Bitte ein Telegramm] Was, ein Telegramm? Was ist denn los???: Der neueſte Filmſchlager, der zur Zeit ſeinen Siegeszug durch ganz Deutſchland macht in blauer Sommernacht kommt auch nach Viernheim und läuft ab Freitag im Central⸗Theater. Dieſes deutſche Filmwerk aus der Sonderklaſſe der deutſchen Filmkunſt wird zum Tages geſpräch von Viernheim werden. Das war in heidelberg Sehr gutes Beiprogramm. Kapelle Hanf Blank S Höhere Privatlehranstalt e bee Suni f S Mannheiin, A!, O am Schtog S i S S 5 A Schülerinnen. in Arbeitsstunden. allen Schulprüfungen. Kurse lür Erwachsene. Schulbeginn 3. Mat 1927 Tag- und Abeadechtlr. Schülern u. zulgabenüterwaenung Feulgaben dhe“ n 8 K Vordereitungz u Viernheim Lorſcherſtr. 8 Nathausſtr. 50 Außer sl. Schlwelzerkäse, rs. 0. Id Allgäuer Stangenkäse / reife 20% Ware bel ganzem Laib Pfd. 58 Pig. % Plü. 18 Pig. Handhäse Holl. Buler Schere Ster. Fler Suu IU U. 2. Schwerste Homander 3 1d. Stück 0 3 bpb. 2. 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Martin, Geſchäftsſtelle Rathausſtr. Viernheimer Tageblatt Anzeigenpreife: (Viernheimer Bürger⸗Ztg.— Viernh. Volksblatt) Die einſpaltige Petitzeile koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg. tei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor⸗ mittags 8 Uhe, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäſtsſtelle und von ſämtlichen Annoncen⸗Expebitionen Deutſchlands und des Auslands. Amtsblatt der Heſfiſchen Platzvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme un beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen, kann jedoch eine Gewühr nicht übernommen werden. Bürgermeisterei und des Polizeiamts Freitag, . Sgulbücer“ N 9 Ku 90 Neues in Kürze. : Es iſt den Engländern nicht gelungen, Italien und Frankreich für ein Ultimatum an die chineſiſche Südregie⸗ tung zu gewinnen. 2: Der franzöſiſche Sozialiſtenkongreß nahm eine Ta⸗ gesordnung an. die die dauernde Zuſammenarbeit mit bürgerlichen Parteien verneint, aber Zuſammengehen mit Kommuniſten zuläßt. e: Zwiſchen Rußland und Afghaniſtan iſt ein Frie⸗ und Freundſchafts⸗Vertrag abgeſchloſſen worden. „: Wie berichtet wird, fanden in Schanghai Be⸗ ſprechungen zwiſchen den Oberkommandierenden der fünf Mächle⸗Streitkräfte ſtatt, in denen ein gemeinſamer Blo⸗ kadeplan gegen China feſtgelegt wurde. dens⸗ Zugüberfall in Mexiko. Eine beſtialiſche Tat.— 180 Reiſende ermordet. ö T Mexiko, 21. April. Nach einem Bericht der Aſſociated Preß iſt geſtern auf der Eiſenbahnlinie zwiſchen Mexiko und Guadaljara bei Liow ein Perſonenzug von Räubern zur Entgleiſung gebracht und dann verbrannt worden. 170 Inſaſſen des Zuges ſowie die militäriſche Begleitung des Zuges ſind entweder von den Räubern erſchoſſen worden oder mit den Trümmern des Zuges verbrannt. Die Banditen töteten zunächſt die militäriſche Eskorte des Zugs und ſchloſſen dann die Paſſagiere in die Wagen ein, die ſie mit Pe⸗ troleum begoſſen und in Brand ſetzten. Wer von den Fahrgäſten zu flüchten verſuchte, wurde niedergeſchoſſen. Der Zug wurde von den Flammen völlig zerſtört. Wäh⸗ rend die Zahl der Opfer in den erſten, an die Eiſen⸗ bahnbehörden in Mexiko gelangten Meldungen auf mehr als 180 veranſchlagt wurden, nimmt man jetzt an, daß dieſe Zahl unter Umſtänden zu hoch ergriffen iſt. Es ſollen ſich keine Amerikaner unter den Ermordeten befunden haben. Wie der amtliche amerikaniſche Funkſpruch meldet, bietet die Stelle, an der der Eiſenbahnzug überfallen wur— de, ein grauenhaftes Bild der Zerſtörung. Der Angriff auf den Zug, in dem ſich etwa 600 Reiſende befanden, wurde von fünfhundert wohl ausgerüſteten Banditen vollführt. Die Paſſagiere, die ver ſuchten, ſich durch die Fenſter aus dem bren enden Zuge zu retten, wurden von einem Schnellfeuer der Banditen empfangen. Alle Perſonen, die nicht mehr fliehen konnten, wurden in die letzten Wagen gedrängt, die dann mit Oel übergoſſen und in Brand ge— ſteckt wurden. Die Tochter des Expräſidenten Obregon wurde aus dem Wagen gezerrt und erſchlagen. Der mexi— klaniſche Kriegsminiſter hat perſönlich mit einer Kavallerie— abteilung die Verfolgung der Banditen aufgenommen. Nach den letzten Meldungen befürchtet man daß die Zahl der Toten 200 überſteigen wird. Aus Nah und Fern. Wiesbaden.(Tödlicher Autounfall.) Ein Auto, das einem anderen Kraftwagen ausweichen wollte, ſuhr dabei auf den Bürgerſteig und verletzte die hier zur Kur weilende Tochter eines höheren holländiſchen Re— gierungsbeamten, die auf dem Bürgerſteig vorüberging, tödlich. Koblenz.(Eine falſche Heilige.) In dem Eifel⸗ dorf Bickendorf behauptete ein Mädchen, die Stigmati⸗ ſation(Wundmale Chriſti) auf übernatürliche Weiſe empfangen zu haben. Nunmehr teilt das biſchöfliche Ge⸗ neralvikariat Trier mit, eine durch den Biſchof von Trier eingeſetzte Kommiſſion, beſtehend aus zwei Aerzten und zwei Theologen, habe entſchieden, daß die Erſcheinungen an dem Mädchen, das als Kranke anzuſehen ſet, mit über— natürlichen Dingen nichts zu tun habe. Recklinghauſen.(Liebe macht blind.) Auf einem Bauernhof bei Recklinghauſen erſchienen zwei Zigeunerinnen und boten Spitzen zum Kauf an. Sie ließen ſich mit der Haustochter in ein Geſpräch ein und forderten ſie auf, alles Geld herauszugeben, damit die Heirat der Haustochter zuſtandekäme. Eine Zigeunerin wollte das „„ Geld in ein Tuch binden, und das Mädchen müſſe es dann neun Tage auf der Bruſt tragen, andernfalls werde der Bräutigam ihr untreu werden und das Verhältnis löſen. Das Mädchen brachte 170 Mark, und die Zi⸗ geunerin nähte ſie unter allerhand Hokuspokus in ein eintuch ein und gab das Päckchen dem Mädchen zum mhängen zurück. Für ihre Bemühungen ließen ſich die igeunerinnen noch Speck und Eier geben und verſchwan⸗ den dann. Als das Mädchen von Bekannten auf den möglichen Betrug aufmerkſam gemacht wurde, öffnete ſie das Päckchen. Es ſtellte ſich heraus, daß lediglich wert⸗ loſe Papierſtreifen eingewickelt waren. Aachen.(Der Hauptbanderolenſchteber ge⸗ faßt.) Die Aachener Kriminalpolizei verhaftete den auptſchuldigen in der Banderolenſchieberangelegenheit, ly. d. em Gebiete in der Nähe der Wrenze. Katzth wurog vent uintsgericht zugeführt. Seine Ueberführung nach Berlin wird in einigen Tagen er— folgen. Nürnberg.(Den Kameraden aus Unvorſich⸗ tigkeit er hoſſen.) Beim Spielen mit emer gela⸗ denen Flobertpiſtole erſchoß in ſeiner elterlichen Wohnung ein 15jähriger Sattlerlehrling aus Unvorſichtigkeit ſeinen in der Nähe ſtehenden gleichaltrigen Kameraden, einen Konditorlehrling. Das Geſchoß war dem Verunglückten in die linke Schläfe eingedrungen une führte deen als⸗ baldigen Tod herbei. Mörs.(Ein Geiſtes chänder.) Zu der Schü n Mörs wird gemeldet, daß nach dem Ergebnis der hisherigen polizeilichen Ermittelungen der Tat wahrſchein— ich keine Folitiſchen Motive zu Grunde liegen. Wahrſchein— ich iſt die Schändung des Friedhofes, bei der gegen 400 Grabſteine umgeſtürzt wurden, das Werk eines Gei— ſteskranken. Augenſcheinlich handelt es ſich bei der vor etwa drei Wochen in Nevigs bei Elberfeld erfolgten Demolierung des jüdiſchen Friedhofes um denſelben Täter. Stettin.(Unfall beim Bau eines Schorn— ſteines.) Bei einem Schornſteinbau für die Stapelfaſer fabrik Sydowsaue brach das Gerüſt zuſammen, weil ſich der Steinförderkaſten unter dem Gerüſt verfangen hatte und es zum Einſturz brachte. Einer erlitt Knochenbrüche und andere Verletzungen, ſodaß er in das Krankenhaus Stettin gebracht werden mußte. Die beiden anderen ka— men mit Hautabſchürfungen davon. Breslau.(Verurteilung eines Meiſterdie⸗ bes.) Das Große Schöffengericht verurteilte nach mehr— wöchiger Verhandlung den Schmied Joſef Barbe, einen franzöfiſcher Staatsangehörigen aus dem Bezirk Dieden— hofen, wegen ſorlgeſetzten Diebſtahles zu 12 Jahren Zucht— haus und fünf Jahren Ehrverluſt. Seine Helfershel ferin, Frau Gieſa, erhielt zwei Jahre Zuchthaus und drei Jahre Ehrverluſt, ihre drei Monate Ge fängnis und ein Reiſender ein Jahr Gefängnis. Die übrigen Angetlagten wurden freigeſprochen. Barbe dürfte mit ſeinen 2000 Diebſtählen einen Rekord aufgeſtellt haben. Tochter Kleine Chronik. Wieder ein Opfer rohen Fußballſpiels. In Mühl— hauſen iſt ein junger Fußballſpieler an den Folgen eines heftigen Fußtritts geſtorben. In kurzer Zeit ſind in Frank reich burch Fußtritte drei Fußballſpieler und in Belgien einer verſtorben. Vergiſtungstod eines Bergmanns. Auf einer grube bei Andenne in! en wurden drei Bergleute: plötzlich auftreten überraſcht. Ein Bergmann fand den Tod, während f beiden anderen gerettet wer den konnten. r Schweres Fährunglück auf der Oka, Wr aus Moskau ge hird, iſt auf dem Fluſſe Oka eine Fähre mit 23 Bauern und 16 Pferden untergegangen. Nur ein kleiner Teil der Bauern konnte gerettet werden. Der Kohlenarbeiter als Mater. Der„ 7 öffentlicht enen Bercht über den merkwürdgen Fall enes Kohlenarbeiters Leſage, der ſeit 13 Jahren ſich als Maler betätigt und große Erfolge zu verzeichnen hat. Leſagen! gann infolge einer geiſtigen Inſpiration zu malen. Er haupett, eine Stimme vernommen zu haben, die zu ſagte:„Du ſollſt Maler werden.“ Er hatte nicht die ringſten techtiſchen Vorlenntniſſe. Koh Jigti 160* rann he⸗ be ihm 14 i autor wegen ſchlechter öffentlichet A führung im Gefängnis. Aus Newyork kommt die dung, daß John Gilbert, der Verfaſſer des bekannten Films„Die große Parade“, ſich im Gefängnis befindet. Am Abend empfing Gilbert einige Gäſte. Man weiß nicht, was ſich dann ereignete. Um 3 Uhr morgens rief der Künſtler die Polizei an und verlangte, daß zwei seiner Gäſte verhaftet würden. Er ſuchte dann den Polizeikom⸗ miſſar perſönlich auf und hatte mit ihm eine heftige Aus⸗ einanderſetzung. Wegen ſchlechter öffentlicher Aufführung wurde er dann vom Gericht zu zehn Tagen Gefängnis verurteilt. * Einhundert Brieftauben verbrannt. Bei Mons ge— riet ein Automobil, das einhundert Brieftauben beförderte, in Brand. Die Tiere verbrannten. Der Schaden iſt groß. Das Geſchenk des Paſtocs. In dem Dörfchen Nörre Oerslev in Dänemark teilte der Paſtor ſeiner Ge⸗ meinde zum Oſterfeſte mit, daß er in der Nähe feines Pfarrhofes ſelbſt eine Kirche erbauen laſſen und dann ſeiner Gemeinde zum Geſchenk machen wolle. „ Kommuniſtenverhaftungen in Sumatra. Im Ver⸗ laufe einer militäriſchen Säuberungsaktion im Aufſtands⸗ gebiet von Solok wurden 120 Kommuniſten, darunter ein Hauptführer, Hadji Mönck, verhaftet, ſowie 80 Mra⸗ ſchinengewehre und 70 Revolver beſchlagnahmt. Erdbeben auf den Philippinen. Wie aus Newyor! berichtet wird, iſt Luzon, eine der am ſtärkſten bevölkerten r von einem ſchweren Erdbeben heimge⸗ ncht worden a in Tin n RA 3 VVV — 2—.—Eäüi4——E—ñ— J N 1 6 1 1 1 1 Ludwigshafen.(Ruppelei.) Die von ihrem Manne getrennt lebende Ehefrau Chriſtine Loos ſoll in mehreren Fällen geduldet haben, daß ein gewiſſer B. mit einer ihrer Töchter intim verkehrte, während ſie ſelbſt mit den beiden anderen Töchtern im gleichen Zummer ſchlief. Das Urteil lautete auf eine Gefängnisſtraſe von drei Mo⸗ naten; für einen Teil ſoll Bewährungsfriſt gegeben wer⸗ den. ö Ludwigshaſen.(Verurteilung eines Anſchul⸗ digen?) Der ſtädtiſche Einkaſſierer Jakob Anton ſolt am 28. Dezember vorigen Jahres einkaſſierte Beträge für ſich verwandt haben. Der Angeklagte beſtritt die ihm zur Laſt gelegte Tat. Während der Angeklagte von Zeu⸗ gen als Täter bezeichnet wurde, traute ſein Vorgeſetzter ihm die Verfehlung nicht zu; er ſowie verſchiedene andere Zeugen waren der Anſicht, daß Anton einem Schwindler zum Opfer gefallen ſein könnte. Trotzdem beantragte der Staatsanwalt vier Monate Gef 5, von denen das Gericht einen Monat ſtrich. Der Verurteilte will Beru⸗ fung einlegen. Sitzungsſaal wegen Mein⸗ Vor dem Amtsgericht Speyer hatte karl Wagner aus Schifferſtadt wegen Er hatte 2 Monaten deshalb zu Mo⸗ i nicht. 873 52 O- eids ver ſich der 6 Wilddieberet zu verantworten. unerlaubt Haſen geſchoſſen. naten und 14 Tagen Gefängnis geſtändig war, wurde ſeine Unterſuchi chen ihm nicht angerechnet. In der zung e der Tagner Joſeph Mangin aus Schifferſtadt wegen Mein⸗ eides in di Sache verhaftet und der Vater des Mangin, Max Was ſein Sohn Emil wegen Anſti zum Meineid verhaftet und ins Amtsgerichtsgefängnis übergeführt. Leimersheim. fähre wieder in B wieder zurückgegangenen die Fähre, die anläßlich 1 außer Betrieb geſetzt werden mußte, werden. ö Landau.(Die Frau erſchoſſen, j ich ſchwer verletzt.) Eine ſchreckliche Familientragö eignete ſich in dem nahen Frankweiler, wo der 46 Jahre alte Maurer Georg Bachmann ſeine Frau erſchoß und ſich dann ſelbſt einen Schuß beibrachte. Die Frau war ſo⸗ fort tot, der Mann iſt ſchwer verletzt und nicht transport⸗ fähig. Die Urſache der Tat iſt in Familienſtreitigkeiten zu uchen, die, ſchon ſeit längerer Zeit in der Familie ſchweb⸗ Aus Heſſen. Darmſtadt.(Verbandstag der heſfrſſchen landwirtſchaftlichen Genofſenſchaften.) Verbandtag der heſſiſchen Genoſſenſchaften findet am 14, Mai in Darmſtadt ſtatt. Tags zuvor finden die ordent⸗ lichen Generalverſammlungen der Landesgenoſſenſchafts⸗ bank und der Landwi Zentralgenoſſenſchaft [tatt. Darmſtadt.(Die Heſſiſche Landes⸗Hochſchu⸗ le vor dem Finanzausſchuß.) Der Finanzausſchuß beſchäftigte ſich mit dem Staatsvoranſchlagkapitel„Lan⸗ desuniverſität Gießen“. Es wurde eine Entſchließung ange⸗ nommen, in der die Regierung erſucht wird, bei der Reichs regierung Mittel zur Errichtung eines Studentenhauſes Hießen zu fordern. Nach längerer Ausſprache wurde das Kapitel ſchließlich mit 2097000 Mark in Einnahmen und 413000 Mark in Ausgaben bewilligt. Das Kapitel! „Techniſche Hochſchule“ das 616000 Mark in Einnahmen und 2162000 Mark in Ausgaben vorſieht, wurde ohne weſentliche Debatte genehmigt. f und und mer Rhein⸗ des nunmehr Drone Fan Rheins konnte Rheins eingeſtellt, des * Del virtſchaftlichen Darmſtadt.(Heſſiſche Werbewoche für das Deutſchtum im Ausland.) In der Zeit vom 8. bis 15. Mai findet in ganz Heſſen eine Werbewoche für das Deutſchtum im Auslande ſtatt. Groß⸗Gerau.(motorrad-Unglücl.) Infolge eines Schlauchdefektes verunglückte bei Hüttelborn ein Mo⸗ torradfahrer aus Buchſchlag. Mit einem Schädelbruch fand der Verunglückte Aufnahme im hieſigen Krankenhaus. Main.(Ein falſcher Geheimpoliziſt.) Ein Küfer, der ſich nachts im Warteſaal als franzöſiſcher Ge⸗ heimpoliziſt ausgegeben, und die Perſonalausweiſe der Reiſenden kontrolliert hatte, wurde vom franzöſiſchen Mili⸗ tärgericht zu 50 Mark Geldſtrafe oder 10 Tagen Gefäng⸗ nes verurteilt. Wegen eines tätlichen Angriffes gegen einen einſchreitenden deutſchen Beamten wird ſich der An⸗ Nabe noch vor dem deutſchen Gericht zu verantworten ab. Main;.(Vom Krankenhaus ins Gefängnis überführt.) Der Maurer Heinrich Haas, der kürzlich in Rüſſelsheim einen Mordverſuch auf ſeine, von ihm ge⸗ trennt lebende Frau machte und ſich dann ſelbſt einen Schuß in den Kopf beibrachte, wurde aus dem ſtädtiſchen Krankenhaus als geheilt enklaſſen und dem Landgerichts⸗ gefängnis zugeführt, wo er bis zu ſeiner Aburtellung we⸗ gen verbotenen Waffenbeſitzes durch das franzöſiſche Mili⸗ tärgericht verbleibt. Wegen des Mordverſuchs wird d in Dar 4335997 gen N 0 ande! 13 5 ſtadt ge. Bingen.(Auro unfall) Bier ſand eine Autofahrt, bei der der Beſitzer die Lenkung des Wagens eines des Fahrens unkundigen Dame überlaſſen hatte, ein böſes Ende. Auf der Druſusbrücke wurde ein Mitfahrer, der auf dem Trittbrett ſtand, heruntergeſchleudert und ſchwer verletzt. Das Auto fuhr dann weiter und überrannte die geſchlofſene Eiſenbahnſchranke. Glücklicherweiſe— es nahte gerade ein Zug heran, der durch die Aufmerkſam⸗ leit des Schrankenwärters noch rechtzeitig zum Stehen gebracht werden konnte— konnte noch weiteres Anheil verhütet und der Wagen zum Halten gebracht werden. Die Inſaſſen kamen mit dem Schrecken 1 9 Nieder⸗Ingelheim.(Schweinepeſt in Rheine heſſen.) In 12 hieſigen Gehöften iſt bei faſt ſämtlichen Schweinen die Schweinepeſt ausgebrochen. Schutzmaßnah⸗ men ſind angeordnet worden. a Gau⸗Algesheim.(Ein Spargelmarkt in Rheinheſſen.) Mit dem Beginn der diesjährigen Spar⸗ gelſaiſon eröffnet zum erſten Male der hieſige Obſt⸗ und Gartenbauverein einen Spargel⸗ und Obſt⸗Großmarkt. Der, Markt findet täglich um 1.30 Uhr nachmittags ſtatt. Nanheim.(Verkehrsunfall.) Kurz hinter dem Schönau wollte ein kleiner Perſonenwagen ein. anderes Auto von hinten überholen, wobei aber der Führer des kleinen Wagens die Geiſtesgegenwart verlor und in den Chauſſee raben ſteuerte. Der Vorderteil des Wagens wurde beſchädigt. Der Fahrer kam mit dem Schrecken davon, während ſeine mitfahrende Frau eine Kopfverletzung da⸗ vontrug. Wöllstein.(Eine Gemeinde ohne Arbeits“ jo ſe.) In unſerer Gemeinde gibt es ſeit etwa acht Tagen keine Arbeitsloſen mehr. Die letzten Arbeitsloſen konn⸗ ten bei der ſoeben in Angriff genommenen Regulierung des Dunzelbaches untergebracht werden. W Wüchtersbach.(Leichenfund im Walde.) An Walde, dicht an der Straße Schlierbach-Heſſeldorf, wulde die ſtark verweſte Leiche eines Mannes aufgefunden. Die behördliche Feſtſtellung ergab, daß es ſich um den ſeit acht bis neun Wochen vermißten Taglöhner Heinrich Riefer aus Schlierbach handelt. Die Todesurſache konnte noch nicht aufgeklärt werden. ö Langen.(Schwere Verke hrsunfälle.) Zwiſchen Egelsbach und Bayerſeich ſtieß ein Radfahrer, der auf der ſinfen Fußgängerſeite fuhr, mit einem aus der anderen Richtung kommenden, vorſchriftsmäßig fahrenden Radler zuſammen. Einer derſelben kam zu Fall und wurde faſt im ſelben Augenblick von einem aus Richtung Frankfurt lommenden Auto überfahren und ſchwer verletzt. Der Ueberfahrene iſt noch in der Nacht im Langener Kranken⸗ haus, wohin er verbracht worden war, ed a 1100 Gießen.(Schon wieder ein Dam mr u ſch. Ein 1 8 Dammrutſch an der Main⸗Weſer⸗Bahn hat ſich einen Kilometer nördlich vom Bahnhof Gießen gegen⸗ über dem Haus des Ruderſportes an der Lahn ereignet. Auch dieſer Damm beſteht aus Lettboden, der infolge des vielen Regenwetters an der weſtlichen Sohle nach der Lahn zu in einer Länge von etwa 40 Meter hervorquoll und über den Fahrweg floß, ſo daß nur noch 15 Meter freiblieben. Die Lettmaſſen ſind am Ruderſporthaus auf- gefüllt worden. Der obere Rand des Bahndammes hat ich an der Weſtſeite 1,40 Meter geſenkt. Mehrere Eiſen⸗ Kleinſchlag wurden bereits in d'! Nutſchſtelle hahmzüge Kreuz und Quer. Allerweltsplauderei von Ernſt Hilarion. Die Mode kommt nicht aus der Mode.— Was dem Mann dagegen oft lieber wäre.—„Wir bauen uns ein Rest.“— Geſundheit ſchätzt nur, der ſie nicht mehr hat. — Von Rieſenbränden und ſolchen kleiner Häuschen.— Liebhaber davon, aber wie ſie mit ihren Augen ſträflich dabei umgehen. N Oſtern, das liebliche Feſt iſt entſchwunden!“— Es gaben ſich etliche geärgert. Diejenigen, die ihre neuen Frühjahrkleider nicht tragen konnten; denn das Wetter zat in mehr als einem Gebiet zu wünſchen übrig gelaſſen. Doch ſoll es auch welche gegeben haben, denen dieſes Wet⸗ er eine Freude war. Der geplagte Schneider hatte ihre Haden von dieſen eruche noch nichr genügend Geld zur Hand gehabt, um dasjenige zu beſchaffen, was die Mode⸗ blätter den vornehmen Das Geld iſt heute überall knapp. And vollends nach den Modeblättern zu leben, hält gar ſchwer; das wiſſen die Ehegatten noch beſſer als die Frauen. Eine Frau iſt immer glücklich über ihr neues Klei beißt ſich auf die Lippen, denn es koſtet ſein Geld. 0 6 mal wiſſen, für wen die Frauen ſich ſo gerne ſchmük⸗ en. deutend mehr gefallen, wenn ſie deſſen Einkommen an anderer Stelle verwendeten. Das Geld wird nämlich ohne⸗ hin ſehr raſch alle. Bank; Sparen wird auch wieder modern. Daß muß man unſerem deutſchen Volke laſſen: Die Inflation hat uns 11 7085 bluten laſſen, aber ſparen können wir trotzdem wie⸗ er. gegen? Solange wir leben, kommt keine Geldentwertung mehr; dafür rentiert ſich's nicht, denn unſer Volk bleibt noch auf manches Jahrzehnt hinaus arm. ſehr ſchön, wenn man es ein Mittel zum Zweck ſein läßt und nicht einen Selbſtzweck daraus macht. Letzteres ſcheint in Amerika eher gang und gäbe zu ſein, denn dort ſterben unzählig viele Onkels, die Millionen aufſpeichern un. dieſe nachher einem X⸗beliebigen, nur da dieſer des Ver⸗ blichenen Namen trägt, in den Schoß werfen. Und das nennt man nun die egoiſtiſchen Amerikaner! Oder ſind die Amerikaner etwa dümmer als die Europäer? Denn unſereins macht ſo was nicht: wann lieſt man mal der⸗ gleichen? alle beizeiten und ſorgen für Nachkommenſchaft, und ſo bleibt auch das Kapital in der Familie, ſofern überhaupt eins zuſammenkommt. Denn es iſt ein harter Beruf, Fa⸗ milienvater zu ſein; das bedenken viele von denejnigen, die ſich an Oſtern wieder verlobten, nicht. im Walde und die Vöglein zwiſchen den Hecken haben's leichter; die begeben ſich nicht auf die Wohnungsſuche, um fünf Jahre vergeblich zu warten, oder ſuchen ſich Geld für die Ausſteuer der Frau zu erſparen, da ſie von zu Hauſe nicht genügend oder auch gar nichts mitbekommt. Mit den Tieren auf dem Felde und den Vöglein auf den Bäumen hat's der liebe Gott entſchieden beſſer gemeint. Die brauchen keine Kleider und Wohnungsausſtattungen. Mit dem Schnabel oder den Krallen läßt ſich das We⸗ nige, was zu einem Liebesneſt gehört, raſch herbeiſchaffen. Aber wer von den Schwiegerpapas kann heute ſeine Töch⸗ Beſtellung bis dato nicht mehr fertig hekommen; oder auch Damen und Herren vorſchreiben. Kleid; aber der Mann Ich Etwa für ihren Mann? Dem würden ſie oft be⸗ Oder wenn nicht, trägt man's zur Manche ſollen zwar noch mißtrauiſch ſein; doch wo⸗ Sparen iſt Die Männer der Alten Welt verheiraten ſich Die Häslein ter mit einer glänzenden eirgift verſehen? Wenn die Liebe ter mit einer glänzenden Mitgift verſehen? Wenn die Liebe ſeinen ſtändigen Bevölkerungszuwachs die längſte Zeit ſtolz geweſen. Und trotzdem nennt man die heutige Welt oder In⸗ gend materialiſtiſch! Der Idealismus ſtirbt nie aus, und Geld allein macht auch nicht glücklich, iſt ein immer ge⸗ läufiger werdendes Sprichwort! Die Hauptſache iſt, man fühlt ſich geſund und das Eſſen ſchmeckt. Das iſt das höchſte Guk des Menſchen, nicht aber Geld. Ebenſo ſpricht uch der rumäniſche König, der es wiſſen muß. Denn er ſt ſchon lange krank, trotz ſeines Geldes, und ſeine Todes⸗ kämpfe und„letzten Züge“, die durch die Preſſe gingen, ind ſchon gar nicht mehr zu zählen. Auch Doktor Unblutig war der gleichen Meinung; es ging ihm nichts über eine unblutige Behandlung aller Leiden, ohne Berufsſtörung. Und nun wurde er, der kein Blut ſehen konnte, auf ſolch blutige Weiss aus dem Leben befördert! Und ferner haben wir für die Bedeutung der Geſundheit einen dritten Zeu⸗ gen in Herrn Marek aus Wien. Hat er nicht ſchon Lei⸗ dens genug? Aber da finden ſich Kreiſe mit der Nie⸗ dertracht, ihm vorzuwerfen, er hätte ſich ſein Bein ſelbſt abgehackt! Will man ſagen, ein Menſch wäre ſo ſchlau wie ein Fuchs? Nein. Ein Fuchs beißt ſich das Bein ab, wenn es in der Falle ſteckt, auf daß er ſein Leben vorm Jäger rettet: aber ein Menſch käme mnie auf den Gedan⸗ ken, für 200 000 Dollar ähnliches zu tun. Oder wenn auch auf den Gedanken, ſo doch nicht zu der Willenskraft zur Ueberwindung der zu erwartenden Schmerzen. Abe⸗ man argumentiert, klugen, tüchtigen Menſchen, wie Marek in ſeinem bisherigen Leben einer war, müßten auch aller⸗ hand Willenskräfte zugetraut werden——. Die Haupt⸗ ache iſt, er bekommt ſeine 200000 Dollar, die er allen⸗ fahren, alls verdient hat. Die tröſten dann über den Schmerz m Bein und die Anpöbelungen von mißgünſtigen Seiten chon hinweg. Das war mal wieder ein Senſationsfall, deſſent⸗ vegen es ſich verlohnte, die Zeitung zu leſen. Berichte iber freiwillig abgehackte Beine, Maſſenmorde und Rie⸗ enbrände ſind amüſanter als ein Traftak über dis innere Verwandtſchart der Vialeue der nordafriraniſchen Nez e Auf daß der Faden nicht abreißt, kam nach dem Marekfall gleich ein ſolcher Nieſenbrand. Die Wol⸗ fenkratzer mögen noch ſo impoſant ſein aber bei einem Brand wirken ſie unbehaglich. Das haben diejenigen er⸗ die in Newyork in einem ſolchen wohnten. Der Brand brach im 30. Stockwerk aus, aber ſo hoch ſteigen können nicht mal die amerikaniſchen Feuerwehrmänner auf ihren Leitern. Es blieb ihnen nichts übrig, als eine Zigarre zu rauchen, derweil das Feuer ſich etwas tiefer freſſen konnte, ſo daß es endlich zu erreichen war. De⸗ obere Teil des Gebäudes war für die Feuerwehrleute „Luft“, und kurz darauf war er es wirklich. Da loben wir uns in Deutſchland noch die kleineren Häuſer; da kann man nicht ſagen, der Brand eines kleinen Häuschens oder einer Feldſcheune hätte keine poetiſchen Reize. weiſen die vielen Liebhaber ſolcher Dinge. Das be⸗ 5 Sie ſehen, nachdem ſie den roten Hahn glücklich aufs Dach geſetzt hahen, in ſtummer Verzückung und ſtarren Auges in die Flummen, ſo daß ſie leider geblendet werden und nachher N zur Erholung ihres Augenlichtes erſt mal für einige Mo⸗ nate oder gar Jahre in einer Dunkelkammer verweilen müſſen. Und es iſt eine leidige Tatſache, daß viele mit ihren Augen noch leichtſinniger umgehen und dieſer Augen⸗ kur gefliſſentlich aus dem Wege gehen. Bis ſie das nächſte⸗ mal wieder zu ſehr in ihr großes Feuerchen ſtarren, wie Lots Weib auf das brennende Sodom, und die Friminali⸗ tät hinter dieſen unverzeihlichen Leichtſinn im Verderben des koſtbaren Augenlichts durch jene erquickende Dunkel⸗ periode endlich einen Punkt zu machen weiß. BeLL& 22e f- SSHν& f, „ 25. 01 0 I. ee! — f ee 358 3 „. 18 5 r bes Het εννιEοꝗ gebe S S ogh fen eee eee 25 a Preußiſch⸗Güddeutſche Klaſſenlotter 1. Tag der 1. Klaſſe vom 20. April. Vormittagsziehung. 2 Gewinne zu 3000 Mark Nr. 233 218. 2 Gewinne zu 2000 Mark Nr. 60 859. 2 Gewinne zu 1000 Mark Nr. 264 229.. 18 Gewinne zu 800 Mark Nr. 2731, 10 684, 157 9915 172 454, 227 780, 259 231, 286 483, 344 419, 325 921. 49 795, 58 302, 106 608, 124237, 134 132, 229 069. 238 185, 261 120, 283 727, 287 240, 287 404, 321.755. 59 886. 120 390, 167 841. 245 134, 267 890, 111617, 25 447, 27 199, 28 764, 38 197, 53 982, 73 852, 95 432, 100 186, 102 591, 113 695, 139 402, 143 977, 146 173, 150 622, 166 026, 176 741, 188 869, 196 194, 225 656, 230 640, 247 636, 253 068, 255 937, 260 850 265 266, 268 480, 272 017, 286 529, 287 082, 293 454, 295 436, 298 686, 298 907, 302 795, 305 569, 321335, 322 634, 322 923, 329 127, 338 5991. Ferner 268 Gewinne zu 120 Mark. Nachmittags⸗Ziehung. 2 Gewinne 100 000 Mark Nr. 270 255. 2 Gewinne 50000 Mark Nr. 294 410. 2 Gewinne 5000 Mark Nr. 340 270. 5 4 Gewinne 2000 Mark Nr. 136 783, 323 692. 6 Gewinne 1000 Mark Nr. 109 457, 223 404, 275 992. 5 26 Gewinne 500 Mark Nr. 44 586, 46 967, 116 152. .* 314 296, 333 877, . — ruten, Vom Glück vergeſſen. Roman von Fr. Lehne. 32. Fortſetzung. Nachdruck ves oten. „Willſt du das nicht auch drucken laſſen?“ „Gedruckt werden, ein Ziel, aufs innigſte zu wünſchen— doch leider ſehr ſchwierig, und außerdem—“ er lächelte, zuckte und machte die Gebärde des Geldzählens. „Ach ſo—: aber Schatzi, wenn es bloß daran liegt—“ „Das Zahlen laſſe meine Sorge ſein! Oh, ich bin ehrgeizig, ich will die mir gewidmeten Verſe und Erzählungen auch gedruckt ſehen—“ „Nein, das geht doch nicht—“ „Aber, Malte, Liebſter, widerſprich doch nicht—! Iſt nicht das, was mein iſt, auch dein—? Verfüge doch über mich. Wie oft ſoll ich dir das ſagen!“ In ſchrankenloſer Liebe und Hingebung ſah ſie ihn an; er küßte ſie ſchnell, da die Stimme der Kommerzienrätin jetzt hörbar wurde, und er war froh, wieder einmal etwas erreicht zu haben, was er wollte! Klug hatte er die Spanne Zeit, die er mit Hanna allein war, ausgenutzt; mit ſeinen Zärtlichkeiten uach er ſie ganz willenlos—— Der Gottesdienſt war zu Ende. Blanka kam eilig heim mit Gwendoline. Sind Brucks ſchon da? Nicht? Das iſt aber langweilig! Weißt du, Muttchen, wer heute in der Kirche war? Die alte dicke Profeſſorsfrau mit den beiden ſemmelblonden Töchtern, die wir in Tegernſee getroffen hatten! Sie be fetzt hier in Kreuth wohnen!— Und dann waren die hohen Herrſchaften aus Villa„Waldflucht“ da. Zum erſten Male habe ich die junge Hoheit ganz in der Nähe geſehen— ſo blaß und ſchmal iſt ſie— aber ein entzückendes Geſichtchen!“ ſo plauderte Blanka munter darauf los, 5 f ihre Gloſſen über verſchiedene Kirchgänger machend und ſich eine Ziga⸗ rette anbrennend, die Malte ihr gereicht. Nach einer halben Stunde ungefähr näherte ſich der Villa ein ersehien 5a Diener, an der Livree als ein Diener des fürſtlichen Hauſes zu erkennen. f Der ſcheint gar zu uns zu kommen!“ rief Blanka und ſe hatte nicht untecht mit dieſer Mutmaßung. Er übergab der höchlichſt überraſchten Frau Likowski ein Brieſchen, das Blanka mit der Mutter zu gleicher Zeit las. Dann rief ſie, und Neid klang aus ihrer Stimme: „Das gilt dir, Line! Du biſt nach Villa„Waldflucht“ befohlen—— da, lies—— oder höre zu—“ Euer Hochwohlgeboren! Ihre Hoheit Prinzeſſin Maria Chriſtina Ehrenberg, würde ſich außerordentlich freuen, die Dame perſönlich ken⸗ nen zu lernen, die heute morgen in der Kirche und geſtern nachmittag Ihre Hoheit durch ihren Geſang entzückt hat. Hoheit empfängt heute nachmittag 4 Uhr.“ a 5 Und unterzeichnet war der wappengeſchmückte Brief⸗ bogen mit„Gabriele Gräfin Limbach.“ „Was ſagſt du dazu, Line? Es wird dir nichts anderes übrig bleiben als der hohen Aufforderung zu folgen—“ Gwendoline war unangenehm überraſcht. Gerade heute nachmittag, wenn Axel da war— aber ſie konnte doch nicht ablehnen, und ſo ſchrieb ſie ſchnell einige Dankesworte. Nach elf kamen Blankas Freunde, die zwei Fräulein von Brucks mit ihrem Bruder und deſſen Kameraden von Lichtenfels und Kronau. Luſtig lachend grüßte Blanka vom Balkon herunter und lief ihnen dann entgegen. Malte, der die beiden hübſchen und feſchen Schweſtern Lili und Lola von Bruck ſehr gut kannte, war gezwungen, neben der Braut auszuharren, die im Wohnzimmer des Beſuchs harrte. Die Ungeduld prickelte in ihm. Er lauſchte auf die fröhlichen Stimmen und mußte dennoch an Hannas Seite bleiben und den zärtlichen Bräutigam ſpielen! Da wurde die Tür von Blanka weit aufgeriſſen. „Hier ſind Jeannette und Baron Malte von Reinhardt, die neugebackenen glücklichen Brautleute! Ihr könnt alſo 991 Glückwünſche perſönlich wiederholen. Lili und 0 a 1 Johanna ging den Eintretenden entgegen und tauſchte Kuß und Umarmung mit ihnen. Ueber Hannas Kopf hin⸗ we bn Malte einen mitleidig ſpöttiſchen, beluſtigten Blick 90, en die beiden jungen Damen miteinander austauſch⸗ ten, ſo daß ihm das Blut in die Wangen trat und er in ae eee ſich über ihn luſtig, über ihn, Malte von Reinhardt! Une ſchen. Herren. Axel von Kronaus dunkles Augenpaar ſuchte na blonden, hübſchen Mädchen, um das er doch mitgekommen war. Endlich trat Gwendoline ein, gefolgt vom Stuben⸗ mädchen, das den Gäſten pikante Brötchen und Sherry ſervierte. a 1 ö Luſtig ging das Geplauder hin und her. Blanka fühlte ſich in ihrem Element: ſie war überſprudelndor Laune. Axel trat neben Gwendoline, ſie zu begrüßen. Da fing Blanka einen Blick auf, den die beiden miteinander aus⸗ tauſchten, und ſie ſah das glückliche Lächeln, den warmen, vertieften Glanz in Gwendolines Augen— und ſie hörte einige geflüſterte Worte Axels. Eine raſende Eiferſucht erfaßte ſie Stand es ſo mit den beiden? Gwendoline und Axel Kronau— Kronau, der ihr ſelbſt bb gefiel? Da wollte ſie doch acht auf die beiden geben! „Ihr fragt, was wir nachmittag machen wollen, Lola? Wir fahren ſelbſtverſtändlich nach dem Bad Kreuth, trin⸗ ken dort Kaffee und gehen dann nach„Siebenhütten zum Tanzen! Das wird famos.“ ö „Kommt das Brautpaar auch mit?“ fragte Lili bos⸗ haft, der Malte eine Zeitlang ſtark den Hof gemacht— b d eiche ſch nac Hanns Munchen. „Das richte nach Hannas Wünſchen— „Wir bleiben 1 55 Liebſter!“ entſchied die junge Braut, „ich kann ſo viele Menſchen nicht ertragen—“ Die beiden delten 9 01 ſahen Malte ausdrucks voll n an und kicherten über ein Scherzwort, das Leut⸗ nant Lichtenfels hinwarf— aber im Grunde galt da⸗ Kichern nicht dem Witz des Offiziers, ſondern nur ihm, dem eleganten Malte Rheinhardt, der ſich durch ſeine Ver⸗ lobung mit Hanna Likowski ſehr lächerlich gemacht hatte. Er fühlte das wohl, und es peinigte ihn unertr glich in konnte leicht die Gedanken der beiden erraten ſie ma eimlichem Ingrimm mit den Zähnen knirſchte. 1 0 en 4 i e 8 * ſeiner Eitelkeit.—— 7 15 6(ottſetzung folgt.)/ 28 Gewinne zu 500 Mark Nr. 14786, 27314, 104 Gewinne zu 200 Mark Nr. 6950, 7522, 9920. 295 144. er hörte auch die ganz leiſe Ironie aus ihren Glückwün Hanna ſtand neben ihm, hatte ihren Arm zärtlich 1 um den ſeinen gelegt und begrüßte jetzt liebenswürdig die einem —— 5 5 Lokales und Allgemeines. Wetterbericht vom 22. April. ir behalten noch die Zufuhr der aus dem weſt; lichen Hoch abſinkenden Luft und haben daher auch mor⸗ gen zeitweiſe heiteres Wetter zu erwarten. Die auf der Rüclſeite des ſkandinaviſchen Tiefes mit großer Energie einbrechende Kaltluft wird die Witterung unſeres Lan⸗ des vorausſichtlich kaum beeinfluſſen und nur Bewöl⸗ jungsſchwankungen mit einigen Gewittern hervorrufen. Vorausſichtliche Witterung bis Sams⸗ tag: Warm, zeitweiſe heiter und meiſt trocken, Nei⸗ gung zu Gewittern. — Neue 50⸗Pfennig⸗Stücke. Der Reichstag hat belannt⸗ lich vor kurzem eine bei ihm eingegangene Vorlage über Ausprägung von 50⸗Pfennig⸗Stücken in Reinnickel im Betrage von 65 Millionen Reichsmark dem zuſtändigen Ausſchuß zur Weiterberatung überwieſen. Aus der Wirt⸗ ſchaft uno der Induſtrie wird die möglichſt beſchleunigte Erledigung dieſer Frage ſehr begrüßt, da die bisherigen 50⸗Pfennig⸗Stücke zu ſehr den 10-Pfennig⸗Stücken gli⸗ chen. Außerdem macht es für den in Deutſchland reiſen⸗ den ausländiſchen Geſchäftsmann keinen großen Eindruck, wenn ein Land mit einer hochwertigen und ſtabilen Wäh⸗ rung Münzen aus geringwertigem, i en meiſten Ländern nicht üblichem Metall, jahrelang n. nach der Stabili⸗ ſierung küurſieren läßt. Die Rüclehr zu hochwertigen Metallegierungen iſt ſehr zu wünſchen. — Zeitgemäße Wochenarbeiten im Garten. Rote Rü⸗ ben ſind jetzt in Reihen an Ort und Stelle zu bringen, ſpäter auf zehn Zentimeter Abſtand zu verziehen. Im Herbſt gegrabener und gedüngter Boden wird jetzt nicht umgebrochen, ſondern nach Bedarf mit dem mehrzinkigen Grabkarſt durchgeharkt und geebnet. Verblühte Treib⸗ roſen geben Edelreiſer. Bei triebigen Wildlingen kann das, Aeugeln beginnen; es verbürgt beſten Erfolg, ſteht darin der Veredlung auf ſchlafendes Auge nicht nach. Das Auslegen der Kartoffeln wird fortgeſetzt. Lücken in Sa⸗ lat⸗ und Frühgemüſebeeten heiſchen Ausfüllen. Ge⸗ ſchnittene Spinatbeete ſind zu lockern bzw. zu jauchen. Dek⸗ ken, Matten, e und dergl. ſind zum Schutz gegen Nachtfröſte bereikzüſtellen. Die Kronen der im Herbſt gepflanzten Obſtbäume ſind nun zu beſchneiden. Das Veredeln und Umedeln wird fortgeſetzt, z. Z. des wil⸗ den Saftſtromes ſoll es jedoch ruhen. —. Der St. Georgstag. Der 23. April bringt einen Gedächtnistag, der ſeit alten Zeiten ſchon einen tiefen Einſchnitt in das Naturjahr gemacht hat und bei den Landleuten in vielen Gegenden gern gefeiert wird. Es iſt der St. Georgstag, mit dem die warme Jahreszeit erſt recht beginnt. In den ſlawiſchen Ländern gilt der St. Georgstag ſoger als Frühlingsanfang. In Schwa⸗ ben wie in Bayern wurden früher am Georgstag Umritte um die Georgskapellen gehalten, mit denen eine Pferde⸗ weihe verbunden war. Da und dort ſpricht man heute noch von den Jörgenritten, in denen die Erinnerung an jene Umzüge fortlebt. Im Norden erſcheint der hl. Georg an vielen Orten als Viehpatron. Wo Weide— land vorhanden iſt, wird das Vieh an dieſem Tag zum erſten Male wieder ausgetrieben, und es ſind ſrüher mit dieſem Austrieb immer gewiſſe feſtliche Veranſtal⸗ tungen verbunden geweſen. Die ruſſiſchen Bauern begin⸗ nen mit dem Georgstag die Landarbeit; in Schleſien da— gegen darf am Jinga⸗Tag weder Gerſte noch Hafer geſät werden. Da das Wieſengras jetzt kräftig zu wach⸗ ſen beginnt, ſo iſt vom Georgstag d das Gehen durch die Wieſen verboten. Die Rebe ſoll um den Georgstag noch blind ausſehen. Treibt ſie zu früh aus, ſo iſt Gefahr, daß die Geſcheine erfrieren; denn„St. Georg und St. Markus(25. April) drohen oft viel Args“. „Iſt an Georgi die Rebe noch blutt und blind, ſo ſoll ſich freuen Mann, Weib und Kind“, lautet ein Sprichwort, das man in Weingegenden gerne anführt. Die Landwirtſchaſt im Lichte des Sprichworts. In den Sprichwörtern ſind die Lebens- und Welt⸗ anſchauungen unſerer Vorfahren enthalten. Salomo nannte ſie„die Weisheit der Gaſſe“. Solange die Schreibkunſt nur im Beſitze einer kleinen Anzahl war, bis zur Er⸗ findung des Buchdrucks, waren Sprichwörter faſt der einzige Weg, auf dem Erfahrungsſätze der Nachwelt überliefert wurden. Die Sprichwörter berühren alle Ver⸗ hältniſſe des Lebens: es iſt kein Stand, kein Beruf, kein Lebensverhältnis, worüber ſie ſich nicht verbreiten. Die meiſten Sprichwörter ſind wohl im Bauern⸗ ſtand geboren, da in früheren Zeiten der Bauernſtand der größte Stand an Zahl in Deutſchland war und gerade der Bauer„wenig Wort, aber tiefen Sinn“ liebt. Saat und Ernte ſtehen im Vordergrund:„Ungebauter Acker kann ſich des Unkrauts nicht erwehren.“ Nur:„Wer den Acker pflegt, den pflegt der Acker“, denn:„Wer gute Ernte machen will, der dünge, pflüg“ und grabe viel.“ Darum heißt es auch:„Alles weiſe benützen und es nicht ſo machen wie Jobs und Hans“:„Jobs läßt die Jauche in den Bach, ein Dummkopf nur tut es ihm nach.“„Hans düngte ſeine Felder ſchlecht, war Ackers— mann, nun iſt er Knecht.“ Aber Dünger macht auch nicht alles, es gehört Umſicht und Fleiß dazu:„Wenn der Bauer ſich nicht gern bückt, ackert er nicht gut“ und „Kein rechter Bauer bleibt im Bett, bis die Sonne ihm ins Maul ſcheint.“ Dabei iſt zu beachten, daß alles in rechter Weiſe und zur rechten Zeit geſchieht.„Man muß nicht mehr ſäen, als man ernten kann.“ Aber: Wer im Frühjahr nicht ſät, wird im Spätjahr nicht ernten.“„Wer nicht gabelt, wenn die Brem' zappelt, der läuft im Winter mit einem Seil und fragt:„Hat jemand Heu feil?“ Drum:„Mach Heu, wenn die Sonne ſcheint“ und„Wer zuerſt mäht, wohl mäht, und glücklich, der ſagen kann: „Was hinter uns iſt, iſt gemäht.“ Freilich man kann in ſolcher arbeitsreichen Zeit dann die Scherzfrage ſtellen: „Wann iſt Tag und Nacht gleich?“ und die Antwort dazu hören:„In der Ernt', weil der Bauer dann am ſrüheſten aufſteht und am ſpäteſten ins Bett kommt“. Man ſoll dabei auch an ſeine Helfer denken und für ſie beſorgt ſein, damit es heiſ e kann:„Treuer Herr — treuer Knecht.“ Freilich:„ ban gibt keinem Mäder ſeinen Lohn, er habe ihn der, verdient“, aber:„Wo man dem Knecht abknabert, bald es im Stall und Acker apert“, denn: Vorgegeſſen Brot macht faule Arbeiter.“ Reuhinzutretende Abonnenten erhalten den 7 1 70 5 Anzeiger“ is Ende dieſes Monats Gratis! Ueber das Hausweſen und die Wirtſchartsart hat das Voll mauche Spruchweisheiten geprägt:„Wo 1 kräht, und der Hahn ſchweigt, da geht's liederlich zu.“ Weiter heißt es:„Der Haushalt hat ein großes Maul, er ißt alle Tage, denn das Jahr iſt gar lang“ und „Eine Henne kann mehr auseinanderſcharren, als ſieben Hähne zuſammentragen“, dann„Die Frau kann im Schurz mehr aus dem, Haus tragen, als der Mann mit dem Malterſack hinein.“ Aber nicht bloß die Frau, auch der Mann, kann durch Genußſucht das Glück verderben.„Hängt die Lipp am Becherrand, kommt der Hof in Schand und Gant.“ Und„Wo der Herr nicht ſelbſt der Knecht, e 19 0ůõ i Pie 1 Darum wird ge⸗ zaten, die sfrau gut auszuwählen, denn„Eine Bien iſt beſſer als tauſend Fliegen.“. e Aus dieſen und vielen anderen Volksſprüchen ergibt ſich, daß die Weisheit des Volkes ihren Niederschlag im Sprichwort findet, wobei es ſich im weſentlichen um einen im Volksmund lebenden, oft bildlichen Ausſpruch in feſtſtehender Form als Ausdruck einer bewährten Er⸗ fahrung handelt. Beſchäftigung, Lage, Bildung des Vol⸗ les können in den Bildern wechſeln, aber die Anſchauung, Beobachtung, Erfahrung ſind dieſelben, ob ſie die alten Griechen, Römer und Hebräer, die Deutſchen oder Ruſſen, Spanier oder Araber ausſprachen. 10 * Gemeinderatsſitzung am Dlenstag, den 26. April 1927, abends ½8 Uhr mit folgender Tagesordnung: 1. Beſetzung der Rektorſtelle in der Schillerſchule; 2. Beſetz ⸗ ung zweier Lehrerinnenſtellen an der Polksſchule zu Viern⸗ helm; 3. Beſchaffung von Waſchgelegenheiten in den Schulen; 4. Lieferung der zweiten Serie Waſſermeſſer von der Firma Bopp und Reuther Mannheim⸗ Waldhof; 5. Baudarlehen pro 1927; 6. Den Zuſtand der Ortsſtraßen: hier Pflüſter ung der Straßenübergänge; 7. Geſuch des Peter Schüßler 2. um Regzeſſbanvergütung; 8. Bewilligung einer Ehrengabe an die jeweils 2 älteſten Ortsbürger der Gemeinde; 9. Rezeßholzaufla ze pro 1926/27 und 10. Bürgſchaftsgeſuche » Die Beilegung des Lohn- und Tarifſtreits in der Zigarreninduſtrie. Nach dem mitgeteilten Schiedsſpruch, der für verbindlich erklärt wurde, erhöhen ſich die zurzertt gültigen Löhne um 7½ Prozent. Für die erſten 6 Ueberſtunden wird ein Zuſchlag von 15 Prozent gezahlt, für die weiteren ein Zuſchlag von 25 Prozent. Der Reichstarifvertrag und die Bezirkstarifverträge ſind jetzt wieder in Kraft geſetzt. Damit iſt die am 19. No⸗ vember 1926 eingeleiteie Lohnbewegung zu ihrem vorläu⸗ figen Abſchluß gelangt. Der Schiedsſpruch bringt der Ar⸗ beitern eine durchſchnittliche Stundenlohnerhöhung von un⸗ gefähr 3 Pfennig. In dieſer iſt die Abgeltung der Miet⸗ preisſteißerungen vom 1. April und 1. Oktober enthalten. „Steuerliches Faſt laufen bel der Finanzkaſſe He ⸗ ppenheim Zahlkarten„„ Poſtanwetſungs⸗ und Poſtanwelſungs⸗ und Poſtſchecküberwelſungsabſchuitte ein auf denen die zuo Verbuchung notwendigen Angaben überhaupt fehlen oder nur mangelhaft und unzureichend gemacht ſind' Infolge dileſer Unterlaſſung iſt es der Kaſſe nicht möglich, die Beträge ohne beſondere zeitraubende Feſtſtellungen zu buchen Der Schuldner kann nicht mäglich, ſofortentlaſtet werben„fo daß des öftern ſchon trotz der Zahlung Mahnung ergehen und ſogar die zwangsweiſe Betreibung eingeleitet werden mußte. Im Inte- reſſe einer reibungsloſen Abwicklung des Zahlungsbetriebs wird wiederholt und dringend gebeten ant dm für die Faſſe beſtimmten Abſchnitt ſtets anzugeben: Nme des Steuerpflicht⸗ igen, die Art der Steuer, Zeitraum für den die Zablung geil, ferner, eniſprechend dem Kopf der Steuerbeſcheide, Numme des Solbuches„Hebreglſters oder Steuernummer. * Maunheimer Maimeſſe. Die Frühjahrsmeſſe 1927 beginnt am Sonntag, den 1. Mal 1927 und endigt am Dienstag, den 10 Mai 1927. An den Sonntagen dür⸗ fen die Verlanfsbuden auf dem Zeugtzausplatz von 11 ½ Uhr vorm. bis 7 Uhr abends, alle übrigen Buden(Verkaufs-, Schau- und Schießbuden), Karuſſells uſw. auf dem Meßplatz rechts des Neckars von 2 Uhr nachmittags qis 10 Uhr abends geöffnet ſein. An den Werktagen müſſen die Verkanfsbuden auf dem Zeughausplatz um 7 Uhr abendd ſchlieben, alle übrigen Buden auf dem Meßplatz rechts des Neckars dür⸗ fen bis abeuds 10 Uhr geöffnet ſein. Karuſſells, Schlff⸗ ſchaukeln und ſonſtige Darbietungen mit Mufick dörfen an Werkiagen von 12 Uhr mittags nicht geöffnet ſein. * Die Luftballone am Oſtermontag. Am Oſter⸗ montag flogen in den Vormittageſtunden 3 Frelballone über unſere Gegend. Wie man erfährt, handelte es ſich um deutſche Ballone, die an der Gordon⸗Benett⸗Ausſcheidungs⸗ fahrt teilnahmen. Sie waren, insgeſamt 9 an der Zahl, in Gelſenkirchen am Sonntag abend 7 Uhr aufgeſtlegen. Der eine, war der Ballon„Gelſenklrchen Buer“, der nach⸗ mlitags 1.15 bet Karlsruhe landete Der Führerballon „Elberfeld“ ging in der Nacht zum Dienstag nach 33ſtün⸗ diger Fahrt bei La Rochelle, nur 200 Meter vor der franzöͤſiſchen Küſte, glatt nieder. Von den anderen Ballo⸗ nen landete einer bei Nürnberg, der andere bei Etlangen, eln weiterer bei Bordeaux. „ Weinheim, 21. April(Vereinsbank Weinheim e. G. m. b. H.) Die 2720 Mitglieder zählende Vereins · bank Weinheim e. G. m. b. H. hielt am Samſtag Abend unter Vorſitz von Julius Diesbach ihre diesjähr. ordentliche Generalverſammlung ab. Der Geſchäftsführer, Bankdirek⸗ tor Philipp Zinkgräf, erſtattete den ſehr günſtig lautenden Geſchäftsbericht über das abgelaufene 60. Geſchäftsjahr und beantragte, daß als erſte Aufwertungsquote für alte Spareinlagen für 1927 an die Einleger 5 Pyozent aus- bezaht werden. Insgeſamt ſollen bis längſtens 1932 12½ Prozent Aufwertung ausbezahlt werden. Bis jetzt ſieht ein Aufwertungsfond von 150 000 Mark zur Ber⸗ ſügung. Der Antrag wurde einſtimmig genehmigt. Die Verteilung des Reingewinns von 41 630 Mk. bei 10% Dividende auf eingezahlte Geſchäftsanteile, wurde nach den Vorſ 71 5 von Vorſtand und Auſichtsrat genehmigt und dieſem Entlaſtung erteilt. Einem Wunſche des Ein⸗ zelhandels entſprechend wurde als Vertreter der Kauf⸗ N die Herren Hans Keller und Frltz Janzer neu in den Auſſichts rat gewählt. f Das Spiel gegen die Schweiz. Am Nachmittag erwartete eine große Zuſchauermaſſe da⸗ Spiel gegen die Schweizer. Nach dem Vorſpiel der Jugend⸗ mannſchaften Viernheim 2.— Neckarau 1., das die Leßzteren für ſich entſchelden konnten, betralen kurz hintereinander beide Mannſchaften, lebhaft begrüßt, das Spielfeld. Während die Züricher in der angekündeten Aufſtellung antraten, mußten die Einheimiſchen für Gölz und Träger Erſat einſtehen. Nach der üblichen ſportlichen Begrüßung in der Spielfeld mitte, begann das Spiel mit dem Anſtoß von Vieuheim. Ein leb⸗ hafter Kampf entpinnt ſich, der in der erſten Hälfte den Platz beſitzer meiſtens in Front ſteht. Angriff auf Angriff rollt gegen das Schweizer Tor, gutgemeinte Schüſſe werden losge⸗ laſſen, aber im Gehüuſe der Gäſle ſteht ein Klaſſetorwart, der ſich nicht ſchlagen läßt. Eiſt die 23. Minxte bringt den ſchon längſt verdienten Erfolg. Eine Flanke von Kiß 2. verwandelt Pfennig unhaltbar. Bis Halbzeit, trotz zahlreicher Chanten, keine Veränderung mehr. Nach der Pauſe wendet ſich das Blatt. Die Züricher gehen mehr aus ſich, heraus und das Spiel wird ausgeglichener. In der 14. Minute, gleichen die Gäſte durch haltbaren Fernſchuß aus, 2 Minuten ſpäter liegen ſie ſchon mit 2: 1 in Führung uad wieder 2. Minuten ſpäter ſteht das Reſultat auf 3: 1 Run erwacht Viernheim, aber ſchon iſt es zu ſpät, eine zahlreiche Verteidi⸗ gung der Gäſte läßt bis zum Schluſſe nur noch 1 Tor zu, das dem Linckaußen Kiß 2. durch eine Einzelleiſtung gelingt So bleibt es eben mit 2: 3 verloren. Vierheims allzugroße Rückſichtsnahme den Gäſten, hatte den Sieg verſcherzt. Die Schweizer hinterließen in ſportl. Hinſicht einen ſehr guten Eindruck. Ihre beſten Leute waren der ſchon oben erwähnte Torwart, der liuke Verteidiger, ſowie der Halbrechte. Viernheim hätte von Anbeginn mehr auf Sleg ſpielen ſollen, die Läuferreihe fand man oft zu weit hinten, die Verteidigung ſchlug ſich mit einigen Ausnahmen recht tapfer. Schüßler im Tore hatte man ſchon beßer geſehen, die beiden erſten Tore wären haltbar geweſen. K. Börſe und Handel. Marktberichte vom 21. April. Mannheimer Wochenmarkr. Nach den Feſtſtellungen des Städtiſchen Nachrichtenamtes wurden auf dem heu⸗ tigen Wochenmarkt folgende Preiſe pro Pfund in Pfennig verlangt und bezahlt: Kartoffeln 8 bis 8,5, Salatkartof⸗ feln 14 bis 16, Malta 23 bis 25, Weißkraut 15 bis 16, Rotkraut 15 bis 18, Schwarzwurzeln 50, Blumenkohl, Stück, 40 bis 100, gelbe Rüben 10 bis 12, rote Rüben 10 bis 12, Spinat 7 bis 10, Zwiebeln 15 bis 18, Gur⸗ ken, Stück, 60 bis 100, Lauch 5 bis 10, Kopfſalat, Stück, 30 bis 40, Feldſalat 60 bis 100, Spargel 60 bis 140, Kreſſe 40 bis 80, Lattich 40 bis 60, Rettich, Büſchel, 30 bis 40. Meerrettich, Stück, 10 bis 60, Sellerie, Stück, 10 bis 50. Tomaten 100. Aepfel 30 bis 65, Birnen 30 bis 50, Nüſſe 60 bis 70, Süßrahmbutter 210 bis 240. Landbutter 180 bis 200, weißer Käſe 50 bis 55, Honig mit Glas 150 bis 250, Eier, Stück, 9 bis 15, Hahn, geſchl., Stück. 300 bis 750, Huhn, geſchl., Stück 300 bis 850, Enten, geſchl., Stück, 900, Tauben, geſchl., Stück 100 bis 150, Gänſe, lebend, Stück 700, Rindfleiſch 120, Kuhfleiſch 70, Kalbfleiſch 120 bis 130, Schweinefleiſch 110, Gefrierfleiſch 70, Zicklein 100. Mannheimer Kleinviehmarkt. Dem Kleinviehmarkt waren zugeführt 77 Kälber. 3 Schafe, 46 Schweine, 885 Fertel und Läufer. Bezahlt wurden pro 50 Kilogramm Lebendgewicht: Kälber 62 bis 78, Schafe 36 bis 46, Schweine 54 bis 61, Ferkel und Läufer 12 bis 34 Mark zro Stück. Marktverlauf: Mit Kälbern rubig, langſam ge⸗ räumt, mit Schweinen ruhig, Ueberſtand, mit Ferkeln und Läufern mittelmäßig. Mannheimer Produltenbörſe. Am hieſigen Markte zeigte ſich in Brotgetreide eine etwas beſſere Nachfrage. Feſt lagen Futtermittel. Die Preiſe ſtellten ſich im nicht⸗ offiziellen Verkehr: Weizen, inl., ohne Angebot, ausläön⸗ diſcher 30.50 bis 32,50, Roggen 27.50 bis 27.75, Hafer 22,75 bis 23,75, Braugerſte 27,75 bis 30, Futtergerſte 22,25 bis 23,25, Mais mit Sack 18,75 bis 19, Weizen⸗ mehl, Spezial 0. 39,50, Brotmehl 31,50, Roggenmehl 36 bis 38, Kleie 13,50 bis 13,75, Biertreber mit Sack 15 bis 15,50, alles per 100 Kilogramm waggoyfrei Mannheim. Mehrere tüchtige Sortierer für dauernde Beschäftigung A gsauchen Gebrüder Sternheimer. Empfehle: Kopfſalat, Lattich, Spinat Blumenkohl, Weiß⸗ und Rotkraut, Not⸗ und Gelberüben, Meerrettich, Zwiebel, Kartoffel, Aepfel, Orangen. Weißwein, Aotwein, Malaga offen und in Flaſchen. Samstag von 8 Uhr ab Hausgemachte Wurſt. Lebensmittelhaus peter Roſchauer zum Rebſtock.