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Wiederum wagen es Schwindler und Schwindlerinnen, bei meinen Abonnenten vorzuſprechen um dieſelben auf ein anderes Blatt unter allerhand Lug und Trug umzuſchreiben; ja ſogar do weit wird gegangen und behauptet, dieſe und jene Zeitſchrift hätte umgemacht, würde nichts bezahlen und ſo ähnliches, wird behauptet, wer das Alter von 55 käme doch nichts mehr und man müßte deshalb austreten. auch Jahren erreicht habe, be— Auch verſucht man denjenigen Abonnenten, die mehrere Zeitſchriften mit Verſicherung halten, vorzugaukeln, es würde nur eine Zeit⸗ ſchrift die Auszahlung leiſten. Alles das, was hier verſucht wird, ift glatter Betrug und gemeiner Schwindel, halten Sie feſt an Ihrem alten Abonnement und geben Sie ſolchen Schwindlern die richtige Antwort. Stellen Sie bitte die Perſonalien dieſer Reiſen— den feſt, ſodaß der gerichtliche Weg eingeſchlagen werden kann. Ortsvertreter Nerr Adler, annastrasse 3, wird gewiſſenhafte Auskunft in allen Fragen geben. 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Adam Klee Rathausſtraße. —— f 8. 2 L poſt“ zufolge, halten lautende Noten wegen des Zwiſchen Neues in Kürze. 1: Das jugoſlawiſche Miniſterium des tigen teilt mit, daß die Regierung den jugoſlawiſchen Ge⸗ ſandten in Rom Weiſungen für die bevorſtehenden Ver⸗ handlungen mit Italien erteilt habe. 75: In Warſchau iſt der proviſoriſche Anleihever⸗ trag über eine Anleihe von 80 Millionen Dollar unter Beteiligung des Bankers⸗Truſt und des Bankhauſes Blar und Co. unterzeichnet worden. : Nach Meldungen aus Kowno iſt mit einer Um⸗ bildung des litauiſchen Kabinetts zu rechnen. Man glaubt, daß der jetzige Kriegsminiſter Merkis Miniſterpräſident werden wird. : In London eingetroffenen Informationen zu⸗ folge konſolidieren die Kantonheere den gewonnenen Boden und bereiten ſich auf einen Sommerfeldzug gegen Peking vor. 1: Dem Berichterſtatter der Londoner„Morning⸗ Polizeitrupßen weiterhin die Dahl⸗ Allswär⸗ bank beſetzt. . Nach einer Meldung des Times haben ſich auch Italien und Frankreich dem Proteſtſchritt Amerikas bei der Kantonregierung angeſchloſſen, ſodaß fünf faſt gleich⸗ 0 5 falls in Nankin der Kantonregierung übergeben werden. ö Ernſte Erwägungen. Von enerzieutat Wilh. Euler, Vensheim a. d. B. Es vergehen Wochen, Monate und Jahre ohne ir dend welche Anzeichen eines Hoffnungsſtrahles, der das trübe Bild unſerer Wirtſchaftsnot, die ſo ſchwer auf uns laſtet, in irgend einer Richtung zu erhellen vermag. Wir Deutſchen tummeln uns im leeren Zwiſchenraum Durch Parteipolitik ſind wir zerriſſen in ſtreng geſonderte, extreme Lager. Wir ſind dadurch außer Stande, uns auf dem goldenen Mittelmege zuſammenzufinden. * eine verbeſſerte Lage hinzuarbeiten. Um dies Auffaſſung der Einigkelt. vor einer weiten, tiefen Kluft. Wir müſſen uns an Hand der Erfahrung und Beleh— rung aus der Vergangenheit das Wiſſenswerte heraus— holen und nicht, wie es heute geſchieht, uns zum Ver⸗ ſuchskaninchen des koſtſpieligen traurigen Selbſterlebens machen. Alte erfahrene Grundſätze müſſen befolgt und dürſen nicht in die Rumpelkammer geworfen werden. Viele berauſchen ſich an der z. Z. etwas lebhafteren Mirtſchaftslage. Allenthalben begegnet man der Frage: Wird, ſie von Dauer ſein? Den Anſtoß dazu lieferte „wie wir alle wiſſen— der engliſche Kohlenſtreik; er hatte die Belebung unſeres Kohlen-, Eiſen⸗ und Stahl⸗ marktes zur Folge: dieſer wieder bewirkte ein Aufleben vieler Erwerbszweige. Der Streik iſt nun zu Ende. es wirft ſich die Frage auf, oß unſere günſtigere Konjunktur damit auch zu Ende iſt. Nach meiner Auffaſſung nicht ganz, wenn uns der Wille für erhöhte Arbeitsleiſtung geblieben iſt. Dieſe bewirkte, daß Spareinlagen in Höhe von ca. 1,5 Milliarden im ganzen Reiche gemacht wer⸗ den konnten. Welch hochwichtige, erfreuliche Begebenheit! Jo 2 5 1— 0„ 94 7— Der Sparer verſchwendet nicht, und wer nicht verſchwen⸗ det, der kehrt zur Einfachheit zurück; und ſo haben wir Ar— beitſamkeit, Sparſamkeit und Einfachheit bei vielen zu verzeichnen. Wenn wir dies zielbewußt weiter durchfüh⸗ ſege können wir hoffnungsfreudig der Zukunft entgegen⸗ ehen. Zu der erhofften Geſundung der Wirtſchaft be⸗ darf es vor allem anderen einer vertrauensvollen Zu— ſammenarbeit von Arbeitgeber und Arbeit⸗ nehmer. Die Arbeitnehmer ſollten ſoviel wie mög⸗ lich und wo irgend angängig an dem Unternehmen, dem ſie angehören, in irgend einer tragbaren Form beteilig, ſein. Beide Teile, bezw. deren Inkereſſen, ſind auf das engſte miteinander verbunden. Der eine Teil ohne den anderen iſt verloren. Der Arbeitgeber muß durch ſeine geiſtige Höchſtleiſtung die Arbeit des Arbeitnehmers be⸗ fruchten Die Führer unſerer Arbeiterſchaft müſſen von dem Gedanken durchdrungen ſein, daß das Einigende anzustreben und das Trennende zu verwerfen iſt. Letzteres führt zur Zerſtörung allen Gedeihens. Die vorerwähnte Maßnahme, betr. Teilnahme des Arbeiters an dem Gewinn— ſo raſch wie dies niederge⸗ ſchrieben iſt— ſo mannigfaltig und ſchwierig iſt deren Durchführeng. Eine eingehende Behandlung dieſer Frage dülrde hier zu weit führen. Bücher ließen ſich darüber chreiben! Es ſei nur kurz angedeutet, wie ſich die Frage Stalt deſſen ſtehen wir Verantwortung ſchehen muß. d. h. jedem zum — 7 10 Es ſoll nich! bezweifelt werden, daß alle das gleiche Ziel haben: auf der Lebenshaltung aller Stände zu erreichen, bedarf es nach meinen billigere Einkaufspreiſe. Mit anderen Worten, nicht auf kann. Montag, geſtauen ſou ver den unvermeiouchen Konjunttur⸗Schwan⸗ kungen, ſowie bei den vielen Betrieben, die heute ohne Gewinn. bezw. mit direktem Verluſt arbeiten. Wer am Gewinn Anſpruch hat, müßte folgerichtig auch den Verluſt mit tragen helfen und dazu wird kaum ein Arbeitnehmer bereit ſein, und ſo ſind wir ſchon quaſi am Ende unſerer Weisheit. Von Seiten der Ar⸗ beitnehmer wird die ungeſchickte geiſtige Führung zur Steuern und ſon⸗ ſich demgegenüber hinter die enormen ſtigen ſchwer belaſtenden Abgaben: den ſtarren Lohntarif t„um die Frage gegenüberſtellen, zu Uu. a. m. Dieſe kurzen Andeutungen genügen, Schwierigkeiten, die ſich dieſer lennzeichnen, aber bei einigem guten Willen auf beiden Seiten wird und muß die Frage gelöſt werden. Meine perſönliche Anſchauung faſſe ich dahin zuſammen: daß bei der Verſchiedenartigkeit der Betriebe von Fall zu Fall ſeitens der Unternehmer in Verbindung mit einem zu beſtellenden Arbeiterrat die ſich aufwerfenden Fragen zu regeln ſind. Erhöhte Arbeitsleiſtung des Einzelnen verbürgt ein⸗ zig und allein erhöhten Erfolg. Die Erfahrung zeigt uns kauſende von Beispielen dieſer Art. Alle Einwendungen, die dagegen erhoben werden, ſind wertloſe Täuſchungen. Vorausſetzung iſt, daß alles auf ſozialer Grundlage ge⸗ Wohl, niemandem zum „. ir Deutſche ſino durch den verlorenen Kri eteinen Drangſalen und finanziellen Velaſtungen itren au das Gebiet des friedlichen Wettbewerbs angewieſen. der Weltmarkt iſt durch das Beſtreben aller Völker, hren Bedarf ſelbſt zu erzeugen, ganz weſentlich Es 1 beng J mit r hie l verklei⸗ dert, und ſo ſind ungeahnte Schwierigkeiten für unſeren Erport entſtanden, was uns ebenfalls anſpornen muß, in ſeſten Zuſammenſchluß der geiſtigen und körperlichen Urbeitskräfte das denkbar Mögliche zu leiſten. Welchen Schwierigkeiten begegnen wir heute ſchon allein beim Übſchluß von Handelsverträgen: ſie überſchreiten die Hrenzen des Erträglichen. Wo keine Macht, da lein necht! Leider eine unumſtößliche Wahrheit! Alſo noch einmal: Zuſammenſchluß a cchaffenden Kräfte leiſtet Gewähr für die Geſun— zung der Wirtſchaft, und dieſe wieder iſt einzig und allein ſie beſte und ſicherſte Bekämpfung der uns ſo ſchwer hedrückenden Arbeitsloſigkeit! Arbeitſamkeit, Sparſamkeit und Einfachheit muß die Pa— ole lauten! Wenn wir auch damit den ſo ge— chmälerten Weltmarkt nicht erobern, ſo iſt doch die Mög— ichleit geboten, bei ſchmalem Gewinn oder völliger Dran— zabe desſelben, Auslandsaufträge hereinzubekommen. Sol— he gewinnloſen Auflandsaufträge bringen durch die Be— ebung des inländiſchen Marktes eine Hebung der allge— neinen Lage hervor, die dem an dem Inlandsmarkt in— lereſſierten Exporteur auf indirektem Wege zu gute kommt. Die Vergangenheit hat uns allen mit ſchärfſter Deut— ichleit vor Augen geführt, daß eine Erhöhung der Löhne ſeineswegs eine Verbeſſerung der Lebenshaltung zur Folge hat ſondern, in erſter Linie ein Hergufgehen aller Preiſe mit ſich bringt und damit kann niemandem, am aller— venigſten dem Arbeiter gedient ſein. Für den Letzteren ommt noch in Betracht, daß eine Verteuerung der Pro— duktion die Exportmöglichkeit beeinträchtigt und dadurch ze Verringerung der Arbeitsloſenziffer geſchaffen wird. Für uns iſt es aber heute erſtes Erfordernis und höch— tes Ziel: Die Verminderung der Arbeitslo— ſanziffer. Mit der Bereitſtellung von Mitteln, die Millionen von Mark überſchreiten, wird es der Regie— tung ſelbſt bei produktiver Arbeit und ſolche muß es immer ſein, niemals gelingen das Geſpenſt der Arbeits— loſigkeit zu verſcheuchen, es iſt Waſſer ins Meer getragen. Die vorſtehend angeführten Mittel den Arbeitsmarkt zu zeleben ſind einzig und allein die ſtärkſten Waffen zur Belämpfung der Arbeitsloſenziffer. Dies iſt aber bei der beſchränkten Aufnahmefähigkeit des deutſchen Marktes nur nöglich durch erhöhten Export. Dieſer hat wiederum zur Vorausſetzung niedere Warenpreiſe und niedere Produk— lionskoſten, die nur möglich ſind bei mäßigen Löhnen. Mäßige Löhne bringen aber, wie wir erfahren haben, keine Beeinträchtigung der Lebenshaltung mit ſich, denn ſie bewirken, wenn auch nicht ſofort, doch mit Sicherheit. ller os die Höhe des Geldlohnes kommt es an. ſondern darauf was man für den erhaltenen Lohn kaufen Mit der Beſtrebung in den Jahren 1922/23, durch erhöhte Löhne das Los der Arbeiter zu verbeſſern, haben wir in der Inflationszeit das fürchterlichſte Fiasko er— lebt, denn ſie hatte— wie uns allen noch in lebhafter Erinnerung ſteht— nur höhere Preiſe für die Lehenshal⸗ fung zur Folge und alles Kapital, das heißt die Er⸗ ſparniſſe eines jeden, wurden bis zur abſoluten Wertloſig⸗ leit vernichtel. Die dadurch hervorgerufene Geldknappheit brachte für den kapitalbedürftigen— und das waren wir mehr oder minder alle— enorme Zinsbelaſtungen mit ſich, die es dem Tüchtigſten unmöglich machen, ſich eine Exiſtenz zu gründen. Es klingt wie Hohn, das in jener Zeit ſo oft gehrauchte Wort:„Dem Tüchtigen freie Bahn!“ Dieſer gewiß richtige Spruch gewinnt erſt wieder gezogen und der Arbeitgeber verſchanzt verlaſſe mich feſt d ge nügen, daß es den Leiſtungen des geiſtig, zielbewußt⸗ar⸗ zweltüng, wenn burch umfangreiches Sparen der Zins⸗ fuß zurückgegangen ſein wird. Sparen, ſpa⸗ ren, wo es irgend angängig iſt, führt zu Kapitalbildung und mithin zu rückgängigem Zinsfuß und dies iſt der Weg, der den kleinen, unbemittelten Mann von unten herauf zur Möglichkeit des Aufſtiegs führt, wie wir ſoviel Beiſpiele in der Vorkriegszeit zu verzeichnen haben. Durch Spareinlagen erreichen wir es, uns mehr und mehr von dem aueländiſchen Kapital zu befreien, welches heute ſo ſchwer auf uns laſtet. Die enormen Zinszahlungen an das Ausland müſſen letzten Endes wieder durch erhöhte Arbeitsleiſtung aller am Arbeitsmarkt Tätigen aufge⸗ bracht werden. N „Ich bin weit entfernt, der Lohn-Reduzierung Wort zu reden, wie einzelne meiner vorerwähnten Ge⸗ dankengänge vielleicht den Anſchein erwecken könnten. Ich darauf, und bin überzeugt, es wird ge⸗ das beitenden Unternehmers in Verbindung mit einer arbeits⸗ freudigen Arbeiterſchaft gelingen wird, den Arbeitsmarkt zu beleben. Das Beiſpiel liefert uns die jüngſte Vergan⸗ genheit.: aus bem In⸗ und Auslande. Wenn ein franzöſiſcher General die Wohnung wechſelt. Koblenz, 9. April. Infolge ſeiner Ernennung zum lommandierenden General in der franzöſiſchen Armee zog in Trier früh 8,55 bis 9,20 der bisherige Diviſions⸗ general Rampont aus ſeiner Wohnung in der Paulin⸗ ſtraße nach der in der Oſtallee gelegenen Wohnung des kommandierenden Generals um. Den ganzen Weg zwi⸗ ſchen den beiden Wohnungen entlang bildeten Truppen Spalier. Der Verkehr war völlig unterbunden. We⸗ der die Straßenbahn noch die Fuührwerke noch die. Fußgänger wurden durchgelaſſen, ſo daß eine empfind⸗ liche Verkehrsſtörung entſtand, die umſomehr bemerkbar war, als die Nordallee die Zugangsſtraße zum Bahnhof darſtellt, ſo daß es nicht möglich war, von und zu die⸗ ſem in der angegebenen Zeit zu gelangen. Ein Staatsſtreich in Chile? London, 9. April.„Zentral News“ zufolge ſind in Buenos Aires Nachrichten von einem Staats- ſtreich in Chile eingetroffen. Der Kriegsminiſter Ibanez ſoll den Präſidenten abgeſetzt und ſich ſelbſt zum Dik— tator proklamiert haben. Nuſſiſche Truppenſendungen nach Oſtſibirien. London, 9. April. Heute morgen veröffentlichen! engliſchen Agenturen Meldungen über große ruſſiſche Rüſtungen in der Mongolei und an der transſibiriſcher Bahn, die varauf berechnet ſind, in einem überraſchenden Vorſtoß zu Lande und auf den oſtſibiriſchen Flüſſen Char⸗ bin zu beſetzen und wenn möglich, nach Peking vorzuſto⸗ ßen. Vier Infanteriediviſionen und drei Kavalleriebrigaden und in den letzten Wochen in den größeren militäriſchen Standorten Sowjetrußlands mobiliſiert worden und be— reits ſeit einiger Zeit auf dem Abmarſch nach Oſtſibirien. Abtransport der Deutſchen aus Hankau? London, 9. April. Nach einer Meldung der„Ti— mes“ dauert die durch den Ueberfall auf die Sowjet⸗ botſchaft verurſachte Erregung an. In den Kreiſen der Studenten herrſche große Unruhe wegen der geplan— ten Verhaftung von 4000 Chineſen, deren Namen auf einer bei dem Ueberfall aufgefundenen lommuniſtiſchen Liſte verzeichnet ſind. Die Vorunterſuchung gegen die verhafteten Chineſen haben bereits begonnen. Die deut— ſche Kolonie in§ Der Hankau ſoll, ebenfalls nach der„Times“, einen Dampfer für den Abtransport ſämtlicher ſich dort aufhaltender deutſcher Staatsangehöriger geſchartet haben, Aus Nah und Fern. Neuwied.(Feſtgenommene Eiſenbahnräu ber.) Hier wurden ein Kaufmann und zwei andere Ein— wohner wegen Güterzugberaubung feſtgenommen. Sie erbrachen in der Nacht zum 1. April auf dem Nachbar- bahnhof Fahr⸗Irlich drei Güterzugwagen, aus denen ſie fünf große Ballen, ſechs Pakete und drei Kiſten raubten. Die geraubten Waren wurden ſichergeſtellt. Eſſen.(Schwere Bluttat.) Hier gerieten ein Bergmann und ein Schloſſer auf offener Straße in einen Wortwechſel, der in Tätlichkeiten ausartete. Im Ver⸗ laufe der Schlägerei ſchoß der einer der Streitenden auf den anderen und verletzte ihn durch einen Kopfſchuß töd⸗ lich. Der Revolverheld wurde ſofort verhaftet. Eſſen,(Von einer umſtürzenden Mauer ge⸗ tötet.) Auf einem Bauplatz in Heiligenhaus ſtürzte eine Mauer um und begrub zwei Arbeiter unter ſich, die nur noch als Leichen geborgen werden konnten. Berlin.(Funkturmeinſturz bei Königs⸗ wuſterhauſen.) In der Nacht iſt auf dem Gelände 4 reſen ei Koligswufterhauſen, aul bein bie große 109 Kilowatt⸗Rundfunkſtation errichtet wird, ein im Bau be⸗ indlicher Turm in einer Höhe von 30 Metern zufammen⸗ gebrochen. Menſchenleben ſind glücklicherweise nicht zu be⸗ lagen. Der Sachſchaden iſt ſehr erheblich. Der Termin der Betriebseinweihung der neuen Sendeanlage dürfte durch den Unfall nicht verzögert werden. Leipzig.(Raeviſion im Mordproze e Don⸗ ner verworfen.) Der erſte Strafſenat des Reichsge⸗ richtes beſtätigte als Reviſionsinſtanz den Spruch des Schwurgerichtes Dresden vom 13. Dezember 1926, das den Gärtner Krönert und Frau Donner wegen gemein⸗ ſchaftlicher Ermordung des Ehemannes der Frau Don⸗ ner, des Aſſeſſor Donner, zum Tode verurteilte. Schweidnitz.(Ein Rechtsanwalt wegen Be trugs verurteilt.) Rechtsanwalt Dr. Krauſe in Rei⸗ chenbach wurde von dem erweiterten Schöffengericht in Schweidnitz wegen Untreue, Unterſchlagung, Betrugs und Konkursvergehens zu acht Monaten Gefängnis und 6050 Mark Geldſtrafe verurteilt. Wegen eines weiteren Kon⸗ kursvergehen wurde das Verfahren eingeſtellt. Neiſſe.(Zweifaches Todesurteil für Dop⸗ pelmord.) In der Nacht vom 30. zum 31. Auguſt 1926 waren in Leuba, ganz dicht bei Neuſtadt in Ober⸗ ſchleſien, zwei Frauen, die Poſthalterin Angela Brand und deren Tochter Aurelie, ermordet worden. Jetzt fand in Neiſſe die Schwurgerichtsverhandlung ſtatt, bei der der Gärtnergehilfe Otto Wolf zweimal zum Tode ver⸗ urteilt wurde. Montabaur.(In Sandmaſſen erſtickt.) In einem Baſaltſteinbruch bei Eiſpel im Weſterwald kamen Sandmaſſen ins Rutſchen und verſchütteten einen jungen Arbeiter ſo, daß er erſtickte. Der Unfall wurde erſt ent⸗ deckt, als beim weiteren Arbeiten die Leiche zum Vor⸗ ſchein kam. Demantsfürth(Mittelranken.)(Verhaftung eines Mörders.) Unter dem Verdacht der Ermordung einer 48jährigen Gürtlerin, die in ihrem Hauſe mit durch⸗ ſchnittener Kehle tot auſg nden wurde, wurde ein 25⸗ jähriger Dienſtknecht von Polizei verhaftet und in das Landesgerichtsgeſäng: Fürth eingeliefert. Landau.(Verurteilte Weinfälſcher.) Das Amtsgericht Landau verurteilte nach zweitägiger Ver handlung den Weinhändler Ertel aus Nußdorf wegen Nachmachen von Wein und Inverkehrbringen desſelben ſowie wegen Betrugs zu einer Geſamtgefängnisſtrafe von einem Jahr und einem Monat und 5000 Mark Geld- ſtrafe. Megen Hinterziehung von Abgaben nach dem Branntwein⸗Monopolgeſetz wurde der Beklagte außerdem zu einer Geldſtrafe von 250 000 Mark und 60 700. Mar! Werterſatz bezw. einen Monat Gefängnis verurteilt 17300 Liter Branntwein werden eingezogen, Wegen Beihilfe zu einem Verſtoß gegen das Weingeſetz und wegen Bei⸗ ter eine Geſamtgefängnisſtrafe von drei Wochen und der mit einer Freiheitsſtrafe von einem Monat abgelöſt werden kann. Mannheim.(Wegen Spionage vor Gericht.) Wegen Spionage ſtand der 25 Jahre alte Kaufmann Paul Eſchert aus Magdeburg vor dem hieſigen Großen Schöffengericht. Eſchert, der im Jult 1923 bei der Reichs⸗ wehr wegen Untauglichkeit entlaſſen wurde, meldete ſich dreimal zur franzöſiſchen Fremdenlegion an, wurde aber jedesmal auch hier zurüdgewieſen. In Ludwigshafen ſuchte er Gelegenheit, mit einem franzöſiſchen Major zuſammen⸗ zukommen, der ihn in ſeiner Wohnung über verſchiedene Dinge bei der Reichswehr aushorchte. Von hier aus ollte er in Magdeburg einem hohen Offtzier wichtige Akten entwenden, führte aber den Auftrag nicht aus, ſondern ging u. a. auch nach Königsberg, wo er nachweis⸗ lich in der Feſtung war und kehrte ſchließlich nach Neu⸗ ſtadt a. d. H. zurück, wo er ſich als Werber für die Frem⸗ denlegion verdächtig machte. Der Angeklagte ſtellte in der Verhandlung alles als harmlos dar. Der Staats⸗ anwalt beantragte ein Jahr Gefängnis, der Verteidiger plädierte für Freiſprechung und Zuerkennung emer Ent⸗ ſchädigung für unſchuldig erlittene Unterſuchungshaft. Das Gericht verurteilte den Angeklagten wegen Verrats mi⸗ litäricher Geheimniſſe zu einer Gefängnisſtrafe von neun Monaten. Die Verhandlung fand unter Ausſchluß der Oeffentlichkeit ſtatt. Mannheim.(Auf eigenen Wunſch eine lange Gefängnisſtrafe.) Zum fünften Male— er hat ſchon 76 Monate wegen ſolcher Handlungen hinter ſich feinen Grundbeſitz, während er im weiteren 62 500 Mark Geldſtrafe, ſowie 16 700 Mark Werterſatz. Unterſuchung und — frohntle ber 40 SDuühle dle fenfetzer Kart Weitlire, von Seckenheim ſeinen homoſeruellen Trieben an lieben Jungen. Schon bei der letzten Verhandlung bat der An⸗ geklagte darum, ihn in eine Anſtalt zu überweiſen. Und 1 entſprach duch das Gericht dem Antrag des Staats⸗ nwalts auf fünf Jahre Gefängnis and fünf Jahre Ehr⸗ verluſt, da der Angeklagte möglichſt lange für die Ju⸗ gend unſchädlich gemacht werden müſſe. Mannheim.(Selbſtmordverſuch eines 17. Herb elt Ein 17jähriger Taglöhner brachte ſich in der elterlichen Wohnung einen Stich in die linke Bruſt⸗ ſeite bei. Er wollte ſich wegen, Familienſtreitigkeiten das Leben nehmen. Der junge Mann wurde ins Kranken⸗ haus verbracht. Seckenheim.(Uebergabe einer neuen Neckar⸗ brücke.) In Gegenwart von Miniſter Dr. Rommele, Landeskommiſſär Hebting, Landrat Dr. Guth⸗Bender und Polizeidirektor Dr. Bader, ſowie der geſamten Bevpöl⸗ kerung von Ilvesheim und Seckenheim, in welchen beiden Orten die Arbeit ruhte und reicher Flaggenſchmuck angelegt worden war, wurde die neue Neckarbrücke zwiſchen Ilves⸗ heim und Seckenheim eingeweiht. Direktor Völker von der Baufirma Frün u. Bilfingen wies in ſeiner An⸗ ſprache darauf hin, daß hinſichtlich der Bauzeit der: Brücke ein Rekord aufgeſtellt worden, indem die Brücke binnen acht Monaten fertiggeſtellt wurde. Seckenheim.(Seckenheimer Pferderennen.) Das traditionsgemäße Rennen des Pferdezuchtvereins Sek⸗ kenheim findet dieſes Jahr wieder am Oſtermontag ſtatt. Es lag von jeher in den Beſtrebungen obigen Vereins, dieſes Halbblutrennen zu einem pferdeſportlichen Ereignis werden zu laſſen. Für dieſes Jahr ſind wieder 4 Galopp⸗ rennen„2 Trabfahren und 2 Hürdenrennen vorgeſehen, zu denen bereits zahlreiche Nennungen eingelaufen ſind, die gutbeſetzte Felder garantieren. Die neuangelegte Renn⸗ bahn hat wieder bedeutende Verbeſſerungen aufzuweisen und bei gutem Wetter dürfte die Bahn ideal zu nennen ſein. Ein öffentlicher Totaliſator iſt ebenfalls wieder in Betrieb. Im Intereſſe der badiſchen und pfälziſchen Pferde⸗ zucht iſt dieſem Rennen ein aufer Beſuch au wünſchen. Mainz.(Oſter⸗Dampfſchiffverkehr auf dem Rhein.) Die Niederländiſche Dampfſchiff⸗Reederei hat für die Oſterwoche einen beſonderen Dienſt eingerichtet. Am Gründonnerstag und Karfreitag fährt je ein Damp⸗ fer 11.30 vormittags, am Oſterſonntag ein Dampfer 9.30 Uhr vormittags und am Oſtermonkag zwei Damy⸗ fer 9.80 und 11.30 Uhr vormittags von Kohlenz nach Mainz. Von Gründonnerstag bis einſchließlich Oſter⸗ dienstag fährt täglich ein Dampfer um 2,20 Uhr von Koblenz nach Köln. Gießen(Im Gerichtsſaal unter Meineids⸗ gerdacht verhaftet.) In einem Betrugsprozeß vor dem hieſigen Schöffengericht gab es am Schluß der Sitzung eine don Seele Der Angeklagte Ernſt Wil⸗ 3. 5 1 helm Römer von Heuchelheim, hilfe zur Schwarzbrennerei erhielt ein weiterer Angeklag⸗ 5 5 hatte im Mai 1926 bei der Ableiſtung des Offenbarungseides beſchworen, er habe Verlauf der auch in der Schlußverhandlung den Beſitz einiger Grundſtücke zugegeben hat. Da er dieſe Aecker zur Zeit der Eidesleiſtung ſchon beſeſſen hatte, wurde er nach dem Schluß der Sitzung unter dem Ver⸗ dacht des Meineids verhaftet. f Gießen.(Ein aroßer Kredit⸗-Betrugs⸗Pro⸗ zeß.) Der Kredit⸗Betrugs-Prozeß gegen ſechs Kaufleute aus Gießen und Umgebung begann bei einem großen Maenſchenandrang. das mung der befaßte ſich Gericht ausſchließlich mit der Verneh⸗ 6 Angeklagten. Aus den Verhandlungen geht hervor, daß ſie es verſtanden haben, ſich große Men⸗ gen Waren zu verſchaffen, dabei hat der eine über den anderen bei den Fabrikanten und Firmen glänzende Aus⸗ kunft über Vermögensverhältniſſe gegeben, obwohl er wußte, daß ſein Kollege vollſtändig zahlungsunfähig war. Die betreffenden Firmen ſind dadurch um rieſige Beträge gebracht worden. Die Angeklagten haben die Waren viel⸗ fen Einkaufspreis abgeſetzt, um ſich Geld zu ver— haffen. Ami erſten Tage 7* Von der Laufmaſchine zum Stahlroß. Aus der Geſchichte des Fahrrades. Von Karl Weiſer. (Nachdruck verboten.) Mil Eintritt der ſchönen Jahreszeit haben die An⸗ hänger des Radfahrſportes wieder einmal Gelegenheit, ſich richtig auszutummeln. Der Frühlinasausflug ver re P 2. Vom Glück vergeſſen. Roman von Fr. Jehne. 24. g(Nachdruck verboten.) * Als ſie am Marienplatz waren verabſchiedete ſich Theres zund bog nach dem Rindermarkt ein, um in ihr Geſchäft zu lo minen Der Onkel hatte ein Auto nehmen wollen— doch 8 ſprach dagegen— es widerſtrebte ihrem beſcheidenen (Sinn. 1 . Cenzi dagegen ſtieg jetzt mit Wonne am Marienplatz in Begleitung des Onkels in einen Kraftwagen; das ganze Geſichtchen ſtrahlte— Mr. Blommfield lächelte; ihm tat dieſe Kinderfreude wohl. Gerade als der Wagen ſich in Bewegung ſetzte, kreuzte ein Herr den Platz. Er ſah Cenzi verwundert an, dann ihren Begleiter, ſtutzte und zog etwas jroniſch tief den Hut, mit einem kecken Blick ihr Geſicht ſtreifend, ſo daß ihm nicht ent⸗ ging, wie ſie rot wurde. Das hatte er gerade beabſichtigt, ſie in Verlegenheit zu bringen. Gleichzeitig aber war er ärgerlich auf ſie. „Wer war denn das?“ fragte Onkel Joſef,„na, Mädel, warum antworteſt du nicht?— Ein G'ſpuſt—? Nicht? Wirklich nicht?“ Offen ſah ſie ihn an.„Wirklich nicht, Onkel, Faſching hab' ich ihn kennen gelernt, und er tanzte ſo ſchön. Und dann bin ich ein paarmal mit ihm im Iſartal geweſen, und neulich im Deutſchen Theater mit ihm, wo ich dich zuerſt geſehen! Weiter nichts!—— Was hab' ich denn von meinem Leben?— Ein bißchen Glück möcht' ich doch haben! Aber das iſt nicht da für arme Madeln! Zu uns kommt es net, wenn man's net ruft und ſucht! Sonſt iſt s erade, als hätt's einen vergeſſen!—— Schau, Onkel, die heres, die denkt, ich weiß es net, aber ich weiß es doch— der Buchhalter in ihrem Geſchäft hat ſich arg für ſie intereſ⸗ ſiert— bis das mit dem Vater kam— und mit einem Male wurde es anders! Sie weint nachts ſo viel— ich höre es wohl! Und der Theres gönnt' ich alles Glück! Sie iſt hübſch und ſo gut! Aber was hat ſie davon?— Der Buchhalter bird ſie nun doch nicht mehr heirgten, wenn ſie am Sonntag 1 auch gar nicht mehr ausgeht, immer vor der Schreibmaſchine ſitzt und ſich nicht das unſchuldigſte Vergnügen gönnt 8 ſie ſeufzte—„ich ſchäm mich ſo— ſie gibt alles ab— aber! ich hab' doch ſo wenig—“ Er drückte ihr die Hand.„Na wart' Mädel, das ſoll anders werden! Ich nehme dich mit mir, du ſollſt tanzen lernen, wenn du Talent dazu haſt— und dann wirſt du Geld verdienen— mehr als du brauchſt—“ Kurz vor dem Geſchäft ſtieg Cenzi aus. Sie war wie im Traum und mußte alle ihre Gedanken zuſammennehmen, ihrer Arbeit gerecht zu werden. Glücklicherweiſe war zu der frühen Nachmittagsſtunde nicht viel in ihrer Abteilung zu tun. Plötzlich ſchreckte ſie auf; Malte von Reinhardt ſtand vor ihr und ließ ſich eine Auswahl in Toilettenſeifen vor⸗ 9 0—„wenn Sie ſo gnädig ſein wollen—“ Sie lachte ihn an. „Was haben's denn, Baron, daß Sie ſo grantig ſind?“ „Als ob Sie das nicht wüßten! Vorhin—! Stolz wie 5 Spanierin per Auto ins Geſchäft zu fahren— Donner— wetter— Er war eiferſüchtig! Ganz ſicher! Es machte ihr Spaß. Ihr Begleiter ſchien ihm imponiert zu haben! Sie tat beleidigt. „Ihr Onkel—7 Daß ich nicht lache—!“ „Von mir aus, Herr Baron!— Mögen's glauben oder nicht—! Mein Onkel iſt's gewiß und wahrhaftig. Und wiſſen's, wer it e in Deutſchen Theater—“ haſtig berichtete ſie, während ſie jetzt den Kaſſenzettel ſchrieb. Sie durfte ſich nicht länger aufhalten— aber das eine mußte ſie ihm noch ſagen—„ja, und am 0 bin ich hier geweſen! Er will mich mitnehmen, ich ſoll tanzen ler⸗ nen und viel Geld verdienen—“ „Ach nee—“ verblüfft ſah er ſie an.„Varieteeſtern werden?“ Sie warf den Kopf zurück.„Warum nicht?“ Und trug die Toilettenſeife nach der Ausgabe. Er mußte jetzt gehen, da andere Kundſchaft kam. Er dachte an die Mutter, die er noch nicht wieder auf⸗ geſucht hatte, es war wohl ſeine Pflicht, nach ihr zu ſehen, 0 Slaulroß wiro gun Fa ene al dad a der Frei. eit. Auf flinkem, blitzendem Fahrrad ſauſt Alt und Jung durch die im Frühlingsſchmuck erblühende Natur. ver dieſes reizvolle Bild beobachtet, der wird ſich taum vorſtellen können, welch plumpe und ſchwerfällige Ma⸗ ſchinen die erſten Fahrräder waren. on im 15. Jahr⸗ hundert finden wir Verſuche, eine Maſchine herzuſtellen, die durch die Muskelkraft des Fahrenden bewegt wird. Die erſten derartigen Vehikels glichen aber in faſt nichte unſeren heutigen Fahrrädern. Sie waren meiſt vierräd⸗ rig und ungeheuer plump. Sie wurden in der Haupt⸗ ſache mittels Kurbeln durch Handbetrieb oder auch durch ein Tretwerk in Gang geſetzt. Mehrere dieſer erſten Lauf⸗ maſchinen ſind heute noch im Germaniſchen Muſeum zu Nürnberg zu ſehen. Vielfach ſtammen ſie direkt aus die⸗ ſer alten Reichsſtadt, die ja von Alters her durch die Herſtellung merkwürdiger mechaniſcher Werke berühmt war. Uebrigens gab es unter dieſen alten Laufrädern be⸗ reits einige, die wie unſer Fahrrad zweirädrig waren. Alle dieſe Laufmaſchinen bewegten ſich wohl von ſelber, waren aber alleſamt ſchwer zu lenken. Sie gin⸗ gen einfach immer geradeaus. Es war das Verdienſt des badiſchen Forſtmeiſters Karl von Drais, dem Lauf⸗ rade Lenkbarkeit zu geben. Trotzdem war die Draisſche Laufmaſchine ein für unſere Begriffe immer noch recht plumpes und ſchwerfälliges Vehikel. Als dies 1816 zum erſten Mal in Deutſchland erſchien, fand es daher auch wenig Anklang. Drais brachte zwar an ſeiner neuen Laufmaſchine ſchon einen ſattelartigen Sitz und auch eine Stütze für die Arme an. Es blieb aber trotzdem noch ſehr verbeſſe— rungsbedürftig. Erſt 1835 kam man dazu, ein Fahrrad mit vorderem Kurbelantrieb zu bauen. Dieſe Schöpfung war das Werk des Oberbergrates Profeſſor Joſeph von Baader. 1855 erſchien das erſte Hochrad als Vorläufer der bekannten„Velocipede“. Sein Konſtrukteur war der Inſtrumentenmacher Moritz Fiſcher. Allmählich hatten auch andere Länder den Wert des Fahrrades mehr und mehr begriffen. Konſtruktionen ſolcher Laufmaſchinen erſchienen in mannigfaltigſter Menge. In Frankreich machte ſich der Pariſer Mechaniker Erneſt Michaud um die Einführung, des Fahrrades ſehr ver⸗ dient. Er vervollkommnete die bisher bekannten Lauf⸗ maſchinen zum Typ des Velocipeds. Als Michaud dann ſpäter in Schwierigkeiten geriet, griffen die Engländer feine Gedanken auf. Die von dem damaligen engliſchen Fahrradfabrikanten angefertigten Laufmaſchinen führten den bezeichnenden Namen„Knochenſchüttler“. f Dieſe berechtigte Kritik verſtummte bald, als in der Mitte der ſechziger Jahre die Gummibereffung aufkam. Doch handelte es ſich hierbei noch um Vollgummireifen. Die Räder waren allgemein Hochräder. Erſt allmählich kam man zu dem jetzt noch üblichen Niederrad, das dann auch die jetzt noch gebräuchliche Kraftübertragung mittels Kettenantriebes zeigte.. ö Ein weiterer Fortſchritt in der Entwicklung des Fahr⸗ tades war die Erfindung, des Pneumatiks, d. h. des mit Luft gefüllten Gummireifens, im Jahre 1885 durch hen jiriſchen Arzt Dunlop. Faſt gleichzeitig kam der ſo⸗ zenannte Humberrahmen, der dem Fahrrad eine weſent⸗ iche Gewichtsverminderung und elegantere Form gab. Die modernen Erfindungen der Rücktrittbremſe und der nehrfachen Ueberſetzung vervollkommneten dann das Stahlroß zu ſeiner heutigen Geſtalt. Die weiteren Ver⸗ heſſerungen vermochten an der ſo geſchaffenen Form des Fahrrades und der Art ſeiner Benutzung und Antreibung gicht mehr viel weſentliches zu ändern. Frau und Haus. Heiratsausſichten von heute. ö Von Liſa Müller. 5(Nachdruck verboten.) Frauen haben im allgemeinen für den Wert ſtati⸗ ſtiſchen Zahlenmaterials ſehr wenig Sinn. Dennoch dürfte die Frauenwelt jetzt ein gewiſſes Intereſſe für einige Zahlen haben, die aus dem Bereich des ſtatiſtiſchen Reichs⸗ amts ſtammen. Dieſe Zahlen beſchäftigen ſich mu dem ſo oft beklagten ſtarken Männerausfall durch den Krieg. Das Zahlenmaterial, das ſich auf die buchmäßige Fort- ſchreibung der Bepölkerungsbewegung ſtützt, zeigt klar. daß die Frauen jetzt und in den nächſten Jahren ſehr un— erfreuliche Heiratsausſichten hahen. Nach dieſen vorge— am liebſten hätte aber es ging Ein ungemütliches Gefühl beſchlich ihn; er dieſen Beſuch noch weiter aufgeſchoben; nicht länger.— Auf ſein Klingeln öffnete ihm Gwendoline. „Kommſt du endlich einmal wieder? „Ich hatte keine Zeit.“ Gwendoline ſah ihn ſtarr an—„weil du mit Blanka Likowski Tennis ſpielen mußteſt; darum hatteſt du keine Zeit für deine kranke Mutter.“ Er war doch etwas beſtürzt.„Mutter krank? Davon wußte ich doch nichts—“ „Seit deinem letzten gehabt.“ „Warum haſt du mir nicht geſchrieben?“ Sie zuckte die Achſeln. „Wenn du zur Mutter willſt— ſie liegt im Bett. Doch bitte, ſei vorſichtig; ihre Nerven können nicht die geringſte Aufregung vertragen!— Mich entſchuldige!“ Er öffnete behutſam die Tür zum Schlafzimmer. „Malte— du—!“ Das hörte Gwendoline noch freudig erregt die Mutter rufen, ehe ſie zurück ins Wohnzimmer ging.„ Die Leidende ſetzte ſich aufrecht ins Bett. ö „Endlich biſt du da und ich hab' ſo auf dich gewartet, 1900 Sohn!“ Beinahe ſchluchzend kam das von ihren ippen. Er neigte den dunkellockigen Kopf und küßte ihre Hand. „Weil ich nur mit günſtigen Nachrichten kommen wollte, Mamachen—“ er ſetzte ſich auf den Bettrand und legte ſeinen Arm um den ſchmächtigen Oberkörper der Mutter — ſag' mir aber erſt: Du biſt krank—— und Gwendoline gab mir deutlich zu verſtehen, daß ich die Schuld trage—0 „Nein, nein, mein Junge!“ „Ach, Mutter, es iſt aber immer noch nichts—“ er ſeufzte ſchwer,„dennoch aber trieb es mich hierher— er drückte ſeine Lippen auf ihre Stirn—„liebes Ma⸗ machen, dein großer Junge hat dir ſo viel Kummer be⸗ reitet— Ach, aber alle die Schwierigkeiten— wenn du wüßteſt— den ganzen Tag bin ich herum Hierſein! Sie hat Nervenanfälle die Vorwürfe, die ich mir gemacht“(GFortſ. olgt.) ail. fl 0 Das deu GCentral- Theater. tsche Mutterherz heute das wunderbare deutsche Filmwerk oder: Die für die Heimat bluteten zur Aufführung. Noch nie wurde was ſchöneres und ergreifenderes in Viernheims Mauern geboten. nie wiederkehrenden Ereignis für Viernheim. Ein Beſuch lohnt ſich. Erſtklaſſig ab 9 Uhr Mutterherz, Jung und Alt darf nicht verſäumen dies Meiſterwerk anzuſehen. es Beiprogramm. Erſtklaſſige Begleitmuſik(Kapelle Hanf Blank.) Ab 8 Uhr Beiprogramm, dann nochmals Beiprogramm. Ein ſchriebenen Ziſern wuren um Jayte 1940 3008 000 Män⸗ zer 20 bis 25 Jahre alt. Ihnen gegenüber ſtehen 3 134 500 Frauen im gleichen Alter. Da die Lebensperiode von 20 bis 25 Jahren allgemein als heiratsfähiges Alter gilt, o ergibt ſich hier ſchon ein Frauenüberſchuß von rund 12 6000. Bedeutend ſchlimmer iſt die Lage der Frauen im Alter von 25 bis 30 Jahren. Hier ſtehen 2 868 000 Frauen nur 2387 000 gleichaltrigen Männern gegenüber. Die Heiratsausſichten in dieſer Alterklaſſe ſind alſo noch weſentlich geringer. Angeſichts dieſer Tatſache, kann man ſich nicht wun⸗ dern, daß der Wettbewerb um den Mann in den letz— ten Jahren ſo heftige Formen angenommen. hat. Die Konkurrenz hat dazu geführt, daß die Frau ihre frühere Zurückgezogenheit und allzugroße Schüchternheit im ge⸗ ſellſchaftlichen Verkehr mit dem Manne vielfach aufgege— ben hat. Mehr und mehr iſt ſie beſtrebt, ſich in ſeinen Intereſſenkreis hineinzuleben und ihm eine ſachverſtändige Kameradin zu werden. Ueber ihr ureigenſtes Gebiet, über Küche und Kinderſtube hinaus ſieht ſie heute ihre Haupt⸗ aufgabe häufig darin, am Berufsleben des Mannes teil⸗ zunehmen, ſelber beruflich tätig zu ſein und Intereſſe an dem politiſchen und ſozialen Problem des öffentlichen Le⸗ bens zu nehmen. Als weiteren Faktor im Wettbewerb um den Mann nimmt die moderne Frau in ſteigendem Maße auch am Sport teil. Der allgemeine Zug der Zeit nach Verjüngung und Pflege des Körpers hat gerade in den Frauen begeiſterte Anhängerinnen gefunden. Sie wiſſen, daß die hier Waffen finden, die ihnen die größ— ten Erfolge verbürgen. Leider hat dieſe Befreiung aus dem allerengſten häuslichen Kreis auch mancherlei Mißſtände mit ſich ge— bracht. Wenn man auch Einzelfälle nie verallgemeinern ſoll, ſo muß man doch darauf hinweiſen, daß die oft gar zu große Selbſtändigkeit und Freiheit der modernen Frau häufig gerade dazu führt, daß ſie nicht geheiratet wird. Es iſt nämlich ſeltſam um die Männer beſtellt. In ihren Junggeſellenjahren machen ſie ſich gewöhnlich herz⸗ lich wenig etwas aus der häuslichen Frau. Die Ka⸗ meradin. oder das Mädchen, das gern ausgeht, iſt ihnen lieber. Wehe aber, wenn der Augenblick kommt, wo es gilt, eine Gattin zu nehmen. Da fragen ſie doch alle, alle merkwürdigerweiſe nach den häuslichen Tugenden und dann nach anderen, ſicher auch ſehr ſchätzenswerten Eigen— ſchaften. Es wäre alſo klug, wenn die Frau von heute, ſich unbeſchadet ihrer ſonſtigen modernen Einſtellung, auch wieder mehr um Dinge kümmern würde, die im Auf⸗ gabenkreis des eigenen Heims liegen und ohne die eine richtige Ehegemeinſchaft undenkbar iſt. Das läßt ſich mit den„modernen“ Intereſſen ganz gut vereinbaren. Es kommt nur darauf an, wie man es macht. Im übrigen gibt es ja noch einen Troſt. In abſeh— barer Zeit werden die Heiratsausſichten für Frauen wie— der beſſer werden. Im Jahre 1930 kann man für die Altersklaſſen von 20 bis 25 Jahren ſchon wieder mit einem Männerüberſchuß rechnen. Nach den Berechnungen des ſtatiſtiſchen Reichsamts werden 1930 3229 000 Män⸗ zer und 3215 000 Frauen in dieſem Alter vorhanden ſein. Dann werden die Herren der Schöpfung vermutlich be- ginnen, ſich um die Frauen zu reißen. Aber leider iſt es a noch nicht ſo weit. Man tut darum doch wohl beſſer haran, darauf nicht zu warten. Denn auch dann wird die häusliche Frau noch immer am begehrteſten ſein.„aun Vermiſchtes. Schutz des Rückens gegen Erkältung. Zwischen den Schulterblättern liegen die Lungen. Jeder weiß, wie leicht ein kalter Luftzug gegen den Rücken eine Erkältung her⸗ beiführen kann, beſonders, wenn man ſich warm gelaufen hat. Ebenſo ruft das Sitzen mit dem Rücken gegen ein offenes Fenſter oder eine offene Tür oftmals einen Ka— tarrh hervor; deshalb ſollte dieſe Stelle ganz beſonders geſchützt werden. Perſonen, die an Beſchwerden der Ath— mungswerkzeuge leiden, ſollten hier ein Stück Flanell tragen, das am beſten an der Innenſeite der Unterjacke oder Weſte angenäht wird. Noch beſſer iſt es freilich, wenn man den Rücken gegen Erkältung abhärtet. Dies kann man am beſten durch kalte Abreibungen erzielen. Turnen Sport Spiel. Neue Pläne der Kanalſchwimmer. Kaum iſt mit dem Einzug des Frühlings auch eine Beſſerung in den Witterungsverhältniſſen des Kanals eingetreten, ſo tauchen auch ſchon wieder neue Pläne bet den Kanalſchwimmern auf. Es beginnt ein neuer An⸗ ſturm. Vierkötter hat die ernſthafte Abſicht, ſich ſeinen durch den Franzoſen genommenen Weltrekord im Kanal⸗ ſchwimmen wiederzuholen. Auch Miß Ederle läßt ihr Ruhm, die erſte weibliche Kanalbezwingerung zu ſein, nicht ſchlafen. Sie will ſich wieder in den Kanal wagen. Sie wird dabei nicht ohne weibliche Konkurrenz ſein. Denn wie man hört, rüſtet ſich auch die Amerikanerin Miß Carſon wieder zur Kanaldurchquerung. Als dritte im Bunde iſt die Amerikanerin Miß Myrtle Huddleſton am Kanal zu erwarten. Sie iſt inſofern für die Bezwingung des Aermelkanals ausgezeichnet vorbereitet, als ſie die einzige Frau war, die ſeinerzeit den Catalinakanal mit Erfolg durchquerte. Der Kampf um den Weltrekord im Kanalſchwimmen wird alſo demnächſt ſehr intereſſante Formen annehmen. Es wird umſo intereſſanter ſein, als diesmal auch eine offizielle Kontrolle der Reſultate ſtatt⸗ finden wird. Der engliſche Schwimmverband hat beſchloſſen, zu allen kommenden Durchquerungen des Kanals einen amtlichen Vertreter abzuordnen. Lokale Nachrichten. * Viernheim, II. Apr. Vorausſichtliche Witterung ors tag: Etwas wärmer, 8 zunehmende Bewölkung, Mon⸗ ver⸗ einzelte Regenfälle. — Das Kalken der Obſtbäume. Das Kalken der älte⸗ ren Obſtbäume iſt ſehr nützlich und ſollte mehr und mehr durchgeführt werden. Es hat allerdings nur dann volle Wirkung, wenn die Rinde vorher mit einer ſchar⸗ fer Schere von Flechten, Mooſen und loſer Borke gründ⸗ lich geceiatgt wurde. Der Kali tötet dann die noch etwa übriggebhebenen Schädlinge vollſtändig ab. Er reizt aber auch bie Rinde zu neuem Leben an, die Rinde behandelter 111585 iſt im nächſten Jahre wieder ſchön glatt und ge— nd. ö — Die Wühlmaus. Nicht zu verwechſeln mit dem Maulwurf, der nur Haufen aufwirft, iſt die Wühlmaus oder Wühlratte. Sie gräbt ſich ihre Gänge auf den Bee⸗ ten flach unter der Oberfläche, ſodaß in ganzen Gängen das Erdreich aufgehoben iſt. Die Wühlmäuſe ſind unſere N 0 ö anhlkelten. „ Der geſtrige Sonntag war, wie der vorletzte Primizſonntag, wieder total verregnet. Nichts konnte unter nommen werden, da die Regenſchauer faſt ununterbrochen Der Beſuch des Gotteshauſes war wie immer fark. In der Kindermeſſe wurden die Palmen geweiht. Di: bon den Kindern mitgebrachten Palmſträucher gingen in die Hunderte, ein ſchöner Beweis, daß die alte christliche U berlieferung vom kathol. Volke treulich behütet wird. Der vorgeſehen geweſene Flugtag in Lampertheim mußte infolge der Ungunſt des Wetters abermals verſchoben werden. Wirklich, unſere Heſſeuflieger haben doch Pech, genau wie im Vorjahr. »Im Silberkranze. Morgen Dienstag, den 12. April 1927 feiern die Eheleute Hugs Nokly und Frau Katharina geb. Köhler das Feſt der ſilbernen Hochzeit. Wir gratulieren. Glück auf zur goldenen Feier. . Schulentlaſſung. Am letzten Samstag ſind in den hieſtgen beiden Schulen ca. 250 Schüler entlaſſen worden und zwar 130 Mädchen und 120 Knaben. Dieſen allen unſere herzlichſten Glückwünſche und Gottes Segen auf ihrer ferneren Lebens bahn. größten Gartenſeinde. Ihre Bekämpfung muß jetzt auf das entſchiedenſte erfolgen, da ſie jetzt am gierigſten die in, die Gänge gelegten vergifteten Möhren verzehren. Sie ernähren ſich durch allerlei Wurzeln, ziehen natürlich Rüben. Möhren, Sellerie uſw. allem anderen vor. Ein SGartenbeſitzer hat folgendes erlebt: Als er friſchgeſetzte Selleriepflanzen nach einigen Tagen frühmorgens um 6 g Uhr betrachtete, verſchwand plötzlich eine der beſten in die Tiefe. Als er die noch hervorſchauenden Blätter zurück— og, war bereits die ganze Wurzel abgefreſſen. In der Falle laſſen ſich Wühlmäuſe faſt gar nicht fangen, alle laſſen Am deſten ſind ſie in der oben angegebenen Weiſe zu ver⸗ ziften. 5 — Garabloſung der eine he- Kleinbeträge. Die Fri für die Anträge auf Barablöſung von Reichsanleihe-Klein⸗ beträgen iſt bis zum 30. April ds. Js. verlängert wor⸗ den. Die Barablöſung erhalten die Gläubiger von Alt— tag nach dem weißen Sonntag ſtatt. * Schulaufnahmen. Die Neuaufnahmen der H. B. C. Schützen, deren ca. 300 an der Zahl ſind, findet am Mon. Der Schulbetzinn für die Volksſchule findet am Dtenstag, den 26. April 1927 ſtatt. Für die Berufsſchule(Fortbildungsſchule) am Mon- tag, den 25. April 1926 ſchon. Nähere Bekanntmachung erfolgt noch. *Die für die Heimat bluteten oder„Das deutſche Mutterherz“ heißt das erſchütternde Filmwerk, das heute Montag im Central: Theater zur Vorführung gelangt. Wer dieſen Film am Freitag oder Samstag geſehen, wird ſich beſitzeranleihen im Geſamtbetrage von weniger als 100 C von weniger als 1500 Mark gehabt haben. Nach emen neueren Entſcheidung des Reichsmmiſters der Finanzen gelten Stücke der Sparprämienanleihe über 1000 Marf ihrem Umtauſchwert entſprechend im Barablöſungsver⸗ fahren als Anleiheſtücke über 666 Mark. Sie können daher auch durch Barabfindung abgelöſt werden. — Sonntagsfahrkarten an den Oſterfeiertagen. 31 Oſtern gelten die Sonntagskarten vom 14. April(Grün⸗ donnerstag) mittags 12 Uhr bis zum 19. Apri] (Dienstag nach Oſtern) vormittags 9 Uhr. Hinreiſe kann von Donnerstag bis einſchließlich Oſtermontag, die Rück reiſe von Donnerstag einſchließlich bis Dienstag nach Oſtern an jedem Tage angetreten werden. Die Karten können alſo auch am Gründonnerstag zur Hin- und Rück⸗ reiſe benutzt werden. Wird die Rückreiſe erſt am Dienstag nach Oſtern angetreten, ſo iſt eine Fahrtunterbrechung nicht mehr geſtattet. Es wird noch beſonders darauf auf— Mark, wenn ſie im Kalenderjahr 1926 ein Einkommen Titanenkraft gebrochen wurde. ſagen, daß er dieſe Weiheſtunde, dieſes ſeelig packende Er⸗ leben nie vergeſſen wird. Wie verſetzt uns der Film in die goldene Vorkriegszeit, wie läßt er uns Mobilmachung, ja ſelbſt Kämpfe aus dem blutigen Weltkriege 1914/18, wo deutſche Heldenſöhne für die Heimat bluteten, wo deutſche Und dann das Herz der tapferen deutſchen Mutter, der 4 Söhne in den Kampf ziehen und 2 kehren nicht wieder. Wie ſie ſich tapfer auf⸗ recht hält und gegen den 5. Sohn, der zu Hauſe ſchiebt und ſchwelgt und zuletzt noch eine deutſche Munitionfabrik hinderung tödlich merkſam gemacht, daß bei Löſung mehrerer anſchließender Sonntagskaxten die Rückreiſe am Dienstag nach Oſtern mit der auf der Hinfahrt zuerſt benutzten Karte vor 9 Uhr angetreten ſein muß. die wirtſchaftliche Entwicklung der letzten 50 Jahre das deutſche Bevölkerungsbild zu verändern mochte, zeigen nach— ſprengen will, Stellung nimmt und bei der Sprengungsver⸗ verwundet wird. Tapferes deutſches Mutterherz! Die Kapelle Hanf Blank begleitet ſinn⸗ und taktvoll und gibt dem ganzen einen natürlichen Anfirich. Ich habe bei der Vorführung ergraute Mänxrer beobachtet, denen die hellen Tränen über die Wangen liefen, ſo packend iſt dieſes deutſche Filmwerk. Keiner, ob Fllmfreund oder nicht, darf dieſes Werk verſäumen. » Ruheſtörung und groben Unfug. Wegen Ruheſtörung und groben Unfugs ſind am Samstag und Sonntag einige Perſonen zur Anzeige gelangt. „Straßen reinigen. Wegen nicht vorſchriftsmä⸗ ziger Inſtandhaltung der Straßen ſind wiederum einige Perſonen mit Strafe belegt worden. Alſo, erneut eine 5 l a. Warnung. — Jeder vierte Deutſche ein Großſtädter. Wie ſehr 4 Diebſtahl. Bei dem Pollzeiamt wurde eine Perſon wegen Diebftahls angezeigt. ſtehende Angaben, die den Veröffentlichungen des Stati⸗ ſtiſchen Reichsamts entnommen ſind. Im Jahre 1875 wohnten 61 Prozent des damaligen 43 Millionenvolkes in Landgemeinden bis zu 2000 Köpfen, 33 Prozent in Klein⸗ und Mittelſtädten bis zu 100 000 Einwohnern und nur 6 Prozent, alſo etwa zwei Millionen, in den acht Großſtädten, die es damals gab, ſodaß man das Deutſch⸗ land zu jener Zeit als einen ausgeſprochenen Agrarſtaat anſehen kann. Um die Jahrhundertwende hatte ſich bein rund 56 Millionen Einwohnern das Verhältnis be— reits dahin verſchoben, daß in den Landgemeinden nur noch 46 Prozent, dagegen in den Mittelſtädten 38 und in den Großſtädten 16 Prozent der Geſamtbevölkerung ihren Wohnſitz hatten. 25 Jahre ſpäter wohnten, wie die Volkszählung von Mitte 1925 ergab, in den Landge— meinden 36 Prozent und in den Mittelſtädten 37 Pro— zent, während die 45 Großſtädte rund 27 Prozent der 62,3 Millionen Einwohner in ihren Mauern aufnehmen. Somit iſt jeder vierte Deutſche ein Großſtädter. — Derelelperungs-Anzelde 2 U Dienstag, den 12. April 1927, nachm. 2 Uhr ſollen im Rathaushof in Viernheim die nachverzeichneten Gegenſtände zwangs- weiſe gegen Barzahlung verſteigert werden: 2 Motorräder, 1 Orcheſtrion, 4 Nähmaſchinen, 1 Sofa, 1 Bild, 2 Vertikow, 1 Fahrrad 1 Schreibmaſchine, 1 Kleider⸗ ſchrank, 1 Spiegel, 1 Diwan, 1 Sekreär, 1 Küchenbüffet und 1 Ballen Tabak. Gernsheim, den 8. April 1927. Litters, Gerichtsvollzieher. Morgen Dienstag von vormittag 8 Uhr ab 14 hausgemachte Wurslu Feiseh ju haben bei Fritz Froschauer (bei Rohrbacher) Kreuzſtraße 7. Heute Montag von nachm. 2 Uhr ab hausgemachte Wurslu Fleisch zu haben bei Jakob Hirchner 4. Lampertheimerſtraße neben Roten Kreuz. Guter Aal it Goldes wert! Deshalb ſchützen Sie ſich vor Fehlſchlägen u. Miß⸗ griffen und holen ſich ſtets erſt Aufklärung bei mir. Sie werden bei mir zu⸗ verläſſig beraten und vor allem aut und reell bedient. Flora⸗Drogerie Emil Richter Verbandsdrogiſt.