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Amlsblatt der Heſſiſchen Bürgermeisterei und des Polizeiamts Platzvorſchriften dei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichrigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen, kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden. 2... Zü—BK (Biernhetmer Bürger⸗Ztg.— Viernh. Volksblatt) Die einſpaltige Petitzeile koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg. 44. Jahrgang ee Neues in Kürze. i, ie: Jugoflawien wird im Verlaufe der bevorſtehenden Konſernz der kleinen Entente die italieniſch⸗jugoſlawiſchen Differenzen zur Sprache bringen. 28: Wie aus Chicago gemeldet wird, hat dort ein ruſ⸗ ſiſcher Offizier den ruſſiſchen Geſandten Kerenſki während eines Ehrendiners zweimal geohrfeigt. 16: Nach Meldungen aus Schanghai verlautet dort gerüchtweiſe, daß General Liſchiſun, Gouverneur von Kanton, ſich von Tſchangkaiſchek getrennt habe und feine Unabhängigkeit erklären wolle. 22: Wie aus Schanghai gemeldet wird, iſt zwischen Tſchangkaiſchek und Tſchangtſolin ein inoffizieller Waf⸗ zenſtillſtand abgeſchloſſen worden. Oeſterreichiſche Wahlbilanz. Die Situation unverändert. Wien 25. Die kühnſten Hoffnungen der öſterreichiſchen Sozialdemokratie, auch im öſterreichiſchen National rat eine Mehrheit zu erlangen, haben ſich nicht erfüllt. Zwar zählt die Sozialdemokratie einen Gewinn von vier Mandaten, während die Bürgerliche Einheits⸗ liſte einige Mandate verloren hat und der Landbund, deſſen Haltung zwar ſchwankend, aber doch zumeiſt durch Stellungnahme gegen die Großargrarier beſtimmt iſt, zwei Mandate gewinnen konnte. Dies ſind die bis jetzt feſtliegenden Ergebniſſe, an denen noch kleine Verſchiebungen eintreten können, da die Anzahl und Verteilung der auf die Reſtſtimmen entfallenden Man⸗ date erſt in einem ſehr komplizierten Rechnungsverfahren feſtgeſtellt werden muß. Nach den vorläufigen Berechnun⸗ gen über die Reſtſtimmen iſt anzunehmen, daß weitere drei Mandate der Bürgerlichen Einheitsliſte zwei den Sozialdemokraten und eine dem Landbund zufallen wird. Damit könnte aber die gegen⸗ wärtige Situation von 87 Bürgerlichen, 72 Sozialdemo⸗ kraten und 7 Landbündlern ſich entſcheidend nicht mehr verändern. Es wird alſo vermutlich alles beim alten blei⸗ ben. Nur wird die Mehrheit, die das jetzige Kabinett hatte, um ſieben Stimmen verringert ſein. Bemerkenswert iſt, daß bei der Wahl ſelbſt die Anſchlußfrage abſolut keine Rolle ſpielte. Es iſt das ein Zeichen dafür, daß heute das öſterreichiſche Volk in ſeiner erdrückenden Mehrheit— der jetzige Bundeskanzler Dr. Seipel hat den Prozentſatz einmal auf fünfundneunzig Prozent April. beziffert— den Anſchluß an Deutſchland will Die öſterreichiſchen Wahlen haben nur inſoferne eine Bedeutung, als in Wien, da die Wahlen zur National- verſammlung gleichzeitig mit den Wahlen zum Gemeinde— rat vorgenommen wurden, nach wie vor eine uneinge⸗ ſchränkte Mehrheit der Sozialdemokraten beſtehen bleibt und als dadurch der ſoviel umkämpfte Wiener Finanz⸗ miniſter, Stadtrat Breitner, auch in Zukunft ohne Schwierigkeiten ne großzügigen ſozialen Pläne auf Ko⸗ ſten der Beſitzenden durchführen kann. Mehr oder weniger war das Programm des Stadtrates Breitner die Wahl⸗ parole. Von den Sozialdemokraten verteidigt und von den bürgerlichen Parteien bekämpft, war es d. Gegen⸗ ſtand der Auseinanderſetzungen in den Wahlverſammlun⸗ gen. Nun hat Herr Breitner geſiegt und für Oeſterreich, das ſo ſehr die Gemütlichkeit liebt, werden wieder ruhi⸗ gere Tage anheben. Das deutſche Volk aber kann ſich darüber freuen, daß alle Parteien heute für den Anſchluß ſind. Es gibt nur der Hoffnung Ausdruck, daß es dem öſterreichiſchen Brudervolke vergönnt ſein nähten in Zukunft auch zum deutſchen Reichstage zu ——— * Eine ſchwere Schädigung des Wirtſchaftslebens Berlin, 26. April. Wie bereits berichtet wurde, bereitet das Reichs⸗ poſtminiſterium eine Vorlage vor, nach der die Briefbeför⸗ detungsgebühr von 10 auf 15 erhöht werden ſoll. Damit; liert der neue Reichspoſtminiſter der deutſchen QOeffent⸗ ichkeit keine ſehr angenehme Ueberraſchung. Man iſt umſo weniger von ſeinen Abſichten erbaut, als noch vor g a en nach der zweiten Leſung des Poſt⸗ etats im Reichstag amtlich erklärt wurde, daß mit einer auch die Wirtſchaftslage der Poſt nicht zu einer ſolchen höhung zwinge. Außerdem aber wurde auch bei der Erhöhung der Telephongebühren, die bekanntlich am 1. Beit in Kraft tritt, von der Poft betont, daß man da⸗ riefporto erhöhen müſſe, wenn die Erhöhung der Tele F erſtleinmal bie ecyhohre Grunogebuhyr fur das Tele⸗ phon bewilligen laſſen und man il jeht drauf und dran, ſich auch die Erhöhung des Briefportos durch den. Verwaltungsrat der Reichspoſt, an den die neue Seip e etwa acht bis vierzehn Tagen gelangen dürfte, Guten 116 pft„Das iſt etwas reichlich viel des beſchran t fle ie Erhöhung nicht auf das Briefporto eſchränkt bleibt, ſondern von ihr naturgemäß auch Druck⸗ ſachen und Poſtkarten betroffen werden und als fer⸗ 65 wie man vorſichtig hinzufügt,„vielleicht“ auch eine ite 0 des Paketportos in Frage kommen Die Pofſt verteidigt ihre Maßnahmen damit, daß das Brieſporto nicht der Geldentwertung angepaßt ſei, daß vielmehr ſeit 40 Jahren der 10⸗Pfennig⸗Brief⸗ tarif beſtehe. Auf der anderen Seite aber ſeien die Aus⸗ gaben der Poſt außerordentlich gewachſen. Während früher die Reichspoſt an die Bahn etwa zwei Millionen zu zahlen hatte, müſſe ſie heute für die Beförderung der Bahnpoſtwagen etwa 100 Millionen jährlich zahlen, dazu komme, daß der Ausbau des Fernſprechweſens, die Einrichtung der Selbſtanſchlußämter, der Bau der Fernkabelleitungen uſw. ſehr erhebliche Summen per— ſchlungen habe. Zur Deckung dieſer Koſten hat die Poſt bekanntlich Anleihen aufgenommen, ſo daß das auf rund zwei Milliarden geſchätzte Geſamtvermögen der Puſt nunmehr mit einer Anleihe von 170 Millionen und mit einer neueren von 300 Millionen belaſtet worden iſt, für die natürlich Zinſen gezahlt werden müſſen. Unter keinen Umſtänden aber, ſo erklärt man im Reichsnoſtmini⸗ ſterium weiter, dürfe etwa eine„Defizitwirtſchaft“ einreißen. Das etwa ſind die Argumente, mit denen die Poſt ihre Pläne verteidigt, wobei allerdings aus Wirtſchafts⸗ kreiſen bereits darauf hingewieſen wird, daß im Jandar die Einnahmen der Poſt 159,7, die Ausgaben hingegen nur 136,5 Millionen betrugen, während die Zahlen für den Februar 134 Millionen reſp. 129.9 Millionen aus⸗ machen, ſo daß von einer Anterbilanz nicht ge⸗ ſprochen werden könne. In Wirtſchaftskreiſen iſt man denn auch alles andere als entzückt von dieſer neuen drohenden Mehrbelaſtung und ſchon erheben ſich aus der Induſtrie wie vom Handwerk und vom Handel Stimmen, die darauf verweiſen, daß gewiß auf der einen Seite die Tarife ſo geſtaltet werden müſſen, daß ein De⸗ fizit vermieden wird, daß dieſes Recht aber ſeine Grenze in der Leiſtungsfähigkeit der Wirtſchaft findet, die ſchon jetzt unter einem ungeheuren Steuerdruck ſtehe. Mit be⸗ ſonderem Nachdruck wird aber ferner betont, daß Vor— ausſetzung für jede Erhöhung der Tarife vor allem aber ſein muß, daß die Poſt ihre Leiſtung den Friedens⸗ leiſtungen wieder anpaßt, ſowohl hinſichtlich der Schnel— ligkeit der Beförderung, wie der Zahl der Briefbeſtellungen und der Ausdehnung des Schalterdienſtes. Bekanntlich laſſen die Dinge in dieſer Beziehung heute noch recht viel zu wün⸗ ſchen übrig, und man wird unter allen Umſtänden dar— auf dringen müſſen, daß hier ein Wandel eintritt, wenn die Erhöhung der Tarife wirklich nicht zu umgehen ſein ſollte. Der Verwaltungsrat der Reichspoſt aber hat die Aufgabe, ſehr genau nachzuprüſen. ob die neue Vorlage, durch die die Einnahmen der Poſt ſich um 50 bis 60 Millionen erhöhen ſollen, in ihrem vollem Umfange notwendig und erforderlich iſt, und ob dieſe neuen Tarifſätze in Uebereinſtimmung ge⸗ bracht werden können, mit den Verhältniſſen der deutſchen Wirtſchaft. Auch die Neuordnung der Gütertarife? ö Zu den verſchiedentlichen Gerüchten über eine bevor— ſtehenden Erhöhung der Gütertariſe wird be⸗ richtet, daß im Januar in Garmiſch-Partenkirchen der dort tagenden Tariſkommiſſion eine Denkſchrift der Reichsbahn zugegangen iſt, die jedoch noch nicht als die Grundlage einer Umorganiſterung der geltenden Gü— tertarife anzuſehen war. Vielmehr wurde ein Anteraus⸗ ſchuß eingeſetzt, der aus Vertretern der ſtändigen Tarif- kommiſſion und der Reichsbahn zuſammengeſetzt wurde, und der die Aufgabe hatte, die für die deutſche Mirtſchaft dringendſten Tariffragen zu klären. Ueber die Arbeiten dieſer Kommiſſion wird Ende dieſer Woche in mehr⸗ tägige Erörterungen in Frankfurt a. M. verhandelt werden. Die Frage, ob Tariferhöhungen eintreten werden, iſt an ſich noch völlig ungeklärt. Grundſätzlich wird es ſich jedoch darum handeln, in allen Fällen, in denen Erleichterungen beſchloſſen werden ſollten, auf die notwendige Deckung der dadurch verurſachten Aus⸗ fälle Bedacht zu haben. 15 c lere e e 22 Höchibaſser und Aeberſchwemmungen Schwere Stürme an der Odermündung. Stettin, 26. April. In dem Gebiet der Odermü a mün⸗ 19 05 herrſchten heute ſehr ſchwere Stürme, zeitweiſe in 5 indſtärke 11. In Stettin wurden u, a. zahlreiche große e e durch den Sturm zertrümmert, Im Industrie und Verladehaſen erreichte die Wellenbüdung nigſtücen einen Automaten plünderte. Der Verhaftete eine nie bageboclene Dphr. Die Verldüberumpe uno bas weite Wieſengelände wurde überflutet, wodurch der Ver⸗ kehr ſtark behindert wurde. Auch aus der Provinz werden erhebliche Sturmſchäden gemeldet. So wurden auf dem Hute An Natzlaff bei Köslin zwei Scheunen abgedeckt. Das Dach der einen Scheune, die völlig zuſammenſtürzte, wurde etwa 800 Meter weit über verſchiedene Gebäude geſchleudert. Zwei Arbeiter wurden dadurch ſchwer ver⸗ letzt. Auf den Landſtraßen wurden viele Fuhrwerke in die Straßengräben gedrängt. Bei Kolberg ſank ein Kut⸗ ter, deſſen Inſaſſen erſt nach vier Stunden gerettet wer⸗ den 9 Aus Swinemünde wird Windſtärke 10 gemeldet. Hochwaſſer in Medienburg.— Deichbrüche au der Elbe. N .„Schwerin, 26. April. Auf mecklenburgiſchen Gebiet iſt ein dauerndes Steigen des Elbhochwaſſers zu verzeich⸗ nen. Der Waſſerſtand iſt heute morgen auf 4,5 Meter angeſtiegen. Dieſes neue Steigen hat unermeßlichen Scha⸗ den angerichtet und die Sommerdeiche in der Gegend von Dömitz und Boitzenburg in größte Gefahr gebracht. Das Dorf Gothmann bei Boitzenburg, das auf einem Berge liegt, iſt völlig vom Hochwaſſer eingeſchloſſen. Die Sommerdeiche in der Gegend von Boitzenburg ſind größtenteils überflutet, ein orkanartiger Wund treibt gegen⸗ wärtig die Waſſermaſſen über die Ufer. In der Nähe der Ortſchaft Bandekow brach in der vergangenen Nacht der Sommerdeich. Es wurden ſofort alle Sipomannſchaften die in einer Stärke von 130 Mann in das gefährdete Gebiet entſandt worden waren, eingeſetzt. Es gelang mit Sandſäcken die durchbrochene Stelle vorläufig wieder zu dichten, ſodaß die Gefahr hier überwunden zu ſein ſcheint. Heute vormittag erfolgte in derſelben Gegend ein neuer Dammbruch und man iſt auch hier bemüht, die Durch⸗ bruchſtelle mit Hilfe der Stpomannſchaften durch Sand⸗ ſäcke abzudichten. Die Sommerdeiche der Sude, eines Nebenfluſſes der Elbe, werden ſtändig von der Bevöl— kerung erhöht, um ein Ueberfluten zu verhüten. Auch in der Gegend von Domnatz bei Dömitz iſt der Sommer⸗ deich überflutet. Das Gebiet zwiſchen Langendorf und Danneberg gleicht eine mrieſigen Meer, aus dem nur einige Baumſpitzen herausragen. Auf den Feldern iſt alles zerſtört. Ueberall im mecklenburgiſchen Hochwaſſer⸗ gebiet rechnet man mit einem weiteren Anſteigen des Waſſers und mit einer ähnlichen Kataſtrophe wie im Sommer des vorigen Jahres, wo der Höchſtſtand des Waſſers 4.62 Meter betrug. N Aus dem In⸗ und Auslande. Die Firma Himmelsbach begibt ſich unter Geſchäftsaufſicht. Berlin, 26. April. Die Firma Gebrüder Himmels⸗ bach AG. hat beim Amtsgericht Freiburg die Geſchäfts⸗ aufſicht beantragt. In einer Preſſebeſprechung, zu der die Firma geladen hatte, wurde erklärt, daß die Schwie⸗ rigkeiten der Firma auf den Bonkott zurückzuführen ſeien, der nach den Anſchuldigungen Fernbachs gegen die Ge— ſellſchaft eingeſetzt habe. Der Boykott ſei von den Forſt⸗ verwaltungen der Länder ausgegangen und habs ſich dann auch auf die private Geſchäftsverbindungen ausgedehnt. Europa vor dem finanziellen Zuſammenbruch. Newyork, 26. April. Bei einem Frühſtück im Bankier⸗ uẽb erklärte Sir George Paiſh. Europa nähere ſich dem finanziellen Zuſammenbruch. Eine Abhilfe hierfür gäbe es nur in der Streichung der Schulden, in der Nieder⸗ ſchlagung der deutſchen Reparationsverpflichtungen, im Bau von Eiſenbahnen in unentwickelten Ländern und in der Förderung des Warenaustauſches zwiſchen Euro na und! den Vereinigten Staaten. Aus Nah und Fern. 500 15 der Ueberſchwemmungskataſtrophe am Mi 1 tewnork, 26. April. Nach den letzten Meldungen aus dem Ueberſchwemmungsgebiet des Miſſiſſippi it die Zahl der Todesopfer auf 500 angeſtiegen, die der Obdach⸗ loſen auf 260 000. Der Schaden beläuft ſich bisher auf eine Milliarde Dollar, wovon die Hälfte auf die Baum⸗ wolle und Kornfelder entfällt. Sieben Millionen Acres Land ſtehen unter Waſſer und 25 weftere Millionen Acres ſind in Gefahr überflutet zu werden. Frankfurt a. Mm.(Ein Automatenräuherf feſtgenommen.) Der Polizei gelang es, einen Arbeiter aus Bad Homburg auf friſcher Tat abzufaſſen, als et gerade mit entſprechend hergerichteten eiſernen Zehnpfen⸗ U wurde weiterer Diebſtähle i„und Scho⸗ koladenautomaten ret 1 1 Frankfurt a. M.(Verhaftung 159 5 Wohl tätigkeitsſchwin ders. eſtgenommen wurde der Schneider Wilneim ö 15 15 tanden hafte. feen (Tebensunterhau m ietzrer Zeit durch Berrugereien zu be⸗ ſtreiten, indem er angeblich im Auftrage eines Pfarrers einer hieſigen Kirchengemeinde zu den Hinterbliebenen Verſtorbener ging und dort um Geld und Kleider anhielt, unter dem Vorwande, daß dieſe Sachen für Arme der Kirchengemeinde beſtimmt ſeien. ö „Bad Kreuznach.(Verheerender Waldbrand.) Ein Waldbrand entſtand auf dem Gemeind bann Rapp⸗ weiler⸗Zwalbach. Bei ſtarkem Nordoſtwind griff das Feuer raſch um ſich, innerhalb einer kurzen Zeit ſtanden große Strecken unter Feuer, das in dem Heidekraut und den Hecken Nahrung fand. Den aus den verſchiedenen Gemeinden der Bürgermeiſtereien Losheim, Wadern und Weiskirchen herbeigeeilten Löſchmannſchaften iſt es noch nicht gelungen, des Feuers Herr zu werden. Die ſtarke Rauchentwickelung, die meilenweit zu ſehen iſt, erſchwert die Löſcharbeiten außerordentlich. Der Schaden iſt ſehr groß und noch nicht zu überſehen. Die Brandfläche wird auf eine Größe von über 300 Morgen geſchätzt, eine ge⸗ naue Feſtſtellung war bisher noch nicht möglich. Ver⸗ brannt ſind meiſtens junge Fichtenbeſtände, ferner auf dem Gemeindebann Rappweiler ein 10jähriger Fichtenbeſtand von 40 Morgen. Neuwied a, Rh.(Feſtgenommener Betrü⸗ ger.) In Dresden wurde ein Einwohner aus Vallendar ſeſtgenommen, der als Holzaufkäufer einer Holländer Firma 40000 Mark unterſchlagen hatte. Dieſer Betrag war ihm von ſeiner Auftragsfirma zur Auszahlung an Holzlieferanten übergeben worden, die hier das Holz zur Ablieferung an den Rhein brachten. Der Mann war mit der unterſchlagenen Summe vor etwa drei Wochen flüch⸗ tig geworden. Oberſtein.(Zyankalivergiftung.) Ein jun⸗ ges Mädchen, das in einer hieſigen Schleiferei angeſtellt war, wurde plötzlich von einem Anwohlſein befallen und war in wenigen Minuten tot. Sie wurde ein Opfer des Genuſſes von Zyankali. Kirn.(Tödlicher Sturz.) Einen Todesſturz tat der Landwirt K. Jakob im benachbarten Bürenbach. Er türzte von der Höhe der Scheune herab und blieb mit zer⸗ chmetterten Gliedern liegen. ö Bad Homburg.(Verurteilter SHeirats, ſchwindler.) Ein Gärtnergehilfe hatte einem hier iin Stellung befindlichen Dienſtmädchen unter der Vorſpiege⸗ lung, daß er es heiraten wolle, ſeine Erſparniſſe entlockt und ſie durchgebracht. Der Staatsanwalt des hieſigen Amtsgerichts, vor» er ſich deswegen zu verantworten hatte, beantragte eine Gefängnisſtrafe von 14 Tagen. Das Gericht ging Woch über dieſen Antrag hinaus und ver⸗ urtrilte ihn zu einem Monat Gefängnis und Tragung „ Koſten. Eſſen.(Folgenſchwere Exploſion.) Auf Schacht Rhein J in Wehofen explodierte im unterirdiſchen Betrieb ein Kalkbehälter. Von den unherfliegenden Split⸗ tern wurde ein Hauer ſo ſchwer getroffen, daß er einen Schädel und Rippenbruch erlitt und auf der Stelle tot war. Saarbrücken.(maſſenprozeß wegen Land⸗ friedensbruches. Vor dem Schwurgericht begann ein Maſſenprozeß wegen Landfriedensbruches. Es handelt lich um die Vorgänge am 8. Juli 1926 in Neunkirchen, wo eine Reihe von Kriegervereinmitgliedern bei einer politiſchen Schlägerei von Teilnehmern einer Gewerk⸗ ſchaftskundgebung ſchwer mißhandelt worden ſind. Unter den 35 Angeklagten befinden ſich u. a. zwei kommuniſtiſche Landesratsabgeordnete, ein kommuniſtiſcher Stadtverord⸗ meter und drei Frauen. Es ſind über 100 Zeugen geladen. ö Offingen in Schwaben.(Tragiſches Ende einer Kahnfahrt.) Vier junge Leute unternahmen von Of⸗ fing nach Neuburg eine Kahnfahrt, die tragiſch endete. Der Kahn ſtieß bei Donauwörth an einen Pfeiler der Brücke, kippt um und ſämtliche Inſaſſen fielen ins Waſ⸗ fer. Dabei ertranken die Brüder Hans und Ludwig Ben— ker, während die beiden anderen gerettet werden konnten. ö Würzburg. 5000 Zentner Stroh ver⸗ brannt.) Durch Funkenflug eines Dampfpfluges geriet ein großer Strohſtapel auf dem Gute Seligenſtadt bei Würzburg in Brand. Infolge Maſſermangels und des ſtarken Weſtwindes konnte nichts von den im Freien la⸗ gernden 5000 Zentner Stroh gerettet werden. Der Brand dauerte 28 Stunden; bei Oſtwind wäre ein großer Teil des Gutes vernichtet worden. Dresden.(Verhaftung wegen Unterſchla⸗ gung von Wohlfahrtsgeldern.) Die Kriminal⸗ aliaoi nerhaffete don Mahlfahrtsdirektar Hornig, der im Vom Glück vergeſſen. Noman von Fr. Lehne. 36. Fortſetzung. Nachdruck verboten. Es war zum erſten Male, daß die Prinzeſſin Gwendoline einen Einblick in ihr Inneres tun ließ. Ihre ſonſt ſo blaſſen Wangen waren leicht gerötet, und in den tiefen, dunklen Augen brannte ein leidenſchaftliches Feuer. Jetzt ſprang ſie auf.„Wir wollen weitergehen, Gwendoline—“ ſie ſtreckte die ſchlanken Arme weit von ſich— und morgen wird die Sonne wieder ſcheinen—, wenn wir zu Hauſe ſind, ſingſt Leben das Lied nochmal— du weißt doch, wie ſehr ich es liebe.“ Gwendoline bückte ſich und pflückte beim Weitergehen ſchwanke, zitternde Gräſer und bunte Blumen zu einem Strauß. Maria Chriſta folgte ihrem Beiſpiel—„mal ſehen, ob ich einen Glücksklee finde“. Doch ihr Suchen war ohne Erfolg. Sie verdoppelte ihren Eifer—„ich will einen Vierklee finden—“ beharrte ſie. Auch Gwendoline 95 ganz vertieft— doch keine fand den glückverheißenden ee. „Siehſt du, Gwendoline, wie recht ich habe— mich hat das Glück vergeſſen—“ rief Chriſtina entmutigt,„nicht einmal einen Vierklee läßt es mich finden!“ „Nach einem Vierklee darf man auch nicht ſuchen, meine Damen! Der Zufall muß ihn geben, dann erſt bringt er Glück,“ lachte eine fröhliche Männerſtimme. Erſchrocken ſahen ſich die beiden Damen um— wenige Schritte vor ihnen ſtand ein hochgewachſener Touriſt, der wohl ſoeben aus dem Wald getreten war; denn ſie hatten ihn bisher noch nicht bemerkt. Er kam jetzt näher.— „Darf ich mit ſuchen helfen?“ „Ah, Sie bringen ſich da aber mit Ihren Worten vorhin in Widerſpruch—“ entgegnete Maria EChriſtina 1 15 r lächelnd und mit einer gewiſſen Befangenheit. Es war noch nicht widerfahren, ſo unzeremoniell e zu it einem nehm aus. Ein kräftiger 4425 lief le: i vornehm aus. Ein kr„Durchzieher lief Über die ange ſeines ſchmale engebräunten Geſich werden— gerade darum machte es ihr Spaß. e Blick ſtreifte 0 den Berbachr fteyr, großere Uunrerſchlagungen degangen zu haben. Wie bisher ffeſtgeſtellt iſt, beläuft ſich die unter⸗ ſchlagene Summe auf rund 6000 Mark. Hornig hat ſich dieſe Beträge angeeignet, indem er Quittungen von Wohl⸗ fahrtsunterſtützungsgeldern fälſchte. Er iſt geſtändig. Berlin.(Zwei 16jährige Berlinerinnen verſchwunden.) Nachdem erſt vor einigen Mochen ein 161iähriges Mädchen, das für ein Immobiliengeſchäft 500 Mark Miete kaſſiert hatte, ſpurlos verſchwunden war, wird jetzt ſchon wieder das Verſchwinden eines anderen jun⸗ gen Mädchens im Alter von 16 Jahren, das in einem Korſettgeſchäft in der Leipziger Straße angeſtellt war. gemeldet. Die Nachforſchungen der Kriminalpolizei nach beiden Mädchen waren bisher ohne jeden Erfolg. Ein freiwilliges Verſchwinden kann bei beiden nicht angenom⸗ men werden. Berlin.(Vier Monate lang tot in der Woh⸗ nung.) In einem Hauſe in Lichtenberg wurde ein Kriegs- beſchädigter in ſeiner Wohnung durch Gas vergiftet tot aufgefunden. Aus einem hinterlaſſenen Brief geht her⸗ vor, daß der Kriegsbeſchädigte bereits am 17. Dezember 1926 Selbſtmord durch Leuchtgas verübt hat. Hamburg.(Schwerer Sturmüber der Nord⸗ ſee.) In der Nacht tobte über der Nordſe ein heftiger Sturm. Die Böen hatten teilweiſe eine Sekundengeſchwin⸗ digkeit von 27 Metern. Die Temperatur fiel infolge des Nordſturmes an verſchiedenen Orten auf 3 bis 5 Grad über Null. Der Breslau.(Aus der Haft entlaſſen.) wegen dringenden Mordverdachtes an der hochbetagten Witwe Michling in Klein⸗Mochbern verhaftete Fahrſtuhl⸗ führer Max Roßmann iſt ebenſo wie der vorher ver⸗ haftet geweſene Bäckermeiſter aus dem gleichen Hauſe wie⸗ der auf freien Fuß geſetzt worden, da ſich Anbaltsdun te für ſeine Täterſchaft nicht ergaben. Dante bleibt der Mord zunächſt noch völlig ungeklärt. 0 Kleine Chronik. 4% Ein Spielmarkenfälſcher in Wien verhaftet. Im Zuſammenhang mit den Spielmarkenfälſchungen in Monte Carlo wurde in Wien der Kaufmann Philipp Nußbaum verhaftet. Er wird beſchuldigt, in Wien und in Budapeſt falſche Spielmarken für Monte Carlo in Auftrag gegeben u haben. Eine Reihe gefälſchter Spielmarken zu 20 und 40 Franken wurde bei ihm beſchlagnahmt. Aus Heſſen. Darmſtadt.(Lichtſpieltheatergründung.) Unter Führung der Darmſtädter und Nationalbank wurde in Darmſtadt die Heſſiſche Lichtſpieltheater⸗Aktiengeſell⸗ ſchaft gegründet. Das Aktienkapital beträgt vorläufig 250 000 Mark. Die Geſellſchaft hat ein Grundſtück in der Wilhelminenſtraße erworben und wird dort zunächſt ein ganz modernes Lichtſpieltheater unter dem Namen„He⸗ lia⸗Palaſt“ erſtehen laſſen, das 800 Sitzplätze haben wird. Die Eröffnung iſt zum 15. September vorgeſehen. Darmſtadt.(Tagung des Krankenkaſſen⸗ verbandes für Heſſen und Heſſen⸗Naſſau.) Die diesjährige Hauptverſammlung des Landesverbandes Deutſcher Krankenkaſſen für Heſſen und Heſſen⸗Naſſau fin⸗ det, wie uns mitgeteilt wird, am 28. und 29. Mai in Bad Orb ſtatt. Darmſtadt.(Verhaftete Betrüger.) Wegen Diebſtahls, Betrugs und Urkundenfälſchung wurde der 23jährige Kellner Jakob Joſt aus Darmſtadt feſtgenom⸗ men. Joſt, der nach Verübung mehrerer Eigentumsdelikte (u. a. Erſchwindelung einer neuen Schreibmaſchine, die er ſofort nach Empfang im Pfandhaus verſetzte), aus ſeiner Wohnung spurlos verſchwand und von der Polizei geſucht wurde, entwendete darauf in Frankfurt a. M. aus einem Privatkontor ein Scheckheft. Er ſtellte ver⸗ ſchiedene Schecks in Höhe von einigen tauſend Mark wider⸗ rechtlich aus und gab ſie in Zahlung. Beim Einlöſen eines ſolchen gefälſchten Schecks auf der Volksbank hier konnte Joſt feſtt, ommen werden und kam in Unterſu⸗ chunacshaft 5 0 Darmſtadt.(Einberufung des heſſiſchen Landtages.) Der heſſiſche Landtag wird vorausſichtlich am 3. Mai d. J. wieder zu einer Vollſitzung zuſammen⸗ treten. Darmſtadt.(Feſtgenommener Betrüger.) Der ſeit längerer Zeit wegen Diebſtahls und Arkundenfäl⸗ ſchung ſteckbrieflich verfolgte 23jährige Kellner Jakob Joſt, der u. a. in Frankfurt a. M. ein auf mehrere tauſend Mark lautendes Scheckpeft aeſtoblen und die Schecks in geſchnittenen Bärtchen über dem feſten energiſchen Munde. „Meine Gnädigſte, ich will ja nicht für mich ſuchen! Ein geſchenkter Vierklee bringt immer Glück— ſicher—! Seine ſcharfen Augen durchſpähten beim Weitergehen das duftige Grün; wie ſelbſtverſtändlich blieb er an Maria Chriſtinas Seite. 1 N Mit einem Ausruf der Freude bückte er ſich da, und dann reichte er der errötenden Chriſta, ſich leicht ver⸗ neigend, ein vierblättriges Kleeblatt—„Auf daß das Glück Sie nicht vergißt!“ Lächelnd ſuchte ſein Blick den ihren. Ihre Hände zitterten, als ſie beim Ergreifen des Klees die ſeinen berührte. Sie nahm aus ihrem Handtäſch⸗ chen ein kleines Notizbüchlein, in das ſie den Vierklee legte.—„Möge Ihr Wunſch in Erfüllung gehen! ſagte ſie leiſe und wieder ſtieg die Röte in ihr durchſichtiges, lilienweißes Geſicht. „Sind die Damen ſchon lange unterwegs und haben Sie ein größeres Ziel?“ fragte er. ö Hilfeſuchend wandte lie Chriſta nach Gwendoline um, die auf dem ſchmalen Wieſenpfad hinter den beiden ging. „Wit ſind auf dem Wege nach dem Glück!“ meinte Gwendoline,„iſt das nicht ein großes Ziel?“ „— und glauben Sie es zu erreichen?“ „Wir wollen es!“ entgegnete Gwendoline in beſtimm⸗ tem Ton. „Ob der Wille allein es vermag?— Glauben Sie an das Glück— das iſt ſchon Glück: der Glaube daran!“ Fragend ſah Maria Chriſtina nach Gwendoline. Würde der Fremde denn ſo ohne weiteres bei ihnen bleiben? Die Kühle des Waldes hatte ſie ſchon wieder 170105 nommen. Zwiſchen den ſchlanken Fichtenſtämmen ſpielten kringelnde Sonnenlichter. Heimlich und leiſe flüſterte es um 5 r. 10 „Muſſen wir nicht umkehren, Gwendoline? 5 „Wo wohnen die Damen, wenn ich fragen darf? das In 7 0 d 5 I Suhan geneven harre, wurde dre ergebe 5 ö in ö nnn U mit den blitzenden fröhlichen Grauaugen und dem kurz önig ch—7 egnete Gwendoline raſch: 5 Erl enige 1 5 3 5 nete Gre 1 pletten; Ober⸗Ramſtadt.( Freitod.) orſtrevier Spieß wurde ein hieſiger 60 90 5 alter Einwohner erhängt auf⸗ gefunden. Er wurde ſeit den N vermißt. N Mainz.(Der Lohnſtreit in der Rhein⸗ Ichiffahrt.) Die Arbeitnehmerverbände haben ihre Er⸗ klärungen 10 den Schiedsſprüchen vom 6, und 9. April nunmehr abgegeben. Der Zentralverband der Maſchiniſten und Heizer hat die Schiedsſprüche abgelehnt, während der Deutſche Verkehrsbund den erſten Schiedsſpruch ange⸗ nommen und den zweiten abgelehnt hat. Der Reichsar⸗ beitsminiſter hat nunmehr zu erneuten Verhandlungen auf Mittwoch, den 27. d. M. eingeladen. Mainz.(Erhöhung des Waſſerpreiſes.) In⸗ folge des geringen Ueberſchuſſes der ſtädtiſchen Waſſer⸗ werte wird beabſichtigt, eine Erhöhung des Waſſerpreiſes oon 28 auf 34 Pfennig pro Kubikmeter vorzunehmen. RNüſſelsheim.(Vor das fahrende Au to ge⸗ ſprungen.) Auf der Landſtraße Rüſſelsheim—Raun⸗ heim wurde ein fünfjähriges Kind aus Biſchofsheim, das nit ſeiner Mutter vom Holzleſen im Walde zurückkehrte, don einem Frankfurter Automobil überfahren und ſchwer gerletzt. Den Lenker des Autos trifft nach den polizei⸗ ichen Feſtſtellungen keine Schuld, weil das Kind trotz der Warnungsſignale vor den in langſamem Tempo fahrenden“ Wagen ſprang. ö Nüſſelsheim.(Ehrung Fritz v. Opels.) In“ Anerkennung ſeiner beſonders hohen Verdienſte um den deutſchen Rad⸗ und Motorradſport wurde Fritz v. Opel dom Deutſchen Motorradfahrer⸗Verband anläßlich deſſen n. Hamburg ſtattgefundenen Verbandstages zum Ehren⸗ nitalied ernannt. 1 4 Aus der Pfalz. Nenſtadt.(Weinprobe in Neuſtadt. m Ge⸗ ſellſchaftshaus fand im Rahmen der pfaliſchen 1 1 ausſtellung hier eine Weinprobe ſtatt, bei der nicht weni⸗ ger als 61 Proben von ſämt lichen Lagen der Pfalz zum Alusſchank gelangten. Der pfälziſche Mundartdichter Karl Räder, Ludwigshafen, erfreute durch ſeine humorvollen Gedichte in heimiſcher Mundart die Anweſenden und trug ſo zu einem fröhlichen Verlauf der Weinprobe bei. Kaiſerslautern.(Ein Jahr Zuchthaus für einen Meineid.) Das Schwurgericht verhandelte ge⸗ gen die 1879 geborene, jetzt in Kaiſerslautern wohnhafte geſchiedene Ehefrau Eliſe Metzger wegen Meineids. Der Anklage lag folgender Tatbeſtand zugrunde: Die Ange⸗ klagte lag in Eheſcheidung mit ihrem Mann, da ſie von dieſem der Untreue bezichtigt wurde. Sie ſchwor jedoch, daß ſie mit dem Arbeiter Karl Engelhardt keinen geſchlecht⸗ lichen Verkehr gehabt habe. Daraufhin wurde in dem Eheſcheidungsprozeß der Ehemann als ſchuldiger Teil er⸗ klärt und die Ehe geſchieden. Der Eid wurde jedoch ange zweifelt und in der Schwurgerichtsverhandlung bekun dete der als Zeuge„ rnommene Arbeiter Engelhardt, daß er mit der Angeklagten Frau Metzger verkehrt habe. Nach dreiſtündiger, unter Ausſchluß der Oeffentlichkeit durch⸗ geführten Verhandlung wurde die Angeklagte wegen Mein⸗ eids zu einem Jahr Zuchthaus verurteilt. Der Staatsan⸗ walt hatte eineinhalb Jahre Zuchthaus beantragt. Außer⸗ dem hat die Verurteilte die Koſten zu tragen und ferner wurden ihr die bürgerlichen Ehrenrechte auf die Dauer von drei Monaten aberkannt. Die Verurteilte nahm das Urteil an und wurde ſofort in Haft genommen. Aus dem badiſchen Lande. Weinheim.(Zweifache Kebensret tung.) Beim Spielen an dem neuregulierten Weſchnitz⸗Ufer fielen zwetr drei Jahre alte Kinder in den Fluß und wurden von der Strömung fortgeriſſen. Die beiden Kinder wären ohne Zweifel ertrunken, wenn nicht der einarmige Invalide Peter Lohrbächer, der zufällig Augenzeuge des Unfalles hatt ſofort nachgeſprungen wäre und die Kinder gerettet ätte. Weinheim.(Zuſammenſtoß.) Auf der Land⸗ ſtraße von Weinheim nach Mannheim fuhr an der Kreu⸗ zung der Straßen Wallſtadt⸗Freudenheim eine Radfahre⸗ rin in ein von Weinheim kommendes Auto hein. Sie wurde ſchwer verletzt ins Mannheimer Krankenhaus ge⸗ bracht. Das Auto fuhr gegen einen Baum und wurde ſtark beſchädigt. Schwetzingen.(Spiel mit der Piſtole.) Beim Spielen mit einer kleinen Piſtole verletzte ſich auf der Bahnüberführung ein 15iähriger Rurſchoe aus Wlanfſtadt⸗ „Dann müſſen Sie uns fürchten! Denn Erlkönigs Töchter ſind Sterblichen gefährlich—“ meinte Chriſta lächelnd. 5 1 „Das Leid, das mir Erlkönigs Tochter angetan, iſt ſüß! entgegnete er leiſe, Chriſtinas Augen mit tiefem Blick ſuchend. Errötend ſenkte ſie die ihren Wie war er kühn! „Ich hoffe aber, daß der Vierklee, den Sie tragen, für den armen Sterblichen ein Fürſprecher ſein wird! Und ich bitte gütigſt um Ihre Empfehlung bei Sr. Majeſtät dem Erlkönig: wenn er einen Leibarzt braucht— ich ſtelle meine Dienſte gern zur Verfügung—— Dr. Jvers— Er verbeugte ſich vor den beiden Damen, die ſeine Vor⸗ ſtellung mit graziöſem Verneigen erwiderten. Sein Blick ing von einer zur anderen; zwei blonde Mädchen und doch ſo grundverſchieden— die eine herb, ſicher, ſtolz, von einer walkürenhaften Schönheit, die andere zärtlich, von einer ſüßen, weichen Anmut umfangen, hilfs⸗ und ſchutz⸗ bedürftig wie ein Kind, das man in die Arme nehmen 1— unwiderſtehlich war der Anblick der ſanften.“ dunklen Rehaugen. 1 7 Höflich bat er um die Erlaubnis, noch für eine Weile in Begleitung der Damen bleiben zu dürfen, und Maria Chriſtina war die erſte, die 165 Zuſtimmung gab. War das Wunderbare, das ſie ſich erſehnt, jetzt zu ihr gekommen? ging ſie neben ihm her, horchte verſonnen auf und wie im Traume antwortete ſie ihr das alles— als ob ſie ein Heimweg denken le * Träumeriſ ſeine tönende Stimme, T. ſo unwahrſcheinlich war Märchen erlebte! 019 laube, wir müſſen an den maße J Gwendoline. K ten 155 „Wenn ich die Damen zurückbegleiten dürfte— Er gab ſich mis der nften, aber doch e de be md Bitte 1 ihn durfte das Ma t en— und das t zufrieden— irchen heute n. c 55 Gleiche las er a in Maria Ch 975 dae chten und dann ver der Bedint ung, 55 Bayeriſchen Oberſten L die zurücdgegangen iſt. Dagegen erfuhren die Todelfälle ii über 5 0 ein gedrungen, der bei uns wieder Abkühlung in Ausſicht Lokales und Allgemeines. Eine bemerlenswerte E l Elte pic tige Eniſchecdung für Nadfanneln Nadfahter. andesgericht in Mü 0 5 fällt, 1 ünchen gefä indem feſtgeſtellt wurde, daß ſich ein Radfahrer n cht Kraf⸗ bar macht, wenn er außerhalb geſchloſſener Ortſchaften inen erhöhten, ſich in ſeiner Fahrtrichtung hinziehenden Weg(Fußwea) auf der linken Straßenſette benützt. Das Abbeißen der Nägel. Unter den vielen Anſit⸗ ten, die viele von den Kindern ſelbſt ins erwachſene Alter mit hinein nehmen, iſt die des Nägelkauens eine der hghäßlichſten. Und nicht nur das, es iſt auch eine höchſt 9 bene nde Angewohnheit; denn alle Bazillen, dis 100 dem im Sande buddelnden Kinderhändchen ſitzen, wan⸗ dern auf direkteſtem Wege in den Körper und wirken mitunter tödlich. Die abgebiſſenen Nägelteilchen ſetzen ſich aber auch überaus leicht feſt, da der Magenſaft auf die⸗ elben ohne Wirkung bleibt. So entſtehen läſtige Darm⸗ ltörungen. Die Fingerspitzen vereinigen die feinſten Ner⸗ ven, die der Nagel ſchützt. Wird dieſer nun abgebiſſen, ſo vermindert ſich nach und nach das feine Taſtgefühl, und die Betreffenden ſind unfähig zu allen ſogen. Prä⸗ iſionsarbeiten, zu denen neben peinlicher Sauberkeit ein 1 hochentwickeltes Taſtgefühl und Sicherheit in den Finger⸗ ſpitzen gehört. Das iſt eine Beobachtung, die in viele. Fachſchulen gemacht worden iſt. Jede Frau, jedes junge Mädchen verliert durch die häßliche Eigenſchaft des Nä⸗ gelkauens ſofort jeden Reiz für den Mann. Die rein⸗ ichſte Hand wirkt unſchön ohne Nägel von hübſcher Form. Man muß ſchon von früh an beſtrebt ſein, das Nägel⸗ auen, das verhängnisvoll werden kann, zu bekämpfen, den damit behafteten Kindern die Hemdsärmeln— die atürlich die genügende Länge beſitzen müſſen— zu⸗ ähen und vor allem durch eine unermüdliche Geiſtes⸗ und Körperpflege, durch eine naturgemäße Abhärtung für Kräftigung des geſamten Nervenſyſtems ſorgen; denn oft genug iſt das Nägelkauen ein Ausfluß unbeachteter ervoſſtät, die in den Anfängen ſo gering iſt, daß man ſie laum ſpürt. Woran die Menſchen ſterben. f Man hat zwar in dieſer wenig erfreulichen Zeit ſcht ſo viel Klagelieder und Sterbeſtatiſtiken zu verdau [daß man eigentlich garnicht mehr derartige Themen a ſchneiden ſollte. Aber aus ſozial⸗hygieniſchen Rückſicht iſt es doch vielleicht ganz gut, einmal zuſammengefa zu zeigen, in welchem Prozenkſatz die verſchiedenen Tode urſachen zueinander ſtehen. Wenn man das diesbezüg liche Material der Stadt Berlin aus dem Jahre 194 Ourchſieht, ſo zeigt ſich, daß nicht wie man allgeme⸗ glaubt, die Lungentuberkuloſe die häufigſte Todesurſach bildet, ſondern der Krebs. In dem Berichtsjahre ſtarbe ar dieſer Krankheit mehr als 10 Prozent aller Verſto⸗ benen. Dabei iſt der Krebs eine ausgesprochene Fraue krankheit, denn die an Krebs verſtorbenen Frauen übe, 0 trafen die Männer urn weit mehr als die Hälfte. A zweiter Stelle ſtand allerdings die Lungentuberkuloſe, d doch 1925 von den Herzkrankheiten und dem Gehirr ſcchlag auf die vierte Stelle verwieſen wurde. Die Her krankheiten nahmen 1925 die zweite Stelle ein, obwol Zahl der an ihnen verſtorbenen Perſonen abſole folge von Gehirnſchlag auch eine ziffermäßige Zunahm und Lungenentzündungen. Dieſe ſechs Haupturſachen na men weit mehr als die Hälfte aller in Berlin Geſtorben zmit ſich ins Grab. Die Lungentuberkuloſe pflegt ſor An den nächſten Stellen ſtanden die 1 ihre Opfer gleichmäßig unter Männer und Frauen ſuchen, aber in den letzten Jahren, wohl als Nachwirkuf der Kriegsſtrapazen, überwogen die Männer. Die G fäßkrankheiten wieder wurden mehr für die Frauen g fährlich, wie dies ja ſchon ſeit altersher der Fall i Auch der Altersſchwäche fallen doppelt ſoviel Fraue als Männer zum Opfer, während wieder die Kran heiten des Nervenſyſtems und des Verdauungsſyſtems g gen fünfzig Prozent Männer mehr dahinrafften. Se ſtark nahm die Zahl der Selbſtmorde zu, ebenſo auch d Opfer an Unglücksfällen, wobei wohl der wachſende Vez kehr die Urſache iſt. Als neue Gruppe von mehr ab, tauſend Todesopfern im Jahr, trat 1925 die Früh burt auf, während die andern Frauenkrankheiten Da der gehobenen mediziniſchen Wiſſenſchaft ſtändig zurü gehen. Nicht zu vergeſſen iſt die Todeszahl der Opf die auf den Einfluß des Alkohols zurückzuführen ſin i 1 an Zahl die Opfer von Typhus und In — 2—— * — Wetterbericht vom 27. April. Auf der Rückseite des ziemlich unveränderken Skandinavien liegenden Tiefdruckgebiete iſt neuer Schub Polarluft bis England vor⸗ ſtellt. Mit Kaltlufteinbruch iſt ſtarker Druck⸗Anſtieg ver⸗ bunden, der aber zur vorübergehenden Au hellung führen dürfte, da unſer Wetter im allgemeinen noch immer von dem ſtandinaviſchen Druck beherrſcht wird. N Vorausſichtliche Witterung bis Don⸗ nerstag: Kühler, zeitweiſe wolkig mit vorübergehenden Aufhellungen, einzelne Regenſchauer, mit böigen Weſt⸗ winden polaren Arſprungs. Wetieranzeichen bei Gonnenauf⸗ und Untergang. b Die vielfachen Reflexionen des Lichtes innerhalb der Lufthülle ſind Urſache der allgemeinen Tageshelle, welche nichts anderes als die Wirkung des zerſtreuten Sonnen⸗ lichtes iſt. Wo die Urſachen der Zerſtreuòung— Feuch⸗ Maß Staub, geringe Dichte der Luft— im geringeren Naße vorhanden ſind⸗ wie zum Beiſpiel auf hohen Ber⸗ gen, gibt ſich die geringere Verteilung durch ein blenden⸗ deres Licht und tiefere, zumeiſt nicht durch Uebergangs⸗ töne vermittelte Schatten kund. Die Erſcheinung, daß auf hohen Bergen die Sonne ſticht, iſt auf die gleiche Urſache zurückzuführen. Dagegen iſt die blaͤuliche Farbe der in größerer Entfernung liegenden 1 auf die Wirkung des verteilten Lichtes z e bir bezeichnen dieſe Wirkung als„Luftperſpektive“. Wer an die Erſcheinung isbeſondere wenn ſie mit derjleni⸗ bendrotes— eine Folge ſtarker 110 55 in den tieferen Tei⸗ ü ro der n Lichtſtr⸗ 5 häre, e ch die roten Strab⸗ zeigt eine entzündliche Krankheit an irgend einer Stelle 1. left vurchgehen iuſſen— ejanen ſmoet, wolle in ſeinen Betrachtungen eines nicht vergeſſen: er berauſche ſich nicht einzig an der Sonnenglut des weſtlichen Geſichtskreiſes, ſondern wende ſeine Blicke auch dem öſtlichen Himmel zu. Er wird daſelbſt eine eigentümliche Wahrnehmung machen, das allmähliche Emporſteigen eines bogenförmigen Segmentes von bläulicher Farbe, welche nach und nach eine blaugraue Nuance annimmt. Es iſt dies der Schatten der Erde in der Atmoſphäre. Die Erſcheinung als ſolche wird die„Gegendämmerung“ genannt. Es iſt unſchwer zu begreifen, daß Morgen⸗ und Abendröte mit dem Feuchtigkeitsgehalte der Luft in engſter Beziehung ſtehen, demnach von Bedeutung für die Wetteroorherſage ſind. Im allgemeinen darf man auf andauernd ſchönes Wet⸗ ter rechnen, wenn die Abendröte mit lichtem Purpurton den Horizont ſäumt. Weißliche oder gelbliche Färbung, ins⸗ beſondere wenn ſie ſich über einen größeren Abſchnitt des Abendhimmels erſtreckt, kündet ungünſtiges Wetter an. Sinkt die Sonne mit blendend weißem Lichtglanze unter, ohne den Geſichtskreis merklich zu färben, darf man ſich auf Sturm gefaßt machen. Auf die Anſammlung von feinen Federwolken am Horizonte, welche die Abendröte grau abtönen, mit hervorſtehenden glänzenden Streifen, iſt eine ſchlimme Vorbedeutung. Dagegen kündet graues Morgenrot ſchönes Wetter an. Einer glänzenden, pracht⸗ vollen Morgenröte iſt niemals zu trauen. Frau und Haus. Fiebermeſſung. In keiner Familie ſollte ein Fieber⸗ thermometer ſehlen. Denn ſeine Anwendung entſcheidet in allen Fällen von leichtem Unwohlſein, ob nicht doch eine ernſtere Erkrankung vorliegt. Beim Geſunden ſchwankt die Körperwärme, gemeſſen in der Achſelhöhle, etwa von 36,3 Grad bis 37,3 Grad der hundertteiligen Stufung (Celſius.) Was darüber iſt, bedeutet ſicher Fieber und des Körpers an. Sowohl in geſunden als auch in kranken Tagen pflegt in den Abendſtunden die Körperwärme am höchſten zu ſein. Bei Krankheitsverdacht mißt man daher am beſten abends, damit man mit Sicherheit den höch⸗— ſten Stand der Körperwärme erfaßt. Gemeſſen wird mit einem Maximal⸗Fieberthermometer, deſſen Grad wieder in zehntel Grad abgeteilt wird. Bevor das Thermometer in die Achſelhöhle gelegt wird, iſt der Queckſilberfaden auf 35 oder darunter herunterzuſchleudern. Es iſt dar⸗ auf zu achten, daß das Queckſilber ſich dicht an den Arm anlegt. Dies iſt am beſten dadurch zu erreichen, daß der Oberarm feſt angepreßt und der Unterarm zugleich recht— winklig an den Rumpf des Kranken angelegt wird. Nach dem Herausnehmen und Ableſen iſt das Thermometer noch einmal einzulegen, um zu prüfen, ob man es nicht ꝛtwa zu früh herausgenommen hat, und das Queck— ilber nicht noch ſteiat. * Kirchliche Nachrichten. Hochw. Herr Kaplan Ra infurth erhielt Dekret an das biſchöfliche Knaben⸗ konvikt nach Mainz, woſelbſt er als Rektor wirken wird. Der hochw. Herr Kaplan Dr. Spahn aus Mainz⸗Koſt⸗ heim kommt nach hier. „Die Friſeur⸗Innung hier, hat neue Bedie⸗ nungs⸗Preiſe feſtgeſetzt. Die Mindeſtpreiſe für Raſieren ſind jetzt 20 Pfg., bet Haarſchneiden 50, 60 und 70 Pfg. Es empfiehlt ſich, das heutige Inſerat zu beachten und eventuell auszuſchneiden. Der kleine Mehr- preis wird wohl allgemein als gerechtfertigt anerkannt werden. » Der Verein für das Deutſchtum im Aus⸗ land, der ſich bekanntlich zur Aufgabe macht, durch Errichtungen von Schulen u. a' die nicht im Verband des deutſchen Reiches lebenden zahlreichen Auslandsdeutſchen der deutſchen Kultur zu erhalten, beabſichtigt in Heſſen eine großzügig angelegte Werbewoche im Monat Mai zu veranſtalten. Vorträge, Straßenſammlungen, Konzerte auf öffentlichen Plätzen, Fackelzug der Schuljugend, geſellſchaftliche Veranſtaltungen bilden je nach örtlichen weitere 20 zur Verfügung geſtellt worden. Verhältniſſen Punkte des vorgeſehenen Programmes. * Ein Welteireus kommt! Wo man die Straßen auf und ab geht vermerkt man ſogleich, daß Viernheim in den nächſten Tagen einen Zirkus beherbergen wird. Mächtige Reklame Plakate leuchten von weitem den Ein⸗ wohnern entgegen. Auf den Sportplätzen hinterm Gas⸗ werk wird die große Zeltſtadt aufgebaut. Aus vorliegen- den Preſſeberichten geht hervor, daß alles, was der Zir kus bietet, das größte Intereſſe in allen Städten erweckt hat. Die günſtige Gelegenheit, ein derarttges Unternehmen zu bewundern, ſollte ſich kein Ortseinwohner entgehen laſſen. Es muß lobend anerkannt werden, daß die Ein⸗ trittspreiſe ſehr niedrig gehalten ſind, die es jedem Orts- einwohner geſtatten, Leben und Treiben eines neuzeit⸗ lichen Zirkusunternehmen kennen zu lernen. Unzählige Vorführungen und Attraktionen werden das Intereſſe aufs Höchſte ſteigern. Schon jetzt macht ſich ein lebhaftes Intereſſe zum Beſuch des Zirkus geltend. Der Kartenvorverkauf in der Buchhandlung „Viernheimer Anzeiger“ has bereits lebhaft eingeſetzt. Man ſorge ſich ſchon jetzt für Karten, da man erfahrungsgemäß an der Zirkuskaſſe nicht immer gleich bedient werden kann. Darum alle auf, in den Zirkus, denn ſo etwas bekommt man nicht ſo ſchnell wieder zu ſehen. Das iſt das Urteil wo der Zirkus bisher gaſtiert hat. Gemeinderats ⸗Sitzung. In der geſtrigen Gemeinberatsſitzung, bei welcher das Plenum vollzählig war, wurde folgendes beraten und be⸗ ſchloſſen: Punkt 1. Beſetzung der Rektorſtelle in der Schiller⸗ ſchule. Herr Gemeinderat Klee beantrapte in dieſer Sache geheime Übſtimmung, bei welcher folgendes Reſultat erzielt würde: 13 Stimmen(Zentrum) bringen Herrn Lehrer Beller und Herrn Lehrer Maler in Vorſchlag Die teſt⸗ lichen e n 100 Soflalbeme fin 25 fallen auf den Vorſchlag des Schulvorſtandes, d. 4. Hertn Lehrer Beller. Das Nia scheiden. Punkt 2 Beſetzung zweier Lehrerinnenflellen an der Bollsſchule zu Viernheim. Hierfür haben ſich 10 Bewerber⸗ innen gemeldet. Der Schulvorſtand ſchlägt hiervon die Damen, Frl. Maria Ekert und Frl. Alſee Kärcher vor. Dieſer Vorſchlag wurde mit 15 gegen 11 Stimmen angenommen, Hierüber wird der Schulrat entſcheiden. Punkt 3 Beſchaffung von Waſchgelegenhelt in der Schillerſchule, wird bis zur endgültigen Durchführung des Waſſerverſorgungsprojektes zurückgeſtellt. Punkt Za. Beſchaffung von Schreibmaſchinen für die kaufm. Berufsſchule. Es ſollen hier 2 gebrauchte Schreib ⸗ maſchinen zur Verfügung geſtellt werden. Die Finanzkom⸗ miſſton wird die Sache erledigen. Punkt 4 Lieferung der 2. Serie Waſſermeſſer von der Fa. Bopp& Reuther, Mannhelm⸗Waldhof. Die Firma hat ſich jetzt damit einverſtanden erklärt, zu den verabredeten Bedingungen zu liefern, wodurch die Angelegenheit erledigs iſt. Punkt 5. Baudarlehen 1927. Es ſind zu den bereits angewleſenen und verteilten 50 Baukoſtenzuſchüſſen noch Das Geld kann allerdings erſt im Herbſt ausbezahlt werden. Die Bau⸗ kommiſſton hat bereits 9 Zuſchüſſe vergeben. Dieſes wird genehmigt und die Baukommiſſion mit der endgültigen wel ⸗ teren Vertellung betraut.(Es iſt wirklich zu loben und an ⸗ zuerlennen, daß die Heſſ. Regierung hierdurch der herrſchen⸗ den Wohnungsnot ſo hart zu Leibe geht. Hoffen und wünſchen wir, daß die nunmehr genehmigten Neubauten recht bald ausgeführt werden, damit auch hier der Woh⸗ nungsnot geleert iſt. Die Red) Punkt 6. Den Zuſtand der Ortsſtraßen; hier Pflaſte rung der Straßenübergänge. Der hier von der Provinz geforderte Zuſchuß wurde abgelehnt. Es ſoll jedoch durch weitere Verhandlungen verſucht werden, eine Bezuſchuſſung zu erlangen. Punkt 7. Geſuch des Peter Schüßler um Neceßbau⸗ vergütung. Da der Antragſteller vorerſt noch keln Anrecht hat, wird der Antrag abgewieſen. Punkt 8. Bewilligung einer Ehrengabe au die jeweils 2 älteſten Ortsbürger der Gemeinde. Dieſer Antrog des Bolksblocks kann in ſeiner Form nicht angenommen werden. Der Gemeinderat behält ſich vor, von Fall zu Fall eine ein⸗ malige Beihilfe zu gewähren. Punkt 9. Receßholzauflage pro 1926/27. Dle Be⸗ ſchlußfaſſung über die zu wenig erhobene Auflage wird bis zur Voranſchlagsberatung zurückgeſtellt. Punkt 10. Kraftwagenlinie. Ein Lorſcher Unter⸗ nehmer will eine Krafzwagen linie Lorſch—-Hüttenfeld— Viern· heim— Waldhof einrichten und bittet um die Unterſtützung der Gemeinde. Dieſe wird ihm jugeſtchert. Punkt 11. Wohnungszählung. Am 16. Mai be⸗ ginnt eine Wohnungszählung zu ſtatiſtiſchen Zwecken, wohl auch um einen Ueberblick über den allgemeinen Wohnungs⸗ markt zu erhalten. Den Zählern ca. 30, wird eine kleine Vergütung von 5— Mark gewährt. Punkt 12. Bürgſchaftsgeſuche; gehelme Sitzung. Makulatur- Papier wieder zu haben. NMernh. Anzeiger. Gieß⸗ kannen und alle ſonſtigen Feld⸗ und Garten⸗ geräte empfiehlt billigſt Ua. Winhenpacg. Weinheimerſtraße 53. 2 1 1 Hygienische Spülungen mit dem ungiftigen ent- zündungswidrigen Chi- nosol! Verlangen Sie in Apotheken und Drogerien Prospekt mit Anwen- dungsvorschriften. Ver- suchspackung nur 60 Pf. 0 Fu haben in allen Apo⸗ theken und Drogerien. Alle Packungen ſind be⸗ ſtimmt vorrätig in der Flora ⸗ Drogerie u. in d. Rathaus⸗Drotzerie Ang! Achtung! 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