Für die vielen Beweise liebevoller Anteilnahme bei dem schmerzlichen Verluste meiner lieben Gattin, unse- rer treusorgenden Mutter, Schwiegermutter, Schwester, Schwägerin und Tante frau Eumund Martin Anna Maria, geb. Hanf ferner für das zahlreiche Geleite zur letzten Ruhestätte und für die vielen Kranz- und Blumenspenden sagen wir hierdurch herzlichsten Dank. Besonders innigen Dank der hochw. Geistlichkeit für den trostreichen Beistand, den ehrw. barmherzigen Schwestern für die liebevolle Pflege, sowie den Stiftern von Seelenmessen. Viernheim, den 19. April 1927. Ile Meltrauernd Hinterhutebenen. Danksagung. Für die vielen wohltuenden Beweise herzlichster Teilnahme bei dem schweren Verluste unserer lieben Kätha die vielen Kranz- und Blumenspenden, den Stiftern von hl. Messen sagen wir auf diesem Wege unsern herz- lichsten Dank. Besonderen Dank ihren früheren Mit— schülerinnen von Mannheim, den Jungfrauen für dan erhebenden Grabgesang und die letzte Ehre, welche sie der teuren Verstorbenen erwiesen haben. Viernheim, den 19. April 1927. In tiefer Trauer: Familie Bormuth. zum Waſchen und Putzen geſucht. Näheres im Verlag. Junge 2 ordentliche Jungens in die Lehre geſucht. Schloſſerei und Inſtallationsgeſchäft, Fahrrad⸗. Motorrad- u. Auto-Reparaturen Knapp& Hofmann Schloſſermeiſter. zu verkaufen. Lorſcheiſtr. 43. e Empfehle mich im Anfertigen von Korb- waren jeder Art. Als Spezia⸗ lität: Korbmöbel, Ferner werden alle Neparauren fachmänniſch beſorgt Adam Benz Friedrichſtr. 61. JeslE-Jage cg Ich biete an, nur ſolange Vorrat reicht, einen großen Poſten Fabrik- Neſte weit Unter dem üblichen Tagespreis. Nobert Welamaan. 5 Dienstag abend Geſamtchor. Der Porſtaud. bestellen Sie am vor- teilhaftesten auf Weißen Sonntag ihre Torten, ihr sonstiges Gebäck und ihre Schlagsahne? in der Konditorei Schalk Lorscherstr. 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(Viernheimer Zeitung— Viernheimer Nachrichten) Erſcheint täglich mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage.— Bezugspreis monatl. 1.50 Mf. frei ins Haus gebracht.— Gratisbeilagen: wöchentl. das achtſeitige illuſtrierte Sonntagsblatt„Sterne und Blumen“, halbjährlich einen Fahrplan ſowie einen Wand⸗ kalender.— Annahme von Abonnements täglich in der Geſchäftsſtelle u. beim Zeitungsträger Erſtes, älteſtes u. erfolgreichstes Lokal⸗Anzeigeblatt in Vlernhein 17 0 117.— Telegramme: Anzeiger, Viernheim— Poſtſchecktonto Nr. 21577 Amt rankfurt a. M.— Schriftleitung, Druck u. Verlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle Rathausſtr. 24 91 0 Deutſchlands Necht auf Kolonien. BValdige Aufrollung der Kolonialfrage von dem Völkerbund? 140 „ Verlin, 19. April. Aus Paris wird gemeldet, daß die deutſche Regie⸗ rung beabſichtige, auf der Junitagung des Völkerbund— rates die Frage der Kolonialmandate anzuſchner— den. Wie der Korreſpondent einer franzöſiſchen Zeitung in Berlin erfahren haben will, ſoll Herr Dr. Streſe⸗ mann bereits dem engliſchen Botſchafter von dieſer Ab⸗ ſicht Kenntnis gegeben und erklärt haben, daß er unter dem Druck der politiſchen Parteien und der öffentlichen Meinung genötigt wäre, binnen kurzem das Kolonia l. problem vor dem Völkerbund aufzurolren. Von deutſcher Seite iſt zu dieſer Meldung bis⸗ her noch keine Aeußerung erfolgt. Man wird im Auswärtigen Amt vor allem eingehend prüfen müſſen. ob der Zeitpunkt ſchon gekommen iſt, an dem es ſich mit Ausſicht auf Erfolg empfiehlt, eine Kolonialoffenſwe zu unternehmen. Auf jeden Fall iſt das Kolonialproblem eines der heikelſten, das der Völkerbund zu lösen hat, wenn Deutſchland die Löſung fordert. Es iſt ſogar nicht unwahrſcheinlich, daß dieſe Frage den Völker— bund in feinen Grundfeſten erſchüttern kann. An ſich hat Deutſchland ein Recht, Kolonialmandate zu erhalten, und es muß auch darauf dringen, daß ihm die— ſes Recht werde. Die ſchweren Vorwürfe, die ſeinerzeit in Verſailles dazu führten, daß man Deutſchland eine koloniale Betätigung abſprach, ſind mittlerweile verſtummt und haben objektiven Meinungen Platz machen müſſen, daß Deutſchland muſtergültig und vorbild⸗ lich als Kolonialmacht tätig geweſen ſet. Die Schwierigkeit dürfte heute nicht mehr darin liegen, daß man Deutſchland ein Recht auf Kolonien abſpre⸗ chen will, ſondern vor allem darin, daß die Welt auf dieſem Gebiete bereits verteilt iſt und niemand, der einen ſolchen Beuteanteil bekommen hat, gern und freudig daran denkt, ihn nun zu Gunften Deutſchlands wieder abzutreten. — 2 Wechſelndes Kriegsglück in China. Der Vormarſch der Nordtruppen zum Stillſtand gebracht. London, 19. April. Wie aus Schanghai berichtet wird, iſt es den Kanto— neſer Truppen gelungen, den Vormarſch der Nord⸗ truppen durch einen ſtarken Gegenſtoß nördlich von Nan⸗ king zum Stillſtand zu bringen. die gegenſeitigen Verluſte werden mit 20000 Mann angegeben. Yangſchau nördlich von Chiangkiang iſt wieder in die Händeder Kan— toneſer gefallen. Dem gleichen Bericht zufolge ſteht nun— mehr endgültig feſt, daß die Nordtruppen den Jangtſe an keiner Stelle überſchritten hatten. Die engliſche Garniſon in Schanghai hat über Oſtern eine weitere Verſtärkung erfahren. Die Platzierung eines engliſchen Flughafens in Schanghai, der bereits vier Flugzeughallen mit vorläufig ſechs Flugzeugen um— faßt, hat zu einem chineſiſchen Proteſt geführt, der ſich vor allem gegen die Flüge über weite Strecken chineſiſchen Gebietes wendet. In den nächſten Tagen werden weitere engliſche Flugzeuglandungen erwartet. Die Reichseinnahmen 1926/2. 214 Millionen Ueberſchuß. 1 f Berlin, 19. April. „Nach einer Ueberſicht des Reichsfinanzminiſteriums über die Einnahmen des Reiches an Steuern, Zöllen und Abgaben für die Zeit vom 1. April 1926 bis 31. März 1927 betragen die Einnahmen aus Beſitz⸗ und Ver⸗ gehrsſteue rn im Monat März 1927 305 567 424,49 Reichsmark, vom 1. April 1926 bis 31. März 1927 4711981 735,97 Reichsmark. Die Einnahmen aus Zöl⸗ hen und Verbrauchsabgahen betragen im Monat März 1927 230279 070,92 Reichsmark, vom 1. April 1926 bis 31. März 1927 2461 499 018,18 Reichsmark. Die Einnahmen aus ſonſtigen Abgaben betragen im Monat März 1927 10 082,16 Reichsmark, vom 1. April 1926 bis 31. März 1927 230 150,16 Reichsmark. Der Mehrertrag aus Steuern, Zöllen und Abgaben be⸗ trägt im Monat März 541856 577/57 Reichsmark, vom 1. April 1926 bis 31. März 1927 7173 710 904,31 Reichs⸗ mark. Nach der vorſtehenden Ueherſicht haben die Steuern, Zölle und Abgaben in der Zeit vom 1. April 1926 bis Ende Märp 1927 gegenüber dem Haushaltsſoll einen Mehrertrag von rund 489 Millionen Reichsmark ergeben. Hierzu iſt zu bemerken, daß davon Ueberwei⸗ Viernheimer Tageblatt Platzvorſchriften bei An Mittwoch, den 20. April 19277 8 ernheimetfinzeige (Viernheimer Bürger⸗Ztg.— Viernh. Volksblatt) Anzeigenpreife: Die einſpaltige Petitzeile koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg. bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor⸗ mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme Geſchäftsſtelle und von ſämtlichen Annoncen⸗Expebitionen Deutſchlands und des Auslands. Amlisblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſlerei und des Polizeiants zeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen, kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden. von Anzeigen in unſerer 44. Jahrgang fungen aus dem Mehrertrag an die Länder uſw. mit rund 275 Millionen Reichsmark abgehen. Von dem Mehrertrag verbleiben alſo dem Reich rund 214 Mil⸗ lionen Reichsmark, wovon 200 Millionen Reichsmark in den Haushalt 1927 nach dem ſoeben verabſchiedeten Haus⸗ e für das Rechnungsjahr 1927 übernommen wer⸗ 9 — Kützs dem In⸗ und Auslande. Demokratiſcher Reichsjugendtag in Heidelberg. Heidelberg, 19. April. Während der Oſterfeiertage ſand in Heidelberg der demokratiſche Reichsjugendtag der demokratiſchen Jugend ſtatt. Die Veranſtaltung nahm ihren Anfang mit einer Sitzung des Jugendvorſtandes. Im Anſchluß fand eine Reichsführerratsſitzung ſtatt, die der Vorſitzende des Reichsbundes der demokratiſchen Jugend, Reichstagsabgeordneter Lemmers als Leiter mit ei po litiſchen Rede eröffnete, in der er ſich mit ſcharfen Worten gegen den Kurs der neuen Reichsregierung wandte. In be— ſonderem kritiſierte er die Perſonalpolitik des Miniſters von Keudell. Weiter wies Lemmers darauf hin, daß die republikaniſchen Kreiſe ſchon jetzt mit der Vorbereitung des nächſten Wahlkampfes beginnen müßten, in dem grundſätzliche Entſcheidung darüber fallen werde, wer in der Republik, deren Exiſtenz heute nicht mehr bedroht get, die Macht haben ſoll. N Aus Heſſen. Oeffentliche Lebensverſicherungsanſtalt für Voltsſtaat Seſſen. .. Darmſtadt, 19. April. Die bisherige, durch die Be⸗ zirlsverbände der Regierungsbezirke Wiesbaden und Kaf ſel gegründete öffentlich-rechtliche Heſſen-Naſſauiſche Le— bensverſicherungsanſtalt in Wiesbaden iſt durch Hinzutritt öffenttich⸗rechtlicher Gründungskörperſchaften aus dem Voltsſtaat Heſſen zu einer öffentlichen Verſicherungsanſtall für den Volksſtaat Heſſen und die preußiſche Provinz Heſſen⸗Naſſau mit dem Sitz in Wiesbaden erweitert wor⸗ denz, Als heſſiſche Gründungskörperſchaften ſind für den Volksſtaat Heſſen beigetreten die Heſſiſche Landesbank (Staatsbank), die kommunale Landesbank und der Heſſiſche Sparkaſſen⸗ und Giroverband, ſämtlich in Darmſtadt. Mit den bisherigen Gründungskörperſchaften übernehmen die neuen Gründungskörperſchaften die unbeſchränkte Haftung für die Verpflichtungen der Anſtalt. Die neue Satzung der Anſtalt hat bereits die Genehmigung der Aufſichtsbehör⸗ den gefunden und iſt dieſer Tage in Kraft getreten. 9 Die Handhabung der Schießübungen im beſetzten Gebiet. Mainz, 19. April. Zwiſchen dem Reichskommiſſariat und der Rheinlandkommiſſion haben in letzter Zeit meh— rere Beſprechungen ſtattgefunden über die Handhabung der Schießübungen im beſetzten Gebiet. Es wurde dem Reichs— lommiſſar für die beſetzten Gebiete von der Rheinlandkom— miſſion und der Armeeleitung zugeſichert, daß die Schieß— übungen auf ein Mindeſtmaß beſchränkt werden würden und daß man vor allem bei der Frühjahrsbeſte lle icht nehmen wolle. * Darmſtadt.(Eine ehrenvolle Berufung.) der Oberingenieur Thum, der bisherige Leiter der Material— prüfungsſtelle der Firma Brown, Boverie und Cie. in Mannheim, hat einen Ruf als Profeſſor an die Tech- niſche Hochſchule in Darmſtadt auf den Lehrſtuhl für das Materialprüfungsweſen als Nachfolger von Geheim— rat Profeſſor Dr. Berndt angenommen. Darmſtadt.(maſſenkündigungen am heſ⸗ ſiſchen Landestheater.) In einer Beſprechung des neuen Generalintendanten Ebert mit den künſtleriſchen Vor— ſtänden der Oper wurde den Anweſenden bekannt gegeben, daß mit Ende der Spielzeit faſt ſämtliche Vorſtände als gekündigt anzuſehen ſind. Als gekündigt gelten danach: der erſte Kapellmeiſter Hüsgen, der erſt anfangs der Spielzeit als Wagnerdirigent hierher verpflichtet wurde, ferner die Dirigenten Bohne, Riede und Scholz. Desglei— chen iſt der zu Beginn 1926/7 neu verpflichtete Regiſſeur Schuh in dieſe Kündigungen mit einbezogen worden. Butzbach.(megulierung der Wetter.) Antler dem Vorſitz von Regierungsrat Meyer. als Vertreter des Kreisverbandes Friedberg, und den Ortsvorſtänden von Rodenberg und Oppershofen fand in letzterem Orte eine Beſprechung über eine eventuelle gemeinſame Regulierung der Wetter ſtatt. Die Verhandlungen konnten noch nicht zum Abſchluß gebracht werden, da die Gemeindevertretun⸗ gen der beiden Orte zu den vorliegenden Projekten noch⸗ mals Stellung nehmen ſollen. Mainz.(Ins Miniſterium für die beſetzten Gebiete berufen.) Profeſſor Martin Rühlmann, der bisherige Leiter der rheiniſchen Verkehrspflege und Orga⸗ niſator der Landesmannſchaften im weſtlichen Grenzgebiet, wurde ins Miniſterium für die beſetzten Gebiete als Ober⸗ regierungsrat berufen. Mainz.(Der Schiedsſpruch in der Rhein⸗ ſchiffahrt.) Der Schiedsſpruch in der Rheinſchiffahrt iſt von Arbeitgeberſejte abgelehnt worden. Die Arheitneh⸗ merverbände haben ſich noch nicht erklärt, ſondern Verlän⸗ gerung der Erklärungsfriſt bis zum 22. d. M. verlangt. Mainz.(, Haus, Herd und Garten“ ⸗Aus⸗ ſtellung in Mainz.) Die Vorarbeiten für die in der Zeit vom 10. bis 28. Sentember d. e ſtattfindenden Aus ſtellung„Haus— Vero Alles fino nunmehr zowelk gediehen, daß mit dem Zuſtandekommen der Ausſtel⸗ lung beſtimmt gerechnet werden kann. Friedrichsdorf.( Großfeuer.) In der Nacht zum Samstag brach in dem ſtädtiſchen Anweſen in der Taunus⸗ ſtraße ein Brand aus, der ſofort das gesamte Gehäude, das Stallungen und einen mit Heu und Stroh gefüllten Schuppen enthielt, erfaßte. Die Feuerwehr mußte ſich darauf beſchränken, die Nachbergebäude vor einem Ueber⸗ greifen des Feuers zu bewahren, was ihr auch bei der günſtigen Windrichtung gelang. Das Anweſen ſelbſt Hrannte bis auf die Umfaſſunasmauern nieder. Aus Nah und Fern. Rüdesheim.(Anſchlag auf eine Landungs⸗ brücke.) Ins hieſige Gefängnis wurden drei auswärtige Monteure eingeliefert, die in Lorch feſtgenommen wurden als ſie dort nachts die neue Landebrücke loslöſen und uſchwimmen laſſen“ wollten. Als Grund zur Tat gaben ſie an, daß die die Brücke ausführende Firma ihnen eine verſprochene Summe des Geldes nicht zahlte. Süchtlen(Kreis Kempen).(Bluttat eines 17 jährigen.) Im hieſigen Krankenhaus ſtahl ein noch nicht 18jähriger Burſche einem 71jährigen Kranken nachts 60 Mark. Am darauffolgenden Morgen durchſchnitt den Burſche, weil er eine Entdeckung fürchtete, dem Beſtohle⸗ nen die Kehle. Nach der Tat kaufte ſich der Mörder in M.⸗Gladbach einen Anzug. Er wurde nach ſeiner Rückkehr verhaftet und hat die Tat eingeſtanden. ö Mörs.(Gräberſchändung.) In der Nacht wur; den auf dem israelitiſchen Friedhof in Mörs etwa 28 Grabſteine umgeworfen und zum Teil zertrümmert. Von den Tätern fehlt bisher jede Spur. Caſtropv.(Straßenbahn überfährt ſpie⸗ lende Kinder.) Im Stadtteil Habinghorſt fuhr ein Straßenbahnzug in eine Gruppe ſpielender Kinder. Meh⸗ rere Kinder wurden verletzt. Von zwei ſchwer verletzten Kindern, die dem Krankenhauſe zugeführt worden waren, ſtarb das eine, das andere ſchwebt in Lebensgefahr. Chemnitz.(Doppelmord.) In ihrer gemeinſamer Wohnung in der Joſephinenſtraße wurden die 82jährige Witwe Fichtner und ihre ledige 58jährige Tochter ermor— det aufgefunden. Raubmord kommt anſcheinend nicht in Frage. Ein Verwandter der Fichtner, der 26 Jahre alte Elektriker Max Böhm, wurde als tatverdächtig feſtge⸗ nommen. Berlin.(Tödlicher Borxhieb eines Dreizehn⸗ jährigen.) Bei einem freundſchaftlichem Boxkampf, der in einem Hausflur der Schulſtraße ausgetragen wurde, erhielt ein 17jähriger Arbeiter von einem dreizehnjährigen Schüler einen ſo heftigen Schlag gegen die Bruſt, daß er beſinnungslos zuſammenbrach. Auf der Rettungswache lonnte nur noch der Tod des Arbeiters feſtgeſtellt werden. Beckum.(Schwerer Motorradunfal:.) Ein ſchweres Motorradunglück ereignete ſich auf der Hammer ſtraße in Beckum. Als ein mit zwei Mann beſetztes Mo⸗ torrad einem Auto ausweichen wollte, fuhr es mit vol— ler Wucht gegen einen Baum. Der Lenker des Rades, ein Kaufmann aus Dortmund, trug einen Schädel- und Naſenbeinbruch davon. Ein mitfahrender Ingenieur er— litt einen Wirbelſäulenbruch, ſodaß der Tod auf der Stelle eintrat. Luckau.(Eine Hochzeitsgeſellſchaft im Auto verunglückt.) Am zweiten Oſterfeiertag hat ſich in der Niederlauſitz zwiſchen Finſterwalde und Luckau ein ſchwe⸗ res Autounglück zugetragen. Ein Laſtauto mit einer Hoch⸗ zeitsgeſellſchaft aus Sonnewalde, die von der Feier in Luckau zurückkehrte, überſchlug ſich an einer Kurve und begrub die Inſaſſen unter ſich. Sämtliche Teilnehmer der Hochzeitsgeſellſchaft wurden verletzt, zum Teil lebensgefähr⸗ lich. Nur die Braut blieb unverſehrt. Eine der Ver⸗ letzten erlag im Laufe des Abends ihren Verwundungen. Frankfurt a. O.(In der Acker furche erſtickt.) Auf dem Märzdorfer Abbau bei Peitz erlitt ein Arbeiter beim Queckenfahren einen Krämpfeanſall und fiel in den aufgeweichten und mit Waſſer geſtandenen Ackerboden und erſtickte. Kleine Chronik. . Im Schneeſturm umgekommen. Fünf Studenten der norwegiſchen Techniſchen Hochſchule Drontheim wurden bei einer Skitour in den Storeffelden von einem Schnee⸗ ſturm überraſcht. Ein Student iſt dem Schneeſturm zum Opfer gefallen. Ein anderer wird noch vermißt. 1135 Autounfälle in Frankreich. Der Oſtermontag iſt in Paris und in der Provinz durch einen Rekord an Autounfällen gekennzeichnet. Man verzeichnet insgeſamt 15 Autounfälle, bei denen zehn Perſonen ums Leben ge⸗ kommen und 28 mehr oder weniger ſchwer verleht wor⸗ den ſind. Unter den Toten befindet ſich auch eine S ä⸗ rin des bekannten Wirtſchaftspolitikers und Sachver⸗ tändigen in Finanzfragen, Profeſſor⸗ Sergent, ee wei ſeiner Neffen ſchwer verſekt wurden. 5 Mannheim.(20 neue Wohnungen in Mann- deim in Auftrag gegeben.) Die ſeitens der Stadt Mannheim gegründete Gemeinnützige Baugeſellſchaft hat dieſige Privatarchitekten mit dem Bau von 200 neuen Wohnungen beauftragt. Die Wohnhäuſer werden zum Teil in der Oſtſtadt, zum Teil in der Neclarſtadt er⸗ tichtet werden und werden neuzeitlich eingerichtete Woh⸗ nungen mit zwei bis vier Zimmern erhalten. Mannheim.(Schwerer Verkehrsunfall.) Auf der Sandhoferſtraße in Sandhofen lief der 5 Jahre lte Knabe Karl Stich in ein Auto, wurde überfahren und mußte ſchwerverletzt in das Städt. Krankenhaus ver⸗ bracht werden. 5 ö Mannheim.(400 Mark Strafe für den Miß⸗ brauch eines Feuermelders.) Der Kaufmann Richard Dammerle von hier hatte ſich vor dem Kleinen Schöffengericht wegen mißbräuchlicher Benutzung des Feuermelders zu verantworten. In Anbetracht der uner⸗ hört rückſichtloſen und unſozialen Handlungsweiſe wurde der Angeklagte zu einer Geldſtrafe von 400 Mark und weiteren 50 Mark für die„Bemühung“ der Berufsfeuer⸗ wehr verurteilt. Der Staatsanwalt behielt ſich ſeine Ent⸗ ſcheidung vor. 5 Karlsruhe.(Vorauszahlung der Gemeinde⸗ ſteuer.) Für das Rechnungsjahr 1927 werden die Vor⸗ auszahlungen auf die gemeindliche Grund⸗ und Gewerbe⸗ ſteuer vorläufig in gleicher Höhe wie 1926 mit 88 Pfg. Pfg. zuzüglich 4 Pfg. Kreisſteuer von je 100 M. Steuer⸗ wert des Grund⸗ und Gewerbevermögens erhoben. Die Steuer iſt in gleichen Raten und zu den gleichen Ter⸗ minen wie bisher zu entrichten. Karlsruhe( Körperverletzung.) In der Nach wurde ein verheirateter Mechaniker von hier in der Sofien⸗ ſtraße mit mehreren Stichwunden am Kopfe aufgefunden und ins Diakoniſſenhaus eingeliefert. Die Verletzungen wur⸗ den ihm von Burſchen beigebracht, mit denen er eine Aus⸗ einanderſetzung gehabt hatte. 5 (Freiburg j. Br.(Milchfälſchung und kein Ende.) Eine Milchkontrolle in fünf landwirtſchaftlichen Betrieben in Eichſtetten a. K., die nach Freiburg Milch liefern, ergab, daß alle Milch durch Verwäſſerung oder. Abrahmung gefälſcht war. St. Georgen.(Tödlicher Anfall beim Böl⸗ lerſchießen.) Beim Böllerſchießen an der Halde(Stock⸗ burg) ereignete ſich ein ſchwerer Unfall. Der 38 Jahre alte verheiratete Maſchinenſchloſſer Chriſtian Zuckſchwerdt wollte anläßlich einer Tauffeier die vielfach noch üblichen Böllerſchüſſe abgeben. Dabei zerſprang der Böller, und Zuckſchwerdt wurde von einem Sprengſtück getroffen. Da⸗ bei wurde er ſo ſchwer verletzt, daß er im St. Georgener Krankenhaus verſtarb. Kirchzarten.(Traurige Oſtern für zwei Fa⸗ milien.) Hier lief ein viereinhalb Jahre altes Kind des Zimmermeiſters Th. Weiß in ein vorbeifahrendes Auto und wurde getötet. Infolge des Lärmes einer auf der Straße arbeitenden Holzſägemaſchine mag das Kind die Warnungsſignale des Autos nicht gehört haben. Der Fahrer konnte es nicht bemerken, da das Kind gleich hinter der Maſchine hervorſprang.— Tragiſcher in ſeinen Folgen iſt der zweite Unglücksfall, weil es ſich hierbei um die Mutter unmündiger Kinder handelt. Die noch in rüſtigem Alter ſtehende Ehefrau des Hermann Maier vom nahege— legenen Schlempenhof, die hier dem Gottesdienſt beige⸗ wohnt hatte, brach beim Anhören der Platzmuſik ohn⸗ mächtig zuſammen. Im nächſten Hauſe, in das man ſie zebracht hatte. iſt ſie verſchieden. Hambach. Vom Speicher geßürzt.) Die 21jährige Tochter Roſa des Anton Brancmetzgers ſtürzte aus Unachtſamkeit mehrere Meter vom Speicher herab. Durch den Sturz erlitt das Mädchen, welches faſt zehn Stunden bewußtlos war, bedenkliche Kozf- und ſonſtige Verletzungen. Albersweiler.(Noch gut abgelaufen.) Einer türtiſchen Bärentreibergeſellſchaft, die du den Ort zog, eifloh nach Zerreißen ſeiner Kette ein' wildgewordener Bar. Er rannte durch eine Schafherde auf einen Kinder— wagen zu und zertrümmerte mit ſeinen Pranken das Dach des Wagens, worauf dieſer mit dem darin befindlichen Kinde umfiel. Das Kind und ſeine Wärterin kamen mit dem Schrecken davon. Nachdem der Ausreißer von ſeinen Treibern wieder eingefangen worden war, wurde die ganze Geſellſchaft von der Gendarmerie über den Rhein trans— portiert. Kleinbockenhtim.(Ein un gotreuer Gemeinde⸗ 7 c ſchretver.) Wegen unrerſchtlagung wurde der Ge⸗ meindeſchreiber von Klein⸗ und Großhockenheim Dienſt ſusſpendiert. Anterſuchung iſt im Gange. Zweibrücken.(Rartoffelnot.) Bei Beginn des Winters konnten ſich zahlreiche Familien der wirtſchaft⸗ lichen Verhältniſſe wegen nicht mit der erforderlichen Menge von Kartoffeln eindecken, ſo daß ſeit einiger Zeit auf den weſtpfälziſchen Kartoffelmärkten und bei den Händlern größere Ankäufe von Kartoffeln vorgenommen werden. Auf den Märkten ſind die Anfuhren meiſt ſehr raſch abgeſetzt. wobei der Zentner bis zu ſieben Mark koſtet. Die Ware wird teils pfundweiſe, teils im Zent⸗ ner abgegeben. Auch neue Kartoffeln ausländiſchen Ur⸗ ſprungs ſind, allerdings noch zu faſt unerſchwinglichen Preiſen, erhältlich. 1„ 1 8 ee eee ö Buchenbach bei Freiburg.(In die Falle ezo. ge n. Im Ortsteil Wiesneck wurden vor 1 0 65 0 ein Pelz im Werte von 1200 Mark, ein Kleidungsſtüch und ein Fahrrad entwendef. Die Polizel verſtändigte ſo⸗ fort sämtliche Althändler Freiburgs und warnte vor dem Ankauf der Sachen, ein Verfahren, das ſich gut be⸗ währte. Der Dieb verſuchte, den Pelz bet einem Althänd⸗ ler in der Nußmannſtraße zu Geld) N dabef gefaßt werden 8 zu machen und konnte Tannenkirch.(Die Schußwaffe in Ki= hand.) Hier ſpielten zwei Knaben, der leiabrige K. und ſein 12jähriger Vetter, der zurzeit aus Baſel hier zu Beſuch weilt, zuſammen. Im Verlaufe des Spiels gab K. aus einer Piſtole einen Schuß ab, der den Baſeler ane ſo ſchwer an der Stirn tene. daß er ſofort Weibliche Polizei in Baden. Culſprechend Vorgehen anderer Länder ſoll auch in Baden che 1 0 liche Polizei bald in Erſcheinung treten. Es handelt ſich um im Außendienſt tätige Fürſorgerinnen der Polzer. Die Polizeidirektionen der größeren Städte ſollen derartige weibliche Polizeibeamte erhalten, die im Außendienſt auch entſprechende Berufskleidung tragen ſollen f * — 2— Turnen Sport Gpiel. Süddeutſche Meiſterſchaft. Meiſterſchaftsausklang. Das letzte Spiel um die ſüddeutſche Meiſterſchaft e. it dem erwarteten Sieg des deutſchen Meiſters So gg. Fürth über die recht unglücklich kämpfenden Stutt, garter, die erſatzgeſchwächt und nach dem Wechſel nur noch mit 10 Mann kämpften, 4:0 unterlagen. Somit hat ſich Frankfurt den dritten Platz in der Runde der Erſten end- gültig geſichert, während Stuttgart hinter V. f. L.“ Neucrau auf dem fünften Platz verblieb. Runde der Zweiten. Saarbrückens erſter Sieg. 3 Hier brachte der letzte Kampf mit dem 3:0 Sieg des F. V. Saarbrücken über den V.. R. Mannheim eine große Ueberraſchung und den Mannheimern, die durch dieſe Niederlage auf dem vorletzten Platz verbleiher müſſen, eine große Enttäuſchung. Saarbrückens großer Eifer und recht gute Leiſtungen brachten den Saarländern in ihrem letzten Spiel doch noch den erſten Sieg. Aufſtiegſpiele zur Bezirksliga. 5 Bezirk Rheinheſſen-Saar: Trier 05 Kreuznach 02 2:3; Germania Wiesbaden— S. Fr. Saarbrücken 2:1. Die Gegner in der erſten ſüddeutſchen Verbandspokelrunde. Die in Nürnberg ſtattgehabte Ausloſung hat für die am 1. Mai zur Durchführung gelangende erſte Haupt⸗ pokalrunde um den ſüddeutſchen Verbandspolal folgende Paarungen ergeben: Saar Saarbrücken— 1. F. C9 Idar: S. V. Mainz— F. V. Saarbrücken: F. C. Freiburg— V. f. R. Mannheim; F. V. Karlsruhe- V. f. L. Neckarau: F. C. Pirmaſens— Eintracht Frank⸗ furt; S. V. Darmſtadt— F. S. V. Frankfurt; Rot⸗ Weiß Frankfurt— Bayern München: 1860 München — S. C. Stuttgart: V. f. B. Stuttgart— A. S. V. Nürnberg: Hanau 93— 1. F. C. Nürnberg.— Der vorjährige Pokalmeiſter Sp. Vgg. Fürih hat Freilos. Die nächſte Runde iſt auf den 15. Mai anaeſetzt. e vom Privatſpiele:„ F. V. Speyer— F. C. Winterthur 3:3; F. V. galtslantern— Hanau 93 4: 1; S. C. Mannheim Käfertal— Redſtar Zürich 3:4; Wacker München Sp. Vgg. Fürth 0:0; Schwaben Augsburg— V. f. R Heilbronn I: 1; F. S. V. Frankfurt— F. C. Ilford 5: 2; Germania⸗F. S. V. Frankfurt(komb.)— Vittoria Ziskow 1:3; Union Niederrad— Phönix Mannheim 5: 2; V. f. L. Neu⸗Iſenberg— F. V. Speyer 5:1: V. f. R. Offenbach— Black Star Baſel 3.1: V. J. L Sachſenhauſen— Daxlanden 2:2; Kickers Offenbach Phönix Mannheim 1:1; V. f. R. Offenbach— Vik⸗ oria Reclinghauſen 4. 2; Wacker München— B. f. R. Büren 5:2; Phönix Karlsruhe— Kickers Offenbach : 2; P. Inix Karlsruhe— Frankonia Karlsruhe 1:1: V. f. B. Stuttgart— F. C. Illford 2:3, Boruſſia Neunkirchen— Rot⸗Weiß Frankfurt 0: 1; Alemannia Worms— Wormatia Worms 0:1; S. V. Wiesbaden — S. C. Düren 2:1; F. C. Idar— Germania Elber⸗ feld 6: 1; Eintracht Trier— Rot⸗Weiß Frankfurt 3:23 S. V. Mainz— F. C. Fürth 4:3; Fechenheim 03— Phönir Mannheim 2:8. Deutſche Amateurboxmeiſterſchaften. Nur drei Meiſter behaupten ihren Titel. Die während der Oſterfeiertage in München zur Durchführung gebrachten Amateurboxmeiſterſchaften nah⸗ men zum Teil einen überraſchenden Ausgang, vermochten doch nur drei der vorjährigen Meiſter ihren Titel ſieg⸗ reich zu verteidigen. Auffallend iſt, daß gerade die dre vorzüglichen Colonen, Dübers, Domgörgen und Müller, obwohl ſie in höherer Gewichtsklaſſe kämpften, ihren Meiſtertitel mit Erfolg verteidigen. In ſämtlichen anderen Gewichtsklaſſen gab es neue, zum Teil weniger bekannte Leute, die die Meiſterſchaft zu erringen vermochten. Nis⸗ pel⸗Berlin hatte auch dieſes Jahr wieder Pech, da ihn eine Fußverletzung an dem Ankreten gegen Jaspert⸗Stet⸗ tin hinderte, ſ»daß der Stettiner kampflos Meiſter wurde. Die techniſch h. orragenden Kämpfe hatten folgendes Er⸗ gebnis: Fliegengewicht: Meiſter: Liebers⸗Chemnitz, 2. Brofazie. 5 f Bantamgewicht: Meiſter: Dalchow-Berlin, 2. Schulz⸗Magdeburg. N. Federgewicht: Meiſter: Dübers-Köln, 2. Wie⸗ ſer II-Weſtfalen. i Leichtgewicht: Meiſter: Volkmar-Berlin. Meiſter: Meiſter: Domgörgen-Köln, 2. Weltergewicht: Nitſchke-Berlin, 2. Grabowski⸗Magdeburg. Mittelgewicht: Cuno-⸗Hamburg. Halbſchwergewicht: Meiſter: 2. Panne⸗-Berlin. Schwergewicht: Meiſter: zampflos. 2. Nispel-Berlin. Börſe und Handel. Marktberichte vom 19. April. Mannheimer Schlachtviehmarlt. Dem Schlachtvieh⸗ markt waren zugeführt: 131 Ochſen, 95 Bullen, 240 Kühe, 200 Färſen, 679 Kälber, 47 Schafe, 2852 Schweine. Bezahlt wurden pro 50 Kilo Lebendgewicht in Reichs⸗ mark: Ochſen 30 bis 63, Bullen 30 bis 55, Kühe 16 bis 51, Färſen 36 bis 64, Kälber 54 bis 84, Schafe 36 bis 46 Schweine 48 bis 61. Maxktverlauf: Mit Großvieh mit⸗ telmäßig, geräumt; mit Kälbern lebhaft, geräumt, mit Schweinen ruhig, Ueberſtand. Mannheimer Wochenmarkt. Nach den Feſtſtellungen des Städtiſchen Nachrichtenamtes wurden auf dem heu⸗ tigen Wochenmarkt folgende Preiſe pro Pfund in Pfennig verlangt und bezahlt: Kartoffeln 8, Salatkartoffeln 14 bis 17, Weißkraut 15 bis 16, Rotkraut 16 bis 18, Schwarzwurzeln 50, Blumenkohl 30 bis 100, gelbe Rü⸗ ben 10 bis 12, rote Rüben 10 bis 12, Spinat 7 bis 10, Zwiebeln 16 bis 18, Lauch 5 bis 10, Kopfſalat, Stück, 15 bis 35, Feldſalat 60 bis 100, Kreſſe 40 bis 60, Lat⸗ tich 40 bis 80, Rettich, Büſchel, 20 bis 35, Meerrettich, Stück, 20 bis 60, Sellerie, Stück, 15 bis 50, Tomaten 100 bis 110, Aepfel 30 bis 65, Süßrahmbutter 210 bis 240, Landbutter 180 bis 210, weißer Käſe 50 bis 55, Honig mit Glas 150 bis 250, Eier, Stück, 8 bis 14, Hahn, geſchl., Stück 300 bis 750, Huhn, geſchl., Stück 300 bis 759, Tauben, geſchl., Stück 120 bis 140, Rindfleiſch 120, Kalb⸗ Flotten I Saunas flat 110 Gaefriorfloiſch 70 Meier⸗Singen, 2. Müller-Köln, Jaspert-Stettin, Vom Glück vergeſſen. Roman von Fr. Lehne. 30. Fortſetzung. Nachdruck verboten. Sie ſagte aber nichts von chrer Beobachtung zu Gwen⸗ doline. Indem ſie ihre Arbeit wieder zuſammenlegte, meinte ſie:„Du, Line, ich glaube, wir könnten uns jetzt mal wieder zu dem Brautpaar verfügen! Malte braucht ſchließlich die berühmte Sandtorte unſerer Babette nicht allein zu verzehren!“ Mit ironiſchem Beifallsklatſchen empfing Malte ſeine Schweſter. 5 Hv Bravo für das Gratiskonzert, liebe Line—“ „Es iſt doch zu ſchade, daß ſie ſo eigenſinnig iſt und von mir gar nichts zur richtigen Ausbildung ihrer Stimme annehmen will!“ ſagte Hanna eifrig, Maltes Ironie nicht File„liebſter Schatz, hilf doch deine Schweſter mit bitten!“ Gwendolines Brauen zogen ſich wie im Schmerz zuſam⸗ men.„Nein, Hannerl, willſt du mich immer wieder quälen?“ ſtieß ſie hervor,„ſchon genug, daß——“ ſie brach kurz ab und biß ſich auf die Lippen—„man ſoll deine Güte nicht gar zu ſehr ausnutzen, Hannerl,“ ſetzte ſie dann hinzu. „Ich freue mich, daß du ſo vernünftig denkſt, Line!“ warf die Frau Kommerzienrätin ein, das„du“ merklich betonend. Malte lächelte ein ſüffiſantes Lächeln, legte zärt⸗ lich den Arm um Hannas Taille und blickte die drei anderen Damen beinahe herausfordernd an; an ihm prallten derlei Anzüglichkeiten wirkungslos ab. Am nächſten Tage— dem Sonntag— ſchlug Gwendoline in aller Frühe die Augen auf, geblendet von einem vor⸗ witzigen Sonnenſtrahl, der ſich durch die Spalten der Vor⸗ hänge des Schlafzimmers ſtahl. Sie richtete ſich auf, ſah nach der noch ſchlafenden Hanna, mit der ſie das Zimmer teilte, da dieſe nachts nicht allein ſein durfte, ſchlich ſich vor⸗ ſichtig aus dem Bett, und huſchte in das nebenan liegende Kämmerchen, um ſich dort anzuziehen. f Sie ließ die e weit auf. Das ſtrahlende Tagesgeſtirn war gerade über die Berge im Oſten hervor⸗ gekommen, und ſeine Strahlen funkelſen in dem feuchten Sträucher wie tauſend Diamanten. Wolkenlos wölbte ſich der tiefblaue Himmel über der prangenden Erde, und in bläulichem Dunſt ſtanden die Berge da. Feiertagsfrieden und Feiertagsſchönheit lag in dieſem Sonntagmorgen. Tief atmete ſie die reine, köſtliche Bergluft ein. „Heut' ſehe ich ihn,“ jubelte ſie. Nur ihretwegen würde er kommen— er hatte es ihr ja geſchrieben, und doppelt ſorgfältig machte ſie Toilette. Die Villa, die Frau Likowski gemietet, war ziemlich elegant eingerichtet, und geräumig genug, um gelegentlich Gäſten ein b Gebralez Unterkommen zu gewähren, wovon Malte öfter Gebrauch machte. Heute war er ſchon früh auf. In einem weißen Anzug mit Seidenhemd mit grün⸗ ſeidener Kravatte, zu der die Strümpfe und der Gürtel paßten, ſtand er auf dem Balkon, der ſich rings um das Haus zog. Der Scheitel in dem dunklen, leicht welligen Haar war peinlich ſcharf gezogen; ſein hübſches Geſicht trug einen Ausdruck großer Befriedigung, während er den leich⸗ ten, aromatiſchen Rauchwölkchen ſeiner Morgenzigarette nachſah. Der ganze Malte duftete förmlich nach Wohlbe⸗ hagen, Sauberkeit und Friſche. Unter leutſeligen Scherzworten ſah er dem adretten Stubenmädchen zu, wie es den Frühſtückstiſch herrichtete. Gwendoline kam jetzt, die Honig⸗ und Marmeladendoſe tragend.„Sind Sie fertig, Melly?“ Sie ſtutzte, als ſie den Bruder erblickte; es war doch kaum ſieben Uhr vorbei. Spöttiſch verneigte er ſich und warf ſeine Zigarette fort. „Guten Morgen, teuere Schweſter!“ „Du ſchon auf, Malte?“ „Ich habe mir erlaubt—“ „Hanna ſchläft noch, da ſie eine unruhige Nacht hatte.“ „Dann gönne ihr noch die Ruhe und wecke ſie nicht.“ „Das war auch nicht meine Abſicht. Sie wird deine Komplimente noch früh genug hören.“ . Wenn ſie ſich dadurch beleidigt fühlt! Was geht's dich an 16 .„Du haſt recht, mich geht es gar nichts an! Und dennoch Gras und auf den noch naſſen Blättern der Bäume und hab' ich ein drückendes Gef Lüge und Heuchelei!“ Er zuckte die Achſeln. „Du biſt wahnſinnig! Spare deine großen Töne für andere! Bei mir verfängt dein Pathos nicht! Vergiß nicht, daß du hier nicht zu Hauſe biſt,“ ſagte er halblaut und ſcharf,„meine Rechte, hier zu ſein, ſind größer und berech⸗ tigter, als die deinen! Du biſt jetzt abhängig von meinem guten Willen— biſt hier nur geduldet! Merke dir das: ein Wort von mir bei Hanna und du fliegſt—“ Er machte eine bezeichnende Handbewegung. Sie erblaßte; ihr Mund öffnete ſich zu einer heftigen i Erwiderung; doch ſie preßte die Lippen feſt zuſammen und ſchwieg. Was half ihre Empörung! Mochte es werden, wie es wollte! „Guck— guck!“ rief es da; aus dem Eckfenſter beugte ſich Blanka weit hinaus im weißen Friſiermantel, ſo daß das ziemlich kurze Haar über ihre Achſel fiel. „Seid Ihr ſchon auf? Und du ſchon im Staat Line?“ „Haſt du vergeſſen, Blanka, daß du nachher mit mir zur Kirche willſt?“ 6 16 nein, ich beeile mich ſchon, weil ich auch Hunger abe!“ Hanna war ein wenig verſtimmt gegen Gwendoline, daß dieſe ſie nicht rechtzeitig geweckt, weil Malte ſchon auf war, und ſie ließ die Freundin dieſe Verſtimmung auch fühlen. Jede Minute, die ſie mit dem Verlobten nicht zuſammen war, zählte für ſie zu den verlorenen. 1 Ihre Eitelkeit ließ ſie lange ſuchen, bis ſie das geeignete Kleid für heute fand. Ein ganz loſe gearbeitetes weißes Seidenbatiſtkleid mit koſtbaren Spitzen wurde endlich ge⸗ wählt. Dann legte ſie den indiſchen Kaſchmirſchal über die Schultern, ohne den ſie ſelten zu ſehen war— und ſo ging ſie zu Malte. f Gwendoline vergaß ihren Groll, hervorgerufen durch Hannas Perſtimmung, angeſichts dieſer rührenden Erſchei⸗ nung. Sie legte ihre Hände um das zarte Geſichtchen der Freundin und drückte ihre Lippen auf deren Stirn. Leicht entzog ſich Hanna ihrer Liebkoſung. 5 (Jortſetzung folgt.) de n Gibt es noch unheilbare Krankheiten? Neue Erfolge der ärztlichen Wiffenſchaft. Von Pitt Olzen. Ein Heilmittel gegen die Zuckerkrankheit.— Im Abwehr⸗ kampf gegen die Tuberkuloſe.— Die Inſel der Lepra⸗ ſranlen.— Heilung der Paralyſe?— Neue Hoffnungen. i Kürzlich hat die ärztliche Wiſſenſchaft durch Auf⸗ indung neuer Heilwege bei der Behandlung der Zucker⸗ krankheit einen neuen ſchönen Erfolg davongetragen. Bis⸗ her galt das Inſulin, das durch die kanadiſchen Forſcher Branting und Beſt gefunden wurden, als einziges ſicheres, aber in ſeiner Anwendung ſehr unpraktiſches Mittel gegen die Diabetes. Jetzt hat Profeſſor Dr. Mansfeld, füßend auf Seinachs Lehre von der inneren Sektion, praktiſche Verſuche gemacht, eine operative Behandlung der Diabetes durch eine gewiſſe Operation der Bauchſpeicheldrüſe vor⸗ zunehmen. Selbſtverſtändlich handelt es ſich hierbei vor⸗ läufig um Tierverſuche, deren Reſultate aber als hervor⸗ ragend zu bezeichnen ſind. Wieweit ſich dieſe Methode bei diabeteskranken Menſchen bewähren wird, dafür iſt bis jetzt nur eine gute Hoffnung vorhanden. Greifbare Tat- ſachen liegen auch nicht vor. Die Zuckerkrankheit, d. h. die krankhafte Ausſchei⸗ dung von Zucker im Arin iſt ſchon ſeit langem der Ge⸗ genſtand ernſter wiſſenſchaftlicher Forſchungen, ohne daß ee bisher gelungen wäre, ein ſicheres und praktiſches Mittel dagegen zu finden. Wohl gibt es der Mittel viel, die gegen ſie angewandt werden, aber das Univerſalmittel, das alle beobachteten Fälle reſtlos heilt, iſt noch nicht ge— funden. 2 1 Das iſt nicht allein bei der Diabetes der Fall. Die ärztliche Wiſſenſchaft kennt, zahlreiche Krankheiten, deren Urſachen wohl ſchon in der Hauptſache aufgedeckt ſind, für die es aber gleichzeitig ein endgültiges und allgemeines Heilmittel noch nicht gibt. Das gilt auch vor allen Dingen von der ſozuſagen populärſten aller Seuchen, der Tuber⸗ kuloſe, die gerade in Deutſchland infolge der vergangenen Elendsjahre einen übergroßen Aufſchwung genommen hat. Seitdem Koch 1890 ſein Tuberkulin benanntes Abwehr— präparat gegen die Tuberkel erzeugte, hat ſich die Zahl der Mittel gegen die Tuberkuloſe ſehr vermehrt. Er ſelbſe fügte ſeinem Alt-Tuberkulin ſelbſt ſpäter noch das Neu- Tuberkulin hinzu. W i' Eisner erfand das ſogenanntg Miſchtuberkulin. Auch Zasecain, ein anderes neues Mittel wird häufig angewandt. Am bekannteſten iſt wohl in neuerer Zeit das Friedmannſche Tuberkuloſenmittel ge— worden, das aus einer Aufſchwemmung lebender Schild— krötentuberkelbazillen beſteht und um deſſen Bedeutung in fachwiſſenſchaftlichen Kreiſen heftige Debatten geführt wurden. Auch das Ponndorffſche Impfmittel hat Anhän⸗ ger und Feinde in gleichem Maße gefunden. Das Univer— ſalmittel gegen die Tuberkuloſe aber ſucht man noch heute. Allerdings kann man bei Tuberkuloſeerkrankungen auch mit anderen Mitteln, mit guter Ernährungsweiſe, Liegekuren und dergleichen viel erreichen. Man iſt alſo auf innere Mittel nicht ausſchließlich angewieſen. Dieſes Fehlen anderer Mittel, anderer Wege zur Heilung iſt es aber gerade, was eine der furchtbarſten Krankheiten, eine wahre Gottesgeißel der Menſchheit, die Lepra, ſo entſetzlich macht, Gegen den Ausſatz kennt man heute noch immer kein durch— greifendes Heilmittel. Zwar ſollen Verſuche mit Tuberka⸗ lin und Lepraſerum in einigen Fällen ſchon erfolgreich go— weſen ſein, doch auch dies ſind nur ſehr ſchwache Anſätze einer Heilbehandlung dieſer fürchterlichen Krankheit. Noch heute, im 20. Jahrhundert, müſſen Ausſätzige von ihren Mitmenſchen für immer getrennt werden. Sie ſind bürger— lich tot. Auf der zu Amerika gehörigen Havai-Inſel Mo— lokai beſteht noch heute eine 1865 gegründete Kolonie für Ausſätzige, die dort auf der einen Seite durch das bran— ſende Meer, auf der anderen Seite durch hohe, nur durch einen einzigen Zugang paſſierbare Berge von der übrigen Welt abgeſchnitten iſt. Hier hauſen nur Leprakranke. Sie haben einen Klub, ein Theater, Heime und Sportvereine, aber keiner von den„Reinen“ kommt zu ihnen. Sie ſind unter ſich mit ihrer entſetzlichen Krankheit. Sie ſterben 1 5 und werden hier begraben, noch heute, im Jahre 927. Nichts kennzeichnet eigentlich ſchärfer die Ohnmacht menſchlichen Strebens als dieſe Tatſachen. Und es iſt nur ein ſchwacher Troſt, daß die Lepra heute verhältnis— mäßig wenig verbreitet iſt. Doch darf man die Hoffnung nicht aufgeben, daß es gelingen wird, auch hier einmal durchgreifende Heilmittel zu finden. Iſt man doch ſogar dazu gekommen, bei der furchtbaren Paralyſe, die noch vor Jahren als vollkommen unheilbar galt, durch Ueber— tragung von Malariabazillen Heilerfolge zu erzielen. Selbſt in der Krebsbehandlung ſind in neuerer Zeit Mittel gefunden worden, di: eine wirkſame Bekämpfung möglich nachen. Barum darf man auch der Hoffnung Ausorua geben, daß die Lücken in der Heilbehandlung anderer urchtbarer Krankheiten allmählich immer mehr und mehr durch das ernſte Forſchen ärztlicher Wiſſenſchaftler zum Heile der leidenden Menſchheit ausgefüllt werden. Eine Revolution im Schiffbau. Kürzlich ging durch die Blätter die Kunde von einer ſenſationellen Entdeckung in der Schiffbautechnik, die einem jungen Dresdener Erfinder gelungen iſt. Darüber liegen jetzt nähere Nachrichten vor. Die Erfindung verſpricht tatſächlich eine Energieerſparnis der Schiffskraftanlagen von 70 und 80 Prozent, oder eine Steigerung der Schiffs⸗ geſchwindigkeit bis zu hundert und mehr Kilometer in der Stunde, ſo daß eine Ozeanfahrt von Hamburg nach Newyork, di: jetzt etwa ſechs Tage dauert, auf die märchen⸗ haft kurze Zeit von 48 Stunden herabgeſetzt wird. Der bereits auf dem Gebiete des Motorkompreſſorverfahrens als Pionier bekannte Dresdener Ingenieur A. Börner 9 langte zu ſeiner Erfindung durch eine geniale Naturbetra tung. Er ſtudierte die Schwimmtechnik der ſchnellſchwim⸗ menden Fiſche, insbeſondere der Bachforelle, für deren überraſchende Bewegungsmöglichkeiten die Wiſſenſchaft noch keine genügende Erklärung hat. Brehm ſagt darüber nur:„Die Schwanzfloſſe ſtellt den Propeller dar; die Floſ⸗ ſen wirken vorwiegend als Ballancier⸗Höhen⸗ und Seiten⸗ teuer.“ Wie aber kommt es, daß die Forelle gerade in der ſtärkſten Strömung ſtehen kann und bei der Flucht ſtets gegen die Strömung daponſchnellt. Alle Erklärungs⸗ verſuche endeten in Verlegenheit. Da fielen Börner die Kiemen und ihre Anordnung auf; er entdeckte, daß dieſe nicht nur, wie man bisher meinte, zum Atmen da ſind, ſondern auch eine ſpezielle Aufgabe in der Fortbewegun der Fiche win. haben. Je ſchneller z. B. ein Fiſch s im 1 umſonenr Riemen ier et. Muisneno i auch die Nar⸗ bung der Haut am ganzen Fiſchkörper. Die Kiemen ſind den drei„Gängen“ eines Automobilmotors vergleich⸗ bar, je nach der gewünſchten Schnelligkeit benutzt der Fisch nur einen Teil, oder alle ſeine Kiemen. Er ſchluckt das Waſſer ein und erteilt ihm durch das Zuſammenpreſſen der Kiemenſäcke eine gewiſſe Beſchleunigung, mit welcher es dann aus den Kiemenſpalten wieder heraustritt. Das Waſ⸗ er, das den Körper verläßt, wird durch die Anordnung der Kiemenſpalten entlang dem Rumpfe abfließen, wodurch der Fiſch vom Reibungswiderſtand des Strömungswaſſers zum größten Teil befreit wird. Ob der Fiſch mit oder gegen di? Strömung ſchwimmt, iſt gleichgültig, da das aus⸗ geſtoßene Waſſer ja eine größere Geſchwindigkeit als die Strömung ſelbſt hat. Das Strömungswaſſer, welches auf das Kiemenwaſſer trifft, bewirkt aber auch eine Wir⸗ belbildung gegen den Fiſchkörper und die Verwertung die⸗ ſes Wirbels— im Sinne des Vortriebes— ergiht die letzte Löſung des Problems, Gegen den„Strich“ iſt jedoch der Widerſtand oft erheblich, darum haben die Narben in der Haut den Zweck, die Wirbelung in der halben Routa⸗ tion zu unterbrechen, die Bewegungsenergie aufzunehmen, und ſie im Sinne des Vortriebes zu verwerten. Um den Bewegungswiderſtand der Oberfläche noch zu vermindern, ſondern die Fiſche Schleim ab, und zwar die ſchnellſchwim— menden mehr, als die langſamſchwimmenden. Börner hat nun das den Fiſchen Abgeſehene auf die Technik des Schiffbaues übertragen; er hat ein Schiff kon⸗ ſtruiert, daß in der Form einer Forelle gleicht. Die Schiff⸗ ſchraube befindet ſich nicht am Schnabel, ſondern am Bug. Dieſer hat in der Waſſerlinie eine trichterförmige Oeff— nung, links und rechts hat der Vorderteil des Schiffes kiemenſpaltähnliche Oeffnungen. Hinter dieſen deitlichen aue enen zeigt die Schiffswandung zu beiden Seiten rauhe Narbung. Die 7 8 zieht einen Teil des Bug⸗ widerſtandes ſaugend in den Schiffskörper ein, doch wird das Waſſer durch ihre Routation ſofort wieder beſchleunigt durch die Kiemenſpalten ausgeſtoßen. Fiſch: Umſpülung des ganzen Schiffes durch eine indiffe⸗ rente Waſſerſchicht, die ſchneller fließt als der normale ſich eine größere Anzahl falscher 15, 2 und 3⸗Markſtücke Strom, das Schiff vorwärts ſtößt und den Flächenwider— ſtand reduziert. Von der Schiffſchraube her empfangen ſie Energie, was in der Bildung zahlloſer kleiner Wirbel zum Ausdruck kommt, die nun wieder auf halbem Wege in ihrer Drehrichtung unterbrochen, wieder ein Teil der in ihnen konzentrierten Energie an das Schiff zurückgeben: Es wird gleichſam geſchoben. Eine Probefahrt mit Börners „Forelle“ auf der Elbe bei Dresden-Loſchwitz beſtätigte die Richtigkeit von Börners Theorie. Das Schiff iſt in einer richtigen Wirbelkette eingeſchloſſen, ſo daß es wie auf Walzen läuft und dabei dem leiſeſten Druck von Steuer und Bremſe gehorcht. So konnte die„Forelle“ mit Leich— tigkeit eine Stundengeſchwindigkeit von 25 Kilometer errei— chen, während ein gleiches Schiff nach alter Konſtruktion kaum zehn Kilometer ſchafft. Die Tragweite dieſer Er— ſindung iſt nach Anſicht aller Fachleute geradezu revo— lutionär.. b 1 e ele Lokale Nachrichten. Viernheim, 20. April. Der erſte Schulgang. Gedanken zur Einſchylung. Von Klara Gellin. (Nachdruck verboten.) Jetzt iſt wieder einmal die Zeit herangekommen, wo tauſende von Jungen und Mädchen das ſorgliche Kin⸗ derland der erſten Jugend für immer verlaſſen, um in die Schule einzutreten. Mütterherzen ſchlagen dieſem Tag in banger Angſt entgegen. Tauſend Zweifel, tauſend Ge— danken umfangen ſie. Es erſcheint ihnen bitter, daß ſie nun ihren Liebling nicht mehr für dauernd um ſich haben kön— nen, ſie fürchten ſchlechte Einflüſſe älterer Schulkameraden, ſie bangen vor dem Gedanken, daß man ihr Kind in der Schule lieblos behandeln könnte, ſie ſorgen ſich darum, ob dort auch das geiſtige und leibliche Wohl des Klei— nen gewahrt bleibt, kurz, ſie haben mehr Furcht wie der kleine Schulkandidat ſelber. So unendlich verſtändlich dieſer Zuſtand eines lieben Mutterherzes ſein mag, ſo wenig entſpricht er dem, was wirk ich iſt. De'er erſte entſche dende Schritt in das Leben den das Kind jetzt macht, geſchieht ja unter Leitung von Menſchen, die Jahr für Jahr mit ſolchen kleinen hilfloſen und vom wirklichen Leben noch unberührten Weſen zu tun haben. Der Lehrer iſt ja nicht ein Feind, ein böſer grim— miger Oger, ſondern ein wahrer Freund, der die Kinder vom Spiel zum Lernen ſanft hinüberleitet. Man ſollte ſich nicht den Kopf zerbrechen darüber, wie das Kind wohl einſchlagen mag. Das wird ſich ſchon zeigen. Ain erſten Tage wird das beſtimmt nicht entſchieden. Und die Schul- kameraden nun, die werden ſchon nicht allzu hart mit dem kleinen Kerl umgehen. Bald wird ſich auch ein netter Freundenkreis finden, eine neue, reizvolle Gemeinſchaft für das Kind. Wir wiſſen, auch darauf kann eine Mutter eiferſüchtig ſein. Auch das kann ihr geſchehen, daß ſie fürchtet, die Zuneigung ihres Kindes in Zukunft mit anderen, mit Lehr zn, Mitſchülern und Freunden. teilen zu müſſen. Und hier ſtetkt wirklich das Grundmotiv aller ſchmerzvollen mütterli ben Wehmut beim erſten Schulgang ihres Kin⸗ des. Mehr wie einmal noch wird ſie es ſpüren müſſen, daß auch Andere im Herzen ihres Kindes ein Plätzchen bekommen ja daß Andere ihr, der Mutter, vorgezogen werden. Kinder ſind in dieſer Beziehung mitunter grauſam in ihrer naiven Verſtändnisloſigkeit. Das zu erleben. das iſt nun einmal das Los einer jeden Mutter. Jede Mutter hat den Willen, aus ihrem Kinde einen tüchtigen, lebenskräftigen Menſchen zu machen. Dazu. bebarf es der Zucht der Schule, dazu bedarf es auch der Erweiterung ſeines Umgangskreiſes. Die Zeit der ſorgloſen Kindheit muß einmal zu Ende gehen. Deswegen gilt es auch, alle wehmütigen und traurigen Gedanken zurück⸗ zudrängen. Neue Aufgaben erwachſen der Mutter. Ihre leitende Hand iſt nicht zu enthehren auf dem neuen Lebens⸗ pfad ihres Kindes. Und bald wird ſie fühlen, daß auch dieſes Neue ſchön iſt, wenn ſie beobachtet, wie die neuen Eindrücke des Schullebens ihr Kind geiſtig wachſen laſſen. Da heißt es mitgehen und immer wieder mitgehen. Tau⸗ ſend neue Fragen 1 es zu beantworten, Mißverſtänd⸗ niſſe zu Nn Und die kleinen, doch für ein Kinder herz ſo tiefen Wunden zu heilen, die das neue Leben in der 1 ihm ſchlägt. Und freudig wird die Mutter auch hier ihre Pflicht tun. Es geht wie beim „Darum fort mit allen ſchwarzen und wehmutsvollen Gedanken, warum ſoll man dem Kinde das Herz ſchwer machen mit Gedanken, die es doch noch nicht verſteht. Die Trauxigleit der Mutter in ſolcher Stunde aber, ſchlägt gewöhnlich auch geheimnisvoll auf das Kind üben. Mögen dere ihm den erſten Schultag noch ſo herrlich ſchildern zas traurige Geſicht der Mutter läßt Angſt und Bangen in dem Kinde aufkommen, Die Angſt vor der Schule iſt ſchon da noch ehe die entſcheidende Stunde herangekommen iſt und bleibt gewöhnlich aus dieſem erſten Eindruck her⸗ aus lange Zeit haften. „ Der Hund als Eiſenbahnpaſſagier. Jetzt zum Bee ginn der Reiſezeit wird es manchem Hundebeſitzer lieb ſein. über die Bedingungen unterrichtet zu werden, unter denen dr ſeinen treuen Freund auf der Eiſenbahn befördert erhält. Soweit Hunde mitgeführt werden, gelten in der Hauptſache folgende Beſtimmungen: Kleine Hunde, die auf dem Schoße getragen werden, können in das Abteil mitgenommen werden, wenn ihrer Mitnahme von den Mitreiſenden nicht wid erſprochen wird. Hunde jeder Größe dürfen mitgeführt werden, wenn ihren Beſitzern ein be⸗ ſonderes Abteil zur Verfügung geſtellt werd ann. So⸗ weit die Hunde nach dieſer Vorſchrift nicht in den Abtei⸗ lungen befördert werden, kann die Eiſenbahn Hunde, die in genügend ſicheren Behältern untergebracht ſind, zur Beförderung im Gepäck- oder Güterwagen zulaſſen. Nicht in Behältern verwahrte Hunde werden in beſonderen Wagenräumen befördert. Sind ſolche Räume nicht vor⸗ handen oder ſchon beſetzt, ſo kann die Beförderung nicht verlangt werden. Für das Ein⸗ und Ausladen, ſowie für das Umladen der Hunde auf Uebergangsſtationen hat der Reiſende ſelbſt zu ſorgen. . 1 ſo Die Eiſenbahn iſt nicht verpflichtet. Hunde, die nicht ſofort nach Ankunft auf der Beſtimmungsſtation abgeholt werden, zu verwahren. Für Hunde, die von Reiſenden mitgeführt werden, wird der halbe tarifmäßige Preis dritter Klaſſe des gewöhnlichen Verkehrs für Eil⸗ und Perſonenzüge erhoben. 5 — Neues Falſchgeld im Amlaufe. Wiederum befinden im Verkehr, ebenſo falſche Reichsbanknoten über zehn Mark der Ausgabe vom 11. Oktober 1924. Anhaltspunkte über Herſteller und Verbreiter von Falſchgeld ſind an die zuſtändigen Polizeiſtellen zu leiten. ö — Syritzt die Obſtbäume zur rechten Zeit. Die Zeit des Spritzens der Obſtbäume mit arſenhaltigen Mitteln 6., B. Uraniagrün, Nospraſen) ſteht vor der Tür. Bei ſachgemäßer Anwendung haben dieſe Mittel ſich bewährt. Ueber die Zeit des Spritzens herrſchen aber vielfach Un⸗ klarheiten. Durch unzeitiges Spritzen wird oft Schaden angerichtet und auf der anderen Seite nichts genützt. Die beſte Zeit zum Spritzen der Obſtbäume mit arſenhal⸗ tigen Mitteln iſt gleich nach Beendigung der Blüte. Wäh⸗ rend der Blüte zu spritzen iſt zwecklos. Ferner iſt zu befürchten, daß zu dieſer Zeit durch das Spritzen Bienen, die die Obſtbäume beſuchen, vergiftet werden. Die Bienen ſind aber wertvolle Bundesgenoſſen des Obſtzüchters. Des⸗ ö 11 ſollen alle Obſtzüchter ſchon aus dieſem Grunde as Spritzen während der Blüte unterlaſſen und es nach Beendigung der Blüte ausführen. ee — Sgqützt die Saatbeete. Iſt das Land mühſan beſtellt und die Saat der Erde vertraut, dann ſtellen ſich gern die Spatzen ein, um wiederhervorzupicken, was bald gedeihen ſollte. Doch auch andere, der Fink. die Meiſe, ſchonen die Beete nicht. Es müſſen dahen alle möglichen Schutzmaßnahmen getroffen werden, um die Freſſer zu vertreiben. Man bedecke die Saatbeete mit Fichtenreiſig, Sägeſpähnen oder Torfmull, jedoch nicht zu dick, ſonſt könnte der Samen erſticken. Man kann auch kreuz und quer Bindfäden ziehen, an die man Papier⸗ ſtreifen knüpft. Hat man einen zerbrochenen Spiegel, ſo legt man die Scherben auf das Beet. Das Glitzern und Spiegeln macht die Tierchen ſchüchtern. Ganz gut eignet ſich auch eine beweglich aufgehängte, möglichſt zweiſeitige Spiegelſcheibe oder glänzendes Blech. .— Falſche Fünfzig⸗Pfennigſtücke. Im Verkehr tauchen ſeit einiger Zeit falſche Fünfzig⸗Pfennigſtücke auf, die als auffälligſtes Merkmal eine größere Schrift und erheblich größere Eichenlaubblätter zeigen. Die Aehren ſind unvoll⸗ kommen nachgeahmt. Die Randriffelung iſt grob und unvollkommen. Die Falſchſtücke haben ein mattgelbes Ausſehen und die Münzen tragen das Zeichen F und die Jahreszahl 1924. f , tetzutäſſige Briefumſchläge. Damit die Deutlich⸗ keit der Anſchrift ſowie die Anbringung der Stempel⸗ abdrücke und der poſtdienſtlichen Vermerke nicht beein⸗ trächtigt wird, iſt bekanntlich für Briefſendungen vorge⸗ ſchrieben, daß die ſich nicht auf die Beförderung be⸗ ziehenden Angaben auf das linke Drittel der Vorderſeite der Briefumſchläge beſchränkt bleiben ſollen. Nach den Ausführungsbeſtimmungen zu dieſen poſtaliſchen Vor— ſchriften können vorhandene Beſtände an Briefumſchlägen. die dieſer Vorſchrift nicht entſprechen, bis zum 1. Ok⸗ tober 1927 aufgebraucht werden. Die großen Mengen, in denen Sendungen mit ſolchen unzuläſſigen Briefumſchlä⸗ gen jetzt noch eingeliefert werden, laſſen aber vermuten, daß es ſich dabei oft um Neudrucke handelt. Es wird daher darauf aufmerkſam gemacht, daß derartige Brief⸗ umſchläge nach dem 1. Oktober 1927 für Poſtſendungen nicht mehr verwendet werden dürfen. Zugleich ſei mit⸗ geteilt, daß fortan verſuchsweiſe auch Druckſachen im Ge⸗ wicht von über 20 bis 50 Gramm zur Verteilung als Wurfſendungen durch die Poſt zugelaſſen werden. Die Gehühr beträgt 3 Pfennig. Ferner wird die Mindeſt⸗ zahl einer Lieferung an Wurfſendungen im Fernverkehr don 500 auf 100 Stück, im Ortsverkehr von 100 auf 50 Stück berabgeſetzt. * Evangeliſche Gemeinde. Die auf Donnerslag, den 21. April, anberaumte Männerverſammlung muß um 8 Tage veiſchoben werden. Beſondere Elnladung erfolgt noch. * Aufgegriffen. Zwei Zwangszoͤglinge von hier, welche ausgelniffen waren und zwar der eine aus Aumüßhls und der zwelte aus Neuſtabt im Odenwald wurden von der hieſtgen Pollzel aufgegrſffen und zurückgebracht. „ Augezeigt. Well jemund ohne Hun dea hee 44 1 Fund zum zlehen verwandte, wurde et ante⸗ leigt. 1