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Sonntagsblatt„Sterne und Blumen“, halbjährlich einen Neues in Kürze. 23: Wie berichtet wird, iſt in den deutſch⸗franzöſiſchen Handelsvertragsverhandlungen eine Stockung eingetreten, wobei die größten Schwierigkeiten der neue franzöſiſche Minimaltarif zu machen ſcheint. 1 12: Wie aus zuverläſſiger Quelle verlautet. wird in der nächſten Zeit Graf Bethlen nach Warſchau abreiſen, um dort den Abſchluß eines Vertrages mit Polen, ähnlick, dem ungariſch⸗italieniſchen Vertrag, vorzubereiten. 16: Die albaniſche Geſandtſchaft in Paris dementiert die aus Bukareſt ſtammende Nachricht von einer angeb⸗ lichen Truppenbewegung in Albanien und angebliſchen Vorbereitungen kriegeriſchen Charakters. 2: Nach Meldungen aus China haben die Truppen des Marſchalls Tſchangſolin jetzt die Grenzen der Provin⸗ zen Honan und Hupe erreicht, wo ſie der Hauptarmee der Südarmee gegenüberſtehen. Das verbilligte Geld. Zum Problem der Diskontherabſetzung. Berlin, 23. April. Die Bank von Frankreich hat dieſer Tage im Anſchluß an die Zinsherabſetzung für die Nationalver⸗ teidigungsfonds auch den Diskontſatz von 5,5 auf 5 Proz. herabgeſetzt. Sie wollte damit in der Zinsverbilligungs⸗ aktion weiterfahren, die Herr Poincaree, nachdem er den Franken ſtabiliſiert hatte, eingeleitet hat. Dieſe Diskont⸗ ermäßigung iſt die vierte innerhalb einer Zeit von neun Monaten geworden. Man darf wohl annehmen, daß ſie vor allem deshalb vorgenommen worden iſt, um die große Konſolidierungsanleihe vorzubereiten, die Frankreich in nächſter Zeit auflegen will. Es muß jedoch fraglich ſein, ob gerade in Frankreich die Geldfrage ſchon dazu reif iſt, um eine weitere Herabſetzung der Zinſen ertragen zu können. Gegenwärtig werden allerdings auf dem franzöſiſchen Geld— markte ſo viele Mittel angeboten, daß ſie kaum unterge⸗ bracht werden können, was natürlich eine ſtarke Senkung des Privatdiskontes zur Folge hat. Ob aber dieſer Zu⸗ lein. auch weiterhin anhalten wird, dürfte zweifelhaft sein. Intereſſant iſt es, daß zu gleicher Zeit auch in Eng⸗ land der Diskontſatz von 5 auf 4,5 Proz. herabgeſetzt wurde. Vor allem beeinfluſſen in England fiskaliſche Er⸗ wägungen die Tendenz der Diskontermäßigung. Man will dadurch bei der Erneuerung der monatlich fälligen Teile der ſchwebenden Schuld an Zinſen ſparen und glaubt, das auch deshalb verantworten zu können, weil der Golobeſtand der Bank in England ſich vermehrt hat. Die Herabſetzung der Bankrate bedeutet allerdings im gegenwärtigen Mo— ment einen Bruch mit der bisherigen Uebung. Man hat. ſich in den letzten Mongten bei derlei Aktionen immer in, einer gewiſſen Parallelität mit den Vereinigten Staaten gehalten und die Bankrate ſtets um 1 Prozent mit der amerikaniſchen differieren laſſen. In Deutſchland hat man vor einiger Zeit, im Zuſammenhang mit der Auflegung der neuen Reichsanleihe, ebenfalls eine Diskontermäßigung auf 5 Prozent vorge- nommen. Doch hat es den Anſchein, als ob die Reichs— bank damit zu früh daran geweſen wäre. In der Tat wurde gerade in der letzten Zeit für privates Geld ein weſentlich höherer Zinsſatz gezahlt. Man weiß daher auch ſchon von Gerüchten zu ſprechen, daß man ſich im Schoße des Reichsbankdirektoriums mit dem Gedanken trage, den Distont wieder um 0,5 Prozent in die Höhe zu ſetzen. Da⸗ mit wird man ſchließlich auch rechnen müſſen. Bei der Ab⸗ normität des Geldmarktes, wie wir ſie immer noch haben, dürfte aber eine derartige Heraufſetzung keiner große Umwälzungen verurſachen. Neue Entente England Frankreich! Die engliſch⸗franzöſiſchen Verhandlungen. Berlin, 22. April. Die B. Z. meldet aus London, daß der intenſive diplomatiſche Meinungsaustauſch der ſei, einigen Wochen zwiſchen Lonbon und Paris in Gang gekommen ift, das Ziel habe, in einer Anzahl von Ab⸗ kommen die neue materielle Grundlage einer engliſch⸗ franzöſiſchen Entente zu legen, die dazu beſtimmt ſei, Gruppierung und Stärkeverhältnis in Weſteuropa auf Jahrzehnte hinaus zu regeln. Die einzelnen Aktionskapite diefer neuen Entente ſollen heißen: Balkan, engliſch⸗fran⸗ jzöſiſches Verhültnis zu Italien, Mittelmeer und Nordafri⸗ ka⸗Politik, gemeinſame engliſch⸗franzöſiſche⸗amerikaniſche Oſtaſtenpolitit. 5 g Di ſe ſenſationelle pee wird in politiſchen Kreiſen Berlins als unwahrſchein lich bezeichnet, wenn auch don Berlin aus nicht beurteilt werden kann, ob wichen nd Frankreich beſondere Verhandlungen mi einer Neufundierung der Entente im Peel 1 iernheimet Viernh geblatt ———— N Feige (Viernhetmer Bürger⸗Ztg.— Biernh. Volksblatt) Anzeigenpreiſe: Die einſpaltige Petitzeile koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg. bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor⸗ mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſtelle und von ſämtlichen Annoncen⸗Expebitionen Deutſchlands und des Auslands. Amtsblatt der Hefſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiants Platzvorſchriften dei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an deſtimmt vorgeſchriebenen Tagen, kann jedoch eine Bewähr nicht übernommen werden. —!r!!! ͤ.. ˙ Acc c—.—————— 1 — 244. Jahrgang ber bisherigen Hauung Englanos ſorobern, die gerade in dieſem Augenblick des noch ungelöſten jugoſla⸗ wiſch⸗italie niſchen Albanien⸗ Konfliktes zum mindeſten ſehr ſenſati onell ſein und die Bereitſchafſ Italiens vorausſetzen würde, den Konflikt auf einer ganz; neuen Grundlage zu beheben. Rußland und China. ur Beſetzung des ruſſiſchen Botſchafterareals in Peking. O London, 22. April. Nach Pekinger Meldungen ſcheint es, daß der geſtrige Einmarſch in das dortige ſowjetruſſiſche Botſchaftsgelände durch ein kleines Kommando, das ſich aus Wachen der Vertragsmächte zuſammenſetzte, nur als ein Vorſpiel N für den Kampf um die Aufteilung des Bot⸗ ſchaftsgebäudes an die anderen Mächte geweſen zu ſein. In der Eingeborenenſtadt wohnen zur Zeit 20 aus⸗ ländiſche diplomatiſche Vertreter, die in dieſen unruhigen Tagen naturgemäß bemüht ſind, ſichere Unterkunft zu fin⸗ den. Das ſowjetruſſiſche Botſchaftsgebäude wird hierfür als ſehr geeignet betrachtet. Ob die beteiligten ausländi⸗ ſchen Aemter verſuchen werden, das Viertel zu mieten, oder ob der holländiſche Geſandte als Doyen des diploma- tiſchen Korps die Angelegenheit in die Hand nehmen wird, bleibt vorläufig abzuwarten. Der„Times“ ⸗Berichterſtatter in Peking glaubt, erſt nach Verſtärkung der ausländiſchen Garniſon in Nordchina an eine wirkliche Sicherheit für die ausländiſchen Diplomaten. Anterſtützung des Generals Feng aus Moskau? Nach den in Paris vorliegenden Nachrichten über das bisherige Ergebnis der Durchſicht des in der Pekinger Sowjetbotſchaft beſchlagnahmten ſchriftlichen Materials ſoll erwieſen ſein, daß Rußland über 76000 engliſche Pfund Anterſtützungsgelder an die chineſi⸗ ſche kommuniſtiſche Partei und an General Feng gezahlt habe. Der engliſche Militärattachee habe die Dokumente photoaraphieren laſſen. Andere Schtiftſtücke ſollen ſich auf den ruſſiſchen Spionagedienſt bei der engliſchen, amerikaniſchen und japaniſchen Bot⸗ ſchaft beziehen. Ein von Borodin unterzeichneter Brief zeige, daß von Rußland die Lieferung von Kriegs⸗ material an die Kantonregierung verlangt worden ſei. Wirtſchaftliche Wochenſchau. Veſſerung der Wirtſchaftslage.— Neubelebung des Bau⸗ marktes.— Die Finanzpolitik der Gemeinden.— Japan, China und die Weltwirtſchaft. Die allgemeine Wirtſchaftslage hat in Deutſchland weiter ihren günſtigen Charakter beibehalten. Bis auf die Kohleninduſtrie, die langſam, aber ſicher in einen Zuſtand der Ueberprodultion wie vor dem engliſchen Bergarbeiterſtreik hineingerät, verzeichnen ſonſt die übrigen Induſtrien faſt durchweg einen befriedigenden und teil⸗ weiſe recht günſtigen Geſchäftsgang. In den Geſchäfts⸗ berichten, die über das abgelaufene Jahr 1926 herausge- geben werden, wird faſt überall mit Befriedigung ein gün⸗ ö ſtiger Auftragsbeſtand im neuen Jahre berichtet. Beſonders erfreulich iſt für die allgemein geſtaltete Wirtſchaftslage die endlich eingeſetzte Belebung des Baumarktes der ſeit vielen Jahren faſt völlig ſtagniert hatte. Die An⸗ forderungen von Arbeitern im Baugewerbe haben ein recht beträchtliches Maß erreicht, und man hegt neuerdings be⸗ reits Befürchtungen, ob die vorhandene Zahl von Fach— arbeiter bezw. Bauhandwerkern für die vorhandenen Bau⸗ vorhaben überhaupt ausreichen. Die jahrelange Stagna⸗ tion des Baumarktes hat einmal dazu geführt, daß eine weſentliche Zahl von Facharbeiter in andere Gewerbe⸗ zweige übergegangen iſt und andererſeits auch die Aus⸗ bi dung von Lehrlingen auf ein Mindeſtmaß zurückgegan⸗ gen iſt. Es iſt infolgedeſſen garnicht ſo unwahrſcheinlich, daß, falls die Bautätigkeit in dem erwartenten Maße an⸗ hält, eine recht fühlbare Knappheit von Bauhandwerkern ſich bemerkbar macht. Die günſtige Geſtaltung des deut⸗ ſchen Baumarktes hat auch das Ausland veranlaßt, ſich für den deutſchen Markt zu intereſſieren, wie das bekannte Bauprojekt einer Newyorker Firma in Berlin zeigt, die in Berlin allein ca. 14000 Wohnungen bauen will. Ob dieſes Projekt zur Ausführung kommt, ſteht zwar noch aus, es ſcheint aber, als ob dieſes amerikaniſche Projekt bei der Stadtverwaltung großem Intereſſe begegnet. Wichtig iſt allerdinas hierbei, daß die Zinszahlungen für die neuen Wofnungen nach dem Auslande gehen und ſo die Zahlungsbilanz angeſichts der Reparationsforderungen 80 ganz unweſentlich zu unſeren Ungunſten beeinflußt wird. 5 Diaas iſt allerdings ja auch bei den Auslandsanleihen, die Deutſchland in großer Zahl aufgenommen hat, der tung der 1 6 5 Wirtſchaft en haben eee en er Aus n 55 ae e e in Gegenſatz zer beſſeren Geldverſorgung nicht ergeben. O9 alleroings zie Gemeinden, die ſich ja bekanntlich ziemlich ſtark im Auẽslandsanleihegeſchäft engagiert haben, ihren Etat durch zroße Auslandszinszahlungen noch weiter belaſten dürfen. ſt ſehr fraglich. Die Gemeindeetats ſind faſt burchweg ziemlich ſcharf angeſpannt, was ſich natürlich in ntſprechenden Steuerforderungen auswirken wird. Die deutſchen Gemeinden haben überhaupt ſeit dem Kriege ine recht ſtarke geſchäftliche Aktivität entfaltet und in „ieſem Zuſammenhange ſei deshalb auch noch darauf hin⸗ zewieſen, daß die ſogenannten werbenden Anlagen dar Städte, wie Gas, Waſſer, Elektrizitätswerke, Straßenbah⸗ ſen usw., vielfach eine nicht den üblichen wirtſchaftlichen Hrundſätzen entſprechende Finanzpolitik treiben. Die Rechnungslegung der ſtädtiſchen Geſellſchaften iſt oft genug iemlich ſcharf kritiſiert worden, und man hat mit Recht darauf hingewieſen, daß infolge der Steuerfreiheit dieſer Betriebe ſich in der Kalkulation kaum ein klares Bild über die Rentabilität der Betriebe ſich ergeben dürfte. Die Betriebe werden auch von vielen Städten als indirekte Steuerquellen benutzt. Da die Gemeinden neuerdings in ihrer Steuerpolitik weſentlich beſchränkt ſind ſo benutzen ſie den Weg über Tariferhöhungen der ſtädtiſchen Werke bzw. der Verkehrsmittel, um den Ausfall an Steuern bzw. das fommunale Defizit zu decken. Daß damit der Wirt⸗ ſchaft wenig gedient iſt, leuchtet ohne weiteres ein. Der zunehmende Verbrauch elektriſcher Energie z. B. ſtellt bemnach für den Gewerbetreibenden inſofern ein gewiſſes Gefahrenmoment dar, als bei anders lautenden Tarifſätzen in Nachbarſtädten die Unkoſten zweier konkurrierender r- men weſentlich voneinander abweichen, ſo daß der Ge⸗ werbetreibende in einer Stadt mit höherm Tarif gegen⸗ über dem begünſtigten Konkurrenten mit niedrigem Tarif in ſchweren Nachteil gebracht wird. ö Während in Deutſchland und vielleicht auch in Euro⸗ pa das geſamte Wirtſchaftsleben ſeinen regelmäßigen Lauf zu nehmen ſcheint, geſtalten ſich im Fernen Oſten neue Mächte, neue Welten, die auch in nicht ferner Zeit em⸗ pfindlich in das Wirtſchaftsleben Europas eingreifen wer⸗ den. Einſtweilen zirkuliert als intereſſantes Wetterleuchten gleichſam die Auswirkung des Wirtſchaftskrachs in Japan. Der javaniſche Yen ſinkt. dee FTormoſa-Bank hat ihre Lä⸗ zen zugemacht, die großten—anneskonzerne Japans kra- hen in einer noch nicht dageweſenen Weiſe zuſam rei⸗ zen ganze Kabinette. Wirtſchaftsführer, Werie und Men⸗ chenleben mit. Am Weltgetreidemarkt ſpürt man neuerdings ſtärker die Anforderungen von Weizen zur Be⸗ friedigung des eigenen Konſums, da die Ernte und Die Erntearbeiten im Fernen Oſten vielfach zurückblieben. Der Kampf der eiſernen Würfel iſt ja noch keineswegs entſchie⸗ den und wird es wohl auch für die nächſten Monate nicht werden. Soviel aber ſteht feſt, daß die Wirtſchafts⸗ beziehungen zu China, bei welchem Ausgang der; Kämpfe auch immer, eine völlige Neuorientierung erfahren werden und müſſen. Dann wird es ſich zeigen, ob der Chineſe ein klügerer Kaufmann iſt als der Ruſſe, denn ob⸗ ſchon an eine Kommuniſierung Chinas für die nächſte Zeit kaum zu denken iſt, haben beide Weltſtaaten doch eine Art Schickſalsgemeinſchaft. Als Symptom iſt es daher von weltgeſchichtlicher Bedeutung, ob Rußland nach Genf geht und ob Rußland in Paris einen Vergleich über die alten Schulden an Frankreich findet. Gegenwärtig wartet mam in Moslau begreiflicherweiſe den Ausgang der Dinge im Fernen Oſten ab und will ſich noch nicht zu einer neuem Kurswendung in der Wirtſchaftsgebahrung entſchließen. Moſaik. (Unpolitiſche Zeitbetrachtungen.) Warum noch krareln?— Das hilfreiche Flugzeug.— Ein beherzter Kriegsminiſter.— Weltenbummler.— Nur 0 nicht ängſtlich!— Auch Höflichkeit iſt eine Zier! Bergkraxeln iſt eine Luſt, aber es iſt auch beſchwer⸗ lich und zuweilen gefährlich. Man kann ſtundenlang an einer Felswand mühſam hinaufklettern, auf einmal aus⸗ rutſchen und im Bruchteil einer Minute wieder unten ſein, auch in Bruch⸗teilen. Gletſcher haben Spalten, und ein unvorſichtiger Schritt genügt, ſo tief hineinzufallen, daß es kein Herauskommen gibt. Weiter ſind da Lawinen, die einen verſchütten, der Steinſchlag, der einem unver⸗ ſehens den knockout geben kann, und auf der Alm iſt zwar ka Sünd, aber man trifft dort ſpitzhörnige Ochſem an, die die Fremden abſolut nicht leiden können und zornig auf ſie losgehen. Wer's erlebt hat, kann davon erzählen. Aber trotzdem reiſen alljährlich Tauſende ins Gebirgz und kraxeln keuchend hinauf auf die Berge. Sie wollen oben die Fernſicht genießen, die jedoch oftmals fern iſt. undurchdringlicher Nebel umhüllt ſie. Macht nix, man ist oben geweſen und kann mitreden! Jawohl! Aber auch für den Bergſport ſcheinen andere Zeiten zu kommen. er derliert ſeine Erdenſchwere. Als vor Jahren einmal über das Zillertal ein Freiballon flog, mit dem der italleniſche Luftſchiffer Spelterini das kühne Wagnis der Albenäber⸗ erung i teckten die Leute unter ſich faſt die älſe aus und ſtarrten hinauf wie zu einem Himmels⸗ e den Kopf, wenn em wmiugzeug uver die Junen ymchcg: 1915 Es iſt kein Wunder mehr, die Alpen zu über⸗ fliegen. In inapp drei Stunden macht man ſchon die Luft⸗ reiſe von München nach Mailand oder in umgekehrter Richtung. Immer mehr Bergbahnen, immer mehr Flug⸗ zeuge— muß da nicht mal die Kraxelei aufhören? Die Eifenbahn hat die Landſtraßen entvölkert, man fährt lieber zwanzig Meilen in ein paar Stunden, als daß man ſie in vier bis fünf Tagen abtippelt; wird man noch unter allerlei Gefahren langſam die Berge empor⸗ klimmen, wenn man zum Gipfel im Nu und ohne An⸗ ſtrengung mittels der Drahtſeilbahn hinaufgelangen oder verſchiedene hundert Gipfel vom Flugzeug aus mühelos überblicken kann? Ich kenne alle die Gründe, womit das Bergſteigen und ⸗klettern verteidigt wird, die ſportlichen, die geſundheitlichen und gefühlsmäßigen, und billige die meiſten davon, aber das techniſche Zeitalter iſt kein leerer Wahn und zwingt uns unter ſeinen Willen, wenn wir uns nicht gutwillig fügen wollen. Und zwingt es nicht alle, ſo doch die Mehrzahl, und die Bergführer überlegen auch ſchon, ob ſie nicht umſatteln und Flugzeugführer werden ſollen, wie ein großer Teil der Pferdedroſchken⸗ kutſcher Autolenker geworden iſt. Das Flugzeug ſteht ja erſt am Anfang ſeiner Lauf⸗ oder Flugbahn, und ſeine Verwendungsmöglichkeiten ſind noch nicht abzuſehen. Man benutzte es auch bereits mit Erfolg zur Inſektenvertilgung, indem man auf Kiefern⸗ spinner und Heuſchrecken von oben herab Gift ſtreute, was für dieſe lieben Tierchen eine böſe Ueberraſchung war, und es wäre wünſchenswert, daß es ſich auch zur Mücken⸗ und Fliegenbekämpfung heranziehen ließe, die ebenfalls ſehr notwendig iſt, aber bisher nur mit unzulänglichen Mit⸗ teln betrieben wurde. Auch bei Bränden hat es ſchon gute Dienſte geleiſtet, man warf von ihm aus Löſch⸗ bomben in die Flammen— wohl die einzigen Bomben, mit denen man ſich vorbehaltlos einverſtanden erklären kann. Weine verehrten Leſerinnen mochten auch die ſüßen Eisbomben ausgenommen haben—? Aber gern, obwohl die in ſchwachen Magen ebenfalls explodieren können. Man fährt heute bald ſchon ſorgloſer im Flugzeug als im Auto, weil in der Luft keine Bäume und Chauſſee⸗ gräben ſind, die auf Autos bekanntlich oft eine unwider⸗ ſtehliche Anziehungskraft ausüben, und weil auch Zuſam⸗ menſtöße mit anderen Flugzeugen äußerſt ſelten ſind. Und paſſiert mal etwas, hat man ja den Fallſchirm und macht es dann ſo wie der eine ſüdamerikaniſche Kriegsmmiſter, von dem dieſer Tage berichtet wurde,'r ſei aus einem Flugzeug gefallen, habe aber einfach ſeinen Fallſchirm auf⸗ geſpannt und ſei ohne jede Verrenkung Verſtauchung glatt zu ebener Erde gelandet. Das. ig habe nun gleichfalls herunterkommen wollen, um Herrn Mi⸗ niſter wieder zu verfrachten, aber der habe abgewinkt und ſei munter und vergnügt nach der Stadt zurückmarſchiert. Ich muß ſagen, daß ich mir eine Landung mittels Fall⸗ ſchirmes bisher anders vorgeſtellt habe; ich dachte, dazu gehörten gewiſſe Vorbereitungen, aber ein Kriegsminiſter verſteht mehr davon als unſereiner. Stürzt er wider Willen aus einer Flugmaſchine, erſchrickt er darüber nicht im mindeſten, ſondern öffnet kaltblütig lächelnd den Fall⸗ ſchirm, den er bei ſich trägt, wie wir unſeren Hausſchlül⸗ ſel, und ſegelt ſanft niederwärts. Nachmachen würde ich es ihm dennoch nicht, ich könnte im entſcheidenden Moment nicht die Geiſtesgegenwart haben, mein Fallſchirm könnte etwas weniger tadellos funktionieren und ich in einem Zuſtande landen, der einen vergnügten Spaziergang nach⸗ her ausſchließt. Flugzeuge, die Bomben mit ſich führen, ſind kein Spielzeug, weil die Bomben, wie ſchon oben angedeutet, mit Spreng- und Giftſtoffen geladen ſein könnten. Und man weiß ja, daß der Zukunftskrieg den Anforderungen höchſter Humanität dadurch entſprechen ſoll, daß man ausgiebigen Gebrauch von Giftbomben macht, die kein lebendes Weſen verſchonen. Ueber den Weltfriedhof zum Weltfrieden! Es fragt ſich nur, ob dazu noch Zeit ſein wird, Schon wieder nähert ſich der Erde ein Komet, der einen polizeiwidrig giftigen Schweif hinter ſich herziehen ſoll, mit dem er angeblich unſeren Planeten im Vorbei— gehen ein bißchen ſtreicheln will. Kein Auge würde trocken bleiben, keine Naſe, keine Lunge dem Giftgeruch ſtand⸗ halten können. Es iſt immer dieſelbe Kometenfurcht. Sie iſt wohl ſo alt wie die Menſchheit ſelbſt, nur daß man ehedem die Annäherung eines ſolchen Weltenbummlers nicht ſo genau vorausberechnen konnte. Und noch jedes⸗ mal war die Furcht grundlos, noch nie hat ſich ein Komet eine grohe Anremnelunga gegenüber dor Frau Erde or— Vom Glück vergeſſen. Roman von Fr. Lehne. 33. Fortſetzung. Nachdruck verboten. „Aber Sie, Baroneſſe, kommen doch mit,“ ſagte Leut— nant von Bruck zu Gwendoline, deren blonde Schönheit großen Eindruck auf ihn gemacht hatte; er ſah die Schweſter Reinhardts zum erſten Male. „Line kann nicht!“ rief Blanka dazwiſchen, ſie iſt zu den Hoheiten befohlen—“ und raſch erzählte ſie Näheres, dabei Kronau im Auge behaltend, deſſen Enttäuſchung über dieſe Mitteilung ihr nicht entging, ebenſo wenig wie der be— dauernde Blick, den er mit Gwendoline tauſchte. „Baroneſſe Reinhardt kann ja nachkommen!“ meinte Leutnant Bruck,„ſolange wird die Audienz nicht dauern.“ „Das wird ſchwerlich gehen! Mama kommt doch gleich mit uns—— und das Brautpaar muß einen„Elefanten“ haben—“ rief Blanka. Alles lachte und ſo war es ent⸗ ſchieden, daß Gwendoline nicht mit von der Partie war. Die jungen Leute brachen auf. Blanka ſchloß ſich ihnen gleich an. Und Axel Kronau hatte keine Gelegenheit mehr, 1 0 mit Gwendoline zu ſprechen. Traurig ſah ſie ihm nach. „Nun war der Tag verloren, auf den ſie ſich gefreut!“ 1 5 75 Elftes Kapitel. Pünktlich um vier Uhr ſtand Gwendoline im Empfangs⸗ zimmer der Villa„Waldflucht“. Sie hatte nicht nötig zu warten; gleich nach ihr trat eine nicht mehr junge, lehr ſchlicht gekleidete Dame ein. „Fräulein von Reinhardt?— Ich werde Sie ſogleich zu Hoheit führen—“ Dennoch erging ſich die Dame erſt in einigen beiläufigen Fragen, über deren Grund Gwendoline ſich ſofort klar wor: man wollte erſt erfahren,„woher ſie kam der Fahrt und weſſ' ihr Nam' und Art“ dachte ſie, innerlich lächelnd, antwortete aber ausführlicher, als es ſonſt ihre zurückhaltende Art war. Ihre Auskunft ſchien die Hofdame zu befriedigen. Und laubt. Es ſind harmloſe und ruchichtspolle Geſellen, Ji zogen vorüber, und die Luft iſt rein geblieben. In ſchlechten Geruch ſind ſie lediglich durch die Menſchen gebracht worden. Und wenn ſie ſehen, daß wir uns auch bemühen, umgänglicher und höflicher zu werden, werden ſie mi! dem langen Schweif vor Freude wackeln. Ein deutſcher Miniſter hat die ihm unterſtellten Beamten neuerdings angewieſen, im Verkehr mit dem Publikum jede Schroff; heit zu vermeiden und durch entgegenkommendes, freund⸗ liches Benehmen die Abwicklung der Geſchäfte zu er⸗ leichtern. Vortrefflich, Herr Miniſter! Du aber, wertge⸗ ie Publiukm, tue desgleichen, ſei auch du entgegen, ommend und freundlich, erleichtert euch, ihren lieben Mit, bürger und Mitbürgerinnen, dadurch das ſchwere Leben, Ein cht Herzensbildung, ein wenig Herzensgüte, und es geht! Chios Hiſhelnsliülbe. une 7705 660ů 0 76 40 e! 0 0 3 een fr 06 eh aaa ö N r e. Hef ſepeſe. Glſger bund h, eig Cingesbe od Olen, Hape, oer, Jol, Horrsbl genen, I lr ame. me. Ns, Ileum flßke Olen, Feu ki pins Heye. Juoeſen css fool, rin Gn, ßend Jommnn brite aui. Ieraſgun el, Selin. Aus dem badiſchen Lande. Mannheim.(Ertrunken.) Auf dem Schiffe„Ger⸗ mania“ verlor der verheiratete 43 Jahre alte Schiffer Joſeph Zimmermann beim Löſen eines Drahtſeiles da⸗ Gleichgewicht, ſtürzte von Bord in den Neckar und er⸗ minde Die Leiche konnte bis jetzt noch nicht geborgen 1 8* 2 Mannheim.(Verhaftunge n.) Aufſehen erregt die erfolgte Verhaftung des etwa 50 Jule alten Ge⸗ richtsverwalters B., die wegen unrechtmäßiger Buchungen bezw. unrechtmäßiger Erhebung von Gerichtsgebühren er folgt ſein ſoll. In Zuſammenhang damit steht die ebenfalls geſtern vorgenommene Feſtnahme des hieſigen Rechtsan⸗ walts B. Gerichtsverwalter B. genoß das volle Vertrauen ſeiner vorgeſetzten Behörde und war ein angeſehener, ge⸗ achteter Beamter, der ſich bisher nicht die geringſten Ver⸗ fehlungen zuſchulden kommen ließ. Heidelberg.(Bezirkskonferenz der Tabak, arbeiter.) Auf einer Bezirkskonferenz aus nahezu aller Orten Unterbadens und Südbadens nahmen die Tabak, arbeiter mit Entrüſtung davon Kenntnis, daß die ober, badischen Zigarrenſabrikanten ihre Betriebe nur für di⸗ Arbeiter öffnen wollen, die zum alten Lohn zu arbeiten be⸗ reit ſeien. Die Tabakarbeiter Unterbadens ſtehen geſchloſ⸗ ſen hinter den oberbadiſchen Kollegen und wollen ſie tat, kräftig unterſtützen. Karlruhe.(as Redeverbot für Hitler auf⸗ gehoben.) Der badiſche Miniſter des Innern hat das im Juli 1925 gegen Adolf Hitler aus München erlaſſene allgemeine Redeverbot aufgehoben und es den Bezirks- ämtern(Polizeidirektionen) überlaſſen, etwa in einzelnen Fällen notwendige Anordnungen auf Grund des Polizei ſtrafgeſetzbuches zu treffen. Karlsruhe.(Verhaftung eines falſchen Arz tes.) Hier erfolgte die Verhaftung eines geriebenen Schwindlers namens Friedrich Keller aus Lörrach, der ſchon ſeit Jahren als praktiſcher Arzt in den verſchiedener Städten des badiſchen Landes tätig war. Vor einem hal; ben Jahr war Keller mit gefälſchten Zeugniſſen anderer Krankenanſtalten nach Karlsruhe gekommen und war ein Lahr lang an dor ſtgaatlichen Kandeshehammenanſtalt ir 10 5 als Wolontar 1 Mach ſeinem Wege ieß er ſich als pfraktiſcher Arzt in den verſchiedenſten Ge⸗ meinden nieder, zuletzt im Dezember in Ottersweiler in Mittelbaden, wo er eine gute Praxis hatte. Als der Be⸗ zirksarzt in Bühl die Vorlegung ſeines Approbationszeug⸗ niſſes verlangte, antwortete er ausweichend, daß er ſeine Zeugniſſe zwecks Zulaſſung zur Ortskrankenkaſſe an die Landeszentrale eingereicht habe. Da die ihm vom Be⸗ girksarzt zur Beibringung der verlangten Zeugniſſe ge⸗ währte Friſt verſtrichen war, wandte ſich dieſer an die Aniverſität Freiburg. Dabei ſtellte ſich heraus, daß Keller allekdings ſeit 1919 Vorleſungen belegt hatte, 1922 aber wegen Nichtbeſuch der Vorleſungen ausgeſchieden war. Auf die Anzeige des Bezirksarztes erfolgte die Verhaf⸗ tung Kellers, der alſo kein Staatsexamen abgelegt hat. Keller hat dem Unterſuchungsrichter bereits ein eingehen⸗ des Geſtändnis abgelegt. 5 Durbach(Amk Offenburg)(Beim Fußballſpie⸗ len verunglückt.) Einige Jungen vergnügten ſich mit Fußballſpielen. Dabet wurde der 19jährige Wendelin Leible von einem Spielkameraden ſo unglücklich ange⸗ rannt, daß er einen Schädelbruch davontrug. Der Ver⸗ unglückte liegt im Offenburger Krankenhaus bedenklich darnieder. Mosbach.(Fünf Jahre Zuchthaus für einen Sittlichkeit s verbrecher.) Das hieſige Schöffen⸗ gericht verurteilte den ſchwer vorbeſtraften Taglöhner R. wegen Sittlichkeitsverbrechens zu fünf Jahren Zuchthaus und mehrjährigen Ehrverluſt. Freiburg i. Br.(Wieder ein Autounfall.) Wiederum ereignete ſich hier ein Automobilunglück. Ein mit mehreren Beamten beſetztes Auto des polizeilichen Ueberfallkommandos fuhr in einen Privatwagen hinem, der völlig zertrümmert und deſſen Lenker ſchwer verletzt wurde. Von den Inſaſſen des Ueberfallautos kam nie⸗ mand zu Schaden. Freiburg i. B.(Gefährdung eines Bahn⸗ transportes.) Abends kurz nach 8 Uhr fuhr ein von Baſel kommender Durchgangsgüterzug im Rangierbahn⸗ 4 hof hier infolge vorzeitiger Freigabe der Einfahrt auf einen dort haltenden Güterzug auf, wodurch mehrere Güterwagen entgleiſten, eine Lokomotive und der Gu⸗ terwagen ſchwer beſchädigt wurden. Der Schlußbremſer des einfahrenden Güterzuges wurde leicht verletzt. Der Sachſchaden beträgt etwa 12000 Mark. Kehl.(Verhaftung.) Die hieſige Gendarmerie verhaftete einen tſchechoſlowakiſchen Kaufmann, der wegen Unterſchlagungen von der tſchechoſlowakiſchen Regierung geſucht wird. Anſcheinend wollte er hier die Brücke über⸗ ſchreiten. um nach Frankreich zu kommen. 1 Eine Sonbenexploſion bei Madrid 7 Todesopfer— 27 Schwerverletzte. 8 Madrid, 22 April. Während eines Feuerwerks auf dem Arſenalplatz iſt eine Bombe, die einer der Feuerwerkskünſtler in einem Mörſer untergebracht hatte, expodiert. Einem jungen Mann wurde dabei der Kopf abgeriſſer, dreißig Oserſonen erlitten zum Teil ſchwere Verwundungen. Drei ſind bereits ihren Verletzungen erlegen. Vielen der Verletzten mußten beide Beine abgenommen werden. Ihr Zuſtand iſt hoffnungslos. Bei der aus gebrochenen Panik hat ſich ein Teil der Zuſchauer in den in der Nähe befindlichen Fluß geſtürzt. Dabei ſind drei Perſonen er trernen. 5 qs Mosche mii „ Homn sons Seifenfuulu E e. Cs Md, She und ter akt⸗ Klippe icht 1 — Schrift en Heimgegangenen gewordene — Schriften durchweht Dns Schon, cen Mꝭschebeganc T W 2*— nn dann ſtand Gwendoline einer ſchlanken, liebreizenden, lichtblonden jungen Dame gegenüber und in tiefer gra— ziöſer Verneigung ſank ihre Geſtalt zuſammen, als die Gräfin Limbach ſie der Prinzeſſin vorſtellte. „Ich danke Ihnen ſehr, Baroneſſe, daß Sie meiner Aufforderung gefolgt ſind“— ſagte die Hoheit liebens⸗ würdig,„ich habe Sie heute in der Kirche ſingen hören, ebenſo auch geſtern— dazu Ihr Klavierſpiel— und das hatte Verlangen in mir geweckt, die Sängerin perſönlich kennen zu lernen—“ Sie erzählte dann, wie ſehr ſie die Muſik liebe, daß ſie mit Vorliebe Violine ſpiele und daß ſie ſich ſchon immer gewünſcht, auch hier in der Einſamkeit der Berge eine Begleiterin auf dem Klavier zu finden, weil ſie ihre„gute Gräfin“ nicht gar zu ſehr in Anſpruch nehmen wollte. 1 g. Die Erwähnte proteſtierte und entſchuldigte ſich mit ihren ſo mangelhaften muſikaliſchen Kenntniſſen, die keiner mehr bedauere als ſie ſelbſt! „Nun ja, liebe Gräfin, das iſt ein Gottesgeſchenk und ſelbſt durch fleißigſtes Ueben kann man ſich nicht aneignen, was einem die Natur verſagt hat! Und darum möchte ich Sie auch nicht mehr ſo quälen!“ 95 „Ich denke wir nehmen jetzt den Tee und muſtzieren dann gleich ein wenig, vorausgeſetzt, daß Sie Zeit haben, Baroneſſe Reinhardt——“ 5 g 5 Ein Diener rollte den fahrbaren Teetiſch herbei, der mit allem Nötigen verſehen war, und beim Tee plauderte die Prinzeſſin in ſo ungezwungen herzlicher Weiſe, daß Gwen⸗ doline die letzte Spur von Befangenheit verlor und leb⸗ hafter wurde. Mit großer Freude ſtellte die Prinzeſſin feſt, daß ſie und Gwendoline ſo ziemlich die gleiche Geſchmacks⸗ richtung in der Muſik hatten. Nach dem Tee begab man ſich in das daneben liegende große Balkonzimmer, das ſich die Prinzeſſin als Muſikſaal eingerichtet hatte. Ein herrlicher Flügel ſtand inmitten des Raumes, der nur noch ein Notenſchränk en, einen Tiſch und 0 bequeme Korbſeſſel enthielt. Beinahe an⸗ dächtig nahm die Prinzeſſin ihre Violine aus dem Kaſten und ſtrich liebkoſend über das wertvolle Inſtrument. Die Hofdame brachte die gewünſchten Noten herbei. und auf Aufforderung ſpielte Gwendoline ihren Klavierpart allein, und zwar tadellos; daß ſie mehr als eine gute Dilettantin war, hörte das geübte Ohr der Prinzeſſin ſofort. Maria Chriſtinas Augen glänzten vor Freude; in Gwendoline Reinhardt hatte ſie endlich die Partnerin gefunden, die ihr ſchon lange gefehlt. Sie ſetzte den Bogen an, weich und ſüß quollen die Töne darunter hervor. Gwendoline verſtand ſich ihr wunderbar anzupaſſen; es war nicht, als ob die beiden zum erſten Male ſpielten!. Gräfin Limbach ſaß am Fenſter und arbeitete an einer feinen Stickerei. Es war nicht im Sinne der fürſtlichen Mutter geweſen— und noch weniger in ihrem eigenen— als Maria Ehriſtina das Verlangen ausgeſprochen hatte, die Dame mit der ſchönen Stimme perſönlich kennen zu lernen. Doch hartnäckig hatte die Prinzeſſin darauf be⸗ ſtanden, und man hatte ihr ſchließlich nachgeben müſſen. Zum Glück war die betreffende junge Dame von Familie, beſaß eine tadelloſe Erziehung und ungewöhnliche Bildung, ſo daß der Verkehr mit ihr ohne Gefahr für die Prinzeſſin war und ſie— Gabriele Limbach— wurde etwas entlaſtet — denn die ewige Muſiziererei hatte ſie ſchon ganz nervös gemacht. Maria Chriſtina vergaß die Zeit, immer neue Noten⸗ hefte ſuchte ſie hervor und für Gwendoline war es ein ſeltener Genuß, auf dieſem wundervollen, klangſchönen Flügel zu ſpielen. 5 Beide ſchreckten beinahe auf, als während einer kleinen Spielpauſe Gräfin Limbach Maria Chriſtina darauf auf⸗ merkſam machte, daß ſie ſich nicht überanſtrengen dürfe. Gwendoline erhob ſich; ſie fühlte den Wink, den ihr die Hofdame gegeben.— Sie ſollte gehen.. „Schade—! Ich hätte Fräulein von Reinhardt noch gerne ſingen gehört!“ ſagte die Prinzeſſin.„Sie kommen doch aber wieder, Baroneſſe—“ „Wie Hoheit befehlen—“ g a „Ah, Sie können alſo zu jeder Tageszeit kommen?“ „Ich habe gewiſſe Verpflichtungen gegen Frau Kom⸗ merzfenrat Likowski, die mich als Geſellſchafterin ihrer älteſten Tochter mitge ngen hat.“ (Fortſetzung folgt.) Wie wenige kannte er die ſeines Volkes und deshalb fand er auch den Weg zu ſeinem Herzen. chatz unverjährbaren Se ſeine erzählenden Werke ſind von ſeine erbaulichen verhängnisvoll der Prediger iſt bei ihm mit dem 1 chmerze auf, den ſie um d Einen reichen vielen S ſo ſcktichſte gepaart; ſchulmeiſterlicher Lehrhaftigkeit. auch der Poeſie u ſittlichem Ernſte getragen„doch vermeiden ſie mit ſicherm die S fühl eele empfinden. gefü tums hat er hinterlaſſen, und der Gedanke, daß er in ſeinen Werken weiterlebt, richtet ſeine Angehörigen und Freunde in dem herben ein S — 27 nicht aber An der Schwelle des Die ſchneeweißen Haare waren das einzige Tod den tatkräf'igen und reg Seine Predigten, Andachten und ſamen Mann mitten aus rüſtigem Schaffen und Wirken her⸗ iſt Erwin Gros dahingegangen. und am Abend des 1. Dezember 1926 um halb 8 hr hauchte Vor der Zeit hat der Da trat am 30. November unerwartet eine Herzſchwäche ein, er ſeine Seele aus. des November erkrankte er an einer ſchweren Lungen⸗ Rippenfelentzündung, die in den letzten Tagen des Monats gebrochen zu ſein ſchien, ſodaß man auf Geneſung hoffte. aus, das ſein Element war, geriſſſen. Zeichen des Alters an ihm. Greiſenalters als ein Greis. Heimatliteratur. Conrad Kraus, Der Hoſtienbäcker von Kurmainz. D 6 Zu s die fühlbaren iſchen Kultur mit der chloſſ S 3. Jahrgang Die Arbeit Volke als älteſtem Erinnerungen an die Lampertheimer Faſtnachtsfeier 1863. T it, U Freihe * 8 Großen im werden“. des deutſche Er zieht zwar durch die Straßen auch einmal hoch un Doch hinter der Kam'raden verwegenen Reitertroß; Vorſorglich geht ein Schwetzer dem Roſſe ihm voran, Jil D * der führt es an den Zügeln un dhält's auf richtiger B So iſt denn gekommen, daß ſchon nach kurzer Zeit Ein traurig End genommen die Reiterherrlichkeit — * srückte, zur Diſpoſition geſtellt. Und als ſie ausgezogen, des Friedlands wilde Jagd, Küraſſtere und Dragoner in ſtolzer Kriegespracht, Es ward von Herzog Friedland der tatendurſt'ge Here, evor das Heer au B dem Heere nachgefahren im Marketenderwagen. Ward unſer kühner Reiter, Invalid in jungen Tagen, D hachts⸗ wurde Daß es damals * 1 Hintergrund zu gebe auch in ſpäteren Jahren der Faft! ſinnreichen leider nicht mehr ſo großzügig durchge auch nicht an witzigen Köpfen fehlte, di Wunſch, Oer beluſtigung einen N 3 ſeine vi urſtaat Main * 1 1 1 ührt. III eihnachts⸗ N D 2 77 Ee Weiſe in die Vorbereitungen zu dieſem Faſtnachtszug ſchilberten, weiſt folgendes Gedicht: be⸗ 12 chaf⸗ Im S 0 vielmehr e und ihr * ſſenſchaft, 1 ſſe k an ur die Not der Gegenwart druck brachte. 8 ainzer, mittelfré 7 überwinden und dem deut N 5 14 1 rzbistums und dem„Bewußt eelle Kul E 1 f. 0 M ereinigung iſt getragen von der Liebe zu der großen * * — 9 ein, daß materielle und i werden — Prachträumen des kurürſtlichen ſammenhänge der allgemeindeu l ſchen deutlich zum Au 2 5 Vergangenheit des Mainzer der 1 r Antiken Kultur durch Karls itteleuropas, als Erben de r Träger haffen ſch ung verf rönung x * 14 Veltgel deutſche Einheit, 8 8 u jedem engen Parti Akt der 2 boliſchen wieder deutet für ſie: 5 Kulturſcha 800 ym den Jahre mainz b ehrwürdige Ruine, ſon— kularismus und * 1 hnen iſt der alte 5 1 1 ffen. auptſtadt keine alt und lebenſpendender Boden für zukunfthoffen— H 2 2 5 8 ge goldene dern nahrung⸗ des Deu f zeit ein Gegenſa türmie deulſche rlich in der keine er ſich künftig alljäh ende Almanach will eiten au 18 — tum. ein ahrgangs ſteht die markante Per nicht weniger kunſtſinnigen als politiſch der kurmainzer Geſchich J — 4 fenskreis in lebendigen Bildern zu uns reden laſſen. Mittelpunkt des erſten ſönlichkeit des Perſönl t wild entglommen. erzog Wallenſtein Die Werbetrommel rühren jüngſt zwiſchen Neckar und Rhein; 8 — „ — H ugend, ſie hat ſie kaum vernommen, Der friedländiſche Reiter a. D. J Fahrt entſchloſſen ließ rüſt'ge * 1 8 u neue Gaue Gleich war in ihren Adern die Kampflu 52 3 es be⸗ der ein Hand vereinigte. bekannten Anordnung der 8 Lothar Franz von Schönborn, und das ürſten Biſchof von Bamberg und von 1695 bis 1729 f dieſes und das Mainzer Bistum in ſeiner ie D 2 deutenden Kur ſeit 1693 Dutzend Zuſammenſtellung zählenden 2 P. K. Lampertheim, 25. Februar 1863. 8 g 0 0 (GO zur ſie eß S Mainzer D Dr. des * 1 Wer E unſtforſcher iſt K Auſſätze rtums- und 6 U Ilte paten und Pfug ſti Die Feder wie den Sie ſattelte die Roſſe und dürſtete nach dem Streite, Ernſt Neeb, Prof. ber iuemainzer Feſttage beigeſteuert hat. ng muſterhaft ausgeſtatteten„Mainzer Allzuſchlimm muß es aber doch mit dem hier verulkter ſchweren Reiter nicht geweſen ſein. der ſelbſt einen Beitrag ü Denn außer dem Bericht gibt auch noch ein vorhandener farbenprächtiger Bilderſteifer An der Spitze des Zuges retet der gewichtige Reiter aus Neuſchloß als Trom peter; er verkündet die Ankunft ſeines mächtigen Herrn. Ihn von Wallenſteins Scharen. Kenntnis t auf emem ſtrammen Schimmel der Bannerträger mi folg der eigentlicher allenſteingruppe erſcheint der große Feldherr auf einen Bet Standarte. der ſcharz-rot⸗goldenen N edlen Araber von zwei Adjudanten, * 81 0 5 2 dem Küraſſiergenera er in weißen Pappenheim und einem Pagen umgeben teller de Pagen iſt der einzige noch lebende Teilnehmer jenes Feſt⸗ ars 9 D Hoſe glänzende H und roter So dan: en je eine Gruppe Dragoner, Jäger, Kü Als Reitpferde waren natürlich d! ten Tiere aus den Ställen von Lampert 7 Der jetzt 76 jährige Herr Samuel Treiber erinnner und Ulanen. ſich mit lebhafter Begeiſterung der ſchönen Veranſtaltung, be der er als dretzehnjähriger Junge beteiligt war. bringt der Bildſtrei Prachtgewande raſſiere zuges. . prächtigſten und edel Nach den ſtolzen Reitern in glänzenden Aniformen kommt der Troß Auf einem mit zwei Paar Pferden beſpannten Wagen nehme zürger, Bauern und die übrigen Geſtalten aus„Wallen. heim, vom Scharhof und Bonxheimerhof ausgeſucht. 22 D 188. Prolog zur Faſtnachtsfeier in Lampertheirn lm Schluß des recht lebensvoll dar: Es tat in alten Zeiten treifens erſcheint der rührige Kroatengeneral — Neben der bildlichen Ueberlieferung berichtet auch ein Gedicht, das leider nur als Bruchſtück noch vorhanden iſt oder vielleicht nur als Fragment exiſtiert, über jene ſinn⸗ reiche Faſtnachtsbeluſtigung. 2 0 In Krieg voll Kampfesmut der Reiters Heer ausreiten, ſteins Lager“ Platz. geſtellten Bild Iſolani. 2 hlt ekeiner ſchier, im auf den Römer in trömt in hellen 0 Nach Lamperth le auplk⸗ H lobeſam rommel überkam; quartier. tuhle gar unruhig hin und her, Friedlands Haufen, es fe 9 0 Zu Neuſchloß au chden Gar ſeltſam es beim Schalle der! Arbeitspro— dem mit wer, tglied der Vereinigung von Freunden gramm cinverſtand es 0 Hau des fner chaf — 4 * Jahresbei— er den wird, indem hte an kurmainzer der trag von ban: 1 ö + S den Büchern fürwahr ihn miimmer Er rückt auf seinem Es deren Geſchäftsſtelle(Mainz, Al⸗ einſen zwe 10) berg 5 duldet bet Wie konnnteſt du ergrei Beruf, olch' traurigen en s f D Domdekan. Mit einem Bilde erder und Co 1925, 69 Seiten Der 1816-1891. von Paſtor, Heinrich H Freiherr oh. Heirich Ludut! zu, den ja die Natur zum ſchweren Reiter ſchuf? Verweiſen dich denn nicht daruf zu jeder Stund D 9 Mainzer 0 9 Bapt. — S. Z Dr. 5 Freiburg i. Br. ark. * rtneunzig Pfund? A Preis 2 * 0 einhunde 5 hunt ihn das Gewiſſen und quält es wohlgenährten Leibe Bis endlich auf den 2 5 0 ie vorliegende keit und Verehrung, das der bekannte katholiſche Geſchichts— zn Tag und Nacht eg gen Lampertheim er ſich macht. o glücklich war er nie, Es ſtrömt ihm dur chdie Adern Ke lautre Poeſie. — * 1 1 Und nun ein ſtolzer Reiter!— SO ma Dort meldet er ſich gleich bei Pappenheims Schwadronen Und rücket ein ins Glied gepanzerter Wollonen. ſſen den Entwicklung Jan ſitz für längere ſeine S f auf Biſchof Ketteler das her— durch dieſen geſchaffenen Main— der nach Johannes der den alten Biſcho Einfluß chrift iſt ein Denkmal der Dankbar ſetzt, des — e en, telpunkt aller katholiſchen Intereſſen Deutſch— nachhaltigſten Heinrich iſt nach dem Manne Mitglied D her dem 5 und größten forſc zer Kreiſes ge vorragendſte ausübte. Kühn ſtürmt er in die Seiten und ſingt in Jubelton Zeit zum Mit machte. lands 2 7 1 Stege f Heldentaten und kün H 0 9 chon. Und wie er durch die Straßen im Geiſt zu Roſſe zieht, Und„Sie“ dort an dem Fenſter ihm hold zulächeln ſieht!— ge Da weckt ihn aus den Träumen der ſchlimme Iſolan: „ N 8 t'ge emnäch D ich einrichs Geburtsſtadt Mainz mit udienjahre und einer kurzen pfarramtlichen ligkeit in Lörzweiler der unveränderte Schauplatz ſeine 2 auch Iſt mann 5 ſchnaufen, kann!“ Steigt wieder auf und lieget jetzt in dem Hexelhaufen: Und ſchreitet ſtracks zu Werke, jetzt ſitzt er auf dem Pferd, teckt mir im Blute, gib acht, wie bald ich's Nach wen'gen Augenblicken ſchon liegt er auf der Erd. ö onſt nichts?“ verſetzt entrüſtet der kühne Reiter Reiten 3 „e D 72 a „Verdammte Schickſalstücken!“ hört man ihn grimmig „Willſt du gleich reiten lernen, Rekrut, marſch cuf die Bahn!“ Kurzum„wie er ſich, mühet, gelingen wills ihm nicht, Es zieht ſtets zu Boden des Körpers ſchwer Gewicht. 8 8 flich FN Hau von Den von ſeiner Perſönlichkeit Februar 1842 an ſeine Mutter Zuſtimmung zu dem von ihm geplanten Be— geht doch ſeine Bedeutung weit über et phil. denn er war, wie Ketteler, im Jahre 1840 hatte er ſich in Gießen bei der juriſtiſchen Falkultät habilitiert, und das eindringliche Stu— 4 1 ſeiner S 9 U Prof. o chſel bittet, aus Juriſt: lusnahme rufswe Tã Lebens geweſen, * zu ſchildern, hat er doch ſelber unter deſſen Banne geſtanden. Beſonders bemerkenswert iſt der im Anhange abgedruckte Brief von Heinrichs vom 9. worin er ihre dium des Kirchenrechts hatte ihn zu der tiefern Beſchäfti ausgehenden unwiderſtehlichen Zauber weiß Paſtor tre gung mit religiöſen Fragen veranlaßt. Mainz und Heſſen hinaus. Karl Eſſelborn. jur. Dr. Hiſto⸗ rieges. Verhehlt er auch K Hiſtoriſche Erzählung. f i ag für Nheiniſches Volkstum 1925, 233 Seiten. . 2 Der Mainzer Conrad Kraus(1833-1886) gehört zu. riſche Novellen aus der Zeit des Dreißigjährigen Friedrich Karl von Würzburg. den beſten heſſi geb. 2.— Mark. Manz, Ver Er⸗ ſeine Seine 1879 erſchienene ſind ſo chen Volksſchriftſtellern. nicht ſeine katholiſche Weltanſchauung, zählungen doch frei von Tendenz. man olks⸗ hat iſpie Erzählung„Das Eckhaus an der Albanskirche“ nicht mit Unrecht als„Muſterb romans“ bezeichnet. V s hiſtoriſchen d Deshalb verdienen ſeine Werke, wenn auch ihr Verfaſſer nicht zu den Größten der Literatur ge 9 L 0 hört, es nicht, wie es in der letzten Zeit den Anſchein hatte, der Vergeſſenheit anheimzufallen. chickſal — Sie vor dieſem zu bewahren, hat der Verlag für rheiniſches Volkstum eine Den Anfang machte er mit der urſprüng⸗ ganze Anzahl ſeiner Werke in gut gedruckten Neuauflagen herausgebracht. Samm — einem Kulturbild ch eingeleitete 7 ö „Clariſſa“, aus dem kurfürſtlichen Mainz, es folgten 1921 eine von lich„Das Muhkalb“ betitelten und erſtmalig im Jahre 1880 Profeſſor Karl Fauſtmann biographi erſchienenen Rokokoerzählung lung von vordem in Zeitſchriften verſtreut geweſenen Er⸗ zählungen unter dem Titel„Der Ueberfall im Schlangenbad“ und andere Erzählungen“(Das alte Schloß, Die Wetterhexe. Junker Henne von buten⸗ 5 Knebel, Hans Gensfleiſch der Kurfürſten die Aufl. Heſchichte vom Rhein“ Zeiten „Caſtilia“ berger, Eine Weihnachtsnacht in Mainz), 1922 1884 als zweiter Band der„alten herausgekomene Novelle aus den des Johann Philipp Schönborn 1923), (2. 1923 die beiden Novellen aus dem rheiniſchen Mittelalter „Der Narr von Bacharach. Der Tag von Deckenheim“, die erſte hier erſtmalig in Buchform erſcheinend, die zweite dem 2. Bande der„alten Geſchichten“ entnommen, ſowie die urſprünglich an derſelben Stelle erſchienene Novelle„Jen⸗ ſeits der Berge“ und im Anhang dazu die Humoreske nach Für Dieſem Rahmen fügen ſich „Der Hoſtienbäcker von Kurmainz“ die Pflege der engeren Heimat, der man mit Recht in neuerer und„Friedrich Karl von Würzburg“ aus dem zweiten und Zeit eine erhöhte Aufmerkſamkeit zugewendet hat, „Pankratius Pimpernells Brautfahrt“, abgedruckt aus dem dritten Bande der„alten Geſchichten(1884, 1886) ein. einer wahren Begebenheit aus den letzten kurmainzer Tagen „Kreuzermagazin“ von 1884. jetzt die bꝛiden Novellen: haben Mek. 1926. Eſſenborn. Preis 3.— Karl et phil. Ein Almanach auf das Jahr. jur. Dr. Kurmainzer Bilder. Prof. Die Vereinigung der Freunde der kurmainzer Geſchichte, die den vorwiegenden Almanach als Weihnachtsgruß der Augsburg und Köln, Dr. Benno Filſers Verlag G. Vergangenheit an die Gegenwart in die Welt gehen ließ, Herausgegeben von Freunden der Kurmainzer Geſchichte. m. b. H.(1915) 32 Seiten 8 Tafeln. Krauſens im beſten Sinne wahrhaft volkstümliche Werke die Bedeutung eines Pflugs, der das Erdreich lockert, um es zur Aufnahme der Saat empfänglich zu machen. iſt hervorgegangen aus den Kreiſen der kurmainzer Abtei lung der Manmzer Jahrtauſendausſtellung(1925), die in den J. Roos. Lehrer in Viernheim(Heſſen).— Unberechtiater Nachdruck verboten. Herausgeber