann wieder von vorne anzufangen. Obgleich die Menge des Grünfut— ters nicht ausreichend iſt, um die Tiere voll zu befriedi— zen, ſo gewährt beſonders die Bearbeitung des Bodens große Vorteile, weil dadurch, wie bereits erwähnt, die Erde nicht der Verſeuchung anheim fällt, was bei den engen Räumen leider noch zu wenig Beachtung findet. In Anbetracht der großen Vorteile, die dieſe Metl der Grünfütterung mit ſich bringt, können die ſten und die geringe Mehrarbeit nicht ausſchlagge Es werden hier zwei Fliegen mit einer Klappe ge R. 7 4 C 1 Schnee, der nicht ſchmilzi. Jetzt iſt es einem Engländer gelungen, Kunſtſchnee her⸗ zuſtellen, der niemals ſchmilzt. Bisher fiel Schnee in den mitteleuropäiſchen Ländern nur im Winter, und im Som— mer war es unmöglich, den Schneeſport, wie Rodeln und Skilaufen, der zu den geſundeſten Sportarten gehört, zu betreiben. Um dieſem Uebelſtande abzuhelfen, hat ein Engländer jahrelange und ſehr umſtändliche Vetſuche un⸗ ternommen, um nicht ſchmelzenden Schnee herzuſtellen. Dieſe Verſuche ſind jetzt von Erfolg begleitet geweſen, und zwar durch ein Verfahren, das alle Erwartungen weit übertraf. Es handelt ſich um ein Pulver, das den Schnee vollkommen erſetzt. Der Kunſtſchnee iſt ein Präparat, das zu 65 Prozent aus Soda und zu 35 Prozent aus Chemi⸗ kalien beſteht. Die Chemikalien, die das Stumpfwerden des Sodas verhindern, ſollen ein wohlbehütetes Geheim— nis des engliſchen Erfinders ſein. Man plant nun mit dieſem Schnee künſtliche Skigelände und Rodelbahnen her⸗ zuſtellen, damit der Vinterſport nun auch im Sommer in Badehoſe und bei 30 Grad Wärme ausgeführt werden kann. So werden in London bereits die erſten Vorbereitungen zur Einrichtung eines Schneeparkes getroffen, der mit Ski⸗ und Rodelbahnen ausgerüſtet werden ſoll. Das iſt um ſo leichter, als der Kunſtſchnee zwar etwas teurer als der franko vom Himmel gelieferte Naturſchnee iſt, im allge⸗ meinen aber doch ſo billig, daß die Koſten nicht ſehr erheblich 15 Das Angenehme bei dieſem Kunſtſchnee iſt übrigens, aß er, wenn er ſchmutzig geworden iſt, nicht durch neuen erſetzt zu werden braucht, ſondern gewaſchen werden kann. Man muß abwarten, wie weit die Sportsleute mit dieſem Schnee zufrieden ſein werden. Zum Ambau der„Afa“. 75 Millionen Schulden in drei Jahren. Wie auch die finanztechniſchen Transaktionen, die im Verlauf des Umbaues der Ufa vollzogen werden müſſen, ſich geſtalten mögen—: die Bedeutung der Vorgänge hängt weniger an der Frage, wie teuer die Sanierung des Rieſenunternehmens ſich geſtalten und wer die Koſten tra— gen iſt, in rund drei Jahren ca. 75 Millionen Schulden zu einen Boden geſtellt und mit Männern verſorgt wird, die die Aufgabe erfüllen können, für die das anerkannter— maßen größte und bedeutendſte Filmproduktionsunter— nehmen Deutſchlands da iſt. Man darf zwar nicht ganz vergeſſen, daß es dieſem Unternehmen reſp. ſeinen leitenden Perſönlichkeiten gelun— gen iſt, in rund drei Jahren ca. 75 Millionen Schulden zu machen. Man darf noch weniger vergeſſen, daß dafür in dem Unternehmen ſelbſt, ſowie in dem Inſtitut, das die Schuldenmacherei der Ufaleute mit beiſpielloſer Großzü— gigkeit unterſtützte, Männer geſeſſen haben, die Vertrauen beanſpruchen konnten und die ſich dennoch als abſolut un— fähig erwieſen haben, eine künſtleriſch und wirtſchaftlich befriedigende Filmproduktionspolitik zu betreiben. Man braucht kein in allen möglichen trüben Waſſern gewaſche— ner Kuliſſenſpion zu ſein, um zu wiſſen, daß, wenn ſchon kein Kunſt⸗-, ſo doch der Protektionsbetrieb in allen Reſſorts der alten Geſellſchaft bis hinauf in die oberſten Klubſeſſel in höchſter Blüte ſtand. Ein Beiſpiel für viele und viel— leicht das erſchütterndſte, das wirkliche Freunde der künſt— 0 eiten des Films erleben konnten, war der Film„Der heilige Berg“, in dem ſich das Verhängnis erfüllte, daß die großartigen Träger der Erfolge der alten Berg- und Schneefilme mit den ich ſentimentalen Am⸗ hitionen einer nichts-als-ſchönen„Tänzerin“ zu Darſtellern in einem Kitſchfilm degradiert wurden, der ihnen ſehr viel ö ihrſcheinlich noch mehr ſtet hat. Durchaus un⸗ Ufa unter irgendwel⸗ donjunktur habe leiden Liebe ihrer alter müſſen Ein Unternehmen, das 15 Millionen Reſ und 75 N fügen konnte, mußte, um ſolchen Aufwa unantaſtbare Sp 5 produzieren, ferte den Beweis dafür, Aung ſtand. Mit all dem kann nun allerdings keineswegs geſagt ſein, daß unter dem neuen Regime, das in allen Einzel⸗ heiten noch nicht feſtliegt, die Ufa nun wirklich einer künſt⸗ leriſchen und finanziellen Bli entgegengehen über Kapital, hüſſe ver⸗ zu rechtfertigen, oder es lie daß es unter gänzlich falſcher Lei— un 51 tungen Blüteperiode werde. Vorläufig kann nur die Tatſache, daß es endlich einmal zu einer Reinigungskriſe gekommen iſt, leiſe Hoff⸗ nungen wecken. Aus der tiefen Verſtricktheit des deutſchen Filmmarktes mit der minderwertigſten amerikaniſchen Pro, duktion kann allerdings dieſe Kriſe die deutſche Filmindu— ſtrie auch noch nicht ohne weiteres befreien. In dieſer Be— ziehung wird man in Deutſchland noch lange daran zu fragen haben, daß die Ufa ſich ſeinerzeit lediglich um den Rettung des Anſehens willen, das größte deutſche Film, unternehmen zu bleiben, auf Gedeih und Verderb in einem berhängnisvollen Augenblick der amerikaniſchen Film, induſtrie üorhand.„ nich! zu ſoben. ve 0. 93 Heute 2 Blätter.